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Ausgabe 21 / Juni 2020 Magazin der Pioniertruppe und des Bundes Deutscher Pioniere Premiere in Lehnin Aus der Truppe Ausbildungszentrum BDPi
Editorial Liebe Pionierkameraden und Freunde unserer Truppengattung, mit Beginn der Coronakrise setzte deutschlandweit und auch in der Bundeswehr beinahe fluchtartig eine Absetzbewegung ins Homeoffice ein. Zum ersten Mal in meiner nunmehr 45-jährigen Dienstzeit wurden in einer Krise die Kasernen nicht gefüllt, sondern geleert. Eine sicherlich sinnvolle Maßnahme, denn sie soll der Reduzierung von Ansteckungsketten und damit der Abflachung der Krankenwelle dienen, um so der Bundeswehr eine dauerhafte und nachhaltige Einsatzbereit- schaft zu sichern. Für die Vorgesetzten galt es, zunächst diese nachhaltige Einsatzbereitschaft zu vermitteln. Zu weit war die Kategorie „Einsatzbereitschaft“ für viele Soldaten schon aus dem Berufsbild verschwunden und private Belange im Zeichen Corona in den Vordergrund gerückt. Die Erkenntnis, dass ich für die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr, in diesem Falle unter Umständen auch zu Hause, gesund bleiben muss, um dann einen Auf- trag erfüllen zu können, galt es zu vermitteln. Die Erkenntnis, dass dies dann sogar ein Auftrag sein kann, der mich unter Umständen die Gesundheit kostet, sollte bei jedem Soldaten präsent sein, zumal sich das Datum des Karfreitagsgefechts gerade zum zehnten Male gejährt hat. In diesem Sinne wünsche ich allen Pionieren und ihren Unterstützern, bleiben Sie gesund. Ich hoffe, wir können uns bei der Fachtagung sehen, die nunmehr auf den 27. und 28. Oktober verlegt wurde. Lutz Niemann, Brigadegeneral und Kommandeur Ausbildungszentrum Pioniere Ausgabe 21 / Juni 2020 PIONIERE 3
Editorial Liebe Pionierkameraden, liebe Freunde unserer Truppen- gattung, liebe Angehörige des Bund Deutscher Pioniere, die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen haben uns allen in den letzten Monaten einen Strich durch Planungen und Vorsätze gemacht, haben unser Leben bestimmt und in vielem verändert, und sie werden uns auch noch eine ganze Weile begleiten. Die zunächst sichtbarsten Auswirkungen für den BDPi e.V. sind die Verschiebung der Mit- gliederversammlung 2020 in den Herbst und die Annullierung des Regionaltreffens 2020 in Havelberg im Juni sowie dessen Verschiebung auf das nächste Jahr. Die Einschrän- kung der Aktivitäten, zu denen die Pionierkameradschaften gezwungen waren und sind, ist umso bedauerlicher, weil gerade sie für die ehemaligen Pioniere wichtige Räume zum Erleben von Zusammenhalt sind. Last but not least, leiden Truppe und Ausbildungszent- rum durch die massive Reduzierung von Ausbildung und Übungen. Einiges wird sich in das 2. Halbjahr verschieben lassen, aber alles zu kompensieren wird dauern. Es ist insbesondere der Truppe zu wünschen, dass die Corona-Krise in der Führung auf allen Ebenen auch zur Erkenntnis führen wird, dass es auch ohne den einen oder anderen Sonderauftrag geht und dass die Kon- zentration auf Kernaufträge für die militärischen Führer auf Bataillons- und Kompanieebene wieder Freiräume schaffen kann, die verloren schienen. Wenn man, wie ich, in einer wirtschaftlich und gesellschaftlich zusammengewachsenen Grenzregion lebt, kann man beobachten, wie sehr grenzüberschreitend selbstverständliche Lebensweisen teil- weise erodieren und wie oft mit dem Finger auf den Anderen gezeigt wird, der auch nach der Krise enger Partner und Freund bleiben soll und muss. Es ist zu hoffen, dass das derzeitige nebeneinan- der her leben nicht zu sehr in die Zukunft wirkt. Das muss auch das Ziel sein, wenn nach und nach internationale militärische Zusammenarbeit und funktionierende Multinationalität wieder intensiv anlaufen werden. Dabei kommt m.E. der Zusam- menarbeit mit unseren Verbündeten in NATO und EU auf militärischer Ebene und in der Truppe, die immer von gegenseitigem Respekt und Anerkennung geprägt war, eine wichtige Rolle zu. Es sollte für uns Pioniere keine Rolle spielen, dass oberhalb der Truppenebene, zumindest in Zwischentönen, immer wieder Enttäuschungen darüber vernehmbar sind, dass unsere Streitkräfte nicht in dem Maße in gemeinsame Auftragserfüllung eingebunden werden können, wie es aufgrund unserer, auch im internationalen Vergleich, sehr guten Ausbildung und unserer qualitativ hochwertigen Ausrüstung zu erwarten wäre oder wie wir es als starkes europäisches Land für die Sicherheit Europas aus Sicht unserer Partner und Nachbarn leisten könnten. Unsere Aufgabe als BDPi e.V. ist es in diesem Kontext, sowohl als einzelne Mitglieder als auch als Gemeinschaft, unseren Beitrag durch aktive Teilnahme an Meinungsbildungsprozessen und durch Förderung von Begegnungen ehemaliger und aktiver Pioniere mit Kameraden aus unseren unmittel- baren Nachbarländern zu leisten. Dabei kommt es einerseits darauf an, dass wir als Einzelne immer und überall klar Stellung dazu beziehen, dass Europa sicherheitspolitische Interessen hat, denen man nur gemeinsam, auch durch militärisch wirklich lastenteiliges Zusammenwirken, gerecht werden kann und dass wir andererseits als Truppengattungsbund aktive Truppe und Kameradschaften in ihren Aktivitäten in der internationalen Zusammenarbeit nach Kräften unterstützen. Sicher wird sich dies im Großen nicht auswirken, aber wir müssen es trotzdem täglich im Kleinen tun, weil jeder von uns Verantwortung und Interessen als Staatsbürger mit oder ohne Uniform hat, die sich über die tägliche Arbeit und persönliche Interessen hinaus erstrecken sollten. Mit kameradschaftlichen Grüßen und Anker – Wirf! Ihr Franz Pfrengle, Brigadegeneral a. D. und Präsident Bund Deutscher Pioniere 4 PIONIERE Ausgabe 21 / Juni 2020
Inhalt Aus dem Einsatz DEU EinsKtgt Counter Daesh/Capacity Building IRQ Pionieroffizier ............................. 6 Fortschreibung über die Nachhaltigkeit der deutschen Ertüchtigungsprojekte im Irak ............................................................................................................................ 7 Das Ende einer Ära ....................................................................................................... 8 Weihnachtsgrüße aus dem Baubüro GAO .................................................................... 9 Impressum Aus der Truppe Premiere in Lehnin ...................................................................................................... 10 Herausgeber: Kampf um Stützpunkte ................................................................................................ 12 Die Zeitschrift wird herausgegeben vom Lothar Fölbach Medienservice Ready for UN mission! ................................................................................................ 14 für den General der Pioniertruppe und Können kommt von üben............................................................................................... 16 Kommandeur des Ausbildungszentrums Pioniere und für den Bund Deutscher Pioniere e. V. Multinationale Bauausbildung in Bogen ...................................................................... 18 Panzerpionierbataillon 4 begrüßt Staatssekretär ........................................................ 19 Redaktion: Offizierausbildung anhand eines Porträts .................................................................... 20 AusbZPi: Alexander Ebner, Alfred Wolf BDPi: Torsten Stephan „WIR SIND EINS“ ........................................................................................................ 22 Wechsel an der Spitze in Minden ................................................................................ 23 Satz/Layout: Cornelia Danzer Aus dem Ausbildungszentrum Titel-Foto: Ohne Pionierunterstützung geht nichts! ....................................................................... 24 Bundeswehr/Torsten Kraatz Hüter der pioniertaktischen Grundlagen ...................................................................... 25 Ausbildungszentrum Pioniere Akwaaba in GHANA .................................................................................................... 26 AusbZPi Pionierkaserne auf der Schanz Personalwechsel im Military Engineering Centre of Excellence ................................. 27 Manchinger Straße 1, 85053 Ingolstadt Ostseeman 2019 ......................................................................................................... 28 Telefon: 0841 88660 - 3030 / -3006 Internationale Ausbildungskooperationen in der Kampfmittelabwehr .......................... 30 ausbzpi@bundeswehr.org alexanderebner@bundeswehr.org Verabschiedung und Bestpreisverleihung ................................................................... 33 alfredwolf@bundeswehr.org Theorie und Praxis ...................................................................................................... 34 Bund Deutscher Pioniere e. V. Blick über den Tellerrand ............................................................................................. 34 OStFw a. D. Ulrich Lisson Wassererschließung im Einsatz .................................................................................. 35 Bogenstraße 5, 58332 Schwelm Telefon: 02336 12853 ulrich.lisson@t-online.de Aus Amt und Kommando Weiterentwicklung der Pioniertruppe .......................................................................... 38 Oberstlt Torsten Stephan Stab Eurokorps PAO, Quartier Lizé, Postfach 2071 Internationale Zusammenarbeit 77680 Kehl Österreich – PiB3 – Die Melker Pioniere ...................................................................... 40 Telefon: +33 (0) 388 43 2007 torstenstephan@bundeswehr.org Melker Pioniere – Berufsbild und Karriere ................................................................... 42 Struktur, Ausbildung und Weiterentwicklung der Pioniere im britischen Heer ............ 44 Website BDPi: 1. DEU/NLD Korps MILENG zu Besuch bei SHAPE und beim JCF Brunssum ........... 48 www.bdpi.org OStFw Jürgen Falkenroth d. R. Spezialpionier auf ungewohntem Terrain ................................................................... 50 webmaster@bdpi.org Telefon: 0251 863430 Mobil: 0179 4683252 Bund Deutscher Pioniere Planung und Realität ................................................................................................... 52 Bankverbindung: Repräsentanten des BDPi am Standort ....................................................................... 52 Bund Deutscher Pioniere e. V. VR-Bank in Südniedersachsen e. G. Auszeichnung und Ansporn zugleich .......................................................................... 53 IBAN: DE53 2606 2433 0008 5536 45 Ritter-von-Becker-Preis ............................................................................................... 54 BIC: GENODEF1DRA Unterstützung durch den BDPi .................................................................................... 54 Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht in Brücken schlagen ......................................................................................................... 55 jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder. Lernen, um zu siegen – Offizierausbildung in Frankreich ............................................ 56 Das Recht der Auswahl und Kürzung von Zuschriften und Beiträgen behält sich die Redaktion vor. Von Reservisten für Reservisten – BDPi Militärfachliche Beratung: Ausbildungszentrum Pioniere Neue Strategie der Reserve ......................................................................................... 60 Portrait eines Reservisten ............................................................................................ 60 Verlag: Der multinationale Angriff über ein Gewässer.............................................................. 61 Lothar Fölbach Medienservice Heimeranstraße 6, 80339 München Ausbildungsziel: Panzerfahren unter Wasser............................................................... 62 Telefon: 089 5022619 Reserve lebt von Reservisten ...................................................................................... 63 muenchen@foelbach-verlag.de Verantwortlich für die Anzeigen: Tradition und Geschichte Lothar Fölbach Medienservice Die technischen Truppen in der Armee Friedrich II. von Preußen (Teil 1) .................. 64 Ausgabe 21 / Juni 2020 PIONIERE 5
Aus dem Einsatz DEU EinsKtgt Counter Daesh /Capacity Building Pionieroffizier als Military Assistant Von Juli 2019 bis Januar 2020 war ich im 4. und 5. DEU EinsKtgt Counter Daesh / Capa- city Building IRQ als Military Assistant (MA) für den Fhr DEU Kr CBI eingesetzt. Zu Beginn meiner Einplanung für den Einsatz im Februar 2019 war dies jedoch so nicht geplant gewe- sen. Ursprünglich sollte ich, als Pionier und Bauingenieur, die Zelle Ertüchtigung leiten und vor Ort zusammen mit einem Bautech- niker Bauprojekte betreuen und zum Erfolg führen, welche zur Verbesserung der Infra- struktur der irakischen und kurdischen Kräfte beitragen. Aufgrund von Personalausfall war der Dienst- posten des Military Assistant (MA) 6 Wochen vor Einsatzbeginn noch unbesetzt und so wur- de entschieden, dass ich diesen wahrnehmen soll. Dadurch konnte ich zwar nicht baufach- lich im Einsatz arbeiten, jedoch ermöglichte mir der Dienstposten, Einblicke in militärische • Teilnahme an Dienstbesprechungen, Kon- Kurz gesagt, hatte ich den Auftrag dem Fhr und politische Ebenen, die für einen jungen ferenzen und Dienstaufsichtsbesuchen DEU Kr CBI zu jeder Tages- und Nachtzeit Offizier meist noch nicht greifbar sind. • Vorbereitung von Reden und Präsentatio- den „Rücken freizuhalten“, damit er sich auf nen sowie Reiseplanungen. seine Führungsaufgaben fokussieren konnte. Zu meinen ständigen Aufgaben gehörten un- Für meinen ersten Einsatz hätte ich mir keinen ter anderem: Dieser grobe Ausschnitt aus dem Tätigkeits- spannenderen Dienstposten vorstellen kön- feld des MA mag zunächst trocken und nicht nen und möchte die Eindrücke und Erfahrun- • Leitung und Koordination des Fhr DEU allzu spannend erscheinen. Allerdings sind gen nicht missen, die ich in diesen 6 Monaten Kr CBI hier Durchhalte- und Durchsetzungsvermö- machen durfte. • Überwachung und Auswertung eingehen- gen, planerisches Geschick, Diskretion sowie der Aufträge und Weisungen höherer Kdo- Fingerspitzengefühl im Umgang mit Dienst- Ebenen gradhöheren, auch im multinationalen Umfeld, Hauptmann Woicke • Vorbereitung, Durchführung und Nachbe- gefordert. Den Fhr DEU Kr CBI begleitete ich PzPiBtl 1 reitung von Besprechungen zu Key Leader Engagements sowie Dienstrei- Bildrechte: Bundeswehr sen durch den Irak (Kurdistan, Taji, Bagdad), nach Kuwait und Jordanien. 6 PIONIERE Ausgabe 21 / Juni 2020
Aus dem Einsatz Fortschreibung über die Nachhaltigkeit der deutschen Ertüchtigungsprojekte im Irak In meinem Einsatz im Irak von Juli 2019 bis Der Ablauf eines Bauprojektes ist idealty- zum Januar 2020 war ich als Bautechniker der pisch mit starker Beteiligung der regionalen Zelle Ertüchtigung eingesetzt. Dort konnte ich Bedarfsträger festgelegt. Die Peshmerga be- mich von dem sehr hohen Ansehen der Deut- antragen bzw. schlagen Projekte vor. Diese schen im gesamten Irak überzeugen, was un- werden dann durch das deutsche Einsatzkon- ter anderem daran zu erkennen war, dass die tingent und das BMVg geprüft. Sobald diese Nutzer sehr stolz auf die auch rege genutzten Projekte und das Geld von Deutschland frei- Projekte sind. gegeben sind, werden diese in die Tat umge- setzt. Alle Verträge laufen lediglich zwischen Alle Projekte sind ausschließlich aus den Bit- dem MOP und den Baufirmen direkt, so dass ten und Vorschlägen der kurdischen bzw. ira- die Bundeswehr nur die Kontrollfunktion und kischen Partner heraus entstanden. Überwachung übernimmt. Aufbauend auf die vorherigen Berichte in der Im Bereich der irakischen Militärschulen im Pionierzeitung, in denen über eine Vielzahl Taji Military Complex (TMC) in der Nähe von von Projekten geschrieben wurde, welche HptFw Pietschmann, HptFw Weber und 2 kurdische Solda- Bagdad, wurde ebenfalls in die Ausstattung komplett neu gebaut wurden, geht es in die- ten beim Anhängen eines Beamer in einem Sandkasten- von Klassenräumen und weiterer IT-Ausstat- raum des Staff College in Ranya sem Artikel um die Darstellung der richtigen tung investiert. Diese wurde zumeist in Schu- und zweckmäßigen Nutzung der bereits vor- tig gezeigt, was es heißt, einem anderen Land len eingerüstet, in welchen unsere eigenen handenen Infrastruktur der Peshmerga und gemeinschaftlich zu helfen. Military Training Units (MTU) auch ausbilden. der irakischen Militärschulen. Dabei sind die Durch diese Kombination aus Ausstattung meisten Projekte bisher in der Region rund um Ebenso wurde in einer Militärschule, dem und Ausbildung konnte sichergestellt werden, die kurdische Stadt Erbil entstanden. Staff College in Ranya, Geld in die Erneue- dass diese Investitionen auch genutzt und ih- rung der IT-Ausstattung, wie z. B. Drucker und rem Zweck zugeführt werden. So wurde z. B. in Erbil in einem weiteren Ge- Beamer investiert. Das Verbringen sowie Ins- bäude des MOP (Ministerium of Peshmerga) tallieren dieser Geräte wurde durch uns selbst Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die eine dringend erwartete Sprachenschule ge- erledigt und mit Unterstützung der Peshmer- gesamten Investitionen im Irak bislang von baut, um so die Möglichkeit für die Peshmer- ga sichergestellt. Gerade bei diesem Projekt Erfolg gekrönt sind und auch gerne und be- ga zu schaffen, die Sprachen Deutsch und konnte die Zelle Ertüchtigung zeigen, dass geistert angenommen werden. Mich persön- Englisch auszubilden. Dies hat Vorteile für deutsche Soldaten ihr Handwerk in jeder Hin- lich hat es sehr mit Stolz erfüllt, dass die von alle Seiten. So sind jene Peshmerga, welche sicht verstehen und die bereits vor Jahren von uns geleistete Unterstützung auch angenom- zur Ausbildung nach Deutschland kommen, anderen Nationen gelieferten PC-Systeme men und genutzt wird. Dies lässt den Sinn schon mit der Sprache vertraut und können endlich zum Laufen bringen. Dadurch konnte des Einsatzes und die vernünftige Umsetzung dadurch besser in die Ausbildung starten. Die- ein Sprachlabor seinen Betrieb aufnehmen der Ertüchtigung, also die Hilfe zur Selbsthilfe ses Projekt ist auch ein Symbol der guten Zu- und die Sprachausbildung auch in dieser Ein- erkennen. Durch diese Investitionen können sammenarbeit zwischen den internationalen richtung beginnen. die Peshmerga und die irakischen Soldaten Partnern. Dort haben die US-amerikanischen, sich selbst ausbilden und werden hoffentlich die englischen und deutschen Kräfte einträch- Weiterhin wurden die bereits ertüchtigten und unsere Hilfe in diesem Umfang nicht mehr erbauten Gebäude nicht außer acht gelassen. benötigen. Unter konsequenter Fortführung In unregelmäßigen Abständen wurden die der Ausbildung durch die jeweiligen MTU´s Projekte besucht. Dies geschah zumeist, um sowie durch die Unterstützung der DEU Be- die nachhaltige und fortlaufende Nutzung der rater Gruppe gilt es, jetzt für die Peshmerga Objekte zu prüfen und bei etwaigen Baumän- und Iraker die komplette Eigenverantwortung geln, die z. B. auf die irakische und kurdische zu übernehmen, um so die Mission erfolgreich Bauweise sowie die Witterungsbedingungen abschließen zu können. zurückzuführen sind, mit den Verantwortli- chen im MOP zu besprechen. Somit trat die Hauptfeldwebel Tobias Weber Zelle Ertüchtigung auch mit den regionalen Bautechniker Zelle Ertüchtigung 4. + 5. DEU Baufirmen, welche für das MOP gearbeitet EinsKtgt CD /CBI; PiAufkl/ErkdgZg 1./PzPiBtl 1 Reform Direktorat des MOP in Erbil haben, in Kontakt. Bildrechte: Bundeswehr Ausgabe 21 / Juni 2020 PIONIERE 7
Aus dem Einsatz Das Ende einer Ära Train, Advise and Assist an der ANA Engineer School Masar-e-Scharif Seit nunmehr 12 Jahren begleiten deutsche einzigartigen Pionierausbildungsstandort in Pioniere, sowohl unter ISAF als auch RS Masar-e-Scharif zu erhalten. Mandat, die afghanische Pionierschule in Masar-e-Scharif. Viele dutzend Ausbilder aus Kurz vor Ende meines Einsatzes wurde ent- allen Pionierverbänden und – Einrichtungen schieden, die Combat Support School wieder haben hier ihren Beitrag geleistet, um mit der aufzulösen, die Anteile Fernmelde und MP Ausbildung an der ANA Engineer School die unter das Kommando einer anderen Schule afghanischen Streitkräfte, in der Ausbildung in Kabul zu verlegen und letztendlich eine zum Kampf und zur Kampfunterstützung zu „neue“ Pionierschule am Standort Masar-e- befähigen. Scharif zu gründen. Schließlich zielte unsere Beratung dahingehend ab, die Struktur der Über die Jahre hinweg ist die Tätigkeit der di- ehemaligen Schule zu verwenden. Damit ist rekten Ausbildung immer weiter in den Hinter- zumindest der Fortbestand der Pionierschule grund getreten und wurde zunehmend durch in MeS gesichert. Anders sieht es jedoch mit Beratertätigkeit ersetzt. Jene, die an der Pi- Verabschiedung vom Schulkommandeur LtC Sorosh dem Train, Advise and Assist (TAA) an sich onierschule eingesetzt waren, wissen, dass aus. hier eine klare Trennung kaum möglich ist. Ein Aus der ehemaligen ANA Engineer School Zitat meines Übersetzers trifft es recht gut: wurde ein Engineer Department der Combat Zum Jahresende 2019 ist die endgültige Ent- „Welcome to Afghanistan, Sir!“ Support School. scheidung gefallen, das TAA an allen afghani- schen Truppenschulen einzustellen. Ab dem 2. Halbjahr 2019 begannen jedoch Über den gesamten Zeitraum herrschten an turbulente Zeiten für die Pionierschule. In den verschiedenen Stellen Diskussionen darüber, Damit endet die Ära des Advising an „unserer“ Planungen für die SY 1398 und 1399 (Solar ob die nötige Infrastruktur für die Pionieraus- ANA Engineer School spätestens Ende Feb- Year gemäß afghan. Kalender /Jahresanfang bildung in Kabul/KMTC überhaupt vorhanden ruar 2020, wenn auch die letzten multinatio- jeweils im März) wurde vorgesehen, dass die sei. nalen Adviser aus Rumänien und Lettland die Pionierschule zunächst mit der Fernmelde- Schule verlassen. Diese waren im Schwer- und MP Schule fusioniert und dann ab 1399/ Ein hochrangiger Dienstaufsichtsbesuch von punkt als Adviser für die EOD und PiMasch März 2020 als Combat Support School nach deutscher und afghanischer Seite brachte die- Ausbildung verantwortlich. Kabul verlegt wird. So kam es dann am 07. se Diskussion auf die Ebene der Entscheider. September 2019 zur Vereinigung der drei Nach zähem Ringen gelang es uns, zusam- In Kenntnis des derzeitigen Führungsperso- Schulen mit dem ehemaligen Kommandeur men mit unseren afghanischen Partnern ei- nals bin ich überzeugt, dass die „neue“ ANA der Pionierschule an der Spitze. nen Lösungsvorschlag zu entwickeln, um den Engineer School auf eigenen Beinen stehen und laufen können wird. Da das TAA für das 209th ANA „Shaheen“ Corps natürlich weiterhin bestehen bleibt, wird hier mit dem Corps Engineer Adviser selbst- verständlich immer ein Pionier zur Stelle sein, sollte die Schule doch einmal dabei stolpern. Damit melde ich mit meinem Out, das deut- sche TAA für die ANA Engineer School Masar-e-Scharif ab. Major Björn Iffländer Senior Adviser ANA Engineer School / Combat Support School 15./16. EinsKtgt RS Das Stabsgebäude ANA Engineer School Combat Support School im Winter 2019/20 Bildrechte: Bundeswehr/ Björn Iffländer 8 PIONIERE Ausgabe 21 / Juni 2020
Aus dem Einsatz r üß e achtsg GAO e ih n bü ro W Ba u e m aus d Sehr geehrter Herr Oberstleutnant Ebner, hallo liebe Fachschule, zuerst möchte ich mich ganz herzlich für das Überlebenspaket und die Karten bedanken, habe mich riesig gefreut und natürlich auch schon die ein oder andere Süßigkeit verzehrt ... man muss ja langsam machen, nicht das die Schutzweste nicht mehr passt *lach*!! Wirklich ... vielen vielen DANK!! Ich möchte Ihnen/Euch natürlich einen kleinen Einblick über die ein oder andere Baumaßnah- me geben, hierfür sind als Anhang ein paar Bilder! Die derzeit laufenden Großbauprojekte sind wie z.B. die Betonage in der Westerweiterung für LogFlächen, der Neubau der EinsWvSt, das Einrichten einer Abwasserdruckleitung mit den dazugehörigen Pumpenschächten, der Neubau des MainGates mit den dazugehörigen Flächen für den EOD, Neubau Weißer Stab usw. usw. usw.! Es gibt einiges zu tun hier im Camp CASTOR. Uns wird es hier definitiv nicht langweilig. Die Arbeiten und das Zusammenarbeiten mit den Firmen macht Riesenspaß, auch wenn es anfänglich leichte Kommunikationsschwierigkeiten gab, bis man sein Englisch wieder aufgebessert hat *lach*! Aber mittlerweile sind wir bei fast fließendem Englisch. Auch hier in Afrika bleibt natürlich die Bürokratie nicht aus: Erstellen einer ES-Bau ..., Bau- unterhaltsanträge, Vergabeunterlagen, Vertragsunterlagen, Leistungsverzeichnisse erstellen usw., usw., usw. Aber nach kurzer Einarbeitungsphase läuft auch das prima von der Hand! Auch das Team im Baubüro hat sich nach kurzer Zeit super zusammengefunden, getreu dem Motto: TEIL DES SCHIFFS − TEIL DER CREW! Von dem in Deutschland vorherrschenden Winterwetter bekommen wir hier in Afrika nur bedingt etwas mit, der afrikanische Winter bringt uns Tagestemperaturen um die 35 bis 40 Grad und nachts kühlt es runter auf 18 bis 25 Grad. Die Winterjacken und Wollmützen sowie die Winterhandschuhe können wir hier getrost weglassen. Vor einigen Tagen haben wir natürlich auch damit begonnen, etwas weihnachtlich zu dekorieren, hierzu darf der Weihnachtsbaum, der seinen Platz am Eingang des Baubüros gefunden hat, nicht fehlen. Wir sind also sehr gut vorbereitet. So, jetzt denk ich, hab ich erstmal genug geplappert! Das Team vom Baubüro GAO und ich wünschen Ihnen / Euch eine besinnliche Adventszeit, besinnliche ruhige und frohe Weihnachts- feiertage im Kreise der Familie und einen guten Start ins neue Jahr 2020! Auf ein baldiges Wiedersehen, bis dahin, alles, alles Gute! Mit den besten Grüßen aus dem sonnigen GAO Ihr/Euer Hauptfeldwebel Daniel Babilon Ausgabe 21 / Juni 2020 PIONIERE 9
Aus der Truppe Premiere in Lehnin Luftlandepioniere – Bauen und Sprengen Kernfähigkeiten der Luftlandepioniere Kompanie hatte sich für einen anderen Ansatz eins links empor. Schlussendlich kamen noch sind unter anderem das Fördern der Bewe- entschieden. Da für rund ein Dutzend Luftlan- der Trag- und der Fahrbelag, sowie die Auf- gung der Fallschirmjäger, sowie der Spezi- depioniere und Lehrgangsteilnehmer aus der fahrrampen an beiden Seiten hinzu. Verbun- alkräfte und das Hemmen der Bewegung Luftlandebrigade 1 ohnehin der Erwerb des den wurden die Hölzer der Konstruktion mit des Feindes. Die Soldatinnen und Solda- Betriebsberechtigungsscheins für die Ketten- Holzverbindungen, Stahlstiften, sowie Bau- ten der Luftlandepionierkompanie 270 säge anstand, nutzte die Kompanie das dabei klammern. Diese dürfen laut Vorschrift einge- haben diese beiden pioniertechnischen anfallende Holz gleich zum Bau einer Be- setzt werden, wenn mit der Bauweise maximal Fähigkeiten auf dem Truppenübungsplatz helfsbrücke. Der Zugführer des LLPiMaschZg eine MLC 16 erreicht werden soll. Da die Luft- Lehnin, mit einem Behelfsbrückenbau Hauptfeldwebel Seefeldt leitete mit zwei Ka- landeeinheiten keine luftverlastbaren Fahr- sowie dessen Sprengung, zu einer an- meraden die Ausbildung an der Kettensäge. zeuge über diese MLC besitzen, reicht diese spruchsvollen Übung verknüpft. Über siebzig zuvor vom Förster festgelegte Konstruktion aus und dient der Truppe als Kiefern fielen unter den Sägen der Anwärter Übergangsmittel bis die Folgekräfte Kriegs- Innerhalb weniger Tage baute die LLPiKp 270 für den Betriebsberechtigungsschein Ketten- brückengerät einsetzen. Am Sonntagabend auf dem Truppenübungsplatz Lehnin eine Be- säge. Anschließend transportierten die Solda- rollte ein LKW 0,5t die Rampe nach oben und helfsbrücke aus selbst geschlagenem Holz ten des II. LLPiZg die entasteten Stämme zur führte eine Belastungsprobe auf der über 20 und sprengte diese Brückenkonstruktion an- Brückenbaustelle auf der Panzerschießbahn. Meter langen Behelfsbrücke durch. Kaum hat schließend. Der Kompaniechef Major Schwarz Der Übergang wurde auf einer Schießbahn der Kompaniechef die Brücke abgenommen, hatte die Planung des Vorhabens zum Jahres- errichtet, um den Gefahrenbereich für das begann unter der Aufsicht des Leitenden für beginn als Vorbereitung auf die kommenden Sondervorhaben einzuhalten. das Sprengen, Oberfeldwebel Kramper, das Großübungen vorangetrieben. Geplant war Laden der Brücke. Rund 50 kg PETN und 500 es, möglichst viele Fähigkeiten auf einmal Dauereinsatz im Regen Meter Sprengschnur wurden verwendet. Die abzubilden. Der Bau einer Behelfsbrücke aus Arbeiten dauerten bis in die frühen Morgen- vorgefertigten Konstruktionselementen wäre Allmählich wuchsen ein Balkenstapel in der stunden. 25 kg PETN wurden in den Balken- wohl die übliche Variante gewesen, aber die Mitte und zwei Doppelschwelljoche rechts und stapel als geballte Ladung eingebracht, um Errichten des Balkenstapels 10 PIONIERE Ausgabe 21 / Juni 2020
Aus der Truppe Geladene Behelfsbrücke diesen von innen auseinander zu treiben. Die restliche Sprengstoffmasse wurde für Ladun- gen an den Doppelschwelljochen und an den Längsträgern verwendet. Alle Ladungen wur- den über eine Leitsprengschnur mit Spreng- schnurabzweigen verbunden. Sprengung vor Publikum Nach einer kurzen Einweisung des Leitenden mit dem zu erwarteten Sprengerfolg verfolg- ten über hundert Angehörige der Luftlandepi- onierkompanie 270 aus sicherer Entfernung die Sprengung. Initiiert wurde mittels einer elektrischer Zündung aus einem geschützten Fahrzeug vom Typ Dingo II. Die Nachschau vor Ort zeigte den erwarteten Sprengerfolg. Der mittlere Balkenstapel sowie die Doppel- schwelljoche wurden durch die umgesetzte Sprengstoffmasse zerstört. Ein Überwinden mit einem Panzerschnellbrückensystem ist aufgrund der Zerstörung der Auflager und der Spannweite des Ausbruches nicht mehr mög- lich. Die Brücke wurde unbrauchbar gemacht. Hier fährt kein Fahrzeug mehr drüber. Major Simon Schwarz KpChef LLPiKp 270 Sprengung Bildrechte: Bundeswehr/Torsten Kraatz Ausgabe 21 / Juni 2020 PIONIERE 11
Aus der Truppe Kampf um Stützpunkte Pionierunterstützung bei Angriff und Verteidigung zweckmäßig eingesetzt: Beispielhaft wurde die 2. Kompanie des Gebirgsjägerbataillon 231 in der Verteidigung mit Drahtsperren jedweder Art, anderen Vorrichtungen, Boden- leuchtkörpern und Panzerabwehrrichtminen- sperren effizient unterstützt – so dass deren Einsatzwert erheblich gesteigert und den An- greifern das Leben schwergemacht werden konnte. Doch auch die offensiv agierende 4./GebJgBtl 231 konnte auf ihre bewährte Pionierunter- stützung zurückgreifen. Zunächst wurde hier durch den beratenden Pionier eine Planungs- hilfe (Overlay) mit möglichen Sperreinsätzen des Gegners erstellt, um so das Gefecht bestmöglich vorbereiten zu können. Auch in der entscheidenden Phase des Angriffs auf die gegnerischen Stützpunkte waren Pioniere immer bei den vordersten Kräften eingesetzt. Sei es zur Kampfmittelaufklärung durch die Kampfmittelabwehrkräfte oder zum Öffnen von Sperren aus S-Draht oder Panzerabwehr- richtminen – die Gebirgspioniere aus Ingol- Hammelburg, Dezember 2019. Gebirgs- mit den Gebirgsjägern aus Bad Reichenhall, stadt waren vorbereitet. pioniere der 4./GebPiBtl 8 üben gemein- im Kampf um Verteidigungsstützpunkte eines sam mit ihrem Couleur-Verband, dem Ge- gleichwertigen Gegners am Übungszentrum Am Ende der zweiwöchigen Übung hat sich birgsjägerbataillon 231 aus Bad Reichen- Infanterie in Hammelburg unter Beweis zu eine altbekannte Weisheit erneut bewahrhei- hall im Übungszentrum Infanterie den stellen. tet: Nur Üben übt. Eine stetige Zusammen- Angriff und die Verteidigung. arbeit zwischen Kampftruppe und Kampfun- Im ÜbZInf angekommen, wurden die Fahr- terstützern ist unerlässlich, um bestmöglich Im Dezember war es endlich soweit – der Hö- zeuge für die bevorstehende Gefechtsübung auf den Ernstfall vorbereitet zu sein. Wenn hepunkt des Jahres stand vor der Tür! Als es eingerüstet und getarnt, die persönliche Aus- auch das Thema „Kampf um Stützpunkte“ am frühen Morgen für den Panzerpionierzug rüstung eines jeden Soldaten vorbereitet und für viele Soldaten neu war, und somit hierzu mit seinen Transportpanzern im Landmarsch kontrolliert. Der Panzerpionierzug selbst wur- vielen Soldaten die Erfahrung und Gefechts- zum Übungszentrum Infanterie (ÜbZInf) nach de anschließend auf die 2. und die 4. Kompa- bilder fehlten, konnten die Übungsteilnehmer Hammelburg geht, liegen mehrere Monate nie der Reichenhaller aufgeteilt: Eine Gruppe ihre Leistung kontinuierlich steigern. Durch intensiver Vorbereitung hinter den Gebirgspi- stieß für das kommende Gefecht zur angrei- gemeinsames Planen wuchs am Ende ein onieren der 4. Kompanie des Gebirgspionier- fenden Gebirgsjägerkompanie, während sich gemeinsames, digitales und ebenenübergrei- bataillons 8. Dabei ging es um den „Kampf um zwei Gruppen der Ingolstädter mit den Jägern fendes Lagebild auf beiden Seiten und führte und mit Drahtsperren“ sowie das „Anlegen zur Verteidigung ihrer Stützpunkte einrichtete. letztendlich zum Erfolg der Übung. Beide Sei- von Richtminensperren“. Neben mehreren ten, sowohl Gebirgsjäger als auch Pioniere, Offizier- und Unteroffizierweiterbildungen, die Die Gruppen- und Zugführer der Pioniere konnten viel voneinander lernen und haben hierzu durchgeführt wurden, wurde jeder Sol- wurden in die Erkundung und Planung der einen weiteren Schritt hin zur gemeinsamen dat des I. Zuges in diesen Bereichen weiter Übung einbezogen und konnten hier mit ih- Einsatzgestellung im Oktober 2020 im Rah- trainiert und das Können und die Einsatzbe- rem umfangreichen Fachwissen und Erfah- men von MINUSMA in Mali gemacht. reitschaft für den Übungsplatz stetig erhöht. rungsreichtum professionell beraten. Die Zu- sammenarbeit mit den Gebirgsjägern war auf Hauptmann Thomas Wunderlich Vom 2. bis zum 13. Dezember galt es für den allen Ebenen reibungslos – die Expertise der 4./GebPiBtl 8 Panzerpionierzug, das Gelernte, gemeinsam Pioniere wurde durchgehend gefordert und Bildrechte: Bundeswehr/ Marco Dorow 12 PIONIERE Ausgabe 21 / Juni 2020
UNVERGESSEN! Am 15. April 2010 gerieten zwei Soldaten des Gebirgspionierbataillons 8 Haup�eldwebel Marius Dubnicki * 01. Juli 1977 15. April 2010 Stabsunteroffizier Josef Kronawi�er * 07. Juni 1985 15. April 2010 während einer Patrouille in der afghanischen Provinz Baghlan in einen Hinterhalt. Unsere beiden Kameraden verloren ihr Leben, als ihr Gefechtsfahrzeug durch eine improvisierte Sprengfalle angesprengt wurde. Sie waren die ersten Gefallenen der Gebirgstruppe der Bundes- wehr – und sie bleiben ein fester Bestandteil der Erinnerungs- kultur und Tradi�on im Gebirgspionierbataillon 8. Die zehnte Gedenkveranstaltung für unsere gefallenen Soldaten findet dieses Jahr am 12. November sta�. Im Zuge des Volkstrauertags, dem Tag des Gedenkens an alle Kriegstoten, erinnern wir uns gemeinsam mit dem parlamentarischen Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung, Dr. Peter Tauber, sowie dem Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23 unserer beiden Gefallenen. Für uns ist das Trauern um beide Kameraden ein liebevolles Erinnern. Haup�eldwebel Dubnicki und Stabsunteroffizier Kronawi�er leben in unseren Herzen weiter! Sie dienten genau wie ein jeder von uns unter dem Edelweiß, das wir an unserer Gebirgsmütze tragen. „Wenn ihr unsere gefallenen Kameraden sucht, dann sucht in eurem Herzen. Wenn ihr sie dort findet, dann leben sie in euch weiter.“ Oberstleutnant Sebas�an Klink Kdr GebPiBtl 8 Zum 10. Todestag In Erinnerung an unseren Kameraden Marius Dubnicki Pioniertaucher und Kampfmittelräumer der am 15. April 2010 in Ausübung seiner „strengen Pflicht“ in Afghanistan gefallen ist. Seine Kameraden des 89. Feuerwerkerlehrgangs
Aus der Truppe Ready for UN mission! Gebirgspioniere führen Einsatzlandspezifische Ausbildung (ELSA) durch Ingolstadt, Dezember 2019. Die 3. Kompa- nie des Gebirgspionierbataillons 8 schließt ELSA für EUTM Mali und MINUSMA erfolg- reich ab. Die Gebirgsjägerbrigade 23 ist seit April 2019 durchgängig für drei Jahre Leitverband für die Einsatzkontingente EUTM MLI und MI- NUSMA. In Vorbereitung auf einen konkre- ten Auslandseinsatz ist die Teilnahme an der Einsatzlandspezifischen Ausbildung (ELSA) verpflichtend. Unter Führung der 3. Kompanie des Ge- birgspionierbataillons 8 aus Ingolstadt wurde die Ausbildung für 300 Soldatin- nen und Soldaten der 10. Panzerdivision, Handlungstraining zum Kampfmittelaufklärungsverfahren differenziert nach EUTM MLI und MINUSMA, in fünf Ausbildungsdurchgängen mit jeweils Zudem wurden geografische, religiöse, eth- nicht mittanzen, wenn man die Schritte nicht 60 Trainingsteilnehmer/-innen so durchge- nische und geschichtliche Anteile vermittelt kennt. Vor allem kann man nicht führen.“ führt, dass alle bestmöglich auf den Einsatz sowie Konfliktursachen, Konfliktverläufe und vorbereitet wurden. Der Schwerpunkt der aktuellen Konfliktlinien gemeinsam mit den Oberstleutnant Sebastian Klink Ausbildung lag auf den rechtlichen Rahmen- Teilnehmern erarbeitet, um eine hinreichende Kdr GebPiBtl 8 bedingungen und der C-IED Ausbildung im interkulturelle Kompetenz zu erlangen. Dabei Bildrechte: Bundeswehr/ praktischen Handlungstraining. verhält es sich wie beim Tanzen: „Man kann Sascha Lehmann-Söffge +++ kurz & informativ +++ Die „Tatzelwürmer“ siegen im Winterwettkampf der Ingolstädter Gebirgspioniere am Spitzingsee … Im jährlichen Vergleichswettkampf „Win- Piste zunächst zurück ins Tal und nach er- ter“ aller Offiziere und Unteroffiziere des neutem Fellwechsel wieder hinauf ins Ziel Gebirgspionierbataillons 8 zur Überprü- ging – schweißtreibend! fung der militärischen Skibeweglichkeit konnte sich die 3. Kompanie am 18. Feb- Hauptmann Michael Lorke Bildrechte: Bundeswehr/GebPiBtl 8 ruar 2020 den ersten Platz sichern. Stab, 4./GebPiBtl 8 Stabszug und Kompanien nahmen am Wettkampf in den Bergen am Spitzingsee teil und stellten mit zehn Kilo Marschge- päck ihre körperliche Leistungsfähigkeit unter Beweis. Mit Gefechtshelm und vor- geschnallter Waffe, bewältigten die Ge- birgspioniere zunächst 500 Höhenmeter im Aufstieg, bevor es über die vereiste 14 PIONIERE Ausgabe 21 / Juni 2020
Aus der Truppe Können kommt von üben Taktikausbildung im Gäuboden Der Führungsprozess ermöglicht dem militä- sowie „Erhöhen der Überlebensfähigkeit der bildungsreihe Taktik durchzuführen. Absicht rischen Führer in jeder Situation, auch unter eigenen Truppe“ einen wesentlichen Beitrag ist es, die Ze MilEng Brig und Btl optimal für Stress und widrigen Bedingungen, die vor- für die erfolgreiche Gefechtsführung des zukünftige Übungen und Ausbildungen vorzu- handenen Informationen zu sortieren, zu be- verstärkten Kampftruppenbataillons. In der bereiten und „vergessenes“ Wissen aus der werten und zu einem erfolgsversprechenden Entscheidungsfindung durch das verstärkte Laufbahnausbildung aufzufrischen, aber auch Entschluss zu gelangen. Die sichere Anwen- Kampftruppenbataillon ist der Beitrag der Pi- Neuerungen in der Taktik und vor allem Erfah- dung des Führungsprozesses ist für jeden mi- oniere ein elementarer Bestandteil. rungen weiterzugeben und auszutauschen. litärischen Führer die Voraussetzung für eine erfolgsversprechende Auftragsumsetzung Für eine zweckmäßige Kampfunterstützung Der Höhepunkt der Ausbildungsreihe im und -erfüllung. durch die Pioniere auf Bataillonsebene ist PzPiBtl 4 war eine Woche Taktikausbildung im es aus meiner Bewertung unerlässlich, in Hörsaal als auch im Gelände. Für eine nach- Die Landes- und Bündnisverteidigung und da- der Entscheidungsfindung nach Erhalt eines haltige Anwendung, auch in der praktischen mit das hochintensive Gefecht hat seit 2014 neuen Auftrages eines verstärkten Kampf- Truppenausbildung bis zur Gruppenebene, wieder eine weit höhere Bedeutung als in den truppenbataillons so sattelfest zu sein und wurde durch den Anlegestab des PzPiBtl 4 gut 20 Jahren davor. Alle Übungsserien von die Denkweise unserer Kameraden aus den eine Rahmenlage im Raum Bogen erarbei- der Korps- bis zur Bataillonsebene trainieren PzGrenBtl’en und PzBtl’en zu verstehen, dass tet und im ersten Schritt auf Grundlage des die Operationsplanung und Operationsfüh- eine zweckmäßige Pionierberatung und die Brigadebefehls der PzBrig 12 für die Vertei- rung des hochintensiven Gefechts im Rahmen unmittelbare Kampunterstützung in der Ope- digung des Gäubodens die Entscheidungsfin- der Landes- und Bündnisverteidigung. Zudem rationsplanung und -durchführung geleistet dung nach Erhalt eines neuen Auftrages mit werden die „jungen“ Offiziere in der ab 2020 werden kann. der defensiven Aktivität Verteidigung durch- nach gut 15 Jahren erstmals wieder durch- geführt. Der Gäuboden ist eine Region Nie- zuführenden Heerestaktischen Weiterbildung Für die Offiziere und auch Feldwebel eines derbayerns südlich der Donau und des Baye- (HTW) mit der Operationsplanung eines ver- Panzerpionierbataillons bedeutet dies die rischen Walds. Die größte Stadt im Gäuboden stärkten Kampftruppenbataillons gefordert. Pionierberatung auf Brigade- und Bataillon- ist Straubing. Der Gäuboden gehört zu den sebene. größten Lössgebieten Süddeutschlands. Die Pioniertruppe leistet mit den Fähigkeiten „Hemmen der Bewegung gegnerischer Kräf- Aus den Erfahrungen vergangener Übungen Ausgewählt wurde das PzGrenBtl 112 und te“ und „Fördern der eigenen Bewegungen“ hat der Kdr PzPiBtl 4 festgelegt, eine Aus- gemäß der Truppeneinteilung des Brigadebe- fehls die 3./PzPiBtl 4. Die Offiziere des Batail- Absicht der Panzerbrigade 12 lons und Feldwebel aus den Ze MilEng Brig und Btl wurden in Arbeitsgruppen in Stabs- gliederung PzGrenBtl 112 inkl. der Ze MilEng der 3./PzPiBtl 4 aufgeteilt. Somit war es mög- lich „grüne“ und „schwarze“ Taktik parallel auszubilden und vor allem zu üben. Nach der Befehlsausgabe an die Bataillone der PzBrig 12 als Einstieg wurde im ersten Schritt die Auswertung des Auftrages für das PzGrenBtl 112 und auch für die 3./PzPiBtl 4 durchgeführt, um die Richtung und den Un- tersuchungsbedarf im Rahmen der Entschei- dungsfindung festzulegen. Über die gesamte Entscheidungsfindung wurde immer auch der Beitrag der 3./PzPiBtl 4 durch die Übungsstä- be eingefordert. Bei der Erarbeitung der Wesentlichen Leis- tung hatten alle Übungsstäbe grundsätzlich die gleiche Wesentliche Leistung herausge- 16 PIONIERE Ausgabe 21 / Juni 2020
Aus der Truppe vorgetragen. Im Nachgang gab Oberst Schulz wertvolle Hinweise an die Ausbildungsgruppe mit dem Blick eines BrigKdr´s auf eine solche Operation und natürlich mit der Erfahrung als ehemaliger BtlKdr eines PzGrenBtl’s. Da jetzt ein großer Anteil der Offiziere des PzPiBtl 4 die Lage Vtdg Gäuboden kennt, ist es in der Truppenausbildung möglich, über die KpEbene, ZgEbene bis hin zur GrpEbene die- se Rahmenlage zu nutzen, um zum Beispiel Sperrerkundungen durchzuführen oder auch zusammen mit den KpfTrBtl der PzBrig 12 weitere Forderungen an die Pioniere zu erar- beiten, gemeinsam zu erkunden und zu be- sprechen. Durch das gemeinsame Üben und Ausbilden wird das Verständnis in der Denk-, Arbeits- und Vorgehensweise der jeweils an- deren Truppengattung vertieft. Die Übungsstäbe erarbeiten die BdL Teil 1 In diesem Jahr wird das PzPiBtl 4 die Rah- arbeitet, allerdings doch in Nuancen unter- Zudem wurde der Ansatz der gegnerischen menlage in der Führerweiterbildung weiter schiedlich, so dass es zu einer ersten takti- Kräfte sowie der daraus abgeleitete Ansatz nutzen, um die Entscheidungsfindung in der schen Diskussion und Gesprächen kam, was der gegnerischen Pionierkräfte im Gelände laufenden Operation auszubilden und zu auch ausdrücklich gewünscht war. Nur so dargestellt und erörtert. Jeder der vier Be- üben. kann man sich taktisch weiterbilden. Die Vor- sprechungspunkte begann mit einer Gelän- gabe des Ausbilders war ja auch „In der Taktik deorientierung. Durch Üben wird auch dieser gibt es kein richtig oder falsch“ nur „zweck- oftmals, vor allem im unbekannten Gelände, mäßig oder unzweckmäßig“, solange keine unangenehme Anteil zur Routine, ist aber Einsatzgrundsätze verletzt oder logische eine notwendige Grundsätzlichkeit an einem Brüche erfolgen. Jeder Übungsstab nahm Besprechungspunkt. seine Arbeitsergebnisse aus der AdA in die Beurteilung der Lage Teil 1 mit. Im Fortgang Im Verlauf des Tages wurde wiederholt fest- der BdL Teil 1 bereiteten die Übungsstäbe gestellt, dass die eingehende Erkundung eine für den BtlKdr die Zwischenbesprechung vor. zwingende Voraussetzung für die anschlie- Alle Einflußfaktoren und die Folgerungen für ßende Operationsplanung ist. Nur so können das eigene Handeln wurden herausgearbeitet „böse“ Überraschungen bei der Auftragsum- und fanden sich als Elemente in den bis zu 4 setzung vermieden werden, wenn sich das Möglichkeiten des Handelns der Übungsstäbe Gelände doch anders darstellt, als aus der Wertvolle Hinweise vom Kdr PzBrig 12, Oberst Schulz wieder. Im Verlauf der BdL Teil 1 wurden vie- 2-dimensionalen Karte beurteilt. le taktische Gespräche in den Übungsstäben Im Nachgang ist festzustellen, dass für alle geführt, so dass alle Teilnehmer mitgenom- Am zweiten Tag im Gelände haben die Teilnehmer an der Ausbildungswoche viele men werden konnten und ein zunehmendes Übungsstäbe den Ansatz des PzGrenBtl 112 neue Erkenntnisse gereift sind, durch das Verständnis für die Gedankengänge der am VRV (PL FALKE) erarbeitet und den Bei- Üben von Verfahren eine Handlungssicher- Kampftruppe geschaffen wurde. Für uns als trag der 3./PzPiBtl 4 ergänzt. Unterstützt wur- heit erreicht wurde und man dem Können und Pioniere ist es aber besonders wichtig, dieses den die Übungsstäbe durch einen KpChef und Beherrschen wieder einen großen Schritt nä- Verständnis für die eigene Pionierberatung einen ZgFhr des PzGrenBtl 112. Diese Unter- hergekommen ist. des KpfTrBtl zu nutzen, um so die Fähigkeiten stützungsleistung war für alle Teilnehmer der der Pioniertruppe zielgerichtet einzusetzen. Weiterbildung eine „win-win“ – Situation, da das gegenseitige Verständnis zwischen KpfTr Oberstleutnant René Jarschke Nach zwei Tagen im Hörsaal standen 2 Tage und KpfUstgTr weiter vertieft wurde und viele Stv. Kdr PzPiBtl 4 im Gelände auf dem Programm. Absicht am sehr interessante taktische Gespräche statt- ersten Tag der Geländebesprechung war es, gefunden haben. Bildrechte: Bundeswehr die aus der Karte abgeleiteten Folgerungen im Gelände zu überprüfen und bei Bedarf Die Arbeitsergebnisse wurden am Nachmit- die Möglichkeiten des Handelns anzupassen. tag dem Kdr PzBrig 12, Herrn Oberst Schulz, Ausgabe 21 / Juni 2020 PIONIERE 17
Aus der Truppe Multinationale Bauausbildung in Bogen Pioniere schaffen gemeinsame Grundlagen im Bauhandwerk Der Aufgabenbereich der Pioniere ist sehr weit gefächert. Ob Schaffen von Zugängen, Anlegen von Sperren, Härten von Gebäuden und Stellungen, Feldlagerbau oder der Ein- satz von Pioniermaschinen. Um Soldaten mit der entsprechenden Verwen- dung die Grundlagen im allgemeinen Bauge- werk zu vermitteln sowie diese zu vertiefen, wurde in der 6./ sPiBtl 901 vom 17.02.2020 bis 28.02.2020 eine Ausbildung in den Bauhand- gewerken durchgeführt. Unterstützung bekam die Kompanie dabei von einer Delegation aus dem Patenbataillon PiBtl3 in Melk (Öster- reich), die an der Ausbildung teilnahmen, ihre Erfahrungen eingebracht und einen wichtigen Anteil zum Gelingen der Ausbildung beigetra- gen haben. Ziel der Ausbildung war es, den Soldaten ohne Ausbildung in einem Bauhauptberuf an chischen Kameraden hervor, die die Gelegen- sowie der Aufbau eines Einheitszeltes Typ II den Mauerwerksbau, die Bearbeitung von heit nutzen, eine Pionierbrücke zu mauern. geübt. Natürlich wurden auch die Periphe- Holz und Stahl, sowie dem Aufbau von Ein- riegeräte wie Warmlufterzeuger sowie der heitszelten heranzuführen, um sie zu einfa- Im zweiten Ausbildungsabschnitt „Holzbear- Anschluss an die Energieversorgung ausge- chen Unterstützungsleistungen im Rahmen beitung“ galt es, ein Bauprojekt für den Stand- bildet. von voraussetzungsschaffenden Operationen ortübungsplatz umzusetzen. Der Auftrag, zu befähigen. Dazu wurde ein zweiwöchiger eine Überdachung für einen Container zu Als Abschluss der zweiwöchigen Ausbildung Stationskreislauf vorbereitet, in dem die Sol- erstellen, gab den Soldaten die Möglichkeit, wurde die Gelegenheit genutzt, um die alte daten die Möglichkeit erhielten, sich in den ihre Fähigkeiten praxisorientiert einzusetzen. Sperranlage in der „Xaver – Hafner“ Brücke unterschiedlichen Fähigkeiten über mehrere So wurden nach den anfänglichen Versuchen über die Donau unweit des PiÜbPl (Wasser) Tage zu beüben. Holzverbindungen, wie Verzapfungen und zu besichtigen. Die Brückenführung durch Verblattungen, zu erstellen, direkt mit der Um- einen ehemaligen Wallmeister ermöglichte Vor den praktischen Tätigkeiten, wurden in setzung des Bauprojektes begonnen. einen Einblick in die zu Zeiten des „Kalten einem kurzen theoretischen Anteil wichtige Krieges“ zur Sprengung vorbereiteten Brücke. Grundlagen vermittelt. So wurde den Solda- Parallel zu den ersten beiden Ausbildun- ten Grundlagen des Mauerwerksbaus, unter- gen erfolgte die Metallbearbeitung in der Die Ausbildung vertiefte die Patenschaft zwi- schiedliche Möglichkeiten Holzverbindungen Schweißerwerkstatt. Diese wird im PzPiBtl schen den Melker Pionieren und den Bogener herzustellen sowie die grundlegenden Regeln 4 von der Zelle BauPlanung betrieben. Nach Pionieren. Zu einer Fortführung und weiteren im Metallbau beigebracht. der Einweisung in die Werkzeuge und Ma- Vertiefung der Patenschaft sind weitere Aus- schinen wurden anschließend verschiedene bildungsaustausche, insbesondere zwischen Nach Abschluss dieses obligatorischen Theo- Schweißverfahren erklärt und an praktischen der österreichischen Pionierbaukompanie und rieanteils begann der Schwerpunkt – die prak- Beispielen vorgemacht. Im anschließenden der 6./sPiBtl 901 geplant. tische Ausbildung. Üben, konnten die Soldaten einen Eindruck von der Schwierigkeit des Schweißens gewin- Oberfeldwebel Nils Kretzschmar Im Rahmen der Ausbildungsstation „Mauer- nen. Zum Ende der Ausbildung konnte jeder GrpFhr 6./sPiBtl 901 werksbau“ erhielten die Soldaten den Auf- Teilnehmer das autogene Schneidbrennen trag, einen Mauerabschnitt zu erstellen. Die durchführen. Hauptmann Benjamin Käfer Teilnehmer der Ausbildung konnten zum Ab- KpChef 6./sPiBtl 901 schluss stolz auf mehrere Rundbögen blicken. Abgerundet wurde die Ausbildung durch die Hierbei taten sich insbesondere die österrei- Station „Zeltbau“. Hier wurden das Einmessen Bildrechte: Bundeswehr/Koller 18 PIONIERE Ausgabe 21 / Juni 2020
Aus der Truppe Panzerpionierbataillon 4 begrüßt Staatssekretär Truppenbesuch des Parlamentarischen Staatssekretärs Silberhorn An zwei Tagen im Februar führt der parlamen- 2020. Im Anschluss bekam Staatssekretär tarische Staatssekretär im Bundesministerium Silberhorn die Möglichkeit, sich die Ausbildung der Verteidigung Thomas Silberhorn Truppen- der Soldaten und Soldatinnen näher anzuse- besuche in Ostbayern durch. Nach Stationen hen. Bei der 2. Kompanie wurden ihm ver- bei der Panzerbrigade 12 in Cham und dem schiedene Sperrmöglichkeiten gezeigt. Auf Panzergrenadierbataillon 122 in Oberviech- dem Standortübungsplatz überzeugte sich tach besuchte er am 26. Februar 2020 das der Staatssekretär von den Möglichkeiten Panzerpionierbataillon 4 in Bogen. und dem hohen Ausbildungsstand des Nach den ersten begrüßenden Worten durch schweren Kampfmittelabwehrzuges. Eine den Kommandeur, Oberstleutnant Ronny Besonderheit war der Besuch der multina- Schievelkamp, wurde der Staatssekretär im tionalen Bauausbildung, welche für zwei Rahmen eines LVU über die personelle und Wochen mit den österreichischen Partnern materielle Situation der Pioniere in Bogen ein- des Pionierbataillons 3 aus Melk in Bogen gewiesen. Weiteres Thema der Unterrichtung stattfand. Besonderes Augenmerk legte der jede Möglichkeit, die Stimmung in der Truppe waren die Bundeswehreinsätze im Ausland. Staatssekretär an allen Stationen auf das per- zu erfragen, aber auch die Sicht der Bundes- Soldatinnen und Soldaten des Bataillons be- sönliche Gespräch mit den Soldatinnen und wehrführung darzustellen. finden sich derzeit in den Einsätzen MINUSMA Soldaten des Bataillons. in Mali und KFOR im Kosovo. Derzeit sind weitere knapp 60 Soldatinnen und Soldaten In den letzten Gesprächsrunden mit den Hauptmann Jan Diehl in der Vorbereitung für die einsatzgleiche Kompaniechefs und Kompaniefeldwebeln als PresseOffz PzPiBtl 4 Verpflichtung eFP BG in Litauen ab August auch mit den Vertrauenspersonen nutze er Bildrechte: Bundeswehr/Koller +++ kurz & informativ +++ Mit Beginn des Monats Februar 2020 ist die Verantwortung für das 55. DEU Eins Alle Kompanien unter neuer Führung Ktgt KFOR fest in der Hand der Bogener Pioniere. Die 6. Kompanie des sPiBtl 901 Innerhalb eines halben an Hptm Matthias Münch. Letztendlich (truppendienstlich PzPiBtl 4 unterstellt) Jahres haben alle vier folgte am 30. Januar der Kommando- besetzt bis weit in das 56. DEU EinsKtgt Kompaniechefs der ak- wechsel bei der 6./sPiBtl 901 von Maj KFOR reichend Schlüsseldienstposten tiven Kompanien des Frank Würpel an Hptm Benjamin Käfer. im „deutschen national support element“ Panzerpionierbataillons 4 (DEU NSE). ihre Führungsverantwor- Hauptmann Jan Diehl tung übergeben. PresseOffz PzPiBtl 4 Hauptmann Jan Schleese Bildrechte: KFOR DEU EinsKtgt S1 Begonnen hat im Rahmen des Tags der Bundeswehr/Koller offenen Tür anlässlich des 60-jährigen Bestehens des PiBtl 4/PzPiBtl 4 am 13. Juli 2019 die 1./PzPiBtl 4. Maj Alex- ander Schulz übergab die Führung der Kompanie an Hptm Kevin Vogel. Am 19. Bildrechte: Bundeswehr September folgte der Wechsel an der Spitze bei der 2./PzPiBtl 4. Maj Thomas Roth übergab das Kommando an seinen Nachfolger Hptm Niklas Kattenbeck. Im Oktober übertrug OTL Ronny Schievel- OStFw A. Dittrich, der „Spieß“ und kamp, Kdr des PzPiBtl 4, die Aufgaben Maj Frank Würpel, OTL Ronny Schievelkamp und Hptm S. Schmettlach, der „Chef“ (v.l.n.r.). des KpChefs von Maj Timo Laubach Hptm Benjamin Käfer (v.l.n.r.) Ausgabe 21 / Juni 2020 PIONIERE 19
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