Neue Projekte für unseren Pflegedienst: Leitungsteam sucht Verstärkung (S.3) Unser Schwerpunkt: Familie im Wandel - epub @ SUB HH

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Neue Projekte für unseren Pflegedienst: Leitungsteam sucht Verstärkung (S.3) Unser Schwerpunkt: Familie im Wandel - epub @ SUB HH
www.koester-stiftung.de Ausgabe Sommer 2022

 Neue Projekte
 für unseren Pflegedienst:
 Leitungsteam sucht Verstärkung (S.3)

Unser Schwerpunkt:
Familie im Wandel
Neue Projekte für unseren Pflegedienst: Leitungsteam sucht Verstärkung (S.3) Unser Schwerpunkt: Familie im Wandel - epub @ SUB HH
B E SS E R H Ö R E N,
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E D ITO R IA L •3

 Stellenangebote
 Examinierte Pflegekräfte
 Foto: SL
 für unser Hausnotrufteam
Liebe Leserin, lieber Leser,
 In unserem Hausnotrufteam finden Sie attraktive
in diese Ausgabe haben wir nun endlich wieder das voll- Dienstzeiten und ein tolles Aufgabengebiet: Der
ständige Veranstaltungsprogramm aufnehmen können. Frühdienst beginnt um 7.15 Uhr, der Spätdienst um
Frau Meyer und Frau Rütten haben viele Ideen unserer 13.00 Uhr. Der Spätdienst endet bereits um 19.15
Bewohner*innen und Gäste aufgegriffen – jetzt freuen wir Uhr, da danach die Nachtbereitschaft eingesetzt
uns auf Ihren Besuch und Ihre aktive Mitarbeit. Denn auf wird. Als Mitarbeiter*in im Hausnotrufteam leisten
Ihre Unterstützung sind wir angewiesen, um weiterhin An- Sie überwiegend Behandlungspflege und weniger
gebote so kostengünstig zu gestalten. Gern geben wir Ih- aufwändige Grundpflege, um im Notfall schnell zu
nen auch Raum für selbstorganisierte Gruppen: Aktuelles Hilfe eilen zu können, wenn ein*e Bewohner*in den
Beispiel sind die neuen Hochbeete in der Wohnanlage, die Hausnotruf auslöst.
in Eigenverantwortung von einem festen Team betreut wer-
den. In regelmäßigen Treffen können Sie Frau Meyer und Leitungsteam sucht Verstärkung
Frau Rütten gern weitere Aktivitäten vorschlagen, die dann Wir entwickeln neue Projekte im Stadtteil. Daher
aufgegriffen und auch beworben werden. erweitern wir das Pflegeteam des hausinternen Am-
 bulanten Pflegedienstes und suchen eine*n Gesund-
Unser roter Faden ist in dieser Ausgabe die „Familie im heits- und Kranken- bzw. Altenpfleger*in, gerne auch
Wandel“. Sie finden dazu ein eindrucksvolles Portrait der mit Bachelorabschluss für den Bereich Pflege und In-
Urgroßmutter unseres Stifters und andere Beiträge, die novation. Erstellung von Einsatz- und Tourenplänen
sich mit dem Charakter der Familie im Wandel der Zeit be- mit der Software Medifox, Neuaufnahme von Pfle-
fassen. gekund*innen sowie die Planung der Pflege, Grund-
 und behandlungspflegerische Versorgung unserer
Die Köster-Stiftung wächst, weil die Zahl älterer Menschen Kunden, Spezialisierungsfelder: Qualitätsmanage-
zunimmt, unser Wohn- und Betreuungsangebot attraktiv ment oder Praxisanleitung oder Hausnotruf.
ist und wir neue Wege beschreiten. So habe ich es in unse-
rer vorherigen Ausgabe zusammengefasst. Ob in der Senio- Gesundheits- und Pflegeassistent*innen
renwohnanlage, eingestreut im Quartier oder in der neuen
Wohn-Pflege-Gemeinschaft: Wir brauchen für die Erwei- Grund- und behandlungspflegerische Versorgung
terungen natürlich viele neue und fachlich gute Mitarbei- unserer Mieter*innen / Pflegedokumentation, Kom-
ter*innen, vor allem in unserem Ambulanten Pflegedienst. munikation mit Angehörigen, Betreuern und anderen
Deshalb haben wir uns erlaubt, unsere Titelseite danach Berufsgruppen.
auszurichten. Eine kleine Aufstellung unserer derzeitigen
Ausschreibungen finden Sie deshalb gleich hier auf dieser Aushilfen für die Nachtbetreuung
Seite. Für die nächtliche Betreuung unserer neun Mie-
 ter*innen der Wohn-Pflege-Gemeinschaft suchen
Jetzt wünsche ich Ihnen eine interessante Lektüre und wir freundliche, empathische Mitarbeiter*innen auf
hoffe auf zahlreiche Begegnungen in einem wunderbaren 450 € Basis oder als studentische Mitarbeiter*innen.
Sommer. Vor allem wünsche ich uns allen, dass der Krieg Als Aushilfe in der Nacht besteht Ihre hauptsächliche
in der Ukraine ein baldiges Ende findet, der schon so viele Aufgabe darin, unseren Mieter*innen Struktur und
Menschenleben gekostet und eine unglaubliche Zerstörung Sicherheit zu vermitteln und bei Anliegen, Problemen
von Wohngebäuden und Infrastruktur ausgelöst hat mit oder Notfällen ansprechbar zu sein und zu unterstüt-
schlimmen Folgen für die ganze Welt. zen. Außerdem kommen kleinere hauswirtschaftliche
 Tätigkeiten wie Aufräumen o.ä. hinzu.
Ihr
 Weitere Infos gern telefonisch unter
Holger Detjen 040/69 70 62-13 oder -14
-Geschäftsführer-
Neue Projekte für unseren Pflegedienst: Leitungsteam sucht Verstärkung (S.3) Unser Schwerpunkt: Familie im Wandel - epub @ SUB HH
4• IN H A LT

 Inhalt Impressum

 Köster-Magazin Auflage: 2.000
 3 EDITORIAL
 4 INHALT | IMPRESSUM Zuschriften bitte an:
 Köster-Stiftung, Holger Detjen, Meisenstraße 25, 22305 Hamburg,
 5 FAMILIE IM WANDEL E-Mail: info@koester-stiftung.de
 10 STADTTEIL
 Redaktion: Ilse G. Boésen (IB), Christina Busse (CB), Helga Büttner
 12 ENGAGEMENT (HB), Wolfgang Colmsee (CO), Heidemarie Deertz (HE), Holger Detjen
 (HD), Birgit Dewitz (BD), Petra Fischer (PF), Pastor i.R. Bernd Fürstenau
 13 FAMILIE IM WANDEL
 (BF), Joachim Hoffmann (JH), Beate Kammigan (BK), Steffi Lange (SL),
 16 KÖSTER-KARTE Katja Mandik (KM), Dr. Barbara Petrick-Rump (PR), Gigi Sams (GI),
 Klaus Servene (KS), Christian de Vogel (CdV), Živilė Meyer (ZM)
 17 FAMILIE IM WANDEL
 19 VORGESTELLT V.i.S.d.P.: Christian de Vogel
 Hrsg.: Vorstand der Heinrich und Caroline Köster Testament-Stiftung,
 20 LITERATUR Meisenstraße 25, 22305 Hamburg, Tel.: 040 / 69 70 62-0,
 Fax: 040 / 69 70 62-99
 22 RÄTSEL
 23 KÖSTER INTERN Gestaltung:
 bfö Büro für Öffentlichkeitsarbeit e.K.
 25 SEELSORGE
 26 PLATTDÜÜTSCH & RÄTSELLÖSUNGEN Druck:
 alsterspectrum
 DRUCK+VERSAND-ZENTRUM
 Gedruckt auf Novatech matt FSC-zertifiziert

 Titelseite:
 Fotos: Karin Desmarowitz,
 blantiag – Adobe Stock, peopleimages.com – Adobe Stock

Hat gut lachen: Frau Steinhoff, Mitglied unseres neuesten Hochbeet-Teams Fotos: HD
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FA M IL IE IM WA ND E L •5

Margarethe Elisabeth Milow – Zeitsprung ins
18. Jahrhundert
Liebe, Freude und Mühsal einer starken Frau

Eine junge Frau schreibt Tagebuch, sehener, somit standesgemäßer Hei-
denkt zurück an ihre große Liebe, ratskandidat für Margarethe gefun-
erzählt von ihrer unfreiwilligen Hei- den: Johann Nicolaus Milow, Pastor in
rat, ihrem Alltag als Ehefrau und Lüneburg, 10 Jahre älter. Nach anfäng-
vielfache Mutter, von fröhlichen, lichem Sträuben fügt sie sich als ge-
traurigen, leidvollen Zeiten – sehr horsame Tochter, sucht und entdeckt
anschaulich, sehr lebendig, sehr ge- sogar Gutes in dem ihr zugedachten
fühlvoll. Nichts Neues, nichts Beson- Schicksal: „Ich sah Milow, er gefiel
deres? Doch, denn dank dieser wohl mir sehr. Das ist dein künftiger Mann.“
einzigartigen Lebenserinnerungen Und rückschauend wehmütig: „Oh,
tauchen wir ein in ein Hamburger wie glücklich hätte ich sein können,
Familienleben vor mehr als 200 Jah- wenn ich den hätte lieben können.“
ren. | Gigi Sams
 Heftiger Trennungsschmerz
„Wir waren sehr entfernt und doch uns
so nahe. Schon fürchteten wir uns ei- Margarethe Elisabeth Milow 30 Jahre alt ist Margarethe, als sie mit
ner vor dem anderen, wenn wir allein ihrem Tagebuch und zugleich Rück-
waren. Suchten zu vermeiden und trennen sollte“, die Entlarvung ihrer blick beginnt – als Vermächtnis für
wünschtens doch“, gedenkt Marga- geheimen großen Liebe wird zum Dra- Mann und Kinder. Mit 46, erst kurz
rethe ihrer wachsenden Zuneigung für ma. Margarethes Eltern fürchten um vor ihrem Tod, hört sie damit auf. Da-
Octav. 19 Jahre alt ist sie zu der Zeit, die Ehre ihrer Tochter und die der Fa- zwischen liegen Jahre voller fröhlicher
voller großer Gefühle für den vier Jah- milie. Ihr Vater bestraft den „Fehltritt“ und glückseliger Stunden, aber auch
re älteren Gehilfen ihres Vaters, dem durch Liebesentzug und Verachtung, viel Verzicht, Mühsal und Kummer.
Hamburger Tran- und Heringskauf- nennt sie Dirne, wirft ihr das Brot bei Sensibel, treu und anhänglich sind ihr
mann Jacob Hinrich Hudtwalcker. Tisch hin, demütigt sie mit seiner Ge- ein Leben lang Abschiede ein Gräuel.
Octav aber ist als Sohn eines Bank- ringschätzung. „Oh, wie ging die Kälte Wie der erste große „Der Abschied war
rotteurs nicht standesgemäß. Schuld- mir durchs Herz, mit der mein Vater traurig. Er war ein Vorbote der vie-
gefühle und Ängste werfen Schatten mir Gute Nacht wünschte.“ Nächte- len Abschiede, die mir in dieser Welt
auf die junge Liebe: „Das war der erste lang quält sich das gläubige Mädchen bevorstanden.“ Die heiratsbedingte
Schritt, heimliches Ausgehen mit dem, mit Vorwürfen, weint die Kissen nass, Trennung von ihren Eltern und neun
den ich liebte; noch ward er mit Zit- sucht, wie in ihrem ganzen weiteren Geschwistern, die sie sehr liebt, be-
tern gethan, noch sagte das Gewissen: Leben, Zuflucht im Gebet. „Thränen sonders ihren ältesten Bruder, Johann
du thust unrecht, thust Sünde.“ und Sorge waren meine Speise ... von Michael Hudtwalcker, den späteren
 dieser Zeit an waren alle Freuden der Hamburger Senator, erschweren ihr
Zorniger Vater Jugend für mich hin“, notiert sie ein das Ankommen im „fernen“ Lüneburg.
 Jahrzehnt später melodramatisch im
So unschuldig gemeinsames Spa- Nachfühlen einstiger Empfindungen. Radikaler Neubeginn
zierengehen auf dem Jungfernstieg,
in wechselnder Gesellschaft von Ge- Standesgemäßer Heiratskan- Gewohnt an einen komfortablen Le-
schwistern und Freunden, verstohle- didat bensstandard in einem typischen
nes Alleinsein, geflüsterte Liebeswor- Hamburger Kaufmannshaus in der
te, der erste Kuss auch sind: „Dieser Weder Gott noch ihre Eltern lassen Katharinenstraße 83 beginnt für die
Kuss war uns Verlobung vor Gott, wir sich erweichen und so ist bald ein zwar 21jährige mit ihrer Ehe eine Zeit der
versicherten uns, dass nur der Tod uns armer, aber als junger Gelehrter ange- Entbehrungen und körperlicher Ar-
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6• FA MILIE IM WANDEL

beit. „Ich war der großen Haushaltung sich viel um ihn kümmern. Besonders vor allem sie sich um die zehn Jungen
in meiner Eltern Hause gewohnt, hat- belastend: teils ersehnte, doch häufig kümmern muss. Um Atem zu schöpfen
te also nicht Verstand dazu, um eine schwere Schwangerschaften/Gebur- flüchtet sie sich ins geliebte „Holtz“,
kleine zu führen.“ Auch Geld, vorher ten. Laut diverser Chroniken zwölf, das Wandsbeker Gehölz, weint dort so
kein Thema, wird zum Problem. Die acht Kinder überleben. Ihr erstes Kind manche „geheime Thränen“, betet für
Aussteuer „4000 Marek Kurant“ und bekommt sie mit 22, ihr letztes mit 38, ihre Lieben und für sich. Bei all dem
„1000 Marek Banco“, schwindet quasi eine Fehlgeburt. Margarethe, hoch verliert sie ihre Zuversicht nicht, er-
beim Hinsehen. „Milow, mein Geld ist empfindsam, befürchtet vor und nach freut sich an der Natur, am Gesang der
auf.“ Milow muss Geld leihen, die jun- den Geburten oft das Schlimmste, Vögel, an Treffen mit ihrer Familie, ist
ge Ehefrau, bald schon Mutter, muss kämpft mit Todesängsten, bringt im- liebevolle Mutter und Gattin, hat ihren
sparen, Zusammenkünfte mit anderen mer wieder vorsorglich alles in Ord- Milow schätzen und irgendwie lieben
werden seltener, der Mangel wird nach nung, bestellt ihr Haus. gelernt. „Denkt nicht, meine Töchter,
außen hin verschwiegen, mit der Fol- dass die Liebe eines Ehemannes das
ge: „Man hielt uns für stolz oder men- Belebende Zuversicht ist, was die eines Liebhabers ist, selbst
schenfeindlich.“ dann nicht, wenn der Erwählte Eures
 Der Haushalt verlangt ihr ohnehin viel Herzens Euer Mann werden sollte. Ehe
Schwere Schwangerschaften ab, zumal Jahre später, als Milow end- ist Freundschaft im innigsten genaues-
 lich eine besser bezahlte Pastorenstelle ten Verstande dieses Wortes.“ Und spä-
Zu schaffen machen ihr auch Krank- im Hamburg nahen Wandsbek ergat- ter: „Eine solche Seligkeit, solch Glück
heiten, eigene, echte und eingebildete tert und als Nebenerwerb ein kleines das eheliche Leben, solche Liebe, die
– ihr Mann ist Hypochonder, sie muss Institut für Kaufmannssöhne gründet, eheliche Liebe.“ Nur Schönfärberei,
 den Kindern zuliebe? Wohl nicht.

 Starke Gefühle

 Sie begeistert sich, beschönigt, relati-
 viert, ist himmelhoch jauchzend, zu
 Tode betrübt, schäumt über vor Gefüh-
 len – so intensiv sind viele ihrer Schil-
 derungen, dass man sie teils mit zu
 erleben glaubt, mitempfinden kann, je-
 denfalls als Frau. Vieles, was sie zu sa-
 gen hat, was ihr als Jugendliche Freu-
 de macht, ist auch heutigen Mädchen
 nicht fremd. Sie liest gern, musiziert,
 tanzt, verguckt sich in einen gleich-
 altrigen Jungen, hernach den Lehrer.
 Anderes ist der damaligen Tugendhaf-
 tigkeit, Moral und antiquiertem Erzie-
 hungsideal zuzuschreiben. Etwa, dass
 sie Bücher erst bekommt, wenn ihre
 Brüder sie gelesen haben und wie sie
 sich als Heranwachsende in Bewunde-
 rung sonnt, gern auf Bälle geht, flirtet,
 allerdings gefolgt von schlechtem Ge-
 wissen und Scham. „Diese unordent-
 lichen Begierden, doch Gott half mich
 überwinden.“

 Nie ganz überwindet sie ihre unerfüll-
Zeichnung „Heiratsantrag“ te Liebe zu Octav, der nach 11 Jahren,
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FA M IL IE IM WA ND E L •7

Das Ehepaar Johann Nicolaus Milow und Margarethe Elisabeth Milow Alle Abbildungen: Dr. phil. Birgit Kiupel

inzwischen erfolgreicher und ehrbarer dem Termin wirft sie sich auf die Erde kleinen Knoten unter dem Arm der
Kaufmann, aus dem Ausland zurück- und betet. „Ich stand gestärkt und ge- rechten Brust – und weiß, dass ihr
kehrt. Doch die Zeit besänftigt auch fasst auf, war ruhig und erwartete die Leben nun dem Ende zugeht. Im Juni
diesen versteckten Schmerz: „Mit Ärzte ... Ich machte die Augen zu, und darauf nimmt sie auf dem Papier Ab-
Wärme werde ich mich seiner, so lange es war geschehen ...“ Margarethe be- schied von ihrer Familie. „Ich werde
ich lebe, erinnern, mich freuen, wenn schreibt auch den weiteren Verlauf der mit jedem Tag magerer und schwä-
ich ihn glücklich weiß und das künf- Operation, bei der ihr – ohne Narkose cher. Ich habe keinen Appetit und die
tige Wiedersehen wird anders seyn“, – die Brust amputiert wird. Unsägli- Verhärtung wird größer, auch unter
schreibt sie nach seinem Besuch. che, unvorstellbare Schmerzen, ver- der linken Achsel spüre ich eine Ver-
 harmlosend für Mann und Kinder fest- härtung. Ich kann nach menschlichem
Harter Schicksalsschlag gehalten: „Ich ward übel, musste mich Ansehen nicht besser werden, muss ei-
 übergeben, der Schmerz kam heftig.“ nes fürchterlichen Todes sterben. Jetzt
Mit 43 Jahren erkrankt Margarethe Im April dann voller Hoffnung „Ich sind die Schmerzen noch tragbar, aber
an Brustkrebs. Aus Angst verdrängt fühlte einige Schwäche, doch meine sie kommen anders ... Lieber Mann,
sie die Krankheit zunächst, kümmert Brust war gut, das Übel schien aus- liebe Kinder, vergesst nie Eure Euch
sich lieber um Milow, der „nach einer gerottet zu sein.“ Schon sorgt sie sich noch in jener Welt liebende Mutter.“
schlaflosen, durchgehusteten Nacht wieder um ihren kränkelnden Mann: Von großer Tapferkeit und starkem
ganz erschöpft und krank war.“ Sie „Mein Milow bekam fast jeden Monat Glauben zeugt ihr Versprechen: „Ich
vertraut sich einem Quacksalber an, ein Blutspeien, was ihn einige Tage will aber nicht murren, dort werde ich
schlägt ärztlichen Rat zur baldigen schwach und krank machte.“ das im Lichte erkennen, was ich hier
Operation aus. Ein Jahr später, als auf Erden dunkel sah.“
die Schmerzen unerträglich sind, das Trügerische Hoffnung
Geschwür aufgebrochen ist, geht sie Margarethe Milow stirbt am 20.10.1794,
doch zum „Chirurgus“, vereinbart den Der Krebs ist zurück. Im September ihr Mann überlebt sie um nur wenige
31. Januar 1793 als Operationstag. Vor spürt Margarethe erneut einen noch Monate.
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Margarethe Elisabeth Milow: Bücher & Infos

Fast wie ein Krimi mutet das Drumhe-
rum zu Margarethe Milows Lebens-
beichte an. Schon ihre Entdeckung,
ein Zufallsfund. Dr. Rita Bake, Histo-
rikerin und Diplombibliothekarin und
Referent Michael Stoffregen forsch-
ten 1986 im Hamburger Staatsarchiv
nach passendem Stoff für das Seminar
„Nachlässe als Geschichtsquelle“ und
fanden im Nachlass der Familie Milow
neben ihrer Stammtafel ein Schreib-
maschinenmanuskript vom ersten Teil
des Tagebuchs.

Was für ein Schatz! Die Lebensge-
schichte einer nicht berühmten, ganz
normalen Hamburger Bürgersfrau aus
dem 18. Jahrhundert. Weil Fragen und Zeugnis längst vergangener Zeit: Lebenserinnerungen von Margarethe Milow im Buch Foto: GI
Zweifel blieben – ist die Quelle authen-
tisch? Warum nur ein Teil? Hat der Ko- von einem familienforschenden Ham- Wahr, unerwartet und sensationell:
pist was weggelassen, hinzugefügt? burger Arzt abgetippt worden war und Aus Privatbesitz tauchte nach ers-
– wurde weiter recherchiert. Heraus der mittlere Teil der Lebenserinnerun- ter Veröffentlichung der Lebenserin-
kam u.a., dass das Fundstück erst 1909 gen fehlt. Angeblich vernichtet wegen nerungen die Original-Handschrift
 Familienzwist, worauf Margarethes inklusive des dritten
 die letzte Notiz vor und letzten Teils ihrer Geschichte auf
 der Lücke hindeutet: – mühevoll entziffert, bearbeitet und
 „Mein Mann hatte sich schließlich 1993 herausgegeben von
 mit meinen Eltern ent- Dr. phil. Rita Bake und Dr. phil. Birgit
 zweit ...“ Kiupel, Zeichnerin, Historikerin und
 Wissenschaftliche Mitarbeiterin beim
 Mündlich überliefert Digitalen Deutschen Frauenarchiv. Als
 und schriftlich festge- erweitertes Buch der 1987 erschiene-
 halten als Ergänzung nen Doppelausgabe inklusive Sach-
 zur Stammtafel wurde und Gefühlslexikon, liebevoll illust-
 aus diesen Jahren eine riert und bebildert, hoch informativ
 schaurige Episode: und spannend. Alle drei Werke „Mar-
 Margarethe habe 1783 garethe E. Milow. Ich will aber nicht
 nach einer Krankheit murren“, erschienen im Dölling und
 im Starrkrampf ge- Galitz Verlag, gibt’s noch gebraucht,
 legen, wurde für tot z.B. bei Amazon und booklooker.
 gehalten. Als der Sarg
 geschlossen werden Übrigens: An diese großartige Frau,
 sollte, habe sie einen verwandt mit den Stiftern der Kös-
 Finger bewegt. „So ter-Stiftung (Henriette Köster, die
 ward sie gerettet.“ Mutter von Heinrich Köster, war eine
 Wahrheit oder Fanta- geborene Milow), erinnert die 1995
 sie? Geschichten über von der damaligen Kultursenatorin
 Scheintote waren zu Christina Weiss eingeweihte Skulptur
Beeindruckend auch als Skulptur: Margarethe Milow Foto: HD jener Zeit populär. auf dem Köster-Stiftungsgelände.
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10 • STA DTTE IL

Rollenvorbild: „Was Evelyn schafft, schaffe ich auch.“
 derte Menschen auf Grundlage der eigenen Erfahrung. Da-
 bei motiviert sie mit dem Motto: „Wenn Evelyn das schafft,
 schaffe ich das auch.“

 Aber noch stoßen Menschen mit einer Beeinträchtigung
 viel zu oft auf Hindernisse, im buchstäblichen wie auch im
 übertragenen Sinne: Mit einer Behinderung müsse man
 sich auch gegen die Barrieren in den Köpfen der Mitmen-
 schen behaupten, so die Erfahrung der 50-Jährigen, die von
 Geburt an querschnittsgelähmt ist. Aufgewachsen ist sie
 mit zwei Geschwistern in Rheine im Münsterland, dort hat
 sie die Regelschule besucht. Dass sie sich entschieden hat,
 Sozialarbeit zu studieren, sei aus Wut heraus entstanden:
 „Kurz vor dem Abi habe ich einen Film über Integration von
 Kindern mit Behinderung gesehen. Darin kamen nur Fach-
 leute zu Wort, aber keine Betroffenen. Da wusste ich: Das
 muss sich ändern.“

 Beobachtungen und eigene Erfahrungen bei einem Prakti-
 kum in einer Werkstatt für Behinderte, das sie im Rahmen
 ihres Studiums an der Uni Bochum absolvierte, und in ei-
 nem Wohnheim für Behinderte, in dem sie zeitweise leb-
 te, trugen dazu bei, dass sie sich aktiv gegen Ausgrenzung
 und Diskriminierung einsetzt. Mit der Weiterbildung in der
Evelyn Schön setzt sich für mehr Begegnung zwischen Menschen mit und Beratungsmethode Peer Counseling von und für Menschen
ohne Behinderung ein. Chihuahua-Hund Teddy ist fast immer dabei und
 mit Behinderungen ist sie beruflich angekommen, hat so-
bringt schnell ins Gespräch. Foto: CB
 gar ihre eigene „Seminarwerkstatt“ gegründet, in der sie
Wenn eine vermeintliche Schwäche zur Stärke wird: Vorträge und Beratungen anbietet.
Evelyn Schön macht ihren Job nicht trotz, sondern we-
gen ihrer Behinderung. Im so genannten Peer Counse- Außerdem engagiert sie sich ehrenamtlich im Verein Ute
ling bietet sie Beratung auf Augenhöhe an, „von Betrof- e.V., geht in Grundschulklassen und steht den Kindern
fenen für Betroffene“. | Christina Busse ganz nach der Devise „Ihr dürft mich alles fragen“ Rede
 und Antwort. Darüber hinaus hat sie das Projekt „Kleine
Sie verfolgen aufmerksam das Gespräch, spitzen die Oh- Steine – große Wirkung“ in Barmbek betreut, in dem viele
ren, sitzen auf dem Schoß oder erkunden lebhaft die Ge- Hände mit anpacken, um aus Lego-Steinen mobile Rampen
gend: Beim Ausflug im Eilbekpark sind die beiden Chihu- zu bauen. Seither hat Evelyn Schön freie Fahrt in ihr Lieb-
ahuas Teddy und Fanny immer mit dabei. Viele Passanten lingseiscafé, die EisQgel an der Dehnhaide.
grüßen, man wechselt ein paar Worte, lacht. „Das macht
für mich Lebensqualität aus: rausgehen, quatschen, ein
Netzwerk haben“, sagt Evelyn Schön. Seit über zehn Jahren
lebt sie mit Frau und Hunden in der Gegend. Hier haben
sie ihre Heimat gefunden. Weg wollen sie hier nicht mehr,
auch wenn Schön für ihren neuen Job jetzt täglich 60 Kilo-
meter mit dem Auto zur Arbeit pendeln muss.

Sie hat die Freiheit, sich zu entscheiden, wo sie leben und
arbeiten will. Das ist für Menschen mit Behinderung immer
noch die Ausnahme. Genau das will Schön ändern. Im Zen- Eine Lego-Rampe, wie zum Beispiel am Eingang zur Freiwilligenagentur
trum für selbstbestimmtes Leben in Itzehoe berät sie behin- Nord an der Fuhlsbüttler Straße, ist ein echter Hingucker. Foto: CB
STA DT T EI L • 11

Magie, Fantasy und Thriller auf dem Dulsberg:
Abenteuer entstehen im Kopf

Das Lesehaus-Team, im Bild ein Teil davon, ist mit viel Spaß bei der Sache. Weitere Ehrenamtlich sind
herzlich willkommen. Foto rechts: Bilderbücher sind ein Schwerpunkt im Lesehaus. Es gibt Hunderte zur
Auswahl, sogar in verschiedenen Sprachen. Fotos: Lesehaus Dulsberg

Schmökern in gemütlicher Atmo- chen Team und den vielen Veranstal- ten mit Kindern zur Leseförderung,
sphäre, eintauchen in Geschichten, tungen koordiniert. neuerdings ist der Young Writers Club
Bilderbuchkino und eine breite Aus- am Start, eine Schreibwerkstatt für Ju-
wahl aus über 4.000 Medien für nur Gegründet wurde der Treffpunkt im gendliche mit Tipps vom Profi (Infos
einen Euro im Jahr: Das Lesehaus Jahr 2007 als Antwort auf die Schlie- unter www.fantastischeteens.de).
Dulsberg ist eine ganz besondere ßung der Bücherhalle – für die Duls-
Stadtteil-Bibliothek, die allen Gene- berger ein Verlust, den sie nicht ta- Obwohl das Lesehaus keine Betriebs-
rationen offensteht. | Christina Busse tenlos hinnehmen wollten. Die hellen, mittel erhält und auf Unterstützung
 freundlichen Räumlichkeiten werden vom Bezirksamt Hamburg-Nord, von
Von Ponyhof bis Pokemon, von Dino von der Stadtteilschule Alter Teichweg Stiftungen und privaten Spendern an-
über Manga bis Minecraft, Liebesro- zur Verfügung gestellt. Die Projektlei- gewiesen ist, sind Veranstaltungen in
man bis Krimi, Yoga bis Balkongärt- tung liegt beim Stadtteilbüro Dulsberg der Regel kostenlos. „Auch den Lese-
nern: Am roten Klinkerhaus am Alten unter dem gemeinnützigen Träger ausweis bekommt man für nur einen
Teichweg 200 verrät schon das gut Mook wat e.V.. Der Ausleihbetrieb und Euro im Jahr. So wollen wir möglichst
sichtbare Schild „Lesehaus Dulsberg“ auch die regelmäßig stattfindenden vielen den Zugang zu tollen Büchern
mit dem aufgeschlagenen Buch, dass Veranstaltungen wie das Bilderbuchki- ermöglichen“, erläutert Busse.
es hier viel zu entdecken gibt. no auf der großen Leinwand und das
 japanische Papiertheater Kamishibai Die Öffnungszeiten sind dienstags und
Die alternative Stadtteil-Bibliothek werden ehrenamtlich betreut. mittwochs von 9.30 bis 12.30 Uhr so-
bietet jede Menge aktuellen Lesestoff wie donnerstags von 9.30 bis 16 Uhr.
für jedes Alter, angefangen bei den Bil- Ergänzt wird das Angebot durch Ko- Eine Bücherrückgabe ist jederzeit über
derbüchern für die ganz Kleinen, die operationen wie zum Beispiel mit dem den Briefkasten möglich. Eventuell
es hier sogar in vielen verschiedenen SOS Familienzentrum, der Villa Duls- abweichende Öffnungszeiten wäh-
Sprachen gibt, „sprechenden Sach- berg, dem Seiteneinsteiger Lesefes- rend der Schulferien finden sich unter
und Wissensbüchern“ mit digitalem tival, den Hamburger Märchentagen www.dulsberg.de/lesehaus und www.
Lesestift, über Kinder- und Jugendro- und natürlich mit der Grundschule facebook.com/lesehausdulsberg. Wer
manen bis hin zu Literatur und Ratge- und Stadtteilschule Alter Teichweg, sich ehrenamtlich engagieren möch-
bern für Erwachsene. „Das Leben im deren Schülerinnen und Schüler das te, melde sich im Stadtteilbüro Duls-
Stadtteil ist bunt, die Menschen sind Lesehaus nicht nur in den Pausen ger- berg unter Tel. 040-652 80 16, E-Mail
vielfältig, das spiegelt auch unser An- ne besuchen. In den insgesamt fünf stb@dulsberg.de oder im Lesehaus
gebot wider“, sagt Christina Busse, die Räumen mit den einladenden Sitzge- unter Tel. 040-49 20 80 33, E-Mail
das Lesehaus mit seinem ehrenamtli- legenheiten treffen sich auch Lesepa- lesehaus@dulsberg.de.
12 • E NG AGE MENT

Nur durch vielfältiges Engagement ist es möglich:
Gemeinsam leben. in der Köster-Stiftung
Wenn wir Glück haben, liegen die Beiratssitzung werden dann auch die- Jahr gab es eine reiche Ernte an Kräu-
einschränkensten Corona-Zeiten se Fragen und Anliegen aufgegriffen tern. Wir freuen uns schon auf die
hinter uns. Es darf sich wieder un- und mit der Geschäftsleitung bespro- nächste.
begrenzt getroffen werden, Grup- chen. Auch andere Themen finden hier
pen finden wieder statt, Konzerte, regelmäßig Raum. Im Kreativ-Team der Köster-Stiftung
Sportgruppen: Gemeinsam leben. wird immer fleißig gearbeitet. Eine
steht nun nicht mehr nur auf dem Neubewohner*innen bieten wir an, feste Gruppe von Zeitspender*innen
Papier, sondern kann wieder gelebt eine*n Pat*in an die Seite gestellt zu finden sich hier regelmäßig ein, um
werden. | Beate Kammigan bekommen. Hierfür stellen sich Be- für Ostern und Nikolaus für alle über
 wohner*innen zur Verfügung, die 350 Bewohner*innen Jahrein, Jahraus
Donnerstag morgen um 8 Uhr in der schon länger in der Köster-Stiftung zu basteln und entsprechend an diesen
Köster-Stiftung. Unser Bundesfreiwil- leben. Sie führen durch die Stiftung, Tagen Freude zu verschenken. Es ist
ligendienstler Tim setzt den ersten zeigen Räume wie den Essenssaal oder immer wieder eine freudige Überra-
Kaffee auf, zwei engagierte Bewoh- den Gymnastikraum, erklären z.B. schung, was Ostern und am Nikolaus-
ner*innen decken wie jeden Donners- Waschmaschinen und Trockner, aber tag an den Türen aller Bewohner*in-
tag die Tische ein und bereiten für auch, wie das Anmeldeverfahren für nen hängt.
eine Gruppe von ca. 10 Personen ein Veranstaltungen läuft. Manche gehen
reichhaltiges Frühstück vor. Ab 9 Uhr gemeinsam noch einen Kaffee in unse- Es gibt so viele Aufgaben und Mög-
wird gemeinsam in der Gruppe gefrüh- rem hauseigenen Café trinken. So kön- lichkeiten des Engagements für
stückt und hinterher diskutiert; mit nen erste Kontakte geknüpft, Fragen Zeitspender*innen bei uns in der Kös-
wechselnder ehrenamtlicher Diskussi- gestellt und geklärt werden und das ter-Stiftung: Begleitung im Kultur-
onsleitung und zu wechselnden vorher Einleben kann leichter fallen. schlüssel-Programm (das nun lange
benannten Themen. durch Corona aussetzen musste), den
 Nähservice, Pflege der Bibliothek, Kas-
Über die täglichen Fahrten unseres sierer*innen in den Sportgruppen, Lei-
Köster-Busses freuen sich alle. Ob es tungen der verschiedensten Gruppen,
nun zum Arzt oder zum Einkaufen in Pflege von Pflanzen, Unterstützung
die Fuhlsbüttler Straße oder nachmit- im Café, Unterstützung bei Veranstal-
tags zum Friedhof oder ins Schwimm- tungen oder auch an den Impftagen,
bad geht. Ohne das ehrenamtliche En- Redakteur*innen des Köster-Maga-
gagement unserer Busfahrer wäre das zins. Dieses sind nur einige Beispie-
nicht möglich. Und es ist ja nicht nur le, wie ehrenamtliches Engagement
eine Busfahrt. Es ist auch die Begeg- durch Bewohner*innen und externe
nung mit anderen Bewohner*innen Zeitspender*innen die Gemeinschaft
und den Fahrern, die immer zu einem unterstützen. Neben den verschiede-
kleinen Klönschnack bereit sind und nen Möglichkeiten, sich bei uns in der
auch beim Ein- und Aussteigen behilf- Garten-AG Foto: BK Stiftung zu engagieren, ist auch die
lich sind. Zeit, die für dieses Engagement auf-
 Bereits im vergangenen Jahr wurde gewendet wird, sehr unterschiedlich.
Jeden letzten Mittwoch im Monat bie- durch einen Bewohner ein Hochbeet Die einen bringen sich einmal monat-
tet der von allen Bewohner*innen der gebaut. Dieses steht im Innenhof der lich ein, die anderen wöchentlich oder
Köster-Stiftung gewählte Beirat seine Stiftung und wird von einer Gruppe sogar täglich. Für jede*n, wie es passt.
Sprechstunde an. Fragen und Anlie- Zeitspender*innen bepflanzt und ge- Wir freuen uns weiterhin über ehren-
gen können hier vorgetragen werden. pflegt. In diesem Jahr kamen noch amtliches Engagement, aber auch
Immer zwei der neun Beiratsmitglie- zwei weitere selbstgebaute Hochbeete über Ideen oder Anregungen. Melden
der führen diese Sprechstunde durch. dazu. Auch sie werden von Zeitspen- Sie sich gerne bei Beate Kammigan,
In der auch monatlich stattfindenden der*innen betreut. Bereits im letzten Tel. 040/69 70 62 33.
FA M IL IE IM WA ND EL • 13

Perspektive Familie im historischen Wandel

Zur patriarchalischen „Haushaltsfamilie“ gehörten neben Geschwistern, Großeltern und Tanten auch Knechte und Mägde. Foto: blantiag – Adobe Stock

Im Laufe der Jahrhunderte verän- zum Gemahl oder zur Gemahlin nahm, Politik erhebliche Kopfschmerzen so-
derte sich das Familienbild perma- hatte selten etwas mit Liebe oder Zu- wie Handlungsdruck aufgrund deren
nent und facettenreich, leider nicht neigung zu tun, sondern mit wem po- krimineller Machenschaften in mehre-
immer zum Vorteil. In der europä- litische oder wirtschaftliche Bündnis- ren deutschen Städten.
ischen Kulturgeschichte spielt die se geschlossen werden konnten, die
Familie eine zentrale Rolle. Sie war Macht und Vermögen der Sippe, des Der Stellenwert von Ehe und Sippe
und ist für viele Menschen eine Clans, der Dynastie festigten und ver- wurde mit der Verbreitung des Chris-
Schicksalsgemeinschaft, die Lie- mehrten. Selbst heutzutage werden tentums moralisch und ethisch in Auf-
be, Geborgenheit, Verantwortung, Ehen in Sippen arabischer Landesfürs- fassung und Bewertung verändert.
Unterstützung bietet. Eine aktuelle ten, den Emiren oder Scheichs, immer Polygamie, üblich in vorchristlichen
Umfrage bei Jugendlichen ergab, noch auf ähnlicher Basis vertraglich Sippenstrukturen, um Nachkommen
dass Familie bei drei Viertel der Be- vereinbart, sogar innerhalb internster und damit die Existenz der Sippe zu
fragten das Wichtigste für sie sei! | Familienstrukturen. gewährleisten, war im Christentum
Ilse G. Boésen verboten. Polygamie existiert aktuell
 Aus Geschichte und Literatur können nur noch in der islamischen Welt, wo
Dreht man das Rad der Zeit um 2000 wir Darstellungen von Familien des ein Moslem laut Koran vier Frauen
Jahre zurück, trifft man beispielswei- europäischen Hochadels über famili- gleichzeitig sein eigen nennen darf,
se auf die verschiedenen Stämme der eninterne, spektakuläre Ränkespiele, während die moslemische Frau sich
Germanen, bei denen die Sippe im Vor- blutrünstige Erbstreitigkeiten unter ihren Gatten, betrüblicherweise nur
dergrund des Familienlebens stand. Brüdern staunend nachlesen. In südli- einen, traditionell nicht selbst aussu-
Die Familie setzte sich aus einer sozi- chen Ländern bestimmten über lange chen kann und den ihr zugewiesenen
alen Gruppe miteinander verwandter Zeiträume, teilweise auch heute noch, zudem auch noch mit drei konkurrie-
Personen zusammen, die einem männ- mafiöse Strukturen den Zusammen- renden Nebenbuhlerinnen teilen muss.
lichen Oberhaupt unterstellt war. Ehe- halt von Großfamilien, wobei es auch Die Basis von Familienverbänden und
schließungen setzten die Herkunft aus hier in erster Linie um Macht und Ver- deren Auffassung von Zusammenle-
einer gleichrangigen wirtschaftlichen mögen ging und geht. Aktuell bereiten ben, Verantwortung, Aufgabenteilung,
und sozialen Schicht voraus, wie es arabischstämmige Clans mit tausen- Erziehung der Kinder, variiert in den
später auch in den europäischen Adels- den Familienmitgliedern in zementier- unterschiedlichen Kulturen erheblich.
häusern gang und gäbe war. Wer wen ten homogenen Strukturen Polizei und Die Grundidee von Familie besteht in

 Fortsetzung auf S. 15
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Fortsetzung von S. 13

der Versorgungs- und Verantwortungs-
gemeinschaft von Menschen, die soli-
darisch füreinander sorgen, um so das
Wohlergehen aller zu ermöglichen.

Mit zunehmender Intensivierung von
Handel und Handwerk entstand in den
Städten sowie auf dem Land eine neue
Familienkonstellation, die „Haushalts-
familie“. Der Patriarch hatte im Haus
das Sagen, sein Wort galt innerhalb
des Haushalts als Gesetz. Nicht nur die
Kernfamilie war Bestandteil der Haus-
haltsfamilie, sondern ebenso Großel-
tern, Geschwister, Onkeln, Tanten wie Das Bild hat sich gewandelt: In Deutschland bringt heute statistisch gesehen jede Frau nur noch 1,4
 Kinder zur Welt. Foto: kieferpix – Adobe Stock
auch auf dem Land Knechte und Mäg-
de, die auf dem Hof arbeiteten. Der Pa- wurde die traditionelle Kleinfamilie zahlreichen Familien sind beide Eltern
triarch vertrat die Familie nach außen, als Auslaufmodell erklärt, die sich je- berufstätig, kommen abends gestresst
nahm öffentliche Ämter wahr und doch immer wieder eines Revivals er- vom Job nach Hause, haben kaum
hatte das Sagen. Die Zuständigkeit der freute. Die Familie als solche hat sich Muße und Geduld, sich mit Nöten
weiblichen Familienmitglieder war nicht überlebt – wohl aber wurden ihre und Kümmernissen ihrer Kinder zu
hingegen nach innen gerichtet: ihnen Erscheinungsformen vielfältiger. Denn befassen. Da bleibt ein ausgeglichenes
oblag Organisation des gemeinsamen mit der Zeit änderten sich auch die Fa- und unterstützendes Familienleben
Haushalts, Erziehung der Kinder, aber milienkonstellationen: Eheschließung zwangsläufig auf der Strecke, was bei
auch Mithilfe im Familienbetrieb. ist keine notwendige Grundlage mehr Eltern unterschwellig ein schlechtes
 für eine Familienplanung. Zahlreiche Gewissen und somit Unzufriedenheit
Drehen wir das Rad wieder vor in die Minifamilien aus Alleinerziehenden erzeugt.
Zeit nach dem 2. Weltkrieg, schauen – meist Frauen – mit ihren Kindern
wir auf ein Familienbild der 50. Jahre erweitern die Gesellschaft, Trennun- Auf lange Sicht ist die Familie von ei-
– die Zwei-Generationen-Kleinfami- gen und neue Bindungen ergeben ner sinkenden Geburtenrate bedroht.
lie. Die traditionelle Familie, wie sie Patchworkfamilien, Wohn- und Haus- Diese liegt statistisch gesehen bei ak-
uns geläufig ist, ist wie die Liebeshei- gemeinschaften werden gegründet, tuell 1,4 Kindern je Frau. Vergegen-
rat eine aus dem Bürgertum des 19. wie auch mit älteren Mitbewohnern wärtigt man sich, dass mit Beginn der
Jahrhunderts hervorgegangene Ent- geformte Mehrgenerationenhäuser. Industrialisierung vor rund 140 Jahren
wicklung. Der Vater war Familienober- eine Frau hierzulande durchschnitt-
haupt und Ernährer, die Mutter erzog Die Familie, egal wie sie sich gestaltet, lich 4,7 Kinder zur Welt brachte, wird
die Kinder und führte den Haushalt. gilt immer noch als zentrale Instituti- das Ausmaß dieser Entwicklung deut-
Kinder und Küche, das Wohlbefinden on der Gesellschaft. Neben der wirt- lich. Die geringe Geburtenrate wird
des Hausherrn, wie auch das gemüt- schaftlichen und emotionalen Versor- oft den Frauen angelastet: ihr Streben
liche Heim waren ihr vornehmliches gung ihrer Mitglieder ist die Erziehung nach Selbstverwirklichung sowie Er-
Betätigungsfeld. der Kinder von eminenter Bedeutung. folg im Beruf geschehen auf Kosten
 einer Mutterschaft. Tatsächlich hinge-
Heutzutage wird die Familie in ers- Nimmt die Familie diese Aufgaben gen scheint es mehr und mehr junge
ter Linie als emotionale Einheit be- noch ernst oder ist sie in der Lage, die- Männer zu geben, die unter Bindungs-
schrieben, gegründet auf freiwilliger sen Aufgaben voll gerecht zu werden? ängsten leiden und sich scheuen, eine
Partnerschaft. Auch dem Nachwuchs Ist die Vermittlung gesellschaftlicher lebenslange Verpflichtung einer Vater-
kommt eine andere Rolle zu: Kinder Werte in den Familien nicht mehr im schaft zu akzeptieren. Aufgrund der
werden zum emotionalen Bestandteil erforderlichen Umfang vorhanden, aktuellen, globalen Entwicklung muss
der Partnerschaft, nicht mehr geplant, was zunehmende Probleme von Kin- man mit zunehmender Sorge auf exis-
um den materiellen Fortbestand der dern und Jugendlichen in Bildungs- tenzielle Möglichkeiten der künftigen
Familie zu sichern. Schon mehrmals einrichtungen vermuten lassen? In Generationen in die Zukunft blicken.
16 • FA MILIE IM WANDEL

Perspektive Familie – Eine Bestandsaufnahme

Familie kann schon länger mehr als Vater, Mutter, Kind sein. Foto: (JLco) Julia Amaral – Adobe Stock

„Vater, Mutter, Kind(er)“, Einel- Die Frage, was Familie heute heißt, riage/Goldenes Zeitalter der Hochzei-
tern-, Stief-, Pflege-, Patchwork- wird oft vor dem Hintergrund disku- ten“ bezeichnet werden, konnte sich
und Regenbogenfamilien. Die For- tiert, was Familie früher ausmachte. ein Familienmodell durchsetzen, dass
men von Familien sind vielfältig. | Dabei haben manche Menschen Bil- seitdem häufig als Maßstab für die Be-
Barbara Petrick-Rump der im Kopf, die nicht zutreffen und urteilung heutiger Familienformen he-
 dadurch zu falschen Einschätzungen rangezogen wird.
Die Mehrheit der Familien (rd. 71%*), führen.
stellt die Kernfamilie: Mutter und Va- Vergessen wird dabei, dass es (fast)
ter leben mit ihren gemeinsamen, leib- Die Familienwissenschaft verfügt mitt- alle Familienformen, die es heute gibt,
lichen Kindern in einem gemeinsamen lerweile über einen relativ guten Wis- schon früher gegeben hat. Im 18. und
Haushalt. Zwei weitere, größere Grup- sensstand zur sozialhistorischen Ent- 19. Jahrhundert gab es „wilde Ehen“
pen sind Eineltern- und Stieffamilien. wicklung von Familien. Hierzu gehört mit Kindern (z.B. durch Heiratsbe-
Alleinerziehende Eltern stellen einen zum Beispiel die Erkenntnis, dass die schränkungen**). Es gab Eineltern-,
Anteil von rund 17%*. Adoptiv- und mehrheitliche Realisierung des bür- Stief- und Pflegefamilien. Das lag insbe-
Pflegefamilien haben einen geringen gerlichen Ideals „Vater, Mutter, Kind“ sondere an der geringen Lebenserwar-
Anteil von zusammen unter 0,5%. eine historische Ausnahmesituation tung, die um 1800 bei nur rund 35 Jah-
Gleichgeschlechtliche Familien, soge- der 1950er und 1960er Jahre in Europa ren lag. Verstorbene Partner wurden
nannte Regenbogenfamilien, haben und Nordamerika war. In diesen zwei aus ökonomischen Gründen möglichst
statistisch einen verschwindend klei- Jahrzehnten, die in der Familienfor- ersetzt oder Kinder an andere Familien
nen Anteil von 0,05%. schung auch als „Golden Age of Mar- gegeben, die sie großziehen konnten.

* Auswertungen des Statischen Bundesamtes (destatis.de), Zahlen von 2020 Fortsetzung auf S. 18
** Wer „arm“ war, durfte früher nicht heiraten. Das galt im 19. Jahrhundert z.B. für Fabrikarbeiter.
 Erst zum 1.1.1876 wurde im Deutschen Kaiserreich die Eheschließungsfreiheit eingeführt.
KÖ ST E R-K A RT E • 17

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18 • FA MILIE IM WANDEL

Fortsetzung von S. 16

Die Menschen entscheiden selbst, wie und mit wem sie zusammenleben möchten. Illustration: Dariia – Adobe Stock

Der größte Unterschied zwischen da- stellt. Dieses entspricht jedoch nicht Die Veränderungen der familialen
maligen und aktuellen Familienfor- ihrer statistischen Bedeutung. Sog. Strukturen lassen sich als Ausdruck
men ist somit weniger ihr Vorkommen Inseminationsfamilien, das sind Fami- individueller Präferenzen interpre-
als der Grund, aus dem sie entstehen. lien mit Kindern, die durch künstliche tieren. Familie ist flexibler geworden,
 Befruchtung gezeugt wurden, sind muss aber auch flexibler sein.
Heute beruht familiale Vielfalt zu gro- statistisch kaum erfassbar. Es ist an-
 Dieser Text basiert auf einem Beitrag von Anja
ßen Teilen auf freiwilligen Entschei- zunehmen, dass ein Teil dieser Fami-
 Steinbach für Politik- und Zeitgeschichte bei der
dungen. Die Wahl der Lebens- und lien in den „klassischen Vater, Mutter Bundeszentrale für politische Bildung, Creative
Familienform ist inzwischen freier von Kind(er) Familien“ zu finden ist. Commens Lizenz CC BY-NC-ND 3.0 DE, 2017
ökonomischen und sozialen Zwängen.
Nichteheliche Lebensgemeinschaf-
ten mit Kindern existieren nicht auf- ANZEIGE
grund von Heiratsbeschränkungen,
sondern weil die Eltern nicht heiraten
wollen. Eineltern- und Stiefelternfa-
milien entstehen nur selten, weil ein
Elternteil stirbt. Durch Scheidung/
Trennung entstehen mitunter gro-
ße Patchwork-Familien. Kinder ha-
ben nun vielleicht mehrere Väter und
Mütter und weitere Geschwister. Die
Beziehungen sind vielschichtiger, for-
dernder und können bereichernd sein.

Die Abschaffung diskriminierender
Gesetze und Entwicklungen in der
Reproduktionsmedizin haben zwei
neuen Familienformen Raum gege-
ben. Regenbogenfamilien sind in ihrer
Struktur vielfältig und werden in den M i t t a g s b ei K Ö S T E R es s en g eh en ! I n f o 0 4 0 / 6 9 7 0 6 2 23
Medien mitunter besonders herausge-
 T ä g l i c h z w ei l ec k er e G er i c h t e – S c h l e m m er M E Y L E
VO RGE ST E LLT • 19

Vorgestellt: Lorena Gutiérrez
Welche natürliche Gabe möchten Welches Buch lesen Sie gerade?
Sie besitzen? Más allá del Invierno – Isabel Allende
Unendliche Energie zu haben, also,
nie schlafen zu müssen. Können Sie Wann waren Sie zuletzt im Kino,
sich vorstellen, was man alles in dieser und was haben Sie da gesehen?
Zeit schaffen könnte? Cool! Ohh, schon lange her. Ende Juli, denke
 ich, und zwar James Bond, Keine Zeit
Was fehlt Ihnen zum Glück? zum Sterben.
Ich vergleiche Glück immer wieder
mit dem Salutogenese Modell von An- Was sehen Sie am liebsten im Fern-
tonovsky. Da bezeichnet er die Bezie- sehen?
hung Gesundheit-Krankheit als einen Dokumentationen oder einfach Musik-
kontinuierlichen Prozess. Wo wir uns videos im Hintergrund und dabei eine
befinden oder wie wir die Situation nette Konversation haben.
empfinden ist von vielen Faktoren ab- Lorena Gutiérrez arbeitet seit 2021 in der Köster-
hängig, die nicht unbedingt körperlich Welche Musik hören Sie am liebsten? Stiftung. Foto: HD

sein sollen. Glück ist für mich ein Kon- Latino Musik auf Spanisch. Ich singe
tinuum. Es hängt von den momenta- auch viel (auch wenn meine Stimme Haben Sie eine Lieblingspflanze und
nen Zielen, Erwartungen und anderen nicht die beste ist) es macht mir Spaß. ein Lieblingstier?
Faktoren ab. Si, klar. Den Orca (Killerwal), seit ich
 Wann waren Sie zuletzt im Theater den Film „Free Willy“ als Kind gesehen
Was tun Sie für Geld nicht? oder in der Oper? habe.
Etwas ungerechtes. Ich glaube, das letzte Mal war ich An-
 fang 2020 in Berlin. Wegen Covid19 Was ist Ihre Lieblingsfarbe?
Was ertragen Sie mit Humor? habe ich leider jetzt längere Zeit kein Weiß!
Wartezeit beim Arzt trotz eines Ter- Theater oder die Oper mehr besucht.
mins. Wohin verreisen Sie am liebsten?
 Wie entspannen Sie sich? Südfrankreich (Côte d'Azur).
Worauf achten Sie bei Ihrer äußeren Singen, tanzen, spazieren gehen, Und ganz allgemein: Historische Se-
Erscheinung besonders? Freunde treffen, im Wald Fahrrad fah- henswürdigkeiten, ich mag z.B. sehr
Dass meine fast immer weißen Schuhe ren und natürlich, wenn ich meine gerne Schlösser besuchen. Aber auch
sauber sind. Wohnung putze. warmes Wetter und Strand.

Welche Eigenschaften schätzen Sie Was bedeutet das Leitbild Gemein-
an einem Menschen besonders? Kurze Vorstellung sam leben. der Köster-Stiftung für
Authentizität (Echtheit)! Man lacht Sie?
 Im Norden von Nicaragua geboren
mehr, man genießt mehr, man kann Ich identifiziere mich sehr mit dem
Situationen besser einschätzen und Ausbildung zur Pflegefachfrau und Leitbild aufgrund meines Herkunfts-
verstehen, wenn die anderen authen- Pflegewissenschaftlerin landes und unserer Kultur. Bei uns legt
tisch sind. man einen großen Wert darauf, ältere
 Seit August 2021 in der Köster Stif-
 Menschen zu unterstützen und sich
 tung als Mitarbeiterin der Nacht-
Welche Rolle spielen Zufall und gegenseitig zu helfen. Ich bin ziemlich
 bereitschaft
Glück in Ihrem Leben? fasziniert von diesem Konzept.
Gar keine Rolle. Ich finde die Aussa- Hobbys: Sprachen lernen, zeich-
ge „ich habe Glück gehabt“ lustig und nen, Fahrradtouren, singen-tan- Würden Sie selbst im Alter in der
nett, ich sage das natürlich auch ab zen. Köster-Stiftung wohnen wollen?
und zu. Aber ich glaube mehr an Sta- Auf jeden Fall! Und würde es auch im-
 Mir ist besonders wichtig: Meine
tistiken und eigene Bemühungen. mer empfehlen! Die Atmosphäre hier
 Familie, Freiheit & Gerechtigkeit.
 ist prima.
20 • LITE RATUR

Familienumbruch oder Familienbrand?
Literatur hilft.

Am 24. Februar 2022 kamen bereits rund 400 Beiträge zu-
wir in der Köster-Stiftung in sammen, natürlich beteiligte
den Genuss einer zweiten ich mich ebenfalls an dem im-
„Booster-Impfung“, durften mer noch offenen literarischen
uns einigermaßen sicher füh- Werk. So können weiterhin Ge-
len vor Corona ... und erlebten dichte und Liedtexte, Sachtexte
am gleichen Tag, gemeinsam oder Dramen, Prosa oder Brie-
mit der Welt, den Beginn eines fe an g.ruiss@literaturhaus.at
für unmöglich gehaltenen An- (Literaturhaus Wien) gesen-
griffskrieges der Russischen det werden. Die Texte wer-
Föderation gegen die Ukrai- den zu Dossiers zusammenge-
ne. Krieg in Europa! Über- stellt und sind abrufbar unter:
zeugungen und Ratgeber, Ex- www.literaturhaus.at/index.ph-
perteneinschätzungen und p?id=10189
Prominenzgehabe entlarvten
sich vielfach als hohl und voll- Ich empfehle neben der Teilnah-
kommen falsch. Verunsiche- me und/oder der Lektüre dieser
rung macht sich breit. Aber Texte zwei „Familien“-Romane.
zum Glück kann auch Literatur Vor einiger Zeit geschrieben,
helfen. | Klaus Servene zeigen sie immer noch europäi-
 sche Familiengeschichte besser,
Stimmen gegen den Krieg als es wissenschaftliche Texte
 immer wieder zu erklären glau-
Unmittelbar nach Kriegsbeginn ben. Statistiken und Erörterun-
entdeckte ich den Aufruf der IG gen über „demographischen
Autorinnen Autoren Österreich Wandel“, den „Pillenknick“, über
zu einer breit angelegten Text- „Baby-Boomer“, über sich ver-
sammlung unter dem Titel Stim- schiebende „Touch-Points“ mö-
men gegen den Krieg. „Während gen hie und da helfen, aber tie-
es Jahrzehnte dauert, bis Kriegs- fes Verständnis erreicht solche
wunden geschlossen oder Kriege „Welt“-Literatur besser.
überhaupt beendet werden kön-
nen, sind nur wenige Wochen Beide Romane sind bereits viel
nötig, um neue Kriegswunden zu gelesen worden, oft bespro-
schlagen, die sich überall in der chen, mit Preisen bedacht. Und
Welt auswirken.“ vor allem sind beide Bücher ein
 Verständnis- und Erkenntnisge-
Man arbeite an einer langlebi- winn.
gen, vielstimmigen und vielspra-
chigen literarischen Deklaration, Sie kam aus Mariupol
an einem bleibenden Appell für
den Frieden. Und dieser bestehe Eine Frau aus der inzwischen
aus Stimmen, die nicht in der weltbekannten ukrainischen
Öffentlichkeit stehen ebenso Hafenstadt Mariupol wird 1944
wie aus prominenten Fürspre- von den Nazis nach Deutschland
cherinnen und Fürsprechern. verschleppt. Sie überlebt zwar
Binnen kurzer Zeit trug man die elende Zwangsarbeit aber
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