REGINA LEGIONIS Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich

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REGINA LEGIONIS Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
REGINA LEGIONIS
          Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
3– 2017
REGINA LEGIONIS Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
Komm, Heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen,
                                                                      FOTO: WAGENSONNER

entzünde in uns das Feuer deiner Liebe. Sende deinen Geist aus, und
  alles wird neu geschaffen, und du erneuerst das Antlitz der Erde.
REGINA LEGIONIS Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
Leitartikel
  REGINA
                                                 P. Michael Fritz OSB
  LEGIONIS                                   4   Was die Mutter Gottes will!
  3 – 2017                                   Spirituelles
                                                 P. Florian Calice CO
                                             8   Maria, „furchtbar wie ein Heer
Liebe Legionäre, Hilfslegionäre und              in Schlachtbereitschaft“?
Freunde der Legion Mariens!
                                                 P. Alkuin Schachenmayer OCist
Im Marienmonat und auf Pfingsten hin
                                             11 Wer nicht wirbt, der stirbt
bitten wir Maria mit den Aposteln um             Frank Duff
den Heiligen Geist, dessen Führung wir       14 Der Abendmahlsaal
in den Familien, in der Kirche und in der        Martha Holzmann
ganzen Welt dringend brauchen. Jesus         16 Typisch katholisch – Maria
hat ihn uns ja als Tröster und Beistand          P. Josef Haspel OSB
verheißen.                                   18 Liebe Hilfslegionäre
Wieder gehen in den nächsten Wochen
viele Legionäre in der PPC auf „Wan-         Legionsleben
derschaft für Christus“ in verschiedene          Hans Kronspieß
Länder, um den Menschen dort die Liebe       20 Statistik 2016
Gottes zu verkünden. Begleiten wir sie im        Witrud Zecha
Gebet, dass sich die Herzen der Gesprächs-   27 PPC-Schmankerl
partner für die Gnade Gottes öffnen.
                                                 Hans Kronspieß
Im Mai geht meine Amtszeit als Präsiden-
tin des Senatus von Österreich zu Ende.
                                             28 „Es gibt nur einen Gott“
Diese Aufgabe war mit vielen Gnaden ver-         Marijana Pehar
bunden. Euch allen, liebe Legionäre und      30 Seit ihr in mein Leben
Hilfslegionäre, sage ich ganz herzliches         getreten seid
Vergelt’s Gott für Euer Mittragen durch
                                             Splitter
das Gebet und Opfer.                                                              Madonna im Rosenhag, Stephan Locher FOTO: ARCHIV
Weiterhin bitte ich Euch um Euer Gebet       32 Gebetserhörungen
für den nächsten Präsidenten und die         33 Gebetsmeinungen
Amtsträger des Senatus, die mit viel Freu-
de und Verantwortung ihren Dienst tun.        Eindrücke
                                             34 Unsere Gesandten
Im Gebet verbunden grüßt Euch alle ganz           im Ausland unterwegs
herzlich
                                             Veranstaltungstipps
Wiltrud Zecha, Senatuspräsidentin            36 Mai bis Juli 2017
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4 Leitartikel

  P. Michael Fritz OSB

 Was die Mutter Gottes will!

 I  mmer wenn von den Erscheinungen
    der seligsten Jungfrau und Gottesmutter
 Maria in Fatima die Rede ist, denken alle
                                              den Rosenkranz betet, um den Frieden
                                              für die Welt und das Ende des Krieges zu
                                              erlangen, denn nur sie kann auch helfen.“
 an die „drei Geheimnisse“, die Maria den     Am 15. August 1917 spricht Maria aber-
 Hirtenkindern anvertraut hatte. Diese        mals: „Ich will, … dass ihr weiter jeden
 drei Geheimnisse sind inzwischen vielen      Tag den Rosenkranz betet.“ Und am 13.
 hinlänglich bekannt. Übersehen werden        September: „Betet weiter den Rosenkranz,
 dabei die drei Botschaften, die Wünsche,     damit ihr das Ende des Krieges zuwege
 die Jesus und Maria im Namen Gottes          bringt.“ Schließlich sagt die Gottesmutter
 den Kindern vorlegten und die für alle       am 13. Oktober 1917 zu Lucia: „Ich möchte
 Katholiken bis heute und in Zukunft Gel-     dir sagen, ihr sollt mir zu Ehren hier
 tung haben: die Bereitschaft zum (Sühn-)     eine Kapelle bauen, ich bin die Frau vom
 Opfer, das tägliche Beten des Rosenkran-     Rosenkranz, und dass ihr weiterhin jeden
 zes und die Andacht zum Unbefleckten         Tag den Rosenkranz beten sollt.“
 Herzen Mariens. Zur Sühne fanden Sie,           Bei jeder der sechs Erscheinungen in
 lieber Leser, zwei Beiträge in der letz-     Fatima bringt Maria ihren Willen zum
 ten Nummer der Regina Legionis, über         Ausdruck, dass die Kinder täglich den
 die Andacht zum Unbefleckten Herzen          Rosenkranz beten sollen! Dabei sagt die
 Mariens werde ich Ihnen in der folgenden     selige Jungfrau dreimal ausdrücklich „Ich
 Ausgabe zusprechen dürfen. Hier nun          will“ und einmal „Ich möchte“. Es ist ihr
 ein paar einfache Gedanken zum heiligen      Herzenswunsch, dass die Kinder Tag für
 Rosenkranz.                                  Tag dieses wunderbare und so kraftvolle
                                              Gebet sprechen. Welche Macht ist dem
 Es ist Mariens Wille                         Rosenkranz von Gott verliehen! Wieder-
 Bereits bei der ersten Erscheinung           holt begründet Unsere Liebe Frau ihren
 Mariens am 13. Mai 1917 trägt die selige     Willen zum täglichen Rosenkranz damit,
 Jungfrau den Kindern auf: „Betet täglich     dass die Kinder den Frieden und das Ende
 den Rosenkranz, damit ihr den Frieden        des Krieges mit dem Rosenkranz erwir-
 für die Welt und das Ende des Krieges        ken: „Damit ihr das Ende des Krieges
 erlangt.“ Am 13. Juni 1917: „Ich will, …     zuwege bringt!“ Welch hehrer Gedanke!
 dass ihr jeden Tag den Rosenkranz betet.“    Drei Kinder, kaum zehn Jahre alt, sollen
 Am 13. Juli sagte Unsere Liebe Frau: „Ich    das Ende des ersten Weltkrieges „zuwege
 will, … dass ihr weiter jeden Tag zu Ehren   bringen“. Nicht mit Waffengewalt – das
 Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz           wäre lächerlich, sondern mit der Macht
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Leitartikel 5

Den Kindern den Rosenkranz lehren ist eine Tat für die Rettung der Welt FOTO: HOFSTÄTTER

des Gebetes und der Liebe, die dieses                  den Frieden nicht erst einmal gebracht!
Gebet erfüllt.                                         Denken wir nur an die beiden großen
                                                       Siege der Rosenkranzkönigin: 1571 die
Sie bringt den Erlöser,                                Seeschlacht von Lepanto und 1683 die
den Friedensfürsten                                    Befreiung Wiens! Die alles entscheiden-
Die reine Jungfrau Maria will durch                    de Wende im Leben der Menschen zum
das Gebet der reinen Kinderherzen den                  Frieden, zum Guten brachte Maria aber
Krieg beenden und den Frieden den                      viel früher. Das Handbuch spricht vom
Menschen auf Erden schenken. Sie hat                   Wendepunkt aller Zeiten, von der
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6 Leitartikel

 „bedeutendsten Friedensverhandlung,
 die es je gab – der zwischen Gott und
 den Menschen“. Gott sandte an seiner
 statt einen seiner höchsten Engel, für die
 Menschheit wählte der Allweise Gott die
 Jungfrau Maria als Verhandlungspart-
 nerin. Maria führte diese Verhandlung
 klug und vor allem voll des Glaubens:
 „Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir
 geschehe nach deinem Wort.“ (vgl. Lk
 1,38) „Diese Worte brachten Gott zur
 Erde herab und besiegelten den großen
 Friedensvertrag mit der Menschheit.“
 (Handbuch der Legion Mariens, S.               Kerzenprozession – Der Rosenkranzsühnekreuzzug
 348) Ihr Glaube brachte den Fürst des          ermutigt zum täglichen Rosenkranzgebet
 Friedens, wie die Heilige Schrift sagt, den    FOTO: INTERNET

 Erlöser und Erretter, den Sohn Gottes zu
 uns Menschen. In ihm ist uns aller Friede      mitteilen, als das, was ihm der Höchste
 geschenkt!                                     befohlen? Es folgen die Worte Elisabeths,
    Im Beten des Rosenkranzes führt uns         die erfüllt ist vom Heiligen Geist, das heißt
 unsere Mutter Maria hinein in das große        durch sie spricht der Heilige Geist selbst:
 Geschehen der Erlösung: Das Glaubens-          „Gesegnet bist du mehr als alle anderen
 bekenntnis stellt uns auf das feste Funda-     Frauen und gesegnet ist die Frucht deines
 ment unseres Glaubens an den Dreifal-          Leibes.“ (vgl. Lk 2,42) Den Höhepunkt
 tigen Gott, an seine Schöpfung und die         des „Gegrüßet seist du, Maria“ bildet der
 Erlösung der Schöpfung.                        Name Jesus! Ihn gilt es anzubeten! Ihn gilt
    Das Vaterunser ist uns vom Herrn            es zu betrachten! Die 20 Geheimnisse des
 selbst geschenkt. Jesus hat uns nichts         Lebens und Sterbens und der Verherr-
 anderes gesagt, als das, was er vom Vater      lichung Jesu werden uns von Maria vor
 gehört hat: „Ich habe euch alles mitgeteilt,   Augen gestellt, ja ins Herz gesprochen. Sie
 was ich von meinem Vater gehört habe.“         selbst zeigt uns Jesus, ihren Sohn, und er
 (Joh 15,15) Was Jesus uns mit dem Herren-      selbst zeigt uns Maria, seine und unsere
 gebet geschenkt hat, zeigt sich im Licht       Mutter! Sie eröffnet uns voll Liebe das
 seines Wortes: „Ich habe ihnen deinen          Wirken Jesu zu unserer Erlösung und
 Namen bekannt gemacht und werde ihn            der Herr verherrlicht sich darin, dass er
 bekannt machen, damit die Liebe, mit           uns die so maßgebliche Sendung seiner
 der du mich geliebt hast, in ihnen ist und     Mutter im Werk der Erlösung erschließt.
 damit ich in ihnen bin.“ (Joh 17,16)           Der letzte Teil des Ave Maria entstammt
    Der erste Teil des Ave Maria ist der        dem Gebet der Kirche, die ihrerseits vom
 Gruß des Engels an die Jungfrau von Naza-      Heiligen Geist erfüllt „im Geist und in der
 reth und damit ebenfalls Wort Gottes. Wie      Wahrheit betet“. (vgl. Joh 4,23f)
 könnte dieser treue Diener etwas anderes
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Leitartikel 7

Gebet in Vollmacht
                                               „Wir müssen viel beten und auch
Es ist bemerkenswert: Die Apostel beglei-
                                                andere um ihr Gebet bitten, damit
ten Jesus etwa drei Jahre lang, sehen wie
er Dämonen austreibt, Kranke heilt, Brot        Maria als Königin in unseren
vermehrt und Tote erweckt. Sie bitten           eigenen Herzen herrschen möge.“
ihn aber: „Herr, lehre uns beten“. (Lk 11,1)
Offenbar haben sie erkannt, woher der          Alfie Lambe
Menschensohn seine Macht nahm! Wenn
Maria uns heute einlädt, ja ich meine sie
fordert uns auf, jeden Tag den heiligen        Rosenkranz, doch ist er jedem innigst
Rosenkranz zu beten, dann dürfen wir           empfohlen. „Kein Tag ohne den Rosen-
von ihr erbitten: „Mutter, lehre uns beten!    kranz Unserer Lieben Frau!“ sollte unser
Lehre uns zu beten, wie du Jesus, deinen       Motto sein. Wenn drei Kinder mit dem
Sohn beten gelehrt hast.“ Unsere Mutter        Rosenkranz das Ende eines Weltkrieges
der Gnaden wird uns immer das geben,           zuwege bringen, was ist dann einem Heer
was Gott uns geben will; sie wird uns im-      in Schlachtbereitschaft mit dieser Waffe
mer das lehren, was der Heilige Geist uns      des Heiligen Geistes möglich! Wenn drei
lehren möchte: Sie bringt uns Jesus! Sie       Kinder mit dem Rosenkranz den Frieden
lehrt uns Jesus! So führt uns der Rosen-       in der Welt herbeiführen können, sollte
kranz immer zu unserem Herrn und Gott,         dann die Legion Mariens nicht die Bekeh-
zu unserem Erlöser und Heiland, indem          rung und Rettung der Welt erstreben?
alles Heil, aller Friede und alle Gnade zu        Sr. Lucia meinte einmal, es gebe keine
finden ist. Die Geheimnisse des Rosen-         Schwierigkeit und kein Problem auf Erden,
kranz legen es offen: Dieses Gebet geht        sei es materieller oder geistiger Natur, das
immer in die Herzmitte unseres Glaubens,       mit dem Rosenkranz nicht zu lösen wäre.
gleichsam durch das Unbefleckte Herz           Es ist der Herr selbst, der in der Kraft seines
Mariens in das Heiligste Herz Jesu, das,       Heiligen Geistes durch Maria im Rosen-
am Kreuz von der Lanze durchbohrt, die         kranz am Werk ist. Er selbst formt und
Quelle aller Gnade ist.                        heiligt die Herzen durch das Wirken seiner
                                               Mutter in diesem machtvollen Gebet!
Werkzeug des Friedens                          Bitten wir die seligste Jungfrau wirklich aus
und der Bekehrung                              ganzem Herzen um den felsenfesten, uner-
Wie den drei Hirtenkindern von Fatima          schütterlichen Glauben; bitten wir sie um
so ist auch den Legionären Mariens von         ihren Glauben, den Glauben, der ihr Un-
ihrer Mutter und Königin der Rosen-            beflecktes Herz ganz und gar erfüllt: „Bei
kranz in die Hand gegeben, damit sie ihn       Gott ist nichts unmöglich.“ (Lk 1,37) Dann
täglich beten – was übrigens nicht bloß        werden wir sehen, was Jesus uns verheißen
fünf Geheimnisse bedeuten muss: Der            hat: „Wer an mich glaubt, wird die Werke,
Rosenkranz bestand damals aus 15 Ge-           die ich vollbringe, auch vollbringen und er
heimnissen, heute aus 20! Der aktive Le-       wird noch größere vollbringen, denn ich
gionär ist nicht verpflichtet zum täglichen    gehe zum Vater.“ (Joh 14,12)
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8 Spirituelles

  P. Florian Calice CO

 Maria, „furchtbar wie ein Heer
 in Schlachtbereitschaft“?

 D    ie Legionäre Mariens – aktive und
      betende Mitglieder – beten täglich
 die Catena Legionis. Sie besteht aus dem
                                              Nachwuchs und ihren Nachwuchs. Er
                                              trifft dich am Kopf, und du triffst ihn an
                                              der Ferse.“ (Gen 3,15)
 Magnificat, dem Lobpreis, den die Got-          Von diesem Kampf spricht auch das
 tesmutter bei ihrem Besuch bei Elisabeth     Buch der Offenbarung des Johannes in
 angestimmt hat, der kurzen Anrufung          dramatischen Bildern: „Dann erschien
 der Unbefleckten Empfängnis, wie sie auf     ein großes Zeichen am Himmel: eine
 der Wunderbaren Medaille eingeprägt ist,     Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond
 sowie dem Tagesgebet vom Messformular        war unter ihren Füßen und ein Kranz
 „Maria, Mittlerin aller Gnaden“. Das Mag-    von zwölf Sternen auf ihrem Haupt …
 nificat wird von einer Antiphon umrahmt,     Ein anderes Zeichen erschien am Him-
 in der Maria als „schön wie der Mond,        mel: ein Drache, groß und feuerrot, mit
 leuchtend wie die Sonne und furchtbar        sieben Köpfen und zehn Hörnern und mit
 wie ein Heer in Schlachtbereitschaft“        sieben Diademen auf seinen Köpfen. Sein
 bezeichnet wird.                             Schwanz fegte ein Drittel der Sterne vom
    Woher stammen diese Bilder und was        Himmel und warf sie auf die Erde herab.
 bedeuten sie? Um zu verstehen, warum         Der Drache stand vor der Frau, die gebä-
 die Legion diese Antiphon in ihrem           ren sollte; er wollte ihr Kind verschlingen,
 täglichen Gebet verwenden wollte, ist es     sobald es geboren war.“ (12,1-4)
 gut, an den Anfang des Handbuchs zu             Die Kirche hat diese Stellen immer
 gehen. Dort wird im Kapitel über den         schon auf die Gottesmutter als ihr Urbild
 Namen und den Ursprung der Legion            und auf sich selbst in all ihren Gliedern
 das Konzilsdokument ‚Gaudium et Spes‘,       bezogen. Während die Gottesmutter, die
 Abschnitt 13, zitiert, in dem es heißt:      Unbefleckte, diesen Kampf für sich selbst
 „Deshalb stellt sich das ganze Leben der     bereits siegreich bestritten hat, steht sie
 Menschen, das einzelne wie das kollektive,   immer noch gemeinsam mit uns, ihren
 als Kampf dar, und zwar als einen drama-     Kindern, im Krieg gegen die Sünde.
 tischen, zwischen Gut und Böse, zwischen        Auf diesem Hintergrund ist nun die
 Licht und Finsternis“.                       Antiphon zum Magnificat zu verstehen,
    In diesen Kampf sieht sich die Legion     die anders als die anderen Stellen, die sich
 Mariens gestellt, jenen Kampf, der schon     ganz am Anfang und am Ende der Bibel
 im Buch Genesis von Gott ‚ausgerufen‘        befinden, mitten drin, nämlich im Ho-
 worden ist: „Feindschaft setze ich zwi-      henlied (6,10) steht: Dort heißt es nämlich
 schen dich und die Frau, zwischen deinen     über die Braut: „Wer ist es, die aufsteigt
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Spirituelles 9

Bei der Acies zeigt sich die Legion als Heer in Schlachtbereitschaft FOTO: ARCHIV

wie die Morgenröte, schön wie der Mond,                  in Schichten von Steinen erbaut; tausend
leuchtend wie die Sonne, furchtbar wie ein               Schilde hängen daran, lauter Waffen von
Heer in Schlachtbereitschaft?“ Während es                Helden.“
in der Einheitsübersetzung jetzt stattdes-                  Das ist nun tatsächlich eine wunderbare
sen heißt „prächtig wie Himmelsbilder“,                  Charakterisierung der Jungfrau Maria, die
so ist in der Jerusalemer Bibel und in                   schon auf Erden von wirklich anziehender
allen anderen Übersetzungen stets vom                    Anmut der Tugend war, durch Demut,
„Staunen oder Schrecken“ die Rede,                       Milde, Liebe, Hilfsbereitschaft (vom
die einen angesichts eines geordneten                    Besuch bei Elisabeth bis zur Hochzeit in
Heeres ergreift, einer Armee, die aufge-                 Kana), zugleich aber auch von einer uns
stellt ist zum Kampf. Man könnte also in                 blendenden Heiligkeit, wenn wir ihre
der Zusammenschau mit den anderen                        vollkommene Sündenlosigkeit und ihren
Übersetzungen sagen, dass hier die Braut                 umfassenden Glauben betrachten, und
beschrieben wird als sowohl von „an-                     schließlich von großer Tapferkeit und
ziehender Schönheit“, von „blendender                    Seelenstärke, inmitten aller Herausfor-
Herrlichkeit“ und von „Ehrfurcht gebie-                  derungen und Leiden. Beides gehört zur
tender Stärke“. Das passt auch zu Vers 4,4,              Gottesmutter, die Milde und die Ent-
in dem die Braut u.a. auch so beschrieben                schlossenheit. In der Tierwelt zeichnen
wird: „Wie der Turm Davids ist dein Hals,                sich manche Muttertiere sowohl durch
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10 Spirituelles

  große Fürsorglichkeit als auch durch           und dann gegen das Böse, in das sich
  extreme Furchtlosigkeit aus, wenn es um        die Menschheit verstrickt hat, gegen die
  ihren Nachwuchs geht. Als die Waffen           Ketten von Unwahrheit oder schlechten
  noch nicht so schlagkräftig waren wie          Leidenschaften, durch die der Satan sie
  heute, wusste jeder Jäger, dass es äußerst     fesseln möchte. In diesem Kampf müssen
  gefährlich war, sich der Auseinanderset-       wir auf Maria schauen, und ihr folgen, mit
  zung mit einer Bärenmutter oder einer          ihr und unter ihrer Führung kämpfen, mit
  führenden Bache zu stellen.                    ihrer Taktik und ihren Waffen.
     Wie tröstlich ist es für uns zu wissen,
  dass wir in diesem dramatischen Kampf
  eine so starke Frau als Helferin haben!
  Mark Twain, ein Protestant, der die            „Vor allem befolge sehr getreulich
  Gottesmutter sicher nicht so gekannt
  und verehrt hat, wie wir es tun, überträgt      das tägliche Gebet, die Catena.
  all diese wunderbaren Eigenschaften in          Jeder Legionär, ob Priester,
  seinem zauberhaften Roman über Jeanne
                                                  Ordensmitglied, aktives Mitglied
  d’Arc auf diese heilige Jungfrau von Or-
  leans, die die Truppen Frankreichs gegen        oder Hilfslegionär, betet dieses
  die englischen Besatzer anführt. Es gelingt     Gebet jeden Tag. Das Wort Catena
  ihm dabei phantasievoll das Bild eines
  unvorstellbar gewinnenden, vollkomme-           bedeutet Kette. Jeder Legionär ist
  nen und starken Mädchens zu zeichnen,           ein Glied in dieser Kette, von der
  das seine Verwirklichung eben nur in der
                                                  man jetzt behaupten kann, dass
  Jungfrau von Nazareth gefunden hat.
     Nur ein Werk des Hl. Geistes kann            sie die Welt umringt. Sei nicht
  einen Menschen hervorbringen, der               einer, der durch Vernachlässigung
  zugleich Milde und Stärke, Sanftmut und
  Kampfesmut, feinfühliges Mitleid und            der täglichen Pflicht diese
  gebieterische Autorität in sich vereint. Wie    Gebetsvereinigung zerbricht.“
  oft wird Heiligkeit einseitig dargestellt,
  wie oft gibt es in unseren Reihen zwar         Edel Mary Quinn
  Mildtätigkeit, aber weniger Bereitschaft,
  sich dem Kampf zu stellen. Die Muttergot-
  tes ist die milde Jungfrau, die den Kampf
  nicht scheut, die dem Satan mit aller Ent-
  schlossenheit entgegen tritt, die sich vor
  nichts fürchtet – ganz besonders, wenn es
  darum geht, für uns, ihre geliebten Kinder,
  einzutreten und uns zu beschützen.
     Dabei ist wichtig zu bemerken, dass
  es nicht ein Kampf gegen jemanden ist,
  sondern gegen die Sünde zuerst in uns,
Spirituelles 11

P. Alkuin Schachenmayr OCist

Wer nicht wirbt, der stirbt

Warum wir Werbung machen sollen               und 1970ern. Die Gesellschaft eröffnete
                                              im Oktober 1958 den regulären transatlan-
Jede Bewegung braucht Initiative und          tischen Flugverkehr zwischen New York
Werbung. Die Kinder dieser Welt, die          und Paris. Sie war die Fluggesellschaft
bekanntlich oft klüger sind, als die Kinder   schlechthin … bis sie 1991 zugrunde ging.
des Lichtes, haben in ihren Werbewissen-      Wer kennt sie heute noch? Der Name
schaften mehrere Gründe für die Werbung       Kodak stand ebenso über Generationen
erarbeitet, die man gut auf die Legionsar-    hinweg für Vertrauen und Tradition in
beit übertragen kann. Die klassischen Wer-    allem, was mit Fotografie zu tun hat. 1988
bungsargumente sind: Wir selber können        war die internationale Firma Arbeitge-
unsere Inhalte und unser Image am besten      berin für 145.300 Menschen. Sie hat bei
präsentieren. Oder: Werbung erlaubt es,       der Ankunft der Digitalkamera katast-
unseren „idealen“ Kunden auszusuchen          rophale Fehlkalkulationen gemacht und
und ihn anzusprechen, in unserem Fall         schrumpfte zunächst auf 10% ihrer Größe,
also: Idealisten, Marienverehrer, Missiona-   bis sie 2012 in den Konkurs ging.
re. Weiters erhöht die Werbung – so weiß         Es gibt auch kirchliche Missionsinitia-
der Kaufmann – das allgemeine Bewusst-        tiven, die einst groß und mächtig waren,
sein für das Produkt und verleiht ihm         die scheinbar unzerstörbar waren, etwa die
eine Allgegenwart. Weil sie viel Werbung      Societé des Missions Étrangères (Pariser
macht, ist die Legion überall bekannt, wo     Mission). Sie wurde vor 350 Jahren gegrün-
es die Kirche gibt. Schließlich erscheinen    det. Mehr als 4.500 Missionare wurden
wir durch Werbung lebendiger. Wer viel        entsandt, sehr viele nach Indochina. Sie
Werbung macht, dem geht es gut.               verabschiedeten sich von ihren Eltern und
   Wenn die Legion überleben will, muss       Geschwistern am französischen Hafen auf
sie Werbung machen. Es ist nicht selbst-      Lebenszeit. Sie sehnten sich nach Seelen,
verständlich, dass es uns in 50 Jahren noch   wollten das Evangelium als Botschaft der
gibt. So gut etabliert unsere 1921 gegrün-    Rettung bekannt machen, und waren
dete Bewegung zu sein scheint: Genügend       bereit, dafür Opfer zu bringen, ja sogar ihr
allseits bekannte Markenzeichen und           Blut zu vergießen. Die Ausbildungshäuser
kirchliche Bewegungen, die zu früheren        stehen heute noch und bezeugen die einst
Zeiten als felsenfest galten, sind inzwi-     grandiosen Dimensionen dieser Bewegung,
schen verschwunden.                           aber: Heute sind sie leer.
   Die Fluggesellschaft Pan Am war               Allerdings ist die Kirche in Vietnam,
weltweiter Marktführer in den 1960ern         einem damaligen Zielgebiet der
12 Spirituelles

  Passen wir auf, das wir im vielfältigen Angebot nicht untergehen FOTO: WAGENSONNER

  Pariser Mission, heute in Blüte. Sie führt            Dialog.“ Diese Einstellung beschleunigte
  diesen Zustand ganz bewusst auf Märty-                den Niedergang der europäischen Missi-
  rer zurück, deren Gedenktag (Andreas                  onsgesellschaften und öffnete das Feld der
  Dung Lac und 116 Gefährten) dort ein                  Mission für islamische Glaubensboten,
  Höhepunkt des Kirchenjahres ist. Nicht                Sekten und Esoteriker. Sie verzeichnen
  wenige der Märtyrer kamen aus der                     jährlich steigende Erfolge, auch unter
  Pariser Mission.                                      abgefallenen Katholiken in Europa.
     Was zwischen dem einstigen Hoch und
  dem jetzigen Tief kam, war nicht nur die              Was wir zu werben haben
  Säkularisierung der europäischen Gesell-              Langjährige Legionäre wissen darüber
  schaft, sondern auch die Veränderung des              zu berichten, wie sich ihr Glaubensleben
  Missionsbegriffes seit den 1970er Jahren.             durch die Legion vertieft hat; durch die
  Der Generalsekretär der österreichischen              gesunde Herausforderung des regelmäßi-
  Superiorenkonferenz der Männerorden                   gen Apostolates (vor allem Hausbesuche
  bestätigte die neue Missionstheologie                 und Straßenapostolat) sind sie zu gestei-
  kürzlich bei einer Rede in Wien mit der               gerter Authentizität und Glaubenswürdig-
  Behauptung, „dass das historische Missi-              keit gelangt. Das wöchentliche Treffen ist
  onsverständnis endgültig überholt ist. Das            durch Rosenkranz, Allocutio und Hand-
  Primärmotiv der Mission war früher die                buchstudium eine geistliche Schulung und
  Seelenrettung vor der Verdammnis der                  bewirkt bald eine spürbare Veränderung
  Hölle durch die Taufe.“ Heute, aber, sei              in der Qualität unserer Spiritualität.
  es anders: „Das Ziel ist nicht unbedingt                 Wir werben auch aus unserer Sorge
  die Konversion. Das Paradigma ist der                 um die Zukunft der Welt und der Seelen,
Spirituelles 13

Apostolat ist Werbung für die katholische Kirche FOTO: SCHMAUZ

die Gott noch nicht gefunden haben: Wir               Hinsicht schlecht: Überalterung führt
glauben eben nicht, dass „das historische             zum Verlust der „Multiplikatoren“. Eine
Missionsverständnis endgültig überholt                zunehmende Anzahl von kinderlosen
ist.“ Wir sind überzeugt, dass der Glau-              Singles kann (abgesehen von der Traurig-
be den Unterschied ausmacht zwischen                  keit dieser Lebenslage) den Glauben nicht
Leben und Tod, dass es Seelen gibt und                an die nächste Generation weitergeben: Es
dass sie durch Bekehrung gerettet werden.             gibt in vielen Familien keine nächste Ge-
„Wenn jemand nicht von neuem gebo-                    neration. Der steigende Anteil an kinder-
ren wird, kann er das Reich Gottes nicht              reichen muslimischen oder glaubenslosen
sehen.“ (Joh 3,3) Die Legion Mariens will             Familien mit Migrationshintergrund wird
sich daran beteiligen, auch wenn das von              in wenigen Jahren dazu führen, dass das
jedem ein persönliches Opfer verlangt.                Thema „Religion“ für viele nicht einmal
   Die Lage ist sehr ernst. Die Zahl der              christlich besetzt sein wird.
Messbesucher in Österreich hat sich seit                 Brauchen wir Werbung? Die Antwort
2000 halbiert; dafür bleibt die Zahl der              dürfte inzwischen klar sein. Die Legion
Austritte auf der konstanten Höhe von                 soll es in 50 Jahren nicht nur geben, sie
jährlich ca. 50.000. Und 2014 wurden                  muss größer und aktiver sein als heute!
48.582 getauft. Also treten mehr aus, als             Sprechen wir daher mit anderen über un-
eintreten.                                            sere Freude am aktiven Legionsapostolat.
   So bedrohlich diese Statistik ist, ist sie         Werben wir neue Missionare.
nur der Anfang des Problems. Die Ver-
änderung der österreichischen Bevölke-
rungsstruktur ist für die Kirche in jeder
14 Spirituelles

   Frank Duff

  Der Abendmahlssaal

  Das Ziel des Gebets ist die Sendung des Geistes FOTO: SCHMAUZ

  D    as Wort „Cenacolum“ leitet sich vom
       lateinischen Wort „cenare“ ab, das
  heißt: ein Mahl halten. Der Speiseraum
                                                        Himmelfahrt. Und sie kehrten dorthin
                                                        auch zurück, nachdem sie gesehen hatten,
                                                        wie Jesus vom Ölberg aus in den Himmel
  war nur ein Raum im Haus. Dieses spezi-               auffuhr. Die Apostelgeschichte bezeichnet
  elle Haus lag am Sionsberg, woher wieder              den Abendmahlssaal als die Wohnung der
  ein Titel stammt, den wir gut kennen:                 Apostel und sagt, dass sie einen Sabbatweg
  Unsere Liebe Frau von Sion.                           vom Ölberg entfernt war. Das waren ca.
     Aus der Apostelgeschichte (Apg 1,13)               1,2 Kilometer bis zur Stadtmauer und von
  wissen wir, dass die Apostel nach der                 dort bis zur Stadtmitte, wo das Haus lag.
  heiligen Gründonnerstag-Nacht wei-
  ter in diesem Haus wohnten, während                   Nach der Himmelfahrt Jesu
  der Verlassenheit des Karfreitags und                 Wer kehrte zurück? Alle, die gesehen
  Karsamstags bis zum Donnerstag der                    hatten, wie sich der Herr verabschiedet
Spirituelles 15

hatte: die Apostel, die Jünger und Jünge-         Die erste Angelegenheit, die sie im
rinnen und Maria – zusammen etwa 120           Abendmahlssaal erledigen mussten, war
Personen. Diese Schar glühend Glauben-         die Wahl eines Mannes, der den Platz des
der bildete zu dieser Zeit die Kirche. Diese   armen davongelaufenen Judas einnehmen
Zahl war erschütternd klein im Vergleich       sollte. Das geschah durch Auswahl zweier
zu den Vielen, die Jesu Reden hingerissen      Jünger und durch Werfen des Loses. Die
gelauscht, seine Wunder gesehen und            Wahl fiel auf Matthias, der den Zwölfen
vielleicht sogar davon profitiert hatten.      zugezählt wurde.
   Wir müssen versuchen, uns diese Szene          Der Herr hatte ihnen gesagt, sie müss-
in unserer Vorstellung lebendig vor Augen      ten so lange in der Stadt bleiben, bis sie
zu führen. Diese Menschen waren nicht          mit der Kraft aus der Höhe erfüllt wurden
einfach eine Menge. Sie waren die ersten       (Lk 24,49). Das lässt vermuten, dass sie in
Christen, unsere geistlichen Ahnen. Sind       diesem Haus blieben.
sie gemeinsam zurück marschiert? Wahr-
scheinlich nicht. So ein Aufsehen erregen-     Sie verharrten einmütig im Gebet
des Verhalten würde eher zu der Zeit nach      Wir erfahren, dass sie einmütig im Gebet
Pfingsten passen. Aber sie waren auch          verharrten. Das legt nahe, dass sie eine
nicht bestürzt und zitternd vor Furcht wie     strenge Einkehr hielten. Es kamen so viele
damals, als ihr Hirte geschlagen worden        Personen in Frage, dass es schwer vorstell-
war. Sie hatten genug gesehen, was sie auf     bar ist, wie alle im Haus schlafen konnten.
menschlicher Ebene aufrichten konnte.          Das könnte uns verleiten, zu meinen, dass
So können wir uns vorstellen, dass sie         viele von ihnen in der Nacht in ihre eige-
diesen wichtigen Weg in kleinen Gruppen        nen Wohnungen zurückkehrten. Wenn
zurückgelegt haben, und sicherlich in          man aber die einfachen Bedürfnisse der
heiterer Stimmung.                             Juden in Bezug auf Schlafgelegenheiten
   Sie kehrten zurück, um die Ankunft          in Betracht zieht, muss es jedoch nicht
des Beistandes zu erwarten. Sein Kom-          unbedingt so gewesen sein. Alles, was sie
men sollte ein wunderbares Ereignis            brauchten, war ein Platz, groß genug, um
sein, einigermaßen vergleichbar mit der        sich niederzulegen, und eine Decke. Wenn
Auferstehung und der Himmelfahrt, aber         also diese Tage der Einkehr vergleichbar
offenbar auf andere Weise. Der Heilige         gewesen wären mit dem, was wir heute
Geist sollte auf sie herabkommen und           „geschlossene Exerzitien“ nennen, hätte
alles verändern. Nach der Weise, wie           es keine Schwierigkeiten gegeben, allen
Jesus darüber gesprochen hatte, sollte es      Unterkunft zu bieten. Pius XI. bezeichnet
eine Offenbarung sein, die eine neue Ära       diese Tage als außergewöhnliche Exerzi-
einleiten würde. Sie hatten keinen Zweifel     tien, einen Vorläufer und ein Modell aller
an der Sicherheit dieser Voraussage.           Exerzitien, abgehalten in der Gegenwart
Alles, was der Herr versprochen hatte,         der Mutter Gottes, eine letzte und voll-
war in Erfüllung gegangen. So auch das.        kommene Vorbereitung der Kirche für
Sie kehrten zurück, um seinen Auftrag          ihre apostolische Aufgabe.
auszuführen, dass sie sich darauf vorbe-
reiten sollten.
16 Spirituelles

  Martha Holzmann

 Typisch katholisch – Maria

  B   ei unserer Legionsarbeit, aber auch in
      privaten Gesprächen, hören wir oft
  den Vorwurf, dass wir Katholiken Maria
                                                es aber eine „Teilnahme an der Mittler-
                                                schaft Christi“ gebe und dass Maria eine
                                                „solche untergeordnete Aufgabe“ habe,
  anbeten würden, sie vor Jesus stellen         und die Kirche zögere nicht, diese zu be-
  wollten und dass sie doch auch nur eine       kennen und „legt sie Gläubigen ans Herz,
  gewöhnliche Mutter sei.                       damit sie unter diesem mütterlichen
     Doch wie sieht die katholische Kirche      Schutz dem Mittler und Erlöser inniger
  die Muttergottes in Wahrheit? Darüber         anhangen.“(LG 62)
  gibt uns das achte Kapitel der „Dogma-           Der heilige Ludwig Maria von Mont-
  tischen Konstitution über die Kirche“         fort hat in seinem Goldenen Buch einige
  (Lumen gentium) klares Licht: „Maria          Fehlformen der Marienverehrung aufge-
  wird als die wahre Mutter Gottes und          zeigt. So gebe es die „kritischen Marien-
  des Erlösers anerkannt und geehrt. Im         verehrer“, die alle Andachtsübungen zu
  Hinblick auf die Verdienste ihres Sohnes      Ehren der Muttergottes bekritteln, alle
  auf erhabenere Weise erlöst und mit ihm       Wunder und Erzählungen bezweifeln,
  in enger und unauflöslicher Verbindung        welche die Barmherzigkeit der allerseligs-
  geeint, ist sie mit dieser höchsten Aufgabe   ten Jungfrau bezeugen. Die „skrupulösen
  und Würde beschenkt, die Mutter des           Marienverehrer“ befürchten, dass Jesus
  Sohnes Gottes und daher die bevorzugt         entehrt wird, wenn man Maria verehrt.
  geliebte Tochter des Vaters und das Heilig-   Sie halten nichts von Rosenkranzgebeten
  tum des Heiligen Geistes zu sein.“ (LG 53)    und äußeren Andachten zu Maria, nur
     Bei dieser Aussage über die „unauflös-     Christus solle man predigen. Doch das ist
  liche Verbindung“ kann man zugleich an        nach dem hl. Ludwig „eine sehr gefährli-
  die Wunderbare Medaille denken, wo auf        che und feine Schlinge des bösen Geistes,
  der Rückseite das Kreuz mit dem M durch       der sich hier so recht in der Gestalt eines
  einen starken Balken verbunden ist, das       guten Engels zu zeigen sucht“, denn „nie-
  heißt, man kann Jesus nicht von Maria         mals wird doch Christus mehr geehrt, als
  trennen und Maria nicht von Jesus.            wenn man seine heilige Mutter wahrhaft
     Katholische Marienverehrung setzt          hochschätzt, was man ja nur tut, um
  Maria nicht an die Spitze, sondern sieht      Jesus Christus vollkommener zu ehren.“
  in ihr den „geraden Weg zu Jesus“ (Paul          Eine Fehlform der Marienverehrung
  VI). In „Lumen gentium“ wird bekräf-          sei auch erwähnt, weil sie sicher eine sehr
  tigt, dass Jesus der einzige Mittler sei      häufige ist, nämlich die „vermessene Ma-
  zwischen Gott und den Menschen, dass          rienverehrung“. Sie lässt die Menschen
Spirituelles 17

glauben, dass sie sicher
gerettet werden, falls sie
den Rosenkranz beten
oder religiöse Abzeichen
tragen, ohne jedoch ihr
Leben wirklich nach
Heiligkeit auszurichten
und unter einem from-
men Deckmantel Stolz,
Habsucht, Unkeuschheit,
Trunksucht, Zorn, Flu-
chen, Lügen, Ungerech-
tigkeiten usw. verbergen.
   Schließlich gibt es
noch die „unbeständigen
Marienverehrer“, die sich
um vieles annehmen,
aber nur wenig in Treue
durchhalten. Ihnen rät
der hl. Ludwig folgendes:
„Besser ist es, sich nicht
mit so vielen Gebeten
und Andachtsübungen
zu überladen, aber das
Wenige dann auch mit
Liebe und Treue zu tun,
ohne Rücksicht auf Welt, Maria ist Mutter Gottes und unsere Mutter FOTO: SCHMAUZ
Satan und Fleisch.“
   Solche Fehlformen der Marienver-          ihre göttliche Weisheit“. (hl. Ludwig,
ehrung tragen dazu bei, dass das Bild        Goldenes Buch)
der Muttergottes in ein schlechtes Licht        Das Gebet am Ende der Catena drückt
gerückt wird. Die echte katholische Ma-      die katholische Wahrheit über Maria wun-
rienverehrung kommt aus dem Herzen,          derbar aus: „[…] dir hat es gefallen, die
sie hat größtes Vertrauen auf die selige     allerseligste Jungfrau, deine Mutter, auch
Jungfrau und – was sehr wichtig ist – „sie uns zur Mutter zu geben, damit sie unsere
treibt die Seele an, die Sünde zu meiden     Mittlerin bei dir sei […]“. Freuen wir uns
und die Tugenden Mariens nachzuah-           doch von Herzen, dass wir eine so liebe-
men, besonders ihre tiefe Demut, ihren       volle Mutter haben, sie ist aber nicht nur
lebendigen Glauben, ihr beständiges          die Mutter der Katholiken, sondern die
Gebet, ihre vollkommene Abtötung,            Mutter aller Menschen, und das dürfen
ihre Reinheit, ihre glühende Liebe, ihre     wir Legionäre den vielen nach mütterli-
heldenhafte Geduld, ihre Sanftmut und        cher Liebe hungernden Menschen sagen.
18 Spirituelles

                  FOTO: SCHMAUZ
Spirituelles 19

P. Josef Haspel OSB

Liebe Helfer Mariens!

D    ieser Monatsbrief ist für die Zeit Mai-
     Juni bestimmt, in die ein besonderes
Gedenken an Fatima fällt. Es sind am 13.
                                               Selbstverständlichkeit. Nicht so selbst-
                                               verständlich ist Mariens Einladung, ihr
                                               einmal im Monat „Gesellschaft zu leisten“,
Mai genau 100 Jahre, seit die Gottesmutter     indem man eine Viertelstunde lang ein
Maria den drei portugiesischen Hirten-         Rosenkranzgeheimnis betrachtet, und
kindern das erste Mal erschien.                das in der Absicht, die Beleidigungen des
   Erinnern Sie sich in diesem Zusam-          Unbefleckten Herzens Mariens zu sühnen.
menhang noch an das „dritte Geheim-               Gerade Sie, die Sie täglich wenigstens
nis“? Bis zu dessen Veröffentlichung im        fünf Geheimnisse des Rosenkranzes in
Rahmen der Seligsprechung der beiden           den dazu gehörigen fünfzig Ave Maria be-
Seherkinder Francesco und Jacinta im           ten, werden die Einladung der Gottesmut-
Jahr 2000 sorgte es immer wieder für           ter gerne annehmen, eine Viertelstunde
Schlagzeilen: „Drohbotschaft“, „3. Welt-       auch die Betrachtung zu üben. Haben Sie
krieg“, „Weltuntergang“ u.a.m. Danach          keine Angst vor dieser Stille! Sie brauchen
verstummten sie. Die Regina Legionis hat       keine neuartige, besondere Methode
sich Betrachtungen dieser Art nie hinge-       anzuwenden, Sie brauchen es sich gar
geben. Wenn Gott durch Maria gewissen          nicht kompliziert vorstellen. Diese Übung
Menschen Geheimnisse anvertraut, soll          ist vielmehr ganz, ganz einfach: Ich wende
man diese nicht in vorwitziger Weise zu        mich an Maria, bitte sie um Hilfe, damit
ergründen und aufzudecken suchen.              ich mit ihr gemeinsam mit Andacht,
   Leider ist eine überaus wichtige            Glauben und Liebe das anschauen kann,
Einladung der Gottesmutter bis heute           was Gott in dem betreffenden Geheimnis
ziemlich unbeachtet geblieben: die Bitte       Seines Ratschlusses mir zeigen will.
Mariens, die Herz-Mariä-Samstage zu               Das wird für Sie eine Mai- oder
halten. Vier Dinge legt uns Maria ans          Marienandacht ganz neuer und überaus
Herz: Fünfmal hintereinander am ersten         schöner Art werden. Dies meint, erhofft
Samstag des Monats das Sakrament der           und wünscht Ihnen allen
Buße und der Eucharistie zu empfan-
gen, den Rosenkranz zu beten und eine                               P. Josef Haspel OSB
Viertelstunde lang ein Geheimnis des                                   Geistlicher Leiter
Rosenkranzes zu betrachten. Gerade diese                      des Comitiums Hollabrunn
letztgenannte Bedingung möchte ich Ih-
nen, liebe Hilfslegionäre, sehr empfehlen.
Für Sie ist der tägliche Rosenkranz eine
20 Legionsleben

  Die Legion Mariens in Österreich

  Stand zum 31. Dezember 2016               Gesamtzahl der Mitglieder:
                                             • 1.616 Legionäre (davon 106 im Alter
  Dem Senatus der Legion Mariens sind in         zwischen 18 und 40 Jahren)
  Österreich angeschlossen:                  •   111 Legionäre in Probe
   9 Comitien (mit insgesamt 28 Erwachse-    •   92 Junglegionäre
  nencurien und 1 Jugendcuria),              •   674 Geistliche Adjutoren
  12 Erwachsenencurien, 7 Erwachsenen-       •   9.550 Hilfslegionäre
  präsidien und 1 neues Jugendpräsidium      •   338 Hilfslegionäre in Probe

  Von den Legionsräten werden geführt:      Abkürzungen:
   •   60 Patrizierrunden                   EC:        Erwachsenencuria
   •   16 Kindergruppen                     JC:        Jugendcuria
   •   34 Nazaretgruppen                    EP:        Erwachsenenpräsidium
   •   34 Glaubensgesprächsrunden           EP/neu:    Erwachsenenpräsidium im
   •   256 Gebetsrunden                                letzten Jahr gegründet
                                            JP:        Jugendpräsidium
  Gesamtzahl der Präsidien:                 JP/neu:    Jugendpräsidium im
   • 294 Erwachsenenpräsidien (davon 7                 letzten Jahr gegründet
       im vergangenen Jahr neu gegründet)   L:         Legionäre
   • 13 Jugendpräsidien (davon 2 im ver-    L/P:       Legionäre in Probe
       gangenen Jahr neu gegründet)         JL:        Junglegionäre
                                            GA:        Geistliche Adjutoren
                                            HL:        Hilfslegionäre
                                            HL/P:      Hilfslegionäre in Probe
Legionsleben 21

Diözese Eisenstadt                            EC „Maria, Pforte des Himmels“,
 Curia Burgenland Nord                        Leoben: 4 EP
„Maria, unsere Wegweiserin“: 8 EP             Aflenz, Knittelfeld, Leoben: St. Xaver;
Apetlon, Jois, Mönchhof, Neusiedl am See,     Trieben
                                                21 L, 1 L/P, 1 GA, 120 HL, 2 HL/P
 Oggau, Pamhagen, Podersdorf,
Weiden am See                                 EC „Maria, Königin des Friedens“,
  41 L, 2 L/P, 262 HL                         Oststeiermark: 5 EP, 1JP
 Curia Burgenland Mitte                       Ilz, Pöllau, Unterlimbach (3 EP u. 1 JP/neu)
                                                29 L, 7 JL, 11 GA, 421 HL, 10 HL/P
„Maria, mit uns auf dem Weg“: 4 EP
 Raiding, Unterfrauenhaid,
 Grafenschachen, Oberwart
  27 L, 3 L/P, 1 JL, 12 GA, 269 HL
                                              Diözese Gurk-Klagenfurt
                                              COMITIUM „MUTTER DER EINHEIT
                                              UND DES FRIEDENS“, KLAGENFURT
Diözese Feldkirch                             Dem Comitium sind
Curia Bregenz „Mater Admirabilis“:            2 Erwachsenencurien und
7 EP, 2 JP                                    9 Erwachsenenpräsidien angeschlossen:
Bregenz, Dornbirn Markt, Oberdorf
(2 EP u. 1 JP); Hittisau, Lochau, Ludesch,    Bleiburg, Ebenthal, Feldkirchen, Ferlach,
Haselstauden (JP/neu)                         Klagenfurt Dompfarre, St. Egid, Bad
  33 L, 1 L/P, 12 JL, 26 GA, 238 HL, 6 HL/P   St. Leonhard, Neuhaus, Villach St. Jakob
                                                47 L, 3 L/P, 107 GA, 420 HL, 42 HL/P

                                              EC „Mutter der göttlichen Gnade“,
Diözese Graz-Seckau                           Gailtal: 4 EP
                                              Feistritz, Görtschach/Förolach, Hermagor,
COMITIUM „MARIA, URSACHE                      St. Stefan/Gailtal
UNSERER FREUDE”, GRAZ:                          27 L, 6 GA, 53 HL
Dem Comitium sind
2 Erwachsenencurien,                          EC Oberkärnten: 3 EP
7 Erwachsenenpräsidien und                    Dellach, Obervellach, Kolbnitz
1 Jugendpräsidium angeschlossen:                13 L, 41 HL

Feldkirchen (2), Gleisdorf, Graz: Andritz,
Don Bosco (EP u. JP), Münzgraben,
St. Josef
  41 L, 1 L/P, 4 JL, 7 GA, 348 HL, 5 HL/P
22 Legionsleben

  Diözese Innsbruck                              Linz: Herz Jesu, Hl. Familie, St. Antonius,
                                                 St. Michael
  COMITIUM „MARIA, BRAUT DES                     Wels: Herz-Jesu-Pfarre, Stadtpfarre
  HEILIGEN GEISTES“, INNSBRUCK:                    23 L, 1 L/P, 49 GA, 270 HL, 4 HL/P
  Dem Comitium sind 1 Erwachsenencuria
  und 15 Erwachsenenpräsidien                    EC „Maria, Braut des Hl. Geistes“,
  angeschlossen:                                 Gmunden: 4 EP
                                                 Gmunden (2), Laakirchen (2)
  Axams, Götzens, Fulpmes, Eben am                 24 L, 2 GA, 103 HL
  Achensee, Igls, Innsbruck: Allerheiligen,
  Guter Hirte, Serviten, Hötting, Mentlberg,     EC „Maria Heimsuchung“,
  St. Jakob, St. Paulus; Lienz, Neustift, Zirl   Grieskirchen: 5 EP
    80 L, 2 L/P, 5 GA, 375 HL, 7 HL/P
                                                 Bad Schallerbach, Grieskirchen,
                                                 Hofkirchen, Schlüsslberg
  EC „Maria Immaculata“, Landeck-Imst:             36 L, 4 L/P, 6 GA, 81 HL
  13 EP, 1 EP/neu
  Fließ, Imst, Imsterberg, Landeck: Bruggen,     EC „Maria, Tempel des Hl. Geistes“,
  Perjen, Nauders, Pfunds, See, Strengen,        Ried im Innkreis: 6 EP, 1 JP
  Tobadill, Karres, Weißenbach, Galtür (N)       Hohenzell, Neuhofen (JP), Pramet-
    77 L, 7 L/P, 339 HL
                                                 Pattingham, Ried (2), St. Marienkirchen,
                                                 Waldzell
                                                   31 L, 2 L/P, 4 JL, 28 GA, 254 HL, 8 HL/P

                                                 EC „Maria, immerwährende Hilfe“,
  Erzdiözese Salzburg                            Schwanenstadt: 6 EP
  EC „Maria, Kelch des Heiligen Geistes“,        Atzbach, Desselbrunn, Maria Puchheim (2),
  Salzburg: 6 EP                                 Schwanenstadt, Seewalchen
  Lochen, Kirchdorf, Salzburg: St. Andrä,          24 L, 3 L/P, 11 GA, 382 HL
  St. Blasius, St. Johann im Pongau, Golling
    30 L, 15 GA, 254 HL, 34 HL/P                 EC „Maria, Mutter des göttlichen
                                                 Erbarmens“, Steyr: 5 EP
                                                 Adlwang, Sierning (2), Steinbach,
                                                 Steyr: Tabor
  Diözese Linz                                     41 L, 3L/P, 3 GA, 174 HL, 1 HL/P

  COMITIUM „MARIA, ZEICHEN DER                   EC „Maria, Mutter der Kirche“,
  SICHEREN HOFFNUNG“, LINZ:                      Zell/Pram: 5 EP
  Dem Comitium sind                              Andorf, Dorf/Pram, Peuerbach, Riedau (2)
  6 Erwachsenencurien und                          28 L, 58 HL
  6 Erwachsenenpräsidien angeschlossen:
Legionsleben 23

COMITIUM „KÖNIGIN DES                        EC „ULF der immerwährenden
ROSENKRANZES“, MÜHLVIERTEL:                  Anbetung“, Amstetten: 6 EP
Dem Comitium sind                            Amstetten: St. Marien, St. Stefan;
3 Erwachsenencurien,                         Euratsfeld, Neustadtl, Öhling,
6 Erwachsenenpräsidien und                   Steinakirchen
1 Jugendpräsidium angeschlossen:               46 L, 4 L/P, 3 GA, 441 HL, 4 HL/P

Bad Leonfelden, Gallneukirchen (2 EP),       EC „Mutter der Kirche“,
Pregarten, Steyregg, Waldburg;               Waidhofen/Ybbs: 3 EP
Riedegg (JP)                                 Gresten, Waidhofen/Ybbs (2)
  29 L, 5 L/P, 5 JL, 11 GA, 225 HL, 4 HL/P     18 L, 121 HL

EC „Maria, unser Weg zu Gott“,               EC „Königin des Rosenkranzes“,
Putzleinsdorf: 2 EP                          St. Pölten: 7 EP
Niederkappel, Putzleinsdorf                  Furth, Gerersdorf, Grünau, Heiligeneich,
  11 L, 40 HL, 1 HL/P                        Krems, Mautern, St. Pölten
                                               46 L, 3 L/P, 16 GA, 378 HL, 10 HL/P
EC „Maria, Königin des Friedens“,
Sandl: 7 EP, 1 EP/neu                        COMITIUM „MARIA, MUTTER ALLER
Grünbach, Kaltenberg, Liebenau, Rainbach,    MENSCHEN“, ZWETTL:
Sandl, Weitersfelden, Windhaag (neu)
  38 L, 228 HL, 3 HL/P                       Dem Comitium sind
                                             2 Erwachsenencurien und
EC „Mutter von der guten Botschaft“,         7 Erwachsenenpräsidien angeschlossen:
Tragwein: 4 EP
Mauthausen, Pierbach, Schönau, Tragwein      Arbesbach, Grainbrunn, Groß Gerungs,
  16 L, 3 L/P, 2 GA, 210 HL                  Groß Globnitz, Kottes, Pöggstall, Zwettl
                                               39 L, 2 L/P, 17 GA, 329 HL, 3 HL/P

                                             EC „Maria, treue Mutter“, Gars: 6 EP
Diözese St. Pölten                           Droß, Krumau, Langau, Schönberg,
                                             St. Marein, Weikertschlag
COMITIUM „MUTTER DER KIRCHE“,                  30 L, 12 GA, 126 HL
YBBS:
                                             EC „Maria, Königin des Friedens“,
Dem Comitium sind                            Hoheneich: 4 EP
3 Erwachsenencurien und                      Hoheneich, Harbach, Heidenreichstein,
7 Erwachsenenpräsidien angeschlossen:        Hirschbach
                                               23 L, 1 L/P, 86 HL
Blindenmarkt, Mank, Petzenkirchen,
Persenbeug, Purgstall, Ybbs/Donau,
Dorfstetten
  35 L, 2 L/P, 5 GA, 154 HL, 12 HL/P
24 Legionsleben

  Erzdiözese Wien                           JC „Maria, Dienerin des Herrn“,
                                            Maria Roggendorf: 3 JP
                                            Guntersdorf, Oberstinkenbrunn,
  Vikariat Unter dem Manhartsberg           Großengersdorf
                                              2 L, 22 JL, 2 GA, 49 HL, 1 HL/P
  COMITIUM „WUNDERBARE MUTTER“,
  HOLLABRUNN:
                                            Vikariat Unter dem Wienerwald
  Dem Comitium sind
  4 Erwachsenencurien, 1 Jugendcuria und    COMITIUM „MARIA, URSACHE
  7 Erwachsenenpräsidien angeschlossen:     UNSERER FREUDE“, WIENERWALD:
  Guntersdorf (2), Maria Roggendorf,        Dem Comitium sind
  Oberstinkenbrunn, Sonnberg, Stronsdorf,   5 Erwachsenencurien und
  Weitersfeld                               7 Erwachsenenpräsidien angeschlossen:
    42 L, 7 L/P, 34 GA, 269 HL, 6 HL/P
                                            Baden, Ebergassing, Mödling,
  EC „Königin des Friedens“,                Rauchenwarth, Wampersdorf,
  Hollabrunn: 4 EP                          Wr. Neudorf, Sommerein
  Hollabrunn, Pulkau, Schöngrabern,           45 L, 1 L/P, 16 GA, 119 HL
  Ziersdorf
    29 L, 30 GA, 159 HL, 12 HL/P
                                            EC „Mutter der immerwährenden Hilfe“,
                                            Perchtoldsdorf: 3 EP
  EC „Maria, Quelle aller Freuden“,         Gießhübl, Kaltenleutgeben,
  An der March: 3 EP                        Perchtoldsdorf
  Jedenspeigen, Obersdorf,                    14 L, 1 GA, 60 HL
  Velm-Götzendorf
    17 L, 2 L/P, 54 HL
                                            EC „Maria, Mutter des guten Hirten“,
                                            Siebenhirten (Vikariat Wien-Stadt): 3 EP
  EC „Mutter vom guten Rat“,                Maria Lanzendorf, Oberlaa, Siebenhirten
  Mistelbach: 7 EP                            13 L, 43 GA, 163 HL
  Bad Pirawarth, Falkenstein (neu),
  Kollnbrunn, Loidesthal, Mistelbach,       EC „Herz Mariae”, Ternitz: 5 EP
  Staatz, Zistersdorf                       Kirchberg/Wechsel, Mollram,
    27 L, 4 GA, 183 HL
                                            St. Lorenzen, Ternitz, Würflach
                                              33 L, 2 L/P, 3 GA, 115 HL, 4 HL/P
  EC „Maria, du unbefleckte Braut des
  Heiligen Geistes“, Stockerau: 5 EP        EC „Mutter der Kirche“, Wiener
  Großweikersdorf, Niederhollabrunn,        Neustadt: 5 EP
  Oberhautzental, Sierndorf, Stockerau      Wr. Neustadt: Kapuzinerkloster, Herz
    20 L, 4 L/P, 14 GA, 124 HL, 4 HL/P
                                            Mariä St. Jakob; Felixdorf, Hollenthon
                                              28 L, 3 GA, 136 HL, 2 HL/P
Legionsleben 25

EC „Maria, Mutter der Barmherzigkeit“,        EC „Königin des Friedens“
Heiligenkreuz: 7 EP, 1 EP/neu                 Wien-Nordost: 4 EP
Altenmarkt, Heiligenkreuz (4 + 1 neu),        Gartenstadt, Schwarzlackenau,
Maria Raisenmarkt, Weissenbach                St. Leopold, Zum göttlichen Erlöser
  28 L, 8 L/P, 66 GA, 165 HL, 13 HL/P           27 L, 2 L/P, 2 GA, 83 HL, 1 HL/P

                                              EC „Ancilla Domini“: 4 EP
Vikariat Wien-Stadt                           Karmeliterkloster (2), Maria Gugging,
                                              Nußdorf
SENATUS WIEN                                    19 L, 1l/P, 5 GA, 76 HL
Dem Senatus sind im Stadtgebiet
8 Erwachsenencurien und                       EC „Maria Treu“: 11 EP
7 Erwachsenenpräsidien und                    Altlerchenfeld, Alservorstadt,
1 Jugendpräsidium angeschlossen:              Gumpendorf (2), Lazaristen-Pfarre,
                                              Sandwirtgasse, Schottenfeld, Mauer,
Pfarrpräsidien: 1. Bez.: KHG, 3. Bez.,        Haus der Barmherzigkeit, Marienpfarre,
5. Bez.: englischsprechende afrikanische      Neu-Ottakring
Gemeinde (1 EP, 1 JP), 9. Bez:                  50 L, 7 L/P, 30 GA, 188 HL, 7 HL/P
französischsprechende afrikanische
Gemeinde                                      Koreanische Curia Wien: 2 EP
                                              Koreanische Gemeinde (2)
überpfarrliche Präsidien: Betreuung von         9 L, 17 HL
Blinden, Straßenmädchen, YOU-Magazin
  55 L, 2 L/P, 22 JL, 40 GA, 160 HL, 8 HL/P
                                              Philippinische Curia Wien: 3 EP
                                              Philippinische Gemeinde (3)
EC „Mittlerin aller Gnaden“,                    37 L, 3 L/P, 67 HL
Wien Süd und Ost: 10 EP, 1 EP/neu, 1 JP
An der Muttergotteskirche, Aspern,            Kroatische Curia Wien: 4 EP, 1 JP/neu
Salvator am Wienerfeld, St. Johann            Kroatische Gemeinde (4 EP, 1 JP/neu)
                                                37 L, 2 L/P, 13 JL, 396 HL
Evangelist, St. Rochus (3 EP, 1 JP),
Kaiserebersdorf, Namen-Jesu-Pfarre,
Oase des Friedens
  58 L, 7 L/P, 25 GA, 121 HL, 1 HL/P

EC „Königin des Friedens“,
Wien-West: 6 EP
Hütteldorf, Mauerbach, Oberbaumgarten,
Penzing, Schönbrunn-Vorpark, St. Josef/
Reinlgasse
  31 L, 6 GA, 100 HL
26 Legionsleben

  Angeschlossene Räte                           Curia Klattau 4 EP: Klattau (2), Pilsen,
                                                Tajanov
  im Ausland
                                                Comitium Olmütz 6 EP: Olmütz,
  BULGARIEN
                                                Mohelnice, Kroměříž, Litovel, Ostrau,
  Curia Svischtov: 4 EP: Svischtov,             Senice na Hane
  Trantschviza, Belene, Maltschika
                                                Curia Brünn 3 EP: Brünn (3)
  dem Senatus direkt angeschlossen: 3 EP:
  Sofia (2 EP), Gostilja                        UKRAINE
                                                Comitium Schitomir 4 EP
  MOLDAWIEN
  Curia Chisinau 9 EP: Chisinau, Stauceni,      Curia Schitomir: 4 EP
  Benderi, Tiraspol, Slobozia Rascov,
  Grigorovka, Belz, Ribnitza, Raschkov          Curia: Nowograd: 5 EP

                                                Curia Berditschew 1: 5 EP
  SLOWAKEI
  Curia Trnava 10 EP, 1 JP: Trnava,             Curia Berditschew 2: 7 EP
  Pezinok, Casta, Budmerice, Rimavska           Curia Kiew: 5 EP
  Sabota, Trstin, Sväty Jur, Modra, Senkvice,
  Bratislava                                    Curia Kamenets Podolskij: 10 EP

  Comitium Zseliz 15 EP: Szeliz (3), Nyir,      Curia Slobidka: 3 EP
  Ipolyszákallos, Szögyén, Leva (3), Szimö,
  Csás, Zsernlér                                Curia Tscherniwtsi: 11 EP

  Curia Komorn 5 EP: Komárom,                   Curia Rowno: 7 EP
  Nemescócsa, Nagymegyer, Szimó,
                                                Curia Nikolaew: 5 EP
  Aranyos, Örsújfalu
                                                Präsidien: Harkov (2), Zaporosche,
  Curia Egyházgelle 8 EP: Egyházgelle (2),
                                                Donetsk, Lemberg
  Felbar, Csallóközcsütörtök, Nagypaka,
  Egyházfa                                      Studentencuria Ost: 4 EP
  Curia Dunaszerdahely 6 EP:                    Studentencuria West: 6 EP
  Dunaszerdahely, Csallóközkürt,
  Szentmihályfa, Kisudvarnok, Felsöszeir        Griech. Kath. Präsidien: 2 EP: Weliki
                                                Mosti, Brodi
  Curia Kolon

  TSCHECHIEN
  Comitium Prag 14 EP: Cesky Brod,
  Prag (7), Kolin, Uvaly, Roudnice; Lisany,
  Kamenne
Legionsleben 27

Wiltrud Zecha

PPC – Schmankerl

W      er als Legionär noch nie auf PPC
       war, hat echt etwas verpasst. Es be-
deutet, dem Legionsleben Abenteuer und
                                              Abend meist nur kurze Kontakte. Wenn
                                              sie sich Zeit zum Gespräch nehmen, spü-
                                              ren wir das Elend und die Not so mancher
Würze zu verleihen. Die „Wanderschaft         Dame. In der Slowakei sind die Menschen
für Christus“ wie die deutsche Bezeich-       Gott sei Dank sehr offen für den Glauben,
nung für Peregrinatio pro Christo heißt,      haben aber wenig Ahnung vom Apos-
führt uns in ein fremdes Land, um mit         tolat, zu dem wir Laien gerufen sind. In
fremden Menschen offene und oft sehr          Kiew geschehen die meisten Wunder und
persönliche Gespräche, nämlich über den       wir lernen eine andere Welt kennen. Die
Glauben zu führen. Besonders spannend         beiden Teams in Lourdes haben verschie-
ist dies in anderssprachigen Gebieten, da     dene Aufgaben, aber es ist wunderbar,
spürt man so wie sonst kaum den Heiligen      eine ganze Woche oder sogar länger in
Geist, der uns führt und hilft, die Ange-     dieser Stadt die Nähe der Muttergottes zu
sprochenen zu verstehen. Besonders heu-       spüren. Nie lernt man eine Gegend besser
er, im Fatima-Jubiläumsjahr, können wir       kennen, als wenn man etliche Tage auf
der Muttergottes ein schönes Geschenk         verschiedenen Plätzen mit Menschen der
machen und ihr für die Glaubensverkün-        Stadt spricht. Im Teilen unseres Glaubens
digung eine Woche schenken.                   wächst unser eigener Glaube. Und wenn
   In Paris werden die Legionäre sicher       wir dann am Abend müde und hungrig
auf viele Muslime treffen, die sich oft       ins Quartier kommen, mit den Mitlegio-
freuen, mit gläubigen Menschen reden zu       nären schöne Gemeinschaft erleben und
können. Mit den Franzosen gibt es eher        Gott im Gebet für die vielen Begegnungen
intensive Gespräche über Gott und die         danken können, dann ist dies wirklich ein
Welt. Es war geplant, dass ein Team heuer     erfüllter Tag.
in die Lutherstadt Eisleben geht, um dort        Hoffentlich machen sich heuer noch
den Menschen die Schönheit des katholi-       viele Legionäre auf den Weg, mit Maria
schen Glaubens nahe zu bringen. Leider        dem Auftrag Jesu zu folgen: „Geht hinaus
haben wir dafür vom zuständigen Priester      in alle Welt und verkündet die Frohe Bot-
eine Absage bekommen, dafür wollte die        schaft allen Geschöpfen!“
Muttergottes, dass Legionäre aus Öster-
reich in Bonn die Frohe Botschaft ver-
künden. In Hamburg auf der Reeperbahn
warten schon viele armselige Gestalten auf
Trost und freundliche Worte und den Se-
gen. Mit den Straßenmädchen gibt es am
28 Legionsleben

  Hans Kronspieß

 „Es gibt nur einen Gott“

„U     nser Glaube wird gestärkt, wenn wir
       ihn mit anderen teilen.“ Mit diesem
  Satz gab die Präsidentin der Legion Mari-
                                               Dostal verstand es hervorragend, ihre
                                               Zuhörer mit praktischen Beispielen zu
                                               fesseln.
  ens, Wiltrud Zecha, die Richtung vor für        Gleich zu Beginn führte sie den Fall
  das spezielle Apostolat, das am Samstag,     einer im Geheimen zum Christentum
  25. Februar 2017 auf dem Programm stand.     konvertierten Iranerin an, der von ihrem
  Mehr als 40 Legionäre waren an diesem        Nachbarn in Teheran die Polizei ins Haus
  Tag ins Erzbischöfliche Palais in Wien       geschickt wurde. Der gute Mann hatte
  gekommen, um sich mit der Frage zu           zwar keinerlei handfeste Beweise für die
  befassen: „Wie bringen wir den Moslems       Konversion seiner Nachbarin, aber ein
  Christus?“                                   stichhaltiges Argument: Sie sei in letzter
     Nach den Eröffnungsgebeten mit dem        Zeit so freundlich gewesen, sie könne kei-
  freudenreichen Rosenkranz sollte in          ne Muslima mehr sein. Besser kann man
  einem Vortrag von Dr. Friederike Dostal,     wohl kaum illustrieren, dass Christen und
  die im Pastoralamt der Erzdiözese Wien       Moslems unterschiedlich „ticken“.
  das Referat „Erwachsenenkatechumenat            Freilich gibt es auch Gemeinsamkeiten.
  und Verkündigung“ leitet, das theoreti-      Dr. Dostal arbeitete sie heraus: „Christen
  sche Rüstzeug vermittelt werden. Den         und Moslems beten nur einen Gott an; sie
  Legionären wurde dabei allerdings keine      rechnen mit seiner Barmherzigkeit; und
 „graue Theorie“ vorgesetzt, sondern Dr.       sie glauben, dass er am jüngsten Tag die
                                               Menschen richten wird.“
                                                  Selbstverständlich bewegte sich der
                                               Vortrag auf dem Boden der kirchlichen
                                               Lehre. So bezog sich Dr. Dostal zum
                                               Beispiel auf „Evangelii gaudium“, das erste
                                               Apostolische Schreiben von Papst Franzis-
                                               kus, oder auf „Nostra aetate“, das Doku-
                                               ment des Zweiten Vatikanischen Konzils
                                               über die Haltung der Kirche zu den
                                               nichtchristlichen Religionen. Es wurde
                                               betont, dass „eine Haltung der Offenheit“,
                                              „eine Begegnung auf Augenhöhe“ beim
                                               Umgang mit Moslems ganz entschei-
  Bei der Gruppenarbeit FOTO: SCHMAUZ          dend sei. Allerdings – darauf bestand die
Legionsleben 29

 Referentin: „Wir dürfen
 dabei unsere eigene Posi-
 tion nicht aufgeben!“
    Energisch reagierte
 Dr. Dostal auch, als im
 Auditorium die Rede war
„von unserem Gott und
 dem Gott der Moslems“.
 Mit Nachdruck betonte
 die Katechetin: „Es gibt
 nur einen Gott, Christen
 und Moslems haben
 denselben Gott! Was sie
 unterscheidet, sind nur
 die verschiedenen Vor-
 stellungen von Gott.“
    Den Abschluss des the-
 oretischen Teils bildete       P. Florian und die Referentin FOTO: SCHMAUZ
 ein Rollenspiel: Es wurden
 Gruppen mit jeweils drei                             Dreifaltigkeit oder dem der Gottesmutter-
 Personen gebildet: Einer spielte einen               schaft Marias – hatten. Es gab aber auch
 Christen, der die schwierigen Themen                 viele positive Erfahrungen. So berichtete
„Dreifaltigkeit“ oder „Was bedeutet mir               beispielsweise eine Legionärin, dass sie
 Jesus“ zu erklären hatte; ein anderer stellte zunächst von einer Gruppe von Muslimas
 einen Moslem dar, der Erklärungen er-                schroff abgewiesen worden war. Sie und
 hielt und Fragen zu stellen hatte; die dritte ihre Partnerin setzten sich daraufhin zum
 Person schließlich hatte die Szenerie zu             Gebet nieder. Nach einer Weile kamen die
 beobachten. Obwohl das Spiel nur etwa                Muslimas zurück und entschuldigten sich
 fünf Minuten dauerte, vermittelte es doch            für ihr Verhalten.
 eine Ahnung, wie groß die Schwierigkei-                 Diese und ähnliche Erfahrungen fasste
 ten beim Dialog sein würden.                         zum Abschluss P. Florian Calice, der
    Das praktische Apostolat begann nach              Geistliche Leiter der Legio Mariae, so
 dem „Engel des Herrn“ zu Mittag. Die                 zusammen: „Es soll uns zuerst um die
 Legionäre wurden wie gewohnt zu zweit                menschliche Begegnung gehen und nicht
 ausgesandt. Die Einsatzgebiete verteilten            um eine theologische Diskussion.“ Und
 sich über ganz Wien: von Ottakring bis               Wiltrud Zecha sekundierte: „Auch Frank
 Simmering und von Floridsdorf bis zum                Duff ging es immer zuerst um die Freund-
 Hauptbahnhof.                                        schaft mit den Angesprochenen.“
    Beim anschließenden Erfahrungsaus-
 tausch kamen etliche Schwierigkeiten ans
 Licht, die die angesprochenen Moslems
 mit christlichen Begriffen – etwa dem der
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