Stolberg blüht auf Helfen Sie mit, Stolberg insektenfreundlicher zu machen! - HIERONYMUS

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Stolberg blüht auf Helfen Sie mit, Stolberg insektenfreundlicher zu machen! - HIERONYMUS
Das Kupferstadtmagazin                                  07/08 2020 | 24

                                                                           www.hieronymus-magazin.de

Stolberg blüht auf
Helfen Sie mit, Stolberg insektenfreundlicher zu machen!

Neues Geschäft im Steinweg   NEUE RUBRIK               Zinkhütter Hof
Stilvolles Ambiente bei      DLZ Stolberg - Raum für   Führung im
„Blattrausch Concepts“       Wachstum und Innovation   Industriemuseum
Stolberg blüht auf Helfen Sie mit, Stolberg insektenfreundlicher zu machen! - HIERONYMUS
Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser,

zweifelsohne hätte niemand damit gerechnet, dass wir eine solche erste Jahreshälfte durchleben werden. Im
März, April und auch noch teilweise im Mai galten strenge Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.
Auch der Hieronymus konnte deshalb in seiner letzten Ausgabe nur online erscheinen. Die restriktiven Maßnah-
men wie die Schul- und Kindergartenschließungen sind zwar inzwischen vorüber, aber natürlich gelten wichtige
Hygienevorschriften noch weiterhin, um eine zweite Ausbreitungswelle zu verhindern. Größere Veranstaltungen
werden noch für längere Zeit nicht möglich sein.

In vielerlei Hinsicht ist diese Pandemie eine große Herausforderung. Die städtischen und auch privaten Haus-
halte sind sehr angespannt, die wirtschaftliche Lage mindestens schwierig. Als Stadt haben wir versucht, durch
Beitragserlasse, Bewerbung, Beratung und verschiedenste Hilfsangebote und Hilfsinitiativen sowohl die privaten
Haushalte als auch die heimische Wirtschaft bestmöglich zu stützen. Aber natürlich kann derzeit keine Kommune
die Verluste oder auch die gestiegene Arbeitslosigkeit komplett auffangen. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass
die wirtschaftlichen Folgen nicht nachhaltig, sondern in den meisten Branchen nur vorübergehend sind.

In der aktuellen Hieronymus-Ausgabe werden Sie beispielsweise über die Arbeit des städtischen Krisenstabes
informiert, in dem ich mich mit Kolleginnen und Kollegen aus der Verwaltung und dem Bevölkerungsschutz
regelmäßig zur aktuellen Lage austausche. Darüber hinaus können Sie sich auf einen sehr interessanten Artikel
über ein mir sehr wichtiges Projekt freuen: die Wiedereröffnung des Servicepoints am Stolberger Hauptbahnhof.
Es ist für die Attraktivität unseres Hauptbahnhofes als Verkehrsknotenpunkt extrem wichtig, dass dort wichtige
Dienstleistungen nun wieder angeboten werden.

Nun stehen die Sommerferien an. Für viele werden es sehr ungewöhnliche Ferien, weil eventuell ursprünglich
geplante Urlaube abgesagt oder verlegt werden mussten.

Ich wünsche Ihnen trotz allem einen wunderschönen Sommer und schöne freie Tage!

Herzliche Grüße
Ihr

Patrick Haas
Bürgermeister

                                                                             07/08 2020 Das Kupferstadtmagazin           3
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                  ca. 200 Auslegestellen in Stolberg                                                                                    Mo     08:00–12:30 Uhr                Es wird empfohlen, weiterhin Termine
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                                                              Bildmaterial:        Toni Dörflinger, N
                                                                                                     icole Brodehl,                    Mi     08:00–12:30, 14:00–16:00 Uhr
Gestaltung:       Nicole Scherrers, Christiane Lühr                                Heike Eisenmenger, Christian Altena,                                                       Sozialamt, das Jugendamt und die Ab-
                                                                                                                                        Do     08:00–12:30, 14:00–17:30 Uhr   teilung Personenstandswesen ist eine
                  Cockerillstr. 100, 52222 Stolberg                                POWER+RADACH, Hanrath Event GmbH,
                                                                                   Jürgen Detemple, Katrin Bünten, Adobe 		             Fr     08:00–12:30 Uhr                Terminvereinbarung weiterhin zwingend
                  Telefon: 02402 9979922
                  post@hieronymus-magazin.de                                       Stock sowie eigene Aufnahmen                                                               erforderlich.

                                                              Anzeigen- und Redaktionsschluss für die
                                                              Ausgabe 09/10 2020 ist der 10. August 2020.
                                                                                                                                                                                HIERONYMUS? HIERONYMUS!
                                                                                                                                                                               Burgherr, Vordenker, Wirtschaftsförderer: Hieronymus von Efferen

Inhalt                                                                                                                                                                         (ca. 1500 bis 1552) war zwar ein „Zugezogener“, hat aber in Stolberg
                                                                                                                                                                               viel bewegt und die Renaissance ins Vichttal gebracht. Im Laufe der
                                                                                                                                                                               Zeit ist der einstige Lehnsmann ein bisschen in Vergessenheit geraten
                                                                                                                                                                               – zu Unrecht, wie wir meinen.

                                                                                                                                                                               Denn er brachte die Burg in Schuss, förderte das Messinggewerbe vor
                                                                                                                                                                               Ort, rief die erste Gemeindekirche ins Leben und führte das Hochgericht
                                                                                                                                                                               ein. Daher haben wir dem neuen Kupferstadtmagazin kurzerhand den
                                                                                                                                                                               Namen „Hieronymus“ verpasst. Denn spannende Geschichte(n) gab es
                                                                                                                                                                               damals und gibt es noch heute zuhauf in der Kupferstadt. Hierony-
                                                                                                                                                                               mus hat vorgemacht, wie man Stolberger Stadtgeschichte schreibt.
                                                                                                                                                                               Wir möchten diese gemeinsam mit den Stolberger Bürgerinnen und
                                                                                                                                                                               Bürgern fortschreiben.

                                                                                                                                                                               Und da passt kein Name besser als: HIERONYMUS!

    Aktuelles                              Historie                                    Kultur                                      Service                                      INFO
                                                                                                                                                                              Mehr Infos zu Hieronymus:
    Der kleine Vogelsänger		 6             ZeitZeichnen                       14       Finni un Knotterbüll                   26   Verborgene Orte                  19        www.hieronymus-magazin.de/vonefferen.pdf
    KLASSIK FESTIVAL MOMENTUM		 7          Archivale des Monats               18       Stolberger Motive			26                      Vereinsleben		           25 Die komplette Ausgabe des Kupferstadtmagazins
    Atelierhaus & Skulpturengarten  7
                                           Geschichten, Gaststätten,                                                               Ronny - die Kinderseite		27 Hieronymus ist auch online erhältlich!
    Stolberg blüht auf              8
                                           Geschäfte                          20                                                                                              www.hieronymus-magazin.de
    Blattrausch Concepts           10
    DÜRFEN WIR VORSTELLEN?         12      Ein Foto – eine Geschichte         22
                                                                                                                                                                                     www.facebook.com/HieronymusMagazin
    Kiosk am Hauptbahnhof 		 13            Geschichten, Gaststätten,
    Nachbericht SAE                15      Geschäfte                          16
                                                                                                                                                                                     www.instagram.com/HieronymusMagazin
    DLZ Stolberg		  Neue Rubrik    16
    Biologische Station 		 17
                                                                                                                                                                              Anregungen & Kritik gerne an: post@hieronymus-magazin.de
    Führung im Zinkhütter Hof		 21
    Fahrrad-Stellplätze		 23                                                                                                                                                  Die veröffentlichten redaktionellen Beiträge und Fotos sind urheber-
                                                                                                                                                                              rechtlich geschützt und dürfen - auch auszugsweise - ohne Zustim-
    Lebensretter Euregio		 24
                                                                                                                                                                              mung des Urhebers nicht verwendet oder verwertet werden.
    Blumenmeer im Steinweg		 24

4      Das Kupferstadtmagazin 07/08 2020                                                                                                                                                                    07/08 2020 Das Kupferstadtmagazin            5
Stolberg blüht auf Helfen Sie mit, Stolberg insektenfreundlicher zu machen! - HIERONYMUS
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                                                                                                                                   KLASSIK FESTIVAL MOMENTUM
                                                                                                                                   Auch wenn die meisten Sommer-Festivals abgesagt
                                                                                                                                   wurden, brauchen die Musikfreunde im Aachener Raum
                                                                                                                                   nicht auf musikalische Delikatessen in den Sommerfe-             zerts, das Intendantin Patricia Buzari und Marina Baranova
                                                                                                                                   rien verzichten.                                                 bestreiten werden. Und zwar mit Beethovens Klaviersonate
                                                                                                                                                                                                    op. 110 und dem 3. Klavierkonzert. Aufgrund der Corona-Be-
                                                                                                                                   Unter Einhaltung der aktuellen Hygienemaßnahmen wird die
                                                                                                                                                                                                    schränkungen muss diesmal auf ein Orchester verzichtet wer-
                                                                                                                                   deutsch-iranische Pianistin und Klavierpädagogin Patricia
                                                                                                                                                                                                    den, so dass Patricia Buzari den Orchesterpart am 2. Flügel
                                                                                                                                   Buzari zum fünften Mal ihr „Klassik Festival Momentum Stol-
                                                                                                                                                                                                    ersetzen wird. Am Samstag, den 11. Juli um 19.30 Uhr, fin-
                                                                                                                                   berg“ im Museum für Industrie-, Wirtschafts- und Sozialge-
                                                                                                                                                                                                    det das Festival mit einem Duo/Trio-Abend von Sheila Arnold
                                                                                                                                   schichte „Zinkhütter Hof“ durchführen. Vom 6. bis 11. Juli
                                                                                                                                                                                                    (Klavier), Sandrine Cantoreggi (Violine) und Alexander Rami-
                                                                                                                                   wird das Museum mit seinem pittoresken Ambiente als
                                                                                                                                                                                                    rez (Gitarre) seinen Abschluss. Auf dem Programm stehen u.a.

    Der kleine Vogelsänger
                                                                                                                                   Austragungsstätte von sieben Konzerten der Spitzen-
                                                                                                                                                                                                    Werke von Beethoven, Mozart und Bartók.
                                                                                                                                   klasse zur Verfügung stehen, die Patricia Buzari wiederum
                                                                                                                                                                                                    Bereits im letzten Jahr reiste etwa ein Fünftel der Besucher
                                                                                                                                   abwechslungsreich und mit hohem künstlerischem Anspruch
                                                                                                                                                                                                    aus ganz Deutschland an, womit das Festival mittelfristig
    und der Füürpitt von Christian Altena                                                                                          zusammengestellt hat. Zu den sieben Konzerten, die unter
                                                                                                                                   dem Motto „Pilgerfahrt zu Beethoven“ stehen, gehört auch
                                                                                                                                                                                                    zum wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt Stolberg und
                                                                                                                                                                                                    der Region beiträgt. Zu den unverrückbaren Markenzeichen
                                                                                                                                   ein Kinderkonzert am 11. Juli um 11:30 Uhr, das sich mit Mo-
                                                                                                                                                                                                    des Festivals gehören für Patricia Buzari „Internationalität
                                                                                                                                   zarts „Zauberflöte“ beschäftigen wird.
                                                                                                                                                                                                    und höchste Qualitätsansprüche“, wobei mit der internatio-
„Heda! Bist du der Lange Hein?“, rief der kleine Vogelsänger,       „Du verstehst das nicht!“ Er räusperte sich und fuhr umso
                                                                                                                                   Renommierte Künstler, darunter der Pianist und Echopreis-        nal weitgestreuten Besetzung zugleich ein deutliches Zeichen
als er nach vielen kleinen Schritten in einer Straße auf die        lauter und bedeutungsvoller fort: „Arbeit ist das ganze
                                                                                                                                   träger Alexander Krichel, unterstützen dieses kulturelle Er-     gegen jede Art von Rassismus gesetzt werden soll.
Figur traf, vor der er nun stand.                                   Leben!“
                                                                                                                                   eignis mit ihrer Teilnahme. Alexander Krichel wird in diesem
„Nein, ich bin der Alte Fritz!“                                     Sein Standpunkt schien nicht so beweglich, wie er vorgab,
                                                                                                                                   Rahmen das Eröffnungskonzert am 6. Juli mit Werken von                INFO
„Der Alte ...“ überlegte der kleine Vogelsänger.                    überlegte sich der kleine Vogelsänger.                                                                                            Alle Infos unter: www.festival-momentum.de
                                                                                                                                   Beethoven und Liszt bestreiten. Es folgen Konzerte mit dem
„Nein, der krause Moritz!“, rief die Figur, die sich anscheinend    „Dir hat man die Vögel gegeben, mit denen du singst, an-       Duo Antia Couto (Klavier) und Maxim Barbash (Violoncello),         Tickets ab Donnerstag, den 18. Juni, bei eventim.de,
einen kleinen Spaß mit dem Kleinen Vogelsänger erlauben             dere stehen im kühlen Wald oder lassen sich von der Sonne      ein Abend mit Stipendiaten der „YAC Deutsche Stiftung Mu-          in der Bücherstube Stolberg (Rathausstr. 4,
wollte.                                                             bescheinen und andere, die ...“ Der Füürpitt zögerte.          sikleben“ und dem Dudok Streichquartett. Am Freitag, den           Tel.: 02402-909084) und an der Abendkasse im
„Mein Kleiner, ich bin der Füürpitt!“, erklärte er ihm. „Der Lan-   „Und andere tun was?“, fragte der neugierige kleine Vogel-     10. Juli, steht Beethoven im Mittelpunkt eines Benefizkon-         Zinkhütter Hof (Cockerillstr. 90).
ge Hein steht schon lange nicht mehr. Was willst du denn            sänger.

                                                                                                                                   ATELIERHAUS & SKULPTURENGARTEN
von ihm? Und fasse dich bitte kurz, siehst du nicht, dass ich       „Nun ...“, der Füürpitt holte Luft, „Nun, die Füürpitte, die
arbeite?“                                                           Münsterbuscher, die Schwambülle, wie man auch sagt,
„Ich wollte ihn fragen, was Stolberg ist. Auf meiner Suche          wir waren immer fleißige Arbeiter. In der Zinkhütte, in der
traf ich schon viele, aber noch niemanden, der arbeitet.“,          Bleihütte, in der Glashütte, in der Kesselschmiede. Und so     WORKSHOP KREATIVES AUS STEIN
erklärte der kleine Vogelsänger.                                    arbeite auch ich für immerdar als letzter der alten Art.“
                                                                                                                                   Wir dürfen wieder Workshops geben.
„Das war mir klar. Alle im Ruhestand oder Tagediebe!“, ent-         Der kleine Vogelsänger staunte.                                In unseren Workshops werden unter professioneller Anleitung Skulpturen aus Porenstein gefertigt. Während des Arbeitens mit
gegnete der arbeitende Füürpitt.                                    „Aber nicht weit von hier, da steht einer, dessen Arbeit ein   Säge, Feile und Schleifpapier wird ganz nebenbei das dreidimensionale Vorstellungsvermögen geschult und zugleich die Fein-
„Oh!“ Der kleine Vogelsänger war überrascht. „Alle, die ich         anderes Geschäft ist. Meines schafft Lohn, Brot und ja, auch   motorik beider Hände trainiert. Ob erste Erfahrungen sammeln oder vorhandene intensivieren: Wir vermitteln die notwendigen
traf, standen dort in Ruhe und hatten ihren eigenen Stand-          Müdigkeit.“ Der Füürpitt seufzte. „Und seines nichts als       Techniken und unterstützen dabei, eigene Ideen oder neue Impulse umzusetzen.
punkt. Und bei dir ist das anders?“                                 Erleichterung, Tag um Tag.“                                    Termine für Erwachsene / Anfänger / Fortgeschrittene:
„Sieh‘ doch, wie dynamisch ich mich bewege, wie ich voller          „Kann er mir davon erzählen, was Stolberg ist?“, fragte der    Sa. & So.11. / 12. Juli       Sa. & So. 01. / 02. August
Kraft die Muffeln der Zinköfen beschicke und wie ich ihrer          kleine Vogelsänger.                                            Sa. & So.18. / 19. Juli       Sa. & So. 08. / 09. August
Hitze trotze!“, antwortete der Füürpitt voller Mühsal.              „Er kann dir gewisslich von seinem Malefiz, das er sein        jeweils: von 10.00 bis 15.00 Uhr
„Ich bin der Füürpitt, der am Feuer steht. Ohne Unterlass           Geschäft nennt, erzählen, kleiner Vogelsänger!“, sagte der     Preis pro Teilnehmer / Wochenende / 2 x 5 Std.: 111,- Euro inkl. MwSt.
arbeite ich an den Öfen der Münsterbuscher Zinkhütte, hörst         dynamische Füürpitt, der wieder eine schwungvolle Drehung
du?“                                                                vollführte.                                                    Veranstaltungsort: ATELIERHAUS & SKULPTURENGARTEN / HAMMERBERG
                                                                    „Halte Ausschau nach dem Bareschesser!“ rief der ange-         Hammerberg 13 / 52222 Stolberg
Der kleine Vogelsänger hörte.
                                                                    strengte Füürpitt und achtete nicht länger des kleinen         Ansprechpartner: Birgit Engelen / Grafik-Design & Kunst
„Du arbeitest immer? Auch sonntags?“                                                                                               ANMELDUNG erforderlich: Tel. 02402 4904 oder 0176 45011591
                                                                    Vogelsängers.
„Immer, das siehst du doch. Arbeit ist das halbe Leben! Was         „Bareschesser!“, dachte sich der kleine Vogelsänger. „Was      birgitengelen@gmx.de, alle Infos unter www.birgit-engelen.de
soll ich auch sonst tun?“, fragte der Füürpitt mürrisch.            mag dieses Baresch sein, dessen er ein bekannter Esser zu
„Also doch nur das halbe Leben?“, fragte der Kleine Vogel-          sein scheint?“ Er würde es rausfinden, dachte er sich und                          Ferienkurse für KIDS - SKULPTUREN GESTALTEN AUS PORENSTEIN
sänger.                                                             machte sich frohgemut von dannen auf der Suche nach dem                  Mi./Do. – 01./02. Juli auch mit Oma/Opa, Mi./Do. – 08./09. Juli, Mi./Do. – 15./16. Juli auch mit Oma/Opa
                                                                    stets erleichterten Bareschesser.                                                            Mi./Do. – 29./30. Juli, Mi./Do. – 05./6. August auch mit Oma/Opa

6      Das Kupferstadtmagazin 07/08 2020                                                                                                           ANMELDUNG erforderlich: Tel. 02402 4904                          07/08 2020 Das Kupferstadtmagazin        7
Stolberg blüht auf Helfen Sie mit, Stolberg insektenfreundlicher zu machen! - HIERONYMUS
Aktuelles                                                                                                                                                                                                                                            Aktuelles

Stolberg blüht auf                                                                                                               Die öffentlichen Beete werden zweimal jährlich durch Mit-        den zugehörigen Beeten der Stadt Stolberg zu übernehmen.

Insektenfreundliche Blühstreifen und Nisthilfen für Insekten                                                                     arbeiter der Stadt Stolberg gepflegt. Dazu gehört das Entfer-
                                                                                                                                 nen von Unkraut und Müll sowie das Zurückschneiden der
                                                                                                                                                                                                  Dabei gilt zu beachten, dass bei Trockenheit bewässert und
                                                                                                                                                                                                  herabfallendes Laub beseitigt wird. Die Rückschnitte und
                                                                                                                                 Bepflanzung. Aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes werden          weitere Pflege an den Bäumen übernimmt dabei die Kupfer-
Vielen Menschen sind sie lästig, dabei sind Insekten sehr       Insektenfreundlicher Vorgarten
                                                                                                                                 die Beete mit möglichst pflegeleichten Pflanzen bestückt, die    stadt Stolberg.
nützliche Tiere, ohne die ein Leben nicht möglich wäre. Sie     In vielen Vorgärten der Kupferstadt überwiegt eine pflan-
                                                                                                                                 den Boden abdecken und schön aussehen.
sind unverzichtbare Bestäuber von Blütenpflanzen, Erzeuger      zenfreie Gestaltung mit Flächen aus Kies und Schotter. Auch
                                                                                                                                                                                                  Interessierte Bürger können sich an die Mitarbeiter der
von Honig und Nahrungsquelle von Vögeln und Nagetieren.         exotische Pflanzen oder Gräser sind zu finden, die allerdings
                                                                                                                                 Viele Bürger der Kupferstadt haben eigene Vorstellungen, wie     Grünflächenabteilung des Technischen Betriebsamtes
Außerdem tragen die Krabbeltiere entscheidend zum natürli-      für heimische Insekten keinerlei Nutzen bringen. Die Tiere
                                                                                                                                 die Beete in direkter Nachbarschaft aussehen könnten. Um         wenden.
chen Gleichgewicht unserer Umwelt bei.                          finden hier keine Nahrungsquellen oder Rückzugsmöglich-
                                                                                                                                 ihre Zufriedenheit sicherzustellen, vergibt die Stadt Stolberg
                                                                keiten. Dabei leisten sie als Bestäuber einen wichtigen Bei-
                                                                                                                                 Patenschaften für ein oder mehrere Beete an die Anwohner.
Der intensive Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft      trag zur Versorgung des Menschen mit Nahrungsmitteln und
                                                                                                                                 So können sie selber entscheiden, wie diese Flächen ausse-           INFO
macht das Überleben für die meisten Insekten schwierig.         spielen eine entscheidende Rolle für unser Ökosystem.
                                                                                                                                 hen sollen. Dabei übernehmen die Paten die Wässerung, die          Technisches Betriebsamt der Kupferstadt Stolberg
Auch der Trend zum pflegeleichten Garten hat es ihnen           Ein naturnaher und insektenfreundlicher Vorgarten über-
                                                                                                                                 komplette Pflege sowie benötigte Rückschnitte und Nach-            Industriestraße 60, 52224 Stolberg
in den letzten Jahren nicht leicht gemacht. Um der Natur        zeugt mit natürlicher Ästhetik und bietet zahlreiche weitere
                                                                                                                                 pflanzungen. Auch für die Wildkraut- und Müllbeseitigung
wieder mehr Raum zu geben und damit wichtige Ersatz-            Vorteile. Er schafft Lebensräume für die Krabbeltiere und ver-                                                                      Bei Besuchen wird um telefonische Terminverein-
                                                                                                                                 sind sie selbst verantwortlich. Zusätzlich besteht die Mög-
lebensräume für die Tiere zu schaffen, legt das Technische      schönert das Ortsbild mit zahlreichen bunten Blüten. Durch
                                                                                                                                 lichkeit, eine Patenschaft für einen oder mehrere Bäume mit        barung gebeten.
Betriebsamt der Kupferstadt Stolberg an geeigneten Stellen      weniger Gestein wird weniger Hitze erzeugt, Niederschläge
Blühstreifen an. Diese werden mit speziell auf die heimische    können besser versickern. Es gibt viele Gestaltungsmög-                                                                             Herr Frank Skottke (Leiter Abteilung Grünflächen)
Flora und Fauna zugeschnittenen Samenmischungen einge-          lichkeiten, den Vorgarten mit wenig Pflegeaufwand in ein                                                                            Tel.: 02402 122316
sät und bringen Blüten hervor, die den heimischen Insekten      blühendes Paradies zu verwandeln. Dabei sollte unbedingt                                                                            E-Mail: frank.skottke@stolberg.de
als wertvolle Nahrungsquelle dienen.                            darauf geachtet werden, heimische Pflanzen zu verwenden.
                                                                Kunstdünger und Pestizide sind selbstverständliche tabu!                                                                            Herr Willi Philippengracht (Leiter Abteilung Friedhöfe)
Die ideale Ergänzung zu den Blühstreifen sind Insektenho-       Zäune und Mauern können mit Schling- oder Kletterpflan-                                                                             Tel.: 02402 122317
tels, die zusätzlich im Stadtgebiet angebracht werden und       zen verziert und so zum Magnet für Insekten werden. Duft-                                                                           E-Mail: willi.philippengracht@stolberg.de
den Tieren als Nisthilfe dienen und Unterschlupf bieten.        pflanzen und Kräutergärten bereichern Hobbygärtner und
                                                                Insekten gleichermaßen. Auch Bäume und Sträucher bilden
Da die städtischen Grünflächen für das Anlegen von Blüh-        Anziehungspunkte für die Tiere und bereichern den Vorgar-
streifen nur bedingt geeignet sind, werden die Bürger durch     ten mit ihrer natürlichen Schönheit.
die Stadt Stolberg bei ihrem Vorhaben unterstützt, den eige-    Wer seinen Vorgarten in eine grüne Oase umwandeln möch-                                                                                   technische Gase + Propan
nen Garten in ein Paradies für Insekten zu verwandeln. Mit-     te, kann sich von Mitarbeitern des Technischen Betriebsam-                                                                                Schweißzubehör
arbeiter der Grünflächenabteilung verteilen Samentütchen        tes beraten lassen.                                                                                                                       Ballongas / Ballons
mit Samen für Wildblumenwiesen. Mit wenig Aufwand kann
so eine Menge bewirkt und die Artenvielfalt gefördert wer-      Baum- und Beetpaten in der Kupferstadt Stolberg gesucht
den. Je blütenreicher Gärten sind, desto mehr Tierarten kön-    In der Kupferstadt werden viele Stolberger Straßen mit neu-
nen sich dort ansiedeln. Neben den Samentütchen sind auch       en Beeten und Baumbeeten ausgestattet. Das bringt gleich
Nisthilfen ab einer Blühfläche von 10 m² beim Technischen       mehrere Vorteile: Zum einen kann mit ihrer Hilfe der Ver-
                                                                                                                                    Neben den Samentütchen sind auch artgerechte
Betriebsamt kostenlos erhältlich, solange der Vorrat reicht.    kehrsraum besser strukturiert werden, zum anderen tragen
                                                                                                                                        Nisthilfen bei der Verwaltung ab einer
Sie geben einen interessanten Einblick in die Lebensweise der   die Bepflanzungen zur Verringerung der Fahrgeschwindigkeit
                                                                                                                                    Größe von 10 m² Blühfläche kostenlos erhältlich
Insekten.                                                       bei. Die Bäume, Sträucher und Blumen dienen Insekten zu-
                                                                                                                                               (solange der Vorrat reicht).
                                                                sätzlich als Rückzugsmöglichkeit und verbessern das Klima.

8      Das Kupferstadtmagazin 07/08 2020                                                                                                                                                                          07/08 2020 Das Kupferstadtmagazin           9
Stolberg blüht auf Helfen Sie mit, Stolberg insektenfreundlicher zu machen! - HIERONYMUS
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                                                                                                                                Svenja Oebel: Das Gesamtkonzept aus Vielseitigkeit und
                                                                                                                                Individualität gefällt mir sehr gut, aber das Wichtigste ist,
                                                                                                                                dass ich den Laden betrete und es sich anfühlt, als würde ich
                                                                                                                                nach Hause kommen. Hier kann ich authentisch sein, meinen
                                                                                                                                Hund mitnehmen und selbstbestimmt arbeiten. Außerdem
                                                                                                                                mag ich den Kundenkontakt, die unterschiedlichen Men-
                                                                                                                                schen mit ihren Geschichten. Es ist schön, eine Anlaufstelle
                                                                                                                                für jedermann zu sein.

                                                                                                                                Was haben Sie beruflich gemacht, bevor Sie „Blatt-
                                                                                                                                rausch Concepts“ gegründet haben?
                                                                                                                                Svenja Oebel: Ich habe als freie Handelsvertreterin bei der
                                                                                                                                Bank gearbeitet. Das war eine gute Vorbereitungszeit für
                                                                                                                                meine jetzige freiberufliche Tätigkeit.

Stilvolles Ambiente bei „Blattrausch Concepts“                                                                                  Was sind Ihre Ziele für die Zukunft?
                                                                                                                                Svenja Oebel: Ich würde gerne mit meinem Laden annä-
Neues Geschäft im Steinweg                                                                                                      hernd an die 70-jährige Tätigkeit meiner Oma kommen. Mein
                                                                                                                                größtes Ziel ist es aber, mit genau so viel Leidenschaft und
                                                                                                                                Herzblut den Laden erfolgreich weiterzuführen. Außerdem
Eine große Bereicherung für alle Kupferstädter ist das neue      rausch Concepts“, der die Produktpalette mit schönen Interi-   möchte ich natürlich als Ur-Stolberger-Steinwegmädchen
Geschäft der 31-jährigen Stolbergerin Svenja Oebel („Fräu-       eur- und Lifestyle-Produkten für jedermann ergänzt.            die Stadt wiederbeleben und andere dadurch motivieren und
lein Blattrausch“), Gründerin von „Blattrausch Concepts“. Die                                                                   ihnen zeigen, dass Ideen mit genügend Biss und Disziplin
Unternehmerin hat vor gut zwei Jahren ihre Leidenschaft          Gründung zu Zeiten von Corona, ist das nicht riskant?          umsetzbar sind.
zum Beruf gemacht und überzeugt mit außergewöhnlichen            Svenja Oebel: Die Idee nahm Anfang Dezember bis Mitte
Interieur- und Lifestyle-Produkten sowie filigranen Design-      Januar Form an, als Corona noch kein wirkliches Thema in
konzepten für besondere Anlässe. Seit dem 22. Mai ist sie        Deutschland war. Ich bin sehr zuversichtlich und motiviert
im Steinweg zu finden. Im Interview erzählt die gebürtige        und denke, wenn ich diese Zeit überstehe, dann kann kaum            INFO
Stolbergerin, warum sie ihren Job liebt und welche Ziele sie     etwas Schlimmeres kommen.
für die Zukunft hat.                                                                                                              Blattrausch Concepts
                                                                                                                                  Steinweg 63
Sie haben Ihr Unternehmen in Stolberg gegründet und                                                                               52222 Stolberg
sich im Steinweg niedergelassen.                                                                                                  Tel.: 0171 4712 442
Wie ist es dazu gekommen?                                                                                                         www.blattrauschconcepts.de
Svenja Oebel: Den Traum, in Stolberg zu gründen, habe ich
schon länger gehegt und gepflegt. Meine Oma hat hier im
Alter von 15 Jahren ihre Ausbildung gemacht und 70 Jahre
                                                                                                                                  E-Mail: hallo@fraeulein-blattrausch.de
                                                                                                                                        blattrauschconcepts                                                     Online-Banking.
an diesem Ort gearbeitet. Sie hatte ein Geschäft für Leder-
waren, das für mich wie ein zweites Zuhause war. Als meine
                                                                                                                                                                                                                Einfach & sicher
Oma aufgehört hat, zu arbeiten, gab sie mir ihren Segen für
die Verwirklichung meines Traumes und überreichte mir den
                                                                                                                                                                                                                von zu Hause.
Ladenschlüssel. Ab März begann ich dann gemeinsam mit
meinem Opa, das Geschäft umzubauen.                                                                                                                                                                                                                 Erledigen Sie Ihre
                                                                                                                                                              Älteste Konditorei und Café in der                                                    Finanzgeschäfte im
                                                                 Was erwartet die Kupferstädter bei „Blattrausch Concepts“?                                                                                                                         eigenen Wohnzimmer.
                                                                                                                                                              3. Generation seit 1948 in Stolberg
Wie ist die Idee zu „Blattrausch Concepts“ entstanden?           Svenja Oebel: Bei mir finden sie Geschenkideen und Dinge                                                                                                                           Ganz bequem mit
Svenja Oebel: Durch das intensive Vorbereiten der Deko, der      im Bereich Deko, Lifestyle-Produkte sowie blumige Geschen-                                                                                                                         dem übersichtlichen
                                                                                                                                                                                                                                                    Online-Banking der
Floristik und der Papeterie meiner eigenen Hochzeit und          kideen für Groß und Klein. Außerdem wird es Blumen- und                                                                                                                            Sparkasse.
der enger Freunde, wurde der Wunsch in mir geweckt, auch         Adventskranz-Workshops bei mir im Laden geben.                  Rathausstraße 50/52
anderen Menschen mit meinen handgefertigten Lieblings-                                                                                                                                                                                                   Gemeinsam
                                                                                                                                 52222 Stolberg                                                                                                           da durch.
stücken eine Freude zu machen und so meinen Traum von            Wie wird „Blattrausch Concepts“ in Stolberg angenommen?               02402-22909
                                                                                                                                 Tel.: 02402 22909
Selbständigkeit und Selbstbestimmtheit zu leben. Aus der         Svenja Oebel: Ich würde aus den ersten Wochen sagen, dass
                                                                                                                                                     Uhr
Hochzeitstätigkeit als „Fräulein Blattrausch“ entwickelte sich   es gut ankommt. Die Resonanz ist durchaus positiv und ich       Di-Fr. 8:30-16:00
                                                                                                                                                 00  Uh r
das Konzept für den Einzelhandel und Concept Store, „Blatt-      bin sehr zuversichtlich.                                        Sa. 9:00-1   5:                                                                                                                Sparkasse
                                                                                                                                              17  :0 0 Uh r
                                                                                                                                 So. 10:30-                                                                    sparkasse-aachen.de/online-banking                Aachen

10     Das Kupferstadtmagazin 07/08 2020                                                                                                                                                                                           07/08 2020 Das Kupferstadtmagazin         11
                                                                                                                                                                                                    20_05_Anz_95x135_Zuhause_N.indd 1                                     07.05.20 08:26
Stolberg blüht auf Helfen Sie mit, Stolberg insektenfreundlicher zu machen! - HIERONYMUS
NEUE RUBRIK
  Aktuelles                                                                                                                                                                                                                                             Aktuelles

  DÜRFEN WIR VORSTELLEN?                                                                                                            Servicepunkt am Stolberger Hauptbahnhof
  Menschen im Rathaus ganz persönlich                                                                                               wiedereröffnet
  Welche Stadt kann schon von sich behaupten, zwei Rathäuser zu haben! Die
  Kupferstadt zumindest schon. Denn hier gibt es ein altes historisches Rat-                                                        Seit Ende April gab der ehemalige Kiosk im Stolberger Haupt-
  haus und direkt daneben einen neueren und größeren Gebäudekomplex. Genau-                                                         bahnhof ein trauriges Bild ab. Geschlossene Türen, kein Zu-
  so unterschiedlich wie die beiden Gebäude sind auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bei der Stadtverwaltung             gang mehr zum WC, kein Zugang zum Ticketautomaten der
  arbeiten. 897 Menschen und 28 Auszubildende sind es zurzeit insgesamt. Allein im Rathaus und den Außenstellen kommt man           ASEAG, kein Verkauf. Der Verein Dorv als bisheriger Betrei-
  auf rund 250, die sich auf 196 Büroräume verteilen. In 12 Ämtern mit 39 Fachabteilungen stehen die Belange der knapp 57.000       ber hat den Betrieb des Kiosks aus wirtschaftlichen Gründen
  Einwohner/innen auf der Agenda. Soweit die nackten Zahlen.                                                                        einstellen müssen, nachdem die Öffnungszeiten bereits im
                                                                                                                                    Vorfeld zurückgefahren werden mussten.
  Wir möchten in dieser Rubrik allerdings die Menschen vorstellen, die im Rathaus arbeiten. Ganz persönlich. Freuen Sie
  sich in jeder Ausgabe auf ein neues oder auch bekanntes Gesicht.
                                                                                                                                    Bürgermeister Patrick Haas hat seitdem intensiv sondiert,
  In der vierten Folge: Michael Ramacher, Beigeordneter für Schule, Jugend und Soziales.
                                                                                                                                    um eine baldige Wiederöffnung des Servicepoints zu ermög-
                                                                                                                                    lichen – mit Erfolg. Mit der „WABe e.V. – Diakonisches Netz-
  Name, Alter, Familienstand:                                      Nach diesem Motto arbeite ich tagtäglich:                        werk Aachen“ ist ein verlässlicher und innovativ denkender
  Michael Ramacher. Ich bin 40 Jahre alt, verheiratet und Vater    Ich habe leider keinen griffigen Spruch … Mein Motto ist         neuer Partner gefunden, der den Kiosk zukünftig betreiben
  von drei Kindern (zwei Mädchen 9 und 7 und einem Jungen)         eher, dass ich jeden Tag versuche, möglichst viele Gespräche     wird. Seit dem 03. Juni steht der Kiosk den Pendlern
                                                                   zu führen, um den bestmöglichen Ausgleich zwischen allen         wieder zur Verfügung, inklusive der WC-Anlage, dem Ticke-        „Der Kiosk ist für die Attraktivität unseres Hauptbahn-
  Funktion:                                                        Interessen zu finden.                                            tautomaten, Kaffee, Backwaren und dem sonst für einen Ki-        hofes unverzichtbar. Mit diesem nun mit langfristigen Kon-
  Beigeordneter für Schule, Jugend und Soziales (und Sport,                                                                         osk üblichen Warensortiment. WABe-Geschäftsführer Peter          zepten wiedereröffneten Servicepunkt, dem modernen und
  Kultur und Tourismus)                                            Mein schönster Moment / meine schönste Begegnung                 Brendel betont die gute Zusammenarbeit mit der Stadtver-         großen P+R-Parkhaus, den Fahrradboxen auf dem moderni-
                                                                   im Rathaus:                                                      waltung und dem Gebäudeeigentümer EVS: „Seit Beginn der          sierten Bahnhofsvorplatz (die bald noch ausgebaut werden),
  Das sind meine Aufgaben im Rathaus:                              Der schönste Moment war die Ankunft an meinem ersten             Gespräche mit dem Bürgermeister und der EVS sind rund vier       dem Skywalk und eben dem Kiosk ist der Haltpunkt Stolberg
  Gemeinsam mit dem Bürgermeister und dem Ersten Bei-              Tag, auch wenn ich natürlich etwas angespannt war. Trotz-        Wochen vergangen. Dass wir es in dieser kurzen Zeit schaf-       Hauptbahnhof gut und innovativ ausgestattet“, so Bürger-
  geordneten leite ich die Verwaltung und kümmere mich im          dem: Beim Durchqueren der Eingangstür oder der Tür zu            fen, den Kiosk wiederzueröffnen, ist eigentlich unmöglich.“      meister Patrick Haas.
  Speziellen um die Ämter in meinem Dezernat (Jugendamt,           meinem Büro wusste ich: Das wird für viele Jahre mein Alltag     Die Öffnungszeiten sind in der Anfangszeit von 05:30 Uhr bis
  Sozialamt und das Amt für Schule, Sport, Kultur und Tou-         sein. Das ist schon ein sentimentaler Moment.                    17:00 Uhr, Ausweitungen sind nach dem ersten Anlaufen be-        Dies sei besonders deshalb wichtig, weil der Hauptbahnhof
  rismus). Dabei versuche ich als Schnittstelle zwischen Politik                                                                    reits in Planung. Die WABe betreibt in Stolberg beispielsweise   als Drehkreuz für die weiteren Mobilitätsplanungen eine ent-
  und Verwaltung zu moderieren und gleichzeitig die Kolle-         Mein erster Arbeitstag im Rathaus:                               schon eine Produktionswerkstatt und ein Sozialkaufhaus.          scheidende Rolle spiele. Mit der Verlängerung der Euregio-
  ginnen und Kollegen dabei zu unterstützen, die fachlichen        Ist erst ein paar Wochen her und fing mit einer mehr oder        Bürgermeister Patrick Haas ist sich sicher, dass die WABe        bahn und der besseren Taktung des Fernverkehrs wird der
  Themen und Projekte weiterzuentwickeln.                          weniger verzweifelten Suche nach dem Ausgang aus der             als neuer Betreiber eine langfristige und sinnvolle Lösung       Hauptbahnhof in den nächsten Jahren zu einem wichtigen
                                                                   Tiefgarage an. Danach wurde es – wie in der vorherigen Ant-      darstellt. Mit frischem Wind und neuen Ideen, die vom            Knotenpunkt ausgebaut. „Der Kiosk“, so Haas weiter, „ist also
  Morgens im Büro angekommen – das mache ich als erstes:           wort beschrieben – wesentlich besser und ich wurde sehr          Kaffee-Verkauf auf dem Bahnsteig bis hin zur Fahr-               ein toller Baustein für die Attraktivität des ÖPNV in Stolberg
  Das Jackett ausziehen und unbedingt einen Kaffee trinken,        nett empfangen.                                                  rad-Reparatur vor Ort reichen, wird die WABe mit Un-             und ist damit ein grundlegender Faktor für die städtischen
  dabei checke ich dann die E-Mails der letzten Nacht.                                                                              terstützung von Stadt, EVS und einigen Sponsoren alles           Planungen im Bereich der Nachhaltigen Mobilität.“
                                                                   Meine absolute Stärke:                                           dafür tun, einen lebendigen Treffpunkt für Umsteigende
  Das darf auf meinem Schreibtisch in meinem Büro nicht            Ich bin sehr zielstrebig, kann mich schnell in neue Sachver-     oder An- bzw. Abfahrende zu etablieren, der zugleich
  fehlen:                                                          halte einarbeiten und diese dann auch selbstbewusst und          wirtschaftlich arbeiten kann.
  Auf meinem Schreibtisch steht immer mein Tablet, mein            mit eigenen Ideen begleiten. Als ehemaliger Leiter des Düre-
  Handy, sehr oft Kaffee und ein Bild meiner Familie. Die          ner Sozialamtes liegen mit natürlich auch die thematischen
  Süßigkeiten habe ich an den Besprechungstisch verbannt,          Schwerpunkte des Dezernates II am Herzen.
  damit ich aufstehen müsste, um zu naschen.
                                                                   Das verbindet mich mit Stolberg:
  Das liebe ich an meinem Job:                                     Natürlich noch nicht so viel wie bei Menschen, die hier auf-
  Das unglaublich vielfältige Aufgabengebiet und die ganz          gewachsen sind. Im Vergleich zu anderen Städten ist mir aber
  verschiedenen Projekte. Außerdem bietet mein Job mir die         eines sofort ins Auge gefallen, was mir sehr gefällt: Die Men-
  Möglichkeit, sehr unterschiedliche Menschen kennenzuler-         ge an historischen Gebäuden oder historischer Bausubstanz.
  nen. Es ist großartig, Einflussmöglichkeiten auf die Weiter-     Das gibt es so woanders nur sehr selten.
  entwicklung der Verwaltung nehmen zu können und damit
  das Leben und Arbeiten in Stolberg möglichst ein bisschen        Mein Lieblingsort in Stolberg:
  zu verbessern.                                                   Die Burg. Zum einen wegen ihrer historischen Bedeutung,
                                                                   aber natürlich auch wegen der grandiosen Aussicht auf die
                                                                   Talachse, die Industrie an der Zweifaller Straße bis hin zur
  12     Das Kupferstadtmagazin 07/08 2020                         Voreifel.                                                                                                                                          07/08 2020 Das Kupferstadtmagazin        13
Stolberg blüht auf Helfen Sie mit, Stolberg insektenfreundlicher zu machen! - HIERONYMUS
Historie                                                                                                                                                                                                                                             Aktuelles

                                                                                                                                  „Nachbericht“ aus der Arbeit des SAE
                                                                                                                                  Der Stab für Außergewöhnliche Ereignisse
                                                                                                                                  Im März spitzte sich die Lage schnell zu: Lange unterschätzt    Der SAE arbeitet eng mit den Krisenstäben der StädteR-
                                                                                                                                  zeigen die Corona-Ausbrüche in Italien und dann schließ-        egion und der anderen Kommunen in der StädteRegion
                                                                                                                                  lich in Heinsberg, dass das Virus auch in Europa nicht mehr     zusammen. „Wir sind das ein oder andere Mal an den neu-
                                                                                                                                  aufzuhalten sein wird. Infiziertenketten waren nicht mehr       en Erlassen des Landes verzweifelt“, berichtet Bürgermeister
                                                                                                                                  nachzuvollziehen. Die Kupferstadt Stolberg musste also          Haas in der Erinnerung, dass vielfach Erlasse sehr kurz vor
                                                                                                                                  reagieren. Als eine der ersten Städte hat sie deshalb           dem eigentlichen Datum eintrafen oder unklar formuliert
                                                                                                                                  den Stab für Außergewöhnliche Ereignisse (SAE) am 11.           waren. Insbesondere in der Thematik der Schulöffnungen sei
                                                                                                                                  März 2020 aktiviert. Dieser Stab wird auch bei anderen          die Informationspolitik der Landesregierung katastrophal ge-
                                                                                                                                  außergewöhnlichen Ereignissen aktiv, zuletzt beim Sturm-        wesen, bei allem Verständnis für die Schwierigkeit der Lage.
                                                                                                                                  tief Sabine im Februar. Er berät über die nächsten Schritte,    Vor allem hinsichtlich der wichtigen Öffentlichkeitsarbeit aus
                                                                                                                                  überblickt regelmäßig die aktuelle Lage und setzt die Erlasse   dem SAE heraus sei das nicht immer einfach zu koordinieren
                                                                                                                                  der Landesregierung um. Mitglieder des Corona-SAE sind ne-      gewesen.
                                                                                                                                  ben dem Bürgermeister und den
                                                                                                                                  Beigeordneten der Bevölkerungs-                                                        Aus dem SAE heraus wurden beispiels-
                                                                                                                                  schutz, das Ordnungsamt, das                                                           weise die Verteilung von Schutzmate-

       ZeitZeichnen - Stolberg vor unserer Zeit                                                                                   Hauptamt sowie die Pressespre-
                                                                                                                                  cher von Stadt und Feuerwehr.
                                                                                                                                                                                                                         rialien an die medizinischen Bedarf-
                                                                                                                                                                                                                         sträger in der Region, die Verteilung
                                                                                                                                                                                                                         von Paketen mit Schutzmaterialien
       Rames á Draps am Steinweg                                                              von Christian Altena                In den ersten zwei Wochen                                                              an die Schülerinnen und Schüler so-
                                                                                                                                  tagte der SAE in einem so                                                              wie an Lehrerinnen und Lehrer, die
                                                                                                                                  genannten „Weißbereich“ im                                                             Zugangsregelungen für das Rathaus,
Sommer 1810: seit Tagen Sonnenschein, kein Regen in Sicht,       Genauestens hatten Johann Adam Schleicher, Bürgermeis-           Konferenzraum im Rathaus.                                                              die internen Homeoffice-und Arbeits-
ideal zur Trocknung von Tuchen. Seit fast einhundert Jahren      ter und Vorsitzender des wirtschaftlichen Chambre consul-        Beschlossen wurde in den ersten                                                        zeitregelungen, die Koordination von
werden auch an Vicht und Inde wollene Stoffe verarbeitet.        tative, der regionalen Handelskammer mit Sitz in Stolberg,       Tagen unter anderem die zügige                                                         Schul- und Kitaschließungen und
Die Kupfermeisterfamilie Peltzer hatte das Gewerbe in der        und Johann Wilhelm Meigen, in Stolberg ansässiges, wissen-       technische Ausstattung der Ver-                                                        deren Wiedereröffnung, Maßnahmen
Kupferstadt eingeführt und auch andere, wie die Stolten-         schaftliches Multitalent, den ersten Stadtplan mit französi-     waltung (z.B. mit VPN-Tunneln),                                                        zur Unterstützung der heimischen
hoffs oder Offermanns, nutzten die Stolberger Vorzüge. Die       schen Beschreibungen, ausgeführt. Weitere Rames á Draps          um unter anderen Homeoffice in                                                         Wirtschaft und er heimischen Ver-
gesamte Aachener Region von Vaals bis Eupen und Monschau         standen auf dem Hammerfeld (heute Betriebsgelände von            breitem Ausmaß zu ermöglichen                                                          eine oder der Einsatz der Ordnungs-
war ein Zentrum der Tuchproduktion. In Stolberg begonnen         Mäurer&Wirtz) und im Hintergrund zeigt die Zeichnung am          und damit das interne Infektions-                                                      amt-Mitarbeiter abgestimmt und
hatte Mathias von Asten 1719 mit einer ersten Tuchfabrik im      ländlich geprägten Hang des Donnerbergs das Dach eines           risiko entscheidend zu senken.                                                         koordiniert. Auch die zahlreichen in-
Kupferhof Schart. In der Folge wurden der Knautzenhof, der       Rame á Feu, eines sogenannten Stauch- bzw. Stochrahms            Auch der SAE selber tagt deshalb                                                       ternen und externen Anfragen wurden
Hof Krone und der Offermannshof am Rande der Altstadt            (von stochen=anheizen). Dies bezeichnete ein Trockenhaus         seit Anfang April nur noch in Vi-                                                      im SAE beraten und beantwortet.
errichtet und weitere Kupferhöfe und -mühlen für verschie-       der Tuchmacher, das ähnlich langgestreckt wie die Frei-          deokonferenzen, stets nach fester
dene Produktionsschritte der Tuchherstellung genutzt.            luftrahmen war und demselben Zweck diente: der Trocknung         Tagesordnung mit Berichten der Feuerwehr und des Ord-           Insgesamt, so betont der Bürgermeister, stimme im SAE
                                                                 von Tüchern in geschlossenen Gebäuden durch Ofenwärme,           nungsamtes, Abstimmung der aktuellen Lage, Koordination         nicht nur die menschliche Komponente, sondern auch
So auch Hof Sonnenthal und der Hof Enkerei. Auf Wiesen,          wenn das Wetter eine Nutzung der Rahmen draußen nicht            der anstehenden Entscheidungen sowie der Abstimmung des         die fachliche. Auch die Zusammenarbeit mit den Ämtern in
die am Steinweg lagen, hatte man zwei Rames á Draps, zwei        erlaubte.                                                        Presseberichtes.                                                der Verwaltung und der Politik, „von der wir bei der Umset-
Tuchrahmen, aufgestellt. Sie dienten der Trockung der her-                                                                                                                                        zung der Erlasse stets große und breite Rückendeckung er-
gestellten Tuche nach dem Waschen und Walken. Sie waren          Wer nun in der Szenerie die trocknenden Tuche prüft, ist nicht   Jeden Abend informierte Bürgermeister Patrick Haas im           fahren haben“, sei sehr gut: „Die positive Entwicklung dieser
auf den etwa fünfzig Meter langen Gestellen aufgespannt,         bekannt. Denn viele Details der Tuchmachergeschichte und         Anschluss an die Sitzung via Videobotschaft aus dem             Pandemie in der StädteRegion zeigt: Das Krisenmanagement
die fast genau in Ost-West-Ausrichtung standen, so dass das      so beispielsweise die genauen Verhältnisse der Tuchverarbei-     SAE zur aktuellen Lage. „Vor allem der März und der April       hat insgesamt gut funktioniert.“
Sonnnenlicht effektiv auf die wollenen Stoffbahnen wirken        tung in der Enkerei liegen noch im Dunkel der Geschichte.        waren natürlich sehr anspruchsvoll und zeitlich intensiv. Je-
konnte. Im Hintergrund liegt jenseits der Vicht das Herren-                                                                       den Abend haben wir noch Videobotschaften aufgenommen,          Der SAE steht natürlich auch weiterhin stets in Abruf-
haus der Enkerei, wo immer noch auch eine Moulin á calami-       Die Original-Grafiken von ZeitZeichnen von Christian             geschnitten und hochgeladen. Das war trotz des Aufwandes        bereitschaft, „aber trotz des tollen Arbeitsklimas und
ne, eine Galmeimühle, betrieben wurde und links außerhalb        Altena in der Artibus-Ausstellung in der Burg-Galerie:           aber wichtig, um die Stolbergerinnen und Stolberger bei allen   der großartigen Kollegen hoffe ich inständig, dass wir
des Bildes muss man sich den zugehörigen Hof Sonnenthal          Sonntag, 12. bis Sonntag, 26. Juli 2020                          teils einschneidenden Maßnahmen mitzunehmen und stets           in dieser Runde so bald nicht mehr in dieser Quantität
vorstellen, der noch eine Fonderie de laiton, eine Messinggie-   Eintritt frei. Besichtigung unter Berücksichtigung der Ab-       auf dem aktuellen Stand zu halten.“ Seit nun gut drei Wo-       zusammenkommen müssen.“
ßerei, beherbergte. Später stand auf der gezeigten Wiese das     stands- und anderen Hygieneregeln innerhalb der allgemei-        chen tagt der SAE seltener, weil die Lage inzwischen ruhiger
bekannte Hotel Scheufen und heute ein markantes Wohn-            nen Öffnungszeiten der Burg Stolberg.                            geworden ist und ein Großteil der Maßnahmen inzwischen
hochhaus gegenüber der Kortumstraße.                                                                                              zurückgefahren werden konnte.

14     Das Kupferstadtmagazin 07/08 2020                                                                                                                                                                           07/08 2020 Das Kupferstadtmagazin        15
Stolberg blüht auf Helfen Sie mit, Stolberg insektenfreundlicher zu machen! - HIERONYMUS
Aktuelles                                                                                                                                                                                                                                                     Aktuelles

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                                                                                            In jeder Ausgabe berichten
                                                                                            wir über Neuigkeiten aus               22.8.-30.8.2020                                                         28.08.2020, Freitag
                                                                                            dem DLZ.                               Kunst trifft… Fledermaus erst in 2021                                   Vom Glockenfrosch, der eine Kröte ist

                                                                                                                                   Die für Ende August auf dem Hammerberg im Skulpturengar-
                                                                                                                                   ten von Birgit Engelen geplante Kunstaktion wird aufgrund
                                                                                                                                   der aktuellen Situation um ein Jahr verschoben. Eine solche
                                                                                                                                   Ausstellung verlangt jede Menge Vorbereitung und auch Pla-
                                                                                                                                   nungssicherheit die aufgrund der Corona-Krise nicht mög-
                                                                                                                                   lich war. Fürs nächste Jahr werden sich die KünstlerInnen mit
                                                                                                                                   neuer Kreativität dem wichtigen Thema annehmen. Natürlich
                                                                                                                                   wird auch das Thema Fledermäuse und Corona-Virus thema-
                                                                                                                                   tisiert. Die naturschutzfachlichen Informationen werden wie
                                                                                                                                   geplant von Seiten des Arbeitskreises Fledermausschutz und
                                                                                                                                   der Biologischen Station bereitgestellt.

                                                                                                                                                                                                           Auf der Schwarzen Halde im Wurmtal lebt der „Glocken-
                                                                                                                                                                                                           frosch“. Eigentlich ist es eine Kröte und zwar eine ganz be-
                                             DLZ Stolberg                                                                                           KUN ST
                                                                                                                                                      ...
                                                                                                                                                                                                           sondere. Was das kleine Tier auszeichnet, wo und wie es
                                                                                                                                                    tr ifft                                                lebt, wird anhand von Spielen und Experimenten vermittelt.
                             Raum für Wachstum und Innovation                                                                                                                                              Auf einem Streifzug durch den Lebensraum des „Glocken-
                                                                                                                                                                                                           frosches“ treffen die Kinder auf weitere Tiere, die zum Leben

                                                                                                                                                    FLEDERMAUS
                                                                                                                                                                                                           der Amphibien gehören. Festes Schuhwerk und lange Beklei-
Stolberg als Wirtschaftsstandort bietet viele Möglichkeiten, im Dienstleistungsbereich Fuß zu fassen. Aus diesem Grund                                                                                     dung sind von Vorteil. Für Kinder von 8 - 14 Jahren mit Be-
wurde 1996 das Zentrum für industrieorientierte Dienstleistungen Stolberg (DLZ) gegründet. Unternehmen wurde hier eine neue                                                                                gleitperson
Heimat gegeben, sodass in und um Stolberg zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen werden konnten. Der Wandel der Kupfer-
stadt hin zu einer modernen Wirtschaftsstruktur konnte beginnen.                                                                                    AUGUST 2021                                            Zeit: 20.30 - 22.30 Uhr
                                                                                                                                                                                                           Treffpunkt: Parkplatz Teuterhof, Teuterhof 1A,
                                                                                                                                                    S K U L P T U R E N G A RT E N - H A M M E R B E R G
Existenzgründer finden im DLZ auch heute noch einen geeigneten Standort, um sich weiterzuentwickeln und zu wach-                                    S      T       O      L      B      E      R       G
                                                                                                                                                                                                           52146 Würselen
sen. Die modernen Räumlichkeiten bieten ihnen dabei eine optimale Infrastruktur und ermöglichen Synergieeffekte,                                    w w w . b s - a a c h e n . d e
Kooperationen und Zusammenarbeit. Über 40 Firmen mit rund 160 Angestellten aus unterschiedlichen Branchen ha-                                                                                              Die Teilnahme ist kostenlos.
ben sich derzeit hier angesiedelt: „Die Gründer erhalten im Dienstleistungszentrum eine Rundumbetreuung: Von der Idee über
die Entwicklung bis in die Selbstständigkeit werden sie von uns begleitet“, so Birgit Baucke, Geschäftsführerin des Zentrums für
                                                                                                                                        INFO                                                               Wir bitten aber um vorherige Anmeldung
                                                                                                                                                                                                           bei der Biologischen Station über:
industrieorientierte Dienstleistungen Stolberg.                                                                                      Umgang mit Fledermäusen/Corona vs. Fledermäuse                        www.bs-aachen.de oder Tel.: 02402-12617-0.
                                                                                                                                     • es gibt bisher keinen Nachweis, dass unsere heimi-
Im nächsten Jahr feiert das DLZ bereits sein 25-jähriges Bestehen. Es blickt auf eine lange Erfahrung zurück, in der es viele          schen Fledermäuse mit dem Virus infiziert sind.
Unternehmen mit seiner Hilfe geschafft haben, sich in der Kupferstadt zu etablieren und dadurch die Stadt zu bereichern und          • generell gilt auch weiterhin Wildtiere gar nicht oder
zu beleben.                                                                                                                            nur mit Handschuhen anzufassen. Beim Fund einer
                                                                                                                                       geschwächten oder ins Haus verirrten Fledermaus
                                                                        INFO                                                           finden Sie unter www.fledermausschutz.de alle
                                                                                                                                       Infos. Auch die Biologische Station steht mit Rat
                                                                      Kontakt:                                                         und Tat zur Seite.
                                                                      Zentrum für industrieorientierte Dienstleistungen
                                                                      (DLZ) Stolberg GmbH
                                                                      Cockerillstr. 100, 52222 Stolberg
                                                                      Tel.: 02402 125 100
                                                                      www.dlz-stolberg.de
                                                                      info@dlz-stolberg.de

16     Das Kupferstadtmagazin 07/08 2020                                                                                                                                                                                   07/08 2020 Das Kupferstadtmagazin        17
Stolberg blüht auf Helfen Sie mit, Stolberg insektenfreundlicher zu machen! - HIERONYMUS
Historie                                                                                                                                                                                                                                                   Service

Archivale des Monats                                                                                                              Verborgene Orte
                                                                                                                                                                                                                                  Teil 5
von Christian Altena                                                                                                              Geheime Stube in der Burg                             von Toni Dörflinger

Ämterweise: „Anlage der Communal-Straßen-Strecke von                                                                              Hoch über der Stadt, ein markanter Punkt über den Dächern der Altstadt, mit
Stolberg nach der zugehörigen Station der rheinischen Ei-                                                                         spitzer Haube bekrönt und doch ein unbekannter, unzugänglicher und verbor-
senbahn“ 1849 (Dokument des Liegenschaftsamtes)                                                                                   gener Ort: die oberste Stube im Westturm der Burg. Seit Jahrzehnten tummeln
                                                                                                                                  sich hier nur Spinnen, die seit Arachnoiden-Generationen keine menschliche
Im Jahr 1841 wurde die Eisenbahnstrecke Köln-Aachen als                                                                           Ruhestörung fürchten müssen.
eine der ersten Deutschlands eröffnet. Sie wurde 1843 mit
der Grenzüberschreitung nach Belgien die erste internationa-                                                                                                                                     In der zweiten Hälfte
le Bahnlinie überhaupt. Personen- und Güterverkehr wurden                                                                                                                                        des 16. Jahrhunderts
regional wie international vernetzt. Und Stolberg hatte Anteil                                                                                                                                   hatte Unterherr Johann
daran, da es weit vor den Toren der Stadt eine eigene Station                                                                                                                                    von Efferen den Turm
erhalten hatte. Aber nicht nur Gleise, auch der Straßenbau                                                                                                                                       ausbauen lassen. Aus
war Teil einer modernen Mobilität, die im 19. Jahrhundert                                                                                                                                        dem alten Wehrturm
Grundlage und Instrument der Industrialisierung war.                                                                                                                                             wurde ein Schlossturm
                                                                                                                                                                                                 mit prächtiger Haube
In der Akte ST 905 des Liegenschaftsamtes findet sich das                                                                                                                                        und zwei übereinan-
Archivale für Juni mit dem „Verzeichnis über die Entnahme        Heidegelände und 28 Ruthen Ackerland (eine preußische
                                                                                                                                    Heimlicher Blick in die verborgene Stube: Nicht              derliegenden     Amts-
von Grundeigenthum Behufs Anlage der Communal-Stra-              Rute= ca. 14qm, ein preußischer Morgen= ca. 2500qm). In
                                                                                                                                    leicht ist der Zugang und daher nur ein heimlicher           stuben   (Büros   wür-
ßen-Strecke von Stolberg nach der zugehörigen Station der        der „Bürgermeisterei Würselen im katasterlichen Verbunde
                                                                                                                                    Blick zu den alten Fenstern möglich.                         den wir heute sagen).
rheinischen Eisenbahn“ vom 18. Februar 1849. Die Maßnah-         der Bürgermeisterei Forst“ lagen in Atsch bzw. Katzheck ins-
                                                                                                                                                                                                 Die untere bekannt
me der Akte betrifft die eigentumsrechtlichen Vorarbeiten        gesamt 124 Morgen Waldland, von denen drei Morgen und
                                                                                                                                  als „Bürgermeisterzimmer“, wo Schultheiß und/oder Bürgermeister ihre Geschäfte
für die Schaffung der Rhenania- und Eisenbahnstraße, um          168 Ruthen für die Trasse abgetreten wurden.
                                                                                                                                  tätigten und Dokumente lagerten. Und darüber eine weitere fast runde Stube
die heutige Innenstadt mit dem außerhalb gelegenen Bahn-                                                                          vermutlich für den Gerichtsschreiber, da dieses ein weiteres wichtiges Amt der Unter-
hof zu verbinden. Die Gewerbe- und Industriebetriebe des         Zahlreiche weitere Verhandlungen und „Cessions-Verträge“
                                                                                                                                  herrschaft mit Hochgerichtsbarkeit darstellte. Fast rund, da der Turm aus baulichen
Stolberger Raumes benötigten die Verbindung, zumal der           (Abtretungsverträge) führten bis 1850 zum Abschluss des
                                                                                                                                  Gründen eine eher ovale Grundrissform aufweist. Also ein kleiner ‚Büroturm‘ mit zwei
Verkehr auf der Bahnstrecke sukzessive anstieg. Die Stati-       Straßenprojektes. Von der Mühle führte nun eine geradli-
                                                                                                                                  Zimmern für zwei Bedienstete der örtlichen Verwaltung. Federkiele ersetzten nun die
on selbst lag auf Eschweiler Gebiet, während die Atsch als       nige Straße „zur Eisenbahn“, zeitweise auch Bahnhofstraße
                                                                                                                                  Waffen und Tinte die Munition. Der vierhundert Jahre später im neuen Stadtzentrum
Siedlung nicht existierte. Atsch war ein Wald im Gebiet der      genannt (heute Eisenbahnstraße) bis Atsch, wo eine Barriere
                                                                                                                                  errichtete Büroturm hat nun „einige“ Büros für „einige“ Beschäftigte mehr. Dort nutzt
Gemeinde Forst, erschlossen von vielen Waldwegen, die effi-      an der Gemeindegrenze Stolberg-Forst (heute Atsch Dreieck)
                                                                                                                                  man Kugelschreiber und PC statt Schreibfeder und Büttenpapier. Die Zeiten ändern
zientem Transport industrieller Güter nicht gerecht wurden.      die neue Trasse bis zum Bahnhof teilte. Die neuen, teils durch
                                                                                                                                  sich.
Leistungsfähige Straßen in umgebende Orte wurden erst            private Investoren erstellten Straßen wurden vielerorts mit
im Lauf des 19. Jahrhunderts geschaffen und von Stolbergs        Barrieren versehen, wo Führer von Fuhrwerken Wegegeld zu
                                                                                                                                  Auch für den Turm und seine Stuben: die untere der beiden Obergeschosse ist
Stadtkern bis zum Bahnhof mussten geschlängelte Gassen           entrichten hatten. Es dauerte nur wenige Jahre, bis an der
                                                                                                                                  bequem über den Wehrgang erreichbar. Weiter unten nutzen Pfadfinder schließlich
und Wege eingeschlagen werden.                                   neuen Rhenaniastraße ein chemischer Industriebetrieb das
                                                                                                                                  die unterste Kammer des Turmes im Erdgeschoss, die dort ihren Zugang hat. In die
                                                                 alte Wald- zu einem Industriegebiet umformte und einer der
                                                                                                                                  oberste Stube gelangte man über einen rückwärtigen Treppenturm. Da kommt Moritz
Für die Anlage einer modernen und direkten Verbindung            größten des Stolberger Raumes wurde. 1935 kamen dann
                                                                                                                                  Kraus, unser Burgretter und Bauherr, ins Spiel. Seiner (Neu)Bauleidenschaft fiel der
waren nun Verhandlungen mit der Gemeinde Forst, dem              Atsch und das Bahnhofsgelände auch verwaltungstechnisch
                                                                                                                                  alte, hölzerne Turm zum Opfer. Ersetzt wurde er durch einen hoch aufragenden neuen
Eschweiler Bergwerksverein, dem Grafen von Kesselstatt so-       zu Stolberg.
                                                                                                                                  Turm aus Stein, der einen modernen, ganz und gar unmittelalterlichen Aufzug aufneh-
wie Mitgliedern der Industriellenfamilien Schleicher, Lynen,                                                                      men sollte. Durchaus bequem, aber nie eingebaut. Und nach dem Zweiten Weltkrieg
Prym und anderer notwendig. Sie waren 1848 vom Eschwei-                                                                           entfernte man viele von Kraus‘ Zutaten an der Burg und so auch den allzu auffälligen
ler Bergwerksverein angestoßen worden, der Interesse hatte,                                                                       Aufzugsturm, der den Westturm etwas zu selbstbewusst überragte.
seine „Atscher Zeche“ für Steinkohle anzubinden. Das Doku-
ment vom 18. Februar 1849 listet einige Grundeigentümer                                                                           Mit dem abgegangenen Turm ist nun die oberste Stube seit 70 Jahren nicht mehr
mit ihren Parzellen auf, die Teile ihrer Grundstücke verkaufen                                                                    regulär zugänglich. Die ovale Stube dreißig Meter über dem Vichtbach hat in der
sollten. Die Bürgermeister von Werner (Stolberg) und Kuck                                                                                                                                                                     Blick von unten auf den Turm:
                                                                                                                                  schmalsten Ausdehnung etwa vier Meter, in der breitesten fast fünf. Die beiden              die wenigsten machen sich über die beiden
(Forst) bestätigten die Angaben dem königlich-preußischen                                                                         Kreuzstockfenster blicken auf die Altstadt herab. Sie sind ein wenig kleiner als die des
Wegebaumeister. Aus Wilhelm Ramions Eigentum im Bereich                                                                                                                                                                       Obergeschosse Gedanken. Das Bürgermeister-
                                                                                                                                  Bürgermeisterzimmers darunter und hatten auch nie Fensterläden, während sich die            zimmer befindet sich hinter den unteren
Schlossberg wurden an Flächeninhalt 11 Ruthen Ackerland                                                                           alten, eisernen Kloben für die alten Schlagläden des 16. Jahrhunderts noch teilweise
und 145 Ruthen Heide in Anspruch genommen, aus dem                                                                                                                                                                            Fenstern. Die oberen verbergen unübersehbar
                                                                                                                                  in den Fenstergewänden der repräsentativen Stube entdecken lassen. Nach diesem              hoch über der Stadt den verborgenen Ort.
Graf Kesselstattschen Majorat (ehem. Inhaber der Unterherr-                                                                       kurzen, heimlichen Blick in die staubige Stube überlassen wir den verborgenen Ort
schaft Stolberg) ein Morgen und 32 Ruthen an Wiesen- und                                                                          wieder den Burgspinnen …
18     Das Kupferstadtmagazin 07/08 2020                                                                                                                                                                                07/08 2020 Das Kupferstadtmagazin       19
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Zweifalls Gaststätte Galmei                              von Toni Dörflinger                                                        Führung im Industriemuseum Zinkhütter Hof
                                                                                 Brückensprengung mit Folgen

                                                                                 Zerstörungen erlitt das Gebäude im Zweiten
                                                                                 Weltkrieg. Ursache war eine Brückenspren-
                                                                                 gung in der unmittelbaren Nachbarschaft.
                                                                                 Um den Vormarsch der Alliierten zu behin-
                                                                                 dern, hatte das deutsche Militär im Septem-
                                                                                 ber 1944 die Vichtbachbrücke am Ortseingang
                                                                                 gesprengt. Demnach waren drei Jahre später
                                                                                 von Gastronomin Elisabeth Frings erhebliche
                                                                                 Wiederaufbauarbeiten zu leisten: Nicht nur
                                                                                 das Dach musste erneuert werden, sondern
                                                                                 auch sämtliche Fenster und Türen. Außerdem
                                                                                 bedurfte die Kegelbahn einer Wiederherstel-
                                                                                 lung. 1960 erhielt die Gaststätte einen neuen
                                                                                 Anbau, indem fortan Saal und Kegelbahn un-
Johann Bendels Elternhaus ist die heutige Gaststätte „Gal-                       tergebracht waren.
mei“ im Stadtteil Zweifall. Ob der Lehrer und Autor zahlrei-
cher regionaler und überregionaler historischer Veröffent-         Pocken und Karneval im anderen Territorium
lichungen in dem zweigeschossigen Bruchsteinhaus auch
geboren wurde, ist unbekannt. Denn das Gebäude wurde im            Dieser Saal wurde zwei Jahren später Schauplatz einer ganz
gleichen Jahr errichtet, als Johann Bendel das Licht der Welt      besonderen Karnevalsfeier. Im Kreis Monschau, wozu ein
erblickte. Bauherrn des am Ortseingang liegenden Gebäudes          Großteil des heutigen Stadtteils Zweifall gehörte, waren we-
waren seine Eltern Bernard Bengel und Anna Hubertina geb.          gen einer Pockenepidemie in den ersten Monaten des Jahres        Der Zinkhütter Hof, Museum für Industrie-, Wirtschafts- und   Weiterhin bietet das Museum, dank der museumseigenen
Dujardin. Schließlich ist im Türsturz ein wappenförmiger           1962 Großveranstaltungen verboten. Und das ausgerechnet          Sozialgeschichte, präsentiert in drei Ausstellungsblöcken     Pädagogin, ein Forum mit vielseitigem und spannendem An-
Stein eingelassen, der die Aufschrift B. Bengel und A. H. Dü-      zu Karneval! Aber die Zweifaller umgingen das Verbot, in-        aufschlussreiche, interessante Exponate und Dokumen-          gebot für Kinder im Grundschulalter an.
jardin sowie das Baujahr 1863 aufweist. Der Lehrer, der nicht      dem sie ihre Karnevalsfeier in den Kreis Aachen verlegten, zu    tationen zu den Themen „Stolberger Gold“ (Messing),
nur in Zweifall, sondern auch in Köln-Mühlheim tätig war,          der die Gaststätte als ein Teil der Gemeinde Kornelimünster      „Stolberger Zink“ und „Aachener Nadel“. Die sogenannte            INFO
änderte später seinen Familiennamen von Bengel in Bendel.          gehörte. Schließlich war der Kreis Aachen wegen der zu er-       „Villa“ des Museums, am Kopfende des Bauensembles gele-
Deswegen ist im Türsturz Bengel zu lesen.                          wartenden geringen Infektionsgefahr von dem Verbot nicht         gen, wird heute genutzt als Kunstdepartement und stellt in      Jeden letzten Sonntag im Monat um 11:00 Uhr
                                                                   betroffen. Somit eine Situation, die mit der derzeit herr-       den Räumlichkeiten bedeutende Werke namhafter lokaler           Preis: 4,50 Euro pro Person (Eintritt Museum)
Klassizistische Fassade                                            schenden Pandemie vergleichbar ist. 1965 wurde im hinteren       Künstler aus. So ist die Reihe „in memoriam“ mittlerweile       Treffpunkt: Eingang Museum, Cockerillstraße 90
                                                                   Bereich ein Wohngebäude zur Beherbergung der Hotelgäste          überregional bekannt und erfährt großen Zulauf. Seit letz-
                                                                                                                                                                                                    Anmeldung NICHT erforderlich!
Vermutlich hat das 1863 errichtete Gebäude von Beginn              erstellt. Bauherr war der Frings-Sohn Josef Gigo, der inzwi-     tem Jahr beherbertgt sie ebenfalls eine neue Dauerausstel-
                                                                                                                                    lung zur „Medizintechnik“ und einem weltweit bekannten          Führung für individuelle Gruppen zum Wunschtermin
an als Gaststätte gedient. Schließlich war die Bezeichnung         schen Gaststätte und Grundstück übernommen hatte.
„Gasthaus Bengel“ im Ort ein Begriff für gediegene Gastlich-                                                                        Medikament, dem „Penicillin“.                                   möglich.
keit. Die Gestaltung der dreiachsigen Front ist vom Klassi-        Fassade ist Baudenkmal
zismus gekennzeichnet. Tür- und Fensterlaibungen bestehen                                                                           Auch der „Zinkhütter Hof“ als reines Bauensemble be-
aus Blaustein. Über dem Türsturz befindet sich ein horizon-        Ein erneuter Besitzerwechsel erfolgte 1988. Matthias und         trachtet ist ein bemerkenswertes und imposantes Denkmal
tales Gesims. Schon um 1900 besaß das Gebäude auf seiner           Doris Nelissen übernahmen das traditionsreiche Bauwerk.          der Frühindustrialisierung (1830er Jahre) und lohnt alleine
rechten Seite einen Anbau der die Kegelbahn beherbergte.           Mit diesem Besitzerwechsel war auch eine Halbierung des          schon deshalb einen Besuch. Die in Bausubstanz und Er-
1922 gab Johann Bendel sein Buch „Das Dorf Zweifall im             großen Grundstücks verbunden. Der hintere Bereich wurde          scheinungsbild komplett erhaltene Anlage kann (zumindest
Vichttal“ heraus: Ein Werk, das bis heute Basis ortsgeschicht-     abgetrennt. Derzeit ist Besitzer der Gaststätte, deren Fassade   für Deutschland) als einzigartiges Zeitdokument frühindust-
licher Forschungen ist. In den späten 1920er Jahren ging die       seit Juli 1990 ein eingetragenes Baudenkmal der Kupferstadt      rieller Zweckarchitektur gelten.
Gaststätte in den Besitz der Familie Frings über und wurde         Stolberg ist, Hans Jaquet. Der Gaststätte angeschlossen ist
seitdem „Gasthaus Frings“ genannt.                                 ein Eiscafe. Außerdem besitzt das Haus zwölf Hotelzimmer.        Heute ist der Zinkhütter Hof, neben der Nutzung als Indust-
                                                                   Mit dem bestuhlten Vorplatz, der denkmalgeschützten Fassa-       riemuseum, überregional bekannter und faszinierender Ver-
                                                                   de und der populären Gastronomie, ist das „Galmei“ am Ort-       anstaltungsort für regional bedeutende Events. So finden
                                                                   seingang von Zweifall eine Bereicherung für das Stadtbild.       hier große Konzerte, Sonderausstellungen, Oldtimertreffen
                                                                                                                                    und andere spannende Veranstaltungen statt, die Gäste von
                                                                                                                                    nah und fern anlocken.
20     Das Kupferstadtmagazin 07/08 2020                                                                                                                                                                         07/08 2020 Das Kupferstadtmagazin     21
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