QUERDENKER SPIELZEIT 2018/2019 - LEVERKUSEN
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Veranstalten Vorwort „Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.“ Francis Picabia (Maler, Schriftsteller und Provokateur, 1879 – 1953) Sehr geehrte Damen und Herren, Ausstellen Dinge einmal „anders zu denken“, einen Perspektivwechsel herbeizuführen, ist oft der Beginn von Veränderungen. „Querdenken“ gilt schon längst nicht mehr als vermeintlich störende Eigenschaft von Außenseitern und Ab- weichlern, sondern ist Teil und Technik eines kreativen Prozesses – im Leben wie in der Kunst. Tagen Unter dem Motto „QuerDenker“ spürt die neue Spielzeit 2018/2019 dem kreativen Potential widerständiger oder scheinbar unzeitgemäßer Ideen nach – und stößt auf eine Vielzahl erstaunlicher Entdeckungen, wie in den Musicals über den genialen Filmemacher und Komiker Charlie Chaplin und den Rock’n’Roll-Musiker Buddy Holly. Marc Adomat Präsentieren Und wenn der Jonglage-Künstler Sean Gandini wieder einmal „quer denkt“, kommt ein wunderbarer Dialog mit dem zeitgenössischen Tanz unter dem Titel „Spring“ zustande. Manchmal ist das „Querdenken“ aber auch herrlich komisch-satirisch und macht uns klar, in was für einer absurden Welt wir leben, wie etwa in Marc-Uwe Klings „Känguru-Chroniken“ oder in Josef Haders Theaterstück „Indien“. Feiern Und wenn im Kindertheater, in „Hallo Halolo“, Musik und Texte von Erik Satie die Phantasie beflügeln, so sind auch hier die „QuerDenker“ unterwegs. Auch in den „Grenzgängern“ treibt Satie sein erfrischend unangepasstes Unwesen, aber wir begegnen auch anderen „QuerDenkern“ der Musik – z.B. dem finnischen „Akkordeon-Punk“ Kimmo Pohjonen mit seinen in aller Welt gefeierten Klangreisen und der wunderbaren Meret Becker samt Fortbilden Begleitband Tiny Teeth. Und ein besonderes Schlaglicht werfen wir auf das hochoriginelle Schaffen des gebür- tigen Leverkuseners York Höller, dessen 75. Geburtstag 2019 begangen wird. Im Kabarett ist das „Querdenken“ gewissermaßen Programm – und zumal Künstler wie Wilfried Schmickler und Gerhard Polt stehen für den höchst Biggi Hürtgen erhellenden Mehrwert eines etwas anderen Blicks auf die Dinge. Etwas anders gestaltet sich ab dieser Saison auch der Kartenkauf: Wir tragen dem Trend zur Online-Buchung Rechnung und ermöglichen Ihnen über unseren Ticketing-Dienstleister Reservix u.a. platzgenaue Buchungen, Ihr Forum. unterschiedliche Zahlungsarten und den kurzfristigen Ausdruck Ihrer Karten zu Hause (s. S. 90 ff.). Lassen Sie sich von dem neuen hochkarätig besetzten Theater- und Konzertprogramm unterhalten, anregen und ermuntern zum „Querdenken“ – wir heißen Sie herzlich dazu willkommen! MarcWir Adomatbieten maßgeschneiderte Lösungen für Ihre Veranstaltungsprojekte: Biggi Hürtgen Große Säle, zahlreiche Claudia Scherb Semi- Horst A. Scholz, Claudia Scherb nar-, Konferenz- und Vortragsräume sowie Beigeordneter für Schulen, eine professionelle Veranstaltungstechnik für messen, Betriebsleitung Horst A. Scholz Kultur, Jugend und Sport KulturStadtLev Dramaturgie märkte, Tagungen, Kulturveranstaltungen und Festivals. Nähere Informationen finden Sie auf unse- 1 rer Webseite www.kulturstadtlev.de. Gerne beraten wir Sie telefonisch: 0214-406 4149 oder 406 4178.
Inhalt Vorwort 1 Terminübersicht 3 Musiktheater 7 Tanztheater/Ballett 13 Schauspiel 21 Kinder- und Jugendtheater 33 Kabarett/Kleinkunst 43 Sinfoniekonzerte 53 Kammerkonzerte 61 Grenzgänger 73 Konzerte Leverkusener Musiker 78 Orgelforum 79 Besondere Veranstaltungen 81 Spielstätten/Sponsoren und Partner 84 Geschäftsbedingungen Abonnements 86 Sitzpläne 92 Kartenverkauf 94 Preise 96 2
Terminübersicht Seite August 2018 14 internationale tanzmesse nrw: Cloud Gate 2, 13 Tongues (19:00) Forum (Großer Saal) Donnerstag 30.08. September 2018 22 Die Känguru-Chroniken, Bühnenstück von Marc-Uwe Kling Festhalle Opladen Donnerstag 13.09. 78 Duo Accordarra (Konz. Leverkusener Musiker) Schloss Morsbroich Sonntag 16.09. 82 Bühnenführung im Forum (19:00) Forum Montag 17.09. 62 Alliage Quintett (4 Saxophone, 1 Klavier) Schloss Morsbroich Donnerstag 20.09. 44 Pause & Alich, Alles Neu (Kabarett) Festhalle Opladen Freitag 21.09. 79 Jan Lehtola, Orgel (Helsinki) Bielertkirche Sonntag 23.09. 15 Gandini Juggling & Alexander Whitley, London, Spring Forum (Großer Saal) Mittwoch 26.09. 55 1. KlassikSonntag! – Westdt. Sinfonia Leverkusen & Alberto Ferro Schloss/Forum Sonntag 30.09. Oktober 2018 34 Das platte Kaninchen, für Zuschauer ab 5 (9:30 + 11:00) Forum (Studio) Dienstag 02.10. 8 CHAPLIN, Musical von Christopher Curtis, Theater Osnabrück Forum (Großer Saal) Donnerstag 11.10. 45 Wilfried Schmickler, Kein Zurück! (Kabarett) Forum (Großer Saal) Freitag 12.10. 63 Tom Daun (Harfe) Schloss Morsbroich Sonntag 28.10. 23 Weißbrotmusik, Schauspiel von Sasha Marianna Salzmann Forum (Studio) Montag 29.10. 35 Weißbrotmusik, für Zuschauer ab 15 (10:00) Forum (Studio) Dienstag 30.10. 36 Die Biene im Kopf, Theaterstück für Zuschauer ab 8 (9:30 + 11:15) Forum (Studio) Mittwoch 31.10. November 2018 37 Hallo Halolo, für Zuschauer ab 2 (9:30/11:00 + 14:30) Forum (Studio) Mittwoch 07.11. 82 39. Leverkusener Jazztage (bis 18. November) Forum u.a. Orte Freitag 09.11. 78 Songs of the British Isles (Konz. Leverkusener Musiker) Schloss Morsbroich Sonntag 11.11. 9 Buddy – The Buddy Holly Story, Musical von Alan Janes Forum (Großer Saal) Dienstag 20.11. 46 Gerhard Polt & die Wellbrüder aus’m Biermoos (Kabarett) Forum (Großer Saal) Donnerstag 22.11. 56 2. KlassikSonntag! – Westdt. Sinfonia Leverkusen & Andrej Bielow Schloss/Forum Sonntag 25.11. 24 Wer hat Angst vor Virginia Woolf?, Schauspiel von Edward Albee Festhalle Opladen Mittwoch 28.11. 74 Kimmo Pohjonen (Akkordeon/Elektronik) Forum (Großer Saal) Donnerstag 29.11. 3
Terminübersicht Seite Dezember 2018 Sonntag 02.12. Bayer Erholungshaus ¡Afinar es Cobarde! (Flamenco, Konz. Lev. Musiker, 11:00) 78 Sonntag 02.12. Forum (Großer Saal) Die kleine Hexe, Theaterstück für Zuschauer ab 6 (15:00) 38 Montag 03.12. Forum (Großer Saal) Die kleine Hexe, Theaterstück für Zuschauer ab 6 (9:30 + 11:30) 38 Dienstag 04.12. Forum (Studio) Babylon, Figurentheater für Erwachsene von und mit Neville Tranter 25 Sonntag 09.12. Bielertkirche Peter Mönkediek/Michael Porr (Trompete/Orgel, 17:00) 79 Sonntag 09.12. Schloss Morsbroich Alegrías Guitar Trio (11:00) 64 Mittwoch 12.12. Festhalle Opladen Wunschkinder, Komödie von Lutz Hübner u. Sarah Nemitz 26 Donnerstag 13.12. Schloss Morsbroich Ragna Schirmer (Klavier) 65 Freitag 14.12. Forum (Großer Saal) Konstantin Wecker mit Fany Kammerlander & Jo Barnikel 47 Donnerstag 20.12. Forum (Großer Saal) Der Vetter aus Dingsda, Operette von Eduard Künneke 10 Montag 31.12. Forum (Großer Saal) Silvesterkonzert Bayer-Philharmoniker & A. Gerassimez (Schlagwerk) 57 Januar 2019 Dienstag 01.01. Schloss Morsbroich Neujahrskonzert Maria Klier (Sopran)/Noriyuki Sawabu (Tenor) 66 Mittwoch 09.01. Forum (Studio) Rabenschwarz und Naseweiß, für Zuschauer ab 4 (9:15 + 11:15) 39 Dienstag 15.01. Forum (Großer Saal) Ailey II, New York 17 Donnerstag 17.01. Schloss Morsbroich Konzert zum 75. Geburtstag York Höllers 67 Sonntag 20.01. Bayer Erholungshaus N. Gurol/A. Vorontsov (Klavier, Konz. Leverkusener Musiker) 78 Dienstag 22.01. Forum (Studio) Krabat, Schauspiel nach dem Roman von Otfried Preußler 27 Mittwoch 23.01. Forum (Studio) Krabat, Theater TOBOSO Essen, für Zuschauer ab 12 (10:00) 40 Donnerstag 24.01. Forum (Agam-Saal) Tina Teubner, Wenn Du mich verlässt, komm ich mit (Kabarett) 48 Februar 2019 Sonntag 03.02. Forum (Großer Saal) Catch Me If You Can, Musical von Marc Shaiman 11 Freitag 08.02. Forum (Agam-Saal) Das Geld liegt auf der Fensterbank, Marie – Gleich knallt’s! (Kabarett) 49 Sonntag 10.02. Schloss/Forum 3. KlassikSonntag! – Westdt. Sinfonia Leverkusen & Matt Haimovitz 58 Sonntag 17.02. Schloss Morsbroich Hille Perl & Los Otros, Kapsbergiana 68 Montag 18.02. Festhalle Opladen Doris Day – Day by Day, Musicaldrama mit Angelika Milster 28 Dienstag 19.02. Forum (Studio) Indien, Komödie von Josef Hader und Alfred Dorfer 29 Freitag 22.02. Forum (Studio) Tamar Halperin (Klavier/Keyboards) & Guy Sternberg, SATIE 75 Sonntag 24.02. Bielertkirche Celtic Spirit on Organ (A. Will/H.-A. Stamm) 79 4
Terminübersicht Seite März 2019 82 Bühnenführung im Forum (19:00) Forum Donnerstag 07.03. 50 Simone Solga, Das gibt Ärger! (Kabarett) Lindenhof Freitag 08.03. 30 Europa verteidigen, Schauspiel von Konstantin Küspert Forum (Studio) Mittwoch 13.03. 69 Thorsten Johanns (Klarinette)/Moritz Eggert (Klavier) Schloss Morsbroich Sonntag 17.03. 18 Aditi Mangaldas Dance Company (IN), Within Forum (Großer Saal) Donnerstag 21.03. 78 T. Lukasheva, S. Scobel, D. Nasser (Jazz & Poesie, Konz. Lev. Musiker) Schloss Morsbroich Sonntag 24.03. 51 Vince Ebert, Zukunft is the Future (Kabarett) Festhalle Opladen Freitag 29.03. April 2019 41 Der Dachs hat heute schlechte Laune, für Zuschauer ab 5 (9:30 + 11:00) Forum (Studio) Dienstag 02.04. 31 Das Fenster zum Hof, mit Jens Wawrczeck u. Vincent Dombrowski Forum (Studio) Mittwoch 03.04. 59 4. KlassikSonntag! – Westdeutsche Sinfonia Leverkusen Schloss/Forum Sonntag 07.04. 19 Ballett Dortmund, Visionen Forum (Großer Saal) Mittwoch 10.04. 70 l’arte del mondo, BBC – British Baroque Classics Schloss Morsbroich Donnerstag 11.04. 76 Meret Becker & Tiny Teeth, Le Grand Ordinaire Forum (Großer Saal) Freitag 12.04. Mai 2019 70 Familien- und Kinderkonzert (3-6 J.): Musik von früh bis spät (15:00) Schloss Morsbroich Sonntag 05.05. 20 Danish Dance Theatre, Carrying a Dream Forum (Großer Saal) Dienstag 07.05. 71 Schumann Quartett Schloss Morsbroich Donnerstag 09.05. 72 Echoes of Swing, Travelin’ Schloss Morsbroich Sonntag 12.05. 42 Emil und die Detektive, für Zuschauer ab 8 (16:00) Forum (Großer Saal) Sonntag 12.05. 42 Emil und die Detektive, für Zuschauer ab 8 (10:00) Forum (Großer Saal) Montag 13.05. 32 Sonny Boys, Komödie mit Heinrich Schafmeister, Jürgen Roth u.a. Festhalle Opladen Mittwoch 15.05. 52 Sebastian Pufpaff, Neues Programm (Kabarett) Forum (Großer Saal) Freitag 17.05. 60 Städtischer Chor Leverkusen, Erste Walpurgisnacht (Mendelssohn) u.a. Forum (Großer Saal) Sonntag 19.05. 12 Pariser Leben, Operette von Jacques Offenbach, Theater Hagen Forum (Großer Saal) Donnerstag 23.05. 78 The Klezmer Tunes (Konz. Leverkusener Musiker, 11:00) Bayer Erholungshaus Sonntag 26.05. 79 Peter und der Wolf, Orgelkinderkonzert ab 6 (15:00) Bielertkirche Sonntag 26.05. 5
Terminübersicht www.kulturstadtlev.de www.facebook.com/forum.leverkusen QR-Code scannen – der direkte Weg zum aktuellen Veranstaltungskalender! Änderungen vorbehalten 6
CHAPLIN Musiktheater Donnerstag 11. Oktober 2018 Musical von Christopher Curtis 19:30 Uhr Libretto: Thomas Meehan und Christopher Curtis Forum (Großer Saal) Musik und Liedtexte: Christopher Curtis Übersetzung von Nico Rabenald Abo 2 und 7, Wahl-Abo 1A – Deutschsprachige Erstaufführung – Freiverkauf: 36,50 bis 18,50 € Theater Osnabrück Musikalische Leitung: An-Hoon Song Inszenierung und Bühne: Christian von Götz Kostüme: Sarah Mittenbühler; Choreographie: Kerstin Ried; Video: Melanie Kintzinger Choreinstudierung: Markus Lafleur Mit Mark Hamman, Verena Hierholzer, Tobias Rusnak, Susann Vent-Wunderlich, Katharina Morfa, Erika Simons, Stefan Mosemann, Studierenden des Instituts für Musik der Hochschule Osnabrück u.v.a. Seine Figur des „Tramp“ und sein Gang waren legendär! Der in London in ärmlichen Verhältnissen ge- borene Charlie Chaplin sollte einer der weltweit bekanntesten Komiker, Schauspieler, Regisseure und Drehbuchautoren werden (und sicherlich ein „QuerDenker“ par excellence). Als Jugendlicher spielte er Theater, kommt durch den Produzenten Fred Karno zum Film – und seine Karriere nimmt Anlauf. Noch als Unbekannten zieht es ihn nach Amerika, wo ihn Ruhm und Anerkennung genauso erwarten wie Skandale und hitzige Debatten um seine Person. Bis heute umgibt ihn der Nimbus des Genies, des revolutionären Filmkünstlers … und der des Geizhalses und notorischen Frauenhelden. In ihrem mitreißenden Musical „CHAPLIN“ erzählen Thomas Meehan (auch Librettist des Musicals „Hairspray“) und Christopher Curtis die spannende Lebensgeschichte dieses genialen Komikers und werden seit dem New York Musical Theatre Festival 2006 für das Werk gefeiert. Mit seinen Stummfilm- klängen und hinreißenden Balladen nimmt das Musical das Publikum mit in die Zeit des realen Charlie Chaplin. Zum ersten Mal arbeitete dabei der Regisseur Christian von Götz am Theater Osnabrück; er inszenierte u.a. an der Hambur- gischen Staatsoper, der Komischen Oper Berlin und am Gärtnerplatztheater München. „CHAPLIN“ ist, wie „The Addams Family“, wieder eine Kooperation mit dem Institut für Musik der Hochschule Osnabrück. Foto: Jörg Landsberg 8
Buddy – The Buddy Holly Story Musiktheater Dienstag Musical von Alan Janes 20. November 2018 By Arrangement with Alan Janes for Buddy Worldwide Ltd. 19:30 Uhr Exclusively licensed by R&H Theatricals Europe GmbH Forum (Großer Saal) Westfälisches Landestheater Abo 2, Wahl-Abo 1A Freiverkauf: Inszenierung: Ralf Ebeling; Musikalische Leitung: Tankred Schleinschock 33,00 bis 18,50 € Bühnenbild: Jeremias Vondrlik; Kostüme: Maud Herrlein; Choreographie: Barbara Manegold Mit Dominik Schwarzer (Buddy), Benjamin Garcia, Marco Bussi, Maximilian von Ulardt, Sören Ergang, Samira Hempel, Julia Panzilius, Franziska Ferrari u.v.a. ab 14 Er ist einer der ersten großen Helden des Rock ’n’ Roll in den 1950er Jahren (und ein „QuerDenker“, der seinen künstlerischen Überzeugungen treu blieb: Wenn er im heimischen, texanischen Radiosender Country spielen soll, spielt er Rock ’n’ Roll.) Als erste weiße Band werden er und die Crickets ins legen- däre Apollo Theatre im New Yorker Stadtteil Haarlem eingeladen, einem der bekanntesten Aufführungsorte schwarzer Musik. Das Publikum akzeptiert ihn und seine Band, denn ihre Musik ist stark vom Blues und R&B beeinflusst. Er produziert Hits wie „That’ll Be the Day”, „Peggy Sue“ und „Oh Boy”, um nur einige zu nennen. Doch seine sensationelle Karriere findet im Februar 1959 ein tragisches Ende, als das Flugzeug, das ihn, Ritchie Valens und The Big Bopper zum nächsten Auftrittsort bringen soll, im Schneesturm abstürzt. Bis heute elektrisieren seine Songs die Menschen und sein Name steht für eine Musik, die bis dahin nicht für möglich gehalten wurde. Das Musical über den legendären Buddy Holly wurde 1989 mit riesigem Erfolg in London uraufgeführt, eroberte 1990 auch den Broadway in New York, und in Hamburg wurde der Produktion 1994 sogar ein eigenes Theater gebaut. Das Westfälische Landestheater spielt seit 2016 eine erfolgreiche eigene Pro- duktion, in der der Gitarrist, Sänger und Komponist Dominik Schwarzer, der bereits für Stage Entertainment die Rolle des Buddy in Essen spielte, begeistert. Allein schon Buddy‘s Auftritt im Harlemer „Jazz-Tempel“ Apollo Theatre, aber auch die Einflüsse des Rhythm and Blues, ohne den es den Rock ’n‘ Roll nicht geben würde, machen das Stück zu einem ebenso spannenden wie unterhalt- samen Beitrag der KulturStadtLev zu den 39. Leverkusener Jazztagen 2018. Foto: Volker Beushausen 9
Der Vetter aus Dingsda Musiktheater Donnerstag 20. Dezember 2018 Operette in drei Akten 19:30 Uhr Musik von Eduard Künneke Forum (Großer Saal) Libretto von Herman Haller und Fritz Oliven Abo 2 und 7, Wahl-Abo 1A Landestheater Detmold Freiverkauf: 33,00 bis 18,50 € Musikalische Leitung: György Mészáros Inszenierung: Guta G.N. Rau Mit Solisten und dem Symphonischen Orchester des Landestheaters Detmold Die junge, wohlhabende Julia soll unter die Haube! Wenn es nach ihrem Onkel und Vormund Josse Kuh- brot geht, dann steht der künftige Ehemann schon fest: Dessen Neffe August soll es sein, der für Julia (und das umfangreiche Erbe) herzitiert wird. Julia allerdings möchte die lästige Verwandtschaft gerne loswerden, denn ihr Herz schlägt allein für Roderich. Ihm schwor sie vor sieben Jahren die Treue, doch er weilt seitdem im Fernen Osten, in „Dingsda“, (genauer gesagt: Java). Sehnsüchtig wartet Julia auf ihren Liebsten, da taucht plötzlich am Abend ihres 18. Geburtstags ein geheimnisvoller und äußerst attraktiver Fremder auf. Ist er etwa der lang ersehnte Roderich, der von seinem exotischen Ausflug heimgekehrt ist? Als dann noch ein zweiter Reisender auf der Bildfläche erscheint, ist die Verwirrung für Julia und ihre Freundin Hannchen endgültig komplett … Mit der 1921 uraufgeführten Operette „Der Vetter aus Dingsda“ – eine Ver- wechslungskomödie um Liebe, Geld und einen verfressenen Onkel – landete Eduard Künneke einen Welterfolg. Das Werk bietet alles, was man sich für eine Operette nur wünschen kann: Schwärmerisch romantische Momente, herzer- greifende Gefühlsverwirrungen, mitreißende Tanzrhythmen, bekannte Lieder („Onkel und Tante, ja, das sind Verwandte, die man am liebsten nur von hinten sieht“, „Sieben Jahre lebt‘ ich in Batavia“) und eine gute Prise Walzerseligkeit. Guta G.N. Rau, die schon mehrfach am Landestheater Detmold Regie führte und deren Inszenierung der Märchenoper „Hänsel und Gretel“ 2017 das Le- verkusener Publikum erfreute, wird nun Künnekes bekannte Operette auf die Bühne bringen. Illustration: LT Detmold/Michael Hahn 10
Catch Me If You Can Musiktheater Sonntag Musical von Marc Shaiman 3. Februar 2019 Libretto von Terrence McNally 19:30 Uhr Songtexte von Scott Wittman und Marc Shaiman Forum (Großer Saal) Basierend auf dem gleichnamigen Film der DreamWorks Motion Pictures Übersetzung von Werner Sobotka Abo 2, Wahl-Abo 1A Freiverkauf: 36,50 bis 18,50 € Altonaer Theater in Koproduktion mit BB Group GmbH Inszenierung: Georg Münzel; Musikalische Leitung: Andreas Binder Bühnenbild: Johannes Fischer; Kostüme: Volker Deutschmann Mit Philipp Moschitz (Frank Jr.), Ilja Richter (Hanratty), Walter Plathe u.v.a. ab 14 Das Musical „Catch Me If You Can”, 2011 am Broadway uraufgeführt, beruht auf den Memoiren des raffinierten und vom FBI gejagten Hochstaplers Frank W. Abagnale und dem gleichnamigen Film von Steven Spielberg. „Catch Me If You Can” ist eine hinreißende Gaunerkomödie, aus der der Dramatiker Ter- rence McNally ein Musical-Libretto mit jeder Menge Witz und großen Gefühlen formte. Der Komponist und Tony-Award-Gewinner Marc Shaiman („Hairspray“) erschuf dazu den mitreißenden Jazz- und Swing-Sound voller Tempo und Esprit. Mit aktionsreichen Verfol- gungsjagden wird eine raffinierte Geschichte aus dem Amerika der 1960er Jahre erzählt (die auf unterhaltsamste Weise anschaulich macht, dass „Fake News“ keine neuzeitlichen Phänomene sind): Der Bankrott seines Vaters und die Scheidung seiner Eltern treffen den jungen Frank so tief, dass er von zu Hause ausreißt. Während er anfangs lediglich Schecks fälscht, startet er alsbald eine höchst erfolgreiche Karriere als Hochstapler (– ein „QuerDen- ker“ der anderen Art). Über Jahre hinweg gibt er sich als Pilot, Arzt oder Rechtsanwalt aus und erschwindelt sich so noch vor seinem 21. Geburtstag ein immenses Vermögen. Dabei liefert er sich ein Katz-und-Maus-Spiel mit dem ehrgeizigen FBI-Agenten Carl Hanratty, der ihn kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten jagt. Bis Frank Jr. sich ernsthaft verliebt … „Mit jungenhaftem Aussehen und einer sagenhaft starken Stimme, die scheinbar mühelos die hohen Töne meistert, ist Philipp Moschitz auf den ersten Blick die Idealbesetzung für den smarten Betrüger … Sein Gegenpart Carl Hanratty ist mit Ilja Richter prominent besetzt. Er spielt den muffligen FBI-Agenten sehr trocken und unterspielt dabei gekonnt dessen Emotionen“, so Ingo Göllner 2017 auf musicalzentrale.de Foto: Burgfestspiele Jagsthausen 11
Pariser Leben Musiktheater Donnerstag 23. Mai 2019 Operette von Jacques Offenbach 19:30 Uhr Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy Forum (Großer Saal) – zum Offenbach-Jahr 2019 – Abo 2, Wahl-Abo 1A Theater Hagen Freiverkauf: 36,50 bis 18,50 € Musikalische Leitung: Rodrigo Tomillo Inszenierung: Holger Potocki Ausstattung: Lena Brexendorff Zum Offenbach-Jahr 2019 – in dem der 200. Geburtstag des gebürtigen Kölners Jacques Offenbach (* 20. Juni 1819; † 5. Oktober 1880 in Paris) gefeiert wird – soll die Musiktheater-Reihe im Forum mit einer seiner Operetten enden: „Pariser Leben“ gehört bis heute neben „Orpheus in der Unterwelt“ und „Die schöne Helena“ zu Offenbachs populärsten Werken. Den Auftrag, eine opéra-bouffe (Operette) für das Jahr 1867 zu schreiben, in dem in Paris zum zweiten Mal eine Weltausstellung stattfand, erhielten Offen- bach und seine Librettisten vom Théâtre du Palais-Royal. Als „Pariser Leben“ fertig war, sah der Theaterdirektor der Uraufführung mit gemischten Gefüh- len entgegen, befürchtete er doch, das Stück werde wegen seines frivolen Charakters einen Skandal heraufbeschwören. Er sollte nicht recht behalten: Die Uraufführung geriet zu einem grandiosen Erfolg! Das Werk ist eine herrliche Satire auf den Tourismus und die Vergnügungs- Hauptstadt Paris (und damit auch eine fröhlich-beschwingte Überleitung in die Sommerpause): Baron Gondremarck aus der schwedischen Provinz reist mit seiner Gattin nach Paris, um sich einmal richtig zu amüsieren. Dabei gerät er an die beiden Lebemänner Gardefeu und Bobinet, die sich erst einen Spaß daraus machen, das Ehepaar in ihrer Wohnung einzuquartieren, die sie als Grandhotel ausgeben, und sie dann in zahlreiche amouröse Abenteuer zu verstricken … Jacques Offenbach, Foto: Félix Nadar 12
Tanztheater/Ballett Ailey II, „The Hunt“ von Robert Battle Foto: Eduardo Patino, NYC
Cloud Gate 2 (TW) Tanztheater/Ballett Donnerstag 30. August 2018 13 Tongues 19:00 Uhr Forum (Großer Saal) Choreographie: Cheng Tsung-lung Musik: Lim Giong; Art Design: He Jia-sing; Licht-Design: Shen Po-hung Wahl-Abo 1A Projektions-Design: Ethan Wang; Kostüm-Design: Lin Bing-hao Freiverkauf: 25,50 bis 13,00 € Stimmen-Coach: Tsai Pao-chang internationale Zum dritten Mal, diesmal unter der Leitung von Dieter Jaenicke, kooperiert die internationale tanzmesse tanzmesse nrw 2018 nrw, Deutschlands größte internationale Kommunikationsbörse und Messe für zeitgenössischen Tanz, in Kooperation mit mit KulturStadtLev: Nicht nur für Messegäste, sondern für alle Tanz-Fans bringt sie mit Cloud Gate 2 im KulturStadtLev Forum eine der interessantesten und renommiertesten Compagnien Asiens auf die Bühne. Cheng Tsung-lung, geboren in Taipeh, war schon immer fasziniert von den Geschichten seiner Mutter Mit Unterstützung des über „Thirteen Tongues“, einem Straßenkünstler aus ihrer Nachbarschaft. Dieser legendäre Geschich- Ministeriums für Kultur tenerzähler war dafür bekannt, in die unterschiedlichsten Rollen schlüpfen zu können – weiblich und und Wissenschaft des männlich, Alt und Jung. Er erzählte so von der Vergangenheit Landes NRW, des Kultur- ministeriums Taiwans und und Gegenwart Bangkas, dem ältesten Stadtviertel Taipehs, das der Vertretung Taiwans reich ist an taoistischen Tempeln, religiösen Riten und feierlichen in der Bundesrepublik Umzügen. Inspiriert von seiner Kindheitserinnerung gelingt Deutschland. es Cheng selbst zu einem modernen „13 Tongues“ zu werden. Sein Werk verwandelt taoistische Riten und das geschäftige Straßenleben Taipehs in eine Fantasiewelt: Vor einer geheimnis- vollen Geräuschkulisse aus taiwanesischen Klängen, japanischen Nakashi-Melodien und der elektronischen Musik von Lim Giong (Gewinner des Soundtrack Award beim Festival de Cannes 2015) stampfen und zittern die Tänzer. Ein bunter Koi schwimmt in der Luft; eine Göttin schwebt auf und „wandert“ über die Köpfe der schwarz gewandeten Feiernden. In geerdeten Positionen, die an lokale Volkskünstler in Taiwan erinnern, und abrupten Sprüngen bewegen sich die Tänzerinnen und Tänzer in Ekstase. Ganz so, als würden tausende wandernde Geister aus dem alten Bangka heraufbeschworen. Der Koi kehrt zurück, steigt schnell auf – mit der Flosse wackelnd – und verschwindet im Nirgendwo. Das gesamte Programm unter www.tanzmesse.com Foto: Lee Chia-yeh 14
Gandini Juggling & Alexander Whitley, London Tanztheater/Ballett Mittwoch Spring - Deutschland-Premiere 26. September 2018 19:30 Uhr Künstlerische Leitung: Sean Gandini; Choreographie: Alexander Whitley Forum (Großer Saal) Kompositionen (Bandeinspielung): Gabriel Prokofiev Lichtdesign: Guy Hoare; Kostüme: Prince Lydia Abo 6, Wahl-Abo 1A Freiverkauf: Mit Kati Ylä-Hokkala, Kim Huynh, Liza van Brakel, Dominik Harant, 36,50 bis 18,50 € Tristan Curty, Yu-Hsien Wu, Tia Hockey, Leon Poulton, Erin O‘Toole Mit fünf Jongleuren und vier Tänzerinnen/Tänzern schreiben Sean Gandini und Alexander Whitley in ab 14 „Spring“ eine Arbeit weiter, die im April 2016 mit „4 x 4 Flüchtige Strukturen“ im Forum zu sehen war. Nach der Begegnung mit dem klassischen Ballett tritt Gandini Juggling nun in den Dialog mit dem zeitgenössischen Tanz und konnte dafür die Kooperation mit dem Choreographen Alexander Whitley gewinnen, der zurzeit in Großbritannien als aufstrebendes Talent gefeiert wird (Hauschoreograph der renommierten Londoner Spielstätte Sadler’s Wells, Arbeiten für Royal Ballet London, BalletBoyz, Rambert Dance und Birmingham Royal Ballet). „Spring“ ist ein facettenreiches Zusammenspiel von choreographierter Jonglage und zeitgenössischem Tanz; faszinierend zu erleben, wie die Jongleure Bewegungsstrukturen der Tänzer aufnehmen und die Tän- zer nicht nur im übertragenen Sinn den Jongleuren die Bälle zuwerfen. Die Musik dafür kreierte der in Großbritannien lebende Komponist, DJ und Produzent Gabriel Prokofiev, ein Enkel des berühmten Sergej. Auch optisch wird das Stück gemäß dem Titel „Spring (Frühling)“ ein Aufbruch; beginnend in schwarz-weiß, fächert das Bühnengesche- hen ein immer breiteres Spektrum von Farben auf: Die Begegnung zwischen Jonglage und Tanz wird spielerisch komplexer und bunter. In seiner neuen Arbeit, die ab Januar in England voraufgeführt wurde und im April 2018 in Frankreich Premiere feierte, beweist Sean Gan- dini (in bester „QuerDenker“-Art), dass im Dialog zwischen Jonglage und Tanz das letzte Wort noch längst nicht gesprochen ist. Im Forum Mit freundlicher Leverkusen wird „Spring“ seine Deutschland-Premiere feiern und dem Unterstützung der Publikum die Möglichkeit geben, die spannende Weiterentwicklung von „4 x 4“ mitzuerleben. Foto: Martin McLachlan 15
Ein vielseitiges Unternehmen Die WGL verfügt über mehr als 80 Jahre Erfahrung in der Wohnungswirtschaft und hat in dieser Zeit in Leverkusen städtebauliche Akzente gesetzt. Das moderne Immobilienunternehmen ist in nahezu allen Gebieten des Immobiliensektors tätig: • als Vermieter • als Modernisierer und Instandhalter • als Bauträger • als Treuhandverwalter, Verwalter nach dem WEG Wir freuen uns auch auf Sie! Hervorzuheben ist auch die besondere Bedeutung der WGL für die Region: • als Auftraggeber und somit Wirtschaftsfaktor am Standort Leverkusen Wohnungsgesellschaft Leverkusen GmbH • als Arbeitgeber für 80 Voll- und Teilzeitkräfte Heinrich-von-Stephan-Str. 6 • als Ausbildungsbetrieb für Immobilienkaufleute 51373 Leverkusen • als Förderer sozialer Aufgaben Telefon: 0214 384-0 Als 100%-ige Tochtergesellschaft der Stadt Leverkusen vermietet die WGL rund 7.000 Wohnungen Fax: 0214 384-56 und ca. 100 Gewerbeobjekte. Breite Schichten der Bevölkerung erhalten sicheren Wohnraum Internet: www.wgl-lev.de zu günstigen Mieten. E-Mail: wgl@wgl-lev.de
Ailey II Tanztheater/Ballett Dienstag The Next Generation of Dance, New York 15. Januar 2019 Künstlerischer Leiter: Troy Powell 19:30 Uhr Forum (Großer Saal) Mit mehreren Choreographien, u.a. „The Hunt“ von Robert Battle Abo 6, Wahl-Abo 1A Freiverkauf: Ailey II ist die junge Company des legendären Alvin Ailey American Dance Theaters, das der Tänzer und 36,50 bis 18,50 € Choreograph Alvin Ailey 1958 in New York gründete. Seit mehr als vierzig Jahren verbindet Ailey II den Geist und die Energie der besten jungen Tanztalente des Landes mit der Leidenschaft und kreativen Vision herausragender Choreographen der Gegenwart. Ailey II wurde 1974 von Alvin Ailey, der 1989 starb, als Repertory Ensemble ins Leben gerufen und verkörpert Aileys bahnbrechende Mission, eine erweiterte kulturelle Gemeinschaft aufzubauen, die Tanzaufführungen, Training und Gemeinschaftsprogramme für alle Menschen bietet. Ailey II vereint die Energie von zwölf talentierten jungen Tänzerinnen und Tänzern mit einem spannenden Repertoire von neuen Werken und Klassikern, zu dem die New York Times sagte: „Es gibt nichts Schöneres als einen Abend mit Ailey II“. 2015 war die Compagnie mit Choreographien von Alvin Ailey, Robert Battle u.a. im ausverkauften Forum zu Gast und wurde frenetisch gefeiert. Nun ist Ailey II wieder in Leverkusen zu erleben und präsentiert mit einem neuen, noch nicht festgelegten Programm erneut die Entwicklung und die vielen Facetten dieser exzel- lenten Compagnie. Mit im Programm ist die athletische Choreographie „The Hunt“ für sechs Tänzer, die Robert Battle, Künstlerischer Leiter von Alvin Ailey American Dance Theatre, kre- ierte und die die räuberische Seite der menschlichen Natur und den pri- mitiven Nervenkitzel der Jagd zeigt: Ein virtuoser Percussion-Soundtrack von Les Tambours du Bronx treibt die Mit freundlicher explosiven Bewegungen voran, die Unterstützung der vom modernen Sport bis hin zu den Ritualen der Gladiatoren reichen. Foto: Kyle Froman 17
Aditi Mangaldas Dance Company (IN) Tanztheater/Ballett Donnerstag 21. März 2019 Within 19:30 Uhr Forum (Großer Saal) Künstlerische Leitung und Choreographie: Aditi Mangaldas Konzeptionelle und szenische Beratung: Morag Deyes Abo 6, Wahl-Abo 1A Bühnenbild: Manish Kansara; Lichtdesign: Fabiana Piccioli Freiverkauf: 36,50 bis 18,50 € Kostümbild: Kimie Nakano, Aditi Mangaldas Tanz: Aditi Mangaldas mit 6 Tänzerinnen/Tänzern und 4 Musikern 18:45 Uhr Einführung Die indische Tänzerin und Choreographin Aditi Mangaldas verbindet in ihren atemberaubenden Choreo- graphien Formen des klassischen indischen Kathak-Tanzes mit zeitgenössischen Ansätzen und entwickelt daraus eine außergewöhnliche, moderne Tanzsprache. Mit diesem, Zeiten und Kulturen übergreifenden Tanztheater sind Aditi Mangaldas und ihre Company zu einem der wichtigsten Aushängeschilder des indischen Tanzes weltweit geworden; Gastspiele führten die Company u.a. nach Singapur, durch Austra- lien, Osteuropa und nach London. In dem Abend unter dem Titel „Within“ zeigt sie die zwei inhaltlich miteinander verbundenen Stücke „Knotted“ und „Unwrapped”, die kontrastierende Gefühlswelten gegenüberstellen: mal ‚verknotet’ (knotted), mal ‚freigelegt’ bzw. ‚unverhüllt’ (unwrapped). So erzählen ihre Choreographien von einer Welt, die in Wut, Gewalt, gesellschaftlichen und politischen Kämpfen beginnt und über die innere Erkenntnis (Within) zu Menschlichkeit und Schönheit des Lebens führt. Das Leverkusener Publikum, das 2015 mit dem Stück „Made in Bangladesh“ schon einmal Kathak-Tanz sehen konnte, erlebt mit dem Gastspiel von Aditi Mangaldas und ihrer Company eine neue Facette dieser fernen Tanz-Kultur und einen beeindruckenden Blick auf Indien im zeitge- nössischen Tanz. „Indischer Tanz, der erzählerische Klugheit mit atemberaubender Virtuosität ver- bindet. (…) Aditi Mangaldas Kunstfertigkeit und selbstsicheres Auftreten, ihr dramatisches Talent Mit freundlicher und ihr technisches Können sind wirklich erstaun- Unterstützung der lich. Wenn Tanz den Zuschauer so mühelos fesselt, ist das für sich allein genommen schon eine Freu- de“, so Maxim Boon im Limelight Magazine 2016. Foto: Beka Javakhishvili 18
Ballett Dortmund Tanztheater/Ballett Mittwoch Visionen 10. April 2019 19:30 Uhr Choreographien von Douglas Lee, Jacopo Godani und Wubjke Kuindersma Forum (Großer Saal) Bereits im Dezember 2013 begeisterte das Ballett Dortmund in Leverkusen mit dem dreiteiligen Abend Abo 6 und 7, Wahl-Abo 1A Freiverkauf: „Drei Farben: Tanz“ und Choreographien von Douglas Lee, William Forsythe und Alexander Ekman. 36,50 bis 18,50 € Nun kommt die Dortmunder Compagnie mit einem neuen dreiteiligen Abend unter dem Titel „Visionen“ (was dem Spielzeitthema „Quer Denker“ sehr nahe steht) ins Forum: Wieder dabei der britische Choreo 18:45 Uhr Einführung graph und ehemalige Principal Dancer des Stuttgarter Balletts, Douglas Lee, mit einem neuen energe- tischen Stück. Ebenfalls im Programm ist „Moto Perpetuo“ des Choreographen Jacopo Godani, der bereits eindrucksvoll mit dem Ballett Dortmund gearbeitet und seit 2015 als künstlerischer Leiter der aufsehenerregenden Dresden-Frankfurt-Company die Nachfolge von Tanz-Visionär William Forsythe und seiner Company angetreten hat. Seine Arbeit konnte das Leverkusener Publikum auch schon 2010 mit dem Cedar Lake Ballett aus New York erleben. Dritte Visionärin im Bunde ist die niederländische Choreographin Wubjke Kuindersma mit ihrem Stück „Hiraeth“. Künstlerisch an der Rotterdam Dance Academy „aufgewachsen“, tanzte sie u.a. beim Danish Dance Theatre von Tim Rushton, bei der Random Dance Company von Wayne McGregor, beim Ballet Gul- benkian von Paolo Ribeiro und bei Sasha Waltz & Guests. Sie schuf u.a. Choreographien für die National Youth Company von John Neumei- er, das Korzo Theater in Den Haag, die Noverre Society mit Tänzern des Stuttgarter Balletts sowie im Januar 2018 „Tales of a Nordic Mind“ mit dem Danish Dance Theatre. „Drei Künstler – drei Visionen zeit- genössischer wie zeitgemäßer Tanz- kunst. Drei Herausforderungen, sich der Gegenwart in ihrer Vielfalt zu Mit freundlicher stellen. Drei Hoffnungen auf ein be- Unterstützung der wegendes wie bewegtes Morgen!“ (Ballettdirektor Xin Peng Wang) „PianoPiece“ von Douglas Lee, 2013, Foto: Bettina Stöß 19
Danish Dance Theatre, Kopenhagen Tanztheater/Ballett Dienstag 7. Mai 2019 Carrying a Dream 19:30 Uhr Forum (Großer Saal) Choreographie: Tim Rushton (UA im April 2019) Musik (Bandeinspielung): Biosphere, u.a., sowie Ausschnitte aus Reden von Harvey Milk, Abo 6, Wahl-Abo 1A Eleanor Roosevelt, Malcolm X u.a. Freiverkauf: 36,50 bis 18,50 € Tim Rushton, seit 2001 Künstlerischer Leiter und Choreograph des Danish Dance Theatre, das bereits mit 18:45 Uhr Einführung drei seiner Produktionen (zuletzt „Black Diamond“ 2014) das Leverkusener Publikum begeisterte, übergibt die künstlerische Leitung der Compagnie 2018 an den Schweden Pontus Lidberg. Zum Abschluss kreiert Mit freundlicher er noch einmal ein Tanzstück mit dem Danish Dance Theatre, in dem er die Themen Humanität und Unterstützung der Menschenrechte reflektiert (und dessen Titel, einen Traum weiterzutragen, fast auch wie ein Wunsch an Ensemble und Publikum klingt). Die Bühne ist ein leerer Raum, ein Mann tritt auf und wird mit Stimmen der Vergangenheit konfrontiert, Stimmen bekannter Persönlichkeiten, die begeistert haben, die Hoffnung und Stärke gaben und die auf eine Reise voller Poesie, Leidenschaft und Kraft mitnehmen. „Carrying a Dream“ ist inspiriert von einer Reihe historischer und politischer Reden, die die Welt veränderten und in denen Rassismus, Gleichberechtigung und sexuelle Selbstbestimmung diskutiert werden – Themen, die bis heute widersprüchliche Ansichten, Empörung und Faszination hervorrufen (und damit das Stück zu einem spannenden Beitrag zum Spielzeitthema „QuerDenker“ werden lassen). Mit ergreifenden poetischen und manchmal auch schonungs- losen Tanzszenen will Rushton einige der historischen Momente berühren, in denen die Rechte von Menschen in Frage gestellt wurden. Eine Kollage aus Musik und Ausschnitten berühmter Reden begleiten dabei persönliche Geschichten über das, was war und wo wir jetzt sind. Kurz nach der Uraufführung in Kopenhagen kommt die Produk- tion ins Forum und lässt das Leverkusener Publikum noch einmal an der erfolgreichen Zusammenarbeit von Tim Rushton mit dem Danish Dance Theatre teilnehmen. Foto: Marc Fluri 20
Schauspiel „Doris Day – Day by Day“ Foto: DERDEHMEL/Urbschat
Die Känguru-Chroniken Schauspiel Donnerstag 13. September 2018 Bühnenstück von Marc-Uwe Kling nach seinem Buch 19:30 Uhr Festhalle Opladen Burghofbühne Dinslaken Inszenierung und Bühne: Mirco Schombert; Kostüme: Sandra Nienhaus Abo 3, Wahl-Abo 1A Mit Julia Sylvester (Känguru), Patric Welzbacher (Kleinkünstler), Freiverkauf: 25,50 bis 13,00 € Markus Penne (Herta, u.a. Rollen), Jan Exner (Musiker) Marc-Uwe lebt in einer kleinen Zweizimmerwohnung, trägt um 13 Uhr noch Pyjama, sinniert über das Leben, schreibt Lieder und Geschichten – „Kleinkünstler“ also, schlussfolgert das Känguru, das sich ei- gentlich nur Eier für Pfannkuchen borgen will und dann gleich einzieht. Wenig später liegt das Känguru in der Hängematte, vertilgt Schnapspralinen und erzählt von seiner Vergangenheit beim Vietcong und von seinem Hang zum Klassenkampf – „Ich bin Kommunist! Was dagegen?“ Eine Abwechslung vom anstrengenden Alltag bieten die Besuche „Bei Herta“ in der gleichnamigen Eckkneipe. Hier diskutieren sie über alle wirklich drängenden Fragen unserer Zeit: Ist das Liegen in einer Hängematte schon passiver Widerstand oder einfach nur unproduktiv? Ist die Parole „Nazis raus“ tragbar oder muss man sich viel- mehr mit den Folgefragen wie „Wohin raus?“ und „Bin ich dann nicht selbst ein Rassist?“ beschäftigen? Kann man die Griechenland-Krise lösen, indem einfach alle behaupten, dass Griechenland keine Schulden mehr hat? (Sozusagen „QuerDenken“ schlechthin!) Mit seinen Bestsellern über das Känguru und den Kleinkünstler hat der Autor, Liedermacher und Kaba- rettist Marc-Uwe Kling längst Kult-Status erreicht. Von kabarettistisch-böse bis liebevoll-ironisch, frech und komisch führt das ungleiche Paar vor Augen, in was für einer absurden Welt wir eigentlich leben. Dabei pfeift Marc-Uwe Kling herrlich respektlos auf jegliche „political correctness“. Seine eigene Bühnenfassung, die Intendant Marco Schombert schön schräg mit dem Ensemble der Burghofbühne inszenierte, macht die Figuren jetzt auch für das Theater erlebbar – ein großes Vergnügen zwischen Mit freundlicher grobem Klamauk und subtilem Wortwitz. Unterstützung der Foto: Martin Büttner 22
Weißbrotmusik Schauspiel Montag Schauspiel von Sasha Marianna Salzmann 29. Oktober 2018 19:30 Uhr Theater Strahl Berlin Forum (Studio) In Koproduktion mit dem bat-Studiotheater und in Kooperation mit der Universität der Künste Berlin Abo 5, Wahl-Abo 1B Schüler-Abo (5,60 €/Karte) Inszenierung: Nick Hartnagel; Ausstattung: Veronika Witlandt Freiverkauf: 19,50 € Musik (Bandeinspielung): J.S. Bachs Konzert für Violine und Oboe in c-moll (BWV 1060) und Cello Suite No.1 Prélude Mit Publikumsgespräch Mit Bardo Böhlefeld, Randolph Herbst, Bernd Ocker Hölters, Claudia Lietz, Christine Smuda im Anschluss an die Vorstellung Aron, Nurit und Sedat sind in Deutschland aufgewachsen, aber heimisch fühlen sie sich hier nicht. Zwi- schen Freundschaft und Verrat, zwischen Vaterland und Mutterliebe, zwischen Herkunft und Zukunft ab 15 sitzen sie zwischen allen Stühlen, ringen um Orientierung und Perspektive. Sie zeigen sich cool und komisch, ziehen gerne einen durch, sind nicht immer gut drauf und gehen oft an ihre Grenzen. Bis plötz- lich der sehr dünne Faden reißt ... Sasha M. Salzmann, u.a. Hausautorin des Berliner Maxim Gorki Theaters und nominiert für den Deutschen Buchpreis 2017, erhielt für dieses Stück 2012 den Kleist-Förderpreis. Der Titel „Weißbrotmusik“ ist vermut- lich eine Wortschöpfung der Autorin in Anlehnung an die Jugendsprache und an das Slang-Wort „white bread“, das manche Afro-Amerikaner für „Weiße“ benutzen. Mit „Weißbrot“ bezeichnen die Jugendlichen die Deutschen, die keinen Migrationshintergrund haben. Sedat, der über eine Auswanderung in die Türkei nachdenkt, sagt in diesem Zusammenhang zu seinem Freund Aaron: „Nie wieder Bürokratie. Nie wieder Weißbrotmusik in den Ohren“, wobei damit auch die Sprache oder empfundene Bevor- mundung gemeint sein kann. Die spannende Inszenierung, die sich nicht nur an ein jugendliches Publikum richtet, wurde mit dem Berliner IKARUS 2012 ausgezeichnet und zu mehre- ren Festivals eingeladen. Nun wird die Produktion im Rahmen der Kultursekretariatsförderung zum ersten Mal auf einer kleinen Tournee in Nordrhein- Westfalen gespielt; eine zusätzliche Schulvorstel- lung am Folgetag ist geplant (siehe Seite 35). Foto: Jörg Metzner 23
Wer hat Angst vor Virginia Woolf? Schauspiel Mittwoch 28. November 2018 Schauspiel von Edward Albee 19:30 Uhr Übersetzung von Alissa und Martin Walser Festhalle Opladen Münchner Tournee/Theatergastspiele Kempf Abo 3 und 7, Wahl-Abo 1A Inszenierung: Claudia Prietzel & Peter Henning Freiverkauf: 25,50 bis 13,00 € Ausstattung: Dietrich von Grebmer Mit Leslie Malton (Martha), Felix von Manteuffel (George), Judith Hoersch (Honey) und Urs Stämpfli (Nick) Der Geschichtsprofessor George und seine Frau Martha, seit zwanzig Jahren verheiratet, kehren gegen zwei Uhr morgens von einer Feier heim. Martha eröffnet ihrem Mann, noch ein junges Paar geladen zu Mit freundlicher haben, und zwar den neuen Biologieprofessor Nick und seine Frau Honey. Was sich dann abspielt, wur- Unterstützung der de zum berühmtesten Ehekrieg der Theatergeschichte und legendär verfilmt mit Elizabeth Taylor und Richard Burton: Aufgebracht darüber, dass seine Frau ihn vor vollendete Tatsachen stellt, beginnt George einen Streit mit ihr. Da beide schon erheblich alkoholisiert sind und auch fortfahren zu trinken, heizt sich die Stimmung weiter auf. Martha nutzt die Gelegenheit, ihren Mann vor den Gästen zu demütigen. Und bald ist auch das junge Paar, das sich von der nächtlichen Cocktail-Stunde die Beförderung von Nicks akademischer Karri- ere erhoffte, in dieses zerstörerische Spiel mit einbezogen. Am Ende dieser Nacht gibt es keine Sieger, aber Hoffnung ... Claudia Prietzel und Peter Henning inszenierten Edward Albees modernen Klassiker (UA 1962 in New York) mit dem großartigen Schauspieler-Ehepaar Leslie Malton und Felix von Manteuffel in den Rollen von Martha und George. Beide waren u.a mit einem Tschechow-Knipper-Abend und mit dem Schauspiel Frankfurt bereits in Leverkusen zu Gast. Foto: Achim Zeppenfeld 24
Babylon Schauspiel Dienstag Ein Figurentheaterstück von und mit Neville Tranter 4. Dezember 2018 19:30 Uhr Stuffed Puppet Theatre (NL) Forum (Studio) Konzept, Text, Figuren, Regie und Spiel: Neville Tranter Mitarbeit: Wim Sitvast; Soundscape: Ferdinand Bakker Abo 5, Wahl-Abo 1B Freiverkauf: 19,50 € - In leicht verständlicher englischer Sprache - Ein einsamer Strand in Nordafrika. Ein ungeduldiger Kapitän wartet auf seine letzten Passagiere, alles ab 15 Flüchtlinge. Sie versuchen um jeden Preis, auf das letzte Boot nach Babylon, in das gelobte Land, zu kommen. Unter ihnen auch, in Begleitung eines Schafes, ein Mann namens Jesus, der eine Weissagung erhielt, es sei die Zeit gekommen, wieder zu erscheinen. Mit am Strand wartet das Böse, der Teufel selbst… Eine Geschichte nimmt ihren Lauf, die sich zwischen griechischer Tragödie und Molière’scher Komödie bewegt. Gott selbst muss schließlich eingreifen, doch erweist er sich dabei als ziemlich ungeschickt. Das Boot legt ab. Wird es ankommen, wer wird gerettet, wer nicht? Die neue Produktion von Neville Tranter ist humorvoll, bissig und furchterregend zugleich – eine mo- derne biblische Geschichte (mit überraschendem Ausgang) über den Menschen und sein Schicksal. Der australische Puppenspieler Neville Tranter entwickelt seit den 1980er-Jahren mehrfach ausgezeichnete Bühnenstücke, mit denen er weltweit Erfolge feierte (mit „Re: Frankenstein“ und „Mathilda“ faszinierte er 2004 und 2014 das Publikum im Leverkusener Studio). Seine Stücke zeichnen sich durch absurde Sze- narien und tiefschwarzen Humor aus, in deren Zentrum stets die Frage nach dem Wesen des Menschen in all seiner Brutalität und Zartheit steht. „Neville Tranter … hat mit wunderbaren Groß-Puppen alle Hände voll zu tun und das Migranten-Thema energisch angepackt. Ein Konflikt, zu dessen Be- wältigung man sowieso den Mund, warum also nicht das Klappmaul aufmachen muss. Der ätzende Porträt-Satiriker … ist wieder ganz bei sich“, so Dieter Stoll auf nachtkritik.de zum Internationalen Figurentheater-Festival im Mai 2017. Foto: Wim Sitvast 25
Wunschkinder Schauspiel Mittwoch 12. Dezember 2018 Komödie von Lutz Hübner und Sarah Nemitz 19:30 Uhr Festhalle Opladen Euro-Studio Landgraf Inszenierung: Volker Hesse Abo 3, Wahl-Abo 1A Mit Martin Lindow, Claudia Wenzel, Katharina Heyer u. a. Freiverkauf: 25,50 bis 13,00 € Bettine und Gerd haben ein Problem: Ihr Sohn Marc, der vor ein paar Monaten mit Ach und Krach sein Abi geschafft hat, hängt seitdem zuhause rum und tut nichts als schlafen, fernsehen, kiffen, den Kühlschrank leerfressen und Party – und das natürlich inklusive Wäsche-Service in elterlicher „Vollpension“. Keine Initiative, kein Plan in Sicht. Das treibt besonders Vater Gerd zur Weißglut, der als leitender Bauin- genieur eines internationalen Konzerns lösungsorientiertes Handeln gewöhnt ist. Doch Druck hilft nicht. Und Diskussionen schon gar nicht! Dabei meinen es Bettine und Gerd doch nur gut. Was haben sie bloß falsch gemacht? Aber dann lernt Marc Selma kennen, die in puncto Zielstrebigkeit sein genaues Gegenteil ist: Sie holt an der Abendschule gerade ihr Abi nach, hat zwei Jobs und kümmert sich auch noch um ihre psychisch labile Mutter Heidrun. Aus den beiden ungleichen 19-Jährigen wird ein Liebespaar. Und end- lich scheint es auch mit Marcs Antriebskraft aufwärts zu gehen. Er und Selma wollen zusammenziehen; doch dann ist Selma schwanger. Sofort startet Bettines und Gerds Fürsorge-Wahn: Sie machen sich an die Zukunftsplanung für Sohn und Enkelkind in spe. Dafür sind Eltern ja schließlich da. Nur Selma und Marc hat noch niemand gefragt … Nach der Komödie „Frau Müller muss weg“ (2013 in der Festhalle) beschäftigt sich das erfolgreiche Autorenduo Hübner/Nemitz in „Wunschkinder“ nicht mehr mit Eltern von Grundschulkindern und ihren Sorgen um den Übergang ins Gymnasium, sondern nun mit dem nächsten Lebensschritt der mittlerweile volljäh- rigen Sprösslinge – nicht minder (zwerchfell-)erschütternd und sicherlich mit einigem Wiedererkennungswert. Mit freundlicher Unterstützung der Plakatentwurf: Gío Löwe; Foto Claudia Wenzel: Bjoern Kommerell 26
Krabat Schauspiel Dienstag Schauspiel nach dem Roman von Otfried Preußler 22. Januar 2019 19:30 Uhr Theater TOBOSO Essen Forum (Studio) Bühnenfassung und Inszenierung: Ensemble Ausstattung: Sandra Becker; Musik: Maria Trautmann, Manuel Loos Abo 5, Wahl-Abo 1B Schüler-Abo (5,60 €/Karte) Mit Lisa Balzer, Charlotte Kath, Moritz Fleiter, Fabian Sattler Freiverkauf: 19,50 € Im Traum locken Stimmen den Waisenjungen Krabat nach Schwarzkollm in die Mühle und er folgt dem Mit Publikumsgespräch Ruf. Gemeinsam mit elf anderen Gesellen lernt er in der Mühle nicht nur das Müllerhandwerk, sondern im Anschluss an auch die Kunst der Schwarzen Magie. Als Krabat begreift, dass die Zauberkunst Macht über andere ver- die Vorstellung leiht, beginnt er eifrig zu lernen. Bald erkennt er jedoch auch, dass es kein Entkommen aus dem Bund mit dem Schwarzen Müller gibt, der in jeder Neujahrsnacht einen der Burschen an seiner statt in den Tod schickt. Seine Erkenntnis und die heimliche Liebe zur „Kantorka“, der schönen Vorsängerin der Osterge- ab 12 sänge, wecken in ihm den Widerstand gegen die Macht des Müllers – doch wie kann er sich befreien …? Mit live erzeugten Geräuschen, Rhythmen und Gesängen, mit Licht- und Bühneninstallationen entführt das Schauspielensemble TOBOSO die Zuschauer in den abgründigen Kosmos der Mühle am Schwarzen Wasser. Auf der Bühne, mitten zwischen den Zuschauern, entspinnt sich, spannend wie ein Krimi, eine Geschichte über dunkle Mächte, über Mut und Willenskraft, über Freundschaft und Liebe. Das junge Ensemble aus Essen hat dabei eine faszinierende In- szenierung mit einer ganz eigenen Bildsprache ent- wickelt, die doch nah an der literarischen Vorlage, dem auf einer sorbischen Volkssage basierenden, preisgekrönten Roman von Otfried Preußler, bleibt. „Für Preußler war es …‘die Geschichte meiner Generation und die aller jungen Leute, die mit der Macht und ihren Verlockungen in Berührung kommen und sich darin verstricken‘“, so Anne Horstmeier in der WAZ im November 2016. Am Tag nach der Abendvorstellung ist eine zu- sätzliche Schulvorstellung geplant (siehe Seite 40). Foto: Sascha Kreklau 27
Doris Day – Day by Day Schauspiel Montag 18. Februar 2019 Musicaldrama von Rainer Lewandowski 19:30 Uhr Festhalle Opladen Schlosspark Theater Berlin Inszenierung: Holger Hauer; Ausstattung: Saskia Wunsch Abo 3 und 7, Wahl-Abo 1A Choreographie: Christopher Tölle; Musik: Ferdinand von Seebach Freiverkauf: 25,50 bis 13,00 € Mit Angelika Milster (als Doris Day), Sascha Rotermund, Nini Stadlmann, Sven Prüwer und einer vierköpfigen Live-Band Doris Day, die erfolgreiche amerikanische Schauspielerin und Sängerin der 1950er und 60er Jahre, wurde immer wieder in eine Schublade gesteckt, in die sie eigentlich nicht hineinpasste: die der biederen Sau- berfrau. Dass das ewige „Girl Next Door“ ein Leben geführt hat, das sich wahrscheinlich kein „Mädchen von Nebenan“ gewünscht hätte, erfuhr die Öffentlichkeit spätestens, als Doris Day Mitte der siebziger Jahre ihre Autobiographie veröffentlichte und munter ihr Image demontierte. Ungeschönt erzählte sie Mit freundlicher von ihren gescheiterten Ehen, von einer unglücklichen Kindheit und einem frühen tragischen Unfall, Unterstützung der der ihrem Traum, Tänzerin zu werden, ein jähes Ende bereitete, sie aber zum Singen brachte. Vielleicht ist diese Mischung aus Traurigkeit und Optimismus, die immer mitschwingt, der heimliche Schlüssel zu ihrem unvergleichlichen Erfolg. Anders als viele ihrer Kolleginnen, hat sich Doris Day übrigens nie an die Regeln der Traumfabrik Hollywood gehalten (Spielzeitthema „QuerDenker“!). Gleich mehrfach wurde der Schauspielerin der „Sour Apple Award“ für besonders unkooperatives und schwieriges Verhalten gegenüber der Presse verliehen … In einer Art Rückblick erzählt Doris Day, gespielt von dem großartigen Musical- Star Angelika Milster, mal urkomisch, mal melancholisch und mal nachdenklich ihr turbulentes Leben und lässt in Schlaglichtern Szenen lebendig werden – natürlich begleitet von vielen Songs, für die Doris Day so berühmt war. „An- gelika Milster gibt der Figur hier das Fragile, die Aufrichtigkeit und offenbart die Fragen und Risse hinter dem verblichenen Glamour. Sie singt umwerfend, verwandelt jeden Song zu einem kleinen Drama … Eine großartige Entertai- nerin“, so Heinz-Jürgen Rickert im musicals-Magazin zur Berliner Premiere im Schlosspark-Theater 2016. Foto: DERDEHMEL/Urbschat 28
Indien – Eine Schnitzeljagd durch die deutsche Provinz Schauspiel Dienstag von Josef Hader und Alfred Dorfer 19. Februar 2019 in einer Fassung des Neuen Globe Theaters 19:30 Uhr Forum (Studio) Neues Globe Theater Potsdam Inszenierung und Raumkonzept: Kai Frederic Schrickel Abo 5, Wahl-Abo 1B Freiverkauf: 19,50 € Ausstattung: Hannah Hamburger; Musikalische Leitung: Tilman Ritter Choreographie: Dominik Büttner Mit Andreas Erfurth, Sebastian Bischoff, Saro Emirze Indien – das ist das Sehnsuchtsland von Kurt Fellner, seines Zeichens technische Aufsichtskraft im Au- ßendienst des Fremdenverkehrsamtes Brandenburg. Zuständig im Hotel- und Gaststättengewerbe u.a. für die Kontrolle und Beanstandungen unhygienischer Klobürstenhalterungen, mangelhaft installierter Saunageländer und sich zu gefährlichen Stolperfallen aufrollender Bodenbeläge. Also für die Dinge, die das Leben erst richtig lebenswert machen! Zusammen mit dem meist schlecht gelaunten Restaurant-Inspektor und Schnitzeltester Heinz Bösel be- gibt sich der übermotivierte, nervtötende Kurt Fellner auf Dienstreise in die vermeintliche Servicewüste Brandenburg: Einer testet die Betten, einer die Schnitzel. Und sie entdecken auf dieser Tour de Force, was echte Männerfreundschaft ausmacht: saufen, streiten, sich versöhnen. Am Ende dieser bissigen Gaudi über zwei sympathische Unsympathler, die Josef Hader, einer der be- kanntesten und populärsten „QuerDenker“, Schauspieler und Kabarettisten Österreichs, zusammen mit seinem Kollegen Alfred Dorfer schrieb und uraufführte, wird es doch noch richtig ernst, denn einer der beiden ist an Krebs erkrankt und stirbt. Aber vielleicht wird er ja, wie man in Indien glaubt, wiedergeboren. Dann wahrscheinlich als Gemüse, er war doch fast ein Vegetarier. Zu wünschen wäre es ihm! Das Stück für zwei Vollblutkomödianten, angesie- delt irgendwo zwischen Gerhard Polt und Loriot, lotet, begleitet von live gesungenen Schlagern, alle Höhen und Tiefen der deutschen Unterhaltungs- kultur aus und ist so bestens geeignet, die „fünfte Jahreszeit“ einzuläuten. Foto: Gerrit Wittenberg 29
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