REGINA LEGIONIS Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Komm, Heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen, FOTO: WAGENSONNER entzünde in uns das Feuer deiner Liebe. Sende deinen Geist aus, und alles wird neu geschaffen, und du erneuerst das Antlitz der Erde.
Leitartikel REGINA P. Michael Fritz OSB LEGIONIS 4 Was die Mutter Gottes will! 3 – 2017 Spirituelles P. Florian Calice CO 8 Maria, „furchtbar wie ein Heer Liebe Legionäre, Hilfslegionäre und in Schlachtbereitschaft“? Freunde der Legion Mariens! P. Alkuin Schachenmayer OCist Im Marienmonat und auf Pfingsten hin 11 Wer nicht wirbt, der stirbt bitten wir Maria mit den Aposteln um Frank Duff den Heiligen Geist, dessen Führung wir 14 Der Abendmahlsaal in den Familien, in der Kirche und in der Martha Holzmann ganzen Welt dringend brauchen. Jesus 16 Typisch katholisch – Maria hat ihn uns ja als Tröster und Beistand P. Josef Haspel OSB verheißen. 18 Liebe Hilfslegionäre Wieder gehen in den nächsten Wochen viele Legionäre in der PPC auf „Wan- Legionsleben derschaft für Christus“ in verschiedene Hans Kronspieß Länder, um den Menschen dort die Liebe 20 Statistik 2016 Gottes zu verkünden. Begleiten wir sie im Witrud Zecha Gebet, dass sich die Herzen der Gesprächs- 27 PPC-Schmankerl partner für die Gnade Gottes öffnen. Hans Kronspieß Im Mai geht meine Amtszeit als Präsiden- tin des Senatus von Österreich zu Ende. 28 „Es gibt nur einen Gott“ Diese Aufgabe war mit vielen Gnaden ver- Marijana Pehar bunden. Euch allen, liebe Legionäre und 30 Seit ihr in mein Leben Hilfslegionäre, sage ich ganz herzliches getreten seid Vergelt’s Gott für Euer Mittragen durch Splitter das Gebet und Opfer. Madonna im Rosenhag, Stephan Locher FOTO: ARCHIV Weiterhin bitte ich Euch um Euer Gebet 32 Gebetserhörungen für den nächsten Präsidenten und die 33 Gebetsmeinungen Amtsträger des Senatus, die mit viel Freu- de und Verantwortung ihren Dienst tun. Eindrücke 34 Unsere Gesandten Im Gebet verbunden grüßt Euch alle ganz im Ausland unterwegs herzlich Veranstaltungstipps Wiltrud Zecha, Senatuspräsidentin 36 Mai bis Juli 2017
4 Leitartikel P. Michael Fritz OSB Was die Mutter Gottes will! I mmer wenn von den Erscheinungen der seligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria in Fatima die Rede ist, denken alle den Rosenkranz betet, um den Frieden für die Welt und das Ende des Krieges zu erlangen, denn nur sie kann auch helfen.“ an die „drei Geheimnisse“, die Maria den Am 15. August 1917 spricht Maria aber- Hirtenkindern anvertraut hatte. Diese mals: „Ich will, … dass ihr weiter jeden drei Geheimnisse sind inzwischen vielen Tag den Rosenkranz betet.“ Und am 13. hinlänglich bekannt. Übersehen werden September: „Betet weiter den Rosenkranz, dabei die drei Botschaften, die Wünsche, damit ihr das Ende des Krieges zuwege die Jesus und Maria im Namen Gottes bringt.“ Schließlich sagt die Gottesmutter den Kindern vorlegten und die für alle am 13. Oktober 1917 zu Lucia: „Ich möchte Katholiken bis heute und in Zukunft Gel- dir sagen, ihr sollt mir zu Ehren hier tung haben: die Bereitschaft zum (Sühn-) eine Kapelle bauen, ich bin die Frau vom Opfer, das tägliche Beten des Rosenkran- Rosenkranz, und dass ihr weiterhin jeden zes und die Andacht zum Unbefleckten Tag den Rosenkranz beten sollt.“ Herzen Mariens. Zur Sühne fanden Sie, Bei jeder der sechs Erscheinungen in lieber Leser, zwei Beiträge in der letz- Fatima bringt Maria ihren Willen zum ten Nummer der Regina Legionis, über Ausdruck, dass die Kinder täglich den die Andacht zum Unbefleckten Herzen Rosenkranz beten sollen! Dabei sagt die Mariens werde ich Ihnen in der folgenden selige Jungfrau dreimal ausdrücklich „Ich Ausgabe zusprechen dürfen. Hier nun will“ und einmal „Ich möchte“. Es ist ihr ein paar einfache Gedanken zum heiligen Herzenswunsch, dass die Kinder Tag für Rosenkranz. Tag dieses wunderbare und so kraftvolle Gebet sprechen. Welche Macht ist dem Es ist Mariens Wille Rosenkranz von Gott verliehen! Wieder- Bereits bei der ersten Erscheinung holt begründet Unsere Liebe Frau ihren Mariens am 13. Mai 1917 trägt die selige Willen zum täglichen Rosenkranz damit, Jungfrau den Kindern auf: „Betet täglich dass die Kinder den Frieden und das Ende den Rosenkranz, damit ihr den Frieden des Krieges mit dem Rosenkranz erwir- für die Welt und das Ende des Krieges ken: „Damit ihr das Ende des Krieges erlangt.“ Am 13. Juni 1917: „Ich will, … zuwege bringt!“ Welch hehrer Gedanke! dass ihr jeden Tag den Rosenkranz betet.“ Drei Kinder, kaum zehn Jahre alt, sollen Am 13. Juli sagte Unsere Liebe Frau: „Ich das Ende des ersten Weltkrieges „zuwege will, … dass ihr weiter jeden Tag zu Ehren bringen“. Nicht mit Waffengewalt – das Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz wäre lächerlich, sondern mit der Macht
Leitartikel 5 Den Kindern den Rosenkranz lehren ist eine Tat für die Rettung der Welt FOTO: HOFSTÄTTER des Gebetes und der Liebe, die dieses den Frieden nicht erst einmal gebracht! Gebet erfüllt. Denken wir nur an die beiden großen Siege der Rosenkranzkönigin: 1571 die Sie bringt den Erlöser, Seeschlacht von Lepanto und 1683 die den Friedensfürsten Befreiung Wiens! Die alles entscheiden- Die reine Jungfrau Maria will durch de Wende im Leben der Menschen zum das Gebet der reinen Kinderherzen den Frieden, zum Guten brachte Maria aber Krieg beenden und den Frieden den viel früher. Das Handbuch spricht vom Menschen auf Erden schenken. Sie hat Wendepunkt aller Zeiten, von der
6 Leitartikel „bedeutendsten Friedensverhandlung, die es je gab – der zwischen Gott und den Menschen“. Gott sandte an seiner statt einen seiner höchsten Engel, für die Menschheit wählte der Allweise Gott die Jungfrau Maria als Verhandlungspart- nerin. Maria führte diese Verhandlung klug und vor allem voll des Glaubens: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort.“ (vgl. Lk 1,38) „Diese Worte brachten Gott zur Erde herab und besiegelten den großen Friedensvertrag mit der Menschheit.“ (Handbuch der Legion Mariens, S. Kerzenprozession – Der Rosenkranzsühnekreuzzug 348) Ihr Glaube brachte den Fürst des ermutigt zum täglichen Rosenkranzgebet Friedens, wie die Heilige Schrift sagt, den FOTO: INTERNET Erlöser und Erretter, den Sohn Gottes zu uns Menschen. In ihm ist uns aller Friede mitteilen, als das, was ihm der Höchste geschenkt! befohlen? Es folgen die Worte Elisabeths, Im Beten des Rosenkranzes führt uns die erfüllt ist vom Heiligen Geist, das heißt unsere Mutter Maria hinein in das große durch sie spricht der Heilige Geist selbst: Geschehen der Erlösung: Das Glaubens- „Gesegnet bist du mehr als alle anderen bekenntnis stellt uns auf das feste Funda- Frauen und gesegnet ist die Frucht deines ment unseres Glaubens an den Dreifal- Leibes.“ (vgl. Lk 2,42) Den Höhepunkt tigen Gott, an seine Schöpfung und die des „Gegrüßet seist du, Maria“ bildet der Erlösung der Schöpfung. Name Jesus! Ihn gilt es anzubeten! Ihn gilt Das Vaterunser ist uns vom Herrn es zu betrachten! Die 20 Geheimnisse des selbst geschenkt. Jesus hat uns nichts Lebens und Sterbens und der Verherr- anderes gesagt, als das, was er vom Vater lichung Jesu werden uns von Maria vor gehört hat: „Ich habe euch alles mitgeteilt, Augen gestellt, ja ins Herz gesprochen. Sie was ich von meinem Vater gehört habe.“ selbst zeigt uns Jesus, ihren Sohn, und er (Joh 15,15) Was Jesus uns mit dem Herren- selbst zeigt uns Maria, seine und unsere gebet geschenkt hat, zeigt sich im Licht Mutter! Sie eröffnet uns voll Liebe das seines Wortes: „Ich habe ihnen deinen Wirken Jesu zu unserer Erlösung und Namen bekannt gemacht und werde ihn der Herr verherrlicht sich darin, dass er bekannt machen, damit die Liebe, mit uns die so maßgebliche Sendung seiner der du mich geliebt hast, in ihnen ist und Mutter im Werk der Erlösung erschließt. damit ich in ihnen bin.“ (Joh 17,16) Der letzte Teil des Ave Maria entstammt Der erste Teil des Ave Maria ist der dem Gebet der Kirche, die ihrerseits vom Gruß des Engels an die Jungfrau von Naza- Heiligen Geist erfüllt „im Geist und in der reth und damit ebenfalls Wort Gottes. Wie Wahrheit betet“. (vgl. Joh 4,23f) könnte dieser treue Diener etwas anderes
Leitartikel 7 Gebet in Vollmacht „Wir müssen viel beten und auch Es ist bemerkenswert: Die Apostel beglei- andere um ihr Gebet bitten, damit ten Jesus etwa drei Jahre lang, sehen wie er Dämonen austreibt, Kranke heilt, Brot Maria als Königin in unseren vermehrt und Tote erweckt. Sie bitten eigenen Herzen herrschen möge.“ ihn aber: „Herr, lehre uns beten“. (Lk 11,1) Offenbar haben sie erkannt, woher der Alfie Lambe Menschensohn seine Macht nahm! Wenn Maria uns heute einlädt, ja ich meine sie fordert uns auf, jeden Tag den heiligen Rosenkranz, doch ist er jedem innigst Rosenkranz zu beten, dann dürfen wir empfohlen. „Kein Tag ohne den Rosen- von ihr erbitten: „Mutter, lehre uns beten! kranz Unserer Lieben Frau!“ sollte unser Lehre uns zu beten, wie du Jesus, deinen Motto sein. Wenn drei Kinder mit dem Sohn beten gelehrt hast.“ Unsere Mutter Rosenkranz das Ende eines Weltkrieges der Gnaden wird uns immer das geben, zuwege bringen, was ist dann einem Heer was Gott uns geben will; sie wird uns im- in Schlachtbereitschaft mit dieser Waffe mer das lehren, was der Heilige Geist uns des Heiligen Geistes möglich! Wenn drei lehren möchte: Sie bringt uns Jesus! Sie Kinder mit dem Rosenkranz den Frieden lehrt uns Jesus! So führt uns der Rosen- in der Welt herbeiführen können, sollte kranz immer zu unserem Herrn und Gott, dann die Legion Mariens nicht die Bekeh- zu unserem Erlöser und Heiland, indem rung und Rettung der Welt erstreben? alles Heil, aller Friede und alle Gnade zu Sr. Lucia meinte einmal, es gebe keine finden ist. Die Geheimnisse des Rosen- Schwierigkeit und kein Problem auf Erden, kranz legen es offen: Dieses Gebet geht sei es materieller oder geistiger Natur, das immer in die Herzmitte unseres Glaubens, mit dem Rosenkranz nicht zu lösen wäre. gleichsam durch das Unbefleckte Herz Es ist der Herr selbst, der in der Kraft seines Mariens in das Heiligste Herz Jesu, das, Heiligen Geistes durch Maria im Rosen- am Kreuz von der Lanze durchbohrt, die kranz am Werk ist. Er selbst formt und Quelle aller Gnade ist. heiligt die Herzen durch das Wirken seiner Mutter in diesem machtvollen Gebet! Werkzeug des Friedens Bitten wir die seligste Jungfrau wirklich aus und der Bekehrung ganzem Herzen um den felsenfesten, uner- Wie den drei Hirtenkindern von Fatima schütterlichen Glauben; bitten wir sie um so ist auch den Legionären Mariens von ihren Glauben, den Glauben, der ihr Un- ihrer Mutter und Königin der Rosen- beflecktes Herz ganz und gar erfüllt: „Bei kranz in die Hand gegeben, damit sie ihn Gott ist nichts unmöglich.“ (Lk 1,37) Dann täglich beten – was übrigens nicht bloß werden wir sehen, was Jesus uns verheißen fünf Geheimnisse bedeuten muss: Der hat: „Wer an mich glaubt, wird die Werke, Rosenkranz bestand damals aus 15 Ge- die ich vollbringe, auch vollbringen und er heimnissen, heute aus 20! Der aktive Le- wird noch größere vollbringen, denn ich gionär ist nicht verpflichtet zum täglichen gehe zum Vater.“ (Joh 14,12)
8 Spirituelles P. Florian Calice CO Maria, „furchtbar wie ein Heer in Schlachtbereitschaft“? D ie Legionäre Mariens – aktive und betende Mitglieder – beten täglich die Catena Legionis. Sie besteht aus dem Nachwuchs und ihren Nachwuchs. Er trifft dich am Kopf, und du triffst ihn an der Ferse.“ (Gen 3,15) Magnificat, dem Lobpreis, den die Got- Von diesem Kampf spricht auch das tesmutter bei ihrem Besuch bei Elisabeth Buch der Offenbarung des Johannes in angestimmt hat, der kurzen Anrufung dramatischen Bildern: „Dann erschien der Unbefleckten Empfängnis, wie sie auf ein großes Zeichen am Himmel: eine der Wunderbaren Medaille eingeprägt ist, Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond sowie dem Tagesgebet vom Messformular war unter ihren Füßen und ein Kranz „Maria, Mittlerin aller Gnaden“. Das Mag- von zwölf Sternen auf ihrem Haupt … nificat wird von einer Antiphon umrahmt, Ein anderes Zeichen erschien am Him- in der Maria als „schön wie der Mond, mel: ein Drache, groß und feuerrot, mit leuchtend wie die Sonne und furchtbar sieben Köpfen und zehn Hörnern und mit wie ein Heer in Schlachtbereitschaft“ sieben Diademen auf seinen Köpfen. Sein bezeichnet wird. Schwanz fegte ein Drittel der Sterne vom Woher stammen diese Bilder und was Himmel und warf sie auf die Erde herab. bedeuten sie? Um zu verstehen, warum Der Drache stand vor der Frau, die gebä- die Legion diese Antiphon in ihrem ren sollte; er wollte ihr Kind verschlingen, täglichen Gebet verwenden wollte, ist es sobald es geboren war.“ (12,1-4) gut, an den Anfang des Handbuchs zu Die Kirche hat diese Stellen immer gehen. Dort wird im Kapitel über den schon auf die Gottesmutter als ihr Urbild Namen und den Ursprung der Legion und auf sich selbst in all ihren Gliedern das Konzilsdokument ‚Gaudium et Spes‘, bezogen. Während die Gottesmutter, die Abschnitt 13, zitiert, in dem es heißt: Unbefleckte, diesen Kampf für sich selbst „Deshalb stellt sich das ganze Leben der bereits siegreich bestritten hat, steht sie Menschen, das einzelne wie das kollektive, immer noch gemeinsam mit uns, ihren als Kampf dar, und zwar als einen drama- Kindern, im Krieg gegen die Sünde. tischen, zwischen Gut und Böse, zwischen Auf diesem Hintergrund ist nun die Licht und Finsternis“. Antiphon zum Magnificat zu verstehen, In diesen Kampf sieht sich die Legion die anders als die anderen Stellen, die sich Mariens gestellt, jenen Kampf, der schon ganz am Anfang und am Ende der Bibel im Buch Genesis von Gott ‚ausgerufen‘ befinden, mitten drin, nämlich im Ho- worden ist: „Feindschaft setze ich zwi- henlied (6,10) steht: Dort heißt es nämlich schen dich und die Frau, zwischen deinen über die Braut: „Wer ist es, die aufsteigt
Spirituelles 9 Bei der Acies zeigt sich die Legion als Heer in Schlachtbereitschaft FOTO: ARCHIV wie die Morgenröte, schön wie der Mond, in Schichten von Steinen erbaut; tausend leuchtend wie die Sonne, furchtbar wie ein Schilde hängen daran, lauter Waffen von Heer in Schlachtbereitschaft?“ Während es Helden.“ in der Einheitsübersetzung jetzt stattdes- Das ist nun tatsächlich eine wunderbare sen heißt „prächtig wie Himmelsbilder“, Charakterisierung der Jungfrau Maria, die so ist in der Jerusalemer Bibel und in schon auf Erden von wirklich anziehender allen anderen Übersetzungen stets vom Anmut der Tugend war, durch Demut, „Staunen oder Schrecken“ die Rede, Milde, Liebe, Hilfsbereitschaft (vom die einen angesichts eines geordneten Besuch bei Elisabeth bis zur Hochzeit in Heeres ergreift, einer Armee, die aufge- Kana), zugleich aber auch von einer uns stellt ist zum Kampf. Man könnte also in blendenden Heiligkeit, wenn wir ihre der Zusammenschau mit den anderen vollkommene Sündenlosigkeit und ihren Übersetzungen sagen, dass hier die Braut umfassenden Glauben betrachten, und beschrieben wird als sowohl von „an- schließlich von großer Tapferkeit und ziehender Schönheit“, von „blendender Seelenstärke, inmitten aller Herausfor- Herrlichkeit“ und von „Ehrfurcht gebie- derungen und Leiden. Beides gehört zur tender Stärke“. Das passt auch zu Vers 4,4, Gottesmutter, die Milde und die Ent- in dem die Braut u.a. auch so beschrieben schlossenheit. In der Tierwelt zeichnen wird: „Wie der Turm Davids ist dein Hals, sich manche Muttertiere sowohl durch
10 Spirituelles große Fürsorglichkeit als auch durch und dann gegen das Böse, in das sich extreme Furchtlosigkeit aus, wenn es um die Menschheit verstrickt hat, gegen die ihren Nachwuchs geht. Als die Waffen Ketten von Unwahrheit oder schlechten noch nicht so schlagkräftig waren wie Leidenschaften, durch die der Satan sie heute, wusste jeder Jäger, dass es äußerst fesseln möchte. In diesem Kampf müssen gefährlich war, sich der Auseinanderset- wir auf Maria schauen, und ihr folgen, mit zung mit einer Bärenmutter oder einer ihr und unter ihrer Führung kämpfen, mit führenden Bache zu stellen. ihrer Taktik und ihren Waffen. Wie tröstlich ist es für uns zu wissen, dass wir in diesem dramatischen Kampf eine so starke Frau als Helferin haben! Mark Twain, ein Protestant, der die „Vor allem befolge sehr getreulich Gottesmutter sicher nicht so gekannt und verehrt hat, wie wir es tun, überträgt das tägliche Gebet, die Catena. all diese wunderbaren Eigenschaften in Jeder Legionär, ob Priester, seinem zauberhaften Roman über Jeanne Ordensmitglied, aktives Mitglied d’Arc auf diese heilige Jungfrau von Or- leans, die die Truppen Frankreichs gegen oder Hilfslegionär, betet dieses die englischen Besatzer anführt. Es gelingt Gebet jeden Tag. Das Wort Catena ihm dabei phantasievoll das Bild eines unvorstellbar gewinnenden, vollkomme- bedeutet Kette. Jeder Legionär ist nen und starken Mädchens zu zeichnen, ein Glied in dieser Kette, von der das seine Verwirklichung eben nur in der man jetzt behaupten kann, dass Jungfrau von Nazareth gefunden hat. Nur ein Werk des Hl. Geistes kann sie die Welt umringt. Sei nicht einen Menschen hervorbringen, der einer, der durch Vernachlässigung zugleich Milde und Stärke, Sanftmut und Kampfesmut, feinfühliges Mitleid und der täglichen Pflicht diese gebieterische Autorität in sich vereint. Wie Gebetsvereinigung zerbricht.“ oft wird Heiligkeit einseitig dargestellt, wie oft gibt es in unseren Reihen zwar Edel Mary Quinn Mildtätigkeit, aber weniger Bereitschaft, sich dem Kampf zu stellen. Die Muttergot- tes ist die milde Jungfrau, die den Kampf nicht scheut, die dem Satan mit aller Ent- schlossenheit entgegen tritt, die sich vor nichts fürchtet – ganz besonders, wenn es darum geht, für uns, ihre geliebten Kinder, einzutreten und uns zu beschützen. Dabei ist wichtig zu bemerken, dass es nicht ein Kampf gegen jemanden ist, sondern gegen die Sünde zuerst in uns,
Spirituelles 11 P. Alkuin Schachenmayr OCist Wer nicht wirbt, der stirbt Warum wir Werbung machen sollen und 1970ern. Die Gesellschaft eröffnete im Oktober 1958 den regulären transatlan- Jede Bewegung braucht Initiative und tischen Flugverkehr zwischen New York Werbung. Die Kinder dieser Welt, die und Paris. Sie war die Fluggesellschaft bekanntlich oft klüger sind, als die Kinder schlechthin … bis sie 1991 zugrunde ging. des Lichtes, haben in ihren Werbewissen- Wer kennt sie heute noch? Der Name schaften mehrere Gründe für die Werbung Kodak stand ebenso über Generationen erarbeitet, die man gut auf die Legionsar- hinweg für Vertrauen und Tradition in beit übertragen kann. Die klassischen Wer- allem, was mit Fotografie zu tun hat. 1988 bungsargumente sind: Wir selber können war die internationale Firma Arbeitge- unsere Inhalte und unser Image am besten berin für 145.300 Menschen. Sie hat bei präsentieren. Oder: Werbung erlaubt es, der Ankunft der Digitalkamera katast- unseren „idealen“ Kunden auszusuchen rophale Fehlkalkulationen gemacht und und ihn anzusprechen, in unserem Fall schrumpfte zunächst auf 10% ihrer Größe, also: Idealisten, Marienverehrer, Missiona- bis sie 2012 in den Konkurs ging. re. Weiters erhöht die Werbung – so weiß Es gibt auch kirchliche Missionsinitia- der Kaufmann – das allgemeine Bewusst- tiven, die einst groß und mächtig waren, sein für das Produkt und verleiht ihm die scheinbar unzerstörbar waren, etwa die eine Allgegenwart. Weil sie viel Werbung Societé des Missions Étrangères (Pariser macht, ist die Legion überall bekannt, wo Mission). Sie wurde vor 350 Jahren gegrün- es die Kirche gibt. Schließlich erscheinen det. Mehr als 4.500 Missionare wurden wir durch Werbung lebendiger. Wer viel entsandt, sehr viele nach Indochina. Sie Werbung macht, dem geht es gut. verabschiedeten sich von ihren Eltern und Wenn die Legion überleben will, muss Geschwistern am französischen Hafen auf sie Werbung machen. Es ist nicht selbst- Lebenszeit. Sie sehnten sich nach Seelen, verständlich, dass es uns in 50 Jahren noch wollten das Evangelium als Botschaft der gibt. So gut etabliert unsere 1921 gegrün- Rettung bekannt machen, und waren dete Bewegung zu sein scheint: Genügend bereit, dafür Opfer zu bringen, ja sogar ihr allseits bekannte Markenzeichen und Blut zu vergießen. Die Ausbildungshäuser kirchliche Bewegungen, die zu früheren stehen heute noch und bezeugen die einst Zeiten als felsenfest galten, sind inzwi- grandiosen Dimensionen dieser Bewegung, schen verschwunden. aber: Heute sind sie leer. Die Fluggesellschaft Pan Am war Allerdings ist die Kirche in Vietnam, weltweiter Marktführer in den 1960ern einem damaligen Zielgebiet der
12 Spirituelles Passen wir auf, das wir im vielfältigen Angebot nicht untergehen FOTO: WAGENSONNER Pariser Mission, heute in Blüte. Sie führt Dialog.“ Diese Einstellung beschleunigte diesen Zustand ganz bewusst auf Märty- den Niedergang der europäischen Missi- rer zurück, deren Gedenktag (Andreas onsgesellschaften und öffnete das Feld der Dung Lac und 116 Gefährten) dort ein Mission für islamische Glaubensboten, Höhepunkt des Kirchenjahres ist. Nicht Sekten und Esoteriker. Sie verzeichnen wenige der Märtyrer kamen aus der jährlich steigende Erfolge, auch unter Pariser Mission. abgefallenen Katholiken in Europa. Was zwischen dem einstigen Hoch und dem jetzigen Tief kam, war nicht nur die Was wir zu werben haben Säkularisierung der europäischen Gesell- Langjährige Legionäre wissen darüber schaft, sondern auch die Veränderung des zu berichten, wie sich ihr Glaubensleben Missionsbegriffes seit den 1970er Jahren. durch die Legion vertieft hat; durch die Der Generalsekretär der österreichischen gesunde Herausforderung des regelmäßi- Superiorenkonferenz der Männerorden gen Apostolates (vor allem Hausbesuche bestätigte die neue Missionstheologie und Straßenapostolat) sind sie zu gestei- kürzlich bei einer Rede in Wien mit der gerter Authentizität und Glaubenswürdig- Behauptung, „dass das historische Missi- keit gelangt. Das wöchentliche Treffen ist onsverständnis endgültig überholt ist. Das durch Rosenkranz, Allocutio und Hand- Primärmotiv der Mission war früher die buchstudium eine geistliche Schulung und Seelenrettung vor der Verdammnis der bewirkt bald eine spürbare Veränderung Hölle durch die Taufe.“ Heute, aber, sei in der Qualität unserer Spiritualität. es anders: „Das Ziel ist nicht unbedingt Wir werben auch aus unserer Sorge die Konversion. Das Paradigma ist der um die Zukunft der Welt und der Seelen,
Spirituelles 13 Apostolat ist Werbung für die katholische Kirche FOTO: SCHMAUZ die Gott noch nicht gefunden haben: Wir Hinsicht schlecht: Überalterung führt glauben eben nicht, dass „das historische zum Verlust der „Multiplikatoren“. Eine Missionsverständnis endgültig überholt zunehmende Anzahl von kinderlosen ist.“ Wir sind überzeugt, dass der Glau- Singles kann (abgesehen von der Traurig- be den Unterschied ausmacht zwischen keit dieser Lebenslage) den Glauben nicht Leben und Tod, dass es Seelen gibt und an die nächste Generation weitergeben: Es dass sie durch Bekehrung gerettet werden. gibt in vielen Familien keine nächste Ge- „Wenn jemand nicht von neuem gebo- neration. Der steigende Anteil an kinder- ren wird, kann er das Reich Gottes nicht reichen muslimischen oder glaubenslosen sehen.“ (Joh 3,3) Die Legion Mariens will Familien mit Migrationshintergrund wird sich daran beteiligen, auch wenn das von in wenigen Jahren dazu führen, dass das jedem ein persönliches Opfer verlangt. Thema „Religion“ für viele nicht einmal Die Lage ist sehr ernst. Die Zahl der christlich besetzt sein wird. Messbesucher in Österreich hat sich seit Brauchen wir Werbung? Die Antwort 2000 halbiert; dafür bleibt die Zahl der dürfte inzwischen klar sein. Die Legion Austritte auf der konstanten Höhe von soll es in 50 Jahren nicht nur geben, sie jährlich ca. 50.000. Und 2014 wurden muss größer und aktiver sein als heute! 48.582 getauft. Also treten mehr aus, als Sprechen wir daher mit anderen über un- eintreten. sere Freude am aktiven Legionsapostolat. So bedrohlich diese Statistik ist, ist sie Werben wir neue Missionare. nur der Anfang des Problems. Die Ver- änderung der österreichischen Bevölke- rungsstruktur ist für die Kirche in jeder
14 Spirituelles Frank Duff Der Abendmahlssaal Das Ziel des Gebets ist die Sendung des Geistes FOTO: SCHMAUZ D as Wort „Cenacolum“ leitet sich vom lateinischen Wort „cenare“ ab, das heißt: ein Mahl halten. Der Speiseraum Himmelfahrt. Und sie kehrten dorthin auch zurück, nachdem sie gesehen hatten, wie Jesus vom Ölberg aus in den Himmel war nur ein Raum im Haus. Dieses spezi- auffuhr. Die Apostelgeschichte bezeichnet elle Haus lag am Sionsberg, woher wieder den Abendmahlssaal als die Wohnung der ein Titel stammt, den wir gut kennen: Apostel und sagt, dass sie einen Sabbatweg Unsere Liebe Frau von Sion. vom Ölberg entfernt war. Das waren ca. Aus der Apostelgeschichte (Apg 1,13) 1,2 Kilometer bis zur Stadtmauer und von wissen wir, dass die Apostel nach der dort bis zur Stadtmitte, wo das Haus lag. heiligen Gründonnerstag-Nacht wei- ter in diesem Haus wohnten, während Nach der Himmelfahrt Jesu der Verlassenheit des Karfreitags und Wer kehrte zurück? Alle, die gesehen Karsamstags bis zum Donnerstag der hatten, wie sich der Herr verabschiedet
Spirituelles 15 hatte: die Apostel, die Jünger und Jünge- Die erste Angelegenheit, die sie im rinnen und Maria – zusammen etwa 120 Abendmahlssaal erledigen mussten, war Personen. Diese Schar glühend Glauben- die Wahl eines Mannes, der den Platz des der bildete zu dieser Zeit die Kirche. Diese armen davongelaufenen Judas einnehmen Zahl war erschütternd klein im Vergleich sollte. Das geschah durch Auswahl zweier zu den Vielen, die Jesu Reden hingerissen Jünger und durch Werfen des Loses. Die gelauscht, seine Wunder gesehen und Wahl fiel auf Matthias, der den Zwölfen vielleicht sogar davon profitiert hatten. zugezählt wurde. Wir müssen versuchen, uns diese Szene Der Herr hatte ihnen gesagt, sie müss- in unserer Vorstellung lebendig vor Augen ten so lange in der Stadt bleiben, bis sie zu führen. Diese Menschen waren nicht mit der Kraft aus der Höhe erfüllt wurden einfach eine Menge. Sie waren die ersten (Lk 24,49). Das lässt vermuten, dass sie in Christen, unsere geistlichen Ahnen. Sind diesem Haus blieben. sie gemeinsam zurück marschiert? Wahr- scheinlich nicht. So ein Aufsehen erregen- Sie verharrten einmütig im Gebet des Verhalten würde eher zu der Zeit nach Wir erfahren, dass sie einmütig im Gebet Pfingsten passen. Aber sie waren auch verharrten. Das legt nahe, dass sie eine nicht bestürzt und zitternd vor Furcht wie strenge Einkehr hielten. Es kamen so viele damals, als ihr Hirte geschlagen worden Personen in Frage, dass es schwer vorstell- war. Sie hatten genug gesehen, was sie auf bar ist, wie alle im Haus schlafen konnten. menschlicher Ebene aufrichten konnte. Das könnte uns verleiten, zu meinen, dass So können wir uns vorstellen, dass sie viele von ihnen in der Nacht in ihre eige- diesen wichtigen Weg in kleinen Gruppen nen Wohnungen zurückkehrten. Wenn zurückgelegt haben, und sicherlich in man aber die einfachen Bedürfnisse der heiterer Stimmung. Juden in Bezug auf Schlafgelegenheiten Sie kehrten zurück, um die Ankunft in Betracht zieht, muss es jedoch nicht des Beistandes zu erwarten. Sein Kom- unbedingt so gewesen sein. Alles, was sie men sollte ein wunderbares Ereignis brauchten, war ein Platz, groß genug, um sein, einigermaßen vergleichbar mit der sich niederzulegen, und eine Decke. Wenn Auferstehung und der Himmelfahrt, aber also diese Tage der Einkehr vergleichbar offenbar auf andere Weise. Der Heilige gewesen wären mit dem, was wir heute Geist sollte auf sie herabkommen und „geschlossene Exerzitien“ nennen, hätte alles verändern. Nach der Weise, wie es keine Schwierigkeiten gegeben, allen Jesus darüber gesprochen hatte, sollte es Unterkunft zu bieten. Pius XI. bezeichnet eine Offenbarung sein, die eine neue Ära diese Tage als außergewöhnliche Exerzi- einleiten würde. Sie hatten keinen Zweifel tien, einen Vorläufer und ein Modell aller an der Sicherheit dieser Voraussage. Exerzitien, abgehalten in der Gegenwart Alles, was der Herr versprochen hatte, der Mutter Gottes, eine letzte und voll- war in Erfüllung gegangen. So auch das. kommene Vorbereitung der Kirche für Sie kehrten zurück, um seinen Auftrag ihre apostolische Aufgabe. auszuführen, dass sie sich darauf vorbe- reiten sollten.
16 Spirituelles Martha Holzmann Typisch katholisch – Maria B ei unserer Legionsarbeit, aber auch in privaten Gesprächen, hören wir oft den Vorwurf, dass wir Katholiken Maria es aber eine „Teilnahme an der Mittler- schaft Christi“ gebe und dass Maria eine „solche untergeordnete Aufgabe“ habe, anbeten würden, sie vor Jesus stellen und die Kirche zögere nicht, diese zu be- wollten und dass sie doch auch nur eine kennen und „legt sie Gläubigen ans Herz, gewöhnliche Mutter sei. damit sie unter diesem mütterlichen Doch wie sieht die katholische Kirche Schutz dem Mittler und Erlöser inniger die Muttergottes in Wahrheit? Darüber anhangen.“(LG 62) gibt uns das achte Kapitel der „Dogma- Der heilige Ludwig Maria von Mont- tischen Konstitution über die Kirche“ fort hat in seinem Goldenen Buch einige (Lumen gentium) klares Licht: „Maria Fehlformen der Marienverehrung aufge- wird als die wahre Mutter Gottes und zeigt. So gebe es die „kritischen Marien- des Erlösers anerkannt und geehrt. Im verehrer“, die alle Andachtsübungen zu Hinblick auf die Verdienste ihres Sohnes Ehren der Muttergottes bekritteln, alle auf erhabenere Weise erlöst und mit ihm Wunder und Erzählungen bezweifeln, in enger und unauflöslicher Verbindung welche die Barmherzigkeit der allerseligs- geeint, ist sie mit dieser höchsten Aufgabe ten Jungfrau bezeugen. Die „skrupulösen und Würde beschenkt, die Mutter des Marienverehrer“ befürchten, dass Jesus Sohnes Gottes und daher die bevorzugt entehrt wird, wenn man Maria verehrt. geliebte Tochter des Vaters und das Heilig- Sie halten nichts von Rosenkranzgebeten tum des Heiligen Geistes zu sein.“ (LG 53) und äußeren Andachten zu Maria, nur Bei dieser Aussage über die „unauflös- Christus solle man predigen. Doch das ist liche Verbindung“ kann man zugleich an nach dem hl. Ludwig „eine sehr gefährli- die Wunderbare Medaille denken, wo auf che und feine Schlinge des bösen Geistes, der Rückseite das Kreuz mit dem M durch der sich hier so recht in der Gestalt eines einen starken Balken verbunden ist, das guten Engels zu zeigen sucht“, denn „nie- heißt, man kann Jesus nicht von Maria mals wird doch Christus mehr geehrt, als trennen und Maria nicht von Jesus. wenn man seine heilige Mutter wahrhaft Katholische Marienverehrung setzt hochschätzt, was man ja nur tut, um Maria nicht an die Spitze, sondern sieht Jesus Christus vollkommener zu ehren.“ in ihr den „geraden Weg zu Jesus“ (Paul Eine Fehlform der Marienverehrung VI). In „Lumen gentium“ wird bekräf- sei auch erwähnt, weil sie sicher eine sehr tigt, dass Jesus der einzige Mittler sei häufige ist, nämlich die „vermessene Ma- zwischen Gott und den Menschen, dass rienverehrung“. Sie lässt die Menschen
Spirituelles 17 glauben, dass sie sicher gerettet werden, falls sie den Rosenkranz beten oder religiöse Abzeichen tragen, ohne jedoch ihr Leben wirklich nach Heiligkeit auszurichten und unter einem from- men Deckmantel Stolz, Habsucht, Unkeuschheit, Trunksucht, Zorn, Flu- chen, Lügen, Ungerech- tigkeiten usw. verbergen. Schließlich gibt es noch die „unbeständigen Marienverehrer“, die sich um vieles annehmen, aber nur wenig in Treue durchhalten. Ihnen rät der hl. Ludwig folgendes: „Besser ist es, sich nicht mit so vielen Gebeten und Andachtsübungen zu überladen, aber das Wenige dann auch mit Liebe und Treue zu tun, ohne Rücksicht auf Welt, Maria ist Mutter Gottes und unsere Mutter FOTO: SCHMAUZ Satan und Fleisch.“ Solche Fehlformen der Marienver- ihre göttliche Weisheit“. (hl. Ludwig, ehrung tragen dazu bei, dass das Bild Goldenes Buch) der Muttergottes in ein schlechtes Licht Das Gebet am Ende der Catena drückt gerückt wird. Die echte katholische Ma- die katholische Wahrheit über Maria wun- rienverehrung kommt aus dem Herzen, derbar aus: „[…] dir hat es gefallen, die sie hat größtes Vertrauen auf die selige allerseligste Jungfrau, deine Mutter, auch Jungfrau und – was sehr wichtig ist – „sie uns zur Mutter zu geben, damit sie unsere treibt die Seele an, die Sünde zu meiden Mittlerin bei dir sei […]“. Freuen wir uns und die Tugenden Mariens nachzuah- doch von Herzen, dass wir eine so liebe- men, besonders ihre tiefe Demut, ihren volle Mutter haben, sie ist aber nicht nur lebendigen Glauben, ihr beständiges die Mutter der Katholiken, sondern die Gebet, ihre vollkommene Abtötung, Mutter aller Menschen, und das dürfen ihre Reinheit, ihre glühende Liebe, ihre wir Legionäre den vielen nach mütterli- heldenhafte Geduld, ihre Sanftmut und cher Liebe hungernden Menschen sagen.
18 Spirituelles FOTO: SCHMAUZ
Spirituelles 19 P. Josef Haspel OSB Liebe Helfer Mariens! D ieser Monatsbrief ist für die Zeit Mai- Juni bestimmt, in die ein besonderes Gedenken an Fatima fällt. Es sind am 13. Selbstverständlichkeit. Nicht so selbst- verständlich ist Mariens Einladung, ihr einmal im Monat „Gesellschaft zu leisten“, Mai genau 100 Jahre, seit die Gottesmutter indem man eine Viertelstunde lang ein Maria den drei portugiesischen Hirten- Rosenkranzgeheimnis betrachtet, und kindern das erste Mal erschien. das in der Absicht, die Beleidigungen des Erinnern Sie sich in diesem Zusam- Unbefleckten Herzens Mariens zu sühnen. menhang noch an das „dritte Geheim- Gerade Sie, die Sie täglich wenigstens nis“? Bis zu dessen Veröffentlichung im fünf Geheimnisse des Rosenkranzes in Rahmen der Seligsprechung der beiden den dazu gehörigen fünfzig Ave Maria be- Seherkinder Francesco und Jacinta im ten, werden die Einladung der Gottesmut- Jahr 2000 sorgte es immer wieder für ter gerne annehmen, eine Viertelstunde Schlagzeilen: „Drohbotschaft“, „3. Welt- auch die Betrachtung zu üben. Haben Sie krieg“, „Weltuntergang“ u.a.m. Danach keine Angst vor dieser Stille! Sie brauchen verstummten sie. Die Regina Legionis hat keine neuartige, besondere Methode sich Betrachtungen dieser Art nie hinge- anzuwenden, Sie brauchen es sich gar geben. Wenn Gott durch Maria gewissen nicht kompliziert vorstellen. Diese Übung Menschen Geheimnisse anvertraut, soll ist vielmehr ganz, ganz einfach: Ich wende man diese nicht in vorwitziger Weise zu mich an Maria, bitte sie um Hilfe, damit ergründen und aufzudecken suchen. ich mit ihr gemeinsam mit Andacht, Leider ist eine überaus wichtige Glauben und Liebe das anschauen kann, Einladung der Gottesmutter bis heute was Gott in dem betreffenden Geheimnis ziemlich unbeachtet geblieben: die Bitte Seines Ratschlusses mir zeigen will. Mariens, die Herz-Mariä-Samstage zu Das wird für Sie eine Mai- oder halten. Vier Dinge legt uns Maria ans Marienandacht ganz neuer und überaus Herz: Fünfmal hintereinander am ersten schöner Art werden. Dies meint, erhofft Samstag des Monats das Sakrament der und wünscht Ihnen allen Buße und der Eucharistie zu empfan- gen, den Rosenkranz zu beten und eine P. Josef Haspel OSB Viertelstunde lang ein Geheimnis des Geistlicher Leiter Rosenkranzes zu betrachten. Gerade diese des Comitiums Hollabrunn letztgenannte Bedingung möchte ich Ih- nen, liebe Hilfslegionäre, sehr empfehlen. Für Sie ist der tägliche Rosenkranz eine
20 Legionsleben Die Legion Mariens in Österreich Stand zum 31. Dezember 2016 Gesamtzahl der Mitglieder: • 1.616 Legionäre (davon 106 im Alter Dem Senatus der Legion Mariens sind in zwischen 18 und 40 Jahren) Österreich angeschlossen: • 111 Legionäre in Probe 9 Comitien (mit insgesamt 28 Erwachse- • 92 Junglegionäre nencurien und 1 Jugendcuria), • 674 Geistliche Adjutoren 12 Erwachsenencurien, 7 Erwachsenen- • 9.550 Hilfslegionäre präsidien und 1 neues Jugendpräsidium • 338 Hilfslegionäre in Probe Von den Legionsräten werden geführt: Abkürzungen: • 60 Patrizierrunden EC: Erwachsenencuria • 16 Kindergruppen JC: Jugendcuria • 34 Nazaretgruppen EP: Erwachsenenpräsidium • 34 Glaubensgesprächsrunden EP/neu: Erwachsenenpräsidium im • 256 Gebetsrunden letzten Jahr gegründet JP: Jugendpräsidium Gesamtzahl der Präsidien: JP/neu: Jugendpräsidium im • 294 Erwachsenenpräsidien (davon 7 letzten Jahr gegründet im vergangenen Jahr neu gegründet) L: Legionäre • 13 Jugendpräsidien (davon 2 im ver- L/P: Legionäre in Probe gangenen Jahr neu gegründet) JL: Junglegionäre GA: Geistliche Adjutoren HL: Hilfslegionäre HL/P: Hilfslegionäre in Probe
Legionsleben 21 Diözese Eisenstadt EC „Maria, Pforte des Himmels“, Curia Burgenland Nord Leoben: 4 EP „Maria, unsere Wegweiserin“: 8 EP Aflenz, Knittelfeld, Leoben: St. Xaver; Apetlon, Jois, Mönchhof, Neusiedl am See, Trieben 21 L, 1 L/P, 1 GA, 120 HL, 2 HL/P Oggau, Pamhagen, Podersdorf, Weiden am See EC „Maria, Königin des Friedens“, 41 L, 2 L/P, 262 HL Oststeiermark: 5 EP, 1JP Curia Burgenland Mitte Ilz, Pöllau, Unterlimbach (3 EP u. 1 JP/neu) 29 L, 7 JL, 11 GA, 421 HL, 10 HL/P „Maria, mit uns auf dem Weg“: 4 EP Raiding, Unterfrauenhaid, Grafenschachen, Oberwart 27 L, 3 L/P, 1 JL, 12 GA, 269 HL Diözese Gurk-Klagenfurt COMITIUM „MUTTER DER EINHEIT UND DES FRIEDENS“, KLAGENFURT Diözese Feldkirch Dem Comitium sind Curia Bregenz „Mater Admirabilis“: 2 Erwachsenencurien und 7 EP, 2 JP 9 Erwachsenenpräsidien angeschlossen: Bregenz, Dornbirn Markt, Oberdorf (2 EP u. 1 JP); Hittisau, Lochau, Ludesch, Bleiburg, Ebenthal, Feldkirchen, Ferlach, Haselstauden (JP/neu) Klagenfurt Dompfarre, St. Egid, Bad 33 L, 1 L/P, 12 JL, 26 GA, 238 HL, 6 HL/P St. Leonhard, Neuhaus, Villach St. Jakob 47 L, 3 L/P, 107 GA, 420 HL, 42 HL/P EC „Mutter der göttlichen Gnade“, Diözese Graz-Seckau Gailtal: 4 EP Feistritz, Görtschach/Förolach, Hermagor, COMITIUM „MARIA, URSACHE St. Stefan/Gailtal UNSERER FREUDE”, GRAZ: 27 L, 6 GA, 53 HL Dem Comitium sind 2 Erwachsenencurien, EC Oberkärnten: 3 EP 7 Erwachsenenpräsidien und Dellach, Obervellach, Kolbnitz 1 Jugendpräsidium angeschlossen: 13 L, 41 HL Feldkirchen (2), Gleisdorf, Graz: Andritz, Don Bosco (EP u. JP), Münzgraben, St. Josef 41 L, 1 L/P, 4 JL, 7 GA, 348 HL, 5 HL/P
22 Legionsleben Diözese Innsbruck Linz: Herz Jesu, Hl. Familie, St. Antonius, St. Michael COMITIUM „MARIA, BRAUT DES Wels: Herz-Jesu-Pfarre, Stadtpfarre HEILIGEN GEISTES“, INNSBRUCK: 23 L, 1 L/P, 49 GA, 270 HL, 4 HL/P Dem Comitium sind 1 Erwachsenencuria und 15 Erwachsenenpräsidien EC „Maria, Braut des Hl. Geistes“, angeschlossen: Gmunden: 4 EP Gmunden (2), Laakirchen (2) Axams, Götzens, Fulpmes, Eben am 24 L, 2 GA, 103 HL Achensee, Igls, Innsbruck: Allerheiligen, Guter Hirte, Serviten, Hötting, Mentlberg, EC „Maria Heimsuchung“, St. Jakob, St. Paulus; Lienz, Neustift, Zirl Grieskirchen: 5 EP 80 L, 2 L/P, 5 GA, 375 HL, 7 HL/P Bad Schallerbach, Grieskirchen, Hofkirchen, Schlüsslberg EC „Maria Immaculata“, Landeck-Imst: 36 L, 4 L/P, 6 GA, 81 HL 13 EP, 1 EP/neu Fließ, Imst, Imsterberg, Landeck: Bruggen, EC „Maria, Tempel des Hl. Geistes“, Perjen, Nauders, Pfunds, See, Strengen, Ried im Innkreis: 6 EP, 1 JP Tobadill, Karres, Weißenbach, Galtür (N) Hohenzell, Neuhofen (JP), Pramet- 77 L, 7 L/P, 339 HL Pattingham, Ried (2), St. Marienkirchen, Waldzell 31 L, 2 L/P, 4 JL, 28 GA, 254 HL, 8 HL/P EC „Maria, immerwährende Hilfe“, Erzdiözese Salzburg Schwanenstadt: 6 EP EC „Maria, Kelch des Heiligen Geistes“, Atzbach, Desselbrunn, Maria Puchheim (2), Salzburg: 6 EP Schwanenstadt, Seewalchen Lochen, Kirchdorf, Salzburg: St. Andrä, 24 L, 3 L/P, 11 GA, 382 HL St. Blasius, St. Johann im Pongau, Golling 30 L, 15 GA, 254 HL, 34 HL/P EC „Maria, Mutter des göttlichen Erbarmens“, Steyr: 5 EP Adlwang, Sierning (2), Steinbach, Steyr: Tabor Diözese Linz 41 L, 3L/P, 3 GA, 174 HL, 1 HL/P COMITIUM „MARIA, ZEICHEN DER EC „Maria, Mutter der Kirche“, SICHEREN HOFFNUNG“, LINZ: Zell/Pram: 5 EP Dem Comitium sind Andorf, Dorf/Pram, Peuerbach, Riedau (2) 6 Erwachsenencurien und 28 L, 58 HL 6 Erwachsenenpräsidien angeschlossen:
Legionsleben 23 COMITIUM „KÖNIGIN DES EC „ULF der immerwährenden ROSENKRANZES“, MÜHLVIERTEL: Anbetung“, Amstetten: 6 EP Dem Comitium sind Amstetten: St. Marien, St. Stefan; 3 Erwachsenencurien, Euratsfeld, Neustadtl, Öhling, 6 Erwachsenenpräsidien und Steinakirchen 1 Jugendpräsidium angeschlossen: 46 L, 4 L/P, 3 GA, 441 HL, 4 HL/P Bad Leonfelden, Gallneukirchen (2 EP), EC „Mutter der Kirche“, Pregarten, Steyregg, Waldburg; Waidhofen/Ybbs: 3 EP Riedegg (JP) Gresten, Waidhofen/Ybbs (2) 29 L, 5 L/P, 5 JL, 11 GA, 225 HL, 4 HL/P 18 L, 121 HL EC „Maria, unser Weg zu Gott“, EC „Königin des Rosenkranzes“, Putzleinsdorf: 2 EP St. Pölten: 7 EP Niederkappel, Putzleinsdorf Furth, Gerersdorf, Grünau, Heiligeneich, 11 L, 40 HL, 1 HL/P Krems, Mautern, St. Pölten 46 L, 3 L/P, 16 GA, 378 HL, 10 HL/P EC „Maria, Königin des Friedens“, Sandl: 7 EP, 1 EP/neu COMITIUM „MARIA, MUTTER ALLER Grünbach, Kaltenberg, Liebenau, Rainbach, MENSCHEN“, ZWETTL: Sandl, Weitersfelden, Windhaag (neu) 38 L, 228 HL, 3 HL/P Dem Comitium sind 2 Erwachsenencurien und EC „Mutter von der guten Botschaft“, 7 Erwachsenenpräsidien angeschlossen: Tragwein: 4 EP Mauthausen, Pierbach, Schönau, Tragwein Arbesbach, Grainbrunn, Groß Gerungs, 16 L, 3 L/P, 2 GA, 210 HL Groß Globnitz, Kottes, Pöggstall, Zwettl 39 L, 2 L/P, 17 GA, 329 HL, 3 HL/P EC „Maria, treue Mutter“, Gars: 6 EP Diözese St. Pölten Droß, Krumau, Langau, Schönberg, St. Marein, Weikertschlag COMITIUM „MUTTER DER KIRCHE“, 30 L, 12 GA, 126 HL YBBS: EC „Maria, Königin des Friedens“, Dem Comitium sind Hoheneich: 4 EP 3 Erwachsenencurien und Hoheneich, Harbach, Heidenreichstein, 7 Erwachsenenpräsidien angeschlossen: Hirschbach 23 L, 1 L/P, 86 HL Blindenmarkt, Mank, Petzenkirchen, Persenbeug, Purgstall, Ybbs/Donau, Dorfstetten 35 L, 2 L/P, 5 GA, 154 HL, 12 HL/P
24 Legionsleben Erzdiözese Wien JC „Maria, Dienerin des Herrn“, Maria Roggendorf: 3 JP Guntersdorf, Oberstinkenbrunn, Vikariat Unter dem Manhartsberg Großengersdorf 2 L, 22 JL, 2 GA, 49 HL, 1 HL/P COMITIUM „WUNDERBARE MUTTER“, HOLLABRUNN: Vikariat Unter dem Wienerwald Dem Comitium sind 4 Erwachsenencurien, 1 Jugendcuria und COMITIUM „MARIA, URSACHE 7 Erwachsenenpräsidien angeschlossen: UNSERER FREUDE“, WIENERWALD: Guntersdorf (2), Maria Roggendorf, Dem Comitium sind Oberstinkenbrunn, Sonnberg, Stronsdorf, 5 Erwachsenencurien und Weitersfeld 7 Erwachsenenpräsidien angeschlossen: 42 L, 7 L/P, 34 GA, 269 HL, 6 HL/P Baden, Ebergassing, Mödling, EC „Königin des Friedens“, Rauchenwarth, Wampersdorf, Hollabrunn: 4 EP Wr. Neudorf, Sommerein Hollabrunn, Pulkau, Schöngrabern, 45 L, 1 L/P, 16 GA, 119 HL Ziersdorf 29 L, 30 GA, 159 HL, 12 HL/P EC „Mutter der immerwährenden Hilfe“, Perchtoldsdorf: 3 EP EC „Maria, Quelle aller Freuden“, Gießhübl, Kaltenleutgeben, An der March: 3 EP Perchtoldsdorf Jedenspeigen, Obersdorf, 14 L, 1 GA, 60 HL Velm-Götzendorf 17 L, 2 L/P, 54 HL EC „Maria, Mutter des guten Hirten“, Siebenhirten (Vikariat Wien-Stadt): 3 EP EC „Mutter vom guten Rat“, Maria Lanzendorf, Oberlaa, Siebenhirten Mistelbach: 7 EP 13 L, 43 GA, 163 HL Bad Pirawarth, Falkenstein (neu), Kollnbrunn, Loidesthal, Mistelbach, EC „Herz Mariae”, Ternitz: 5 EP Staatz, Zistersdorf Kirchberg/Wechsel, Mollram, 27 L, 4 GA, 183 HL St. Lorenzen, Ternitz, Würflach 33 L, 2 L/P, 3 GA, 115 HL, 4 HL/P EC „Maria, du unbefleckte Braut des Heiligen Geistes“, Stockerau: 5 EP EC „Mutter der Kirche“, Wiener Großweikersdorf, Niederhollabrunn, Neustadt: 5 EP Oberhautzental, Sierndorf, Stockerau Wr. Neustadt: Kapuzinerkloster, Herz 20 L, 4 L/P, 14 GA, 124 HL, 4 HL/P Mariä St. Jakob; Felixdorf, Hollenthon 28 L, 3 GA, 136 HL, 2 HL/P
Legionsleben 25 EC „Maria, Mutter der Barmherzigkeit“, EC „Königin des Friedens“ Heiligenkreuz: 7 EP, 1 EP/neu Wien-Nordost: 4 EP Altenmarkt, Heiligenkreuz (4 + 1 neu), Gartenstadt, Schwarzlackenau, Maria Raisenmarkt, Weissenbach St. Leopold, Zum göttlichen Erlöser 28 L, 8 L/P, 66 GA, 165 HL, 13 HL/P 27 L, 2 L/P, 2 GA, 83 HL, 1 HL/P EC „Ancilla Domini“: 4 EP Vikariat Wien-Stadt Karmeliterkloster (2), Maria Gugging, Nußdorf SENATUS WIEN 19 L, 1l/P, 5 GA, 76 HL Dem Senatus sind im Stadtgebiet 8 Erwachsenencurien und EC „Maria Treu“: 11 EP 7 Erwachsenenpräsidien und Altlerchenfeld, Alservorstadt, 1 Jugendpräsidium angeschlossen: Gumpendorf (2), Lazaristen-Pfarre, Sandwirtgasse, Schottenfeld, Mauer, Pfarrpräsidien: 1. Bez.: KHG, 3. Bez., Haus der Barmherzigkeit, Marienpfarre, 5. Bez.: englischsprechende afrikanische Neu-Ottakring Gemeinde (1 EP, 1 JP), 9. Bez: 50 L, 7 L/P, 30 GA, 188 HL, 7 HL/P französischsprechende afrikanische Gemeinde Koreanische Curia Wien: 2 EP Koreanische Gemeinde (2) überpfarrliche Präsidien: Betreuung von 9 L, 17 HL Blinden, Straßenmädchen, YOU-Magazin 55 L, 2 L/P, 22 JL, 40 GA, 160 HL, 8 HL/P Philippinische Curia Wien: 3 EP Philippinische Gemeinde (3) EC „Mittlerin aller Gnaden“, 37 L, 3 L/P, 67 HL Wien Süd und Ost: 10 EP, 1 EP/neu, 1 JP An der Muttergotteskirche, Aspern, Kroatische Curia Wien: 4 EP, 1 JP/neu Salvator am Wienerfeld, St. Johann Kroatische Gemeinde (4 EP, 1 JP/neu) 37 L, 2 L/P, 13 JL, 396 HL Evangelist, St. Rochus (3 EP, 1 JP), Kaiserebersdorf, Namen-Jesu-Pfarre, Oase des Friedens 58 L, 7 L/P, 25 GA, 121 HL, 1 HL/P EC „Königin des Friedens“, Wien-West: 6 EP Hütteldorf, Mauerbach, Oberbaumgarten, Penzing, Schönbrunn-Vorpark, St. Josef/ Reinlgasse 31 L, 6 GA, 100 HL
26 Legionsleben Angeschlossene Räte Curia Klattau 4 EP: Klattau (2), Pilsen, Tajanov im Ausland Comitium Olmütz 6 EP: Olmütz, BULGARIEN Mohelnice, Kroměříž, Litovel, Ostrau, Curia Svischtov: 4 EP: Svischtov, Senice na Hane Trantschviza, Belene, Maltschika Curia Brünn 3 EP: Brünn (3) dem Senatus direkt angeschlossen: 3 EP: Sofia (2 EP), Gostilja UKRAINE Comitium Schitomir 4 EP MOLDAWIEN Curia Chisinau 9 EP: Chisinau, Stauceni, Curia Schitomir: 4 EP Benderi, Tiraspol, Slobozia Rascov, Grigorovka, Belz, Ribnitza, Raschkov Curia: Nowograd: 5 EP Curia Berditschew 1: 5 EP SLOWAKEI Curia Trnava 10 EP, 1 JP: Trnava, Curia Berditschew 2: 7 EP Pezinok, Casta, Budmerice, Rimavska Curia Kiew: 5 EP Sabota, Trstin, Sväty Jur, Modra, Senkvice, Bratislava Curia Kamenets Podolskij: 10 EP Comitium Zseliz 15 EP: Szeliz (3), Nyir, Curia Slobidka: 3 EP Ipolyszákallos, Szögyén, Leva (3), Szimö, Csás, Zsernlér Curia Tscherniwtsi: 11 EP Curia Komorn 5 EP: Komárom, Curia Rowno: 7 EP Nemescócsa, Nagymegyer, Szimó, Curia Nikolaew: 5 EP Aranyos, Örsújfalu Präsidien: Harkov (2), Zaporosche, Curia Egyházgelle 8 EP: Egyházgelle (2), Donetsk, Lemberg Felbar, Csallóközcsütörtök, Nagypaka, Egyházfa Studentencuria Ost: 4 EP Curia Dunaszerdahely 6 EP: Studentencuria West: 6 EP Dunaszerdahely, Csallóközkürt, Szentmihályfa, Kisudvarnok, Felsöszeir Griech. Kath. Präsidien: 2 EP: Weliki Mosti, Brodi Curia Kolon TSCHECHIEN Comitium Prag 14 EP: Cesky Brod, Prag (7), Kolin, Uvaly, Roudnice; Lisany, Kamenne
Legionsleben 27 Wiltrud Zecha PPC – Schmankerl W er als Legionär noch nie auf PPC war, hat echt etwas verpasst. Es be- deutet, dem Legionsleben Abenteuer und Abend meist nur kurze Kontakte. Wenn sie sich Zeit zum Gespräch nehmen, spü- ren wir das Elend und die Not so mancher Würze zu verleihen. Die „Wanderschaft Dame. In der Slowakei sind die Menschen für Christus“ wie die deutsche Bezeich- Gott sei Dank sehr offen für den Glauben, nung für Peregrinatio pro Christo heißt, haben aber wenig Ahnung vom Apos- führt uns in ein fremdes Land, um mit tolat, zu dem wir Laien gerufen sind. In fremden Menschen offene und oft sehr Kiew geschehen die meisten Wunder und persönliche Gespräche, nämlich über den wir lernen eine andere Welt kennen. Die Glauben zu führen. Besonders spannend beiden Teams in Lourdes haben verschie- ist dies in anderssprachigen Gebieten, da dene Aufgaben, aber es ist wunderbar, spürt man so wie sonst kaum den Heiligen eine ganze Woche oder sogar länger in Geist, der uns führt und hilft, die Ange- dieser Stadt die Nähe der Muttergottes zu sprochenen zu verstehen. Besonders heu- spüren. Nie lernt man eine Gegend besser er, im Fatima-Jubiläumsjahr, können wir kennen, als wenn man etliche Tage auf der Muttergottes ein schönes Geschenk verschiedenen Plätzen mit Menschen der machen und ihr für die Glaubensverkün- Stadt spricht. Im Teilen unseres Glaubens digung eine Woche schenken. wächst unser eigener Glaube. Und wenn In Paris werden die Legionäre sicher wir dann am Abend müde und hungrig auf viele Muslime treffen, die sich oft ins Quartier kommen, mit den Mitlegio- freuen, mit gläubigen Menschen reden zu nären schöne Gemeinschaft erleben und können. Mit den Franzosen gibt es eher Gott im Gebet für die vielen Begegnungen intensive Gespräche über Gott und die danken können, dann ist dies wirklich ein Welt. Es war geplant, dass ein Team heuer erfüllter Tag. in die Lutherstadt Eisleben geht, um dort Hoffentlich machen sich heuer noch den Menschen die Schönheit des katholi- viele Legionäre auf den Weg, mit Maria schen Glaubens nahe zu bringen. Leider dem Auftrag Jesu zu folgen: „Geht hinaus haben wir dafür vom zuständigen Priester in alle Welt und verkündet die Frohe Bot- eine Absage bekommen, dafür wollte die schaft allen Geschöpfen!“ Muttergottes, dass Legionäre aus Öster- reich in Bonn die Frohe Botschaft ver- künden. In Hamburg auf der Reeperbahn warten schon viele armselige Gestalten auf Trost und freundliche Worte und den Se- gen. Mit den Straßenmädchen gibt es am
28 Legionsleben Hans Kronspieß „Es gibt nur einen Gott“ „U nser Glaube wird gestärkt, wenn wir ihn mit anderen teilen.“ Mit diesem Satz gab die Präsidentin der Legion Mari- Dostal verstand es hervorragend, ihre Zuhörer mit praktischen Beispielen zu fesseln. ens, Wiltrud Zecha, die Richtung vor für Gleich zu Beginn führte sie den Fall das spezielle Apostolat, das am Samstag, einer im Geheimen zum Christentum 25. Februar 2017 auf dem Programm stand. konvertierten Iranerin an, der von ihrem Mehr als 40 Legionäre waren an diesem Nachbarn in Teheran die Polizei ins Haus Tag ins Erzbischöfliche Palais in Wien geschickt wurde. Der gute Mann hatte gekommen, um sich mit der Frage zu zwar keinerlei handfeste Beweise für die befassen: „Wie bringen wir den Moslems Konversion seiner Nachbarin, aber ein Christus?“ stichhaltiges Argument: Sie sei in letzter Nach den Eröffnungsgebeten mit dem Zeit so freundlich gewesen, sie könne kei- freudenreichen Rosenkranz sollte in ne Muslima mehr sein. Besser kann man einem Vortrag von Dr. Friederike Dostal, wohl kaum illustrieren, dass Christen und die im Pastoralamt der Erzdiözese Wien Moslems unterschiedlich „ticken“. das Referat „Erwachsenenkatechumenat Freilich gibt es auch Gemeinsamkeiten. und Verkündigung“ leitet, das theoreti- Dr. Dostal arbeitete sie heraus: „Christen sche Rüstzeug vermittelt werden. Den und Moslems beten nur einen Gott an; sie Legionären wurde dabei allerdings keine rechnen mit seiner Barmherzigkeit; und „graue Theorie“ vorgesetzt, sondern Dr. sie glauben, dass er am jüngsten Tag die Menschen richten wird.“ Selbstverständlich bewegte sich der Vortrag auf dem Boden der kirchlichen Lehre. So bezog sich Dr. Dostal zum Beispiel auf „Evangelii gaudium“, das erste Apostolische Schreiben von Papst Franzis- kus, oder auf „Nostra aetate“, das Doku- ment des Zweiten Vatikanischen Konzils über die Haltung der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen. Es wurde betont, dass „eine Haltung der Offenheit“, „eine Begegnung auf Augenhöhe“ beim Umgang mit Moslems ganz entschei- Bei der Gruppenarbeit FOTO: SCHMAUZ dend sei. Allerdings – darauf bestand die
Legionsleben 29 Referentin: „Wir dürfen dabei unsere eigene Posi- tion nicht aufgeben!“ Energisch reagierte Dr. Dostal auch, als im Auditorium die Rede war „von unserem Gott und dem Gott der Moslems“. Mit Nachdruck betonte die Katechetin: „Es gibt nur einen Gott, Christen und Moslems haben denselben Gott! Was sie unterscheidet, sind nur die verschiedenen Vor- stellungen von Gott.“ Den Abschluss des the- oretischen Teils bildete P. Florian und die Referentin FOTO: SCHMAUZ ein Rollenspiel: Es wurden Gruppen mit jeweils drei Dreifaltigkeit oder dem der Gottesmutter- Personen gebildet: Einer spielte einen schaft Marias – hatten. Es gab aber auch Christen, der die schwierigen Themen viele positive Erfahrungen. So berichtete „Dreifaltigkeit“ oder „Was bedeutet mir beispielsweise eine Legionärin, dass sie Jesus“ zu erklären hatte; ein anderer stellte zunächst von einer Gruppe von Muslimas einen Moslem dar, der Erklärungen er- schroff abgewiesen worden war. Sie und hielt und Fragen zu stellen hatte; die dritte ihre Partnerin setzten sich daraufhin zum Person schließlich hatte die Szenerie zu Gebet nieder. Nach einer Weile kamen die beobachten. Obwohl das Spiel nur etwa Muslimas zurück und entschuldigten sich fünf Minuten dauerte, vermittelte es doch für ihr Verhalten. eine Ahnung, wie groß die Schwierigkei- Diese und ähnliche Erfahrungen fasste ten beim Dialog sein würden. zum Abschluss P. Florian Calice, der Das praktische Apostolat begann nach Geistliche Leiter der Legio Mariae, so dem „Engel des Herrn“ zu Mittag. Die zusammen: „Es soll uns zuerst um die Legionäre wurden wie gewohnt zu zweit menschliche Begegnung gehen und nicht ausgesandt. Die Einsatzgebiete verteilten um eine theologische Diskussion.“ Und sich über ganz Wien: von Ottakring bis Wiltrud Zecha sekundierte: „Auch Frank Simmering und von Floridsdorf bis zum Duff ging es immer zuerst um die Freund- Hauptbahnhof. schaft mit den Angesprochenen.“ Beim anschließenden Erfahrungsaus- tausch kamen etliche Schwierigkeiten ans Licht, die die angesprochenen Moslems mit christlichen Begriffen – etwa dem der
Sie können auch lesen