Positionen der niedersächsischen Städte und Gemeinden zur Landtagswahl - Niedersächsischer Städte und Gemeindebund

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Positionen der niedersächsischen Städte und Gemeinden zur Landtagswahl - Niedersächsischer Städte und Gemeindebund
3 / 2022

                                                             74. JAHRGANG

                                                        Stadt Walsrode

                                     Positionen der
                                niedersächsischen Städte
                                   und Gemeinden zur
                                     Landtagswahl
                                                    Seite   04

• Beschlussfassung in der
   Corona-Pandemie
                     Seite 18

• 75 Jahre Volkshoch­
   schulen in Niedersachsen
                     Seite 20

• F ördermöglichkeiten
   ausschöpfen
                     Seite 22
                                                    Ausgabe zur
                                                               lung 2022
                                            Mitgliederversamm
                                                     in Walsrode
Positionen der niedersächsischen Städte und Gemeinden zur Landtagswahl - Niedersächsischer Städte und Gemeindebund
DNG 3/2022
Positionen der niedersächsischen Städte und Gemeinden zur Landtagswahl - Niedersächsischer Städte und Gemeindebund
EDITORIAL

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,
dieses Heft erscheint zu unserer Mitgliederversammlung in        Klima­wandel wird immer sichtbarer, auch in
Krelingen, Walsrode. Es ist für viele in der Kommunalwahl        Deutschland. Zudem wird der Fachkräfte­
2021 neugewählten Bürgermeisterinnen, Bürgermeister              mangel an allen Stellen stetig deutlicher.
oder Ratsmitglieder die erste Mitgliederversammlung des             In dieser Gemengelage muss sich die
Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes (NSGB).             Landespolitik aus Sicht der Kommunen
Es gab einen großen Personalwechsel in den Räten und Rat­        neu aufstellen: weg von Wohlfühl-Wahlver-
häusern. Infolgedessen sind ebenso die Gremien des NSGB          sprechen mit mehr Geld für alle, weg von
neu gebildet worden, über die Kreis- und Bezirksverbände         Wahlversprechen auf dem Rücken der Städte,
werden nun das Präsidium und die Vizepräsidentinnen und          Gemeinden und Samtgemeinden und weg
Vizepräsidenten in unserer Mitgliederversammlung bestätigt.      von immer komplizierteren Vorschriften und
Auch hier finden viele Wechsel statt: Langverdiente Mitglieder   Fördermittelverteilungen, die niemand mehr
scheiden aus, neue stoßen dazu und verstärken den Verband.       beherrscht. Wir müssen die unabdingbaren
Wir wünschen allen eine gute Schaffenskraft für die kommu-       Grundlagen unseres Lebens und unserer                   DR. MARCO TRIPS
nale Familie!                                                    Gesellschaft sicherstellen: ausreichend Ärztin-         Präsident des Niedersächsischen
                                                                                                                         Städte- und Gemeindebundes
   Die Mitgliederversammlung steht außerdem im Zeichen           nen und Ärzte, ausfinanzierte Krankenhäuser,
des Wahlkampfes. Am 9. Oktober 2022 wird ein neuer               funktionierende Verwaltungen und einsatz-
Landtag gewählt. Dies geschieht in einer Zeit, in der sich       bereite Katastrophen­schützer und Feuerwehren. Wir müssen
vieles verändert hat. Manche Gewissheit ist weggebrochen         die nächsten Schritte machen in Klimaschutz, Energiewende,
und wir merken an vielen Stellen, dass gewohnte Sicher­          Digitalisierung und Bildung, aber ehrlich ausfinanziert und
heiten nicht mehr selbstverständlich sind. Menschen fliehen      umsetzbar. Und wir müssen Ballast abwerfen, den niemand
vor dem Leid des Ukraine-Krieges. Lieferketten brechen ein       mehr umsetzen kann: Fördermittelwirrwarr, Bürokratie, über-
und verursachen an manchen Stellen lediglich geringeren          bordende Standards und ein exzessives Vergaberecht.
Luxus, an anderen Stellen deutliche Inflation, und wiederum         In diesem Sinne werden wir in diesem Wahlkampf die
anderswo Hungersnöte. Corona ist immer noch da, interna-         kommunale Stimme erheben, helfen Sie uns dabei vor Ort in
tional ist vieles in Bewegung, und dabei ist kaum absehbar,      Gesprächen und Treffen mit der Landespolitik!
wohin sich bestimmte Global Player entwickeln werden. Der

 AUS DEM INHALT

    STÄDTE UND GEMEINDEN STELLEN SICH VOR                            SCHULE, KULTUR & SPORT
02_ Walsrode – Beispiel für eine gelungene kommunale Fusion      20_	
                                                                     Zusammen in Vielfalt. Nachhaltig. Vernetzt.
                                                                     75 Jahre Landesverband der Volkshochschulen Niedersachsens
                                                                     Von Berbel Unruh
                                                                     FINANZEN & STEUERN
04_ THEMENSCHWERPUNKT: POSITIONEN DER                            22_	
                                                                     Fördermöglichkeiten ausschöpfen – Die Software „Del IQ“
    NIEDERSÄCHSISCHEN STÄDTE UND GEMEINDEN                           analysiert staatliche und private Zuwendungsmöglichkeiten
    ZUR LANDTAGSWAHL                                                 Von Rainer Schlichtmann
                                                                 24_ ZUR PERSON
    AUS DEM NSGB
                                                                 24_	Impressum
16_	
    Kreisvorstandskonferenz des NSGB zu Gast in der Gemeinde
    Algermissen
    BAUEN & WOHNEN
17_	
    ALR Hochschulpreis 2021: ein Kopf-an-Kopf-Rennen             TITELFOTO
    Von PD Dr. Sylvia Herrmann                                   Das Alte Rathaus Walsrode
    ALLGEMEINE VERWALTUNG & EUROPA                               VORSCHAU DNG 4/2022
18_	
    Beschlussfassung in der Corona-Pandemie:                     Themenschwerpunkt: Digitalisierung
    Kommunen halten an Präsenzsitzungen fest                     Redaktions- und Anzeigenschluss: 4. Juli 2022
    Von Jannis Petermann                                         Erscheint am 25. August 2022

                                                                                                                 1       DNG 3/2022
Positionen der niedersächsischen Städte und Gemeinden zur Landtagswahl - Niedersächsischer Städte und Gemeindebund
STÄDTE UND GEMEINDEN STELLEN SICH VOR

                                    Kloster Walsrode

          WALSRODE – BEISPIEL FÜR EINE GELUNGENE
          KOMMUNALE FUSION
                        Die Stadt Walsrode ist durch den 2020 erfolgten           Druck anzusteigen. Das erhöhte den Willen und die
                        Zusammenschluss mit der Gemeinde Bomlitz erheb-           Bereitschaft, die Zusammenarbeit zwischen Bomlitz,
                        lich gewachsen. Sie verfügt seither über 30 Ortsteile     Bad Fallingbostel und Walsrode zu verstärken. Der 2008
                        mit über 30 000 Einwohnerinnen und Einwohnern             unternommene Versuch, die drei Kommunen zu einer
                        und stellt das größte Mittelzentrum im Landkreis Hei-     Gemeinde „Böhmetal“ zu vereinen, scheiterte aber nach
                        dekreis dar. Zu den in den letzten Jahren entwickelten    einer Bürgerbefragung an der ablehnenden Haltung der
                        großen Gewerbegebieten sind umfangreiche Flächen          Bevölkerung in Bad Fallingbostel.
                        für Industrie­ansiedlungen in Bomlitz hinzugekommen.
                                                                                  SCHNELLER VEREINIGUNGSPROZESS
                        Damit konnte die Stadt ihre Standortvorteile deutlich
                                                                                  In Bomlitz und Walsrode behielten die Verantwort­lichen
                        verbessern, was eine sehr gute wirtschaftliche Entwick-
                                                                                  eine weitere Zusammenarbeit allerdings im Blick. Eine
                        lung in den zurückliegenden zweieinhalb Jahren nach
                                                                                  längere angespannte Haushaltslage der Gemeinde
                        sich zog.
                                                                                  Bomlitz beförderte diesen Prozess. Da auf Seiten der
                        VERBINDENDE VERGANGENHEIT                                 Stadt Walsrode die Erkenntnis wuchs, dass sich die bei-
                        Hilfreich für das harmonische Zusammengehen waren         den Kommunen gut ergänzen würden, stieg auch hier
                        auch die historischen Verbindungen der beiden Kom-        die Bereitschaft für eine Fusion an. Nach entsprechen-
                        munen. Schon die Gründungslegende des Klosters Wals-      den Verhandlungen wurde Mitte 2017 die Öffentlichkeit
                        rode hat ihren Anfang auf dem ehemaligen Gemeinde-        über den Plan für einen Zusammenschluss eingehend
                        gebiet von Bomlitz genommen. Die Entstehung des           informiert. Da sich nirgendwo auch nur ansatzweise
                        Ortes Bomlitz im 17. Jahrhundert ist wiederum von den     eine Gegenwehr zeigte, fiel es auch den Räten der Stadt
                        Walsroder Papiermachern ausgegangen, die hier eine        und der Gemeinde leicht, der geplanten Vereinigung
                        weitere Produktionsstätte geschaffen haben. Dieser        Anfang 2018 zuzustimmen. Daraufhin erfolgte in den
                        Mühlenstandort wurde schließlich im 19. Jahrhundert       beiden Verwaltungen in bemerkenswert kurzer Zeit
                        durch die Walsroder Familie Wolff zu einem erfolgrei-     die Umsetzung des Beschlusses, so dass die ehemalige
                        chen Industrieunternehmen ausgebaut, das sich zum         Gemeinde Bomlitz schon am 1. Januar 2020 offiziell Teil
                        größten Arbeitgeber der Region entwickelte.               der Stadt Walsrode wurde. Trotz der ungünstigen Rah-
                            Über lange Zeit profitierten die beiden Kommu-        menbedingungen durch die aufkommende Pandemie,
                        nen der Region von einer sehr guten wirtschaftlichen      erfolgte die Verwaltungszusammenlegung sehr schnell
                        Entwicklung, wodurch sie kontinuierlich anwuchsen.        und nahezu reibungslos.
                        In den 1990er-Jahren begannen die kommunalen Ein-
                                                                                  ZUSAMMENSCHLUSS MIT VORBILDCHARAKTER
                        nahmen allerdings zurückzugehen und der finanzielle
                                                                                  Letztlich kann festgestellt werden, dass zwei Kommunen
                                                                                  zusammengekommen sind, die hervorragend zueinan-
                                                                                  der passen. Das im Bereich Handel und Gewerbe stark
                                                                                  aufgestellte Walsrode hat mit Bomlitz einen gut funktio-
                                                                                  nierenden Industriestandort hinzugewonnen. Die gute
                                                                                  wirtschaftliche Entwicklung und die vielen Neuansied-
                                                                                  lungen von Unternehmen seit der Fusion geben den
                                                                                  Verantwortlichen für diese Entscheidung recht.
                                                                                     Zu keinem Zeitpunkt wurde der Vereinigungsprozess
                                                                                  in Frage gestellt. Der Zusammenschluss von Walsrode
                                                                                  und Bomlitz kann mittlerweile als sehr gutes Beispiel
Industriestandort                                                                 für eine gelungene kommunale Fusion mit uneinge-
          Bomlitz                                                                 schränkter Akzeptanz angesehen werden. ❚

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Positionen der niedersächsischen Städte und Gemeinden zur Landtagswahl - Niedersächsischer Städte und Gemeindebund
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                                                             3   DNG 3/2022
Positionen der niedersächsischen Städte und Gemeinden zur Landtagswahl - Niedersächsischer Städte und Gemeindebund
THEMENSCHWERPUNKT

  POSITIONEN DER NIEDERSÄCHSISCHEN STÄDTE
  UND GEMEINDEN ZUR LANDTAGSWAHL

Kindertagesstätten                                           ❚ J ÄHRLICHE ERHÖHUNG DER PERSONALKOSTEN­
                                                                FÖRDERUNG AUF 2,5 PROZENT IM KITAG
                                                             Die Dynamisierung der Personalkostenförderung muss verein-
                                                             barungsgemäß (§ 3, 3. der Vereinbarung zur Beitragsfreiheit,
                                                             Aug. 2018) auf 2,5 Prozent erhöht werden.
                                                             ❚ L OHNKOSTENBASIS DER PERSONALKOSTEN­
                                                                FÖRDERUNG DER REALITÄT ANPASSEN
                                                             Die Basis, anhand derer die Personalkostenförderung berech-
                                                             net wird, entspricht nicht der Realität des TVÖD. Hier ist eine
                                                             Anpassung erforderlich.
                                                             ❚ L ANDESANTEIL AN DER PERSONALKOSTENFÖRDERUNG
                                                                ERHÖHEN
❚ P
   ERSONAL­KOSTENFÖRDERUNG IM KITAG                         Der Landesanteil an den Kosten des pädagogischen Personals
  VEREINFACHEN
                                                             in Kindertagesstätten liegt insgesamt bei nur etwa 40 Prozent.
Die Personalkostenförderung des Landes ist überkomplex.      Das Land muss eine höhere Kostenbeteiligung übernehmen.
Deswegen hängt das Kultusministerium (MK) über ein Jahr
                                                             ❚ I NVESTITIONEN IM GESETZ VERSTETIGEN
mit der Abrechnung zurück. Die Auszahlung sollte zukünftig
auf der Basis der genehmigten Betreuungsstunden pauschal     Die Investitionsförderung für Kindertagesstätten erfolgt auf

erfolgen. Wegen der interkommunalen Verwerfungen sollte      Zuruf und nach Haushaltslage. Eine Planung ist so nicht mög-

zunächst eine Probe­berechnung erfolgen.                     lich. Hier muss eine verbindliche gesetzliche Rechtsgrundlage
                                                             geschaffen und mit Haushaltsmitteln hinterlegt werden.
    „Überregulierung und eine zu geringe Finanz-             ❚ D
                                                                UALE AUSBILDUNG ETABLIEREN, KEINE
     beteiligung des Landes sind das Problem. Das              AKADEMISIERUNG
      Land muss seiner Verantwortung für mehr                Es fehlen Erzieher:innen an allen Enden. Wir brauchen eine
    Ausbildung in diesem Bereich gerecht werden.“            einheitliche duale Ausbildung mit Vergütung zur Stärkung des
             Maren Wegener, Bürgermeisterin von Lengede      Berufsbildes.

DNG 3/2022          4
Positionen der niedersächsischen Städte und Gemeinden zur Landtagswahl - Niedersächsischer Städte und Gemeindebund
THEMENSCHWERPUNKT
                                                                                  POSITIONEN DER NIEDERSÄCHSISCHEN STÄDTE UND GEMEINDEN ZUR LANDTAGSWAHL

                                                                                                                             „Schule muss neu gedacht werden.
                                                                                                                            Der Rechtsanspruch auf Ganztag muss
                                            Schule                                                                                 ausfinanziert werden.“
                                                                                                                                Thomas Brandes, Bürgermeister von Bovenden

                                                                                                              ❚ I NVESTITIONEN UND BETRIEB DER GANZTAGSSCHULE
                                                                                                                 AUSFINANZIEREN
                                                                                                              Die Betriebs- und Investitionskosten müssen seriös veran-
                                                                                                              schlagt und durch Bund und Land getragen werden. Der
FOTO: CHRISTIAN SCHWIER - STOCK.ADOBE.COM

                                                                                                              Zugriff auf Mittel für Investitionen ist schnell zu gewährleis-
                                                                                                              ten, damit die notwendigen Baumaßnahmen zum Beginn des
                                                                                                              Rechtsanspruchs fertig werden.
                                                                                                              ❚ EDV-ADMINISTRATIONS-AUFWAND GERECHT
                                                                                                                 VERTEILEN
                                                                                                              Durch die zunehmende Digitalisierung wächst der EDV-Admi-
                                            ❚ SCHULE NEU DENKEN                                              nistrationsaufwand für den Schulbetrieb ständig weiter auf.

                                            Das Schulrecht muss an die zunehmende Digitalisierung ange-       Die Finanzierung der EDV-Administration in Schulen muss

                                            passt werden. Mobile Schülerendgeräte müssen als Lernmittel       stetig und dauerhaft erfolgen. Hier muss sich das Land stärker

                                            anerkannt werden. Mobile Lehrerendgeräte müssen vom Land          beteiligen.

                                            beschafft und getragen werden.                                    ❚ SCHULSOZIALARBEIT

                                            ❚ GANZTAGSSCHULE IM SCHULRECHT UMSETZEN                          Die Schulsozialarbeit muss auf jede Schule ausgeweitet werden.

                                            Betreuung von Schulkindern muss aus einer Hand erfolgen.          ❚ F RÜHERER STICHTAG ZUR RÜCKSTELLUNG VON
                                            Mit der Einführung eines Rechtsanspruchs auf Ganztag muss            „KANN-KINDERN“
                                            diese Aufgabe den Schulen zugeschlagen werden. Horte müs-         Die Antragsfrist zur Rückstellung sogenannter „Kann-Kinder“
                                            sen dorthin überführt werden. Die Einführung des Rechtsan-        muss als verbindliche Ausschlussfrist auf März vorverlegt wer-
                                            spruchs muss in Investitionen und im Betrieb im Rahmen des        den, damit die Schul- und auch Kitaträger eine ausreichend
                                            Konnexitätsprinzips ausfinanziert werden.                         frühzeitige Planungssicherheit erhalten.

                                               Finanzen
                                               ❚ R
                                                  ECHTSGRUNDLAGE FÜR PAUSCHALE ZUWEISUNGEN                                                                    „Kleinstbeträge über
                                                 SCHAFFEN
                                                                                                                                                            Förderricht­linien zu erhal-
                                               Förderrichtlinien sind kein geeignetes Instrument, um finan­                                                  ten, ist der falsche Weg.
                                               zielle Mittel an die kommunale Ebene zu geben. Land und                                                       Wir brauchen in diesen
                                               Kommunen werden mit der Antragsbürokratie überfordert. Wir                                                       Fällen Pauschalen!“
                                               brauchen eine gesetzliche Regelung, nach der Mittel unbüro-                                                      Norbert Meyer, Bürgermeister der
                                               kratisch und pauschal an Kommunen gezahlt werden können.                                                             Samtgemeinde Ostheide

                                               ❚ Ü
                                                  BERTRAGENE UND ZUGEWIESENE AUFGABEN
                                                 ENDLICH AUSFINANZIEREN
                                               In schöner Regelmäßigkeit vergrößern und erweitern Bund          ❚ KOMMUNALE INVESTITIONEN STÄRKEN
                                               und Land die von den Kommunen zu erledigenden Aufga-             Untersuchungen von KfW und Landesrechnungshof
                                               ben, ohne eine angemessene Finanzierung sicherzustellen.         machen den erheblichen Investitionsbedarf in den Kommu-
                                               Eine angemessene Erstattung muss endlich selbstverständlich      nen deutlich. Mit einem großen Programm muss die örtliche
                                               werden.                                                          Infrastruktur endlich instandgesetzt werden.

                                                                                                                                                                 5               DNG 3/2022
Positionen der niedersächsischen Städte und Gemeinden zur Landtagswahl - Niedersächsischer Städte und Gemeindebund
THEMENSCHWERPUNKT
POSITIONEN DER NIEDERSÄCHSISCHEN STÄDTE UND GEMEINDEN ZUR LANDTAGSWAHL

                                              „Ehrenamt und Hauptamt müssen attraktiver
                                              werden, um Nachwuchskräfte zu gewinnen!“
                                              Charlotte Ruschulte, ehrenamtliche Bürgermeisterin der Gemeinde Ohne

Kommunalrecht, Verwaltung
und Ehrenamt
❚ R
   ÜCKKEHR ZUR ACHTJÄHRIGEN AMTSZEIT
  FÜR HAUPTVERWALTUNGSBEAMTINNEN UND
  HAUPTVERWALTUNGSBEAMTE

                                                                          FOTO: ANIMAFLORA PICSSTOCK - STOCK.ADOBE.COM
Durch die Verkürzung der Amtszeit auf fünf Jahre hat das Bür-
germeister:innenamt erheblich an Attraktivität eingebüßt.
Oft müssen in der Amtsausübung Anfeindungen und Bedro-
hungen hingenommen werden. Wer neben der Bewältigung
pandemischer Lagen und sonstiger Krisen dazu berufen ist,
die Kommune für die Zukunft aufzustellen, benötigt dafür
einen langen Atem. Entsprechende Debatten müssen ange-                                                                           „Wenn eine Krise die nächste jagt,
stoßen, Prozesse begonnen und langfristig begleitet werden,                                                                 brauchen wir starke Bürgermeisterinnen und
um gemeinsam mit allen Akteurinnen und Akteuren zu guten                                                                                  Bürgermeister!“
Ergebnissen für die örtliche Gemeinschaft zu kommen. Das                                                                                       Holger Falcke, Bürgermeister
Spitzenamt in den niedersächsischen Kommunen bedarf des-                                                                               der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten

halb auch in zeit­licher Hinsicht einer Stärkung, die Verkürzung
der Amtszeit auf fünf Jahre hat sich nicht bewährt. In der neuen                                                   ❚V
                                                                                                                     ERWALTUNG STÄRKEN UND GUTE
                                                                                                                    RAHMENBEDINGUNGEN SCHAFFEN
Legislaturperiode des Niedersächsischen Landtages muss mit
dem Beginn der neuen Kommunalwahlperiode 2026 bis 2031                                                             Wir erleben heute tiefgreifende Veränderungen in Umwelt
zu der achtjährigen Amtszeit der Hauptverwaltungsbeamtin-                                                          und Gesellschaft, so etwa Klimawandel, Digitalisierung der
nen und Hauptverwaltungsbeamten zurückgekehrt werden.                                                              Arbeitswelt, Zuwanderung, neue Bedrohungslagen und die
                                                                                                                   Gefährdung der Demokratie durch Populismus. Wir benötigen
❚ R
   ECHTSUNSICHERHEIT BEI HYBRID-SITZUNGEN                                                                         daher mehr denn je einen leistungsfähigen und demokratie-
  BESEITIGEN                                                                                                       festen öffentlichen Dienst als Basis und Kern einer gut funktio-
Das neue Instrument der Hybrid-Sitzungen muss beobachtet                                                           nierenden starken Verwaltung.
werden. Demokratie lebt vom Austausch und von der Diskus-                                                                Dazu gehört eine zukunftsgerechte und wettbewerbs­
sion von Mensch zu Mensch. Das Nutzen von Online-Zuschal-                                                          fähige Gestaltung von Tarif- und Besoldungsstrukturen. Auch
tungen kann im Sinne von Vereinbarkeit von Familie und Beruf                                                       der Bereich der Sonderzahlungen zum Beispiel in Form von
helfen, darf aber nicht überstrapaziert werden. Technische                                                         Fahrrad-Leasing, Job­Ticket-Angeboten oder Rahmenvereinba-
Probleme dürfen nicht zu Rechtsunsicherheiten bei Beschlüs-                                                        rungen für Fitnessstudios muss rechtssicher und zukunftswei-
sen führen.                                                                                                        send geregelt werden.
                                                                                                                         Die Nachwuchsgewinnung von gut qualifizierten Kräften
❚ STEUER- UND SOZIALABGABEN­FREIHEIT VON                                                                          muss mit hoher Priorität fortgesetzt werden. Wünschens-
   AUFWANDSENT­SCHÄDIGUNGEN                                                                                        wert wäre es daher, wenn das Land sich im Wettbewerb um
Die den Ratsfrauen und Ratsherren nach den kommunalver-                                                            die klügsten Köpfe nicht nur auf sich fokussiert, sondern eine
fassungsrechtlichen Vorgaben gezahlten Aufwandsentschä-                                                            Kampagne für den gesamten öffentlichen Dienst und alle dort
digungen sollen verhindern, dass ihnen durch die Mandats-                                                          vertretenen Arbeitgeber entwickelt.
ausübung Nachteile entstehen. Es erscheint deshalb nicht
sachgerecht, diese steuer- oder sozialversicherungsrechtlich                                                              „Das Ehrenamt ist einer der Grundpfeiler unserer
als Einkommen zu bewerten. Diese Aufwandsentschädigun-                                                                    Gesellschaft. Es ist das kostbarste Geschenk, was
gen sind daher von der Steuer- oder Sozialversicherungs-                                                                    der Allgemeinheit gemacht werden kann.“
pflicht freizustellen.                                                                                                          Karl-Heinz Günther, stv. Bürgermeister der Hansestadt Uelzen

DNG 3/2022               6
Positionen der niedersächsischen Städte und Gemeinden zur Landtagswahl - Niedersächsischer Städte und Gemeindebund
THEMENSCHWERPUNKT
                                      POSITIONEN DER NIEDERSÄCHSISCHEN STÄDTE UND GEMEINDEN ZUR LANDTAGSWAHL

                                                                                                                                                     „Wir wollen helfen.
                                                                                                                                                     Dafür tun wir alles,
                                                                                                                                                       was in unseren

                                                               FOTO: DANIEL ERNST - STOCK.ADOBE.COM
                                                                                                                                                     Möglichkeiten steht.
Zuwanderung und Integration                                                                                                                          Doch wir brauchen
                                                                                                                                                      Unterstützung!“
❚ UNTERBRINGUNG AUSREICHEND FINANZIEREN                                                                                                              Erwin Sell, Bürgermeister der
                                                                                                                                                         Samtgemeinde Hage
Die Zuwanderungs- und Integrationspolitik der Jahre 2015 ff.
war geprägt von ad-hoc-Entscheidungen nach Kassenlage                                                 ❚ BÜROKRATISCHE HÜRDEN NEHMEN
des Bundes und der Länder, von Asylpaketen und einzelnen                                              In Krisen muss schnell und unbürokratisch gehandelt werden.
Aktionsprogrammen. In Anbetracht des Krieges in der Ukraine                                           Baurechtliche, vergaberechtliche und andere Hürden für die
und der politischen Lagen in Afghanistan und anderswo sowie                                           Unterbringung und Betreuung müssen ausgesetzt werden.
auch im Hinblick auf zu erwartende Flüchtlingswellen auf-
                                                                                                      ❚ SCHULE UND KITA FÜR VERTRIEBENE
grund von Klimakatastrophen gilt es, hier vorausschauend zu
                                                                                                      Eine Betreuung in Schule und KiTa kann nur erfolgen, wenn
agieren und zu planen.
                                                                                                      wir übergangsweise Standards herabsetzen. Aber auch dies
   Der immer teurer werdende Wohnungsmarkt erschwert es
                                                                                                      funktioniert nicht überall, da Erzieher:innen sonst überlastet
zunehmend, selbst in kleineren Gemeinden abseits von Bal-
                                                                                                      werden. So müssen auch Sondergruppen eingerichtet und
lungsräumen, (geeigneten und bezahlbaren) Wohnraum für
                                                                                                      finanziert werden.
Asylbewerber:innen und Vertriebene zu finden. Daher müssen
die Kostenabgeltungspauschalen erhöht werden.                                                         ❚ GLEICHMÄSSIGE VERTEILUNG SICHERSTELLEN
   Daneben müssen elementare Strukturen wie die Migra­                                                Die Verteilung der Menschen, auch der einzelnen Gruppen mit
tionsberatung und Integrationskurse dauerhaft im Schulter-                                            und ohne Wohnsitzbindung muss gerecht erfolgen. Nur so ist
schluss mit dem Bund verstetigt werden.                                                               für ausreichende Akzeptanz in der Bevölkerung zu sorgen.

   Tourismus und Handel                                                                               ❚ F EIERTAGSRECHT UND LADENÖFFNUNGS­ZEITENRECHT
                                                                                                         HARMONISIEREN
  ❚ G
     RUNDFÖRDERUNG FÜR PRÄDIKATISIERTE ORTE                                                          Feiertagsrecht     und     Ladenöffnungszeitenrecht     müssen
    EINFÜHREN                                                                                         harmonisiert werden. Es ist nicht nachvollziehbar, dass in
  Für den niedersächsischen Tourismus muss eine „Grundför-                                            Städten der Kiosk mit Personal sein volles Sortiment zu
  derung Tourismus“ entwickelt werden. Der Wettbewerbs-                                               quasi jeder Tages- und Nachtzeit anbieten darf, der elektro-
  nachteil, den das Land Niedersachsen gegenüber anderen                                              nisch zutrittsbeschränkte Dorfladen der Bürger-Genossen-
  Bundesländern hat, in denen Fremdenverkehrslastenausglei-                                           schaft ohne Ladenpersonal vor Ort am Sonntag aber keine
  che oder Sonderlastenausgleiche beispielsweise für Kurorte                                          durchgehende Öffnung darstellen kann. Hier ist zwingend
  erfolgen, muss behoben werden. Insbesondere monostruk-                                              zumindest eine Experimentierklausel vorzusehen, gegebe-
  turierten Tourismuskommunen, Kur­
                                  orten und anderen                                                   nenfalls auch geknüpft an reduzierte Verkaufsflächen oder
  zertifizierten Orten muss ein Ausgleich für die besonderen                                          Sortimentsbeschränkungen.
  Aufwendungen gewährt werden. Auch bedarf es eines Ver-
  netzungssystems und digitaler Angebotslösungen.
                                                                                                       „Ohne eine
  ❚ INNENSTÄDTE UND ORTSKERNE STÄRKEN                                                                 touristische
  Die Förderungen für Ortskerne und Innenstädte müssen                                              Grundförderung
  verstetigt und vereinfacht werden, damit die Ortskerne auf                                       hat Niedersachsen
  Dauer Erlebnis- und Begegnungsräume bleiben. Es bedarf                                          einen großen Wett-
  nicht nur Angebote für große Innenstädte, sondern auch                                           bewerbsnachteil!“
  für kleinere und insbesondere auch touristische Kommu-                                       Heike Horn, Bürgermeisterin der
                                                                                                  Inselgemeinde Langeoog
  nen. Die Förderung muss einfach und ohne monatelange
  Vorarbeiten zu beantragen sein.

                                                                                                                                               7            DNG 3/2022
Positionen der niedersächsischen Städte und Gemeinden zur Landtagswahl - Niedersächsischer Städte und Gemeindebund
THEMENSCHWERPUNKT
POSITIONEN DER NIEDERSÄCHSISCHEN STÄDTE UND GEMEINDEN ZUR LANDTAGSWAHL

Ländliche Räume und Verkehr
                                                               ❚ WEITERENTWICKLUNGSMÖGLICHKEITEN ERHALTEN
                                                               In den ländlichen Räumen müssen auch im Angesicht der
                                                               aktuellen Herausforderungen und des demografischen
                                                               Wandels die Möglichkeiten der Städte und Gemeinden
                                                               offengehalten werden, sich weiterzuentwickeln. So müssen
                                                               raumordnerische Behinderungen aus den 1970er-Jahren
                                                               aus dem Weg geräumt werden, so dass sich dort Betriebe
                                                               und Lebensmittelmärkte entwickeln können und nicht ab
                                                               einer gewissen Größe in die Zentren abwandern. Raumord-
                                                               nung muss dezentral denken, nicht zentral.
                                                               ❚ EINWOHNERVEREDELUNG ABBAUEN
                                                               Die systematische Ungleichbehandlung von Menschen in
                                                               ländlichen und urbanen Räumen muss endlich ein Ende
                                                               nehmen. In Anbetracht der von der Gesellschaft erwünsch-
❚ LÄNDLICHEN WEGEBAU WIEDER UNTERSTÜTZEN                      ten Leistungen des länd­lichen Raumes, wie Naherholung,
Der ländliche Wegebau muss wieder umfänglich gefördert         Energieerzeugung, Umwelt- und Klimaschutz oder Lebens-
werden! Ohne Förderung werden die ländlichen Wege ihren        mittelerzeugung, muss mit der Abschaffung der veralte-
vielfältigen Funktionen – Zuwegung, Landwirtschaft, Touris-    ten Einwohnerveredelung die dauerhafte und strukturelle
mus, Naherholung, Naturschutz – nicht mehr gerecht werden      Schlechterstellung der ländlichen Räume beendet werden.
können.
   Insbesondere auch für den Naturschutz und die Naherho-        „Als ländliche Räume liefern wir Nahrung, Energie
lung haben ländliche Wege eine hohe Bedeutung. Kurzfristig      und Naherholung für die Städte. Unsere strukturelle
muss die Erstellung der Konzepte zum Wegebau gefördert                Benachteiligung muss endlich aufhören!“
werden, um ein Erliegen zu verhindern.                                    Günther Harders, Bürgermeister von Ostrhauderfehn

Wasser und Energie
❚ ENERGIEWENDE BESCHLEUNIGEN
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und des Klima-
wandels muss die Energiewende beschleunigt werden. Den
Kommunen müssen gesetzliche Ziele und Leitplanken für die
Umsetzung vor Ort von Bund und Land zur Verfügung gestellt
werden.
❚ KONZESSIONSABGABENAUFKOMMEN SICHERN
Das Konzessionsabgabenaufkommen als wichtige Einnahme-
quellen der Kommunen geht zurück. Daher sollte das Konzes-
sionsabgabenaufkommen gesichert werden, indem es nicht
mehr verbrauchsabhängig abgerechnet wird. Die Ausschrei-                      „Freiflächen-Photovoltaik ist
bungsverfahren für Konzessionsverträge müssen dringend                nicht die Lösung. Dächer statt Äcker müssen
vereinfacht werden und für kleine Gemeinden muss es Erleich-                        genutzt werden!“
terungen geben, etwa über eine De-Minimis-Regelung.                       Christian Lampe, Vorsitzender des Rates der Stadt Gifhorn

DNG 3/2022         8
THEMENSCHWERPUNKT
                                      POSITIONEN DER NIEDERSÄCHSISCHEN STÄDTE UND GEMEINDEN ZUR LANDTAGSWAHL

❚ U
   MBAU DER WÄRMEVERSORGUNG                                             ❚ ÜBERTRAGUNGSNETZE
  TECHNIKOFFEN GESTALTEN UND AUCH FÜR DEN
                                                                         Der Übertragungsnetzausbau stellt eine zusätzliche Belastung
  LÄNDLICHEN RAUM SICHERSTELLEN
                                                                         für die Gemeinden im Rahmen der Energiewende dar. Hier
Es muss umsetzbare und bezahlbare Möglichkeiten für die                  bedarf es klar formulierter und einfacher Vertragsmuster der
ländliche Bevölkerung zur Wärmeversorgung geben; der                     Übertragungsnetzbetreiber für Gemeinden.
durch den vermehrten Zubau von erneuerbaren Energien
                                                                         ❚W
                                                                           INDKRAFT UND PV:
auch im Gemeindegebiet erforderlich werdende Umbau der
                                                                          LEISTUNGSZIELE, KEINE FLÄCHENZIELE
Verteilnetze muss durch entsprechende Berücksichtigung der
                                                                         Ziele zum Ausbau der erneuerbaren Energien dürfen und kön-
Investitionen in der Netzentgeltregulierung unproblematisch
                                                                         nen nur Leistungsziele sein. Flächenziele widersprechen dem
und zeitnah refinanziert werden können.
                                                                         Ziel, neue Flächenversiegelung weitestgehend zu vermeiden
❚ P
   FLICHTZAHLUNG EINER
                                                                         und stimmen auch nicht mit dem technischen Fortschritt
  WERTSCHÖPFUNGSBETEILIGUNG BEI
                                                                         überein. Auch dürfen sich Bund und Land nicht auf (Flächen-)
  WINDENERGIEANLAGEN
                                                                         Zielsetzungen zurückziehen und die Planung und Last nicht
Für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien ist die
                                                                         allein auf die kommunale, insbesondere die gemeindliche
Akzeptanz der örtlich betroffenen Bevölkerung erforderlich;
                                                                         Ebene, verlagern. Das Land muss hier seiner Verantwortung
daher sollte die freiwillige Wertschöpfungsbeteiligung von
                                                                         gerecht werden und zudem der kommunalen Ebene das
betroffenen Gemeinden an Windenergie- und Photovoltaik­
                                                                         notwendige Handwerkszeug (Analysen, Untersuchungen,
anlagen zu einer Pflicht umgestaltet werden. Sollte der Bun-
                                                                         Kriterien etc.) und die notwendige finanzielle Ausstattung ent-
desgesetzgeber hier nicht entsprechend handeln, so wäre dies
                                                                         gegenbringen. Zudem muss das Land eine Verteilungsgerech-
über eine landesrechtliche Regelung entsprechend der Bran-
                                                                         tigkeit herstellen.
denburger Regelung umzusetzen. Auch die Gewerbesteuer-
regelung sollte umgestaltet werden, damit die Steuer bei den
Standortgemeinden ankommt.                                                                                       „Wasser als immer
❚ P
   HOTOVOLTAIK-ANLAGEN AUF DÄCHER, NICHT AUF                                                                 knapper werdendes Gut
  LANDWIRTSCHAFTLICHE FLÄCHEN                                                                                 gewinnt an Bedeutung.
Für Solaranlagen muss ein ganz klarer Vorrang für versiegelte                                                   Zu seiner Sicherung
Flächen gelten. Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen müssen klar                                                   bedarf es mehr Unter-
begrenzt und landwirtschaftliche Flächen von diesen freige-                                                    stützung des Landes!“
halten werden, denn der Ausbau erneuerbarer Energien darf                                                      Michael Fischer, Bürgermeister der
                                                                                                                       Gemeinde Emstek
nicht zulasten der Versorgung und der Flächenverfügbarkeit
gehen und nicht allein auf dem Rücken der ländlichen Räume
                                                                         ❚ WASSERVERSORGUNG
ausgetragen werden.
                                                                         Mit dem Niedersächsischen Wasserversorgungskonzept wird
                                                                         eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Sicherstellung der Wasser-
                                                                         versorgung eröffnet; aus gemeindlicher Sicht ist die Finanzie-
                                         „Der Ausbau der
                                                                         rung solcher Maßnahmen durch das Land sicherzustellen; eine
                                       erneuerbaren Ener-
                                                                         Finanzierung über Gebühren(erhöhungen) sollte mit Blick auf
                                      gien und Stromnetze
                                                                         die notwendige Gebührenstabilität und die steigenden Ener-
                                       kann nur gelingen,
                                                                         giepreise vorsichtig angegangen werden. Der Grundsatz der
                                      wenn die Lasten zwi-
                                                                         ortsnahen Wasserversorgung ist aus gemeindlicher Sicht ein
                                      schen Stadt und Land
                                                                         hohes Gut, an dem festgehalten werden sollte. Für die nieder-
                                        fair verteilt sind!“
                                                                         sächsischen Gemeinden fordern wir bereits seit Längerem, wie
                                       Rainer Block, Bürgermeister der
                                               Stadt Bockenem            in Nordrhein-Westfalen, eine Sicherstellung der Löschwasser-
                                                                         versorgung über eine klare Regelung im Landeswassergesetz
                                                                         als Teil der öffentlichen Wasserversorgung.

                                                                                                                  9                DNG 3/2022
THEMENSCHWERPUNKT
POSITIONEN DER NIEDERSÄCHSISCHEN STÄDTE UND GEMEINDEN ZUR LANDTAGSWAHL

Gesundheitsversorgung
❚ K
   RANKENHAUSVERSORGUNG AUCH IN DER FLÄCHE
  SICHERSTELLEN
In den Krankenhäusern in Niedersachsen besteht ein dramati-
scher Investitionsstau in Höhe von zwei Milliarden Euro. Des-

                                                                                                                                    FOTO: ROBERT KNESCHKE - STOCK.ADOBE.COM
halb müssen die Mittel für das jährliche Investitionsprogramm
unmittelbar nach Beginn der neuen Landtagswahlperiode auf
jährlich mindestens 250 Millionen Euro aufgestockt werden.
Auch ein Investitionsfonds oder Sondervermögen sind denk-
bar. Das novellierte Niedersächsische Krankenhausgesetz darf
kein Krankenhausschließungsgesetz werden, sondern es muss
                                                                        muss die Kassenärzt­liche Vereinigung Niedersachsen (KVN)
dazu dienen, die flächendeckende Versorgung der Einwoh-
                                                                        Eigeneinrichtungen betreiben und Mediziner:innen anstellen.
ner:innen langfristig sicherzustellen.
                                                                        Darüber hinaus muss der Ausbau der Medizinstudienplätze
❚ DEM ÄRZTEMANGEL IN DER FLÄCHE ENTGEGENWIRKEN                         an den niedersächsischen medizinischen Hochschulen wei-
Studien belegen nach wie vor einen enormen Handlungsdruck               ter voranschreiten. Es müssen Anreize geschaffen werden,
im Bereich der ambulanten medizinischen Versorgung. Darin               damit sich Allgemeinmediziner:innen und Fachärztinnen und
wird für das Jahr 2030 eine dramatische Unterversorgung mit             Fachärzte in der Fläche niederlassen.
Hausärztinnen und Hausärzten prognostiziert: Der bis dahin              ❚ GESUNDHEITSZENTREN IN REGELSYSTEM EINBINDEN
anwachsende Mehrbedarf von 2400 Hausarztsitzen kann bei
                                                                        Ein richtiger Ansatz ist in diesem Zusammenhang auch der
weitem nicht gedeckt werden, über 1600 Hausarztsitze – vor
                                                                        Aufbau und der Betrieb Regionaler Versorgungszentren. Der-
allem im ländlichen Raum – könnten unbesetzt bleiben. Des-
                                                                        zeit besteht jedoch nur eine modellhafte Förderung. Hier muss
halb sind dringend weitere Maßnahmen erforderlich. Notfalls
                                                                        konzeptionell und finanziell nachgeschärft werden: Wenn
                                                                        regionale Gesundheitszentren in der Versorgung eine Rolle
  „Die Versorgung der Menschen in Krankenhäusern und                    spielen sollen, dann muss diese festgelegt werden. Außer-
    durch Hausärzte muss auch in Zukunft sicher sein!“                  dem muss die Finanzierung dann aus dem Regelsystem der
          Annegret Trampe, ehrenamtliche Bürgermeisterin von Diepenau   Gesundheitsfinanzierung erfolgen.
                                                                                                                                          FOTO: MARCO2811 - STOCK.ADOBE.COM

DNG 3/2022              10
THEMENSCHWERPUNKT
                                        POSITIONEN DER NIEDERSÄCHSISCHEN STÄDTE UND GEMEINDEN ZUR LANDTAGSWAHL

Vergaberecht
❚ VERGABERECHT ENTSCHLACKEN
Im Vergaberecht befinden sich viele auch vergabefremde
Komponenten. Das Vergaberecht muss deutlich entschlackt
werden, um es für kleine und mittlere Kommunen überhaupt
noch umsetzbar zu machen.
❚ WERTGRENZEN NACH OBEN ANPASSEN
                                                                        „Corona und die Ukraine haben eines verdeutlicht:
In den Krisen der vergangenen Jahre realisieren wir jedes Mal,
                                                                         Vergabeverfahren müssen nicht nur in dringen-
wie hinderlich die viel zu niedrigen Wertgrenzen sind. Was ver-
                                                                         den Fällen vereinfacht und Wertgrenzen erhöht
gaberechtlich in Krisen geht, muss auch im normalen Leben
                                                                        werden, damit Staat und Kommunen handlungs-
gelten.
                                                                                         fähig bleiben!“
                                                                                  Karin Logemann MdL, Mitglied des Rates der Gemeinde Berne

   Digitalisierung                                                Die Finanzierung obliegt dem Land. Kernaufgabe der Kommu-
                                                                  nal-Koordination ist die Bewertung der Nachnutzbarkeit von
                                                                  EfA-Leistungen1 über die Modellkommunen hinaus. Hiermit
                                                                  wird sichergestellt, dass die Nachnutzungsentscheidungen
                                                                  fundiert und bedarfsgerecht getroffen werden können und
                                                                  das Land nicht im Alleingang die EfA-Dienste auswählt.
                                                                  ❚ D
                                                                     AUERHAFTE FINANZIERUNG DER BASISLEISTUNGEN
                                                                    UND SICHERSTELLUNG DER EFA-LEISTUNGEN
                                                                  Zwingende Voraussetzung für ein Gelingen der Verwaltungs-
                                                                  digitalisierung ist die dauerhafte Finanzierung der sogenann-
                                                                  ten Basisdienstleistungen durch das Land, ergänzt durch das
                                                                  koordinierte Zurverfügungstellen der EfA-Leistungen. Die Leis-
   ❚ OZG-CHECK                                                   tungen müssen über die GovConnect oder die kommunalen
   Land und kommunale Spitzenverbände engagieren sich             IT-Dienstleister ohne Ausschreibung vergaberechtskonform
   gemeinsam für eine bessere Unterstützung und Informa-          zum einfachen Abruf für alle Kommunen angeboten werden.
   tionsvermittlung an die Kommunen. Das Land finanziert          ❚ CYBER-SICHERHEIT VERBESSERN
   durch Zurverfügungstellung eines Gesamtbudgets Vorha-          Gemeinsam entwickeln Land und Kommunen/GovConnect
   ben von Städten, Gemeinden, Samtgemeinden und Land-            eventuell mit Unterstützung Dritter Anforderungen an einen
   kreisen zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG)          „Cyber-Security-Check“. Das Land wird für die Durchführung
   mit einer zu vereinbarenden Anzahl von Beratertagen im         eines solchen „Checks“ in den Kommunen finanzielle Unter-
   Rahmen eines „OZG-Readyness-Checks“ unter der Feder-           stützungsmittel bereitstellen.
   führung der GovConnect GmbH. Die Beratertage können
   auch in Verbundvorhaben in Anspruch genommen werden.               „Kommunen geraten zunehmend in den Fokus von
   ❚ KOMPETENZTEAM BEI DER GOV-CONNECT                              Hackern und Erpressern. Das Land muss seiner Verant-
   Das bisherige kommunale Kompetenzteam (KKT) wird
                                                                         wortung für Cyber-Security gerecht werden!“
                                                                                       Jan Dingeldey, Bürgermeister der Stadt Hemmingen
   unter dem Dach der GovConnect mit sechs Vollzeitstellen
   verstetigt und als „Kommunal-Koordination“ fortgeführt.        1 „Einer für Alle“ – (EfA)-Prinzip

                                                                                                                         11                   DNG 3/2022
THEMENSCHWERPUNKT
POSITIONEN DER NIEDERSÄCHSISCHEN STÄDTE UND GEMEINDEN ZUR LANDTAGSWAHL

Brand- und Zivilschutz                                                Strategie­papier „Einsatzort Zukunft“ nachhaltig und vollstän-
                                                                      dig umzusetzen. Als erster Schritt muss daher die Landesför-
                                                                      derung für die ergänzende technische Ausstattung fortwäh-
                                                                      rend erhöht werden.
                                                                      ❚ LEHRGÄNGE SICHERSTELLEN
                                                                      Es ist dringend notwendig, den aufgelaufenen Aus- und Fort-
                                                                      bildungsstau, der sich durch Corona noch weiter verschärft
                                                                      hat, aufzulösen und die Anstrengungen des Landes in diesem
                                                                      Bereich zu erhöhen. Der Ausbau der Niedersächsischen Aka-
                                                                      demie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) ist daher aus
                                                                      Landesmitteln zu beschleunigen.

                                                                                                          „Die Flutkatastrophen
                                                                                                            und Umweltereig-
                                                                                                            nisse der jüngeren
                                                                                                              Vergangenheit
                                                                                                           zeigen, dass bei der
❚ K
   ONZEPT EINSATZORT ZUKUNFT UMSETZEN UND
                                                                                                             Nachrüstung von
  FINANZIEREN                                                                                             Sirenen keine Zeit ver-
Die Sicherstellung des kommunalen Brandschutzes ist seit je
                                                                                                           loren werden darf!“
                                                                                                          Hans-Jürgen Krahn, ehrenamtlicher
her eine der wesentlichen Aufgaben der kommunalen Selbst-
                                                                                                            Bürgermeister der Gemeinde
verwaltung und darüber hinaus als gesellschaftlicher Kristalli-                                                       Sottrum
sationspunkt gerade in kleinen Orten und Dorfgemeinschaf-
ten aus der Sozialstruktur nicht wegzudenken. Insbesondere            ❚ SIRENENFÖRDERUNG SCHNELLSTMÖGLICH UMSETZEN
aufgrund der sich rasant wandelnden Anforderungen in Folge            Nicht zuletzt durch die Starkregen-Katastrophen im Ahrtal ist
des Klimawandels ist das Land aufgefordert, die finanziellen          auch die Thematik der Warnung der Bevölkerung wieder in das
Mittel für diesen Bereich signifikant zu erhöhen und das mit          Bewusstsein der Bürger:innen gerückt. Es ist daher dringend
großem haupt- und ehrenamtlichen Engagement erarbeitete               ein landeseigenes Förderprogramm zum Auf- beziehungs-
                                                                      weise Ausbau von landesweiten Warnmöglichkeiten der Bevöl-
                                                                      kerung, insbesondere Sirenen, vor Gefahrensituationen – zum
                                                                      Beispiel Hochwasserlagen sowie Starkregenereignisse – erfor-
                                                                      derlich, das die unstrukturierte ad-hoc-Bundesförderung tech-
                                                                      nisch sinnvoll und nachhaltig ergänzt. Der Einstieg mit den
                                                                      ersten zehn Millionen Euro über den Haushalt 2022 ist hierfür
                                                                      gemacht. Hier bedarf es nun einer nachhaltigen Dauerlösung
                                                                      für die kommenden zehn Jahre, damit auch alle Bürger:innen
                                                                      effektiv vor Gefahren gewarnt werden können.
                                                                      ❚ SONDERVERMÖGEN ZIVILSCHUTZ EINRICHTEN
                                                                      Nicht nur Umweltkatastrophen, sondern auch die schreck-
                                                                      lichen Ereignisse des Angriffskrieges Russlands gegen die
 „Zusätzliche Lehrgänge, aber auch Einsatzfahrzeuge und               Ukraine haben eine Zeitenwende im Bereich des Bevölke-
 -mittel sind der Schlüssel, um den gestiegenen Anforde-              rungsschutzes eingeleitet. Es muss seitens des Landes auch
  rungen an die Brandbekämpfung gerecht zu werden!“                   durch politische Prio­ritätensetzungen alles dafür getan wer-
             Tim Willy Weber, Bürgermeister des Fleckens Ottersberg   den, seine Bürger:innen jederzeit zu schützen.

DNG 3/2022             12
THEMENSCHWERPUNKT
                                                                               POSITIONEN DER NIEDERSÄCHSISCHEN STÄDTE UND GEMEINDEN ZUR LANDTAGSWAHL

                                       Nachhaltigkeit und
                                       Klimafolgenanpassung
                                       ❚ STARKREGENGEFAHRENKARTEN UND
                                          KOMMUNALE STARKREGENVORSORGE­KONZEPTE
                                          FÖRDERN
                                       Steigende Durchschnittstemperaturen, Starkregen­ereignisse
                                       oder Dürreperioden zeigen immer deut­
                                                                           licher die Auswir-
                                       kungen und Herausforderungen des Klimawandels. Trotz der
                                       Corona-Pandemie bleibt daher die Bewältigung des Klima-
                                       wandels eines der zentralen und wichtigsten kommunalen
                                       Themen. Damit sich Kommunen besser auf gewisse Wetter-
                                       phänomene einstellen können, ist es notwendig, sie insbeson-               „Die kommunale Klimaschutzarbeit kann
                                       dere im Bereich Starkregen zu unterstützen, Grundlagenmate-               nur gelingen, wenn unsere Aktivitäten und
                                       rial bereitzustellen und darauf aufbauende Konzeptionen zu                 Konzepte seitens des Landes unterstützt
                                       fördern. Auch die kommunikative Begleitung sowie die Förde-                               werden!“
                                       rung des Austausches der Kommunen untereinander müssen                         Guido Halfter, Bürgermeister der Gemeinde Bissendorf
                                       weiter vom Land gefördert werden und die etablierten Struk-
                                       turen erhalten bleiben.                                           Mit dem novellierten Niedersächsischen Klima­gesetz und der
                                                                                                         Anpassung der zu erreichenden Zwischenziele an übergeord-
                                                                                                         nete Vorgaben wurde eine Grundlage geschaffen, die es wei-
                                                                                                         ter zu verfeinern gilt. Die aktuell im Gesetz verankerte Aufgabe
                                                                                                         auf der Kreisebene muss mehr Wirkung Richtung Kommunen,
                                                                                                         Bürgerschaft und KMU entfalten, um in diesem Bereich wirklich
                                                                                                         einen Schritt nach vorne zu kommen. Es darf nicht bei internen
                                                                                                         kreislichen Konzepten und geringfügiger Fördermittelbera-
                                                                                                         tung bleiben. Zudem sollte der Fokus über die Klima­themen
                                                                                                         hinaus auf die Aspekte der Nachhaltigkeit gelenkt werden, in
FOTO: SEBASTIAN SPINDLER /PIXELIO.DE

                                                                                                         denen Klimaschutz zwar eine maßgebliche Rolle spielt, aber
                                                                                                         auch andere Aspekte des sozialen und wirtschaftlichen Han-
                                                                                                         delns der Kommune mit integriert werden. Daher muss das
                                                                                                         Land zur weiteren Verstetigung von Nachhaltigkeitsstrategien
                                                                                                         auch im kommunalen Bereich Sorge dafür tragen, dass ent-
                                       ❚ E
                                          NTWICKLUNG VON NACHHALTIGKEITS­STRATEGIEN                     sprechende Unterstützungsangebote weiter erhalten bleiben
                                         WEITER UNTERSTÜTZEN                                             und möglichst ausgebaut werden. Nur so können Ziele wie die
                                       Gerade Teile der kommenden Generation mahnen uns mit              Reduktion des Flächenverbrauchs, die Ausweisung von Frei­
                                       ihren Demonstrationen zu mehr und entschlossenerem                flächen-Photovoltaik sowie finanzielle Wertschöpfungsbetei-
                                       Handeln. Den Landkreisen, Städten, Gemeinden und Samt­            ligung unter einen Hut gebracht werden.
                                       gemeinden kommt eine zentrale Rolle beim Thema Klima-
                                       schutz zu. Die Kommunen stehen dabei vor der Herausfor-
                                       derung, alle politischen Zielsetzungen der Sozialpolitik, der                „Die Klimafolgen­anpassung ist eine
                                       Wirtschaftspolitik, der Finanzpolitik, der Verkehrspolitik, der          Aufgabe, die Staat und Kommunen gleicher-
                                       Mobilität, des Arbeitsmarktes, des Gewerbes und der Industrie            maßen fordert. Hierzu müssen den Kommu-
                                       mit zu berücksichtigen und die entsprechenden Akteurinnen                 nen weitere Mittel bereitgestellt werden!“
                                       und Akteure einzubinden.                                                      Andreas Kaiser, Bürgermeister der Gemeinde Salzbergen

                                                                                                                                                          13                 DNG 3/2022
THEMENSCHWERPUNKT
POSITIONEN DER NIEDERSÄCHSISCHEN STÄDTE UND GEMEINDEN ZUR LANDTAGSWAHL

Bauen und Wohnen
❚ S
   TÄDTEBAUFÖRDERUNG AUSWEITEN, RICHTLINIE
  STRAFFEN
Die Städtebauförderung ist elementar für die Weiterentwick-
lung vieler Städte und Gemeinden. Die Corona-Pandemie hat
dies insbesondere auch im Hinblick auf die Ortskerne noch
einmal verdeutlicht. Doch die Städte und Gemeinden sind

                                                                                                                             FOTO: GABI SCHOENEMANN/PIXELIO.DE
geprägt von Individualität und Identifikation vor Ort – dem-
entsprechend sind auch ihre Bedarfe. Daher ist eine Verein-
fachung beziehungsweise Straffung der Städtebauförderung
nötig. Dazu bedarf es der Ausnutzung aller Spielräume der
Verwaltungsvereinbarungen zur Städtebauförderung mit dem
                                                               nen gerecht wird, erscheint heute zwingend. Im Hinblick auf
Bund. Eine Vereinfachung, die der Individualität der Kommu-
                                                               beträchtliche Ausgabenreste ist auch eine Ausweitung der
                                                               Fördertatbestände unbedingt angezeigt, beispielsweise im
      „Kommunale Gebäude wie Rathäuser und                     Hinblick auf kommunale Gebäude wie Rathäuser und Feuer­
        Feuerwehrgerätehäuser müssen in die                    wehrgerätehäuser. Der Grundsatz der Subsidiarität muss vor
               Städtebau­förderung!“                           dem Hintergrund des Förder­dschungels handhabbar gemacht
             Wolfgang Klußmann, Bürgermeister von Wietze       werden.

   NSGB – Ihr kommunaler Spitzenverband
NSGB   – Ihr kommunaler
   der Städte, GemeindenSpitzenverband
                         und Samtgemeinden
derinStädte, Gemeinden und Samtgemeinden
      Niedersachsen!
in Niedersachsen!

  ❚W
    ir vertreten die Interessen der Städte,                   ❚ In
                                                                  unseren Kreisverbänden binden
   Gemeinden und Samtgemeinden                                   wir ehrenamtliche Ratsmitglieder und
   gegenüber dem Land Niedersachsen                              hauptamtliche Bürgermeister:innen in die
   und anderen Institutionen. So kämpfen                         Entscheidungsfindung mit ein.
   wir zum Beispiel für weniger Bürokratie,
   eine bessere Finanzierung von                               ❚ Wir
                                                                  beraten unsere Mitglieder in
   Ganztagsschulen und Kindertagesstätten                        Rechtsfragen. Unser Team steht jederzeit
   und für mehr Freiheit in der kommunalen                       kompetent an der Seite der Städte,
   Selbstverwaltung.                                             Gemeinden und Samtgemeinden.

  ❚ In
     unseren Gremien bieten wir einen                        ❚W
                                                                 ir bilden in unserer KommunalAkdemie
    Blick über die Gemeinde hinaus                              Ratsmitglieder, Bürgermeister:innen und
    und beschließen Positionen für den                          Verwaltung zu aktuellen Themen fort.
    politischen Kampf um mehr kommunale
    Selbstverwaltung.

                                                                                   NSGB. sachlich. kommunal.

DNG 3/2022            14
Verantwortung endet nicht
                  am Ortsschild.
              Da fängt sie erst richtig an.
                                                                                                                                                  Foto: schafgans dgph

                                                                                         Katja Dörner, Oberbürgermeisterin von Bonn

Die Stadt Bonn engagiert sich etwa durch ihre Klimapartnerschaft mit Cape Coast
in Ghana. Die Partnerstädte tauschen sich intensiv zu Abfallmanagement und
Umweltbildung aus und ermöglichen so einen besseren Schutz des dortigen
Lagunen-Biotops.                                                                                                                 mit ihrer

Wenn auch Sie sich mit Ihrer Kommune für lokale Nachhaltigkeit und eine gerechtere
Globalisierung einsetzen möchten, berät, vernetzt und fördert Sie die Servicestelle
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                                                                                                                                 im Auftrag des

Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt ist Teil von ENGAGEMENT GLOBAL und arbeitet im Auftrag des Bundesministeriums für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH | Service für Entwicklungsinitiativen | Friedrich-Ebert-Alle 40 | 53113 Bonn www.engagement-global.de
AUS DEM NSGB

       KREISVORSTANDSKONFERENZ DES NSGB ZU GAST
       IN DER GEMEINDE ALGERMISSEN
       Am 3. Mai 2022 kamen rund 50 Mitglieder der Kreisvorstands-       Entwicklungen beim Ausbau der erneuer­
                                                                                                              baren Energien
       konferenz des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebun-          Sorge bereiten. Dies gelte vor allem für die immer stärkere
       des (NSGB) in der Gemeinde Algermissen, Landkreis Hildesheim,     Inanspruchnahme von landwirtschaftlichen Flächen durch
       zusammen. Nach der Begrüßung durch den Kreisgeschäftsfüh-         Freiflächen-Photovoltaik, die in Konkurrenz zur Nahrungsmit-
       rer des Kreisverbandes Hildesheim und Bürgermeister der Stadt     telerzeugung stünde. Das Landes-Raum­ordnungsprogramm,
       Bockenem, Rainer Block, fand ein umfangreicher Austausch mit      die Änderung des Niedersächsischen Klimagesetzes und die
       den beiden Gästen statt: Professor Dr. Ludwig Theuvsen, Staats-   Ankündigungen auf Bundesebene rund um das Osterpaket
       sekretär im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Land-    gäben wenig Anlass zur Hoffnung. Staatssekretär Theuvsen
       wirtschaft und Verbraucherschutz, sowie Ingo Marek, Leiter der    wurde dabei deutlich die Erwartungshaltung mitgegeben,
       Abteilung Kommunal- und Hoheits­angelegenheiten im Nieder-        den Sorgen der ländlichen Räume stärker gerecht zu werden.
       sächsischen Ministerium für Inneres und Sport. Im Austausch       Gerade Ballungsgebiete müssten eine größere Verantwortung
       wurden einerseits Punkte aus dem Innenressort, wie die Folgen     für die Erzeugung erneuer­barer Energien auf bereits bebauten
       des Krieges in der Ukraine für die Unterbringung und Betreu-      oder versiegelten Flächen übernehmen.
       ung der Vertriebenen sowie die Digitalisierung, das Kommunal-
                                                                         VERBANDSINTERNA UND VORBEREITUNG DER
       verfassungsrecht und den Brandschutz, angesprochen. Ande-
                                                                         MITGLIEDERKONFERENZ 2022
       rerseits standen Themen des Landwirtschaftsministeriums im
                                                                         Im Anschluss an die inhaltliche Debatte wurden Verbands­
       Fokus. Staats­­sekretär Theuvsen informierte die Teilnehmer:in-
                                                                         interna im Hinblick auf die bevorstehende Mitgliederver-
       nen zunächst zu den Entwicklungen der EU-Förder­periode, ins-
                                                                         sammlung im Juni behandelt. Hierzu zählen die anstehende
       besondere zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP).
                                                                         Neubesetzung des Präsidiums für die Wahlperiode 2021 bis
       FLÄCHENKNAPPHEIT UND FREIFLÄCHEN-                                 2026 nach der Wahl in den Bezirksverbänden, die Änderung
       PHOTOVOLTAIK – VERSIEGELTE FLÄCHEN STATT ÄCKER                    der Verbandssatzung und ein Ausblick zur künftigen Strategie
       BEANSPRUCHEN!                                                     des Verbandes. NSGB-Präsident Dr. Marco Trips gab anlässlich
       Größeren Diskussionsbedarf löste die anschließende Thema-         der Neuaufstellung in den Kreisverbänden nach der Kommu-
       tisierung der Flächenknappheit aus. Die anwesenden Bürger-        nalwahl 2021 zudem einen Überblick über die Arbeitsabläufe
       meister:innen machten dabei deutlich, dass die derzeitigen        und Themen in den Kreisverbänden. ❚

           Staatssekretär Professor Dr. Ludwig
           Theuvsen vom Niedersächsischen
           Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft
                                                                                                                                         FOTO: MEYN/NSGB

           und Verbraucherschutz im Austausch mit den
           Mitgliedern der Kreisvorstandskonferenz

       DNG 3/2022            16
BAUEN & WOHNEN

                                                                                                          Von links: Professor Dr.-Ing. Ines Lüder
                                                                                                          (2. Preis), Lina Reulecke (Anerkennung),
                                                                                                          Julian Gick (2. Preis), Schirmherrin
                                                                                                          Ministerin Birgit Honé, Dr. Alistair
                                                                                                          Adam Hernández (1. Preis), Michael
                                                                                                          Schier vom Sparkassenverband, ALR-
                                                                                                          Vorsitzender Bernd-Rüdiger Beitzel
                                                                                                          sowie die Juryvorsitzende PD Dr. Sylvia
                                                                                                          Herrmann

ALR HOCHSCHULPREIS 2021:
EIN KOPF-AN-KOPF-RENNEN
VON PD DR. SYLVIA HERRMANN

Auch die 16. Verleihung des ALR Hochschulpreises         ment in Dörfern, von großer Bedeutung. Anderer-
musste pandemiebedingt ins nächste Jahr verscho-         seits wurden Arbeiten zu Themen, wie Kultur auf
ben werden und fand erst Ende April 2022 in den          dem Land, Fragen zur Baukultur in ländlichen Räu-
Räumen des Sparkassenverbands Niedersachsen              men oder der kreativen Nutzung von ländlicher
in Hannover statt. Es fanden sich wieder zahlreiche      Bausubstanz auch für den therapeutischen Einsatz
Gäste aus Verwaltung, Wissenschaft und Gesell-           eingereicht.
schaft ein.                                                 Bei der Auswahl der Preisträger:innen gab es die-             PD DR. SYLVIA HERRMANN
                                                                                                                          ist die Juryvorsitzende des
   Nach der Begrüßung durch den ALR-Vorsit-              ses Mal ein Kopf-an-Kopf-Rennen von drei Personen.               ALR Hochschulpreises
zenden Bernd-Rüdiger Beitzel und den Sprecher            Deren Arbeiten lagen sehr dicht beieinander und
des Sparkassenverbandes, Michael Schier, ließ            die Entscheidung bereitete der Jury einiges Kopfzer-
die Schirmherrin des ALR Hochschulpreises, Birgit        brechen. Letztlich machte eine Arbeit das Rennen
Honé, Niedersächsische Ministerin für Bundes- und        um den ersten Platz, während der zweite Platz 2021
Europa­
      angelegenheiten und Regionale Entwick-             zweimal besetzt wurde.
lung, die Anwesenden an ihren Gedanken zur länd-            Einen der zweiten Plätze erhielt Julian Gick, Leib-
lichen Entwicklung unter den aktuellen Herausfor-        niz Universität Hannover, für die Masterarbeit mit
derungen teilhaben. Sie machte deutlich, dass nur        dem Titel „Qualitäten ländlicher Räume – Binde­
durch gemeinsame Anstrengungen die Krise(n)              faktoren in der Migrationsentscheidung junger
gemeistert werden können und dass dabei auch die         Familien“. Den weiteren zweiten Platz belegte die
Wissenschaft eine Rolle spielen muss. Dabei betonte      Disser­tation von Professor Dr.-Ing. Ines Lüder, Leib-
sie auch die Wichtigkeit des ALR Hochschulpreises,       niz Universität Hannover, mit dem Titel „Widerstän-
da dadurch hervorragende Arbeiten, die wertvolle         dige Ressource – Fachhallen- und Barghäuser in
Hinweise für die Arbeit in der Praxis enthalten, einer   den Steinburger Elbmarschen“. Eine weitere Disser-
größeren Öffentlichkeit und insbesondere ihrem           tation stand auf dem ersten Platz. Dr. Alistair Adam
Ministerium bekannt gemacht werden.                      Hernández, Universität Vechta, ging dabei der Frage
   Die 13 in 2021 eingereichten Arbeiten stam-           nach, wie „Resiliente Dörfer (zu) gestalten“ (sind).
men aus den Kategorien Master- und Bachelor­                Nach den spannenden Vorträgen der drei Preis-
arbeiten sowie Dissertationen. Thematisch zeigten        träger:innen konnten die Gäste in lockerer Runde
die Beträge 2021 eine große Bandbreite. Einerseits       intensive Diskussionen mit den Absolventinnen
waren wie bisher Fragen der Entwicklung in länd­         und Absolventen und der Ministerin führen. Für die
lichen Räumen, wie etwa Möglichkeiten zur Stär-          jungen Akademiker:innen war dies eine glänzende
kung der Widerstandskraft von Dörfern gegenüber          Gelegenheit, sich potenziellen Arbeitgeberinnen
den großen Transformationen, Bindefaktoren für           und Arbeitgebern vorzustellen und ihr Netzwerk zu
länd­liche Räume und bürgerschaftliches Engage-          erweitern. ❚

                                                                                                            17               DNG 3/2022
ALLGEMEINE VERWALTUNG & EUROPA

                                Beschlussfassung in der Corona-Pandemie:

                                KOMMUNEN HALTEN AN
                                PRÄSENZSITZUNGEN FEST
                                VON JANNIS PETERMANN

                                Auch in der Pandemie präferieren die niedersächsischen Kommunen die Durchführung der Sitzungen der
                                Vertretung in Präsenz. Die durch den Paragrafen 182 NKomVG eröffneten digitale Lösungsansätze zur
                                Aufrechterhaltung des Sitzungsbetriebes treten hinter analogen Verfahrensweisen zurück. Das ergibt eine
                                Umfrage unter allen niedersächsischen Einheits- und Samtgemeinden.

                                Welche Maßnahmen haben die niedersächsischen                                                                                                                                          führung von Sitzungen der Vertretung komplett ver-
      JANNIS PETERMANN          Kommunen zur Durchführung von Sitzungen der                                                                                                                                           zichtet. Die meisten Einheits- und Samtgemeinden
                                kommunalen Vertretung zwischen dem 1. Novem-                                                                                                                                          haben auch in der pandemischen Ausnahmesitua-
                                ber 2020 und dem 30. April 2021 unter dem Ein-                                                                                                                                        tion an Präsenzsitzungen festgehalten. Ein deutlich
                                druck der COVID-19-Pandemie ergriffen? Dieser                                                                                                                                         geringerer Anteil der befragten Kommunen hat eine
                                Frage geht die Studie „Beschlussfassung in der                                                                                                                                        hybride Lösung gewählt, bei der ein Teil der Mitglie-
                                Pandemie. Sitzungen der kommunalen Vertretung                                                                                                                                         der der Vertretung sowie die interessierte Öffent-
                                in niedersächsischen Kommunen unter dem Ein-                                                                                                                                          lichkeit am Sitzungsort zusammenkommen, wäh-
                                druck von COVID-19“ aus dem Sommer 2021 nach.                                                                                                                                         rend weitere Mitglieder per Videokonferenztechnik
                                In einer Online-Umfrage konnten alle Einheits- und                                                                                                                                    zugeschaltet werden. Reine Videokonferenzen unter
                                Samtgemeinden des Landes Niedersachsen Aus-                                                                                                                                           Verzicht auf jede physische Anwesenheit wurden
                                kunft zum Einsatz der mit § 182 Niedersächsisches                                                                                                                                     von vergleichsweise wenigen Kommunen durchge-
                                Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) eröffneten                                                                                                                                         führt. Zur Vermeidung von Kontakten hat etwa die
                                Instrumente geben. Zudem wurden mit dem Nie-                                                                                                                                          Hälfte der befragten Kommunen die Beschlussfas-
                                dersächsischen Städte- und Gemeindebund (NSGB)                                                                                                                                        sung im Umlaufverfahren durchgeführt. Schwächer
                                und dem Niedersächsischen Städtetag (NST) zwei                                                                                                                                        frequentiert waren Pairing-Absprachen und die
                                der kommunalen Spitzenverbände in Niedersach-                                                                                                                                         Delegation von Entscheidungskompetenzen auf
                                sen zum Thema befragt.                                                                                                                                                                den Hauptausschuss.
                                   Im Untersuchungszeitraum, der etwa die dritte
                                                                                                                                                                                                                      § 182 NKOMVG WIRD POSITIV BEWERTET
                                Welle der Corona-Pandemie in Deutschland abdeckt,
                                haben nur die wenigsten Kommunen auf die Durch-                                                                                                                                       Die Öffentlichkeit der Sitzungen wurde von den in
                                                                                                                                                                                                                      Präsenz tagenden Kommunen jederzeit gewährleis-
                                                                                                                                                                                                                      tet. Diejenigen Kommunen, die unter Einsatz von
                                                                                     QUELLE: SELBST ERSTELLT NACH EINER VORLAGE DES NUTZERS TUBS AUF WIKIMEDIA.ORG, VERÖFFENTLICHT UNTER DER LIZENZ CC BY-SA 3.0/DE

                                                                                                                                                                                                                      Videokonferenztechnik zusammengetreten waren,
                                                                                                                                                                                                                      haben die Öffentlichkeit größtenteils nicht zu den
                                                                                                                                                                                                                      Videokonferenzen zugelassen. Hintergrund dieser
                                                                                                                                                                                                                      Entscheidungen war die zum damaligen Zeitpunkt
                                                                                                                                                                                                                      notwendige Bestimmung in der Hauptsatzung der
                                                                                                                                                                                                                      Kommune. Die Zahl der zu einer Sitzung zugelas-
                                                                                                                                                                                                                      senen Zuhörer:innen ist in der Regel sowohl bei
                                                                                                                                                                                                                      Präsenzsitzungen wie auch bei Videokonferenzen
                                                                                                                                                                                                                      begrenzt worden. Ein gutes Viertel der befragten
                                                                                                                                                                                                                      Kommunen      hat   korrektive   Protokollveröffent­
                                                                                                                                                                                                                      lichungen als zusätzliches Mittel zur Herstellung der
                                                                                                                                                                                                                      Öffentlichkeit eingesetzt. Auf die Beteiligung der
  Geografische Verteilung der                                                                                                                                                                                         Fachausschüsse zur Vorbereitung von Beschluss­
 teilnehmenden Einheits- und
  Samtgemeinden des Landes                                                                                                                                                                                            empfehlungen im Hauptausschuss haben die Kom-
               Niedersachsen                                                                                                                                                                                          munen im seltensten Fall verzichtet.

          DNG 3/2022            18
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