Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen

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Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
Niedersächsische Landesstelle
              für Suchtfragen
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
Die Arbeit der Geschäftsstelle der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS) wird aus
Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung finanziert.
               Hierfür und für die gute Zusammenarbeit danken wir ausdrücklich.
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
J A H R E S B E R I C H T                                                              2 0 1 8

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen        Die NLS ist eine Landesfacharbeitsgemeinschaft der
Grupenstr. 4 | 30159 Hannover                        LAG der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen e.V.
Tel.: 05 11 - 62 62 66 0 | Fax 05 11 - 62 62 66 22
info@nls-online.de | www.nls-online.de               Hannover, im Juni 2019
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
4   Profil der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS)
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
Jahresbericht 2018

Inhalt
1. Profil der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS)                                           6

2. Organisationsstruktur der NLS                                                                             8
     2.1 Vorstand                                                                                            8
     2.2 Mitgliederversammlung                                                                               8
     2.3 Geschäftsstelle                                                                                     9

3. 1000 Schätze - Gesundheit und Suchtprävention in Grundschulen.                                           11

4. Prävention, Frühintervention und Beratung                                                                15
      4.1 Suchtprävention in Niedersachsen                                                                  15
		        4.1.1 Die Arbeit der Fachstellen 2018. Maßnahmenüberblick nach dem Dokumentationssystem Dot.sys   18
		        4.1.2 Koordination der Suchtprävention                                                            20
		        4.1.3 Betriebliche Suchtprävention                                                                21
      4.2 Glücksspielsucht - Prävention und Beratung in Niedersachsen                                       22
      4.3 Re:set! - Beratung bei exzessivem Medienkonsum                                                    27

5. Rehabilitation und Teilhabe                                                                              29
     5.1 Ambulante Suchthilfe                                                                               29
		        5.1.1 Ambulante Suchthilfe in den Fachstellen für Sucht und Suchtprävention                       29
		        5.1.2 Arbeitskreis Psychosoziale Betreuung Substituierter                                         30
     5.2 Qualitätsmanagement und Qualitätsentwicklung in der ambulanten Suchthilfe                          31
     5.3 Stationäre Suchthilfe                                                                              33
		        5.3.1 Profile stationärer Einrichtungen der Drogenhilfe                                           33
		        5.3.2 Fachkliniken für Alkohol- und Medikamentenabhängige                                         35
		        5.3.3 Arbeitskreis Langzeiteinrichtungen (CMA)                                                    36
     5.4 Entwicklungen in der Suchtselbsthilfe                                                              38

6. Veranstaltungen der NLS 2018                                                                             40
      6.1 Jahrestagung 2018                                                                                 40
      6.2 Übersicht der Veranstaltungen 2018                                                                41

7. Öffentlichkeitsarbeit                                                                                    43
      7.1 Informationsmaterialien                                                                           43
      7.2 Veröffentlichungen der NLS                                                                        44

8. Anschriften der Mitgliedsverbände der NLS                                                                47

Glossar			                                                                                                  49
Spender und Förderer                                                                                        50

                  Organisationsstruktur der NLS                                                                  5
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
Profil der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS)

1.		 Profil der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS)

Die Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen (NLS) ist
die Dachorganisation der Einrichtungen der Suchtprävention,          Mitglieder der NLS sind
Suchthilfe und Suchtselbsthilfe der Freien Wohlfahrtspflege in
                                                                     •	die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in
Niedersachsen.
                                                                          Niedersachsen für den Bereich der ambulanten und
Das in der NLS zusammengeschlossene Netzwerk von Ein-                     stationären Suchthilfe (Arbeiterwohlfahrt, Caritasver-
richtungen der Suchthilfe umfasst                                         band, Diakonisches Werk, Paritätischer Niedersachsen,
•	75 ambulante Fachstellen für Sucht und Suchtprävention               Deutsches Rotes Kreuz, Jüdische Wohlfahrt)
   (Hauptstellen),                                                   •	die niedersächsischen Landesverbände der Selbsthilfe-
•	35 stationäre Einrichtungen zur Versorgung abhängigkeits-           und Abstinenzverbände (Blaues Kreuz in der Evangeli-
   kranker Menschen (Fachkliniken und Adaptionseinrichtun-              schen Kirche, Blaues Kreuz in Deutschland, Deutscher
   gen für Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabhängige                  Guttemplerorden, Kreuzbund, Freundeskreise für Sucht-
   und Langzeiteinrichtungen für chronisch mehrfach beein-              krankenhilfe, Vereine für Sozialmedizin, Freie Sucht-
   trächtigte Abhängige) sowie                                          krankenhilfe Niedersachsen).
•	etwa 750 Suchtselbsthilfegruppen, die in acht Landesver-
   bänden zusammengeschlossen sind.
Die NLS vertritt damit den weitaus größten Teil aller in der       Eine wesentliche Aufgabe der NLS besteht darin, die Aktivi-
Suchthilfe professionell tätigen Organisationen in frei-ge-        täten in der Suchthilfe und Suchtprävention Niedersachsens
meinnütziger Trägerschaft und zudem rund die Hälfte aller          zu koordinieren, miteinander zu vernetzen und die fachliche
Suchtselbsthilfegruppen in Niedersachsen. Diese Einrichtun-        Qualität in diesen Arbeitsfeldern weiterzuentwickeln. Die
gen sorgen dafür, dass Menschen mit Suchtproblemen und             NLS unterhält dazu eine hauptamtlich besetzte Geschäfts-
deren Angehörige frühzeitig eine angemessene Beratung so-          stelle in Hannover, die ganz überwiegend aus Mitteln des
wie wirksame Hilfen erhalten und suchtpräventive Maßnah-           Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit
men angeboten werden können.                                       und Gleichstellung (MS) finanziert wird. Dadurch ist es mög-
Die NLS ist eine Landesfacharbeitsgemeinschaft der Landes-         lich, die Suchtprävention und Suchthilfe effektiv zu organi-
arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Nieder-         sieren und auf Landesebene die Hilfen und Präventionsakti-
sachsen e.V. (LAG FW e.V.). Sie ist kein Verein, hat aber ver-     vitäten im Dialog mit allen Sozial- und Kooperationspartnern
einsähnliche Strukturen (Satzung, Mitgliederversammlung,           zu befördern. Für die finanzielle Unterstützung und die gute
Vorstand).                                                         Zusammenarbeit dankt die NLS dem MS ausdrücklich.

  Das Aufgabenspektrum:
  Die NLS                                                          •…
                                                                     trägt dazu bei, die Wirksamkeit von Hilfen für Men-
  • … unterstützt und koordiniert die Aktivitäten der profes-    schen mit Suchtproblemen zu verbessern, u.a. durch die
    sionellen und ehrenamtlichen Präventions- und Hilfean-          Beratung von Einrichtungen und ihre Vernetzung.
    gebote der Mitglieder in Suchtfragen.
                                                                   •…
                                                                     fördert den Aufbau und die Weiterentwicklung von
  • … regt eine kontinuierliche Auseinandersetzung über
                                                                    Hilfen für Menschen mit Suchtproblemen, u.a. durch
    Suchtfragen in der Gesellschaft an, u.a. durch Fachta-
                                                                    Aufbereitung signifikanter Daten für Planungsprozesse,
    gungen und Publikationen sowie durch Präventionsmaß-
                                                                    durch Entwicklung von wirksamen Hilfe- und Präventi-
    nahmen und Öffentlichkeitsarbeit.
                                                                    onskonzepten und Evaluation von Hilfen und Präventi-
  •…
    ist Ansprechpartnerin für Ministerien und Behörden, für      onsmaßnahmen.
   Renten-undKrankenversicherungsträgersowiefürFachver-            •…
                                                                     vertritt die Interessen der Mitglieder gegenüber der
   bände, insbesondere hinsichtlich Planung und Weiterent-          Landesregierung und den Landesbehörden sowie ge-
   wicklung der Suchtprävention und Suchthilfe.                     genüber den Kostenträgern und in der Öffentlichkeit.

                   Jahresbericht 2018                                                                                              7
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
Organisationsstruktur der NLS

    2.		 Organisationsstruktur der NLS

    2.1 Vorstand                                                     Die NLS trat für eine Fortsetzung der finanziellen Unterstüt-
                                                                     zung des Landes für das Thema Mediensucht ein (Projekt
    Der Vorstand der NLS wird von der Mitgliederversammlung          „re:set“) und konnte eine Weiterführung des Projekts „1000
    gewählt und handelt in Vertretung des Vorstandes des LAG         Schätze - Gesundheit und Suchtprävention in der Grund-
    FW e.V. nach außen. Der aktuelle Vorstand der NLS (Amtspe-       schule“ mit der KKH verabreden. Verabschiedet wurde der
    riode 2017 bis 2020) besteht aus:                                NLS-Wirtschaftsplan 2018 (einschließlich notwendiger An-
                                                                     passungen im Laufe des Jahres) und der Verteilerschlüssel
    •	der Vorsitzenden: Frau Popp (AWO)
                                                                     der Regionalmittel 2019 für Niedersachsen für die Sucht-
    •	den beiden gleichberechtigten stellvertretenden            Selbsthilfeförderung der Deutschen Rentenversicherung
        Vorsitzenden:                                                (DRV-Bund).
        Herr Tönsing (CV) und Herr Theisling (Kreuzbund)
                                                                     Zu Beginn des Jahres stand die Suche, Auswahl und Bestel-
    •	und den weiteren Vorstandsmitgliedern:                     lung eines Geschäftsführers auf der Agenda. Mit Wirkung
        Herr Märtz (Freundeskreise), Herr Mühlbrandt (IOGT),         Mai 2018 wurde Herr Cuypers mit dieser Aufgabe betraut;
        Herr Sievers (Paritätischer), Frau Strodtmann (DW).          Frau Henze wurde mit Wirkung September 2018 zur Stell-
                                                                     vertreterin ernannt.
    Die Vorstandsvorsitzende und die beiden Stellvertreter sind
    besondere Vertreter des LAG FW e.V. nach § 30 BGB.

    Der Vorstand der NLS trat in 2018 zu acht Sitzungen zu-
    sammen. Eine Sitzung fand als zweitägige Klausurtagung
    in Etelsen statt. Als externe Gäste bei der Klausurtagung        2.2 Mitgliederversammlung
    waren dabei: die Drogenbeauftragte des Landes, Frau Dr.
                                                                     Die Mitgliederversammlung 2018 der NLS fand am 22. No-
    Brägelmann-Tan, und Frau Lörcher-Straßburg aus dem MS,
                                                                     vember 2018 erneut in den Räumlichkeiten der AOK Nieder-
    außerdem Herr Röhrßen, roehrssen:consult, Moderator.
                                                                     sachsen in Hannover statt.
    Ein wichtiges Thema der Klausurtagung war die inhaltliche
    und strukturelle (Neu-)Ausrichtung bzw. Weiterentwicklung        Frau Popp begrüßte als Versammlungsleiterin und Vorsit-
    der NLS, der Arbeitsbereiche und Strukturen. In zwei Folge-      zende der NLS Frau Lörcher-Straßburg aus dem niedersäch-
    veranstaltungen dazu ging es zum einen darum, neue Ge-           sischen Sozialministerium und Herrn Eng, stellvertretender
    schäftsfelder bzw. künftige Arbeitsbereiche zu identifizieren.   Vorsitzender des LAG FW Niedersachsen e.V., als besondere
    Ein Ergebnis ist die Neubildung eines Referates Suchthilfe       Gäste. Frau Lörcher-Straßburg überbrachte Grüße aus dem
    in 2019 zum Zweck der Stärkung der ambulanten Sucht­hilfe        Sozialministerium an die Mitglieder und den Vorstand und
    und der Öffentlichkeitsarbeit. Ein weiteres ist ein Ausbau       unterstrich die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Mi-
    der Unterstützung der Aktivitäten der Suchtselbsthilfe.          nisterium und NLS. In ihren Ausführungen stellte sie u.a. die
    ­Außerdem wurden die internen Strukturen und die Zusammen-       Kontinuität des Landes im Hinblick auf die Förderung des
     arbeit zwischen Vorstand, Geschäftsführung und Geschäfts­       Suchthilfesystems heraus. Zugleich betonte sie künftige He-
     stelle auf den Prüfstand gestellt.                              rausforderungen, die mit neuen, auch politischen Entwick-
                                                                     lungen und Weichenstellungen verbunden sind. Herr Eng
    Ein weiterer thematischer Schwerpunkt der Vorstands-
                                                                     sprach u.a. über die bewährte Aufgabenteilung zwischen der
    sitzungen im Jahre 2018 war die Finanzierung des Sucht-
                                                                     LAG und NLS und verdeutlichte das gute Miteinander an-
    hilfesystems in Niedersachsen. Mit Unterstützung des LAG
                                                                     hand der vereinten Bemühungen zu Gunsten einer stabilen
    FW e.V. setzte sich die NLS erneut für eine angemessene und
                                                                     Finanzierung der Suchthilfe.
    auskömmliche Finanzierung der Suchtprävention und des
    Suchthilfesystems in Niedersachsen ein. Zu diesem Zweck          Im fachlichen Teil der Versammlung stand der Vortrag mit
    wurde für eine Dynamisierung des Suchthilfeetats in Nie-         Projektpräsentation und Vorstellung der Evaluationsergeb-
    dersachsen geworben und diese beantragt. Beim zuständi-          nisse des durch die KKH geförderten Projektes „1000 Schät-
    gen Ministerium des Inneren wurde für die Erhöhung der           ze - Gesundheit und Suchtprävention in der Grundschule“
    Zuwendung für Glücksspielsuchtprävention und -beratung           durch Frau Henze und Frau Pape als Projektkoordinatorinnen
    geworben und diese beantragt.                                    im Fokus (vgl. Kapitel 3).

8                                                               Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
Organisationsstruktur der NLS

Im Anschluss gaben Frau Popp und der Geschäftsführer, Herr     sächsischen Interessen im BZgA-Länder-Kooperationskreis
Cuypers, einen ausführlichen Überblick über die vielfältige    „Suchtprävention“.
Arbeit der NLS im Jahr 2018. Frau Henze informierte über
die Aktivitäten im Arbeitsbereich Suchtprävention. Herr Cuy-
pers berichtete - stellvertretend für Frau Kuhnt - über den
Arbeitsbereich Glücksspielsuchtprävention und -beratung          Mitarbeitende der Geschäftsstelle in 2018
und Frau Böttger über den Bereich Qualitätsmanagement in         (alphabetisch):
der ambulanten Suchthilfe. Sie informierte außerdem über         •	Angela Böttger - Referentin
das „re:set!“-Projekt Beratung bei exzessivem Medienkon-
                                                                 •	Michael Cuypers - Geschäftsführer (seit Mai)
sum und aus der Arbeit des AK Psychosoziale Betreuung
Substituierter. Frau Popp bedankte sich ausdrücklich bei den     •	Caroline Fortmann - Projektmitarbeiterin
NLS-Vorstandsmitgliedern und insbesondere bei den Mitar-               Suchtprävention
beitenden der Geschäftsstelle für die engagierte Zusammen-       •	Ricarda Henze - stv. Geschäftsführerin, Referentin
und Mitarbeit.                                                       und Landeskoordinatorin für Suchtprävention
                                                                 •	Maike Isfort - Werkstudentin (seit Oktober)
Die Kassen- und Kontenprüfung der NLS für 2017 fand am 7.
November 2018 in der NLS-Geschäftsstelle statt. Die Prüfung      •	Eva Kappel - Verwaltung
durch die amtierenden Prüfer*innen, Frau Frost und Herr          •	Martina Kuhnt - Referentin und Landeskoordinatorin
Meyer, führte zu keinen Beanstandungen. Die Entlastung er-           für Glücksspielsucht - Prävention und Beratung
folgte einstimmig.                                               •	Neela Pape - Projektmitarbeiterin Suchtprävention
                                                                     (seit Mai)
Die Versammlung wählte Frau Brinkmann (Kreuzbund) und
Herrn von Oehsen (Guttempler) zu neuen Kassenprüfern.            •	Silke Quast - Projektmitarbeiterin Glücksspielsucht
Herr Uhlen und Herr Bischof wurden zu stellvertretenden              (November, Dezember)
Kassenprüfern gewählt. Als Termin für die Mitgliederver-         •	Dr. Manfred Rabes - Projektmitarbeiter, beratend
sammlung 2019 wurde der 13. November bekannt gegeben.            •	Jürgen Renken - Verwaltung
                                                                 •	Natalia Schnurka - Projektmitarbeiterin
                                                                     Glücksspielsucht (November, Dezember)

2.3 Geschäftsstelle
Zur Durchführung der Aufgaben unterhält die NLS eine Ge-       Frau Kuhnt koordiniert die Prävention und Beratung bei
schäftsstelle. Diese befindet sich seit 2017 in der Grupen-    Glücksspielsucht als Referentin. Sie betreut das 24-köpfige
straße in Hannover.                                            Netzwerk der für diesen Bereich eingestellten Fachkräfte
                                                               und bildet diesen Kreis regelmäßig fort. Darüber hinaus hält
In der Geschäftsstelle waren Mitte des Jahres sieben
                                                               sie den fachlichen Kontakt zu den Koordinator*innen aus
Mitarbeiter*innen tätig, vier davon in Vollzeit. Hinzu kom-
                                                               den anderen Bundesländern für den Glücksspielsuchtbe-
men zwei Mitarbeiter auf Minijobbasis. Eingerechnet sind
                                                               reich.
Stellenanteile aus der Landeszuwendung des MS für den
institutionellen Haushalt und aus der MI-Finanzhilfe zur Ko-   Frau Fortmann und nach ihrem Ausscheiden (Mutterschutz,
ordinierung des Landesprojekts zur Prävention und Beratung     Elternzeit) - Frau Pape führen als Projektmitarbeiterinnen
bei Glücksspielsucht und eine Teilzeitstelle im Rahmen eines   das Projekt „1000 Schätze - Gesundheit und Suchtpräven-
Drittmittelprojektes.                                          tion in der Grundschule“ weiter. Das im Arbeitsbereich der
                                                               Suchtprävention verortete Projekt wird durch die KKH ge-
Den Bereich der Suchtprävention verantwortet Frau Henze.
                                                               fördert und in veränderter und erweiterter Form bis 2022
Zu diesem Aufgabenbereich gehören u.a. die Koordinati-
                                                               fortgesetzt.
on und die fachliche Betreuung der in den Fachstellen für
Suchtprävention angesiedelten Präventionsfachkräfte, die       Frau Böttger verantwortete das Netzwerk „Qualitäts­
Förderung der Suchtprävention in allen Fachstellen für Sucht   management in der ambulanten Suchthilfe“ zur Qualitäts-
und Suchtprävention in Niedersachsen und die Betreuung         sicherung in den ambulanten Suchthilfe-Einrichtungen. Zu
des regionalen Arbeitskreises Hannover für die betriebliche    diesem Tätigkeitsfeld gehört die Beratung, Schulung und
Suchtprävention. Auf Bundesebene vertrat sie die nieder-       Begleitung ambulanter Fachstellen im Qualitätsmanage-

                  Jahresbericht 2018                                                                                          9
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
Organisationsstruktur der NLS

     ment sowie die Koordination und Moderation der regionalen           sche Unterstützung der NLS-Aufgabenbereiche werden von
     QM-Kreise. Des Weiteren betreute sie den Aufgabenbereich            den Verwaltungskräften in der Geschäftsstelle, Frau Kappel
     der beruflichen (Re-)Integration Abhängigkeitskranker. Sie          und Herr Renken, wahrgenommen. Frau Kappel zeichnet au-
     übernahm außerdem den NLS-Arbeitskreis Psychosoziale                ßerdem für die Abwicklung der Fördermittel der Deutschen
     Betreuung Substituierter und koordinierte das „re:set!“-Pro-        Rentenversicherung (Bund) für die Selbsthilfeverbände und
     jekt zur Mediensuchtberatung.                                       -gruppen verantwortlich.

     Neben den geschäftsführenden Aufgaben betreut und berät             Für die Lohn- und Finanz-Buchhaltung, die Web-Adminis-
     Herr Cuypers die NLS-Organe (Mitgliederversammlung, Vor-            tration (Internet, Homepage), die EDV-Betreuung der IT-
     standssitzungen) und vertritt die NLS auf Bundesebene in            Ausstattung und die statistische Auswertung komplexer
     der DHS und der BAGLS.                                              Erhebungen (z. B. die Niedersächsische Ambulante Suchthil-
                                                                         festatistik) wurden bedarfsorientiert auf Honorarbasis aus-
     Die Beantwortung und der Versand von Verzeichnis- und
                                                                         gewiesene Fachkräfte beauftragt. Ein wichtiges Thema für
     Materialanfragen, die unterstützende Betreuung der NLS-
                                                                         die gesamte Geschäftsstelle war in 2018 die DSGVO.
     Gremien und Fachtagungen sowie die verwaltungstechni-

                                                     LAG FW Niedersachsen e. V.

                                                     Mitgliederversammlung NLS

                                                                Vorstand NLS

                                                              Geschäftsführung
                                                               Geschäftsstelle

                          Prävention & Frühintervention                           Rehabilitation & Teilhabe

                                   AK Präventionsfachkräfte                            AK PSB Substituierter

                                   AK HaLT in Niedersachsen                       AK Langzeiteinrichtungen (CMA)

                              AK Prävention Glücksspielsucht                               AK Selbsthilfe

                          Reg. AK Betriebliche Suchtprävention                           QM-Kreise regional

     Abb. 1: Organigramm der NLS

10                                                                 Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
Schwerpunktthema: Projekt „1000 Schätze “

3. S chwerpunktthema: Projekt „1000 Schätze -
   Gesundheit und Suchtprävention in der Grundschule“
Die Grundschule stellt ein wichtiges Setting für Maßnahmen                               ihre Stärken und Ressourcen begleitet und ganz besonders
der Gesundheitsförderung und Prävention dar. Die Kinder                                  auch in ihrer psychosozialen Entwicklung gefördert werden.
verbringen dort regelmäßig viele Stunden, in denen sie zen-
trale Kulturtechniken erlernen und eine Reihe von Entwick-
lungsaufgaben meistern, die u.a. zu größerer Selbstständig-
keit und dem Ausbau sozialer Kompetenzen außerhalb der                                   1000 Schätze-Programm
Familie führen. Somit hat die Schule, neben der Familie, den
                                                                                         Das 1000 Schätze-Programm4 wurde in einer Pilotphase vom
größten Einfluss auf das gesunde Aufwachsen von Kindern.
                                                                                         01.01.2017 bis zum 31.12.2018 unter Federführung der NLS
Präventionsarbeit im Setting Schule eröffnet die Möglichkeit,
                                                                                         an Grundschulen in Niedersachsen erprobt. Es handelt sich
alle Schüler*innen gleichermaßen zu erreichen und vermei-
                                                                                         dabei um ein Mehrebenenprogramm, das im Auftrag der
det dadurch eine Stigmatisierung von lernschwächeren oder
                                                                                         Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) von Frau Dr. Kuttler,
besonders belasteten Kindern.
                                                                                         Cooptima - Prävention und Gesundheitskommunikation,
Studien zeigen, dass fast jedes vierte Kind im Grundschulalter                           entwickelt wurde. Die NLS implementierte das Programm
ein erhöhtes Risiko für psychische Störungen und Erkrankun-                              mittels eines Multiplikatorenansatzes und verantwortete
gen aufweist. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen,                                die Auswahl, Qualifizierung und fachliche Begleitung der
Kinder aus sozialökonomisch benachteiligten Familien stärker                             geschulten Fachkräfte für Suchtprävention (1000 Schätze-
als Kinder, die in Familien mit mittlerem oder hohem Wohl-                               Trainer*innen). Zudem war sie für die Entwicklung und Erstel-
stand aufwachsen.1 Über die Hälfte der Kinder im Alter von                               lung der umfangreichen Programmmaterialien verantwortlich
7 - 10 Jahren aus Familien mit Migrationshintergrund lassen                              und auch maßgeblich an der Evaluation des Pilotprogramms
sich einem niedrigen sozialen Status zuordnen, während es                                beteiligt.
bei Gleichaltrigen ohne Migrationshintergrund „nur“ jede*r
                                                                                         Die KKH fördert und unterstützt die Entwicklung, Erprobung
Fünfte ist.2 Des Weiteren können über die Schulen Kinder aus
                                                                                         und Verbreitung des Programms auch über die Pilotphase
suchtbelasteten Familien erreicht werden: Expert*innen ge-
                                                                                         hinaus, sodass das Programm erneut in veränderter und
hen davon aus, dass drei Millionen Kinder in Deutschland ei-
                                                                                         erweiterter Form umgesetzt werden kann (Förderung bis
nen alkohol- oder drogenabhängigen Elternteil haben.3 Da die
                                                                                         2022).
Gesundheit und das Gesundheitsverhalten im Kindes- und Ju-
gendalter die Gesundheit im späteren Erwachsenenalter prä-
gen und gleichzeitig die Wurzel von psychischen Erkrankungen
und Suchtproblemen sein können, ist es besonders wichtig,
in den frühen Lebensphasen altersgerechte Maßnahmen zur
Förderung und zum Erhalt der (psychosozialen) Gesundheit
anzubieten. Das 1000 Schätze-Programm wendet sich daher
bewusst an Schüler*innen der ersten Klasse, da der Übergang
vom Kindergarten in die Schule auch durch Unsicherheiten
und neue Belastungen gekennzeichnet ist. In dieser vulnera-
blen Phase der Neuausrichtung sollen die Kinder mit Blick auf                                     Abb. 2: Zielebenen des 1000 Schätze-Programms.

                                                                                         Das 1000 Schätze-Programm ist ein modulares Programm für
1                                                                                        Schüler*innen der ersten Klasse. Die Klassenmodule werden
	Klipker, K., Baumgarten, F., Göbel, K., Lampert, T. & Hölling, H. (2018). Psychische
  Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland - Querschnittergeb-        von den in drei Workshops geschulten Lehrkräften durchge-
  nisse aus KiGGS Welle 2 und Trends. Journal of Health Monitoring. 3(3). Berlin.
2                                                                                        führt und fördern Lebenskompetenzen (z. B. soziale Kom-
	Bergmann, E. (Hrsg.). (2008). Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des
  Bundes: Lebensphasenspezifische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen                petenzen, Problemlösekompetenz) sowie Bewegung und
  in Deutschland. Bericht für den Sachverständigenrat zur Begutachtung der Ent-
  wicklung im Gesundheitswesen. Berlin: Robert Koch-Inst.                                Achtsamkeit. Zudem umfasst das 1000 Schätze-Programm
3
	Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung (2018). Drogen- und Suchtbericht             Module auf Ebene der Eltern, Lehrkräfte und Schule als Le-
  2018. Berlin: Bundesministerium für Gesundheit.
4                                                                                        benswelt. Den roten Faden aller Module bildet der Blick auf
	Vgl. 1000 Schätze-Abschlussbericht. Erhältlich auf Anfrage bei der NLS:
  info@nls-online.de.                                                                    die Ressourcen und Stärken.

                          Jahresbericht 2018                                                                                                             11
Organisationsstruktur der NLS

     Die Ziele des                                                   Evaluation
     1000 Schätze-Programms:                                         Das 1000 Schätze-Programm wurde in der Pilotphase an
     Zielebene Schüler*innen:                                        13 Schulen mit 26 ersten Klassen (ca. 530 Schüler*innen)
                                                                     in sieben unterschiedlichen Regionen Niedersachsens ge-
     •	Stärkung der Lebenskompetenzen
                                                                     testet und in dieser Zeit auf allen Ebenen evaluiert. Hierzu
     •	Förderung von Bewegung und Achtsamkeit
                                                                     wurden die 1000 Schätze-Trainer*innen, die Schulleitun-
     •	besondere Berücksichtigung von Kindern aus                gen, die Lehrkräfte und Eltern befragt. Die Auswertung
         suchtbelasteten Familien                                    der Ergebnisse erfolgte durch Herrn Borchert, Fa. Monitor.
     •	Einbezug aller Kinder                                     Aufgrund von Personalfluktuation und der verzögerten Ge-
                                                                     nehmigung eines Befragungsinstrumentes haben sich nicht
                                                                     alle Schulen an der gesamten Evaluation beteiligt, wodurch
     Zielebene Elternhaus (Elterntreffen):
                                                                     sich die Anzahl der Rückmeldungen bei den eingesetzten
     • Kontakt zwischen Schule und Elternhaus fördern
                                                                     Instrumenten unterscheidet.
     •	Austausch zwischen den Eltern anregen
                                                                     Sechs der zehn teilnehmenden Schulen liegen in einem
     •	Blick der Eltern vermehrt auf die Stärken
                                                                     sozialen Brennpunkt. Insgesamt betrug der Anteil der
         ihrer Kinder lenken
                                                                     Kinder mit Migrationshintergrund 46%, der Anteil der
     •	elterliche Erziehungskompetenzen stärken
                                                                     Schüler*innen ohne oder nur mit geringen Deutschkennt-
                                                                     nissen 13%, der Anteil der Schüler*innen mit besonderem
     Zielebene Lehrkräfte und andere                                 Förderbedarf 7,3%. In diesen drei Kategorien ist die unter-
     pädagogische Fachkräfte in der Schule:                          suchte Stichprobe repräsentativ für die Zusammensetzung
     •	Qualifizierung der Lehrkräfte im Bereich der              der Schülerschaft an den beteiligten Schulen.
         psychosozialen Gesundheitsförderung
                                                                     Die zu 1000 Schätze-Trainer*innen qualifizierten Fachkräfte
     •	Qualifizierung der Lehrkräfte zur Problematik             für Suchtprävention bewerteten das Train-The-Trainer-Kon-
         „Kinder suchtkranker Eltern“                                zept, die Schulungen, ihre Rolle in der Begleitung von Grund-
     •	Kompetenzerweiterung in ressourcenorientierter            schulen sowie das Programm und die Materialien (sehr)
         Gesprächsführung                                            positiv. Das 1000 Schätze-Programm wurde als eine sinn­
                                                                     volle Ergänzung des Angebotes von Präventionsfachstel-
     Zielebene Schule als Lebenswelt:                                len und als Mehrwert für die Grundschulen empfunden.
                                                                     ­Kritische Rückmeldungen erhielt der in der Entwicklungs-
     •	Gesundheitsförderung strukturell verankern
                                                                      phase dicht gedrängte Zeitplan für die Akquise von Schu-
     •	Ressourcen und Stärken der Schule sichtbar machen,
                                                                      len und die Vorbereitung und Implementierung des Pro-
         ggf. weiterentwickeln und ausbauen
                                                                      gramms. Auch die drei Lehrkräfte-Workshops wurden
     •	Ausbau der Vernetzung im Sozialraum                        teilweise als zu kompakt eingeschätzt und sollten mehr
     • Lehrergesundheit stärken                                       interaktive Elemente beinhalten.

                                                                                          Prozessbewertung
                                                                                      durch Präventionsfachkräfte
                                                                                                 (Mittelwerte; n= 8)
                                                                                                Material war gut                                     4

                                                                                            Zeitplan war sinnvoll                      2

                                                                           Programm in Arbeitsalltag integrieren                                         4,1

                                                                                     Unterstützung war hilfreich                                               4,6

                                                                       Ergänzungsmanual hat sinnvoll unterstützt                               3,7

                                                                                   Vorbereitung war zielführend                                3,8

                                                                                                                    stimme 1       2       3    4 stimme
                                                                                                                    gar nicht zu                   voll zu

                                                                                                                                                         Abb. 3

                                                                     Abb. 3: Präventionsfachkräfte bewerten den Umsetzungsprozess des Programms.

12                                                              Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
Schwerpunktthema: Projekt „1000 Schätze “

Die Schulleitungen und Lehrkräfte sahen die drei Qualifizie-                         der CD aufgrund der Tonlage der Lieder nicht immer einfach
rungsworkshops als ausreichende und gute Vorbereitung                                umzusetzen war. So wurde u. a. kritisiert, dass der Gesang
für die Programmumsetzung im Unterricht an. Als beson-                               zu tief für Kinder sei. Manche Liedtexte wurden als zu lang
derer Mehrwert wurde die Fortbildung zu den Unterstüt-                               und zu schwierig bewertet. Daraus lässt sich schließen, dass
zungsmöglichkeiten für Kinder aus suchtbelasteten Fami-                              die Arbeit mit den Liedern methodisch gut funktioniert, die
lien empfunden. Die Begleitung durch die Trainer*innen                               Inhalte der CD und die Aufnahme des Gesangs aber noch op-
bewerteten die Lehrkräfte an den Schulen generell als                                timiert werden können.
überaus hilfreich und unterstützend, ganz besonders im
                                                                                     Die Inhalte und Umsetzung der Klassenmodule haben sich
Umgang mit dem Thema einer (vermuteten) elterlichen
                                                                                     im Programm bewährt. Nach der Einschätzung der Klassen-
Suchterkrankung.
                                                                                     lehrkräfte unterstützen die Klassenmodule das Erreichen
                                                                                     der Programmziele. Zudem berichteten die Lehrkräfte, dass
                                                                                     die Arbeit mit dem Programm den Kindern und ihnen selbst
              Workshop 1: Bewertung durch                                            Spaß gemacht habe und der Einbezug aller Kinder bei den
                teilnehmende Lehrkräfte                                              meisten Modulen vollständig gelungen sei. Allerdings haben
                           (Mittelwerte; n= 75)                                      einige der Lehrkräfte aus zeitlichen und organisatorischen
                                                                                     Gründen nicht alle Klassenmodule umgesetzt.
       Überblick über Programm erhalten                                    4,2

        Workshops haben gut vorbereitet                             3,82

                Material ist ansprechend                            3,89

      motiviert mit Programm zu arbeiten                             3,96
                                                                                                          Lehrkräfte bewerten
                 Material gut strukturiert                            4,07
                                                                                                       die Umsetzung der Module
                                             stimme 1       2   3   4 stimme
                                             gar nicht zu              voll zu                                   (Mittelwerte; n= 16)
                                                                            Abb. 4
                                                                                                      Materialien haben entlastet                             4,13

                                                                                      Vorbereitung durch Workshops war zielführend                                 4,31
Abb. 4: Bewertung des Workshops 1 durch die teilnehmenden Lehrkräfte.
                                                                                           Unterstützung durch PFK war hilfreich                                    4,56

                                                                                               Begleitung durch PFK war hilfreich                            4,0

                                                                                                                                     stimme 1       2   3   4 stimme
Die Programm-Materialien für die Schulen (1000 Schätze-                                                                              gar nicht zu              voll zu

Box, Manual) bewerteten die Lehrkräfte als sehr gut aufbe-
                                                                                                                                                               Abb. 6
reitet, entlastend und haltbar.
                                                                                     Abb. 6: Die Lehrkräfte bewerten die Umsetzung der Module.

         Lehrkräfte bewerten die Materialien                                         Auf Ebene der Eltern bietet das 1000 Schätze-Programm
                           (Mittelwerte; n= 16)                                      zwei 1000 Schätze-Elterntreffen. Dabei soll der Kontakt zur
                                                                                     Schule und zwischen den Eltern angeregt und gefördert, der
                    haben mich entlastet                              4,13

                                                                           4,4
                                                                                     Blick auf die Stärken der Kinder geschärft und die elterlichen
             Nutzbarkeit der Materialien
              Haltbarkeit der Materialien                                  4,33      Erziehungskompetenzen gestärkt werden. Die Atmosphäre
      Box bleibt nach Programm in Klasse                            3,88             der Elterntreffen beschrieben die Lehrkräfte als angenehm.
                                             stimme 1       2   3   4 stimme         Zudem hätten die Treffen zu einem intensiven Austausch der
                                             gar nicht zu              voll zu
                                                                                     Eltern beigetragen. Obwohl die Organisation von Elterntref-
                                                                            Abb. 5
                                                                                     fen teilweise als (zu) aufwändig erachtet wurde, lohnte sich
Abb. 5: Die Lehrkräfte bewerten die Materialien des 1000 Schätze-Programms.          diese sowohl aus Sicht der Lehrkräfte als auch aus Sicht der
                                                                                     Eltern (s. u.).

Auch die 1000 Schätze-CD hat sich im Klasseneinsatz be-                              Als ein wesentlicher Erfolg des 1000 Schätze-Programms
währt. Die CD wurde für das 1000 Schätze-Programm ent-                               kann die Zunahme an Sensibilität und Sicherheit der Lehr-
wickelt und thematisiert die Programminhalte auf kindge-                             kräfte im Umgang mit Kindern aus suchtbelasteten Familien
rechte Weise. Bei der Arbeit mit der CD konnten sich die                             betrachtet werden. Abbildung 6 zeigt, dass zum ersten Erhe-
Schüler*innen überwiegend gut beteiligen und die Lieder                              bungszeitpunkt im Januar 2018 noch einige Lehrkräfte unsi-
haben das Erreichen der Programmziele weitgehend unter-                              cher waren, ob ein Kind aus der Klasse aus einem suchtbe-
stützt. Allerdings hat sich auch gezeigt, dass die Arbeit mit                        lasteten Elternhaus kommt. In der zweiten Erhebung (August

                          Jahresbericht 2018                                                                                                                               13
Schwerpunktthema: Projekt „1000 Schätze “

     2018) ist diese Zahl auf null gesunken. An einigen Schulen                                                                        Ausblick
     wurde der Umgang mit Kindern aus suchbelasteten Familien
                                                                                                                                       Die Evaluation hat gezeigt, dass das 1000 Schätze-Programm
     als Folge des 1000 Schätze-Programms generell verändert.
                                                                                                                                       im Hinblick auf die Programminhalte, Materialien, Umset-
     Die empfohlene Vorgehensweise, u. a. zu systematischer
                                                                                                                                       zung und Vermittlung der Inhalte sowohl bei den Schullei-
     Beobachtung, kollegialem Austausch und einer intensiveren
                                                                                                                                       tungen als auch bei den anderen pädagogischen Fachkräften
     Kooperation mit Beratungsstellen, wurde dabei in den schu-
                                                                                                                                       der Schule, bei Eltern und Schüler*innen gut ankommt und
     lischen Alltag integriert.
                                                                                                                                       die anvisierten Ziele größtenteils erreicht werden. Allerdings
                                                                                                                                       ist die Integration aller Programmbausteine in den Schulall-
                                                                                                                                       tag nur an wenigen Schulen gelungen. Die Förderung des
                  Lehrkräfte vermuten Suchterkrankung
                                                                                                                                       1000 Schätze-Programms durch die KKH über die Pilotpha-
                (Anzahl; n= 18 (Januar bis Juli); n= 15 (August)
                                                                                                                                       se hinaus ermöglicht es, an diesen Punkten anzusetzen und
                       n n = 18 (Januar bis Juli)                                                                                      das Programm auf Grundlage der Evaluationsergebnisse zu
                       n n = 15 (August)
                                                                                                                                       überarbeiten. Hier stehen die methodisch-didaktischen Ele-
                10                                                                                                                     mente sowie die Rahmenbedingungen an den Schulen im
                                                 8                                                     8
                  8                     7                                     7                                                        Vordergrund, insbesondere (1) die stärkere Unterstützung
                  6
                                                                                                                                       der Schulen bei der Stärkeanalyse und die Einführung struk-
                  4
                                                                       3
                  2
                                                                                                                                       tureller Maßnahmen, (2) die Flexibilisierung der Programm-
                  0                                                                                         0                          Struktur und -Umsetzung sowie (3) die Unterscheidung von
                                            ja                             nein                     weiß nicht
                                                                                                                                       verbindlichen und optionalen Qualifizierungsangeboten für
                                                                                                                         Abb. 7
                                                                                                                                       die Lehrkräfte und die weiteren pädagogischen Fachkräfte
     Abb. 7: Lehrkräfte vermuten eine Suchterkrankung der Eltern. Vergleich der fort-                                                  an den Schulen. Zudem werden die Workshops konzeptionell
     laufenden Befragung während des Programmverlaufs und zur Abschlussbefragung.                                                      angepasst, um den teilweise etwas gedrängten Zeitplan zu
                                                                                                                                       entlasten. Für einige Module werden optional einsetzbare
     Auf Ebene der Eltern hat sich gezeigt, dass sich die Mehrzahl                                                                     einfachere Varianten entwickelt und die Materialien (u.a.
     der Eltern gut über das Programm informiert fühlten, dass es                                                                      1000 Schätze-Box, Programm- und Trainermanual und Lied-
     sie bei der Beachtung der Stärken ihres Kindes unterstütze                                                                        CD) überarbeitet.
     und dass sich der Besuch der Elterntreffen für sie gelohnt
                                                                                                                                       In Abstimmung mit der Auftraggeberin (KKH) ist geplant,
     habe. Viele wünschten sich weitere Treffen dieser Art. Die
                                                                                                                                       das 1000 Schätze-Programm nach der Überarbeitungspha-
     positive Bewertung der Treffen war bei den Eltern mit Mig-
                                                                                                                                       se in Niedersachsen noch weiter zu verbreiten und in einem
     rationshintergrund teilweise signifikant stärker ausgeprägt.
                                                                                                                                       weiteren Bundesland neu zu implementieren. Damit ist die
                                                                                                                                       Umsetzung des aktualisierten Programms ab dem Schuljahr
                                                                                                                                       2020/2021 möglich. Neue und erfahrene 1000 Schätze-
                            Eltern bewerten Elterntreffen                                                                              Trainer*innen werden hierzu im Rahmen eines Zertifizie-
       (Mittelwerte; Nicht-Migranten = 113; Migranten = 45)
                                                                                                                                       rungs- und Rezertifizierungskonzeptes geschult.
                       n Nicht-Migranten = 113
                       n Migranten = 45
             trifft
         genau zu
                                 2,64            2,66 2,64          2,71                                               2,64
                                                                                         2,56   2,51 2,56
                                                                                  2,43
                                                             2,29
                          2,16                                                                                  2,16
                  2

                  1

              trifft
       gar nicht zu       hat sich          Atmosphäre       Themen               Austausch     verbessert  wünsche
                          gelohnt            angenehm        wichtig              anregend         den      weiteres
                          p< 0,01                            p< 0,01                             Kontakt Treffen p< 0,01

                                                                                                                         Abb. 8

     Abb. 8: Bewertung der Elterntreffen nach Migrationshintergrund der Eltern.

14                                                                                                                                Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
Prävention, Frühintervention und Beratung

4.        Prävention, Frühintervention und Beratung
4.1	Suchtprävention                                                        punkt auf folgenden, zum Teil neuen Programmen und Pro-
     in Niedersachsen                                                       jekten, die von der NLS initiiert und/oder koordiniert wurden:

Das Land Niedersachsen fördert 20 Fachstellen für Suchtprä-                 • Net-Piloten - Durchklick mit Durchblick
vention, die der Freien Wohlfahrtspflege angehören. An drei                                          Net‐Piloten ist ein evaluiertes Peer‐
weiteren Standorten haben die Landkreise die Finanzierung                                            Pro­jekt für Schulen. 14‐ bis 18‐jähri-
übernommen bzw. finanzieren die jeweiligen Fachstellen                                               ge Schüler*innen aller Schulformen
eine umfassendere suchtpräventive Arbeit aus dem Haushalt                                            werden in einer 20‐stündigen Aus-
der Einrichtung durch Eigen- bzw. Drittmittel. Eine weitere                                          bildung zu Net-Piloten fortgebildet.
Fachstelle für Suchtprävention ist in einer kommunalen Ein-                 Ihre Aufgaben bestehen darin, jüngeren Mitschüler*innen
richtung angesiedelt (Jugendamt). Insgesamt findet in Nie-                  Informationen zur Computer‐ und Internetnutzung zu geben,
dersachsen in 21 Städten und Landkreisen in 24 Fachstellen                  deren Risiken und Wirkungen sowie den verantwortungsvol-
umfassende suchtpräventive Arbeit mit speziellen Fachkräf-
                                                                            len Umgang damit zu vermitteln. Jugendliche sollen früh für
ten statt. Die NLS unterstützt diese Arbeit durch Koordinati-
                                                                            eine verantwortungsvolle Nutzung sensibilisiert werden, um
on, Materialerstellung, Konzept- und Projektentwicklung so-
                                                                            problematischem Medienkonsum entgegenzuwirken. Neben
wie Evaluation und regelmäßigen Fortbildungen.
                                                                            einem positiven Einfluss auf das Schulklima trägt das Projekt
Die NLS befördert darüber hinaus die suchtpräventive Ar-                    auch zu einer suchtpräventiven Haltung im Schul‐ und Fami-
beit in den Fachstellen für Sucht, bei denen keine speziel-                 lienalltag bei. Familien partizipieren aktiv an diesem Prozess
le Fachkraft gefördert wird. Projekte, Arbeitsmaterialien                   beispielsweise durch themenspezifische Elternabende. Durch
der NLS und Fortbildungen können in der Regel von allen                     die Förderung der BZgA wurden im Rahmen einer zweitägi-
Mitarbeiter*innen der Fachstellen für die präventive Arbeit                 gen Schulung im Juni 13 Fachkräfte aus den Fachstellen und
genutzt werden.                                                             6 pädagogische Mitarbeiter*innen aus niedersächsischen
                                                                            Schulen in dem Programm durch den Programmentwickler
Die NLS hat 2018 das Konzept zur Qualitätssicherung in den
                                                                            Herrn Pauly, update, Fachstelle für Suchtprävention, Bonn,
Fachstellen für Suchtprävention zum 3. Mal überarbeitet, ak-
                                                                            geschult. Die Fachkräfte haben im Anschluss Schulen für die
tualisiert und neu herausgegeben. Neben den bekannte Qua-
                                                                            Umsetzung dieses Programms akquiriert.
litätsdimensionen wie Struktur-, Prozess- und Ergebnisquali-
tät wurden die Konzept- und Planungsqualität berücksichtigt.
Darüber hinaus wurde der Umgang mit der Evidenzbasierung                    •	SKOLL / SKOLL-SPEZIAL
in der Suchtprävention und das Modell des Wirksamkeits-                        - Selbstkontrolltraining
nachweises über Wirkfaktoren und Wirkungsketten darge-
stellt. Des Weiteren befasst sich das Konzept mit konkreten                 SKOLL ist ein suchtmittelübergreifender Ansatz der Frühinter-
Qualitätsstandards der suchtpräventiven Arbeit, der fachli-                 vention für Jugendliche und Erwachsene. Ausgehend von dem
chen und persönlichen Qualifikation der Fachkräfte sowie mit                Gedanken, dass es schwer ist zu planen, wie man woanders
der Integration des Konzeptes in das Qualitätsmanagement                    hinkommen soll, wenn man nicht weiß, wo man sich befindet
der Fachstellen für Sucht und Suchtprävention. Als Teil der                 (nach Miller & Rollnick), will SKOLL genau diese Orientierung
Planungsqualität findet die etablierte „Zielorientierte Projekt-            mittels der Analyse der eigenen riskanten Verhaltensweisen
und Maßnahmenplanung“, kurz: ZOPP, ebenfalls Berücksich-                    und der Stärkung der Eigenverantwortung vermitteln. Durch
tigung im Konzept. Das Konzept ist über die NLS zu beziehen                 die Kombination aus Wissensvermittlung, praktischem Trai-
oder über die Homepage herunterladbar.1                                     ning und Techniken des Selbstmanagements wird während
                                                                            des evaluierten Programms, das über 10 Wochen einmal wö-
In den vergangenen Jahren hat die NLS immer mehr Projek-
                                                                            chentlich stattfindet, lösungs- und zukunftsorientiertes Den-
te und Programme nachhaltig entwickelt oder übernommen
                                                                            ken bei den Kursteilnehmenden gefördert.
und eingeführt, die von vielen Fachkräften vor Ort umgesetzt
werden. Die NLS arbeitet kontinuierlich an einer fortlaufen-                Die NLS hat im Oktober in Kooperation mit dem Caritasver-
den Projektkoordinierung. Im Berichtsjahr lag der Schwer-                   band Osnabrück sieben Fachkräfte aus Sucht- und Jugendhil-
                                                                            feeinrichtungen, die mit Problemen des riskanten Konsums
1
                                                                            von Jugendlichen und Erwachsenen konfrontiert sind, zu
	https://nls-online.de/home16/index.php/praevention/suchtpraevention-in-
  niedersachsen                                                             SKOLL/SKOLL-SPEZIAL-Trainer*innen geschult. SKOLL-SPEZI-

                       Jahresbericht 2018                                                                                                      15
Prävention, Frühintervention und Beratung

     AL ist eine Variante des SKOLL-Programms und richtet sich an     2018 wurden die „JugendFilmTage. Nikotin und Alkohol -
     Menschen, die sich gezielt mit einem risikoarmen Umgang          Alltagsdrogen im Visier“ in Hannover, Herzberg, Hildesheim
     mit Alkohol auseinandersetzen möchten. SKOLL-SPEZIAL-            und Wilhelmshaven durchgeführt. Insgesamt haben 37
     Kurse sind im Rahmen des Präventionsgesetzes (§ 20 SGB V)        Schulen mit 85 Klassen und ca. 2.300 Schüler*innen an den
     förderfähig.                                                     Veranstaltungen teilgenommen.

     • Digitale Medien: Chancen und Risiken.
        Lernarrangement für die Jahrgangsstufen 7-10                  •	1000 Schätze - Gesundheit und
                              Die Lernarragements sind umfang-          ­Suchtprävention in der Grundschule
                              reiche Suchtpräventionsmaterialien      Das 1000 Schätze-Programm
                              für die schulische Präventionsarbeit    wurde im Rahmen einer Pilot-
                              in der Sekundarstufe I. Sie beinhal-    phase bis zum 31.12.2018
                              ten interaktive Methoden für den        in Niedersachsen erprobt,
                              Klassenverband, projektorientierte      von der Niedersächsischen
     Aufgaben sowie zahlreiche Unterrichtswerkstätten. So ge-         Landesstelle für Suchtfragen koordiniert und in Kooperation
     lingt eine zielführende Präventionsarbeit, die sich binnendif-   mit Herrn Borchert, Fa. Monitor, evaluiert. In sieben nieder-
     ferenziert und substanzorientiert leicht umsetzen lässt.         sächsischen Regionen wurde es von acht Präventionsfach-
     Das Lernarrangement „Digitale Medien“ wurde vom Sucht-           kräften an 13 Schulen durchgeführt. Das Programm wurde
     präventionszentrum Hamburg und Institut für Qualitätsent-        von Frau Dr. Kuttler, Cooptima, entwickelt und wird von der
     wicklung an Schulen Schleswig-Holstein entwickelt und 2018       Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) unterstützt. Im An-
     vollständig überarbeitet und aktualisiert. Im Rahmen einer       schluss an die Pilotphase wird es ab dem 01.01.2019 in ei-
     Vereinbarung können die niedersächsischen Fachkräfte nach        nem fast vierjährigen Rollout-Projekt weiter fortgeführt und
     einer Schulung mit den Materialien arbeiten und sie im Rah-      ausgeweitet werden (vgl. Kap. 3).
     men eines Multiplikator*innenansatzes verbreiten. Im Fach-
     kräfte-Arbeitskreis (vgl. Kapitel 4.1.2) wurden die bereits
     mit der alten Auflage arbeitenden Fachkräfte in die neuen
     Aspekte des Lernarrangements eingeführt. 2019 wird eine
     umfangreichere Fortbildung für neue Fachkräfte angeboten,
     die dann auch die dann aktualisierte Fassung des Lernarrage-
     ments „Nikotin - Alkohol - Cannabis“ beinhaltet.

     Die Materialien werden nur nach einer Fortbildung abge­
     geben.
                                                                      • Landesweite Koordinierung und Vernetzung
                                                                         des Alkoholpräventionsprojektes HaLT -
                                                                         Hart am LimiT in Niedersachsen
     •	JugendFilmTage in Niedersachsen -                             Die NLS begleitet und unterstützt seit 2009 24 HaLT-Regionen,
       Verstetigung auf Landesebene                                   die die Qualitätsvoraussetzungen für die Abrechnung mit
     Seit 2017 stellt                                                 der Gesetzlichen Krankenkasse erfüllen, sowie interessierte
     die NLS im Rah-                                                  Regionen bei der Umsetzung des Projektes. Im Berichtsjahr
     men des von                                                      hat ein Landesnetzwerktreffen mit 16 Teilnehmer*innen
     der BZgA initi-                                                  stattgefunden. Die NLS erstellt jährlich in der Regel auf der
     ierten Verste-                                                   Grundlage der in Dot.sys-dokumentierten Daten den HaLT-
     tigungsprozesses die „JugendFilmTage. Nikotin und Alko-          Jahresbericht, wobei für das Berichtsjahr erneut mit einer
     hol - Alltagsdrogen im Visier“ zur Verfügung. Interessierte      Behelfsdokumentation gearbeitet werden musste (vgl. Kap.
     Regionen im Land können selbständig die JugendFilmTage           4.1.1).
     durchführen und sich alle dafür benötigten Materialien bei       Die NLS beteiligt sich aktiv an der bundesweiten Vernetzung
     der NLS ausleihen. Für den Zeitraum vom 01.01.2017 bis           und sorgt für den Wissens- und Informationstransfer. Insbe-
     zum 31.12.2019 fördern die Sparkassen in Niedersachsen           sondere im Berichtsjahr war diese Arbeit sehr intensiv, da
     aus Mitteln der Lotterie Sparen+Gewinnen den Einsatz und         auf Bundesebene für 2019 eine Umstrukturierung der Pro-
     die Durchführung des Angebots mit einer Sockelförderung.         jektförderung über das GKV - Bündnis für Gesundheit und

16                                                               Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
Prävention, Frühintervention und Beratung

der BZgA geplant wurde. Darüber hinaus fand in diesem                               wurden in einem Markt der Möglichkeiten acht Projekte und
Rahmen eine Standortanalyse statt, an der die NLS und viele                         Programme für Kinder aus suchtbelasteten Familien vorge-
HaLT-Standorte teilgenommen haben. Insgesamt hat die                                stellt und diskutiert.
Landeskoordinatorin neben vielen fachlichen Arbeiten an
drei HaLT-Bundesnetzwerktreffen und an einem HaLT-Begleit­
                                                                                    Weitere Aktivitäten neben der Koordinierung der Suchtprä-
kreistreffen im Berichtsjahr teilgenommen.
                                                                                    vention (vgl. Kap. 4.1.2) im Bereich der Suchtprävention der
Informationen online unter www.halt-in-niedersachsen.de                             NLS:
und www.halt.de
                                                                                    •	Gemeinsam mit der damaligen Landesdrogenbeauftrag-
Darüber hinaus setzen die Fachkräfte für Suchtprävention                              ten, Frau Lörcher-Straßburg: Darstellung der suchtpräven-
verschiedenste von der NLS koordinierte Projekte und Pro-                             tiven Arbeit in den Strukturen des Sozialministeriums und
gramme um:                                                                            der NLS auf dem Dialogforum Prävention, das die nieder-
                                                                                      sächsischen Sozialversicherungsträger und das Nieder-
• starKids - starke Kinder von Anfang an
                                                                                      sächsische Sozialministerium im Zuge der Landesrahmen-
• BASS - Bausteinprogramm Schulische Suchtprävention                                  vereinbarung zur Umsetzung des Präventionsgesetztes
• KlarSicht-MitmachParcours in der Kofferversion                                      gebildet haben.
• Tom & Lisa - Alkoholpräventionsworkshop                                           •	Die Studie des KfN „Prävention und Hilfe bei stoffgebun-
• ALFRED - Der grüne Koffer (Cannabisprävention)                                       denen und stoffungebundenen Suchterkrankungen in Nie-
• Prev@WORK®                                                                           dersachsen“ wurde im Berichtsjahr erneut mit der Teilnah-
                                                                                       me am Konsentierungstreffen unterstützt.2
•	Trampolin. Kinder aus suchtbelasteten Familien
  entdecken ihre Stärken                                                            Die Referentin für Suchtprävention ist darüber hinaus auf in-
•	MOVE - Motivierende Kurzintervention (Koordination:                              ternationaler, Bundes- und Landesebene vielfältig vernetzt.
   Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen)                                         Sie arbeitet in folgenden regelmäßig tagenden Arbeitskrei-
                                                                                    sen und Foren mit:

                                                                                    •	
                                                                                      Forum Suchtprävention (jährliche Veranstaltung mit
• T agung „Professionalisierung kommunaler
                                                                                      Teilnehmer*innen aus Österreich, der Schweiz, Luxem-
   Alkohol­prävention: Kinder aus suchtbe-
                                                                                      burg, Lichtenstein und Deutschland)
   lasteten Familien - inte­grierte kommunale
   Präventionsstrategien als Chance?“                                               •	BZgA-Länder-Kooperationskreis Suchtprävention

Seit 2014 ist die NLS gemeinsam mit dem Landesjugendamt,                            •	BZgA-AK „Dot.sys“
dem Landespräventionsrat, der Landesstelle Jugendschutz                             •	BZgA-AK „Transfer der JugendFilmTage in die Bundesländer“
und der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie
                                                                                    •	Nordverbund suchtpräventiver Fachstellen
für Sozialmedizin e.V. Mitveranstalterin der Tagungsreihe
„Professionalisierung kommunaler Alkoholprävention“, die                            •	HaLT-Bundesnetzwerk (HaLT Service Center, Villa Schöpflin
sich im Berichtsjahr am 13. September mit den Möglichkei-                              - Zentrum für Suchtprävention, Lörrach)
ten und Grenzen der integrierten kommunalen Präventions-
                                                                                    •	AK „Professionalisierung kommunaler Alkoholprävention“
strategien befasst hat, um Kinder aus suchtbelasteten Fami-
                                                                                       in Niedersachsen (s.o.)
lien systematisch und präventiv zu erreichen. Hierzu gab es
zwei Vorträge von Frau Dr. Richter-Kornweitz, LVG & AfS e.V.,                       Die NLS ist darüber hinaus Ansprechpartnerin in Niedersach-
und Frau Prof. Dr. Bröning, Medical School Hamburg. Neben                           sen für NACOA Deutschland - Interessenvertretung für Kin-
dem Hinweis auf vorhandene kommunale Netzwerk-Ansätze                               der aus Suchtfamilien e.V.

2
	Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (Hrsg.). (2018). Präven-
  tion und Hilfe bei stoffgebundenen und stoffungebundenen Suchterkrankun-
  gen in Niedersachsen. Abschlussbericht für das Niedersächsische Ministerium
  für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Autoren: Rehbein, F., Weber, J.,
  Kühne, M., Boll, L., Forschungsbericht Nr. 138. Hannover: KfN.

                        Jahresbericht 2018                                                                                                          17
Prävention, Frühintervention und Beratung

     4.1.1 Die Arbeit der Fachstellen                               Insgesamt standen 14 verschiedene Multiplikator*innen-
                                                                     Kategorien zur Verfügung, die über alle Maßnahmen 1.910
            2018 - Maßnahmenüberblick                                Mal angeklickt wurden, wobei Mehrfachnennungen
     In der Regel dokumentierten die Fachkräfte für Suchtpräven-     möglich waren. Die größte Multiplikator*innengruppe
     tion sowie die Fachkräfte, die im Rahmen des HaLT-Projektes     sind schulische pädagogische Mitarbeiter*innen. So
     arbeiten, ihre Maßnahmen mit dem von der BZgA und den           wurden in 11,3% aller Maßnahmen Lehrkräfte bzw.
     Länderkoordinator*innen initiierten und bundesweit genutz-      Schulsozialarbeiter*innen erreicht (375 Maßnahmen). 7%
     ten Online-Dokumentationssystem Dot.sys 3.0. Die Auswer-        der Gesamtmaßnahmen sprachen Eltern und Familienmit-
     tung, die auf Fachstellen-, Landes- und Bundesebene mög-        glieder (als Multiplikator*innen) an und 6,5% richteten sich
     lich war und durchgeführt wurde, war leicht zu handhaben.       an Beschäftigte in der Kinder- und Jugendhilfe. Je ca. 5%
     Allerdings konnte auch im Jahr 2018 das Dot.sys- Dokumen-       aller Maßnahmen arbeiteten mit Peers sowie mit Beschäf-
     tationssystem nicht genutzt werden, da das Programm über-       tigten in der Kommune und öffentlichen Verwaltung.
     arbeitet und von einem neuen Anbieter neu programmiert
     werden musste.                                                  Als Endadressat*innen wurden in 44,8% aller Maßnahmen
                                                                     Kinder und Jugendliche erreicht. 20,6% der Maßnahmen
     Die Fachkräfte dokumentierten ihre Maßnahmen aus diesem         wurden in den Kategorien „(Probier-)Konsument*innen“
     Grund im Rahmen einer Behelfsdokumentation in vorberei-
                                                                     und 15,3% „konsumerfahrene Jugendliche/Erwachsene“
     teten Excel-Tabellen, die die bekannten Dokumentationska-
                                                                     erfasst. 6,2% der Maßnahmen richteten sich an Eltern und
     tegorien enthielten. Die Auswertung dieser Daten gestaltet
                                                                     Familienangehörige. 17,2% der Maßnahmen erreichten
     sich sehr aufwendig und kann nicht in gewohnter Form statt-
                                                                     acht weitere Zielgruppen wie z. B. betrieblich Beschäftigte
     finden. Dennoch kann ein allgemeines Bild der Arbeit darge-
                                                                     und Auszubildende, aber auch sozial Benachteiligte, straf-
     stellt werden. Ab 2019 können wieder alle Maßnahmen mit
                                                                     fällige Jugendliche und Erwachsene, und Migrant*innen
     dem neuen Dot.sys- Programm - Dot.sys 4.0 - dokumentiert
                                                                     sowie die Gesamtbevölkerung (Mehrfachnennungen waren
     werden.
                                                                     möglich).
     Im Rahmen dieser Auswertung wurden die Dokumentationen
     von 40 Fachstellen/Einrichtungen berücksichtigt, die sich       Schwerpunktmäßig wurden - bezogen auf alle Maßnahmen -
     ­folgendermaßen aufgliedern:                                    Jugendliche (49,6%), Kinder (18,5%) und junge Erwachsene
     • 20 landesgeförderte Fachstellen für Suchtprävention,          (17,1%) erreicht. 8,3% richteten sich an Erwachsene und
                                                                     nur ca. 1% an Senior*innen. Die Altersgruppen wurden nur
     • 4 kommunal und/oder drittmittelgeförderte Fachstellen für
                                                                     für Maßnahmen mit Endadressaten erfasst (Mehrfachnen-
        Suchtprävention,
                                                                     nungen waren möglich).
     • 13 Fachstellen für Sucht und Suchtprävention, die Präven­
        tionsmaßnahmen im Rahmen des HaLT-Projektes erbrin-          58% der Maßnahmen wurden der universellen Prävention
        gen und keine Fachkraft für Suchtprävention haben und        zugeordnet, 14% der selektiven Prävention und 19,8% der
     •
      3 weitere kommunale Einrichtungen, die Präventions­            indizierten Prävention. 8,8% der Maßnahmen dienten der
      maßnahmen im Rahmen des HaLT-Projektes er­bringen.             strukturellen bzw. Verhältnisprävention.
     Im Jahr 2018 wurden 3.310 suchtpräventive Maßnahmen
                                                                     Die Maßnahmen verfolgten zumeist mehrere Ziele. Vier von
     dokumentiert und der NLS gemeldet und so insgesamt
                                                                     fünf Maßnahmen verfolgten das Ziel der Wissenszunahme,
     ca. 81.000 Personen erreicht. Knapp 12.000 davon waren
                                                                     64,2% der Stärkung bzw. Veränderung von Einstellungen
     Multiplikator*innen.
                                                                     und 47% der (Lebens- )Kompetenzförderung. 31,3% der
     Es ist davon auszugehen, dass wie in der Vergangenheit          Maßnahmen zielten auf die Stärkung der Risikokompetenz
     sich ca. zwei Drittel der Maßnahmen an verschiedene             ab. Weitere Ziele wie die Verhaltensmodifikation, der Auf-
     Endadressat*innengruppen gerichtet haben und ca. ein Drit-      bau von Strukturen und die Stärkung der Vernetzung spiel-
     tel an Multiplikator*innen. 51 Maßnahmen zählten zur Öf-        ten mit je zwischen 19 und 15,6% ebenfalls eine wichtige
     fentlichkeitsarbeit.                                            Rolle (Mehrfachnennungen waren möglich).

18                                                             Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
Prävention, Frühintervention und Beratung

Die suchtpräventiven Maßnahmen erfolgten vor allem in den                        Die Arbeit verteilte sich auf folgende Schultypen:
Settings/Arbeitsbereichen (bezogen auf alle durchgeführten
Maßnahmen; Mehrfachnennungen waren möglich):
                                                                                                 Unterauswertung Setting Schule:
• Schule 59,6%                                                                                             Schulart
                                                                                    n= 1.972; Anzahl der Nennungen; Einfachnennungen
• Jugendhilfe/Jugendarbeit 24,6%
                                                                                                600
• Freizeit 12,8%                                                                                         532
                                                                                                                       495
                                                                                                500                                 470
• Familie 12,3%
                                                                                                400
• Suchthilfe 11,4%
                                                                                                300
• Betrieblicher Bereich 7,4%
                                                                                                                                                  214
• 10 weitere Settings inkl. der Kategorien „Gesamtbevölke-                                      200
                                                                                                                                                                127
rung“ und „Sonstiges“: 21,2%                                                                    100                                                                          80
                                                                                                                                                                                          54

Neben dem Lebenskompetenzansatz, der in 27,2% der                                                   0

                                                                                                                                                                                             e
                                                                                                                                                                                             3
                                                                                                                                           ng le

                                                                                                                                                                                   er II)
Maßnahmen ausschließlich verfolgt wurde, wurden in der

                                                                                                                                                                                            e

                                                                                                                                                                                          ul
                                                                                                                                                                                          -1
                                                                                                                                                  le
                                                                                                                                                 10

                                                                                                                                                                                         ul
                                                                                                                                        gä u

                                                                                                                                                n)
                                                                                                                                                  )

                                                                                                                                                                                        ch
                                                                                                                                              en

                                                                                                                                                                                 od k
                                                                                                                                              hu
                                                                                                                                     gs sch

                                                                                                                                                                                       11
                                                                                                                                                                                      ch
                                                                                                                                              9/

                                                                                                                                                                              2 (Se
                                                                                                                                            ge

                                                                                                                                                                                     rs
                                                                                                                                           Sc

                                                                                                                                                                                   ds
                                                                                                                                           5-
                                                                                                                                  un eal

                                                                                                                                          än

                                                                                                                                                                                  de
                                                                                                                                                                         10 ufe
                                                                                                                                                                                 un
                                                                                                                                       de
                                                                                                                                         e
                                                                                                                                       sg
                                                                                                                           Bi r R

                                                                                                                                                                               ör
                                                                                                                                      ss

                                                                                                                                                                             Gr
                                                                                                                                   en

                                                                                                                                                                               t
                                                                                                                                   ng
Mehrzahl der Maßnahmen (auch) Substanzen bzw. sog. Ver-

                                                                                                                                                                             /F
                                                                                                                                                                     en rs
                                                                                                                                   la
                                                                                                                       ei de

                                                                                                                                                                           -1
                                                                                                                                ild
                                                                                                                                du

                                                                                                                               )K

                                                                                                                                                                           e

                                                                                                                                                                          le
                                                                                                                    zw d/o

                                                                                                                                                                la Ob
                                                                                                                             ld

                                                                                                                                                                        hu
                                                                                                                           fsb
                                                                                                                              l

                                                                                                                            kI
                                                                                                                           Bi

                                                                                                                                                                     sc
                                                                                                               m t- un

                                                                                                                                                             . K le
                                                                                                                        Se

                                                                                                                        ru
                                                                                                                        ei

                                                                                                                                                                  er
                                                                                                                                                          .R ia
                                                                                                                                                                  ss
                                                                                                                     g(
                                                                                                                     dr

                                                                                                                     Be

                                                                                                                                                       i.d nas
haltenssüchte thematisiert. Bei den Substanzen ist Alkohol

                                                                                                                                                               nd
                                                                                                        la up

                                                                                                                we
                                                                                                                  it
                                                                                                                 it

                                                                                                                                                            So
                                                                                                               tm

                                                                                                                                                            m
                                                                                                     hu Ha

                                                                                                              gs

                                                                                                                                                         Gy
                                                                                                           rt

                                                                                                             r

                                                                                                         un
                                                                                                        u la

                                                                                                      ild
                                                                                                     ch
immer noch die wichtigste Substanz (in 90% aller Maßnah-

                                                                                                   rB
                                                                                      c

                                                                                                  (S
                                                                                   (S

                                                                                                le
                                                                                                e

                                                                                            sia
                                                                                             ul
                                                                                           ch

                                                                                         na
                                                                                           ts

                                                                                                                                                                                                 Abb. 9
                                                                                       m
men mit Substanz- bzw. Verhaltensbezug). 48,2% dieser
                                                                                          m

                                                                                    Gy
                                                                                      sa
                                                                                    Ge

Maßnahmen thematisierten Cannabis, 34% Tabak. Je etwa
35% der Maßnahmen behandelten den problematischen
                                                                                 Addiert man die ersten drei Kategorien, wird deutlich, dass
Umgang mit dem Internet bzw. dem Computer sowie den
                                                                                 mehr als drei Viertel der Maßnahmen in der Sekundarstufe I
problematischen Umgang mit anderen Medien wie z. B. dem
                                                                                 (Jahrgang 5-10) stattgefunden haben, und zwar in allen nie-
Handy. 12,9% thematisierten auch das pathologische Glücks-
                                                                                 dersächsischen Schulformen (Haupt-, Real- und Oberschu-
spiel und Wetten (Mehrfachnennungen waren möglich; An-
                                                                                 len, Gesamtschulen und Gymnasien). Dies zeigt, dass die
gaben in Bezug auf die Maßnahmen mit Substanz- bzw. Ver-
                                                                                 Fachkräfte einen guten Zugang zu allen Schulformen haben
haltensbezug).
                                                                                 und auch, dass für die Vielfalt der Schulformen geeignete
Die Hälfte der Maßnahmen waren interaktive Trainings,                            Projekte und Programme vorhanden sind.
Schulungen und Fortbildungen. 22% war eine Präventions-
                                                                                 10,9% waren Maßnahmen in Berufsschulen, 6,4% in Grund-
beratung, die ganz überwiegend persönlich stattgefunden
                                                                                 schulen und nur 2,7% in Sonder- und Förderschulen. Dies legt
hat. 10,2% aller Maßnahmen dienten der Kooperation und
                                                                                 den Schluss nahe, dass im Bereich der Sonder- und Förder-
Koordination und spielten sich in der Regel im Bereich der
                                                                                 schulen - auch bei und trotz zunehmender Inklusion - weiter-
Verhältnisprävention ab. Vorträge und Projekttage o.ä. wur-
                                                                                 hin Entwicklungsbedarf besteht, obgleich auch zu beachten
den zu je gut 5% durchgeführt.
                                                                                 ist, dass der Anteil der Schüler*innen an Förderschulen auch
                                                                                 nur 2,3% beträgt.3

Schulische suchtpräventive Arbeit
Mit 1.972 Maßnahmen fanden 59,6% aller von den Fachkräf-                         HaLT in Niedersachsen
ten durchgeführten Maßnahmen in Schulen statt. Wie auch
in den vergangenen Jahren war die Schule damit mit Abstand                       Ein wichtiges Projekt im Rahmen der außerschulischen Arbeit
das häufigste Setting der suchtpräventiven Maßnahmen.                            ist das HaLT-Programm. HaLT (Hart am LimiT) ist ein breit an-
Dies ist sehr positiv, da hier die Hauptzielgruppen der Sucht-                   gelegtes Präventions- und Frühinterventionsprogramm, das
prävention - Kinder und Jugendliche - unabhängig von Ge-                         sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren
schlecht, Nationalität und sozialem Status zu erreichen sind.                    mit riskantem Alkoholkonsum richtet.

                                                                                 Im Jahr 2018 erfüllten 24 HaLT-Regionen die HaLT-Quali-
3
	Niedersächsisches Kultusministerium (2018): Zahlen, Daten, Fakten zum Schul-   tätsanforderungen, so dass sie Leistungen nach den mit den
  jahr 2018/19. Pressegespräch Schuljahresbeginn 2018/19. Verfügbar unter        Krankenkassen abgeschlossenen Rahmenvereinbarungen
  https://www.mk.niedersachsen.de/startseite/, Dateiname: 079_Anlage_2_Zah-
  len_Daten_Fakten_2018.pdf [12.06.2018].                                        abrechnen konnten.

                       Jahresbericht 2018                                                                                                                                                                 19
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