Unsere Wirtschaft - IHK zu Coburg
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Magazin Unsere Wirtschaft Ausgabe 8-9/2011 Region Region Aus- und Weiterbildung Neue Sondererlaubnis für Wettbewerb: Hochschul-Team Bildungskosten können von Brandensteinsebene räumt knapp 100.000 Euro ab der Steuer abgesetzt werden Wirtschaft baut Förderung der Wissenschaft aus
2 Inhalt Titelthema Coburger Unternehmen stiften 4 Deutschlandstipendien Deutschlandstipendium: Bund bringt Spitzen- 5 und Breitenförderung zusammen Region Erneute Sondererlaubnis: ab März 2012 wieder 6 Instrumentenflug auf der Brandensteinsebene IHK zeichnet Wissenschaftsarbeiten aus und 8 wirbt für den Karrierestart in der Region Neuer Förderkreis Wissenschaftsstiftung 10 Oberfranken e. V. auf der Suche nach Stiftern Investor equma hat mit Wiesenfelder 17 Büromöbelhersteller Leuwico viel vor Standort IHKs der Metropolregion Nürnberg aktualisieren 20 12-Punkte-Programm Verkehrsprojekte 15 Medien 125 Jahre „Coburger Tageblatt“ IHK-Vollversammlung schließt sich Einzelhandels- 22 Auch wenn es jetzt zur „Mediengruppe Oberfranken“ (Bamberg) gehört: das „Cobur- forderung nach Schloßplatz-Tiefgarage an ger Tageblatt“ ist und bleibt die älteste Lokalzeitung der Veste-Stadt. Mit rund 500 Sonderthema „Kreativwirtschaft“ Gästen feierten Medienmacher und -vermarkter das große Jubiläum. Kreative auch für nachhaltiges Wirtschaften 24 in Schlüsselpositionen 3–13 Fachkräfteschmiede Hochschule Service Auf dem Weg nach oben Leserumfrage 30 Über glänzende Perspektiven können Strukturdaten 2011 der Wirtschaft 31 sich nicht nur die neuen Financial Ma- in Oberfranken nager freuen. Weil Qualität, Attraktivi- tät und Erfolge akademischer Bildung Aus- und Weiterbildung in Coburg steigen, gewinnt auch die Beste Zeugnisse für IHK-Management-Training 34 Wirtschaftsregion. Erstklassige junge „Führungskräfte-Führungsschein“ Leute stehen für Fach- und Führungs- Bundesfinanzhof erklärt Bildungskosten 39 kräftenachwuchs sowie viel verspre- für steuerlich abzugsfähig chende Start-Ups. Starthilfe und Unternehmensförderung Hohe Zufriedenheit mit dem Gründer- 40 service der IHK zu Coburg 21 Allianz für ICE-Halt und Werkflug Tourismus IHK kämpft nicht allein Coburger Museumsnacht diesmal „very british“ 43 Mitglieder der bayerischen Staatsregie- rung haben bei Festterminen zu Tun- Wirtschaftsjunioren nelabschnitten der ICE-Neubaustrecke Ambitioniertes Bildungsprojekt „Business- 44 Nürnberg-Erfurt ihre Unterstützung für Führerschein“ für Schüler gestartet die IHK-Forderung nach einem ICE-Sys- International temhalt in Coburg erklärt. Im 12-Punkte- Programm der IHKs der Metropolregion Schweiz führt Steuern auf deutsche Vermögen ein 46 Nürnberg wurde erstmals der Erhalt des Innovation und Umwelt Werkflugverkehrs von und nach Coburg Innovationsstrategien im Brennpunkt der Coburg 48 aufgenommen. Connecting Conference 2011 Recht Titelbild Graduierte des Masterstudiengangs „Financial Management“ an der Umstrittene EU-Spielzeugrichtlinie nach 50 Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg bei ihrer Abschlussfeier im Juli. deutschem Recht in Kraft getreten Unsere Wirtschaft 8-9/2011
Editorial 3 Standortvorteil Hochschule E in Dutzend Beiträge dieser Ausgabe „Unsere Wirtschaft“ handeln direkt oder indirekt von etablierter Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Wirtschaft. Daran wird die Intensität der Verzahnung deutlich. Zur Siche- rung des mittel- und langfristigen Fachkräftebedarfs unserer Unternehmen ist die Hochschule gewichtiger Standortvorteil und birgt vielfach Nutzungspotenzial für die Region, im Streben die Folgen des demografischen Wandels abzumildern. Technologie- und Know-how-Transfer auf breiter Ebene, direkte Kooperation bei Entwicklung individueller Projekte, Kontakte der Unternehmen zum aka- demischen Nachwuchs etc. sind Beispiele innovationsfördernder Zusammen- arbeit zwischen Wirtschaft und Hochschule. Das „Technologietransferzentrum Automotive Coburg (TAC)“ und das „ForschungsTransferCentrum Coburg (FTC)“ sind mittlerweile in Wirtschaftskreisen anerkannte Kooperationseinrichtungen. Neuerdings hat die Hochschule auch ihr Angebot dualer Studiengänge aus- gebaut und mehr Fachkräfte als bisher können sich berufsbegleitend für Führungsaufgaben quali- fizieren. Die praktische Ausbildung in unseren Firmen und das Parallel-Studium an der Hochschule steigern die Attraktivität unserer Arbeitgeber und entwickeln gleichzeitig die notwendigen Fachkräfte. Insbesondere mittlere, aber auch kleinere Unternehmen könnten dieses Angebot noch stärker nut- zen, um karriereorientierte Berufseinsteiger zu gewinnen oder vielversprechende Fachkräfte nach erfolgreicher Ausbildung im Dualen System zu fördern und damit in den Unternehmen zu halten. Die IHK hat die Bedeutung der Hochschule Coburg als „Fachkräfteschmiede“ frühzeitig erkannt und dementsprechend zahlreiche Kooperationen angestoßen, wie die Verleihung des „IHK-Preises“ für die besten wissenschaftlichen Arbeiten eines Jahres oder die Etablierung der „Campus Messe“ - unter anderem auch das Qualifizierungsprojekt „Designovation“ – und viele erfolgreiche Einzelprojekte. Unsere Mitgliedsfirmen arbeiten mehr und mehr direkt mit Fachbereichen der Hochschule zusam- men, sie stiften Professuren, beauftragen Entwicklungsprojekte, bieten Praktika, vergeben Aufgaben für Diplomarbeiten und bezuschussen außergewöhnliche Initiativen wie das Hochschulfernsehen oder CAT Racing. Zusätzlich sind einige Firmen jetzt sogar den Schritt zur direkten Förderung ausge- wählter Talente gegangen und haben sich zur Finanzierung von „Deutschlandstipendien“ verpflichtet. Mehr noch als bisher muss die Hochschule in das kommunalpolitische Denken und Handeln ein- bezogen werden. Die Anziehungskraft des akademischen Nachwuchses im Inneren wie nach außen muss besser genutzt werden. Aktuell sind rund 3.900 Studierende in Coburg immatrikuliert. Aus allen Gebieten der Bundesrepublik und zunehmend aus dem Ausland wohnen und lernen Studen- ten in Coburg. Diese jungen Leute müssen konsequent in das öffentliche Leben unserer Region in- tegriert werden, damit sie als Multiplikatoren ein positives Bild vom Leben und Arbeiten in Coburg Stadt und Landkreis weitertragen können. Besser wäre es noch, die Studierenden gleich zum Blei- ben in Coburg zu motivieren, was sicher weitaus weniger Aufwand verursacht, als hoch qualifizier- te Fachkräfte aus anderen Gebieten zum Umzug nach Coburg zu bewegen. Friedrich Herdan, Präsident Unsere Wirtschaft 8-9/2011
4 Titelthema Erweiterungsbau der Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg, vom Süden (Frankenbrücke) aus gesehen. COBURGER UNTERNEHMEN Statement STIFTEN STIPENDIEN Bewerbung für Studierende der Hochschule Coburg läuft 300 Euro monatlich für ein Jahr – Stifter der 16 Deutschland-Stipendien das bietet das neue Deutschlandsti- sind die Sparkasse Coburg–Lichtenfels pendium für Studenten. 150 Euro (5 Stipendien); ELAXY Finanzsoftware- kommen von regionalen Stiftern, lösungen (3 Stipendien); Kaeser Kom- die andere Hälfte legt das Bundes- pressoren (2 Stipendien); Waldrich, Kapp bildungsministerium drauf. und SPA Software Entwicklungs GmbH aus Coburg sowie HABA, Bad Rodach; A Achim Oettinger uch Studierende der Hochschule Oekametall, Bamberg, und Gebr. Waas- Leiter Career Service der ner, Forchheim (je 1 Stipendium). Coburg profitieren von der neu- Hochschule Coburg: en einkommensunabhängigen „Mit dem Deutschlandstipendium können die Hoch- Förderung. Neun Unternehmen aus der Besondere Förderung für schulen herausragende Studierende unterstützen Region stellen ab dem Sommersemes- besondere Qualifikation und intensivieren gleichzeitig die Zusammenarbeit ter 2011 insgesamt 16 Stipendien bereit. Das einkommensunabhängige Deutsch- mit den Arbeitgebern vor Ort. Wir freuen uns, dass landstipendium unterstützt begabte Stu- Hochschul-Vizepräsident Prof. Dr. Jürgen wir mit Hilfe des Engagements von neun Förder- Krahl freut sich über das Engagement der dierende. Zu den Förderkriterien zählen unternehmen als eine von weniger Hochschulen in Deutschland gleich zu Beginn des Programms unser regionalen Wirtschaft: „Das bundeswei- neben den bisherigen Leistungen in Schu- Kontingent voll ausnutzen konnten. Die Förderung te Stipendien-Programm bietet unseren le und Studium auch das gesellschaft- qualifizierter Nachwuchskräfte über das Deutsch- begabten Studierenden eine zusätzliche liche Engagement sowie der Einsatz im landstipendium ist eine echte Zukunftsinvestition. Möglichkeit zur Studienfinanzierung. Es sozialen Umfeld, in der Familie oder in Es gibt für Unternehmen keine bessere Möglich- ist für alle Akteure Auszeichnung und einer sozialen Einrichtung. Besonde- keit, Spitzenkräfte von morgen zu unterstützen und Anreiz zugleich.“ Achim Oettinger vom re biografische Hürden, die sich aus der gleichzeitig in Kontakt mit den besten Studierenden Career Service der Hochschule verspricht familiären oder kulturellen Herkunft er- unserer Hochschule zu treten.“ geben, werden ebenfalls berücksichtigt. sich vom Deutschlandstipendium auch eine Stärkung des Standorts Coburg und Studierende der Hochschule Coburg kön- des Hochschulnetzwerks. Er hebt hervor: nen sich bis 7. März 2012 um eines der Kontakt: Achim Oettinger, Tel.: 09561 317 355 „Das Programm bietet kleinen und gro- Stipendien bewerben. Das Programm ist E-Mail: oettinger@hs-coburg.de ßen Unternehmen aus der Region sowie offen für weitere Unternehmen, die stif- erfolgreichen Alumni eine hervorragen- ten wollen. n Information de Möglichkeit der gezielten Nachwuchs- Information www.hs-coburg.de/career förderung sowie der Vernetzung mit der www.hs-coburg.de/deutschlandstipendium. Hochschule Coburg.“ Das bringe langfris- tigen Nutzen für alle Beteiligten. Unsere Wirtschaft 8-9/2011
Titelthema 5 Bund bringt Spitzen- und Motive Breitenförderung zusammen Wozu Stipendien finanzieren? Hintergrundinformationen zum Deutschlandstipendium Siegfried Wölki, Sparkasse Coburg-Lichtenfels, Vorstandsvorsitzender: Im vorangegangenen Artikel wurden Nachholbedarf im internationalen Förderhöhe und Voraussetzungen für Wettbewerb um kluge Köpfe „Die Sparkasse steht für die Deutschlandstipendien beschrieben. Ihre ausgeprägte Stipendienkultur ver- Förderung von Mensch und Die Bundesregierung setzt damit schafft anderen Ländern im interna- Region. Gerne unterstützen ein neues Signal zur Zukunftssiche- tionalen Wettbewerb um qualifizierten wir daher junge Studierende rung. Ziel ist es, mehr Menschen zu Nachwuchs klare Vorteile. Sie stärkt die mit Stipendien. In dieser Zu- sammenarbeit sehen wir enor- einem anspruchsvollen Hochschul- internationalen Netzwerke von Förde- me Chancen für die Stärkung abschluss an deutschen Hochschu- rern, Stipendiaten und Hochschulen. In und den Ausbau des Hoch- len zu ermutigen. den USA, in Japan oder Südkorea stam- schulstandortes Coburg sowie men mehr als die Hälfte der Ausgaben B eine gezielte Nachwuchsför- ildung ist die wichtigste Ressour- für den Hochschulbereich aus privater derung.“ ce in Deutschland. Neue Technolo- Hand. Durchschnittlich fließen in den gien sowie immer anspruchsvollere OECD-Staaten 30 Prozent aus privaten Dienstleistungen und Produkte steigern Quellen in die Hochschulen. Deutschland die Nachfrage nach hoch qualifiziertem zählt hier zu den Schlusslichtern. Nur 15 Martin Kapp, Nachwuchs. Die demografische Ent- Prozent der Hochschulförderung werden KAPP Gruppe, wicklung verschärft die Situation. Al- Geschäftsführender von privaten Förderern geleistet, etwa Gesellschafter: lein in den kommenden zehn Jahren wird zwei Prozent davon erhalten Studieren- die Zahl der Menschen unter 25 Jahren de hierzulande an Stipendiengeldern. „Wir arbeiten bereits seit um mehr als drei Millionen schrump- vielen Jahren sehr eng mit fen, während die Fachkräftelücke wei- Neue Säule in der der Hochschule Coburg zu- sammen und wollen auch bei ter wächst. Zwischen 2010 und 2020 Studienfinanzierung diesem Projekt die jungen Stu- werden in Deutschland allein für die mit Sie kommt begabten Studierenden aus dierenden unterstützen. Die dem Ruhestand ausscheidenden Akade- allen Nationen und allen Teilen der Ge- Beteiligung am Deutschland- mikerinnen und Akademiker insgesamt sellschaft zugute. Dazu würdigt das stipendium trägt dazu bei, das 1,36 Millionen Nachwuchskräfte benö- Deutschlandstipendium neben Erfol- Interesse der Studenten an der tigt. Zur Bekämpfung des Fachkräfte- gen in Schule, Studium und Beruf auch Coburger Region zu wecken – mangels ebenso wie für eine erweiterte die Lebensleistung junger Menschen. Die hoffentlich auch nach einem Begabtenförderung setzt die Bundesre- gemeinsame Förderung durch Bund und erfolgreich abgeschlossenen gierung daher mit dem Deutschlandsti- private Mittelgeber soll zum Studium er- Studium.“ pendium erstmals auf die Partnerschaft mutigen und den Stipendiaten für das von privaten Geldgebern und Bund. Erreichen ihrer Studienziele den Rücken frei halten. n Stefan Forkel, Information Elaxy GmbH (Coburg), www.deutschland-stipendium.de Personalleiter: „Das Deutschlandstipendium bietet uns eine Gelegenheit, Studenten von unserer Attrak- tivität als regionaler Arbeitge- ber zu überzeugen.“ Die Stipendiaten des ersten Deutschlandstipendiums mit Repräsentanten der regionalen Sponsoren und Vertretern der Hochschule. Unsere Wirtschaft 8-9/2011
6 Region Coburger Tageblatt, Simone Bastian Ortstermin auf der Brandensteinsebene: Staatssekretär Dr. Andreas Scheuer erklärt Repräsentanten der Wirtschaft und der Bundes-, Lan- des- sowie Kommunalpolitik die Bedingungen, die das Bundesverkehrsministerium an die erneute Sondergenehmigung für den Instrumen- tenflug auf dem Verkehrslandeplatz knüpft. Ab März 2012 wird wieder geflogen! Brandensteinsebene: Staatssekretär Dr. Scheuer überbrachte frohe Botschaft Ab März 2012 soll auf dem Flugplatz Eines wurde allen Anwesenden klar: Wirtschaftsstandorts Coburg mit sei- Brandensteinsebene wieder Instru- Der Bund gibt den Akteuren in der Region ner hohen Industriedichte unverzicht- mentenflug möglich sein. Diese er- eine allerletzte Chance in Sachen Flug- bar. Vor allem für die exportorientierten freuliche Nachricht verkündete Dr. platzneubau. Passiert wieder nichts, ist Unternehmen in der Region sei in An- Andreas Scheuer, parlamentarischer nach 2019 Schluss mit dem Geschäfts- betracht der rasanten Entwicklung der Staatssekretär aus dem Bundesver- flugverkehr von und nach Coburg. osteuropäischen Märkte ein uneinge- kehrsministerium, Mitte Juli im Rah- IHK-Präsident Herdan zeigt sich zwar schränkt nutzbarer Verkehrslandeplatz men einer Pressekonferenz auf der erleichtert ob des positiven Signals aus unverzichtbar. Coburger Brandensteinsebene. Berlin, doch mahnte er zugleich an, dass Für den vorgesehenen Umbau auf der nun mit Nachdruck das Planfeststel- Brandensteinsebene wird mit Kosten L eicht habe sich das Bundesverkehrs- lungsverfahren vorangetrieben werden unter einer Million Euro gerechnet. Über ministerium die Zusage der neuen müsse. Es gelte von Seiten der Projektge- die Mittelbereitstellung wurde noch vor Ausnahmegenehmigung nicht ge- sellschaft VLP GmbH zeitnah die nächs- der Sommerpause vom Coburger Stadt- macht, verdeutlichte Scheuer. Zu viele ten Schritte einzuleiten. Außerdem bot er rat positiv beschieden. n andere Betreiber kleiner Flugplätze hät- den Neubaugegnern an, nunmehr doch ten die Coburger Brandensteinsebene mit gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. ihrer kurzen und schwierigen Landebahn Auch Jürgen Otto, Geschäftsführer als Beispiel nehmen und ebenfalls Aus- der Brose-Unternehmensgruppe, ist Das sind die Auflagen nahmegenehmigungen verlangen kön- froh, dass die Brandensteinsebene für Die beidseitigen Sicherheitsstrei- nen. Deshalb sind die Auflagen auch sehr den Geschäftsflugverkehr in absehba- fen werden auf 60 Meter und die strikt: Die Stadt beziehungsweise die rer Zeit wieder genutzt werden kann. Sicherheitszone am Ende der Start- Arbeitsgemeinschaft Flugplatzneubau Wäre die Ausnahmegenehmigung nicht und Landebahn (RESA) auf jeweils (VLP GmbH) muss jährlich berichten, wie in Aussicht gestellt worden, so Otto, sei 90 Meter erweitert. Dadurch wird weit die Vorbereitungen für einen neu- es schlichtweg nicht möglich gewesen, die Start- und Landebahn von der- en Verkehrslandeplatz gediehen sind. Nur ein weltweit agierendes Unternehmen zeit 860 Meter weiter verkürzt. An unter Erfüllung dieser Voraussetzungen wie die Brose-Gruppe dauerhaft ohne der Ostseite wird eine 150 Meter gilt die Ausnahmegenehmigung längs- planbare Fluganbindung an die Zentra- lange Anflugbefeuerung installiert. tens bis 2019. le von Coburg aus zu steuern. Auch hier lässt das Bundesver- Schließlich, so sagte Gerold Reichle, Lei- Auch Martin Kapp, Gesellschafter des kehrsministerium eine Ausnah- ter der Abteilung Luft- und Raumfahrt im gleichnamigen Coburger Maschinen- meregelung zu. Notwendig wären Bundesverkehrsministerium, habe es von bauers, hatte sich in den vergangenen 420 Meter. Der Ausbau ist mit einer 2001 bis 2010 schon einmal die Ausnah- Monaten gemeinsam mit Otto vehe- knappen Million Euro kalkuliert. Die megenehmigung für den Instrumentenflug ment dafür eingesetzt, dass der Instru- Kosten wird die Stadt als Eigentü- gegeben, und es seien fürs Ministerium mentenflug auf der Brandensteinsebene merin des Flugplatzes tragen. Der keine Anstrengungen erkennbar gewesen, wieder ermöglicht wird. Für ihn ist ein Ausbau soll im März 2012 abge- in dieser Zeit einen richtlinienkonformen richtlinienkonformer Flugplatz für den schlossen sein. Flugplatz zu schaffen. Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit des Unsere Wirtschaft 8-9/2011
Region 7 Das erfolgreiche Team von „Trau Dich“ mit Betreuern bei der Preisverleihung in Mün- chen (v. l.): Alexandra Jung (Spielleitung bei der Sparkasse Coburg - Lichtenfels), OStD Andrea Wittig (Staatl. Berufsschule II Coburg), Dr. Martin Faber (Vorstand Sparkasse Coburg - Lichtenfels), Tina Seelmann, Tanja Schmitt, Harald Rank (Staatl. Berufs- schule II Coburg), Julia Wolf, Christina Pietsch, Benedikt Vonbrunn. Die Spielgruppe besteht aus Auszubildenden der Sparkasse Coburg – Lichtenfels. Gründerpreis: Coburger Berufsschüler ganz weit vorne 2. Platz auf Landesebene für „Trau Dich“ Die Staatl. Berufsschule Coburg II hat Denken und Handeln werden so gefördert. che Fähigkeiten, die Unternehmen heut- auf Landesebene auf die erfolgreiche Die Schüler stärken ihre Team- und Füh- zutage ganz besonders fordern und die Schul- und Berufsausbildung in Co- rungsqualitäten und beweisen über vier in Bewerbungsgesprächen das Zünglein burg aufmerksam gemacht: Ihr Team Monate ihre Fähigkeit, komplexe Frage- an der Waage sein können.“ n „Trau Dich“ belegte den 2. Platz beim stellungen mit Engagement und Kreati- Bayerischen Gründerpreis. vität zu lösen. Auf diese Weise sammeln sie Erfahrungen, die eine frühzeitige be- Hintergrund L andesweit nahmen 96 Teams am rufliche Orientierung und Qualifikation Der Bayerische Gründerpreis für Schüler ist die regio- Wettbewerb teil. Die Auszeichnung ermöglichen. Außerdem knüpfen sie erste nale Variante des Deutschen Gründerpreises. Dieser der fünf besten Teams fand Anfang Kontakte zu echten Unternehmern. Un- ist die bedeutendste Auszeichnung für herausragen- Juli in München statt. Mit seinem Ge- terstützt werden sie dabei von Lehrern, de Unternehmer in Deutschland. Ziel der Initiative schäftskonzept eines Hochzeitsservices Spielbetreuern und Unternehmerpaten. ist es, ein positives Gründungsklima in Deutschland mit außergewöhnlichen Dienstleistungen Den Nutzen und die Sinnhaftigkeit zu fördern und Mut zur Selbständigkeit zu machen. rund um den „schönsten Tag im Leben“ solcher Wettbewerbe unterstreicht IHK- Der Deutsche Gründerpreis wird jährlich in den Ka- überzeugte das Team “Trau Dich“ aus Co- Referentin Susanne Stammberger: „Die tegorien Schüler, StartUp, Aufsteiger, Nachfolge und burg die Jury und verfehlte nur knapp Teilnehmer lernen sehr praxisnah die Welt Lebenswerk verliehen. Den Deutschen Gründerpreis den Landessieg. der Wirtschaft und des Berufslebens ken- loben die Partner stern, Sparkassen, ZDF und Por- Jedes Teammitglied übernimmt beim nen und qualifizieren sich somit nachhal- sche aus. Kooperationspartner ist das Bundesminis- Bayerischen Gründerpreis einen eigenen tig für ihren Einstieg ins Berufsleben. Oft terium für Wirtschaft und Technologie. Verantwortungsbereich – selbständiges erwerben sie auf diese Weise genau sol- Positivbescheid aus Berlin nannte „Coburger Weg“ gewesen sei. Mit diesem Konzept, das ab dem Win- Hochschule Coburg erhält besondere Fördermittel tersemester greife, wolle die Hochschule Bereits in der ersten Wettbewerbs- Die Hochschule Coburg kann dadurch 18 nicht nur das interdisziplinäre Studieren Förderrunde des sogenannten Quali- neue Stellen schaffen. stärken, sondern auch Allgemeinbildung tätspakts Lehre wurde die Hochschule Gerade in Zeiten knapper Kassen sei die und Persönlichkeit der Absolventen posi- aus dem Bund-Länder-Programm Zusage aus dem Bundesministerium ein tiv fördern. „Damit haben wir einen völ- für bessere Studienbedingungen mit wichtiges Signal für die Region, so Bun- lig neuen Typus“, sagte Michael Pötzl. jährlich 1,5 Millionen Euro bedacht. destagsabgeordneter und IHK-Vollver- Bisher sei das Studium stark fachbezo- sammlungsmitglied Dr. Hans Michelbach. gen gewesen. Doch eine stets komple- D amit zählt die Einrichtung zu 111 Außerdem sei dies ein wesentlicher Bei- xer werdende Welt erfordere heutzutage ausgewählten Hochschulen in ganz trag zur zukünftigen Fachkräftesicherung andere – fachübergreifende – Wege. In- Deutschland, die schon ab dem für die regionalen Unternehmen. terdisziplinär bedeute, dass beispielswei- kommenden Wintersemester Geld bekom- Präsident Prof. Dr. Michael Pötzl wertete se der „Geisteswissenschaftler weiß, wie men. Bei einer Laufzeit von fünf Jahren den Positivbescheid als „außerordentli- der Naturwissenschaftler tickt – und um- beträgt die Gesamtförderung 7,5 Mio. €. chen Erfolg“, dessen Basis der soge- gekehrt“. n Unsere Wirtschaft 8-9/2011
8 Region Trägerinnen und Träger des „IHK-Preises 2010“ „Erstellung ei- „Das Management „Betrachtung „Erlebnis- nes Bibliotheks- immaterieller Ver- der Einsetzbarkeit pädagogik verwaltungs- mögensgegenstände von Einpressver- mit Men- programms für durch BilMoG und bindungen in der schen mit SPS-Bausteine die Einordnung ins Elektronikferti- Behinde- von Werkzeug- Controlling unter gung, angefertigt rung“ maschinen“ besonderer Berück- bei der Fa. Brose sichtigung des Marke- Fahrzeugteile tingcontrolling“ in Hallstadt“ Christina Pfeuffer Christina Weth Steve Eberlein Yvonne Hoderlein Diplomarbeit in der Fakultät Bachelorarbeit in der Fakultät Diplomarbeit in der Fakultät Diplomarbeit in der Fakultät Elektrotechnik und Informatik „Wirtschaft“ Elektrotechnik und Informatik „Soziale Arbeit und Gesundheit“ im Studiengang Elektrotechnik im Studiengang Betriebswirtschaft im Studiengang Elektrotechnik im Studiengang „Soziale Arbeit“ Herausragende wissenschaftliche Arbeiten „IHK-Preis 2010“: Wirtschaftsorganisation wirbt für Karrieren in der Region Im Rahmen eines Festaktes in der überdurchschnittliche Wirtschaftskraft Der alljährlich vergebene „IHK-Preis“ IHK zu Coburg ist Studierenden der langfristig halten zu können. Insbeson- ist mit einer Summe von 4.000 € do- Hochschule Coburg der „IHK-Preis“ dere in Bezug auf die Akademikerquote tiert, die sich auf die Preisträgerinnen für herausragende wissenschaftli- habe die Region noch Nachholbedarf. und Preisträger der einzelnen Fachbe- che Arbeiten im Jahr 2010 verliehen Dies zu kompensieren werde durch die reiche verteilt. Die Auswahl der Geehr- worden. Präsident Friedrich Herdan Folgen des demografischen Wandels er- ten sowie Anzahl, Höhe und Vergabe der lud die Gewinner ein, ihre Berufs- schwert, die sich in einigen Branchen be- Preise obliegt einer Jury, der Professoren karriere in der Coburger Wirtschaft reits heute bemerkbar machen. der Hochschule Coburg sowie Vertreter zu machen. In seiner Laudatio würdigte der Präsi- der IHK angehören. Das Hauptaugenmerk dent die Leistungen der Preisträger: „Sie bei der Auswahl liegt auf dem Innova- D er Präsident versicherte: „Die Tü- haben mit Ihren Arbeiten Akzente und tionscharakter der Arbeiten und der Re- ren zu unseren Unternehmen wer- Maßstäbe gesetzt. Dafür gebührt Ih- levanz der Ergebnisse für die regionale den Ihnen weit offen stehen – und nen großer Respekt.“ Zugleich betonte Wirtschaft. Auch der Fähigkeit der Ver- der ‚IHK-Preis‘ wird Ihnen als anerkann- Herdan den Anteil der Hochschule Co- fasser, Lösungen zu erarbeiten, kommt te Visitenkarte dabei helfen, eine erfolg- burg an den Erfolgen. Das Niveau der bei der Bewertung hohe Bedeutung zu, reiche berufliche Zukunft hier in unserer Arbeiten spiegelt einmal mehr die Qua- da diese Fähigkeit besonders wichtig ist Region aufzubauen.“ Der Wirtschafts- lität der Hochschule wider und der „IHK- für den langfristigen Erfolg von Unter- raum Coburg Stadt und Land brauche Preis“ untermauere deren Bedeutung für nehmen. Dabei spielt auch der Prozess hoch qualifizierte Menschen, um seine die Wirtschaft unserer Region, sagte er. der Ideenfindung eine wichtige Rolle. n Die Träger/innen des „IHK-Preises 2010“ mit Fachbereichsleitern, Repräsentanten von Hochschulleitung sowie IHK-Präsidium, Ehrenpräsidenten und Hauptgeschäftsführung nach der Preisverleihung. Unsere Wirtschaft 8-9/2011
Region 9 Workshops für Dienstleister 3. Empfehlungsmarketing/ Loyalitätsmarketing – der Kunde IDEENWERKSTATT „Persönlichkeit Kunde“ an der Hochschule als Partner des Unternehmens Wie erreiche ich Kundenzufriedenheit Man nehme: ein etwas anderes Ver- Die Veranstaltung und wie wandle ich diese in Geschäfts- anstaltungsformat, die besonderen Die Ideenwerkstatt ist ein innovatives erfolg um? Wie kann Kundenloyalität Bedürfnisse der Dienstleistungsbran- Veranstaltungsformat. Sie verbindet die gebildet werden und woran erkennt che und den Willen, die regionale Präsentation neuer Konzepte und Metho- man, dass diese gefährdet ist? Wirtschaft zu unterstützen – und den mit der Integration der Teilnehmer in herauskommt eine gemeinsame Ver- den Meinungsaustausch in Werkstätten. Das Besondere: Die Werkstätten sind anstaltung der IHK zu Coburg und der Einem Auftaktvortrag folgen drei Werk- ergebnisoffen gehalten. Das heißt, die Hochschule Coburg. stätten, von denen zwei besucht werden Teilnehmer können und sollen sich ak- können. So entstehen durch den Mei- tiv einbringen – mit Fragestellungen und S ie soll Teilnehmern aus der Wirtschaft nungsaustausch und das Lernen von eigenen Erfahrungen. Damit intensive Impulse geben und Nutzen stiften anderen neues Wissen und Verständ- und zielführende Diskussionen möglich – im Sinne umsetzbarer Ideen für nis sowie die Umsetzung in die Praxis. sind, ist die Teilnehmerzahl pro Werk- die jeweils eigene Unternehmenspraxis. statt auf 20 begrenzt. So könnte man die Entstehung und Die Werkstätten Intention der IDEENWERKSTATT zum Die Werkstätten werden jeweils gemein- Ergebnisse und Lösungsansätze werden Thema „Persönlichkeit Kunde – Wege sam von einem Mitglied des Dienstleis- gemeinsam erarbeitet und können nach zum Geschäftserfolg“ beschreiben, die tungsausschusses und einem Professor der Veranstaltung weiter verfolgt wer- am Donnerstag, 27. Oktober 2011 der Fakultät Wirtschaft moderiert: den, zum Beispiel in Arbeitsgruppen, die (09:30 bis 16:00 Uhr) an der Hochschu- sich in den Werkstätten zusammenfin- le Coburg stattfindet. 1. Kundengewinnung durch neue den. Sofern gewünscht, steht die Hoch- Die IDEENWERKSTATT 2011 entspringt Medien schule gerne als Partner zur Verfügung. einer Initiative des Dienstleistungsaus- Welche neuen Medien stehen heute Zielgruppe der Veranstaltung sind schusses der IHK zu Coburg. Sie möchte zur Verfügung, welche Stärken und vor allem Unternehmen der Dienstleis- das Thema Kunde und Dienstleistung als Grenzen zeigen diese? Ist es notwen- tungsbranche, aber auch solche, für die Erfolgsfaktor in die Region tragen. He- dig, selbst in den „Social Media“ ver- Dienstleistungen einen wichtigen Erfolgs- rausgekommen ist ein Programm, das treten zu sein. Rechnet sich das Ganze? faktor im Vermarktungsprozess darstellen. aktuelle Themen aufgreift und die Kom- Die Teilnahmegebühr beträgt 150 €. n petenzen von Hochschule und Wirtschaft 2. Mitarbeiterzufriedenheit gleichermaßen nutzt. erzeugt Kundenzufriedenheit Informationen www.hs-coburg.de/ideenwerkstatt Erzeugen zufriedene Mitarbeiter zu- friedene Kunden und was muss getan Kontakt werden, um dieses Ziel zu erreichen? Tel.: 09561 317-325 Hallen_45x60_Komplettlösungen45x60 11 LAGERUNG In allen Größen: Lagerung - Außenaufzug Möbel- und Küchenmontage UMraZ UGache uenss ist Vert GmbH LANG Hallen mit System. -0 1/8334 Te l. 0956 Eichhofweg 11 96450 Coburg www.lang-coburg.de www.renz-container.com Unsere Wirtschaft 8-9/2011
10 Region „Hellauf begeistert“ Labor für Nachrichtentechnik eröffnet A n der Hochschule Coburg wur- den jetzt die Voraussetzungen geschaffen, um Studierende mit neuester Funktechnik vertraut zu ma- chen. Die Hochschule stattete ihr Labor Im Schulterschluss für die Zukunft Oberfrankens: Gründungsversammlung des Förderkreises für Nachrichtentechnik durch Mittel aus Wissenschaftsstiftung Oberfranken e.V. im Senatssaal der Universität Bayreuth. dem Konjunkturpaket II und Unterneh- mensspenden mit einer kompletten Ent- Möglichst hohes Stiftungskapital einwerben wicklungsplattform für neue Funksysteme aus. So können Studierende der Elektro- Förderkreis Wissenschaftsstiftung Oberfranken e.V. gegründet technik und der Informatik an vernetzten PC-Arbeitsplätzen mit modernster Tech- Die IHK zu Coburg und die Hochschu- Geld. Die Wissenschaftsstiftung Ober- nik gemeinsam Funksysteme implemen- le für angewandte Wissenschaften franken soll einen Kompensierungsbei- tieren und testen. Laborleiter Prof. Dr. Ing. Coburg unterstützen mit Nachdruck trag leisten. Matthias Mörz legt Wert darauf, dass die Gemeinschaftsinitiative der ober- Für Prof. Dr. Michael Pötzl, Präsident die Studierenden modernes Know-how fränkischen Wirtschaftskammern und der Hochschule Coburg, führt die Stiftung bekommen, um Fragestellungen der In- Hochschulen zur Gründung einer Wis- den bereits mit Gründung der Technolo- dustrie kompetent bearbeiten zu können. senschaftsstiftung. gieAllianzOberfranken (TAO) eingeschla- „Unsere Studierenden sind hellauf be- genen Weg enger Zusammenarbeit der geistert von den neuen technischen „Die Innovationsfähigkeit von Unter- vier oberfränkischen Hochschulen fort. Möglichkeiten“, betonte Prof. Dr. Mi- nehmen und deren Möglichkeiten, gut „Zukunftsthemen wie Energie und Mo- chael Rossner, Dekan der Fakultät Elek- ausgebildete Fachkräfte rekrutieren zu bilität erfordern von Wissenschaft und trotechnik/Informatik, bei der Eröffnung können, wird die Wettbewerbsfähigkeit Wirtschaft eine stärkere Konzentra- der Einrichtung. Die neue technische der Unternehmen am Standort Coburg tion auf Querschnittstechnologien und Ausstattung bietet darüber hinaus viel- maßgeblich bestimmen“, so IHK-Präsi- Wertschöpfungsketten. Aus Coburger fältige Forschungsansätze, sowohl für dent Friedrich Herdan. Sicht nehmen die Kompetenzfelder De- die Kommunikations- und Nachrichten- Die Wissenschaftsstiftung wird sich sign, Sensorik und Automotive hier eine branche als auch im Automotive-Sektor. genau dieser beiden Aspekte anneh- Schlüsselstellung ein.“ Darauf wies Prof. Dr. Hartmut Gnusch- men. Durch die Vermittlung von Praxis- Zunächst geht es darum, für die Stif- ke hin, einer der Gründungsprofessoren kontakten, Förderung von kooperativen tung ein möglichst hohes Startkapital des Technologietransferzentrums Auto- Forschungsprojekten oder die Finanzie- einzuwerben. Dazu wurde der Förder- motive der Hochschule Coburg (TAC). n rung von Stiftungsprofessuren soll der kreis Wissenschaftsstiftung Oberfran- Technologietransfer von der Hochschu- ken e. V. ins Leben gerufen. Sowohl IHK le in die Unternehmen befördert wer- als auch die Hochschule Coburg sind im den. „Von der engen Verzahnung von Vorstand vertreten. Wissenschaft und Wirtschaft profitie- Herdan und Pötzl appellieren an die ren beide Seiten. Wissenschaftliche Er- Politik, solche privatwirtschaftlichen In- gebnisse finden schneller Einzug in die itiativen durch staatliche Finanzmittel Produktentwicklung. Gleichzeitig wird gezielt zu flankieren. „Wissenschaftsför- die Forschung an den Hochschulen pra- derung ist wirksame Wirtschaftsförde- xisorientiert ausgerichtet“, argumentiert rung und ein erfolgversprechender Weg, Präsident Herdan. den Herausforderungen Oberfrankens Um Oberfranken als Studien- und spä- auch in Zukunft gerecht zu werden. Die teren Arbeitsort für junge Menschen at- Voraussetzungen mit über 26.000 Stu- traktiv zu gestalten, können Stipendien, dierenden sind hervorragend.“ Die Be- die Vergabe von Wissenschafts-Preisen teiligten erhoffen sich breiten Zuspruch oder die Unterstützung von Internatio- durch Zustiftungen, die auch mit entspre- Prof. Dr. Ing. Matthias Mörz präsentierte nalisierungsstrategien der Hochschule chenden Förderzielen verknüpft werden die neue Funk-Messtechnik des Nach- zielführend sein. Dafür fehlt es oft am können. n richtenlabors. Unsere Wirtschaft 8-9/2011
Region 11 10 Jahre „Financial Management“ D ie Hochschule Coburg hat mit der Verabschiedung der Graduierten des Jahrgangs 2009–2011 das 10-jährige Bestehen des Studiengangs „Financial Management“ gefeiert. Unter den zehn Graduierten des Jahrgangs ist le- diglich eine Deutsche, alle anderen kommen aus neun Län- dern Osteuropas und Asiens. In seiner Festrede bezeichnete Professor Dr. Roland Hert- rich den Masterstudiengang als ausgesprochenes Erfolgsmo- dell. Das am Bedarf international operierender Unternehmen ausgerichtete Bildungsangebot erfreue sich weltweiter An- erkennung. Dies zeige die Herkunft der Studierenden der letzten zehn Jahre: deutlich weniger als die Hälfte stamm- ten aus Ländern Europas (39 %), fast ein Viertel aus Russland (21 %), 18 % aus dem Fernen Osten, 16 % aus dem Mittle- ren und Nahen Osten. Selbst aus Afrika (7 %) und den USA (1 %) schrieben sich Studenten für „Financial Management“ in Coburg ein. Zwei von drei Studierenden absolvieren den Studiengang innerhalb der Mindeststudienzeit von 4 Semes- tern und über 90 % der Absolventen bewerten den Abschluss nach Angaben der Hochschule später als „sehr hilfreich für die Karriere“. IHK-Vizepräsident Dr. Ulrich Eberhardt, der im Namen der Coburger Wirtschaftsorganisation gratulierte, sprach von „einer Erfolgsstory für unsere Hochschule“. Mit kontinuierlich steigender Bewerberzahl habe sich „Financial Management“ zu einem „Zugpferd“ entwickelt. Die positiven Impulse für die regionale Wirtschaft seien offensichtlich. n Neues Schulungsgebäude eröffnet bfz will Wirtschaft noch praxisgerechter unterstützen Nach rund einem Jahr Bauzeit ha- ben die Beruflichen Fortbildungs- zentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) gGmbH ihr neues Schulungsge- bäude in Coburg bezogen. M öglich wurde der Bau mit Hilfe des Konjunkturpaketes II. Mo- derne Unterrichtsräume und Hermann Löffelmann, Leiter des bfz in Coburg, stellt Herbert Loebe, Hauptgeschäftsführer Werkstätten sowie das Engagement des Bildungswerks der Bay. Wirtschaft, Uwe Müller, Kreissprecher der Coburger Wirt- der Mitarbeiter erlauben es, berufliche schaftsjunioren, Prof. Günther G. Goth, Vorstandsvorsitzender des Bildungswerks der Bay. Aus- und Weiterbildung künftig noch Wirtschaft und Staatssekretärin Katja Hessel die neuen bfz-Räumlichkeiten vor (v. l.). arbeitsplatznaher zu gestalten und die Berufschancen der Teilnehmer zu erhöhen. betonte bfz-Leiter Hermann Löffelmann. standsvorsitzende des Bildungswerks Bereits seit 28 Jahren schätzen Auf- An der feierlichen Eröffnung der neuen der Bayerischen Wirtschaft, Prof. Gün- traggeber und Unternehmen das bfz als Räumlichkeiten nahmen Gäste aus Politik, ther G. Goth und der Oberbürgermeister innovativen und zuverlässigen Bildungs- Wirtschaft und Institutionen der Region der Stadt Coburg, Nobert Kastner, sowie und Beratungsdienstleister in Stadt und teil. Grußworte sprachen die Staatsse- der Vorsitzende der Geschäftsführung Landkreis Coburg. „Deshalb ist der Neu- kretärin im Bayerischen Staatsministe- der Agentur für Arbeit Coburg, Thomas bau in Coburg ein weiteres Zeichen unse- rium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr Dippold. n rer festen Verwurzelung in der Region“, und Technologie, Katja Hessel, der Vor- Unsere Wirtschaft 8-9/2011
12 Region Geschafft! Absolventen des Bachelor-Studiengangs Versicherungswirtschaft der Hochschule Coburg Starke Partnerschaften für erfolgreiche duale Studiengänge Hochschule verabschiedet Bachelor-Absolventen der Versicherungswirtschaft Die Hochschule Coburg hat den vierten diesem Fachgebiet kontinuierlich aus- Absolventen aus. Hier zeige das dua- Jahrgang des Bachelor-Studiengangs gebaut werden. „Mittlerweile sind wir in le Studium seine entscheidenden Vor- Versicherungswirtschaft feierlich ver- ganz Deutschland bekannt“, betonte Stu- teile. Absolventen dualer Studiengänge abschiedet. IHK-Hauptgeschäftsführer diengangsleiterin Prof. Dr. Petra Gruner zeichnen sich durch ein besonders ho- Siegmar Schnabel beglückwünsch- bei der Verabschiedung. Besonders im hes Maß an beruflicher Handlungskom- te die Absolventen und betonte den Hinblick auf die Berufsbefähigung hät- petenz aus, so Schnabel. Stellenwert dualer Studiengänge für ten die Studierenden bei der Bewertung Trotz der hohen Akzeptanz von dualen die gewerbliche Wirtschaft, insbe- durch die unabhängige Gutachteragen- Studiengängen in den Unternehmen stel- sondere in der Region Coburg. tur FIBAA hervorragend abgeschnitten. len berufsbegleitende Studiengänge aber Die duale Studienform ist nicht der immer noch eine Minderheit in der deut- D ie 17 Absolventen des gemeinsam einzige Weg zum Bachelor Versiche- schen Hochschullandschaft dar. Wenn die mit der HUK-COBURG Versiche- rungswirtschaft. Studieninteressenten Beschäftigungsfähigkeit der Absolventen rungsgruppe initiierten Bachelor- aus ganz Deutschland haben in Coburg das Ziel sei, müsse mehr Praxisbezug in- modells stehen für eine neue Generation das Programm absolviert, teilweise ohne tegrierter Bestandteil aller Studiengänge von Berufseinsteigern, die sowohl mit versicherungsspezifische Vorkenntnisse, sein. Ebenfalls sollte der Austausch über sehr fundiertem theoretischen Wissen als teilweise schon mit einer Ausbildung in die Lehrinhalte zwischen Hochschule und auch schon mit praktischen Erfahrungen der Tasche: Jahrgangssprecher Alexan- Wirtschaft intensiviert werden. Die Per- punktet. Mehr als 40 Verbundstudenten der Fritz aus Würzburg beispielsweise sonalentwicklung in den Unternehmen haben das duale Studienprogramm – in hatte seinen Versicherungskaufmann muss sich strategisch auf die neuen Stu- dreieinhalb Jahren wird neben dem Ba- abgeschlossen, bevor er den Bachelor dienmöglichkeiten einstellen. Vor allem chelor auch noch eine kaufmännische oben draufsetzte. Bachelor-Absolventen haben oftmals den Lehre durchgeführt – seitens der HUK- In seinem Grußwort verwies IHK-Haupt- Wunsch, nach einigen Jahren Berufspra- COBURG bislang absolviert. Rund 90 % geschäftsführer Siegmar Schnabel darauf, xis an die Hochschule zu einem Master- von ihnen sind immer noch im Hause dass nach bundesweiten Untersuchun- Studium zurückzukehren. Unternehmen, beschäftigt. Vorstandsmitglied Wolf- gen mehr als 60% der Unternehmen die solch eine Weiterbildung ermöglichen, gang Flaßhoff hob die Studienleistung ihre Erwartungen an die neuen Studien- sind attraktiver für junge Fachkräfte. Im, der Absolventen hervor und ermunterte abschlüsse Bachelor und Master erfüllt den demografischen Veränderungen ge- sie, die Themen Weiterbildung und Kom- sehen, auf die im Zuge der vor zehn Jah- schuldeten, „War for Talents“ sind Duale petenz-Erwerb in der beruflichen Lauf- ren gestarteten Studienreform („Bolog- Studienangebote mit ihrem nahezu naht- bahn immer im Blick zu behalten. na-Prozess“) umgestellt wurde. Jedoch losen Einstieg ins Berufsleben ein starkes Als die Hochschule Coburg das duale werde von einem erheblichen Anteil man- Zugpferd, um leistungsorientierte junge Studienangebot im Versicherungsbereich gelnde praktische Erfahrung von Bache- Menschen zu gewinnen. Das Angebot an vor sieben Jahren erstmals angeboten lor-Absolventen moniert. Insbesondere der Hochschule Coburg sei so ein will- hat, nahm sie damit eine Vorreiterrol- die Streichung von Praxisphasen bei der kommener Vorteil für die Wirtschaft in le ein. Dank starker Partnerschaften zu Umstellung der Bachelor-Studiengän- der Region. n hiesigen Unternehmen wie der HUK-CO- ge auf sechs Semester wirke sich nega- BURG konnte das Studienportfolio in tiv auf die Beschäftigungsfähigkeit der Unsere Wirtschaft 8-9/2011
Region 13 Das erfolgreiche BestSens-Gründerteam (v. l.): Wolfgang Diller, Lars Meisenbach, Christoph Brückner, Sebastian Stich Doppelerfolg für Coburger BestSens-Team 3. Platz beim Businessplan-Wettbewerb Nordbayern und EXIST-Gründerstipendium Ein Coburger Studentenquartett hat Zusätzlich fördert ein EXIST-Gründer- dem kann das System Schäden im Lager im Wettbewerb um Fördergelder abge- stipendium des Bundesministeriums für frühzeitig erkennen. So werden Ausfall- räumt und kann mit insgesamt knapp Wirtschaft und Technologie seit August kosten durch Standzeiten von Maschi- 100.000 € jetzt die Aufrichtung des 2011 die Coburger Jung-Ingenieure von nen vermieden, was vor allem bei stark Unternehmens BestSens vorantreiben. BestSens. Mit der einjährigen Zuwendung, belasteten Hochleistungslagern wie in die sich auf insgesamt 94.000 € beläuft, Offshore-Windkraftanlagen einen enor- E rfolgreich punktete das BestSens- entwickelt das Gründerteam sein innova- men Vorteil bietet. Team jetzt beim Businessplan-Wett- tives Sensorkonzept zur Marktreife wei- Die IHK zu Coburg gratuliert den Ge- bewerb Nordbayern 2011. Mit der ter und schafft die finanzielle Grundlage winnern sehr herzlich. Die bisherigen Aus- strukturierten Planung der Unterneh- für die Ausgründung des Unternehmens zeichnungen verdienen großen Respekt. mensausgründung sicherte sich BestSens aus der Hochschule. Wir wünschen den vier High-Tech-Un- den dritten Platz. Die Jury ist überzeugt Die Idee: Entwicklung eines Sensorsys- ternehmern eine weiterhin erfolgrei- vom Produkt, der Marktbetrachtung, tems, mit dem online der Schmiermit- che Geschäftsentwicklung. Es freut uns, dem Wachstumspotenzial und der so- tel- und Lagerzustand von Wälzlagern dass das BestSens-Team einen innova- liden Finanzierung. Ein Preisgeld von überprüft werden kann. Durch den Einsatz tiven Beitrag zur Entwicklung der Wirt- 5.000 € ging an das Gründerteam Chris- von mikroakustischen Oberflächenwellen schaftsregion Coburg leistet. n toph Brückner, Wolfgang Diller, Lars Mei- kann der Sensor prüfen, ob Menge und Informationen senbach und Sebastian Stich. Qualität des Schmiermittels stimmen. Zu- www.bestsens.de Starke Region– starke Immobilie! Coresale Gewerbeimmobilien GmbH & Co. KG Löwenstraße 13 · D-96450 Coburg T +49 9561 7941 10 · F +49 9561 7941 11 www.coresale.de · info@coresale.de UnsereWirtschaft_03.indd 1 Unsere Wirtschaft11.03.2009 8-9/201106:38:14
14 Region Die Geschäftsführenden Gesellschafter der Coburger Kartonagenfabrik Marcus Gebler (rechts) und Burkhard Gebler (links) stellen Hubert Carl (2. v. r.), Bereichsleiter Firmen- kunden, und Hugo Thauer, Beiratsvor- sitzender der AOK Direktion Coburg, die Produktion in Coburg vor. Vorbildliche Gesundheitsförderung AOK Bayern zeichnet Coburger Kartonagenfabrik aus Die AOK Bayern hat die Coburger platz- und Tätigkeitsbedingungen der das Schritt für Schritt umgesetzt wird. Kartonagenfabrik GmbH & Co KG Unternehmen entwickelt die AOK BGF- Dazu gehören die Einführung gesun- für vorbildliche Betriebliche Gesund- Angebote, die genau auf die Bedingun- der Ernährungsangebote in der Kantine heitsförderung (BGF) ausgezeichnet. gen und Anforderungen des jeweiligen und Arbeitgeberzuschüsse für die Nut- Hubert Carl, Bereichsleiter Firmenkun- Unternehmens zugeschnitten sind. zung gesundheitsfördernder Angebote den der AOK Direktion Coburg, über- Nahezu alle (über 98%) beteiligten Be- von Dienstleistern (z. B. Fitness-Studios). reichte den AOK-BGF-Award 2010. triebe bewerteten in einer Umfrage die „Wir sind sehr weit fortgeschritten“, be- Qualität dieser Unterstützung als sehr tonte Burkhard Gebler unter Hinweis auf M it der Auszeichnung würdigt positiv. Sie sehen den größten Nutzen positive Ergebnisse bei der Reduzierung die Gesundheitskasse seit 2005 im gesundheitsbewussteren Verhalten der Krankheitsquote. Jedoch werde das heimische Unternehmen, die der Mitarbeiter, der verbesserten inter- Thema BGF „immer wichtiger und wird sich besonders erfolgreich für gesun- nen Kommunikation und der Reduzie- uns auf Dauer beschäftigen.“ de Arbeitsplätze und die Förderung des rung physischer Belastungen. Dies alles Die Coburger Kartonagenfabrik stellt persönlichen Gesundheitsverhaltens ihrer trage dazu bei, krankheitsbedingte Fehl- mit insgesamt 385 Mitarbeitern an den Mitarbeiter einsetzen. In der Region Co- zeiten – und damit Kosten – im Unter- Standorten Coburg und Velbert (Bergische burg, Kronach und Lichtenfels haben nehmen zu senken. Kartonagen Fabrik) Verpackungsmittel für bisher mehr als 100 Unternehmen den Die Coburger Kartonagenfabrik arbei- zahlreiche führende Markenartikel im Expertenrat der AOK Bayern zur betrieb- tet nach Angaben ihres Geschäftsfüh- Food- und Non-Food-Bereich her. Insbe- lichen Gesundheitsförderung genutzt. renden Gesellschafters Burkhard Gebler sondere wegen der Hygieneauflagen für Bei 50 Betrieben in der Region wurden seit drei Jahren in diesem Feld mit der Lebensmittel sind die Qualitätsauflagen allein im Jahr 2010 insgesamt 153 Ein- AOK zusammen. Unter anderem wur- sehr hoch. Pro Jahr verarbeitet das Unter- zelmaßnahmen der BGF umgesetzt. Bay- den alle Arbeitsplätze der 270 Mitarbei- nehmen rund 30.000 Tonnen Rohstof- ernweit nahmen fast 2.800 Arbeitgeber ter in Coburg einer Ergonomie-Prüfung fe. In Coburg werden täglich rund fünf den Service „Gesunde Unternehmen“ der unterzogen und ein innerbetrieblicher Millionen Verpackungen produziert, die Gesundheitskasse in Anspruch. Auf Basis Gesundheitszirkel gegründet. Gemein- auf 15 bis 25 Lastkraftwagen pro Tag an anonymisierter Auswertungen der Krank- sam wurde ein 20-Punkte-Programm Kunden ausgeliefert werden. n heitsstatistik und Analysen der Arbeits- zur Verbesserung der BGF aufgestellt, ...wir sind Ihr leistungsstarker Partner für: Crash Nutzfahr- Auto- Ober- Design Repair zeuge Legenden flächen Tuning perfekt commercial classic coating fantastico Karosserie- & Lackier-Technik Coburg Tel.: 09561 / 74014 www.altmann-coburg.de Unsere Wirtschaft 8-9/2011
Region 15 Zwar kein Ersatz für die gedruckten Tageszeitung, wohl Papierkünstler Rainer Wimmer Unter den geladenen Gästen der Fest-Gala aber willkommene Ergänzung sollen die sogenannten (rechts), der sich nur auf seine zum großen Jubiläum des „Coburger Tageblatt“ im „Neuen Medien“ im Mediamix des Informationszeitalters Fingerfertigkeit verließ, verblüffte das Coburger Kongreßhaus auch IHK-Präsident Fried- sein. Publikum mit seiner Darbietung. rich Herdan mit Gattin Doris. Bunte Show mit ernstem Zwischenruf Coburger Tageblatt feierte 125-jähriges Bestehen M it einer Fest-Gala feierte die Mediengruppe Oberfran- ken (Bamberg) im Coburger Kongresshaus das 125-jäh- rige Bestehen ihrer Tageszeitung „Coburger Tageblatt“. Knapp 500 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesell- schaft erlebten eine rund dreistündige bunte Show. Mit einem ebenso leidenschaftlichen wie nachdenklichen Appell für Quali- tätsjournalismus goss der Geschäftsführer des „Zeit“-Verlages, Rainer Esser, ein wenig Wasser in den Jubiläumswein: Zum Qua- litätsjournalismus gehöre der stete Kampf um das Vertrauen der eMS-Dienstleistungen Leser und handwerklich saubere Arbeit. Doch „wer Qualitätszei- elektronikfertigung tungen produzieren will, muss auch ordentliche wirtschaftliche THT und SMT Rahmenbedingungen schaffen, die den Redakteuren die Mög- Mechanikfertigung lichkeit zur Konzentration geben, Herr Schweinsberg!“, sagte Kabelkonfektion Esser an die Adresse von Werner Schweinsberg, einem der Ge- laserbeschriftung schäftsführer der Mediengruppe Oberfranken. Der Bamber- ger Konzern hat das „Tageblatt“ vor einigen Jahren aufgekauft. Funktionstester Esser vertrat die Überzeugung, dass sich Zeitungen verän- Von der idee zum Produkt dern müssen, um Leser zu gewinnen. Qualität – in Inhalt und – Die ganze elektronik – auch in der Optik (Aufmachung) – bleibe das wesentliche Kenn- zeichen erfolgreicher Zeitungen, eng verflochten mit Unabhän- gigkeit und Nähe zum Leser. „Nähe“ bedeute jedoch nicht sich anzubiedern. Denn die Unabhängigkeit sichere der Zeitung die Glaubwürdigkeit und damit ihre Leserschaft, auf die die Anzei- genkunden abzielen. Zwar seien Lokalzeitungen von der Nähe zu ihren Lesern geprägt. Jedoch verlage es „auch besonderen Ein- satz, wenn man wirklich wissen will, was die Themen sind, die die Menschen vor Ort beschäftigen.“ Dem schnellen und kostenlosen Internet könne die Zeitung nur höhere Qualität entgegensetzen. Eine gut gemachte Zeitung fin- Ziegler gmbH · Hofweg 37 · 97737 Gemünden Tel. 0 9351 2262 · Fax 0 9351 4652 · info@ziegler-ie.de de auch Kunden, weil Menschen bereit seien, für Dinge zu be- www.ziegler-ie.de zahlen, die sie als wertvoll und vertrauenswürdig erkennen. n Unsere Wirtschaft 8-9/2011
16 Region Staatsministerin Christine Haderthauer (rechts) gratulierte in einem Staatsempfang © 2011 wbpr Unterföhring in München den Landes- und Regionalsiegern des Wettbewerbes SIEgER 2011 Chancengerechtigkeit für Frauen und Männer KAESER Regionalgewinner im Wettbewerb „SIEgER“ Die KAESER KOMPRESSOREN GmbH schiedlichsten Modellen anbietet. hat den Preis der Bayerischen Staats- „KAESER überzeugt durch seine bereits regierung für gerechte Chancen von jahrelang gelebte Chancengerechtigkeit. Frauen und Männern in der Arbeits- Die Einrichtung eines Beauftragten für welt in Oberfranken gewonnen. das allgemeine Gleichbehandlungsge- setz unterstützt diesen Prozess konti- U nternehmen aus Bayern waren nuierlich“, loben die Jury-Mitglieder das für den Wettbewerb SIEgER 2011 Unternehmen. „Vor allem die Unterstüt- rung und Schirmherrin des Wettbewerbs: aufgefordert, sich mit ihren Maß- zung von Chancengleichheit und Fami- „Chancengerechtigkeit ist der Erfolgsfak- nahmen zu bewerben, mit denen sie die lienbewusstsein durch die Führungsebene tor der Zukunft. Qualifizierte Fachkräfte Chancengerechtigkeit für Frauen und ist positiv hervorzuheben.“ – ob Frauen oder Männer – suchen sich Männer im Erwerbsleben verbessern. Die „Wir freuen uns sehr über die Bewer- ihren Arbeitsplatz zunehmend nach die- für Oberfranken zuständigen Regional- tung der Jury, die unsere engagierte sem Kriterium aus. Mit dem Wettbewerb Jury-Mitglieder Franz Brosch (Geschäfts- Umsetzung einer fairen Arbeitsplatzge- wollen wir Unternehmen auszeichnen, die führer vbw-Bezirksgruppe Oberfranken) staltung für Frauen und Männer auszeich- die Zeichen der Zeit erkannt haben. Mehr und Thomas Engel (Regierung von Ober- net. Gelebte Chancengerechtigkeit wird als 40 bayerische Unternehmen haben mit franken) zeigten sich besonders überzeugt auch weiterhin ein zentraler Teil unserer ihren Bewerbungen ihre Maßnahmen für vom starken Fokus auf Chancengleichheit Unternehmensphilosophie bleiben“, so Dr. Chancengerechtigkeit von Frauen und in der Personalbeschaffung und Ausbil- Rolf Eberwein, Leiter Personalwesen der Männern vorgestellt. Über 100.000 Mit- dung bei KAESER . Vorbildlich sei, dass KAESER KOMPRESSOREN GmbH. arbeiterinnen und Mitarbeiter können sich das Unternehmen Rücksicht auf die Be- Bayerns Familien- und Frauenministerin somit zu den Gewinnern zählen, denn ihre dürfnisse von Teilzeitbeschäftigten nimmt Christine Haderthauer, zugleich Frauen- Arbeitgeber setzen sich für Chancenge- und flexible Arbeitszeiten in den unter- beauftragte der Bayerischen Staatsregie- rechtigkeit am Arbeitsplatz ein.“ n Familienministerin Bayerns Sozial- und Familienminis- ist ganz im Sinn meiner Mutter, die hier terin Christine Haderthauer machte gelebt hat.“ im Brose Kids Club sich ein Bild von der Arbeit der fir- Für die Ministerin ist das Engagement Christine Haderthauer meneigenen Kinderbetreuungs- und ein Zukunftsmodell, obwohl die Kinder- besuchte Brose-Einrichtung Bildungseinrichtung des internatio- betreuung „eigentlich eine kommuna- nalen Automobilzulieferers Brose. le Aufgabe“ sei. „Nur wenn Politik und Unternehmen gemeinsam das Arbeits- I m Rahmen der „Corporate-Social-Re- potenzial der Menschen voll zur Entfal- sponsibility-Tage“ ihres Ministeriums tung bringen, werden wir auch weiterhin besuchte Haderthauer nur drei Projek- ein führender Industriestandort sein“, sag- te in ganz Bayern, die „besonders gelun- te sie. Der Automobilzulieferer habe dies gene Beispiele für soziale Verantwortung erkannt und biete seinen Mitarbeitern von Unternehmen sind“, wie die Ministe- Top-Leistungen von der Kinderbetreu- rin erklärte. Brose war zudem das einzi- ung und Unterstützung für Mitarbeiter, ge Familienunternehmen auf ihrer Tour die ihre Angehörigen pflegen, bis hin zu durch den Freistaat. Darüber freute sich einer Familien- und Mitarbeiterbetreu- besonders der Vorsitzende der Gesell- ung, die sich um Probleme aller Art der schafterversammlung, Michael Stoschek: Beschäftigten kümmern. „Gerade für uns als Familienunternehmen Einen Einblick in das Leben im Kids Familienministerin Christine Haderthauer (li.) und Michael ist gesellschaftliches Engagement eine Club gaben die Leiterin Dorothea Schauf- Stoschek (3.v.l.) ließen sich von Kindern im Kids Club Selbstverständlichkeit.“ Es sei auch kein ler und der Leiter der Mitarbeiter- und Experimente zeigen. Zufall, dass sich der Kids Club in seinem Familienbetreuung, Manfred Seemann, Elternhaus befinde: „Das Ziel, Kinder von bei einem Rundgang durchs Haus. n Mitarbeitern zu betreuen und zu bilden, Unsere Wirtschaft 8-9/2011
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