GESCHÄFTSBERICHT 2018 - Lindenhofgruppe AG
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Geschäftsbericht 2018 Die Lindenhofgruppe auf einen Blick MIT DEM BLICK AUF KOMMENDES Der biometrische Fingerabdruck öffnete uns im Geschäfts- bericht 2017 die Türe für die Zukunft der medizinischen UNSERE STANDORTE Versorgung. Im Bericht 2018 geht es darum, unseren Blick auf die Entwicklungsperspektiven und mögliche Gestal- tungsansätze zu werfen. Engeriedspital Der Standort Engeried liegt an ruhiger Wohnlage Seit jeher geniessen die drei Spitäler Engeried, Lindenhof im Brückfeld-Quartier der Stadt Bern und Sonnenhof einen guten Ruf. Dies verdanken wir vor allem Gründungsjahr 1907 dem unermüdlichen Einsatz unserer Ärztinnen, Ärzte und Betten 73 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Täglich setzen sie sich für Operationssäle 4 eine hochstehende, persönliche Behandlung und Betreuung unserer Patientinnen und Patienten ein. Es ist unser Anspruch, Lindenhofspital dass die Lindenhofgruppe bei der Berner Bevölkerung auch Der Standort Lindenhof liegt im Länggass-Quartier in Zukunft die erste Wahl bleibt. der Stadt Bern Gründungsjahr 1908 Die Lindenhofgruppe reagiert frühzeitig auf Herausforderungen Betten 284 und sieht Veränderungen weniger als Bedrohung denn als Operationssäle 13 Chance. Um die Strukturanpassung an die neuen Gegeben- heiten zu meistern, schafft die Lindenhofgruppe eine Reihe Sonnenhofspital neuer Organisationsstrukturen. Medizin ist eine Teamleistung. Der Standort Sonnenhof liegt im Sonnenhof-Quartier Die Grundlage dafür ist gegenseitiger Respekt. Unsere Mit- der Stadt Bern nahe der Grünzone arbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten Seite an Seite daran, Gründungsjahr 1957 ihre Leistungen zugunsten unserer Patientinnen und Betten 104 Patienten aufeinander abzustimmen und kontinuierlich zu Operationssäle 4 verbessern. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, fördern wir unsere Mitarbeitenden durch Aus- und Weiterbildung. Sie erhalten auch Möglichkeiten, Beruf, Familie und andere Lebensbereiche miteinander zu vereinbaren. Mit rund 2‘500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind wir einer der bedeu- tendsten Arbeitgeber in der Region Bern. Die Lindenhofgruppe bietet in ihren drei Spitälern neben einer umfassenden Grund- und Notfallversorgung auch ein Spektrum an Leistungen der spezialisierten und hochspezialisierten Medizin. Die Disziplinen Innere Medizin, Notfallmedizin, Gynä- kologie und Geburtshilfe (inkl. Brustzentrum), allgemeine Chirurgie, Orthopädie, Viszeralchirurgie, Urologie, Angiologie/ Gefässchirurgie, Kardiologie, Neurochirurgie und Onkologie bilden dabei die Eckpfeiler des stationären Angebots. Die Bedürfnisse und das Wohl der Patientinnen und Patienten der Lindenhofgruppe stehen dabei immer im Zentrum unseres Denkens und Handelns.
Kennzahlen 2018 2017 Finanzen Gesamtumsatz in TCHF 411’259 422’274 Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in TCHF 7’041 7’353 Jahresgewinn in TCHF 5’449 5’042 Investitionen Sachanlagen in TCHF 14’935 10’123 Bilanzsumme in TCHF 235’300 233’880 Eigenkapital in TCHF 69’227 63’779 Patientinnen und Patienten Stationär (nach H+) Anzahl 28’974 29’806 Tagesstationär Anzahl 5’093 5’817 Ambulant Anzahl 108’207 102’246 Total Patientinnen und Patienten Anzahl 142’274 137’869 Case Mix Index CMI 0.964 0.969 Pflegetage akut stationär (ohne Pflegetage Säuglinge) Tage 135’044 140’800 Pflegetage Alters- und Pflegewohnheim (bis 30.9.2018) Tage 6’860 9’759 Pflegetage Psychiatrie (bis 31.12.2017) Tage – 5’370 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer akut stationär Tage 5.1 5.1 Zufriedenheit (Weiterempfehlungsquotient) 98.4% 98.2% Personal Anzahl Mitarbeitende (ohne angestellte Ärzte, Assistenzärzte FTE 1’523 1’558 und Praktikanten / Lernende) Anzahl angestellte Ärztinnen und Ärzte Lindenhofgruppe FTE 77 73 Anzahl Auszubildende (Lernende) Personen 186 172 Anzahl Belegärztinnen und Belegärzte Personen 323 310 Infrastruktur Betten (ohne Betten Intensivstation) Anzahl 386 424 Notfallzentren Anzahl 2 2 Operationssäle Anzahl 21 21 1
Geschäftsbericht 2018 Inhalt Vorwort Verwaltungsratspräsident 3 Vorwort CEO 5 Vorwort Präsident Verein Ärztekollegium 10 Mutationen Ärztekollegium 2018 12 Neue Modelle der ärztlichen Zusammenarbeit 14 Onkologiezentrum Bern 20 Auf dem weiteren Weg in die ambulante Versorgung 26 Agile und flexible Pflege 32 Entwicklung der Standortprofile 38 Maurice E. Müller 44 Geschäftsbericht 2018 48 Corporate Governance 50 Bilanz per 31.12. 54 Erfolgsrechnung 56 Anhang der Jahresrechnung 2018 57 Statistiken 68 Lehre und Forschung 73 Chancen und Entwicklungsperspektiven 89
Dr. iur. Dieter Weber, Verwaltungsratspräsident VORWORT VERWALTUNGSRATSPRÄSIDENT Dr. iur. Dieter Weber Verwaltungsratspräsident Die Zukunft aktiv mitgestalten Der Mensch im Zentrum Die Gestaltung der Zukunft war ständiger Antrieb meiner Wesentliche Entscheide konnte ich mitgestalten: 2012 die Tätigkeit in der Lindenhofgruppe. Ich durfte dazu beitragen, Fusion der Spitäler Engeried, Lindenhof und Sonnenhof und die Lindenhofgruppe als zentralen Player im Berner die daraus folgende zukünftige Entwicklung dieser neuen Gesundheitsmarkt zu etablieren und bekannt zu machen. Spitalgruppe. Besonders zu nennen sind die Integration und Dafür bin ich dankbar. der Aufbau einer gemeinsamen Kultur der Spitäler. Sie schaffte eine neue Identität – die heutige Lindenhofgruppe. Die Zukunft birgt Chancen, aber auch neue Herausforderungen. Auf dieser Basis und mit den beschlossenen strategischen Es gilt, diese Chancen zu erkennen und zu nutzen. Eckpunkten ergeben sich für die Zukunft Perspektiven zur Weiterentwicklung. Unverändert steht dabei der Mensch im Zentrum der Überlegungen: unsere Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte und alle Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter. 3
Geschäftsbericht 2018 Dr. iur. Dieter Weber, Verwaltungsratspräsident Entwicklungsperspektiven durch Fokussierung Belegärzten, die Weiterentwicklung von hybriden Fach- Gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen im Verwal- gruppen und Weiterbildungskliniken sowie Kooperationen tungsrat und in der Geschäftsleitung durfte ich in den mit Dritten prägten auch das Jahr 2018. Die Lindenhof- letzten Jahren die Fokussierung der Spitäler auf ihre Spezial- gruppe hat diese Entwicklung frühzeitig aufgenommen, um gebiete und Kernkompetenzen erarbeiten. Dieser Fokus auch in Zukunft eine attraktive Plattform für Belegärzte führte zur heutigen Zentrumsstrategie der Lindenhofgruppe. und Belegärztinnen zu bleiben und damit auch weiterhin Sie orientiert sich an den vorherrschenden politischen und als eine der attraktivsten medizinischen Arbeitgeberinnen gesellschaftlichen Bedürfnissen. Diese Strategie bildet einen auf dem Berner Gesundheitsmarkt wahrgenommen zu wichtigen Meilenstein für künftige Weiterentwicklungen der werden. Lindenhofgruppe. Das wichtige Fundament für die Zukunft der Lindenhofgruppe Es sind wegweisende Massnahmen entschieden worden: ist gegossen. die Eröffnung der Praxis im Frauenzentrum und umfassende Planungen zum Bau des Frauenzentrums der Lindenhof- Darauf – so bin ich überzeugt – kann solid gebaut werden. gruppe. Sie werden bereits umgesetzt und eröffnen für die Es wird den weiteren, grossen Herausforderungen in der Zukunft neue Perspektiven. Gesundheits- und Spitalbranche nicht nur standhalten, es wird die Spitalgruppe weiter stärken und damit eine nach- Neue Möglichkeiten für Weiterentwicklungen müssen auch haltige Zukunft sicherstellen. aus dem Trend hin zur ambulanten Versorgung geschaffen werden. Im Berichtsjahr wurden bereits wichtige Meilensteine Miteinander macht stark gesetzt: Die Übernahme der City Notfall AG und der Localmed «Miteinander stark» – die Botschaft unserer laufenden AG stärkt die Position der Lindenhofgruppe als private An- Kampagne. Die Lindenhofgruppe widmet sie ihren Mitarbei- bieterin eines breiten medizinischen Leistungsspektrums. terinnen und Mitarbeitern. Für mich bedeutet sie eine Die ambulanten Versorgungsmöglichkeiten der Spitalgruppe persönliche Verbindung zur Lindenhofgruppe. Sie hat mich werden gezielt weiter ausgebaut. während meiner insgesamt 10-jährigen Tätigkeit im Stif- tungsrat, in meinen sechs Jahren im Verwaltungsrat – davon Mit der bevorstehenden Einführung der nationalen OP-Liste die letzten dreieinhalb Jahre als Verwaltungsratspräsident – sind ausserdem die Pläne für zwei ambulante Operations- stets begleitet. zentren entstanden; die Umsetzung hat bereits begonnen. Die beiden ambulanten Operationszentren schaffen die Abschied als Veraltungsratspräsident und Dank Voraussetzungen für sachgerechte ambulante Eingriffe. Sie Per 31. Dezember 2018 trat ich altershalber zurück. Das entsprechen wirtschaftlichen Aspekten sowie heutigen und Amt des Verwaltungsratspräsidenten übergebe ich an künftigen Anforderungen. meinen Nachfolger: Hannes Wittwer. Ich wünsche ihm an dieser Stelle von Herzen viel Erfolg und Befriedigung Die Lindenhofgruppe wird auch in Zukunft aufgrund extrin- sowie das auch immer wieder notwendige Glück in dieser sischer Einflüsse und der hohen gesellschaftlichen Dynamik «gfreuten» Funktion! gefordert bleiben. Stillstand bedeutet Rückschritt. Um ihre Position als medizinische Qualitätsführerin auch in Zukunft Zuletzt, aber umso herzlicher, bedanke ich mich bei allen, zu sichern, muss sich die Gruppe aktiv weiterentwickeln. mit denen ich in den vergangenen Jahren konstruktiv und Netzwerke und strategische Kooperationen müssen gefes- ergebnisreich zusammenarbeiten durfte. Ebenso sende ich tigt und ausgebaut werden. auf diesem Weg gerne nochmals ein grosses MERCI an die ganze Ärzteschaft und an alle Mitarbeitenden für ihr tägliches Attraktive Plattform für Belegärzte und Mitarbeitende Engagement in der Lindenhofgruppe und damit zugunsten Die aktive Unterstützung bei der Weiterentwicklung unseres unserer Patientinnen und Patienten! Belegarztsystems war mir stets ein grosses Anliegen. Strukturierte Zusammenschlüsse von Belegärztinnen und Dieter Weber 4
Guido Speck, CEO VORWORT CEO Guido Speck CEO Das Gesundheitswesen ist in Bewegung. Medizinischer Fort- 2018 haben wir uns in vielen Bereichen auf neue Wege schritt, neue Technologien, steigender Kostendruck, zuneh- begeben. Das zeigt der vorliegende Jahresbericht. Manchmal mender Fachkräftemangel. Diese und weitere Faktoren ver- sind wir auf Hindernisse gestossen. Das ist normal. Ent- ändern in rasantem Tempo das Terrain, auf dem wir uns scheidend ist, dass die Richtung stimmt, dass wir selbstbe- bewegen. Die Marktdynamik ist eine Herausforderung – aber wusst voranschreiten und auf unsere Innovationskraft sie eröffnet auch Entwicklungsperspektiven. Diese wollen vertrauen. So, wie die Lindenhofgruppe dies auch in der wir nutzen, indem wir vorausschauend und unternehmerisch Vergangenheit getan hat. Dann überwinden wir auch agieren. Denn die Zukunft kann man am besten voraussagen, Hindernisse. wenn man sie selber gestaltet. 5
Geschäftsbericht 2018 Guido Speck, CEO STRATEGIE UND POSITIONIERUNG In den letzten Jahren wurde die Fokussierung der Spitäler Ein zukunftsweisender Schritt ist die Zusammenführung der auf ihre Spezialgebiete und Kernkompetenzen schrittweise geburtshilflichen Abteilungen der Standorte Engeried und vorangetrieben und mündet zwischenzeitlich in die ange- Lindenhof am Lindenhofspital, die für September 2019 vor- strebte Zentrumsstrategie der Lindenhofgruppe. Die Linden- gesehen ist. Die medizinische und logistische Planung wurde hofgruppe wird ihrer gesellschaftlichen Verantwortung 2018 abgeschlossen. Die baulichen Massnahmen beginnen gerecht und übernimmt mit ihrer Zentrumsstrategie eine Art im Frühjahr 2019. Das neue Zentrum wird über sechs Gebär- Stadtspitalfunktion mit individueller und persönlicher säle verfügen. Pro Jahr kommen in unseren Geburtenabtei- Betreuung der Patientinnen und Patienten. Dabei orientiert lungen über 2000 Babys zur Welt – rund die Hälfte der Neuge- sie sich an ihrer gelebten Haltung und Werten und gestaltet borenen im Raum Bern. Das ist ein grosser Vertrauensbeweis aktiv an der Zukunft einer nachhaltigen und finanzierbaren der Berner Bevölkerung, dem die Lindenhofgruppe mit der Gesundheitsversorgung mit. aktiven Weiterentwicklung der Frauenmedizin am Standort Bern begegnet. Intern treibt die Lindenhofgruppe mit diesem Einen neuen Weg beschreitet die Lindenhofgruppe mit den Schritt das standortübergreifende Miteinander voran. Jahr- ambulanten Operationszentren am Lindenhofspital und in der zehntelange Erfahrungen werden so für alle Standorte nutz- Berner Altstadt (Christoffelgasse). Dank ihnen werden wir bar gemacht – zum Wohl der werdenden Mütter. künftig ambulante Eingriffe sachgerecht und zu nachhaltigen Konditionen erbringen können. Das Zentrum in der Berner Ein wichtiges Leistungsangebot innerhalb der künftigen Innenstadt wird im März 2019 eröffnet. Es fokussiert auf ortho- strategischen Ausrichtung der Lindenhofgruppe bietet das pädische, handchirurgische und plastisch-chirurgische Brustzentrum Bern. Mit rund 400 Operationen pro Jahr steht Eingriffe. Weitere Leistungsspektren werden derzeit geprüft. es laut Statistik des Bundesamtes für Gesundheit landes- Das OP-Zentrum am Lindenhofspital wird seinen Betrieb weit an oberster Stelle. Es geniesst überregional grosses Anfang 2020 aufnehmen. Durch bauliche Massnahmen wird Vertrauen. Ein internationales Expertengremium der eine geeignete Infrastruktur geschaffen, die spezifische ambu- European Society of Breast Cancer Specialists (EUSOMA) lante Settings ermöglicht. Mit den beiden neuen OP-Zentren hat das Brustzentrum Bern der Lindenhofgruppe 2018 audi- begegnen wir der Einführung der nationalen Operationsliste tiert und rezertifiziert. Seit 2015 ist es das einzige EUSOMA- und stellen uns in einem immer wichtiger werdenden Bereich zertifizierte Brustzentrum des Kantons Bern. optimal auf. Lesen Sie dazu den Bericht «Auf dem weiteren Weg in die ambulante Versorgung» (Seite 26). In der komplexen hochspezialisierten Viszeralchirurgie leistet die Lindenhofgruppe einen wichtigen Beitrag zur In der Frauenmedizin – einem weiteren strategisch wichtigen medizinischen Versorgung der Berner Bevölkerung. Das Bereich – gehen wir den eingeschlagenen Weg konsequent wollen wir auch in Zukunft tun. Voraussetzung ist, dass weiter. 2018 haben wir das Angebot erweitert und wichtige wir weiterhin die für die Lindenhofgruppe wichtigen Leis- Schritte zur Optimierung der Versorgung und zur Sicherung tungsaufträge erhalten. Die Lindenhofgruppe leistet der Qualität gemacht. insbesondere im Bereich der tiefen Rektumresektion und der komplexen bariatrischen Chirurgie einen wichtigen Im Februar haben wir die Praxis im Frauenzentrum im Linden- Beitrag zur qualitativ hochstehenden medizinischen Versor- hofspital unter der Leitung von Prof. Ralf Rothmund eröffnet. Im gung der Berner Bevölkerung. Deshalb wird der neuerlich September 2018 wurde das Team der gynäkologisch-geburts- gefällte Teilentscheid der GDK, die beiden Fachgebiete zur hilflichen Praxis in der Berner Innenstadt (Aarbergergasse) von Neubeurteilung an das HSM-Fachorgan zurückzugeben, der Lindenhofgruppe übernommen. Sie wird durch das Team im Grundsatz begrüsst. Bei den Leistungsaufträgen für die der Praxis im Frauenzentrum betrieben. Damit sichern und Teilbereiche Oesophagus- und Pankreasresektion wartet verbessern wir die frauenmedizinische Versorgung für Bern die Lindenhofgruppe den Erhalt der individuellen Verfügun- und Umgebung. Zugleich können wir neue Arbeits-, Aus- und gen mit den entsprechenden Begründungen ab und legt Weiterbildungsmodelle für unsere Ärztinnen und Ärzte danach das weitere Vorgehen dazu fest. aufbauen. Weitere Informationen dazu finden Sie im Bericht «Neue Modelle der ärztlichen Zusammenarbeit» (Seite 14). 6
QUALITÄTSENTWICKLUNG FORSCHUNG UND UND QUALITÄTSSICHERUNG ENTWICKLUNG Trotz vieler Neuerungen: Wir haben den Anspruch, Qualitäts- Die 2018 gegründete Campus Stiftung Lindenhof Bern führerin in Medizin und Pflege zu sein. Deshalb legt die Linden- Sonnenhof AG bildet neu den Dreh- und Angelpunkt für alle hofgruppe Wert auf Qualitätsentwicklung und -sicherung. Aktivitäten der Lindenhofgruppe in den Bereichen Wissen- 2018 haben wir mit dem Integrierten Managementsystem schaft, Lehre und Forschung. Dies ist für die Leistungsauf- (IMS), dem Qualitätsbericht und dem Innovationsmanagement träge des Bundes in der hochspezialisierten Medizin und für wichtige Wegmarken gesetzt und damit neue Möglichkeiten die zertifizierten Organkrebszentren zentral. Zudem wurde und Entwicklungsperspektiven geschaffen. auch eine Beteiligung mit der St. Clara Forschungs AG, die die Aktivitäten der Lindenhofgruppe im Bereich der Lehre Das IMS bildet wesentliches vorhandenes Wissen der Linden- und Forschung unterstützen soll, eingegangen. Die Vergabe hofgruppe ab und dokumentiert transparent Prozesse und der Leistungsaufträge ist an den Nachweis von Forschungs- Abläufe. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben Zugriff aktivitäten geknüpft. Vom neuen Campus können grundsätz- auf die für sie relevanten Informationen. Damit wurde eine lich alle Fachdisziplinen profitieren, welche wissenschaftlich wichtige Grundlage für ein einheitliches Qualitätsverständ- aktiv sind oder sein werden. nis, eine bessere Nutzung der Ressourcen und damit ein- hergehend auch eine verbesserte Wirtschaftlichkeit der Lindenhofgruppe geschaffen. Das IMS ist zudem eine der Voraussetzungen für die ISO-Zertifizierung, die im Juni 2019 erfolgen wird. Die Lindenhofgruppe hat 2018 erneut einen Qualitätsbericht erstellt, obwohl der Kanton Bern dies nicht mehr verlangt (Download: lindenhofgruppe.ch/de/downloads). Wir bekennen uns damit zur Transparenz gegenüber Patientinnen und Patienten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Ärztinnen und Ärzten, der Fachwelt und der Öffentlichkeit. Wir dokumen- tieren unseren Willen, Optimierungs- und Entwicklungs- potenziale zu erkennen und nutzbar zu machen. Der Qualitätssteigerung dient auch das neue Innovations- Management. Die Belegschaft der Lindenhofgruppe kann innovative Ideen und Verbesserungsvorschläge einreichen und so die Entwicklungen der Lindenhofgruppe aktiv mit- prägen. Diese Möglichkeit fördert die Identifikation der Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Unternehmen. Gleich- zeitig steigert sie die Attraktivität der Lindenhofgruppe als Arbeitgeberin. 7
Geschäftsbericht 2018 Guido Speck, CEO VERSCHIEDENES PERSONELLES UND JUBILÄEN Nebst den grossen Schauplätzen, an denen die Zukunft der Dr. iur Dieter Weber war insgesamt sechs Jahre im Verwal- Lindenhofgruppe geschrieben wird, gab es 2018 auch viele tungsrat der Lindenhofgruppe, davon dreieinhalb Jahre als kleinere Projekte und Ereignisse, die für die Entwicklung der Präsident des Verwaltungsrates, tätig. Ich erlebte Dieter Spitalgruppe bedeutend sind. Hierzu erhalten Sie eine kleine Weber in dieser Zeitspanne als äusserst engagierten und Auswahl von Projekten: weitsichtigen Verwaltungsratspräsidenten. Seine grosse Verbundenheit zur Lindenhofgruppe war in seinem Wirken Alters- und Pflegewohnheim Engeried und Handeln jederzeit spür- und erkennbar. Gemeinsam Am 1. Oktober ist das Alters- und Pflegewohnheim von der haben wir zahlreiche Projekte auf den Weg und erfolgreich Lindenhofgruppe an Senevita übergegangen. Senevita gehört zum Abschluss gebracht – unter anderem mit seiner zu den führenden Anbieterinnen für betreutes Wohnen und Unterstützung. Dieter Weber ist es gut gelungen, mit dem Langzeitpflege. Das Alters- und Pflegewohnheim Engeried gesamten Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung Visionen hätte innerhalb der Lindenhofgruppe aufgrund seiner Grösse zu entwickeln und diese in eine nachhaltige und umsetzbare und Betriebsstruktur nicht länger nachhaltig betrieben Strategie abzuleiten. Die ausgezeichnete Zusammenarbeit werden können. Deshalb ist der Betrieb in das neu errichtete und das grosse Vertrauen zwischen dem Verwaltungsrats- Alterszentrum Bernerrose in Zollikofen verlegt worden. Alle präsidenten und dem CEO waren in der Vergangenheit eine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wollten, sind gemein- ganz wichtige Grundlage für den Erfolg des Unternehmens. sam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern von Senevita Nebst vielen Erfolgen mussten auch Niederlagen hingenom- übernommen worden. men werden. Diese haben das Verhältnis zwischen uns nie getrübt. Im Gegenteil: Wir sind gestärkt aus der Situation Leistungen für Zusatzversicherte hervorgegangen und haben die übergeordneten Ziele zum Die Leistungen für zusatzversicherte Patientinnen und Wohlergehen der Unternehmung konsequent weiterverfolgt. Patienten werden regelmässig überarbeitet und verbessert. Mit den 2018 erarbeiteten Massnahmen erhalten sie künftig Ich bin Dieter Weber für alles, was er für unsere Lindenhof- noch mehr Komfort und profitieren von zusätzlichen Ange- gruppe getan hat, zu grossem Dank verpflichtet. Von ganzem boten. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im direkten Herzen wünsche ich ihm und seiner Familie nur das Aller- Patientenkontakt stehen, werden speziell für den Umgang beste für die Zukunft. Ich freue mich sehr auf gelegentliche mit dieser Patientengruppe geschult. Begegnungen mit ihm, in einem anderen Rahmen. Unsere Treffen waren für mich immer äusserst bereichernd und Spitalapotheke lehrreich. Nochmals vielen herzlichen Dank! Am Lindenhofspital haben wir die Spitalapotheke um- und ausgebaut und so auch die Arbeitsprozesse optimiert. Die Weiter gibt es für 2018 folgende personellen Veränderungen Arbeitsfläche wurde beinahe verdoppelt, der Lagerraum zu vermelden: erweitert und mit einer modernen Temperaturregulation ausgestattet. Täglich liefert unsere Spitalapotheke hunderte Matthias Güdel wurde im Oktober als neuer Präsident des von Bestellungen an die verschiedenen Abteilungen der Verbandes der Privatspitäler des Kantons Bern (VPSB) Lindenhofgruppe. gewählt. Der Leiter des Sonnenhofspitals vertritt die Linden- hofgruppe seit 2012 im VPSB und wird das Präsidium per 1. Januar 2019 übernehmen. 8
DANKE SCHÖN Frau Dr. Janine Antonov ist 2018 zur Geschäftsführerin des «Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man neuen Campus Lindenhof Bern Sonnenhof AG (Campus SLB) sie selbst gestaltet», sagt der amerikanische Informatiker ernannt worden. Sie verfügt über fundiertes Wissen im Alan Kay. Forschungsumfeld und hat verschiedene Auszeichnungen der Wirtschaft gewonnen (Venture, Ventures Leaders, DC Die Lindenhofgruppe hat ein bewegtes, aber erfolgreiches Bank). Frau Antonov nahm ihre Tätigkeit per 1. Januar 2019 2018 hinter sich. Ich danke allen, die mit uns die Zukunft des auf. Unternehmens gestalten, die bestehenden Prozesse laufend hinterfragen und optimieren sowie ihren Teil zur Entwicklung Prof. Dr. Thomas M. Suter verstärkt seit Oktober das Team neuer Perspektiven beitragen. Ein besonderer Dank gilt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin. Er ist an den unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich Tag für Standorten Sonnenhof und Engeried tätig. Gemeinsam mit Tag mit grossem Engagement für das Wohl der Patientinnen PD Dr. Markus Mohaupt, ihm wurde im August die Honorary und Patienten der Lindenhofgruppe einsetzen. Professorship der University of Nottingham verliehen, leitet er die Weiterbildungsklinik. Ihr Guido Speck, CEO Lindenhofgruppe 2018 hat die Lindenhofgruppe ihre Zukunft mit vielen Inno- vationen und Massnahmen aktiv gestaltet. Dabei haben wir unsere Vergangenheit nicht vergessen. Nur wer weiss, woher er kommt, weiss, wohin er geht. Anlass zurückzuschauen, bot ein Doppeljubiläum. Am 16. Oktober durften wir am Linden- hofspital in Bern ein 110- und ein 100-jähriges Jubiläum feiern. 1908 wurde die Stiftung Lindenhof Bern gegründet, 1918 kam Maurice E. Müller zur Welt. Der Orthopäde prägte die Entwicklung des Lindenhofspitals wie kein Zweiter. Nebst der orthopädischen Schwerpunktabteilung am Linden- hofspital ist am Sonnenhofspital eines der schweizweit grössten Zentren, mit einer Weiterbildungsklink (A-Status) zur Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparats, entstanden. Genug Gründe also, Ange- hörige der Familie Maurice E. Müller, Partner der Stiftung Lindenhof Bern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Prominenz aus Wirtschaft und Politik zu einer Jubiläumsver- anstaltung einzuladen. Höhepunkt der Veranstaltung war die Enthüllung einer Gedenktafel zu Ehren von Professor Dr. med. Maurice E. Müller. Mehr dazu im Beitrag «Der Pioniergeist lebt weiter» (Seite 44). 9
Geschäftsbericht 2018 Dr. med. Remo Koller, Präsident Verein Ärztekollegium VORWORT PRÄSIDENT VEREIN ÄRZTEKOLLEGIUM Dr. med. Remo Koller Präsident Verein Ärztekollegium Worte zur Zukunft und zu Entwicklungsperspektiven des Angebots und die öffentliche Kritik an der Ärzteschaft der Belegärzteschaft durch die Publikation einer falsch ausgelegten Studie zu Die grossen wie die kleinen Welten sind vernetzt. Mit allen deren Einkommen zeugen davon. vermeintlichen Vorteilen wie auch mit allen ebenso vermeint- lichen Nachteilen. Das Gesundheitswesen ist krank und Die Regulationswut greift um sich, sachorientierte Vernunft leidet – die Diagnosen hierzu sind so verschieden wie die- und eine konstruktive Streitkultur werden verdrängt. jenigen, die sie stellen. Der Streit unter den vielen Heils- Tragfähige, verantwortungsbewusste Lösungen für alle bringern lässt eine Therapie ohne massive Nebenwirkungen Beteiligten zu finden, scheint unter solch gut versteckten gar nicht zu. Prämissen schier unmöglich. Die Zukunft und damit auch die Entwicklung sind perspekti- Und aller Unbill zum Trotz sind solche Lösungen nötig. Der visch klar von den mit enorm hohem Druck herangetragenen Verein des Ärztekollegiums und die Lindenhofgruppe sind Aufgaben des Gesetzgebers geprägt. Diese Aufgabenstel- sich einig, diese Aufgaben nur miteinander angehen und lung, die die Ärztinnen und Ärzte zusammen mit der Linden- lösen zu können. In kluger Voraussicht wurde die Zusam- hofgruppe jetzt und auch in Zukunft bewältigen muss, ist menarbeit zwischen diesen Partnern schon vor Jahren eine Herkulesaufgabe. Die massiven staatlichen Eingriffe und schriftlich festgelegt. Die Partner müssen nun lernen, sich die damit verbundene regulatorische Wut tragen dazu bei, auf Augenhöhe zu begegnen, einander zuzuhören, um damit dass Herkules lieber diese präsidialen Worte im Jahresbe- die Anliegen, Sorgen und Ängste, aber auch die Ideen des richt schreiben als seinen Stall ausmisten würde. anderen zu verstehen. Beide Seiten müssen lernen, Antwor- ten auch auf unangenehme Fragen zu finden. Unter dem schier unantastbaren Vorwand, das Gesundheits- wesen wieder gesund zu machen, die Kosten einzudämmen Was rasch formuliert ist, braucht aber, um im harten Alltag und dabei die Qualität hochzuhalten und sogar noch zu ver- zu bestehen, viel Zeit, Ausdauer und gegenseitiges Vertrau- bessern, lässt sich viel verstecken. Machtgier, Neid und en. All dies in einer Zeit, in der alles besser gestern als heute Missgunst haben sich gut getarnt und verbreiten sich wie erledigt werden sollte, in der ein gesprochenes Wort nichts virale Krankheiten. Die klare Strategie zur Konzentration mehr zählt und stattdessen alles vertraglich und juristisch 10
abgesichert werden sollte; in einer Zeit, in der Konsens- Der vorderste Mann dieser Seilschaft musste Ende 2018 lösungen nur noch belächelt werden. Wir finden uns in einer altershalber zurücktreten. Ihm möchte ich meinen tiefen Epoche des SMS und nicht mehr des SOS (Save My Soul Dank aussprechen. Unser langjähriger Verwaltungsrats- und nicht mehr Our Souls). präsident Dieter Weber hatte trotz der tobenden Stürme stets ein offenes Ohr. Er hat die Belegärztinnen und Beleg- Damit gegen diesen Zeitgeist die hehren Worte von Partner- ärzte immer in dieser Seilschaft gehalten und dafür ge- schaft, die Bilder des gemeinsamen Bootes und alle damit kämpft, dass sie sich partnerschaftlich willkommen gefühlt zusammenhängenden, gut gemeinten Absichtserklärungen haben. Beim stolzen Blick zurück werden wir an ihn denken. nicht zur Makulatur werden, hat sich der Verein Ärzte- kollegium der Lindenhofgruppe neu strukturiert. Mit seiner neuen Organisationsstruktur schafft der Verein Ärzte- Dr. med. Remo Koller, Präsident Verein Ärztekollegium kollegium eine direkte Verbindung zur strategischen und geschäftlichen Leitung der Lindenhofgruppe. Die Zusam- menarbeit hat somit konkrete Formen angenommen. Drängende Aufgaben wie die Vorgabe zur ambulanten Chirurgie, Nachfolgeplanungen und die Umsetzung des Wustes an regulatorischen Forderungen werden nun gemeinsam angegangen. Der Weg zum Ziel bleibt steil und steinig. Als Präsident des Vereins Ärztekollegium der Lindenhofgruppe bin ich aber überzeugt, dass die eingegangene Seilschaft diesen Weg gemeinsam meistern wird. Eines Tages werden wir stolz zurückblicken und in diesem Stolz die Kraft finden, um echte Zukunftsvisionen zu schaffen. 11
Geschäftsbericht 2018 Mutationen Ärztekollegium MUTATIONEN ÄRZTEKOLLEGIUM 2018 AUFNAHMEN BELEGÄRZTINNEN UND BELEGÄRZTE Dr. med. Oliver Bähre FA Anästhesiologie Dr. med. Sarah Duchini-Ledermann FA Gefässchirurgie / Angiologie Dr. med. Anneke Heverhagen FA Gynäkologie und Geburtshilfe Dr. med. Christoph Matter FA Gastroenterologie PD Dr. med. Mladen Pavlovic FA Kinder- und Jugendmedizin, Spez. Kinderkardiologie Dr. med. Tim Günter Schäufele FA Innere Medizin inkl. Schwerpunkt interventionelle Kardiologie Dr. med. Andreas Schuster FA Orthopädische Chirurgie Dr. med. Anna Nicolet Schwab FA Anästhesie Dr. med. Bernhard Schwizer FA Pneumologie und IM Dr. med. Samera Shakir FA Kardiologie und FA Innere Medizin Dr. med. Sergio Thomann FA Orthopädische Chirurgie Dr. med. Martin Weber FA Orthopädische Chirurgie Dr. med. Kurt Zuber FA Orthopädische Chirurgie EINTRITTE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE LINDENHOFGRUPPE Dr. med. Andreas Bosshard Leitender Arzt, Ärzte Intensivstation Lindenhof Dr. med. Doris Heim Fachärztin, Frauenzentrum Lindenhofgruppe PD Dr. med. Markus Hübner Leitender Arzt, Frauenzentrum Lindenhofgruppe Dr. med. Su Zan Lie Fachärztin, Frauenzentrum Lindenhofgruppe Dr. med. Markus Schmid Facharzt, Radiologie Sonnenhof Prof. Dr. med. Thomas Suter Chefarzt, Allgemeine Innere Medizin Dr. med. Hans-Martin Vonwiller Leitender Arzt, Ärzte Intensivstation Lindenhof 12
AUSTRITTE BELEGÄRZTINNEN UND BELEGÄRZTE Dr. med. Rainer Adam FA Ophthalmologie Dr. med. Johannes Biesold FA Anästhesie Prof. Dr. med. Jean-Marc Burgunder FA Neurologie Dr. med. Jörg Halbgewachs FA Ortopädie Dr. med. Renate Hebeisen FA Anästhesie Dr. med. Barbel Heiz FA Gynäkologie und Geburtshilfe Dr. med. Daniel Arnold Juker FA Physikalische Medizin und Reha, FA AIM Dr. med. Edouard Kleinert FA Anästhesie Dr. med. Heinz Mumenthaler FA Chirurgie und Unfallchirurgie Dr. med. Beat Ott FA Anästhesie Dr. med. Markus Schmid FA Innere Medizin Dr. med. Francesco Scorrano FA Innere Medizin Dr. med. Regina Winkelmann FA Gynäkologie und Geburtshilfe AUSTRITTE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE LINDENHOFGRUPPE Dr. med. Susanne Marré Fachärztin, Radiologie Engeried Dr. med. Philipp Steiger Facharzt, Radiologie Sonnenhof 13
14
1 NEUE MODELLE DER ÄRZTLICHEN ZUSAMMEN ARBEIT DEM WANDEL POSITIV BEGEGNEN Andere Lebensentwürfe der jungen Generation Ärztinnen und Ärzte verändern das medizinische Setting der Lindenhofgruppe. Die Lindenhofgruppe sieht diese Entwicklung als Chance und stellt mit dem Hybridmodell eine optimale medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten sicher.
Geschäftsbericht 2018 Neue Modelle der ärztlichen Zusammenarbeit NEUE MODELLE DER ÄRZTLICHEN ZUSAMMENARBEIT – DEM WANDEL POSITIV BEGEGNEN Junge Ärztinnen und Ärzte haben häufig andere Lebensent- Ärzten. Zweitens: Das Hybridmodell ist ein wichtiger Eck- würfe als ihre Kolleginnen und Kollegen früherer Ärztegene- pfeiler für die Weiterbildungstätigkeit der Lindenhofgruppe. rationen. Das verändert das medizinische Setting der Linden- Für das Hybridmodell spricht aber auch, dass der ärztliche hofgruppe, die traditionellerweise das Belegarztsystem Bereitschaftsdienst – also die medizinische Versorgung rund kennt. Eine Entwicklung, die viele Chancen und Vorteile bietet. um die Uhr – leichter sichergestellt werden kann. Mit ange- stellten Ärztinnen und Ärzten wird eine langfristige und ver- Immer weniger junge Ärztinnen und Ärzte streben eine bindliche Planung möglich. eigene Praxis an. Weil sie sich voll und ganz auf die Medizin konzentrieren wollen; weil sie eine ausgeglichene Work- Die Innere Medizin geht voran Life-Balance anstreben; weil sie sich nicht auf Jahrzehnte In der Inneren Medizin am Sonnenhof- und am Engeriedspital hinaus binden wollen... Alles Wünsche, die sich kaum mit wird das Hybridmodell seit Längerem gelebt – mit Erfolg. einer Praxis vereinbaren lassen. Denn neben der medizini- Die Zusammenarbeit zwischen Spitalinternistinnen und -inter- schen Arbeit fällt im eigenen Betrieb viel administrativer nisten sowie Belegärztinnen und -ärzten funktioniert Aufwand an. Die Arbeitszeiten sind schwierig zu planen und bestens, der medizinische Austausch wird durch Experten- beinhalten unvorhergesehene Abend- und Wochenendein- runden und Fachgespräche gefördert. Mehr noch: Die sätze. Schliesslich ist eine eigene Praxis stets ein auf lange Ärztinnen und Ärzte können auf ein Netzwerk von Spezialisten Sicht angelegtes Projekt. zugreifen. So sind sie jederzeit informiert, welche Behand- lung ihre Patientinnen und Patienten erhalten. Alle Leistungen Heutzutage erleben wir eine rückläufige Entwicklung des werden im Klinikinformationssystem erfasst. Das vermeidet Belegarztsystems – also Medizinerinnen und Mediziner, die Doppelbehandlungen. eine eigene Praxis führen, aber für operative Eingriffe auf die Infrastruktur eines Privatspitals zurückgreifen. Die Linden- Die Innere Medizin der Lindenhofgruppe ist fachlich breit hofgruppe, die weiter auf das Belegarztsystem setzt, muss aufgestellt. Mit Professor Dr. med. Thomas Suter ist 2018 ein sich auf diesen Wandel einstellen. Damit das Belegarztmodell weiterer Internist mit profunden Kenntnissen zum Team eine Zukunft hat, muss es den Bedürfnissen nachfolgender gestossen. Zusammen mit Professor Dr. med. Markus Mohaupt Generationen Ärztinnen und Ärzte und des Spitals angepasst leitet er die Klinik für «Allgemeine Innere Medizin» an den werden. In den Spitälern der Lindenhofgruppe arbeiten Standorten Engeried und Sonnenhof sowie die Weiterbildungs- ausserdem auch angestellte Ärztinnen und Ärzte. klinik Allgemeine Innere Medizin. Von dieser fachlichen Breite profitieren dank dem Hybridmodell auch die Beleg- Die Lindenhofgruppe sieht es als Chance. Primär aus zwei ärztinnen und -ärzte sowie die regionalen Hausärztinnen und Gründen. Erstens: Das Hybridmodell fördert den interprofes- -ärzte. Für Letztere ist die Innere Medizin der Lindenhofgruppe sionellen Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer ein Kompetenzzentrum, das die sichere Behandlung ihrer zwischen freischaffenden und angestellten Ärztinnen und Patientinnen und Patienten garantiert. 16
In Weiterbildung: angestellter Assistenzarzt mit Pflegefachfrau bei der Visite Weiterbildung bedingt das Hybridmodell Auch das Frauenzentrum wird hybrid Das Hybridmodell unterstützt den Betrieb der Weiterbil- Aufgrund der guten Erfahrungen in der Inneren Medizin baut dungsklinik «Allgemeine Innere Medizin» der Lindenhof- die Lindenhofgruppe das Hybridmodell auch im neuen gruppe. Denn ohne festangestellte Ärztinnen und Ärzte Frauenzentrum auf. Für die Leitung des Zentrums und den wäre die Weiterbildungstätigkeit schlicht nicht möglich. Die Aufbau des Modells konnte mit Prof. Dr. med. Ralf Rothmund Lindenhofgruppe übernimmt mit diesem Weiterbildungs- eine anerkannte Kapazität gewonnen werden. Er wird engagement ihre Verantwortung für die medizinische unterstützt durch den stellvertretenden Leiter PD Dr. med. Grundversorgung der Berner Bevölkerung und setzt gleich- Markus Hübner. Bereits heute können dank dem Miteinander zeitig eine statutarische Verpflichtung der Lindenhofstiftung von freischaffenden und angestellten Ärztinnen und Ärzten um. alle Operationen in Gynäkologie und gynäkologischer Onkologie durchgeführt werden, selbst hoch spezialisierte Die Weiterbildungsklinik geniesst einen ausgezeichneten Ruf Eingriffe. und hat die Anerkennung als A-Klinik (höchster Weiterbil- dungsstatus). Dieser Ruf trägt dazu bei, dass sich wieder mehr Die Lindenhofgruppe erhofft sich auch punkto Frauenförde- angehende Ärztinnen und Ärzte der Inneren Medizin zuwen- rung viel vom Hybridmodell. Unter den Ärztinnen und Ärzten, den – eine erfreuliche Entwicklung angesichts der alternden die heute am Frauenzentrum tätig sind, beträgt der Frauen- Bevölkerung. Viele arbeiten später als Hausärztinnen oder anteil 55 %. Allerdings sind nicht alle operativ tätig. Das soll -ärzte – den Präferenzen der jüngeren Generation entspre- sich durch das Hybridmodell verbessern, denn es schafft chend immer öfter als Angestellte in einer Gemeinschafts- optimale Rahmenbedingungen für eine gynäkologisch-chirur- praxis. Im Rahmen des Hybridmodells wird dem Nachwuchs gische Laufbahn von Frauen. Im Rahmen einer Festanstel- bereits während der Weiterbildung vorgelebt, wie vielfältig lung ist es ihnen möglich, Teilzeit zu arbeiten. die Arbeitsmodelle der Zukunft sind. Ärztinnen und Ärzte können als Freischaffende oder Angestellte tätig sein. An der Lindenhofgruppe ist sogar ein Mix möglich: teilweise selbstständig, teilweise angestellt. 17
Geschäftsbericht 2018 Neue Modelle der ärztlichen Zusammenarbeit Schliesslich schafft das Hybridmodell auch die Vorausset- Eine Win-win-Situation zungen, um im Frauenzentrum eine Weiterbildungsklinik für Die Lindenhofgruppe ist überzeugt, mit ihrem Hybridmodell angehende Gynäkologinnen und Gynäkologen aufzubauen – auf dem richtigen Weg zu sein. Es ist attraktiv für die analog der Weiterbildungsklinik «Allgemeine Innere Medizin». jüngere Generation der Medizinerinnen und Mediziner. Sie Die entsprechende Planung läuft. Dieser Schritt wird es der können sich je nach individuellen Präferenzen für eine Lindenhofgruppe ermöglichen, künftig den internen Bedarf Festanstellung, eine eigene Praxis oder eine Mischung aus an Gynäkologinnen und Gynäkologen aus eigener Kraft zu beidem entscheiden. Es ist aber auch attraktiv für die decken. Die Zusammenlegung der beiden Geburtenabteilungen Lindenhofgruppe. Das Hybridmodell garantiert eine opti- Engeried und Lindenhof am Lindenhofspital erfolgt 2019 und male medizinische Versorgung der Patientinnen und ist ein wichtiger Schritt in Richtung Weiterbildungsklinik. Patienten, fördert den fachlichen Austausch und macht das Dadurch werden die Kompetenzen gebündelt und zusätzliche Unternehmen als Arbeitgeber sowie als Ausbildungsbetrieb Planungsmöglichkeiten eröffnet. attraktiver. Belegarztmodell wird Innere Medizin: weiterentwickelt Weiterbildungsklinik der Lindenhofgruppe wird weiterentwickelt Nachfolgende Ärztegenerationen streben eine Work-Life-Balance an (planbare Modelle, Konzentration auf Kernkompetenzen) Assistenzärzte werden in der Weiterbildungsklinik zu zukünftigen Hausärzten Zusammenführung der der Region Bern ausgebildet geburtshilflichen Einheiten am Lindenhofspital mit neuen Dienstmodellen Ausbau internationales Partnernetzwerk Vision: Anknüpfungspunkte Aufbau des für klinische Zusammenarbeit Frauenzentrums schaffen am Standort Lindenhofspital Weiterbildung stärken, Ausbau Frauenmedizin mit Lehre und Forschung Praxis im Frauenzentrum neu mit Campus SLB und Praxisübernahme Sonnenhof AG und Wissenstransfer zwischen Aarbergergasse St. Clara Forschungs AG Belegärzten und angestellten Ärzten fördern - einer der Hybrideffekte 18
Professor Dr. med. Thomas Suter ist Facharzt für Allgemeine Professor Dr. med. Ralf Rothmund ist seit 2017 Ärztlicher Innere Medizin und Kardiologie und seit 2018 Chefarzt Innere Leiter des Frauenzentrums Bern der Lindenhofgruppe. Der Medizin Engeriedspital und Sonnenhofspital. Seine klinische Facharzt für Gynäkologie & Geburtshilfe bringt umfassende Ausbildung zum Internisten und Kardiologen durchlief er in Erfahrung in gynäkologischer Onkologie, Fertilitätschirurgie der Schweiz und in den USA. An der Universitätsklinik für sowie endoskopischer Chirurgie ein. Bevor er in die Linden- Kardiologie des Inselspitals leitete er zuerst die kardiologische hofgruppe eintrat, war er stellvertretender Ärztlicher Direktor Bettenstation, später die allgemeine Herzinsuffizienz. Neben der Universitätsfrauenklinik Tübingen sowie Belegarzt mit dem Interesse an der Inneren Medizin fokussierte sich Prof. eigener Praxis in Schaffhausen. 2010 bis 2016 übernahm er Dr. Suter auf die nichtinvasive Kardiologie und die Betreuung zusätzlich die Funktion als Leiter des zertifizierten klinischen von Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz. Er ist und wissenschaftlichen Endometriosezentrums der Uni- ein international anerkannter Experte für kardiovaskuläre versitäts-Frauenklinik Tübingen. Professor Dr. med. Ralf Komplikationen während und nach onkologischen Therapien. Rothmund ist 48 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Neben seiner Tätigkeit für die Lindenhofgruppe leitet er in Kindern. einem Teilpensum die Abteilung für Kardio-Onkologie am Inselspital. Geburtsabteilung im Lindenhofspital: Hebamme im Gebärsaal 19
2 ONKOLOGIE ZENTRUM BERN QUALITÄTS STEIGERUNG DER ÄRZTLICHEN VERSORGUNG Mit dem Aufbau von medizinischen Zentren und einem gut abgestimmten Leistungsangebot will die Lindenhofgruppe ihre Versorgung noch besser auf die Bedürfnisse der Patienten ausrichten. Dabei ist der Aufbau des Onkologie- zentrums ein wichtiger Bestandteil innerhalb ihrer Zentrumsstrategie. 20
Geschäftsbericht 2018 Onkologiezentrum Bern ONKOLOGIEZENTRUM BERN – ZENTREN FÜR MEDIZINISCHE BEREICHE: QUALITÄTSSTEIGERUNG DER ÄRZTLICHEN VERSORGUNG Mit der Verstärkung der interdisziplinären und interprofes- gruppen gegenseitig beraten und die diagnostischen und sionellen Zusammenarbeit von verschiedenen beteiligten therapeutischen Ressourcen nutzen. Die Leistungserbrin- Fachbereichen und Querschnittsfunktionen in medizinische gung in den Spitälern der Lindenhofgruppe erfolgt patien- Zentren will die Lindenhofgruppe ihre Versorgung noch tenorientiert und richtet sich an den jeweiligen Behand- besser auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten lungsketten. Dies bringt Vorteile mit sich. Die Patientinnen ausrichten. So werden beispielsweise die Angebote der und Patienten werden während der gesamten Diagnose-, Frauenmedizin, der Inneren Medizin oder der Onkologie mit Behandlungs- und Nachsorgephase professionell und deren Organzentrierung gebündelt, koordiniert und zu- einfühlsam begleitet und betreut. Die Lindenhofgruppe gunsten einer verbesserten Betreuung unserer Patien- steht für eine bedarfsgerechte, bereichs- und standortüber- tinnen und Patienten genutzt. Die Zusammenführung von greifende Abstimmung von Versorgungsschritten. Mit dem Fachwissen und das engmaschige Zusammenspiel zwi- Aufbau von medizinischen Zentren und einem gut abge- schen den kooperierenden Bereichen verkürzen Entschei- stimmten Leistungsangebot wird die Behandlungsqualität dungswege und führen zu einer optimalen Nutzung vorhan- für die Patientinnen und Patienten weiter verbessert. dener Ressourcen und Einrichtungen. Unter einem Dach Gleichzeitig werden Kräfte gebündelt und Prozesse effi- können sich alle ärztlichen und nichtärztlichen Fach- zienter gestaltet. Fachlicher Austausch in der Radio-Onkologie 22
Regelmässige Fallbesprechungen im interdisziplinären Tumorboard Menschenorientierte, wertschätzende Kooperation der individualisierten Therapie geben. Hier geht es darum, Ein wichtiger Bestandteil innerhalb der Zentrumsstrategie den Patientinnen und Patienten zu erklären, wieso bei ihnen der Lindenhofgruppe ist der Aufbau des Onkologiezentrums eine Behandlung anders abläuft als bei anderen Betroffenen. Bern. 2018 sind bereits wesentliche Vorarbeiten in diese Die Onkologinnen und Onkologen erklären, hören zu und Richtung geleistet worden. Die Patientinnen und Patienten beraten in ganz verschiedenen Fragen. Oft kommt es auch profitieren von einer ganzheitlichen Behandlung von der vor, dass Angehörige bei den Gesprächen dabei sind. Für Diagnose, über die Operation bis hin zur Nachsorge ihrer sie ist es ebenfalls eine Hilfe und genauso wichtig, betreut Krebserkrankung. Gerade in der Krebstherapie ist ein und aufgeklärt zu werden. Während des gesamten Behand- enges Kooperationssystem zwischen Fachärztinnen und lungsprozesses agiert das Onkologiezentrum Bern als -ärzten, Pflegefachpersonen und Therapeuten wesentlich. administrative Drehscheibe und Koordinator unter den Dank der interdisziplinären Zusammenarbeit und der Akteuren. fachübergreifenden Fallbesprechung, den sogenannten «Tumorboards», können Doppeluntersuchungen vermieden Entwicklungsperspektiven sowie die optimale Vorgehensweise festgelegt werden. Eines der nächsten grossen Ziele in der Zentrumsstrategie Im Onkologiezentrum Bern der Lindenhofgruppe hat jede der Lindenhofgruppe ist die Zertifizierung des Onkologiezent- Patientin und jeder Patient die Ärztin oder den Arzt seiner rums Bern. Ein zertifiziertes Zentrum ist ein qualitätsüber- Wahl an der Seite. Gerade während oder zwischen der prüftes Netzwerk, in dem die gesamte Behandlungskette für Therapie tauchen bei krebsbetroffenen Menschen immer einen Patienten abgebildet ist und das höchsten Qualitäts- wieder Ängste und Fragen auf. Die Patientinnen und anforderungen genügt. Patientinnen und Patienten steht in Patienten schätzen es, wenn sie eine persönliche Ansprech- der Lindenhofgruppe ein Netzwerk von Behandlungspartnern person haben, an die sie sich während der Behandlungs- zur Verfügung, die sich alle den Qualitätsanforderungen an phase jederzeit wenden können. In vielen Fällen ist es ein zertifiziertes Zentrum verpflichtet haben. So ist sicherge- ein Onkologe oder eine Onkologin, die Patienten von der stellt, dass Patientinnen und Patienten von der Diagnose über Diagnose bis allenfalls sogar zum Tode begleiten können. die stationäre und ambulante Behandlung bis zur Nachsorge Diese konstante Betreuung ist in der Lindenhofgruppe bestmöglich, entsprechend ihren persönlichen Bedürfnissen, einmalig. Unsicherheiten kann es beispielsweise wegen versorgt werden. 23
Geschäftsbericht 2018 Onkologiezentrum Bern Bündelung von Behandlungsangeboten und Fachwissen Steigerung der Qualität für Patientinnen und Patienten Teil der Gesamtstrategie, Onkologiezentrum Bern, um Leistungsangebote Lindenhofgruppe besser sichtbar zu machen Behandlungskette Die Patienten werden Prostatazentrum durchgehend geführt Alle Disziplinen und Berufsgruppen arbeiten miteinander Zum Wohl der Patienten Gynäkologisches Onkologiezentrum Verschiedene Leistungsangebote Darmzentrum Brustzentrum zur Behandlung der Einziges EUSOMA-zertifiziertes Brustzentrum im Kanton häufigsten Krebsarten Bern (seit 2015) Zentren auf dem Weg in die Zertifizierung Zertifizierung Gynäkologie Als fach- und bereichsübergreifender Drehpunkt strebt das Gynäkologisch-Onkologisches Zentrum Onkologiezentrum Bern die Zertifizierung nach den Massstäben Damit wir unseren gynäkologischen Patientinnen eine Behand- der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) an. Die Deutsche lung in qualitätsgesicherten Strukturen auch in Zukunft Krebsgesellschaft ist die erste und grösste onkologische sicherstellen können, strebt die Lindenhofgruppe auch hier Fachgesellschaft in Deutschland und Zertifizierungsanbieter die Zertifizierung nach DKG des Gynäkologisch-Onkologi- für krebsmedizinische Einrichtungen. Die Zertifizierung und schen Zentrums an. die Re-Audits nimmt ein unabhängiges Institut vor. Einzelne Organzentren, wie das Prostatazentrum, stehen schon kurz Brustzentrum Bern vor der Zertifizierung. Das Brustzentrum Bern der Lindenhofgruppe ist bereits seit 2015 EUSOMA-zertifiziert und ist ein schönes Beispiel eng- Senologie maschiger Kooperation. Mit jährlich über 400 Brustkrebs- Brustzentrum Bern Operationen liegt es landesweit an oberster Stelle und kann Das Brustzentrum Bern ist bereits seit 2015 zertifiziert und auf eine breite Basis und Wissen zurückgreifen. Als nächstes dient als Vorbild für die anderen Organzentren. Das Brust- Ziel haben wir die Zertifizierung nach DKG (Deutsche zentrum ist nicht nach DKG, sondern nach EUSOMA (European Krebsgesellschaft) vor Augen. Society of Mastology) zertifiziert. Gastroenterologie / Viszeralchirurgie Urologie Darmzentrum Prostatazentrum Analog zu den anderen Organzentren bereitet die Lindenhof- Schweizweit wird bei mehr als 6000 Männern Prostatakrebs gruppe die Zertifizierung des Darmzentrums nach DKG vor. diagnostiziert. Das Prostatakarzinom ist inzwischen die Bereits jetzt wird am Lindenhofspital eine beträchtliche häufigste Tumorart des Mannes. Die Lindenhofgruppe leistet Anzahl an Patienten mit Darmkrebserkrankungen behandelt. bereits heute einen wesentlichen Beitrag an die Versorgung Damit werden die von der DKG erforderlichen Mindestfall- der Prostatatumorpatienten in der Region Bern. Sie beab- zahlen von erstbehandelten Fällen erreicht. sichtigt, gemeinsam mit allen an der Behandlung beteiligten Fachspezialisten, ein von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) anerkanntes Prostatazentrum aufzubauen. Wesentliche Vorarbeiten dafür wurden im Jahr 2018 geleistet. 24
Infusionsvorbereitung im onkologischen Ambulatorium Lindenhofspital Patientinnen und Patienten im Zentrum Die Verbindung zwischen hochspezialisierter Medizin und Gerade bei Krebserkrankungen sind die persönlichen einfühlsamer Betreuung in einem kompetenten, konstanten Gespräche mit den Patientinnen und Patienten und deren und empathischen Team ist im Onkologiezentrum Bern der Angehörigen zentral. Eine kontinuierliche und individuelle Lindenhofgruppe kein Widerspruch. Betreuung ist das wichtigste Qualitätsmerkmal des Onko- logiezentrums Bern der Lindenhofgruppe. Die Onkologinnen und Onkologen sowie speziell in Onkologie ausgebildete Pflegefachpersonen betrachten das Begleiten ihrer Patien- tinnen und Patienten während der gesamten Therapie als ihre Kernkompetenz. 25
3 AUF DEM WEITEREN WEG IN DIE AMBULANTE VERSORGUNG VORTEILE FÜR ALLE NUTZER Das schweizerische Gesundheitswesen befindet sich in einer nationalen Entwicklung hin zur ambulanten Versorgung. Die Lindenhofgruppe will diese Herausforderung nicht nur annehmen, sondern den Trend der ambulanten Chirurgie aktiv mitgestalten und mitbestimmen. 26
Geschäftsbericht 2018 Auf dem weiteren Weg in die ambulante Versorgung AUF DEM WEITEREN WEG IN DIE AMBULANTE VERSORGUNG VORTEILE FÜR ALLE NUTZER Das schweizerische Gesundheitswesen befindet sich in einer Trends werden zu E ntwicklungsperspektiven nationalen Entwicklung hin zur ambulanten Versorgung. für die Lindenhofgruppe Dieser Trend wird einerseits durch politische Vorgaben – im Mit ihren Praxen um Bern setzt sich die Berner Privatspital- Januar 2019 wurde die nationale OP-Liste eingeführt –, anderer- gruppe seit einigen Jahren aktiv für die Sicherung der medizi- seits durch die Wünsche unserer Patientinnen und Patienten nischen Grundversorgung des Raums Bern ein. Auch in Bezug gesteuert. Klar ist: der ambulante Bereich wird künftig auf die Entwicklungen im ambulanten Bereich. wachsen, schweizweit. Zukunftsweisende Schritte für den Ausbau und die Stärkung Dadurch entstehen für die Beteiligten neue Herausforderungen. des ambulanten Angebots der Lindenhofgruppe sind ausser- Die Lindenhofgruppe will diese Herausforderung nicht nur dem: die Übernahme der City Notfall AG und der Localmed AG, annehmen, sondern den Trend der ambulanten Chirurgie – die Entscheide für den Umbau des Flügels C des Lindenhof- und damit einen Teil des Gesundheitswesens – aktiv mit- spitals und für ein ambulantes OP-Zentrum in der Christoffel- gestalten und mitbestimmen. gasse. Chemotherapie im onkologischen Ambulatorium Lindenhofspital 28
Sie können auch lesen