UMWELTGERECHTIGKEIT AUF SEE - EIN DISKUSSIONSBEITRAG - MEERESSCHUTZ IN ZEITEN VON GLOBALISIERUNG, KLIMAWANDEL UND BLUE ECONOMY - Fair Oceans
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UMWELTGERECHTIGKEIT AUF SEE MEERESSCHUTZ IN ZEITEN VON GLOBALISIERUNG, KLIMAWANDEL UND BLUE ECONOMY EIN DISKUSSIONSBEITRAG
Intro Die Ozeane und Meere sind in keinem EINE REISE INS UNBEKANNTE Die Unterwasserwelt blieb währenddessen guten Zustand. Mit dem Vordringen des für lange Zeit eine große Unbekannte. Ent- Menschen in die Meereswelt gehen Lange Zeit segelte der Mensch vor allem über scheidend für die Erweiterung des Horizonts weitreichende Veränderungen einher. die Ozeane hinweg, nutzte sie als Verkehrs- unter die Wasseroberfläche und die Betrach- Über 40 Prozent der Ozeane gelten be- weg, lediglich die Netze, die er zum Fischfang tung der Natur der Ozeane als Lebenswelten reits als geschädigt. Doch obwohl der auswarf, drangen unter die Oberfläche vor. war die Etablierung der Ozeanographie und planetare Naturhaushalt ohne intakte Neben der Schifffahrt und der Fischerei, gab einer biologischen Meeresforschung. Karl Au- Meeresökosysteme in seinen Grund- es zwar eine Vielzahl anderer Nutzungen der gust Möbius untersuchte ab 1868 von seinem festen bedroht ist, wird auf diese exis- Meereswelt, doch wurde weder ihre Tiefe er- Lehrstuhl in Kiel aus Austern- und Miesmu- tenzielle Gefährdung immer noch nicht kundet, noch wurde sie grundlegend verän- schelbänke in der Nordsee unter ökologi- angemessen reagiert. Bleibt der rück- dert. So fischten die Menschen auf unter- schen und ökonomischen Gesichtspunkten. sichtslose Umgang mit den Ozeanen schiedlichste Weise im Meer, jagten Wale und Von 1872 bis 1876 fand die Forschungsreise unverändert, besteht die Gefahr, dass suchten bei Ebbe an den Stränden nach Mee- der HMS Challenger und mit ihr die erste groß auf See die gleichen Fehler wie an Land resfrüchten, sammelten Strandgut, gewan- angelegte Erforschung der Tiefsee statt. Die wiederholt werden. Der Meeresschutz nen Salz oder lasen Muschelschalen auf, um Challenger befuhr die Meere und die Besat- bekommt eine immer größere Bedeu- Kalk aus ihnen zu gewinnen. Maritime Le- zung holte aus der Tiefe unzählige unbe- tung und zugleich wird er vor Aufgaben bensweisen entwickelten sich, Geschichten kannte Meereslebewesen an Deck, entnahm gestellt, die er allein nicht wird lösen über das Meer wurden erzählt und Sied- Proben und am Ende füllten die Expeditions- können. Land und Meer sind eng mit- lungen und große Städte entstanden entlang berichte ganze Bücherregale. einander verknüpft. 80 Prozent der der Küsten. Kulturell und auch ökonomisch Meeresverschmutzung stammen von waren die menschlichen Beziehungen zur See Die deutsche Forschungsflotte umfasst heute Land und gelangen über die Fluss- also durchaus vielfältig, während die techno- 16 Schiffe. Norddeutschland ist mit seinen systeme, die Atmosphäre oder direkt logischen Eingriffe und stofflichen Nutzungen Instituten, unter anderem in Bremen und von den Küsten aus in die Ozeane. trotz allem oberflächlich blieben. Der Mensch Bremerhaven, ein weltweites Zentrum der schaute aufs Meer und was darunter lag ließ Meeresforschung. Mit der Intensivierung und Nicht nur umwelt- auch entwicklungs- ihm viel Raum für Mythen, so wie das, was Ausweitung des Zugriffs des Menschen auf politische Probleme überschreiten die dahinter lag, Begehrlichkeiten weckte. das nasse Element wuchs zugleich das wis- Grenzen von Land und Meer. Entlang senschaftliche Engagement. Technische Inno- der Küsten lebt mehr als die Häfte der Antworten auf die Frage, was sich hinter dem vationen ermöglichten das Vordringen in Menschheit. Auf etwa 2 Prozent der Horizont befindet, gaben über Jahrhunderte zuvor unzugängliche Bereiche der Ozeane. Landfläche haben sich dort knapp die Handels- und Entdeckungsreisen der see- Die zunehmende Verteuerung und die sich 700 Millionen Menschen in Gebieten fahrenden Nationen im Norden und Süden verschärfenden Konflikte verlagerten zu- niedergelassen, die keine 10 Meter über des Globus. Sie befriedigten die Neugier als gleich die Suche nach neuen Ressourcenvor- dem Meeresspiegel liegen. Über auch die Begehrlichkeiten. Die Navigation auf kommen mehr und mehr auf die See. An- 3 Milliarden Menschen decken ihren See wurde dabei zu einer Schlüsseltechnolo- dererseits hat das Erstarken der Umweltpoli- Proteinbedarf zu mindestens 20 Prozent gie, die das Wissen über die Ozeane bestän- tik eine Regulierung der maritimen Nut- mit Fisch und Meeresfrüchten. An- dig erweiterte. Kenntnisse über Meeres- zungen verlangt. nähernd 1,5 Millionen Leute schaffen strömungen, Winde, Untiefen, Sternenkon- über See eine Verbindung zwischen den stellationen und Ankerplätze wurden gesam- Unter anderem die Geschichte der Offshore- Kontinenten, sichern Warenfluss, Ar- melt, doch geschah dies zweckgebunden. Erdölförderung verdeutlicht diese Entwick- beitsteilung und Rohstoffversorgung in In erster Linie sollten die schnellsten und lungen. Erste Ölbohrungen geschahen noch der Globalisierung. All dies beeinflusst sichersten Routen über See gefunden wer- landnah, später wurde auch in der Tiefsee ge- die marinen Ökosysteme, verändert und den. Dieses Wissen konnte über den Erfolg fördert. Mit dem steigenden Ölpreis wurden belastet sie. In der Meerespolitik lassen der Handelsunternehmungen und die Macht die Plattformen weiter draussen lukrativ, sich Umwelt und Entwicklung nicht von- auf See entscheiden. Nicht das Meer moti- trotz höherer Investitionskosten als an Land. einander trennen; und in genau diesem vierte zu diesem Fortschritt an Wissen, son- Die Offshore-Ölindustrie verursachte einige Spannungsfeld muss sich der Meeres- dern das Land auf der anderen Seite und der größten, weltweit wahrgenommenen Um- schutz verorten. Die Kommunen im glo- dessen Reichtümer. Die Zeit der großen eu- weltskandale auf See und entlang der Küs- balen Süden, deren Existenzgrundlagen ropäischen Entdeckungen war das Zeitalter ten. Umfangreiche Protestaktionen gegen am engsten mit den Ozeanen verknüpft des Kolonialismus. Erreichten die europä- Meeresverschmutzung und Ölindustrie waren sind und die nur wenige Kapazitäten ischen Schiffe die andere Seite der Ozeane die Folge. Angemessene Umweltauflagen wa- haben, um auf die Umweltveränder- wurden die Länder an den neu entdeckten ren deshalb beständig in der Diskussion. Die ungen zu reagieren, sind am stärksten Küsten meist zur Kolonie. Es entstanden Meereswissenschaft war mit ihrer Expertise von intakten Meeres- und Küsten- Weltreiche, wie das britische Empire, die nur auf unterschiedliche Weise an allen diesen ökosystemen abhängig. über die Seewege regiert werden konnten. Entwicklungen beteiligt und erweiterte be- ständig ihr Wissen und ihre Methodik. Umweltgerechtigkeit auf See 2 Fair Oceans : Ein Diskussionsbeitrag
ZUSTANDSBESCHREIBUNGEN Dokumentation der zunehmenden und kumu- schlechterung bei 65 Prozent der beobachte- lativen Belastungen spielt hier eine wesent- ten Meeresgebiete, aber auch partielle Ver- Die Industrialisierung der Meeresnutzung liche Rolle, andererseits beeinflußen diese besserungen unter anderem in der Gover- und die Ausweitung der Meeresforschung Entscheidungen aber auch vollkommen an- 4nance der Seegebiete. Halpern ist der füh- wie auch Notwendigkeit und Bedeutung des ders gelagerte, zum Beipiel machtstrate- rende Wissenschaftler des unabhängigen Meeresschutzes gehen also Hand in Hand. gische Überlegungen. »Ocean Health Index« [OHI], der auf seiner Heute ist Meerespolitik ohne Meeresschutz- Webseite eine differnzierte Analyse des Zu- maßnahmen und wissenschaftliche Begleit- International vernetzte Forschungsprojekte stands der Ozeane herausgibt. Eine andere forschung kaum noch zu legitimieren. Inter- von Universitäten, den Vereinten Nationen Initiative dieser Art ist das »International Pro- national gilt ein vorsorgender und ökosyste- [United Nations: UN] und zivilgesellschaftli- gramme on the State of the Ocean« [IPSO], marer Meereschutz als Voraussetzung für die chen Organisationen arbeiten kontinuierlich das 2019 seine kritische Bestandsaufnahme Durchführung maritimer Projekte und die an der Analyse der Ursachen und Dynamiken aus dem »State of the Ocean Report 2013« Nutzung der Meeresressourcen. Nicht im glei- der vielfältigen Stressfaktoren. 2016 haben aktualisierte. chen Maße werden soziale und entwicklungs- die UN »The First Global Integrated Marine politische Fragen berücksichtigt. In den letz- Assessment- World Ocean Assessment I« he- 2019 sind zwei zentrale Berichte von UN-In- ten Jahren hat sich hier eine Verbesserung rausgegeben. Dieser umfassende Bericht stitutionen erschienen, die eine nicht zu un- eingestellt, aber wirklich ausgewogen und fasst geradezu enzyklopädisch die aktuellen terschätzende Bedeutung für die Bewertung nachhaltig ist die Meerespolitik in dieser Hin- Forschungen zum Zustand der Weltmeere zu- des Zustands der Ozeane und Meere haben. sicht bis jetzt noch nicht. sammen. Der Bericht ist das Ergebnis des Zum einen ist dies das »Global Assessment 2002 begonnenen »Regular Process for Glo- on Biodiversity and Ecosystem Services« vom Das gesellschaftliche Verhältnis zum Meer bal Reporting and Assessment of the State of »Weltbiodiversitätsrat« [Zwischenstaatliche verändert sich. Die Meereswelt wird kulti- the Marine Environment, including Socio- Plattform für Biodiversität und Ökosystem- viert. Neue Nutzungsformen entstehen und economic Aspects«. Derzeit wird das zweite Dienstleistungen | Intergovernmental Sci- selbst die Qualität der Zugriffe kann sich än- »World Ocean Assessment« [WOA] vorberei- ence-Policy Platform on Biodiversity and dern. Der geplante Tiefseebergbau und die tet. Wie der WOA-Prozess und andere Initia- Ecosystem Services: IPBES] und zum anderen Installation von Offshore-Windanlagen sind itven zeigen, sind die UN und ihre Einrich- ist es der »Special Report on the Ocean and Beispiele für qualitativ neue, intensive Nut- tungen wesentliche Triebkräfte für die Ver- Cryosphere in a Changing Climate« vom zungen. Bergbau in der Tiefsee und indus- knüpfung von Umwelt und Entwicklung in der »Weltklimarat« [Zwischenstaatlicher Aus- trielle Energieproduktion auf See. Die Meerespolitik. Des Weiteren sind neben den schuss für Klimaänderungen | Intergovern- Meeresräume und -schätze sind zum Objekt wissenschaftlichen Forschungsprogrammen, mental Panel on Climate Change: IPCC]. Beide geworden; der Forschung, konkurriender die die notwendigen Grundlagen erarbeiten, Berichte betrachten aus ihrer Perspektiven Wirtschafts- und Machtinteressen. Meeres- die »Welternährungsorganisation« [Food and heraus die Entwicklungen auf See. forschung ist in dieser Hinsicht zweischnei- Agriculture Organization: FAO] und das »Um- dig. Sie ist sowohl die Grundlage des Meeres- weltprogramm der Vereinten Nationen« [Uni- Der Weltbiodiversitätsrat schließt mit seiner schutzes als auch der Erschließung der mari- ted Nations Environment Programme: UNEP] Publikation an das »Millennium Ecosystem nen Ressourcen. In diesem schwierigen Um- von großer Bedeutung für die Erfassung des Assessment« von 2005 an. Die globalen Um- feld muss ebenfalls der Meeresschutz ma- Umweltzustands der Ozeane und Meere. weltveränderungen der zurückliegenden fünf növrieren. Während die einen ozeanographi- Dekaden bezeichnet der IPBES als beispiel- schen Untersuchungen neue Ressourcenvor- Auch Studien zivilgesellschaftlicher Organi- los. Angetrieben wird diese dramatische Ent- kommen und Märkte für die Blue Economy sationen, wie von Brot für die Welt, Green- wicklung laut dem Rat von den folgenden erschließen, unterstreichen andere For- peace und dem World Wildlife Fund for Faktoren, denen hier zur Erläuterung die für schungsergebnisse die Dringlichkeit von Nature [WWF], leisten einen wichtigen Beitrag die marinen Ökosysteme und ihre Biodiversi- Schutzmaßnahmen. Dabei müssen Meeres- zur Bewertung der Dynamiken auf See. Ben- tät wesentlichen Bedrohungen hinzugefügt forschung und -schutz mit der Geschwindig- jamin Halpern von der Universität von Kalifor- wurden: keit mithalten, mit der die Erschließung der nien veröffentlichte zusammen mit anderen Ozeane und Meere voranschreitet. Expert*innen zwischen 2008 und 2019 eine n Veränderungen in der Land- und Reihe von Arbeiten zum Zustand der Ozeane Meeresnutzung Unzählige meereswissenschaftliche Studien auf Grundlage der Untersuchung von 17 un- (Bebauung und Zerstörung der Küsten- belegen mittlerweile eindringlich die Gefähr- terschiedlichen gesellschaftlichen Eingriffs- ökosysteme durch Hafenanlagen, Touris- dung der marinen Ökosysteme und ihres Ar- weisen in die marine Ökologie. Weitgehend muszentren oder Aquakultur-Farmen; tenreichtums. Dies erhöht den politischen frei von Einflüssen waren demnach schon Installation von Offshoreanlagen; Aus- Druck und stärkt die Position des Meeres- 2007 nur noch knapp vier Prozent der Welt- dehnung der Siedlungsgebiete in den schutzes. Letztlich ist es jedoch entschei- meere nahe den Polen. 40 Prozent wurden als Küstenzonen; Ausweitung der Schiff- dend, ob der Meeresschutz in den politischen deutlich vom Menschen gestört eingeordnet. fahrtswege; ...) Prozessen tatsächlich effektive Regulierun- In den folgenden Untersuchungen zeigte sich gen durchsetzen kann. Die wissenschaftliche zwischen 2008 und 2013 eine weitere Ver- Umweltgerechtigkeit auf See 3 Fair Oceans : Ein Diskussionsbeitrag
n Ausbeutung lebender und nicht- EINE SCHLECHTE PROGNOSE hat heute, laut IPBES, die Fischerei, die auf lebender Rohstoffe mehr als der Hälfte der gesamten Meeresflä- (Überfischung; Abbau mineralischer Res- Werden die Ergebnisse des IPBES und der che betrieben wird. An zweiter Stelle stehen sourcen wie Sand, Kies, Phosphat und Untersuchungen der anderen Institutionen die Umnutzungen der Meeres- und Küstenge- Erze; Öl- und Gasförderung; Muschel- zusammengefasst, so ergibt sich ein äußerst biete im Rahmen ihrer Industrialisierung und fischerei; Illegale Fischerei; Aqua- und beunruhigendes Bild. Die ökologische Situa- intensiveren Nutzung. Seit 1970 sind 35 Pro- Marikultur; Rückwürfe von Fängen; tion der Meere ist kritisch. Die Belastung der zent der Populationen mariner Arten ge- Bodenberührende Fischerei; Finning; Ozeane nimmt kontinuierlich zu. Alte Nutzun- schrumpft. Beifänge von Nichtzielarten; ...) gen werden intensiviert und gänzlich neue n Klimawandel Technologien und Nutzungsformen erweitern Parallel ist die Überfischung der von der Fi- (Meereserwärmung; Sauerstoffabnahme; den Zugriff auf die marinen Ressourcen. Ku- scherei genutzten Bestände auf über 33 Pro- Ozeanversauerung; Meeresspiegel- mulative Effekte verstärken die negativen zent gestiegen. Durch die beständige Be- anstieg; Zunahme von Extremwetterereig- Auswirkungen der unzähligen Stressfaktoren. fischung werden manche Fische früher ge- nissen; Verlust von Meereis und In der Regel sind es keine plötzlichen Kata- schlechtsreif und die Durchschnittsgröße der Gletschern; Veränderung von Strömungen strophen, die die Verschlechterung der mari- Arten hat sich teilweise reduziert. Um trotz und Winden; Veränderungen im Salzge- nen Umwelt bedingen. Seitdem der Club of aller Schwierigkeiten eine Abnahme der Fang- halt; Migration von Arten; ...) Rome 1972 mit seiner Studie »Die Grenzen mengen zu vermeiden, dringt vor allem die in- n Umweltverschmutzung durch direkte des Wachstums« eine der ersten globalen dustrielle Fischerei mit ihren Netze in immer Einträge, die Luft und Fließgewässer Prognosen zur ökologischen Zukunft des Pla- größere Tiefen vor und neue Zielarten werden (Schwermetalle; Industrie- und Agrarche- neten veröffentlicht hat, konnten mittlerweile mit ständig ausgefeilteren Fangtechniken be- mikalien; Nährstoffe; Müll; Plastik;Hafen- selbst schleichende Prozesse einen erheb- fischt. Vergleichsweise wenige große Trawler und Klärschlämme; Schiffsfarben; Reini- lichen Einfluß auf den Zustand der Meere und Fischfabriken bringen auf See gut die gungs- und Lösemittel aus dem Schiffs- gewinnen. Hälfte der weltweiten Fangmenge ein, deren und Offshoreanlagenbetrieb; Radioaktivi- Höhe jedoch trotz aller Anstrengungen seit tät; Hormone; Antibiotika; Medikamente; Die Populationen von Meereslebewesen ver- Mitte der 90er Jahre bei etwa 80 Millionen Öl; Abraum, sonstige Abfälle und Abwäs- kleinern sich, verändern ihr Verbreitungsge- Tonnen stagniert. Hochgerechnet werden die ser aus Haushalten und Produktion; ...) biet, Arten sterben aus und Ökosysteme nur in Ausnahmefällen erfassten Fangmen- n Bioinvasion nähern sich ihren Kipppunkten. Marine Öko- gen, die durch die Subsistenz-, Freizeit- und (Zu- und Abwanderung nicht heimischer systeme und die Artenvielfalt sind aber nicht die illegale Piratenfischerei eingebracht wer- Arten) nur regional gefährdet. Küsten- und Meeres- den. Das Gleiche gilt für die Beifänge, die ökosysteme degradieren weltweit und gehen stellenweise erheblich sein können. All diese Diese ausgewählten Faktoren und ihre neue großflächig verloren. Ganze Ökoregionen Faktoren verschärfen den Fischereidruck Definition erweitern im Vergleich zum Assess- sind vom Verschwinden bedroht. Auf See noch einmal um geschätzte 40 bis 50 Prozent. ment von 2005 die Ursachenanalyse. werden die planetaren Grenzen sichtbar. Den größten negativen Einfluß auf die Meereswelt Umweltgerechtigkeit auf See 4 Fair Oceans : Ein Diskussionsbeitrag
Die industrielle Fischerei, die in der Regel 3 Millimeter pro Jahr sind es aktuell. Im West- Nicht nur die Nährstoffe, die für die Überdün- mehr Beifang erzeugt, einen höheren Treib- pazifik ist der Anstieg dreimal höher als im gung der Meere sorgen, sondern insgesamt stoffverbrauch hat und destruktivere Fang- globalen Mittel. Bei einem Meeresspiegelan- mehr oder weniger als 80 Prozent der Mee- methoden einsetzt als die handwerkliche stieg von nur einem Meter können 75 Prozent resverschmutzung hat ihren Ursprung an Kleinfischerei, wird trotz ihrer verheerenden der Landflächen der Inselstaaten untergehen Land. So gelangen immer noch geschätzte Folgen für die Meeresumwelt oftmals mit und global nahezu 40 Millionen Küsten- und 80 Prozent der Abwässer unbehandelt in die Subventionen unterstützt. Mit der Über- Inselbewohner*innen zu Umweltflüchtlingen Umwelt und 300 bis 400 Millionen Tonnen an fischung erhöhen sich die Investitionskosten werden. In Nauru können dies 6.000, in Guam Schwermetallen, Lösungsmitteln, toxischen und der erforderliche Aufwand, um die glei- 9.000, in Vanuatu 31.000, in Fidschi 133.000, Substanzen und anderen Abfälle aus Indus- chen Mengen an Fisch und Meeresfrüchten zu in Kiribati 190.000 und in den Salomonen trieanlagen werden pro Jahr in Gewässer ein- erzielen. Hieraus und aus staatlichen Initia- 234.000 Menschen sein. geleitet. Zwischen 2003 und 2012 haben die tiven zur Privatisierung von Fanggründen ist Einleitungen von Chemikalien in die Meere ein Konzentrationsprozess hervorgegangen, Der pH-Wert ist seit Beginn der Industrialisie- noch einmal um 12 Prozent zugenommen. Im der dazu geführt hat, dass lediglich 13 Unter- rung um 30 Prozent gefallen und dies er- Durchschnitt lassen sich pro Quadratkilome- nehmen aus 7 Ländern zusammen 9 bis 13 schwert generell die Kalkbildung im Meer, ter auf der Meeresoberfläche 63.000 Teile Mi- Millionen Tonnen aller Seefänge einbringen. schädigt Muscheln und Korallen und kann kroplastik finden. Etwa 5 Prozent des produ- Die eigentlichen Wachstumsbereiche der Fi- den Fortpflanzungserfolg von Meerestieren zierten Plastiks landet am Ende in den Ozea- schereiwirtschaft sind die industrielle Fisch- beeinträchtigen. In Kombination mit einer Er- nen. Während das Plastik sich überwiegend zucht und der Anbau von aquatischen Pflan- wärmung von nur 1,5° Celsius gehen entspre- in den globalen Müllstrudeln und letztlich am zen. Mit Aqua- und Marikultur sowie blauer chend der Voraussagen 70 bis 90 Prozent Meeresboden sammelt, finden sich die Gentechnologie, der Massentierhaltung und aller Korallenriffe verloren. Werden 2° Celsius höchsten Belastungen mit toxischen Stoffen Futtermittelproduktion hat auch die Fisch- erreicht sterben 99 Prozent der Korallenriffe aus Industrie und Landwirtschaft in den küs- zucht eine qualitative Veränderung erfahren. ab. Selbst ohne dramatisieren zu wollen, tennahen Gewässern. Dort, wo über 90 Pro- Zusammen stellen Aqua- und Marikultur so- wäre dies die seit langer Zeit größte ökologi- zent des Fischfangs stattfindet. Durch Bio- wie See- und Binnenfischerei für 3,2 Milliar- sche Katastrophe. Die Korallenriffe sind die akkumulation reichern sich die Schadstoffe den Menschen den tierischen Eiweißbedarf artenreichsten marinen Ökosysteme. Die in den Meereslebewesen und ihren Nah- zu mindestens 20 Prozent sicher. Existenz von etwa einer halben Milliarde rungsnetzen an und finden sich auch in Le- Menschen fußt auf gesunden Korallenriffen. bensmitteln aus dem Meer wieder, die dem Der Klimawandel wird die gesamte Netto- Allein im Korallendreieck zwischen Indone- menschlichen Verzehr dienen. Von den ver- primärproduktion der Ozeane bis Ende des sien und den Salomonen sind es über 120 schiedenen Schadstoffen und den Wechsel- Jahrhunderts voraussichtlich zwischen 3 und Millionen. wirkungen zwischen ihnen wie auch mit der 10 Prozent verringern und damit die Basis der Umwelt geht vor allem aber eine permanente meisten marinen Nahrungsnetze beeinträch- Die Meereserwärmung und der anhaltend Belastung der betroffenen Meeresgebiete tigen; je nachdem wie stark der Ausstoß von hohe Eintrag von Nährstoffen über die Fluss- und der dort vorkommenden Lebensgemein- Klimagasen minimiert werden kann. In der systeme und die Atmosphäre sorgen zudem schaften aus. Schwermetalle, Nährstoffe, Me- Folge werden die potentiellen Fangmengen für eine weltweite Sauerstoffabnahme in den dikamente und andere Substanzen können für die Fischerei um 3 bis 25 Prozent Ozeanen. In den letzten 50 Jahren haben die wie Makro- und Mikroplastik und andere Ab- schrumpfen. Die Auswirkungen des Klima- Ozeane 2 Prozent ihres Sauerstoffgehalts ein- fälle die Meereswelt erheblich schädigen. So wandels werden in den Ozeanen allerdings gebüßt. Die kumulative Wirkung von Meeres- lassen sich bei Meerestieren Geschwüre, regional unterschiedlich sein, vor allem zum erwärmung und Überdüngung reduziert den Krankheiten und eine Verringerung des Fort- Nachteil des globale Südens. Insbesondere Sauerstoffgehalt so sehr, dass in Tiefen zwi- pflanzungserfolgs auf ihre Schadstoffbelas- die von den Ozeanen abhängigen Küstenge- schen 50 und 1.000 Metern weltweit sauer- tung zurückführen. Rund 70 Prozent aller fes- meinden und Inselstaaten werden von vielen stoffarme beziehungsweise fast sauerstoff- ten Abfälle sinken wie der Plastikmüll früher der negativen Auswirkungen zuerst und be- lose, als »Tote Zonen« oder »Sauerstoffmini- oder später zum Meeresboden und machen sonders hart getroffen. Tendenziell werden mumzonen« bezeichnete Meeresgebiete ent- diesen zu einer Mülldeponie. Während die sich die Verbreitungsgebiete von Arten auf- stehen. Diese können eine Ausdehnung von enormen Belastungen in den Küstenregionen grund der Erwärmung des Wasserkörpers mehreren zehntausend Quadratkilometern der Industrieländer stellenweise reduziert vom Äquator in Richtung der Pole verschie- erreichen. Die größte der Toten Zonen in der werden konnten, haben sich die Einträge der ben. Bei 2° Celsius soll der Anstieg der Was- Arabischen See deckt eine Fläche von 2 Pro- Entwicklungsländer und der wirtschaftlich ex- sertemperatur das allgemeine Aussterbe- zent der Weltmeere ab. Über 500 dieser Ge- pandierenden Staaten hingegen vielfach er- risiko von marinen Arten auf 5 Prozent und biete sind mittlerweile bekannt; seit 1950 hat höht. bei 4,3° Celsius auf ganze 16 Prozent sich ihre Anzahl damit verzehnfacht. Meeres- erhöhen. tieren in diesen Zonen geht im wahrsten Diese Liste ließe sich ohne Weiteres fortset- Sinne des Wortes die Luft aus, was zum Ster- zen. Weltweit wurden in den maritimen Wirt- Der Meeresspiegel steigt inzwischen schnel- ben ganzer Fischschwärme führen kann. schaftszonen von 53 Staaten etwa 6.500 Off- ler als noch vor 10 Jahren prognostiziert. Über shore-Öl- und -Gas-Plattformen aufgestellt, Umweltgerechtigkeit auf See 5 Fair Oceans : Ein Diskussionsbeitrag
die schon im Normalbetrieb für eine Ver- men der Akteure ein. Die UN geben mit der Meeresschutzgebiete sind allgemein aner- schmutzung der umliegenden Meeresgebiete Agenda 2030 und deren Ziel 14 »Ozeane, kannt als effektive und substantielle Maß- sorgen. Je nach Weltmarktpreis wird heute bis Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nahmen, die vielen Belastungen der Meere zu einem Drittel des Erdöls offshore geför- nachhaltigen Entwicklung erhalten und nach- entgegenwirken. Dennoch ist die Ausweisung dert. Der Schiffsverkehr verursacht gravie- haltig nutzen« ein gutes Beispiel für eine der- von Meeresschutzgebieten in Regionen, in rende Lärmemissionen die Meeressäuger artige Herangehensweise. denen die Meere die Existenzgrundlage der und andere Meerestiere belasten und produ- Menschen sind, eine heikle Angelegenheit. zierte 2012 dazu noch um die 960 Millionen In letzter Konsequenz werden nämlich nicht Tonnen CO2, was rund 2,5 Prozent der globa- nur die marinen Ökosysteme, sondern auch Umweltorganisationen, die Projekte im glo- len Jahresmenge an Klimagasen entsprach. die Existenzgrundlagen der von und mit dem balen Süden durchführen, greifen seitdem 50.000 mehr als 15 Meter hohe Staudämme Meer lebenden Menschen durch den schlech- sich die Entwicklungszusammenarbeit zuneh- wurden in den Flüssen der Welt errichtet und ten Umweltzustand der Ozeane gefährdet. Je mend in der Meerespolitik engagiert, ver- halten eine riesige Menge an Sediment zu- geringer dabei die Möglichkeiten der Küsten- mehrt entwicklungspolitische Perspektiven rück, das ansonsten entlang der Küsten als gemeinden sind auf Umweltveränderungen auf. Allerdings sind entwicklungspolitische Nachschub für die Sandstrände dienen wür- zu reagieren, um so stärker ist die Bedrohung Ansätze und deren soziale Dimension des- de. Fast ein Viertel der Strände - manche ge- für sie. Im globalen Süden mangelt es den halb noch lange nicht voll in die Konzepte der hen von noch höheren Zahlen aus - ist auf- Gemeinden nur zu oft an den ökonomischen Umweltorganisationen integriert. Zu oft wer- grund des Meeresspiegelanstiegs sowie der Mitteln, um sich präventiv vor Umweltkrisen den entwicklungspolitische Aspekte im Mee- Sand- und Kiesentnahme vor den Küsten da- zu schützen oder umfassend auf deren ver- resschutz letzten Endes immer noch vernach- bei mehr als einen halben Meter seiner Breite heerende Folgen zu reagieren. So sind die lässigt oder als zweitrangig behandelt. Trans- pro Jahr zu verlieren. Singapur dagegen hat Opferzahlen bei Sturmfluten und Stürmen in parenz und Partiziption kommen immer wie- seine Landfläche mit Importen von Sand, in in den Küstengebieten von Entwicklungslän- der zu kurz in der Zusammenarbeit mit den einer Größenordnung von über einer halben dern durchschnittlich höher als in reicheren Menschen vor Ort. Es entstehen Partner- Milliarde Tonnen allein in den letzten beiden Ländern mit besser ausgestatteten staat- schaften, die von Organisationen im globalen Jahrzehnten, um 23 Prozent ausgedehnt. lichen Einrichtungen, einer guten Infrastruk- Süden als asymmetrisch und hierarchisch Weltweit werden 40 bis 50 Milliarden Tonnen tur, funktionierenden Sozialsystemen und charakterisiert werden. Sand und Kies pro Jahr abgebaut, wovon 10 Versicherungen gegen Schäden. Der hohe bis 15 Prozent aus den küstennahen Schelf- Grad an Abhängigkeit von intakten Naturräu- Dies ist besonders in den Fällen problema- meeren stammen. Ein einziges modernes För- men und einer ausreichenden Menge an frei tisch, in denen Meereschutzmaßnahmen derschiff kann am Tag 100.000 Tonnen Sand zugänglichen Nahrungs- und Rohstoffquellen durchgesetzt werden sollen, die mit der Auf- vom Meeresboden saugen. ist kennzeichnend für viele traditionelle Nut- hebung traditioneller Nutzungsrechte und zungsformen und Subsistenzökonomien wie der Privatisierung von Gemeingütern einher- auch für Gemeinschaften, deren Wirtschaft gehen. Hier können Konflikte zwischen Um- DIE ENTWICKLUNGSPOLITISCHE lokal zentriert ist. Auf diese Problematik welt und Entwicklung entstehen. Meeres- DIMENSION muss der Fokus entwicklungspolitischer Pro- schutz provoziert insbesondere dann Wider- gramme in der Meerespolitik gerichtet wer- stände, wenn er nicht mit Blick auf die sozia- Neben den direkten Treibern führt der Welt- den. len Verhältnisse in der betroffenen Region biodiversitätsrat eine Vielzahl von indirekten und ohne hinreichende Partizipation der lo- Treibern auf, die die soziale, ökonomische Vor diesem Hintergrund müssen Meeres- kalen Bevölkerungen geschieht. Es genügt und entwicklungspolitische Dimension der schutzmaßnahmen genau abgewogen wer- nicht die Schutzmaßnahmen auf Basis rein Umweltkrise und deren Komplexität verdeut- den. Sie erfordern eine kohärente Vorge- ökologischer Überlegungen zu gestalten. Der lichen. Voran stellt der IPBES den entsprech- hensweise, die umwelt- und entwicklungspo- Meeresschutz und sein Management müssen enden Ausführungen grundsätzliche Überle- litische Ansätze in schlüssige und langfristig transparent sein und breite Akzeptanz erfah- gungen zu den Zusammenhängen von sozia- angelegte Programme integriert. Schnell sind ren. In keinem Fall übergangen werden dür- ler Ungleichheit und Naturnutzung. Auch der die oben beschriebenen Schädigungen der fen die Menschenrechte und die besonderen IPCC-Sonderbericht verbindet Umwelt und Meeresumwelt nicht zu beseitigen. Für viele Rechte indigener Gemeinschaften, wie das Entwicklung. Beide Berichte thematisieren Umweltorganisationen ist die Ausweitung Prinzip der »freien, vorausgehenden und also die Umweltgerechtigkeit und folgen von Meeresschutzgebieten zum zentralen In- informierten Zustimmung« [Free, Prior and damit dem bei den UN eingeschlagenen Kurs. strument ihrer Meerespolitik geworden. Nur Informed Consent: FPIC]. Nur eine dauerhafte Seit Langem schon fordern zivilgesellschaft- rund 7 Prozent der Ozeane sind bisher unter Unterstützung der Meeresschutzmaßnahmen liche Organisationen eine solche Verknüp- Schutz gestellt worden, während es an Land durch die Gemeinden vor Ort kann deren er- fung von Umwelt und Entwicklung sowie die zumindest 15 Prozent sind. Eine aktuelle For- folgreiche Umsetzung garantieren und sie po- Integration von Gerechtigkeitsfragen in den derung, die viele zivilgesellschaftliche Orga- litisch legitimieren. Umweltdiskurs nicht nur für analytische Be- nisationen in diesem Zusammenhang unter- trachtungen, sondern auch für die meerespo- stützen, ist die Unterschutzstellung von Der Erhalt der natürlichen Ökosysteme muss litischen Programme und konkreten Maßnah- 30 Prozent der Ozeane bis 2030; »30 x 30«. in diesem Sinne an die Absicherung traditio- Umweltgerechtigkeit auf See 6 Fair Oceans : Ein Diskussionsbeitrag
neller Nutzungen und des freien Zugangs gabe von Fanggründen an die industrielle gesehen. Ein Entwicklungsversprechen, das aller Bevölkerungsgruppen zum Meer gekop- Fischerei und Fördergebieten an die Ölindus- den Inselstaaten und den Küstenländern im pelt sein. Der Kampf gegen Hunger und trie wie auch die Öffnung des Küstenraums globalen Süden eine bessere Zukunft ver- Armut darf durch den Meeresschutz in keiner für Aquakultur-Farmen münden zu oft in der spricht. Teil dieser Strategien zum Ausbau der Weise erschwert werden. Vielmehr müssen Zerstörung der marinen Ökosysteme und maritimen Wirtschaft ist neben einer Indus- Meeresschutzmaßnahmen mit einem ent- dem Verlust der Zugangsrechte für die loka- trialisierung der Sektoren der Blauen Ökono- wicklungspolitischen Anspruch die sozialen len Bevölkerungen. Aus Anlandestellen wer- mie vielfach der Abbau der Gemeingüter, und ökonomischen Begebenheiten in der Re- den Strände für Touristen und Mangroven- traditionell gemeinschaftlich verwalteter oder gion verbessern und entsprechende, über- wälder werden abgeholzt, um dort Garnelen frei zugänglicher Naturräume. Diese histo- prüfbare Zielsetzungen in ihren Projekten zu züchten. Die weltweit verabschiedeten risch gewachsenen Nutzungsweisen sind für aufweisen. Eine enge Kooperation zwischen Blue-Economy-Strategien, die die maritimen viele Gemeinschaften an den Küsten überle- Umwelt und Entwicklung bei der Ausweisung Wirtschaftssektoren ausbauen sollen und auf benswichtig. Erst der niedrigschwellige Zu- von Meeresschutzgebieten oder anderen Wachstum und »Neue Märkte« setzen, trei- gang zum Meer und seinen Ressourcen er- Maßnahmen sollte selbstverständlich sein. ben diese Dynamiken an. Die höheren Roh- möglicht ihre von den Ozeanen abhängige Eine entwicklungspolitische Begleitung um- stoffpreise und Förderkosten sowie die Wirtschaftsweise. Aus einer neoliberalen Per- fangreicherer Projekte im Meeresschutz soll- wachsenden Konkurrenzen um die Vorkom- spektive der Modernisierung der maritimen te verpflichtend sein. men an Land machen die Erschließung der Ökonomie wird diese Wirtschaftsweise als in- Meeresschätze lukrativ. effizient, schwer kontrollierbar und schlecht steuerbar eingestuft. Einer Rationalisierung EINE PLATZFRAGE Angesichts der allgemeinen Anerkennung auf Basis von privatisierten und somit han- des Meeresschutzes als Ziel internationaler delbaren Naturressourcen, die detailliert ge- Jenseits der Frage der Kohärenz zwischen Meerespolitik, stehen die Ansprüche einer mangement und industriell verwertet werden Umwelt und Entwicklung ist ein weiterer wachstumsorientierten Blue Economy im Wi- können, stehen handwerkliche Fischer *innen Punkt von wesentlicher Bedeutung für die derspruch zu den Notwendigkeiten des Mee- ebenso im Weg, wie die Jagd oder das Holz- Umweltgerechtigkeit auf See. Mit den vielfäl- resschutzes und einer Verbesserung des sammeln in den Mangrovenwäldern oder tigen Nutzungsinteressen gehen Konflikte um marinen Umweltzustands. Zusätzliche Belas- Siedlungen an seichten Naturstränden. 2012 den begrenzten maritimen Raum in Küsten- tungen und daraus resultierende kumulative eingeführt von Olivier De Schutter, dem da- nähe einher. Die Verteilung des Seeraums Effekte sind die Konsequenz des Primats öko- maligen UN-Sonderberichterstatter für das zieht weitreichende Konsequenzen nach sich. nomischer Interessen, das die ökologischen Recht auf Nahrung, hat sich für dieses Kon- Der Schutz der Küstengemeinden im globalen Grenzen des Planeten ausklammern, relati- kurrenzverhältnis und die Entrechtung der Süden, ihrer Existenzgrundlagen, Rechte und vieren oder gänzlich negieren muss. Oftmals Küsten- und Fischergemeinden der Begriff Interessen, steht beständig in Konkurrenz zu werden diese Interessen allerdings nicht nur des »Ocean Grabbings« etabliert. den Projekten zur Industrialisierung der Küs- von einem einfachen Gewinnstreben geleitet, tenregionen. Die Erweiterung der Infrastruk- sondern in der Blue Economy wird eine Organisationen, die für die Kleinfischerei ein- turen von Häfen oder des Tourismus, die Ver- Chance auf Entwicklung und Modernisierung treten oder stärker entwicklungspolitisch ori- Umweltgerechtigkeit auf See 7 Fair Oceans : Ein Diskussionsbeitrag
entiert sind, wie die »Coalition for Fair Fishe- tete Einrichtung von Meeresschutzgebieten rung der Nutzung angesehen wird. Wie die ries Arrangements« [CFFA], das »Transnatio- sollte sich schon deshalb durch Transparenz, Meeresforschung, so muss auch der Meeres- nal Institute« [TNI], das »International Partizipation und die Berücksichtigung der schutz in einem schwierigen Umfeld seinen Collective in Support of Fishworkers« [ICSF], Bedürfnisse der lokalen Bevölkerungen von Kurs finden. Auf der einen Seite ist sein Ziel oder das »World Forum of Fisher Peoples« den alten kolonialen Verhältnissen abheben. einen gesunden Umweltzustand der Ozeane [WFFP], kritisieren in diesem Kontext häufig Gerade die Einrichtung von Meeresschutzge- wiederherzustellen, die Artenvielfalt und auch die Rolle von Umweltorganisationen bieten sollte aus diesem Grund entwicklungs- Schönheit der Meereswelt zu bewahren. Auf und geben Beispiele für negative Auswirkun- politisch begleitet werden. Im Rahmen von der anderen Seite ist der Meeresschutz ein gen von Schutzprogrammen auf Küsten- UN-Prozessen wie der Etablierung der Bestandteil des Kultivierungsprozesses der gemeinden. Meeresschutzgebiete werden »Voluntary Guidelines for Securing Sustaina- Meere und der Ausdehnung der menschli- ebenfalls als Ocean Grabbing und Teil der ble Small-Scale Fisheries in the Context of chen Zivilisation auf die See. Die Blue Eco- Raumordnungsproblematik eingeordnet, in- Food Security and Poverty Eradication« der nomy braucht den Meeresschutz zur Regu- sofern sie gegen entwicklungspolitische FAO sollten kohärente internationale Stan- lierung und Legitimation ihrer Vorhaben und Grundsätze verstossen und von der lokalen dards für die Einrichtung und das Manage- der Meeresschutz rechtfertigt dadurch die Bevölkerung nicht politisch anerkannt wer- ment von Meeresschutzgebieten festgelegt Ausweitung seiner Initiativen bis hin zur Ein- den. Ein immer wiederkehrender Konflikt ist werden, die die Effekte der Projekte überprüf- richtung von Schutzgebieten. Ein paradoxes der Verlust von Fanggründen für die Klein- bar machen und die Existenzgrundlagen der Beziehungsgeflecht. fischerei, die eine elementare Rolle für die Er- Küstengemeinden schützen. Das Gleiche nährungssicherheit und die Armutsbekämp- muss über die Schutzgebiete hinaus für das Es wird spätestens an der Stelle widersprüch- fung in den Küstengemeinden spielt. Überge- allgemeine Küstenzonenmanagement und lich, an der die mit den wachsenden Zugriffen hen Schutzkonzepte diese soziale Funktion die maritime Raumplanung gelten. Nur wenn verbundenen Belastungen der Ozeane der Kleinfischerei oder stufen diese im Stil entwicklungspolitische Anforderungen an die schneller zunehmen als die Meeresschutz- der ökonomisch ausgerichteten Argumenta- Meerespolitik bereits in der Anlage von Maß- maßnahmen diese begrenzen und zurück- tionsmuster als veraltet und umweltpolitisch nahmen verankert sind, kann ihre Berück- drängen können. In diesem Moment - und schwer kontrollierbar ein, so missachten sie sichtigung sichergestellt werden. das ist heute der Fall - gelingt es dem Mee- Eckpfeiler der Entwicklungspolitik. Auch hier resschutz nicht ausreichend effektive Regu- zeigt sich, dass die Trennung von Umwelt und lierungen zur Erreichung seiner Ziele politisch Entwicklung die Meerespolitik in eine Sack- PERSPEKTIVWECHSEL durchzusetzen und seine programmatische gasse führt. Ausrichtung muss überdacht werden. Das Ar- Strukturell ist der Meeresschutz über die ma- gument, dass es noch schlimmer gekommen Zudem darf nicht übersehen werden, dass die ritimen Strategien und politischen Program- wäre ohne die Initiativen des Meeresschut- Ausweisung von Naturschutzgebieten in vie- me eng mit der fortschreitenden Erschließung zes, ist so wahr wie unbefriedigend. Die ent- len Regionen des globalen Südens eine kolo- der Meeres- und Küstenräume verbunden, scheidende Frage ist, wie sich eine Dynamik niale Vorgeschichte hat. Eine von Aussen obwohl der Schutz der marinen Ökosysteme umkehren läßt, die zwar die Anzahl der Mee- durch internationale Organisationen verwal- an sich als ein Gegenmodell zur Intensivie- resschutzgebiete steigert, aber den Zustand Umweltgerechtigkeit auf See 8 Fair Oceans : Ein Diskussionsbeitrag
der Ozeane insgesamt grundlegend ver- Mit der Ökonomisierung des Meeresschutzes Erhalt der ökologischen Dienstleistungen und schlechtert. Bis jetzt zahlen vor allem die sind zwei, nicht unerhebliche Gefahren ver- den Artenschutz belohnen, würden den Mee- Ozeane und die Küstengemeinden im globa- bunden. In dem die Umweltpolitik einer öko- resschutz wie auch die lokalen Sozialstruktu- len Süden den Preis für den Mangel an Erfolg. nomischen Logik unterworfen wird, bekom- ren stärken. Eine globale Alternative sind sie men alle ihre Elemente einen Preis und wer- nicht. Die Konzentration vieler Umweltorganisatio- den damit handel- und ersetzbar. Gegen Zah- nen auf die Einrichtung von Meeresschutzge- lung dieses Preises, der in der Regel so nie- Der überwiegende Teil der Meeresverschmut- bieten kehrt diese Dynamik nicht um. Der drig angesetzt ist, dass er nicht die Lukrati- zung hat seinen Ursprung an Land. Erst wenn Meeresschutz darf nicht auf die eigentlichen vität von Vorhaben in Frage stellt, kann jeg- die Umweltpolitik dort erfolgreich ist und die Schutzgebiete beschränkt bleiben. Eine Un- licher Umwelteingriff finanziell ausgeglichen Quellen der Verschmutzung stillgelegt wer- terteilung der Ozeane in Schutzgebiete einer- werden und erscheint dadurch legitim. Bisher den, können die Meere umfassend geschützt seits und Schmutzgebiete andererseits, in wenig beachtete Teile der Meereswelt können werden. Dafür gilt es absolute Belastungs- welchen sich der Umweltzustand kontinuier- jetzt wirtschaftlich interessant werden, da grenzen festzulgen, die strenger kontrolliert lich verschlechtert, rettet die Meere nicht. alles verkäuflich ist und selbst die ökolo- werden als dies bisher der Fall ist und auch Meeresschutz muss flächendeckend konzi- gischen Dienstleistungen in Wert gesetzt der kontinuierlichen Nutzungsintensivierung pieret werden. Der marine Klimawandel, die sind. Neue Märkte für die Patentierung von und Erschließung neuer Meeresräume muss Meeresverschmutzung und andere Stressfak- Gensequenzen, den Schutz seltener Arten Einhalt geboten werden. Um das dafür not- toren für das Meeresleben enden nicht an oder die Kohlenstoffspeicherung entstehen. wendige politische Gewicht zu erlangen und den Grenzen der Schutzgebiete. Ganz im Ge- Die Intensität des Zugriffs auf die Ozeane und mit dem Primat der ökonomischen Sicht auf genteil müssen die Schutzgebiete selbst vor Meere kann sich so noch einmal deutlich er- die Meere zu brechen, ist die Kooperation von diesen negativen Einflüssen geschützt wer- höhen. Umwelt und Entwicklung ein naheliegender den. Die Funktion von Schutzgebieten mit Schritt. Beide Bereiche müssen sich dafür hinreichend großen Nullnutzungszonen ist Die zweite Gefahr besteht darin, dass exten- entgegenkommen, Widersprüche und Kon- dennoch außerordentlich wichtig für den Er- sive, traditionelle Nutzungen, die nur einen flikte klären sowie gemeinsame Zielvorstel- halt der Artenvielfalt und die Stabilität der je- geringen Gewinn erwirtschaften, ihren Zu- lungen und Umsetzungsstrategien erarbei- weiligen Ökosysteme; als auch übergreifend gang zu den lokalen marinen Ressourcen ver- ten. Die Unterstützung der von den Ozeanen für die Meeresökologie, wenn die Biotope lieren. Auf Basis der Finanzialisierung kann abhängigen Küstengemeinden mit ihrer vernetzt und in überregionale Konzepte ein- jeder Ressourcenzugriff mit Zusatzkosten für handwerklichen, extensiven Nutzung der gebunden sind. Darüber hinaus können Mee- ökologische oder nutzungsrechtliche Lizen- Meere bietet gute Chancen für Nachhaltigkeit resschutzgebiete die Regenerationsfähigkeit zen verteuert werden, die eine handwerkliche und Meeresschutz, selbst wenn »small« nicht der Ozeane verbessern. Nichts desto trotz Produktionsweise oder Subsistenzökonomie immer von vornherein umwelt- und entwick- sind Meereschutzgebiete aber keine General- schlicht nicht aufbringen kann. Die finanz- lungspolitisch »beautifull« sein mag. lösung für die Umweltkrise auf See. schwachen Küstengemeinden im globalen Süden werden so, unter einer scheinbar sinn- Ein weiteres Schlüsselelement für die Durch- Die zunehmende Finanzialisierung der Mee- vollen Verschärfung der umweltpolitischen setzung einer erfolgreichen Meeresschutzpo- reswelt, die von vielen Umweltorganisationen und ökonomischen Nutzungsregeln, aber litik wird die Formulierung einer nachhaltigen befürwortet wird, ist weder dazu geeignet unter völlig ungleichen Voraussetzungen, in Blue Economy sein, die sowohl die planeta- diese Lücke zu schließen noch einen über- eine globale Konkurrenz um den Zugang zu ren Grenzen des Blauen Planeten als auch die greifenden, flächendeckenden Lösungsan- den natürlichen Ressourcen gezwungen. Im traditionellen Rechte und Nutungsformen an- satz zu bieten. Die Finanzialisierung will den schlechtesten Fall werden auf diese Weise ex- erkennt. Schließlich verlangt der globale Cha- ökonomischen Wert der marinen Natur nicht tensive Nutzungen durch kapitalintensive in- rakter der marinen Umweltzerstörung eine auf einen reinen Rohstoffwert beschränken dustrielle Nutzungsformen ausgetauscht. international koordinierte Meeresschutzpoli- und so einen leichtfertigen Umgang mit den Umweltverträglichkeitsprüfungen, Finanziali- tik. EIne Politik, die Umwelt und Entwicklung natürlichen Ressourcen verhindern. Mit ihr sierung und Ausgleichsregeln wirken in Na- eng verzahnt und den Meeresschutz als einen wird deshalb den Meeresregionen und ihren turräumen, die neu kolonisiert werden, und Aspekt des gesellschaftlichen Naturverhält- Ökosystemen wie auch den einzelnen Arten unter den sozialen Bedingungen an den Küs- nisses begreift. Das EU-Parlament hat mit ein ökonomischer Wert zugeordnet und sie ten des globalen Südens in verschiedener ihrem Beschluss unter dem Titel »Internatio- werden als Naturkapital betrachtet. Der Wert Hinsicht anders als im globalen Norden, wo nale Meerespolitik: Eine Agenda für die Zu- des Naturkapitals errechnet sich aus dem sie erdacht wurden. kunft unserer Weltmeere im Rahmen der Ziele Wert der Güter, die aus der Natur gewonnen für nachhaltige Entwicklung der Agenda werden könnten, sowie aus den Dienstleis- Nur dann, wenn die umweltpolitsche Qualität 2030« einen wichtigen Schritt in diese Rich- tungen der Ökosysteme, die dem Menschen des extensiven Wirtschaftens und die tradi- tung gemacht. zugute kommen, wie zum Beispiel den Schutz tionellen Nutzungsrechte in die Kalkulationen den Mangrovenwälder vor Überflutungen bie- eingehen, anerkannt und honoriert werden, ten. Beides zusammen ergibt den Gesamt- macht die Finanzialisierung Sinn. Zusätzliche wert des jeweiligen Naturkapitals. Einnahmen für die Küstengemeinden, die den Umweltgerechtigkeit auf See 9 Fair Oceans : Ein Diskussionsbeitrag
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Impressum Herausgeber Fair Oceans Verein für Internationalismus und Kommunikation e.V. Der Verein unterstützt seit 1998 die entwicklungspolitische (IntKom) Bildungs- und Informationsarbeit und konzentriert sich Kai Kaschinski und Christoph Spehr (Vorstand) seit 2009 mit seinem Arbeitsschwerpunkt Fair Oceans auf Bernhardstraße 12 - 28203 Bremen die entwicklungspolitische Dimension der meerespolitik. E-mail: verein.intkom@gmx.de Gerne steht Fair Oceans für Informationsveranstaltungen, Allein der Herausgeber ist verantwortlich für den Inhalt. Diskussionsrunden und Capacity Bildung unter den folgenden Kontaktdaten zur Verfügung: Fair Oceans Fon: +49-152-295 170 04 E-mail: contact@fair.info Web: www.fair-oceans.info Gerichtssitz Amtsgericht Bremen - RegisterNr.: VR 55 59 Redaktionsanschrift Fair Oceans Bernhardstraße 12 - 28203 Bremen E-mail: fair-oceans@gmx.info Förderhinweis Produlktionsteam Die Publikation des Vereins für Internationalismus Redaktion: Kai Kaschinski und Christoph Spehr und Kommunikation e.V. wird Text: Kai Kaschinski gefördert durch Bingo! Die Umweltlotterie Fotos: Harry Loges (Seiten 1, 4, 7, 8, 12) und durch den Senator für Umwelt, Bau und Verkehr Druck: Druckwerkstatt Schmidtstraße der Freien Hansestadt Bremen Rechte V.i.S.d.P.: Kai Kaschinski Das Copyright für die Texte und Bilder liegt bei den ProduzentInnen. Das Copyright für die Publikation insgesamt und liegt beim Herausgeber. Ausgabe Erscheinungsjahr: 2019 Auflage: 2.000 ISSN: 1436-3100 sowie aus Eigenmitteln des Vereins Bezugsbedingungen Bestellungen bitte an die Redaktion richten. Die Publikation ist kostenlos. Bankverbindung finanziert. Inhaber: Verein für Internationalismus und Kommunikation e.V. Für den Inhalt dieser Publikation ist allein Institut: Postbank Hamburg der Verein für Internationalismus und BLZ: 200 100 20 Kommunikation e.V. verantwortlich; Konto: 66 69 209 die hier dargestellten Positionen geben nicht IBAN: DE 89 200 100 20 000 66 69 209 den Standpunkt von Engagement Global gGmbH BIC: PB NK DE FF und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wieder Finanzbehörde so wie sie auch nicht den Standpunkt Finanzamt Bremen - StNr.: 60/145/06541 anderer Förderer wiedergeben. Umweltgerechtigkeit auf See 11 Fair Oceans : Ein Diskussionsbeitrag
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