Ärztestatistik: Zahl der Ärzte in Brandenburg steigt leicht - Landesärztekammer ...

 
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Ärzteblatt                                                                                                   2 | 2019
Offizielles Mitteilungsblatt der Landesärztekammer Brandenburg | 29. Jahrgang | Februar 2019

        Ärztestatistik: Zahl der Ärzte
        in Brandenburg steigt leicht

 Foto: Rawpixel/Unsplash.com

                                                  LÄKB: Kammerbeitrag sinkt             Kommentar: Populismus in der
                                                                                        Gesundheitsversorgung
                                                  Seite 5                               Seite 8

                                                  Neues Strahlenschutzrecht in          Erste Gemeinsame Qualitäts­
                                                  Kraft                                 konverenz des KKRBB
                                                  Seite 12                              Seite 16
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Jetzt online verfügbar: Ärzte Selbsthilfe Alkohol
                                             • 2-Minuten Schnelltest zur Einschätzung des eigenen Alkoholkonsums
                                             • Online-Programm zur Reduktion des Alkoholkonsums
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                              Ein Angebot der Landesärztekammer Brandenburg und der salus kliniken

                                               Hilfe für suchtgefährdete Kolleginnen und Kollegen
                              Die Vertrauenspersonen der Landesärztekammer Brandenburg beraten und begleiten kollegial, auf Wunsch auch anonym.
                              Bitte bei E-Mails in der Betreffzeile „Hilfsprogramm“ angeben.
                                  Reto Cina, 16835 Lindow, Tel.: 033933 88110, cina@salus-lindow.de
 Weitere Informationen            Dr. med. Jürgen Hein, 17291 Prenzlau, Tel.: 03984 808604, jue.hein@web.de
        unter „Arzt und
                                  PD Dr. med. Maria-Christiane Jockers-Scherübl, 16761 Hennigsdorf, Tel.: 03302 5454211, jockers@oberhavel-kliniken.de
       Gesundheit“ auf
        www.laekb.de              Dr. med. Timo Krüger, 16761 Hennigsdorf, Tel.: 03302 5454211, timo.krueger@oberhavel-kliniken.de
                                  Prof. Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Johannes Lindenmeyer, 16835 Lindow, Tel.: 033933 88110, lindenmeyer@salus-lindow.de
                                  PD Dr. med. Gudrun Richter, 10243 Berlin/ 16278 Angermünde, Tel.: 0170 3136629, gu.richter@gmx.de
                                  Dipl.-Med. Manfred Schimann, 03046 Cottbus, mschimann@web.de
                                  Prof. Dr. med. Ulrich Schwantes, 16766 Kremmen, Tel.: 033055 22488, ulrich.schwantes@praxis-schwante.de

Impressum                                               Redaktion                                               Das Brandenburgische Ärzteblatt erscheint
                                                        Landesärztekammer Brandenburg                           monatlich
Inhaber und Verleger                                    Pressesprecherin: Anja Zimmermann M.A.                  (Doppelnummer Juli/August).
Landesärztekammer Brandenburg                           Pappelallee 5, 14469 Potsdam                            Bezugsgebühr (ab Ausgabe 4/2010):
Präsident: Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz              Telefon: 0331 505605-525                                jährlich € 35,00; ermäßigter Preis für Studenten
Pappelallee 5, 14469 Potsdam                            Telefax: 0331 505605-538                                € 17,50. Einzelpreis € 3,35.
Telefon: 0331 505605-520                                E-Mail: aerzteblatt@laekb.de                            Bestellungen bitte an die Druckerei Schiemenz
Telefax: 0331 505605-769                                                                                        GmbH, Byhlener Straße 3, 03044 Cottbus.
                                                                                                                Die Kündigungsfrist für Abonnements beträgt
                                                        Repro, Satz, Druck, Herstellung,
Herausgeber                                                                                                     sechs Wochen zum Ende des Kalenderjahres. Für
                                                        Verlagswesen
Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz                                                                                 die Mitglieder der Brandenburgischen Ärztekam-
                                                        Druckerei Schiemenz GmbH
                                                                                                                mer ist der Bezugspreis mit dem Mitgliedsbeitrag
                                                        Byhlener Straße 3, 03044 Cottbus
                                                                                                                abgegolten.
Zuschriften redaktioneller Art bitten wir, nur an       Telefon 0355 877070
den Herausgeber zu richten. Für mit Autoren­            Telefax 0355 87707-128
namen gekennzeichnete Beiträge wissenschaft-                                                                    Hinweise für die Autoren
licher und standespolitischer Art sowie Artikel,                                                                Wenn Sie Ihre Texte im Word erfassen, achten
                                                        Vertrieb
die die Kennzeichnung „Pressemitteilung von …“                                                                  Sie bitte darauf, die Texte im txt- oder doc-For-
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Ärzteschaft. Die Zeitschrift und alle in ihr enthal-    Uhlandstraße 161, 10719 Berlin                          Sie Bilder für Ihren Artikel, bitte die Vorlagen
tenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.         Telefon 030 88682873                                    separat zusenden und im Text vermerken, wo das
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gung statthaft. Rücksendung nicht verlangter            E-Mail: g.kneiseler@t-online.de                         (Aufsichtsvorlagen).
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me von Originalbeiträgen zur Veröffentlichung
erwirbt der Herausgeber das uneingeschränkte
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Brandenburgisches

           Ärzteblatt
           Offizielles Mitteilungsblatt der Landesärztekammer Brandenburg | 29. Jahrgang | Februar 2019                                                                                                             2 | 2019
             KAMMERINFORMATIONEN / GESUNDHEITSPOLITIK
           Stabile Haushaltentwicklung ermöglicht weitere Beitragssenkung .. . . . . . . . . . . . 5
           Ärztestatistik: Zahl der Ärzte in Brandenburg steigt leicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
           Kommentar – Wie der Populismus die Gesundheitsversorgung gefährdet . . 8
           Hospitations-Börse für auszubildende und umzuschulende MFA .. . . . . . . . . . . . . . 9
           Ärzteball – Landesärztekammer Brandenburg möchte mit Ihnen feiern! .. . . 10
           EU Richtlinie umgesetzt – Neues Strahlenschutzrecht in Kraft getreten . . . . . 12
             FORTBILDUNG
           Fortbildungsangebote für Ärzte und MFA .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

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             AKTUELL
           1. Gemeinsame Qualitätskonferenz des KKRBB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                                      16
           6. Brandenburger Krebskongress .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                             18
           Infektionskrankheiten – Informationsmaterial für Humanmediziner
           mitgestalten .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .       19
           Förderung von Nachwuchsärzten – GLG-Stipendium sechsfach vergeben .                                                                                                                         22
           Städtisches Klinikum Brandenburg
           Vollimplantat jetzt auch in Brandenburg an der Havel .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                                               23
           Eindrücke und Gedankengänge nach der ersten und
           zweiten psychohistorischen Trialog-Konferenz 2015, 2017 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                                                        23
           Alexianer und Oberlinhaus planen Zusammenschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                                                   26
Seite 16   15. Berliner Krebskongress – „Viszerale Onkologie im Zeitalter der
           Qualitätsoffensive“ .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                  27
           Erfolgreiche Kooperation an der MHB – Anatomie trifft Chirurgie . . . . . . . . . . . .                                                                                                     27
             PERSONALIA
           Klinikum Niederlausitz – Chefarzt-Team stärkt die Innere Medizin . . . . . . . . . . . 28
           Klinikum Ernst von Bergmann – Dr. Peter Franz Klein-Weigel
           neuer Chefarzt der Angiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
           Wir gratulieren zum Geburtstag im Februar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
             WEITERE RUBRIKEN
Seite 23
           Editorial .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
           Kurse und Fortbildungsangebote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
           KVBB informiert .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
           LAVG: Infektionsschutz .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

                                                                                                                               Brandenburgisches Ärzteblatt 2 • 2019 |                                          3
Ärztestatistik: Zahl der Ärzte in Brandenburg steigt leicht - Landesärztekammer ...
EDITORIAL

                               Liebe Kolleginnen und Kollegen,

                                 nun ist das neue Jahr schon wieder Sehr verwunderlich fand ich die
                               einen Monat alt, trotzdem lohnt sich Aussage von Herrn von Stackelberg,
                               der Blick auf Vergangenes und Zukünf- einem der höchsten Vertreter der ge-
                               tiges.                                   setzlichen Krankenkassen, zur Sprech-
                                                                        stundengestaltung im niedergelasse-
                                 Im Dezember habe ich am Nationalen nen Bereich. Die Forderung nach der
                               Qualitätskongress Gesundheit teilge- Ausweitung der Sprechstundenzeiten
                               nommen. Der Kongress befasste sich auf den Abend und das Wochenende
                               schwerpunktmäßig mit der Qualität im zeugt von ziemlicher Realitätsferne und
                               Krankenhaus. Qualität in der Patien- Naivität. Jeder Angestellte weiß, dass
                               tenversorgung ist ein urärztliches An- Arbeit außerhalb der üblichen Korri-
                               liegen. Qualitätsmanagement und me- dore eine Überstundenvergütung aus-
                               dizinisches Risikomanagement sind aus löst. Haben die Kassen plötzlich so viel
                               dem ärztlichen Alltag praktisch nicht Geld? Oder wollte besagter Funktionär
                               mehr wegzudenken. Viele Ansätze, die kurz vor Ende seiner Amtszeit nochmal
                               auf dem Kongress geäußert wurden, auf sich aufmerksam machen?
Dr. med. Steffen König
                               gehen in die richtige Richtung. So ist
Foto: Anja Zimmermann M.A.     die Konzentration bestimmter Leistun- Und was bedeutet das für andere
                               gen an geeigneten Einrichtungen, also Bereiche? Kann ich dann bitte auch
                               die Mindestmengen, prinzipiell sinnvoll am Wochenende aufs Amt gehen             und dem stationären Sektor aufge-
                               und richtig, sofern ausschließlich medi- und einen Ausweis beantragen? Ha-       weicht werden soll. Ein dritter Sektor
                               zinische Bewegründe dafür ausschlag- ben Ämter an den Feiertagen offen?          zur Notfallversorgung ist keine Aufwei-
                               gebend sind. Problematisch wird es im- Der Fragenkatalog ließe sich beliebig     chung sondern Beton in Reinkultur. Das
                               mer dann, wenn Qualität als Mittel der ausdehnen. Am „schönsten“ fand ich        erinnert mich fatal an den Kompromiss
                               Strukturbereinigung missbraucht wird. die Bemerkung von Herrn Lauterbach,        zur Erhöhung der Mehrwertsteuer zwi-
                               Die Gefahr ist in der Tat groß. Es macht dass Ärzte doch mehr arbeiten sollen,   schen CDU/CSU und SPD, bei dem aus
                               für mich ebenfalls Sinn, Mindestanfor- statt zu häufig (Mittwochnachmit-         Forderungen von 2 Prozent und 0 Pro-
                               derungen an Strukturen und Prozesse tag) auf den Golfplatz zu gehen. Kei-        zent als Kompromiss 3 Prozent heraus-
                               zu definieren, die Voraussetzungen für ne Ahnung, wen er da so alles trifft.     kamen. Eine Grundthese wird jeden-
                               die Erbringung von Leistungen sind. Mir würden da sehr viele Gruppen             falls immer wieder bestätigt: Egal, was
                               Mindestanforderungen bedeuten aber einfallen, für die diese Aufforderung         die Politik entscheidet, ob sinnvoll oder
                               in der Konsequenz, dass bei Nichterfül- wesentlich besser passen würde. Der      nicht, es führt mit absoluter Sicherheit
                               lung dieser Anforderungen eine nicht Herr Abgeordnete neigt ja schon seit        zu einer Steigerung der Kosten für den
                               hinzunehmende Gefahr für die Patien- Jahren zum Populismus, aber diesmal         bürokratischen Aufwand.
                               ten besteht. Beim Durchlesen der Ka- hat er sich selbst übertroffen. Schade,
                               taloge kommen erhebliche Zweifel auf, dass solche Menschen politische Ämter        Trotzdem gibt es keinen Grund, den
                               ob wirklich diese Intention dahinter wahrnehmen und in der Öffentlichkeit        Kopf in den Sand zu stecken. Wir als
                               steht. Auch hier ist das Missbrauchs­ wahrgenommen werden.                       Ärzte dürfen uns von der Politik nicht
                               potenzial für die Strukturbereinigung                                            treiben lassen, sondern müssen wei-
                               groß. In der Konsequenz stellt sich für Ich bin seit Anfang 2018 in der ge-      ter konstruktiv arbeiten. Ich bin über-
                               mich die Frage, ob unsere Branden- meinsamen Arbeitsgruppe von KBV               zeugt, dass sich vernünftige Positionen
                               burger wirklich eine Behandlung in und Marburger Bund zur Zukunft der            letztlich durchsetzen lassen. Es dauert
                               hochgerüsteten Gesundheitsfabriken ambulanten Notfallversorgung. Beide           halt nur lange.
                               wollen, oder ob sie nicht die wohnort- Organisationen sind nicht wirklich als
                               nahe Versorgung im Krankenhaus ihrer natürliche Verbündete bekannt. Trotz-
                               Wahl schätzen. Schließlich sind wir für dem verliefen die bisherigen Gespräche
                               die Patienten da. Damit keine Missver- sehr konstruktiv und angenehm. Die        ■ Dr. med. Steffen König
                               ständnisse auftreten, die Krankenhaus- Politik überholt uns aber auch hier auf
                               landschaft wird sich auch in Branden- der Standspur. Mit Entsetzen habe ich
                               burg verändern. Das sollte aber mit Au- gelesen, dass mit der Schaffung von
                               genmaß geschehen. Die Landespolitik integrierten Notfallzentren ein dritter
                               steht momentan auch dazu. Die Frage Sektor in der Versorgungslandschaft
                               ist, ob und wie sich diese Einstellung geschaffen werden soll. Seit Jahren
                               nach den Landtagswahlen im Herbst wird überall gepredigt, dass die starre
                               verändern wird.                          Trennung zwischen dem ambulanten

                        4    | Brandenburgisches Ärzteblatt 2 • 2019
Ärztestatistik: Zahl der Ärzte in Brandenburg steigt leicht - Landesärztekammer ...
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK

KAMMERBEITRÄGE

Stabile Haushaltentwicklung ermöglicht weitere
Beitragssenkung

 In der letzten Kammerversamm-              Deckung dieser Kostenstellenhaushalte       Rücklagenbewegungen sind lediglich
lung des alten Jahres entschieden           zu erreichen, werden Unter- oder Über-      zur Kostendeckung der Abschreibungs-
die Delegierten über die Haus-              deckungen durch die jeweils zweckge-        kosten des Potsdamer Neubaus aus der
haltsplanung für das Jahr 2019.             bundenen Rücklagen ausgeglichen.            hierfür bis 2018 angesparten zweckge-
Dr. med. Hanjo Pohle, Vizeprä-                                                          bunden Rücklage und im Bereich der
sident der Landesärztekammer                           Einnahmen                        oben genannten Kostenstellenrechnun-
Brandenburg (LÄKB), berichtete                                                          gen zur Kostendeckung vorgesehen. Im
über Planungsgrundsätze, von                 Mit einem Anteil von nur noch              Falle einer Nichterfüllung geplanter Ein-
Haushaltsausschuss und Vorstand             62,68 Prozent ist zwar eine deutliche       nahmen steht die Betriebsmittelrücklage
empfohlene Veränderungen und                Reduzierung gegenüber dem Vorjahr           in ausreichender Höhe zur Liquiditätssi-
gab eine Prognose zur erwarteten            zu verzeichnen (71,31 Prozent), den-        cherung zur Verfügung.
Entwicklung der Beitragslast. Der           noch stellen die Kammerbeiträge auch
Planansatz 2019 überschreitet mit           im Volumen nach wie vor die größte                      Ausgaben
7,289 Mio. Euro um 518 TEUR den             Einnahmeposition dar. Da aus dem
des Jahres 2018. Die prozentuale            Jahr 2017 in erheblichem Umfang nicht      Wie es für eine Selbstverwaltung
Steigerung um 7,64 Prozent liegt            verbrauchte Mittel dem Haushalt 2019      typisch ist, bilden die Ausgaben für
damit nur knapp über der des                vorgetragen werden und die Tendenz        das Ehrenamt und das Personal den
Vorjahres (7,07 Prozent).                   der Zahl beitragspflichtiger Mitglieder   größten Kostenanteil. Während je-
                                            weiterhin stabil steigt, ist der Vorstand doch im Kostenbereich der Organe
          Kostenstellen                     der Empfehlung des Haushaltsaus-          2019 nur marginale Änderungen zu
                                            schusses zur Senkung des Beitragssat-     erwarten sind, ist im Bereich der Per-
 Vom Gesamtvolumen des Haushal-             zes von 0,45 Prozent auf 0,42 Prozent     sonalkosten mit einem Mehraufwand
tes der Landesärztekammer entfallen         gefolgt. Die Delegierten bestätigten      von rund 261 TEUR zu rechnen. Hierin
insgesamt 1,126 Mio. Euro auf die           diesen Antrag im Anschluss an die         berücksichtigt sind neben der bereits
fremdfinanzierten Haushalte der Kos-        Haushaltsdebatte ebenfalls.               erwähnten zusätzlichen Stelle für Fach-
tenstellen:                                                                           sprachtests auch neues Personal auf
• 568.940 Euro (+37.100 Euro) für die        Der wiederum gesunkene Anteil des Teilzeitstellen für das Meldewesen und
   Akademie für ärztliche Fortbildung       Kammerbeitrages am Gesamthaushalt die Weiterbildung.
• 308.410 Euro (+7.300 Euro) für die        resultiert aber nicht allein aus der Mit-
   Landesgeschäftsstelle       Qualitäts-   telverwendung aus 2017. In der Positi- Innerhalb der Verwaltungskosten
   sicherung                                on Prüfgebühren für Aus-, Weiter- und schlägt vor allem die Anhebung für Be-
• 248.780 Euro (+3.780 Euro) für die        Fortbildung wurde der Planansatz für zu wirtschaftungskosten der Grundstücke
   Ärztliche Stelle Radiologie              erwartende Gebühren aus Fachsprach- mit rund 125 TEUR nennenswert zu
                                            test und Kenntnisprüfungen abermals Buche. Während der Mehraufwand für
 Diese Haushalte werden durch Ein-          erhöht. Nachdem bereits 2018 eine den Eigentumsanteil am Gebäude in
nahmen gedeckt. Dafür erhebt die            Steigerung von 80 TEUR angenommen Potsdam vor allem aus Wartungsver-
Akademie Teilnehmergebühren sowie           wurde, ist 2019 mit Mehreinnahmen trägen resultiert, die zur Wahrung der
Gebühren auf die Fortbildungszertifi-       für diese Leistung von 175 TEUR zu Gewährleistung obligatorisch abge-
zierung nach der Verwaltungsgebüh-          rechnen. Allerdings wird für das aktu- schlossen werden mussten, entsteht für
renordnung der LÄKB. Die Die Ärztliche      elle Jahr keine weitere Zunahme des das Gebäude in Cottbus erster Sanie-                     Fragen zum Haushalts­
Stelle des Landes Brandenburg für die       Prüfungsgeschehens erwartet, die Er- rungsbedarf. Dabei sollen die Projekte                  plan beantwortet Frau
Qualitätssicherung in der Radiologie        höhung des Ansatzes resultiert lediglich mittelfristig so priorisiert werden, dass           Borch, Leiterin der
(ÄSQR) vereinnahmt Gebühren für die         aus der bereits 2018 durchgesetzten der geplante Kostenaufwand möglichst                     Buchhaltung. Gemäß
Begutachtung von radiologischen und         (aber im damaligen Plan noch nicht über die nächsten Jahre stabil bleibt.                    Haushalts- und Kas­
                                                                                                                                         senordnung liegt der
nuklearmedizinischen Einrichtungen          berücksichtigten) Anhebung des Ge- Neben der notwendigen Dachsanie-
                                                                                                                                         Haushaltsplan 2019
nach Röntgen- und Strahlenschutzver-        bührensatzes. Somit können nun ne- rung des Altbaus stehen Fassadensanie-                    der Landesärztekam­
ordnung. Der Landesgeschäftsstelle für      ben den zuordenbaren Prüfungskosten rung und Abdichtung im Sockelbereich                     mer Brandenburg in
Qualitätssicherung (LQS) fließt je DRG-     auch die erforderlichen 1,5 Sachbear- des Neubaus sowie die malermäßige                      der Zeit vom 11. bis
Fall von den Kliniken eine Pauschale zu,    beiter-Stellen voll refinanziert werden.  Instandsetzung aller Räume auf der                 19. Februar 2019 in
die jährlich vom Lenkungsgremium im                                                   Agenda für die nächsten Jahre.                     der    Geschäftsstelle
Rahmen der Haushaltsberatungen ent-          Im Übrigen zeigt der Haushaltsplan der                                                      Cottbus für die Mit­
sprechend dem Bedarf festgelegt wird.       Kammer im Bereich der Einnahmen nur Ein Novum in der Haushaltspla-                           glieder zur Einsicht­
                                                                                                                                         nahme aus.
Um die geforderte hundertprozentige         unerhebliche Veränderungen, geplante nung stellt die Bereitstellung von

                                                                                               Brandenburgisches Ärzteblatt 2 • 2019 |   5
Ärztestatistik: Zahl der Ärzte in Brandenburg steigt leicht - Landesärztekammer ...
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK

      Beitragsmitteln für Informations- und                  Ausblick                  des aktuellen Beitragssatzes wäre so-
      berufspolitische Fortbildungsveranstal-                                          mit möglich. Zur weiteren Sicherung
      tungen dar. Bereits 2018 wurden die         Aus dem beschlossenen Etat 2018 dessen stünde daneben eine hierfür
      Mitglieder zu kostenfreien Info-Ver-      ist nach aktueller Hochrechnung wie- zweckgebundene Rücklage in ausrei-
      anstaltungen, beispielsweise zum An-      derum mit nicht verbrauchten Mitteln chender Höhe zur Verfügung.
      tikorruptionsgesetz oder zur Daten-       zu rechnen. Aufgrund der stabilen Li-
      schutzgrundverordnung, eingeladen.        quidität ist zum jetzigen Zeitpunkt zu
      Aufgrund der positiven Resonanz sol-      erwarten, dass diese Mittel abermals ■ Cindy Borch, LÄKB
      len diese Angebote 2019 ausgebaut         in den Folgehaushalt vorgetragen
      beziehungsweise fortgesetzt werden.       werden können. Eine Stabilisierung

      BERUFSREGISTER

      Ärztestatistik: Zahl der Ärzte in Brandenburg steigt leicht

       Der Trend setzt sich fort: Auch            Zum 31.12.2018 waren 10.048 be-                                      Im Jahr 2018 arbeiteten 1.463 aus-
      2018 ist die Zahl der Ärztinnen           rufstätige Ärztinnen und Ärzte gemel-                                ländische Ärztinnen und Ärzte im Land
      und Ärzte in Brandenburg weiter           det. Das ist ein leichter Zuwachs von                                Brandenburg – das entspricht einem
      gewachsen. Die Anzahl der im Be-          119 (+ 1,2 Prozent) zum Vorjahr. Die                                 Anteil von 10,4 Prozent. Der Zuwachs
      rufsregister der Landesärztekam-          Anzahl der ambulant tätigen Ärztin-                                  zum Vorjahr beträgt + 6,8 Prozent.
      mer Brandenburg eingetragenen             nen und Ärzte stieg um 1,9 Prozent                                   1.239 von ihnen sind in Krankenhäu-
      Mediziner stieg auf 14.091. Das           auf 3.986. Einen hohen Zuwachs mit                                   sern tätig und 148 im ambulanten
      ist im Vergleich zum Vorjahr ein          8,8 Prozent verzeichnen dabei die                                    Bereich. Die meisten ausländischen
      Zuwachs von 239 Ärztinnen und             Ärztinnen und Ärzte, welche in Me-                                   Ärztinnen und Ärzte kommen aus Po-
      Ärzten (+1,7 Prozent).                    dizinischen Versorgungszentren/Ein-                                  len (266), Syrien (124), der Russischen
                                                richtungen nach § 311 SGB V arbeiten.                                Föderation (92) und Rumänien (89).
        Die Anzahl der Medizinerinnen           Demgegenüber sank die Anzahl der
      (7.622) ist nach wie vor höher als die    Ärztinnen und Ärzte, die in Praxisge-
      ihrer männlichen Kollegen (6.469). Der    meinschaften arbeiten, um - 13,7 Pro-                                ■ Dr.-Ing. Sebastian Müller, Leiter IT
      Anteil der Ärztinnen stieg in 2018 um     zent. Im stationären Bereich sind 5.404
      +1,7 Prozent zum Vorjahr.                 Mediziner tätig.

                                                                       14.000

                                                                                                                                                                                                        14.091
                                                                                                                                                                                           13.852
        Anzahl der
                                                                                                                                                                              13.489
                                                                                                                                                                13.207
                                                                                                                                                   12.849

                                                                       12.000
                                                                                                                                      12.556
                                                                                                                         12.286
                                                                                                            11.984

        Kammerangehörigen
                                                                                             11.798
                                                                                11.559

                                                                       10.000
        2009 bis 2018

                                                                                                                                                                                                             10.048
                                                                                                                                                                                                9.929
                                                                                                                                                                                   9.692
                                                                                                                                                                     9.487
                                                                                                                                                        9.233
                                                                                                                                           9.017
                                                                                                                              8.833
                                                                                                                 8.643

                                                                        8.000
                                                                                                  8.542
                                                                                     8.443

                                                                                                      weiblich männlich
                                                                        6.000                          509        262
                                                                                                       787        459
                                                                        4.000                          736        492
                                                                                                       561        504
                                                                        2.000                          651        651
                                                                                                       746        718
                                                                                                       762        738
                                                                        0.000                          487        5212016 2017 2018
                                                                              2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
                                                                                                       179        285
                                                                                                       5418      4630Kammerangehörige
                                                                                                                                                                             davon mit Tätigkeit

                                                                         900
                                                                                                                                                                                                weiblich
        Altersstruktur                                                   800                                                                                                                    männlich
                                                                                              787

                                                                                                                                                                          762

        aller berufstätigen Ärztinnen/Ärzte                              700
                                                                                                               736

                                                                                                                                                             746

                                                                                                                                                                         738
                                                                                                                                                            718

        2018
                                                                                                                                               651
                                                                                                                                               651

                                                                         600
                                                                                                                                561

                                                                         500
                                                                                                                                                                                            521
                                                                                509

                                                                                                                              504
                                                                                                                     492

                                                                                                                                                                                           487
                                                                                                      459

                                                                         400

                                                                         300
                                                                                                                                                                                                             285
                                                                                      262

                                                                         200
                                                                                                                                                                                                        179

                                                                         100

                                                                           0
                                                                                bis 30 31 – 35 36 – 40 41 – 45 46 – 50 51 – 55 56 – 60 61 – 65 bis 66
                                                                                Jahre Jahre     Jahre   Jahre   Jahre   Jahre   Jahre   Jahre Jahre

6   | Brandenburgisches Ärzteblatt 2 • 2019
Ärztestatistik: Zahl der Ärzte in Brandenburg steigt leicht - Landesärztekammer ...
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK

Anzahl Ärztinnen/Ärzte nach Haupttätigkeit
Stand 31.12.2018

                                                                                    Anteil in    Veränderungen zum
Ambulant / Praxis                                     gesamt    weiblich männlich
                                                                                           %            Vorjahr
Einzelpraxis                                           2.032       1.143      889     51,0 %       - 16           - 0,8 %
Berufsausübungsgemeinschaft                              593         306      287     14,9 %      + 18              3,1 %
Medizinisches Versorgungszentrum nach § 311 SGB V        569         317      252    14,3 %       + 46              8,8 %
Praxisgemeinschaft                                       101          57       44      2,5 %       - 16         - 13,7 %
Privatpraxis                                             114          64       50      2,9 %        +2              1,8 %
Praxisassistent                                          577         421      156    14,5 %       + 41              7,6 %
Ambulant / Praxis insgesamt                            3.986      2.308     1.678    28,3 %       + 75              1,9 %

                                                                                      Anteil     Veränderungen zum
Stationär / Krankenhaus                               gesamt    weiblich männlich
                                                                                        in %            Vorjahr
Leitender Arzt / Chefarzt (auch kommissarisch)            429        82       347      7,9 %      + 10              2,4 %
Ärztlicher Direktor                                        30         1        29      0,6 %         -1           - 3,2 %
Oberarzt / Funktionsoberarzt                              704       222       482     13,0 %       - 16           - 2,2 %
Arzt, Assistenzarzt, Wissenschaftlicher Mitarbeiter     4.185     2.407      1778     77,4 %      + 50              1,2 %
Medizin Controller                                         11         5         6      0,2 %        +2            22,2 %
Gastarzt                                                    1         1         0      0,0 %         -5         - 83,3 %
Sonstige Tätigkeit im Krankenhaus                          44        18        26      0,8 %       - 15         - 25,4 %
Stationär / Krankenhaus insgesamt                      5.404      2.736     2.668     38,4 %      + 25              0,5 %

                                                                                      Anteil     Veränderungen zum
Behörden / Körperschaften                             gesamt    weiblich männlich
                                                                                        in %          Vorjahr
Beamter                                                   18          5       13       7,3 %        0             0,0 %
Angestellter                                             178        128       50      72,1 %       -1           - 0,6 %
Sanitätsoffizier                                          47         25       22      19,0 %       +6          14,6 %
Sonstige Tätigkeit in Behörden                             4          2        2       1,6 %       +1          33,3 %
Behörden / Körperschaften insgesamt                      247        160       87       1,8 %       +6             2,5 %
                                                                                      Anteil     Veränderungen zum
Sonstige ärztliche Tätigkeit                          gesamt    weiblich männlich
                                                                                        in %           Vorjahr
Praxisvertreter                                           10          5        5       2,4 %        -5         - 33,3 %
Gutachter                                                 10          7        3       2,4 %       +4            66,7 %
Notarzt                                                   25          6       19       6,1 %       +4            19,0 %
Pharmazie                                                  5          1        4       1,2 %         0            0,0 %
Arbeitsmedizin / Werksarzt / Betriebsarzt                 56         35       21      13,6 %        -8         - 12,5 %
Honorararzt                                               58         17       41      14,1 %      + 15           34,9 %
Sonstige ärztliche Tätigkeit                             247        143      104      60,1 %       +3             1,2 %
Sonstige ärztliche Tätigkeit insgesamt                   411        214      197       2,9 %      + 13            3,3 %

Berufstätige Ärzte insgesamt                          10.048      5.418     4.630                + 119                1,2 %

                                                                                      Anteil     Veränderungen zum
Ohne ärztliche Tätigkeit                              gesamt    weiblich männlich
                                                                                        in %             Vorjahr
Ruhestand                                               3686       1958      1728     91,2 %      - 139              3,9 %
Haushalt                                                  24         24         0      0,6 %          -4         - 14,3 %
Berufsfremd                                               42         29        13      1,0 %          -2           - 4,5 %
Arbeitslos                                                73         49        24      1,8 %        - 13         - 15,1 %
Elternzeit                                                12         12         0      0,3 %          -2         - 14,3 %
Berufsunfähig                                             55         34        21      1,4 %          -2           - 3,5 %
Altersteilzeit (Freistellungsphase)                        1          1         0      0,0 %          -1         - 50,0 %
Sonstiger Grund                                          150         97        53      3,7 %         +5              3,4 %
Ohne ärztliche Tätigkeit insgesamt                     4.043      2.204     1.839     28,7 %     + 120               3,1 %

Insgesamt                                             14.091      7.622     6.469                + 239                1,7 %

Anzahl weibliche Ärzte                                 7.622    54,09 %                          + 130                1,7 %
Anzahl männliche Ärzte                                 6.469    45,91 %                          + 109                1,7 %

Arztdichte (Einwohner je berufstätigem Arzt)             249

                                                                                         Brandenburgisches Ärzteblatt 2 • 2019 |   7
Ärztestatistik: Zahl der Ärzte in Brandenburg steigt leicht - Landesärztekammer ...
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK

                            KOMMENTAR

                            Wie der Populismus die Gesundheitsversorgung gefährdet

                             Populisten haben Hochkonjunk-              darum: Zwangsläufig müssten sie sich       den Stadtbezirken von Metropolen,
                            tur, leider auch in der Gesund-             die Frage stellen, welches Grundpro­       heute sind Praxen in Brennpunktbe-
                            heitspolitik. Der Duden definiert           blem die Akteure des Gesundheitssys-       zirken unserer Großstädte entweder
                            Populismus als opportunistische             tems daran hindert, sich im Sinne der      vakant oder nicht zu veräußern. Folge
                            Politik, die „die Gunst der Massen          Verbesserung der Patientenversorgung       der Budgetierung!
                            zu gewinnen“ sucht.                         frei zu entfalten.
                                                                                                                     Ursachen gesellschaftlicher Prozesse
                             Charakteristisch sind deshalb die           Nun, die Antwort ist klar und ein-        werden leider wissentlich negiert und
                            Forderungen von Populisten von ein-         fach. Es ist der Zwang für Ärztinnen       demagogisch uminterpretiert und es
                            facher, leicht verständlicher Art. Sie      und Ärzte, ein vorgeschaltetes Budget      wird ein politisches Klima geschaffen,
                            suggerieren, dass es für komplexe Pro-      einzuhalten, bei zugleich ungezügel-       in dem sich die Ärzteschaft im stän-
                            bleme einfache Lösungen gäbe. Po-           tem und allumfassendem Zugang der          digen Konfliktmodus mit Politik und
Dr. med. Hanjo Pohle        pulismus funktioniert nur mit Ab- und       Patienten zu allen möglichen Gesund-       Krankenkassen befindet und dies eben
    Foto: Thomas Kläber
                            Ausgrenzung und inauguriert angebli-        heitsleistungen.                           ohne Hoffnung auf Besinnung auf das
                            chen Volkswillen.                                                                      wirklich Wesentliche. Eine Abschaffung
                                                                         Seit nun schon 25 Jahren hält die         des Budgets kommt nicht in Frage, so
                             Was die Ärzteschaft zurzeit von den        Budgetdeckelung das Gesundheits-           die klare Ansage des Gesundheitsmi-
                            Protagonisten der Gesundheitspolitik        wesen fest im Griff. Es wird von Politi-   nisters. Stattdessen werden die Bedin-
                            zu ertragen hat, besitzt die Merkmale       kern ständig vergessen, dass auch die      gungen freiberuflicher Ärztinnen und
                            populistischer Politik. Die äußerst plat-   Gesundheitswirtschaft ökonomischen         Ärzte weiter eingeschränkt, mit wahr-
                            te Forderung nach 25 Stunden Sprech-        Gesetzen unterliegt, welche auch ohne      scheinlich desaströsen Folgen. Zurzeit
                            stundenzeit für GKV-Patienten von           Akzeptanz existieren und Wirkung ent-      verzeichnen wir circa 155.500 ambu-
                            Herrn Spahn und die noch schlauere          falten.                                    lant tätige Ärzte, davon sind 34 Pro-
                            Äußerung von Herrn von Stackelberg,                                                    zent über 60 Jahre alt.
                            die Praxen einfach länger und eben      Es macht unter Budgetdruck unter
                            auch am Wochenende zu öffnen, denn     anderem keinen Sinn, weitere Patien-              Wäre eine Gesundheitsversorgung auf
                            Gesundheitsprobleme kennen keine       ten aufzunehmen und Termine zu ver-             diesem hohen Niveau noch möglich,
                            Wochentage, können wohl zu Recht       geben. Dies löst Kosten aus, welche             wenn nur ein Bruchteil dieser Kollegen
                            als Vorzeigebeispiele für Populismus innicht gegenfinanziert sind. Deshalb             vorzeitig ihre Praxen schließen, weil sie
                            der Gesundheitspolitik dienen.         gibt es geringe Terminschwierigkeiten,          sinnfreie Entwicklungen wie nutzlose
                                                                   hauptsächlich in der Gebietsarztversor-         IT-Anbindung, Sprechstundenauswei-
                              Ohne analytische Ursachenforschung gung, und es wird sie bei weiterbeste-            tung, Wochenendsprechstunden nicht
                            wird ein hochkomplexer Gesellschafts- hendem, vorgegebenem Budget auch                 mehr mittragen wollen? Welche Chan-
                            bereich mit unüberschaubaren Geset- weiter geben.                                      cen auf Nachbesetzung bestehen unter
                            zen und Regeln, welcher trotz allem                                                    diesen unattraktiven Bedingungen und
                            gut funktioniert, einer ganz einfachen Budgetierung ist auch zwischen den              bei nicht vorhandenen Nachfolgern?
                            Lösung zugeführt. Des Weiteren sind Arztgruppen hochgradig ungerecht, da               Was würde geschehen, wenn ab mor-
                            die Problembereiter, eben die Ärz- einige mehr, die anderen weniger auf                gen wirklich nur noch 25 Stunden für
                            tinnen und Ärzte, klar definiert und die morbiditätsorientierte Gesamtver-             die Patientenversorgung angeboten
                            bedürfen eben bloß klarer Ansagen, gütung angewiesen sind, denn nicht                  werden? Die Vertragsärzte investieren
                            damit die Probleme wie Terminschwie- alle Arztgruppen profitieren gleich-              zurzeit 52 Stunden in der Woche!
                            rigkeiten, Notfallversorgung und so mäßig aus der extrabudgetierten Ver-
                            weiter sich in Luft auflösen.          gütung. Sie ist auch sozial ungerecht,           Würden die populistischen Forderun-
                                                                   da sie Praxen benachteiligt, welche             gen einer realitätsorientierten Über-
                              Gehen wir davon aus, dass Gesund- sich hauptsächlich aus GKV-Einnah-                 prüfung unterzogen werden, so wür-
                            heitspolitiker das höchste Gut des men finanzieren. Praxen mit hohem                   de sich daraus vielleicht ein heilsamer
                            Menschen, die Gesundheit, flächende- Selbstzahleranteil profitieren. Dies              Einfluss auf die Entscheidungsfindung
                            ckend erhalten und nach den neuesten führt zwangsläufig zu einer ungleichen            von Politikern ergeben und die Praxis-
                            wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Verteilung von Praxen und letztendlich            tauglichkeit politischer Äußerungen
                            Wohle der Menschen weiterentwickeln zu dem gefühlten Phänomen geringer                 wiederspiegeln.
                            wollen. Diese Hypothese müsste natür- Arztdichte sowohl in Gebieten geringer
                            lich erst bewiesen werden, sie gilt ja Bevölkerungsdichte als auch in sozialen          Wie realitätsfern die gegenwärtige
                            nicht per se, aber nehmen wir einmal Brennpunkten zahlreicher Großstädte.              Diskussion über die Ausweitung von
                            an, den zurzeit agierenden politisch Vor der Einführung des Budgets gab                Sprechstunden ist, zeigt sich unter an-
                            Verantwortlichen ginge es wirklich es nur geringe Unterschiede zwischen                derem in dem schlichten Negieren der

                     8    | Brandenburgisches Ärzteblatt 2 • 2019
Ärztestatistik: Zahl der Ärzte in Brandenburg steigt leicht - Landesärztekammer ...
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK

uns als Niedergelassenen per Gesetz       Abschaffung von wirklichen Hemmnis-   populistisch gemeint. Anzeichen da-
auferlegten erlaubten Quartalsarbeits-    sen, wie Bürokratie und Budgethinder- für gibt es genug, und nicht nur aus
zeit von 780 Stunden. Darüber hinaus      nissen, dafür überhäufen sie uns regel-
                                                                                diesem Grund täte die Ärzteschaft gut
wird man mit Regress bedroht. Aus-        mäßig mit populistischen Forderungen  daran, ihre Rolle im Kontext der bun-
schlusskriterien im EBM mit Zeitmus-      inakzeptabler Inhalte.                desdeutschen Gesundheitsversorgung
tern, welche eine vernünftige Patien-                                           zum Wohle unserer Patienten neu zu
tenbetreuung unmöglich machen, sind        Vielleicht ist die Betonung der Po- justieren.
die Regel und allgegenwärtig.            litiker, der Selbstverwaltung in der
                                         Gesundheitsversorgung        weiterhin
 Kein   Politiker   spricht   über   die das Vertrauen auszusprechen, auch ■ Dr. Hanjo Pohle, Vizepräsident LÄKB

REFERAT AUSBILDUNG MFA DER LÄKB

Hospitations-Börse für auszubildende und umzuschulende
Medizinische Fachangestellte

 In der Septemberausgabe 2018             dürfte, alle Ausbildungsinhalte zu ver-   beziehungsweise deren Auszubilden-
des Brandenburgischen Ärzteblat-          mitteln, sollen Hospitationen in geeig-   den im Referat Ausbildung MFA ange-
tes informierten wir unter ande-          neten anderen Praxen diesen Mangel        fordert werden. Der Kontakt zur jewei-
rem über die Notwendigkeit von            möglichst beheben.                        ligen Hospitationspraxis und die kon-
außerbetrieblichen Hospitationen            Um die Organisation von Hospitati-      krete Planung der Hospitation sollen
und über das Hospitationsverhal-          onsplätzen für die ausbildenden Pra-      direkt zwischen den Praxen erfolgen.
ten von auszubildenden und um-            xen zu erleichtern, möchten wir unsere      Wenn Sie Auszubildenden oder Um-
zuschulenden MFA während ihrer            „Hospitations-Börse“ aktualisieren und    schülern aus anderen Praxen Hospitatio-
Ausbildungszeit.                          bitten um Unterstützung.                  nen anbieten möchten, so vervollständi-
                                            Die Abfrage richtet sich vorrangig an   gen Sie bitte nachfolgende Angaben zu
  Wir möchten nochmals darauf auf-        allgemeinmedizinische und internisti-     Ihrer Praxis und senden das Angebot an
merksam machen, dass Auszubildende        sche Praxen, an Praxen für Kinder- und    das Referat Ausbildung MFA der LÄKB,
und Umschüler einen Anspruch darauf       Jugendmedizin, Chirurgie, Orthopädie,     gern per FAX an 0355 780 10 259 oder
haben, die Ausbildungsinhalte gemäß       Gynäkologie oder Urologie. Sehr gern      E-Mail an mfa@laekb.de.
Ausbildungsrahmenplan praktisch er-       können auch andere Facharztpraxen
lernen zu können. Da es einem Teil        mitwirken.
der Ausbildungspraxen aufgrund ihres        Bei Bedarf kann die „Hospita-           ■ Kathrin Kießling,
Tätigkeitsspektrums nicht möglich sein    tions-Börse“ von ausbildenden Praxen        Referatsleiterin Ausbildung MFA

Landkreis bzw. kreisfreie Stadt:
Fachgebiet der Praxis:
Praxisanschrift und Tel.-Nr.:

                                     Praxisstempel
E-Mail-Adresse:
Ansprechpartner:
Die Kontaktaufnahme durch                Post                E-Mail                 FAX                    Telefon
Interessenten soll erfolgen per:
Mit der Weitergabe unseres Hospitationsangebotes an interessierte Ausbildungspraxen bzw. Auszubildende oder
Umschüler bin ich/sind wir einverstanden.

Datum, Unterschrift

                                                                                           Brandenburgisches Ärzteblatt 2 • 2019 |   9
Ärztestatistik: Zahl der Ärzte in Brandenburg steigt leicht - Landesärztekammer ...
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK

                      ÄRZTEBALL AM 11. MAI 2019

                      Landesärztekammer Brandenburg möchte
Landesärztekammer
                      mit Ihnen feiern!
Brandenburg

                       Die Landesärztekammer Bran-
                      denburg möchte Sie am 11. Mai
                      2019 für einige Stunden aus Ihrem
                      stressigen Alltag entführen. Las-
                      sen Sie uns gemeinsam im Dorint
                      Hotel in Potsdam einen Abend in
                      angenehmer Atmosphäre verbrin-
                      gen – bei einem gemeinsamen
                      Essen, ausgewählten Getränken
                      und beim Tanz zu guter Musik des
                      Wiener Tanzorchesters „Cremisa“.

                       Der Unkostenbeitrag für die Teil-
                      nahme am Ärzteball beträgt 99 Euro
                      pro Person. Wenn Sie teilnehmen
                      möchten, bitten wir darum, dass
                      Sie sich verbindlich anmelden. Nut-
                      zen Sie dazu das Rückmeldeformular
                      auf der nächsten Seite und schicken
                      Sie es per Fax an: 0331 505605769.
                      Gerne können Sie sich auch telefonisch
                      anmelden unter: 0331 505605760
                      oder Sie schreiben uns eine E-Mail an:
                      beate.meier@laekb.de.

                       Anmeldeschluss ist der 12. April 2019.
                      Bitte überweisen Sie ebenfalls bis zum
                      12. April 2019 den Unkostenbeitrag
                      von 99 Euro auf folgendes Konto:

                      Landesärztekammer Brandenburg
                      IBAN: DE20 3006 0601 0003 0484 11
                      BIC: DAAEDED
                      Bank: Deutsche Apotheker- und
                      Ärztebank eG                        Pappelallee 5, 14469 Potsdam, zur             Kommen: „Wir sind stolz auf viele
                      Verwendungszweck: Ärzteball und Verfügung. Von dort sind es max. fünf             Jahre erfolgreiche ärztliche Selbstver-
                      Name des Teilnehmers/der Teilnehmer Minuten zu Fuß bis zum Dorint-Hotel.          waltung in Brandenburg! Dies ist uns
                                                          Alternativ kann in der Tiefgarage des         Anlass genug, gemeinsam mit Ihnen
                       Nach Eingang des Unkostenbeitrages Dorint-Hotels gegen eine Gebühr ge-           ein unvergessliches Fest zu feiern. Las-
                      erhalten Sie die Eintrittskarten.   parkt werden.                                 sen Sie uns bei gutem Wein, schöner
                                                                                                        Tanzmusik, guten Gesprächen und in
                       Es steht ein begrenztes Kontingent         Der Präsident der Landesärztekammer   festlicher Garderobe einen beschwing-
                      an Übernachtungsmöglichkeiten im          Brandenburg, Dipl.-Med. Frank-Ull-      ten Abend verbringen. Wir freuen uns,
                      Dorint Hotel zur Verfügung. Bitte neh-    rich Schulz, sowie der Vizepräsident,   Sie am 11. Mai in Potsdam begrüßen
                      men Sie die Buchung selbst vor unter      Dr. Hanjo Pohle, freuen sich auf Ihr    zu dürfen!“
                      0331/2740 und geben Sie bei Ihrer Re-
                      servierung „Ärzteball der Landesärzte-
                      kammer Brandenburg“ an.                   Mit kollegialen Grüßen

                       Kostenfreie Parkplätze stehen auf
                      dem Gelände der Landesärztekam-
                      mer Brandenburg bzw. der Kassen­ Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz                  Dr. Hanjo Pohle
                      ärztlichen Vereinigung Brandenburg, Präsident der LÄKB                            Vizepräsident der LÄKB

               10   | Brandenburgisches Ärzteblatt 2 • 2019
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK

Teilnahmemitteilung per Fax zurück an: 0331 505605769
                         – bis spätestens zum 12. April 2019 –

Bitte ankreuzen, ob Sie an einer Teilnahme am Ärzteball der LÄKB am 11. Mai 2019 im
Dorint Hotel in Potsdam interessiert sind. Bitte überweisen Sie den Unkostenbeitrag bis zum
12. April 2019 auf das angegebene Konto.

❏ Ja, ich möchte am Ärzteball der LÄKB teilnehmen.
❏ Ich komme alleine
❏ Ich komme in Begleitung mit              Personen
❏ Nein, ich kann nicht teilnehmen.

Name/Vorname:

Praxis/Einrichtung:

Datum, Unterschrift:                   			            Arzt- bzw. Firmenstempel

                                                      Brandenburgisches Ärzteblatt 2 • 2019 |   11
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK

                                EU RICHTLINIE UMGESETZT

                                Neues Strahlenschutzrecht in Kraft getreten

Foto: Rawpixel/Unsplash.com

                                  Im Juli 2017 wurde das neue              Vorkommnisse                         kardiologischen Intervention, wird
                                Strahlenschutzgesetz (StrlSchG)         - detaillierteren Regelungen zur Tele­ die Absenkung des Wertes zu Opti-
                                veröffentlicht. Dies war der ers-          radiologie                           mierungen im Strahlenschutz führen
                                te Schritt der Umsetzung der zu                                                 müssen. In erster Linie seien hier Strah-
                                Beginn des Jahres 2014 veröffent-           Absenkung der Augen­                lenschutzmittel wie Bleiglasabschir-
                                lichten EU-Richtlinie 2013/59/Eu-           linsen-Äquivalentdosis              mungen und Strahlenschutzbrillen
                                ratom. Das neue Strahlenschutz-                                                 genannt. Es wurden zum Beschreiben
                                gesetz ermächtigt den Gesetzge-          Auf Grund einer Empfehlung der In- der Augenlinsen-Äquivalentdosiswerte
                                ber, Verordnungen zu erlassen,          ternational Commission of Radiological neue Messwerte (Hp(3), Hp(3,Ω)) ein-
                                um die Europäische Richtlinie in        Protection (ICRP) wurde die Augenlin- geführt, die bis zum 1. Januar 2022
                                deutsches Recht umzusetzen.             sen-Äquivalentdosis von 150 mSv/a angewendet werden müssen.
                                Am 29. November 2018 verab-             auf 20 mSv/a abgesenkt. Der Grund
                                schiedete der Bundesrat die neue        hierfür ist, dass das Überschreiten ei-     Einführung des Medi-
                                Strahlenschutzverordnung, die am        nes Schwellenwertes, wie bisher an-       zinphysikexperten in die
                                31. Dezember 2018 in Kraft trat.        genommen, der zur Auslösung eines
                                                                                                                      Röntgendiagnostik
                                Diese löst sowohl die Röntgen-          Kataraktes der Augenlinsen führt,
                                als auch die alte Strahlenschutz-       nicht nachweisbar ist. Untersuchun- Neben der Hinzuziehung eines Medi-
                                verordnung ab. Sie wurden in der        gen und die Auswertung von Studien zinphysikexperten bei den Anwendun-
                                neuen Strahlenschutzverordnung          durch die ICRP ergaben, dass schon bei gen ionisierender Strahlung und radi-
                                zusammengefasst.                        deutlich niedrigeren als den bis dahin oaktiver Stoffe am Menschen in der
                                                                        angenommenen Dosen der Effekt des Strahlentherapie und Nuklearmedizin
                                 Wesentliche bedeutsame Neuerun-        Kataraktes der Augenlinse durch ioni- fordert die neue Strahlenschutzverord-
                                gen sind unter anderem die              sierende Strahlung beobachtet wurde. nung dies nunmehr auch bei strahlen-
                                - Absenkung der Augenlinsen-Äquiva-     Entsprechend dem ALARA Prinzip („As diagnostischen Untersuchungsverfah-
                                  lentdosis                             Low As Reasonably Achievable“), die ren und interventionsradiologischen
                                - Einführung des Medizinphysikexper-    Dosis so niedrig wie vernünftigerweise Anwendungen, die mit hohen Dosen
                                  ten in die Röntgendiagnostik          notwendig zu halten, wurde der Wert der untersuchten Person einhergehen.
                                - Einführung eines Informations- und    abgesenkt. In einigen Einrichtungen, Die geforderte regelmäßige Hinzu-
                                  Meldesystems für bedeutsame           vor allem in der radiologischen- und ziehung des Medizinphysikexperten

                       12     | Brandenburgisches Ärzteblatt 2 • 2019
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK

(MPE) dient der Optimierung und Qua-                                                des Teleradiologen in den klinischen                                     radiologischen und kardiologischen
litätssicherung der Anwendungen und                                                 Betrieb des Strahlenschutzverantwort-                                    Interventionen. Für vor dem 31. De-
der Beratung in Fragen des Strahlen-                                                lichen neu hinzukommen. Ziel dieser                                      zember 2018 erteilte Genehmigungen
schutzes. Die konkreten Aufgaben des                                                engeren Einbindung des Teleradiolo-                                      muss die Möglichkeit der Hinzuziehung
Medizinphysikexperten sind im § 132                                                 gen ist es, einen ähnlichen Qualitäts-                                   ab dem 1. Januar 2023 nachgewiesen
angegeben.                                                                          standard zu schaffen, wie er in der Zeit                                 werden können.
                                                                                    der Fertigung regulärer Aufnahmen
Einführung eines Informa-                                                           außerhalb der Teleradiologie vorzu-                                                                                     Fazit
tions- und Meldesystems                                                             finden ist. Eine weitere Ergänzung
                                                                                    erfolgte beim Regionalitätsprinzip.                                        Das neue Strahlenschutzrecht ist
 Die Besorgnis einer unbeabsichtigten                                               Wurde es vorher schon gefordert, hat                                     pünktlich in Kraft getreten, sollte je-
oder zu hohen Exposition veranlassten                                               man nunmehr eine konkrete Vorgabe                                        doch nicht zu einem überstürzten Akti-
den Gesetzgeber zur Schaffung eines                                                 von 45 Minuten bis zum Eintreffen des                                    onismus führen. Umgehend sind keine
Qualitätssicherungssystems, welches                                                 Tele­radiologen festgeschrieben.                                         wesentlichen Änderungen notwendig,
dazu dient, Vorkommnisse zu erfassen                                                                                                                         jedoch müssen bei Neuanschaffungen
und auszuwerten, um weitere ähnliche                                                   Übergangsvorschriften                                                 und neuen Genehmigungen die Neue-
Vorkommnisse zu vermeiden. Dazu die-                                                                                                                         rungen berücksichtigt werden.
nen in erster Linie Dosisschwellen für Genehmigungen zum Betrieb einer                                                                                         Das neue Strahlenschutzrecht führt
Therapien und Untersuchungen, bei     Einrichtung zur Behandlung oder Un-                                                                                    im nächsten Schritt zur Aktualisierung
deren Überschreiten diese gemeldet    tersuchung eines Menschen oder zur                                                                                     aller bestehenden Richtlinien. Dazu
werden müssen. Zur Qualitätssiche-    Anwendung radioaktiver Stoffe am                                                                                       gehören vor allem die Qualitätssiche-
rung bei Anlagen mit vielen Verfahren Menschen, die vor dem 31. Dezember                                                                                     rungsrichtlinie, die Richtlinie Strahlen-
und Untersuchungen kann sich der Ein- 2018 erteilt wurden, gelten als Geneh-                                                                                 schutz in der Medizin sowie die Richtli-
satz eines Dosismanagementsystems     migung mit allen Nebenbestimmungen                                                                                     nie Fachkunde im Strahlenschutz. Dies
von Vorteil erweisen. Der Gesetzgeber fort. Dies betrifft nicht die Teleradiolo-                                                                             soll in diesem Jahr erfolgen, sodass
hat dies jedoch nicht explizit gefordert.
                                      gie außerhalb des Nacht-, Wochenend-                                                                                   auch dort noch Änderungen zu erwar-
In der Anlage 14 der Strahlenschutz-  und Feiertagsdienstes und Einrichtun-                                                                                  ten sind.
verordnung sind die Kriterien für die gen zum Screening. Der Nachweis des
Bedeutsamkeit eines Vorkommnisses     Medizinphysikexperten ist ab 1. Januar Für Fragen zum neuen Strahlen-
angegeben.                            2019 Bestandteil jeder Genehmigung schutzrecht stehen Ihnen die Mitar-
                                      von Einrichtungen für strahlendiagnosti- beiter der Ärztlichen Stelle Radiologie
 Detailliertere Regelungen sche Untersuchungsverfahren und inter- beratend zur Verfügung.
       zur Teleradiologie             ventions-radiologischen Anwendungen,
                                      die mit hohen Dosen der untersuchten
 Hier ist eine Forderung nach der re- Person einhergehen, notwendig. Dies ■ Dipl. Ing. Carsten Richter, Referatsleiter
gelmäßigen und engen Einbindung betrifft die Computertomographie und             Ärztliche Stelle Radiologie

                                    Akademie für ärztliche Fortbildung                                                 Akademie für ärztliche Fortbildung                                           Akademie für ärztliche Fortbildung

                                    Psychosomatische                                                                   Qualifikationskurs für                                                       Refresher-Kurs
                                    Grundversorgung                                                                    Transfusionsverantwortliche                                                  für Leitende Notärzte
                                                                                                                       und Transfusionsbeauftragte
    Landesärztekammer Brandenburg

                                                                                       Landesärztekammer Brandenburg

                                                                                                                                                                Landesärztekammer Brandenburg

                                    80 Stunden Kurs
                                    gemäß dem Kursbuch der                                                                                                                                          16 Stunden Theorie und Praxis
                                                                                                                       (16 Stunden)
                                    Bundesärztekammer mit integriertem                                                                                                                              aufbauend auf den
                                    Fortbildungscurriculum „Patientenzentrierte                                                                                                                     40h-Qualifikationskurs zum
                                    Kommunikation“                                                                     22./23. Februar 2019
                                                                                                                                                                                                    Leitenden Notarzt (LNA)
                                    Mai 2019 – Dezember 2019
                                                                                                                                                                                                    08. März bis
                                                                                                                       Veranstaltungsort:                                                           09. März 2019
                                                                                                                       Landesärztekammer Brandenburg
                                                                                                                       Dreifertstraße 12                                                            Veranstaltungsort:
                                                                                                                       03044 Cottbus                                                                Landesärztekammer Brandenburg
                                    Veranstaltungsort:                                                                 Telefon: 0355 780100                                                         14469 Potsdam
                                    Landesärztekammer Brandenburg                                                                                                                                   Pappelallee 5
                                    Pappelallee 5, 14469 Potsdam                                                       Seminarraum Neubau – Erdgeschoss
                                                                                                                                                                                                    Kursleitung:
                                    Kursleitung/Gruppenleitung:                                                        Leitung/Moderation:                                                          Dr. med. Frank Mieck, Königs Wusterhausen
                                    Rainer Suske, Werneuchen                                                           Prof. Dr. med. Rainer Moog, Cottbus                                          Torsten Reinhold, Oranienburg

                                                                                                                                                                                                Brandenburgisches Ärzteblatt 2 • 2019 |         13
FORTBILDUNG

                             AKADEMIE FÜR ÄRZTLICHE FORTBILDUNG

                             Fortbildungsangebote für Ärzte und MFA

                             Fortbildung für Ärzte                        Modul III (16 Std.)          16 P        Grundkurs zum ABS-Beauf-
                                                                          Modul Neurologie/Psychiatrie             tragten Arzt (40 Std.)   40 P
                             Sonographie-Grundkurs 30 P                   25. Mai und 29. Juni 2019                Modul 1 nach dem BÄK-Cur-
                             21. bis 24. Febr. 2019                       Teilnehmergebühr: 272 €                  riculum Antibiotic Stewards-
                             21. bis 24. Nov. 2019                        Modul III (16 Std.)          16 P
                             Teilnehmergebühr: 510 €
                                                                                                                   hip (ABS)
                                                                          Modul Innere Medizin/Allgemein­          1. bis 5. April 2019
                             Ort: St. Josefs-Krankenhaus                  medizin                                  Ort: Potsdam
                             Potsdam                                      24. Aug. und 14. Sept. 2019              Kursleitung: Dr. med. M. Seewald,
                             Kursleiter: Dr. med. B. Kissig,              Teilnehmergebühr:           272 €        Potsdam; PD Dr. med. H. Peltro­
                             Potsdam
                                                                                                                   che, Cottbus
                                                                          LNA-Refresher-Kurs             18 P      Teilnehmergebühr: 680 €
                             Qualifikationskurs für Trans-                (aufbauend auf den 40-Stun­
                             fusionsbeauftragte/Trans­                    den-Qualifikationskurs zum               Aktualisierung der Fachkunde
                             fusionsverantwortliche 16 P                  Leitenden Notarzt)                       und der Kenntnisse im Strah-
                             22./23. Febr. 2019                           Thema: CBRN-Lagen
                                                                                                                   lenschutz (8 Stunden)     9P
                             Ort: Cottbus                                 8./9. März 2019
                                                                                                                   gemäß Strahlenschutzveordnung
                             Kursleiter: Prof. Dr. R. Moog, Cott­         Ort: Potsdam
                                                                                                                   6. April 2019 in Cottbus
                             bus                                          Kursleiter: T. Reinhold, Oranien­
                                                                                                                   Kursleiter: Prof. Dr. med. habil.
                             Teilnehmergebühr: 272 €                      burg; Dr. med. F. Mieck,
                                                                                                                   C.-P. Muth, Cottbus
                                                                          Königs Wusterhausen
                                                                                                                   Teilnehmergebühr: 136 €
                             Orthopädisch-                                Teilnehmergebühr 272 €
                             manualmedizinischer                                                                   Basiskurs Palliativmedizin
                             Untersuchungsgang             9P             Fallseminar Palliativmedizin             (40 Stunden)                     40 P
                             22. Febr. 2019      g e b u c h t!           (40 Stunden)                40 P
                                            au s                                                                   gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB
                             3. April 2019                                Modul 3: 11. bis 15. März 2019           13. bis 17. Mai 2019
                             28. Juni 2019                                Teilnehmergebühr: 560 €                  Ort: Potsdam
                             8. Nov. 2019                                 Ort: Potsdam                             Kursleitung: Dr. E. Kretzschmar,
                             Ort: Potsdam                                 Kursleitung: B. Himstedt-Kämpfer,        Bernau
                             Leitung: Dr. med. V. Liefring,               Berlin                                   Teilnehmergebühr: 680 €
                             Sommerfeld
                             Teilnehmergebühr: je 136 €                   Impfen in der Praxis – Basiskurs         Psychosomatische Grundver-
                                                                          (fachübergreifend für Ärzte und          sorgung (80 Stunden)  80 P
                             Weiterbildungstage                           Praxismitarbeiter)             5P        gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB
                             Allgemeinmedizin                             20. März 2019, 14:00 bis 18:15 Uhr       Kurs II:
                             Modul 1: 22./23. Febr. 2019 15 P             Ort: Potsdam                             18./19. Mai 2019
                             Modul 2: 24./25. Mai 2019 15 P               Leitung: Dr. med. R. Schrambke,          15./16. Juni 2019
                             Teilnehmergebühr: je 60 €                    Schorfheide                              21./22. Sept. 2019
                             Modul 3: 7. bis 9. Nov. 2019 27 P            Teilnehmergebühr: 60 €                   26./27. Okt. 2019
                             Teilnehmergebühr: 90 €                                                                7./8. Dez. 2019
                             Ort: Potsdam                                 Forum für den Hausarzt und               Ort: Potsdam
                             Leitung: Dr. med. M. Gremmler,               das Praxispersonal       8P              Kursleitung: R. Suske,
                             Hoppegarten                                  23. März 2019 in Potsdam                 Werneuchen
                                                                          9. Nov. 2019 in Neuruppin                Teilnehmergebühr: 1.360 €
                             Strukturierte curriculare Fort-              Teilnehmergebühr: 110 € für
                             bildung „Medizinische Begut-                 Ärzte, 80 € für Praxispersonal           Intensivvorbereitung
Direkt zum Fortbildungs-
      angebot für Ärzte:     achtung“ (64 Std., Modul I-III)              Leitung: Dr. med. I. Musche-Am­          auf die Facharztprüfung
                             Modul II (8 Std.)                            brosius, Potsdam                         Allgemeinmedizin                  8P
                                                                                                                   24. Aug. 2019
                             Fachübergreifende Aspekte               8P
                                                                          Gewalt gegen Ärzte „Eigen­               Ort: Potsdam
                             2. März 2019
                                                                          sicherung und Deeskalation               Leitung: Dr. med. St. Richter,
                             Teilnehmergebühr: 136 €
                                                                          im Arbeitsalltag“                 9P     Grünheide
                                                                          30. März 2019 in Cottbus  e b u c h t!   Teilnehmergebühr: 40 €
                                                                                            a u s g

                    14     | Brandenburgisches Ärzteblatt 2 • 2019
FORTBILDUNG

Suchtmedizinische                      Fortbildung für MFA
Grundversorgung                50 P
gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB   Refresherkurse
20./21. Sept. 2019                     Notfallmanagement                       die neue Lichtausstellung in Cottbus
Alkohol, Nikotin und Versorgungs­      13./14. Febr. 2019
system                                 19./20. März 2019 ausgebucht!
Kursleiter: PD Dr. med.                11./12. April 2019                        Leuchten für Praxis,
Maria-Christiane Jockers-Scherübl,
                          bucht!
                  ausgJ.eHein,
                                       4./5. Juni 2019                          Büro und Wohnräume
Hennigsdorf; Dr. med.                  18./19. Dez. 2019
Prenzlau                               Ort: Potsdam
25./26. Okt. 2019
Drogen- und Medikamentenab­            Forum für den Hausarzt und
hängigkeit, Substitutionstherapie,     das Praxispersonal
Notfälle, Toxikologie, Gesetzliche     23. März 2019 in Potsdam
Grundlagen                                                                     An der Oberkirche         Cottbus
                                       09. November 2019 in Neuruppin          Sandower Str. 41 www.lichtgalle.de
Kursleiter: PD Dr. med.                Teilnehmergebühr: 80 €
                                                                                                                               Anzeige
Maria-Christiane Jockers-Scher­        Leitung: Dr. med. I. Musche-
übl, Hennigsdorf; Dr. med. J. Hein,    Ambrosius, Potsdam
Prenzlau
15./16. Nov. 2019
                                       Zentrale Weiterbildung für
Motivational Interviewing
Kursleiter: PD Dr. med.                Medizinische Fachangestellte
Maria-Christiane Jockers-Scher­        von Nordwest-Brandenburg
übl, Hennigsdorf; Dr. med. J. Hein,    15. Mai 2019
Prenzlau; Dipl.-Psych. Dr. phil. C.    23. Okt. 2019
Veltrup                                jeweils 14:00 bis 17:00 Uhr
Ort: Potsdam                           Ort: Neuruppin
Teilnehmergebühr: 850 €                Teilnehmergebühr: je 36 €
                                       Leitung: Dr. med. Wiegank,
Seminar Leitender                      Neuruppin
Notarzt                        40 P
in Anlehnung an Empfehlungen           Casemanagement –
der Bundesärztekammer                  Fallbegleitung (agnes)
2. bis 6. Dez. 2019                    15.5. bis 11.12.2019
Ort: Cottbus
Kursleiter: T. Reinhold, Oranien­      Nichtärztliche/r Praxisassis-
burg; Dr. med. F. Mieck, Königs        tent/in                                                                                 Direkt zum Fortbildungs-
Wusterhausen                           8. Mai bis 13. Dez. 2019                                                                angebot für MFA:
Teilnehmergebühr: 680 €

Ihre Anmeldung richten Sie bitte
an die LÄKB, Referat Fortbildung,
Postfach 101445, 03014 Cottbus,
Fax: 0355 78010339,
E-Mail: akademie@laekb.de,
                                                                                                                               Anzeige
Internet: www.laekb.de.                                           Praxiseinrichtungen
                                                3D-Praxisplanung
Es gelten die „Teilnahmebedin­
                                                objektbezogene Einrichtung
gungen für Fortbildungsveranstal­
                                                Praxismöbel online bestellen
tungen der Landesärztekammer
Brandenburg”. Diese sind unter
                                                  Klaus Jerosch GmbH
www.laekb.de (Arzt/Fortbildung/
Bestimmungen) einsehbar oder                  Tel.      (030) 29 04 75 76
telefonisch unter 0355 78010320               Info-Tel. (0800) 5 37 67 24
                                                    www.jerosch.com
anzufordern.

                                                                                     Brandenburgisches Ärzteblatt 2 • 2019 |   15
AKTUELL

                                      KLINISCHES KREBSREGISTER FÜR BRANDENBURG UND BERLIN

                                      Erste Gemeinsame Qualitätskonferenz des KKRBB

                                       Am 12.Dezember 2018 fand die
                                      erste Gemeinsame Qualitätskon-
                                      ferenz des Klinischen Krebsregis-
                                      ters für Brandenburg und Berlin
                                      (KKRBB) im Haus der Brandenbur-
                                      gischen Ärzteschaft in Potsdam
                                      statt. Die Veranstaltung war mit
                                      etwa hundert Teilnehmern sehr
                                      gut besucht und stand unter der
                                      Schirmherrschaft beider Länder.

                                        Das Klinische Krebsregister für
                                      Brandenburg und Berlin arbeitet
                                      seit dem 1. Juli 2016 als einziges
                                      länderübergreifendes Register der
                                      Bundesrepublik auf bundes- und
                     v.l.n.r.
   Prof. Dr. med. Dr. phil.           landesgesetzlicher Grundlage. Die
              A. Holzgreve,           Länder Berlin und Brandenburg haben
         Dr. med. H. Pohle,           mit Hilfe eines Staatsvertrages die
        Dr. med. G. Jonitz,
  Dr. rer. medic. A. Tillack
                                      Einrichtung und den Betrieb eines kli-
Fotos: Yvonne Heinrichsen-Dörfler     nischen Krebsregisters geregelt. Dieser
                                      Staatsvertrag verpflichtet alle Ärzte, die
                                      in Brandenburg oder Berlin tätig sind        Barta, Abteilungsleiter Gesundheit         erfasst und auswertet. Er berichtete,
                                      und Patienten mit Tumorerkrankungen          des Ministeriums für Arbeit, Soziales,     dass er in der Vergangenheit Gele-
                                      diagnostizieren, behandeln oder              Gesundheit, Frauen und Familie des         genheit hatte, an der Brandenburger
                                      nachsorgen, die bei ihnen entstehen-         Landes Brandenburg als Vertreter der       Qualitätskonferenz teilzunehmen. Er
                                      den Daten zu festgelegten Meldean-           Fachaufsicht des Registers die besten      drückte nun seine Freude darüber aus,
                                      lässen an das klinische Krebsregister zu     Grüße der Ministerin. Er wies auf die      dass mit dem gemeinsamen Register
                                      melden. Ziel und Sinn eines klinischen       lange Tradition der Qualitätskon-          eine vergleichbare Institution für zwei
                                      Krebsregisters ist nicht nur eine weit-      ferenzen im Land Brandenburg hin           Länder ihre Arbeit aufnimmt, die einen
                                      gehend vollzählige und vollständige          und betonte, dass es das Anliegen          datengestützten fachlichen Diskurs zu
                                      Datenerhebung, sondern auch die              beider Länder und selbstverständlich       Fragen der onkologischen Versorgung
                                      schnellstmögliche Rückkopplung an            auch des Registers sei, eine Quali-        ermöglicht.
                                      die meldenden Ärzte, um Diagnostik           tätskonferenz zu etablieren, die ihren
                                      und Therapie bei Krebs­erkrankungen          Namen verdient. Die Konferenz solle          Nach einem kurzen historischen
                                      zu optimieren. Neben anderen Nut-            Datenauswertungen präsentieren, die        Abriss erläuterte Dr. André Buchali,
                                      zungsmöglichkeiten, zum Beispiel für         für Mediziner und letztendlich auch für    Vorsitzender des Tumorzentrums
                                      die Zertifizierung von Organzentren,         Patienten nutzbar sind. Sie sollte Ärzte   Land Brandenburg, die Aufgaben der
                                      werden die Daten nach bestimmten             motivieren, Daten in hoher Qualität an     Qualitätskonferenz und warb für aktive
                                      für die Versorgung von Tumorpati-            das Register zu melden, weil sie einen     Mitgestaltung. An die Politik adressier-
                                      enten relevanten Fragestellungen im          Sinn darin sehen.                          te er mehrere Wünsche aus der Praxis:
                                      klinischen Krebsregister ausgewertet                                                    zum einen den Wunsch nach größerer
                                      und innerhalb von tumorspezifischen            Nachfolgend wies der Vorsitzende         Flexibilität des Basisdatensatzes, um
                                      Arbeits- bzw. Projektgruppen disku-          des Tumorzentrums Berlin, Prof.            aktuelle Entwicklungen in der Medizin
                                      tiert. Ergebnisse dazu konnten in dieser     Alfred Holzgreve, auf die doch schon       besser abbilden zu können, zum
                                      ersten Qualitätskonferenz eindrucksvoll      beachtlichen Erfolge des Registers         anderen die Möglichkeit der Erhebung
                                      gezeigt werden.                              hin. Trotz aller Schwierigkeiten, die      von validen Daten zum Follow up von
                                                                                   unter anderem im Zusammenhang              Tumorpatienten durch das Register,
                                       Unter Vorsitz von Dr. Hanjo Pohle,          mit Softwareprogrammierungen auf           was derzeit nur eingeschränkt möglich
                                      Vizepräsident der Landesärztekammer          Melder- und Registerseite bestehen,        ist und verbessert werden sollte. Er
                                      Brandenburg und Dr. Günter Jonitz,           ist es seit dem 1. Juli 2016 gelungen,     betonte, dass das Tumorzentrum Land
                                      Präsident der Ärztekammer Berlin, fand       eine Struktur aufzubauen, die für die      Brandenburg großes Interesse daran
                                      die erste Qualitätskonferenz im Haus         Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg       habe, die Daten in weiteren tumorspe-
                                      der Brandenburgischen Ärzteschaft            die Daten aller dort behandelten           zifischen Arbeitsgruppen auszuwerten
                                      statt. Einleitend überbrachte Thomas         Tumorpatienten verlaufsbegleitend          und zu diskutieren.

                            16      | Brandenburgisches Ärzteblatt 2 • 2019
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