Ärzteblatt Baden-Württemberg 03

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Ärzteblatt Baden-Württemberg 03
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                                            Ä  r zteblatt
                                            Baden-Württemberg
                                            Amts- und Mitteilungsblatt der ärztlichen Körperschaften | ISSN 0720-3489 | E 1041 | 76. Jahrgang | Gentner Verlag   03 | 2021
Foto: © iStock / Getty Images – Ridofranz
Ärzteblatt Baden-Württemberg 03
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  Stuttgart-Degerloch
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                                                                                                           lage im Grünen mit Aussicht, Wohnfläche ca. 500 m², 10 sonnen- und lichtdurchflutete
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Ärzteblatt Baden-Württemberg 03
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                                                 Inhalt                                    01 | 2020
                                                                                                                                                                 Social icon

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                                                 Editorial

                                                                                                             Foto: CrispyPorkCreative
                                                 Priorisierung der Corona-Impfung          132

                                                 Kammern und KV
                                                 Nachruf auf Prof. Dr. Wolfgang Ost        133

                                                                                                                                                                                                     134
                                                 Fortbildung nahm Triage in den Fokus 133
                                                 Corona-Impfverordnung und
                                                 -Schnelltests                          134
                                                                                                                          Corona-Impfverordnung
                                                 Corona-Impfung für Ärztinnen und Ärzte 134
               Auskultation                                                                                               und -Schnelltests
                                                 Arztpraxen stehen in den Startlöchern 136
Bei der unmittelbaren Auskultation wurde         Schutzimpfung für Kleinkinder          136
das Ohr schon in der Antike direkt auf die
Körperoberfläche gehalten. Der französische
Arzt René Laënnec (1781 – 1826) hat das als      Ethik

                                                                                                  Foto: iStock / Getty Images – Anhelina Lisna
Idee auch vom italienischen Anatomen und
                                                 Mensch-Maschine-Interaktion               138
Kliniker Domenico Cotugno (1736 – 1822)
erwähnte Untersuchungsverfahren der mo­
dernen, mittelbaren Auskultation 1816 ent­       Vermischtes
wickelt und 1819 öffentlich bekanntgemacht.
Laënnecs erstes Hörrohr war ein fest zusam­      Ausdehnung des Schutzschirms

                                                                                                                                                                                                     138
mengerolltes Blatt Papier.                       gefordert                                 141
Die heutige Technik der Auskultation geht auf    Namen und Nachrichten                     142
Josef von Škoda (1839) zurück. Mit der Grün­     Corona-Bonus verwehrt                     143
dung der Jüngeren oder Zweiten Wiener                                                                                     Mensch-Maschine-
                                                 Landarztquote beschlossen                 143
Medizinischen Schule leitete er gemeinsam                                                                                 Interaktion
mit anderen einen Paradigmenwechsel ein,         Reiner Aktionismus                        143
der die naturphilosophisch orientierte Medi­     Interview:
zin hin zur modernen, naturwissenschaftlich      „Auch unkonventionelle Wege gehen“        144
orientierten Medizin führte. Mit Hilfe der       Ärztlicher Pandemierat
verfeinerten Untersuchungsmethoden von           der Bundesärztekammer                     145
Škoda veränderte sich auch das Verständnis
                                                 Nebenwirkungen individuell
der Krankheiten, weg von dem – in der Mitte
                                                 dokumentieren                             146
des 19. Jahrhunderts noch vorherrschenden
– ontologischen Verständnis hin zum Prozess­     Finanzhilfen für Uniklinken verlängert    146
charakter einzelner Erkrankungen.
Auf den Titelseiten zeigt das Ärzteblatt
                                                 Medizinhistorik

                                                                                                                                                                                                     144
Baden-Württemberg in diesem Jahr Motive
aus dem ärztlichen Alltag; auf allen Titel­      Das Deutsche Tuberkulose-Archiv           147
motiven stehen die Patienten im Mittelpunkt.
Ermöglicht wird die Serie durch die Baden-                                                                                „Auch unkonventionelle
Württembergische Bank (BW-Bank). Die Bank        Veranstaltungsübersicht148                                              Wege gehen“
verdeutlicht damit ihre enge Beziehung zur
Medizin und zur Ärzteschaft im Südwesten,        Bekanntmachungen151
nicht zuletzt, weil ihre Beratungsspezialisten
für Heilberufe seit über 25 Jahren kompe­        Impressum175
tente Unterstützung und Beratung in allen
                                                                                                             Foto: Robert Ajtai

wirtschaftlichen Fragen von Medizinern bie­
ten. Die BW-Bank ist mit 22 Heilberufe-
Standorten und 160 Filialen im Land vor Ort.

 Mehr Informationen zum umfang-
 reichen Leistungsangebot für

                                                                                                                                                                                                  147
 ­Heil­berufler sowie zu den Kontakt-
  daten der Heilberufe-Standorte
  in I­hrer ­Nähe erhalten Sie unter:
                                                                                                                          Das Deutsche
 www.bw-bank.de/heilberufe                                                                                                Tuberkulose-Archiv
 E-Mail: heilberufe@bw-bank.de
 Telefon: 07 11 / 1 24-4 50 21

                                                                                                                                                 ÄBW 03 | 2021                                 131
Ärzteblatt Baden-Württemberg 03
Editorial

                                                                         Solidarische und gerechte Verteilung des Impfstoffs zum Nutzen aller

                                                                         Priorisierung der Corona-Impfung

                                                                         D
                                                                                  ie Priorisierung bei der COVID-                  pierung mit der Aussage verbunden           beste verfügbare Datengrundlage
                                                                                  19-Impfung erregt manche                         werden, welche Gruppe stattdessen           halten. Da alle Menschen grundsätz­
                                                                                  Gemüter. Seit Wochen errei­                      „heruntergestuft“ werden soll.              lich gleich zu werten sind, kann
Foto: Universitätsklinikum Ulm

                                                                          chen mich persönlich, wie viele an­                           Genau in der Bewertung, Abwä­          „Wertschätzung“ oder können „Ver­
                                                                          dere Menschen, die tatsächlich oder                      gung und Reihung der Ansprüche              dienste“ einzelner Gruppen ebenso
                                                                          vermeintlich in die Priorisierung ein­                   einzelner Menschen oder Gruppen,            wenig ein Kriterium der STIKO sein
                                                                          gebunden sind, Forderungen nach                          zuerst geimpft zu werden, liegt die         wie „gefühlte“ Wahrheiten über Aus­
                                                                          Einordnung in eine „höhere Priorisie­                    schwierige Aufgabe der STIKO und            wirkungen von Impfungen, die nicht
                                                                          rungsstufe“ der Ständigen Impfkom­                       anderer Verantwortlicher.                   durch wissenschaftliche Ergebnisse
                                 Prof. Dr. T. Mertens                     mission (STIKO). Dies entweder als                            Die Priorisierung unterscheidet        belegbar sind. Die STIKO wäre sehr
                                                                          Individuum oder als Interessensver­                      nicht nach dem einfachen Kriterium          schlecht beraten, gäbe sie diese Ar­
                                                                          treter einer Gruppe. Die Forderungen                     berechtigt oder nicht berechtigt. Man       beitsweise auf. Sie muss die Kritik
                                                                          werden manchmal sachlich, manch­                         kann vermuten, dass etwa die Hälfte         bewerten, bei Verfügbarkeit neuer
                                                                          mal argumentativ anspruchsvoll,                          unserer Bevölkerung einen Grund für         Erkenntnisse ihre Empfehlung anpas­
                                                                          manchmal emotional und nicht sel­                        eine priorisierte Impfung anführen          sen und die Kritik auch aushalten, bis
                                                                          ten auch „sehr fordernd“ vorgetra­                       kann. Es geht darum, eine Reihung für       hoffentlich bald Impfstoff in so aus­
                                                                          gen.                                                     die Menschen, entsprechend ihrer            reichender Menge zur Verfügung
                                                                               Allen diesen Forderungen ist ge­                    quantitativen Risiken für schwere Er­       steht, dass Priorisierung nicht mehr
                                                                          meinsam, dass sie praktisch immer                        krankung und nachgeordnet für In­           stattfinden muss.
                                                                          den Anspruch einzelner Menschen                          fektion, zu erarbeiten. Eine solche             Übrigens wurde auch von keinem
                                                                          oder einzelner Gruppen fest im Auge                      Reihung (Priorisierung) muss den            Experten vor der ersten Zulassung
                                                                          haben, aber nie gleichzeitig den be­                     ethischen Anspruch des Schutzes der         erwartet, dass alle entwickelten Impf­
                                                                          rechtigten Anspruch anderer beson­                       Schwächsten erfüllen, dabei größt­          stoffe hinsichtlich ihrer Charakteristi­
                                                                          ders gefährdeter Menschen oder                           mögliche Schadensvermeidung für             ka völlig gleich sein würden. Dennoch
                                                                          Gruppen. Einfach gesagt, wird Solida­                    den Einzelnen und die Gemeinschaft          sind sie für den Individualschutz und
                                                                          rität gefordert, die dazu führt, dass                    sichern sowie eine möglichst solida­        die Bekämpfung der Pandemie ent­
                                                                          man als Einzelner oder Gruppe etwas                      rische und gerechte Verteilung zum          scheidend wichtig.
                                                                          bekommt. Die zweite wichtige Seite                       Nutzen aller berücksichtigen. Beides
                                                                          der Solidarität bleibt dabei unberück­                   war und ist die Grundlage der Arbeit                               Prof. Dr. Thomas Mertens
                                                                          sichtigt, nämlich, dass man auf etwas                    der STIKO, entsprechend des im                  Vorsitzender der Ständigen Impfkommission
                                                                          verzichtet zugunsten anderer. Da je­                     gemeinsamen Positionspapier von
                                                                                                                                   ­                                                                   am Robert-Koch-Institut
                                                                         dem klar sein dürfte, dass eine bloße                     ­STIKO, Deutschem Ethikrat und Leo­
                                                                         zahlenmäßige Vergrößerung der                              poldina dargestellten rechtsethischen         Der Autor hat dieses Editorial am 16. Februar
                                                                         ­oberen Priorisierungsstufen bei ein­                      Rahmen.                                      2021 auf Bitten der Chefredaktion als „offenen
                                                                          geschränkter Impfstoffverfügbarkeit                           Bei ihrer Arbeit zur Priorisierungs­         Brief“ verfasst; jüngere Ereignisse konnten
                                                                         sachlich unsinnig ist, müsste eigentlich                   empfehlung hat und muss sich die               aus produktionstechnischen Gründen leider
                                                                                                                                                                                                    nicht berücksichtigt werden.
                                                                         eine Forderung nach höherer Eingrup­                       STIKO im genannten Rahmen an die

                                                                                                                             Anzeige

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                                                                                                                                                 Über den Autor
                                  ma                  he
                 Wir                        be   s uc                                                                                            Prof. Mertens hat sich 1984 für das Fach Virologie habilitiert
                                      aus                        Ihre Spezialisten für alle Rechtsfragen
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                                                                                                                                                 Universität Köln. 1991 wurde er C3-Professor an der Abteilung
Insbesondere Beratung für                                                - Ärzte | Zahnärzte
                                                                         - Apotheken                                                             Virologie der Universität Ulm und übernahm danach die kom­
                                                                         - Krankenhausträger                                                     missarische Leitung der Krankenhaushygiene am dortigen Uni­
                                                                         - Berufsverbände
                                                                         - Sonstige Unternehmen im Gesundheitswesen                              versitätsklinikum. Von 1998 an war er Ärztlicher Direktor des
Vom Arbeitsrecht bis zur Zulassung – unsere Kanzlei steht für persönliche,                                                                       Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Ulm; Ende 2017
individuelle und zielgerichtete Rechtsberatung und Vertretung. Erfahren Sie mehr über
unser umfassendes Leistungsportfolio unter
                                                                                                                                                 wurde er emeritiert. – Im Jahr 2004 wurde Prof. Mertens zum
                                                                           Praxisrecht.de
                                                                                                                                                 Mitglied der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Insti­
oder vereinbaren Sie einen persönlichen Termin.
                                                                                                                                                 tut und ist seit 2017 deren Vorsitzender, außerdem ist er seit
                                                                                                           Kanzlei Heidelberg                    2011 Mitglied der Nationalen Kommission für die Polioeradika­
                                                                                                                                                 tion und seit 2012 Mitglied des Expertenbeirats Influenza des
Rechtsanwälte & Fachanwälte für                                                       Berliner Straße 101 69121 Heidelberg
  Medizinrecht | Steuerrecht                                                                    fon    +49 (0) 6221 – 65 979-0                   Robert Koch-Instituts.
                                                                                                e-mail heidelberg@praxisrecht.de

                                                                 132     ÄBW 03 | 2021
Ärzteblatt Baden-Württemberg 03
Kammern und KV

                                                       Wir trauern um

                             Prof. Dr. jur. Wolfgang Ost
        Prof. Ost war in verschiedenen Funktionen für die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg und
    ihre Vorgängerinstitutionen tätig. Unter anderem hat er den Fusionsprozess der Kassenärztlichen Vereinigungen
    im Land eng begleitet. Als Vizepräsident des Landessozialgerichts Baden-Württemberg und als Professor an der
    Universität Tübingen hat er den Rechtsrahmen rund um die vertragsärztliche Tätigkeit maßgeblich und ausge­
    sprochen positiv mitgeprägt. Wir werden ihm ein ehrendes und insbesondere dankbares Andenken bewahren.

    Für die 21.500 niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten im Land
    Vorstand, Geschäftsführung, Delegierte der Vertreterversammlung sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
    der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg

                               Dr. Norbert Metke                               Dr. Frank-Dieter Braun
                               Vorsitzender des Vorstandes                     Vorsitzender der Vertreterversammlung

                               Dr. Johannes Fechner                            Dr. Anne Gräfin Vitzthum
                               stv. Vorsitzender des Vorstandes                stv. Vorsitzende der Vertreterversammlung

Medizinische, juristische und ethische Überlegungen bei schweren Entscheidungen

Fortbildung nahm Triage in den Fokus

Z
       u wenige intensivmedizinische       Livestream-Impulsvorträgen Denkan­          Dr. Georg Marckmann vom Institut für
       Ressourcen und zu viele Pati­       stöße und gaben Einblick in ihre je­        Ethik, Geschichte und Theorie der
       enten, die dringend Hilfe brau­     weilige praktische Arbeit. Die Teilneh­     Medizin an der Ludwigs-Maximilians-
chen: Diese Situation stellt Ärztinnen     merinnen und Teilnehmer konnten             Universität München über moralische
und Ärzte vor Herausforderungen.           sich per Chatfunktion durch Fragen          Aspekte, die es zu bedenken gilt.
Wer bekommt eine Behandlung, wer           und Kommentare an den Diskussi­                  Einige Problemstellungen kristal­
kann aus welchen Überlegungen he­          onen beteiligen und so die Fortbil­         lisierten sich im Verlauf der Vorträge
raus eine vermeintlich lebensretten­       dung aktiv mitgestalten.                    als zentrale Punkte heraus: so die
de Therapie nicht erhalten? Die The­            Zu Beginn referierte Prof. Dr. Mar­    Bereiche Dringlichkeit und voraus­
matik der sogenannten Triage – oh­         tin Hausberg, Facharzt für Innere Me­       sichtliche Erfolgsaussichten der Be­
nehin eine Grenzsituation für Ärz­         dizin/Nephrologie sowie internistische      handlung, Patientenwille und Patien­
tinnen und Ärzte – gewinnt durch die       Intensivmedizin, Direktor der Medizi­       tenverfügung sowie frühzeitige und
Corona-Pandemie zusätzlich an Bri­         nischen Klinik I am Städtischen Klini­      kontinuierliche Einbindung von Pati­
sanz, denn vor einer Überlastung der       kum Karlsruhe, zum Thema Allokation         enten, Angehörigen sowie Betreuern
Intensivstationen durch viele schwere      von intensivmedizinischer Behand­           zu treffende Entscheidungen.
Corona-Verläufe wurde und wird im­         lung aus Sicht eines Klinikers. Es folgte        An die Vorträge schloss sich ein
mer wieder gewarnt. Eine Online-           Dr. Michael Eckstein, der als niederge­     reger Austausch zwischen den Refe­
Fortbildung der Bezirksärztekammer         lassener Facharzt für Innere Medizin in     renten und den Seminarteilnehmerin­
Nordbaden gab interessierten Ärz­          Reilingen die Sichtweise eines Haus­        nen und -teilnehmern an. Es wurde
tinnen und Ärzten die Möglichkeit,         arztes vortrug. Dr. Eckstein betonte in     deutlich, dass eine Fortbildung zum
sich dem Themenkomplex der Triage          diesem Zusammenhang die Wichtig­            Thema Triage gerade in Pandemie­
                                                                                                                                                               Die Social-Media-
im ambulanten und klinischen Sektor        keit, das Thema Triage bereits im am­       zeiten nicht an der Lebenswirklichkeit
unter medizinischen, ethischen und         bulanten Sektor mit zu bedenken –           ärztlicher Praxis vorbeigeht, sondern im                                Kanäle der
juristischen Gesichtspunkten zu nä­        hier schwerpunktmäßig bei der Be­           Gegenteil auf ein großes Informations­                                  Landesärzte­kammer:
hern.                                      handlung und Einbindung älterer             bedürfnis von Ärztinnen und Ärzten     Social icon

                                                                                                                              Rounded square

     Begrüßt wurden die Teilneh­           Menschen mit Komorbiditäten. Jürgen         stößt. Darüber hinaus sorgte gerade
                                                                                                                              Only use blue and/or white.

                                                                                                                              For more details check out our
                                                                                                                              Brand Guidelines.

merinnen und Teilnehmer von Dr.            Gremmelmaier, Leitender Oberstaats­         die interdisziplinäre Herangehensweise
Susanna Colopi Glage, der Vizepräsi­       anwalt der Staatsanwaltschaft Karlsru­      des Seminars dafür, dass Ärztinnen und
dentin der Bezirksärztekammer Nord­        he und zudem stellvertretender Kam­         Ärzte nicht nur umfassend informiert,                                   @AerztekammerBW
baden, sowie von Moderator Prof. Dr.       meranwalt der Bezirksärztekammer            sondern auch zum Nachdenken ange­
Martin Bentz, Direktor der Medizi­         Nordbaden, gab Einblick in die straf­       regt wurden und vielschichtige Überle­
nischen Klinik III, Städtisches Klinikum   rechtliche Bewertung ärztlicher             gungen für Lösungsansätze in einem
Karlsruhe. Anschließend lieferten die      ­Pandemie-Entscheidungen. Zum Ab­           hochkomplexen Handlungsfeld gelie­
hochkarätigen Referenten mit ihren          schluss sprach der Medizinethiker Prof.    fert bekamen.                                                           AerztekammerBW

                                                                                                                 ÄBW 03 | 2021                                 133
Ärzteblatt Baden-Württemberg 03
Kammern und KV

                           Ärztliche Körperschaften meistern aktuelle Herausforderungen

                           Corona-Impfverordnung und -Schnelltests

                           D
                                  ie neue Corona-Impfverord­        tödlichen Krankheitsverlauf nach ei­      Krankenhausgesellschaft, Landesa­
                                  nung des Bundesministeriums       ner Infektion mit dem Coronavirus         pothekerkammer und Zahnärzte­
                                  für Gesundheit trat am 8. Fe­     besteht, haben ebenfalls mit beson­       schaft in der „AG Corona“ des Ministe­
                           bruar in Kraft. Folgt den Empfeh­        derer Priorität Anspruch auf die          riums für Soziales und Integration
                           lungen der Ständigen Impfkommissi­       Schutzimpfung. Den obersten Lan­          eingebunden und stimmen sich in der
                           on und berücksichtigt erste Erfah­       desgesundheitsbehörden wird die           Regel einmal wöchentlich mit Sozial­
                           rungen aus der bisherigen Impfkam­       Möglichkeit eingeräumt, Einrich­          minister Manne Lucha und seinem
                           pagne. Sie beschreibt unter anderem      tungen zu benennen, die zur Ausstel­      Stab ab. Darüber hinaus arbeiten die
  Impfverordnung und
                           die Einstufung der Bevölkerung in        lung eines ärztlichen Zeugnisses über     ärztlichen Körperschaften unter an­
 Antworten auf häufig
                           vorrangig zu impfende Gruppen. Al­       das Vorliegen eines solchen Risikos       derem auch in der UAG Notfall, AGUI
      gestellte Fragen
                           lerdings kann in Einzelfällen von der    berechtigt sind. Im Rahmen der Amts­      Impfung, UAG Zentrale Impfzentren,
                           Reihenfolge abgewichen werden, et­       hilfe hat das Sozialministerium die       UAG Mobile Impfteams sowie UAG
                           wa wenn dies zur kurzfristigen Ver­      Landesärztekammer gebeten, ein Ex­        Kommunale Impfzentren intensiv mit
                           meidung des Verwurfs von Impf­           pertengremium für derartige Einzel­       und bringen ärztlichen Sachverstand
                           stoffen notwendig ist.                   fallentscheidungen zu bilden; es wird     und Expertise ein.
                                                                    aus Vorstandsmitgliedern und Mitglie­
                           Einzelfallentscheidungen                 dern der Ethikkommission besetzt.         Aktuelle Verwendung
                                                                         Darüber hinaus arbeiten die ärzt­    der Impfstoffe
                               Die Impfverordnung priorisiert die   lichen Körperschaften nach wie vor
                           Impfung unter anderem für Personen       auf vielen Ebenen mit dem Land und            Die in der Impfverordnung vorge­
        Impfberechtigte    mit bestimmten Erkrankungen. Per­        weiteren Einrichtungen zusammen,          sehene Priorisierung hat das Ziel,
   ­Personengruppen in     sonen außerhalb dieser Gruppen, bei      um die vielfältigen Herausforde­          möglichst rasch diejenigen vor schwe­
  ­Baden-Württemberg       denen nach individueller ärztlicher      rungen der Coronapandemie zu              rer Covid-19-Erkrankung zu schützen,
                           Beurteilung aufgrund besonderer          meistern. So sind die Spitzen von         die aufgrund ihres Alters oder ihrer
                           Umstände im Einzelfall ein beson­        Landesärztekammer und Kassenärzt­         beruflichen Tätigkeit in der Altenpfle­
                           deres Risiko für einen schweren oder     licher Vereinigung gemeinsam mit          ge und in Krankenhäusern besonders
                                                                                                              gefährdet sind. Große ärztliche Ver­
                                                                                                              bände und Organisationen – Bundes­
Jede Impfung ist ein willkommener Beitrag zur Bewältigung der Pandemie                                        ärztekammer, Kassenärztliche Bundes­

Corona-Impfung für Ärztinnen und Ärzte
                                                                                                              vereinigung, Marburger Bund, Hart­
                                                                                                              mannbund, Virchowbund, Gesellschaft
                                                                                                              für Virologie, DIVI, DGiNA und DGIIN –
                                                                                                              haben Mitte Februar gemeinsam er­

B
      is Mitte März erwartet das Land Baden-               Kammerpräsident Dr. Wolfgang Miller betonte:       klärt, dass sie diese Strategie unter­
      Württemberg rund 450.000 Impfdosen des          „Wir bitten unsere Mitglieder in Abstimmung mit         stützen, weil dadurch die hohe Anzahl
      Impfstoffs von AstraZeneca. Aufgrund der        dem Ministerium ausdrücklich, von der Möglich­          schwerer Krankheitsverläufe und Ster­
stets engen Zusammenarbeit der Landesärzte­           keit zur Impfung zeitnah Gebrauch zu machen.            befälle schneller gesenkt werden kann
kammer mit dem Sozialministerium Baden-               Jede Impfung, besonders von Personen in der             und gleichzeitig medizinischem und
Württemberg und dem daraus entstandenen               Patientenversorgung, ist ein willkommener Bei­          pflegerischem Personal auf Intensiv­
Vertrauensverhältnis konnte Kammerpräsident Dr.       trag zur Bewältigung der Pandemie.“ Außerdem            stationen, in Notaufnahmen und
Wolfgang Miller sich an entscheidender Stelle         sei die Impfung der Ärzteschaft auch ein wichtiges      Rettungsdiensten frühzeitig eine Imp­
dafür einsetzen, dass gerade auch die baden-          Signal an die Bevölkerung in puncto Impfbereit­         fung gegen SARS-CoV-2 ermöglicht
württembergische Ärzteschaft von dieser Entwick­      schaft: „Gerade wir Ärztinnen und Ärzte sollten mit     werden kann.
lung profitiert.                                      gutem Beispiel vorangehen und zeigen, dass der              In der Mangelsituation, so die ge­
    Seit 23. Februar können sich alle Ärztinnen und   Impfstoff gut verträglich und sicher ist. Schließlich   meinsame Erklärung, gehe es darum,
Ärzte unter 65 Jahren mit Patientenkontakt sowie      ist die Impfung eine unserer stärksten Waffen im        mit den verfügbaren Impfstoffdosen
alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter 65        Kampf gegen die Pandemie.“                              möglichst viel gesundheitlichen Scha­
Jahren in der Patientenversorgung für eine Imp­            Die Anmeldung zur Impfung erfolgt wie bisher       den durch die COVID-19-Pandemie
fung in einem der Impfzentren anmelden. Die           über das Internetportal www.impfterminservice.          abzuwenden, Erkrankungen zu ver­
Landesärztekammer hat ihre Mitglieder an diesem       de oder alternativ auch über die Hotline 116 117.       meiden und Übertragungen von
Tag per Rundmail sowie auf ihrer Website infor­       Für die Impfung mit dem Impfstoff von AstraZe­          SARS-CoV-2 zu vermindern, soweit die
miert. Leider war es jedoch – aufgrund der feh­       neca sind Termine über viele Wochen eingestellt,        verfügbaren Impfstoffe eine Unterbre­
lenden Zulassung des AstraZeneca-Impfstoffs –         die individuell gebucht werden können. Gegebe­          chung oder Reduktion von Transmissi­
im ersten Schritt nicht möglich, auch über 65-jäh­    nenfalls werden die Impfzentren auch Terminslots        onen wirksam leisten können.
rigen Ärztinnen und Ärzten ein Impfangebot zu         für medizinisches Personal einrichten. Die Umset­           Für jeden COVID-19-Impfstoff, für
machen.                                               zung erfolgt vor Ort.                                   den eine Zulassung erteilt werde,
                                                                                                              müssten Qualität, Wirksamkeit und

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Ärzteblatt Baden-Württemberg 03
Kammern und KV

Unbedenklichkeit in klinischen Prü­
fungen nachgewiesen und ein gün­
stiges Nutzen/Risiko-Profil bescheini­
gt werden. Die derzeit in Deutschland
verfügbaren Impfstoffe von Astraze­
neca, Biontech/Pfizer und Moderna
hätten diese Prüfung durchlaufen und
würden für die bislang in Deutschland
dominierenden Virusvarianten als ge­
eignet zum Individualschutz und zur
Bekämpfung der Pandemie angese­
hen. Dennoch sind Kolleginnen und
Kollegen verunsichert über die doch
etwas unterschiedliche Wirksamkeit
der verschiedenen Impfstoffe gerade
bei Virusmutanten. Hier darf kein
Stillstand eintreten. Angepasst an die
Erregerlage sollte die Wirksamkeit
fortlaufend evaluiert werden. Auch
Anpassungen der Strategie dürfen
dabei kein Tabu sein.

Schnelltest-Gipfel

     Die ärztlichen Körperschaften
waren Mitte Februar an einem Gipfel­
treffen der Landesregierung zur Coro­
na-Lage mit Kommunalen Landesver­          Teilnehmerinnen und Teilnehmer des virtuellen Schnelltest-Gipfels der Landesregierung
bänden und Experten aus dem Ge­
sundheitsbereich beteiligt. Im Rah­
men des virtuellen Spitzengesprächs        es möglich, asymptomatisch Infizierte         Der Vorstand der Landesärzte­
wurden die Themen „erweiterte Test­        noch besser zu erkennen und vulne­       kammer begrüßte das breit angelegte
strategie“ und „zukünftiger Einsatz        rable Gruppen – beispielsweise auch      Testangebot für vulnerable Bevölke­
von Schnell- und Selbsttests“ bespro­      außerhalb von Pflegeeinrichtungen        rungsgruppen ganz grundsätzlich. Er
chen. Kammerpräsident Dr. Wolfgang         – noch effektiver zu schützen.           betonte jedoch, dass Schnelltests
Miller nahm für die Landesärztekam­            Vor allem seien diese Tests ein      keinesfalls – wie vor allem von der
mer, Vorstandsvorsitzender Dr. Nor­        Angebot für Menschen mit vielen          Laienpresse vielfach suggeriert – All­
bert Metke für die Kassenärztliche         Kontakten oder besonderem Risiko.        heilmittel seien, sondern dass bis auf
Vereinigung Baden-Württemberg an           Geplant sei, das Testangebot bei­        Weiteres vor allem die AHA-Regeln
der Videokonferenz teil. Ebenfalls         spielsweise auf pflegende Angehöri­      und Kontaktbeschränkungen ent­
dabei waren Ministerpräsident Win­         ge und auf Berufsgruppen mit er­         scheidend für die Vermeidung von
fried Kretschmann, Gesundheitsmini­        höhtem Infektionsrisiko auszuweiten.     Neuansteckungen seien. Schließlich
ster Manfred Lucha, Innenminister              Dr. Metke betonte während des        sei ein Testergebnis nur eine Moment­
Thomas Strobl, Kultus- und Jugend­         Gesprächs das große, bisher gezeigte     aufnahme und gebe allenfalls vorü­
ministerin Dr. Susanne Eisenmann           Engagement der Ärztinnen und Ärzte       bergehende Sicherheit.
sowie der Präsident des Landesge­          im Land. Diese würden nicht nur nach
sundheitsamts Dr. Gottfried Roller.        wie vor unter schwierigen Bedin­                                                                                               Anzeige
Zugeschaltet waren weitere Vertreter       gungen die Gesundheitsversorgung
der Landespolitik sowie unter ande­        aufrechterhalten, ihnen obliege auch
rem Funktionsträger des Robert Koch        maßgeblich die Durchführung der
Instituts, des Städte- sowie des           entscheidenden PCR-Testungen. Die                Praxisabgabeseminar.
Gemeindestags, der Hilfsorganisati­
­                                          angekündigte Schnelltestausweitung
                                                                                          Med-Seminare (falls erforderlich, wird die Veranstaltung als Webinar durchgeführt)
onen, des Katastrophenschutzes, der        mache es nun in der Konsequenz
                                                                                          Mittwoch, 17.03.2021, 19.00 Uhr | Jahnstr. 4, 4. OG, 70597 Stuttgart
Landesapothekerkammer und der              nötig, dass auch Laien Testungen               Mittwoch, 05.05.2021, 19.00 Uhr | Jahnstr. 4, 4. OG, 70597 Stuttgart
Landeszahnärztekammer.                     übernehmen – hier müsse natürlich              Mittwoch, 07.07.2021, 19.00 Uhr | Jahnstr. 4, 4. OG, 70597 Stuttgart
     Im Zentrum der Diskussion stand       geschult werden. „Die Ärzteschaft              Mittwoch, 21.07.2021, 19.00 Uhr | Jahnstr. 4, 4. OG, 70597 Stuttgart
die Entwicklung des Corona-Infekti­        steht selbstverständlich bereit, um              • Nachbesetzungsverfahren • Geeigneten Nachfolger finden
onsgeschehens in Baden-Württem­            entsprechende Schulungen zu über­                • Optimaler Abgabezeitpunkt • Praxiswert, steuerliche Fragen
berg. Gerade auch mit Blick auf neue       nehmen“, so Dr. Metke. Der KVBW-               Referenten: Tobias Krämer, Sina Altmann, Barbara Brenner und
Virus-Mutationen wurde der zielge­         Vorsitzende brachte damit die Bereit­          Misel Stojkovic. Die Seminargebühr übernimmt MLP.
richtete und systematische Einsatz         schaft der Ärzteschaft zum Ausdruck,                        Anmeldung mit QR-Code
von Schnelltests als wichtiger Bau­        auch weiterhin verantwortungsvoll                           oder bei Frau Olga Kopp
                                                                                                       Tel 0711 13258 53, Fax -80
stein im Kampf gegen die Pandemie          und in führender Position in der                            med-seminare-stuttgart@mlp.de
definiert. Mithilfe der Schnelltests sei   Pandemie-Bekämpfung tätig zu sein.

                                                                                                                     ÄBW 03 | 2021          135
Ärzteblatt Baden-Württemberg 03
Kammern und KV

                                 COVID-19-Schutzimpfung in der ambulanten Medizin

                                 Arztpraxen stehen in den Startlöchern

                                 D
                                        ie Kassenärztliche Vereinigung    wenn derzeit die Impfstoffe noch nicht     die Bundesvereinigung Deutscher
                                        Baden-Württemberg (KVBW)          in den Mengen geliefert werden, dass       Apothekerverbände und der Bundes­
                                        gab am 23. Februar bekannt,       auch alle Impfzentren voll ausgelastet     verband des Pharmazeutischen Groß­
                                 dass sie in enger Kooperation mit der    sind, gehen wir doch davon aus, dass       handels ein Organisationsmodell, das
                                 Kassenärztlichen Bundesvereinigung       sich im März die Lage ändern wird. Wir     die niedergelassenen Ärzte und Ärz­
                                 daran arbeite, die Arztpraxen auf den    erwarten dann deutlich mehr Impfdo­        tinnen in die Impfkampagne mitein­
                                 Impfstart vorzubereiten.                 sen der bereits zugelassenen Impf­         beziehe, sagte Dr. Fechner. „So wer­
                                     Dr. Johannes Fechner, stellvertre­   stoffe.“ Auch die beiden Impfstoffe, die   den wir in der Lage sein, auch dieje­
                                 tender KVBW-Vorstand, erklärte: „Auch    sich noch in der Prüfung befänden,         nigen Impfstoffe in den Praxen zu
                                                                          kämen dann wohl auf den Markt. Dr.         verimpfen, die aufgrund ihrer gefor­
                                                                          Fechner gab sich optimistisch: „Mögli­     derten niedrigen Lagertemperatur
                                                                          cherweise werden wir schneller als         etwas schwieriger zu handhaben
                                                                          erhofft in der komfortablen Situation      sind.“
                                                                          sein, die vorhandenen Impfdosen                Der KVBW-Vize betonte: „Wir spre­
                                                                          nicht mehr allein in den Impfzentren       chen in Baden-Württemberg mit allen
                                                                          verimpfen zu können. Darauf sind wir       Beteiligten, insbesondere mit den
    Foto: peterschreiber.media

                                                                          vorbereitet.“ Die niedergelassenen         Landkreisen als Betreiber der Kreis­
                                                                          Ärztinnen und Ärzte in den Praxen          impfzentren. Sobald ausreichend
                                                                          stünden in den Startlöchern.               Impfstoff geliefert werden kann,
                                                                              Auf Bundesebene berieten die           werden wir das Konzept schnell um­
                                                                          Kassenärztliche Bundesvereinigung,         setzen.“

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                                                                          Kassenärzte und Krankenkassen vereinbaren höhere Förderung

Veranstaltungshinweis
                                               management akademie
                                       der Kassenärztlichen Vereinigung
                                                   Baden-Württemberg
                                                                          Schutzimpfung für Kleinkinder

                                                                          D
Die Management Akademie der Kassenärztlichen Vereinigung                          ie Kassenärztliche Vereinigung     fung vereinbart. Wir wollen damit er­
­Baden-Württemberg (MAK) lädt zu einer Fortbildungs­                              Baden-Württemberg als Reprä­       reichen, dass die Ärzte sich für diese
 veranstaltung für ÄrztInnen und PsychotherapeutInnen ein.                        sentantin der über 21.000 Ärz­     wichtige erste Impfung im Leben
 Veranstaltungstitel:                                                     tinnen und Ärzte sowie Psychothera­        eines Menschen die erforderliche Zeit
 Praxis sucht Nachfolger                                                  peuten in freier Praxis in Baden-Würt­     für unsere Versicherten nehmen und
 Ziele:                                                                   temberg mit 60 Millionen Behand­           die Eltern entsprechend über die Vor­
 Sie denken kurz- oder mittelfristig an eine Übergabe Ihrer Praxis?       lungsfällen im Jahr bei 9 Millionen        teile des Impfens aufklären können.“
 Dann sollten die Weichen für eine reibungslose Praxisnachfolge           GKV-Versicherten und die B 52-Verbän­           Für den Vorstandsvorsitzenden
 jetzt richtig gestellt werden. Vom optimalen Abgabezeitpunkt             dekooperation Baden-Württemberg,           der Kassenärztlichen Vereinigung
 über die Wahl des Nachfolgers bis hin zur Gestaltung der Praxis­         zu der die vdek-Landesvertretung Ba­       Baden-Württemberg, Dr. Norbert
 übertragung gibt es viel zu regeln. In diesem Seminar verdeut­           den-Württemberg, der BKK Landesver­        Metke, ist das ein wichtiges Zeichen:
 lichen wir, wie zukünftige Praxisabgeber ihre berechtigten Inte­         band Süd, die IKK classic sowie die        „Wir wissen diese Haltung der betei­
 ressen als Unternehmer wahren können. Wir zeigen auf, was Sie            KNAPPSCHAFT gehören, haben sich            ligten Krankenkassenverbände über­
 beachten müssen, damit eine reibungslose Praxisübergabe zu­              auf eine höhere Förderung der Schutz­      aus zu schätzen. Vor dem Hintergrund
 lassungs- und privatrechtlich gelingt.                                   impfung für Kleinkinder verständigt.       der aktuell durch Corona bedingten
 Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie im Internet
                                                                               Biggi Bender, Leiterin der vdek-      schwieriger werdenden Finanzlage
 unter www.mak-bw.de.
                                                                          Landesvertretung Baden-Württem­            der Krankenkassen ist das ein klares
 Referenten:                                                              berg, und Jacqueline Kühne, Vorstand       Signal, dass die Versorgungsqualität
 • Karin Ekert, Diplom-Volkswirtin, KV Baden-Württemberg                 des BKK Landesverbandes Süd, unter­        der Menschen im Lande weiter im
• Daniela-Verena Grießhammer, Rechtsassessorin,                          streichen für die B 52-Verbändekoope­      Vordergrund stehen soll. Unsere Ärzte
    KV Baden-Württemberg
                                                                          ration Baden-Württemberg: „Impfen          berichten teilweise über einen ganz
Termin und Veranstaltungsort:                                             spielt für uns eine große Rolle, da es     erheblich zunehmenden Beratungs­
• 30. Juni 2021 (15.00 Uhr bis ca. 18.00 Uhr),                           das Mittel zur Prävention und Vermei­      bedarf der Eltern, dem die Ärzte jetzt
    KVBW Freiburg, Sundgauallee 27, 79114 Freiburg                        dung schwerer Infektionskrankheiten        durch die vereinbarte Förderung
Information und Anmeldung:                                                ist. Daher haben wir mit der Ärzte­        vollumfänglich gerne nachkommen
• Management Akademie der KV Baden-Württemberg,                          schaft im Land eine Förderung der          können. Wir bedanken uns daher bei
    Telefon (07 11) 78 75-35 35, Fax (07 11) 78 75-48-38 88,              Erstimpfung durch die Haus-, Kinder-       den beteiligten Krankenkassen für
    E-Mail: info@mak-bw.de                                                und Jugendärzte sowie die Gynäkolo­        das konstruktive Ergebnis im Sinne
• oder Online-Anmeldung unter www.mak-bw.de                              gen im Rahmen der Sechsfachimp­            der Kinder und ihrer Eltern.“
Teilnahmegebühr:
69,– Euro (inklusive Unterlagen, Verpflegung, Getränke)
Fortbildungspunkte: 136     4     ÄBW 03 | 2021
Ärzteblatt Baden-Württemberg 03
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                                                             Ein Unternehmen der LBBW-Gruppe

Die Arztpraxis fit machen
für die digitale Zukunft.
Unsere Welt wird immer digitaler – und Corona hat diesen Prozess weiter beschleunigt. Auch Arztpraxen
und MVZs stecken zumeist schon mittendrin im digitalen Wandel. Mit einem Digitalisierungscheck er-
fahren Niedergelassene, wie sie im Bereich Digitalisierung aufgestellt sind und welche Potenziale sich
ihnen bieten.

Mediziner wollen für ihre Patienten stets das Beste.
Kranke entscheiden sich für die medizinische Betreuung,
der sie am meisten vertrauen. Für ärztliche Praxen ist
neben dem fachlichen Know-how und der Kompetenz
des Teams eine adäquate technische Ausstattung un-
abdingbar. Und da führt kein Weg mehr an der immer
schneller fortschreitenden Digitalisierung vorbei.

Wer den technologischen Wandel verpasst, muss in Kauf
nehmen, Patienten zu verlieren – und setzt damit den
Wert seiner Praxis aufs Spiel. Wer rechtzeitig in die
richtigen Maßnahmen investiert, kann seinen Patienten
Mehrwert bieten, steigert seine Attraktivität als Arbeit-
geber und erreicht im besten Fall zeitliche Entlastung für
sich selbst. Digital »up to date« zu sein, lohnt sich im
Wortsinn gerade für ältere Praxisinhaber. Denn je zeit-
gemäßer die Ausstattung, desto interessanter wird die
Praxis für jüngere Kolleginnen und Kollegen und desto
mehr Erlös kann bei der Abgabe erzielt werden.               Am Ende des Checks stehen konkrete Vorschläge, wie Sie
                                                             Ihre Praxis für eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft di-
Spezialisten nehmen Ihre Praxis unter die Lupe.              gital fit machen können. Die auf Heilberufe spezialisier-
                                                             ten Beraterinnen und Berater der BW-Bank unterstützen
Doch was genau sind die »richtigen Maßnahmen« für            Sie zudem darin, geeignete Finanzierungsbausteine und
Ihre Praxis? Das können Sie mithilfe unseres Digitali-       Fördermittel zu finden.
sierungschecks herausfinden. Dabei nehmen Experten
unseres Kooperationspartners bwcon, einer Wirtschafts-
initiative zur Förderung des Innovations- und High-
tech-Standortes Baden-Württemberg, Ihre Praxis genau
unter die Lupe.                                                                      Sie möchten gemeinsam mit
                                                                                     uns eine maßgeschneiderte
Wie digital sind Praxisorganisation und -management                                  Digitalisierungslösung für Ihre
bereits? Können sich Patienten beispielsweise online                                 Praxis entwickeln?
anmelden? Werden Verordnungen, Überweisungen, Be-
scheinigungen etc. am Rechner erstellt und auch als Datei
versendet? Bieten Sie vielleicht Video-Sprechstunden oder                            Kontaktieren Sie uns unter:
sogar Online-Diagnosen an? Welche Ihrer medizinischen         Evelin-Jasmin
Geräte verfügen über digitale Schnittstellen? Wie werden      Zahorka                Telefon 0711 124-45019
Sie Ihren Dokumentationspflichten gerecht? Auf welchen        Beraterin für Heil-    heilberufe@bw-bank.de
Wegen tritt Ihre Praxis mit »Draußen« in Verbindung?          berufe, Stuttgart      www.bw-bank.de/heilberufe
Ärzteblatt Baden-Württemberg 03
Ethik

                                 138          Ethische, epistemische und anthropologische Herausforderungen im Kontext des Einsatzes
                                              von Brain-Computer Interfaces

                                              Mensch-Maschine-Interaktion
                                              Hintergrund                                                     allerdings festzuhalten, dass noch nicht von einem breiten
    Foto: marekbeier

                                                                                                              klinischen Einsatz von BCIs gesprochen werden kann.
                                                   Durch die Berichterstattung über Unternehmen wie               Nichtsdestotrotz wachsen die damit verbundenen
                                              Neuralink oder Facebook und deren Bemühungen im Feld            Hoffnungen, etwa von Patienten und Forschern ebenso
                                              der Gehirn-Computer-Schnittstellen (engl. brain-compu­          wie die Bedenken gegenüber einem Einsatz von BCIs. Im
                                              ter-interfaces, BCIs) ist diese Technologie ins Blickfeld der   Folgenden sollen einige der ethisch relevanten Bedenken
                                              breiten Öffentlichkeit geraten. In der medizinischen For­       skizziert werden. Da diese mitunter auch auf etwaige zu­
                                              schung ist allerdings schon seit den 1990er Jahren eine         künftige Möglichkeiten nicht-klinischer Anwendungen
                                              exponentielle Zunahme von Studien auf dem Gebiet der            von BCIs Bezug nehmen, wird abschließend auch auf eini­
    Prof. Dr. Dr. O. Friedrich                BCIs zu verzeichnen. Auch gibt es Forschungen für den           ge potenzielle Herausforderungen nicht-klinischer Anwen­
                                              Einsatz von BCIs im Militär, am Arbeitsplatz oder im Bereich    dungen eingegangen.
                                              von Spielen.
                                                   BCIs ermöglichen es Nutzerinnen und Nutzern, auf           Allgemeine Herausforderungen im klinischen
                                              Basis der Erfassung und computergestützten Verarbeitung         und im Forschungskontext
                                              ihrer Gehirnaktivität – ohne Aktivierung des peripheren
                                              Nervensystems – Geräte wie etwa eine Computermaus,                  Die ethisch relevanten Chancen und Risiken von BCIs
                                              einen Rollstuhl oder Prothesen zu steuern.                      hängen stark vom Kontext ihres möglichen Einsatzes ab.
                                                   Die Messung der Gehirnaktivität kann dabei mithilfe        Von grundsätzlicher Bedeutung ist aber der mit Blick auf
                                              nicht-invasiver und invasiver Technologien erfolgen. Der        das Ziel der Her- oder Wiederherstellung kommunikativer
                                              zumeist eingesetzten, nicht invasiven Elektroenzephalo­         oder motorischer Fähigkeiten anvisierte Zugewinn an Le­
                       S. Schleidgen, M. A.   grafie (EEG), im Rahmen derer Elektroden auf der Kopfo­         bensqualität entsprechend betroffener Patientinnen und
                                              berfläche angebracht werden und mithilfe der die bioelek­       Patienten. Dieser potenzielle Beitrag von BCIs zum Wohl­
                                              trische Gehirnaktivität gemessen wird, sind allerdings          ergehen und zur Ermöglichung von Handlungsfreiheit ist
                                              Grenzen gesetzt. Dies liegt darin begründet, dass die Si­       stets zu berücksichtigen und in die Abwägung gegenüber
                                              gnalerfassung – und damit auch die Analysemöglichkeiten         etwaigen Risiken einzubeziehen.
                                              – umso besser funktioniert, je näher die Elektroden eines           Im Zusammenhang mit dem Einsatz invasiver BCIs (so­
                                              BCIs an das Gehirn gebracht werden.                             wohl im klinischen wie auch im Forschungskontext) sind hier
                                                   Invasive Technologien, bei denen zumeist Mikroelek­        insbesondere die allgemeinen Risiken einer Operation (Blu­
                                              troden in bestimmten Hirnregionen implantiert werden,           tungen, Verletzungen, Infektionen usw.) zu nennen. Ein
                                              sind in dieser Hinsicht aussichtsreicher. Unabhängig von        anderes Problem besteht darin, sicherzustellen, dass Pati­
                                              ihrer Eingriffstiefe werden sogenannte passive, aktive und      enten keine überzogenen oder gar falschen Erwartungen an
                                              reaktive BCIs unterschieden. Während passive Varianten          einen therapeutischen Einsatz von BCIs haben, die etwa dem
                                              lediglich bestimmte Gehirnaktivitäten auslesen, arbeiten        aktuellen Stand der Technologieentwicklung nicht entspre­
                                              aktive BCIs etwa mit der Vorstellung motorischer Aktivität      chen und in Konsequenz zu Enttäuschungen führen können.
                                              seitens der Nutzer und sollen dadurch die Steuerung bei­        Dies gilt insbesondere für aktive und reaktive BCIs, deren
                                              spielsweise der oben genannten Geräte erlauben. Nutzer          Nutzung langwierig eingeübt und trainiert werden muss. An
                                              reaktiver BCIs schließlich modulieren ihre Gehirnaktivität      der Schnittstelle von Forschung und Therapie können darü­
                                              mit Blick auf bestimmte externe Reize.                          ber hinaus Konflikte zwischen Therapieinteressen einerseits
                                                   Der erfolgreiche Einsatz aktiver und reaktiver BCIs er­    und Forschungsinteressen anderseits relevant werden. In
                                              fordert die bewusste Interaktion zwischen Nutzer und            diesem Zusammenhang ist insbesondere die Vulnerabilität
                                              Maschine und setzt Lernprozesse, sowohl bei Nutzern als         betroffener Patienten zu berücksichtigen, für die der Einsatz
                                              auch aufseiten der Technik voraus. In diesem Zusammen­          eines BCI oftmals (und auch im Forschungszusammenhang)
                                              hang sind Ansätze des maschinellen Lernens (ML) und der         ein last resort ist. Ein reflektierter Umgang mit diesem Um­
                                              künstlichen Intelligenz (KI), das heißt lernender Algorith­     stand ist schon mit Blick auf das Wohlergehen von Patienten
                 Redaktion:                   men, die bestimmte Aufgaben selbstständig lösen können,         und Probanden zu gewährleisten. Ferner ist unter Gerech­
              Prof. Dr. med.                  von zunehmend großer Bedeutung.                                 tigkeitsgesichtspunkten wie mit Blick auf forschungse­
  Dr. phil. Urban Wiesing,                         In der Medizin werden vor allem zwei Zwecke des            thische Fragen relevant, dass der Zugang zu medizinischen
               Prof. Dr. phil.                klinischen Einsatzes von BCIs diskutiert: Erstens, BCIs als     BCIs im Normalfall nicht uneingeschränkt möglich ist, da
       Hans-Jörg Ehni und                     unterstützende oder assistierende Technologien, die ver­        zumeist an bestimmte Forschungskontexte gebunden.
  Dr. phil. Robert Ranisch                    lorene oder fehlende körperliche Funktionen ausgleichen
     Universität Tübingen,                    sollen (z. B. die Steuerung eines Roboterarms durch Pati­       Ethisch relevante epistemische Herausforde-
           Institut für Ethik                 enten mit motorischen Einschränkungen oder die Ermög­           rungen
            und Geschichte                    lichung von Kommunikation bei schwerst gelähmten Pa­
               der Medizin,                   tienten); zweitens, BCIs als Instrumente zur Rehabilitation        Im Klinik- wie im Forschungskontext bietet die soge­
          Gartenstraße 47                     etwa bei Schlaganfallpatienten. Zunehmend wird darüber          nannte informierte Einwilligung ein Instrument, das si­
           72074 Tübingen                     hinaus der psychiatrische Einsatz von BCIs debattiert, etwa     cherstellen soll, die selbstbestimmten Wünsche von Pati­
www.iegm.uni-tuebingen.de                     zur Behandlung von Depressionen. Im Allgemeinen ist             enten und Probanden zu respektieren. Für die Einholung

                                       138    ÄBW 03 | 2021
Ethik

                                                                                                       sogenannter Verzerrungen (engl. biases). Auf der einen
                                                                                                       Seite können Algorithmen selbst verzerrt sein, was mit                        Über die Autoren
                                                                                                       Blick auf ihren Einsatzzweck zu systematisch falschen Er­                     Jun.-Prof. Dr. med Dr. phil.
                                                                                                       gebnissen führt. Dieses Problem ist in der mathematischen                     Orsolya Friedrich leitet ak­
                                                                                                       Formulierung von Algorithmen begründet.                                       tuell das Weiterbildungs­
                                                                                                            Auf der anderen Seite können die sogenannten Trai­                       angebot „Medizinethik“
                                                                                                       ningsdaten ML-basierter KIs verzerrt sein, auf Basis derer                    an der FernUniver­sität in

                                                        Foto: iStock / Getty Images – Anhelina Lisna
                                                                                                       KIs lernen, bestimmte Aufgaben selbstständig zu lösen. Es                     Hagen und eine Emmy
                                                                                                       gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Ursachen für solche                      Noether Forschungsgrup­
                                                                                                       Datenverzerrungen. Im Ergebnis führen sie ebenfalls dazu,                     pe, die neuartige Interak­
                                                                                                       dass KIs in der Anwendung systematisch falsche Ergeb­                         tionen zwischen Men­
                                                                                                       nisse produzieren, weil die Prozessierung der Anwen­                          schen und M  ­ aschinen aus
                                                                                                       dungsdaten der auf Basis verzerrter Trainingsdaten er­                        philosophischer Perspekti­
                                                                                                       lernten Berechnungsmuster folgt.                                              ve untersucht. Ihre For­
                                                                                                            Ein verwandtes Problem steht mit dem sogenannten                         schungsschwerpunkte lie­
                                                                                                       black-box Charakter von Algorithmen in Zusammenhang:                          gen im Bereich der Medi­
                                                                                                       Weil die Funktionsweise eines Algorithmus und der kon­                        zin- ­sowie Technikethik,
einer solchen Einwilligung ist erstens bedeutsam, poten­                                               krete Weg zu einem Ergebnis nicht ohne Weiteres nach­                         insbesondere mit Bezü­
zielle Patienten und Probanden hinsichtlich einer projek­                                              vollzogen werden können, ist es häufig schwierig, eine                        gen zu Neurotechnolo­
tierten Maßnahme angemessen zu informieren (d. h. etwa                                                 vorliegende Verzerrung überhaupt nachzuweisen. Dies                           gien, KI, Mensch-Maschi­
bezüglich ihres Umfangs, Inhalts oder möglicher Konse­                                                 könnte weiter erschwert werden durch die im Kontext des                       ne-Interaktionen, Neuro­
quenzen).                                                                                              Einsatzes von KI-basierten Entscheidungsunterstützungs­                       wissenschaften, Psychiat­
     Darauf basierend ist zweitens sicherzustellen, dass                                               systemen nachgewiesene Tendenz auf Seite behandelnder                         rie und Psychotherapie.
Patienten und Probanden diese Informationen (ausrei­                                                   Ärzte, Ergebnisse von KIs ohne weitere Überprüfung anzu­                      Sebastian Schleidgen,
chend) verstehen und mit Bezug auf die je eigenen Wert­                                                erkennen und zu übernehmen.                                                   M. A. ist wissenschaftlicher
haltungen abwägen (können), um darauf basierend eine                                                                                                                                 Mitarbeiter in der Emmy
Entscheidung über die vorgesehene Maßnahme treffen zu                                                  Fragen der Verantwortungszuschreibung                                         Noether Forschungsgrup­
können, das heißt normalerweise freiwillig einzuwilligen                                                                                                                             pe „Das Phänomen der In­
und die entsprechende Handlung (z. B. einen medizi­                                                        In diesem Zusammenhang stellt sich einerseits die                         teraktion in Mensch-Ma­
nischen Eingriff) zu autorisieren.                                                                     Frage nach der Verantwortungszuschreibung und -über­                          schine-Interaktionen“ und
     Aufgrund der technischen Komplexität von BCIs ent­                                                nahme für die Vermeidung solcher Verzerrungen sowie                           lehrt unter anderem im
steht die grundsätzliche Herausforderung, Patienten und                                                andererseits die Kontrolle und Überprüfung KI-basierter                       Rahmen des Weiterbil­
Probanden angemessen über ihren Einsatz aufzuklären.                                                   BCIs hinsichtlich möglicher Verzerrungstendenzen: Kön­                        dungsangebotes „Medizi­
Verschärft wird dieses Problem im Kontext KI-basierter                                                 nen (und sollen) etwa Ärztinnen und Ärzte, Forscherinnen                      nethik“ an der FernUniver­
BCIs. Denn der Einsatz von KI in medizinischen Technolo­                                               und Forscher oder Nutzerinnen und Nutzer verantwortlich                       sität in Hagen. Seine For­
gien wirft grundsätzlich die Frage auf, ob er von Laien im                                             sein und letztlich auch haftbar gemacht werden für (ggf.                      schungsschwerpunkte lie­
Sinne einer informierten Einwilligung ausreichend verstan­                                             absehbar) verzerrte Ergebnisse, die aus der Nutzung KI-                       gen in den Bereichen der
den werden kann.                                                                                       basierter Neurotechnologien entstehen? Diese Frage ist                        angewandten und theore­
     In besonderem Maße ist dieses Problem relevant, wenn                                              weiterhin ungeklärt und bedarf weiterer Diskussionen.                         tischen Bio- und Technike­
es um Forschung mit oder Therapie von kommunikativ                                                         Daneben wurde auch eine gänzlich anders geartete                          thik, vor allem zu Fragen
stark eingeschränkten Patientengruppen geht, in deren                                                  Frage der Verantwortungszuschreibung im Zusammen­                             neuartiger Mensch-Ma­
Kontext es für aufklärende Personen schwer nachvollzieh­                                               hang mit der Nutzung von BCIs diskutiert. Wenn wir die                        schine-Interaktionen sowie
bar sein kann, ob und zu welchem Grad Informationen                                                    Prozesse zwischen der Messung von Gehirnaktivitäten und                       Problemen der Gerechtig­
verstanden wurden. Dies gilt nicht nur mit Bezug auf die                                               der mithilfe BCIs erzeugten Weltveränderung als Nutzer,                       keit und Grundlagen der
Einwilligung zu einem Einsatz von BCIs selbst, sondern                                                 aber auch als Dritte, nicht vollständig nachvollziehen kön­                   philosophischen Ethik.
darüber hinaus auch, wenn kommunikativ eingeschränkte                                                  nen und Handlungsvollzüge auf Basis von Gehirnaktivität
Patienten mithilfe von BCIs informiert in andere medizi­                                                                                                                                                      Anzeige
nische Maßnahmen einwilligen sollen.
     Ferner ergibt sich im Zusammenhang mit dem Einsatz
von KI in BCIs eine Reihe weiterer Herausforderungen. Bei­
spielsweise stellt sich die Frage, inwiefern die genannten                                                                         Niederlassungsseminar.
Bedingungen für eine informierte Einwilligung überhaupt
                                                                                                                              Med-Seminare (falls erforderlich, wird die Veranstaltung als Webinar durchgeführt)
erfüllt werden können. Dies ist zum einen darin begründet,
                                                                                                                              Mittwoch, 24.03.2021, 19.00 Uhr | Jahnstr. 4, 4. OG, 70597 Stuttgart
dass die algorithmische Funktionsweise von KIs häufig nicht                                                                   Mittwoch, 21.04.2021, 19.00 Uhr | Derendingerstr. 50, 72072 Tübingen
nachvollzogen werden kann. In Konsequenz ist es oftmals                                                                       Mittwoch, 19.05.2021, 19.00 Uhr | Jahnstr. 4, 4. OG, 70597 Stuttgart
                                                                                                                              Mittwoch, 23.06.2021, 19.00 Uhr | Jahnstr. 4, 4. OG, 70597 Stuttgart
nicht möglich einzusehen, auf welche Weise eine KI ein                                                                        Mittwoch, 21.07.2021, 19.00 Uhr | Jahnstr. 4, 4. OG, 70597 Stuttgart
bestimmtes Ergebnis hervorgebracht hat. Dieses sogenann­                                                                       • Idealer Ablauf der Niederlassung • Kaufpreisermittlung, Finanzierung
te black-box Problem hat allerdings zur Folge, dass eine                                                                       • Gesetzliche Rahmenbedingungen • Praxissuche
wesentliche Bedingung informierter Einwilligung nicht er­                                                                     Referenten: Tobias Krämer, Sina Altmann, Barbara Brenner und
füllt wäre, nämlich (ausreichende) Information hinsichtlich                                                                   Misel Stojkovic. Die Seminargebühr übernimmt MLP.
möglicher Ergebnisse einer Maßnahme sowie der Art und                                                                                     Anmeldung mit QR-Code
Weise ihrer Genese bereitzustellen und zu verstehen.                                                                                      oder bei Frau Olga Kopp
                                                                                                                                          Tel 0711 13258 53, Fax -80
     Eine ebenfalls mit der Funktionsweise von KIs verbun­                                                                                med-seminare-stuttgart@mlp.de
dene Herausforderung ergibt sich aus der Möglichkeit

                                                                                                                                                            ÄBW 03 | 2021          139
Ethik

                                                maschinell übernommen werden, könnte daraus folgen,             können. Diese Einsicht in die informative und physische
                                                so eine Position in der philosophischen Diskussion, dass        Verschränkung von Mensch und Neurotechnologie kann
                                                Nutzer nicht für die Resultate entsprechender Handlungen        einerseits dazu beitragen, neuartige Verhältnisse von
   Foto: iStock / Getty Images – hakule

                                                verantwortlich gemacht werden können. Dagegen ist               Mensch und Technik besser zu beschreiben und zu verste­
                                                eingewandt worden, dass wir letztlich auch nur wenige           hen; andererseits wird damit nicht zuletzt auch die Grund­
                                                unserer alltäglichen Handlungsabläufe vollständig nach­         lage für eine angemessene ethische Reflexion bereitge­
                                                vollziehen oder kontrollieren können, auch solche nicht,        stellt. Schließlich ist ethische Theorie stets auf Annahmen
                                                bei denen weit weniger komplexe Technologien als BCIs           über den Menschen, das heißt auf Menschenbilder, ange­
                                                zum Einsatz kommen.                                             wiesen, etwa um ein adäquates Verständnis davon zu
                                                    Allerdings scheint eine Besonderheit der Interaktion        entwickeln, was es bedeutet im Sinne des Wohlergehens
                                                von Mensch und BCI und der so erzeugten Veränderungen           von Menschen zu handeln.
                                                in der Welt gegenüber anderen Techniknutzungen darin zu              BCIs könnten uns herausfordern, ein neues Bild davon
                                                liegen, dass sie alleine durch Gehirnaktivität zustande         zu entwickeln, wie der Mensch im Rahmen von Interakti­
                                                kommen: Nutzer von BCIs müssen nicht etwa sprechen oder         onen mit solchen und anderen Technologien zu verstehen
                                                einen Knopf drücken, um eine maschinenvermittelte Hand­         ist. Zukünftige Arbeiten werden also nicht nur die kon­
                                                lung auszuführen. Vorstellbar ist, dass dies zu einer Verän­    kreten ethischen und epistemischen Herausforderungen
                                                derung des Handlungserlebens führt und Nutzer kein Ge­          der Nutzung von BCIs herausarbeiten und analysieren,
                                                fühl für eine BCI-vermittelte Handlung verspüren oder           sondern auch mögliche Veränderungen unseres Men­
                                                umgekehrt bestimmte Ereignisse in der Welt fälschlicher­        schenbildes stärker berücksichtigen müssen.
                                                weise als Ergebnisse eigener Handlungen interpretieren.
                                                    Nicht nur aus der Erste-Person-Perspektive, sondern         Herausforderungen der nichtmedizinischen
                                                auch aus der Dritte-Person-Perspektive stellt sich im Zu­       Nutzung von Gehirndaten
                                                sammenhang mit dieser Besonderheit des „körperlosen“
                                                Charakters BCI-vermittelter Mensch-Maschine-Interakti­               Eine Nutzung von BCIs jenseits des klinischen Kon­
                                                onen die Frage nach der Verantwortungszuschreibung.             textes wirft weitere Fragen auf, die schon jetzt diskutiert
                                                Aus philosophischer wie aus rechtswissenschaftlicher            werden sollten, auch wenn außerklinische Anwendungen
                                                Perspektive ist dabei bedeutsam, ob die durch den Einsatz       zumeist noch in den Kinderschuhen stecken. Denn die
                                                von BCIs erzeugten Weltveränderungen als Handlungen             enormen Investitionen großer Unternehmen in die Ent­
                                                im üblichen Sinne zu konzeptualisieren oder als anderer         wicklung von BCIs und die gesellschaftliche Tragweite
                                                Typus (normativ unterschiedlich zu bewertender) Hand­           eines zukünftig möglichen Einsatzes machen eine frühzei­
                                                lungen aufzufassen sind. Mit Blick auf diese Problematik        tige kritische Auseinandersetzung notwendig. In diesem
                                                gab es in den letzten Jahren intensive Debatten darüber,        Zusammenhang sehen Forscherinnen und Forscher insbe­
                                                ob im Rahmen der BCI-Nutzung eine Verantwortungslücke           sondere in der Ansammlung großer Mengen an „Hirn­
                                                besteht, die es zu schließen gilt.                              daten“ im Kontext zukünftiger Einsatzmöglichkeiten von
                                                    Schließlich stellt sich die Frage nach der Verantwor­       BCIs eine enorme normative Herausforderung. Solche
                                                tungszuschreibung auch mit Blick auf die hypothetische          Daten könnten etwa gehackt und gestohlen oder durch
                                                Möglichkeit einer externen Manipulation BCI-vermittelter        Unbefugte zu nicht von Nutzern intendierten Zwecken,
                                                Handlungen oder mentaler Zustände, insbesondere für             etwa für Data Mining oder Überwachungsmaßnahmen
                                                Fälle, in denen es dadurch zu einer Schädigung Dritter          genutzt werden. Zum anderen erscheinen Gehirndaten als
                                                kommt oder kommen kann.                                         in besonderem Maße schutzwürdig, da sie Informationen
                                                                                                                über mentale Zustände enthalten und damit einen beson­
                                                Anthropologische Herausforderungen                              ders privaten Bereich unseres Lebens betreffen.
                                                                                                                     Zwar sind Gehirndaten für sich genommen – je nach
                                                    Die bisher dargestellten Herausforderungen durch BCIs       philosophischer Position – hinsichtlich des Zusammen­
                                                sind eher konkreter Natur. In den philosophischen Debat­        hangs von Gehirnprozessen und mentalen Zuständen
                                                ten um den Einsatz von BCIs finden sich jedoch auch abs­        wenig aufschlussreich. Dennoch könnte es möglich wer­
                                                traktere Fragestellungen, die auf den ersten Blick irrelevant   den, auf Basis großer Mengen an Gehirndaten in Kombi­
                                                für die Medizin erscheinen mögen, bei genauerer Betrach­        nation mit weiteren digital verfügbaren Informationen und
                                                tung aber wichtige Impulse liefern können. Die Philoso­         unter Zuhilfenahme moderner, beispielsweise KI-gestütz­
                                                phie kann auch hier, jenseits einer konkreten Reflexion         ter Technologien der Informationsverarbeitung, hochspe­
                                                bestehender Herausforderungen, Denkmodelle anbieten,            zifische Personenprofile, etwa mit Blick auf politische und
                                                die bestimmte Entwicklungen in einen größeren kulturel­         wirtschaftliche Interessen zu erstellen.
                                                len Zusammenhang stellen und reflektieren. Zu einer                  Die daraus resultierenden Möglichkeiten der Etablie­
                                                solchen Reflexion bieten sich unter anderem anthropolo­         rung von Filterblasen oder Anreizsystemen werden in die­
                                                gische Überlegungen hinsichtlich neuartiger Möglich­            sem Zusammenhang kritisch diskutiert. Darüber hinaus
                                                keiten von Mensch-Maschine-Interaktionen an.                    würden solche Eingriffe in die Privatsphäre vor allem in
                                                    Traditionell wurden Technik und Techniknutzung pri­         diesem höchst intimen Bereich, den wir gewöhnlich be­
Foto: iStock / Getty Images – hakule

                                                mär instrumentell mit Blick auf die Erreichung und Umset­       wusst von der Außenwelt abschirmen können und über den
                                                zung menschlicher Ziele und Pläne verstanden. Ein solches       wir eine gewisse Kontrolle haben, wesentliche Aspekte
                                                Technikbild scheint modernen Neurotechnologien wie              menschlicher Autonomie und Personalität berühren.
                                                BCIs aber nicht mehr vollständig gerecht zu werden, inso­
                                                fern diese nicht mehr nur Mittel zu einem menschlichen                                           Orsolya Friedrich, Sebastian Schleidgen
                                                Zweck sind, sondern darüber hinaus auf menschliche
                                                Handlungs- und Entscheidungsprozesse zurückwirken                      Literatur zum Beitrag kann bei den Verfassern angefordert werden.

                                          140   ÄBW 03 | 2021
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