Tätigkeitsbericht - Landesmusikrat Niedersachsen

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Tätigkeitsbericht - Landesmusikrat Niedersachsen
Tätigkeitsbericht

2017           1
Tätigkeitsbericht - Landesmusikrat Niedersachsen
Impressum
    Landesmusikrat Niedersachsen e.V.                  Redaktion                        Layout
Arnswaldtstraße 28                                 Texte: Landesmusikrat            Layout: Landesmusikrat
30159 Hannover                                     Landesmusikakademie              Titelfoto: Impression vom Bläserklassentag
TEL 0511-123 88 19                                 Redaktion: Hannes Piening        2012 in Emden.
FAX 0511-169 78 16                                                                  Foto: Tobias Mittmann
info@lmr-nds.de

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    Vorgelegt am 14. April 2018 bei der 41. Mitgliederversammlung in Wolfenbüttel
Tätigkeitsbericht - Landesmusikrat Niedersachsen
Tätigkeitsbericht 2017
INHALTSVERZEICHNIS

Editorial ................................................................................................................................ 4

Landesmusikrat 2017: Personalia ........................................................................................ 6

Aus der Arbeit des Präsidiums ............................................................................................. 7

Aktivitäten

Musikalische Bildung ........................................................................................................... 10

Begabungsförderung ........................................................................................................... 16

Laienmusik .......................................................................................................................... 26

Aus- und Weiterbildung ...................................................................................................... 28

Netzwerkarbeit ................................................................................................................... 30

Aus den Mitgliedsorganisationen und Kontaktstellen ........................................................ 32

Landesmusikakademie ......................................................................................................... 42

Mitglieder ............................................................................................................................43

Haushaltsabschluss .............................................................................................................. 44

Angaben zu den Geschäftsstellen ........................................................................................ 46

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Tätigkeitsbericht - Landesmusikrat Niedersachsen
Editorial
Liebe Mitglieder und Freunde des Landesmusikrats,

das Jahr 2017 war für den Landesmusikrat Niedersach-         chen ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen in den
sen von zahlreichen Veränderungen geprägt. Wir haben         Landesausschüssen und Fachkommissionen, die alle dazu
ein neues Präsidium, einen neuen Präsidenten und zwei        beitragen, die hervorragenden Leistungen im Musikland
neue Vizepräsidenten gewählt. Wir haben mit dem Land         Niedersachsen angemessen zu würdigen. Ebenso möch-
Niedersachsen eine neue Zielvereinbarung abgeschlossen.      ten wir den Mitgliedern des Aufsichtsrats der Landemu-
Inzwischen ist auch eine neue Landesregierung mit zwei       sikakademie Niedersachsen gGmbH für ihren ehrenamtli-
neuen Ministern im Amt, mit denen wir zukünftig zusam-       chen, engagierten und fürsorglichen Einsatz danken.
menarbeiten werden. Für die Landesmusikakademie wur-         Ende September 2017 wurde eine neue Zielvereinbarung
de eine neue künstlerische Leitung ausgewählt, die zu-       mit der Landesregierung geschlossen. Die in einem ver-
künftig einen neuen Schwerpunkt ihrer inhaltlichen Arbeit    trauensvollen Dialog mit dem zuständigen Ministerium
gestalten wird.                                              für Wissenschaft und Kultur entstandene Zielvereinba-
Das vergangene Jahr war wieder sehr ereignisreich. Der       rung zwischen dem Land Niedersachsen und dem Lan-
Landesmusikrat hat eine Fülle von Beratungstätigkeiten       desmusikrat schafft eine konstruktive Grundlage, die ge-
erbracht, musikkulturelle Impulse gegeben und großan-        meinsamen Ziele, insbesondere die musikalische Bildung,
gelegte Projekte gestaltet. Die intensive Netzwerkarbeit     die Rahmenbedingungen für das Laienmusizieren und die
mit den Fachverbänden und unseren Partnern wurde wei-        neue Ausrichtung der Landesmusikakademie weiter zu
terentwickelt. Im Tätigkeitsbericht erfahren Sie einer-      entwickeln und zu fördern. Die Vereinbarungen im in-
seits etwas über die jährlich wiederkehrenden Aktivitäten    haltlichen Bereich verdeutlichen eine große Schnittmen-
wie z.B. die Arbeit der Landesjugendauswahlensembles,        ge gemeinsamer Interessen.
den Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ oder die Mu-         Selbstverständlich verfügen wir jederzeit über eine aus-
sikmentorenausbildung und andererseits etwas über die        reichende Anzahl von Argumenten, die eine deutliche Er-
besonderen Veranstaltungen wie z.B. den Streicherklas-       höhung des zur Verfügung gestellten Budgets begründen
sentag, den Niedersächsischen Chorwettbewerb und den         können, was aber angesichts der bekannten öffentlichen
Kongress „Mehr Zeit für Musik 2.0“. Bitte lesen Sie zu al-   Haushaltslage nicht zu erwarten war. Deshalb sind wir
len Aktivitäten die ausführlichen Berichte.                  aber sehr erfreut darüber, dass die Mittel für die kom-
Im Mai 2017 wurde auf der 40. Mitgliederversammlung des      mende Periode aufgestockt wurden, um inflationäre und
Landesmusikrats ein neues Präsidium gewählt. Johannes        tarifliche Steigerungen auszugleichen und dass zur Um-
Münter folgte als neuer Präsident Franz Riemer, der von      setzung der Neustrukturierung der Landemusikakademie
der Versammlung zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde.          zusätzliche Mittel bereitgestellt wurden. Ein besonderer
Wolfgang Schröfel und Frank Schmitz wurden in die Positi-    Erfolg ist die deutliche Erhöhung der Weiterleitungsmit-
on der Vizepräsidenten gewählt. Die Wahlen vergangener       tel für die Laienmusikverbände um mehr als ein Viertel
Amtsperioden waren oft von großer personaler Kontinui-       des bisherigen Budgets.
tät geprägt. Es war deshalb ungewöhnlich, dass mit Bernd     Die Landesmusikakademie Niedersachsen in Wolfenbüt-
Voorhamme, Peter Harbaum, Claudia Kayser-Kadereit,           tel konnte ihre Arbeit im April 2017 wieder mit ihrer
Franz Riemer und Kai Thomsen gleich 5 Mitglieder des Prä-    ursprünglichen Aufgabenstellung aufnehmen, nachdem
sidiums aus persönlichen, gut nachvollziehbaren Gründen      das Jugendgästehaus 18 Monate lang nicht zur Verfügung
nicht mehr zur Wahl angetreten sind.                         stand und der Betrieb dadurch deutlich reduziert werden
Wir möchten uns bei allen ausgeschiedenen, wieder ge-        musste. Auch wenn noch einige Nachwirkungen dieser
wählten und neuen Präsidialen für die harmonische, kon-      Einschränkung zu spüren sind, so konnte die Auslastung
struktive und engagierte ehrenamtliche Tätigkeit der ver-    gegen Ende des Jahres wieder deutlich gesteigert wer-
gangenen Jahre bedanken. Wir werden den fachlichen Rat       den.
der ausgeschiedenen Mitglieder des Präsidiums vermissen.     Die neue Zielvereinbarung mit dem Land Niedersachsen
Friedrich Kampe und Bernd Christian Schulze gehörten         führt zu einer inhaltlichen und personellen Umstrukturie-
schon wie die drei Präsidenten dem letzten Präsidium an.     rung der Landesmusikakademie Niedersachsen, die wir in
Mit Vera Lüdeck, Cornelia Recht, Alexander Schories, Mar-    den letzten Monaten des Jahres 2017 vorbereitet haben.
tin Weber und Silke Zieske gewinnt das Präsidium gleich      Bereits zu Beginn des Jahres hatte sich das Präsidium in
fünf neue Mitglieder, die frische Impulse und neue Pers-     Klausur begeben und eine Strukturdiskussion geführt, die
pektiven einbringen. Wir sind überzeugt, dass das Präsidi-   u.a. durch die Evaluation der Firma Birnkrauth und Part-
um mit dieser Besetzung über ein hohes Maß an fachlicher     ner angestoßen wurde. Die Landesmusikakademie bleibt
Kompetenz und ehrenamtlichen Engagement verfügt.             weiterhin das Proben- und Begegnungshaus für unsere
Ein besonderer Dank gilt auch allen ehrenamtlichen Vor-      Mitgliedsverbände und die Heimat der Landesjugendaus-
ständen unserer Mitgliedsorganisationen und den zahlrei-     wahlensembles. Als eine weitere Aufgabe der Akademie

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Tätigkeitsbericht - Landesmusikrat Niedersachsen
wurde ein neuer und zusätzlicher inhaltlicher Schwer-        eng zusammenarbeiten, sind mit Herrn Björn Thümler
punkt vereinbart. Die Landesmusikakademie Niedersach-        und Herrn Grant Hendrik Tonne zwei neue Minister im
sen soll sich zum Kompetenzzentrum insbesondere für          Amt. Wir haben inzwischen erste Kontakte aufgenommen
populäre Musik entwickeln.                                   und wir sind überzeugt, dass wir auch in Zukunft eine
Bei der personellen Umstrukturierung wird zukünftig die      vertrauensvolle Zusammenarbeit gestalten werden. An
Stelle einer künstlerischen Geschäftsführung der Aka-        dieser Stelle möchten wir der vorherigen Landesregie-
demie eingerichtet. Die inhaltliche Arbeit wird durch        rung, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in beiden
eine Referentin/einen Referenten mit einer fachlich          Ministerien, aber ausdrücklich den beiden aus der Regie-
kompetenten Ausrichtung zur populären Musik ergänzt.         rungsarbeit ausgeschiedenen Ministerinnen Frau Dr. Gab-
Zusätzlich wird die Landesmusikakademie für ihre ver-        riele Heinen-Kljajic und Frau Frauke Heiligenstadt für die
waltungstechnischen Betriebsabläufe eine neue Verwal-        gute, zugewandte und vertrauensvolle Zusammenarbeit
tungsleitung erhalten.                                       der letzten Jahre danken.
Der bisherige Geschäftsführer der Landesmusikakade-          Der Landemusikrat Niedersachsen vereint das gesamte
mie Niedersachsen, Tom Ruhstorfer, geht Anfang 2018 in       Spektrum der niedersächsischen Musikkultur von der pro-
den Ruhestand. Unser besonderer Dank an Tom Ruhstor-         fessionellen Musikausübung bis zum Laienmusizieren. Das
fer kann nicht ausreichend beschreiben, was er in vie-       ist ohne ein lebendiges und funktionierendes Netzwerk,
len Jahren für die Landesmusikakademie Niedersachsen         in dem alle Beteiligten zusammenwirken, nicht denkbar.
geleistet hat. Er ist maßgeblich für den Erfolg und den      Deshalb geht unser Dank an alle, die ein unverzicht-
guten Ruf der Akademie weit über die Grenzen Nieder-         barer Teil dieses einzigartigen Organismus sind, an die
sachsens hinaus verantwortlich.                              vielen haupt- und ehrenamtlichen Menschen in unseren
Bedingt durch den bevorstehenden Ruhestand von Tom           Mitgliedsorganisationen, an die Geschäftsstellen unserer
Ruhstorfer und die Umstrukturierung der Akademie hat         Mitglieder und Partner, die dafür sorgen, dass dieser Or-
der Aufsichtsrat der Landesmusikakademie Niedersachsen       ganismus lebendig bleibt und an die Kontaktstellen Mu-
gGmbH in enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium            sik, die eine engagierte Arbeit in den Regionen leisten.
für Wissenschaft und Kultur von Mai bis November 2017        Ein Dank geht ebenfalls an die Gremien, in denen wir als
ein Bewerbungsverfahren für die Besetzung der künstle-       Teil eines Netzwerkes mitwirken, an die Fachkommission
rischen Geschäftsführung erfolgreich durchgeführt. Das       „Hauptsache Musik“, an die niedersächsische Musikkom-
Auswahlverfahren erforderte angesichts der großen An-        mission.
zahl von geeigneten Personen eine intensive und gewis-       Ein großer Dank gilt allen Förderern der niedersächsi-
senhafte Prüfung. Markus Lüdke hat das Auswahlgremium        schen Musikkultur und der Arbeit des Landemusikrats, die
bei den zahlreichen und hervorragenden Präsentationen        uns finanziell, logistisch oder beratend unterstützen. Von
aller Mitbewerber deutlich überzeugt und wird zukünftig      den zahlreichen Einrichtungen seien hier stellvertretend
die künstlerische Geschäftsführung der Landesmusikaka-       die Niedersächsische Sparkassenstiftung, die Stiftung
demie übernehmen.                                            Niedersachsen und der NDR genannt.
Der erfahrene Kulturmanager, Netzwerker und Vermittler       Schließlich möchten wir auch den Mitarbeiterinnen und
hat bereits an verschiedenen Positionen die Musikkultur      Mitarbeitern des Landemusikrats und der Landemusik-
des Landes mitgestaltet. Zuletzt begleitete Markus Lüdke     akademie Niedersachsen danken, die mit einem hohen
als Geschäftsführer der Musikland Niedersachsen gGmbH        Grad an Qualität dafür verantwortlich sind, dass alle
die professionelle Szene des Landes. Der Standort Wol-       Maßnahmen und Aktivitäten von Musikrat und Akademie
fenbüttel ist ihm durch seine langjährige Tätigkeit an der   die niedersächsische Musikkultur bereichern. Ein ganz
Bundesakademie für Kulturelle Bildung bestens vertraut.      besonderer Dank gilt dem Generalsekretär Hannes Pie-
In seiner damaligen Funktion als Programmleiter Musik        ning, der für den Präsidenten, das Präsidium, die Landes-
war er bereits am Aufbau der Landesmusikakademie be-         ausschüsse und Fachkommissionen, alle Mitgliedsverbän-
teiligt. Wir freuen uns darüber, dass die Landesmusikaka-    de und Partner ein stets verlässlicher Denker und Akteur
demie Niedersachsen mit Markus Lüdke einen wichtigen         ist und der mit großer Professionalität und einem uner-
Impulsgeber der niedersächsischen Musikkultur gewinnt.       müdlichen Einsatz dafür sorgt, dass der Landesmusikrat
Wir sind davon überzeugt, dass Markus Lüdke die erfolg-      Niedersachsen ein hohes Ansehen genießt.
reiche Arbeit Tom Ruhstorfers weiterführen, die Landes-
musikakademie Niedersachsen aber auch um neue Facet-
ten bereichern wird.
Im Herbst 2017 hat eine neue Landesregierung ihre Ar-        Franz Riemer                   Johannes Münter
beit aufgenommen. In beiden Ministerien, mit denen wir

                                                                                                                     5
Tätigkeitsbericht - Landesmusikrat Niedersachsen
S IK R AT 2 0 1 7 : Pe rs onalia
LANDESMU

   Zur Unterstützung der Projektarbeit konnten 2017 Juana Zimmermann und Jakob Duffek auf Minijob-Basis eingestellt
werden. Für beide konnte für 2018 eine Stunden-Aufstockung auf jeweils 15 Stunden pro Woche erwirkt werden, so dass
die hervorragenden Kompetenzen auch langfristig für den Landesmusikrat zur Verfügung stehen.

   Lennart Möller war bis Ende August als Mitarbeiter im freiwilligen kulturellen Jahr im Landesmusikrat beschäftigt. In
dieser Zeit hat er unter anderem seine Kenntnisse in der Website-Programmierung gewinnbringend in den Verein einbrin-
gen können. Auch diese Kompetenz konnte der Landesmusikrat nachhaltig sichern. Lennart Möller ist seit Oktober 2017
Webadministrator im Landesmusikrat.

   Nach einem Jahr als Elternzeit-Vertretung übernahm Lydia Bönisch zum 1.11.2017 die Leitung des Referats „Vokales
Musizieren“ im Landesmusikrat. Sie löste damit Jana-Kerstin Lipnicki ab, die fortan als Geschäftsführerin für den Nie-
dersächsischen Chorverband tätig ist. Die beiden Kulturwissenschaftlerinnen machen sich somit auch weiterhin für eine
lebendige Singkultur in Niedersachsen stark. Der Landesmusikrat ist sich sicher, dass Frau Lipnicki und Frau Bönisch
wichtige Impulse für die niedersächsische Vokalszene setzen werden, bedankt sich bei beiden für ihr Engagement und
wünscht für alle zukünftigen Ideen und Projekte viel Freude und Erfolg.

   Ebenso neu im Team ist Shantala Vallentin. Sie wurde am 1.02.2017 als Bildungsreferentin für instrumentales Musizie-
ren eingestellt. Ihr Hauptaufgabenbereich ist die Projektverantwortung für das Landesjugendblasorchester und die ins-
trumentale C-Ausbildung. Darüber hinaus wird sie 2018 den Kammermusik-Förderkurs übernehmen.

Das neugewählte Präsidium v.l.n.r.: Friedrich Kampe, Silke Zieske, Bernd-Christian Schulze. Cornelia Recht, Johannes Münter, Vera Lüdeck,
Alexander Schories, Wolfgang Schröfel, Dr. Martin Weber, Frank Schmitz # Foto: Moritz Kistner

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Tätigkeitsbericht - Landesmusikrat Niedersachsen
Aus der Arbeit des Präsidiums
Die Mitglieder des Präsidiums haben 2017 an über 100                       Das Jahr 2017 war von einer Reihe von besonderen Auf-
Sitzungen, Versammlungen, Veranstaltungen, Fachtagen,                      gaben und Themen geprägt, die für eine übliche Jah-
Meetings, Konferenzen, Besprechungen, Wettbewerben                         resagenda ungewöhnlich sind und in ihrer Summe ein
und Beratungen teilgenommen. Dazu zählten zahlreiche                       hohes Maß an Aufmerksamkeit und Einsatz erforderten.
Termine, die durch die Geschäftsordnung vorgegeben                         Wir haben die Konferenz der Landesmusikräte ausgerich-
sind: die Präsidiumssitzungen, darunter auch eine Klau-                    tet, bei der wir durchschnittlich alle 8 Jahre Gastgeber
surtagung, die vielen Sitzungen der Landesausschüsse                       sind. Wir haben die gemeinsam mit dem MWK durchge-
und Fachkommissionen, die Mitgliederversammlung des                        führte Evaluation zum Betrieb der Landemusikakademie
Landesmusikrates, die Konferenzen der Landesmusikrä-                       Niedersachsen ebenso abgeschlossen wie die im Jahr
te und die Mitgliederversammlung des Deutschen Musi-                       2016 begonnene Umstrukturierung der Landesmusikaka-
krates. Dazu kamen die Aufsichtsratssitzungen und die                      demie. Wir haben die Zielvereinbarung des Landes mit
Gesellschafterversammlungen der Landesmusikakade-                          dem den Landesmusikrat und seiner Akademie in einem
mie und die regelmäßigen Besprechungen mit den bei-                        langen, aber sehr vertrauensvollen Dialog mit dem MWK
den Ministerien, davon in einigen Fällen auch die direkte                  für die kommenden Jahre geschlossen. Durch den Ein-
persönliche Begegnung mit den Ministerinnen Gabriele                       tritt des Geschäftsführers der Landesmusikakademie in
Heinen-Kljajic und Frauke Heiligenstadt. Darüber hinaus                    das Rentenalter Anfang 2018 haben wir im Jahr 2017 ein
haben wir natürlich auch Dialoge mit einigen Mitgliedern                   ausführliches und aufwändiges Bewerbungsverfahren zur
geführt.                                                                   Neubesetzung der künstlerischen Geschäftsführung der
Zu den wiederkehrenden Themen der Präsidiumssitzun-                        Landemusikakademie Niedersachsen erfolgreich abge-
gen gehörten ein ausführliches Berichtswesen, Personal-                    schlossen.
und Haushaltsangelegenheiten, die Bestellung von Aus-                      Schließlich haben wir den Landemusikrat auf vielen Groß-
schussmitgliedern, die Abstimmung der Kooperationen                        veranstaltungen, die wir teilweise selbst als Träger durch-
mit unseren Partnern, die Zusammenarbeit mit Verbän-                       geführt haben oder bei denen wir als Gast geladen waren,
den, in denen wir selbst Mitglied sind, die Entwicklung                    durch unsere Teilnahme, durch Grußworte oder Festre-
von inhaltlichen Konzepten, das Profil des Jahrespro-                      den repräsentiert: Die Niedersächsischen Chortage, den
gramms und die Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem haben                       Landeswettbewerb „Jugend musiziert“, das „Regionale
wir uns mit der Begleitung der laufenden Projekte, ins-                    Musikfest“ in Wolfenbüttel, den „Tag der Niedersachsen“
besondere des Streicherklassentages und der Ausbildung                     in Wolfsburg, das Abschlusskonzert der IFF-Arbeitsphase
der Musikmentor*Innen, der Projektplanung für 2018, der                    in Neustadt, die niedersächsische Integrationskonferenz
Vor- und Nachbereitung des Mitgliederversammlung 2017                      mit dem Ministerpräsidenten, das Abschlusskonzert von
sowie der Vorbereitung der Mitgliederversammlung 2018                      „epoche f“ in Hannover, das Literaturfest Niedersachsen,
beschäftigt.                                                               den niedersächsischen Chorwettbewerb, die Ehrung der
Das Präsidium hat sich auch mit mehreren Themen aus-                       niedersächsischen Bundespreisträger von „Jugend musi-
einandergesetzt, die nicht zu seinen regelmäßigen Tätig-                   ziert“ durch den Ministerpräsidenten, die ersten öffentli-
keiten zählen: die Kooperation mit China und die Entsen-                   chen Auftritte des neuen Landejugendschlagzeugensem-
dung des Landesjugendsinfonieorchesters nach Shenzhen,                     bles GONG, die Landesbegegnung „Jugend jazzt“ und
die Konzeption der Qualifizierung für die Ausbildung in                    schließlich den erfolgreich verlaufenen Kongress „Mehr
den Laienmusikverbänden, die Beratung und Moderation                       Zeit für Musik 2.0“, an dem sich viele Mitglieder des Prä-
der vokalen und instrumentalen Laienmusikverbände zur                      sidiums mit besonderem Engagement beteiligt haben.
Verteilung der Weiterleitungsmittel, die Neufassung der
Rahmengeschäftsordnung für die Landesausschüsse und
Fachkommissionen, strukturelle Änderungen innerhalb
der Landesjugendauswahlensembles durch Einrichtung
von Gastdirigaten, die Rückgabe der Trägerschaft von
„epoche f“ und die Wiederaufnahme des Betriebs in der
Landemusikakademie Niedersachsen in Wolfenbüttel.

                     Präsident Johannes Münter eröffnet gemeinsam mit
                Bürgermeister Thomas Pink das 4. Regionale Musikfestival
                                 in Wolfenbüttel # Foto: Hannes Piening

Aus der Arbeit des Präsidiums                                                                                                       7
Tätigkeitsbericht - Landesmusikrat Niedersachsen
Fachgremien des Landesmusikrats Niedersachsen
2017 arbeiteten die Gremien des Landesmusikrats ganz intensiv. Sie lieferten Impulse und Handlungsempfehlungen für
das Präsidium.

    Mitgliederversammlung: 6. Mai 2017, Wolfenbüttel
                                                              Landesausschusses Schule, Begabtenförderung,
  Präsidiumssitzungen                                      Aus- und Weiterbildung
337. Sitzung am 6. Februar 2017                            (Vorsitz: Friedrich Kampe)
338. Sitzung am 5. Mai 2017                                16.01.2017 | 12.06.2017 | 18.09.2017
339. Sitzung am 12. Juni 2017                                 Landesausschuss Vokal
340. Sitzung am 17. August 2017                            (Vorsitz: Wolfgang Schröfel)
341. Sitzung am 19. Oktober 2017                           28.02.2017 | 13.06.2017 | 05.09.2017
342. Sitzung am 14. Dezember 2017
                                                              Landesausschuss Rock/Pop
   Landesausschuss Instrumental                            (Vorsitz: Vera Lüdeck)
(Vorsitz: Frank Schmitz)                                   12.09.2017
28.02.2017 | 5.09.2017
                                                              Fachkommission „Kleine Leute – bunte Lieder“
   Landesausschuss Neue Musik                              (Vorsitz: Wolfgang Schröfel)
(Vorsitz: Bernd-Christian Schulze)                         07.02.2017
07.03.2017 | 06.12.2017
                                                              Fachkommission Niedersächsischer Chorwettbewerb
   Landesausschuss Jazz                                    (Vorsitz: Wolfgang Schröfel)
(Vorsitz: Alexander Schories)                              04.04.2017 | 05.09.2017 | 21.11.2017
22.02.2017 | 14.06.2017 | 18.10.2017
                                                              Fachkommission Jugend jazzt
   Landesausschuss Musik und Interkultur                   (Vorsitz: Hannes Piening)
(Vorsitz: Johannes Münter)                                 30.05.2017 | 19.12.2017
02.03.2017 | 07.09.2017

Die Zusammensetzung der Landesausschüsse und Fachkommissionen sowie die Leitbilder der Landesausschüsse:
   www.lmr-nds.de

Landes- und bundesweite Gremienarbeit
Der Landesmusikrat wirkte 2017 in unterschiedlichen Gremien auf Landes- und Bundesebene mit. Darüber hinaus über-
nahm er Beratungsfunktionen für die Landesregierung, für das Ministerium für Wissenschaft und Kultur, für das Kultus-
ministerium und den Landtag in allen Fragen der Musikkultur.

Der Landesmusikrat war 2017:
  Mitglied in der Konferenz der Landesmusikräte
  Mitglied in den Gremien der Staatskanzlei und des Ministeriums für Inneres zum Tag der Niedersachsen
  Mitglied in der Kommission HAUPTSACHE:MUSIK des Kultusministeriums
  Mitglied in der Musikkommission des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur
  Mitglied im Niedersachsen-Ring (Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration)
  Mitglied im Arbeitskreis der Kulturverbände (AKKU)

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Tätigkeitsbericht - Landesmusikrat Niedersachsen
Hörfunkrat Deutschlandradio
Im Hörfunkrat des Deutschlandradio ist der Landesmusi-      für vorwiegend junges Publikum wurde im Programmaus-
krat Niedersachsen mit seinem Ehrenpräsidenten Franz        schuss ebenso diskutiert wie in den Medien und der Öf-
Riemer vertreten, ebenso im Programmausschuss, in dem       fentlichkeit.
Riemer maßgeblich für die ausschussinterne Behandlung       Im Hörfunkrat war neben den üblichen Tätigkeitsberich-
von Programmbeschwerden zuständig war, und im nicht-        ten des Intendanten, des Hörfunkratsvorsitzenden und
ständigen Ausschuss für Unternehmensstrategie, in dem       der Ausschussvorsitzenden insbesondere die Annahme
es vorwiegend um die Satzungsinnovation ging, die auf-      der neuen Markenarchitektur (Deutschlandfunk, Deutsch-
grund der Änderung des Rundfunkstaatsvertrags notwe-        landfunk Kultur, Deutschlandfunk Nova), die Ergebnisse
nig wurde.                                                  der Medien-Analyse Radio (durchweg positive Ergebnisse
Der Programmausschuss beriet hauptsächlich über Pro-        für Deutschlandradio mit stetiger Hörersteigerung), die
grammbeschwerden, wurde vom Intendanten und Pro-            Genehmigung des Wirtschaftsplans und die Strukturopti-
grammdirektor aber auch über neue Programm- und             mierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (derzeitige
Sendeformate (z.B. @mediares) informiert, erhielt Be-       brisante öffentlich-politische Diskussion) Thema. Von be-
richterstattungen zur Frankreichwahl, Bundestagswahl        sonderer Bedeutung und einschneidend für den Sender
und zur dokumenta ebenso wie über die Präsenz des           war die Wahl eines neuen Intendanten. In seiner Sitzung
DLR in den sozialen Medien (Facebook, Twitter, Insta-       am 8. Juni 2017 wählte der Hörfunkrat Stefan Raue (vor-
gram, Spotify). Vorgestellt wurden eine neue App (dfl       mals trimedialer Chefredakteur beim Mitteldeutschen
audiothek) und verschiedene Landeskorrespondenten           Rundfunk) zum neuen Intendanten in der Nachfolge von
des Senders. Die Diskussion um die Präsenz des Radios       Dr. Willi Steul, der in den Ruhestand ging.
im Internet als dringend notwendiges Zielgruppenportal

KONFERENZ DER LANDESMUSIKRÄTE
Prof. Dr. Riemer begrüßte die Konferenzteilnehmer*Innen     Die Musikreferent*Innen erklärten in Wolfenbüttel, dass
vom 8. - 9.02.2017 in der Landesmusikakademie in Wol-       sie die Konferenz als Möglichkeit sehen, sich untereinan-
fenbüttel. Als Gäste waren neben der niedersächsischen      der auszutauschen und wünschten sich für die Zukunft
Ministerin für Wissenschaft und Kultur Dr. Heinen-Kljajić   eine weitere Zusammenarbeit, gerne auch mit etwas
auch die Musikreferent*Innen verschiedener Landesmi-        mehr Zeit.
nisterien anwesend.                                         So beschloss die Konferenz von nun an zu jeder Winter-
Frau Dr. Heinen-Kljajić gab eingangs einen ausführlichen    konferenz die Musikreferent*Innen der Landesministerien
Überblick über die Zusammenarbeit zwischen Landesmu-        einzuladen. Angedacht ist, dass die Musikreferent*Innen
sikrat und dem Ministerium. Ferner stellte sie das eigene   die Möglichkeit bekommen sollen, sich in kleiner Run-
Projekt für geflüchtete Kulturschaffende vor.               de (parallel zum Geschäftsführer*innen-Treffen) be-
Nach dem Impuls von Ministerin Heinen-Kljajić ergab sich    ratend zu treffen. Gewinnbringend wäre, wenn die
eine Diskussion über die Situation des Fachs „Musik“ an     Musikreferent*Innen aktuelle Themen der Referate zwei
allgemein bildenden Schulen. Die Konferenz forderte         Monate im Voraus an den Vorsitz der Konferenz senden
eine Stärkung und Förderung des Fachs. Es müssen Lösun-     würden.
gen für den Fachlehrermangel vor allem an den Grund-        Die zweite Konferenz der Landesmusikräte fand im Sep-
schulen gefunden werden. Der Lehrkräftemangel ist in        tember 2017 in Bremen statt.
allen Ländern an den Grundschulen am prekärsten.

                                                                                                 # Foto: Marek Kruszewski

                                                                                                                      9
Tätigkeitsbericht - Landesmusikrat Niedersachsen
Aktionsprogramm HAUPTSACHE:MUSIK
Der Landesmusikrat fördert gemeinsam mit dem nie-
dersächsischen Kultusministerium im Aktionsprogramm
HAUPTSACHE:MUSIK die Zusammenarbeit zwischen der
schulischen Musikpädagogik und außerschulischen Insti-
tutionen der Musikkultur.
HAUPTSACHE:MUSIK ist damit die pädagogische Säule im
Musikleben von Niedersachsen.
Schulen werden angeregt mit Musikschulen sowie freien
und institutionellen Partnern aus der kulturellen Szene
wie Opernhäusern, Theatern, Orchestern, Chören, Kir-
chen, Kulturbüros, Rundfunk und Fernsehen sowie freien
Musikgruppen und Vereinen zu kooperieren.

KLASSE mit MUSIK 2017
Landesmusikrat und Niedersächsisches Kultusministerium fördern erneut Veranstaltungen rund um die
musikalische Praxis in der Schule.
Mit dem Programm KLASSE mit MUSIK unterstützen das           Landesmusikrat um eine Startfinanzierung von 4.000,00
Niedersächsische Kultusministerium und der Landesmu-         Euro bewerben. Unterstützt werden die Lehrer*Innen
sikrat seit 2015 das instrumentale Musizieren im regulä-     durch den Landeskoordinator Klassenmusizieren.
ren Musikunterricht. An niedersächsischen Schulen gibt       Bisher konnten 24 Schulen unterschiedlicher Schulformen
es verschiedene, bewährte Klassenmusizierkonzepte:           mit verschiedenen Modellen des Klassenmusizierens ge-
Neben Bläser- und Streicherklassen werden zunehmend          fördert werden. In diesem Jahr geht das Förderprogramm
auch Keyboardklassen, Bandklassen oder andere musika-        in die vierte Runde. Viele Schulen bauen ihre Modelle für
lische Konzepte, wie zum Beispiel Musicalklassen, ent-       die nachfolgenden Jahrgänge aus.
wickelt und als fester Bestandteil in den Musikunterricht    Zu den Förderkriterien gehören unter anderem instru-
integriert. In diesem Jahr konnte durch „Klasse mit Mu-      mentaler Gruppenunterricht in Zusammenarbeit mit ex-
sik“ auch zum ersten Mal eine Saxonett-Klasse ins Leben      ternen Kooperationspartnern (Musikschulen) sowie ent-
gerufen werden.                                              sprechende Weiterbildungen der Lehrkräfte mit Bezug
Die Einrichtung solcher Modelle ist meistens sehr kost-      zum neu einzurichtenden Konzept.
spielig. Jede niedersächsische Schule, die ein neues Klas-   Auch der gemeinsame Austausch in eigens eingerichteten
senmusizierprojekt fest etablieren will, kann sich beim      Netzwerktreffen, welche vom Landesmusikrat und dem
                                                             Kultusministerium organisiert werden, ist an das Projekt
                                                             geknüpft. Hier zeigt sich, dass der Gesprächs- und Bera-
                                                             tungsbedarf für die neuen Musikklassen sehr vielfältig ist.
                                                             Für das kommende Jahr ist daher eine „Handreichung zur
                                                             Gründung von Musikklassen“ in Planung.
                                                                Uwe Mäneke

                                                             Landeskoordinator Uwe Mäneke beim Fachtag Klassenmusizieren
                                                             # Foto: LMR

10                                                                                                           Musikalische Bildung
Streicherklassentag in Stade
Die Streicherklasse ist ein musikpädagogisches Konzept
im Rahmen des Aktionsprogramms HAUPTSACHE:MUSIK.
Verfolgt wird das Ziel musikalischer Bildung und außer-
schulischer Kompetenzerweiterung. Dabei erhalten gan-
ze Klassenverbände eine spezielle Form des Musikunter-
richts, der in der Regel in enger Kooperation mit den
örtlichen Musikschulen durchgeführt wird.
Der Streicherklassentag versteht sich nicht nur als Ort
des Spielens, sondern auch als Ort der Begegnung sowie
als Impulsgeber für die Weiterentwicklung der Streicher-
klassen in Niedersachsen.
Wieder war es gelungen, eine große Anzahl Lehrkräf-
ten anzusprechen und sie mit ihren Schulklassen zum                        Insgesamt ist das Konzept sehr erfolgreich, aber auch
Streicherklassentag am 25.02.2017 nach Stade zu locken.                    sehr aufwendig. Der Tag ist für alle Beteiligten und die
Rund 280 junge Musikerinnen und Musiker machten sich                       Organisation sehr intensiv. Schwierig wird es vor allem
auf den Weg nach Stade, um beim 4. Niedersächsischen                       dann, wenn die Workshops und der Abschluss nicht an
Streicherklassentag dabei zu sein.                                         einem Ort sind. Das Stadeum in Stade gtzt bot einen wür-
Die Konzeption des vergangenen Streicherklassentags                        diger mit 400 Gästen sehr gut besucht Abschluss. Die Zu-
(Workshops + Abschlusspräsentation mit gemeinsamen                         schauer erlebt ein kurzweiliges Programm mit heteroge-
Werk) konnte erfolgreich weitergeführt werden. Wieder                      nen Leistungen der Streicherklassen. Gleichwohl war der
konnte mit allen Streicherklassen ein von Albrecht Drude                   Umzug vom Gymnasium als Workshop-Ort ins Stadeum
komponiertes Werk mit dem Titel „Hymne“ uraufgeführt                       zur Abschlusspräsentation eine zeitliche und logistsiche
werden.                                                                    Herausforderung, die für alle sehr anstrengend war.
Durch die 6 Workshops konnte den Streicherklassen neue                     Abschließend muss hervorgehoben werden, dass vor al-
Impulse mitgegeben werden. Da in einem Workshop im-                        lem die intensive Betreuung durch die gastgebende Schu-
mer 2 Streicherklassen spielten, gab es auch eine musi-                    le, deren Lehrkräfte und Eltern sowie durch die Koope-
kalische und persönliche Begegnung untereinander. Die                      rationspartnern vor Ort (Landkreis Stade, die Sparkassen
Dozenten waren: Gudrun Schröder, Karoline Braun, Edith                     und der Landschaftsverband Stade) diesen Streicherklas-
Langgartner, Markus Catenhusen, Ralf Beiderwieden, Ka-                     sentag erst möglich gemacht haben.
tharina Rundfeldt.

   Zusammenarbeit mit Studierenden aus unter-
                                                                                                                                                lform
schiedlichen Universitäten und Hochschulen                                                                                            ahl Schu
                                                                                             a k ten                      sse Anz                    ule
Diese Zusammenarbeit ist äußerst wichtig, da die                                 aten  &  F                          K la                 G dsch
                                                                                                                                            ru n
                                                                      Zahlen, D                                      3           2 7                h ule
studentische Kräfte als Assistenzen der Workshop-                              Schule				                                                  Grundsc
                                                                    Name der             Sch   u le 			               2/  3      3 0                 u m
Dozenten eine Kompetenzvermittlung für ihre                                   hweitzer-                        over                        Gymnasi
                                                                    Albert-Sc            nien   h o f  H a n n                    2 0                u m
spätere Betätigung im schulischen Alltag erhalten.                            ule Kasta
                                                                                                                      9                    Gymnasi
                                                                     Grundsch             eum     			                             3 0                 u m
Diese Zusammenarbeit sollte unbedingt ausgebaut                                m Athena
                                                                                                                       5                    Gymnasi
                                                                     Gymnasiu                  m   			                             2 6                u  m
werden, um die zukünftige Qualität der Streicher-                               m Athena
                                                                                           eu                           7                   Gymnasi
                                                                     Gymnasiu                   m  			                              2 7                u m
klassenleitung weiterzuführen.                                                  m Athena
                                                                                            eu
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                                                                                                                        6                    Gymnasi
                                                                      Gymnasiu                   u a k e n b rü                     3 1                u  m
Ein Treffen am Vortag mit Klassenleitungen, Dozen-                              ymnasium
                                                                                               Q                         6                   Gymnasi
                                                                      Artland-G                e 			                     6           3 5
                                                                                                                                                      si u m
tenteam und studentischen Assistenzen war sehr ge-                               m Walsrod                                                   Gymna
                                                                      Gymnasiu                    e n b u rg 		           7 / 8      2 5
                                                                                                                                                      si u m
winnbringend für das Netzwerk.                                                    nasium O
                                                                                              ld                                              Gymna
                                                                       Altes Gym               u e n sc h u le 		          5 / 6      2 7
                                                                                 m Liebfra
                                                                       Gymnasiu           u le
                                                                                 en-S c h
                                                                        Halepagh

Workshoparbeit mit Markus Catenhusen und Abschlusskonzert im Stadeum # Fotos: Martin Hutcheson

Aus der Arbeit des Präsidiums                                                                                                           11
Chorklassenkonzerte in Niedersachsen
Niedersachsen – Land der Chorklassen
In wohl keinem anderen Bundesland gibt es so viele Chor-                     sich zu den Chorklassenkonzerten 2017 angemel-
klassen mit einem so großes Netzwerk an Chorklassen-                         det. Bei den Konzerten wirkten insgesamt ca. 1.200
lehrkräften und gemeinsamen Aktivitäten wie in Nieder-                       Chorklassenschüler*Innen mit und es wurden mindestens
sachsen.                                                                     2.000 Zuhörer*Innen erreicht.
2017 fanden von Mitte September bis Ende Oktober die                         Im Rahmen der regionalen Chorklassenkonzerte gab es
regionalen Chorklassenkonzerte statt. Hierbei treffen                        außerdem eine Fortbildungsmöglichkeit für die beteilig-
sich Chorklassen aus verschiedenen Schulen einer Re-                         ten und interessierten Lehrkräfte. Passend zum Jahres-
gion, um gemeinsam und einander vorzusingen. Es gab                          motto wurden unter dem Titel „Eine Melodie geht über
im September und Oktober 2017 insgesamt 15 Konzerte                          die Grenzen“ Lieder und Erarbeitungsmöglichkeiten aus
– mehr als je zuvor - an neun verschiedenen Orten, so-                       dem neu erschienenen Internationalen Chorklassen-Ka-
wohl in niedersächsischen Städten als auch im ländlichen                     lender vorgestellt. Dieser immerwährende Kalender bil-
Gebiet. Das Motto 2017 lautete: „Eine Melodie geht über                      det eine optimale Ergänzung der Chorklassen-Medienpa-
die Grenzen“. Die Konzertorte waren: Walsrode, Victor-                       kets, das Silke Zieske zusammen mit Petra Jacobsen und
bur (Ostfriesland), Braunschweig, Wolfenbüttel, Gifhorn,                     Silja Stegemeier erarbeitet haben.
Hannover, Stapelfeld (bei Cloppenburg), Nienburg und                         Der Studientag Chorklasse, das alljährliche Vernetzungs-
Lüneburg.                                                                    und Fortbildungsangebot für Chorklassenlehrkräfte fand
Die treibenden Kräfte der regionalen Chorklassen-Kon-                        2017 bereits am 2.09.2017 in der Landesmusikakademie
zerte sind die engagierten Chorklassenlehrer*Innen vor                       Niedersachsen statt. Zuvor wurde der Studientag bereits
Ort. Sie haben sich, betreut durch den Landesmusikrat,                       am 25.03.2017 erfolgreich in der Kooperationseinrichtung
zur Vorbereitung der Konzerte mehrmals getroffen, um                         der Katholischen Akademie in Stapelfeld durchgeführt.
sich terminlich und hinsichtlich organisatorischer Fragen                    Gastreferentinnen waren Manuela Widmer (Wien) und Ha-
abzustimmen. Bei den Treffen wählten sie außerdem ge-                        yat Chaoui (Wuppertal). Die thematischen Schwerpunkte
meinsame Lieder für das gemeinschaftliche Singen aller                       lagen mit diesen beiden Dozentinnen im „Elementaren
Chorklassenschüler*Innen aus.                                                Musiktheater in Chorklassen“ sowie in der Vorstellung
Das Engagement hat sich gelohnt: insgesamt 57 Klassen                        transkulturellen Chorklassen-Repertoires.
aus Grundschulen und weiterführenden Schulen haben

Regionales Chorklassenkonzert in Stapelfeld, Oktober 2018, Kath. Akademie Stapelfeld # Hannes Meiners

12                                                                                                                    Musikalische Bildung
Musikmentoren-Ausbildung
Durch die Musikmentorenausbildung im Schuljahr
2016/2017 wurden die musikalischen Interessen und
musikpädagogischen Begabungen von Schüler*Innen im
Alter zwischen 15 und 18 Jahren erneut in besonderem
Maße gefördert. Im Rahmen der landesweiten Aktions-
programm HAUPTSACHE:MUSIK ließen sich zum 10. Ju-
biläum 40 weitere niedersächsische Schüler*Innen zu
Musikmentor*Innen ausbilden. Der Landesmusikrat re-
alisierte das Projekt erfolgreich in Kooperation mit der   Betreuung von Chören, Orchestern, Bigbands und ande-
Landesmusikakademie Niedersachsen, sowie dessen            ren Ensembles.
Mitgliedsverbänden und dem Niedersächsischen Kul-          Das Abschlussfest des Jahrgangs 2016/2017 fand am
tusministerium. Mit zunehmendem Engagement unter-          11.03.2017 unter dem Beisein der niedersächsischen Kul-
stützten auch Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen     tusministerin Frauke Heiligenstadt, sowie dem Präsiden-
und Musikschulen in Niedersachsen das Projekt, da sie      ten des Landesmusikrats Prof. Dr. Franz Riemer statt.
die Musikmentor*Innen bei Proben, Probenwochenenden        Der aktuelle Jahrgang 2017/18 feierte am 10.03.2018 sei-
oder Konzerten als hilfreiche Unterstützung einsetzen      nen Abschluss. Ebenfalls besuchte der niedersächsische
können.                                                    Kultusminster Grant Hendrik Tonne die Veranstaltung und
Die Schüler*Innen konnten drei Kursangebote mit den        überreichten den Absolvent*Innen die Zertifikate.
Schwerpunkten Vokal, Instrumental sowie Digitale Mu-       Inzwischen wurde das Konzept der Musikmentoren erfolg-
sikproduktion wählen. An jeweils vier Wochenenden          reich und mit Hilfestellung des Landesmusikrat Nieder-
erhielten sie einen breit gefächerten Einstieg in die      sachsen nach Baden-Württemberg, Baden-Baden, Schles-
um-fangreiche Ausbildung zur Assistenz der Leitung und     wig-Holstein und Berlin exportiert.

                                                                                                # Foto: Lennart Möller

Musikalische Bildung                                                                                               13
MEIN:PROJEKT für Musikmentoren*Innen
Das Fortführungsmodul MEIN:PROJEKT richtete sich           Informationsveranstaltung teilnehmen. Für den Start der
an die zertifizierten Musikmentor*Innen des Jahrgangs      jeweiligen Projekte wurden den Jugendlichen grundle-
2015/2016, welche ihre Projektideen einreichen und sich    gende Kenntnisse in der Anfertigung von Projektbeschrei-
damit um eine Finanzierung dieses eigenen Projektes in     bungen, Kosten- und Finanzierungsplänen sowie im Um-
ihrer Schule bewerben konnten. Durch MEIN:PROJEKT          gang mit Öffentlichkeitsarbeit nahegebracht.
können die Schüler*Innen das eigenständige, aber unter-    Nach dem Projektbeginn hatten die Jugendlichen die Auf-
stützte Durchführen eines Projektes vom Antrag bis zum     gabe, binnen eines Monats Projektbeschreibungen sowie
Sachbericht lernen.                                        einen vorläufigen Kosten- und Finanzierungsplan an den
Eine Jury (Sven Stagge, Referent des Niedersächsischen     Landesmusikrat zu schicken. Auf dieser Basis konnten die
Kultusministeriums, Uwe Mäneke, Landeskoordinator für      Projektgelder von den jeweiligen Schulleitungen oder
KLASSE mit MUSIK, sowie Hannes Piening und Jakob Duf-      Fördervereinen abgerufen werden.
fek vom Landesmusikrat) wählte aus den eingegangenen       Während der gesamten Zeit standen Landesmusikrat und
Bewerbungen drei förderungswürdige Projekte aus, die       Kultusministerium für Rückfragen der Schüler*Innen zur
eine Zuwendung von jeweils 1.000 Euro zur Umsetzung        Verfügung und begleiteten die Projektfortschritte. Am
ihrer Vorhaben erhielten. Folgende Projekte wurden aus-    12.08.2017 fand ein Workshop im Freizeitheim Vahren-
gewählt:                                                   wald statt. Gemeinsam wurden der aktuelle Stand der
                                                           Projekte, aufkommende Probleme und weitere Vorge-
1.) TonArt – Aufbau einer Tontechnik-AG am Gymnasium       hensweisen innerhalb der Planungen mit der Jugendbil-
Haren                                                      dungsreferentin Katrin Reinecke erarbeitet. Am Ende des
2.) Unser Jahrgangskonzert – Theater, Kunst und Musik in   Workshops hatten die Schüler*Innen jeweils eine „To-Do-
einem Konzert, gestaltet von einer ganzen Klassenstufe     Liste“ der nächsten Schritte vor sich, die bis zu den Kon-
3.) Welcome to Antares – Aufführung einer Eigenkompo-      zerten, bzw. zu Beginn der AG, abzuarbeiten war.
sition im schulischen Rahmen                               Nach Beendigung der Projekte an den Schulen erarbei-
                                                           teten die Projektplaner*Innen gemeinsam mit dem Lan-
   Durchführung                                            desmusikrat in einem Feedback-Workshop, was für den
Die Bewerbungen konnten bis zum 21.04.2017 beim Lan-       Projektabschluss von Nöten ist: Sachbericht, Kosten- und
desmusirat eingereicht werden und wurden in den Fol-       Finanzierungsplan und der Verwendungsnachweis.
gewochen bearbeitet. Die erfolgreichen Bewerber*Innen
wurden am 15.05.2017 zu einer Kickoff-Veranstaltung in        Ausblick
das Niedersächsische Kultusministerium eingeladen, bei     MEIN:PROJEKT wurde 2017 in seiner Funktion eines Fort-
der sie ihre Ideen, Erwartungen und Vorstellungen prä-     führungsmoduls für die Musikmentorenausbildung als
sentierten. Überdies konnten involvierte Lehrer*Innen,     Pilotprojekt durchgeführt. Aufgrund der positiven Rück-
Schulleitungen und auch Eltern an dieser allgemeinen       meldungen, sowohl von schulischer als auch von organi-
                                                           satorischer Seite, wird der Landesmusikrat eine erneute
                                                           Durchführung von MEIN:PROJEKT 2018 anstreben.
                                                           Gemeinsam mit der Referentin Katrin Reinecke sollen die
                                                           Ideen und Konzeptionen des diesjährigen Durchganges
                                                           weiterentwickelt und die Zielgruppen effizienter ange-
                                                           sprochen werden. Dazu gehören neben der Optimierung
                                                           der Workshoptage eine bessere Bewerbung mit mehr Vor-
                                                           lauf und eine zielgruppenorientierte Ansprache auf ge-
                                                           eigneten Kanälen.

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Kongress MEHR ZEIT FÜR MUSIK 2.0
Am 18.11.2017 fand der Kongress „Mehr Zeit für Musik
2.0“ in der Niedersächsischen Sparkassenstiftung statt.
Vieles hat sich in den allgemein bildenden Schulen seit
dem letzten Kongress „Mehr Zeit für Musik“ 2013 verän-
dert. Trotz einiger Verbesserungen, wie zum Beispiel die
Einführung von G9, gilt weiterhin:
Freie Zeiten zum Musizieren sind für Schüler*Innen knapp
geworden. Durch die Ganztagsschule und deren Belas-
tung wird ein größerer Teil des Nachmittags beansprucht
als bisher. Ohne zeitliche Freiräume können sich musika-
lische Interessen und Fähigkeiten aber nur eingeschränkt
entwickeln. Viele Verbände, Vereine und Ensembles spü-
ren die immer enger werdenden Zeiträume der Kinder
und Jugendlichen für die Ausübung der musikalischen
Interessen.
Gemeinsam mit Kooperations- und Gesprächspartnern
konzipierte der Landesmusikrat einen Kongress, der
wichtige Impulse für die Musikalische Bildung lieferte.
Folgenden Institutionen & Konzepten waren beim Kon-
gress vertreten:                                                              mit deutlichem Aufforderungscharakter zum Handeln
Bundesverband Musikunterricht LV Niedersachsen, Ver-                          versehen. Das Präsidium des Landesmusikrats hat in sei-
band Deutscher Schulmusiker Niedersachsen, Landesver-                         ner Kongress-Nachbesprechung folgendes beschlossen:
band niedersächsischer Musikschulen, Musikland Nieder-                        In zeitnah durchzuführenden Gesprächen mit den Minis-
sachsen, Welcome Board des Musiklands Niedersachsen,                          terien (MK, MWK) soll auf Defizite sowie negative Ent-
Niedersächsisches Kultusministerium, Förderprogramm                           wicklungen hingewiesen werden. Darüber hinaus wird
KLASSE mit MUSIK, Kultur macht Stark - Bündnisse für Bil-                     der Landesmusikrat gemäß seiner Aufgabe (kulturpoliti-
dung, Center for World Music der Universität Hildesheim,                      sche Maßnahmen zur Sicherung der Musikausbildung an
AG Musik und Multimedia Niedersachsen, Medienpädago-                          den allgemein bildenden Schulen sowie der Förderung
gischer Forschungsverbund Südwest, Landesvereinigung                          von Nachwuchs an Musiklehrkräften anregen und durch-
Kulturelle Jugendbildung Niedersachsen, Musikpädago-                          setzen) in den Gesprächen mit den Ministerien Lösungs-
gische Werkstätten Niedersachsen, Kindermusiktage Cel-                        angebote zu machen. Dazu soll eine interne Arbeitsgrup-
le, Musikalische Grundschule, Viktoria-Luise-Gymnasium                        pe eingerichtet werden, die sich über Maßnahmen zur
Hameln, u.a.                                                                  Problemlage Gedanken macht und dem Präsidium Ideen
Die Ergebnisse aus den Panels waren erkenntnisreich und                       vorschlägt.

    Inhalte des Kongresses
  PANEL 1: „Mehr Zeit für Musik“- Schulmusikalische Aufbaukonzepte
  PANEL 2: „Mehr Zeit für Musik“ - Erarbeitung einer Broschüre zur Organisation von Instrumental- und Vokalklassen
  PANEL 3: „Mehr Zeit für Musik“ durch Kooperationen
  PANEL 4: „Mehr Zeit für gemeinsame Musik“ - Integration von geflüchteten Jugendlichen
  PANEL 5: „Mehr Zeit für Musik“ innerhalb des Grundschulvormittags
  PANEL 6: Mehr Zeit für Musik „gestaltend erschließen“ im neuen G9
  PANEL 7: „Mehr Zeit für Musik“ durch das Drehtürmodell in der Schule
  PANEL 8: „Mehr Zeit für Musik“ - Konkurrenz der digitalen Medien

                        Oben: Generalsekretär Hannes Piening während der Moderation des Panels 2.
            Unten: Andreas Stein (Niedersächsisches Kultusministerium) bei der Abschlusspräsentation
                                                  der Ergebnisse aus Panel 6 # Foto: Hartmut Geiling

Musikalische Bildung                                                                                                              15
Große Werke der Romantik
Das Niedersächsische Jugendsinfonieorchester 2017
                                                             ser Kooperation war der Auftritt in der mit fast 700 Zu-
                                                             schauern besetzen Sankt Andreas-Kirche in Hildesheim,
                                                             bei dem Dirigent, Solisten, Chor und Orchester anschlie-
                                                             ßend mit stehenden Ovationen gefeiert wurden. Der Er-
                                                             lös des Konzertes kam geistig behinderten Kindern und
                                                             Jugendlichen zugute.
                                                             Der Herbst brachte ein weiteres Highlight in der Ge-
                                                             schichte des vor fast fünf Jahrzehnten gegründeten Aus-
                                                             wahlensembles: Der mit dem ECHO ausgezeichnete Diri-
                                                             gent Carlos Spierer und der international renommierte
                                                             Cellist Valentino Worlitzsch arbeiteten zum ersten Mal
                                                             mit den Jugendlichen zusammen. Worlitzsch kann zahl-
                                                             reiche Preise und Auszeichnungen im In- und Ausland vor-
                                                             weisen. So gewann er etwa dem Deutschen Musikwettbe-
                                                             werb 2016 und ist regelmäßiger Gast bei renommierten
                                                             Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival.
                                                             Auf dem Programm stand das anspruchsvolle Werk „Bil-
                                                             der einer Ausstellung“ von Modest Mussorgsky, die „Con-
                                               # Foto: LMR   certante Musik für Orchester“ von Boris Blacher und die
                                                             „Rokoko-Variationen“ von Tschaikowsky. Carlos Spierer
Das Niedersächsische Jugendsinfonieorchester (NJO)           entlockte dabei den Jugendlichen musikalische Höchst-
blickt auf ein spannendes, ereignisreiches und erfolg-       leistungen.
reiches Jahr 2017 zurück. Mit anspruchsvollen Projekten      Volle Konzertsäle und begeisterte Zuhörer waren das be-
und renommierten Gästen konnte das NJO seine Stellung        eindruckende Ergebnis der disziplinierten Zusammenar-
in der Musiklandschaft erneut festigen.                      beit, an das sich die jungen Teilnehmenden wohl noch
Für die Frühjahrs-Arbeitsphase wurde Bernhard Römer          lange und gern erinnern werden.
gewonnen. Zusammen mit der Sankt Andreas-Kantorei            Das NJO gab Konzerte in Hildesheim, Goslar, Bersenbrück,
Hildesheim und vier renommierten Gesangssolisten des         Isernhagen und Bad Pyrmont. Die Dozenten, die mit den
Westdeutschen Rundfunks (In-Sun Min-Neuburger, Elisa-        Jugendlichen in den Stimmproben arbeiten, entstammen
beth Graf, Manfred Bittner und Joachim Streckfuß) prä-       zum größten Teil dem Niedersächsischen Staatsorchester
sentierte das NJO das berühmte Oratorium „Elias“ von         Hannover und der NDR-Radiophilharmonie.
Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Das Werk wurde begeistert von den jungen Musiker*Innen
aufgenommen und umgesetzt. Einer der Höhepunkte die-

Grenzenlos – im Dialog mit Jazz und Weltmusik
Das Landesjugendensemble Neue Musik Niedersachsen 2017
Das Projektjahr begann mit einem großen, gemeinsamen         Aufmerksamkeit. Ferner konnten sie sich an diesem
Probespiel der Niedersächsischen Landesjugendensembles       Wochenende gegenseitig bereichern und austauschen.
Jugendsinfonieorchester, Landesjugendblasorchester und       2017 stand für das Landesjugendensemble Neue Musik
Landesjugendensemble Neue Musik. An drei Tagen (13.-         (LNM) unter dem Motto „Grenzenlos“. Dabei wurde in
15.01.2017) spielten über 90 jugendliche Musiker*Innen in    diesem Jahr der Schwerpunkt auf aktuelle Kompositionen
der Landesmusikakademie vor. Künstlerische Leiter*Innen      gelegt und Genres wie Jazz, elektronische Elemente
und Dozenten*Innen der Landesensembles bewerteten            sowie Audio- und Videotechnik eingebunden. Des
gemeinsam die Vorspiele. Die niedersächsischen               Weiteren gab es erneut eine Zusammenarbeit mit
Landesjugendensembles erhielten damit eine größere           Landesjugendensembles der Neuen Musik anderer

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Bundesländer im Rahmen des bundesweiten „Ensemble            Diese Begegnungen boten den Teilnehmer*Innen Einblicke
der Länder“ sowie mit professionellen Musikern und           in die Arbeit der Komponisten. Sie konnten sich mit den
Ensembles. Künstlerische Leiterin und Dozentin für           Komponisten austauschen und erhielten neue Ideen
Blasinstrumente des Landesjugendensembles Neue               für die Interpretation der Komposition. Weitere Werke
Musik ist Carin Levine. In diesem Jahr wurde sie bei der     waren u.a. „Abschadstudie“ (2013) von Arsalan Abedian,
Sommer-Arbeitsphase von Moritz Müllenbach, Dozent            „Central Park“ / Manhatten“ (2011) von Sarah Nemtsov
für Streicher, und Axel Fries, Dozent für Schlagzeug,        und „Gesten“ (2007) von Benjamin Scheuer.
unterstützt. Als Gastdirigent wurde Francesc Prat            Ein Teil des Landesjugendensembles spielte mit dem
(Spanien/Schweiz) eingeladen. Er ist Dirigent und            „Ensemble der Länder“ unter der Leitung von Juri
Komponist mit weit gefasstem musikalischen Interesse         Lebedev Konzerte in Weimar im Rahmen der „18.
und besonderer Affinität zur zeitgenössischen Musik.         Weimarer Frühjahrstage zeitgenössischer Musik“ sowie in
Diese verband ihn mit der schweizerischen und                Sondershausen in der Musikakademie. Die jugendlichen
spanischen Neue-Musik-Szene, ebenso wie das Dirigieren       Musiker*Innen erhielten dort die Möglichkeit der
verschiedenster Veranstaltungen wie das Luzern Festival,     Zusammenarbeit mit Profis, unter anderem mit der
ArtBasel, Festival Sónar de Barcelona, Berlinale und Basel   herausragenden Multiperkussionistin Sabrina Ma.
Composition Competition. Die Sommer-Arbeitsphase             Das Programm beinhaltete Werke von Peter Koeszeghy,
fand vom 10. bis 17.07.2017 in der Landesmusikakademie       Benjamin Scheuer und Giordano Bruno do Nascimento. In
Niedersachsen in Wolfenbüttel statt. Das Repertoire          Sondershausen spielte das Ensemble zusammen mit der
umfasste niedersächsische Kompositionen bis hin zu           Münchner Band „CLÆNG“ (Turntables, EWI, Jazzbass,
internationalen Werken der zeitgenössischen Musik. Für       Stimme, Saxofon). Für die einzigartige Besetzung aus
das Landesjugendensemble Neue Musik komponierte              Jugendensemble und Band entstanden neue Werke von
der junge IFF-Student der HMTMH, Tjarbe Björkson, ein        Moritz Eggert, Johannes K. Hildebrandt und Verena
Werk („Wander Kino“), das im Rahmen der Sommer-              Marisa – die u.a. bereits für den Tatort komponiert hat.
Arbeitsphase geprobt und im Konzert uraufgeführt wurde.      Das Landesjugendensemble Neue Musik vermittelt mit
Tjarbe Björkson wie auch die Komponisten Matthias Kaul       dieser stilistischen Offenheit und der Möglichkeit zu
(„Konzert für Panoramahorn und Ensemble“) und Anton          vielfältiger musikalische Begegnungen ein Prägung für
Safronov („Papageno ...last temptation“) nahmen an der       die eigene musikalische Aktivität und eine eventuelle
Probenarbeit des Landesjugendensembles teil und waren        musikalischen Berufslaufbahn.
zu Gast beim Abschlusskonzert.

                                                                                                 # Foto: Kristin Nehrmann

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MESSIAH
Der Landesjugendchor Niedersachsen 2017
Der Landesjugendchor Niedersachsen widmete sich 2017
mit „Messiah“ dem wohl bekanntesten Oratorium des
einzigartigen Barockkomponisten Georg Friedrich Hän-
del. Das Werk erzählt den Lebensweg von Jesus Chris-
tus, dem „Gesalbten“, so die wörtliche Bedeutung von
Messias.
Binnen dreier Arbeitsphasen studierte der niedersächsi-
sche Auswahlchor das anspruchsvolle Werk ein, um es zu-
nächst Mitte Juni im Rahmen des NDR-Mitsingkonzertes,
dem Auftaktkonzert des NDR Musikfestes und gleichzeiti-
gem Abschlusskonzertes der Chortage Hannover zur Auf-
führung zu bringen. Vorangegangen war dem Auftritt im
Großen Sendesaal ein Konzert in der Marktkirche im Rah-
men der Wandelkonzerte der Chortage Hannover. Hier
trug der Landesjugendchor a cappella Rautavaaras „Erste     Landesjugendchor bei der Arbeitsphase in Holle, April 2017
Elegie“ sowie Schönbergs „Friede auf Erden“ vor und ern-    # Foto: Helge Krückeberg
tete satten Applaus für das 20-minütige Kurzprogramm.
Im September folgte dann eine letzte Probenphase des
Chors gemeinsam mit dem Jungen Sinfonieorchester Han-       Weitere Highlights für den Landesjugendchor waren 2017
nover. Die jungen Sinfonieorchester-Instrumentalist*Innen   die Eröffnung des Niedersächsischen Chorwettbewerbs in
wurden für die für den Herbst geplanten Messiah-Konzer-     Bad Pyrmont sowie der Auftritt vor komplett ausverkauf-
te engagiert. Ebenso die Solist*Innen Kerstin Dietl (So-    tem Haus in der Stadtkirche Jever im Rahmen des Musi-
pran), Sarah Kelemen (Alt), Joscha Eggers (Tenor) und       kalischen Sommers Ostfrieslands.
Steffen Henning (Bass) – allesamt ehemalige Mitglieder      Insgesamt wurden mit allen Auftritten des Chors ca.
des Landesjugendchors. Chor, Orchester und Solist*Innen     1.500 Zuhörer*Innen in ganz Niedersachsen erreicht. Hin-
brachten gemeinsam in Braunschweig, Bad Pyrmont, Han-       zu kommt die öffentliche Generalprobe in der Landesmu-
nover und Jever viele barocke Messiah-„Superhits“ zum       sikakademie im Rahmen der Wolfenbütteler Kulturnacht,
Klingen, darunter auch das weltberühmte „Hallelujah!“.      bei der ca. 50 weitere Gäste zugegen waren.

CLASSICS
Das Landesjugendblasorchester Niedersachsen 2017
Das Landejugendblasorchester hat ein spannendes             Berufsorchestern, Musikpädagogen und Spezialisten
und mitreißendes Jahr hinter sich. Im Frühjahr              für Blasorchestermusik angeleitet wurden. Einige
2017 machten sich 68 junge Musiker*Innen des                Dozenten waren sogar selbst damals Mitglied im
Landesjugendblasorchester Niedersachsen auf zu den          Landesjugendblasorchester gewesen, spielen jetzt in
Klassikern der sinfonischen Blasmusik – so das gewählte     Profiorchestern und kehrten mit Freude als Dozent*Innen
Motto, das Werke wie Goodspeed von Stephen Mellilo,         zurück.
Symphonic Overture von James Barnes oder October von        Abschließend spielte das Orchester in der Stadthalle
Eric Whitacre beinhaltete. Das Auswahlensemble probte       Gifhorn und im Gymnasium Harsum vor insgesamt 400
in der Landesmusikakademie Wolfenbüttel und war in          begeisterten Zuhörern, deren langanhaltender Applaus
dem Jugendgästehaus Wolfenbüttel untergebracht.             sogar drei Zugaben forderte.
Hier wurde das anspruchsvolle Programm einstudiert.         In der Sommerarbeitsphase legte das Orchester noch
An den ersten zwei Tagen standen zunächst Satzproben        einmal einen Zahn zu. Auf drei gut besuchten Konzerten
auf dem Plan, die von ausgewählten Fachdozenten aus         in Elsfleth, Hannover und Osnabrück präsentierte das

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