Nordwind - Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow

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Nordwind - Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow
Nordwind
Nachrichten der Evangelischen Kirchengemeinden
Alt-Pankow | Martin-Luther | Niederschönhausen | Nordend

September | Oktober | November 2022

                                                              und Termine
                                                Gottesdienste
                                                               men
                                                zum Herausneh
Vertrauen
Angedacht Michael Hufen | Zauberhafter Handel Christina van Laak
Lieblingslied Julia Baier
Nordwind - Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow
2                                                                                                                                                                                      3

                           Editorial

                           Dies ist bereits die vierte
                           Ausgabe des Nordwind. Ein
                           Jahr lang begleiten wir nun                                                                       Erde anvertraut – so verste-
                           schon die vier Gemeinden                                                                          hen wir das mit dem Gott-
                                                                                             Der Absatz sollte raus!
                           der Region und haben von                                          Krankenhäuser unterschei-       vertrauen.
                           Ausgabe zu Ausgabe immer                                          den zwei Sorten von Patien­        Die Gemeindekirchenrä-       jedoch wird eine kalte Kirche
     Inhalt                etwas dazugelernt, auch           Augen, das sind die Haupt-      ten: diejenigen, die über die   te werden wohl das Herzen       für etliche Besucher nach
                           weil unsere Leser und Be-         und Ehrenamtlichen, die ei-     Notaufnahme kommen, und         in beide Hände nehmen und       Maskenpflicht und Gesangs-
4 Angedacht                gleiter bzw. die ›Paten‹ des      nen Gutteil des Gemeinde-       diejenigen, die mit Termin      Maßnahmen erwägen, die es       verzicht eine noch größere
8 Mutprobe                 Nordwinds (PastorInnen und        lebens tragen, und auf die      und Überweisung aufgenom-       in sich haben könnten. Der      Härte darstellen. Darüber
                           Mitglieder der Gemeindekir-       wir uns verlassen müssen.       men werden; man spricht von     Begriff Winterkirche stammt     müssen wir reden, da brau-
12 Thema ›Vertrauen‹       chenräte) sich eingebracht           Schutz vor vermeidbaren      elektiven Eingriffen. Gesunde   aus einer Zeit, als Kirchen-    chen wir auch Ihre Kreativität
                           haben. Wir in der Redakti-        Ansteckungen, Reduktion         Patienten werden mit einer      schiffe nicht beheizbar wa-     und die Bereitschaft zum Zu-
16 Menschen in den
   Gemeinden
                           on machen das inzwischen          des CO2-Fußabdrucks, jetzt      Schmerztablette nach Hau-       ren. Inzwischen haben wir       hören auf beiden Seiten.
                           wirklich gerne, und wir ma-       die sog. Zeitenwende zur        se geschickt. bis hier: weg!    uns alle an angewärmte Kir-        Hier sei daran erinnert,
18 Familienkirche          chen es uns nicht leicht –        Verteidigung der parlamen-         Wir glauben, dass man        chen gewöhnt, nur birgt ge-     dass Sie alle sich an der Wahl
                           jeder Artikel wird mehrfach       tarischen Demokratie – die      Probleme frühzeitig und be-     rade das Heizen das mit Ab-     des nächsten GKR beteiligen,
20 Erntedank
                           redigiert, und dabei meist        Zeiten werden schwieriger.      herzt angehen muss, nicht       stand größte, sofort erziel-    sich sogar noch aufstellen
                                                  echt so?
22 Gemeindefahrt           gekürzt. Für wen aber sch-        Auch für uns als Gemein-        mit Hysterie, sondern mit       bare Einsparpotential. Eine     lassen können, dass Sie Ih-
                           reiben wir eigentlich?            den. Das Geld wird spärli-      einem realistischen Blick.      Verdreifachung der Gaspreise    re GKR-Mitglieder direkt an-
23 Ewigkeitssonntag           Für die Gemeindeglieder,       cher fließen und die Kosten     Dass man nichts unversucht      verkraften wir nicht, ›die      sprechen und in den Gemein-
25 Ökumenische 		          die den Brief abholen oder        steigen, regierende Politiker   lassen sollte, dass Weiter-So   Kirche‹ mag reich sein, ohne    deversammlungen das Wort
   Bibelwoche 2022         über den Briefkasten emp-         sprechen von Verzicht. End-     und Laissez-faire keine Stra-   Budget und Planung wären        ergreifen können. Das, was
                           fangen, klar. Für diejenigen,     lich – so möchte man sagen.     tegien sind. Gott hat uns die   wir längst bankrott. Zugleich   da auf uns zukommt, trägt
26 Goldene Konfirmation    die wir dazu auffordern, die                                                                                                      sich besser, wenn es auf
27 Erster Lebendiger 		    Kreise und Gruppen zu be-                                                                                                         mehrere Schultern verteilt
   Adventskalender         suchen oder die zu den viel-                                                                                                      wird, indem Entscheidungen
                                                             Foto: Mareike Frühauf

                           fältigen Veranstaltungen in                                                                                                       abgewägt und erläutert wer-
28 Berichte aus den GKRs   der Region hingehen, auch                                                                                                         den.
                           für die. Manche von Ihnen                                                                                                            Dass wir als Redaktion die
32 Mein Lieblingslied
                           werden neugierig sein auf                                                                                                         Ehrenamtlichen und, soweit
34 Vom Ende her            das, was wir uns erzählen,                                                                                                        vorhanden, die Gemeinde-
                           hoffentlich. Man schreibt im-                                                                                                     beiräte an Bord haben, ist
36 Abkündigungen           mer für das Publikum, das                                                                                                         uns ein besonderes Anliegen.
38 Amt & Ehrenamt          man zu kennen glaubt. Eine                                                                                                                      Ihre Redaktion
                           Gruppe von Menschen aber
                                                                                                                                                              ..beiräte hinter uns und
40 Plan / Impressum        steht uns besonders vor                                                                                                            gemeinsam die
                                                                                                                                                              Gemeindeöffentlichkeit der
                                                                                                                                                              Region im Blick haben, ist uns
Nordwind - Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow
4                                                                                                                                                                                                 5

Angedacht

Vertrauen wagen
Eine beliebte Übung zum              Vertrauen ist ein Begriff,       mehr Gründe für Misstrau-
Vertrauen ist es, sich mit       der in unserer Zeit geradezu         en und Angst und weniger
dem Rücken zu einer Per-         inflationär gebraucht wird.          für Vertrauen und Zuver-
son zu stellen und sich fal-     »Vertrauen ist der Anfang            sicht zu geben scheint.
len zu lassen. Manchen von       von allem«, so textete die           Tatsächlich ist aber wahr-
uns fällt das schwer. Ob es      Deutsche Bank, Politiker             scheinlich nur die Anzahl
                                                                                                                                                                      beide Teile Deutschlands
nun daran liegt, dass man        werben um Vertrauen, und             der Worte gestiegen.
                                                                                                                                                                      zum nuklearen Schlachtfeld
sich selbst nicht traut, weil    fehlendes Vertrauen wird                Vor 40 Jahren fanden un-
                                                                                                                                                                      machten.
der andere vielleicht zu         häufig als die Ursache vie-          ter dem Motto ›Vertrauen
                                                                                                                                                                         ›Vertrauen wagen‹ – auch
schwach ist, oder weil der ei-   ler Konflikte im privaten wie        wagen – Damit wir leben
                                                                                                                                                                      in Verbindung mit dem Sym-
gene ›Kontrollverlust‹ zu be-    im öffentlichen Bereich be-          können‹ die regionalen Kir-
                                                                                                                                                                      bol ›Schwerter zu Pflugscha-
drohlich oder das Vertrauen      nannt. Ja, selbst die christ-        chentage 1983 in der DDR
                                                                                                                                                                      ren‹ – war revolutionär und
in die haltende und auffan-      lichen Kirchen leiden unter          statt. Das klang erst einmal
                                                                                                                                                                      hoch politisch. Gerade in
gende Person zu gering ist …     einem gewaltigen Vertrau-
                                                                                                                                            Plakat für die re­­gio­   dieser politischen Situation
    Wer anderen vertraut,        ensverlust. Das ist eigent-                                                                                nalen Kirchentage         um Vertrauen zu werben,
entscheidet sich bewusst         lich heute nicht anders als                                                                                1983 in der DDR
                                                                                                                                                                      erwies sich als herausra-
dafür, sich verletzbar zu ma-    früher. Durch das gestei-
                                                                                                                                                                      gender Beitrag der evan-
chen. Denn jeder Vertrau-        gerte Kommunikationsauf-
                                                                                                     fromm – war aber revolu­        wahrung der Schöpfung‹           gelischen Kirche zur Ent-
ensakt beinhaltet auch die       kommen entsteht jedoch
                                                                                                     tio­när. 1983 schwankte die     hatte hier sein Zuhause.         spannungspolitik und letzt-
Möglichkeit, selbst Scha-        der Eindruck, dass es heute
                                                                                                     DDR-Führung zwischen den        Mit dem Motto ›Vertrauen         endlich auch zur Eröffnung
den zu nehmen.
                                                                                                     Feierlichkeiten zum 100. To-    wagen‹ hatte die kirchliche      geschützter Räume für Dis-
                                                                                                     destag von Karl Marx und        Friedensbewegung das The-        kussionen über die Grenzen
                                                                                                     denen zum 500. Geburtstag       ma gesetzt.                      des ›innerkirchlichen Dienst-
                                                                                                     von Martin Luther. Die The-         Nach dem NATO-Doppel-        gebrauchs‹ hinaus.
                                                                                                     men auf den Kirchentagen,       beschluss (1979) und den            Was am 24. September
                                                                                                     die Raum boten für sonst        parallelen Beschlüssen im        1983 in Wittenberg als abend-
                                                                                                     nicht führbare Diskussio-       Warschauer Pakt eskalier-        liche Zusammenkunft im
                                                                                                     nen, spannten den Bogen         te nicht nur die Aufrüstung      Kerzenlicht mit Textlesung
                                                                                                     von Aufrüstung in West und      auf beiden Seiten des Eiser-     angekündigt war, entpuppte
                                        Schwerter zu Pflugscharen,                                                                                                    sich als Feier am Schmiede-
                                 Skulptur von Jewgeni Wiktorowitsch
                                                                                                     Ost über Umweltschutz bis       nen Vorhangs. Es gab auch
                                     Wutschetitsch – 1959 Geschenk                                   hin zum DDR-Strafrecht.         konkrete Planspiele der Mi-      feuer, in dem der Schmied
                                      der Sowjetunion an die UNO –                                   Der konziliare Prozess ›Frie-   litärs und Politiker, die ganz   Stefan Nau ein Schwert in ei-
                                        Garten im Hauptquartier der
                                     Vereinten Nationen in New York                                  den, Gerechtigkeit und Be-      Mitteleuropa und vor allem       ne Pflugschar umschmiedete.
Nordwind - Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow
6                                                                                                                                                                                7

                                                                                                                                     Friedensdekade 2022:
                                                                                                    klar im Weg. Beispiele da-
                                                                                                                                     ZUSAMMEN:HALT
                                                                                                    für können viele Menschen
                                                                                                                                     Vom 6. bis 16. November 2022
                                                                                                    auch aus dem Raum der Kir-
                                                                                                                                     in der Friedenskirche
                                                                                                    che benennen. Die Verwei-
                                                                    serem Gegenüber zutrau-                                          Dietzgenstraße 19, 13156 Berlin
                                                                                                    gerung einer öffentlichen
                                                                    en. Das setzt aber voraus,      strafrechtlichen Aufarbei-
Am 24.9.1983 schmiedet Kunstschmied Stefan Nau auf dem              dass wir unserem Gegen-                                          »Seit über 40 Jahren engagiert sich die
                                                                                                    tung der Missbrauchsskan-
Wittenberger Lutherhof vor mehr als 2.000 Zuschauern ein
                                                                    über überhaupt begegnen,                                         Ökumenische FriedensDekade für Ge-
Schwert zu einer Pflugschar um. (Foto: ©Dirk Eisermann)                                             dale in den christlichen Kir-
                                                                    Räume und Möglichkeiten                                          rechtigkeit, Frieden und die Bewahrung
                                                                                                    chen ist nur ein Beispiel, ei-
                                    che Kraft sie haben können,     der Begegnung und des                                            der Schöpfung. Auch im Jahr 2022 will die
                                                                                                    ne mit kirchlichem Segen
»Ein jeder braucht sein Brot,       aus ihren grundlegenden         Austauschs schaffen, bereit                                      FriedensDekade einen Beitrag zur Vertie-
                                                                                                    versehene Luxushochzeit
seinen Wein und Frieden             Glaubenserfahrungen nicht       sind, eigene Bewertungen in                                      fung des christlichen Friedenszeugnisses
                                                                                                    – in Zeiten des Krieges und
ohne Furcht soll sein.              nur über Vertrauen zu reden,    Frage zu stellen und tatsäch-                                    leisten und zur friedenspolitischen Wil-
                                                                                                    wachsender sozialer Span-
Pflugscharen schmelzt               sondern Wege aufzuzeigen,       lich mit ausgestreckten Ar-                                      lensbildung in Kirchen, Gemeinden und
                                                                                                    nungen – für ausdrücklich
aus Raketen und Kanonen,            Vertrauen zu schaffen.          men und offenen Gesichtern                                       Gesellschaft beitragen.«
                                                                                                    unchristliche Brautleute ein
dass wir in Frieden                                                 aufeinander zuzugehen. Es                                            Das Motto der diesjährigen Frieden-
                                                                                                    anderes.
zusammen wohnen.«                     Vertrauen wagen               setzt voraus, dass wir uns                                       dekade ist ZUSAMMEN:HALT. Darum wird
                                                                                                       Wenn Vertrauen auch
                                      dürfen wir getrost,           der inflationären Angstpro-                                      es sicher gehen müssen in den kommen-
                                                                                                    mit der Gefahr zu fallen ver-
   Wie Vertrauen verspielt            denn du, Gott, bist mit       paganda entziehen, wo es                                         den Monaten und Jahren: Dass sich die
                                                                                                    bunden ist, gilt dann das
wird, weiß jeder Mensch. Um-          uns, dass wir leben,          möglich ist, wissenschaft-                                       Menschen, die Gesellschaft, die Welt
                                                                                                    Bekenntnis, dass wir nicht
so wichtiger ist es, sich im-         denn du, Gott, bist mit       lich argumentieren, unser                                        nicht immer weiter auseinanderdividie-
                                                                                                    tiefer fallen können als in
mer wieder klar zu machen,            uns, dass wir leben.          Wissen aus Geschichte und                                        ren lassen.
                                                                                                    Gottes Hand. Oder mit den
dass ohne Vertrauen kein              (Fritz Baltruweit)            Politik ernst nehmen und                                            Wir laden Sie herzlich ein, mit Men-
                                                                                                    Worten des Befreiungstheo-
Konflikt gelöst und keine Ba-                                       uns darauf besinnen, in un-                                      schen aus der Ökumene in Pankow jeden
                                                                                                    logen Dom Helder Camara:
sis für das friedliche Zusam-          Vertrauen schaffen, ver-     serem Gegenüber auch und                                         Tag für eine halbe Stunde miteinander für
                                                                                                    »Hoffnung, die das Risiko
menleben aller Menschen ge-         trauensbildende Schritte        vor allem den Nächsten zu                                        den Frieden zu bitten, zu singen und Lich-
                                                                                                    scheut, ist keine Hoffnung.
schaffen werden kann.               gehen war vor 40 Jahren         sehen, der unserer Hilfe und                                     ter zu entzünden. Was ist der Weg zum
                                                                                                    Hoffen heißt, an das Aben-
   Deshalb ist es heute genau       das Gebot der Zeit und ist      Barmherzigkeit bedarf.                                           Frieden nicht nur in der Ukraine, sondern
                                                                                                    teuer der Liebe glauben,
wie vor 40 Jahren so wichtig,       es heute mit unverminder-          Die ›Verkrümmung in uns                                       überall auf der Welt?
                                                                                                    den Sprung ins Ungewisse
zu beschreiben, wie Vertrau-        ter Dringlichkeit.              selbst‹ als Fixierung auf die                                       Im Anschluss an jedes Friedengebet
                                                                                                    wagen und sich dann ganz
en aufgebaut werden kann,              Vertrauen wird stärker, je   eigene Person und die Inte-                                      können wir darüber miteinander ins Ge-
                                                                                                    Gott überlassen.«
und welchen Anteil Christen         weniger Angst wir haben. Je     ressen der eigenen Grup-                                         spräch kommen.
daran haben können, ja wel-         mehr Gutes wir uns und un-      pe steht diesem Bestreben                     Michael Hufen
Nordwind - Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow
8                                                                                                                                                                                    9

Thema

Mutprobe
       Hier vielleicht noch ein einleitender
       Satz, z.B. »Wann wart Ihr das letzte Mal
       so richtig mutig?«, haben wir unsere
                                                                                             A   m Wochenende gucke ich mit
                                                                                                 meinem Papa immer Filme für
                                                                                             Große. Wir kuscheln uns auf dem So-
       Gemeindekinder gefragt. Hier die
       Antworten:
     Die Kinder der
                                                                                             fa unter einer Decke ein, und dann
                                                                                             geht es los. Manchmal sind die Filme
                                                                                             ganz schön gruselig. Zum Beispiel
                                                                                                                                           B   in ich auch schon mutig,
                                                                                                                                               wenn ich Essen probiere,
                                                                                                                                           das ich nicht kenne?
     Friedenskirchgemeinde erzählen,                                                         wenn Voldemort gegen Harry Potter               Kindergartenkind, 6 Jahre
     wann sie zuletzt einmal so richtig
     mutig waren. Zugehört hat ihnen
                                                                                             kämpft. Ich habe aber keine Angst,
     Vivian Osemwegie.                                                                       weil mein Papa mich beschützt.
                                                                                                          Kindergartenkind, 5 Jahre

                                                               E   inmal stand ich auf dem
                                                                   Balkon unserer Woh-

L   etzte Woche waren in der Gemeinde Kinder-
    tage. Wir haben das Leben im Kloster nachge-
                                                               nung. Ich habe Autos, Men-
                                                               schen, Katzen und Vögel
spielt. An einem Tag haben wir uns unsere selbst
ein Wort
gemachten Mönchskutten angezogen und sind
                                                               beobachtet. Auf einmal ent-
                                                               deckte ich auf dem Balkon                                                       W     enn man eine Getränkekiste auf
                                                                                                                                                     den Boden stellt und immer und im-
                                                                                                                                               mer mehr Kisten draufstapelt, entsteht
auf einen Ausflug in die Stadt gegangen. Das war               gegenüber einen Jungen. Ich
mir zuerst ganz schön peinlich, denn eigentlich                habe meinen ganzen Mut zu-                                                      ein Turm. Mit meinen Füßen habe ich
verkleide ich mich nicht mehr. Die Leute haben                 sammengenommen und ihm                                                          mich immer in die seitlichen Grifflöcher
ganz verwundert geguckt, aber wir haben uns                    zugewunken. In den nächs-                                                       der letzten Kiste geschoben und dann die
gegenseitig als Gruppe Mut gemacht.                            ten Tagen haben wir uns im-                                                     nächste Kiste oben draufgestellt. So bin
                                                               mer wieder gesehen und                                                          ich immer höher geklettert. Bis zur Baum-
                         Christenlehrekind, 9 Jahre
                                                               sind Freunde geworden.                                                          krone des Baumes über mir. Die Kisten
                                                                                                                                               haben etwas gewackelt, und unten stan-

                                                                                             I
                                                                 Kindergartenkind, 6 Jahre
                                                                                               ch musste ganz schön mutig sein, als ich        den viele Leute und haben zugeschaut.
                                                                                               in die neue Schule gekommen bin. Die Kin-       Es war ja Sommerfest auf dem Gemein-

                        A   ls meine beste Freundin und ich uns gestritten hat-              der in meiner Klasse haben gesagt, ich soll       degelände der Friedenskirche. Ich war
                            ten, waren wir richtig wütend aufeinander. Ich wollte            weggehen, wenn ich mit ihnen spielen woll-        gut gesichert, und trotzdem hat es mich
                        mich zwar bei ihr entschuldigen und fragen, ob wir wieder            te. Nachdem ich sehr häufig nachgefragt ha-       Überwindung gekostet, das Ziel im Auge
                        Freunde sind, hatte aber Angst. Am Ende habe ich mich                be, hat mir ein Mädchen vertraut und hat          zu behalten. Ich fand mich ziemlich mu-
                        doch bei ihr entschuldigt. Ich bin froh, dass ich mich ge-           mich mit zum Spielen genommen. Dadurch,           tig, und ich glaube, die Gemeinde auch.
                                                                                             dass ich immer wieder mutig war, habe ich
                        traut habe, weil ich so jetzt eine beste Freundin habe, mit                                                                               Jungengruppe, 9 Jahre
                        der ich immer reden kann.             		                             am Ende gute Freunde gefunden.
                                                        Christenlehrekind, 12 Jahre              Christenlehrekind, 7 Jahre
Nordwind - Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow
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Thema

Vertrauen                                      Gesegnet ist der Mann, der sich auf den HERRN verlässt
                                               und dessen Zuversicht der HERR ist.
und verholzen                                  Der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt,
                                               der seine Wurzeln zum Bach hin streckt.
                                               Denn obgleich die Hitze kommt, fürchtet er sich doch nicht,
                                               sondern seine Blätter bleiben grün;
                                               und er sorgt sich nicht, wenn ein dürres Jahr kommt,
                                               sondern bringt ohne Aufhören Früchte.
Holzhäuser sind in Skandinavien, auch in       JEREMIA   17:7-8                                         "Teer" verbunden, auch in diesem Wort
den USA, üblich, aber bei uns aus der Mo-                                                               steckt das deru-.
de gekommen. In Bergregionen haben sie                                                            Das Wort ›vertrauen‹ gibt noch ein wei-
überlebt, auf dem Land, wo das Geld für                                                        teres Geheimnis preis, im engsten Sinne
teures Material fehlte, und dort, wo Nach-                                                     trägt es die Bedeutung ›verholzen‹, genau-
barn oder Familien gemeinsam das nächs-                                                        er: so fest wie Holz werden. In der Seefahrt
te Haus bauen.                                                                                 in Nordeuropa wurden die Holzplanken der
   Wir kennen die spielenden Kinder in den                                                     Schiffe mit Teer verbunden.
Stuben auf den Aquarellen von Carl Lars-         Gemütlichkeit, Belastbarkeit, Dauer,             Übrigens scheint es mir nicht unwahr-
son, die Alexandrowka in Potsdam und die      Treue und Trost – diese Eigenschaften erbt       scheinlich, dass das lateinische Wort ›pix‹
umlaufende Veranda der Häuser im ameri-       das Holz von den Bäumen, die über Jahr-          (Pech) und das griechische ›pistis‹ (Ver-
kanischen Süden, erinnern uns an das An-      zehnte, manchmal Jahrhunderte hinweg             trauen) sich auf ähnliche Weise auf einan-
kommen in einer Wanderhütte im Harz.          aus Luft, Wasser und Sonne gewachsen,            der beziehen.
                        Beständigkeit
   Holzgebäude atmen Ewigkeit: Lebens-        eine je Baumart spezifische Verwendung              Vertrauen muss man sich erwerben,
lange Gemütlichkeit bei Ikea, rundum mit      ermöglichen.                                     manchem gelingt das ganz besonders
Eiche vertäfelte Ratssäle oder „Herrenzim-       Sie werden das englische Wort ›tree‹          leicht. Vorsicht ist angesagt, wenn Begeis-
mer“ in preußischen Schlössern sprechen       oder das russische ›дерево‹ kennen, bei-         terung sich breitmacht,; erst, wenn die Sin-
von Ewigkeiten jenseits eines Menschen-       de gehen auf die indogermanische Wurzel          ne nicht mehr benebelt sind, stellt sich her-
lebens. In Sibirien, so habe ich gelesen,     ›deru-‹ mit der Bedeutung ›Baum, Eiche‹ zu-      aus, ob das Vertrauen angebracht war oder
ist Holz widerstandsfähiger als Eisen oder    rück. Im Deutschen hat diese Silbe in Flie-      nicht. Verlässlichkeit bezieht sich immer
                                                         bitte doch ohne -
Beton. Von der Verwendung in Geige, Cel-      der, Holun-der und Wachol-der überlebt.          auf bestimmte Situationen. Vertrauen zu er-
lo, Flöte oder Didgeridoo und Alphorn ganz    Und tatsächlich leitet sich auch das Wort        wecken und Vertrauen aufbauen zu können,
zu schweigen. Vielleicht würde ein Violo-     ›trauen‹ (engl. ›trust‹) daraus ab. In diesel-   beides liegt im Charakter eines Menschen.
nist seine Geige als einen treuen Begleiter   be semantische Gruppe gehören ›treu‹ und
bezeichnen.                                   ›Trost‹. Wohlfühlwörter allesamt.                                           Claus Knapheide
Nordwind - Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow
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Thema

Kurze Geschichten
von einem guten Gefühl                                                                           brochen: Die Tochter kündigt
                                                                                                 ihren Besuch mit den Enkel-                                         Was wir noch erfahren:
                                                                                                 kindern an. Wieder einmal                                        Um vertrauen zu können,
Eine Felsenwüste, vielleicht                                                                     lösen sich die Sorgen in der                                     brauchen wir niemanden,
irgendwo zwischen Jericho                                        Nordosten Berlins. Auf einer    großen Freude auf wie der         Was wird hier ausge-           der uns die Steine aus dem
und Jerusalem. Unter dem         Der Reisende weiß, dass         Bank ruht eine ältere Dame      Frühnebel beim Aufgang der     drückt, was verbindet die         Weg räumt. Nein – wir wer-
tiefblauen Himmel flirrt die     er in der Einsamkeit leicht     aus. Der umgebende Park         Sonne.                         verschiedenen Bilder? Es          den es aushalten, immer
Luft. Das Gestein scheint         ohne von ihnen
                                 von   ihnen überfallen wer-     wirkt wie eine Oase der Stil-      Schnell, mit wenigen ein-   geht um eine Erfahrung und        wieder Hindernissen oder
in der sengenden Hitze zu        den kann. Was wird ihm auf      le inmitten der lärmenden       fachen Strichen, entsteht      gleichzeitig ein Versprechen      Ungewissheiten zu begeg-
glühen. Am Horizont erstre-      dem beschwerlichen Weg          Stadt. Von der nahe gelege-     eine weitere Skizze: Im Vor-   für die Zukunft: Für mich         nen. Denn der bereitete
cken sich kahle Höhenzüge.       widerfahren? Was treibt         nen Straße ist das Martins-     dergrund ein Tisch, Ess- und   wird gesorgt, ich werde We-       Tisch verspricht ja nicht nur
Die grandiose Naturschön-        ihn voran?                      horn eines Rettungsfahr-        Trinkgeschirr stehen darauf,   ge aus meinen Konflikten          Stärkung durch Speisen und
heit liegt unberührt in völli-      Nach einiger Zeit taucht     zeugs zu hören. Die Dame        Speisen und Getränke. Ei-      finden. Darauf kann ich ver-      Getränke. Viel wichtiger ist
ger Stille. Nur der lange Weg    eine Oase auf, gleichsam        zuckt zusammen – das Ge-        nige Menschen an der ei-       trauen. Menschen erfahren         die schwerelose, immate-
führt hindurch, scheinbar        aus dem Nichts. Bäume           räusch erinnert sie an ihren    nen Seite der Tafel. Jemand    das überall, seit jeher, milli-   rielle Verpflegung: So be-
endlos. Dem Reisenden be-        spenden Schatten, frisches      zurückliegenden Aufenthalt      nimmt an der anderen Seite     onenfach und in immer neu-        steht das Versprechen des
gegnet kein Lebenszeichen.       Wasser tritt aus einem          im Krankenhaus, das Leid        Platz. Knapp beschreibt der    en Erscheinungsbildern.           Psalms vielleicht letztlich in
Bewegen ihn die Eindrücke        Felsspalt hervor. Mehrere       und ihre Ängste. Sie weiß,      23. Psalm: »Du bereitest vor      Die Erfahrung ist essen-       einem Perspektivwechsel.
der Wüste?                       Sträucher tragen Früchte.       dass ihr weitere Krankheits-    mir einen Tisch im Angesicht   tiell, sie nährt das gute Ge-        Wenn wir unsere Umge-
  Denn?
   Doch bei aller Schönheit      Ein wunderbares Schau-          schübe bevorstehen und sie      meiner Feinde«. Die Szene      fühl des Vertrauens, das die      bung mit anderen Augen,
der bizarren Landschaft ist      spiel offenbart sich dem        auf fremde Hilfe angewiesen     könnte angenehm wirken,        Grundlage dafür bildet, vor-      aus einem anderen Blickwin-
das Leben hier bedroht – vor     Reisenden inmitten der le-      sein wird. Wie wird sie den     ein entspanntes Treffen sug-   anzugehen, neue Schritte zu       kel, in einem anderen Licht
allem natürlich durch das        bensfernen Umgebung.            vor ihr liegenden Weg gehen     gerieren – aber, dass Feinde   wagen. Und je schwieriger         wahrnehmen, wandelt sich
fehlende Wasser. Aber auch          Szenenwechsel, von der       können?                         erwähnt werden, stört. Geht    der Weg, je mehr auf dem          das Bild, lösen sich Konflik-
umherziehende Beduinen           zeitlosen orientalischen Ku­       Die Gedanken der Frau        es hier um kriegerische Aus-   Spiel steht, desto nötiger        te, werden aus Feindbildern
können gefährlich werden:        lisse aus etwa 3.000 Kilo­me­   werden durch das Vibrieren      einandersetzungen orien-       wird es zu vertrauen.             neue Freunde. Darauf zu ver-
                                 ter in nordwestliche Rich-      ihres Smartphones unter-        talischer Halbnomaden der                                        trauen, ist ein gutes Gefühl.
                                 tung: Wir befinden uns im                                       Antike?
                                                                                                                                                                                Wiebke Godow
Nordwind - Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow
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Zauberhafter
Handel

Herr Zaus haderte. Er ha-                                                                                                     »Freude – nein. Zuversicht
derte mit dem Leben. Er                                                                                                       – beileibe nicht. Hoffnung
haderte mit den Menschen.                                                                                                     – ganz und gar nicht. Viel-
Er haderte sogar mit dem                                     »Sie wünschen, der Herr?«,                                       leicht die Liebe? Definitiv    derte. Auf eine Diagnose
Wetter. Über dieses Ha-                                      fragte das Kind, gekonnt in                                      zu wenig. Was kann ich gut?    müsse sie warten. Die Pro-
dern war Herr Zaus ganz          Das war es. Herr Zaus       geschäftlicher Manier.              Herr Zaus zögerte und        Ich hab´s! Ich kann gut aus-   ben noch im Labor. Und vor
grau und müde geworden,       wollte zu diesem Zauber-          Herr Zaus hörte sein Herz     überlegte. »Ich hätte ger-      halten. Aushalten, das ist     lauter Ungeduld und Unbe-
nichts machte ihm Freude,     laden. Am besten noch          pochen, ein Kind? Hier? Was      ne das Vertrauen in mich        es, was ich kann. Das kann     hagen fühle sie sich gänz-
alles erschien ihm sinnlos    heute. Und welch Glück,        sollte er überhaupt kaufen?      selbst. Wie viel kostet         ich tatsächlich gut.«          lich schlapp und ängstlich.
und fad.                      dieser Zauberladen lag         Was benötigte er in seinem       das?« Und wieder lächelte          Der Handel wurde ding-         »Ach schön«, sagte da
   Eines Tages, Herr Zaus     bei den großen Platanen        Leben? Was war essentiell?       das Kind. »Wir verkaufen        fest gemacht. Herr Zaus leg-   das freundliche Kind. »Da
stand mal wieder verloren     im Schlosspark, am Ein-        Ach ja! Jetzt fiel es ihm ein:   hier ja nicht, mein Herr. Wir   te sein ›Aushalten‹ auf die    kann ich Ihnen ›das Aus-
in der Teeküche auf der Ar-   gang leuchtete ein kleines        »Vertrauen«, flüsterte        tauschen. Was könnten Sie       Ladentheke, etwas wider-       halten‹ anbieten. Ist gera-
beit herum, gab ihm sein      freundliches Lämpchen, die     Herr Zaus. »Ich brauche Ver-     denn von Ihren Fähigkeiten      willig, immerhin war das       de ganz frisch eingetroffen.
Kollege Franz den Tipp mit    Holztür knarzte einladend,     trauen.«                         anbieten? Was zeichnet Sie      Aushalten ihm ein treuer       Und wir haben ein großes
dem Zauberladen. Ein Zau-     und Herr Zaus trat ein.           Das Kind lächelte. »Da        besonders aus? Und was          Begleiter geworden. Das        Stück davon. Was bieten Sie
berladen, in dem man ganz        Der Raum strahlte zuver-    haben wir ganz unter-            sind die Eigenschaften, von     Kind griff ins Regal, füllte   denn zum Tausch an, meine
erstaunliche Dinge erwer-     sichtlich und verheißungs-     schiedliche Varianten von        denen Sie viel haben? Was       mit Umsicht das ›Vertrauen     Dame?«
ben konnte. Nicht etwa ei-    voll. Hinter der Ladenthe-     Vertrauen, mein Herr. Das        bieten Sie uns an?«             in sich selbst‹ in eine Pa-        Herr Zaus trat aus dem
nen Zauberkasten, einen       ke lugte der Kopf eines Kin-   sind unsere Klassiker: Ver-         »Oje, das ist nicht ein-     piertüte und übergab die-      Zauberladen. Sein Gang war
Zauberstab oder ein Ge-       des hervor. Es betrachtete     trauen in sich selbst, Ver-      fach«, stöhnte Herr Zaus        se Herrn Zaus.                 ungewohnt schwungvoll.
wand, nein, sondern Fähig-    Herrn Zaus mit ernsten und     trauen in Andere, Vertrauen      und merkte, wie ihm das            Im Hinausgehen nahm
keiten, die man gut brau-     fürsorglichen Augen; ei-       in Gott.«                        Blut zu Kopfe stieg.            Herr Zaus wahr, wie eine                Christina van Laak
chen kann, zum Leben und      ne wuchtige Kasse strahl-                                          Er nestelte an seinem        neue Kundin an den Tresen
Lieben eben.                  te mit gusseisernem Stolz.                                      Pullunder und murmelte:         trat und ihr Anliegen schil-
Nordwind - Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow
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Menschen
in den Gemeinden

                                                                                                                  Ich spreche mit vielen Leuten und
»Mit Gottes Hilfe«
                                                                                                                  versuche, sie zum Lächeln zu bringen.
                                        Engagiert und tatkräftig: Nataša C̆onková unterstützt
                                        die Kirchengemeinde Niederschönhausen.
                                        Im Gespräch mit der Redaktion des Nordwind
                                                                                                                                         ruhig und friedlich war und
                                        erzählt sie zunächst von ihrer Kindheit nahe Prag
                                                                                                                                         einfach gewartet habe. Es Schlimmes auf der Welt pas-
                                        in einem säkular eingestellten Elternhaus,
                                                                                                          einen Menschen schickt,        gibt Menschen, die über das sieren muss. Das ist wie ei-
                                        späteren Lebensstationen in Süddeutschland
                                                                                                          dem es schlechter geht als     Evangelium lachen. Deshalb ne Spritze, die weh tut, aber
                                        und von ihrer Familie, mit der sie 2017 nach Berlin
                                                                                                          mir. Dann kann ich ihn trös-   hat Jesus gesagt, dass man hilft. Gott will uns ja helfen,
                                        übersiedelte. Eindrücklich beschreibt sie ihre
                                                                                                          ten und vergesse schnell       die Perlen nicht vor die Hun- aber wir rufen ihn oft nicht.
                                        geistige Heimat.
                                                                                                          meine schlechten Gefühle.      de werfen soll. Er hat auch Und wir kommen nur auf ei-
Nataša C ̆onková (Foto: C. Knapheide)                                                                     Und dafür bin ich Gott sehr    gesagt, dass man Gottes nem engen Weg in den Him-
                                                                                                          dankbar.                       Kinder an ihren Früchten er- mel. Wenn ich leide, dan-
                                        Kraft kann – manchmal mit                                            Ich bete viel zu ihm und    kennt. Es gibt neun Früch- ke ich Jesus dafür und bitte
                                        Worten, oder auch nur mit                                         auch zur Muttergottes.         te: Liebe, Frieden, Geduld, ihn, dass er mir hilft, es zu
Sie sind evangelisch, ich bin           einem Lächeln. Alles, was                                         Sie ist Gott so nah – kein     Freundlichkeit und noch ei- tragen. Es ist gut, schlech-
katholisch – das ist ganz               im Lauf des Tages passiert,     nicht. Manche denken, dass        Mensch kann ihm näher          nige, die im Galaterbrief ste- te Zeiten mit Frieden im
gleich, es gibt ja nur einen            kommt von Gott, und des-        sie Geld oder Erfolg brau-        sein als sie! Sehen Sie, was   hen. Diese Früchte möchte Herzen durchzustehen. Ich
Gott. Gott ist nur Liebe,               halb möchte ich alles, was      chen. Weil es ihnen nicht         die Geschichte der Hochzeit    ich gern haben! Ob man im weiß, dass jeder Mensch
und Gott hat mich hierher               geschieht, ganz in mich auf-    hilft, suchen sie immer wei-      von Kana bedeutet? Bei je-     Leben Anwalt oder Putzfrau sein Kreuz trägt. Und dass
geschickt. Das war im Mai,              nehmen. Morgens, wenn ich       ter, immer schneller. Man-        der Ehe auf der Welt ist Ma-   war, danach fragt Gott nicht. es gut für uns ist, demütig
ja, im Gottesmonat – ist das            aufwache, denke ich im-         che Leute denken auch,            ria immer schon da. Sie ist    Er richtet nur nach der Liebe, zu sein wie ein Kind.
nicht schön? Ich arbeite in             mer daran, dass Gott mei-       dass ihnen der Alkohol            eine große Helferin. Als ich   die wir im Leben gegeben          Das schönste Bild der Bi-
der Kirche, räume Bücher                ne Hand nimmt. Was ich an       hilft. Aber das alles stimmt      mir große Sorgen um mei-       haben. Deshalb mache ich bel ist für mich die Szene mit
auf, schmücke den Altar,                dem Tag tue – ich tue es für    nicht, denn nur Gott ist die      ne Tochter gemacht habe,       mir mehr Sorgen über mei- dem letzten Abendmahl, mit
versorge die Blumen. Ich                Gott. Ich weiß, dass es sein    Liebe – und Gott ist nur Lie-     hat Maria mich beruhigt.       ne Seele als über meinen Jesus, den Jüngern, Maria
spreche mit vielen Leuten               Wille ist. Darüber bin glück-   be! Ich möchte einfach mit        Ich wusste, dass alles gut     Körper. Dinge wie Geld sind und Maria Magdalena.
und versuche, sie zum Lä-               lich, ich fühle mich ganz von   Jesus leben. Für mich heißt       wird, dass meine Tochter       mir nicht wichtig. Mein Haus
cheln zu bringen. Wenn ein              Frieden erfüllt. Ich glaube,    das, dass die Liebe zu Gott       überleben und wieder ge-       ist der Himmel. Wer wirklich              Das Gespräch mit
Fest gefeiert wird, schaue              dass jeder Mensch geliebt       und zu den Menschen das           sund werden wird. Aber         auf Gott vertraut, hat keine     Nataša C ̆onková vom 23.6.
                                                                                                                                                                        wurde im Juni aufgezeichnet von
ich, was gebraucht wird, wo             werden möchte, und des-         Wichtigste ist. Wenn ich          viele Leute haben das nicht    Angst. Was Angst macht, ist        wurde aufgezeichnet von
ich helfen kann. Ich weiß,              halb alle Menschen Gott su-     mich einmal nicht gut füh-        verstanden und waren ent-      nicht von Gott! Aber Jesus                   Wiebke Godow.
dass ich das durch Gottes               chen. Viele wissen es aber      le, bitte ich Gott, dass er mir   täuscht von mir, weil ich so   hat auch gesagt, dass viel
Nordwind - Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow
18                                                                                                                                                                                      19

Einladung                                                                      Fr. Dekara passt noch etliches an!

Familienkirche
                                                                                                                                    Wenn zum Abschluss al-
                                                                                                                                 le Kerzen gelöscht sind, die      Herzliche Einladung an
                                                                                                   cher ein bekanntes Bild für   wir als Zeichen der Dankbar-   alle, die mit ihren Kindern
                                                                                                   manche unter den Eltern,      keit und Freude angezündet     zusammen einen entspann-
                                                                                                   aber im wiederholten Mit-     hatten, geht es nach einem     ten Sonntagsgottesdienst
                                                                                                   machen und Erleben ent-       bewegenden Segensspruch        erleben wollen und dabei
                                                                                                   steht hier
                                                                                                          so ein tieferes Ver-   noch nicht unbedingt nach      auch selbst auftanken
                                                                                                   ständnis für altbekannte      Hause. Nun darf gemalt         möchten.
                                                                                                   Erfahrungen, und wir kön-     werden, die Eltern können         Die nächsten Termine
»Gehen wir wieder in die                                                                           nen miteinander, Erwachse-    sich unterhalten, und einen    der Familienkirche sind:
Familienkirche?« So frag-                                                                          ne und Kinder, staunen und    Schluck Wasser und etwas       11. September; 16. Oktober;
te mich mein fünfjähriger                                                                          im wahrsten Sinne des Wor-    zum Knabbern gibt es auch      13. November und 11. De-
Sohn kürzlich. Für ihn heißt                                                                       tes begreifen, was es damit   dazu.                          zember.
die Friedenskirche so, und                                                                         auf sich hat.
                                                                                                                                                                Dez würde ich drinlassen)
                                                                                                                                                                            Martina Mayer
das ist auch kein Wunder,
                    die Familienkirche
denn über diese Veranstal-                                   immer weiter verändert,
tung haben wir unseren              schon b 2. Mal, dass
                                                             uns mitnimmt und auch den
Weg in die Gemeinde gefun- So wissen sie gleich beim         Eltern immer wieder neue
den. Aber was verbirgt sich zweiten Mal genau, dass          Blickwinkel auf schein-
         dem Begriff?
hinter der ›Familienkirche‹? zuerst der Altar gemeinsam      bar bekannte Geschichten
Ungefähr einmal im Monat aufgebaut wird, »um Jesus           schenkt.
sind Familien mit kleinen sichtbar in unsere Mitte zu           Dabei sind die Kinder ak-
Kindern eingeladen, im Ge- holen«, wie Petra Handtrag-       tiv einbezogen. Es gibt Din-
meindehaus parallel zum Ristow dazu sagt.                    ge zum Anfassen und Zeit
Gottesdienst 40–45 Minu-          Sie schafft es, die ganz   zum Fühlen. »Wie schwer
ten lang mit allen Sinnen Kleinen so anzusprechen,           doch so ein Stein ist, und
Geschichten von Gott und dass sie gern mitmachen             wie wenig wir machen kön-
den Menschen zu erleben. und auch ältere Geschwis-           nen, wenn er in unserer
   Kinder lieben Rituale, ter sich willkommen fühlen.        Hand liegt. Wie schön, ihn
und dem wird die Familien- Während der Geschichte            ablegen zu können«, auch
kirche wunderbar gerecht wird es nie langweilig. Pe-         dies ein wiederkehrendes
durch die immer gleiche tra legt beim Erzählen Din-          Element der Familienkirche.
Abfolge von Liedern, litur- ge auf den Boden, so dass        Die Steine stehen für unsere
gischen Elementen, Gebe- nach und nach ein schönes           Sorgen und Ängste, die wir
ten und einer Geschichte. Bild entsteht, welches sich        zu Gott bringen können. Si-
20                                                                                                                                                                                              21

Erntedank

Lebensmittel –
Eine Spurensuche                                                                                                                                          Erntedank: Sonntag, 25. September

in Pankow                                                                                                                                                 10.00 Uhr, Alt-Pankow
                                                                                                                                                          Familiengottesdienst, Pfarrer Hufen
                                                                                                                                                          10.30 Uhr, Martin-Luther
Erstaunen in der Mensa. Meine Nichte                                                                                                                      Familiengottesdienst, Pfarrer Thies
macht ein Praktikum in ihrer alten Grund-                                                                                                                 11.00 Uhr, Niederschönhausen
schule und kann nicht fassen, dass die Löf-                                                                                                               Erntedank-Gottesdienst, Vertretung
fel voll Gemüse und Kartoffelbrei, die den
Kindern an der Essensausgabe auf die Teller                Nicht-Verkauftes
geschaufelt wurden, schon Minuten später        können hier nicht Verkauftes anbieten, Kun-                                                              auf ›Schüsselessen‹ umgestellt: Die Por-
fast unberührt in die Abfalltonnen gekratzt     den auf einer App ansehen, was es wo gibt.                                                               tionen werden nicht am Tresen ausgege-
werden. Schmeckt nicht, hab keinen Hun-         Bei Edeka in der Friedrich-Engels-Straße                 Frau Pella vom Edeka, »hier sind das sowie- ben, sondern jedes Kind kann sich aus den
ger, hab keine Zeit mehr.                       werden seit etwa einem Jahr die nicht ver-               so verschiedene Töpfe: Die Tafeln bekom- Schüsseln am Tisch so viel nehmen, wie
    Erntedank – das bedeutet Dankbarkeit        kauften Backwaren am Nachmittag in eine                  men abgelaufene, aber noch gute Waren es wirklich essen möchte; Nachschlag ist
und Vertrauen darauf, dass die Natur uns mit                                          wegein
                                                Überraschungstüte gepackt und für circa                  aus dem ganzen Sortiment, nur Backwa- erlaubt. Nun landet weniger in der Tonne.
dem Lebensnotwendigen versorgt. Gleich-         Drittel des eigentlichen Preises über die App            ren werden über ›Too good to go‹ angebo-           Eine sympathische Initiative ist Mund-
zeitig beauftragt die Bibel uns, sorgsam mit    angeboten. »Das läuft gut«, sagt Frau Pella              ten. Gemüse, das hier wie dort nicht mehr raub.org, eine Internetseite, die Obstbäu-
                                                                                                                                        Der Platen-Esel
der Schöpfung umzugehen: »Und Gott der          vom Edeka, »meist wird alles verkauft«.                  angeboten werden kann, bekommt der Esel me, Beerensträucher oder Wildkräuter an-
                                                                                                Zitat oder weniger mündlich: Verhaltenes Verständnis bei den BT:
HERR nahm den Menschen und setzte ihn in           Ideal für alle, sollte man denken: der La-            in der Waldstraße.« Na ja, findet man bei zeigt, die im öffentlichen Raum stehen. Bes-
den Garten Eden, dass er ihn bebaute und        den verkauft mehr, es wird weniger weg-                  den Berliner Tafeln, alles was einem nach- ser alle gehen hin und ernten, als dass das
bewahrte.« (1. Mose 2,15) Heute, da der Kli-    geworfen, Menschen bekommen für wenig                    haltigen Umgang mit Lebensmitteln nutzt, Fallobst am Straßenrand verfault – das ist
mawandel mit Hitze, Trockenheit oder Über-      Geld gute Lebensmittel und ein gutes Ge-                 ist erst mal gut. Aber alles, was die Tafeln die Idee. Kennen Sie zum Beispiel den Mi-
schwemmungen die Landwirtschaft bedroht         wissen noch dazu. Aber wie immer ist es                  nicht erhalten, können sie eben auch nicht rabellenbaum am Spielplatz in der Pesta-
und die moderne Landwirtschaft wiederum         auch hier kompliziert.                                   an Bedürftige weitergeben.                      lozzistraße oder die Johannisbeeren in der
das Klima, und der Krieg in der Ukraine zu         Anruf bei den Berliner Tafeln: Seit ei-                  Zubereitete Lebensmittel, die beim Ca- Schulzestraße?
Ernährungskrisen weltweit führt, wissen wir     niger Zeit nutzen viel mehr Menschen als                 tering, in der Kantine oder der Schulmen-          Der Quittenbaum im Kirchgarten Nor-
umso mehr: Zum Bewahren gehört auch,            zuvor die Lebensmittelausgaben für Be-                   sa übrigbleiben, dürfen übrigens aus hy- dend trägt übrigens in diesem Jahr sehr gut
nichts zu verschwenden, was noch verwen-        dürftige, aber gleichzeitig gibt es weniger              gienischen Gründen meist gar nicht mehr und hätte Früchte in gute Hände abzuge-
det werden kann!                                Spenden aus dem Einzelhandel. Die Grün-                  weiterverwendet werden. Da hilft nur klu- ben – und wer den besten Quittenschnaps
   Zu schade zum Wegschmeißen, ›Too good        de dafür sind vielfältig, aber die Konkurrenz            ges Planen.                                     draus macht, das verrate ich Ihnen gern
to go‹, so heißt eine Initiative, die Lebens-   der Lebensmittelretter um Übriggebliebe-                    Das Praktikum meiner Nichte liegt schon persönlich!
mittel retten will. Geschäfte und Restaurants   nes könnte einer davon sein. »Nein«, sagt                einige Zeit zurück. Danach hat die Schule                                     Anna Peters
22                                                                                                                                                                                23

Einladung                                                                                 Ewigkeitssonntag

Gemeindefahrt für                                                                         Eure Namen sind im
Seniorinnen und Senioren                                                                  Himmel geschrieben
nach Ribbeck                                                                              (Lukas 10,20)

                                                                                          Wenn ich in einer klaren Sternennacht an der
                                                                                          Ostsee oder im Wald auf einer Lichtung ste-
                                                                                          he und den Blick hebe, jedenfalls weit weg
                                                                                          von Berlin, dann läuft mir immer noch ein
                                                                                          kleiner Schauer über den Rücken. Ich finde
                                                                                          den Sternenhimmel bis heute faszinierend        in der Kapelle auf dem Friedhof in Nordend
                                                                                          und bekomme Sehnsucht, hinter das Ge-           wölbt sich ein Sternenhimmel im Altarraum.
                                                                                          heimnis des Himmels schauen zu können.          Die Sterne stehen für unser aller Namen.
                                                                                          Ich ertappe mich dabei, wie ich mir die Nase       Am Ewigkeitssonntag sagen wir im Got-
                                               Nach dem Mittagessen im Schloss­           sehnsüchtig an der Himmelsscheibe platt-        tesdienst die Namen der Verstorbenen aus
                                                                                                  Komma?
                                            restaurant besuchen wir die 2019 eröff-       drücke, auf der Suche nach den Antworten,       dem letzten Jahr noch einmal laut. Wir zün-
                                            nete Dauerausstellung zu Theodor Fon-         die mich bewegen. Es heißt, dass noch nie-      den dabei für jede und jeden eine Kerze an
                                            tanes Gedicht aus dem Jahr 1889.              mand aus dem Universum verschwunden             der Osterkerze an. Indem wir die Namen sa-
                                                                                           Fehler!
                                               Anschließend besuchen wir die Kirche       sei1, und meint wohl, dass wir alle aus Ster-   gen, erinnern wir uns an die Menschen, die
                                            von Ribbeck und den ›Birnbaum‹ an der         nenstaub gemacht sind und wieder zu Ster-       wir verloren haben und um die wir trauern.
                                            Kirche, wo im Anschluss noch Gelegenheit      nenstaub werden. Wo aber bleiben unsere         Und mit dem Entzünden der Kerze hoffen
                                            für Kaffee und Kuchen sein wird. Durchs       Gefühle, Beziehungen und Erlebnisse? Wo         wir, dass sie bei Gott ein Zuhause gefun-
»Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havel-     Havelland führt uns der Heimweg zurück        bleiben wir als Mensch, wenn unser Körper       den haben. Oder um es mit Novalis zu sa-
                                                                                                                                               Zitat?)
land …« Theodor Fontane hat das Dorf im     nach Berlin. Gegen 17.00 Uhr werden wir       wieder zu Sternenstaub wird?                    gen: Wohin wir gehen? Immer nach Hause.
Havelland groß herausgebracht. Nun wol-     wieder die Hoffnungskirche erreichen.            In der Beziehung zu Gott. Jesus ver-                          Eike Thies
                                                                                                                                                      Name des Autors/der Autorin?
len wir uns selbst ein Bild vom Havelland      Die Teilnahme kostet 55 Euro. Bitte mel-   spricht seinen Jünger:innen den Himmel.
und von Ribbeck machen: Herzliche Ein-      den Sie sich im Gemeindebüro der Hoff-        Sie drücken sich die Nasen platt. Der Him-
ladung zu dieser Gemeindefahrt für Seni-    nungskirchengemeinde an unter der Tele-       mel ist weit weg und unendlich groß. Jesus         Am 20. November feiern wir den
orinnen und Senioren am Mittwoch, dem       fonnummer 030/472 02 19 oder per E-Mail:      sagt: Freut euch, dass eure Namen in den           Ewigkeits­sonntag. Im Gottesdienst
21. September, nach Ribbeck im Havelland.   gemeinde@hoffnungskirche-pankow.de.           Himmel geschrieben sind. Jesus erinnert            erinnern wir an die Verstorbenen aus
                                                                                                                                             dem letzten Jahr. Außerdem haben alle
   Um 9.30 Uhr starten wir an der Hoff-     Auf die Gemeindefahrt mit Ihnen freuen        sie an ihr himmlisches Bürger:innenrecht.
                                                                                                                                             die Möglichkeit, am Eingang zum
nungskirche Richtung Westen über die Ha-    sich                                          Jede:r einzelne ist dort aufgehoben mit der
                                                                                                                                             Gottesdienst Namen abzugeben, die
vel hinweg ins Havelland.                                                                 eigenen, persönlichen Lebensgeschichte,
                                               Pfarrerin Ann-Kathrin Hasselmann und                                                          genannt werden sollen. Im Lutherhaus
   In Ribbeck werden wir zu einer Führung                                                 auch über den Tod hinaus.                          gestalten die Konfirmandinnen und
                                                          Frank Gorgas (Reiseleitung)
rund ums Schloss und in den Birnengar-                                                       In der Friedenskirche in Niederschönhau-        Konfirmanden den Gottesdienst.
ten erwartet.                                                                             sen, in der Hoffnungskirche in Pankow oder
24                                                                                      25

         Einladung

         Ökumenische
         Bibelwoche 2022

         Was sagt eigentlich die Bi-
         bel … zum Thema ›Kirche‹?
         Was ist Kirche? Wie sollte
         sie sein? Unterscheiden
         sich die Menschen, wenn
         sie in der Kirche sind, von
         allen anderen? Woher
         kommt das Geld und war-
         um eigentlich das Ganze?
            In der Apostelgeschichte   Sie sind herzlich eingeladen, am:
     Apg kann raus, oder?
         (Apg) berichtet Lukas von
         den ersten Gemeinden, ih-     Montag, 26.9. nach Sankt Georg
         rem Entstehen, ihren Frage-   Kissingenplatz
         stellungen und auch ihren     Thema: Apg 8,4-25 ›Mit dem Heiligen Geist‹
         Konflikten.
            In einer Ökumenischen      Dienstag, 27.9. ins ›Café Impuls‹
                         werden
         Bibelwoche wollen vier        Breite Straße 49
         christliche Gemeinden in      Thema: Apg 6, 1-7 ›Für einander‹
         Pankow gemeinsam in der
         Apostelgeschichte lesen       Donnerstag, 29.9., nach Alt-Pankow
         und überlegen, welche Be-     Kirche Zu den Vier Evangelisten
         deutung diese Texte heute     Breite Straße 38
         für unsere Versuche, Kirche   Thema: Apg. 4, 32-37 ›Gemeinsam‹
         in einer sich rasant verän-
                     Welt
         dernden Umwelt immer          Freitag, 30.9., nach Martin-Luther
         wieder neu zu denken, ha-     Pradelstraße
         ben können.                   Thema: Apg 9,36 -43 ›Über alle Grenzen hinweg‹

                                       Beginn: jeweils um 19.30 Uhr
26                                                                                                                                                                                27

Niederschönhausen
& Martin-Luther                                                                             Erster Lebendiger Adventskalender
                                                                                            in Niederschönhausen und Nordend

Einladung zur                                                                               Liebe Gemeindemitglieder, liebe Nachbarn,
                                                                                            wir möchten in diesem Jahr
Goldenen Konfirmation                                                                       den ersten Lebendigen Ad-
                                                                                            ventskalender in unseren
                                                                                            Gemeinden veranstalten
                                                                                                                                              Ich dachte, das Nino kommt raus!!
Am 23. Oktober findet           bereits auf die Diamante­ne                                 und laden Sie herzlich ein
gleich in zwei Gemeinden        (60 Jahre) oder die Eiserne                                 mitzumachen!                  zählt, Musik erklingt, wir   warmes Gefühl der Vorfreu-
die Goldene Konfirmation        Konfirmation (65 Jahre) zu-                                    Vom 1. bis zum 24. De-     essen Plätzchen oder trin-   de auf Weihnachten.
statt. Die Gemeinden Nie-       gehen?                                                      zember sind wir immer um      ken Glühpunsch, dürfen          Möchten Sie ein ›Türchen‹
                                                                                            18.00 Uhr an einem ande-      miteinander singen oder      des Adventskalenders ge-

                                                                             ©pexels
derschönhausen und Mar-            In beiden Gemeinden
tin-Luther laden jeweils die    findet außerdem ein Nach-                                   ren Ort in unserer Nachbar-   basteln, vielleicht lodert   stalten, dann freuen wir
Mitglieder aus ihrem Ge-        mittag zum Kennenlernen                                     schaft draußen zu Gast und    auch ein kleines Feuer in    uns auf Ihre Nachricht:
meindegebiet ein, die vor       und zur Vorbereitung auf                                    lassen uns überraschen:       einem Garten. Und ganz       redaktion@gemeindebrief-
50 Jahren – also 1972 – kon-    die Konfirmation statt. Ur-   werden und laden zum Ge-      Geschichten werden er-        gewiss bekommen wir ein      pankow.de
firmiert worden sind. Viel-     kunden, Fotos und andere      spräch ein.
leicht gibt es in den Gemein-   Erinnerungsgegenstände           Zur Anmeldung bitten
den auch Menschen, die          können gern mitgebracht       wir alle Jubelkonfirmandin-
                                                              nen und -konfirmanden das
                                                              jeweilige Gemeindebüro zu
 Goldene Konfirmation            Goldene Konfirmation         kontaktieren, sollten Sie
 in Niederschönhausen            in Martin-Luther             nicht ohnehin angeschrie-
                                 Sonntag, 23. Oktober         ben worden sein. Eine An-
 Sonntag, 23. Oktober
                                 10.30 Uhr: Gottesdienst      meldung ist auch möglich,
 11.00 Uhr: Gottesdienst
                                 im Lutherhaus                wenn Sie in einer anderen
 in der Friedenskirche
                                                              Gemeinde konfirmiert wor-
 Niederschönhausen
                                 Donnerstag, 13. Oktober      den sind.
                                 15.00 Uhr: Kennenlernen         Sollten Sie Adressen von
 Dienstag, 18. Oktober
                                 und Vorbereitung des         Konfirmandinnen oder Kon-
 15.00 Uhr: Kennenler-
                                 Gottesdienstes im            firmanden aus Ihrem Jahr-
 nen und Vorbereitung
                                 Lutherhaus                   gang kennen, dann lassen
 des Gottesdienstes im
                                 Anmeldung im Gemeinde-       Sie uns dies bitte wissen,
 Gemeindehaus Nieder-
                                 büro Martin-Luther           damit wir viele Menschen
 schönhausen
                                                              mit unserer Einladung er-
 Anmeldung im Gemeinde-
                                                              reichen.
 büro Niederschönhausen
28                                                                                                                                                                                        29

GKR-Berichte

                                                                      Kirchgeld Gartengestaltung
Thema: Kirchgeld

                                            Baumaßnahmen                                         neuer Schaukasten
Aus Alt-Pankow                                                  Seniorenarbeit
Das Kirchgeld ist auch für
unsere Gemeinde eine wich-
tige Unterstützung, um un-
sere Aufgaben erfüllen und
kirchliches Leben gestalten
zu können. Gerade in Zei-
                                                                Aus
ten geringer werdender Kir-
chensteuern sind diese uns
                                                                Martin-Luther                                                    Garten schon saftig grün. Ein
                                                                                                                                 Gemeindemitglied hat uns
                                                                                                                                                                   Das geht sehr schnell vom
                                                                                                                                                                   Pflanzem zum Ernten. Viell.
                                                                                                                                                                   Tomaten und Gurken?
direkt zufließenden Mittel                                      Die Martin-Luther-Kirchenge-      meinde so einen hohen Stel-    außerdem eine antike Vieh-
eine wichtige Hilfe.                                            meinde hat vor zwei Jahren        lenwert hat. Viele Gemeinde­   tränke gespendet. Der Stein     Außerdem haben wir ge-
   Im letzten Jahr haben wir                                    mithilfe des Kirchgeldes          glieder geben es gern und in   wiegt 12 Pfund; gemeinsam       meinsam mit dem Kinder-
5.800 € Kirchgeld von un-      sen Geldern; frische Blumen      einen neuen Schaukasten an-       regelmäßigen Abständen         haben wir ihn mit einem Bol-    garten entschieden, dass
seren Senioren erhalten.       auf dem Altar zeugen davon.      ge­schafft. Anstelle der klei­    ganz automatisch. Wir ver-     lerwagen in den Garten ge-      wir ein Projekt in den Gar-
Dieses Geld kommt in ers-         Ob wir uns in Zukunft         nen Kästen rechts und links       wenden das Kirchgeld des-      schafft und dabei die Bli-      ten
                                                                                                                                                                  Derholen
                                                                                                                                                                       Gartenwollen.
                                                                                                                                                                               wird im Im Som-
                                                                                                                                                                                        Hochsommer
                                                                                                                                                                  kaum verschattet, so
ter Linie unseren gemeind-     noch eine im Winter ge-          an den beiden Eingängen           wegen sehr bedacht. Für        cke in der Florastraße auf      mer scheint die Sonne ganz
lichen Gruppen zugute,         heizte Kirche für die Got-       steht seitdem ein großer Kas-     Bauaufgaben und den lau-       uns gezogen. Jetzt tummeln      wunderbar, so dass es sich
zum Beispiel dem Senio-        tesdienste leisten können,       ten, farblich passend lackiert    fenden Haushalt haben wir      sich die Vögel am Stein im      lohnt, Hochbeete anzule-
ren-Besuchsdienst, der da-     scheint eher fraglich. In den    zum Zaun im Rosenbeet. Wer        zum Glück andere Töpfe.        Schatten des Pflaumenbau-       gen – mit frischen Kräutern
mit seine Besuche bei run-     letzten Jahren aber hat das      im Lutherhaus regelmäßig             Die Gemeinde gestaltet      mes. Zugegeben – es geht        vielleicht und Tomaten aus
                                                                                                                                  paradiesisch zu im Garten
den Geburtstagen mit einem     Kirchgeld uns bei den Heiz-      aus- und eingeht, kann im-        seit diesem Jahr den Garten    paradiesisch im Garten zu.
                                                                                                                                                                  s.Text oben
                                                                                                                                                                 dem Gemeindegarten. Die
Blumenstrauß und Glück-        kosten geholfen, und wir         mer wieder Vorbeikommen-          hinter dem Lutherhaus neu.        Vielleicht schon im Spät-    Kindergartenkinder können
wunschkarten verschönert.      konnten auch im Winter in        de dabei beobachten, wie sie      Tatkräftig haben Mitglieder    sommer, spätestens aber         dann die Beete gießen. Gärt-
Unterstützt werden auch die    der warmen Kirche Gottes-        die Aushänge der Gemeinde         aus dem Gemeindekirchen-       im Frühjahr 2023 soll eine      nern soll unbedingt erlaubt
Kinder- und Jugendgruppen      dienste feiern.                  studieren.                        rat schon angepackt, um die    barrie­refreie Terrasse ent-    sein. Ein bisschen Geld müs-
                                  Für... hilft? nützt?
mit Bastelmaterial oder bei       Für alle diese Aufgaben          Seit der Haushaltstren-        Erde aufzulockern und den      stehen, damit auch kleinere     sen wir dazu ausgeben. Aber
der Gestaltung ihrer Räum-     hilft uns das Kirchgeld – al-    nung von Nordend liegen           Rasen neu einzusäen. Der       und mittlere Gemeindegrup-      dazu ist es auch da. Ganz im
lichkeiten.                    len Gebern sei herzlich da-      rund 15.000 € in der Kirchgel-    Rasen und eine neue Sprink-    pen den Garten für sich nut-    Sinne der Gemeinde.
   Auch unsere Gottes-         für gedankt!                     drücklage. Wir sind dankbar,      leranlage sind uns gespendet   zen können. Dazu müssen                           Eike Thies
dienste profitieren von die-                   Reimar Biehler   dass das Kirchgeld in der Ge-     worden. Mittlerweile ist der   ein paar Büsche weichen.
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                              Kirchgeld
Thema: Kirchgeld

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                          Jugendarbeit                                                                                                                             Rollstuhlrampe
                                                                                                        Glockenturms
                                                 Gemeindehaus
                                                               und sonstige Fahrten oder                  Aus Nordend
                                                                                                                                                             Infostele
                                                               Gruppenreisen ermöglichen
Aus Niederschönhausen                                          können. So bleiben diese An-
                                                               gebote für alle Familien er-
                                                                                                          Kirchgeld – dass es neben
                                                                                                          Kirchensteuern so etwas
                                                                           erschwinglich 2x beim selben
Am Ende des Sommers                So ist es dank des Ge-      schwinglich.Thema, erreichbar, machbar     gibt, habe ich erst gelernt,                                    rer Kirche und des Gartens
möchten wir Sie einladen,      meindekirchgeldes mög-              Geplant ist die Aufarbei-              als ich mein Amt im Gemein-                                     verbessern. Aktuell wird un-
                                                                                                                                                                                   Zuetzt haben wir
unsere Gemeinde mit dem        lich, dass wir Zuschüsse für    tung der Stühle und Tische                 dekirchenrat vor knapp drei                                     ter dem Motto ›Willkommen
Gemeindekirchgeld zu un-       Konfirmanden- und Jugend-       im Gemeindehaus bzw. die                   Jahren antrat. Wie überaus      ja ebenfalls aus Spenden fi- in Nordend‹ der Eingang von
                                                                       zs.-fassen
terstützen. Wir wissen, dass   fahrten haben geben und         Anschaffung neuer Stühle                   großzügig und gut durch-        nanziert. 2021 war das ers- der Schönhauser Straße at-
viele von Ihnen seit Jahr-     diese daher günstig und in      und Tische für das Gemein-                 dacht, selbstbestimmt Geld      te Jahr, in dem die Gemein- traktiver gestaltet. Der Weg
zehnten die Arbeit der Kir-    einem für alle erschwingli-     dehaus.                                    für dasGedeihen
                                                                                                                  Gedeih Ihrer Kirchen-   de nach der Trennung von wird    wurdeneu gepflastert, eine
                                                                                                                                                                                             soll
che mit Kirchensteuerzah-      chen Rahmen halten kön-             In
                                                                    Fürunserem Kindergar-                 gemeinde zu geben! Umso         Martin-Luther mit einem ei- Informationsstele wird die
lungen ermöglichen. Vie-       nen. Im Jahr 2020 konnte        ten wollen wir im Garten ein               mehr hat der Gemeindekir-       genen Haushalt wirtschaf- Orientierung auf dem Ge-
le Menschen unterstützen       mit dem Kirchgeld ein neuer     Spiel- und Kletterhaus errich-             chenrat die Aufgabe, die-       ten konnte und musste. Wir meindegelände erleichtern.
uns zudem mit Spenden. In      Konzertflügel für die Kirche    ten lassen, was wir seit Lan-              se Mittel, die vollständig in   verzeichnen hier rund 500 € Bei allen Planungen spielen
den zurückliegenden Jahren     angeschafft werden, im Jahr     gem planen, bislang aber auf-              der Gemeinde bleiben, wohl-     Kirchgeld-Einnahmen, die Überlegungen zur Barriere-
                                                                                                                                                                                         große weg
sind die Spendeneinnahmen      2021 hat die Sanierung des      grund fehlender Mittel noch                überlegt einzusetzen. Und       von  vier Einzelpersonen
                                                                                                                                           4 Einzelpersonen          ge- freiheit eine große Rolle: al-
                                                                                                                                                               geht nicht
– vor allem die Kollekten –    Kronleuchters nur deshalb       nicht umsetzen konnten.                    natürlich, Sie darüber zu in-   spendet und noch nicht aus- len soll der Zugang zu und
                                                                                                                  kein Komma
coronabedingt deutlich zu-     erfolgen können, weil die                                                                                  gegeben wurden. Außerdem die Teilnahme in unserer Kir-
                                                                                                                                                                                   Teilhabe
                                                                   Wir würden uns sehr freu-              formieren!
rückgegangen.                  Kosten aus dem Gemein-          en, wenn Sie eines der ge-                    2019 und 2020 sind die       gibt es eine Kirchgeldrück- che und unserer Gemeinde
   Als weiterer Baustein       dekirchgeld bestritten wer-     nannten Vorhaben unterstüt-                Einnahmen aus dem Kirch-        lage, sozusagen Ersparnis- möglich sein! Auch die tech-
                                    bisschen viel "können"
auf der Einnahmenseite un-     den konnten.   So wenden wir    zen und bedanken uns für Ih-               geld in Nordend in die Sa-      se, aus den letzten Jahren, nische Überholung der Laut-
                                                                                                                                            Komma weg
serer Gemeinde wird daher      uns wieder mit der Bitte an     ren Beitrag, mit dem Sie die               nierung des Glockenturms        die sich auf rund 5.000 € sprecheranlage, die wir ge-
das Gemeindekirchgeld im-      Sie, uns mit dem Gemeinde-      Arbeit der Gemeinde finanzi-               und in die Errichtung der       beläuft.                        rade abgeschlossen haben,
mer wichtiger, bei dem es      kirchgeld zu unterstützen:      ell mittragen.                             Rollstuhlrampe am Eingang          Der Gemeindekirchenrat hatte dies zum Ziel!
sich um eine freiwillige Ga-       Wir wollen weiterhin si-        Kommen Sie gut durch                   zum Kirchsaal geflossen, im-    hat sich darauf verständigt,       Wir danken Ihnen herz-
be handelt, die gezielt für    cherstellen, dass wir für       den Herbst und bleiben Sie                 mer anteilig zu Mitteln aus     diese Mittel für Projekte ein- lich dafür, dass Sie dabei
bestimmte Beschaffungen        die Jugendlichen bezahlba-      behütet,                                   der Gemeinde und Mitteln        zusetzen, die die Attraktivi- mithelfen!
eingesetzt wird.               re (weil bezuschusste) Konfi-             Ihr Wolfgang Jakob               des Fördervereins, der sich     tät und Zugänglichkeit unse-                     Anna Peters
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Kirchenmusik

Mein Lieblingslied
       Hebe deine Augen auf zu den Bergen – Felix Mendelssohn

                                 nach Hause gehen, sondern
                                 mehr singen wollte. Un-
Lieblingsdinge habe ich gar      ser Lieblingsstück war das
nicht. Schon wenn man mich       Terzett »Hebe deine Augen
nach meiner Lieblingsfarbe       auf« aus dem ›Elias‹ von
fragt, kann ich mich nicht       Mendelssohn. Und dorthin
entscheiden. So viele Mög-       schweifen meine Gedanken.
lichkeiten, so viele Facet-         Es wurde als Engelster-
ten. Noch schwieriger wird       zett berühmt und passt gut                                    anschlug, der mir immer
es bei meinem Lieblingses-       zum Thema Vertrauen. Men-                                     noch im Ohr ist: »Hebe,                                         zu verlieren. Ich habe diese
sen. Das kommt doch total        delssohn selbst sagt über                                     hebe, hebe«. Und dann der      sinnst du dich darauf, wo du     Mittelstimme gesungen und
darauf an. Zum Beispiel auf      seinen Helden: »Ich hatte                                     Genuss, die Mittelstimme       verortet bist, wer dein Halt     die Worte mit der Musik auf-
die Tageszeit, auf die Jahres-   mir eigentlich beim Elias ei-                                 zu singen und so die Har-      ist, wohin du strebst. Und er    gesogen. Vielleicht ist das
zeit, auf den Anlass.            nen rechten (...) Propheten                                   monien um mich herum mit       wird deinen Fuß nicht gleiten    ein Teil der Erklärung, war-
   Nun soll ich einen Arti-      gedacht, wie wir ihn etwa                                     zu erspüren und darauf zu      lassen.                          um ich immer wieder zurück-
kel über mein Lieblingslied      heut’ zu Tage wieder brau-                                    reagieren.                        Elias erlebt Niederlagen,     finde zu diesem Vertrauen.
                                     heutzutage?
schreiben. Kanngutgehen
                  das gut ge-    chen könnten, stark, eif-       Mut besitzt, sich gegen den      Nicht zufällig erklingt     er gleitet aus, besonders im        Meine Niederlagen fal-
hen? Am ehesten vielleicht,      rig, auch wohl bös und zor-     Geist der Zeit zu stellen.    dieses Terzett nach Elias‘     zweiten Teil des Oratoriums.     len vielleicht nicht immer
indem ich meine Gedanken         nig und finster, im Gegen-         Im Kinderchor habe ich     Arie »Es ist genug …«, in      Und doch gewinnt er am En-       so dramatisch aus wie im
einfach treiben lasse.           satz zum Hofgesindel und        über so etwas natürlich       der er seiner Verzweiflung     de das Vertrauen zurück, in      ›Elias‹. Aber so ein Engels-
   Und sie treiben zurück in     Volksgesindel, und fast zu      nicht nachgedacht. Da war     freien Lauf lässt. Als Erin-   seinen Gott. In den, der nach    terzett, das uns sagt, wo-
meine Anfangszeit als Chor-      der ganzen Welt im Gegen-       nur dieses warme Gefühl der   nerung, sanft, a capella: Es   ihm kommt. Und hoffentlich       her unsere Hilfe kommt, das
sängerin, in den Kinderchor.     satz, und doch getragen wie     Vorfreude in meiner Brust,    kommt Hilfe. Der dich be-      auch in sich selbst.             hilft auch mir.
Nach der eigentlichen Chor-      von Engelsflügeln«.             wenn wir um das Klavier       hütet, schläft nicht. Aber        Als Kind habe ich mir kei-                     Julia Baier
probe hat sich oft ein Grüpp-       Vertrauen braucht so ein     standen und unser Chor-       hochschauen zu den Bergen      ne Gedanken gemacht darü-
       versammelte sich                                          leiter den ersten Akkord
chen versammelt, das nicht       Prophet wie Elias, der den                                    musst du selbst. Dann be-      ber, wie es ist, das Vertrauen
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