KULTUR. POLITIK. DISKURS - HEFT 17| 2017 Aus Lehre und Forschung des Instituts für Kulturpolitik der Universität Hildesheim - Uni Hildesheim

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KULTUR. POLITIK. DISKURS - HEFT 17| 2017 Aus Lehre und Forschung des Instituts für Kulturpolitik der Universität Hildesheim - Uni Hildesheim
KULTUR.
POLITIK.
DISKURS.

HEFT
17| 2017

Aus Lehre und Forschung
des Instituts für Kulturpolitik
der Universität Hildesheim
KULTUR. POLITIK. DISKURS - HEFT 17| 2017 Aus Lehre und Forschung des Instituts für Kulturpolitik der Universität Hildesheim - Uni Hildesheim
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KULTUR. POLITIK. DISKURS - HEFT 17| 2017 Aus Lehre und Forschung des Instituts für Kulturpolitik der Universität Hildesheim - Uni Hildesheim
KULTUR. POLITIK. DISKURS.
Editorial

Willkommen im Weißen Haus!
Auf dem Kulturcampus der Domäne Marienburg wird weniger Einfalt
getwittert und schon gar nicht politisch polarisiert, hier wird Vielfalt
gelehrt und kooperativ geforscht in Kulturpolitik,
Kulturmanagement und Kultureller Bildung.

Die guten Nachrichten gleich mal vorweg: Der
UNESCO-Lehrstuhl „Cultural Policy for the Arts in
Development“ am Institut für Kulturpolitik der Uni-
versität Hildesheim wurde in Paris positiv evaluiert
und für vier weitere Jahre reakkreditiert; zusammen
mit dem Center for World Music konnte die Gradu-
ate School „Performing Sustainability. Cultures and
Development in West-Africa“ beim Deutschen Akademischen Aus-
tauschdienst eingeworben werden; und fünf Forschungsarbeiten wur-
den erfolgreich zum Abschluss gebracht.

Dr. Thomas Renz präsentierte 2016 zusammen mit der Hildesheimer
Honorarprofessorin Dr. Susanne Keuchel die erste Kirchenmusikstud-
ie. Er war es auch, der mehr als 2.500 Jazzmusiker_innen befragte und
über ihre soziale und ökonomische Situation nachlesenswert Auskunft
gibt. Beate Kegler kümmerte sich um „Kulturelle Bildung im ländlichen
Raum“ und konnte kulturpolitische Projekte für Brandenburg, Hessen
und Sachsen empfehlen. Dr. Vera Allmanritter beschäftigte sich mit
Audience Development in der Migrationsgesellschaft und entwickelte
im Rahmen ihrer Tätigkeit am Jüdischen Museum in Berlin ein stra-
tegisches Modell zur zentralen Kulturvermittlung. Christine Henniger
und Dr. Henning Fülle gewannen Erkenntnisse für ein Konzept zum
kulturellen Gedächtnis des Freien Theaters in Deutschland im Rah-
men des Forschungsprojekts „Performing the Archive“, das dezentral,
digital und föderal verwirklicht werden soll; mit dabei: der Bund und
die Länder Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg und Sachsen
sowie die Stiftung Niedersachsen.

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KULTUR. POLITIK. DISKURS - HEFT 17| 2017 Aus Lehre und Forschung des Instituts für Kulturpolitik der Universität Hildesheim - Uni Hildesheim
Editorial

                     Drei Publikationen erblickten 2016 das Licht der Welt: „Teilhabe-
                     orientierte Kulturvermittlung“ versammelt unter der Herausge-
                     berschaft von Prof. Dr. Birgit Mandel Beiträge zu den Diskursen
                     und Konzepten für eine Neuausrichtung des öffentlich geförderten
                     Kulturlebens (Bielefeld), „Kulturarbeit in Transformationsprozessen“,
                     herausgegeben von Prof. Dr. Wolfgang Schneider und Anna Kaitinnis,
                     dokumentiert und diskutiert Innenansichten zur „Außenpolitik“ des
                     Goethe-Instituts (Wiesbaden) und „Das Freie Theater im Europa
                     der Gegenwart“ (Bielefeld) fasst zusammen, was die Untersuchun-
                     gen in einem fünfjährigen Forschungsprojekt von Prof. Dr. Manfred
                     Brauneck und dem Deutschen Zentrum des Internationalen Theater-
                     instituts an Erkenntnisse zu Strukturen, Ästhetik und Kulturpolitik zu
                     Tage gefördert haben; mit dabei die in Hildesheim Promovierten Azadeh
                     Sharifi und Henning Fülle sowie die in Hildesheim Lehrenden Matthias
                     Rebstock und Wolfgang Schneider.

                         Drei Tagungen prägten die akademische Auseinandersetzung 2016:
                         „Theatre in Transformation“, ein Forschungsatelier in Südafrika
                                                               des UNESCO-Chair am South Af-
                                                               rican State Theatre, Pretoria, an der
                                                               Tshwane University of Technology,
                                                               Pretoria, und am Soweto-Theatre in
                                                               Johannesburg, mit freundlicher Unter-
                                                               stützung des Goethe-Instituts; „Von
                                                               Mythen zu Erkenntnissen?“, die siebte
                                                               Tagung des Netzwerks Forschung Kul-
                                                               turelle Bildung in der Bundesakademie
                                                               Wolfenbüttel, in Kooperation mit dem
                                                               Stiftungsverbund Rat für Kulturelle Bil-
                                                               dung; „The Role of Arts in Transitional
                                                               Tunisia. Rethinking Cultural Policy and
                                                               International Cultural Relations“, ein
                       Kultur trifft Politik trifft Forschung:
     Beim trinationalen Forschungsatelier in Tunis war er
                                                               weiteres Forschungsatelier des UNES-
        von Anfang an beteiligt; zunächst als Professor für    CO-Chair als trinationale Begegnung
  Musikethnologie, dann als Kulturminister von Tunesien:
 Mohamed Zine el Abadine (rechts); zukünftig als Partner
                                                               mit Studierenden der Universitäten in
    in Sachen Theaterpolitik mit dabei: Lasaard Jemoussi       Casablanca, Hildesheim und Tunis, ge-
(links), Direktor des Karthago-Festivals und Co Autor der
internationalen Deklaration „on the Protection of Artist in
                                                               fördert vom Deutschen Akademischen
                                       Vulnerable Situation“   Austauschdienst.

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Editorial

Und von drei Personalia gilt es zu beri-
chten: Dr. Tobias Fink hat sich beruflich
verändert und vom Institut verabschiedet,
die Doktorandin Beate Kegler gehört wie-
der zum Team und verstärkt die Lehre in
der Kulturellen Bildung und die Forschung
zur Kommunalen Kulturpolitik und die
Doktorandin Meike Lettau übernimmt am
UNESCO-Chair die wissenschaftliche Mit-
arbeit an der DAAD-Graduate School.

Das Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim geht in sein      Mit Magna Cum Laude
                                                                            promoviert: Dr. Tobias
zwanzigstes Jahr, engagiert in seiner anwendungsorientierten Kultur-        Knoblich, Dr. Annika
politikforschung, zusammen mit motivierten Studierenden in der Lehre        Holland und Dr.
                                                                            Henning Fülle (v.l.n.r.),
der Hildesheimer Kulturwissenschaften, gefragt mit Expertisen im kul-       dahinter Dekan (Prof.
turpolitischen Diskurs, lokal, national und international. Wir freuen uns   Dr. Jens Roselt) und
                                                                            Doktorvater anlässlich
auf die Partnerschaften, Podien und Projekte in 2017.                       einer akademischen
                                                                            Feierlichkeit der Uni-
                                                                            versität Hildesheim

Mit schönen Grüßen

Prof. Dr. Wolfgang Schneider

                                                                                           5
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Inhalt

             FORSCHUNG

    11       Sarah Kuschel
             Kulturagenten als Kooperationsstifter?
             Ergebnisse aus einer Begleitforschung auf einem Fachtag

    14       Thomas Lang
             „Performing the Archive“
             Zur Geschichtsschreibung Freien Theaters

    17       Ulrike Smolka
             Report Kirche und Musik
             Studie zu einer oft übersehenen Musikpraxis

    20       Thomas Renz
             jazzstudie2016
             Ergebnisse einer Arbeitsmarktforschung

    22       Julius Heinicken
             Bericht aus Berlin
             Über einen wissenschaftlichen Einbruch in den Unterausschuss
             für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik des Deutschen
             Bundestages

    24       Vera Allmanritter
             Audience Development in der Migrationsgesellschaft
             Eine Dissertation über neue Strategien für Kulturinstitutionen

             KULTURELLE BILDUNG

    27       Sarah Kuschel
             „Von Mythen zu Erkenntnissen?“
             Die 7. Tagung des Netzwerks Forschung Kulturelle Bildung

    32       Beate Kegler
             Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen
             Studie aus dem Institut für Kulturpolitik bewegt
             Akteure in Brandenburg, Hessen und Sachsen

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KULTUR. POLITIK. DISKURS - HEFT 17| 2017 Aus Lehre und Forschung des Instituts für Kulturpolitik der Universität Hildesheim - Uni Hildesheim
Inhalt

Meike Lettau                                                    34
Künste und Kulturpolitik in Tunesien
Bericht von einem trinationalen Forschungsatelier

Jaqueline Streit                                                39
Wissenschaft trifft Praxis
Stiftung Universität Hildesheim kooperiert
mit der Bundesakademie Wolfenbütttel

Wolfgang Schneider                                              43
Die Kunst, Kultur zu vermitteln
Laudatio zum Kulturvermittlungspreis der Stadt Wolfenbüttel

LEHRE                                                           48

Lehrveranstaltungen des Instituts für Kulturpolitik
der Universität Hildesheim

Wolfgang Schneider
Die Vermessung der Soziokultur                                  51
Tobias J. Knoblich beforscht in seiner Dissertation
Programmformeln und Praxisformen

KULTURPOLITIK IM INTERNATIONALEN VERGLEICH

Anna Kaitinnis, Meike Lettau                                    56
Internationale Kulturpolitikforschung
Diskurse und Perspektiven von der 9. International Conference
on Cultural Policy Research (ICCPR) in Seoul

Maximilian Gallo                                                59
kuwi abroad
Unsichtbare Ungerechtigkeit in Litauen –
Beobachtungen aus dem Bachelor Plus Auslandsjahr

                                                                     7
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Inhalt

    61   Beate Kegler
         Cultural Participation for Rural Development
         Travelling Academy der ENCC zu Gast in Hildesheim

    65   Theresa Bärwolf
         Auf den Spuren der Médiation Culturelle de l’Art
         Beobachtungen an der Aix-Marseille Université

    68   Kistina Jacobsen
         Hildesheim auf dem Weg zur Europäischen
         Kulturhauptstadt 2025?
         Das Institut für Kulturpolitik als Prozessbegleiter

    71   Theresa Frey, Petra Jeroma, Johanna Kraft
         Is South African Theatre „still in a honeymoon“?
         Ein Bericht vom Forschungsatelier
         „Theatre in transformation“ in Pretoria

         KULTURMANAGEMENT

    81   Birgit Mandel
         Vom Audience Development zum Community Building
         Neue Konzepte für eine sozial integrative Kulturvermittlung

    84   Stephanie Michels
         Kulturpolitik in der Kaufmanns-Nation
         Auf Exkursion in den Niederlanden

         THEATER

    88   Christine Dettelbacher
         „Das Freie Theater im Europa der Gegenwart“
         Ein theaterpolitischer Sammelband mit Hildesheimer Beiträgen

    91   Micha Kranixfeld
         Theater als urbaner Mehrfachstecker
         Beobachtungen aus dem Forschungsatelier
         „Our Common Futures“ in Braunschweig

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KULTUR. POLITIK. DISKURS - HEFT 17| 2017 Aus Lehre und Forschung des Instituts für Kulturpolitik der Universität Hildesheim - Uni Hildesheim
Fortbildung • Fachdiskurs • Forschung
                         www.kulturellebildung.de
KULTUR. POLITIK. DISKURS - HEFT 17| 2017 Aus Lehre und Forschung des Instituts für Kulturpolitik der Universität Hildesheim - Uni Hildesheim
Impressum

     KULTUR. POLITIK. DISKURS.
     Aus Lehre und Forschung des
     Instituts für Kulturpolitik
     der Universität Hildesheim
     Heft 17|2017

     Herausgegeben von Prof. Dr. Wolfgang Schneider
     Redaktion: Sarah Kuschel
     unter Mitarbeit von Sabine Karmrodt

     Institut für Kulturpolitik
     Universität Hildesheim
     Universitätsplatz 1
     D - 31141 Hildesheim

     Weißes Haus 46
     Domänenstraße 1
     Kulturcampus Domäne Marienburg

     Telefon: 0 51 21 / 8 83 – 20 100
     Fax: 0 51 21 / 8 83 – 20 111
     E-Mail: karmrodt@uni-hildesheim.de
     www.uni-hildesheim.de

     ISSN 1436-8366

     Satz und Gestaltung: Verena Andreas
     verena.andreas@vodafone.de

     Fotonachweis: Cover Alvina Lehmann, S. 4 Marie Urban, S. 5 Isa Lange,
     S. 11, 12 Julia Breit, S. 14 Friedemann Simon, S. 21 Deutscher Bundestag,
     S. 29 Ali Abodera, S. 32 Heinz Kegler, S. 39 Bundesakademie für Kulturelle Bildung,
     S. 41 Bundesakademie, S. 44, S. 46, S. 53 Kulturpolitische Gesellschaft e.V.,
     S. 55 (o.) Thomas Imo, S. 55 Thomas Heinicken, , S. 56 Soyean Goak, S. 60 Heikki
     Tuomas Aho, S. 70 Michèle Brand, S. 71 Gregor Pellacini, S. 72 Rolf C. Hemke,
     S. 78, 79, 80 Rolf C. Hemke, S. 86 Constanze Flamme, S. 92 Daniel Gad

     Alle Rechte vorbehalten, auch die der auszugsweisen Vervielfältigung.

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Kulturagenten als Kooperationsstifter?
Ergebnisse aus einer Begleitforschung auf einem Fachtag

von Sarah Kuschel

Die Frage wie Kunst und Kultur als fester Bestandteil in den Alltag von
Kindern und Jugendlichen integriert werden kann, ist seit vielen Jahren
Gegenstand des Diskurses um Kulturelle Bildung in Deutschland. Eine
Schlüsselrolle wird in diesem Kontext der Schule zugeschrieben. Vor die-
sem Hintergrund wurde zwischen 2011 und 2015 das Modellprogramm
„Kulturagenten für kreative Schulen“ durchgeführt, das unter der Lei-
tung von Dr. Tobias Fink sowie Prof. Dr. Wolfgang Schneider und unter
der Mitarbeit von Dr. Thomas Renz und Dr. Doreen Götzky von der
Universität Hildesheim begleitet und erforscht wurde. Die Ergebnisse
der Begleitforschung wurden auf dem Fachtag „Aus Modellprogram-
men lernen. Forschungsergebnisse zum Pro-
gramm Kulturagenten für kreative Schulen“
am 16. Juni 2016 in Hildesheim vorgestellt
und diskutiert.

„Kulturagenten für kreative Schulen“.
Das Modellprogramm
Initiiert und gefördert von der Stiftung Mer-
cator und der Kulturstiftung des Bundes, ist
das Modellprogramm „Kulturagenten für
kreative Schulen“ mit einer Förderung von
jeweils bis zu 10 Millionen Euro neben „Kul-
tur macht stark“ eines der größten Förderprogramme der Kulturellen         v.l.n.r. Teresa Darian
                                                                           (Kulturstiftung des
Bildung in Deutschland. Beteiligt waren 138 Schulen in den Bundes-         Bundes), Prof. Dr.
ländern Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen            Wolfgang Schneider,
                                                                           Dr. Thomas Renz,
und Thüringen, die durch 46 Kulturagenten bei der Entwicklung von          Dr. Tobias Fink,
Konzepten, der Durchführungen von Projekten und dem Aufbau von             Dr. Doreen Götzky,
                                                                           Dr. Tobias Diemer
Kooperationen unterstützt wurden. Ziel des Programms war es, ein           (Stiftung Mercator)
fächerübergreifendes Angebot der Kulturellen Bildung in Schulen und
langfristige Kooperationen zwischen Schulen und Kulturinstitutionen
sowie mit Künstlerinnen und Künstlern aufzubauen.

„Nachhaltige Kooperationen schaffen, eine
Herausforderung“. Die Begleitforschung
In der Begleitforschung, die in Kooperation mit der Kulturstiftung
des Bundes durchgeführt wurde, legten die Forscher_innen den Fokus
auf Kooperationen zwischen Schulen und Kultureinrichtungen.

                                                                   FORSCHUNG             11
Generiert wurden Erkenntnisse zur Zu-
                                                      sammenarbeit zwischen Schulen und
                                                      Kultureinrichtungen sowie eine theo-
                                                      retische Fundierung anhand von Model-
                                                       len, die der Analyse und Weiterent-
                                                       wicklung       von      Förderprogrammen
                                                       dienlich sein können. Im Zentrum der
                                                       Forschung stand die Analyse der Program-
                                                       minstrumente im Hinblick auf (langfris-
                                                       tige) Kooperationen zwischen Schulen und
                                                       Kunst- und Kultureinrichtungen. Theo-
        Dr. Tobias Fink,   retisch fundiert wurde die Forschung durch die Theorie des Neoinsti-
      Dr. Thomas Renz
und Dr. Doreen Götzky
                           tutionalismus, demzufolge die Problematik von Kooperationen vor al-
stellen die Ergebnisse     lem in Unterschieden zwischen den beteiligten organisationalen Feldern
       ihrer Begleitfor-
             schung vor.
                           Schule und Kultur begründet liegt. Die Entwicklung und Durchführung
                           gemeinsamer Projekte durch Partner aus verschiedenen Feldern stellt
                           aus dieser Perspektive legitimatorisch, organisational, motivational und
                           fachlich eine große Herausforderung dar. Die Forschung zeigt auf, dass
                           die Instrumente des Programms, – KulturagentInnen, Kunstgeld, Kul-
                           turfahrplan und Kulturbeauftragte – in den beteiligten organisationalen
                           Feldern unterschiedlich wirksam wurden.

                           Eine weitere Begleitforschung zum Programm wurde von Prof. Dr. Her-
                           mann Josef Abs (Universität Duisburg-Essen) gemeinsam mit Prof. Dr.
                           Ludwig Stecher (Justus-Liebig-Universität Giessen) unter dem Titel „Ent-
                           wicklung von kultureller Bildung zwischen Schule und externen Partnern
                           im Programm Kulturagenten für kreative Schulen“ durchgeführt.

                           „Aus Modellprogrammen lernen“. Der Fachtag
                           Die Ergebnisse der Begleitforschung wurden über 100 Vertreter_innen
                           aus Kultur-, Bildungs-, und Sozialpolitik, aus Stiftungen und Ministerien
                           sowie WissenschaftlerInnen, PraktikerInnen und ProgrammgestalterIn-
                           nen auf dem ausgebuchten Fachtag präsentiert. Drei sich anschließende
                           Panels diskutierten zentrale Ergebnisse und aus diesen resultierende
                           notwendige Veränderungen für die Weiterentwicklung von Förderpro-
                           grammen im Bereich der Kulturellen Bildung. Präsentierten Dr. Tobias
                           Fink, Dr. Thomas Renz und Dr. Doreen Götzky in Ihrem Vortrag
                           Kulturagenten als Kooperationsstifter zentrale Ergebnisse der Begleit-
                           forschung, nahmen Dr. Helle Becker und Anke Schad in zwei auf den
                           Vortrag folgenden Repliken Stellung zu den Ergebnissen. Im Anschluss
                           beleuchteten und thematisierten drei parallele Panels anhand von Im-
                           pulsbeiträgen eingeladener Expert_innen spezifische Aspekte der

     12        FORSCHUNG
Thematik. Das erste Panel widmete sich der Entwicklung von Program-
men zwischen inhaltlichen Erfordernissen und politischen Möglichkeiten.
Dr. Doreen Götzky diskutierte mit Kerstin Hübner von der Bundes-
vereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung, Prof. Dr. Dirk
Jäschkke aus dem Sächsischen Ministerium für Finanzen sowie Sascha
Willenbacher vom Institute for Art Education der Zürcher Hochschule
der Künste Prozesse der Programmentwicklung und mit diesen verbun-
denen Herausforderungen. Ausgangspunkt hierfür war die Erkenntnis,
dass Programmdesigns nicht nur Ergebnis fachlich-inhaltlicher Überle-
gungen sind, sondern rechtlichen, politischen und finanziellen Rahmen-
bedingungen unterliegen. Unter dem Titel „Zwischen Kultur, Schule und
Sozialem: Ressortübergreifende Zusammenarbeit organisieren“ disku-
tierte Dr. Thomas Renz mit Dr. Angelika Tischer von der Senatsver-
waltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Anke Schad als Kul-
turpolitikforscherin und Evaluatorin sowie dem Kulturagenten Matthias
Vogel aus Hamburg Herausforderungen durch das Aufeinandertreffen
verschiedener organisationaler Felder. Im dritten Panel thematisierten
Dr. Tobias Fink mit Yara Hackstein von der forum k&b und Dr. Helle
Becker vom Büro Expertise & Kommunikation für Bildung in Essen die
Gestaltung konstruktiver Evaluationen zwischen kritischer Begleitung
und Legitimation. Erwartungen von Programmentwickler_innen, För-
derern, Implementationsakteuren, Zielgruppen und Wissenschaftler_
innen an Evaluationen und Begleitforschungen sind oftmals kontrovers.
Wie kann mit dem Anspruch von Erfolgsevaluation, Prozessbegleitung
oder Mitentwicklung angemessen umgegangen werden?

Zusammengefasst und dem Plenum präsentiert wurden die Ergebnisse
der drei Panels durch Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss, Prof.
Dr. Birgit Mandel und Nina Stoffers. In einer abschließenden Diskus-
sion thematisierte Prof. Dr. Wolfgang Schneider mit Teresa Darian von
der Kulturstiftung des Bundes und Dr. Tobias Diemer von der Stiftung
Mercator die Relevanz der Erkenntnisse für die zukünftige Entwicklung
von Förderprogrammen der beiden Stiftungen.
                                                          Kulturagenten als Kooperationsstifter?
                                                                                                                                              Fink · Götzky · Renz

                                                          In diesem Buch entwickeln die AutorInnen Grundlagen zur systematischen
                                                          Erforschung von Förderprogrammen der Kulturellen Bildung. Im Mittel-
                                                                                                                                                                                   Tobias Fink
Die vollständigen Ergebnisse der Begleitforschung erscheinen unter
                                                          punkt steht das Programm Kulturagenten für kreative Schulen, das vor dem
                                                          Hintergrund der Organisationstheorie des Neo-Institutionalismus sowie
                                                          mit qualitativen und quantitativen empirischen Methoden analysiert wird.
                                                          Das Untersuchungsinteresse galt dabei vor allem der Frage, ob und wie das
                                                                                                                                                                                   Doreen Götzky · Thomas Renz
                                                          Programm zum Aufbau von Kooperationen zwischen Schulen und Kultur-
                                                          einrichtungen beitragen konnte.

dem Titel „Kulturagenten als Kooperationsstifter? Förderprogramme
                                                          Der Inhalt
                                                          • Theoretische Grundlagen
                                                          • Forschungsstand zur Zusammenarbeit von Schulen
                                                            und Kultureinrichtungen
                                                                                                                                          1                                        Kulturagenten als
der Kulturellen Bildung zwischen Schule und Kultur“ im Frühjahr 2017
                                                          • Analyse der organisationalen Felder Theater,

                                                                                                                                                                                   Kooperationsstifter?
                                                            Museen und Schule aus Perspektive des Neo-Institutionalismus
                                                                                                                                          Kulturagenten als Kooperationsstifter?

                                                          • Die Instrumente des Programms Kulturagenten
                                                          • Kulturagenten: Die dritte Macht zwischen Schulen und Kulturpartnern
                                                          • Formen der Zusammenarbeit zwischen Schulen
                                                            und Kultureinrichtungen

im VS Verlag.                                             Die Zielgruppen
                                                          Programmverantwortliche aus Stiftungen und Ministerien, Dozierende und
                                                          Studierende der Pädagogik, Erziehungs- und Kulturwissenschaften.

                                                          Die AutorInnen
                                                                                                                                                                                   Förderprogramme der Kulturellen
                                                                                                                                                                                   Bildung zwischen Schule und Kultur
                                                          Dr. Tobias Fink ist Erziehungs- und Kulturwissenschaftler. Er war bis 2016
                                                          Geschäftsführer des Netzwerks Forschung Kulturelle Bildung am Institut
                                                          für Kulturpolitik der Universität Hildesheim und leitet eine Fachschule für
                                                          Soziale Berufe.
                                                          Dr. Doreen Götzky ist Kulturwissenschaftlerin. Sie war bis 2015 wissenschaft-

Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse finden Sie unter:
                                                          liche Mitarbeiterin am Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim
                                                          und ist Kulturabteilungsleiterin beim Landesverband Lippe.
                                                          Dr. Thomas Renz ist Kulturwissenschaftler und wissenschaftlicher Mitarbei-
                                                          ter am Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim.

https://www.uni-hildesheim.de/media/fb2/kulturpolitik/forschung/Kultura-
                                                           ISBN 978-3-658-15008-2

                                                           9   783658 150082

genten_Uni_Hi_Zusammen_Ergebnisse.pdf.

                                                                                                                 FORSCHUNG                                                                                13
„Performing the Archive“
                             Zur Geschichtsschreibung Freien Theaters

                             von Thomas Lang

                             Bereits der Titel „Performing the Archive“ weist hin auf konzeptionel-
                             len Mut: Der reflektierte und ästhetisch umgesetzte Umgang mit ei-
                             gener Geschichte und ihrem erhaltenem Material ist bereits am Anfang
                             mitgedacht. Zudem man diesen Impuls der Projektträger – Bundes-
                             verband Freie Darstellende Künste, Dachverband Tanz Deutschland,
                             Internationales Theaterinstitut Zentrum Deutschland und dem NRW
                              Kultursekretariat sowie als ausführende Organisation das Institut für
                              Kulturpolitik der Universität Hildesheim – wahrlich nicht als zeitlose
                                                        Idee oder Rückzug auf die alleinige „Pflege
                                                        des kulturellen Erbes“ zu sehen hat. Sondern
                                                        als folgerichtigen Schritt in der Zeit eines er-
                                                        sten einschneidenden Generationswechsels
                                                        der Szene des Freien Theaters in diesem
                                                        Land.

                                                       Betrachtet man die sozialen und politisch-
                                                       en Bewegungen der 1970er Jahre, die de-
                                                       mokratischen Reformbestrebungen und
                                                       die ersten Aufbrechungsbemühungen der
                                                       institutionalisierten Theater als Gründung-
                                                       sphase des Freien Theaters, so ziehen sich
                                                       deren Macher_innen seit geraumer Zeit aus
        Das „Kulturelle      der Aktivität zurück. Deren Erfahrungswissen und ihr versammeltes
Gedächtnis des Freien
    Theaters“ stand im       dokumentiertes Material gilt es angesichts dieser „flüchtigen“ Kunst-
       Literaturhaus in      form Theater, die ihre Kraft doch aus dem Vergänglichen erst zieht, für
München zur Debatte,
mit dabei: Dr. Christian     zukünftigen Entwicklungen nutzbar vorzuhalten.
      Esch vom Kultur-
      sekretariat NRW,
   Elisabeth Bode vom        Das Freie Theater, wie auch immer man es eingrenzen will, und im-
    Theater Pilkentafel      mer noch auf eine „fringe“, eine Nischenkultur reduziert, ist doch
  in Flensburg, Janina
Benduski, Vorsitzende        mittlerweile „angekommen“. Auch kulturpolitische Entscheidungen
des Bundesverbandes          wie die Neuorientierungen und Öffnungen einiger Repertoiretheater,
     Freie Darstellende
   Künste und Michael        etwa an der Volksbühne in Berlin, demnächst in Bochum und auch der
Freundt vom Dachver-         misstrauisch beäugten Kammerspiele in München, sollten als Indizien
     band Tanz (v.l.n.r.).
                             dafür gelten dürfen. Ebenso, dass die koproduzierenden Theaterhäuser
                             der freien Produktionsformate (Mouson, Kampnagel, HAU, u.a.) auch
                             in den Förderstrukturen „institutionalisierte“ Stabilität aufweisen. Der
                             richtige Zeitpunkt also, sich seiner Historie zu besinnen und diese nicht

      14        FORSCHUNG
nur zu beschwören, sondern distanzierter und sorgfältig zu betrachten
und aus dem Wissen über Entwicklungen und Entfaltungen – und
Forschungen dazu – Impulse aufzunehmen und voranzutreiben.

Kollektivität und Widerständigkeit
Und das nicht nur ästhetisch, konzeptionell und strukturell, sondern vor
allem politisch: Das Freie Theater verstand sich in den letzten fünf Jahr-
zehnten auch und vor allem als Ort und Ausdruck seiner politischen
Widerständigkeit, mit seinen Versuchen und Modellen, kollektiver und
selbstbestimmter künstlerisch zu agieren, Formen gesellschaftlicher
Widerstände zu erweitern, öffentliche Räume und verlassene Indus-
trieorte zu besetzen, Debatten im pädagogischen Feld anzuzetteln, Kon-
ventionen von Theaterkulturen zu dekonstruieren, neue Formate der
Teilhabe zu entwickeln und junge und neue Zuschauer zu binden. So
kann ein lebendiges Archiv vital wie bildhaft zu einer politischen und so-
zialen Geschichte der Bundesrepublik beitragen. Nicht unerwähnt darf
in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Freien Theatergruppe
Zinnober in der DDR bleiben.

Nun fand in München im dortigen intellektuell inspirierenden Lite-
raturhaus im Oktober 2016 eine vom kulturpolitischen Institut der
Universität Hildesheim und dem Münchener Kulturreferat veranstalt-
eten Konzeptionskonferenz für ein Archiv des Freien Theaters statt. In
München auch deswegen, da die Stadt ein dezidiertes Interesse am The-
ma vorweist und bereits ein eigenes kommunales Archiv des Freien The-        Postkarte zum Projekt
                                                                             “Performing the
aters denkt. Erste Ergebnisse des Forschungsprojekts wurden bild- wie        Archive”
beispielhaft vorgestellt und in Arbeitsgruppen Fragen an so ein Archiv
aus theaterwissenschaftlicher, kulturpolitischer sowie aus künstlerischer
und museologischer Sicht erörtert, sorgfältig zusammengetragen und zur
weiteren Veröffentlichung aufbereitet (www.theaterarchiv.org).

Der Anspruch an so eine Material- und Datensammlung, dezentral,
digital und kollektiv zu sein, wurde immer wieder deutlich. Bernhard
Thull, Professor am Mediencampus der Hochschule Darmstadt, präsen-
tierte Forschungsergebnisse zu offenen, flexiblen und pluralistischen
Datenbanken mit Möglichkeiten von Vernetzungsstrategien bereits
vorhandener Materialien und Daten. Eine zentrale Bibliographie und die
Vernetzung theaterwissenschaftlicher Sammlungen inklusive Hochschul-
arbeiten, Dissertationen und Promotionen zum Thema wäre ein prak-
tikabler nächster Schritt. Wer diese Macht der Algorithmen mit Sorge
wahrnimmt, merke sich: „Die digitale Entwicklung geht so schnell, dass
die Furcht nicht nachkommen kann“.

                                                                    FORSCHUNG            15
Nutzbarmachung und Wiederverwendung

           Und als stete Ausgangsfrage der Konferenz die „Usebility“, die Nutz-
           barmachung eines derartigen Archivs und seine Vernetzung mit den ak-
           tuellen Produktionsprozessen des Freien Theaters. Antworten darauf
           ergeben sich unmittelbar, wenn man zum Beispiel die Bedeutung des
           Archivs des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik
           Deutschland in Frankfurt am Main betrachtet und den unmittelbaren
           Einfluss auf die ästhetische Qualitätsentwicklung und quantitative
           Erweiterung dieser Theaterformate in den letzten Jahren. Ebenso zu
           erkennen an den Entwicklungen aus den Impulsen von Tanzfonds Erbe
           (www.tanzfonds.de).

           Eine besondere Aufgabe käme der Archivierung der Bestände der Ref-
           erenzsysteme des Freien Theaters zu, der nationalen wie internationalen
           Festivals und der Gastspielhäuser zum Beispiel. Hier schließlich fänden
           sich die genaueren Beschreibungen ästhetischer wie konzeptioneller
           Produktionen sowie ihre kuratorische Bedeutung für die Zeit ihrer Ent-
           stehung und Wirkung.

           Nele Hertling, langjährige Leiterin des Hebbel-Theaters in Berlin, fand in
           ihrem Eröffnungsvortrag – nachzulesen auf der online Plattform nacht-
           kritik.de – die Bedeutung eines derartigen Archivs „als Ausdruck des
           Vorhandenen“ nicht nur darin, „der eigenen Geschichte und Bedeutung
           (des Freien Theaters) habhaft (zu) werden,“ sondern forderte zukünftig
           folgendes ein: „…vor allem ihre Wiederverwendung, ihre aktive Nut-
           zung, der Output stellen eine Beziehung zur Gegenwart her, schaffen
           Möglichkeiten zu Fortsetzungen, bilden neue Zugänge und Schnittmen-
           gen.“ Also: Performing the archive. Und wer jetzt noch zweifelt: „Wenn
           wir wissen wollen, was ein Archiv bedeutet haben wird, werden wir es
           nur in zukünftigen Zeiten wissen“, nachzulesen bei Jacques Derrida in
           „Dem Archiv verschrieben“ (Berlin 1997, S. 65).

           Die nächsten Schritte sind vorgezeichnet in den intensiven und sorg-
           fältig dokumentierten Erörterungsprotokollen der Konzeptionskonfer-
           enz. Pilotprojekte zu weiteren Verfahrensweisen wären einzurichten, ge-
           meinsam mit interessierten Theatergruppen Hinweise zur Aufarbeitung
           vorhandenen und zur Anlage zukünftigen Material zu erarbeiten, dazu
           künftige Dokumentierungen und Archivierungen förderstrategisch zu
           verankern, Rechtsfragen im Spannungsfeld von privaten und öffentli-
           chen Interessen pragmatisch zu entscheiden, Auswahlkriterien von
           Materialbeständen zu entwickeln und Kooperationen mit kommunalen

16   FORSCHUNG
Archiven, Theaterverbänden und den Theater- und Bibliothekswissen-
schaften voranzutreiben. Das alles, damit das Freie Theater Einzug hält
in das Feld der Bewahrung des „kulturellen Erbes“.

Thomas Lang ist Dramaturg sowie Lehrbeauftragter am Theaterinstitut der
Universität Hildesheim und war Theaterreferent an der Bundesakademie
Wolfenbüttel.

Report Kirche und Musik
Studie zu einer oft übersehenen Musikpraxis

von Ulrike Smolka

Kirchenmusik gibt es in Deutschland fast flächendeckend und in ver-
schiedensten Formen und Stilen: Von der großen Stadt bis zur kleinen           Auf dem kulturpoli-
Gemeinde auf dem Land; vom Orgelspiel über den Posaunen- oder                  tischen Podium im
                                                                               Michaeliskloster
Gemeindechor hin zur Kirchenband und von Bach bis zum Neuen                    diskutierten (v.l.n.r.):
Geistlichen Lied. Damit gehört Kirchenmusik zu den zahlenmäßig be-             Markus Lüdke (Musik-
                                                                               land Niedersachsen),
deutendsten Bereichen, in denen Menschen aktiv und regelmäßig Musik            Prof. Christian Höppner
machen.                                                                        (Generalsekretär des
                                                                               Deutschen Musikrats),
Doch wer sind die Akteure und unter welchen Bedingungen arbeiten               Dr. Thomas Renz (Uni-
sie? Was motiviert sie? Wie zufrieden sind sie? Was sind ihre Erwar-           versität Hildesheim),
                                                                               Prof. Dr. Susanne
tungen und Wünsche, wo sehen sie Handlungsbedarf ? Wie stark sind              Rode-Breymann
sie mit anderen Akteuren der (kommunalen) Kultur- und Bildungs-                (Präsidentin HMTM
                                                                               Hannover), Prof. Dr.
landschaft vernetzt?                                                           Susanne Keuchel (Uni-
                                                                               versität Hildesheim)
                                                                               und Prof. Dr. Wolfgang
Zu diesen und weiteren Fragen hat der Verband evangelischer Kirchen-           Schneider (Universität
musiker_innen und Kirchenmusiker in der Evangelisch-lutherischen               Hildesheim).
Landeskirche Hannovers 2015 das Institut
für Kulturpolitik beauftragt, erstmals em-
pirische Daten zur Situation aller Kirchen-
musiker_innen zu erheben und in einer
Studie die internen wie externen Heraus-
forderungen und zukünftigen Entwicklun-
gen zu diskutieren. Unter der Leitung von
Prof. Dr. Susanne Keuchel und Dr. Thomas
Renz wurden im Sommer 2015 über 1.000
Kirchenmusiker_innen schriftlich befragt und
ein knappes Dutzend qualitative Interviews

                                                                          FORSCHUNG          17
mit ausgewählten Musiker_innen geführt, um diese Ergebnisse zu ver-
           dichten. Dabei wurde als Kirchenmusiker_in befragt, wer in der Kirche
           Orgel spielt oder eine Gruppe leitet, nicht jedoch, wer an kirchenmusika-
           lischen Gruppen ausschließlich teilnimmt (z.B. Kirchen- oder Posaunen-
           chor). Die Ergebnisse der Studie wurden am 20. April 2016 im Michae-
           liskloster in Hildesheim vorgestellt und anschließend mit Gästen aus den
           Bereichen der (Kirchen-)Musik und Kulturpolitik diskutiert.

           Kirchenmusik trifft auf gesellschaftliche Veränderungen
           Zunächst lässt sich in Bezug auf Tätigkeiten, Inhalte, Ausbildungen und
           Anstellungsverhältnisse eine große Heterogenität feststellen. Um dieser
           Vielfalt gerecht zu werden, wurden die unterschiedlichen Gruppen der
           in der Kirchmusik Tätigen betrachtet. In der Regel verfügen hauptamtli-
           che Kirchenmusiker_innen über A- oder B-Abschlüsse, welche sie durch
           ein Studium der Kirchenmusik an der einer (Kirchen-)Musikhochschule
           erlangt haben. Daneben gibt es im kirchenmusikalischen Bereich noch
           so genannte C- und D-Abschlüsse, die zu ehren- und nebenamtlichen
           Tätigkeiten qualifizieren:
             • 9 % Hauptamtliche (A- und B-Abschlüsse)
             • 28 % Nebenamtliche mit mehreren Arbeitsfeldern (in der Regel C-
               oder D-Abschlüsse)
             • 21 % Nebenamtliche, ausschließlich als Organist_innen tätig (in der
               Regel C- oder D-Abschlüsse)
             • 13 % Nebenamtliche mit nur einem Arbeitsfeld (in der Regel C-
               oder D-Abschlüsse)
             • 13 % Ehrenamtlich Tätige mit Abschluss (in der Regel D-Abschlüsse)
             • 16 % Ehrenamtlich Tätige ohne Abschluss

           Mit ihrer Bezahlung sind die kirchenmusikalisch Tätigen insgesamt eher
           zufrieden und eine geringe Vergütung wird selten als sehr störend emp-
           funden. Als Motivation steht an erster Stelle der Glauben, es folgen so-
           ziale Motive und – vor allem im hauptamtlichen Bereich – künstlerische
           Anliegen. Für nicht-Hauptamtliche stellt die Tätigkeit darüber hinaus
           auch einen Ausgleich zum Alltag dar. Nur 26% der Befragten sind nicht
           in der Laienmusikarbeit tätig, sodass kirchenmusikalische Tätigkeiten
           zugleich einen wichtigen Beitrag zur Breitenkulturarbeit darstellen.
           Beeinträchtigt sehen Nebenamtliche ihre Tätigkeiten durch mangelnde
           zeitliche Ressourcen, während Hauptamtliche eine Überforderung in
           administrativen Bereichen bemängeln. Eine generelle Herausforderung
           stellt – besonders im ländlichen Raum – der demografische Wandel dar.
           Die Nachwuchsarbeit wird durch den Ausbau der Ganztagsschule noch
           erschwert. Zudem ist nur eine Minderheit Mitglied in einem lokalen

18   FORSCHUNG
oder landesweiten Netzwerk oder Verband. Der Organisationsgrad der
Hauptamtlichen ist hier insgesamt höher. Doch gerade eine solche Ver-
netzung mit anderen (kulturellen) Bildungsakteuren könnte ein wichtiger
Schritt für eine künftig gelingende Nachwuchsarbeit sein. Auch sehen
viele Befragte Fortbildungsbedarf in der Arbeit mit älteren Teilnehmer_
innen (zum Beispiel Chorarbeit mit älteren Stimmen).

Wirkung verbessern, Qualität entwickeln
In der kulturpolitischen Podiumsdiskussion im Michaeliskloster stellte
sich die Frage, wie Kirchenmusik ihre Wirkung besser entfalten könne.
Dafür brauche es vor allem eine Stärkung der Kirchenmusik innerhalb
der Kirche und darüber hinaus in der Gesellschaft. Aus musikpolitischer
Sicht gehört dazu auch Vernetzungsarbeit, denn oft wüssten Musik-
szenen nicht, was in anderen Musikbereichen oder in den Nachbarorten
passiert; die Bedeutung von Netzwerkarbeit wurde besonders für den
Bereich der Kulturellen Bildung hervorgehoben. Doch gehört Netz-
werk-, Öffentlichkeits- und Verwaltungsarbeit sowie die Akquise von
Geldern auch in das Aufgaben- und Anforderungsprofil von Kirchen-
musiker_innen? Was sind wichtige oder gar entscheidende Kompeten-
zen? Da eine Person nicht in allen Bereichen und Musikstilen professio-
nell sein könne, könnten Neigungsprofile gebildet werden. Gleichzeitig
müsse im Studium eine gewisse Offenheit für Neues vermittelt werden.
Qualität ausschließlich an spieltechnischen Fertigkeiten festzumachen
bedeute jedoch ein Problem in der Arbeit mit Laien: Was, wenn sie diese
recht konkreten Anforderungen nicht (mehr) erfüllen? Hier brauche es
vor allem Methoden und ein erweitertes Kunstverständnis.

Renz, Thomas und Keuchel, Susanne (Hg.) (2016): Report Kirche und Musik.
Eine empirische Analyse der Situation von kirchenmusikalischen Tätigkeiten in der
Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. ARCult Media Köln.

Eine Zusammenfassung der Studie steht zum Download bereit unter:
https://www.uni-hildesheim.de/media/presse/2016_Kirche_und_
Musik_Ergebnisse_Uni_Hildesheim.pdf (letzter Abruf: 31.10.2016).
Weitere Informationen finden sich auf der Seite des Verbandes evan-
gelischer Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker der Evangelisch-
lutherischen Landeskirche Hannovers e.V. unter http://kirchenmusi-
kerverband-hannover.de/kirchenmusiker-umfrage/, (letzter Abruf:
31.10.2016).

Ulrike Smolka studiert Kulturvermittlung an der Universität Hildesheim
und hat die Studie als studentische Hilfskraft begleitet.

                                                                           FORSCHUNG   19
jazzstudie2016
           Ergebnisse einer Arbeitsmarktforschung

           von Thomas Renz

           Zahlreiche musik- und kulturpolitische Bemühungen unterschiedlich-
           ster Akteure haben seit den 1970er Jahren in Deutschland zu einer
           bemerkenswerten Jazzlandschaft beigetragen. Doch welchen Einfluss
           haben diese Maßnahmen auf das Arbeitsleben von Jazzmusiker_innen
           in Deutschland? Welche finanziellen Einnahmen können diese heute
           erwarten? Ist das immer wieder beschriebene „künstlerische Prekariat“
           Realität oder nur Gefühl? Die jazzstudie2016 liefert nun erstmals seit
           dem Künstlerreport aus den 1970er Jahren empirisch belastbare Zahlen
           und Fakten zur ökonomischen Situation und zu den Arbeits- und Le-
           bensbedingungen von Jazzmusiker_innen in Deutschland. Im Auftrag
           der Union Deutscher Jazzmusiker, des Jazzinstituts Darmstadt sowie der
           IG Jazz Berlin untersuchten Wissenschaftler_innen am Institut für Kul-
           turpolitik der Universität Hildesheim diese Fragestellungen anhand einer
           standardisierten Onlinebefragung im Frühsommer 2015. Gefördert
           wurde die Untersuchung durch die Beauftragte der Bundesregierung für
           Kultur und Medien sowie durch die Bundesländer Berlin, Niedersachsen
           und Nordrhein-Westfalen.

           Topp ausgebildet und dennoch prekär
           Ähnlich wie in anderen Sparten des Arbeitsmarkts Kultur haben Jazz-
           musiker_innen überdurchschnittlich hohe Bildungsabschlüsse. 70% der
           Befragten haben selbst einen Hochschulabschluss; die Mehrheit hat Jazz
           an einer Musikhochschule studiert. Zwar lassen sich bei älteren Musik-
           er_innen zu erwartende Generationeneffekte ablesen – so bestand lange
           Zeit einfach keine Möglichkeit, spezifisch Jazz an einer Musikhochschule
           zu studieren. Bei den jüngeren Musiker_innen dominiert hingegen ein-
           deutig ein klassischer Ausbildungsweg: Nach Elementar- oder Klassikun-
           terricht beginnt der Jazzunterricht im Jugendalter. Typische weitere Sta-
           tionen sind die Teilnahme an Jugendförderprogrammen und ein späteres
           Musikhochschulstudium. Der Berufseinstieg erfolgt dann fließend, be-
           reits im Studium wird mit Auftritten und Unterrichten Geld verdient.
           Anders als in anderen Kultursparten spielen Praktika für den Berufsein-
           stieg von Jazzmusiker_innen keine Rolle. Die Hälfte der Jazzmusiker_in-
           nen tritt durchschnittlich weniger als einmal pro Woche, etwa ein Viertel
           einmal pro Woche auf. Nur 15% der Musiker_innen treten zwei Mal
           die Woche auf. Mehr als 100 Auftritte im Jahr absolvieren nur 4% der
           Befragten. Ein Bewertungsmaßstab für die damit verbundenen Gagen

20   FORSCHUNG
ist nicht einfach zu finden. Musikveranstalter und die Union Deutscher
Jazzmusiker haben vor einiger Zeit eine Einstiegsgage von 250 Euro
pro Musiker_in gefordert, wenn die Spielstätte zu mindestens einem
Drittel öffentlich gefördert wird. Wird eine solche mögliche Einstiegs-
gage von 250 Euro pro Person und Auftritt als Maßstab angesetzt, so
wird diese in 84 % der Auftritte der befragten
Jazzmusiker_innen nicht erreicht. In großen
Metropolen wie Berlin oder Köln werden bis
zu 50 % der absolvierten Auftritte mit maxi-
mal 50 Euro pro Musiker_in bezahlt.

Es ist daher nicht weiter erstaunlich, dass
die Mehrheit der befragten Jazzmusiker_in-
nen mit ihrer wirtschaftlichen Situation
nicht zufrieden ist. Welche weiteren Einnah-
mequellen helfen Jazzmusiker_innen dann
beim wirtschaftlichen Überleben? Anders
als von einigen Akteuren erwartet, haben sich nur sehr wenige Hobby-          Präsentation der
                                                                              jazztstudie2016 im
Musiker_innen an der Befragung beteiligt. Nur sehr wenige Befragte            Deutschen Bundestag
gehen einer Vollzeitbeschäftigung in nicht-musikalischen Berufen nach.        mit Wissenschaftler,
                                                                              Auftraggeber und
Für die Mehrheit aller befragten Musiker_innen stellen Produktion und         Bundespolitik:
vor allem Aufnahme von Tonträgern zwar einen sehr wichtigen kün-              Der Vorsitzende des
                                                                              Ausschusses für
stlerischen Wert dar, diese werden aber fast nie mit wirtschaftlichen         Kultur und Medien im
Gewinnerwartungen verbunden. Die Aufnahmen werden überwiegend                 Deutschen Bundestag
                                                                              Siegmund Ehrmann,
selbst produziert und nur selten gefördert. Bleiben also Instrumental-        MdB, SPD (2. v.r.),
und Gesangsunterricht als zweites Standbein. Für 70 % der Jazzmusik-          Dr. Thomas Renz
                                                                              (4. v.r.) und Sigrid
er_innen stellt Musikunterricht dementsprechend einen wesentlichen            Hupach, MdB,
Bestandteil ihrer Berufspraxis dar. Die Unterrichtstätigkeit erfolgt in der   Die Linke (3. v.l.).
Regel in Teilzeit und als selbstständige_r Privatlehrer_in oder Hono-
rarkraft an Musikschulen.

Verbesserung der Gagenniveaus als zentrale Konsequenz
Welche politischen Konsequenzen sind aus der jazzstudie2016 nun
möglich bzw. nötig? Der zentrale Handlungsbedarf liegt in einer gene-
rellen Verbesserung des Gagenniveaus für Jazzkonzerte. Live-Auftritte
stellen neben Kompositionen und (sich finanziell nicht mehr lohnen-
den) Tonträgeraufnahmen bzw. -verkäufen die zentrale und vorran-
gige künstlerische Aktivität von Jazzmusiker_innen dar. In der jazzstu-
die2016 wurde jedoch deutlich, dass künstlerische Innovationen kaum
marktfähig sind und somit nicht vom privatwirtschaftlichen Musikmarkt
angemessen getragen werden. Es kann also die Frage gestellt werden,
ob aktuelle musikalische Entwicklungen im Jazz nicht genauso einer

                                                                     FORSCHUNG            21
öffentlichen Förderung bedürfen, wie andere zeitgenössische Kunstfor-
           men? Spielstätten für Jazz sind in Deutschland allerdings sehr divers. Die
           Bandbreite reicht vom professionellen kommerziellen Veranstalter bis
           hin zum ehrenamtlich organisierten Jazzclub. Häufig werden einzelne
           Spielstätten aus mehreren Quellen finanziert. Derzeit fehlen noch
           mögliche kulturpolitische Konzepte der öffentlichen Spielstättenförde-
           rung, welche die geschichtlich gewachsene Landschaft der privaten und
           öffentlich geförderten Spielstätten weiterentwickeln. Die jazzstudie2016
           ist ein guter Anlass, darüber nachzudenken.

           Die Studie ist kostenlos downloadbar unter www.jazzstudie2016.de.

           Dr. Thomas Renz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kulturpolitik
           der Universität Hildesheim und war Projektleiter der „jazzstudie 2016“.

           Bericht aus Berlin
           Über einen wissenschaftlichen Einbruch in den
           Unterausschuss für Auswärtige Kultur- und
           Bildungspolitik des Deutschen Bundestages

           von Julius Heinicke

           Um viertel nach fünf dürfen wir dazustoßen, genau dann, wenn im Un-
           terausschuss für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik der Tagungs-
           ordnungspunkt drei an der Reihe ist. Und nur ausnahmsweise, so die
           Mail. Ich will pünktlich sein und die allseits bekannten Bilder langer War-
           teschlangen vor dem Bundestag tun ihr Übriges, dass ich zeitig um halb
           fünf um den Bundestag herum irre und den richtigen Eingang zum Paul
           Löbe-Haus suche. Erster Versuch: ein bisschen Warten vor der Sicher-
           heitskontrolle, dann zum Pförtner, leider der falsche Eingang. Wenige
           Minuten später erreiche in den richtigen, ich stehe auf der Anmeldeliste
           und auf einmal bin ich in den Hallen der Politik, deren Flure weit und
           durchsichtig sind, gleichsam auffallend still. Hier im Inneren wirkt das
           Paul-Löbe-Hause wie ein sakrales, angenehm klimatisiertes Glashaus im
           Niemandsland zwischen Spree und Tiergarten. Die Stille beeinträchtigt
           mich, ich schleiche zum Fahrstuhl, der ebenfalls leise in den zweiten
           Stock steigt, ich schreite lautlos über den Teppich zum richtigen Sit-
           zungssaal. Bevor ich mich davor auf den bequemen Sofas niederlassen

22   FORSCHUNG
kann, um dort bis viertel nach fünf geräuschlos zu verharren, winkt
mich die freundliche Dame vom Bundestagsteam heran, ich könne
ruhig schon reingehen, andere seien auch schon da.

Ich öffne die Tür des Sitzungssaals, ich werde zwar kurz wahrgenom-
men, doch das Gespräch im inneren Zirkel des kleinen Saals läuft von
meiner ankommenden Präsenz ungestört weiter. Ich entdecke Kolleg_
innen in der äußersten Reihe des runden Raumes und begebe mich zu
ihnen. Erst jetzt schaue ich in die kleine Runde des Auswärtigen Kul-
tur- und Bildungspolitikausschusses. Jeweils eine Vertreterin oder ein
Vertreter der Parteien, mal mit, mal ohne Referent_in, lauschen dem
Bericht der Beauftragten für Kultur und Medien der Bundesregierung.
Staatsdamenhaft sitzt Monika Grütters vor dem Mikro, begründet ihr
in der Öffentlichkeit so kontrovers diskutiertes Kulturgüterschutzge-
setz fast zu salopp, doch redegewandt-souverän und erhält Unterstüt-
zung, auch von der Opposition. Hier in dem kleinen Raum scheint
man sich einiger zu sein als draußen. Alles geht schnell, ein paar rou-
tinierte Fragen, die kurz sind, mahnende rote Ziffern auf den Moni-
toren zählen ohnehin die wenigen Sekunden der Redezeit herunter.
Frau Grütters und ihr Geschwader ziehen sodann weiter, auch Claudia
Roth verabschiedet sich, nicht aus Interesselosigkeit an der Wissen-
schaft, wie sie versichert, sondern ein anderer Termin wartet.

Die Power der Kulturpolitikforschung
Ein weiterer Tagungspunkt folgt und dann sind wir da angelangt,
weswegen ich gekommen bin: Wolfgang Schneider spricht aus Sicht
der Forschung über außenpolitische Kultur- und Bildungspolitik. Ein
seltener Einbruch der Wissenschaft in die Hallen herrschender Politik.
Schneider zückt dann auch gleich die schärfste Waffe des universitären
Diskurses. Den Stick mit der Power Point-Präsentation. Die leichte
Panik unter den Technikern und auf den verwunderte Gesichter der
Mitglieder_innen verdeutlicht, dass eine solche Performance scheinbar
nicht oft im Ausschuss Anwendung finden. Zudem ist man im „inner
circle“ etwas irritiert über die vergleichsweise vielen Zuschauenden. Erst
als Schneider mit einem Augenzwinkern erklärt „Das sind alles Fans der
AKBP, Nachwuchswissenschaftler der politischen Bildungs- und Kul-
turarbeit“, ist man beruhigt, fast gerührt über so viel Engagement.

Die PPP thront nun im Viereck auf gleich mehreren Bildschirmen über
den Köpfen der Mitglieder des Ausschusses und es wird alsbald klar, es
hat die Stunde der wissenschaftlichen Evaluation und des Feedbacks,
wie da draußen die Auswärtige Kulturpolitik überhaupt wahrgenommen

                                                                     FORSCHUNG   23
wird, geschlagen. So kommt Folie Nummer zwei mit dem Titel „Kri-
           tik von Partnern an der AKBP“ gleich zur Sache: „Begegnungen seien
           nicht immer auf Augenhöhe“, „Austausch nütze gelegentlich mehr den
           Künstlern aus Deutschland“, „Immer noch werde prozentual mehr in
           Repräsentation als in Kooperation investiert“, um nur einige Punkte zu
           nennen. Solch Kritik aus dem Munde eines gestandenen Professors für
           Kulturpolitik müssen die Abgeordneten erst einmal schlucken, bekom-
           men dann aber schnell Hilfestellungen zur Verdauung geliefert: Schneider
           macht deutlich, dass hier die wissenschaftliche Fraktion Abhilfe leisten
           kann, fünf Publikationen zu diesem Gebiet sind allein im Kontext des
           Hildesheimer Instituts entstanden. Auch die Forschungsprojekte können
           sich sehen lassen und agieren weltweit von Bangalore über Marokko bis
           in die Unterrichtsräume deutscher Universitäten. Begriffe wie „Cultural
           Diplomacy“ und „Diversity Management“ sind die Schlagworte der Zu-
           kunft und dem Unterausschuss wird deutlich geworden sein: Wenn der
           Bundestag Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik nachhaltig gestalten
           will, sollte er im engen Kontakt mit der Lehre und Forschung von Hoch-
           schulen und Universitäten stehen. So war der Einbruch der Wissenschaft
           in den Unterausschuss ein gutes Bespiel für den Beginn eines Dialogs
           auf Augenhöhe zwischen Politik und Wissenschaft.

           Prof. Dr. Julius Heinicke ist Kulturwissenschaftler an der Hochschule Coburg.

           Audience Development in
           der Migrationsgesellschaft
           Eine Dissertation über neue Strategien
           für Kulturinstitutionen

           von Vera Allmanritter

           Die Erkenntnis ist an sich nicht neu: In Deutschland leben seit jeher
           viele Menschen mit ausländischen Wurzeln. Umso verwunderlicher ist es,
           dass sie hierzulande erst seit Beginn des neuen Millenniums und mit der
           offiziellen Anerkennung Deutschlands als Einwanderungsland als (po-
           tenzielles) Publikumssegment von Kulturinstitutionen wirklich präsent
           sind. Schon zum Zeitpunkt der Einführung der Kategorie „Personen

24   FORSCHUNG
mit Migrationshintergrund“ in die Bevölkerungsstatistik des Statistischen
Bundesamts im Jahr 2005 war klar, dass nicht von unbedeutenden Mind-
erheiten gesprochen werden konnte (bspw. Stuttgart: 40,1 %, Frankfurt/
Main: 39,5 %, Nürnberg: 37,3 %). Die seitdem stark gestiegene Zuwande-
rung nach Deutschland aus Ländern der Europäischen Union sowie ein
deutlicher Anstieg der Asylbewerberzahlen haben die Aktualität dieses
Themenfelds erhöht. So scheint eine Beschäftigung des Kulturbereichs
damit selbstverständlich. Doch obwohl sich insbesondere die empirische
Kulturbesucherforschung mit dieser Thematik intensiv beschäftigt hat
und trotz der inzwischen vielerorts vorhandenen praktischen Erfahrun-
gen hinsichtlich einer interkulturellen Öffnung, stehen offenbar viele
Kulturinstitutionen weiterhin vor der Frage, wie sie Menschen mit Migra-
tionshintergrund für ihre Angebote begeistern können.

Eine Begründung hierfür könnte in der durch die Kulturmanagement-
forschung bislang nicht abschließend beantworteten grundlegenden
Frage liegen, wie Kulturinstitutionen auf Menschen mit Migrationshin-
tergrund am erfolgreichsten zugehen können. Seit Beginn des 21. Jahr-
hunderts rückt im deutschsprachigen Kulturbereich zunehmend Audi-
ence Development als Instrumentarium in den Fokus, wenn es um Fra-
gen der Besucher- und Zielgruppenarbeit geht und um Strategien zur
Gewinnung von mehr oder anderen Besucher_innen für Kulturangebote.
Schon eine grobe Sichtung des Themenfelds zeigt jedoch, dass für die
Entwicklung von Audience Development-Strategien in Bezug auf diese
Zielgruppe nicht mit Patentlösungen vorgegangen werden kann, denn
den Menschen mit Migrationshintergrund gibt es nicht. Es handelt sich
um Menschen aller Herkunftsländer, die zudem, jenseits ihrer Herkunft,
in verschiedenen sozialen Milieus zu verorten sind.

Ein Desiderat in der (Kultur-)Besucherforschung
Innerhalb der Besucherforschung in Deutschland, Großbritannien und
den USA existieren bereits empirische Erkenntnisse zu Menschen mit
Migrationshintergrund als (potenzielle) Besucher_innen von Kulturange-
boten. Daher wird in der Dissertation im theoretischen Teil zunächst ein
Überblick über bestehende Besucherstudien gegeben. Betrachtet werden
dabei sowohl Studien, die ihren Fokus auf nationale Herkunft und
(herkunfts-)kulturelle Wurzeln von Menschen mit Migrationshintergrund
legen als auch Untersuchungen, deren Fokus auf der Zugehörigkeit zu
verschiedenen sozialen Milieus liegt. Eine Frage beantworten all diese
Studien jedoch bislang nicht: Ist bei der Ansprache dieser Zielgruppe
durch Kulturinstitutionen die Betonung von deren Migrationshinter-
grund (Ethnomarketing), der Zugehörigkeit zu verschiedenen sozialen

                                                                   FORSCHUNG   25
Milieus (Milieumarketing) oder eine Kombination beider Faktoren be-
           sonders zielführend?

           Im empirischen Teil der Arbeit wurde versucht, auf diese Frage eine Ant-
           wort zu finden. Hierfür wurden qualitative Interviews mit 53 Menschen
           mit Migrationshintergrund aus der Türkei sowie aus Ländern der ehema-
           ligen Sowjetunion in Berlin, Frankfurt/Main und Stuttgart durchgeführt.
           Der Fokus lag auf kulturaffinen und damit im Verhältnis leichter zu er-
           reichenden Milieus innerhalb migrantischer Zielgruppen. Die Hauptthe-
           men der vorgenommenen Untersuchung lagen darin, Näheres über ihr
           Kulturnutzungsverhalten (bspw. Interesse, Erwartungen, Nutzung, Infor-
           mationswege, Ticket-Erwerb) zu erfahren und an Hinweise auf etwaige ei-
           gene sowie Nutzungsbarrieren für andere Migranten-Milieus zu gelangen.

           Genügt eine präzise Zielgruppenansprache?
           Zusammengefasst kommt die Studie zu dem Schluss, dass das allgemeine
           Kultur- und Mediennutzungsverhalten der Befragten auch bei verschie-
           denem Migrationshintergrund (türkisch/ehemalige Sowjetunion) stark
           durch ihre Zugehörigkeit zu einem sehr kulturaffinen Milieu bestimmt
           ist. Beide Befragtengruppen weisen ein sehr hohes Interesse an und eine
           sehr hohe Nutzungsfrequenz von verschiedensten kulturellen Angebo-
           ten auf (Hochkultur wie Populärkultur, klassisch wie zeitgenössisch).
           Beispielsweise auch in Bezug auf die von ihnen angegebenen Informa-
           tionsquellen zu Kulturangeboten oder zu etwaigen Besuchsbarrieren
           gaben beide Befragtengruppen sehr ähnliche Antworten. Eine milieu-
           basierte Ansprache von Angehörigen dieses kulturaffinen Milieus ist
           somit unabhängig von deren jeweiligem Migrationshintergrund zielfüh-
           rend und müsste auf andere Art und Weise erfolgen als eine Ansprache
           anderer, eventuell weniger kulturaffiner sozialer Milieus.

           In der Studie zeigen sich jedoch gleichzeitig herkunftsbedingte Unter-
           schiede zwischen den Befragtengruppen (türkisch/ehemalige Sowjet-
           union) bezüglich ihres spezifischen Kultur- und Mediennutzungs-
           verhaltens. Offenbar spielt ein ästhetisch prägender Einfluss ihrer
           verschiedenen Herkunftskulturräume in ihre jeweiligen kulturellen
           Präferenzen mit hinein. Auch wurden Angebote und Kommunikations-
           wege in der Tendenz bevorzugt genutzt, die einen Bezug zu speziell ihrer
           jeweiligen Herkunftskultur haben. Dies verdeutlicht, dass zumindest
           bei diesen beiden Migrantengruppen Informationen zum individuellen
           Migrationshintergrund der einzelnen Milieuangehörigen für Kulturinsti-
           tutionen wertvolle Anknüpfungspunkte an deren (auch) herkunftskul-
           turell geprägte Lebenswelt liefern können.

26   FORSCHUNG
Eine präzise Zielgruppenbildung bei der Ansprache von Menschen mit
Migrationshintergrund allein ist für Kulturinstitutionen jedoch sicherlich
nicht ausreichend, um diese für Angebote zu begeistern. Eine Grund-
voraussetzung ist eine Einbettung dieser Bemühungen in eine ernst ge-
meinte interkulturelle Öffnung der Kulturinstitutionen. Zudem ist hier-
für eine Veränderung in deren Programm inkl. Personalplanung nötig.
Denn eine besonders wichtige Rolle für ein zielführendes Audience De-
velopment spielen eine Programmerweiterung um Angebote von Regis-
seur_innen, Autor_innen und Komponist_innen aus der Herkunftskul-
tur, Angebote in der (evtl. zweiten) Herkunftssprache und eine stärkere
Präsenz von Künstler_innen, Musiker_innen, Schauspieler_innen aus
der Herkunftskultur.

Die Dissertation ist an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg unter der
Betreuung von Prof. Dr. Armin Klein (Erstgutachter) und Prof. Dr. Jürgen W.
Falter (Universität Mainz, Zweitgutachter) entstanden. Sie wird im Frühjahr 2017
unter dem Titel ‚Audience Development in der Migrationsgesellschaft. Neue Strat-
egien für Kulturinstitutionen‘ in der Reihe Kultur- und Museumsmanagement im
transcript-Verlag, Bielefeld, erscheinen.

Vera Allmanritter ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut
für Kulturpolitik. Vera.allmanritter@uni-hildesheim.de

„Von Mythen zu Erkenntnissen?“
Die 7. Tagung des Netzwerks Forschung Kulturelle Bildung
                                                                                                                                                                sik                a-
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von Sarah Kuschel
                                                                                                                                                                 l                    Ku                Ku                  Ta                     te
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Vom 25. - 27. Oktober 2016 fand an der Bundesakademie für Kulturelle
                                                                                                                                                                          ie                                                                                                                      si                   nz
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                                                                                           m                   l                    at                                                                                                                         Lit                                    ns                  er
                                                                                  tur Fil Kunst Spie                                      ea  te r Musi sik Kunst t Spiel Tanz Literatur ter Musik Spiel Tanz atur Film Musik Ku l Tanz Lit nz
                                                                                            k                                      m Th                 r Mu                  ns                 nz                 Thea                  ur                 Liter Theater nst Spie a Spiel Ta
                                                                                    r Musi                                 ur Fil m Theate r Musik Ku nst Spiel Ta atur Film nz Literat iel Tanz

                                                                                                                                                          then zu
                                                                                                                        at                                                                                                                                           Fil m              k Ku               Lit er
                                                                                            Th e                     er                Fil                te                  Ku                 er                    Ta                 t  Sp                  ur                  si               nz                    Tanz
                                                                                     Film iel Tanz Lit Literatur Film Thea r Musik l Tanz Lit nst Spiel sik Kuns nz Literat Theater Mu t Spiel Ta nst Spiel atur

Bildung in Wolfenbüttel die 7. Tagung des Netzwerks Forschung Kul-                           t Sp                 nz                 at ur                 ea te              Sp ie              k  Ku               r  Mu                  l Ta               Fil m                ns                 k  Ku                   er
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     nz Lit

                                                                                                                                                    Von Myntnissen?
                                                                                      Kuns t Spiel Ta nz Liter Filmv Th k Kunst ter Musi m Theate                                                                                     Spie                ur                  k Ku             Musi                                         m
                                                                                             Ku  ns             ie l Ta               at  ur              Mu  si               Th ea            ur Fil                si k  Kunst nz Literat eater Musi m Theater t Spiel Ta eratur Fil k
                                                                                          k                  Sp                    er                  r                    m                                                          Ta                   Th                                      ns                   Lit                 si
                                                                                        si
                                                                                                   Kunst               Tanz
                                                                                                                               Lit l Theate atur Fil                                  Literat Theater Mu t Spiel                                ur Fil
                                                                                                                                                                                                                                                        m
                                                                                                                                                                                                                                                                   eratur
                                                                                                                                                                                                                                                                             Fil         sik Ku iel Tanz eater Mu nz
                                                                                         Musik nst Spiel l Tanz Spie T Tanz Liter t Spiel Tanz ur Film Musik Kuns nz Literat l Tanz Lit Theater Mu k Kunst Sp ur Film Th t Spiel Ta
                                                                                                    Ku                   ie                                     ns                  erat               r                     Ta                  ie                    m                si                   at                   ns
                                                                                           Musik k Kunst Sp eratur Film Musik Ku l Tanz Lit m Theate nst Spiel k Kunst Sp eratur Fil eater Mu Tanz Liter r Musik Ku atur Film l

turelle Bildung statt. In Kooperation mit dem Stiftungsverbund Rat für                               si

                                                                                                      Ta
                                                                                                                           ur
                                                                                                                            m
                                                                                                                                             ter
                                                                                                                                                si

                                                                                                                                                     Erken nd Zukunft
                                                                                                                                                                   ie
                                                                                                                                                                    nz
                                                                                                                                                                       at
                                                                                                                                                                                       Fil
                                                                                                                                                                                        ea
                                                                                                                                                                                                         Ku                   si
                                                                                            ter Mu iel Tanz Lit Film Thea k Kunst Sp Literatur ter Musik Theater Mu Spiel Tanz eratur Film Kunst Spie Film Thea iel Tanz Lit k Kunst Sp m
                                                                                                       Sp                                                                                                                        t
                                                                                             Kunst nz Literat Theater Mu t Spiel Ta ur Film Th eratur Film Musik Kuns iel Tanz Lit eater Musi nz Literat sik Kunst ur Film Mu Literatur n
                                                                                                                                                   ns                                                       r                     Sp
                                                                                               Spiel eratur Fil r Musik Ku Tanz Liter iel Tanz Lit m Theate sik Kunst atur Film nst Spiel Theater Mu Tanz Liter t Spiel Ta ter Musik
                                                                                                                                                                                                                                                    Lit

                                                                                                                                                                                                                                                       Th
                                                                                                                                                                                                                                                                         Th
                                                                                                                                                                                                                                                                          k
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                                                                                                                                                                                                                                                                                           l
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  at
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      si
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      ie
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ku
                                                                                                                                                  iel                                      Fil                                       er                                                                                                                   a

Kulturelle Bildung e.V., in Zusammenarbeit mit der Bundesakademie
                                                                                                        Lit                     te                                       Sp                                  Mu                                          Ku                  m                  l                    ns                 ea
                                                                                                 Tanz                 m Thea Kunst Sp sik Kunst Literatur m Theater iel Tanz Lit ter Musik eratur Fil Kunst Spie r Musik Ku ur Film Th l Tanz Liter
                                                                                                                                                                            art u        g zur
                                                                                                             ur Fil            sik                  Mu                    nz              Fil                  Sp                     ea                   Lit                k                  te                  at                   ie
                                                                                                  Literat Thaer Mu m Theater t Spiel Ta Literatur sik Kunst ur Film Th Spiel Tanz eater Musi Film Thea Tanz Liter k Kunst Sp Film Theate
                                                                                                              m                  Fil                    ns
                                                                                                                                                                     Gegenw her Forschun ng                        at                   t
                                                                                                   tur Fil Film Th r Musik Ku t Spiel Tanz Theater Mu l Tanz Liter Musik Kuns atur Film nz Literat Kunst Spie Theater Mu Literatur t Spiel Ta
                                                                                                                                                                                                                                                            Th                 ur                   l                  si
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                                                                                                                ur                   te                ns                    m                ie                   r                      er                l Ta                 k                 m                       nz                ns
                                                                                                    Literat Film Thea Musik Ku eratur Fil k Kunst Sp m Theate iel Tanz Lit nst Spie eater Musi eratur Fil nst Spiel Ta r Musik Ku Theater

für Kulturelle Bildung und gefördert durch die Universität Hildesheim,                                        at ur                te r                   Lit                si               ur Fil              t  Sp                  k  Ku              m   Th              Lit                  Ku                   te               Fil m
                                                                                                      Liter ter Thea Spiel Tanz Theater Mu Literat sik Kuns                                                                   r Musi eratur Fil Spiel Tanz ter Musik ur Film Thea Literatur k Kunst S
                                                                                                                Thea
                                                                                                                                                                         Kult                                        Theate
                                                                                                                                        t                                      nz                                                                             t                   ea
                                                                                                        Film Musik Kuns eratur Film t Spiel Ta Theater
                                                                                                                                                                                                Mu
                                                                                                                                                                                                            Film iel Tanz Lit sik Kuns ur Film Th nz Literat Spiel Tanz eater Musi atur Fi
                                                                                                                                                              ns                  m               eratur                                                                                                 t                     Th                er
                                                                                                          Theate iel Tanz Lit r Musik Ku eratur Fil l Tanz Lit sik Kunst m Th7.eateTagung                                                 r Mu Literdes
                                                                                                                   r                                                                                                    Sp                                       at                 Ta
                                                                                                                                                                                                                                                                             Spiel             k Kuns                  Film              nz Lit           t
                                                                                                                      Sp                   te                  Lit                ie                                     Fil                   l Tanz sik Forschung Kunst ter Musi Literatur t Spiel Ta sik Kuns
                                                                                                           Kunst Film Thea Spiel Tanz k Kunst Sp Theater Mu Literatur KuNetzwerks                                                      t Spie

kamen mehr als 160 Forschende und Praktiker_innen der Kulturellen
                                                                                                                                                                                                                                                          Mu                 Thea                  nz               Kuns eater Mu Film
                                                                                                                        ur                  t                  si                    m                                      k ns m Theater atur Film nst Spiel Ta r Musik                                                       Th
                                                                                                             Literat Musik Kuns Theater Mu eratur Fil t Spiel Tanz eater Musi Kulturelle                                         ur   Fil              Lit er Bildung      k  Ku             Th  eate               ur  Film            Lit  eratur l Ta
                                                                                                                        r                   m                     Lit               ns                 Th                     at                  nz                 Mu si                m                  er at                 nz            t Spie
                                                                                                              Theate eratur Fil Spiel Tanz Musik Ku atur Film l Tanz Liter t Spiel Ta Theater                                                                                         Fil                Lit
                                                                                                                                                                                                                                                                            eratur Spiel Tanz Kunst Spie sik Kuns Musik
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              l Ta
                                                                                                                         Lit                ns  t             ea te r              Lit er            Sp ie                  Ku  ns
                                                                                                                                                                                                                                 25.–27.         Fil mOktober       nz  Lit 2016      t                    k                     Mu               r
                                                                                                                Tanz Musik Ku Film Th                                      Tanz sik Kunst ter Musik Literatur t Spiel Ta sik Kuns ter Musi m Theater mv Theate m T
                                                                                                                                                                   Spiel

Bildung aus dem ganzen Bundesgebiet zusammen, um über Gegenwart
                                                                                                                            r                  ur
                                                                                                                  Theate nz Literat k Kunst Theater Mu Film Thea Spiel Tanz Bundesakademie                                                 k Kuns Theater Mufür                     m Thea              ur Fil               ur Fil             ur Fil
                                                                                                                                                   si                                     ur                  t                  r Musi FilmBildung                          ur Fil nz Literat nz Literat nz Literat Liter
                                                                                                                            Ta
                                                                                                                    Spiel Theater Mu eratur Film nz Literat Musik Kuns m TheateKulturelle                                                     ur                   LiteratWolfenbüttel
                                                                                                                                                                                                                                                                                   l Ta                l Ta                  l Ta                nz
                                                                                                                               m                                      l Ta                m                    Fil                 Literat Spiel Tanz Kunst Spie Kunst Spie Kunst Spie nst Spiel Ta t Spie
                                                                                                                     tur Fil iel Tanz Lit nst Spie Kunst Fil Literatur Spiel TanzAutumn                                                     nst                   k                 k                     k                   Ku                  ns
                                                                                                                                 Sp                k Ku                ter                  nz                  t                 sik Ku eaSchool        r Musi desr Musi                       r Musi              Musik                 sik Ku           n
                                                                                                                       Kunst ter Musi Film Thea t Spiel Ta sik Kuns eater MuForschungskolloquiums                                              Th te m Theate Film Theate m Theater Theater Mu r Musik Ku

und Zukunft empirischer Forschung zur Kulturellen Bildung zu disku-                                                              Th ea               ur                     ns              r  Mu                 Th                    Film               Fil                                                        m                    te
                                                                                                                        Film nz LiterNetzwerk     at Kulturelle      k Ku Theate                             m                 atur                 atur Lit          eratur eratur Fil eratur Fil Film Thea Theater M
                                                                                                                                                            r Musi Bildung                        atur Fil Tanz Liter 24.–25.
                                                                                                                                                                 Forschung

                                                                                                                                l Ta                  ea te                 Fil m              er                                      nz   LiterOktober Ta  nz
                                                                                                                                                                                                                                                                  2016
                                                                                                                                                                                                                                                                                 Lit               Lit                at ur                  m            T
                                                                                                                          Spie                    Th                    ur                 Lit              l                      Ta                  l                     nz                                    er                    Fil
                                                                                                                                                                  erat                 nz             Spie                    iel             t Spie t Spiel Ta t Spiel Tanz l Tanz Lit Literatur eratur Film
                                                                                                                                               m                                                                                 www.forschung-kulturelle-bildung.de
                                                                                                                                                         nz Lit nst Spiel Ta k Kunst k Kunst Sp kDiese
                                                                                                                                      ur Fil lVeranstaltet                                                                             Kuns
                                                                                                                            Literat t SpVeranstaltet
                                                                                                                                                ie Ta von:k von:                        si                si                     si        Tagung wirdKu
                                                                                                                                                                                                                                                     k      ns durchKudiensUnterstützung     Sp ie                Ta nz                Lit               Ku
                                                                                                                                                             si Ku             ter Mu            ter Mu                ter Mu              r Musi               Musik              Kunst               t Spie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               l             l Tanz r Musik
                                                                                                                                                                                                                                                         ermöglicht
                                                                                                                                                                                                                  Die Tagung wird ermöglicht durch die Universität Hildesheim,                von:
                                                                                                                                                                                                                                                                               Infos und Anmeldung:
                                                                                                                                       ns
                                                                                                                              sik Ku Theater Mu Filmv Thea Film Thea Film Thea m Theate m Theater ter Musik sik Kuns Kunst Spie m Theate t Spiel

tieren, sich auszutauschen und zu vernetzen.
                                                                                                                                                                                                                  die Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel und
                                                                                                                                                                                                                  den Stiftungsverbund Rat für Kulturelle Bildung e.V. im Projekt

                                                                                                                                                                                                    ur                    Fil                                     ea                 Mu                   k
                                                                                                                                                                                    Netzwerk Forschung

                                                                                                                                         m
                                                                                                                                                                                                                  „Forschungsfonds Kulturelle Bildung. Studien zu den Wirkungen

                                                                                                                                                           ur                   ur                                                          Fil                                                                               Fil               ns
                                                                                                                               tur Fil nz Literat nz Literat nz Literat Literatur Literatur ur Film Th m Theater eater Musi Literatur Musik Ku Kunst
                                                                                                                                                                                       Kulturelle Bildung
                                                                                                                                                                                                                  Kultureller Bildung“, gefördert durch die Stiftung Mercator.

                                                                                                                                        Ta                    Ta                l Ta                 nz                                         at                 Fil                 Th                nz                  ter                  k
                                                                                                                                 Spiel nst Spiel nst Spie t Spiel Ta t Spiel Tanz l Tanz Liter Literatur atur Film t Spiel Ta Film Thea eater Musi ur Fi
                                                                                                                                            Ku                k Ku                   ns              ns                    ie                  nz                     er                ns                 ur                    Th                at
                                                                                                                                  Musik ter Musi r Musik Ku Musik Ku k Kunst Sp t Spiel Ta iel Tanz Lit r Musik Ku nz Literat atur Film Tanz Liter

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   eat
                                                                                                                                           Thea                   te                ter               si                     ns                   Sp                  te                Ta                    er                   l
                                                                                                                                   Film                 m Thea Film Thea eater Mu r Musik Ku sik Kunst eater Thea nst Spiel l Tanz Lit Kunst Spie
                                                                                                                                                ur Fil                                  Th                                                          Th                                   Spie                   k
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Th
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Film
                                                                                                                                                                 ur                                      te                  Mu                                        Ku
                                                                                                                                     Literat nz Literat eratur Film Film Thea Theater atur Film ter Musik k Kunst eater Musi
                                                                                                                                               Ta                                       ur                  m                    er                  ea                   si                 Th
                                                                                                                                       Spiel iel Tanz Lit nz Literat eratur Fil iel Tanz Lit ur Film Th Theater Mu atur Film
                                                                                                                                                  Sp                  Ta                  Lit              Sp                     at                   m                    er
                                                                                                                                        Kunst nst Spiel Spiel Tanz sik Kunst Tanz Liter eratur Fil iel Tanz Lit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Tanz
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Literatur
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Spiel
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Kunst
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 ter
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Musik

                                                            KULTURELLE BILDUNG
                                                                                                                                                    Ku                   t                                     l                    Lit                 Sp
                                                                                                                                          Musik Musik Kuns Theater Mu Kunst Spie                                            Tanz
                                                                                                                                           Theate
                                                                                                                                                     r                Film
                                                                                                                                                                                                                                          27
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