LAND-KREIS INFO - Hirschvogel Tech Solutions
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LA ND- KR E IS INF O LANDSBERG AM LECH # Chancen ergreifen, Zukunf t gestalten # Der S t andor t und seine Vor t eile # Engagier te Menschen stellen sich anspruchsvollen Aufgaben 2018 SCHWERPUNKT WIRTSCHAFT
Inhalt Inhalt Editorial ......................................................... 5 Der Landkreis und seine Lage.......................... 6 Zahlen, Daten, Fakten..................................... 8 Auswahl erfolgreicher Unternehmen............. 10 Wirtschaftsförderer Bernhard Lachner........... 13 Hirschvogel .................................................. 14 Frank Hirschvogel Stiftung.............................15 Industrial MakerSpace................................... 16 Ceravis......................................................... 18 Hirschvogel Tech Solutions............................ 19 Frank Gwosdz entrepre.nerds ...................... 20 Existenzgründerberatung.............................. 22 Saftbar MACADO......................................... 23 Unternehmerfrühstück des Landrats.............. 24 Unternehmensbesuch inge GmbH................. 25 Unternehmensbesuch DELO...........................27 Inklusion bei der SIP Scootershop GmbH....... 28 Beratung für die Kultur- und Kreativbranche.. 30 Ausbau des Radwegenetzes...........................32 Unternehmensnachfolge im Handwerk.......... 34 Integration bei der Schreinerei Zeit................ 35 Schwimmbäder............................................. 36 Bildungsregion............................................. 38 Aktiv in der Freizeit ...................................... 42 Kreiskulturtage 2019..................................... 43 Titelfoto: © DELO / Krebs Hinweis: Aus Gründen der Unsere Gemeinden im Überblick................... 44 einfacheren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung Impressum ................................................... 65 männlicher und weiblicher Sprach- formen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter. - und Landschaf r ten Bernd Rohn tsba Ga u 86929 Untermühlhausen, Ringstr. 37 Tel./Fax 0 81 91/ 85 09, Mobil 01 72 / 6 58 82 43 Ihr Fachbetrieb für: Gartenanlage mit Pflege Pflaster- u. Steinarbeiten Teiche, Pflanzungen Rasenanlagen mit Pflege Hecken- u. Sträucherschnitt 3
Editorial Liebe Bürgerinnen und Bürger E ine florierende Wirtschaft bildet das Fundament für Wohl- stand und Wachstum. Unser Landkreis belegt in unab- hängigen Studien deutschlandweit einen Spitzenplatz, sowohl im Hinblick auf seine Wirtschaftskraft als auch der Lebensqualität. Es ist erfreulich zu sehen, dass unsere etablierten Unternehmen sich erfolgreich im weltweiten Wettbewerb behaupten und kontinuierlich neue Arbeitsplätze schaffen. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels zählen daher heute auch weiche Stand- ortfaktoren wie Schulen, Kultur- und Freizeitangebote um als Wohnregion für Arbeitskräfte attraktiv zu bleiben. Landrat Thomas Eichinger In der diesjährigen Ausgabe unserer „Landkreis-Info“ wollen wir Ihnen daher unseren Landkreis als „Wirtschafts- und Wohlfühl- region“ näherbringen. Neben interessanten Daten und Fakten stellen wir Ihnen Unternehmerpersönlichkeiten aus der Region vor. Zudem erhalten Sie einen aktuellen Überblick über unsere Schullandschaft, unsere Bäder sowie das laufend erweiterte Netz an Rad- und Wanderwegen zwischen Lech und Ammersee. Mein Dank gilt auch in diesem Jahr dem Landsberger Tagblatt und der Agentur NETmark5 GmbH für die Erstellung und Gestal- tung dieser Broschüre. Ein besonderer Dank auch an alle Inse- renten, die mit ihren Werbeanzeigen die Publikation dieser Bro- schüre ermöglicht haben. Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen Ihr Thomas Eichinger Landrat Landkreis Landsberg am Lech 5
Standort Der Landkreis Landsberg am Lech D er Landkreis Landsberg am Lech liegt im oberbayerischen Voralpenland, an der Nahtstelle von Bayern und Schwaben. Die zentrale Lage zwischen den Großstädten München und Augsburg, das gut ausgebaute Straßenverkehrsnetz und eine landschaftlich intakte Region mit hohem Freizeitwert machen den Landkreis zu einem attraktiven Wirtschafts- und Wohlfühlstandort. Mit der A 96 besitzt der Landkreis eine hervorragende Verbindung zur Landeshauptstadt, die mit dem Auto in etwa einer Stunde (ca. 60 km) erreichbar ist. Nur etwa die halbe Zeit und Wegstrecke benötigt man über die B17 nach Augsburg. Weltweit tätige Konzerne schätzen den Standort ebenso wie zahlreiche Mittelständler und Handwerks- betriebe. Doch nicht nur die große Vielfalt an attrak- tiven Jobs machen den Landkreis zur beliebten Zuzugsregion, sondern auch eine umfangreiche Palette an Kultur- und Freizeitangeboten. Im aktuellen Landkreis Ranking des Wirtschaftsma- gazins focus money belegt der Landkreis Lands- berg am Lech im Vergleich aller 401 deutschen Kreise und kreisfreien Städte in der Kategorie Lebensqualität einen Rang unter den Top 10. Ober- Die malerische Altstadt Landsbergs hat für ein- Unterfranken franken heimische wie auswärtige Besucher viel zu bie- ten. Gemütliche Cafés und Gaststätten entlang des Lechufers, reichlich Geschichte und das im vierjährigen Turnus stattfindende Ruethen- Mittel- fest, bei welchem Kinder aus der Region die franken Oberpfalz Geschichte ihrer oberbayerischen Stadt in Festumzügen, Tänzen und einem mittelalter- lichen Lagerleben darstellen. Im Osten des Landkreises liegt der Ammersee. Niederbayer Oberbayern Niederbayer n Mit einer Fläche von rund 47 km² ist er der drittgrößte See Bayerns. Die Gemeinden und Schwaben Ortschaften entlang des Westufers sind ein beliebtes Ausflugsziel für Wassersportler und München Familien mit Kindern. Oberbayern 6
Standort In bester Lage Augsburg • Puppenkiste • FC Augsburg • Fuggerei München • Flughafen • FC Bayern • Englischer Garten Ulm • Haus der Kunst • Deutsches Museum • Münster • Oktoberfest • Legoland/ Günzburg 5-Seenland • Ammersee Memmingen • Starnberger See • Wörthsee • Pilsensee • Flughafen • Weßlinger See • Bodensee-Region • Kloster Andechs • Allgäu Skyline Park • Kurort Bad Wörishofen Berg- und Skiregion Garmisch-Partenkirchen • Zugspitze mit neuer Bahn • Das Blaue Land Füssen / Allgäuer Alpen • Staffelsee • Oberammergauer Passionsspiele • Schloss Neuschwanstein • Freilichtmuseum Glentleiten • Ludwigs Festspielhaus • Lechfall 7
Zahlen, Daten, Fakten Was Sie schon immer wissen wollten ... Statistik Beschäftigte – Arbeitslosenzahlen 1.929 Sonnenstunden 37.100 im Jahr 2017 Beschäftigte 30.000 27.200 24.500 Da lacht das Herz: Die Sonne scheint Lorem hier immer öfter! 2017 lag die Durch- schnittstemperatur mit neun Grad 2.400 3.300 Arbeitslose 1.700 Celsius deutlich über dem vieljährigen 1.700 Mittelwert der 60er bis 90er Jahre von 1998 2001 2004 2007 2010 2013 2017 7,4 Grad. Das ganze Jahr über gab es 1.929 Sonnenstunden – auch hier viel mehr als von 1961 bis 1990 mit durch- Quelle: Bundesagentur für Arbeit schnittlich 1.583 Stunden. 50,1 % Männer 49,9 % Frauen 988 Gewerbeanmeldungen davon 902 Neugründungen „Der Arbeitsmarkt in der Region bietet nahezu Vollbeschäftigung“, sagt Reinhard Häckl, Vor- sitzender des IHK-Regionalausschusses Lands- berg. Zwar sinke dadurch das Interesse an einer unternehmerischen Selbstständigkeit, aber gleichzeitig seien Gründer heute selbst- Dirndl oder Lederhosen? Beides sieht man nahezu gleich oft in bewusster und die Start-up-Kultur sei in der der Region. 59.190 Frauen stehen 59.535 Männer gegenüber. Gesellschaft angekommen. 8 L ANDKREIS-INFO – Landsberg am Lech
Zahlen, Daten, Fakten 570 km beschilderte Radwege im Landkreis Tiere im Landkreis Radwege R Radwege R Laufend erweitert wird im Landkreis das Netz an Radwegen. Ob der Weg zur Arbeit, zur Schule oder zur sportlichen Freizeitbe- 43.805 schäftigung in der herrlichen Natur zwischen Lech und Ammersee, das Fahrrad bringt Sie 25.358 fast überall hin. Dies ist nicht nur gut für die 6.362 Gesundheit und den Geldbeutel, sondern 4.800 auch der beste Beitrag zum Klimaschutz! 1.639 6.247 Hundebesitzer gibt es hier Der beste Freund des 61 Nationalitäten Menschen hat vier Beine und gibt selten Wider- worte, höchstens ein Bel- len. Im Landkreis halten über 6.200 Menschen ebenso viele Hunde, viel- leicht auch noch mehr. 148 Einwohner pro km² Bei einer Landkreisfläche von 804,39 km² (einschließ- lich Ammersee) entspre- chen 118.725 Einwohner einer Bevölkerungsdichte von 148 Personen je Qua- dratkilometer. Im Vergleich Bunt und vielfältig: In den vergangenen Jah- dazu geht es in München ren sind Menschen aus 61 verschiedenen Her- mit 4.713 Menschen pro kunftsländern neu in den Landkreis zugezogen. km² deutlich enger zu. 9
Jobs im Überblick Gut im Geschäft Eine Auswahl erfolgreicher Unternehmen im Landkreis LSV Lech-Stahl Veredelung Prittriching GmbH & Co.KG 300 Beschäftigte in Landsberg Scheuring Branche: Metall Gründungsjahr: 1986 Jahresumsatz in Mio €: - Obermeitingen Anzahl Mitarbeiter gesamt: 300 Auszubildende vor Ort: 14 Weil Hurlach Kauf- Rational AG ering 900 Beschäftigte in Landsberg Penzing Branche: Groß- und Industrieküchengeräte Gründungsjahr: 1973 Jahresumsatz in Mio €: 702 Anzahl Mitarbeiter gesamt: 1.884 Igling Auszubildende vor Ort: 72 Schwiftin Landsberg am Lech Veit GmbH Pürgen Ho 200 Beschäftigte in Landsberg Unterdießen Th Branche: Maschinenbau Gründungsjahr: 1956 Vilgertshofen Jahresumsatz in Mio €: 50 Anzahl Mitarbeiter gesamt: 400 Auszubildende vor Ort: 20 Fuchstal Reiching Apfel- Hirschvogel dorf Denklingen Automotive Group Kinsau 2.000 Beschäftigte in Denklingen Branche: Automotive Gründungsjahr: 1938 Jahresumsatz in Mio €: 1.167 Anzahl Mitarbeiter gesamt: 5.320 Auszubildende vor Ort: 150 10 L ANDKREIS-INFO – Landsberg am Lech
Jobs im Überblick HILTI AG 1.850 Beschäftigte in Kaufering Branche: Bautechnologie-Konzern Gründungsjahr: 1941 in Liechtenstein Jahresumsatz in Mio CHF: 5.133 Anzahl Mitarbeiter weltweit: >27.000 Auszubildende vor Ort: >90 Egling IWIS Joh. Winklhofer & Söhne GmbH & Co.KG 325 Beschäftigte in Landsberg Branche: Automotive Geltendorf & Maschinenbau Gründungsjahr: 1916 Jahresumsatz in Mio €: 365 Anzahl Mitarbeiter gesamt: 1.625 Auszubildende vor Ort: 25 Eresing Eching inge GmbH Greifen- berg 130 Beschäftigte in Greifenberg Windach Schon- dorf Branche: Wasserfiltration Gründungsjahr: 2000 ng Jahresumsatz in Mio €: - Finning Utting Anzahl Mitarbeiter gesamt: 115.500 (BASF-Gruppe) Auszubildende vor Ort: 2 ofstetten DELO Industrieklebstoffe GmbH Ammersee & Co.KGaA 630 Beschäftigte in Windach haining Dießen am Branche: Klebstoffe Ammersee Gründungsjahr: 1961 Jahresumsatz in Mio €: 159 Anzahl Mitarbeiter gesamt: 700 Auszubildende vor Ort:: 30 Rott Webasto Karosseriesysteme GmbH Eichler GmbH 490 Beschäftigte in Utting 190 Beschäftigte in Pürgen Branche: Automotive Gründungsjahr: 1901 Branche: Elektrotechnik Jahresumsatz in Mio €: 3.500 Gründungsjahr: 1979 Anzahl Mitarbeiter gesamt: 13.000 Jahresumsatz in Mio €: - Auszubildende vor Ort: 35 Anzahl Mitarbeiter gesamt: 190 Auszubildende vor Ort: 19 11
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Wirtschaftsförderung Vernetzung an der Schnittstelle Bernhard Lachner versteht sich als Mittler zwischen Wirtschaft und Politik V iel unterwegs ist Bernhard Lachner, seit er am 1. Februar die neugeschaffene Stelle als Wirtschaftsförderer im Landkreis angetreten hat. Firmen besuchen, Unterneh- mer treffen, Mitarbeiter von Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer, des Bundes der Selbstständigen und politische Entscheidungsträger kennenlernen – „ich bin dabei Netzwerke zu knüpfen“ – auch in der Metropolregion München. In diesem Austausch komme ihm stark zugute, was er in seiner früheren Vertriebstätigkeit gelernt habe, nämlich in erster Linie aktiv zuzuhören, um die Interessen der unterschiedlichen Akteure zu erfassen. Auf der einen Seite den Unternehmern, auf der anderen nun selbstverständlich auch den Kollegen im Amt. Lachner versteht sich als Vermittler an dieser sensiblen Schnitt- stelle, denn manchmal hake die Verständigung an den unter- schiedlichen Formen der Kommunikation. Je komplexer das Thema, desto mehr verschiedene Interes- senslagen und Blickwinkel müssen berücksichtigt werden, beispielsweise bei der Entwicklung eines Gewerbegebietes. Bernhard Lachner Die Wirtschaftsförderung kann hier Hilfestellung leisten, indem Mitwirkende und Entscheidungsträger eines solchen Projektes am runden Tisch zusammengebracht werden. Wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen Wichtig ist Bernhard Lachner eine abwechslungsreiche Tätigkeit und der Umgang mit Menschen. Für die Aufgabe im Landrats‑ Bernhard Lachner in Kürze: amt habe zudem gesprochen, dass ihm ein berufsbegleitendes Studium möglich ist. An der Hochschule Kempten absolviert er • 33 Jahre alt und derzeit berufsbegleitend seinen Master in Wirtschaftspsycholo- gebürtiger Ostallgäuer gie mit zeitlich komprimierten Blockveranstaltungen und ortsun- abhängigem E-Learning. • gelernter Industriekaufmann • als Betriebswirt im Marketing Der Strukturwandel in der Gesellschaft, neue Formen von und Vertrieb tätig Wissensmanagement und digitalem Lernen spielen auch im Aufgabenbereich als Wirtschaftsförderer eine wichtige Rolle. • Auslandserfahrung in Im Landkreis herrsche eine wirtschaftsfreundliche Stimmung Australien und eine innovative Gründerszene im digitalen Bereich. An die Zukunft zu denken, auch und gerade in Zeiten, in denen es gut • liebt die Berge und Biografien läuft, hält Bernhard Lachner für unabdingbar: „Man darf sich • seit 1. Februar 2018 nicht ausruhen, sondern muss kontinuierlich Standortmarketing Wirtschaftsförderer im betreiben.“ Nicht nur aus Unternehmenssicht müsse es attraktive Landratsamt Landsberg Rahmenbedingungen geben, sondern auch für dringend benö- tigte Fachkräfte, damit sich diese dauerhaft wohl im Landkreis fühlten. Die Bedeutung des Mittelstandes hervorzuheben ist ihm ebenfalls ein wichtiges Anliegen. „Er ist die Keimzelle unseres Wohlstandes, das ist meine feste Überzeugung“, betont Lach- ner, der aus seiner beruflichen Erfahrung im Ausland weiß, wie sehr Deutschland um diese Wirtschaftsschicht beneidet wird. 13
Erfolgsgeschichten Branchen-Primus aus Bayern Die Hirschvogel Automotive Group ist der größte Arbeitgeber im Landkreis Landsberg Sie schauen optimistisch in die Zukunft: die Hirschvogel-Manager (von links) Dr. Alfons Hätscher (Vorstand Finanzen), Michael Dahme (Leiter Tech Solutions) und Dr. Thomas Brücher (Vorstand Vertrieb, Einkauf und Entwicklung) – hier in Begleitung des Wirtschaftsförderers Bernhard Lachner beim Rundgang durch die neue Halle des Industrial MakerSpace am Penzinger Feld in Landsberg. D ie Hirschvogel Automotive Group mit Juan del Río/Querétaro) zum Unternehmen, ihrem Stammwerk in Denklingen ist einer das vor 80 Jahren von drei Brüdern als Indus- der größten, weltweit operierenden trieschmiede gegründet wurde. Automobilzulieferer auf dem Gebiet der Mas- sivumformung von Stahl und Aluminium sowie Der konsolidierte Umsatz der Gruppe lag 2017 anschließender Bearbeitung. Zu ihren Kunden bei 1,167 Milliarden €, die Anzahl der Mitarbei- zählen alle namhaften Automobil-Hersteller ter bei rund 5.300. Von den 3.600 in Deutsch- und Zulieferer weltweit. land Beschäftigten arbeiten mehr als 2.000 in Denklingen. Hirschvogel ist damit der größte Neben Denklingen gehören Tochterwerke in Arbeitgeber im Landkreis Landsberg. Marksuhl, Schongau, China (Pinghu), USA (Columbus/Ohio), Polen (Gliwice), Indien (Sanaswadi) und seit neuestem Mexiko (San www.hirschvogel.com 14 L ANDKREIS-INFO – Landsberg am Lech
Erfolgsgeschichten Unterstützung auf dem Weg ins Berufsleben D ie Frank Hirschvogel Stiftung hat – neben der Sicherung des Unternehmens als wirtschaftlich unabhängiges und selbstständiges Familienun- ternehmen im Sinne der Mitarbeiter – die Aufgabe, innovative Projekte in Wissenschaft und Forschung an Hochschulen und Universitäten zu fördern sowie Schüler und Jugendliche in der schulischen Ausbildung und berufsbildenden Entwicklung in den Regionen der Hirschvogel-Werksstandorte zu unterstützen. Die Förderaktivitäten beinhalten die Auszeichnungen von herausragenden Leistungen, die Vergabe von Sti- pendien im Rahmen von Stipendien-Programmen und die Kostenübernahme von Projekten und Maßnah- men, die über den schulischen Alltag hinausgehen. Die Unterstützung kann in den Bereichen Musik, Mob- bing-Prävention, Cyber-Mobbing, P- und W-Seminare, Persönlichkeitsentwicklung, Praxisprojekte bis hin zur speziellen Förderung in den MINT-Fächern erfolgen. Brücken bauen. Zukunft gestalten. Mit diesem Ziel über- nimmt die Frank Hirschvogel Stiftung mit ihren Aktivitä- ten die soziale Verantwortung in der Gemeinschaft des öffentlichen Lebens, im Interesse des Unternehmens und der Gesellschafter der Hirschvogel Holding GmbH. www.frankhirschvogelstiftung.de Die Stiftung zeichnet besondere Leistungen aus wie diese von Schülern der Mittel- schule Fuchstal 2017. 15
Erfolgsgeschichten So wenig Einschränkungen wie nötig, so viel Inspiration wie möglich Industrial MakerSpace ist im hiesigen Raum ein neuartiges Unternehmer-Modell Das Schondorfer Unterneh- mer-Paar Andrea und Thomas Dittler betreibt neben seiner Industrial MakerSpace … Industriebeteiligungen GmbH (DIBG) die Tochtergesellschaft Efficient Technologies • ... umfasst in zwei Bauabschnitten über 4.000 qm Development Inc. im Bruttogeschossfläche (2.500 qm Industriehallen- kalifornischen Mountain View. fläche/1.500 qm Büro-/Funktionsfläche) Aktuell sind die beiden viel auf der Baustelle am Penzinger Feld, • ... verfügt über leistungsfähiges WLAN mit redun- wo das Projekt Industrial Maker- danten InterNet-Anschluss von z. Zt. 1 Gbit/s Space entsteht. • ... hat Elektroladepunkte (Normal- und Schnelllader), die von einer PV-Anlage gespeist werden • ... weist höchste Energieeffizienz auf (KfW 55 - 50%) • ... ist barrierefrei und für die Nutzer 24/7 zugänglich • ... bietet eine industriell nutzbare Produktions- umgebung mit hochbelastbaren Böden • ... LKW-Zufahrt über Rolltore und Hallenklimatisierung Nutzungen sind: Nutzer- Spezifische Anlagen, gemeinsamer Werkzeug/ Anlagen-Pool, Büroarbeitsplätze und Event-Location. 16 L ANDKREIS-INFO – Landsberg am Lech
Erfolgsgeschichten www.industrial-makerspace.com V on Anfang an geplant war es nicht: „Plötz- Die Idee für Industrial MakerSpace brachte Tho- lich merkten wir – hoppla, das passt ja mas Dittler aus dem Silicon Valley mit. Unter gut zusammen!“ berichtet Hirschvogel- dem Schlagwort „open innovation“ will er „alle Geschäftsführer Dr. Thomas Brücher. Gleich kreativen Menschen an einem Ort zusammen- neben dem Kompetenzzentrum, in das die bringen, wo möglichst wenig Regeln gelten und Hirschvogel Tech Solutions und Ceravis 2017 wo sich möglichst viele Konzepte gegenseitig einzogen (siehe eigener Bericht), wächst ein befruchten“. „Industrial MakerSpace“. Dort schafft der Schondorfer Unternehmer Thomas Dittler Raum Kluge Köpfe können rund um die Uhr auf die für Tüftler der Technologie-Branchen. gesamte Infrastruktur zugreifen, um ihre Idee bis zur Serienreife zu bringen. Neben dem Betrieb Schnell entstand in der großen Halle eine kleine eigener Anlagen können die Werkstätten Einheit, die einen hochmodernen 3-D-Drucker gemeinschaftlich genutzt werden. Es gibt keine der Tech Solutions beherbergt. Er erstellt Bau- festen Büros, Arbeits- oder Produktionsplätze, teile nicht nur aus Kunststoff sondern auch aus man nutzt Räume, Geräte und Maschinen nach Metall. Eine Veranstaltung für Kunden (Medi- individuellen Bedürfnissen. Konferenzräume zintechnik, Maschinenbau, Metallverarbeitung und eine Cafeteria runden die Palette ab. Im und -fertigung) fand bereits statt. Hirschvogel Laufe des Jahres sollen nach Dittlers Vorstellung ist hier nicht Mieter, sondern Nutzer des von nach Abschluss der Bauabschnitte 1 und 2 zehn mehreren Firmen genutzten Gebäudes, der ein bis 20 Firmen unter dem Dach von Industrial Entgelt dafür bezahlt. MakerSpace ihre Innovationen vorantreiben. In beinahe jedem Auto steckt unser Know-how. Die Hirschvogel Automotive Group zählt zu den weltweit größten Auto- mobilzulieferern im Bereich Massivumformung und Weiterveredelung in den Anwendungsbereichen Diesel-/Benzineinspritzung, Getriebe, Antriebs- strang, Fahrwerk, Motor, E-Antrieb und Off-Highway. www.hirschvogel.com 17
Erfolgsgeschichten Die Brutzeit beginnt Platz für neue Ideen: Ceravis sucht erfolgversprechende Start-ups – Hirschvogel Tech Solutions druckt Metall in 3-D So schaut´s aus: Dr. Brücher (links), Dr. Hätscher (Mitte) und Michael Dahme begutachten das Ergebnis eines 3-D-Ausdrucks. Das Kompetenzzentrum am Penzinger Feld in Landsberg beherbergt seit Mitte vergangenen Jahres zwei Ableger der Hirschvogel Automotive Group. Die Entscheidung, diese nicht im Stammwerk anzusiedeln, fiel nach Angaben D der beiden Geschäftsführer Dr. Thomas Brücher iese Beteiligungsgesellschaft trägt als (Vertrieb, Einkauf und Entwicklung) und Dr. Alfons Hätscher Namen eine Wortschöpfung aus dem Lateinischen: cervus = Hirsch, avis = (Finanzen) bewusst. Ein Grund dafür sei die gesamte Vogel. Und wie ihr Namenszusatz „Incubation“ gute Infrastruktur an diesem Standort. Die 400 qm nahelegt, geht es um einen „Brutkasten“, eine Stätte, an der Neues gesät wird, heranzureifen Bürofläche teilen sich die Ceravis Incubation GmbH und beginnt und auf den eigenen Wachstumsweg gebracht wird: „seed – start – scale“, so der Hirschvogel Tech Solutions. Slogan von Ceravis. Ceravis gehört zur gleichen Gesellschafter- gruppe wie die Hirschvogel Holding GmbH und hat dieselben Geschäftsführer: neben Brücher und Hätscher den für die Produktion Verant- wortlichen Frank M. Anisits. Das strategische Investment konzentriert sich auf Spitzentech- 18 L ANDKREIS-INFO – Landsberg am Lech
Erfolgsgeschichten Kommt aus dem Drucker: Ein Türgriff aus Metall mit dem Hirschvogel-Logo. M nologien industrieller Anwendungen. Dabei ichael Dahme – mit kurzer Unterbrechung seit können Mitarbeiter des eigenen Unternehmens 1986 ein „Hirschvogel“ – leitet das sechsköpfige Ideen einbringen und – während sie bei Bedarf Team, das stets von gut einem halben Dutzend von ihrem Stammplatz freigestellt werden Studenten des Maschinenbaus (Werkstudenten, Bachelo- – sich ans „Ausbrüten“ machen, um die Sub- randen, Masteranden) verstärkt wird. Neben der Zusam- stanz eines neuen Projekts oder Geschäftsmo- menarbeit mit den lokalen Hochschulen in Augsburg, dells herauszuarbeiten. Inhaltliche und formale München und Kempten sei man sowohl national als auch Unterstützung ist seitens des sechsköpfigen international gut vernetzt, so Dahme. Ceravis-Teams garantiert! Der Auftrag von Hirschvogel Tech Solutions ist es, exter- Darüber hinaus bietet Ceravis mit „FastTrack“ nen Kunden die Kompetenz des Denklinger Automobil- ein projektorientiertes Förderprogramm, um zulieferers als Dienstleister im Bereich Bauteilentwicklung, innovativen Start-ups, die sich auf industrielle 3-D-Druck und Werkstoffe/Schadensanalyse anzubieten. B2B-Anwendungen konzentrieren, den Zugang Je nach Aufgabenstellung erfolgt die Bearbeitung der zu technischen Kompetenzen, Produktions- Aufträge zusammen mit Experten aus dem Stammwerk in stätten und Fachwissen sowie internationalen Denklingen. Märkten mit großem Kundenkreis zu ebnen. Die Grundlagen dazu bieten neben Hirschvogel „Zu uns kann jeder kommen – ob groß oder klein“, ver- zwei weitere sehr erfolgreiche Industrieunter- sichert Michael Dahme. Die Kunden seien beispielsweise nehmen in Familienbesitz: Hoerbiger und die Maschinen- und Anlagenbauer sowie Zerspaner aus der Max Aicher Unternehmensgruppe. näheren Umgebung. Die generative Fertigung – unter dem Namen 3-D-Druck bekannt – ist in der benachbar- Aus den 300 Bewerbungen für die erste „Fast- ten Halle des Industrial MakerSpace (siehe eigener Bericht) Track“-Runde lud eine Jury 25 Teilnehmer für untergebracht. Hirschvogel habe stark in den Aufbau von den ersten Durchgang ein, von denen sich am Know-how investiert, betont Dahme, bevor man nun den Ende zehn für die Teilnahme an der Projekt- ersten eigenen 3-D-Drucker, der in beeindruckender Weise phase qualifizierten. Diese Start-ups mit dem Bauteile aus Metall fertigt, in Landsberg in Betrieb nehmen höchsten Potenzial dürfen derzeit drei Monate konnte. Darüber hinaus bietet Hirschvogel Tech Solutions lang auf dem Penzinger Feld oder vor Ort bei auch die Herstellung von Funktionsmustern, Vorrichtun- den Industrieunternehmen forschen, testen, gen oder Bauteilen in 3-D-Druck aus Kunststoff an. weiterentwickeln und hoffen, den Durchbruch zu schaffen. Die meisten Start-ups scheitern, das wissen auch Dr. Thomas Brücher und Dr. Alfons Hätscher. www.hirschvogel-tech-solutions.com Gleichwohl betonen beide Geschäftsführer, wie wichtig „Impulse, Ideen, Input in Richtung Opti- mierung und Digitalisierung unserer Prozesse“ sind. Die Spielarten der Kooperation seien viel- In der Halle des Indus- fältig und ergebnisoffen. In drei Monaten lasse trial MakerSpace hat sich gut einschätzen, ob eine Idee etwas taugt, die Hirschvogel Tech der Business-Plan hält, was er verspricht. Dr. Solutions den ersten Hätscher: „Auch wenn es keine Berührungs- eigenen 3-D-Drucker, punkte gibt, haben nach Projektabschluss alle der in beeindrucken- Partner mit Sicherheit etwas dazugelernt.“ der Weise Bauteile aus Metall fertigt, in Betrieb genommen. www.ceravis.ventures 19
Erfolgsgeschichten Er spricht die Sprache hinter den Bildern Unternehmer Frank Gwosdz schaffte es bis ins Silicon Valley und kehrte nach Pitzling zurück Unternehmen sind seine D Leidenschaft: Frank Gwosdz hat auch in Landsberg viel vor. er Name entrepre.nerds gibt die Rich- tung vor: Die Wortschöpfung aus dem Entrepreneur, also einem risikofreudi- gen und gleichzeitig verantwortungsbewussten Unternehmer, und dem Computerfreak umreißt die Vorstellung von Frank Gwosdz und seinen Mitstreitern, Start-ups sowie kleinen und mittle- nern Michael Geiger, Christian Grobmeier und ren Unternehmen zu helfen, ihre Produkte und Andras Hetenyi in der Vortragsreihe „digit@ll“ Dienstleistungen mit hochgradig kundenorien- (digital-landsberg.de) Unternehmer, Entschei- tiertem Marketing und fließendem Vertrieb an dungsträger, Politiker oder schlicht Digital-Be- den Mann zu bringen. geisterte Vernetzung und Wissensaustausch zu ermöglichen sowie Chancen und Risiken beim „Ich sehe mich als Unternehmer und Entwick- Umgang mit neuen Technologien aufzuzeigen; ler, dafür brauche ich Geld. Geld, um meinen 2. Mit LLocal (start.llocal.de) einen virtuellen Lebensunterhalt zu finanzieren und spannende Marktplatz für den Landkreis zu schaffen, auf Sachen zu machen.“ Frank Gwosdz, geboren dem sich alles vom kleinen Einzelhändler über 1979 und aufgewachsen in Schwifting, ist fas- gemeinnützige Organisationen bis hin zu Events ziniert von Virtual Reality, künstlicher Intelligenz und Produkten auf einer Webseite finden lässt; und der Gamingbranche: „Sie deckt für mich 3. Als Mitglied im Strategieteam „Unser Lands- wie keine andere Branche alle Faktoren der berg 2035“ an den zukünftigen Veränderungen Kreativwirtschaft ab: Kunst und Kultur, Wissen- in der Großen Kreisstadt mitzuwirken. schaft, Technologie und Wirtschaft“. Erfahrung bringt der Softwareentwickler und Als eine spannende Sache betrachtet er, die Gamer reichlich mit. Schon sehr früh ist er selbst digitale Transformation und damit die techno- für sein Taschengeld verantwortlich, macht alle logische Entwicklung im Landkreis Landsberg möglichen Jobs und fährt als Zwölfjähriger voranzutreiben. Sein Plan: 1. Mit seinen Teampart- im Zug nach München, um auf Empfehlung 20 L ANDKREIS-INFO – Landsberg am Lech
Erfolgsgeschichten start.llocal.de ist ein virtueller Markt- platz auf dem sich alles was im Landkreis passiert, einen Laptop zu reparieren. Er durchläuft eine künftig auf einer „sehr experimentelle Phase“, erinnert sich gern Webseite finden lässt. an die Netzwerk-Sessions im Landkreis und pflegt immer noch eine „Riesenleidenschaft fürs PC-Spielen“. Es fasziniert ihn, „dass der Games-Bereich der allgemeinen technologi- schen Entwicklung um zehn bis 15 Jahre“ vor- aus ist. Selbst das Militär kupfere da gerne ab. Gwosdz macht sein Diplom in Informatik, tüftelt an Suchmaschinen-Optimierung. Er wird Mitbe- gründer von Artificial Technology GmbH („mein erstes Baby, das hatte ich schon vor meinem ersten Kind“) und nimmt an Businessplan-Wett- bewerben (z. B. baystartup.de) teil, erhält Sti- pendien. Vor zehn Jahren gründet er mit zwei Kollegen sein erstes Start-up. Das Produkt: Software zu entwickeln, die Programmierer und Game-Designer mit künstlicher Intelligenz und grafischen Tools bei der Entwicklung z. B. von Fußball-Spielen unterstützt. Masterstudium in Kempten Er ist „ziemlich umtriebig“ und in der ganzen Welt unterwegs. Als ehemaliger Realschüler vermisst er die zweite Fremdsprache. Da er Ein Mann mit eigenem Rhythmus: Der Software- jedoch viele Programmiersprachen kann und entwickler Frank Gwosdz (38) sagt, sein Tag habe es mit der Kommunikation bestens zu klappen keine 24, sondern 30 Stunden. Da könne es schon scheint, fließt das Geld der Investoren reich- mal vorkommen, dass er morgens um 5 Uhr durch lich. Doch im Silicon Valley läuft auch mal was Pitzling joggt, wo er mit Frau und zwei Kindern lebt. schief. Gwosdz: „Wir waren damals zu jung und ja – man lernt nur aus Fehlern“. Der Akku ist erstmal leer, lädt sich jedoch schnell wieder auf, als er als Studio Manager für die MASA-Group Deutschland drei Jahre lang das Entwicklungs- www.entre.prenerds.com studio in Deutschland („meine einzige richtige Anstellung!“) leitet. Nebenbei macht er in Teil- zeit seinen Master of Business Administration (MBA) in Kempten. Anschließend baut er mit Freunden ein Start-up (HiKey Pty. Ltd. in Sydney/ Australien) für Zeiterfassungssysteme auf, 2016 baut er als Freiberufler entrepre.nerds auf. Echten Nerds wird landläufig ja nachgesagt, dass sie durchaus autistische Züge haben sollen • Garten-Neuanlagen • Garten-Umgestaltung • Klinker-, Pflaster-, Natursteine – etwa wie Sheldon Cooper aus der TV-Serie • Rasenanlagen/Neupflanzungen • Teich- und Bachbau „Big Bang Theory“. Bei Frank Gwosdz (Marken- • Rodungsarbeiten/Gartenpflege • Fällen schwieriger Einzelbäume zeichen Zauselhaare) keine Spur davon. Er ist • Zaun- und Palisadenbau • Kanalbau/Entwässerung ausgesprochen kommunikativ, sein Büro nicht • Terrassen- und Wegebau • Erdarbeiten zu viel und nicht zu wenig aufgeräumt. Und mit H. Lachmair . Gartengestaltung . Meisterbetrieb seinen beiden Kindern im Grundschulalter spielt Kirchbergstr. 11 . 86949 Windach / Schöffelding er übrigens kaum PC-Spiele, die beiden haben auch noch kein eigenes Handy. ¡ 08193/999 356 . www.lebende-gaerten.de 21
Existenzgründungen Experten bieten kompetente Beratung Angebot der Kammern und Aktiv-Senioren im Landratsamt S eit Januar 2003 bietet der Landkreis Lands- berg einmal im Monat eine Existenzgrün- derberatung durch die IHK für München und Oberbayern im Landratsamt Landsberg an. Auch die Handwerkskammer für München und Oberbayern führt einmal pro Woche in den Räumen der Kreishandwerkerschaft eine Bera- tung für die Existenzgründer im Handwerk und für alle bestehenden Handwerksbetriebe durch. Aufgrund des großen Interesses wurde das Beratungsangebot seit Januar 2006 im Bereich der Existenzgründung/Existenzerhaltung um den Sprechtag der Aktiv-Senioren erweitert. Neben dem Beratungsangebot finden immer wieder Veranstaltungen zum Thema Gründung statt, wie zuletzt im März bei der Messe „Exi- stenz 2018“ im Landratsamt. 120 Besucher hat- ten hier an 18 Info-Ständen die Möglichkeit sich umfassend beraten zu lassen. Parallel fanden Fachvorträge sowie ein „Open Pitch Call“ statt, bei welchem eine Fachjury Ideen und Business- Bei der Messe „Existenz 2018“ pläne unabhängig bewertete. im Landratsamt gab es an 18 Ständen neben Info- Material die Gelegenheit zu ausführlichen Gesprächen. Handwerkskammer o Individuelle Beratung Mo. u. Di. 08.00 – 16.00 Uhr In der Geschäftsstelle Waitzinger Wiese 1 86899 Landsberg am Lech o Terminvereinbarung unter Tel.: 08191/921836 oder 0151/16887511 E-Mail: alexandra.ledermann@ hwk-muenchen.de Aktivsenioren o Ansprechpartnerin Alexandra Ledermann o Beratungssprechtag einmal im Dipl.-Betriebswirtin (FH) Monat im Landratsamt Landsberg Betriebswirtschaftliche Beratung Terminvereinbarung unter Mediatorin Tel.: 08191/129-1506 oder E-Mail: Michaela. Riedl@LRA-LL.bayern.de o Kontakt IHK Geschäftsstelle der Aktivsenioren 80637 München, Landshuter Allee 11 o Beratungssprechtag einmal im Monat Tel.: 089/22 22 37 im Landratsamt Landsberg Infos E-Mail: info@aktivsenioren.de Terminvereinbarung unter Internet: www.aktivsenioren.de Tel.: 08191/129-1506 oder E-Mail: o Berater in Landsberg: Michaela.Riedl@LRA-LL.bayern.de Hans Reiter o Ansprechpartner Dipl. Sparkassenbetriebswirt Harald Hof, Betriebswirt (IHK) Tel.: 08191/21833 Tel.: 0881/925474-28 o Gerhard Fleischmann, Dipl. Ing. E-Mail: harald.hof@muenchen.ihk.de Tel.: 08191/4284654 22 L ANDKREIS-INFO – Landsberg am Lech
Existenzgründungen Bei diesem Rezept stimmen alle Zutaten Mit ihrer Saftbar Macado ist Catharina Dodik erfolgreich in die Selbstständigkeit gestartet Was darfs denn sein? Catharina Dodik von der Saftbar Macado in Landsberg begrüßt herzlich Harald Hof von der IHK. D ie beiden kennen sich seit drei Jahren: Idee zum Menschen?“ und geht weiter über die Catharina Dodik, Inhaberin der Saftbar kaufmännischen, fachlichen und persönlichen Macado, und Harald Hof. Der IHK-Bera- Voraussetzungen, die die jeweilige Branche ter für Unternehmensgründungen begleitete erfordert. „Früher war man vielleicht Profi in die quirlige Frau auf dem Weg zu ihrem eige- einem Bereich. Heute braucht es ein Netzwerk nen „Saftladen“, wie sie ihr kleines Lokal in der in juristischer, steuertechnischer und technolo- Landsberger Schlossergasse liebevoll nennt. gischer Hinsicht.“ Von der Bürokratie ganz zu Alles bio, vegan, weizen- und industriezucker- schweigen… frei, teils glutenfrei und immer frisch und lie- bevoll zubereitet – so lässt sich die Speisekarte Harald Hof sieht bei vielen Gründern den größ- auf den Punkt bringen. Im Vordergrund stehen ten Fehler in der Finanzierung: „Ein Business- Säfte und Smoothies, es gibt aber auch Suppen, Plan ist nicht nur wichtig für die Bank, sondern Salate, Kuchen und wechselnden Mittagstisch. vor allem für den eigenen Überblick.“ Catha- „Das war der erste Punkt, den ich von meinem rina Dodik scheint alles richtig gemacht zu Business-Plan komplett gestrichen habe“, haben. Der Laden mit seinen 20 Plätzen läuft erzählt Catharina Dodik lachend. „Eine starre seit einem Jahr und „in der Kalkulation bin ich Speisekarte bietet zu wenig Abwechslung und ziemlich nah am Ziel“. Allerdings räumt sie ein, meine Gäste lieben es, wenn ich mittags etwas unterschätzt zu haben, dass man „für alles sel- Exotisches zaubere.“ ber geradestehen und jede Entscheidung selber treffen muss“. Einkaufen und Putzen inklu- Nach Angaben von Harald Hof gibt es jährlich sive. Ihrem Elan scheint dies keinen Abbruch um die 1.000 Neugründungen (inkl. Betriebs- zu tun, ein neuer Drei-Jahres-Plan reift heran: übernahmen) im Landkreis. Etwa fünf bis Smoothie-Lieferservice für Firmen (startet sechs Prozent kommen in die Beratung. Viele demnächst), Zahl der Mitarbeiter aufstocken, Frauen, vor allem 50+, seien unter den Grün- eventuell Koch-Kurse anbieten und ein zweiter dern. Das Credo des IHK-Experten: „Fange an Laden. „Ich lebe mich beim Kochen einfach aus,“ dich frühzeitig zu informieren! Bei permanenter erklärt die Mutter einer Tochter (7) fröhlich. Die Beratung steigen die Chancen auf Erfolg.“ Er kleine MAja steckt übrigens wie Papa MAnuel unterstreicht die Vielfalt der Aspekte, die es zu und Mama CAtharina DOdik mit im Namen berücksichtigen gilt. Das fängt an bei „Passt die Macado. www.macado.de 23
Kultur- und Kreativbranche Unternehmerfrühstück im Landratsamt Wer von seiner Kunst leben will, braucht eine starke Basis B Landrat Thomas Eichinger begrüßte rund 100 Gäste zum Unternehmerfrühstück. ereits zum vierten Mal lud Landrat Thomas Eichinger im Frühjahr 2018 zum Unternehmerfrühstück ins Landratsamt. Die Veranstaltung soll eine Plattform zum Dialog zwischen Unternehmern, Wirtschaftsverbänden und Vertretern der Landes- und Kommunalpo- litik bieten. Der Fokus lag diesmal auf der Bran- che der Kunst- und Kulturschaffenden, welche ein breites Spektrum kreativer Berufe umfasst. So waren unter den rund 100 Gästen neben Malern, Bildhauern, Musikern und Fotografen auch Architekten, Betreiber von Werbeagen- turen sowie Programmierer. Landrat Eichinger führte die Gäste mit einem bunten Programm durch den Vormittag. Einem Vortrag zum Thema „Kunden finden, Kunden begeistern“ sowie einem Interview mit der erfolgreichen Krimiautorin Nicola Förg folgte eine lebhafte Podiumsdiskussion, an der sich Eine gute Gelegenheit sich zu auch das Publikum mit Fragen und Beiträgen informieren und zu netzwerken – beteiligte. das Unternehmerfrühstück. Zum Abschluss nutzten die Gäste die Gelegen- heit zum Netzwerken in geselliger Atmosphäre, begleitet von einem musikalischen Rahmenpro- gramm durch Monika Drasch aus Utting am Ammersee. 24 L ANDKREIS-INFO – Landsberg am Lech
Unternehmensbesuche Unterwegs im Landkreis Landrat Thomas Eichinger widmet sich der Wirtschaftsförderung D er persönliche Kontakt zwischen Politik, Verwaltung und Unternehmen ist ein wichtiger Baustein einer aktiven Wirt- schaftsförderung. Landrat Thomas Eichinger ist daher regelmäßig vor Ort bei Firmen im Land- kreis um einen Eindruck von Entwicklungen und Zukunftsperspektiven zu gewinnen. Beson- ders erfreulich ist es dabei, wenn einheimische Unternehmer auf Weltmärkten erfolgreich sind und dadurch immer neue, attraktive Arbeits- plätze in der hiesigen Region schaffen. Eine die- ser Erfolgsgeschichten ist folgende: High-Tech für sauberes Wasser: Die inge GmbH in Greifenberg Am Standort in Greifenberg produziert die BASF- Tochter Ultrafiltrationstechnologie für Wasser‑ aufbereitungsanlagen in allen Regionen der Welt. Dr. Peter Berg (Technischer Geschäftsführer inge GmbH, rechts) erklärt Landrat Thomas Eichinger Als Dr. Peter Berg im Jahr 2000 als einer von ein Ultrafiltrationsmodul zur Wasseraufbereitung. zwei Partnern die inge GmbH gründete,beschäf tigte das Unternehmen zwei Mitarbeiter. Heute sind es 150 Mitarbeiter, die meisten davon arbeiten am Stammsitz in Greifenberg. Ob in China, Indien, Ghana oder auch in zahl- Das weltweite Wachstum des mittelständischen reichen deutschen Wasseraufbereitungsanlagen, Unternehmens blieb auch dem großen BASF- überall kommt die innovative Ultrafiltrations- Konzern aus Ludwigshafen nicht verborgen, Technologie aus Greifenberg zum Einsatz. Herz- welchem die inge GmbH seit 2011 angehört. stück der einzelnen Filtrationsmodule bilden Berg blieb dem Unternehmen als Geschäftsfüh- sogenannte „Membranfasern“ – dünne weiße rer erhalten und leitet das Unternehmen zusam- Kunststoffröhrchen die optisch an Strohhalme men mit Daniela Calleri, die ihre Wurzeln in der erinnern. Dabei sind die Poren in der Filtrations- BASF hat. Gemeinsam stellen sie die Weichen fläche der einzelnen Membranen mit 20 Nano- auf weiteres Wachstum. Eine Vergrößerung der metern (= 0,00002 mm) 3.000 mal dünner als Produktionsfläche ist ebenso angedacht wie die ein menschliches Haar, sodass Bakterien und personelle Aufstockung der Belegschaft. Auf Viren nicht hindurch passen. Ein fertiges Modul allen Ebenen der Produktion, Technik sowie im von ca. 1,70 Länge und einem Durchmesser von Qualitätsmanagement sind derzeit Stellen aus- 25 cm filtert bis zu 8 m³ Wasser pro Stunde, geschrieben. genug um ca. 1.000 Menschen täglich mit Trinkwasser zu versorgen. www.inge.basf.com 25
REGIONALER ARBEITGEBER MIT ZUKUNFT: DELO Christian Walther, Mitglied der Geschäftsleitung, erklärt, wieso so viele Mitarbeiter gesucht werden, warum die Arbeit bei DELO Spaß macht und ob Bewerber Ahnung von Klebstoffen haben müssen. DELO hat eine große Zahl unterschied- Trotz 700 Mitarbeitern halten wir fest zusammen und sind ein licher Stellen ausgeschrieben. Weshalb großes Team. Das bestätigt uns auch eine anonyme Umfrage im suchen Sie so viele neue Mitarbeiter? Rahmen von „Great Place to Work“, die wir regelmäßig unter- Christian Walther: Die Weltwirtschaft nehmensweit durchführen. Viele Einwohner aus dem Landkreis läuft hervorragend und das merken dürften jemanden kennen, der bei DELO arbeitet. Ich kann da nur wir auch. Allein im letzten Jahr haben jeden ermuntern, diese Mitarbeiter ganz offen nach ihrer Meinung sich die Bestellungen verdoppelt. zu befragen. Wir haben seitdem schon mehr als 100 Mitarbeiter zusätzlich eingestellt, Was ist Ihnen bei Bewerbern wichtig? aber das reicht noch nicht. Unser Ziel Fachliche Qualifikation ist wichtig, reicht alleine aber nicht aus. für das aktuelle Jahr sind 140 zusätzliche Bewerber müssen auch menschlich ins Team passen, das ist aus Neueinstellungen. unserer Erfahrung für beide Seiten wichtig. Daher bestimmen die Teams ein Stück weit mit, wer als Kollege anfängt. Ihr Eindruck Das klingt so, als gibt es bei Ihnen viel zu tun. über den Bewerber fließt in die Entscheidung ein. Langeweile gibt es bei DELO nicht. Natürlich ist mehr zu tun, wenn das Geschäft so gut läuft wie gerade. Aber: Jede Muss man eigentlich Ahnung Minute, die ein Mitarbeiter mehr arbeitet, wird auf einem von Klebstoffen haben? Zeitkonto gutgeschrieben und ausgeglichen. Ehrlich gesagt kennen sich die wenigsten Bewerber mit Kleb- Sie verkaufen Ihre Klebstoffe zunehmend ins Ausland. stoffen aus. Deshalb bekommt Sind die Arbeitsplätze hier sicher? jeder neue Mitarbeiter die Das ist richtig, ein großer Teil unseres Umsatzwachstums Schulungen, die er braucht. kommt aus Asien. Unser Bekenntnis zur Region ist aber sehr Je nach Tätigkeit kann das klar: Entwicklung und Produktion gibt es auch künftig nur auch ein paar Wochen oder in Windach. Und dementsprechend werden wir die meisten sogar drei Monate dauern. Arbeitsplätze auch hier am Standort schaffen. Wie heißt es immer so schön: Wie lautet Ihr Erfolgsrezept? Erfolge müssen gefeiert werden. Der Grund für unseren Erfolg sind ganz klar unsere Mitarbeiter Macht DELO das auch? und zwar auf allen Positionen. Es ist der richtige Mix aus Wis- Selbstverständlich. Wir veranstalten nicht nur einen Betriebs- sen, Erfahrung und dem Willen, gemeinsam im Team etwas zu ausflug und eine große Weihnachtsfeier mit allen Mitarbeitern. erreichen. Wir feiern auch monatliche Umsatzrekorde mit Leberkäs und Butterbrezen für alle. Das ist eine kleine Aufmerksamkeit für Warum sollte man sich bei DELO bewerben? Zwischendurch, denn schließlich hat jeder Einzelne zum Erfolg Zum einen haben wir viele spannende Aufgaben. Es ist einfach beigetragen. Es gibt aber auch größere Häppchen. So haben schön zu sehen, wenn die Klebstoffe, an denen man mitarbeitet, alle Mitarbeiter für unser unglaubliches Rekordjahr 2017 / 18 eine in den neusten Autos oder den aktuellsten Handys sind. Man Sonderprämie von 5.000 Euro bekommen. Ich gehe davon aus, kann da schon ein bisschen stolz auf den eigenen Beitrag sein, dass der eine oder andere Mitarbeiter das auch noch mal privat finde ich. Zum anderen macht es einfach Spaß, hier zu arbeiten. gefeiert hat. 26
Unternehmensbesuche Global Player & Hidden Champion Die Klebstoff-Profis von DELO in Windach Sabine Herold und (von links) ihr Mann Dr. Wolf-Dietrich Herold zeigen dem Landtags- abgeordneten Alex Dorow, Landrat Thomas Eichinger und dem Wirtschaftsförderer des Landkreises, Bernhard Lachner, eine neue 3D-Druck-Anwendung aus DELO-Klebstoff. S eit der Übernahme von DELO im Jahr und intensiver Kooperationen mit Schulen und www.delo.de 1997 durch Dr. Wolf-Dietrich und Ehefrau Hochschulen genießt DELO als Arbeitgeber Sabine Herold ging es kontinuierlich berg- einen guten Ruf. „Rund 8.000 Bewerbungen auf. Zählte das Unternehmen damals noch etwa gehen jedes Jahr bei uns ein“, so Sabine Herold. 70 Mitarbeiter, sind es heute 700, davon über 100 Arbeitsplätze hat das Unternehmen im ver- 600 am Standort in Windach. Ein besonderer gangenen Jahr geschaffen, 100 weitere sollen Schwerpunkt liegt seit jeher auf Innovation. dieses Jahr dazukommen. Auch baulich müsse Rund 15 Prozent des Umsatzes investiert DELO man sich vergrößern, um Fertigungskapazitäten jährlich in Forschung und Entwicklung, mehr als zu erweitern und die wachsende Nachfrage 40 Prozent werden mit Produkten erwirtschaf- langfristig bedienen zu können. tet, die jünger als drei Jahre sind. Nahezu alle namhaften Konzerne der Automobil- und Elek- Bei all dem Wachstum will man jedoch an tronikindustrie weltweit setzen auf die zuver- den Grundwerten des Unternehmens festhal- lässigen Klebelösungen aus Windach. In 80 ten. „Wir sind ein Familienunternehmen und Prozent aller Kreditkarten und praktisch jedem das soll auch immer so bleiben“, betont Wolf- Smartphone auf der Welt steckt ein Tropfen Dietrich Herold. So hat man 2014 die gemeinnüt- DELO-Klebstoff. zige DELO-Herold-Stiftung gegründet, die dies sicherstellt. „Dies ist auch ein klares Bekennt- Auch in den kommenden Jahren erwartet das nis zur Region und zum Standort Windach“, Unternehmer-Ehepaar Wachstum. Auf den all- ergänzt Sabine Herold. „Wir sind froh, dass wir gemein beklagten Fachkräftemangel hat sich Sie hier haben“, machte Landrat Eichinger zum DELO frühzeitig vorbereitet. Dank einiger Aus- Ende des Betriebsrundgangs deutlich. zeichnungen (u.a. „Great Place to work 2017“) 27
Inklusion in der Arbeitswelt Der Roller nimmt immer mehr Fahrt auf Beim Hersteller für Fahrzeugkomponenten SIP dreht sich – fast alles – um die Vespa D ie Geschäfte entwickeln sich gut: Erst kürzlich hat SIP ein angrenzendes 8.000 qm großes Grundstück erworben - „wir wollen flexibel bleiben beim Wachstum.“ „Wir“ SIP Scootershop - das sind Alexander Barth und Ralf Jodl, die sich seit der Schulzeit kennen und nach fast GmbH einem Vierteljahrhundert privat und geschäft- lich immer noch verstehen. Barth ist zuständig für Entwicklung, Einkauf und Logistik, Jodl für • wurde vor 24 Jahren von Alexander Verkauf, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Barth und Ralf Jodl gegründet „Ich sehe den Erfolg nicht als normal an, son- • versendet im Online-Handel dern als ein Geschenk, das morgen auch verlo- weltweit Motorrollerteile ren sein kann“, sagt Alexander Barth. Für den praktizierenden Christen ist es wichtig, Dank- • hat in Landsberg 40.000 Artikel barkeit sichtbar zum Ausdruck zu bringen. „Frü- auf Lager her stand doch auch an jeder Ecke ein Marterl, warum denn nicht in einer Firma?“ So trifft man • bedient Nachfragen bis sich, wer aus der Belegschaft möchte, einmal Baujahr 1948 wöchentlich in der hauseigenen Kapelle. • entwickelt Fahrzeugkomponenten und Die christliche Grundhaltung spiegelt sich auch etabliert sich damit als eigene Marke in Personalentscheidungen wider. Bei Men- schen, über die der Arbeitsmarkt kein Füllhorn • beschäftigt rund 100 Mitarbeiter ausschüttet, z.B. bei Menschen mit Einschrän- kungen oder mit Migrationshintergrund. „Bei uns arbeiten sieben Schwerbehinderte“, erläu- tert Barth, allerdings versuche man ebenso Mitarbeitern eine Chance zu geben, deren Han- dicap nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist. Eine Angststörung etwa tauche in keiner Stati- 28 L ANDKREIS-INFO – Landsberg am Lech
Erfolgsgeschichten www.sip-scootershop.com Jeder leiste, was er kann ... … achte aber auf den Neben-Mann! Alexander Barth (im linken Bild links) und sein Freund Ralf Jodl gründeten SIP Scootershop vor fast 25 Jahren. Sie setzen auf Kollegialität, Integration (im mittleren Bild – von links – Regen, Uwe und Awet) und Inklusion. Barbara Juchem, Senioren- und Behindertenbeauftragte des Kreises (im rechten Bild links, im Gespräch mit der gehbehinderten Nadja/Fachkraft für Lagerlogistik) wünscht sich, „dass Menschen mit Behin- derung gleiche Chancen erhalten, sich durch Leistung am Arbeitsplatz zu bewähren. Dies ist betriebswirtschaftlich sinnvoll und Bestandteil gelebter Betriebskultur!“ Das Bundesteilhabegesetz hat sich mit dem „Budget für Arbeit“ zum Ziel gesetzt, mehr Inklusion auf dem ersten Arbeits- markt zu erreichen und die Arbeitgeber zu unterstützen. stik auf, erfordere aber eine besondere Planung. wenn´s nicht passt.“ Eine individuelle Einschrän- „Als zwei Männer, die aus Eritrea stammen, an kung dürfe nicht dauerhaft als „Schutzschild“ die Tür klopften, haben wir halt überlegt, wo missbraucht werden, weil dann die kollektive können wir sie zum Einsatz bringen?“ erzählt Bereitschaft zur Kollegialität leide. Barth: „Wir der studierte Bau-Ingenieur und betont im glei- fordern von allen den Einsatz, den sie leisten chen Atemzug: „Wir stellen schnell ein, scheuen können.“ Pünktlichkeit, Disziplin und normale uns aber auch nicht, uns wieder zu trennen, Umgangsformen gehören auch dazu. 29
Kultur- und Kreativbranche Bunte und bedeutende Branche Ein Kompetenzteam bietet kostenlose Beratung auch in Landsberg an I n der Metropolregion München, zu der wir uns Zeit, auf die individuellen Bedürfnisse der Landkreis Landsberg zählt, umfasst der Kreativschaffenden einzugehen,“ erklärt der Wirtschaftszweig der Kultur- und Kre- Jürgen K. Enninger, Leiter des Kompetenz- ativwirtschaft rund 30.000 Selbständige und teams. „Sie haben die Ideen – und wir sind hier, Unternehmen. Mit einer Bruttowertschöpfung um deren Umsetzung zu unterstützen. Wir wer- von rund 23 Milliarden Euro und etwa 130.000 fen gemeinsam einen Blick – sozusagen aus der Erwerbstätigen ist die Branche damit auch Vogelperspektive – auf die Herangehensweise volkswirtschaftlich von großer Bedeutung. und helfen, wirtschaftliche Perspektiven weiter- zuentwickeln.“ Neben Enninger bringen weitere Vielfältig und kleinteilig wie die Branche ist, acht Mitglieder des Kompetenzteams ihr Fach- kommt der Vernetzung besondere Bedeutung wissen und langjährige Branchenerfahrung in zu. So bietet die Landeshauptstadt München mit die Beratung ein. dem „Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirt- schaft“ einen kostenlosen Service zur Unter- Die Beratung durch das Kompetenzteam Kultur- stützung der hiesigen Kunstschaffenden an. und Kreativwirtschaft der Landeshauptstadt München ist kostenlos und kann je nach Bedarf Dieser Service soll den Erfahrungsaustausch bis zu einer Stunde dauern. In Kooperation anregen und Synergieeffekte erzielen. Ziel ist mit der Wirtschaftsförderung des Landkreises aber auch, dass die Branche von Öffentlich- Landsberg können diese Beratungen auch im keit und klassischer Wirtschaft deutlicher als Landratsamt stattfinden. Terminvereinbarung innovative Kraft wahrgenommen wird. „In per E-Mail: kreativ@muenchen.de den persönlichen Beratungsterminen nehmen 30 L ANDKREIS-INFO – Landsberg am Lech
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