Tätigkeitsbericht - Landesmusikrat Niedersachsen
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Impressum Landesmusikrat Niedersachsen e.V. Redaktion Layout Arnswaldtstraße 28 Texte: Landesmusikrat Layout: Landesmusikrat 30159 Hannover Landesmusikakademie Titelfoto: Impression vom Bläserklassentag TEL 0511-123 88 19 Redaktion: Hannes Piening 2012 in Emden. FAX 0511-169 78 16 Foto: Tobias Mittmann info@lmr-nds.de 2 Vorgelegt am 14. April 2018 bei der 41. Mitgliederversammlung in Wolfenbüttel
Tätigkeitsbericht 2017 INHALTSVERZEICHNIS Editorial ................................................................................................................................ 4 Landesmusikrat 2017: Personalia ........................................................................................ 6 Aus der Arbeit des Präsidiums ............................................................................................. 7 Aktivitäten Musikalische Bildung ........................................................................................................... 10 Begabungsförderung ........................................................................................................... 16 Laienmusik .......................................................................................................................... 26 Aus- und Weiterbildung ...................................................................................................... 28 Netzwerkarbeit ................................................................................................................... 30 Aus den Mitgliedsorganisationen und Kontaktstellen ........................................................ 32 Landesmusikakademie ......................................................................................................... 42 Mitglieder ............................................................................................................................43 Haushaltsabschluss .............................................................................................................. 44 Angaben zu den Geschäftsstellen ........................................................................................ 46 3
Editorial Liebe Mitglieder und Freunde des Landesmusikrats, das Jahr 2017 war für den Landesmusikrat Niedersach- chen ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen in den sen von zahlreichen Veränderungen geprägt. Wir haben Landesausschüssen und Fachkommissionen, die alle dazu ein neues Präsidium, einen neuen Präsidenten und zwei beitragen, die hervorragenden Leistungen im Musikland neue Vizepräsidenten gewählt. Wir haben mit dem Land Niedersachsen angemessen zu würdigen. Ebenso möch- Niedersachsen eine neue Zielvereinbarung abgeschlossen. ten wir den Mitgliedern des Aufsichtsrats der Landemu- Inzwischen ist auch eine neue Landesregierung mit zwei sikakademie Niedersachsen gGmbH für ihren ehrenamtli- neuen Ministern im Amt, mit denen wir zukünftig zusam- chen, engagierten und fürsorglichen Einsatz danken. menarbeiten werden. Für die Landesmusikakademie wur- Ende September 2017 wurde eine neue Zielvereinbarung de eine neue künstlerische Leitung ausgewählt, die zu- mit der Landesregierung geschlossen. Die in einem ver- künftig einen neuen Schwerpunkt ihrer inhaltlichen Arbeit trauensvollen Dialog mit dem zuständigen Ministerium gestalten wird. für Wissenschaft und Kultur entstandene Zielvereinba- Das vergangene Jahr war wieder sehr ereignisreich. Der rung zwischen dem Land Niedersachsen und dem Lan- Landesmusikrat hat eine Fülle von Beratungstätigkeiten desmusikrat schafft eine konstruktive Grundlage, die ge- erbracht, musikkulturelle Impulse gegeben und großan- meinsamen Ziele, insbesondere die musikalische Bildung, gelegte Projekte gestaltet. Die intensive Netzwerkarbeit die Rahmenbedingungen für das Laienmusizieren und die mit den Fachverbänden und unseren Partnern wurde wei- neue Ausrichtung der Landesmusikakademie weiter zu terentwickelt. Im Tätigkeitsbericht erfahren Sie einer- entwickeln und zu fördern. Die Vereinbarungen im in- seits etwas über die jährlich wiederkehrenden Aktivitäten haltlichen Bereich verdeutlichen eine große Schnittmen- wie z.B. die Arbeit der Landesjugendauswahlensembles, ge gemeinsamer Interessen. den Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ oder die Mu- Selbstverständlich verfügen wir jederzeit über eine aus- sikmentorenausbildung und andererseits etwas über die reichende Anzahl von Argumenten, die eine deutliche Er- besonderen Veranstaltungen wie z.B. den Streicherklas- höhung des zur Verfügung gestellten Budgets begründen sentag, den Niedersächsischen Chorwettbewerb und den können, was aber angesichts der bekannten öffentlichen Kongress „Mehr Zeit für Musik 2.0“. Bitte lesen Sie zu al- Haushaltslage nicht zu erwarten war. Deshalb sind wir len Aktivitäten die ausführlichen Berichte. aber sehr erfreut darüber, dass die Mittel für die kom- Im Mai 2017 wurde auf der 40. Mitgliederversammlung des mende Periode aufgestockt wurden, um inflationäre und Landesmusikrats ein neues Präsidium gewählt. Johannes tarifliche Steigerungen auszugleichen und dass zur Um- Münter folgte als neuer Präsident Franz Riemer, der von setzung der Neustrukturierung der Landemusikakademie der Versammlung zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde. zusätzliche Mittel bereitgestellt wurden. Ein besonderer Wolfgang Schröfel und Frank Schmitz wurden in die Positi- Erfolg ist die deutliche Erhöhung der Weiterleitungsmit- on der Vizepräsidenten gewählt. Die Wahlen vergangener tel für die Laienmusikverbände um mehr als ein Viertel Amtsperioden waren oft von großer personaler Kontinui- des bisherigen Budgets. tät geprägt. Es war deshalb ungewöhnlich, dass mit Bernd Die Landesmusikakademie Niedersachsen in Wolfenbüt- Voorhamme, Peter Harbaum, Claudia Kayser-Kadereit, tel konnte ihre Arbeit im April 2017 wieder mit ihrer Franz Riemer und Kai Thomsen gleich 5 Mitglieder des Prä- ursprünglichen Aufgabenstellung aufnehmen, nachdem sidiums aus persönlichen, gut nachvollziehbaren Gründen das Jugendgästehaus 18 Monate lang nicht zur Verfügung nicht mehr zur Wahl angetreten sind. stand und der Betrieb dadurch deutlich reduziert werden Wir möchten uns bei allen ausgeschiedenen, wieder ge- musste. Auch wenn noch einige Nachwirkungen dieser wählten und neuen Präsidialen für die harmonische, kon- Einschränkung zu spüren sind, so konnte die Auslastung struktive und engagierte ehrenamtliche Tätigkeit der ver- gegen Ende des Jahres wieder deutlich gesteigert wer- gangenen Jahre bedanken. Wir werden den fachlichen Rat den. der ausgeschiedenen Mitglieder des Präsidiums vermissen. Die neue Zielvereinbarung mit dem Land Niedersachsen Friedrich Kampe und Bernd Christian Schulze gehörten führt zu einer inhaltlichen und personellen Umstrukturie- schon wie die drei Präsidenten dem letzten Präsidium an. rung der Landesmusikakademie Niedersachsen, die wir in Mit Vera Lüdeck, Cornelia Recht, Alexander Schories, Mar- den letzten Monaten des Jahres 2017 vorbereitet haben. tin Weber und Silke Zieske gewinnt das Präsidium gleich Bereits zu Beginn des Jahres hatte sich das Präsidium in fünf neue Mitglieder, die frische Impulse und neue Pers- Klausur begeben und eine Strukturdiskussion geführt, die pektiven einbringen. Wir sind überzeugt, dass das Präsidi- u.a. durch die Evaluation der Firma Birnkrauth und Part- um mit dieser Besetzung über ein hohes Maß an fachlicher ner angestoßen wurde. Die Landesmusikakademie bleibt Kompetenz und ehrenamtlichen Engagement verfügt. weiterhin das Proben- und Begegnungshaus für unsere Ein besonderer Dank gilt auch allen ehrenamtlichen Vor- Mitgliedsverbände und die Heimat der Landesjugendaus- ständen unserer Mitgliedsorganisationen und den zahlrei- wahlensembles. Als eine weitere Aufgabe der Akademie 4
wurde ein neuer und zusätzlicher inhaltlicher Schwer- eng zusammenarbeiten, sind mit Herrn Björn Thümler punkt vereinbart. Die Landesmusikakademie Niedersach- und Herrn Grant Hendrik Tonne zwei neue Minister im sen soll sich zum Kompetenzzentrum insbesondere für Amt. Wir haben inzwischen erste Kontakte aufgenommen populäre Musik entwickeln. und wir sind überzeugt, dass wir auch in Zukunft eine Bei der personellen Umstrukturierung wird zukünftig die vertrauensvolle Zusammenarbeit gestalten werden. An Stelle einer künstlerischen Geschäftsführung der Aka- dieser Stelle möchten wir der vorherigen Landesregie- demie eingerichtet. Die inhaltliche Arbeit wird durch rung, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in beiden eine Referentin/einen Referenten mit einer fachlich Ministerien, aber ausdrücklich den beiden aus der Regie- kompetenten Ausrichtung zur populären Musik ergänzt. rungsarbeit ausgeschiedenen Ministerinnen Frau Dr. Gab- Zusätzlich wird die Landesmusikakademie für ihre ver- riele Heinen-Kljajic und Frau Frauke Heiligenstadt für die waltungstechnischen Betriebsabläufe eine neue Verwal- gute, zugewandte und vertrauensvolle Zusammenarbeit tungsleitung erhalten. der letzten Jahre danken. Der bisherige Geschäftsführer der Landesmusikakade- Der Landemusikrat Niedersachsen vereint das gesamte mie Niedersachsen, Tom Ruhstorfer, geht Anfang 2018 in Spektrum der niedersächsischen Musikkultur von der pro- den Ruhestand. Unser besonderer Dank an Tom Ruhstor- fessionellen Musikausübung bis zum Laienmusizieren. Das fer kann nicht ausreichend beschreiben, was er in vie- ist ohne ein lebendiges und funktionierendes Netzwerk, len Jahren für die Landesmusikakademie Niedersachsen in dem alle Beteiligten zusammenwirken, nicht denkbar. geleistet hat. Er ist maßgeblich für den Erfolg und den Deshalb geht unser Dank an alle, die ein unverzicht- guten Ruf der Akademie weit über die Grenzen Nieder- barer Teil dieses einzigartigen Organismus sind, an die sachsens hinaus verantwortlich. vielen haupt- und ehrenamtlichen Menschen in unseren Bedingt durch den bevorstehenden Ruhestand von Tom Mitgliedsorganisationen, an die Geschäftsstellen unserer Ruhstorfer und die Umstrukturierung der Akademie hat Mitglieder und Partner, die dafür sorgen, dass dieser Or- der Aufsichtsrat der Landesmusikakademie Niedersachsen ganismus lebendig bleibt und an die Kontaktstellen Mu- gGmbH in enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium sik, die eine engagierte Arbeit in den Regionen leisten. für Wissenschaft und Kultur von Mai bis November 2017 Ein Dank geht ebenfalls an die Gremien, in denen wir als ein Bewerbungsverfahren für die Besetzung der künstle- Teil eines Netzwerkes mitwirken, an die Fachkommission rischen Geschäftsführung erfolgreich durchgeführt. Das „Hauptsache Musik“, an die niedersächsische Musikkom- Auswahlverfahren erforderte angesichts der großen An- mission. zahl von geeigneten Personen eine intensive und gewis- Ein großer Dank gilt allen Förderern der niedersächsi- senhafte Prüfung. Markus Lüdke hat das Auswahlgremium schen Musikkultur und der Arbeit des Landemusikrats, die bei den zahlreichen und hervorragenden Präsentationen uns finanziell, logistisch oder beratend unterstützen. Von aller Mitbewerber deutlich überzeugt und wird zukünftig den zahlreichen Einrichtungen seien hier stellvertretend die künstlerische Geschäftsführung der Landesmusikaka- die Niedersächsische Sparkassenstiftung, die Stiftung demie übernehmen. Niedersachsen und der NDR genannt. Der erfahrene Kulturmanager, Netzwerker und Vermittler Schließlich möchten wir auch den Mitarbeiterinnen und hat bereits an verschiedenen Positionen die Musikkultur Mitarbeitern des Landemusikrats und der Landemusik- des Landes mitgestaltet. Zuletzt begleitete Markus Lüdke akademie Niedersachsen danken, die mit einem hohen als Geschäftsführer der Musikland Niedersachsen gGmbH Grad an Qualität dafür verantwortlich sind, dass alle die professionelle Szene des Landes. Der Standort Wol- Maßnahmen und Aktivitäten von Musikrat und Akademie fenbüttel ist ihm durch seine langjährige Tätigkeit an der die niedersächsische Musikkultur bereichern. Ein ganz Bundesakademie für Kulturelle Bildung bestens vertraut. besonderer Dank gilt dem Generalsekretär Hannes Pie- In seiner damaligen Funktion als Programmleiter Musik ning, der für den Präsidenten, das Präsidium, die Landes- war er bereits am Aufbau der Landesmusikakademie be- ausschüsse und Fachkommissionen, alle Mitgliedsverbän- teiligt. Wir freuen uns darüber, dass die Landesmusikaka- de und Partner ein stets verlässlicher Denker und Akteur demie Niedersachsen mit Markus Lüdke einen wichtigen ist und der mit großer Professionalität und einem uner- Impulsgeber der niedersächsischen Musikkultur gewinnt. müdlichen Einsatz dafür sorgt, dass der Landesmusikrat Wir sind davon überzeugt, dass Markus Lüdke die erfolg- Niedersachsen ein hohes Ansehen genießt. reiche Arbeit Tom Ruhstorfers weiterführen, die Landes- musikakademie Niedersachsen aber auch um neue Facet- ten bereichern wird. Im Herbst 2017 hat eine neue Landesregierung ihre Ar- Franz Riemer Johannes Münter beit aufgenommen. In beiden Ministerien, mit denen wir 5
S IK R AT 2 0 1 7 : Pe rs onalia LANDESMU Zur Unterstützung der Projektarbeit konnten 2017 Juana Zimmermann und Jakob Duffek auf Minijob-Basis eingestellt werden. Für beide konnte für 2018 eine Stunden-Aufstockung auf jeweils 15 Stunden pro Woche erwirkt werden, so dass die hervorragenden Kompetenzen auch langfristig für den Landesmusikrat zur Verfügung stehen. Lennart Möller war bis Ende August als Mitarbeiter im freiwilligen kulturellen Jahr im Landesmusikrat beschäftigt. In dieser Zeit hat er unter anderem seine Kenntnisse in der Website-Programmierung gewinnbringend in den Verein einbrin- gen können. Auch diese Kompetenz konnte der Landesmusikrat nachhaltig sichern. Lennart Möller ist seit Oktober 2017 Webadministrator im Landesmusikrat. Nach einem Jahr als Elternzeit-Vertretung übernahm Lydia Bönisch zum 1.11.2017 die Leitung des Referats „Vokales Musizieren“ im Landesmusikrat. Sie löste damit Jana-Kerstin Lipnicki ab, die fortan als Geschäftsführerin für den Nie- dersächsischen Chorverband tätig ist. Die beiden Kulturwissenschaftlerinnen machen sich somit auch weiterhin für eine lebendige Singkultur in Niedersachsen stark. Der Landesmusikrat ist sich sicher, dass Frau Lipnicki und Frau Bönisch wichtige Impulse für die niedersächsische Vokalszene setzen werden, bedankt sich bei beiden für ihr Engagement und wünscht für alle zukünftigen Ideen und Projekte viel Freude und Erfolg. Ebenso neu im Team ist Shantala Vallentin. Sie wurde am 1.02.2017 als Bildungsreferentin für instrumentales Musizie- ren eingestellt. Ihr Hauptaufgabenbereich ist die Projektverantwortung für das Landesjugendblasorchester und die ins- trumentale C-Ausbildung. Darüber hinaus wird sie 2018 den Kammermusik-Förderkurs übernehmen. Das neugewählte Präsidium v.l.n.r.: Friedrich Kampe, Silke Zieske, Bernd-Christian Schulze. Cornelia Recht, Johannes Münter, Vera Lüdeck, Alexander Schories, Wolfgang Schröfel, Dr. Martin Weber, Frank Schmitz # Foto: Moritz Kistner 6
Aus der Arbeit des Präsidiums Die Mitglieder des Präsidiums haben 2017 an über 100 Das Jahr 2017 war von einer Reihe von besonderen Auf- Sitzungen, Versammlungen, Veranstaltungen, Fachtagen, gaben und Themen geprägt, die für eine übliche Jah- Meetings, Konferenzen, Besprechungen, Wettbewerben resagenda ungewöhnlich sind und in ihrer Summe ein und Beratungen teilgenommen. Dazu zählten zahlreiche hohes Maß an Aufmerksamkeit und Einsatz erforderten. Termine, die durch die Geschäftsordnung vorgegeben Wir haben die Konferenz der Landesmusikräte ausgerich- sind: die Präsidiumssitzungen, darunter auch eine Klau- tet, bei der wir durchschnittlich alle 8 Jahre Gastgeber surtagung, die vielen Sitzungen der Landesausschüsse sind. Wir haben die gemeinsam mit dem MWK durchge- und Fachkommissionen, die Mitgliederversammlung des führte Evaluation zum Betrieb der Landemusikakademie Landesmusikrates, die Konferenzen der Landesmusikrä- Niedersachsen ebenso abgeschlossen wie die im Jahr te und die Mitgliederversammlung des Deutschen Musi- 2016 begonnene Umstrukturierung der Landesmusikaka- krates. Dazu kamen die Aufsichtsratssitzungen und die demie. Wir haben die Zielvereinbarung des Landes mit Gesellschafterversammlungen der Landesmusikakade- dem den Landesmusikrat und seiner Akademie in einem mie und die regelmäßigen Besprechungen mit den bei- langen, aber sehr vertrauensvollen Dialog mit dem MWK den Ministerien, davon in einigen Fällen auch die direkte für die kommenden Jahre geschlossen. Durch den Ein- persönliche Begegnung mit den Ministerinnen Gabriele tritt des Geschäftsführers der Landesmusikakademie in Heinen-Kljajic und Frauke Heiligenstadt. Darüber hinaus das Rentenalter Anfang 2018 haben wir im Jahr 2017 ein haben wir natürlich auch Dialoge mit einigen Mitgliedern ausführliches und aufwändiges Bewerbungsverfahren zur geführt. Neubesetzung der künstlerischen Geschäftsführung der Zu den wiederkehrenden Themen der Präsidiumssitzun- Landemusikakademie Niedersachsen erfolgreich abge- gen gehörten ein ausführliches Berichtswesen, Personal- schlossen. und Haushaltsangelegenheiten, die Bestellung von Aus- Schließlich haben wir den Landemusikrat auf vielen Groß- schussmitgliedern, die Abstimmung der Kooperationen veranstaltungen, die wir teilweise selbst als Träger durch- mit unseren Partnern, die Zusammenarbeit mit Verbän- geführt haben oder bei denen wir als Gast geladen waren, den, in denen wir selbst Mitglied sind, die Entwicklung durch unsere Teilnahme, durch Grußworte oder Festre- von inhaltlichen Konzepten, das Profil des Jahrespro- den repräsentiert: Die Niedersächsischen Chortage, den gramms und die Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem haben Landeswettbewerb „Jugend musiziert“, das „Regionale wir uns mit der Begleitung der laufenden Projekte, ins- Musikfest“ in Wolfenbüttel, den „Tag der Niedersachsen“ besondere des Streicherklassentages und der Ausbildung in Wolfsburg, das Abschlusskonzert der IFF-Arbeitsphase der Musikmentor*Innen, der Projektplanung für 2018, der in Neustadt, die niedersächsische Integrationskonferenz Vor- und Nachbereitung des Mitgliederversammlung 2017 mit dem Ministerpräsidenten, das Abschlusskonzert von sowie der Vorbereitung der Mitgliederversammlung 2018 „epoche f“ in Hannover, das Literaturfest Niedersachsen, beschäftigt. den niedersächsischen Chorwettbewerb, die Ehrung der Das Präsidium hat sich auch mit mehreren Themen aus- niedersächsischen Bundespreisträger von „Jugend musi- einandergesetzt, die nicht zu seinen regelmäßigen Tätig- ziert“ durch den Ministerpräsidenten, die ersten öffentli- keiten zählen: die Kooperation mit China und die Entsen- chen Auftritte des neuen Landejugendschlagzeugensem- dung des Landesjugendsinfonieorchesters nach Shenzhen, bles GONG, die Landesbegegnung „Jugend jazzt“ und die Konzeption der Qualifizierung für die Ausbildung in schließlich den erfolgreich verlaufenen Kongress „Mehr den Laienmusikverbänden, die Beratung und Moderation Zeit für Musik 2.0“, an dem sich viele Mitglieder des Prä- der vokalen und instrumentalen Laienmusikverbände zur sidiums mit besonderem Engagement beteiligt haben. Verteilung der Weiterleitungsmittel, die Neufassung der Rahmengeschäftsordnung für die Landesausschüsse und Fachkommissionen, strukturelle Änderungen innerhalb der Landesjugendauswahlensembles durch Einrichtung von Gastdirigaten, die Rückgabe der Trägerschaft von „epoche f“ und die Wiederaufnahme des Betriebs in der Landemusikakademie Niedersachsen in Wolfenbüttel. Präsident Johannes Münter eröffnet gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Pink das 4. Regionale Musikfestival in Wolfenbüttel # Foto: Hannes Piening Aus der Arbeit des Präsidiums 7
Fachgremien des Landesmusikrats Niedersachsen 2017 arbeiteten die Gremien des Landesmusikrats ganz intensiv. Sie lieferten Impulse und Handlungsempfehlungen für das Präsidium. Mitgliederversammlung: 6. Mai 2017, Wolfenbüttel Landesausschusses Schule, Begabtenförderung, Präsidiumssitzungen Aus- und Weiterbildung 337. Sitzung am 6. Februar 2017 (Vorsitz: Friedrich Kampe) 338. Sitzung am 5. Mai 2017 16.01.2017 | 12.06.2017 | 18.09.2017 339. Sitzung am 12. Juni 2017 Landesausschuss Vokal 340. Sitzung am 17. August 2017 (Vorsitz: Wolfgang Schröfel) 341. Sitzung am 19. Oktober 2017 28.02.2017 | 13.06.2017 | 05.09.2017 342. Sitzung am 14. Dezember 2017 Landesausschuss Rock/Pop Landesausschuss Instrumental (Vorsitz: Vera Lüdeck) (Vorsitz: Frank Schmitz) 12.09.2017 28.02.2017 | 5.09.2017 Fachkommission „Kleine Leute – bunte Lieder“ Landesausschuss Neue Musik (Vorsitz: Wolfgang Schröfel) (Vorsitz: Bernd-Christian Schulze) 07.02.2017 07.03.2017 | 06.12.2017 Fachkommission Niedersächsischer Chorwettbewerb Landesausschuss Jazz (Vorsitz: Wolfgang Schröfel) (Vorsitz: Alexander Schories) 04.04.2017 | 05.09.2017 | 21.11.2017 22.02.2017 | 14.06.2017 | 18.10.2017 Fachkommission Jugend jazzt Landesausschuss Musik und Interkultur (Vorsitz: Hannes Piening) (Vorsitz: Johannes Münter) 30.05.2017 | 19.12.2017 02.03.2017 | 07.09.2017 Die Zusammensetzung der Landesausschüsse und Fachkommissionen sowie die Leitbilder der Landesausschüsse: www.lmr-nds.de Landes- und bundesweite Gremienarbeit Der Landesmusikrat wirkte 2017 in unterschiedlichen Gremien auf Landes- und Bundesebene mit. Darüber hinaus über- nahm er Beratungsfunktionen für die Landesregierung, für das Ministerium für Wissenschaft und Kultur, für das Kultus- ministerium und den Landtag in allen Fragen der Musikkultur. Der Landesmusikrat war 2017: Mitglied in der Konferenz der Landesmusikräte Mitglied in den Gremien der Staatskanzlei und des Ministeriums für Inneres zum Tag der Niedersachsen Mitglied in der Kommission HAUPTSACHE:MUSIK des Kultusministeriums Mitglied in der Musikkommission des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur Mitglied im Niedersachsen-Ring (Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration) Mitglied im Arbeitskreis der Kulturverbände (AKKU) 8 Aus der Arbeit des Präsidiums
Hörfunkrat Deutschlandradio Im Hörfunkrat des Deutschlandradio ist der Landesmusi- für vorwiegend junges Publikum wurde im Programmaus- krat Niedersachsen mit seinem Ehrenpräsidenten Franz schuss ebenso diskutiert wie in den Medien und der Öf- Riemer vertreten, ebenso im Programmausschuss, in dem fentlichkeit. Riemer maßgeblich für die ausschussinterne Behandlung Im Hörfunkrat war neben den üblichen Tätigkeitsberich- von Programmbeschwerden zuständig war, und im nicht- ten des Intendanten, des Hörfunkratsvorsitzenden und ständigen Ausschuss für Unternehmensstrategie, in dem der Ausschussvorsitzenden insbesondere die Annahme es vorwiegend um die Satzungsinnovation ging, die auf- der neuen Markenarchitektur (Deutschlandfunk, Deutsch- grund der Änderung des Rundfunkstaatsvertrags notwe- landfunk Kultur, Deutschlandfunk Nova), die Ergebnisse nig wurde. der Medien-Analyse Radio (durchweg positive Ergebnisse Der Programmausschuss beriet hauptsächlich über Pro- für Deutschlandradio mit stetiger Hörersteigerung), die grammbeschwerden, wurde vom Intendanten und Pro- Genehmigung des Wirtschaftsplans und die Strukturopti- grammdirektor aber auch über neue Programm- und mierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (derzeitige Sendeformate (z.B. @mediares) informiert, erhielt Be- brisante öffentlich-politische Diskussion) Thema. Von be- richterstattungen zur Frankreichwahl, Bundestagswahl sonderer Bedeutung und einschneidend für den Sender und zur dokumenta ebenso wie über die Präsenz des war die Wahl eines neuen Intendanten. In seiner Sitzung DLR in den sozialen Medien (Facebook, Twitter, Insta- am 8. Juni 2017 wählte der Hörfunkrat Stefan Raue (vor- gram, Spotify). Vorgestellt wurden eine neue App (dfl mals trimedialer Chefredakteur beim Mitteldeutschen audiothek) und verschiedene Landeskorrespondenten Rundfunk) zum neuen Intendanten in der Nachfolge von des Senders. Die Diskussion um die Präsenz des Radios Dr. Willi Steul, der in den Ruhestand ging. im Internet als dringend notwendiges Zielgruppenportal KONFERENZ DER LANDESMUSIKRÄTE Prof. Dr. Riemer begrüßte die Konferenzteilnehmer*Innen Die Musikreferent*Innen erklärten in Wolfenbüttel, dass vom 8. - 9.02.2017 in der Landesmusikakademie in Wol- sie die Konferenz als Möglichkeit sehen, sich untereinan- fenbüttel. Als Gäste waren neben der niedersächsischen der auszutauschen und wünschten sich für die Zukunft Ministerin für Wissenschaft und Kultur Dr. Heinen-Kljajić eine weitere Zusammenarbeit, gerne auch mit etwas auch die Musikreferent*Innen verschiedener Landesmi- mehr Zeit. nisterien anwesend. So beschloss die Konferenz von nun an zu jeder Winter- Frau Dr. Heinen-Kljajić gab eingangs einen ausführlichen konferenz die Musikreferent*Innen der Landesministerien Überblick über die Zusammenarbeit zwischen Landesmu- einzuladen. Angedacht ist, dass die Musikreferent*Innen sikrat und dem Ministerium. Ferner stellte sie das eigene die Möglichkeit bekommen sollen, sich in kleiner Run- Projekt für geflüchtete Kulturschaffende vor. de (parallel zum Geschäftsführer*innen-Treffen) be- Nach dem Impuls von Ministerin Heinen-Kljajić ergab sich ratend zu treffen. Gewinnbringend wäre, wenn die eine Diskussion über die Situation des Fachs „Musik“ an Musikreferent*Innen aktuelle Themen der Referate zwei allgemein bildenden Schulen. Die Konferenz forderte Monate im Voraus an den Vorsitz der Konferenz senden eine Stärkung und Förderung des Fachs. Es müssen Lösun- würden. gen für den Fachlehrermangel vor allem an den Grund- Die zweite Konferenz der Landesmusikräte fand im Sep- schulen gefunden werden. Der Lehrkräftemangel ist in tember 2017 in Bremen statt. allen Ländern an den Grundschulen am prekärsten. # Foto: Marek Kruszewski 9
Aktionsprogramm HAUPTSACHE:MUSIK Der Landesmusikrat fördert gemeinsam mit dem nie- dersächsischen Kultusministerium im Aktionsprogramm HAUPTSACHE:MUSIK die Zusammenarbeit zwischen der schulischen Musikpädagogik und außerschulischen Insti- tutionen der Musikkultur. HAUPTSACHE:MUSIK ist damit die pädagogische Säule im Musikleben von Niedersachsen. Schulen werden angeregt mit Musikschulen sowie freien und institutionellen Partnern aus der kulturellen Szene wie Opernhäusern, Theatern, Orchestern, Chören, Kir- chen, Kulturbüros, Rundfunk und Fernsehen sowie freien Musikgruppen und Vereinen zu kooperieren. KLASSE mit MUSIK 2017 Landesmusikrat und Niedersächsisches Kultusministerium fördern erneut Veranstaltungen rund um die musikalische Praxis in der Schule. Mit dem Programm KLASSE mit MUSIK unterstützen das Landesmusikrat um eine Startfinanzierung von 4.000,00 Niedersächsische Kultusministerium und der Landesmu- Euro bewerben. Unterstützt werden die Lehrer*Innen sikrat seit 2015 das instrumentale Musizieren im regulä- durch den Landeskoordinator Klassenmusizieren. ren Musikunterricht. An niedersächsischen Schulen gibt Bisher konnten 24 Schulen unterschiedlicher Schulformen es verschiedene, bewährte Klassenmusizierkonzepte: mit verschiedenen Modellen des Klassenmusizierens ge- Neben Bläser- und Streicherklassen werden zunehmend fördert werden. In diesem Jahr geht das Förderprogramm auch Keyboardklassen, Bandklassen oder andere musika- in die vierte Runde. Viele Schulen bauen ihre Modelle für lische Konzepte, wie zum Beispiel Musicalklassen, ent- die nachfolgenden Jahrgänge aus. wickelt und als fester Bestandteil in den Musikunterricht Zu den Förderkriterien gehören unter anderem instru- integriert. In diesem Jahr konnte durch „Klasse mit Mu- mentaler Gruppenunterricht in Zusammenarbeit mit ex- sik“ auch zum ersten Mal eine Saxonett-Klasse ins Leben ternen Kooperationspartnern (Musikschulen) sowie ent- gerufen werden. sprechende Weiterbildungen der Lehrkräfte mit Bezug Die Einrichtung solcher Modelle ist meistens sehr kost- zum neu einzurichtenden Konzept. spielig. Jede niedersächsische Schule, die ein neues Klas- Auch der gemeinsame Austausch in eigens eingerichteten senmusizierprojekt fest etablieren will, kann sich beim Netzwerktreffen, welche vom Landesmusikrat und dem Kultusministerium organisiert werden, ist an das Projekt geknüpft. Hier zeigt sich, dass der Gesprächs- und Bera- tungsbedarf für die neuen Musikklassen sehr vielfältig ist. Für das kommende Jahr ist daher eine „Handreichung zur Gründung von Musikklassen“ in Planung. Uwe Mäneke Landeskoordinator Uwe Mäneke beim Fachtag Klassenmusizieren # Foto: LMR 10 Musikalische Bildung
Streicherklassentag in Stade Die Streicherklasse ist ein musikpädagogisches Konzept im Rahmen des Aktionsprogramms HAUPTSACHE:MUSIK. Verfolgt wird das Ziel musikalischer Bildung und außer- schulischer Kompetenzerweiterung. Dabei erhalten gan- ze Klassenverbände eine spezielle Form des Musikunter- richts, der in der Regel in enger Kooperation mit den örtlichen Musikschulen durchgeführt wird. Der Streicherklassentag versteht sich nicht nur als Ort des Spielens, sondern auch als Ort der Begegnung sowie als Impulsgeber für die Weiterentwicklung der Streicher- klassen in Niedersachsen. Wieder war es gelungen, eine große Anzahl Lehrkräf- ten anzusprechen und sie mit ihren Schulklassen zum Insgesamt ist das Konzept sehr erfolgreich, aber auch Streicherklassentag am 25.02.2017 nach Stade zu locken. sehr aufwendig. Der Tag ist für alle Beteiligten und die Rund 280 junge Musikerinnen und Musiker machten sich Organisation sehr intensiv. Schwierig wird es vor allem auf den Weg nach Stade, um beim 4. Niedersächsischen dann, wenn die Workshops und der Abschluss nicht an Streicherklassentag dabei zu sein. einem Ort sind. Das Stadeum in Stade gtzt bot einen wür- Die Konzeption des vergangenen Streicherklassentags diger mit 400 Gästen sehr gut besucht Abschluss. Die Zu- (Workshops + Abschlusspräsentation mit gemeinsamen schauer erlebt ein kurzweiliges Programm mit heteroge- Werk) konnte erfolgreich weitergeführt werden. Wieder nen Leistungen der Streicherklassen. Gleichwohl war der konnte mit allen Streicherklassen ein von Albrecht Drude Umzug vom Gymnasium als Workshop-Ort ins Stadeum komponiertes Werk mit dem Titel „Hymne“ uraufgeführt zur Abschlusspräsentation eine zeitliche und logistsiche werden. Herausforderung, die für alle sehr anstrengend war. Durch die 6 Workshops konnte den Streicherklassen neue Abschließend muss hervorgehoben werden, dass vor al- Impulse mitgegeben werden. Da in einem Workshop im- lem die intensive Betreuung durch die gastgebende Schu- mer 2 Streicherklassen spielten, gab es auch eine musi- le, deren Lehrkräfte und Eltern sowie durch die Koope- kalische und persönliche Begegnung untereinander. Die rationspartnern vor Ort (Landkreis Stade, die Sparkassen Dozenten waren: Gudrun Schröder, Karoline Braun, Edith und der Landschaftsverband Stade) diesen Streicherklas- Langgartner, Markus Catenhusen, Ralf Beiderwieden, Ka- sentag erst möglich gemacht haben. tharina Rundfeldt. Zusammenarbeit mit Studierenden aus unter- lform schiedlichen Universitäten und Hochschulen ahl Schu a k ten sse Anz ule Diese Zusammenarbeit ist äußerst wichtig, da die aten & F K la G dsch ru n Zahlen, D 3 2 7 h ule studentische Kräfte als Assistenzen der Workshop- Schule Grundsc Name der Sch u le 2/ 3 3 0 u m Dozenten eine Kompetenzvermittlung für ihre hweitzer- over Gymnasi Albert-Sc nien h o f H a n n 2 0 u m spätere Betätigung im schulischen Alltag erhalten. ule Kasta 9 Gymnasi Grundsch eum 3 0 u m Diese Zusammenarbeit sollte unbedingt ausgebaut m Athena 5 Gymnasi Gymnasiu m 2 6 u m werden, um die zukünftige Qualität der Streicher- m Athena eu 7 Gymnasi Gymnasiu m 2 7 u m klassenleitung weiterzuführen. m Athena eu ck 6 Gymnasi Gymnasiu u a k e n b rü 3 1 u m Ein Treffen am Vortag mit Klassenleitungen, Dozen- ymnasium Q 6 Gymnasi Artland-G e 6 3 5 si u m tenteam und studentischen Assistenzen war sehr ge- m Walsrod Gymna Gymnasiu e n b u rg 7 / 8 2 5 si u m winnbringend für das Netzwerk. nasium O ld Gymna Altes Gym u e n sc h u le 5 / 6 2 7 m Liebfra Gymnasiu u le en-S c h Halepagh Workshoparbeit mit Markus Catenhusen und Abschlusskonzert im Stadeum # Fotos: Martin Hutcheson Aus der Arbeit des Präsidiums 11
Chorklassenkonzerte in Niedersachsen Niedersachsen – Land der Chorklassen In wohl keinem anderen Bundesland gibt es so viele Chor- sich zu den Chorklassenkonzerten 2017 angemel- klassen mit einem so großes Netzwerk an Chorklassen- det. Bei den Konzerten wirkten insgesamt ca. 1.200 lehrkräften und gemeinsamen Aktivitäten wie in Nieder- Chorklassenschüler*Innen mit und es wurden mindestens sachsen. 2.000 Zuhörer*Innen erreicht. 2017 fanden von Mitte September bis Ende Oktober die Im Rahmen der regionalen Chorklassenkonzerte gab es regionalen Chorklassenkonzerte statt. Hierbei treffen außerdem eine Fortbildungsmöglichkeit für die beteilig- sich Chorklassen aus verschiedenen Schulen einer Re- ten und interessierten Lehrkräfte. Passend zum Jahres- gion, um gemeinsam und einander vorzusingen. Es gab motto wurden unter dem Titel „Eine Melodie geht über im September und Oktober 2017 insgesamt 15 Konzerte die Grenzen“ Lieder und Erarbeitungsmöglichkeiten aus – mehr als je zuvor - an neun verschiedenen Orten, so- dem neu erschienenen Internationalen Chorklassen-Ka- wohl in niedersächsischen Städten als auch im ländlichen lender vorgestellt. Dieser immerwährende Kalender bil- Gebiet. Das Motto 2017 lautete: „Eine Melodie geht über det eine optimale Ergänzung der Chorklassen-Medienpa- die Grenzen“. Die Konzertorte waren: Walsrode, Victor- kets, das Silke Zieske zusammen mit Petra Jacobsen und bur (Ostfriesland), Braunschweig, Wolfenbüttel, Gifhorn, Silja Stegemeier erarbeitet haben. Hannover, Stapelfeld (bei Cloppenburg), Nienburg und Der Studientag Chorklasse, das alljährliche Vernetzungs- Lüneburg. und Fortbildungsangebot für Chorklassenlehrkräfte fand Die treibenden Kräfte der regionalen Chorklassen-Kon- 2017 bereits am 2.09.2017 in der Landesmusikakademie zerte sind die engagierten Chorklassenlehrer*Innen vor Niedersachsen statt. Zuvor wurde der Studientag bereits Ort. Sie haben sich, betreut durch den Landesmusikrat, am 25.03.2017 erfolgreich in der Kooperationseinrichtung zur Vorbereitung der Konzerte mehrmals getroffen, um der Katholischen Akademie in Stapelfeld durchgeführt. sich terminlich und hinsichtlich organisatorischer Fragen Gastreferentinnen waren Manuela Widmer (Wien) und Ha- abzustimmen. Bei den Treffen wählten sie außerdem ge- yat Chaoui (Wuppertal). Die thematischen Schwerpunkte meinsame Lieder für das gemeinschaftliche Singen aller lagen mit diesen beiden Dozentinnen im „Elementaren Chorklassenschüler*Innen aus. Musiktheater in Chorklassen“ sowie in der Vorstellung Das Engagement hat sich gelohnt: insgesamt 57 Klassen transkulturellen Chorklassen-Repertoires. aus Grundschulen und weiterführenden Schulen haben Regionales Chorklassenkonzert in Stapelfeld, Oktober 2018, Kath. Akademie Stapelfeld # Hannes Meiners 12 Musikalische Bildung
Musikmentoren-Ausbildung Durch die Musikmentorenausbildung im Schuljahr 2016/2017 wurden die musikalischen Interessen und musikpädagogischen Begabungen von Schüler*Innen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren erneut in besonderem Maße gefördert. Im Rahmen der landesweiten Aktions- programm HAUPTSACHE:MUSIK ließen sich zum 10. Ju- biläum 40 weitere niedersächsische Schüler*Innen zu Musikmentor*Innen ausbilden. Der Landesmusikrat re- alisierte das Projekt erfolgreich in Kooperation mit der Betreuung von Chören, Orchestern, Bigbands und ande- Landesmusikakademie Niedersachsen, sowie dessen ren Ensembles. Mitgliedsverbänden und dem Niedersächsischen Kul- Das Abschlussfest des Jahrgangs 2016/2017 fand am tusministerium. Mit zunehmendem Engagement unter- 11.03.2017 unter dem Beisein der niedersächsischen Kul- stützten auch Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen tusministerin Frauke Heiligenstadt, sowie dem Präsiden- und Musikschulen in Niedersachsen das Projekt, da sie ten des Landesmusikrats Prof. Dr. Franz Riemer statt. die Musikmentor*Innen bei Proben, Probenwochenenden Der aktuelle Jahrgang 2017/18 feierte am 10.03.2018 sei- oder Konzerten als hilfreiche Unterstützung einsetzen nen Abschluss. Ebenfalls besuchte der niedersächsische können. Kultusminster Grant Hendrik Tonne die Veranstaltung und Die Schüler*Innen konnten drei Kursangebote mit den überreichten den Absolvent*Innen die Zertifikate. Schwerpunkten Vokal, Instrumental sowie Digitale Mu- Inzwischen wurde das Konzept der Musikmentoren erfolg- sikproduktion wählen. An jeweils vier Wochenenden reich und mit Hilfestellung des Landesmusikrat Nieder- erhielten sie einen breit gefächerten Einstieg in die sachsen nach Baden-Württemberg, Baden-Baden, Schles- um-fangreiche Ausbildung zur Assistenz der Leitung und wig-Holstein und Berlin exportiert. # Foto: Lennart Möller Musikalische Bildung 13
MEIN:PROJEKT für Musikmentoren*Innen Das Fortführungsmodul MEIN:PROJEKT richtete sich Informationsveranstaltung teilnehmen. Für den Start der an die zertifizierten Musikmentor*Innen des Jahrgangs jeweiligen Projekte wurden den Jugendlichen grundle- 2015/2016, welche ihre Projektideen einreichen und sich gende Kenntnisse in der Anfertigung von Projektbeschrei- damit um eine Finanzierung dieses eigenen Projektes in bungen, Kosten- und Finanzierungsplänen sowie im Um- ihrer Schule bewerben konnten. Durch MEIN:PROJEKT gang mit Öffentlichkeitsarbeit nahegebracht. können die Schüler*Innen das eigenständige, aber unter- Nach dem Projektbeginn hatten die Jugendlichen die Auf- stützte Durchführen eines Projektes vom Antrag bis zum gabe, binnen eines Monats Projektbeschreibungen sowie Sachbericht lernen. einen vorläufigen Kosten- und Finanzierungsplan an den Eine Jury (Sven Stagge, Referent des Niedersächsischen Landesmusikrat zu schicken. Auf dieser Basis konnten die Kultusministeriums, Uwe Mäneke, Landeskoordinator für Projektgelder von den jeweiligen Schulleitungen oder KLASSE mit MUSIK, sowie Hannes Piening und Jakob Duf- Fördervereinen abgerufen werden. fek vom Landesmusikrat) wählte aus den eingegangenen Während der gesamten Zeit standen Landesmusikrat und Bewerbungen drei förderungswürdige Projekte aus, die Kultusministerium für Rückfragen der Schüler*Innen zur eine Zuwendung von jeweils 1.000 Euro zur Umsetzung Verfügung und begleiteten die Projektfortschritte. Am ihrer Vorhaben erhielten. Folgende Projekte wurden aus- 12.08.2017 fand ein Workshop im Freizeitheim Vahren- gewählt: wald statt. Gemeinsam wurden der aktuelle Stand der Projekte, aufkommende Probleme und weitere Vorge- 1.) TonArt – Aufbau einer Tontechnik-AG am Gymnasium hensweisen innerhalb der Planungen mit der Jugendbil- Haren dungsreferentin Katrin Reinecke erarbeitet. Am Ende des 2.) Unser Jahrgangskonzert – Theater, Kunst und Musik in Workshops hatten die Schüler*Innen jeweils eine „To-Do- einem Konzert, gestaltet von einer ganzen Klassenstufe Liste“ der nächsten Schritte vor sich, die bis zu den Kon- 3.) Welcome to Antares – Aufführung einer Eigenkompo- zerten, bzw. zu Beginn der AG, abzuarbeiten war. sition im schulischen Rahmen Nach Beendigung der Projekte an den Schulen erarbei- teten die Projektplaner*Innen gemeinsam mit dem Lan- Durchführung desmusikrat in einem Feedback-Workshop, was für den Die Bewerbungen konnten bis zum 21.04.2017 beim Lan- Projektabschluss von Nöten ist: Sachbericht, Kosten- und desmusirat eingereicht werden und wurden in den Fol- Finanzierungsplan und der Verwendungsnachweis. gewochen bearbeitet. Die erfolgreichen Bewerber*Innen wurden am 15.05.2017 zu einer Kickoff-Veranstaltung in Ausblick das Niedersächsische Kultusministerium eingeladen, bei MEIN:PROJEKT wurde 2017 in seiner Funktion eines Fort- der sie ihre Ideen, Erwartungen und Vorstellungen prä- führungsmoduls für die Musikmentorenausbildung als sentierten. Überdies konnten involvierte Lehrer*Innen, Pilotprojekt durchgeführt. Aufgrund der positiven Rück- Schulleitungen und auch Eltern an dieser allgemeinen meldungen, sowohl von schulischer als auch von organi- satorischer Seite, wird der Landesmusikrat eine erneute Durchführung von MEIN:PROJEKT 2018 anstreben. Gemeinsam mit der Referentin Katrin Reinecke sollen die Ideen und Konzeptionen des diesjährigen Durchganges weiterentwickelt und die Zielgruppen effizienter ange- sprochen werden. Dazu gehören neben der Optimierung der Workshoptage eine bessere Bewerbung mit mehr Vor- lauf und eine zielgruppenorientierte Ansprache auf ge- eigneten Kanälen. 14 Musikalische Bildung
Kongress MEHR ZEIT FÜR MUSIK 2.0 Am 18.11.2017 fand der Kongress „Mehr Zeit für Musik 2.0“ in der Niedersächsischen Sparkassenstiftung statt. Vieles hat sich in den allgemein bildenden Schulen seit dem letzten Kongress „Mehr Zeit für Musik“ 2013 verän- dert. Trotz einiger Verbesserungen, wie zum Beispiel die Einführung von G9, gilt weiterhin: Freie Zeiten zum Musizieren sind für Schüler*Innen knapp geworden. Durch die Ganztagsschule und deren Belas- tung wird ein größerer Teil des Nachmittags beansprucht als bisher. Ohne zeitliche Freiräume können sich musika- lische Interessen und Fähigkeiten aber nur eingeschränkt entwickeln. Viele Verbände, Vereine und Ensembles spü- ren die immer enger werdenden Zeiträume der Kinder und Jugendlichen für die Ausübung der musikalischen Interessen. Gemeinsam mit Kooperations- und Gesprächspartnern konzipierte der Landesmusikrat einen Kongress, der wichtige Impulse für die Musikalische Bildung lieferte. Folgenden Institutionen & Konzepten waren beim Kon- gress vertreten: mit deutlichem Aufforderungscharakter zum Handeln Bundesverband Musikunterricht LV Niedersachsen, Ver- versehen. Das Präsidium des Landesmusikrats hat in sei- band Deutscher Schulmusiker Niedersachsen, Landesver- ner Kongress-Nachbesprechung folgendes beschlossen: band niedersächsischer Musikschulen, Musikland Nieder- In zeitnah durchzuführenden Gesprächen mit den Minis- sachsen, Welcome Board des Musiklands Niedersachsen, terien (MK, MWK) soll auf Defizite sowie negative Ent- Niedersächsisches Kultusministerium, Förderprogramm wicklungen hingewiesen werden. Darüber hinaus wird KLASSE mit MUSIK, Kultur macht Stark - Bündnisse für Bil- der Landesmusikrat gemäß seiner Aufgabe (kulturpoliti- dung, Center for World Music der Universität Hildesheim, sche Maßnahmen zur Sicherung der Musikausbildung an AG Musik und Multimedia Niedersachsen, Medienpädago- den allgemein bildenden Schulen sowie der Förderung gischer Forschungsverbund Südwest, Landesvereinigung von Nachwuchs an Musiklehrkräften anregen und durch- Kulturelle Jugendbildung Niedersachsen, Musikpädago- setzen) in den Gesprächen mit den Ministerien Lösungs- gische Werkstätten Niedersachsen, Kindermusiktage Cel- angebote zu machen. Dazu soll eine interne Arbeitsgrup- le, Musikalische Grundschule, Viktoria-Luise-Gymnasium pe eingerichtet werden, die sich über Maßnahmen zur Hameln, u.a. Problemlage Gedanken macht und dem Präsidium Ideen Die Ergebnisse aus den Panels waren erkenntnisreich und vorschlägt. Inhalte des Kongresses PANEL 1: „Mehr Zeit für Musik“- Schulmusikalische Aufbaukonzepte PANEL 2: „Mehr Zeit für Musik“ - Erarbeitung einer Broschüre zur Organisation von Instrumental- und Vokalklassen PANEL 3: „Mehr Zeit für Musik“ durch Kooperationen PANEL 4: „Mehr Zeit für gemeinsame Musik“ - Integration von geflüchteten Jugendlichen PANEL 5: „Mehr Zeit für Musik“ innerhalb des Grundschulvormittags PANEL 6: Mehr Zeit für Musik „gestaltend erschließen“ im neuen G9 PANEL 7: „Mehr Zeit für Musik“ durch das Drehtürmodell in der Schule PANEL 8: „Mehr Zeit für Musik“ - Konkurrenz der digitalen Medien Oben: Generalsekretär Hannes Piening während der Moderation des Panels 2. Unten: Andreas Stein (Niedersächsisches Kultusministerium) bei der Abschlusspräsentation der Ergebnisse aus Panel 6 # Foto: Hartmut Geiling Musikalische Bildung 15
Große Werke der Romantik Das Niedersächsische Jugendsinfonieorchester 2017 ser Kooperation war der Auftritt in der mit fast 700 Zu- schauern besetzen Sankt Andreas-Kirche in Hildesheim, bei dem Dirigent, Solisten, Chor und Orchester anschlie- ßend mit stehenden Ovationen gefeiert wurden. Der Er- lös des Konzertes kam geistig behinderten Kindern und Jugendlichen zugute. Der Herbst brachte ein weiteres Highlight in der Ge- schichte des vor fast fünf Jahrzehnten gegründeten Aus- wahlensembles: Der mit dem ECHO ausgezeichnete Diri- gent Carlos Spierer und der international renommierte Cellist Valentino Worlitzsch arbeiteten zum ersten Mal mit den Jugendlichen zusammen. Worlitzsch kann zahl- reiche Preise und Auszeichnungen im In- und Ausland vor- weisen. So gewann er etwa dem Deutschen Musikwettbe- werb 2016 und ist regelmäßiger Gast bei renommierten Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival. Auf dem Programm stand das anspruchsvolle Werk „Bil- der einer Ausstellung“ von Modest Mussorgsky, die „Con- # Foto: LMR certante Musik für Orchester“ von Boris Blacher und die „Rokoko-Variationen“ von Tschaikowsky. Carlos Spierer Das Niedersächsische Jugendsinfonieorchester (NJO) entlockte dabei den Jugendlichen musikalische Höchst- blickt auf ein spannendes, ereignisreiches und erfolg- leistungen. reiches Jahr 2017 zurück. Mit anspruchsvollen Projekten Volle Konzertsäle und begeisterte Zuhörer waren das be- und renommierten Gästen konnte das NJO seine Stellung eindruckende Ergebnis der disziplinierten Zusammenar- in der Musiklandschaft erneut festigen. beit, an das sich die jungen Teilnehmenden wohl noch Für die Frühjahrs-Arbeitsphase wurde Bernhard Römer lange und gern erinnern werden. gewonnen. Zusammen mit der Sankt Andreas-Kantorei Das NJO gab Konzerte in Hildesheim, Goslar, Bersenbrück, Hildesheim und vier renommierten Gesangssolisten des Isernhagen und Bad Pyrmont. Die Dozenten, die mit den Westdeutschen Rundfunks (In-Sun Min-Neuburger, Elisa- Jugendlichen in den Stimmproben arbeiten, entstammen beth Graf, Manfred Bittner und Joachim Streckfuß) prä- zum größten Teil dem Niedersächsischen Staatsorchester sentierte das NJO das berühmte Oratorium „Elias“ von Hannover und der NDR-Radiophilharmonie. Felix Mendelssohn-Bartholdy. Das Werk wurde begeistert von den jungen Musiker*Innen aufgenommen und umgesetzt. Einer der Höhepunkte die- Grenzenlos – im Dialog mit Jazz und Weltmusik Das Landesjugendensemble Neue Musik Niedersachsen 2017 Das Projektjahr begann mit einem großen, gemeinsamen Aufmerksamkeit. Ferner konnten sie sich an diesem Probespiel der Niedersächsischen Landesjugendensembles Wochenende gegenseitig bereichern und austauschen. Jugendsinfonieorchester, Landesjugendblasorchester und 2017 stand für das Landesjugendensemble Neue Musik Landesjugendensemble Neue Musik. An drei Tagen (13.- (LNM) unter dem Motto „Grenzenlos“. Dabei wurde in 15.01.2017) spielten über 90 jugendliche Musiker*Innen in diesem Jahr der Schwerpunkt auf aktuelle Kompositionen der Landesmusikakademie vor. Künstlerische Leiter*Innen gelegt und Genres wie Jazz, elektronische Elemente und Dozenten*Innen der Landesensembles bewerteten sowie Audio- und Videotechnik eingebunden. Des gemeinsam die Vorspiele. Die niedersächsischen Weiteren gab es erneut eine Zusammenarbeit mit Landesjugendensembles erhielten damit eine größere Landesjugendensembles der Neuen Musik anderer 16 Begabungsförderung
Bundesländer im Rahmen des bundesweiten „Ensemble Diese Begegnungen boten den Teilnehmer*Innen Einblicke der Länder“ sowie mit professionellen Musikern und in die Arbeit der Komponisten. Sie konnten sich mit den Ensembles. Künstlerische Leiterin und Dozentin für Komponisten austauschen und erhielten neue Ideen Blasinstrumente des Landesjugendensembles Neue für die Interpretation der Komposition. Weitere Werke Musik ist Carin Levine. In diesem Jahr wurde sie bei der waren u.a. „Abschadstudie“ (2013) von Arsalan Abedian, Sommer-Arbeitsphase von Moritz Müllenbach, Dozent „Central Park“ / Manhatten“ (2011) von Sarah Nemtsov für Streicher, und Axel Fries, Dozent für Schlagzeug, und „Gesten“ (2007) von Benjamin Scheuer. unterstützt. Als Gastdirigent wurde Francesc Prat Ein Teil des Landesjugendensembles spielte mit dem (Spanien/Schweiz) eingeladen. Er ist Dirigent und „Ensemble der Länder“ unter der Leitung von Juri Komponist mit weit gefasstem musikalischen Interesse Lebedev Konzerte in Weimar im Rahmen der „18. und besonderer Affinität zur zeitgenössischen Musik. Weimarer Frühjahrstage zeitgenössischer Musik“ sowie in Diese verband ihn mit der schweizerischen und Sondershausen in der Musikakademie. Die jugendlichen spanischen Neue-Musik-Szene, ebenso wie das Dirigieren Musiker*Innen erhielten dort die Möglichkeit der verschiedenster Veranstaltungen wie das Luzern Festival, Zusammenarbeit mit Profis, unter anderem mit der ArtBasel, Festival Sónar de Barcelona, Berlinale und Basel herausragenden Multiperkussionistin Sabrina Ma. Composition Competition. Die Sommer-Arbeitsphase Das Programm beinhaltete Werke von Peter Koeszeghy, fand vom 10. bis 17.07.2017 in der Landesmusikakademie Benjamin Scheuer und Giordano Bruno do Nascimento. In Niedersachsen in Wolfenbüttel statt. Das Repertoire Sondershausen spielte das Ensemble zusammen mit der umfasste niedersächsische Kompositionen bis hin zu Münchner Band „CLÆNG“ (Turntables, EWI, Jazzbass, internationalen Werken der zeitgenössischen Musik. Für Stimme, Saxofon). Für die einzigartige Besetzung aus das Landesjugendensemble Neue Musik komponierte Jugendensemble und Band entstanden neue Werke von der junge IFF-Student der HMTMH, Tjarbe Björkson, ein Moritz Eggert, Johannes K. Hildebrandt und Verena Werk („Wander Kino“), das im Rahmen der Sommer- Marisa – die u.a. bereits für den Tatort komponiert hat. Arbeitsphase geprobt und im Konzert uraufgeführt wurde. Das Landesjugendensemble Neue Musik vermittelt mit Tjarbe Björkson wie auch die Komponisten Matthias Kaul dieser stilistischen Offenheit und der Möglichkeit zu („Konzert für Panoramahorn und Ensemble“) und Anton vielfältiger musikalische Begegnungen ein Prägung für Safronov („Papageno ...last temptation“) nahmen an der die eigene musikalische Aktivität und eine eventuelle Probenarbeit des Landesjugendensembles teil und waren musikalischen Berufslaufbahn. zu Gast beim Abschlusskonzert. # Foto: Kristin Nehrmann 17
MESSIAH Der Landesjugendchor Niedersachsen 2017 Der Landesjugendchor Niedersachsen widmete sich 2017 mit „Messiah“ dem wohl bekanntesten Oratorium des einzigartigen Barockkomponisten Georg Friedrich Hän- del. Das Werk erzählt den Lebensweg von Jesus Chris- tus, dem „Gesalbten“, so die wörtliche Bedeutung von Messias. Binnen dreier Arbeitsphasen studierte der niedersächsi- sche Auswahlchor das anspruchsvolle Werk ein, um es zu- nächst Mitte Juni im Rahmen des NDR-Mitsingkonzertes, dem Auftaktkonzert des NDR Musikfestes und gleichzeiti- gem Abschlusskonzertes der Chortage Hannover zur Auf- führung zu bringen. Vorangegangen war dem Auftritt im Großen Sendesaal ein Konzert in der Marktkirche im Rah- men der Wandelkonzerte der Chortage Hannover. Hier trug der Landesjugendchor a cappella Rautavaaras „Erste Landesjugendchor bei der Arbeitsphase in Holle, April 2017 Elegie“ sowie Schönbergs „Friede auf Erden“ vor und ern- # Foto: Helge Krückeberg tete satten Applaus für das 20-minütige Kurzprogramm. Im September folgte dann eine letzte Probenphase des Chors gemeinsam mit dem Jungen Sinfonieorchester Han- Weitere Highlights für den Landesjugendchor waren 2017 nover. Die jungen Sinfonieorchester-Instrumentalist*Innen die Eröffnung des Niedersächsischen Chorwettbewerbs in wurden für die für den Herbst geplanten Messiah-Konzer- Bad Pyrmont sowie der Auftritt vor komplett ausverkauf- te engagiert. Ebenso die Solist*Innen Kerstin Dietl (So- tem Haus in der Stadtkirche Jever im Rahmen des Musi- pran), Sarah Kelemen (Alt), Joscha Eggers (Tenor) und kalischen Sommers Ostfrieslands. Steffen Henning (Bass) – allesamt ehemalige Mitglieder Insgesamt wurden mit allen Auftritten des Chors ca. des Landesjugendchors. Chor, Orchester und Solist*Innen 1.500 Zuhörer*Innen in ganz Niedersachsen erreicht. Hin- brachten gemeinsam in Braunschweig, Bad Pyrmont, Han- zu kommt die öffentliche Generalprobe in der Landesmu- nover und Jever viele barocke Messiah-„Superhits“ zum sikakademie im Rahmen der Wolfenbütteler Kulturnacht, Klingen, darunter auch das weltberühmte „Hallelujah!“. bei der ca. 50 weitere Gäste zugegen waren. CLASSICS Das Landesjugendblasorchester Niedersachsen 2017 Das Landejugendblasorchester hat ein spannendes Berufsorchestern, Musikpädagogen und Spezialisten und mitreißendes Jahr hinter sich. Im Frühjahr für Blasorchestermusik angeleitet wurden. Einige 2017 machten sich 68 junge Musiker*Innen des Dozenten waren sogar selbst damals Mitglied im Landesjugendblasorchester Niedersachsen auf zu den Landesjugendblasorchester gewesen, spielen jetzt in Klassikern der sinfonischen Blasmusik – so das gewählte Profiorchestern und kehrten mit Freude als Dozent*Innen Motto, das Werke wie Goodspeed von Stephen Mellilo, zurück. Symphonic Overture von James Barnes oder October von Abschließend spielte das Orchester in der Stadthalle Eric Whitacre beinhaltete. Das Auswahlensemble probte Gifhorn und im Gymnasium Harsum vor insgesamt 400 in der Landesmusikakademie Wolfenbüttel und war in begeisterten Zuhörern, deren langanhaltender Applaus dem Jugendgästehaus Wolfenbüttel untergebracht. sogar drei Zugaben forderte. Hier wurde das anspruchsvolle Programm einstudiert. In der Sommerarbeitsphase legte das Orchester noch An den ersten zwei Tagen standen zunächst Satzproben einmal einen Zahn zu. Auf drei gut besuchten Konzerten auf dem Plan, die von ausgewählten Fachdozenten aus in Elsfleth, Hannover und Osnabrück präsentierte das 18 Begabungsförderung
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