Spatenstich, der dritte: Heinrich Püschel Haus - Feierliche Neueröffnung Haus Deckstein - Clarenbachwerk
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Informationen Monate und wird in den Häusern verteilt Clarenbach Aktuell erscheint alle drei für BewohnerInnen, Angehörige und Mitarbeitende des Clarenbachwerks Köln CLARENBACH Aktuell 2.18 38. Jahrgang, Juni 2018 Spatenstich, der dritte: Heinrich Püschel Haus Jubiläum Feierliche Neueröffnung 25 Jahre Frida Kahlo Haus Haus Deckstein Aus den Häusern Clarenbachwerk Der Alltag ist bunt Die neue Mitarbeitervertretung
Clarenbach Aktuell Inhalt und Impressum Neue BewohnerInnen Seite 6 Feierliche Neueröffnung Haus Deckstein Seite 7-11 Aus den Häusern Seite 12-26 Deutsch-iranische Woche im Haus Andreas Seite 12 Griechische Ostern Seite 14 Abschluss Praxisanleitungskurs Seite 16 Live-Music-Now im Frida Kahlo Haus Seite 18 Fronleichnam vor dem Heinrich Püschel Haus Seite 21 Stilvolles Tanzvergnügen auf Schloss Paffendorf Seite 22 Mai und Maibowle in Braunsfeld Seite 26 Pressespiegel Seite 27-29 Sommer-Sonne-Urlaub in Italien Seite 30-31 Tipps für das richtige Reiseziel Seite 32-36 Spatenstich Heinrich Püschel Haus Seite 36-37 Die neue Mitarbeitervertretung Seite 38-39 Gedächtnistraining Seite 40-41 25 Jahre Frida Kahlo Haus feierlich begangen Seite 42-44 Ehrenamt im Clarenbachwerk Seite 45-47 Fotoseiten Seite 48-49 Neues vom Bau Seite 50 Namen & Notizen Seite 51-54 Verstorbene Seite 55 Impressum Herausgeber und Clarenbachwerk Köln gGmbH, Alter Militärring 94, 50933 Köln; Redaktionsanschrift: Tel.: 0221 / 4985170; Fax: 0221 /4985148 Redaktion: T. Jost, M. Lingen, Hans-Peter Nebelin, I. Odendahl, D. Röhlich-Spitzer, Dr. G. Salzberger (v.i.S.d.P.) Im Internet: www.clarenbachwerk.de Druck: Print:Comm Druckservice Jürgen Brandau, 50737 Köln Auflage: 800 Exemplare Die Fotos und Abbildungen stammen in der Reihenfolge der Veröffentlichung von: Stoye (7), Engelberg (7), Ioannou (2), Salzberger, Strimmer (2), Salzberger (2), Engelberg (4), Shams (2), Sauer (6), Schönemann (2), Odendahl (2), Klemm /Seiderer (6), Stoye (5), Salzber- ger (3), Köster (5), Rasimus (4), Klemm /Seiderer (8), Salzberger (6), Stoye (6), privat (6). Titelbild: Foto von Wilfried Stoye Clarenbach Aktuell erscheint alle drei Monate und wird in den Häusern des Clarenbachwerks verteilt. Beiträge von BewohnerInnen und MitarbeiterInnen der Alten- und Behinderteneinrichtungen sind willkommen und werden, soweit möglich, veröffentlicht. Die redaktio- nelle Bearbeitung von Einsendungen bleibt vorbehalten. 2
Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser, mit dem Grußwort in dieser Ausgabe Das gilt auch für die vielen anderen verabschiede ich mich von Ihnen. In diesem Themen, die mir für das Clarenbachwerk be- Sommer werde ich aus dem Amt der Ge- sonders wichtig waren, und von denen ich schäftsführerin im Clarenbachwerk ausschei- glaube, dass sie unsere Einrichtungen so be- den, um mich meinem neuen Lebensabschnitt sonders machen: zu widmen. Daher möchte ich Ihnen allen, die Das Image unserer Einrichtungen und mich auf diesem Weg begleitet haben, auf der Altenpflege im Gesamten: Verharrte das Wiedersehen sagen und meinen Dank aus- Clarenbachwerk früher ein wenig im Dorn- sprechen: dem Vorstand, allen Mitarbeiten- röschenschlaf, war es mir wichtig, seine Öf- den, den Beiräten, den Bewohnerinnen und fentlichkeitsarbeit und den Bekanntheitsgrad Bewohnern und ihren Angehörigen und un- zu fördern – nie als Selbstzweck, sondern da- seren Ehrenamtlern. mit sich herumspricht, was für eine großar- Der Vorstand des Clarenbachwerks tige Arbeit hier geleistet wird. hat mir 2009 aus dem Stand zugetraut, die Das gute Miteinander: Wie gut, fröh- Geschäfte zu führen. Mit ganz viel Respekt lich und selbstverständlich Menschen ver- vor dieser Herausforderung habe ich damals schiedenster Nationen und Kulturen hier diese Verantwortung angenommen. Und ich zusammen leben und arbeiten, ist einfach kann sagen, dass kein einziger Tag seither wunderbar. Es herrscht ein Teamgeist, der Routine oder auch nur annähernd einfach seinesgleichen sucht, wofür auch die geringe war. Aber es hat sich gelohnt! Fluktuation spricht. Kaum war ich im Amt, wurde mit den Der Schutz der gewachsenen Tradi- Planungen für die Sanierung und den Umbau tionen ebenso wie die Offenheit gegenüber unserer Einrichtungen begonnen – für mich allem sinnvollen Neuen: Damit die stationäre komplettes Neuland. Ebenso wie für den Vor- Pflege dauerhaft ihre Berechtigung hat, ist stand, der mir jedoch in allen Überlegungen unumgänglich, dass man sich breiter aufstel- und Notwendigkeiten gefolgt ist und bereit len muss. Allerdings bleibt immer der Mensch war, unvorstellbare 50 Millionen Euro in die wichtig; Beständigkeit und Vertrauen in die Zukunft des Clarenbachwerks zu investieren. eigentliche Arbeit ist wichtig. Gerade haben wir mit dem Haus Deckstein Als Geschäftsführung gilt es immer, das erste unserer Bauprojekte erfolgreich ab- das Zusammenspiel im Auge zu behalten geschlossen, zwei weitere laufen. Zu sehen, zwischen der Qualität unseres Angebots, der wie dabei alle an einem Strang ziehen und Menschlichkeit und Fürsorge für Bewohner- wie gelungen die Ergebnisse sind, macht mich schaft und Mitarbeitende sowie der finanzi- unglaublich stolz und froh. ellen Seite, um den Fortbestand zu sichern. 3
Editorial fassungen trifft, haben wir ge- meinsam vieles erreicht. Für mich kann ich nur sagen, dass ich sehr gerne und vertrauensvoll für Sie und mit Ihnen gearbeitet habe. Gerade dieses Vertrau- en ist es auch, das beflügelt und Kräfte verleiht, so dass man mit allen neuen Aufgaben über sich selbst hinauswachsen kann. Wenn ich zurückdenke, war ich recht früh in Leitungsposi- tionen, nämlich 43 Jahre – schon als 21-jährige Altenpflegerin im Anerkennungsjahr habe ich kom- missarisch die Leitung einer Pfle- geetage übertragen bekommen. Das Rüstzeug war vielleicht noch nicht da, und manchmal war es verdammt schwierig, aber schon damals hat man mir in dieser er- sten Generation der Altenpfleger sehr viel zugetraut. Und das war mir auch in der Zusammenarbeit mit allen Mitarbeitenden immer wichtig. Ihnen allen – Mitarbei- tenden und ehrenamtlich Tätigen Ansatz meines Handelns war immer: – möchte ich von ganzem Herzen Wenn es sowohl dem Bewohner als auch dem danken. Denn Ihre Kompetenz, Ihr Engage- Mitarbeiter so gut geht wie möglich, wenn ment und Ihre Empathie machen den Erfolg es eine ordentliche „Hardware“ gibt, man sein des Clarenbachwerks maßgeblich aus: Wir Handwerk versteht und die Abläufe stimmen, durchlaufen Prüfungen souverän. Wir sind dann stimmt auch die Belegung, die Wirt- verlässlich in der Außenwirkung. Wir haben schaftlichkeit. uns in den vielfältigen neuen Prozessen, ge- Auch wenn natürlich nicht immer setzlichen Neuerungen sehr gut aufgestellt. alles gelingt oder auf unterschiedliche Auf- 4
Editorial Dabei wünsche ich Ihnen, dass Sie die- Wenn ich in den letzten Wochen im selbe Wertschätzung, die Sie tagtäglich den Clarenbachwerk unterwegs war, wurde ich zu pflegenden Menschen entgegenbringen, vielfach auf mein Ausscheiden angespro- auch sich selbst erhalten. Denn wie in vielen chen, und diese Gespräche haben mich sehr sozialen Berufen ist es auch in der Altenpfle- angerührt – ich werde mich bis zu meinem ge wichtig, die eigenen Grenzen und Kräfte zu Ausscheiden noch ganz persönlich bei Ihnen schützen. Gleichzeitig möchte ich Sie ermuti- bedanken. gen, sich auch öffentlich weiter einzumischen In diesem Sinne wünsche ich meiner und berufspolitische Forderungen zu stellen. Nachfolgerin und der gesamten Geschäfts- Pflegekräfte erfüllen eine gesellschaftlich so führung weiterhin eine glückliche Hand bei wertvolle Aufgabe, dennoch braucht unsere allen ihren Aufgaben, bei den Bauprojekten Berufsgruppe weiterhin Rückenstärkung. Wir und den ganz alltäglichen Herausforde- müssen sichtbar sein als Menschen, die die- rungen. sen schönen Beruf gerne machen, die sich mit Ich selbst werde den Anliegen der Al- viel Engagement und Freude einbringen und tenpflege weiterhin verpflichtet und erhalten für ihre Arbeit einstehen. bleiben. Und ich freue mich schon jetzt da- Den Beiräten und der Bewohner- rauf, Sie alle bei der einen oder anderen Ge- schaft möchte ich für Ihr Vertrauen in mich legenheit wiederzusehen! und unsere Arbeit danken. Sie füllen unsere Ihre Einrichtungen mit Leben, Individualität und Ihre Zufriedenheit ist unser Maßstab. Sie ha- ben mich in meiner täglichen Arbeit gefordert und besser gemacht, und ich habe viel von Doris Röhlich-Spitzer Ihnen gelernt. Den weiteren Vorhaben und den Ver- änderungen, die das Leben zwangsläufig mit sich bringt, können Sie alle im Clarenbach- werk jedoch zuversichtlich entgegensehen. Das gewachsene, gute Klima, der Teamgeist und die großartige Arbeit, die in allen Be- reichen geleistet wird, sind kein Zufall. Es hängt auch nicht an einzelnen Personen. Es ist das Zusammenspiel aller und gleichzeitig die Herausforderung für jeden Einzelnen, die- sen Geist und diese Qualitäten weiterzutra- gen. 5
Neue BewohnerInnen Herzlich willkommen in unseren Häusern Haus Andreas Frida Kahlo Haus Isolde-Karla Nittenwilm Ciydem Kocaslan Elisabeth Schmitz Alexander Beck Lacko Filipaj Anna Maria Schmitz Mohamed Masri Haus Deckstein Herbert Wiebe Walter Merfeld Wolfram Streckfuß Ursula Buschkamp Maria Adloff Heinz Kramp Lieselotte Köhler Johann Adelsberger Gabriele Mues Heinz-Günter Hechemer Gabriele Maischner Heinrich Püschel Haus Häuser Stephanus & Paulus Irene Rittershaus Brigitte Häuser Margarete Fuchs Regina Möbus Edeltraud Hufermann Karl-Heinz Kaiser Harald Sauerberg Anneliese Dittmann Helga Sauerberg Erna Kube Gerda Bahn Gerhard Mues Anne Frank & Paul Schneider Haus Wilhelmine Bender Marga Thomas Elisabeth Helga Kiehn Rolf Deckner Elsbeth Griesberg 6
Schlüsselübergabe im Haus Deckstein. Joachim Schüler von der Firma Kamü übergibt die Schlüsselgewalt an Einrichtungsleiter Heinz Holbein Haus Deckstein „Haus Deckstein“ nach Umbau neu eröffnet! Endlich ist es so weit: Nach zwei- ein Geschoss aufgestockt; ein neuer Eingangs- jähriger Bauphase wurde am 10. April das bereich und großzügige Räumlichkeiten nach „Haus Deckstein“, wie es ab sofort heißt, in neuesten Standards entstanden. „Besonders Lindenthal eröffnet. Die Einrichtung wurde gelungen ist der neue Eingang, der nun der als erstes von insgesamt vier Bauprojekten Sonne zugewandt ist, und der schon zu einem des Clarenbachwerks fertig gestellt. Mit dem neuen Treffpunkt für Alt und Jung geworden Festakt und einem Einweihungsfest mit Be- ist“, berichtete Architekt Christoph Augustin. wohnerinnen, Bewohnern, mit Angehörigen, „Die Lage zwischen Kirche und Kita, mit of- Freunden und Mitarbeitenden dauerten die fenem Visier zum Veedel ist unvergleichlich.“ Feierlichkeiten bis in den Abend an. Bürger- Wie umfassend die Vorarbeiten wa- meisterin Elfi Scho-Antwerpes, Bezirksbürger- ren, berichteten Geschäftsführer Hans-Peter meisterin Helga Blömer-Frerker und weitere Nebelin und Vorstandsvorsitzender Ernst Fey: Gäste würdigten den erfolgreichen Umbau Um neuen gesetzlichen Vorgaben zu Barrie- und das neue Gebäude. refreiheit, Brandschutz und energetischer Sa- Auf 5.000 qm und vier Etagen (vorher nierung zu entsprechen und für mehr Wohn- 3.200 qm/drei Etagen) bietet das Haus Deck- qualität und Wirtschaftlichkeit zu sorgen, stein nun 80 stationäre Pflegeplätze, ergänzt investiert der Träger nahezu 50 Millionen Euro um einen neuen Tagespflege-Bereich im Sou- in seine Standorte im Kölner Westen. Seit terrain. Mit 1.300 qm wurde das Gebäude um 2011 lief die Planung, derzeit wird das dritte 7
Haus Deckstein Ob dieser Schlüssel besser passt? Geschäftsführerin Doris Röhlich-Spit- Bürgermeisterin Elfi-Scho Antwerpes gratuliert dem Clarenbachwerk zer mit einem zweiten symbolischen „Schlüssel“ zum neuen Haus Deckstein Bauprojekt in Müngersdorf gestartet. Tempo voranschritten: Im Februar 2016 fand „Das Clarenbachwerk hat mit dem der Spatenstich statt, im Mai mit dem Rohbau Umbau die gesetzlichen Anforderungen mit des neuen Gebäudes das Richtfest. Zum Jah- Bravour erfüllt“, lobte Bezirksbürgermeiste- reswechsel 16/17 wurde das neu aufgesetzte rin Helga Blömer-Frerker. Andere Anbieter Geschoss bezogen. Ein Jahr später öffnete die mussten schließen, weil sie die Quote von neue Tagespflege, mit der Gartengestaltung im 80% Einzel- und 20% Doppelzimmern nicht Frühjahr 2018 war der Umbau abgeschlossen. erfüllen konnten. Aus eigener Erfahrung mit Mit diesem Zeitplan und genau aus- ihrer pflegebedürftigen Mutter, die selbst ihr geklügelten Bauschritten wollte das Claren- geliebtes Zuhause aufgeben musste, wisse sie bachwerk einen belastenden Umzug für sei- außerdem, wie wichtig es sei, dass es „in einer ne Bewohnerinnen und Bewohner vermeiden. Pflegeeinrichtung bitte so schön sein soll wie Der Umbau bei laufendem Betrieb verlangte zu Hause“. Architektur könne einen wesent- aber auch viel Verständnis, Unterstützung und lichen Teil dazu beitragen. manchmal Humor von allen Beteiligten. Die Doch dafür mussten im Haus Deck- Belastung, etwa durch Baulärm, schien aller- stein erst einmal zwei Jahre Bauarbeiten dings nur die eine Seite zu sein – die andere - wohlgemerkt während des laufenden Be- bestand in einem gewissen Unterhaltungswert. triebs - bewältigt werden, die in schnellem „Schließlich passierte immer etwas, man konn- 8
Haus Deckstein te die Arbeitsfortschritte beobachten und sah die Räume optimal ausgeleuchtet. Die Möbel durch die Bauarbeiter neue Gesichter im Haus“, der großzügigen, barrierefreien Einzelzimmer erinnert sich Einrichtungsleiter Heinz Holbein. sind individuell geschreinert, hochwertig und Für viele der älteren Menschen war die modern. Pflegedienstleiterin Ludmilla Fass- Baustelle offenbar eine vergleichsweise kleine bender erzählt: „Manche Bewohner haben Herausforderung – hatten sie in ihrem Leben sich beim Umzug in ihr neues Zimmer von doch weit schwierigere Phasen erlebt. Die Ab- alten Sachen getrennt, weil ihnen die neuen läufe bestmöglich zu arrangieren, darum ging Möbel so gut gefielen.“ Die speziell ausge- es schließlich für Einrichtungsleiter Holbein, statteten Pflegebäder sind barrierefrei, einige seine Mitarbeitenden und das erfahrene Bau- rollstuhlgerecht. Davon sind auch die Pflege- Team Kamü, das alle Arbeiten mit großer Sorg- kräfte angetan: Waren die alten Bäder schmal falt organisierte. „Die tägliche Pflege inmitten und schlecht begehbar, sobald ein Bewohner von Schutt und Staub aufrechtzuerhalten, be- im Rollstuhl vor dem Waschbecken saß, kön- deutete schon eine große Herausforderung“, nen sie sich in den großzügigen Bädern nun erzählte Architekt Augustin. „Es war wie eine frei bewegen. Operation am offenen Herzen. Aber wie bei ei- Die neuen Räumlichkeiten sind durch ner OP auch: Wenn sie gelingt, wird hinterher Wohngruppen geprägt: Auf jeder Etage fin- alles besser und schöner.“ det sich nun neben Räumen für Freizeitak- tivitäten, Entspannung oder Feiern ein gro- Wie schön, davon konnten sich die Gäste bei ßer Gemeinschaftsbereich mit einer offenen, der Eröffnungsfeier überzeugen: Freundliche modernen Wohnküche. „Es ist schön zu se- Töne bestimmen die neue Einrichtung mit hen, wie die ganze Mühe und Arbeit Früch- Polstermöbeln, Esstischen und Fußböden in te trägt“, berichtet Geschäftsführerin Doris Holzoptik. Neben großen Fensterfronten sind Röhlich-Spitzer. Durch die gut ausgestat- 9
Haus Deckstein teten Wohnküchen auf den Etagen, in denen Rundgänge und Ruheinseln kommen selbst gekocht und gebacken werden kann, Bewegungsdrang und Erholung gleicherma- sei mehr Individualität möglich. „Die Bewoh- ßen entgegen, besonders bei Menschen mit ner können nun entscheiden, ob sie in ihrer Demenz. Alle Wohnbereiche verfügen über Wohngruppe speisen oder im Restaurant im Balkone oder eine Dachterrasse. Auch die Erdgeschoss. Das entschleunigt den Alltag weitläufige Gartenanlage wird gemeinschaft- und entlastet die Pflegekräfte.“ lich genutzt. „Es ist wichtig, dass die Bewoh- Das bestätigt auch Pflegedienstleite- nerinnen und Bewohner hier eine anregende rin Fassbender: „Die neuen Gemeinschafts- Umgebung haben“, erklärte Elfi Scho-Ant- räume sind wunderbar angekommen, viele werpes in ihrer Rede. Über die Fitnessgeräte halten sich gerne dort auf. Körperlich einge- gebe es im Außenbereich Möglichkeiten, sich schränkte Bewohner sind zufrieden, dass sie zu bewegen, der Kräutergarten rege die Sinne nun keine weiten Wege mehr haben.“ Wie an. „Und durch die sozialen Kontakte leben durchdacht Bau und Ausstattung hinsichtlich manche Menschen regelrecht auf, wenn sie Barrierefreiheit und Orientierung sind, zeigt in die Einrichtung umziehen.“ sich in vielen Details: Alle Bereiche sind bar- rierefrei zugänglich. Jedes Stockwerk weist Für pflegebedürftige Menschen, die ein Farb-Leitsystem auf, das sich in Wand- noch zu Hause wohnen, ergänzt der neue elementen, Möbeln und Sitzkissen widerspie- Tagespflege-Bereich im Haus Deckstein das gelt. Farblich abgesetzte Lichtschalter helfen Angebot im Stadtviertel. Hier übernimmt ein bei der Orientierung. Alle Fenster besitzen ein erfahrenes Team von speziell ausgebildeten Unterlicht und tief angebrachte Griffe, damit Mitarbeitenden tagsüber die Pflege, Betreu- sie für Rollstuhlfahrer gut nutzbar sind. ung und Aktivierung von Tagesgästen, je- weils montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr 30. „Damit wollen wir die Familien nach ei- ner durch die Pflegebedürftigkeit womög- lich schwierigen Zeit entlasten“, erklärt Lyn Buchardt, Leiterin der Tagespflege. „Die zuge- wandte Atmosphäre hier gibt den Angehöri- gen Sicherheit im Alltag, weil sie ihre Lieben gut betreut wissen.“ Täglich werden Aktivitäten angeboten wie gemeinsames Kochen und Backen, Singen oder Spielerunden, aber auch Spaziergänge und musik- oder kunsttherapeutische Ange- bote. Mitarbeiterin Silvia Langen: „Mit den einen kann man noch gärtnern oder ein Spiel spielen, mit anderen über Politik reden. Damit Annemarie Frage-Münch (Vorstand), Hans-Peter Nebelin (Ge- schäftsführer), Helga Blömer-Freker (Bezirksbürgermeisterin), Ernst Fey (Vorstandsvorsitzender Clarenbachwerk), Doris Röhlich-Spitzer 10 (Geschäftsführerin), Dr. Bodo Jost (Vostand) (v.l.n.r.)
Haus Deckstein möchten wir unterstützen, dass die häusliche lichkeiten angetan, die großzügig und auf dem Umgebung so lange wie möglich aufrecht er- neuesten Stand sind und so auch viele Arbeits- halten werden kann.“ abläufe erleichtern werden. Die Weitläufigkeit „Mit dieser neuen Betreuungsform er- des Hauses ist zwar für die Mitarbeitenden mit möglichen wir noch mehr Familien, ihre An- längeren Wegen verbunden, verleiht den ein- gehörigen wohnortnah bei sich zu haben“, so zelnen Fluren und Hausabschnitten aber auch Doris Röhlich-Spitzer. So wolle das Claren- eine individuelle Note. Jedenfalls waren sich bachwerk die Lücke zwischen dem Quartier alle einig, dass sie jetzt in einem tollen Haus und der stationären Pflege schließen. Entspre- leben und arbeiten. Freude und Erleichterung chend beschloss auch Bezirksbürgermeisterin war deshalb in den meisten Gesichtern zu le- Blömer-Frerker ihre Rede: „Für die Bürgerinnen sen. Und das Fest zog sich entsprechend noch und Bürger in Lindenthal ist es eine Beruhi- in den Abend hinein. Dass das Wetter mitspielte gung, dass wir mit dem neuen Haus Deckstein und so auch die neuen Außenbereiche rege ge- so etwas Schönes hier im Viertel haben.“ nutzt werden konnten, rundete das glückliche Ereignis ab. Das Fest selbst ging nach den Reden Auf einen wichtigen Aspekt wies mich nahtlos weiter, viele Bewohnerinnen und Be- im Verlauf des Festes unser Vorstandsmitglied wohner saßen noch lange mit Freunden und Dr. Steffenhagen hin: Auf das nicht selbstver- Angehörigen zusammen. Während des le- ständliche gute Einvernehmen von Bauherrn ckeren Abendessens mit Grillgut und Salaten und Generalunternehmer, der Firma Kamü. drehten sich die Unterhaltungen weiter um Nicht selten zerstreiten sich beide Seiten bei den Neubau und um die zwei Jahre Bauzeit. Es solch großen Bauvorhaben und sehen sich war schon eine sehr aufregende Zeit, die wohl wenn überhaupt nur vor Gericht wieder. Hier noch lange nachwirken wird. aber feierten einige Verantwortliche der Firma Überstrahlt aber wurden die Erinne- Kamü bei der Eröffnung mit. Und einige Be- rungen von dem Happy-End, dem fertigen Haus wohner des Hauses bedauerten, dass der nette Deckstein. Die Bewohnerinnen und Bewohner, Kontakt zu den Bauleitern nur sehr viel spora- aber auch die Mitarbeitenden waren sich ei- discher werden wird. nig, dass am Ende der zwei manchmal schwie- Irina Rasimus, Georg Salzberger rigen Jahre ein wunderbares Haus entstanden ist. Das Haus Deckstein war immer schon eine schöne Einrichtung, sogar noch dann, als sie in die Jahre gekommen war. Aber jetzt, nach dem Umbau und der umfassenden Sanierung, ist das Haus nicht nur noch schöner, sondern strahlt auch mit seinen vielen neuen, inneren Werten. Das war auch bei den Mitarbeitenden Konsens. Sie sind alle von den neuen Räum- Blick in einen Flur mit dem neuen Farbsystem 11
Aus den Häusern Informatives und Unterhalt- sames aus den Häusern Neben all den Bautätigkeiten geht das alltägliche Le- ben in den Häusern glücklicherweise gewohnt weiter. Dass auch der Alltag berichtenswert ist - lesen Sie selbst! Hallo Frühling & Salam bahâr – deutsch-iranische Themenwoche im Haus Andreas Vom 19.-23. März fand in diesem Jahr im Haus Andreas die deutsch-iranische The- menwoche statt. Eine fröhliche und bunte Zeit - eine Zeit, in der der Frühlingsanfang von allen gefeiert wurde. Die Woche begann mit einer Backgruppe. Die BewohnerInnen belegten mit viel Kreativität, Spaß an der Freud (und auch am Naschen) Obsttörtchen und krönten diese mit einer Tortencreme, die sieben Elemente für das Haft-Sin-Tablett zu Herr Ladermann gezaubert hatte. Jeder Kon- vervollständigen. Alle persischen Bewohne- ditor wäre begeistert gewesen! rInnen bekamen auch in diesem Jahr, dem Am Dienstagnachmittag begeister- Brauchtum entsprechend, ein Haft-Sin-Ta- te die Musikpädagogin Kathrin Eigendorf im blett mit den „sieben S“ auf ihr Zimmer. Die Speisesaal am Flügel alle, die Spaß am Singen „Haft Sin“ umfassen: und an Musik haben. Wie immer bestätigte SABZE, Weizen- oder Linsensprossen, Symbol sich hier, wie lebendig und fröhlich das Sin- für Lebendigkeit und Lebhaftigkeit; gen macht. Aktivierte Lebensfreude! Gleich- SAMAN, Süßspeise aus Weizenkeimen, Sym- zeitig fand für die iranischen BewohnerInnen bol für Wohltat und Segen; in gemütlicher Runde ein Kinonachmittag mit SIR, Knoblauch, symbolisiert Schutz; einem traditionellen persischen Film statt. SERKE, Essig, Symbol für die Saat des Lebens; Die Betreuungsassistenten Herr Salehi SOMAGH, saures Gewürz, Symbol für Fröh- und Herr Rupusch hegten und pflegten täg- lichkeit; lich keimende Linsensprossen, um damit die 12
Aus den Häusern SIB, Apfel, Symbol für den Geschmack des Le- bens; SENJED, Mehlbeeren, Symbol für Gesundheit. Ghazaleh Abdollahi bei ihrem Bauchtanz Nach dem Essen sorgte eine Mitar- beiterin der Pflege, Frau Katia Capote Car- bonell, für beste Unterhaltung. Die in Kuba geborene Mitarbeiterin führte professionelle Samba auf und bezauberte das Publikum mit ihrem Tanz. Wunderschön anzusehen und an- steckend. Alle klatschten und bewegten sich im Rhythmus. Vielen Dank für die tolle Stim- mung, Frau Capote! Die beiden Tänzerinnen Katia Capote Carbonell und Elena Bauer Höhepunkt der Woche war die Feier des Frühlings- und Nowruzfestes am Mitt- woch ab 12 Uhr im Speisesaal, eingeläutet mit einem köstlichen Menü. Das Hauptgericht „Sabzi Polo Mahi“, ein Reisgericht mit Lachs, entspricht der iranischen Tradition. Alterna- tiv konnten die BewohnerInnen geschmorten Tafelspitz mit Kartoffelgratin wählen. Auch der Möhrenkuchen „Rübli“ und die süßen Am Donnerstag wurde etagenüber- persischen Naschereien als Nachtisch begeis- greifend die Backgruppe fortgeführt, sowie terten. Neben dem Geschmackserlebnis war ein Kinonachmittag angeboten. Die Bewoh- das Essen auch eine echte Augenweide. Es ist ner wählten den Film „Köln in den wilden der Küche gelungen, auch die deutschen Be- 60ern“ aus. Am Freitag ab 15 Uhr wurde wohnerInnen für das persische Essen zu be- dann mit traditioneller persischer Musik das geistern! Nowruz-Café, zu dem auch die Angehörigen 13
Aus den Häusern eingeladen waren, veranstaltet. Es war ein wohnerin entgegen genommen. Diese Woche gemütliches Beisammensein mit leckerem zeigte mal wieder, wie ein buntes, lebendiges Kuchen und köstlichen persischen Leckereien. und fröhliches Miteinander im Haus Andreas Der Höhepunkt des Nachmittages war der gelebt wird. Vielen Dank an alle, die dazu bei- Auftritt von Ghazaleh, der Tochter der Ein- getragen haben! Rita Holler, richtungsleiterin Frau Abdollahi. Wie schon Soziale Betreuung Haus Andreas im vergangenen Jahr beeindruckte Ghaza- leh mit ihrem Bauchtanz im orientalischen Gewand nicht nur die BewohnerInnen über Blick in die Nachbarschaft: alle Maßen. BewohnerInnen, Angehörige und Griechische Ostern MitarbeiterInnen ließen sich von ihrer Freude Das Osterfest ist der absolute Höhe- am Tanz anstecken und beteiligten sich nach punkt des orthodoxen Kirchenjahres. Ähnlich ihren Möglichkeiten und oft überraschend wie in anderen Ländern Weihnachten ist das ausdauernd mit viel Begeisterung, indem Pascha genannte Osterfest in Griechenland sie selbst mit einstiegen. Nochmals auch ein ein Anlass, zu dem Familie und Freunde teils Dankeschön an die engagierten Mitarbeiten- aus der ganzen Welt zusammen strömen, um den der Pflege, durch die die BewohnerInnen gemeinsam die Gottesdienste und Prozessi- neben den kubanischen und orientalischen onen zu besuchen und zu feiern. Viele Städ- Beiträgen noch in den Genuss einer dritten ter zieht es auf die Inseln oder hinaus aufs Tanzeinlage kamen. Eindrucksvoll schnell Land, wo man am besten die Osterspezialität und mit beneidenswerter Kondition führte – Lamm oder Zicklein am Spieß – im Freien Frau Elena Bauer einen traditionellen kauka- zubereiten kann. sischen Tanz auf. Die Vorbereitung auf die Feste war ein eigenes „Event“ Zum Abschluss des Programms läute- te Herr Engelberg die Tombola ein. Die Lose Nur in manchen Jahren fallen die Os- waren heiß begehrt. Der Hauptpreis, eine tertermine der griechisch-orthodoxen Kirche schön bepflanzte Blumenschale, wurde mit mit denen westlicher Religionen, wie bei- großer freudiger Überraschung von der Be- spielsweise der katholischen und protestan- 14
Aus den Häusern tischen, zusammen. Bis zu fünf Am Großen Freitag (Kar- Wochen können sie auseinan- freitag) soll nicht nur auf Fleisch, der liegen. Ostern wird immer sondern auch auf Olivenöl ver- am ersten Sonntag nach dem zichtet werden. Es finden Pro- ersten Frühlingsvollmond gefei- zessionen statt, die Trauerzügen ert. Doch folgen orthodoxe und gleichen. Die Athener Epitaphios westliche Kirchen unterschied- Prozession von der Kathedra- lichen Kalendern, die orthodoxe le in Monastiraki ähnelt einem dem Julianischen, die katholische und evan- Staatsbegräbnis. Am Morgen des Großen gelische Kirche dem Gregorianischen Kalen- Samstag empfängt der Orthodoxe Patriarch in der. der Grabeskapelle Jesu in Jerusalem das Hei- Dem Ostersonntag voran geht die Kar- lige Feuer, das nach Athen geflogen und von woche - in Griechenland Große Woche (me- dort aus im Land verteilt wird, um zugleich gali evdomada) genannt. Die Gottesdienste mit der Verkündigung der Botschaft von Chri- der Großen Woche erinnern an die letzte Wo- sti Auferstehung die Kerzen der Gläubigen zu che im Leben Christi und stellen seine Passion entzünden. Der Ostergottesdienst beginnt symbolisch nach. Je näher der Große Freitag gegen 23 Uhr. Kurz vor Mitternacht wird es (Karfreitag) rückt, desto besser besucht sind still in den Kirchen, die Lichter werden ge- die Gottesdienste und auch diejenigen, die löscht, bevor der Priester in der Dunkelheit nicht ganz streng 46 Tage lang auf Fleisch seine Kerze entzündet und das Feuer an die verzichten wollten, tun dies zumindest in die- Gottesdienstbesucher weitergibt. ser Woche. Christos anesti (Christus ist aufer- Der Große Donnerstag gedenkt des standen) heißt von nun an den ganzen Os- letzten Abendmahls. Mädchen sammeln Blu- tersonntag hindurch der Gruß. Alithos anesti men, um den Epitaphios zu schmücken, die (Wahrhaftig, er ist auferstanden) die Ant- Totenbahre Christi, die in der Kirche aufge- wort. Der Ostersonntag ist ein Tag des Fei- stellt und in Prozessionen durch die Gemein- erns, Musizierens und Tanzens. Am Spieß ge- de getragen wird. In manchen Dörfern, bei- grillte Lämmer oder Zicklein, rote Ostereier spielsweise im Epirus, nimmt man den Tieren und Tsourekia genannte Osterbrote gehören die Glocken vom Hals, um sie dann am Os- dazu. Eingeleitet wird der Tag nach der Heim- tertag wieder anzubringen, so dass auch das kehr vom nächtlichen Gottesdienst mit dem Vieh am allgemeinen Trauern und Feiern teil- traditionellen österlichen Nachtmahl, der Os- hat. Unter den vielen unterschiedlichen Bräu- tersuppe „Magiritsa“ aus Lamminnereien und chen und Zeremonien ist die Fußwaschung Kräutern. Mit dem Ostermontag, der auch in (Niptyra) von Patmos berühmt, bei der der Griechenland gesetzlicher Feiertag ist, klingt Abt des Johannisklosters zwölf Mönchen auf das große Feste aus. Aspasia Ioannou, einer geschmückten Tribüne die Füße wäscht, Haus Martin Luther King um der Fußwaschung beim Letzten Abend- mahl zu gedenken. 15
Aus den Häusern Abschluss der Weiterbildung zur ein Verständnis für die Wichtigkeit und die Vorbildfunktion der Praxisanleiter im beruf- Praxisanleitung – Kurs PAL4 lichen Handlungsfeld zu Tage. Die Teilneh- Anfang April beendeten die fünfzehn mer sehen sich selbst nun an der Entwicklung Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Weiter- einer beruflichen Haltung und der positiven bildung zur Praxisanleitung erfolgreich ihren Qualifizierung des Lernorts Praxis eingebun- Lehrgang, der im Oktober 2017 startete. Von den. den Teilnehmern waren elf aus dem Claren- Bei der feierlichen Verabschiedungs- bachwerk und fünf externe Teilnehmer. Weiter veranstaltung am 6. April durften alle Teil- zeichnete sich der Kurs durch eine kulturelle nehmenden freudestrahlend ihre Abschluss- Vielfalt mit Wurzeln in Bosnien-Herzegowina, zertifikate in Händen halten. Marokko, Ukraine, Iran, Türkei und Deutsch- Das Team des Fachseminars wünscht land aus. allen Absolventen der Weiterbildung einen Durch die Weiterbildung wurden die guten Start in die neue berufliche Rolle! Teilnehmer an ihre verantwortungsvolle Auf- Klaus Strimmer gabe der Betreuung der Schülerinnen und Schüler im pädagogischen Prozess herange- führt. Im Detail planen und gestalten die Pra- Mit Spaß vergessene Fähigkeiten xisanleiterinnen und -anleiter die praktische fördern Ausbildung, erstellen die Beurteilungen und Der Kurs K33 des Fachseminars für führen die Auszubildenden an die beruflichen Altenpflege hat sich Gedanken gemacht, wie Aufgaben heran. die Sinne und das Erinnerungsvermögen von In den im Kurs gehaltenen Präsentati- alten Menschen gestärkt werden kann. Im onen zu individuellen Anleitungssituationen aktuellen Theorieblock des Kurses K33, deren kam bei den Teilnehmern der Weiterbildung Schülerinnen und Schüler sich im zweiten 16
Aus den Häusern Ausbildungsjahr der dreijährigen Ausbildung diese zunächst in der Klasse besprochen und in der Altenpflege befinden, wurde das neue anschließend den Bewohnerinnen und Be- Projekt im Rahmen des Lernfeldes „Aktivi- wohnern auf den Etagen des Heinrich Püschel täten für alte Menschen gestalten“ gestartet. Hauses vorgestellt. Mit großer Begeisterung und Freude wurde die bunte Palette der Angebote von den älteren Menschen im realen Leben aus- probiert. Zum Abschluss einigten die Kurs- teilnehmer sich darauf, die Aktivierungsan- gebote der Sozialen Betreuung zu überlas- sen, welche diese sehr dankend annahm. Der positive Anklang und die Rückmeldungen über die Beschäftigungsangebote freute die Schülerinnen und Schüler sehr und entfachte Ein Modell der Angebote zur Sinnesförderung bei ihnen ein reges Interesse an zukünftigen In dem Projekt ging es darum, in Projekten. Während des Projekts wurden die Kleingruppen von drei Personen verschiedene Auszubildenden in kreativer und tatkräftiger Angebote zur Sinnesförderung sowie der Ak- Weise von der Dozentin Claudia Steffen be- tivierung von alten Menschen zu entwickeln. gleitet und unterstützt. Es sollen lange vergessene Erinnerungen ge- Kurs K33, Klaus Strimmer, Fachseminar für Altenpflege weckt werden, um so den Alltag mit Freude und Spaß aufzulockern. Die Schülerinnen und Schüler konnten in der Ausgestaltung ihrer Kreativität freien Lauf lassen. So kam bei der Projektarbeit ein bun- ter Strauß mit vielen unterschiedlichen An- geboten zustande. Das Repertoire reichte von Memory-Spielen über Lieder- und Gedichtbän- de bis hin zu Duftgläsern oder „Fühlstationen“. Nach der Fertigstellung der Angebote wurden Der gesamte Kurs 33 17
Aus den Häusern Live Music Now im Frida Kahlo Haus Am 17. April stand das diesjährige Konzert der Live Music Now-Stiftung im Frida Kahlo Haus an. Seit vielen Jahren be- reits hält die von Yehudi Menuhin gegründe- te Stiftung dem Frida Kahlo Haus die Treue und so freuten sich die Bewohnerinnen und Bewohner genauso wie einige Mitarbeiten- de auf das Konzert. David Tobin, Violine, aus Dublin in Irland und Javier Huerta Gimeno, Violoncello, aus Valencia in Spanien spielten Werke von Johann Sebastian Bach, Reinhold Glière, Johan Halvorsen und Georg Friedrich Händel. Es wurden insgesamt vier Stücke zur Live Music Now wurde 1992 gegrün- Aufführung gebracht, die mal etwas strenger, det und ist seit 17 Jahren auch in Köln an- mal beschwingter den Nachmittag zum Klin- sässig. „Unser Ziel ist es, junge, begabte Mu- gen brachten. sikstudenten zu fördern und Menschen aller Altersstufen in den verschiedensten medizi- nischen und sozialen Einrichtungen an Kon- zerten teilhaben zu lassen. Bei uns kommen die Musiker zu ihrem Publikum, nicht anders- herum“, erklärte die Vereinsvorsitzende Lud- gera Freifrau von Eltz-Rubenach, die eben- falls während des Konzerts anwesend war. Sie begrüßte das Publikum und freute sich, viele Gesichter bereits zu kennen. In Köln ist man ja schnell mit der Tradition, aber die Konzerte mit Live Music Now sind nun wirklich eine langjährige, sehr gute Tradition. Das gute Verständnis der beiden Mu- siker spürten die Zuhörerinnen und Zuhö- rer, die dem Vortrag überwiegend gebannt folgten. Auch für die Musiker ist es eine be- sondere Situation: das übliche Klassikpubli- kum ist oftmals andächtig still, das aber geht in einer Einrichtung, in der Menschen mit Be- David Tobin und Javier Huerta Gimeno hinderungen und Elektrorollstühlen wohnen, 18
Aus den Häusern so nicht. Da gibt es schon mal Geräusche, ein nicht unterdrückbares Husten oder das Piepen eines medizinischen Geräts. Auch da- mit konnten die beiden Virtuosen gut umge- hen, man merkte ihnen an, dass sie Freude an der Musik und ihrem Vortrag hatten. Bei einem Glas Limonade und einem Schnittchen ergaben sich noch einige Ge- spräche mit den beiden Künstlern und unter- Unangefochtener Stargast bei der Terrasseneröffnung: Edin, das erste Kind von Fee Redzic (geb. Becker) einander. G. Salzberger Einige Tage später wurden dann auch die Geranien gepflanzt und nun stand der Er- Tolle Stimmung in der grünen öffnung nichts mehr im Wege. Der Tag der Er- Oase öffnung kam und die Terrasse blühte an jeder Am Montag, den 28.5.2018, war es Ecke. Als alles bereit gestellt war, eröffnete endlich wieder soweit und unsere Terrasse Herr Engelberg mit einer kleinen Rede die konnte eröffnet werden. Nach langen Vor- Terrasse und die Feier konnte beginnen. Wie bereitungen und harter Arbeit blühte die jedes Jahr hatten wir unseren Musiker Hein Terrasse wieder und hatte sich zu einem Trimborn wieder dabei, der für gute und aus- wahren Sommertraum entwickelt. Unsere gelassene Stimmung bei den BewohnerInnen Gartengruppe, an der viele BewohnerInnen sorgte. Bei kalten Getränken und einem wah- teilnahmen, pflanzten einige Wochen zuvor ren Sommertraum von Eis feierten die Be- mit viel Engagement Sonnenblumen, Toma- wohner die Eröffnung und genossen dabei ten, Gurken, Auberginen, Zucchini, Paprika, das traumhafte Sommerwetter. Alles harmo- Erdbeeren und sogar Kürbisse an. Desweitern nierte sehr gut und die Bewohnerinnen und baute unsere Werkgruppe eine bepflanzbare Bewohner hatten einen schönen Nachmittag. Schubkarre auf, die einer der Blickfänge der Dominik Becker, Haus Andreas Dachterrasse wurde. Gut „behütet“ während der Terrasseneröffnung Auch Angehörige waren zur Eröffnung gekommen 19
Aus den Häusern „Kölsche Verzällcher“: Köln: ge- hasst man Köln oder man liebt die Stadt wie unsere Gruppe es schon seit über 70 Jahren stern - heute - morgen tut! Michaela Göbbels und Harald Lopian, Einmal die Woche treffen sich unsere Haus Andreas urkölschen Bewohner zu „Kölsche Verzällche“. Mit Kölsch und kleinen Snacks ausgerüstet wird über die Kölsche Sprache erzählt, damit Tierisches Vergnügen sie nicht in Vergessenheit gerät. Desweiteren Am 8. Mai starteten wir mit Bewohne- werden die alten Kölner Krätzchen gehört rInnen aus vier verschiedenen Häusern (Hein- und gepflegt. Die kölsche Geschichte darf na- rich Püschel Haus, Paul Schneider Haus, Häu- türlich auch nicht fehlen, von der alten glor- ser Stephanus und Paulus, Haus Andreas) zu reichen Römerzeit bis hin zur Neuzeit ist alles unserem Ausflug in den Mönchengladbacher dabei. Geht man mit offenen Augen durch Tierpark. Gut gelaunt und bei strahlendem Köln, wird man den Charme und das große Sonnenschein traten wir unsere kleine Reise Herz der Stadt erkennen und lieben lernen. Richtung Mönchengladbach an. Gute Stim- Das spiegelt sich auch in unserer Gruppe wi- mung sowie eine funktionierende Klimaanla- der. Gräbt man zehn Meter tief, kommt man ge sorgten für noch mehr Vorfreude. Glück- in die Römerzeit, wenn man fünf Meter gräbt, licherweise war die Anreise ohne weitere kommt man im Mittelalter an. Über diese Probleme und ohne Staus zum Glück schnell geschichtliche Vielfalt wird im gemütlichen geschafft. Kreis viel gesprochen und auch gelacht. Köln Kaum angekommen strömten die Be- war immer schon eine multikulturelle Stadt wohner schon in den Tierpark und schnell und es gibt nur zwei Möglichkeiten: entweder hörte man die ersten Vögel rufen und piepen. „Kölsche Verzällcher“: ein neues Angebot im Haus Andreas - und gleich rege nachgefragt 20
Aus den Häusern Nach leckerem Kaffee und Kuchen waren die Bewohner gestärkt und zogen in klei- nen Gruppen durch den Park. Bewaffnet mit ausreichend Tierfutter konnte man die Be- geisterung jedes Einzelnen förmlich spüren. Strahlender Sonnenschein, ein gefüllter Ma- gen und ein Park voller Tiere machen halt je- den glücklich! Der Tierpark bietet außerdem sehr schöne Möglichkeiten, sich während des Rundgangs hinzusetzen und war somit ideal für unsere BewohnerInnen. Des Weiteren ist er nicht zu groß und hat dennoch ein sehr gemütliches Ambiente. Leider verstrich die Zeit viel zu schnell, bis wir schon wieder den Rückweg antreten mussten. Alles hat klasse sich vor dem Heinrich Püschel Haus zahl- und reibungslos geklappt, ohne Staus und reiche Bewohnerinnen und Bewohner ein, Verspätung kamen wir wieder zurück nach zum Teil mit ihren Angehörigen. Außerdem Müngersdorf und man sah den Gesichtern der kamen Mitarbeitende sowie viele Mitfeiernde Bewohner an, dass der Ausflug zwar anstren- aus der Gemeinde zusammen und freuten gend, aber dennoch ein voller Erfolg war. sich ebenso auf die Fronleichnamsmesse. Dominik Becker Im Mittelpunkt stand aber die Pro- zession, bei der die geweihte Hostie - nach Fronleichnam vor dem Heinrich katholischem Glauben der Leib Christi - in ei- Püschel Haus ner Monstranz, einem prunk- und schmuck- Am Donnerstag, den 31. Mai, konnten vollen Gefäß über die Wendelinstraße, die wir uns dank strahlendem Sonnenschein auf Belvederestraße, den Kämpchensweg, den ein Fronleichnamsfest unter freiem Himmel Lövenicher Weg bis zum Dorfplatz St. Vitalis freuen. Vor Beginn der Messe um zehn Uhr getragen wurde. An der Prozession konnten konnte sich Pfarrer Hinzen über die rege Teil- wegen Mobilitätseinschränkung leider kei- nahme an der Feierlichkeit freuen. Es fanden ne BewohnerInnen teilnehmen, da die lange Strecke und vor allem das Tempo des Zuges für manche mit ihren nötigen Gehhilfen eine enorme Strapaze darstellte. Trotzdem war es für alle eine schöne Fronleichnamsmesse unter freiem Himmel! Das ist einfach immer etwas Besonderes. Fery Shams, Soziale Betreuung 21
Aus den Häusern „Küss‘ die Hand, Madame!“ - Ein schaftsnachmittag auf einer eindrucksvollen Burg plus das Motto „Wir tanzen wieder“: stilvolles Tanz-Vergnügen auf Falls der Landrat als Schirmherr Haltungsno- Schloss Paffendorf ten bei Walzer-Tango-Foxtrott & Co. vergä- „Ich küsse Ihre Hand, Madame und be, müsste unsere kleine Truppe mit schickem träum‘ es wär Ihr Mund. Ich bin ja so galant, Outfit punkten. Madame - und das hat seinen Grund!“ Ein Wie lange war es wohl eigentlich vornehmer Handkuss, die kultivierte Auffor- schon her, dass man gepflegt das Tanzbein derung zum Tanz, ein gutgekleideter Kavalier geschwungen hatte? Genaueres Nachdenken und im Hintergrund der berühmte Schlager: löste allseits sofort große Heiterkeit aus – Haben wir bei diesem ‚Kul-Töurchen‘ etwa eine mitunter waren es Jahrzehnte! Alwine Gratz- Zeitreise zu Marlene Dietrich und Harry Liedt- feld fielen gleich wieder viele elegante Tanz- ke gemacht? Nicht ganz: Statt in einem mon- veranstaltungen ein, die sie als junge Frau dänen Berliner Filmstudio der 1930er-Jahre mit ihrem Ehemann ab den Nachkriegsjah- sind wir auf einem verwunschen wirkenden ren gerne besuchte. Aber ob sie mit ihren Renaissance-Wasserschloss des 16. Jahrhun- 93 Jahren heute noch so schwungvoll einen derts im Rhein-Erftkreis gelandet - aber der Cha-Cha-Cha aufs Parkett legen könnte wie Reihe nach! mit 23? Michael von Kuk, Jahrgang 1938, „Ich zieh‘ meinen roten Faltenrock erinnerte sich gut an „wilde“ Bar- und Clu- an“, entschied Emma Braun recht zügig bei babende mit amerikanischer Musik der der Frage aller Fragen, „und dazu die weiße 50er-Jahre: Rock’n’Roll war sein Ding – seine Bluse mit der Stickerei!“ Festliche Kleidung Helden waren Elvis Presley, Buddy Holly, Jer- erwünscht stand nämlich auf der Einladung ry Lee Lewis oder The Platters und Frank Si- zum Ball auf Schloss Paffendorf. Ein Gesell- natra. Seine Frage galt dem zu erwartenden Tanzstil: Abzappeln oder klassisch? In Emma Brauns (1928 ge- boren) Jugend er- freuten sich Tanz- schulen großer Beliebtheit - ergab sich doch selbst unter gestrenger Tanzlehrer-Aufsicht manche Gelegen- heit, dem anderen Die gesamte Grup- pe vor dem Schloss Paffendorf 22
Aus den Häusern Geschlecht näher zu kommen. Zarah Leander reits die alten Römer als Via Belgica oder sang „Kann denn Liebe Sünde sein“ und Edith Napoleons französische Truppen als Grande Piaf „La vie en rose“. Der Tanztee war ein eher Route d’Aix-la-Chapelle à Cologne benutzten. harmloses Freizeitvergnügen, welches bei ihr Vor der imposanten Backsteinburg mit vom Herrn Papa jedoch mit Argusaugen be- neugotischen Türmchen, Zinnen, Balustraden obachtet wurde. Frau Brauns Bedenken hin- und Balkonen fand sich direkt ein schattiger sichtlich geeigneter Tanzpartner zerstreuten Parkplatz unter mächtigen Kronen teils ur- wir schnell: Bewegungsmuffel gäbe es auf zeitlicher Schlosspark-Bäume. Zur Begrüßung Schloss Paffendorf keine, eher plattgetretene gab‘s eine Rose, mit der sich unsere feinge- Füße! kleidete Gruppe erwartungsvoll Richtung Tor- burg am breiten Wassergraben aufmachte. Andere Senioreneinrichtungen kamen gleich mit großen Bussen angereist: Viele äl- tere Herrschaften freuten sich auf den Ball der Alexianer-Initiative „Wir tanzen wieder“ im historischen Ambiente, der diesmal unter der Schirmherrschaft des Rhein-Erft-Kreises für Menschen mit und ohne Demenz ausge- richtet war. Dass hinter diesem Ballvergnügen ein großzügiger Sponsor steckt, ahnten wir nicht nur beim Blick auf das üppige Kuchen-Buf- fet: Jeder von uns hatte seine 10 Euro für den Am letzten April-Samstag ging‘s gen Eintritt wirklich mehr als gut investiert! Bergheim: Im Sonnenschein funkelte der Törtchen & Co. galt es jedoch erst Schmuck der aufgebrezelten Damenwelt mit durch fleißiges Tanzen zu verdienen: Stefan der roten Seidenkrawatte des dezent geklei- Kleinstück, Leiter Demenz-Servicezentrum deten Quotenherrn um die Wette – für unser Köln/Rheinland sowie Initiator der Tanz-Ini- Tanz-Abenteuer waren wir mehr als bereit. tiative, empfing uns herzlich – und im dun- Und hier stimmen unsere Leser sicher zu: Für kelblauen Zweireiher mit Krawatte. Er beglei- die Damen und Herren in einer Seniorenein- tete unsere Gruppe zu reservierten Plätzen an richtung ist eine Anreise mit schöner Aussicht einen festlich gedeckten runden 10er-Tisch gleichfalls eine willkommene Abwechslung. mit sehr netten Tischnachbarn. Angesichts Oft sind doch altbekannte Strecken mit per- der durchweg schick gekleideten Gästeschar sönlichen Ausflugs-Erinnerungen verbunden. lagen wir Braunsfelder dank sorgfältiger Gar- Als attraktive Fahrtroute war da- deroben-Auswahl samt Krawatte, „Christ- her die Aachener Straße von Braunsfeld baumbehang“ und Lippenstift goldrichtig! stadtauswärts immer geradeaus bis Paffen- Kurz darauf eröffnete ein Vertreter des dorf-Erft geplant. Also eine Strecke, die be- Landkreises den Ball mit einer Ansprache und 23
Aus den Häusern lud alle Gäste ein, beim geselligen Tanznach- chenden Herzens den erbetenen nächsten mittag wie in früheren Zeiten ein paar schöne Tanz. Von den „Caprifischern“ über „Itsybit- Stunden zu erleben und Kaffee & Kuchen zu sy-Teeniweenie-Honolulu-Strandbikini“ zu genießen. „Marina, Marina, Marina“ und Conny Francis‘ Sicher hat das ehrwürdige Back- „Die Liebe ist ein seltsames Spiel“: Zu allen stein-Burggemäuer in all‘ seinen Jahrhun- Lieder ließ sich tanzen. derten schon viel gesehen – doch hier rieb Sitzengelassen wurde tatsächlich kei- sich der Schlossgeist garantiert verwundert ne(r), wobei Emma Braun ‘mal wieder den die Augen: Auf der Tanzfläche drängten sich Vogel abschoss: Sie sprach den Leiter der Gäste ab den 1925er-Jahrgängen, weil die Tanz-Initiative inzwischen vertraulich mit Ausrede „Rollstuhl, Rollator oder Rücken“ „Stefan“ an, Melitta Berg sang „Nur Du, Du, nicht galt. Zunächst ein langsamer Walzer Du alleine könntest alles für mich sein“ - und zum Knochensortieren, dann etwas flotter er führte sie mit Handkuss auf die Tanzfläche. einer im ¾-Takt, Schieber/Steh- oder Klam- Meine Befürchtung, ob wir eventuell ohne merblues gegen den Drehwurm, Tango statt Frau Braun in die Peter-von-Fliesteden-Stra- Fango und für die Könner Foxtrott, Rumba, ße zurückkämen, zerstreute sie kichernd: „Der Cha-Cha-Cha. hat hier schon genug Freundinnen und auch Zarah Leander wusste, es wird einmal ohne mich noch gut zu tun!“ ein Wunder geschehen, aber schuld war nur Es war ein wunderbarer Nachmittag: der Bossa Nova: Alwine Gratzfeld ließ sich Beim Sirtaki-Versuch verhakelte sich die hal- von Stefan Kleinstücks Charme und dem tie- be Tanzgesellschaft lachend die Beine und wir fen Diener verführen - sie schenkte ihm la- bevorzugten eine Polonaise durch den Saal. 24
auf der Tanzfläche einen großen Kreis. Egal ob Rollstuhlfahrer, Rollator- oder Fußgänger – ein jeder wurde einbezogen und ergriff die Hand seines Nachbarn. Welch herrlichen und amüsanten Nachmittag hatten wir doch hier erlebt! Ein rührender Abschied, ein gemein- sames Lied, der Wunsch wiederzukommen: „Que sera, sera? Whatever will be, will be“. Im malerischen Burg-Innenhof po- Mit Hildegard Knef sangen alle inbrünstig sierte noch ein türkisches Brautpaar vor der „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ – darauf- märchenhaften Kulisse, die Braut in einer hin gab‘s Gänsehaut. „Das machen nur die riesigen rosafarbenen Tüllwolke. Schloss Paf- Beine von Dolores“: Der Schlager galt Karin fendorf ist auch ein besonderer Ort für Trau- Gratzfeld, die ihre Mutter bei diesem Ausflug ungen und für Hochzeitsfotos. begleitete. Sie sorgte miniberockt und mit Als Erinnerung gab es für uns eben- aufsehenerregenden tigerbestreiften Beinen falls schöne Fotos und für Emma Braun einen dafür, dass die Señores nicht schlafen gehen! galanten Handkuss von Stefan Kleinstück. Michael von Kuk entpuppte sich auf „Wann sehen wir uns wieder?“ Wir müssen der Tanzfläche als Tänzer voller Ausdauer. Er uns alle bis Oktober gedulden. Denn dann wollte im Verlauf des Balles mal was richtig geht‘s zum Ball von „Wir tanzen wieder“ in Fetziges haben. Nicht nur zu seiner großen die Kölner Wolkenburg. Und sicher treffen wir Begeisterung gab es auf seinen Wunsch hin dort die Herrschaften aus den Müngersdorfer Rock’n’Roll: Bei Elvis Presley, Bill Haley, Glenn Häusern, die mit Ines Odendhal und Verena Miller & Co. vergaßen alle ihren Kuchen, um Rolf inzwischen Stammgäste sind. auf der Tanzfläche mit abzurocken. Für seine Gabriele Sauer, Ehrenamtlerin in Braunsfeld Twist-Darbietung und Drehfiguren erhielt er vom Publikum anerkennende Pfiffe und viel Applaus – erst recht, als ich das Alter meines Tanzpartners verriet: Im Juli wird Herr von Kuk nämlich 80 Jahre jung! Die Zeit war wie im Fluge vergangen und zum Abschluss des Balls bildeten alle Gäste 25
Aus den Häusern Der Mai ist gekommen - ein Grund zu feiern! Gerade noch rechtzeitig schafften wir es, das geplante Maifest in den namenge- benden Monat zu legen. Und als am 29.5.2018 der Alleinunterhalter Hein Trimborn endlich in die Tasten seines Keyboards schlug, bebte wenig später der Speiseraum im Paul Schnei- der Haus. Mit Liedern wie „Die kleine Kneipe“ von Peter Alexander traf er genau den Ge- schmack der Bewohner. Viele Lippen gingen mit, Arme und Beine gerieten zunehmend in Wallung. Absatz fand. Die Gelegenheiten, sich zuzu- prosten, nahmen scheinbar kein Ende. Nun zog Waffelduft durch den Speiseraum, und es wurden frischgebackene Waffeln, üppig be- legt mit Erdbeeren und Vanilleeis, serviert. Herr Trimborn setzte bisweilen sanfte- re Töne an. Mit dem Wolgalied rührte er viele Bewohner zu Tränen, waren doch mit dem „Soldaten am Wolgastrand“ für einige ganz persönliche Erinnerungen verbunden. Schon beim nächsten Lied schlug die Stimmung wieder um, und es wurde kräftig weitergefei- ert. Es folgten Schlager von Fred Bertelmann, Die Dekoration trug diesmal das Rudi Schuricke, Freddy Quinn und Heino, um Bio-Gütesiegel: Frischer Waldmeister aus nur einige zu nennen. dem Garten unseres Wohnbereichsleiters Nach gut zwei Stunden neigte sich zierte die festlich gedeckten Tische. Selbstver- das Maifest dem Ende zu, und erst jetzt fiel ständlich fand der Waldmeister auch Einzug uns auf, dass wir ganz vergessen hatten, das in die gleichnamige Bowle. „Grün ist die Far- bekannte Lied „Der Mai ist gekommen“ zu be der Hoffnung“ wird manch ein Bewohner singen. Da der Mai ja bereits im Gehen begrif- gedacht haben beim Anblick dieses vielleicht fen war, konnten wir auf das Lied verzichten. noch ungewohnten Getränks. „Erdbeerbowle Nach einem so gelungenen Fest hatte auch kann jeder“ hielt die Hauswirtschaft dagegen die abschließende Frage eines Bewohners: und hatte mit kulinarischem Fingerspitzenge- „Und was feiern wir als nächstes?“ durchaus fühl aus Wein, Sekt, Waldmeister und Limet- ihre Berechtigung. Wiebke Schönemann, ten einen Zaubertrunk kreiert, der reißenden Soziale Betreuung Paul Schneider & Anne Frank Haus 26
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