Medien-Echo zum Musikfestival "Alpentöne 2019" - eine Auswahl - Alpentöne

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Medien-Echo zum Musikfestival "Alpentöne 2019" - eine Auswahl - Alpentöne
Medien-Echo
zum Musikfestival «Alpentöne 2019» – eine Auswahl
Medien-Echo zum Musikfestival "Alpentöne 2019" - eine Auswahl - Alpentöne
Inhaltsverzeichnis

Alpentöne im Radio & Fernsehen                                                  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .    1

Urner Zeitung, 19.8.2019: Die Neuerungen haben gefruchtet                                                                                            .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 2
Luzerner Zeitung, 19.8.2019: Das Festival ist universaler geworden                                                                                                  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 3
Urner Zeitung, 16.8.2019: Festival demonstriert Internationalität                                                                                                .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .   4
Urner Wochenblatt, 21.8.2019: Im Bann der musikalischen Erhebung der Alpen .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 5
Urner Wochenblatt, 21.8.2019: «Ein Highlight ist das Festival selbst» . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 6
Urner Wochenblatt, 16.8.2019: Vier Tage musikalische Gipfelbesteigungen                                                                                                                  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 7
Südostschweiz, 19.8.2019: Eine Schwemme von jungen Talenten                                                                                                   .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .   8
Bieler Tagblatt (sda) 5.8.2019: 11. Musikfestival Alpentöne – Weitgefasstes Klangpanorama .  .  .  .  .  . 9
Urner Wochenblatt, 21.8.2019: Klangmomente mit Kinderaugen sehen und hören                                                                                                                                 .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 10
APERO (Kulturmagazin LZ), Nr. 31/32 (5.–18. August): Reichtum an Entdeckungen                                                                                                                              .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .   11
Luzerner Zeitung (Piazza), 3. August 2019: «Wurden kopiert, aber nie erreicht»                                                                                                                       .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .   12
kulturtipp, Nr. 17/19: Sie entstauben und erneuern die Tradition . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                                                                              13
folker Nr.130, Juli–August 2019: Albin Brun – Zwischen Stuhl und Bank                                                                                                        .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 14
Urner Wochenblatt, 27. April 2019: Alpentöne – Ricardo Simian und seine Early Plastic Band                                                                                                                                            .  .  .  .   15
Urner Zeitung, 27. April 2019: So klingen die diesjährigen «Alpentöne» .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                                                                                         16

www.facebook.com/alpentoene .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                                    17
www.alpentoene.ch .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 18
Herzlichen Dank .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                          19/20
Medien-Echo zum Musikfestival "Alpentöne 2019" - eine Auswahl - Alpentöne
Alpentöne im Radio & Fernsehen

n   Weltklasse auf SRF2 Kultur, Samstag, 17. August, 19:30 bis 24.00 Uhr: Live-Übertragung vom
    Musikfestival Alpentöne, Altdorf

n   RSI-Telegiornale Freitag, 16. August: Uri, si celebra la musica popolare

n   Video-Beitrag auf www.arttv.ch, 22. August 2019:
    Alpentöne 2019 ludt Musiker*innen aus allen Ländern des Alpenbogens von Slowenien bis
    Okzitanien ein.

n   Radio SRF Regionaljournal Zentralschweiz, 14. August 2019:
    Alpentöne-Festival Altdorf: «Das letzte Mal – das fühlt sich schon gut an!»

n   Radio SRF Regionaljournal Zentralschweiz, 18. August 2019 (ab 03:40):
    Das Festival Alpentöne in Altdorf war ein Erfolg.

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Medien-Echo zum Musikfestival "Alpentöne 2019" - eine Auswahl - Alpentöne
Montag, 19. August 2019

Die Neuerungen haben gefruchtet
Die Organisatoren der «Alpentöne» ziehen eine sehr gute Bilanz. Nun steht die Suche nach einem neuen Programmleiter an.

Von oben links im Uhrzeigersinn: Akt-Performer Simon Mayer; Hackbrett-Virtuose Töbi Tobler; Impressionen vom Konzert Allgäu meets India sowie vom Klangspaziergang.                    Bilder: Urs Hanhart/Alpentöne 2019

Florian Arnold                               unter die Spaziergänger. «Das Feed-         ne-Blasorchesters mit Pino und Livio      ten zu viel Lärm, weil sie nicht auf die   zerte manchmal so gross, dass gewisse
                                             back war einhellig begeistert», sagt        Minafra, Michel Godard, Nataša            Bühne sahen», erklärt Rühl. Nun habe       Gäste abgewiesen werden mussten.
Musik auf allen möglichen Instrumen-         Knüsel. «Die Stimmung, der Zuspruch         Mirković und Vincenzo Mazzone als ein     man der Musik auf der Bühne mehr           Darauf haben die Organisatoren dieses
ten und gesungen; aus diversen Län-          und das musikalische Ergebnis: Alles        persönliches Highlight hervor. Rühl       Aufmerksamkeit gewidmet, indem             Jahr mit einem dichteren Programm re-
dern; in der Kleinstbesetzung und im         war hervorragend.» Ein grosses Kränz-       war es, der das Blasorchester ins Leben   jene, die weniger Interesse am Gesche-     agiert, das jeweils Alternativen anbot.
grossen Orchester: «Alpentöne 2019»          chen windet er seinem eingespielten         gerufen hat. «Ich habe natürlich den      hen auf der Bühne zeigten, etwas ver-      Das sehr beliebte Konzert der Alpentö-
zeigte erneut, was die Kultur im Alpen-      Team. Auch die Besucherzahlen stim-         Wunsch, dass das Orchester weiter be-     setzt Platz fanden.                        ne Folk Big Band mit Studenten aus ver-
raum an Vielfalt zu bieten hat. Da gibt      men die Verantwortlichen positiv. An        stehen bleibt. Aber das müssen andere                                                schiedenen Ländern wurde zudem kur-
es ein Projekt mit Studenten, die 24         den drei Abenden kamen jeweils 1000         bestimmen.» Pius Knüsel seinerseits       Liveübertragung macht                      zerhand vom grossen Saal des Theaters
Stunden pro Tag im alten Getreidesilo        zahlende Gäste sowie Besucher, die das      war von Andreas Gabriel («Verändler»)     alle Gäste glücklich                       Uri ins Foyer übertragen. Dort fanden
beim Bahnhof Altdorf improvisieren,          Gratisangebot nutzten: am Donnerstag        und dessen kleiner Sinfonie stark be-     Bei vergangenen Ausgaben war der An-       während des Festivals auch einige ge-
einen A-cappella-Chor, der mit seinem        rund 400, am Freitag 600, am Sams-          eindruckt, aber auch vom Konzert          drang auf die kostenpflichtigen Kon-       führte Gespräche (Alpenclub sowie Ra-
Liegeton-Gesang ein Festzelt hypnoti-        tag 800 und am Sonntagmorgen noch-          «Ec(h)o» des Chors Saint Michel mit                                                  diosendungen) statt. «Es ist den Leuten
                                             mals 700. Die Besucherzahl am               Barbara Berger, Natalie Huber und Yves                                               wichtig, auch über Musik zu reden»,
                                             Klang-Spaziergang wird auf über 1500        Kolly. «Ihnen ist es gelungen, die gan-                                              sagt Rühl.
                                             geschätzt.                                  ze Kirche zu bespielen, und sie haben
                                                                                         ein unglaubliches Stück Musik erschaf-
                                                                                                                                   «Wichtig ist, dass                             Der Programmleiter wird nun das
                                                                                                                                                                              Feld einem Nachfolger überlassen.
                                             Rühl wünscht sich, dass das
                                             Blasorchester bestehen bleibt
                                                                                         fen», so der Gesamtleiter.
                                                                                             Eine grosse Entdeckung ist für Knü-
                                                                                                                                   die hohe Qualität                          «Ich wünsche mir, dass vieles anders
                                                                                                                                                                              gemacht wird», sagt er. «Wichtig ist
                                             Für Programmleiter Johannes Rühl
                                             hiess es gestern Abschied nehmen: Er
                                                                                         sel wie Rühl der Saal des Cinema Leu-
                                                                                         zinger in Altdorf. Dieser wurde erst-
                                                                                                                                   erhalten bleibt.»                          mir, dass die hohe Qualität erhalten
                                                                                                                                                                              bleiben kann. Das ist pure Fleissarbeit,
        Alpentöne                            verlässt das Organisationskomitee. Be-      mals in einen Kammermusiksaal ver-                                                   durch die man viel gewinnen kann.»
                                             reits die Ausgabe 2017 hatte er als «eine   wandelt. «Wir waren uns nicht sicher,                                                Rühl möchte sich nun anderen Projek-
                                             der gelungensten» bezeichnet. «Nach         ob man den Raum wegen der Akustik                                                    ten widmen und allgemein «etwas
siert und in Ekstase versetzt, da sind die   jedem Festival ist die Angst da, dass es    überhaupt bespielen kann», erzählt                                                   weniger arbeiten», wie er mit einem
lieblichen Volksmusiktänze aus den           nicht mehr wieder so gut wird», sagt        Rühl. «Aber durch den Einbau eines                                                   vielsagenden Lächeln sagt. Für die
nordischen Ländern und der Schweiz,          Rühl. Das war scheinbar unbegründet.        Bodens wurde ein richtig guter Kam-                                                  Alpentöne hat er eine lebenslange
da gibt es einen Mann, der eine Stunde       «Dieses Jahr war die Dramaturgie ein-       mermusiksaal daraus. Das wird dem                                                    Dauerkarte erhalten.
nackt auf der Bühne des Theaters Uri         fach perfekt, es gab von Anfang an eine     Festival noch viel Freude bereiten. Ab-                                                  Laut Pius Knüsel ist die Suche nach
seinem Körper und Hilfsmitteln wie           Steigerung.» Kulminiert habe dies im        gesehen davon ist es ein wunderschö-                                                 einem Nachfolger auf Kurs. «Wir haben
Peitsche und Motorsäge Rhythmen und          Finale am Samstagabend im Festzelt          nes Kino.»                                                                           eine Reihe von Bewerbern.» Bis Ende
Klänge entlockt – um nur ein paar we-        auf dem Lehnplatz: Die Stimmkünstle-            Neue Wege schlug man auch im                                                     September soll dem Gemeinderat von
nige zu nennen. Hinzu kam noch gutes         rin Erika Stucky spielte zusammen mit       Festzelt auf dem Unterlehn ein. So wur-                                              Altdorf als Träger des Festivals eine
Wetter, was gestern Nachmittag zu            dem Traktorkestar: eine Wunschkom-          de die Bühne neu Richtung Zeughaus                                                   Vorauswahl vorgelegt werden. Verbes-
einem rekordverdächtigen Aufmarsch           bination des Programmleiters. «Dass         ausgerichtet und nicht wie bei den frü-                                              serungspunkte sieht er vor allem im In-
am Klang-Spaziergang am Reussdelta           sie zugesagt haben, war ein grosses Ge-     heren Ausgaben Richtung Tellspiel-        Johannes Rühl                              ternen. «Wir haben gemerkt, dass wir
führte, der gleichzeitig den Abschluss       schenk der Künstler, denn das war nicht     haus. «Wir hatten akustisch eine ext-     Programmleiter der Alpentöne seit          mit dem Personal an den Anschlag ka-
des Festivals bildete. Auch der neue Ge-     selbstverständlich», so Rühl. Daneben       rem schwierige Situation früher. Die      der Ausgabe 2009                           men. Es braucht mehr Betreuung für
samtleiter Pius Knüsel gesellte sich         streicht er das Konzert des Alpentö-        Leute, die weiter hinten sassen, mach-                                               die Künstler», so Knüsel.

Urner Zeitung, 19.8.2019                                                                                                                                                                                            2
Medien-Echo zum Musikfestival "Alpentöne 2019" - eine Auswahl - Alpentöne
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Montag, 19. August 2019
                                                                                                                                                                                                            Piazza

Das Festival ist universaler geworden
Alpentöne hat Scharen von Publikum angezogen. Und sich als Festival des volksmusikalischen Crossovers etabliert.

Pirmin Bossart                                                                                                                                                                                     spielhaus das Alpentöne Blasor-
                                                                                                                                                                                                   chester zum Festakt mit ausge-
Vielfalt weit über die Alpen hin-                                                                                                                                                                  lassener Banda-Musik, den So-
aus: Das war am Samstagabend                                                                                                                                                                       listen Michel Godard (Tuba,
in Altdorf zu erleben, als sich                                                                                                                                                                    Serpent) und Nataša Mirković
Musikerinnen und Musiker aus                                                                                                                                                                       (Gesang) sowie dem tanzenden
Indien, Österreich, der Ukraine,                                                                                                                                                                   Dirigenten Pino Minafra. Volks-
Italien, Iran und der Schweiz ver-                                                                                                                                                                 musik hüben wie drüben.
sammelten, um die Resultate
ihres einwöchigen Workshops                                                                                                                                                                        «Hackbrettuniversum»
auf dem Monte Verità im Thea-                                                                                                                                                                      im Kirchenraum begraben
ter Uri zu präsentieren.                                                                                                                                                                           Kristina Brunner und Albin Brun
    «Building Bridges» war ein                                                                                                                                                                     waren wiederum im Andreas
ruhiges, vielseitiges Konzert,                                                                                                                                                                     Gabriel Ensemble dabei, das mit
das die Seele dessen wurde, was                                                                                                                                                                    Spitzenmusikern der neuen
sich in den letzten Tagen am                                                                                                                                                                       Volksmusikgeneration besetzt
Festival zusammengebraut hat-                                                                                                                                                                      war. Die sinfonische Komposi-
te: Musik, die Grenzen auflöst,                                                                                                                                                                    tion «Verändler» des Nidwald-
und dennoch die Traditionen                                                                                                                                                                        ner Violinisten zog sich etwas in
der jeweiligen Gebiete und Na-                                                                                                                                                                     die Länge. Indes «verländerte»
tionen durchscheinen lässt.                                                                                                                                                                        sich das Stück in oft jazzigen
                                                                                                                                                                                                   Passagen mit Drive und viel-
Alpenraum                                                                                                                                                                                          schichtigen Interaktionen. Im
und östliche Exotik                                                                                                                                                                                Hall des Kirchenraumes begra-
Plötzlich war es ganz einfach,                                                                                                                                                                     ben wurde das «Hackbrettuni-
einem Walzer aus der Ukraine                                                                                                                                                                       versum» des Appenzellers Töbi
zu folgen, der mit Santur, Dreh-                                                                                                                                                                   Tobler, dessen diffuse Schall-
leier, Sitar, Trommeln und Cello                                                                                                                                                                   wellen ein Maschengitter aus
gespielt wurde und dennoch                                                                                                                                                                         verwehtem Geklöppel legten
mindestens so stark nach Alpen-                                                                                                                                                                    und den Genuss von Toblers
raum klang wie nach östlicher        Unter dem Motto «Building Bridges» trat auch der Sitar-Spieler Gaurav Mazumdar mit seiner Formation auf.                Bild: Urs Hanhart (17. August 2019)   sakral-rockigen Dramaturgien
Exotik. Selbst in den Intensivie-                                                                                                                                                                  stark schmälerten.
rungen eines Ragas drang dieses                                                                                                                                                                        Vom Universum zurück zum
beschwingt Vehemente und fast        Musiker beteiligt und setzte die     Norwegen, Schweden und Finn-           lich-klaren Melodien. Das war           tig gejammt. Die Alpinis (Lei-            Universalen. Im Garten des
Trancehafte durch, das auch          Sängerin Sarah Buechi gekonnt        land eingeladen, die in diversen       am anderen Ende von grob-               tung Albin Brun) musizierten am           «Haus für Kunst Uri» wurde der
perfekt eingeölte Volksmusiker       für den südindischen Sprechge-       Kombinationen an den drei Fes-         schlächtig angesiedelt und wur-         Freitag vor vollem Haus ein eher          alpine Geist verdünnt und auf-
aus dem Alpenraum haben,             sang (Konnakol) ein. Aber als        tivaltagen in Erscheinung tra-         de so selbstbewusst wie sympa-          eingängiges wenn auch vielseiti-          gelöst, bis er nur noch Geräusch
wenn sie ins Grooven kommen.         Ganzes fieberte dieses «Allgäu       ten. Das skandinavische                thisch performt.                        ges Repertoire, diesmal deutlich          und Raum war. Die Perfor-
    Kern von Alpentöne bleibt        meets India»-Projekt des musi-       Folk-Konzentrat hörten wir im              Am Samstag trafen sich die          alpin und notenbezogen.                   mance-Lounge des Chuchche-
Musik aus dem Alpenraum, die         kalischen Tausendsassa Matthi-       Cinema Leuzinger, einem neu-           Skandinavier mit den Alpinis,               Frisch und anders klang das           pati Orchestras mit Kontrabass
dieses Jahr besonders internatio-    as Schriefl (Trompete, Alphorn)      en und attraktiven Spielort des        dem Volksmusikensemble der              Alpinis-Stück von Kristina Brun-          (Patrick Kessler), Schlagzeug (Ju-
nal tönte. Zum einen tauschen        im reduzierten Big Band Sound        Festivals. Die fünf Studierenden       Musikhochschule Luzern, zur             ner auf dem Schwyzerörgeli. Die           lian Sartorius), Plattenspielern
sich Musikerinnen und Musiker        etwas grell und heterogen zwi-       von Farandi erzeugten mit Ny-          Alpentöne Folk Big Band. Eine           Musikerin, die auch Cello spielt,         (Dieb 13) und Elektronik (Lud-
aus dem Alpenraum zunehmend          schen Jazz, 13-Takt-Blues und        ckelharpa, Akkordeon, Flöten           Woche lang hatte man sich aus-          gab später Albin Brun (Schwy-             wig Berger) vibrierte mit Elekt-
mit Musikern aus der halben          heimatlichen Tönungen.               und Dudelsack ein feines Beben         getauscht. Auf der Bühne wurde          zerörgeli, Saxofon) ein wunder-           roakustischem durch die Nacht,
Welt aus. Bei The Big Amithias           Zum andern waren dieses          aus Melodien, Tänzen und               ein bunter Strauss von alpin und        bar intimes Konzert im vollen             als ob die Alpen längst wegge-
war mit dem Flötisten Arnith Na-     Jahr Studierende von Musik-          transparenten Pluckereien.             skandinavisch gefärbten Stü-            Kinosaal. Gleichzeitig rief im            räumt wären. Und es nur noch
dig ein aus Indien stammender        hochschulen aus Dänemark,            Ganz sanft klang das, mit nörd-        cken intoniert und auch vorsich-        ebenfalls ausverkauften Tell-             Töne unter freiem Himmel gäbe.

Anne-Sophie Mutter: Ein Requiem der verstorbenen Liebe
Der Star spielte gestern am Lucerne Festival im Gedenken an André Previn. Ihrem fliegenden Klang konnte das Orchester nicht ganz folgen.
Die letzte Note hängt über dem       gestalteten. Die Künstlerin spielt                                                                                  Dem ist gestern Abend im KKL              Dafür spielt das Ensemble nach
Saal. In höchster Lage stirbt der    den dritten Satz «Andante», eine                                                                                    wenig zu entgegnen.                       der Pause wie ausgewechselt,
Klang. Ein unwirkliches Flim-        Variation über das Volkslied                                                                                                                                  begeht doch noch würdig sein
mern, eine Transzendenz, nicht       «Wenn ich ein Vöglein wär´».                                                                                        Verwandeltes                              20-jähriges Jubiläum. Die 7. Sin-
von dieser Welt. Er ist mit den      Fern von Kitsch und Trauer zieht                                                                                    Orchester                                 fonie von Ludwig van Beethoven
Händen zu greifen, der Schmerz.      sie die langen Linien. Elegant                                                                                      Mit gewohnter Sattheit interpre-          wirkt in diesem Programm zwar
Aber auch die Dankbarkeit, mit       nimmt sie ihren satten Klang et-                                                                                    tiert sie dann das Violinkonzert          etwas aufgesetzt. Die jugendlich
solch einem Musiker sein Leben       was zurück, horcht den Orches-                                                                                      von Sibelius. Das Werk ist wie            besetzte Gruppe spielt die Eck-
geteilt zu haben.                    terfarben, schenkt dem Stück                                                                                        zugeschnitten auf die Geigerin,           sätze jedoch mit Kraft und einem
    Denn im Februar verstarb         Zauber und Illusion.                                                                                                entfaltet in ihrem vielstimmigen          langen Atem, zeichnet das nach-
Anne-Sophie Mutters ehemali-              Es sind Töne wie aus einer                                                                                     Spiel einen unwiderstehlichen             denkliche Allegretto würdevoll.
ger Gatte, der Komponist, Musi-      Zwischenwelt. Die kurzen,                                                                                           Zug. Dies ist umso bewunderns-            Die lange Steigerung ist der Hö-
ker und Dirigent André Previn.       schnellen Passagen mit den her-                                                                                     werter, als das West-Eastern Di-          hepunkt des Abends. Im Schluss-
Zum Antrag im Jahr 2002              rischen Dissonanten setzt sie in                                                                                    van Orchestra unter seinem                furor läuft die Spielfreude zwar
schenkte er ihr dieses Violinkon-    kraftvollem Gegensatz. «Hat es                                                                                      Gründer Daniel Barenboim                  wieder etwas gar aus dem Ruder.
zert «Anne-Sophie». Das Erste        je ein schöneres, romantischeres                                                                                    nicht diese Schlüssigkeit und             Dem Publikum jedoch gefällt es.
in einer Reihe von über 10 Urauf-    Verlobungsgeschenk geben»                                                                                           Energie erreicht. Hier hätte der
führungen, die sie zusammen          fragt sie in ihrem Abschiedsbrief.   Anne-Sophie Mutter gestern im KKL. Bild: Peter Fischli/ LF (18. August 2019)   Meister stärker führen müssen.            Roman Kühne
Luzerner Zeitung, 19.8.2019                                                                                                                                                                                                       3
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Medien-Echo zum Musikfestival "Alpentöne 2019" - eine Auswahl - Alpentöne
Freitag, 16. August 2019

Festival demonstriert Internationalität
Die «Alpentöne» wurden mit einem kunterbunten Konzert eröffnet, das zwölf Nationen miteinander verschmelzen liess.

Florian Arnold

Musik vom Balkan bis in die Nordlän-
der, Irland, Österreich, Deutschland
und Italien; Flöten in allen möglichen
Varianten, Saxofon, Gitarren in ver-
schiedenen Grössen, Dudelsack, Kon-
trabass und mehrere Geigen: Am Eröff-
nungskonzert des Altdorfer Festivals
Alpentöne wurde gestern Vielfältigkeit
demonstriert und Internationalität ge-
lebt. Die Künstler des European Love
Tree Ensembles stammen aus elf ver-
schiedenen Nationen.
    Die Musiker rund um die beiden
Dänen Helene Blum und Harald Hau-
gaard spielten sich durch die Volksmu-
sikliteratur von ganz Europa. Ein au-
genfälliges Beispiel dafür, wie Musik
über Landesgrenzen hinaus verbinden
kann. Seit der Gründung – als Botschaf-
terprojekt für das Europäische Kultur-
erbejahr 2018 – hätten sie sich aber
noch nie an Schweizer Volksmusik he-
rangewagt, verriet Haugaard auf der
Bühne des Theaters Uri. Spätestens zur
Alpentöne-Eröffnung musste dieses
Versäumnis nachgeholt werden. Dafür
konnte das Ensemble auf die Unterstüt-
zung des Zentralschweizer Musikers
Adrian Würsch zählen. Er war es, der
das Festival zuvor mit einem Solostück
eröffnet hatte.
Eine Dokumentation
des aktuellen Musikschaffens
«Die Alpen sind bereits für sich allein
multikulturell, auch wenn das nicht
überall gerne gehört wird», sagte der
Altdorfer Gemeindepräsident Urs Kä-
lin in seinen Begrüssungsworten. In
den Alpen seien diverse Stile zu Hause.
Das Festival sei aber nicht eine Anein-
anderreihung von verschiedenen Pro-
duktionen: «Alpentöne ist eine sorgfäl-
tig zusammengestellte Dokumentation
zum aktuellen Musikschaffen im
Alpenraum und darüber hinaus.» So,
wie die Alpen sich jährlich um rund
einen Millimeter heben würden, sei
auch das Festival in Bewegung. Das
unterstrich auch der neue Gesamtleiter
Pius Knüsel, der einen Vergleich zu sei-
nem täglichen Morgenritual zog. Wenn
er jeweils die umliegenden Berge be-
trachte – Knüsel wohnt auf den Eggber-
gen oberhalb von Altdorf –, denke er
sich: «Es ist immer dasselbe, trotzdem
ist jeden Morgen etwas anders.»             Festredner Köbi Gantenbein (oben links) sowie Eindrücke vom Konzert des European Love Tree Ensembles mit Schwyzerörgeler Adrian Würsch.                    Bilder: Urs Hanhart
     Köbi Gantenbein, Verleger der Zeit-
schrift Hochparterre und Buchautor,
widmete seine Festrede den Musik-           die «Chefsparer» verzweifeln, da diese     breites Publikum von den verschiede-
schulen. Das diese in der Schweiz allen
offen stehen, sei die wichtigste kultur-
                                            nicht an die Musikschulbudgets heran-
                                            kämen. Gantenbein geht aber davon
                                                                                       nen Kulturformen Kenntnis nimmt.»
                                                                                       Das Altdorfer Festival zeichne sich da-     Sie laden zur Ländler-Sternstunde ein
politische Tat, die seine Generation fer-   aus, dass gerade die alpinen Kantone       durch aus, Tradition und Neues sowie
tiggebracht habe. Musikalisches und         zunehmend in Geldnöte gelangen wer-        Experimentelles miteinander zu ver-         Konzert-Tipp Kapellmeister, Musiker,       tuosität und Witz beweisen, was an Zu-
technisches Können hätten sich stark        den und somit auch der Druck auf die       binden. «Man wird immer wieder              Komponisten und Arrangeure wie Dani        kunftspotenzial in dieser Musik steckt.
verändert, seit er selber Klavierstunden    Musikschulen steigen wird. Um den          überrascht», sagt Bischof. «Das ist ein     Häusler, Carlo Brunner und Willi Valot-       Zu Ehren des legendären Urner
bei einer «alten Jungfer» genommen          Stand dieser wertvollen Institutionen      klares Plädoyer dafür, dass Volkskultur     ti haben mehrere Dinge gemeinsam:          Akkordeonisten Jonny Gisler (*1930),
habe, die jeweils einmal pro Woche auf      zu halten, gelte es, die Budgets weiter    auch Neues zulässt.»                        Alle drei sind Träger des Goldenen Vio-    der mit seinen unverkennbaren Kom-
Hausbesuch kam, ihn und seinen jün-         zu verteidigen. Darüber hinaus                 Gefördert würde ausserdem der           linschlüssels – und alle sind eindeutig    positionen die Schweizer Volksmusik-
geren Bruder unterrichtete und mit          wünscht sich der Schriftsteller soziale-   Austausch zwischen den verschiedenen        der Innerschweizer Ländlermusik ver-       szene mitgeprägt hat, spielt das Oktett
einem Schluck Likör und einer Zehner-       re Tarifstrukturen, damit wirklich jede    Landesteilen und Ländern. Einer unter       fallen. Mit ihrer Ländler-Stärnstund,      am Sonntag einige neu arrangierte
note von dannen zog. Heute könnten          und jeder Zugang zur Musikausbildung       vielen Höhepunkten ist deshalb für Bi-      die am Sonntag auf dem Lehnplatz           Tänzli des grossen Urner Meisters.
die Lehrerinnen und Lehrer auf einen        erhalten könne – auch Zugezogene.          schof die Zusammenarbeit, die Schwei-       stattfindet, wollen sie Länderfreunde      Ernst Gisler, der sich übrigens seit frü-
anständigen Lohn, Sozialversiche-           Und nicht zuletzt berge die demografi-     zer und schwedische Studenten im            wie Volksmusik-Skeptiker begeistern.       her Kindheit aufgrund seiner grossen
rungsleistungen und einigermassen zu-       sche Entwicklung Schwierigkeiten.          Rahmen der diesjährigen «Alpentöne»             Total acht Musiker sind ein sicherer   Ring- und Amerika-Passion Jonny
verlässige Zukunftsaussichten zählen.       Gantenbein glaubt: «Wo es das Ensem-       miteinander eingehen. «Ich selber ken-      Wert für Qualität, Können, gute Unter-     nennt, hat sich nach jahrzehntelangem
                                            blespiel, Musiklager und vor allem gute    ne die nordische Kultur sehr gut. Des-      haltung und musikalische Virtuosität.      Musizieren entschieden, seine «Klara»
Anständiger Umgang auch in der              Lehrer gibt, geht es auch Musikschulen     halb bin ich besonders gespannt, wie        Häusler, Brunner und Valotti gehören       zu Hause zu lassen. Er wird jedoch am
Schweiz nicht selbstverständlich            mit weniger Schülern gut.»                 sich das mit dem Schweizer Kulturgut        zweifellos zu den besten auf ihrem Ge-     Konzert anwesend sein. (pd/zf)
«Die Musikschule ist ein Vorbild, wie                                                  vermischen wird.»                           biet. Zusammen mit Philipp Mettler,
Veranstalter mit Künstlern umzugehen        Szene braucht relevante Orte                   Für die Veranstalter hat Bischof viel   Jörg Wiget, Gaby Näf, Sepp Huber und       Hinweis
haben», sagte Gantenbein. «Anständig        mit einem breiten Publikum                 Lob übrig: «Man zeigt eindeutig Mut         Martin Nauer zeigen sie, was passieren     Innerschwiizer Ländler-Stärnstund, Die
sein mit ihnen ist aber auch in der rei-    An der Eröffnungsfeier gestern in Alt-     für Veränderung. Das ist eine Konstan-      kann, wenn acht Talente zusammen           Ländler-Big-Band: Sonntag, 11 Uhr,
chen Schweiz nicht selbstverständlich,      dorf nahm auch Philippe Bischof, Di-       te des Festivals.» Keiner ruhe sich auf     musizieren. Die Ländlermusik, eigent-      Lehnplatz, mit Carlo Brunner, Philipp
in der Musik wie im Theater und in al-      rektor der Schweizer Kulturstiftung        den Lorbeeren aus – was Alpentöne           lich eine Vorgabe der Städte aus den       Mettler, Dani Häusler (Klarinetten), Willi
len anderen Künsten.» Immerhin sei          Pro Helvetia, teil. «Alpentöne ist ein     glaubwürdig und beliebt mache. Die          30er-Jahren, als die Innerschweizer die    Valotti, Martin Nauer, Jörg Wiget (Hand-
die Musik die einzige Kunst, die in der     wichtiges Festival im Bereich der          Alpentöne seien zudem regional veran-       Zürcher von den Sitzen rissen, erhebt      orgeln), Gabi Näf (Klavier, Klarinette),
Verfassung einen eigenen Raum erhal-        Volksmusik», sagt er. «Die Szene           kert. «Das Publikum vor Ort wird ernst      sich zu neuem Leben. Spielfreude, Vir-     Sepp Huber (Kontrabass).
ten habe. Dies lasse in der Politik auch    braucht relevante Orte, an denen ein       genommen», so Bischof.

Urner Zeitung, 16.8.2019                                                                                                                                                                                              4
Medien-Echo zum Musikfestival "Alpentöne 2019" - eine Auswahl - Alpentöne
Urner Wochenblatt | 143. Jahrgang | Nr. 66 | Mittwoch, 21. August 2019                                                                                                       KULTUR | 13

  Im Bann der musikalischen Erhebung der Alpen
  Altdorf | Wo sich Töne treffen und eine Lichtung verschaffen
  Wetter und Töne zum Ge-
  niessen. Alpentöne aus
  allen Himmelsrichtungen
  begeisterten das Publikum.
  Deutliche Spuren hinterlies-
  sen Jugendliche. Die Musik
  im Durchzug der Alpen, ein
  Fazit.

  Erich Herger

  Es begann listig mit dem Schwyzerör-
  geli, gespielt von Adrian Würsch, und
  endete unerschrocken mit Erika Stu-
  cky und ihrer Band. Dazwischen folg-
  ten über 50 Konzerte in vier Tagen,
  keinem Musikstil verpflichtet, nur
  einer Landschaft mit Erhebungen,
  wahrlich oder übertragen, dazu mo-
  derierte Begegnungen mit Musikerin-
  nen und Musikern, Specials im Rah-
  menprogramm, ein Klangspaziergang,
  sechs Bühnen und Schauplätze. Und
  das Faszinierende ist jeweils, dass sich
  Musik in Altdorf stets erhebt, findet
  und erfindet, ergründet und entwi-
  ckelt. Vieles klang vertraut, manches
  anders, neu. So hören wir alle zwei
  Jahre, wie die Musik im Durchzug der
  Alpen steigt – aus und mit der Tradi-
  tion. «Höher hinauf, weiter hinaus»
  versprach das Programm, was es hielt.

  Stets verwurzelt
  «Sound of Europe» sagte Harald
  Haugaard zu seinem «Love Tree En-
  semble» am Eröffnungskonzert des
  Festivals. Bäume, mal höher, mal klei-     Einer der Höhepunkte des Festivals: Profis treffen Studierende, Allgäu trifft Indien, Matthias Schriefl und Amith Nadig, dazwischen Sarah Buechi mit ihrem En-
  ner, mal anders, mal mehr, aber im-        semble der Musikhochschule Luzern.                                                                                                         FOTOS: ALPENTÖNE 2019
  mer verwurzelt wie die Musik. Ob ok-
  zitanischer Gesang als rebellischer
  Kreuzzug aus der Vergangenheit oder
  Partisanenlieder, Widerstand unter
  der stechenden Sonne zwischen Bo-
  logna und den Alpen, «portami via»,
  nachts in Altdorf, ob Söldnerlieder
  über Sterben und Tod, eine Auseinan-
  dersetzung mit der Volksmusik zu
  Zwinglis Zeiten, oder süditalienisches
  Temperament mit dem Alpentö-
  ne-Blasorchester mit Musikantinnen
  und Musikanten aus dem Tessin und
  aus Uri, ob Schweizer Volkslieder mit
  Marianne Racines, skandinavisch ge-
  würzt, Swing der «jüdischen Alpen»
  oder eine musikalische Tour d’Hori-
  zon mit David Helbock, es war ein
  alpensphärisches Programm mit Kon-
  takt bis Indien oder Iran. Volksmusik
  aus ihren balkanischen Herkunftslän-
  dern, mit Jazz, Rock und Klassik ge-
  paart, powerte «Madame Baheux»             Die Alpentöne machen es möglich: Hackbrettgefühle von Christoph Pfändler         Jodel von der Kanzel: Natalie Huber (links) und Barbara Berger, im Zwieklang
  auf die Bühne, ein Frauenquartett          und sinnliche Geschichten von Mario Moe Schelbert aus Bürglen.                   mit Westschweizer Volksliedern und dem Chor St. Michel aus Fribourg.
  «Too big to fail». Es war auch ein Pro-
  gramm mit Ritual nach Markus Stock-        Hackbrett fein verwobene Elemente       Ein aussergewöhnlicher Höhepunkt         Johannes Rühl und Pius Knüsel hat-         Finale in der Samstagnacht.» Johan-
  hausens intuitiver Klangschönheit,         aus Volksmusik, Metal Sounds und        war der Vortrag des Chors St. Michel     ten das zweite Jahrzehnt des Alpen-        nes Rühl, der künstlerische Leiter, be-
  mit alter Musik aus dem 3D-Drucker         Jazz, danach mit Jakob Sigl und Ma-     aus Fribourg. Der Jugendchor unter       töne-Festivals erfrischend aufge-          tont: «Wir hatten durchweg sehr gute
  oder mit Simon Mayers Performance,         nuel Schönegger feine musikalische      der Leitung von Philippe Savoy ge-       kehrt.                                     Musik gehört.»
  der sein Publikum mit Peitsche ein-        Szenen und Rhythmen von der             staltete den Kirchenraum St. Martin                                                 Punkto Besucherzahlen bewegte sich
  lud, seinen Unwillen über Kategorien       Tanzl-Melodie bis zum Samba. Es er-     mit jedem Meter akustisch aus und        Positive Bilanz                            das Musikfestival in etwa auf dem
  und Konventionen kennenzulernen,           klang «Building Bridges», ein Auf-      beseelte mit Volksliedern, für Alpen-    «Eine grandiose Stimmung, ein ähn-         Stand der Vorjahre. Im Theater Uri
  und der sich nackt zwischen Brauch-        tragsprojekt des Centro Incontri Um-    töne neu arrangiert von Valentin Vil-    lich grosses Besucherinteresse wie in      waren es geschätzte 3000, im Kino
  tum und Spiritualität mit einer Ket-       ani aus Ascona, und der «Verändler»,    lard, die Zuhörerinnen und Zuhörer.      der Vergangenheit und neue Lokali-         2200 Besucherinnen und Besucher,
  tensäge jodelnd eine Lichtung für sei-     eine kleine Sinfonie mit dem And-       Vereint mit dem in der Westschweiz       täten sind neben dem äusserst gelun-       dazu im Zelt nochmals etwa 1500.
  nen Volkstanz verschaffte.                 reas-Gabriel-Ensemble, unverwech-       wenig bekannten Jodel und zuweilen       genen Programm die Stichworte der          Dank eines neuen Konzepts hätten
                                             selbar zu Andreas Gabalier, ein Pro-    begleitet am Vibraphon von Yves          Alpentöne 2019», erklären die Ver-         sich die Besucherströme aber besser
  So auch mit                                jekt der Zürcher Stubete am See.        Kolly entstanden neue, reizvolle         antwortlichen des Festivals in der Me-     verteilt. «Mit einer hohen Programm-
  Urner Musi(k)                                                                      Klangbilder. Ein hellhöriger Licht-      dienmitteilung vom 19. August. «Die        dichte haben wir den Besucherinnen
  Das Musikfestival schlägt auch immer       Jugendlich hellhörig                    blick war schliesslich auch das Ab-      11. Ausgabe des internationalen Mu-        und Besuchern stets die Möglichkeit
  eine Lichtung für heimisches Schaf-        Deutliche Spuren hinterliessen Ju-      schlusskonzert des diesjährigen Mu-      sikfestivals Alpentöne in Altdorf war      zum Ausweichen gegeben», erklärt
  fen, diesmal auch für ein vermeintlich     gendliche. Dass die Zukunft der         siklagers der Musikschule Uri.           ein grosser Erfolg.» Festivalleiter Pius   Pius Knüsel. Auch der neue Veran-
  heimisches Schaffen von vier Bur-          Menschheit zwischen Allgäu und In-      Alpentöne aus vier Himmelsrichtun-       Knüsel hat die vier Tage als perma-        staltungsort im Kino Leuzinger sei ein
  schen aus Oberbayern. Vor geraumer         dien liegt, wie es Matthias Schriefl    gen begeisterten das Publikum im-        nentes Crescendo erlebt: «Es hat sehr      Gewinn. Johannes Rühl: «Das Kino
  Zeit hatten sie sich in einen Urner        ironisch ausdrückte, fassen wir mal     mer wieder zu stehenden Ovationen,       schön begonnen und sich dann mit je-       ist eine grandiose Entdeckung, und
  Ländler verliebt und tauften sich als      global wie seinen Heimatsound. Aber     führten zu Gesprächen und Fragen,        dem Konzert gesteigert bis hin zu          ich frage mich, wieso wir nicht bereits
  «Urner Musi». So hörten sie mit den        Gewissheit, wie hochstehend die Zu-     auch zum Staunen und Durchhalten.        einem grandiosen, stimmungsvollen          früher darauf gekommen sind.» Ge-
  Alpentönen nicht nur «Tells Valley»,       kunft der Musik ist, lieferten die                                                                                          mäss Pius Knüsel fanden die Künstle-
  sondern erlebten auch erstmals das         Alpentöne mit zwei Big Bands, be-                                                                                           rinnen und Künstler nur lobende
  Urnerland. Ein starkes Gastspiel gab       setzt mit Profis und Studierenden der     Hommage an Jonny Gisler                                                           Worte über das Publikum, die Loka-
  der Urner Songwriter Mario Schelbert       Musikhochschule Luzern, zum einen         Teil der Alpentöne war auch die        war der 89-jährige Jonny Gisler,           litäten und die neuen Möglichkeiten.
  mit seiner zeitgenössischen Neo-Folk-      das junge Ensemble von Sarah Bue-         eigentliche Schweizer Volksmusik,      Urner Akkordeonvirtuose und                Auch die neu geschaffenen Foren und
  Band und Hackbrettler Christoph            chi, eine herausragende Schweizer         urchige Ländlermusik mit Marcel        Volksmusikkomponist, ausgezeich-           Diskussionen seien vom Publikum
  Pfändler. Freundschaft zwischen Uri        Sängerin, mit dem Allgäuer Blasmu-        Oettiker, Robin Mark und Pirmin        net 2018 vom Regierungsrat des             gut aufgenommen worden. Pius Knü-
  und Tessin schlossen das Quartett Pe-      siker Matthias Schriefl, dem indi-        Huber oder der unverkennbare           Kantons Uri mit der Ehrenurkunde,          sel: «Die Wertschätzung für die Kon-
  ter Gisler und die Bandella Chilome-       schen Flötisten Amith Nadig und dem       Örgeliklang der «Mosibuebä». Zum       dem «Goldenen Uristier», für seine         zerte und die Musikschaffenden ist
  tro Zero, und in besonderer Vertraut-      norwegischen Tubafolkloristen Lars        sonntäglichen Ausklang des Festi-      ausserordentliche Leistung in der          hier ausserordentlich hoch, und das
  heit begegneten sich Handorgel und         Andreas Haug, und zum anderen das         vals luden Dani Häusler, Carlo Brun-   Volksmusik. Die prominente Schwei-         merken auch die Künstlerinnen und
  Geige der Geschwister Fränggi und          gemeinsame Konzert der jungen Pro-        ner, Philipp Mettler, Martin Nauer,    zer Ländler-Big-Band erwies ihm die        Künstler auf der Bühne.» Nach wie
  Maria Gehrig.                              fis der Musikhochschule Luzern und        Willi Valotti, Jörg Wiget, Gabi Näf    besondere Ehre mit Worten und Me-          vor ein Highlight ist die stilistische
  Auf Einladung des Hauses der Volks-        der Folk-Musikakademien in Esbjerg        und Sepp Huber im voll besetzten       lodien, eine verdiente Hommage für         Breite des Festivals. Johannes Rühl ist
  musik kreierte der Meister der steiri-     (Dänemark), Voss (Norwegen),              Zelt zur «Innerschwiizer Länd-         seine bedeutende Stellung in der In-       kein anderes Festival bekannt, das
  schen Harmonika, Alexander Maurer,         Stockholm (Schweden) und Helsinki         ler-Stärnstund». Ehrengast im Zelt     nerschweizer Volksmusik. (ehg)             sich diesen Spagat ebenfalls in dem
  zuerst mit Heidi Wallisch-Schauer am       (Finnland).                                                                                                                 Masse getraut.

Urner Wochenblatt, 21.8.2019                                                                                                                                                                                       5
Medien-Echo zum Musikfestival "Alpentöne 2019" - eine Auswahl - Alpentöne
Urner Wochenblatt | 143. Jahrgang | Nr. 66 | Mittwoch, 21. August 2019                                                                                                      KULTUR | 15

   «Ein Highlight ist das Festival selbst»
  Alpentöne | Interview mit Johannes Rühl und Pius Knüsel
  Abschied und Neubeginn.                    zahlreichen Kontakte zu internatio-
  Für Johannes Rühl war es                   nalen Musikhochschulen. Werden
                                             Sie auch künftig Ihre Kontakte zur
  das letzte Mal als künstleri-
                                             Verfügung stellen?
  scher Leiter, für Pius Knü-
  sel das erste Mal als Festi-               Johannes Rühl: Wenn ich gefragt
  valleiter von Alpentöne.                   werde schon, aber das ist nicht meine
                                             Aufgabe. Wenn man so einen Job ge-
  Doris Marty                                macht hat und geht, dann ist man
                                             weg. Ich finde es gut, wenn jemand
                                             mit neuen und frischen Ideen kommt.
  Johannes Rühl, Sie sind als                Neue Köpfe bringen neuen Schwung
  künstlerischer Leiter zum letzten          rein. Ich habe ja auch mal angefan-
  Mal am Festival Alpentöne dabei.           gen – und neue Besen kehren be-
  Welches Gefühl überwiegt, Erleich-         kanntlich gut. Und jetzt bin ich halt
  terung oder Wehmut?                        woanders ein neuer Besen. (lacht)

  Johannes Rühl: Keines von beiden. Es Was wünschen Sie dem Alpentöne-
  mag pathetisch klingen, aber es ist Festival für die Zukunft?
  Dankbarkeit. Dankbarkeit, dass ich
  dies machen durfte, es ist ein Privileg. Johannes Rühl: Dass es sich verän-
  Und dann gibt es ja auch noch ein Le- dert, stetig verändert.
  ben danach. Ich
  komme gerne wieder                                     Neues und Altbe-
  als Besucher in den         «Neue Besen keh-           währtes prägten das
  Kanton Uri.                 ren bekanntlich gut.       11. Alpentöne-
                                                         Festival. Wird die
                              Und jetzt bin ich
  Welches war Ihr                                        zwölfte Durchfüh-
  persönliches                halt woanders ein          rung wieder in
  Highlight vergange-         neuer Besen.»              ähnlichem Rahmen
  ner Festivals?                          Johannes Rühl  ablaufen?
                                                                                      Zeit für eine kurze Pause, bevor es wieder weitergeht: Pius Knüsel, Festivalleiter (links), und Johannes Rühl, künstleri-
  Johannes Rühl: Das                                         Pius Knüsel: Alpen-      scher Leiter der Alpentöne.                                                                             FOTO: DORIS MARTY
  ist schwierig zu sagen. Für mich viel-     töne beschäftigt sich mit Traditionen.
  leicht das Orchestra della Svizzera        Insofern sollte man nicht alles über     nander zu verbinden, treu bleiben.       Pius Knüsel: Auch in den vergange-       Pius Knüsel: Ich wünsche dem Festi-
  Italiana. Das war etwas Besonderes,        Bord werfen bei einem Wechsel. Ich       Die Nachfolge von Johannes Rühl          nen Jahren fand das Festival während     val weiterhin sehr viel Support von
  nebst vielen anderen Höhepunkten.          denke, Alpentöne 2021 wird im We-        wird auch eigene Vorstellungen und       vier Tagen statt, meistens gab es am     den Altdorferinnen und Altdorfern
  Ein Highlight ist das Festival selbst,     sentlichen die drei bekannten Stand-     Ideen mitbringen. Ich kann mir gut       Donnerstag einen Prolog. In diesem       und den Urnerinnen und Urnern.
  und immer dann, wenn alles aufgeht         beine beibehalten: Theater Uri, Lehn-    vorstellen, dass man über den Musik-     Jahr hat es sich mit dem Feiertag fast   Nicht nur finanziell, wirtschaftlich
  und es gelingt. Alpentöne ist einzig-      platz und Kino, eventuell mit            bereich hinausgeht und Literatur und     aufgedrängt, das Programm auf den        oder politisch. Vielmehr hat es mit
  artig. Das Thema geht nicht aus. Ich       Ergänzungen. Nähe und Überschau-         Kunst hinzunimmt oder dass der Film      Donnerstag auszudehnen und zu er-        den vielen Helferinnen und Helfern
  kann mir nicht vorstellen, dass Alpen-     barkeit müssen bleiben. Ich denke        eine grössere Rolle spielt. In dieser    weitern. Ob es in zwei Jahren wieder     zu tun. Ohne diese Leute könnten wir
  töne mal an ein Ende kommt. Denn           nicht, dass Alpentöne stark wachsen      Beziehung bin ich offen.                 so sein wird, wissen wir im Moment       das Festival nicht stemmen. Wir sind
  die Alpen sind grenzenlos.                 muss. Eher wollen wir die vorhande-                                               noch nicht.                              sehr dankbar, dass es diese Menschen
                                             nen Kapazitäten besser ausschöpfen.      In diesem Jahr wurde das Festival                                                 gibt und dass sie sich im Hintergrund
  Ihre Handschrift prägte das                Musikalisch werden wir dem Kon-          auf vier Tage ausgebaut. Hat sich        Was wünschen Sie dem Festival für        und mit Herzblut für das Festival ein-
  Festival, nicht zuletzt dank Ihrer         zept, Tradition und Innovation mitei-    dieses Konzept bewährt?                  die Zukunft?                             setzen.

   So schön kann ein Sonntagsspaziergang klingen
   Da strahlte nicht nur die Sonne vom        zog auch dieses Mal zahlreiche mu-      meter langen Spazierweg entlang         Alpentöne-Festivals während eines         lauten, bekannten und unbekannten
   stahlblauen Himmel, sondern auch           sikliebende Wanderer und Spazier-       des Reussdeltas erklangen kanto-        anderthalbstündigen Gratis-Open-          Tönen. Mit dem Klangspaziergang
   Hunderte, wenn nicht sogar Tau-            gänger an. Schöner kann man sich        nale, nationale und internationale      Air-Konzertes live miterleben. Die        am Sonntag, 18. August, ging die
   sende Gesichter. Der Klangspazier-         wohl keinen Sonntagsspaziergang         Musikformationen. Die Passantin-        Palette reichte von urchigen über         elfte Ausgabe des Festivals Alpen-
   gang anlässlich des Alpentöne-Festi-       vorstellen. An 20 verschiedenen         nen und Passanten konnten die ge-       eigentümliche, sonderbare bis hin zu      töne zu Ende. (UW)
   vals ist ein Publikumsmagnet und           Standorten auf dem rund 2,5 Kilo-       samte musikalische Breite des           jazzigen, experimentellen, feinen,            FOTOS: ALPENTÖNE 2019 / STEFAN ARNOLD

Urner Wochenblatt, 17.8.2019                                                                                                                                                                                        6
Medien-Echo zum Musikfestival "Alpentöne 2019" - eine Auswahl - Alpentöne
Urner Wochenblatt | 143. Jahrgang | Nr. 65 | Samstag, 17. August 2019                                                                                                         KULTUR | 15

  Zu Gast am prominent besetzten musikalischen Tisch Europas: der Emmetter Adrian Würsch. Er demonstrierte sein virtuoses Können auf dem Schwyzerörgeli.                                         FOTO: DORIS MARTY

   Vier Tage musikalische Gipfelbesteigungen
  Altdorf | Das 11. Alpentöne-Festival ist eröffnet
  Das Alpentöne-Eröffnungs-
  konzert mit dem «The
  European Love Tree Ensem-
  ble feat. Adrian Würsch»
  setzte am Donnerstag, 15.
  August, ein Ausrufezeichen
  für das restliche Programm.
  Doris Marty

  Vieles ist neu und doch vertraut. Das
  11. Musikfestival Alpentöne, das vom
  15. bis 18. August in Altdorf stattfin-
  det, hat sich ein neues Erscheinungs-
  bild zugelegt, ein Kino mit Bühne,
  neue Gesprächsformate, viele neue
  Unterstützer und nicht zuletzt ein er-
  neuertes Leitungsteam. Im Kern ist
  Alpentöne noch immer, was es 1999
  war. Geändert haben sich der grafi-
  sche Auftritt und einzelne Konzertor-
  te. Am Donnerstag, 15. August, fand         Impressionen der «Scheiny’s All Star Yiddish Revue» mit Frontfrau Deborah         Im Cinema Leuzinger untermalte das Amar Quintett den Stummfilm «Im Kampf
  im ausverkauften Theater Uri das Er-        Gzesh im Festzelt auf dem Lehnplatz.                       FOTO: RAFFI BRAND      der Berge» (1992).                                        FOTO: RAFFI BRAND
  öffnungskonzert für das internationa-
  le Musikfestival statt.

  Ein Capriccio zur Eröffnung
  «Musik ist in Bewegung, wie auch die
  Alpen», sagte Urs Kälin, Gemeinde-
  präsident von Altdorf, in seiner Be-
  grüssungsansprache. Von Norden bis
  Süden, von Westen bis Osten – die
  Alpen würden von verschiedenen
  Einflüssen geprägt und seien multi-
  kulturell, genauso wie ihre Musik, die
  berühre und inspiriere.
  Gastredner Köbi Gantenbein eröffne-
  te das Festival mit einem Anstoss
  unter dem Titel «Fräulein Mettier und
  der Nachspieler – ein Capriccio zur
  Kulturpolitik in den Alpen». Der ehe-
  malige Chefredaktor des Magazins
  «Hochparterre» ist nicht nur Archi-
  tekturkenner und -kritiker. Er ist in
  allererster Linie ein Liebhaber der
  Alpen, der Landschaft, des Archai-
  schen, Wanderer, Exkursionsleiter,          Im Festzelt auf dem Lehnplatz sangen «Racine‘s StimmFolk» A-capella-Lieder        Alte und neu komponierte Musik auf historischen Instrumenten aus dem
  Beobachter der Landschaftszerstö-           aus der Schweiz.                                          FOTO: DORIS MARTY       3-D-Drucker, gespielt von der Early Plastic Band.       FOTO: RAFFI BRAND
  rung, Bündner Kulturförderer und als
  Chef der «Bandella delle mille Lire»        turka» habe ihm die Grenzen aufge-       zialer Tarifgestaltung vielen Kindern    zerörgeli brachten zwölf herausragen-     Leichtigkeit setzen sie sich über musi-
  auch Volksmusiker. Witzig, geistreich       zeigt. Aber die Liebe zur Musik sei in   Musikunterricht verwehrt bleibt. Mu-     de Musiker aus ganz Europa zur            kalische und nationale Grenzen hin-
  und in blumiger Sprache erinnerte er        ihm erwacht. Die Musikschulen seien      sik ist für alle; für Kinder von Immi-   Eröffnung des 11. Alpentöne-Festivals     weg. Zu Gast an diesem prominent be-
  sich an den Klavierunterricht mit           die wichtigsten Kulturpolitischen In-    granten, Flüchtlingen und Einheimi-      einen breiten Fächer europäischer Mu-     setzten musikalischen Tisch Europas
  Fräulein Mettier, die ihm das Mo-           stitutionen. Dort würden Talente ent-    schen.» Für diese Worte erntete Köbi     siktraditionen ins ausverkaufte Thea-     ist der 28-jährige Emmetter Örgelispie-
  zart-Stück «Allaturka» beibringen           deckt und gefördert. Zu seinem Be-       Gantenbein spontanen Applaus.            ter Uri. Die beteiligten Künstlerinnen    ler Adrian Würsch. Das Publikum war
  sollte. «Ich torkelte über die Tasten       dauern seien die Musikschulen                                                     und Künstler zählen in den Heimat-        begeistert, der Start des Festivals war
  wie wenn Steine eine Geröllhalde hi-        vermehrt mit finanziellen Kürzungen      Adrian Würsch als Gast                   ländern zu den Besten ihres Fachs.        gleichsam ein Ausrufezeichen für das
  nunterpurzeln. Ich übte, bis meine          und Einsparungen konfrontiert. «Es       Mit «European love tree ensemble fe-     Ohne stilistische Berührungsängste,       restliche Programm der diesjährigen
  Fingerlein leierten», sagte er. «Alla-      darf nicht sein, dass aufgrund unso-     at. Adrian Würsch» auf dem Schwy-        lustvoll, erfrischend und mit virtuoser   Alpentöne.

Urner Wochenblatt, 17.8.2019                                                                                                                                                                                         7
Medien-Echo zum Musikfestival "Alpentöne 2019" - eine Auswahl - Alpentöne
n dem Tod
weihter                                Eine Schwemme
 ckt zurück
 Sofies Welt» landete
                                       von jungen Talenten
 in Gaarder in den                     Alle zwei Jahre lässt sich am Alpentöne-Festival in Altdorf erforschen, wie es um die Volksmusik
nzigerjahren einen                     im Alpenraum steht. Sehr gut, wenn man den bestens ausgebildeten Nachwuchs zum Massstab nimmt.
bestseller. Auch im

                                       D
 n Buch des Norwegers                  von Hans Bärtsch
  es grundsätzlich.                                   ie Anfahrt via Klausen-
                                                      pass passt ideal zur
                                                      geistigen Vorbereitung
 xandra Stahl                                         auf ein Festival, bei dem
                                                      zeitgemässe Musik aus
 nur ein glücklicher Zufall, dass      dem Alpenraum im Zentrum steht.
 er sind?» An grossen Fragen           Musik, die sich im Laufe der Jahr-
  t es Jostein Gaarders neuem          hunderte immer wieder gewandelt
 icht. «Genau richtig. Die kurze       hat. Wie tönen moderne Varianten
  hte einer langen Nacht» er-          archaischer Gesänge und Klänge von
 on Albert, der erfährt, dass er       Menschen, deren Leben stark von der
mehr lange zu leben hat und da-        Natur geprägt wurde? Einer kargen
    in einer einzigen Nacht auf        Bergwelt, die diesen Menschen oftmals
  ben zurückblickt, indem er es        nicht eben freundlich gesinnt war?
  eibt. Das ist zwar kurzweilig,       Aber in ihrer Schönheit auch das
 ellenweise auch arg pathetisch.       Paradies auf Erden sein kann?
 lleicht mache ich mir meine               In Altdorf im Kanton Uri, umgeben
ken stellvertretend für die ge-        von hohen Bergen, gibt es alle zwei
 Menschheit», überlegt der Ich-        Jahre Antworten auf diese und weite-
  r Albert schon auf den ersten        re Fragen, wenn sich hier Vertreter
   und das ist nicht ironisch          von Jodler- und Ländlermusik, von
  t. Er ist in das Ferienhaus der      Folk, Jazz und Klassik aus dem ganzen
   gefahren, seine Frau Eirin auf      Alpenraum – und damit weit über die
 ftsreise in Australien, sein Sohn     Schweiz hinaus – treffen. Die Nennung
 ine Enkel mit ihrem eigenen           der musikalischen Stile ist zugegebe-
 beschäftigt. Albert will für sie      nermassen mangelhaft. Alpentöne
 d sich selbst aufschreiben, was       trifft es weitaus besser; der Name des-
m los ist und landet dabei vor         Festivals ist auch Programm.
  ei seiner Ehe.                                                                     Dramatische Musik, dramatischer Film: Während das Streichquartett Amar Quartett spielt, läuft im Hintergrund der Film «Im Kampf
  rt erzählt, wie er Eirin an der      Der Zinken aus dem 3-D-Drucker                mit dem Berge» von 1921.                                                                                   Bild Rafael Brand / Alpentöne
nnenlernte und sich in sie ver-        Das zeigt sich in Aufführungen, bei
 obwohl er noch mit Marianne           denen Tradition und Moderne aufein-
men war – später die Haus-             andertreffen, in diesem Beispiel auf       Pfändler, Nadja Räss und Andreas              Folk Big Band, wie die Ad-hoc-Forma-            Kooperationen laufend ausgebaut. Mit
der Familie. Sie ist es schliesslich   eher kuriose Weise. Die Early Plastic      Gabriel).                                     tion für ihren Auftritt getauft wurde,          grossem Erfolg; das Festival ist stets
  die ihm die todbringende             Band um den Basler Forscher Ricardo           Unter den Namen Alpinis bringen            bei den Proben mit dem «Mütsche                 ausverkauft. Mit einer neuen künstle-
 krankheit verkündet und ihm           Simian bestreitet ihr Konzert              ein knappes Dutzend Studenten neu             Geischt» am meisten Freude hatte,               rischen Leitung, die noch nicht gefun-
 gnose gibt, maximal noch ein-         nämlich auf Instrumenten aus dem           arrangierte oder eigene Stücke zu             gibts dieses bekannte Stück von Rees            den ist, und unter der Gesamtleitung
   Jahre zu leben zu haben. Soll       3-D-Drucker. Historischen Instrumen-       Gehör und reissen das Publikum im             Gwerder nochmals als Zugabe.                    von Pius Knüsel wird das Alpentöne
 seinem Leben ein Ende setzen,         ten wohlgemerkt, die es eigentlich gar     Theater Uri schier aus den Sitzen. An-                                                        Bewährtes und Beliebtes fortführen,
  r auf Hilfe angewiesen ist?          nicht mehr gibt. Der Zinken ist eine       gesprochen auf den Schwyzerörgeli-             Hörgewohnheiten unterlaufen                    sich aber auch in neue Richtungen be-
rder macht aus dieser Frage            Passion Simians; diese seit dem            Spieler Dominik Flückiger (Sohn des           Ohr- und augenfällig, weil immer wie-           wegen. Knüsel schwebt beispielweise
 r eine über das Sterben, als über     17. Jahrhundert nicht mehr gespielte       eben erwähnten Markus Flückiger)              der in anderen Konstellationen auf              ein Einbezug von Poetry-Slam-Künst-
 be. Es geht vor allem um das          Mischung aus Trompete und Flöte,           heisst es aus dem Kreis der Dozenten,         der Bühne, ist die ebenfalls noch in            lern vor.
 nis zu seiner Frau, das gemein-       krumm wie ein Kuhhorn. Das ist weni-       das sei ein Talent «wie von einem             der Ausbildung steckende Cellistin                 Kann durchaus sein,dass den Neue-
Ferienhaus, das sie schon als          ger ein musikalischer Höhepunkt als        anderen Planeten», vor allem was die          und Schwyzerörgeli-Spielerin Kristina           rungen etwa das Alpentöne-Blas-
 ten entdeckten und dann als           ein gelungenes Experiment.                 kompositorischen Fähigkeiten anbe-            Brunner. Ihr Beitrag zum Alpinis-               orchester zum Opfer fällt, das sich
Familie kauften.                           Typisch fürs diesjährige Alpentöne     langt.                                        Auftritt, «Erschte Mai», ist eine ausge-        immer eng an die fröhliche süditalie-
                                       ist, dass hinter der Early Plastic Band       Höchst faszinierend ist auch, was          klügelte Komposition, welche die Hör-           nische Banda-Tradition angelehnt hat.
 eben, Tod und Liebe                   blutjunge Musiker stehen. Dass die         skandinavische Musikstudentinnen              gewohnheiten so subtil wie effizient            Wenn es nach den begeisterten Publi-
   ich ‘Genau richtig’ mit drei        Jugend verbreitet das Sagen hat, zeigt     und -studenten in nur vier Tagen mit          unterläuft – so wenig altbacken sollte,         kumsreaktionen ginge, wäre es ein
  n beschreiben, würde ich es als      sich in der Zusammenarbeit mit der         ihren Schweizer Kolleginnen und Kol-          ja muss Ländlermusik heute tönen!               Verlust. Allerdings, und das macht
  ine Geschichte über Leben, Tod       Musikhochschule Luzern, die bereits        legen einstudiert haben. Obwohl die               Die elfte Ausgabe des Alpentöne-            letztlich die Essenz dieses unvergleich-
  be bezeichnen. Und müsste ich        seit einigen Jahren einen Studien-         Unterschiede dieser Volksmusiken vor          Festivals war die sechste und letzte,           lichen Festivals aus – in Altdorf wer-
mit nur zwei Worten begnügen,          schwerpunkt Volksmusik anbietet mit        allem betreffend Rhythmik und Melo-           welche von Johannes Rühl als künst-             den von einer kritischen, aber sehr
  ch vielleicht sagen, dass es eine    Dozenten, die zu den Besten ihres          dik beträchtlich sind, wird eine Stun-        lerischem Leiter verantwortet wurde             gwundrigen Besucherschaft aus nah
ory’ist»,sagt der 67-jährige Gaar-     Fachs gehören (Albin Brun, Dani            de lang ohne Noten musiziert, dass es         (siehe Interview). Er hat den Anlass            und fern weniger Verluste betrauert
  r das Buch.Aber auch Astrophy-       Häusler, Markus Flückiger, Christoph       eine Freude ist. Weil die Alpentöne           mit diversen Auftragsarbeiten und               als Neuerungen willkommen geheissen.
 lt dabei eine grössere Rolle. «Ich
  icht der Autor dieses Buches,
 iese Geschichte nicht auch nach
 ssten Mysterien des Lebens frag-
    ist ein Mensch? Und was ist        Vier Fragen an …

                                       Johannes Rühl
 Universum? Warum hatte der
   genau diese Eigenschaften und
  iten,um uns hervorzubringen?»
Norweger,der früher als Philoso-
  rer arbeitete, bevor er sich für
hriftstellerei entschied, ist be-
 ür seine kontemplativen Werke.        abtretender                                realisieren konnten? Jetzt könnte              vielleicht genau der richtige Zeit-            Das ist aber nie passiert. Es ist vor
mt wurde Gaarder 1991 mit              künstlerischer Leiter                      ich Ihnen mindestens zehn nennen,              punkt gekommen, sich von einem                 allem Altdorf, das sich was traut.

                                                                                                                                                                                4
  Welt». Darin erzählt er die Ge-      des Alpentöne-                             wirklich. Aber gut. Das Alpentöne-             wunderbaren Projekt, wie es das
e der Philosophie mit all ihren        Festivals                                  Blasorchester, das ich mit meiner              Alpentöne-Blasorchester darstellt,                   Was bedauern Sie, im
    Denkern in Romanform und                                                      ersten Ausgabe gegründet habe,                 zu verabschieden. Es gibt immer                      Rahmen des Alpentöne-Festi-
die verschiedenen Lehren leicht                                                   spielte in diesem Jahr wieder mit              noch ein Leben danach. Ich                           vals nie realisiert zu haben?
 lich. Auch «Genau richtig» kann                                                  wunderbaren Jazzmusikern aus                   persönlich freue mich, nach zwölf              Oder anders gefragt: Welche
 elleicht eher als Gleichnis lesen                                                Italien und Frankreich. Das war für            Jahren Alpenklängen im Kopf,                   Künstler oder Programme konn-
  s Roman.                                                                        mich auch dieses Jahr wieder eines             neue Aufgaben anzugehen.                       ten Sie nie nach Altdorf bringen,

                                                                                                                                3
                                                                                  der Highlights, auf das ich mich                                                              obwohl es Ihr Herzenswunsch

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                                                                                  besonders gefreut habe.                             Alpentöne ist ein Festival,               war? Vielleicht den Hubert von Goi-

                                                                                  2
                                            Herr Rühl, Sie haben sechs                                                                das sich was traut. Gab es in             sern? Der fehlt uns wirklich noch im
                                            Alpentöne-Durchführungen                   Sie haben im Vorfeld auch                      ihren zwölf Jahren etwas,                 Programm. Ansonsten aber haben
                                            verantwortet und die                       gesagt, dass sich mit dem                das Sie sich letztlich doch nicht               wir so ziemlich alles bekommen, was
             BUCHTIPP                  vergangenen zwölf Jahre bei                     Wechsel der künstlerischen               getraut haben, dem Publikum                     wir wollten. Das Festival hat ein
             Jostein Gaarder:          Bekanntgabe Ihrer Demission als            Leitung für das Festival die                  vorzusetzen? Nein. Ich kann mich                grosses Renommee unter den Musi-
             «Genau richtig».          «die schönsten Jahre meines                Chance biete, sich inhaltlich                 an keine Situation erinnern, in der             kerinnen und Musikern. Natürlich
             Hanser-Verlag.            Berufslebens» bezeichnet. Auf              neu aufzustellen. Inwiefern ist               ich mich zurückgehalten habe. Es                gibt es viele Ideen, die jetzt nicht
             128 Seiten.               welchen Programmpunkt des                  das nötig? Nötig ist das nicht. Mit           gab aber programmatisch sehr                    mehr realisiert werden. Aber andere
             24.90 Franken.            diesjährigen Festivals sind Sie            dem Wechsel der neuen Gesamt-                 riskante Momente, wo ich dachte,                werden die Erfolgsgeschichte weiter-
                                       besonders stolz, dass Sie ihn              leitung unter Pius Knüsel ist aber            jetzt schmeissen sie mich bald raus.            schreiben, da bin ich mir sicher. (hb)

              Südostschweiz, 19.8.2019                                                                                                                                                                                          8
Bieler Tagblatt (sda) 5.8.2019   9
18 | KULTUR / VEREINE                                                                                                                    Urner Wochenblatt | 143. Jahrgang | Nr. 66 | Mittwoch, 21. August 2019

Klangmomente mit Kinderaugen sehen und hören
Kinderalpentöne | Spielerisch durch die grossen Hallen der Getreidesilos
Unter dem Titel «Im Land                 präsent und ich war erstaunt, wie gut
der Riesen» fanden im                    sie sich auf diese Geschichte einlas-
                                         sen konnten.» Am Anfang erzählte
grössten Brotkasten der
                                         Matteo Schenardi den kleinen und
Schweiz erstmals Kinder-                 grossen Zuhörern etwas über die Ge-
alpentöne statt. Das Ange-               schichte des Getreidesilos – und über
bot stiess auf grosse Nach-              den friedlichen Riesen, der darin
frage und war ein Erfolg.                wohnt. Es ist eine Erzählung, die teils
                                         auf Motiven der Claridensage und aus
Doris Marty                              einem Kinderbuch aufgebaut ist. Die
                                         Elemente der Installation «füllen_lee-
An die 20 Kinder im Alter zwischen       ren» wurden miteinbezogen. «Den
fünf und elf Jahren sitzen auf dem Bo-   Fokus habe ich bewusst auf Klänge,
den im Getreidesilo Eyschachen in        Bewegung und Geschichte hören im
Altdorf. Aufmerksam, staunend – teil-    Wechsel zwischen Traumwelt und
weise mit geöffnetem Mund – hören        realer Welt gelegt.»
sie der Akkordeonspielerin zu, die auf
dem Stuhl vor ihnen sitzt. Das Instru-   Gehör wird sensibilisiert
ment gibt eigenartige Töne von sich.     Dieses Projekt sei wirklich sehr gelun-
Es ist das laute Schnaufen eines Rie-    gen, sagt Matteo Schenardi. «Ich ha-
sen. Plötzlich fallen Brotstücke auf     be unglaublich viele positive Rück-
den Boden der riesigen Halle des Ge-     meldungen von den Kindern und
treidesilos. Oder waren es Steine, die   ihren Eltern erhalten, was mich sehr
ein Riese geworfen hat? Hinten, links,   freut.» Besonders erstaunt war Mat-
rechts, vorne. Immer mehr. Was pas-      teo Schenardi, dass trotz der grossen
siert da? Ist der Riese erwacht? Gros-   Anzahl Besucherinnen und Besucher
se Ratlosigkeit. Da schaltet sich Mat-   sich die Kinder von der Geschichte
teo Schenardi ein und begibt sich        hätten leiten lassen. Ziel der Kinder-
zusammen mit den Kindern auf die         alpentöne war es, die Kinder für Mu-
Reise durch diese Traumwelt, die von     sik und Töne zu sensibilisieren und
Tönen, Geräuschen und Interaktio-        gleichzeitig in eine Gedanken- und
nen begleitet ist.                       Fantasiewelt einzutauchen. Durch die
                                         Spannung der Geschichte werden die
Kinderkonzert zum Mitmachen              Sinne aktiviert. Wichtige Eigenschaf-
Die grossen Hallen der Getreidesilos,    ten, welche die Kinder kreativ werden
die einst als Lager für den nationalen   lassen.
Notvorrat dienten, haben lange ge-       «Der zweite Teil der Geschichte fin-
schwiegen und erklingen jetzt neu –      det im Obergeschoss des Getreidesi-
für die Kinderalpentöne. Es ist ein      los statt, wo die Kinder selber etwas
interaktives Kinderkonzert zum Mit-      die Silos hinunterwerfen können und
machen, Erfahren und Miterleben.         dabei zuhören und erfahren, welche
«Ich war riesig nervös, wie das Pro-     Geräusche diese machen. Für mich
jekt in Zusammenarbeit mit dem           war es ein ganz besonderes und schö-
Masterstudiengang Music and Art          nes Erlebnis. Als Erwachsener konn-
Performance der Hochschule Luzern        te ich zusammen mit den Kindern in
bei den Kindern und den Eltern an-       die Geschichte eintauchen und diese
kommt», sagt Matteo Schenardi. «Die      Momente mit Kinderaugen sehen und         Bei den Kinderalpentönen tauchten die Kinder ein in eine Traumwelt, die voll von Tönen, Geräuschen und Interaktionen
Kinder waren zu meiner Freude sehr       hören.»                                   war. Matteo Schenardi begleitete die Kinder durch die Klanginstallation im Getreidesilo.            FOTOS: DORIS MARTY

Abschlusskonzert am Alpentöne-Festival                                                                                      FCS ist fairster Urner Fussballverein
                                                                                                                            FC Schattdorf | Generalversammlung
Altdorf | Musiklager der Musikschule Uri
                                                                                                                            Neu nimmt Reto Infanger
Nach einer Lagerwoche                                                                                                       im Vorstand des FCS Ein-
in Alpnach bot die Musik-                                                                                                   sitz. René Gnos, Roland
schule Uri im Rahmen der                                                                                                    Büchi und Iwan Bissig
Alpentöne ein überzeugen-                                                                                                   wurden zu neuen Ehrenmit-
des Konzert.                                                                                                                gliedern gewählt.
Vom 11. bis 16. August fand in Alp-                                                                                         Rund 80 der über 600 Mitglieder des
nach das Musiklager der Musikschu-                                                                                          FC Schattdorf fanden sich am ver-
le Uri statt. Zum Abschluss konzer-                                                                                         gangenen Freitag, 16. August, zur 86.     Die Geehrten mit dem Präsidenten Re-
tierte das Lagerorchester am 17.                                                                                            Generalversammlung des FC Schatt-         né Deplazes (links aussen): Reto Infan-
August im Theater Uri. Rund 60 Kin-                                                                                         dorf im Restaurant Grüner Wald ein.       ger, René Gnos, Thomas Zberg, Ro-
der und Jugendliche studierten unter     Zum Abschluss der Lagerwoche spielten die Kinder und Jugendlichen am Alpen-        Nachdem die anwesenden Vereins-           land Büchi und Iwan Bissig (von links).
der musikalischen Leitung von Patrik     töne-Festival im Theater Uri.                              FOTO: PHILIPP GISLER    mitglieder reichlich und köstlich ver-                        FOTO: RALPH BOMATTER

Stadler und Levi Marek ein abwechs-                                                                                         pflegt worden waren, startete Präsi-
lungsreiches Konzertprogramm ein.        Gesamtorchester und Lagerchor zu          Teilnehmenden ihr Instrument erst        dent René Deplazes um 20.00 Uhr
Im sehr gut besuchten Konzert anläss-    hören. Die musikalischen Darbietun-       seit zwei Jahren spielen und dass nach   mit dem offiziellen Teil. Er blickte      Neue Ehren- und Freimitglieder
lich der Alpentöne war eine ausgewo-     gen überzeugten das Publikum. Er-         nur fünf Tagen Probenzeit diese Leis-    auf ein ereignisreiches und arbeitsa-     Im Rahmen der Ehrungen schlug der
gene Mischung aus Kleingruppen,          wähnenswert ist, dass die jüngsten        tung erbracht wurde. (e)                 mes Jahr zurück, sowohl auf als auch      Vorstand René Gnos, Roland Büchi
                                                                                                                            neben dem Platz, und hob dabei ins-       sowie Iwan Bissig als neue Ehrenmit-
                                                                                                                            besondere die Umsetzung des Pro-          glieder vor. Sie alle sind seit mehreren
                                                                                                                            jekts «Kunstrasen» sowie die interi-      Jahren in verschiedensten Funktionen

Hochnäsiger Student ist «ein lieber Kerl»                                                                                   mistische Führung des Klubhauses
                                                                                                                            durch Petra Truttmann sowie Jasmin
                                                                                                                            Küttel hervor. Er zeigte sich sehr zu-
                                                                                                                                                                      auf und neben dem Platz aktiv und
                                                                                                                                                                      verdienen sich die Auszeichnung da-
                                                                                                                                                                      durch redlich. Mit einem kräftigen Ap-
Freilichttheater | Gilles Antenen überzeugte in Carl-Zuckmayer-Stück sein Publikum                                          frieden und bedankte sich bei allen       plaus bestätigte die Versammlung die
                                                                                                                            involvierten Personen. Zufrieden          Wahl der drei neuen Ehrenmitglieder.
Die einen machen Ferien am Strand, verschieben müssen. «Zeitweise ha- nommen worden. «Herrlich» seien                       zeigte sich auch Finanzchef Patrik        Einen grossen Applaus erhielten auch
die anderen stehen im Sommer Abend ben wir in den Kostümen recht ge- die Reaktionen der Zuschauer nach                      Müller, der wiederum ein erfreuli-        Reto Infanger und Thomas Zberg, die
für Abend im Freilichttheater auf der schwitzt», erzählt der 16-Jährige und dem Stück gewesen, die fanden, dass             ches Ergebnis präsentieren konnte.        zu Freimitgliedern gewählt wurden.
Bühne und haben daran ihren gros- spricht von einem grossen                             er in Wirklichkeit doch ein         Einen grossen Anteil daran hatten im      Schliesslich stellte René Deplazes zum
sen Spass. So wie zum Beispiel Nach- Erfolg für die Regie, das En-                      richtig lieber Kerl sei und         Speziellen die Teilnehmenden des          Schluss der Generalversammlung die
wuchsschauspieler Gilles Antenen. semble und die vielen fleis-                          gar nichts mit dem Knuzius          Sponsorenlaufs.                           neue Klubhauswirtin, die Flüelerin
Der 16-Jährige mit Urner Wurzeln hat sigen Helfer rund um das                           gemeinsam habe.                                                               Yvonne Gisler, vor und dankte den
in diesem Sommer mit der Theater- Theaterprojekt. Sogar Zu-                             Nun steht für den Nach-             Reto Infanger löst Sandro                 zahlreichen «Chrampfern», die sich
gruppe Stäffisburger Spil-Lüt eine satzplätze habe man jeden                            wuchsschauspieler auch erst         Zamuner im Vorstand ab                    im vergangenen Vereinsjahr speziell
berndeutsche Version von Carl Zuck- Abend an der Abendkasse                             einmal wieder der Schulall-         Im Anschluss an die Ressortberichte       verdient gemacht hatten.
mayers Klassiker «Der fröhliche noch zur Verfügung gestellt.                            tag an. Wie sein nächstes           stellten sich die Vorstandsmitglieder
Weinberg» gezeigt (UW berichtete). «Der fröhlech Wybärg» fand                           Theaterprojekt aussieht, ist        René Deplazes, Iwan Herger und Da-        FCS mit «Fairplay»-Preis
In der Rolle des hochnäsigen Studen- übrigens in der Kulisse eines                      bislang noch völlig offen.          mian Baumann für weitere zwei Jah-        Abgerundet wurde die Versammlung
ten Knuzius stand Gilles Antenen in richtigen Weinberges statt.                         Der 16-Jährige hofft wieder         re und René Gnos für ein weiteres         sodann mit Neuigkeiten der beson-
19 Vorstellungen und einer Zusatz- Die Zuschauer seien begeis-                          auf spannende Rollen, die           Jahr zur Verfügung. Sie wurden alle-      ders erfreulichen Art: Der FC Schatt-
vorstellung auf der Bühne.            tert gewesen, weil das Stück Gilles Antenen als ihn in seinem Schauspiel-             samt ohne Gegenstimme wiederge-           dorf schloss die Saison 2018/19 in der
                                                                    Knuzius.
                                                                                                                                                                                                            10
«Alle Vorstellungen waren ausge- lustig gewesen sei und zu-                   FOTO: ZVG können weiterbringen. Viel-         wählt. Neu in den Vorstand wählte         gesamtschweizerischen «Suva-Fair-
Urner     Wochenblatt,
bucht. Rund                     21.8.2019
               4800 Personen haben    gleich zum Nachdenken an-                         leicht wird er im nächsten          die Versammlung Reto Infanger. Er         play-Trophy» auf dem hervorragen-
das Stück gesehen», berichtet Gilles geregt habe, berichtet Gilles Antenen. Sommer wieder im Freilichttheater               wird ab sofort das Ressort Infrastruk-    den 7. Rang ab. Unter allen Inner-
Antenen erfreut. Dem Wettergott sei Er selbst habe viel gelernt dabei. auf dem Ballenberg zu sehen sein                     tur leiten und löst damit das zurück-     schweizer Teams holte sich der FC
Dank, nur einmal habe man wegen Schliesslich sei er überzeugend als oder im Winter im Theater Schönau                       getretene, langjährige Vorstandsmit-      Schattdorf hinter dem FC Escholz-
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