Wissensbericht - Universitätsspital Zürich
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
UniversitätsSpital Zürich Unternehmenskommunikation 13 Wissensbericht Rämistrasse 100 8091 Zürich www.usz.ch info@usz.ch 711992_USZH_WB13_T1.indd 4-1 06.05.14 11:16
Ein grosser Teil der im Wissensbericht 2013 publizierten Daten ist den akademischen Berichten entnommen, mit denen die Kliniken und Institute des UniversitätsSpitals Zürich zu Händen der Universität Zürich berichten. 711992_USZH_WB13_T1.indd 2-3 06.05.14 11:16
4 Vorworte 6 Schwerpunkt Hochspezialisierte Medizin 10 Highlights 2013 12 Wissensvermittlung 13 34 Wissensvermehrung 42 Wissensanerkennung Die Berichterstattung zum Jahr 2013 erfolgt in drei P ublikationen: Während der Geschäftsbericht die Entwicklung des Geschäftsgangs dokumentiert, zeigt der Qualitätsbericht die Fortschritte in Bezug auf die Qualität der erbrachten Behandlungen. Der Wissensbericht fokussiert auf die Vermittlung, Vermehrung und Anerkennung von Wissen am UniversitätsSpital Zürich. → www.usz.ch/Jahresbericht 13 Geschäftsbericht 13 Qualitätsbericht 13 Wissensbericht 711992_USZH_WB13_T1.indd 3 06.05.14 11:44
Vorworte Steuern mit Blick auf Forschung und Wissen Als Universitätsspital stehen wir in der Verantwortung, die Medizin von morgen zu entwickeln. Dieser Aspekt ist darum zentrales Ele- ment der Spitalstrategie. Basierend auf den Erfolgsfaktoren Wissen und Know-how, Vernetzung sowie Innovation wurden die Teilstrate- gien Medizin und Forschung entwickelt. Diese zielen darauf ab, For- schungsergebnisse und die damit verbundenen Innovationen als hochspezialisierte Medizin nutzbar zu machen sowie mit dem Er- werb und dem Weitergeben von Wissen und Können die Grundvor- aussetzungen für diesen Prozess zu schaffen. Forschung und Lehre in allen Disziplinen von der Grundversorgung bis zur hochspeziali- sierten Medizin ist das, was ein Universitätsspital ausmacht. Diese universitäre Medizin fordert vom Management, das Handeln und die Organisation darauf auszurichten. Diese Maxime prägt die Ausrichtung des Spitals und die Gestal- tung seiner Strukturen. In den vergangenen Jahren wurde dafür vie- les getan. Übergeordnete Aufgabe des Spitals ist es, die universitä- re Medizin mit all ihren Facetten und damit den Fortschritt der Medizin zu fördern. Für eine Institution wie das USZ heisst das unter anderem, Translationsprozesse der Forschung so zu gestalten, dass deren Resultate als Innovationen rasch in die Patientenbehandlung einfliessen. Das Spitalmanagement muss mit geeigneten Massnah- men Voraussetzungen dafür schaffen. Es gilt, Forschungs- und In- novationsprozesse sicherzustellen und das ideale Umfeld dafür zu ermöglichen. Forschung und Wissen stehen immer am Anfang der hochspezialisierten Medizin und sind somit von diesen Prozessen abhängig. Daher stehen sie auch im Fokus unserer Aufmerksam- keit, denn der Erfolg hängt wesentlich davon ab. Hochspezialisierte Medizin sollte daher nicht isoliert von Forschung und Lehre betrach- tet werden. Die Ausdifferenzierung von Lehre und Forschung ist ein dynamischer, von Forschung und Entwicklung begleiteter Prozess. Die Diskussion über Fallzahlen, um den Erfolg der Behandlung zu sichern, ist nur eine Facette des Begriffs. Im diesjährigen Wissensbericht widmen wir uns der Hochspe- zialisierten Medizin als wesentlichem Aspekt der universitären Me- dizin, ihren Anforderungen und Auswirkungen auf den Betrieb und die Führung eines Universitätsspitals. Dazu geben wir einen Über- blick über die akademischen Qualifikationen und unseren Umgang damit. Im Namen der Spitalleitung und des Spitalrats bedanke ich mich bei allen Beteiligten – insbesondere den Kliniken und Institu- ten sowie der Universität Zürich – für ihren Beitrag zum Wissens- bericht 2013. Rita Ziegler, lic. oec. HSG Vorsitzende der Spitaldirektion 4 Wissensbericht 2013 | UniversitätsSpital Zürich 711992_USZH_WB13_T1.indd 4 06.05.14 11:44
Vorworte Plattformen dienen der Die Bedeutung der translationalen Forschung universitären Medizin für die UZH Es ist der Anspruch der universitären Medizin, den Patientinnen und Die universitäre Medizin hat im Wesentlichen drei Aufgaben zu er- Patienten durch eine moderne translationale Forschung eine hohe füllen: «Specialised patient care, education and training and biome- Lebensqualität zu ermöglichen. Das Ziel der translationalen For- dical research and developement» [E.C. Klasen et al.]. Ausgangs- schung ist es, neue Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung zu und Koordinationspunkt für die universitäre Medizin ist in aller Regel gewinnen und diese sicher, strukturiert und kontrolliert in die klini- die Medizinische Fakultät; sie sollte die Verbindung der Universität sche Anwendung zu überführen. Die universitäre Medizin verbindet mit den universitären Spitälern sicherstellen. Allgemein sind aber innovative Forschung, klinische Kompetenz und Wissensvermitt- auch sich verändernde Rahmenbedingungen für die universitäre lung. Medizin festzustellen. Stichworte dazu sind die Ökonomisierung der Am Zürcher UniversitätsSpital unterstützt die Direktion For- Medizin, die zunehmende Hochspezialisierung sowie der sich än- schung und Lehre in enger Kooperation mit dem universitären Zen- dernde Bedarf der Gesundheitsversorgung hinsichtlich der demo- trum für Klinische Forschung (ZKF) den Prozess der Translation zwi- grafischen und epidemiologischen Entwicklungen. Wesentlich ist, schen «bench and bedside». Mit mehreren Forschungsplattformen dass die Freiheit von Forschung und Lehre nicht gefährdet wird. werden den Forschenden bestmögliche Optionen für eine erfolgrei- Die Bedeutung der Universitäten Medizin für die UZH geht schon che und patientenorientierte Forschung zur Verfügung gestellt. Die daraus hervor, dass sie mit dem Ziel 4, spezifisch in den Strategi- Plattform «Clinical Trial Center» unterstützt die Forschungsgruppen schen Zielen 2020 der Universität, Eingang findet. Unter den korre- bei ihren klinischen Studien, die unter Berücksichtigung von Quali- spondierenden Massnahmen ist festgehalten: «Die UZH verbessert tätssicherung und Qualitätskontrolle nach nationalen und interna- die strategische Zusammenarbeit mit den universitären Spitälern tionalen Vorgaben durchzuführen sind. Das «Bildungszentrum ZKF» und der ETH Zürich. Sie passt ihre Führungsstrukturen den Anfor- stellt eine weitere Plattform dar und dient der Aus- und Weiterbil- derungen an eine wettbewerbsfähige universitäre Medizin an und dung in der Klinischen Forschung. Jüngste Plattform ist das «Zent- wirkt im Rahmen ihrer Möglichkeiten aktiv auf eine bessere Koordi- rum für Regenerative Medizin», welche die Produktion von patien- nation in der universitären Medizin hin.» In diesem Sinne erfolgte teneigenem Gewebe oder Zellen unter Bedingungen der Good Labo- auch die Gründung der Hochschulmedizin Zürich (HMZ) mit den ratory Practice (GLP) und Good Manufacturing Practice (GMP) er- Gründungspartnern Universität, ETH Zürich und UniversitätsSpital, möglicht. wobei in naher Zukunft weitere universitäre Spitäler Partner werden Forschung und Entwicklung sind Stärken des Wissensplatzes sollen. Schweiz. Im Gesundheitswesen sind die Universitätsspitäler we- Zukünftige Herausforderungen der universitären Medizin Zürich sentlich an diesen Prozessen beteiligt. In diesem Kontext erfordert werden im Wesentlichen sein: die räumliche Entwicklung sowohl das Management von Forschungsprozessen die optimale Umset- der universitären Spitäler als auch der Institute und Einheiten der zung der translationalen Forschung sowie qualifizierte und enga- Medizinischen Fakultät am Standort Zürich; die Finanzierung der gierte Mitarbeitende. Ohne moderne, bestausgerüstete Forschungs- universitären Medizin insbesondere vor dem Hintergrund der Ein- plattformen ist eine hochstehende und erfolgreiche translationale führung der Swiss DRGs und der Sonderfinanzierung der Hochspe- Forschung schwer zu realisieren. Die Medizinische Fakultät der Uni- zialisierten Medizin und die Entwicklung zu einer zukunftsfähigen versität und das Universitätsspital haben dies erkannt und schaffen Governance der universitären Medizin Zürich. Die Entwicklung hat durch gemeinsame Konzepte bestmögliche Voraussetzungen für der Kanton mit einem eigenen Projekt bereits aufgenommen und eine erfolgreiche, patientenorientierte Forschung. vorgezeichnet. Prof. Dr. Gregor Zünd Prof. Dr. Dr. Klaus Grätz Direktor Forschung und Lehre Dekan Medizinische Fakultät Universität Zürich Wissensbericht 2013 | UniversitätsSpital Zürich 5 711992_USZH_WB13_T1.indd 5 06.05.14 11:44
Schwerpunkt Hochspezialisierte Medizin Zwischen Fortschritt und Planwirtschaft Hochspezialisierte Medizin (HSM) ist Die Interkantonale Vereinbarung zur Hoch- die Hintergründe für eine Konzentration der ein Produkt der universitären Medi- spezialisierten Medizin (IVHSM) hat die hochspezialisierten Medizin bewusst zu zin – die wiederum durch Forschung tertiäre Gesundheitsversorgung ins Ram- machen. Aus der Sicht der Patienten ist eine und Lehre charakterisiert ist. An penlicht gerückt. Basierend auf der KVG-Re- Konzentration von seltenen und komplexen vision wurden die Kantone beauftragt, diese Behandlungen richtig. Es gibt hinreichend Universitäten wird das erforderliche Leistungen national zu steuern, mit Konzen- Evidenz, dass sich grössere Fallvolumen Wissen erarbeitet und nach for- tration von ressourcenintensiven Methoden. positiv auf den Behandlungserfolg auswir- schungsbasierter Evaluation vermit- Das UniversitätsSpital Zürich ist dabei als ken. Zu berücksichtigen ist dabei, dass es telt. Die aktuelle Debatte über den nationales Zentrumsspital von fast allen Zu- nicht reicht, einen hervorragend qualifizier- Konzentrationsprozess der so genann- teilungsentscheiden direkt betroffen. ten Chirurgen oder interventionellen Kardio- ten Spitzenmedizin wird diesen Zu- logen verfügbar zu haben. Von der Bild sammenhängen allerdings wenig Es geht um mehr als nur Kosten gebung über die Operationseinheiten, die gerecht. Die Debatte rund um die Arbeiten der Intensivpflegestation und die Pathologie bis IVHSM war von Anfang an von Emotionen zur Abteilungspflege und der Physiothera- geprägt. Die Konzentrationsbestrebungen pie braucht es Spezialwissen, das über ein haben bei Betroffenen Versorgungs- und komplexes System von Rapporten, Boards, Existenzängste ausgelöst. Einzelne Berei- Konsiliardiensten, elektronische Patienten- che, wie beispielsweise die Herztransplan- akte und gezielte Weiterbildungsaktivität tation, berühren Beteiligte und Unbeteiligte sichergestellt werden muss. Die Infrastruk- unterschiedlich stark. So werden die tur muss stimmen, um mitzuhalten. Entscheide kritisiert, oft auch mit dem Argument, diese dienten nur dem An-sich- Fundament der HSM ist Forschung Ziehen von Leistungen zugunsten der und Lehre grossen universitären Zentren. Dies ver- Aus Perspektive eines Universitätsspitals deutlichte sich insbesondere bei den jüngs- muss die Debatte um die hochspezialisierte ten Entscheiden zur Onkologie. Mehrere Medizin berücksichtigen, dass diese ein Einsprachen sind zurzeit noch hängig, Produkt der universitären Medizin ist. Feh- anderen wurde bereits stattgegeben. Die len Lehre und Forschung, kann sich die IVHSM-Gremien sind vom Bundesverwal- Spitzenmedizin nicht weiterentwickeln. tungsgericht angehalten worden, ihre Ent- Fehlen Weiterbildungsprogramme, wird die scheidungsprozesse zu evaluieren. Dabei hochspezialisierte Medizin von heute nicht handelt es sich aber um Verfahrensfragen, wie vorgesehen, zur Routinemedizin von Prof. Dr. Jürg Hodler nicht um die Ablehnung einer medizinisch morgen. Wer auf der IVHSM-Liste steht, ist seit 2011 Ärztlicher Direktor des sinnvollen Konzentration. muss einen wesentlichen Beitrag an For- Spitals. Er ist für die medizini- schung, Lehre und Weiterbildung leisten. schen Dienstleistungen und die An- Hochspezialisierte Medizin erfordert Universitätskliniken stehen dabei beson- gebotsstrategie verantwortlich. Nach seiner Weiterbildung zum Ra- Interdisziplinarität ders in der Pflicht. Gerade sie nehmen so- diologen am Inselspital Bern Dass Konzentrationsbemühungen polarisie- mit in der Erbringung von Spitzenmedizin und am USZ absolvierte er einen ren, liegt auf der Hand. Dass der zunehmen- eine wichtige Rolle ein. Lehre und For- Forschungsaufenthalt an der Univer- sity of California. Dann wurde er de Wettbewerb im Gesundheitswesen dies schung und damit die Erbringung von hoch- 1992 Leiter und ab 2001 Chefarzt noch verstärkt, ist ebenfalls nachvollzieh- spezialisierten Leistungen sind Teil ihres der Radiologie der Uniklinik Balgrist. bar. Die Diskussion um die Spitzenmedizin Auftrags und ihrer Unternehmenskultur. Seit 2010 ist er Direktor des Insti- tuts für Diagnostische und Interven- ist teilweise verfahren. Es ist also notwen- Diese Leistungen sind überprüfbar: von der tionelle Radiologie am USZ. dig, einen Schritt zurückzutreten und sich Anzahl und Bedeutung wissenschaftlicher 6 Wissensbericht 2013 | UniversitätsSpital Zürich 711992_USZH_WB13_T1.indd 6 06.05.14 11:44
Schwerpunkt Hochspezialisierte Medizin Die IVHSM regelt unter anderem folgende Teilbereiche der hoch- spezialisierten Medi- zin: – Hochspezialisierte Viszeralchirurgie – Neurochirurgie Publikationen bis zur Zahl der Weiterbil- mit Verfahrensfragen beschäftigt sind, – Hochspezialisierte Behandlung dungsstellen. Es geht also nicht in erster scheinen die Entwicklung der Medizin und von Hirnschlägen Linie darum, Marktanteile zu gewinnen. das Patientenwohl in den Hintergrund zu – Behandlung von Schwerverletzten Auch geht es nicht darum, sich auf das treten. Juristische Geplänkel tragen dazu und schweren Verbrennungen planwirtschaftliche Zuteilungssystem zu bei, dass alte Strukturen erhalten bleiben. – Organtransplantationen und verlassen, anstatt sich auf einem freien Entscheidend werden aber schliesslich die allogene hämatopoietische Markt zu bewähren. Es geht um den klini- Aktivitäten und Leistungen der universitä- Stammzelltransplantationen schen, wissenschaftlichen und edukativen ren Medizin mit Lehre und Forschung sein. – Cochlea-Implantate Auftrag und die Rolle als «tertiäre und Dafür gilt es, Strukturen für die Zukunft auf- – Protonentherapie so genannte Maximalversorger» in der zubauen. Schweiz. Mit Ausrichtung darauf ist auch die Positionierung im Rahmen der IVHSM so zu wählen, dass die universitären Institutio- nen dem gerecht werden können. Im libe- ral-wirtschaftlichen Umfeld benötigen diese aber auch den gleichen Spielraum wie die anderen Anbieter. Hochspezialisierte Medizin als Produkt der universitären Medizin Hochspezialisierte Medizin Forschung Lehre Zukunft der IVHSM Obschon die Konzentrationsdebatte oft emotional geführt wird und viele Wertefra- gen aufwirft, sind ihre Absicht und ihr sach- licher Hintergrund richtig und notwendig. Während die IVHSM-Gremien mit Diskussi- onen um angebliche oder reale planwirt- schaftliche Komponenten konfrontiert und Wissensbericht 2013 | UniversitätsSpital Zürich 7 711992_USZH_WB13_T1.indd 7 06.05.14 11:44
Schwerpunkt Hochspezialisierte Medizin Innovationspotenzial fördern, nicht verplanen Die Konzentrationsprozesse der IVHSM Prof. Dr. Felix Gutzwiller, Sie sind seit heute Spitzenmedizin ist, gehört morgen oft erhitzen nicht nur die Gemüter der 14 Jahren National- bzw. Ständerat schon zur Routinebehandlung. Fachwelt. Auch die Politik hat aufge- und waren 25 Jahre Direktor des Instituts horcht. Universitätsprofessor und für Sozial- und Präventivmedizin der Mit der IVHSM erfährt die HSM einen Universität Zürich. Was bedeutet das Konzentrationsprozess, der auf die Ständerat Felix Gutzwiller liegt viel Gesundheitswesen für die Schweiz? Gewichtung von Novität, Menge, Komple- daran, dass der aktuelle Prozess Gesundheit hat eine zunehmende Wichtig- xität oder Kosten zielt. HSM-Leistungen die hochspezialisierte Medizin nicht keit in der westlichen Welt. Die immer älter werden so künftig geplant und gesteuert. verbürokratisiert. werdende Gesellschaft hat heutzutage – Wie beurteilen Sie diesen Prozess? über die Heilung von Krankheiten hinaus – Die hochspezialisierte Medizin ist ressour- ein Bedürfnis, so lange wie möglich gesund cenintensiv und immer nahe an experimen- zu sein. Für diesen zentralen Wert ist die tellen Verfahren. Im Gesundheitswesen gel- Gesellschaft auch bereit, viel zu investieren. ten darüber hinaus die Gebote der Sicherheit Dazu kommt der ökonomische Faktor des und Transparenz. Es ist daher eine Heraus- Gesundheitswesens als grösster Arbeit forderung, zwischen Konzentrationsprozes- geber und als Stabilisator der Wirtschaft. Nicht zuletzt ist das Gesundheitswesen ein sehr innovativer Sektor, der mit seinen For- schungsaktivitäten im Bereich Biotechnolo- «Forschung und Lehre gie und Pharma wesentlich zum Wachstum beiträgt. Davon gehen viele Impulse für sind für die universitäre Spin-offs und KMU aus. Medizin zentral.» Welche Rolle nehmen dabei die Universi- tätsspitäler ein? Die Schweizer Universitätsspitäler sind sen und Qualitätsdebatten abzuwägen. Wie Flaggschiffe des Gesundheitswesens. Dort die aktuellen richterlichen Urteile zeigen, entstehen medizinische und technische In- hat dies auch bei den bisherigen IVHSM- novationen, denn diese universitären Lea- Entscheiden Schwierigkeiten mit sich ge- der stehen an der Schnittstelle zwischen bracht. Aus meiner Sicht besteht bei der Forschung und Umsetzung. IVHSM ein Risiko, dass die hochspeziali- sierte Medizin bürokratisiert und zentrali- ... und im Kontext der hochspezialisierten siert wird. Dies halte ich in einem liberalen Medizin (HSM)? Gesundheitswesen – das ja eigentlich auch Die hochspezialisierte Medizin ist ein vom KVG gewünscht wird – für keine gute Schwerpunkt der universitären Medizin – Entwicklung. sie bildet quasi die Spitze. Forschung und Lehre sind dafür zentral. Diese Form der Wie nehmen Sie als Politiker darauf Medizin steht aber auch im Brennpunkt. Es Einfluss? geht dabei um drei zentrale Fragen: Was ist Als Zürcher Politiker liegt mir viel am Stand- machbar? Was ist ethisch vertretbar? Und ort Zürich und ich unterstütze dies vor und schliesslich: Was ist von der Volkswirt- hinter den Kulissen. Für die hochspeziali- schaft auch finanzierbar? Dazu kommt eine sierte Medizin habe ich aktuell eine Inter- starke zeitliche Komponente, denn was pellation eingereicht, die auf deren weitere 8 Wissensbericht 2013 | UniversitätsSpital Zürich 711992_USZH_WB13_T1.indd 8 06.05.14 11:44
Schwerpunkt Hochspezialisierte Medizin Prof. Dr. Felix Gutzwiller ist FDP-Ständerat und emeritierter Professor der Universität Zürich. Der 66-jährige Prävent iv- mediziner und Politiker engagiert sich für die Themen Gesundheit, Vorsorge, Wirtschaft, Wissenschaft sowie Aussenpolitik. Professor Gutzwiller studierte an der Medizinischen Fakul- tät der Universität Basel. Nach dem Studium ab- solvierte er einen Master of Public Health (MPH) an der Harvard University in Boston, anschlies- send doktorierte er an der John Hopkins University in Baltimore. Zurück in der Schweiz, habilitierte er 1981 an der Universität Basel. Von 1983 bis 1988 war er Direktor des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin der Uni- versität Lausanne, von 1988 bis 2013 Professor und Direktor des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich. Seine politische Karriere begann 1985 als Gemein- derat in Belmont-sur-Lausanne. Von 1985 bis 2011 präsidierte er den Ausschuss «Gesund- heitspolitik» der FDP. 1999 wurde er für die FDP des Kantons Zürich in den Nationalrat ge- wählt, 2007 in den Ständerat. Er ist Mitglied der Kommission für Soziale Sicherheit und Ge- sundheit (SGK-SR), der aussenpolitischen Kommis sion (APK-SR), die er präsidiert, sowie Mitglied der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK-SR) und Delegierter der Interparlamentarischen Union (IPU-V). Entwicklung im Hinblick auf die Qualitäts- Medizin ist mir zudem eine übergeordnete debatte abzielt. Der Staat muss dabei als Perspektive wichtig, denn der Innovations- Regulator und als Aufsicht wirken, aber wettbewerb besteht nicht nur zwischen Zü- nicht als operative Instanz. Gerade im Kan- rich, Bern und Genf, sondern auch mit Ber- ton Zürich sehen wir da eine positive Ent- lin, London und Boston. Er ist heutzutage wicklung. Ein Zuviel an Bürokratie verlang- global. Ziel muss es daher sein, dass unse- samt die Innovation und setzt weniger re universitären Zentren dafür stark genug Anreize. Dies will ich mit der Interpellation in sind. Dazu gehören die Ausrichtung der den kommenden Monaten thematisieren. Infrastruktur oder Förderungsprogramme, wie sie beispielsweise vom Schweizeri- Darüber hinaus, welche Ansätze sind schen Nationalfonds ausgerichtet werden. Ihnen im Bereich der HSM wichtig? Wir haben hier ein grosses Potenzial, dieses Im Gesundheitswesen – insbesondere auch gilt es auch von politischer Seite zu unter- in der HSM – braucht es Wettbewerb, aller- stützen und zu fördern. dings einen vom Staat regulierten Wettbe- werb. Im Kontext der hochspezialisierten Wissensbericht 2013 | UniversitätsSpital Zürich 9 711992_USZH_WB13_T1.indd 9 06.05.14 11:44
Highlights 2013 Highlights 2013 – zwölf herausragende Projekte MAI 2013 Alternativen zu Bluttransfusionen verbessern Sicherheit FEB. 2013 In der Mai-Ausgabe 2013 der Zeitschrift 100 Jahre Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie «Lancet» publizierte der Direktor des Instituts für Anästhesiologie, Professor Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie wurde Dr. Donat R. Spahn, eine Studie, die 1913 gegründet. In diesen hundert Jahren hat sich die den Nutzen von Alternativen zu Bluttrans- Fachrichtung zu einer bedeutenden Disziplin entwi- fusionen und neuen Konzepten wie dem ckelt. Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit «Patient Blood Management» analysierte. anderen Kliniken ermöglicht den Patienten eine ganz- Die Studie belegt nun erstmals, dass heitliche Behandlung. Ferner liefert die universitäre Alternativen zu Bluttransfusionen die psychiatrische Forschung laufend neuste Erkenntnisse, Sicherheit massgeblich verbessern. woraus neue Behandlungskonzepte entstehen. APR. 2013 Jan. 2013 Laserschwert gegen Herzrhythmusstörungen JUN. 2013 Immunzellen im Gehirn Neuer Therapieansatz Im April 2013 wurde zum ersten Mal in der Schweiz wirken schützend für multiple Sklerose ein Patient mit Herzrhythmusstörungen erfolgreich Mikroglia sind Immunzellen mit einem Laserballonkatheter behandelt. Über Ein internationales For- des Gehirns, die durch 100’000 Schweizer leiden an Vorhofflimmern – der scherteam um Prof. alle Hirnregionen patrouillie- häufigsten Herzrhythmusstörung. Medikamente Dr. Roland Martin von der ren. Krankheiten oder Läsio- verfehlen dabei oft ihre Wirkung. Deshalb ist die Klinik für Neurologie nen aktivieren sie. Wenn Katheterbehandlung eine gute Alternative. Die hat ein neues Verfahren ihre Funktion gestärkt wird, Lasermethode ermöglicht neu eine Sichtkontrolle, zur Frühbehandlung bieten sie einen Schutz was den Eingriff präziser macht. der multiplen Sklerose gegen neurodegenerative entwickelt. Die Methode Erkrankungen wie Alzheimer oder die Prionenerkran- MRZ. 2013 reduziert die spezifisch gegen Myelinantigene kung. Diese therapeutische 750. Cochlea-Implantation gerichtete Autoimmun- Wirkung hat Professor reaktion. Dies belegte die Menschen mit Gehörverlust können dank eines Coch- Adriano Aguzzi im Januar ETMIS-Studie, die in der lea-Implantats wieder hören. Das USZ – heute das 2013 im renommierten Juni-Ausgabe von grösste CI-Zentrum der Schweiz – hat diese Technik «Science»-Magazin erstmals «Science Translational mitentwickelt. 1977 gelang hier die erste Schweizer beschrieben. Medicine» publiziert Cochlea-Implantation. Anfang März 2013 wurde nun wurde. die 750. Operation durchgeführt. In fünf Schweizer Zentren werden nun jährlich 160 Cochlea-Implantationen durchgeführt, ein Drittel davon bei Kleinkindern. 10 Wissensbericht 2013 | UniversitätsSpital Zürich 711992_USZH_WB13_T1.indd 10 06.05.14 11:44
Highlights 2013 JUL. 2013 Jahresposterpreis 2013 für Neuroradiologieforschung Dr. Nils H. Ulrich von der Klinik für Neuroradiologie DEZ. 2013 wurde an der Jahrestagung Neue Methode bei starkem 2013 der Swiss Federation Übergewicht of Clinical Neuroscience Als erstes Schweizer Spital bietet (SFCNS) für seine wissen- schaftliche Arbeit zum Thema «Anatomical Location of SEP. 2013 das USZ seit 2013 eine neue Behandlungsmethode für Adipositas «Gebrochenes-Herz-Syndrom» und Altersdiabetes an: den so Cranial Nerve Nuclei in Pons wissenschaftlich nachgewiesen genannten «Endo Barrier». Dabei Lesions: Initial Experiences wird endoskopisch ein Kunststoff- and Clinical course with Die Takotsubo-Kardiomyopathie ist eine seltene schlauch in den Dünndarm Diffusion Tensor Imaging at Form des Herzinfarkts. Sie wird auch «Syndrom eingesetzt, wo dieser die Umwand- 3T» mit dem Jahresposter- des gebrochenen Herzens» genannt. Das Syn- lung der Nahrung in Energie preis ausgezeichnet. drom tritt plötzlich auf, meist nach einem grossen verhindert. Die Methode ist eine emotionalen Ereignis. Forschende aus Zürich Alternative zu chirurgischen und Hannover haben nun einen Biomarker (micro- Eingriffen wie dem Magenbypass RNA) für die Takotsubo-Kardiomyopathie ent- oder dem Magenband. deckt. Im September haben sie darüber im «Euro- pean Heart Journal» berichtet. AUG. 2013 NOV. 2013 Eine weltweit erstmals Bei Katzenallergie die Katze impfen durchgeführte Operation Ein Forscherteam des USZ hat 2013 eine innovative Im August haben Chirurgen des Methode gegen Katzenhaarallergie entwickelt. Kinderspitals und des Universitäts- Erstmals soll anstelle des Menschen die Katze gegen Spitals Zürich gemeinsam ein das Protein geimpft werden, das die Allergie beim kleines Mädchen operiert, das an Mensch auslöst. Die Forschungsgruppe um PD einem Tumor litt, der mehrere Dr. Gabriela Senti, PD Dr. Thomas Kündig und Prof. Organe befallen hatte und fast die Dr. Martin Bachmann wurde für ihre neuartige gesamte Bauchhöhle einnahm. Methode mit dem Swiss Technology Award 2013 Ohne Operation hätte das Kind nur ausgezeichnet. noch wenige Wochen zu leben gehabt. Beim riskanten, aber erfolgreichen, über zwölf Stunden dauernden Eingriff wurden ein OKT. 2013 Hochschulabschluss in Kardiotechnik Kilogramm Tumorgewebe und meh- rere Organe entfernt. Im Jahr 2013 startete der Masterstudiengang Cardiovas cular Perfusion (MAS CP), den das USZ und die Kalaidos Fachhochschule anbieten. Der dreijährige Studiengang richtet sich an Fachpersonen aus der Anästhesie- und Intensivpflege, die sich in Kardiotechnik weiterbilden möch- ten. In diesem Fachbereich eröffnen sich laufend neue Aufgabenfelder. Entsprechend gross ist die Nachfrage nach hochspezialisierten Fachkräften. Wissensbericht 2013 | UniversitätsSpital Zürich 11 711992_USZH_WB13_T1.indd 11 06.05.14 11:44
Wissensvermittlung Dem strukturierten Umgang mit professionellen Fähigkeiten kommt in Organisationen mit grosser Komplexität und hohem Speziali sierungsgrad eine besondere Bedeutung zu. Vorhandene und notwendige Kompetenzen der Mitarbeitenden sind zu identifizie ren, zu entwickeln und gezielt einzusetzen. Wissensmanagement dient so dem medizinischen Fort- schritt und der qualitativ hoch- stehenden Behandlung von Patien- tinnen und Patienten. Zum Bild Mit 300 Plätzen ist der Hörsaal im Nordtrakt der grösste Hörsaal des UniversitätsSpitals Zürich. Täglich finden hier Weiterbildungen für Mitarbeitende, Vorlesungen für Medizinstudenten, Symposien und andere Veranstal- tungen statt. 711992_USZH_WB13_T1.indd 12 06.05.14 11:44
711992_USZH_WB13_T1.indd 13 06.05.14 11:44
Wissensvermittlung Laufbahnmodelle für Ärztekarrieren Für die Karriereplanung von Ärztin- Seit 2013 basiert die ärztliche Karriere Clinical Track nen und Ärzten hat das Universitäts- planung am Zürcher Unispital auf einem Im zweiten Modell werden klinische Aufga- Spital Zürich drei verschiedene strukturierten Laufbahnentwicklungspro- ben mit einem Forschungsanteil kombiniert. Laufbahnmodelle entwickelt. Die zess, der einen Spitalarzt-Track und je ei- Die meisten Ärzte des Spitals durchlaufen nen Weg für die klinische oder die akademi- diesen Track. Im Laufbahn-Track sollen vor bisherigen Erfahrungen sind positiv – sche Ausrichtung ermöglicht. Bereits junge allem die künftigen Kaderärzte ausgebildet für die Ärzte und das Spital. Assistenzärztinnen und Assistenzärzte wer- werden. Primäres Karriereziel sind neben den ins Modell aufgenommen. Anlässlich spezialisiertem medizinischem Know-how eines Laufbahngesprächs mit den Vorge- auch konsistente Beiträge zur Forschung setzten werden die Präferenzen und das und Lehre sowie das Klinikmanagement. Potenzial festgehalten und so das mögliche Die Ärzte werden insbesondere auf die Po- Szenario für die individuelle ärztliche Lauf- sition des Leitenden Arztes und bei geeig- bahn definiert. Dabei wird berücksichtigt, neter Qualifikation des Chefarztes eines dass sich die einen Ärzte mehr für die Klinik nicht-universitären Spitals vorbereitet, mit und andere mehr für die Forschung interes- konsistenter akademischer Aktivität und sieren. Diesen verschiedenen Bedürfnissen entspricht das neue Karrieremodell. Ein Wechsel zwischen den drei verschiedenen Tracks ist dabei jederzeit möglich. Ziel der «Das Laufbahnmodell neuen Karriereplanung ist es, die richtigen Ärzte hinsichtlich der zu ihnen passenden legt die Basis für Aufgaben zu fördern und ihnen einen abge- eine systematische stimmten – also idealen und individuellen Bildungsweg anzubieten. Damit erhöht das Karriereplanung.» Spital seine Attraktivität als Arbeitgeber. Spitalarzt-Track Einer der drei Tracks ist konsequent klinisch Verantwortung für einen eigenen Fachbe- ausgerichtet. Karriereziel ist dabei, als Spi- reich Insbesondere im Bereich Patientenbe- talarzt mit Fokus auf die kontinuierliche Pa- treuung, Lehre und Forschung. Seit 2013 tientenbetreuung zu arbeiten. Dieses Mo- bietet das UniversitätsSpital Zürich auch die dell ist bei entsprechenden betrieblichen Position des Oberarztes mit erweiterter Prof. Dr. Jürg Hodler Bedürfnissen auch sehr erwünscht. Bei- Verantwortung (meV) an, die sich für Ärzte ist seit 2011 Ärztlicher Direktor des spielsweise arbeiten in der Klinik für Visze- eignet, die Spezialwissen auf universitärem Spitals. Er ist für die medizini- ral- und Transplantationschirurgie bereits Niveau verfügen, jedoch eine geringere schen Dienstleistungen und die An- seit längerem Stationsärzte, da diese eine akademische Aktivität haben als die Leiten- gebotsstrategie verantwortlich. Nach seiner Weiterbildung zum Ra- höhere Präsenz auf den Bettenstationen den Ärzte. diologen am Inselspital Bern und haben als ihre Kollegen, die sich in der chi- am USZ absolvierte er einen For- rurgischen Weiterbildung befinden oder Academic Track schungsaufenthalt an der University of California. Dann wurde er 1992 wissenschaftlich tätig sind. Von Vorteil ist Dieser Track zielt auf eine betont wissen- Leiter und ab 2001 Chefarzt der es, dass Anstellungen als Spitalarzt unbe- schaftliche Karriere, oft mit Aktivitäten in Radiologie der Uniklinik Balgrist. fristet sind und klar geregelte Arbeitszeiten der Grundlagenforschung. Karriereziel die- Seit 2010 ist er Direktor des Insti- tuts für Diagnostische und In- bieten. Der Track ermöglicht dadurch eine ser Laufbahn ist die Entwicklung zum «Aka- terventionelle Radiologie am USZ. gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf. demischen Leitenden Arzt», der eine Abtei- 14 Wissensbericht 2013 | UniversitätsSpital Zürich 711992_USZH_WB13_T1.indd 14 06.05.14 11:44
Wissensvermittlung lung oder einen Spezialbereich inklusive wissenschaftlichen Institutionen ausgebil- dungen angeboten, wie beispielsweise die einer Forschungsgruppe leitet. Teil dieses det werden. Leadershipkurse oder Assessments. Ein Laufbahnmodells kann das MD-PhD- positiver Nebeneffekt ist zudem, dass mit Programm sein. Entweder beginnt diese Bewusstsein für Laufbahnentwicklung dem Laufbahnmodell das Bewusstsein für akademische Doppelausbildung bereits pa- Mit dem ärztlichen Laufbahnmodell wurde die Facetten und Erfordernisse von Karrie- rallel zum Medizinstudium oder wird unmit- die Basis für eine systematische und recht- ren wächst – dies beim Ärztenachwuchs, telbar im Anschluss an das Staatsexamen zeitige Karriereplanung gelegt. Während aber auch beim heutigen Kader. Dies er- in Angriff genommen. Der Track stellt die diese in der Ärzteschaft traditionell Sache möglicht schliesslich auf beiden Seiten Forschung ins Zentrum, integriert aber ei- der Kliniken und Institute war und ist, über- transparente und nachvollziehbare Ent- nen relevanten klinischen Anteil. Mit diesem nimmt ein Spital mit solchen strukturierten scheidungen, die auf einheitlichen Kriterien Modell sollen künftige Direktorinnen und und geplanten Prozessen auch einen Teil basieren. › Direktoren der universitären Kliniken und der Verantwortung. Ergänzend werden für Institute oder Leiterinnen und Leiter von die verschiedenen Karriereschritte Fortbil- Laufbahnmodell Stationsarzt Track A Clinical Track B Academic Track C Unterassistent Masterarbeit/Staatsexamen Promotion (Dr.) Assistenzarzt Assistenzarzt Oberarzt i. V. Oberarzt i. V. Facharzt Fokus: Fokus: Fokus: Oberarzt Kontinuierliche Klinische Tätigkeit mit Klinische Tätigkeit mit Patientenbetreuung Forschungsanteil erhöhtem Forschungsanteil Oberarzt meV oder mit erweiterter Verantwortung Forschungstätigkeit mit geringem (20 %) klinischem Anteil Leitender Arzt Chefarzt Zentrums- und Kantonsspital Klinik-/Institutsdirektor Universitätsspital Wissensbericht 2013 | UniversitätsSpital Zürich 15 711992_USZH_WB13_T1.indd 15 06.05.14 11:44
Wissensvermittlung Assistenzprofessuren Im Januar 2012 verabschiedeten der Universitätsrat und die Universitätsleitung die strategischen Ziele 2020. Ein wichtiges Ziel war dabei die Rekrutierung und Nachwuchsförderung. «Nach- wuchskräfte» – so das Ziel 3 – «werden besonders gefördert und erhalten frühzeitig eine gute Ausgangslage für ihre weitere akademische Laufbahn». Dieses Ziel wurde unter anderem mit folgender Massnahme flankiert: «Um Nachwuchskräften früh verlässliche Karrierewege aufzuzeigen und die Professorenschaft zu verjüngen, erhöht die UZH die Anzahl der Assistenzprofessuren mit und ohne Tenure Track.» In der Zwischenzeit konnte dieses strategische Ziel weitge- hend an der Medizinischen Fakultät umgesetzt werden. Per Ende 2013 hatten 19 % aller Fakultätsmitglieder Assistenzprofessuren inne. Als nächste Zielgrösse soll 2014 ein Viertel der Professuren mit Assistenzprofessuren besetzt sein. Verwirklicht werden konnte dies dank eines eigens eingerichteten Fördertools der Abteilung Forschung und Nachwuchsförderung der UZH. Viele Kliniken des USZ haben davon regen Gebrauch gemacht und sehr erfolgreich Anträge zur Förderung von Assistenzprofessuren gestellt. Grundsätzlich begrüsst die Medizinische Fakultät das strate- gische Ziel der UZH, den Anteil der Assistenzprofessuren bis 2020 auf 25 % zu erhöhen und damit die akademische Nachwuchsför- derung vermehrt in den Vordergrund zu rücken. Seit Einführung des Fördertools haben sich jedoch einige Punkte als problematisch herausgestellt: Die finanzielle Ausstattung der im Rahmen des erwähnten Fördertools mit einer ergänzenden Förderung von 200’000 CHF beantragten Assistenzprofessuren ist von der Struktur der Assistenzprofessuren vergleichsweise gering und die Chancengleichheit ist somit nicht immer gegeben. Dies ist ein Grund, warum die vorklinischen und die grundlagenwissenschaft- lichen Fächer keine Anträge zur Einrichtung dieser APs eingereicht haben. Des weiteren wurden mit den Assistenzprofessuren keine oder kaum neue Fachgebiete ausgeschrieben. Noch findet strategische Nachwuchsförderung nur in geringem Masse statt. Ein weiterer Punkt ist der nicht immer klare weitere akademische Karriereweg; dies ist im Zusammenhang mit einer nachhaltigen strategischen Nachwuchsförderung zu diskutieren. Prof. Dr. Dr. Klaus Grätz, Dekan Medizinische Fakultät, UZH 16 Wissensbericht 2013 | UniversitätsSpital Zürich 711992_USZH_WB13_T1.indd 16 06.05.14 11:44
Wissensvermittlung Primäre akademische Qualifikation Universitätskliniken und Medizinische Fakultäten sind eng verbunden. So unterstützt das UniversitätsSpital Zürich die Medizinische Fakultät der Universität Zürich bei der klinischen Ausbildung der Medizinstudierenden und bei der Erarbeitung von Masterarbeiten sowie bei Promotionen. Jeder Medizinstudierende muss heute als Voraussetzung für die Zulassung zum Staatsexamen eine Masterarbeit schreiben. Ebenfalls ist es in der Schweiz noch üblich, eine Doktorarbeit zu erstellen, um den Titel Dr. med. führen zu können. Neuere akademische Grade sind der PhD und der MD-PhD, die wissenschaftlich ausgerichtet sind. Während der PhD ein international aner kanntes Forschungsdoktorat ist, entspricht der MD-PhD einem verkürzten medizinwissenschaftlichen Zweitstudium. 2013 wurden 121 Promotionen, 137 Masterarbeiten, 29 PhD und 7 MD/PhD, die von Mitarbeitenden des UniversitätsSpitals Zürich betreut wurden, abgeschlossen. Kliniken und Institute Dissertationen Masterarbeiten PhD MD/PhD Institut für Anästhesiologie 5 6 – – Klinik für Angiologie 2 4 – – Augenklinik 11 4 1 – Dermatologische Klinik 8 5 2 – Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Klinische Ernährung 1 2 1 – Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie 1 1 2 – Klinik für Geburtshilfe 1 6 1 – Klinik für Geriatrie 5 4 3 – Klinik für Gynäkologie 5 3 – – Klinik für Hämatologie – – – – Institut für Hausarztmedizin 5 13 – – Klinik für Herz- und Gefässchirurgie 1 4 1 – Klinik für Immunologie – – – – Klinik für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene – 5 1 – Klinik und Poliklinik für Innere Medizin 6 3 1 5 Klinik für Kardiologie 10 13 – – Institut für Klinische Chemie 1 3 3 – Institut für Klinische Pathologie 1 4 1 – Klinik für Klinische Pharmakologie und Toxikologie 1 3 1 – Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie 3 – – – Institut für Naturheilkunde 2 – – – Klinik für Neonatologie 4 5 1 – Klinik für Nephrologie 1 3 – – Klinik für Neurochirurgie 1 7 – – Klinik für Neurologie 4 9 2 – Institut für Neuropathologie – 1 2 1 Klinik für Neuroradiologie 1 – – – Klinik für Nuklearmedizin 5 – – – Klinik für Ohren-, Nasen-, Hals- und Gesichtschirurgie 6 4 – – Klinik für Onkologie – – – – Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie 5 2 1 – Klinik für Pneumologie – 1 – – Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie 5 3 – – Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie 7 2 – – Klinik für Radio-Onkologie 1 2 1 – Klinik für Reproduktions-Endokrinologie – 1 – – Klinik für Rheumatologie 3 1 1 – Klinik für Thoraxchirurgie – 4 1 – Klinik für Unfallchirurgie 2 5 1 – Klinik für Urologie 1 3 – 1 Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie 4 – – – Chirurgische Intensivmedizin 1 1 – – Zentrum Klinische Pflegewissenschaften 1 – 1 – Total 121 137 29 7 Wissensbericht 2013 | UniversitätsSpital Zürich 17 711992_USZH_WB13_T1.indd 17 06.05.14 11:44
Wissensvermittlung Fachliche und höhere akademische Qualifikationen Gut ausgebildete Fachkräfte sind das Rückgrat jedes Spitals. Gerade aber bei den Ärztinnen und Ärzten eines Universitätsspitals sind umfassende fachliche und akademische Kompetenzen essenziell. Nach der Ausbildung zur Ärztin oder zum Arzt im Medizinstudium folgt darum die fachspezifische Ausbildung. Dafür gibt es in der Schweiz mehrere Facharzt- und Schwerpunktausbildungen, die in über mehrere Jahre angelegten Curricula erfolgen. Für disziplinenübergreifende Methoden oder Bereiche können zudem Fähigkeitsausweise erworben werden. Typisch für ein Universitätsspital ist es, dass zahlreiche Ärztinnen und Ärzte Doppel- oder Mehrfachtitelträger sind und so beispielsweise einen Facharzttitel in Innerer Medizin, Pneumologie und Intensivmedizin haben. Eine weitere Schiene der Qualifikation ist die akademische Ausrichtung, die über eine Habilitation zur Professur führt. Dabei spielen die wissenschaftliche Arbeit und die Leistungen in der Lehre eine entscheidende Rolle. Neuere wissenschaftliche Förderungsmodelle sind die Assistenzprofessuren. Im Jahr 2013 haben 117 Ärztinnen und Ärzte einen Facharzttitel erhalten, weitere 18 einen Schwerpunkttitel, 40 habilitierten und 3 wurden auf ein Ordinariat oder ein Extraordinariat berufen. Eine neue Assistenzprofessur wurde eingerichtet. Kliniken und Institute Facharzttitel Schwerpunkttitel Kliniken und Institute Facharzttitel Schwerpunkttitel Institut für Anästhesiologie Doberer Frank – Klinik für Hämatologie – – Grande Bastian Institut für Bürki-Schmid Jacqueline – Gresch Daniela Hausarztmedizin Cippà Maria Homburg Klaus Jagmetti Flavia Junger Barbara Mehmann-Meister Rebecca Lutz Christian Stedrak Peter Mertens Dorothee Vannotti Stefanie Möhler Fiona Zürcher Patrick Rath Bastian Klinik für Herz- und Schönrath Felix – Renner Tobias Gefässchirurgie Reser Diana Rützler Kurt Schlicker Andreas Klinik für Immunologie – – Schulze Melanie Klinik für Anagnostopoulos Alexia – Stein Philipp Infektionskrankheiten Eigenmann Katja Thöni Nils und Spitalhygiene Nemeth Johannes Varga Balasz Klinik und Poliklinik für Bissig Marina – von Deschwanden Corinna Innere Medizin Cippa Pietro Klinik für Angiologie Hakman Patrick – Gold Christina Luchsinger Denise Gomes Marisa Augenklinik Chappaz Ariane – Grau Katharina Dishy Avraham Hauser Sabrina Hollbach Nadine Holm Niels Madjdpour Darius Landolt Lea Salzgeber Regula Mittermeir Reingard Schweier Caterina Nater Harald Töteberg Marc Pfisterer David Zikavska Monika Ritter Alexander Eisenack Johannes Schaffstein Stella Steiner Raphael Dermatologische Klinik Amherd Anne – Stöwhas Anne Gisler Sandra Valek Richard Gobbi Sharon von Moos Seraina Moser Andreas Weber Nina Theiler Martin Werner Regine Klinik für Endokrinologie, Babians-Brunner Andrea – Klinik für Kardiologie Breitenstein Alexander – Diabetologie Cavelti-Weder Claudia Gstrein Christine und Klinische Ernährung Tschopp Oliver Muggli Bettina Klinik für Gastroenterologie Wanner Roger – Stämpfli Simon und Hepatologie Schönrath Felix Klinik für Geburtshilfe* – Krafft Alexander Zipponi Manuel Klinik für Geriatrie – – Institut für Klinische – Curcio Raffaele Klinik für Gynäkologie* Birindelli Esther – Chemie (FAMH) Diomande Inessa Ghazala Leila 18 Wissensbericht 2013 | UniversitätsSpital Zürich 711992_USZH_WB13_T1.indd 18 06.05.14 11:44
Wissensvermittlung Kliniken und Institute Facharzttitel Schwerpunkttitel Kliniken und Institute Facharzttitel Schwerpunkttitel Institut für Klinische Drach Mathias Tischler Verena Klinik für Radio-Onkologie – – Pathologie Khov Huy Leng Soldini Davide Klinik für Reproduktions- – – Jentsch Bastian Endokrinologie* Klinik für Klinische Marti Isabelle – Klinik für Rheumatologie Dietsche Andreas – Pharmakologie und Di Chiara Manuela Toxikologie Egloff Nicole Klinik für Mund-, Kiefer- Tomasetti Patrick – Hauser Dagmar und Gesichtschirurgie Meier Barbara Institut für Naturheilkunde – – Moser Caroline Peter Andreas Klinik für Neonatologie Däster Corinne – Klinik für Thoraxchirurgie – – Klinik für Nephrologie Flury Stefan – Klinik für Unfallchirurgie Günkel Sebastian – Klinik für Neurochirurgie Thaler Julian – Sciolli Leander Klinik für Neurologie Happold Caroline Gruber Philipp Largo Remo Müller Alexander Manjaly Zina-Mary Neumann Rositsa Klinik für Urologie Lüscher Martin Zörner Björn Weber Damian Ulrich Anett Klinik für Viszeral- und Rickenbacher Andreas – Schreglmann Transplantationschirurgie Sebastian Gramatzki Dorothee Chirurgische Unseld Simone Hasler Rebecca Siekierka Ewa Intensivmedizin Marrel Julien Morf Susanne Institut für – – Neuropathologie Total 117 18 Klinik für Neuroradiologie Federau Christian Guggenberger Roman Klinik für Nuklearmedizin Schäfer Niklaus – Klinik für Ohren-, Ahmad Nader Blaschek- Nasen-, Hals- Egli Gallo Doris Hinteregger Evi und Gesichtschirurgie Metzger-Müller Daniela Prestin Sven * Die Fachärzte Gynäkologie und Geburtshilfe sind in der Klinik für Gynäkologie Nikolaou Georgios Sequeira Damien aufgeführt. Ihr Curriculum absolvieren sie jedoch in den Kliniken des Klinik für Onkologie – – Medizinbereichs Frau und Kind: der Klinik für Gynäkologie, der Klinik für Geburtshilfe und der Klinik für Reproduktions-Endokrinologie. Klinik für Biraima Angelo – Plastische Chirurgie Müller Nadja Alexandra und Handchirurgie Häfeli Mathias Klinik für Pneumologie Huber Lars – Klinik für Psychiatrie Manjaly Zina – und Psychotherapie Institut für Diagnostische Blume Iris – und Interventionelle Fasler David Radiologie Gnannt Ralph Meier Andreas Wissensbericht 2013 | UniversitätsSpital Zürich 19 711992_USZH_WB13_T1.indd 19 06.05.14 11:44
Wissensvermittlung Extraordinariat ad personam (Eoap), Habilitation/ kein Lehrstuhl, befristet Ordinariat/Extraordinariat Assistenzprofessur Kliniken und Institute (Umhabilitation) Titularprofessur auf sechs Jahre (Lehrstuhl) (ohne Tenure Track) Institut für Anästhesiologie PD Dr. Caveh Madjdpour – – – – PD Dr. Kurt Rützler Klinik für Angiologie – – – – – Augenklinik – Prof. Dr. Stephan Michels – – – Prof. Dr. Michael Thiel Dermatologische Klinik PD Dr. Hans-Dietmar Beer Prof. Dr. Günter Hofbauer – – – PD Dr. Jivko Kamarachev Prof. Dr. Mirjana Maiwald-Urosevic Klinik für Endokrinologie, – – – – – Diabetologie und Klinische Ernährung Klinik für Gastro PD Dr. Christoph Gubler – – – – enterologie PD Dr. Benjamin Misselwitz und Hepatologie Klinik für Geburtshilfe PD Dr. Alexander Krafft – – – – Klinik für Geriatrie – – – Prof. Dr. – Heike Bischoff-Ferrari Klinik für Gynäkologie – Prof. Dr. Michael Bajka Klinik für Hämatologie – – – – – Institut für – – – – – Hausarztmedizin Klinik für Herz- und – – – – – Gefässchirurgie Klinik für Immunologie PD Dr. Ulf Petrausch – – – – Klinik für PD Dr. Stefan Kuster Prof. Dr. Karin Metzner – – – Infektionskrankheiten PD Dr. Hugo Sax und Spitalhygiene (Umhabilitation) Klinik und Poliklinik PD Dr. Ulrike Held – – – – für Innere Medizin Klinik für Kardiologie PD Dr. Andreas Flammer – Prof. Dr. Firat Duru – – PD Dr. Robert-Marco Manka PD Dr. Frank Enseleit PD Dr. Lukas Altwegg PD Dr. Matthias Greutmann PD Dr. Giovanni Camici PD Dr. Christian Schmied PD Dr. Thomas Wolber Institut für Klinische – – – – – Chemie Institut für Klinische – – – – Prof. Dr. Alex Soltermann Pathologie Klinik für Klinische PD Dr. Jessica Mwinyi – – – – Pharmakologie und Toxikologie Klinik für Mund-, Kiefer- PD Dr. Dr. Christine – – – – und Gesichtschirurgie Jacobsen PD Dr. Dr. Wolfgang Zemann PD Dr. Dr. Bernd Stadlinger Institut für Naturheilkunde – – – – – Klinik für Neonatologie PD Dr. Cornelia Hagmann – Prof. Dr. Martin Wolf – – Klinik für Nephrologie PD Dr. Maja Lindenmeyer Prof. Dr. Clemens Cohen – – – Klinik für Neurochirurgie PD Dr. Oliver Bozinov – – – – Klinik für Neurologie PD Dr. Patrick Roth – Prof. Dr. – – PD Dr. Sarah Marti Dominik Straumann PD Dr. Heike Russmann 20 Wissensbericht 2013 | UniversitätsSpital Zürich 711992_USZH_WB13_T1.indd 20 06.05.14 11:44
Wissensvermittlung Extraordinariat ad personam (Eoap), Habilitation/ kein Lehrstuhl, befristet Ordinariat/Extraordinariat Assistenzprofessur Kliniken und Institute (Umhabilitation) Titularprofessur auf sechs Jahre (Lehrstuhl) (ohne Tenure Track) Institut für – – – – – Neuropathologie Klinik für Neuroradiologie – Prof. Dr. Spyridon Kollias – – – Klinik für Nuklearmedizin PD Dr. Dorothee Fischer – – – – Klinik für Ohren-, PD Dr. Stephan Haerle – – – – Nasen-, Hals- und Gesichtschirurgie Klinik für Onkologie PD Dr. Panagiotis Samaras – – Prof. Dr. Roger Stupp – Klinik für PD Dr. Nicole Lindenblatt – – – – Plastische Chirurgie (Umhabilitation) und Handchirurgie PD Dr. Maurizio Calcagni PD Dr. Merlin Guggenheim Klinik für Pneumologie PD Dr. Lars Christian Huber – – Prof. Dr. Malcolm Kohler – Klinik für Psychiatrie – – Prof. Dr. Michael Rufer – – und Psychotherapie Institut für Diagnostische PD Dr. Cäcilia Reiner Prof. Dr. Hatem Alkadhi – – – und Interventionelle Radiologie Klinik für Radio-Onkologie – Prof. Dr. Gabriela Studer – – – Klinik für Reproduktions- – – – – – Endokrinologie Klinik für Rheumatologie PD Dr. Gabriela Kania Prof. Dr. Oliver Distler – – – PD Dr. Florian Brunner Klinik für Thoraxchirurgie – – – – – Klinik für Unfallchirurgie – – – – – Klinik für Urologie PD Dr. Räto Strebel – – – – Klinik für Viszeral- und – Prof. Dr. Franc Hetzer – – – Transplantationschirurgie Prof. Dr. Henrik Petrowsky Prof. Dr. Yinghua Tian Chirurgische – – – – – Intensivmedizin Total 40 13 5 3 1 Wissensbericht 2013 | UniversitätsSpital Zürich 21 711992_USZH_WB13_T1.indd 21 06.05.14 11:44
Wissensvermittlung Talente entwickeln für die beste Pflege Je kompetenter Pflegende ausgebildet sind, desto besser Exzellente Pflege für jeden einzelnen Pa- ist das Outcome der Patienten. Neueste Studien be- tienten: Diese Maxime ist der Zielpunkt legen einen signifikanten Einfluss der Pflegekompetenz auf neuer Laufbahnmodelle in der Pflege. Leit- die Mortalität. Gezielte Förderung mit einem Laufbahn idee dabei ist eine sich fortlaufend weiter- entwickelnde Fachkompetenz mit hoher modell dient also nicht nur der Berufsgruppe, sondern vor Pflegequalität, bei der sich Praxis und For- allem den Patienten. schung ergänzen. Auch geht es darum, den Pflegeberuf attraktiver zu machen, indem jungen Nachwuchskräften neue Perspekti- ven geboten werden. Nur so werden sich mehr junge Menschen engagieren und we- niger ausgebildete Pflegende verfrüht aus dem Beruf aussteigen. Die Modelle wurden ursprünglich in den amerikanischen Mag- netspitälern entwickelt, die damit eine starke Anziehungskraft auf die bestqua lifizierten Pflegefachpersonen ausüben. Magnet spitäler zeichnen sich durch eine hohe Arbeitszufriedenheit, niedere Fluktua- tion und überdurchschnittliche Patientener- gebnisse aus. Die zu Grunde liegenden Laufbahnmodelle zielen auf Übernahme von Ver antwortung, wachsende Autonomie, Entscheidungsfähigkeit und Kontrolle im pflegerischen Bereich ab. Laufbahnplanung nützt den Patienten An Magnetspitälern orientiert sich auch das Prof. Dr. Rebecca Spirig Ester Linka Laufbahnmodell Pflege des Universitäts- ist seit 2013 Direktorin Pflege und ist seit 2008 Leiterin Pflege- Spitals Zürich. Ausschlaggebend für die MTTB. Sie verfügt über Ausbil- dienst im Medizinbereich Innere Entwicklung im Jahr 2010 war unter ande- du ngen als Pflegefachfrau, Pflege- Medizin-Onkologie. Sie verfügt rem der drohende Mangel an Pflegefach- expertin und Beraterin. An der über eine Diplomausbildung School of Nursing der University of als Pflegefachperson und eine kräften. Den Verantwortlichen war es daher Washington in Seattle, USA, Weiterbildung in Anästhesiepfle- umso wichtiger, Stufen der beruflichen Ent- erlangte sie einen Master und PhD ge. Im Laufe ihrer langjährigen wicklung in der Pflege erfahrungsinterde- in Pflegewissenschaften. Nach Führungslaufbahn absolvierte sie ihrer Rückkehr in die Schweiz im verschiedene Weiterbildungen pendent und sehr patientennah zu definie- Jahr 2000 arbeitete sie am In- im Pflegemanagement. Bevor ren, um eine Laufbahn im UniversitätsSpital stitut für Pflegewissenschaft an sie 2008 zurück ans USZ kam, Zürich so attraktiv als möglich zu gestalten. der Universität Basel, von 2005 arbeitete sie während mehre- Entstanden ist ein achtstufiges Modell, das bis 2009 leitete sie als Extraordi- ren Jahren als Bereichsleiterin naria die Abteilung Klinische Innere Medizin und Geburtshilfe Aufgaben und Rollen klar definiert und dar- Pflegewissenschaft des Universi- in einem Schwerpunktspital. Zur- auf abzielt, sämtliche Pflegekompetenzen tätsspitals Basel. Von 2010 bis zeit absolviert Sie den Lerhgang auf die Arbeit am Patientenbett zu konzent- 2013 war sie Leiterin des Master of Advanced Studies in Zentrums Klinische Pflegewissen- Human Capital Management. rieren. Während die Pflegeexperten früher schaft am USZ. vor allem beratende Funktionen hatten, ar- 22 Wissensbericht 2013 | UniversitätsSpital Zürich 711992_USZH_WB13_T1.indd 22 06.05.14 11:44
Sie können auch lesen