Wirtschafts magazin - IHK Gießen-Friedberg
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Wirtschafts 9 | 2018 www.giessen-friedberg.ihk.de magazin Industrie- und Handelskammer Gießen-Friedberg Die Unternehmer-Mitmachorganisation Vollversammlung Belastungsprobe Familienfreundlich Sommersitzung im Mögliche Folgen Leitfaden für Väter Vogelsberg Seite 14 des Brexit Seite 28 erschienen Seite 46 0001_U1_Titel_5996209.indd 1 22.08.2018 13:43:49
Nutzfahrzeuge • Karosserie-Zentrum Neu an der Automeile 14 Ihr zuverlässiger Partner für Nutzfahrzeuge und Karosserie Verkauf und Service von Nutzfahrzeugen - Neu- und Gebrauchtwagen | Karosseriearbeiten für alle Volkswagen Modelle | Neueste Technik | Markenspezifisches Know-How | Kompetente Beratung Junge Gebrauchte oder Nutzfahrzeuge aus zweiter Hand – erstklassig in Form, auf „Herz und Nieren“ für Sie geprüft, mit „Führungszeugnis“ – bereit für Ihren täglichen Arbeitseinsatz. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Telefon: (0641) 94 03 – 90 – Online: www. autohaus-michel.de Top gebrauchte Transporter, Kastenwagen, Kombis, Pritschenwagen und vieles mehr… Autohaus Michel GmbH & Co. KG Nutzfahrzeuge • Karosserie-Zentrum An der Automeile 14 35394 Gießen Tel. (0641) 9403-90 www.autohaus-michel.de Nutzfahrzeuge 0002_U2_5996209.indd 2 22.08.2018 08:05:53
EDITORIAL Wir brauchen mehr Aufbruch U nd weniger Festschreiben des ereinnahmen kleingerechnet, wenn man Status Quo. Angesichts der Rekord- dann zusätzliche Ausgaben beschließt, sind Foto: Jens Schicke überschüsse in den öffentlichen die Spielräume jedoch plötzlich vorhanden. Haushalten ist das leichter denn je möglich. Eine Senkung der Steuerbelastung für Seit mehreren Jahren schon wachsen die Unternehmen ist dringend notwendig, da Steuereinnahmen stärker als die Wirtschaft. Deutschland sonst im internationalen Steu- DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben Und selbst die Regierung erkennt inzwi- erwettbewerb ins Hintertreffen gerät. Erfreu- über den von der Bundesregierung verabschie- schen an, dass diese Entwicklung weiter- lich an der Haushaltplanung ist, dass die deten Etatentwurf 2019 und die Finanzplanung geht. Die aktuelle Planung des Bundesfi- Bundesregierung mehr Geld in den Ausbau bis 2022 nanzministers belegt deshalb auch, dass der digitalen Infrastruktur investieren will. Spielräume für Steuersenkungen offensicht- Nun sind alle staatlichen Ebenen gefordert, lich vorhanden sind. Der DIHK hatte auf den diese Investitionsmittel auch zeitnah in Spielraum bereits während der Koalitions- sinnvolle Projekte fließen zu lassen.“ W verhandlungen hingewiesen. Es gibt hier scheinbar eine einfache Spielregel: Wenn es um Steuersenkungen geht, werden die Steu- Martin Wansleben www.giessen-friedberg.ihk.de WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 9/2018 3 0003_0005_02-Edi-Inhalt_5996209.indd 3 22.08.2018 08:07:32
INHALT Foto: F. Ewert Aufmacher 6 Kostenfolgen im Blick haben Nationaler Normenkontrollrat setzt auf die „One in, one out“-Regel. 7 Mittelstand konkret entlasten Stellungnahme von DIHK-Präsident Eric Schweitzer 8 Bürokratie macht das Leben schwer WIRTSCHAFT UND POLITIK Auswirkungen auf die Geschäftspolitik von Unternehmen „Plädoyer für Diesel“ – Ralph Pütz, Professor für Nutzfahrzeugtechnik 11 Künstliche Intelligenz erleichtert den Arbeitsalltag und Verbrennungsmotoren an der Hochschule Landshut und Leiter des Interview mit IHK-Vizepräsident Thomas Rühl Instituts für Nutzfahrzeugforschung und Abgasanalytik (links), über- raschte seine Zuhörer bei der IHK-Vollversammlung im Juni. Einge- 12 Änderungen im Handelsregister laden hatten Präsident Rainer Schwarz (rechts) und Hauptgeschäfts- führer Matthias Leder. Seite 14 Titelbild: Sergey Nivens - stock.adobe.com Foto: F. Ewert Wirtschaft und Politik 14 Diesel ist besser als sein Ruf Gastvortrag im Rahmen der IHK-Vollversammlung 17 Gut ausgebaute Fernstraßen für Hessens Wirtschaft HIHK zeigt sich besorgt über die Planungen der Infrastruktur. 18 Schneller am Ziel Mittelhessens Newcomer loben die Vorteile der Region. 19 Ich suche Sie. Sie suchen mich. SERVICE Neues Karriereportal für Mittelhessen gestartet „Belastungsprobe Brexit? – Experten, darunter (von links) Rainer Waldschmidt und David Eckensberger (HTAI), Alexander Werner 21 So geht‘s besser (Hessen Agentur), Hans-Jörg Doctor (Volksbank Mittelhessen) sowie Friedberger Studenten untersuchen Personalbeschaffung bei Tim Müller (IHK Gießen-Friedberg), haben bei einer gemeinsamen SCHUNK. Veranstaltung einen Blick auf den Ist-Zustand geworfen. Seite 28 IHK Service Reitmaier Foto: DarkDirndl 24 Die Wirtschaft wächst und wächst Foto: Querbeet/Sabine Fünf Fragen an Marko Walde, Delegierter der Deutschen Wirtschaft in Vietnam 26 Von der Pleite zur Million Investor und Gründer Frank Thelen erzählt freimütig, was er aus seinem einstigen Ruin gelernt hat. 32 Erstmalig bei Live-Musik gekürt Prüflinge aus den Industriellen Elektroberufen freigesprochen LEBENSART 35 Zu Besuch im EU-Parlament „Immer rebional“ – Querbeet aus Reichelsheim feiert in diesem Jahr 25-jähriges Bestehen und erhält zum Jubiläum das „Bio-Siegel Hessen“. Netzwerktage der Unternehmerinnen im IHK-Ehrenamt Die Geschäftsführer Thomas Wolff (2. v. re.) und Frank Deltau (3. v. re), 36 GemeinsamEntscheiden2019 freuen sich über den hohen Besuch (von links): Jan Weckler (Landrat), Erste Bekanntmachung zur Wahl der IHK-Vollversammlung Johann Ferber (Aufsichtsratsvorsitzende der MGH GUTES AUS HESSEN GmbH), Priska Hinz (Hessische Landwirtschaftsministerin) sowie Gregor 38 Veranstaltungen im Kurzporträt Koschate (Geschäftsführer Bioland Hessen, rechts). Seite 61 41 Veranstaltungskalender 4 WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 9/2018 www.giessen-friedberg.ihk.de 0003_0005_02-Edi-Inhalt_5996209.indd 4 24.08.2018 07:53:15
INHALT ANZEIGE Personalien 44 Europas zweitbeste Verkäuferin Erneut steht eine Studentin der Universität Gießen auf dem Siegertreppchen. 44 Stelle neu geschaffen hessnatur in Butzbach hat mit Patrick Götz jetzt einen Chief Product Officer. 45 Jubiläen Sonderthema 46 Familienfreundlichkeit als Markenzeichen Väter und Vereinbarkeit im Arbeitsleben Abb. zeigt Sonderausstattungen. Nachrichten aus der Region 50 Mit ökologischen IT-Produkten fing alles an DER NEUE COMBO LIFE. 25 Jahre Bürocenter Butzbach 52 Weichen sind gestellt Keil Baustoffe und Raiffeisen Waren haben fusioniert. 53 Wetterau macht’s effizient wfg, ovag Energie und Oberhessische Gasversorgung sind Der neue Combo Life unterstützt Sie souverän bei Ihrer täglichen Arbeit. Mit überragender Qualität, bedarfsge Kooperation eingegangen. recht einstellbarem Interieur, moderner Technologie, großzügiger Komfortausstattung und zuverlässigen 54 Vater und Sohn sind Überzeugungstäter Sicherheitsfeatures ist der geräumige Van eine hoch Agentur Opportunity Interactive Services feiert 25-jähriges flexible und wertvolle Ergänzung für Ihren Fuhrpark. flinnovative Fahrer-Assistenzsysteme¹, wie Automatischer Jubiläum. Parkassistent und 180-Grad-Panorama-Rückfahrkamera 56 Stark nachgefragt flflexibles Sitzkonzept¹ fljede Menge Stauraum Duales Studium der Technischen Gebäudeausrüstung ist Jetzt auf den neuen Combo Life umsteigen! sehr beliebt UNSER PREIS FÜR GEWERBEKUNDEN 58 Verstaut im Container für den Opel Combo Life Rosbacher Startup setzt auf Selbstlagerung. Edition, 1.2 Direct 15.765,– € Injection Turbo, 81 kW (110 PS) Start/Stop, Euro Lebensart 6d-TEMP Manuelles 6- Gang-Getriebe (inkl. MwSt. 18.760,35 €) 60 Dekorative Gartenkunst Farbenfroher Herbstzauber in Laubach Angebot nur für Gewerbekunden, zzgl. MwSt. und 688,– € Überführungs- 62 Comedy, Komödien, Musik kosten (exkl. MwSt.). In der Kulturhalle Stockheim ist immer was los. Kraftstoffverbrauch in l/100 km, innerorts: 6,9-6,3; außerorts: 5,2-5,0; kombiniert: 5,8-5,5; CO2-Emission, kombiniert: 133-125 g/km (gemäß VO (EG) Nr. 715/2007, Impressum VO (EU) Nr. 2017/1153 und VO (EU) Nr. 2017/1151). Effizienzklasse B 66 Autoren dieser Ausgabe ¹ Optional bzw. in höheren Ausstattungslinien verfügbar. 66 Vorschau Auto Kuhl, Inh. Armin Kuhl e.K. Wir bitten um freundliche Beachtung der Beilage: Frankfurter Str. 9-15, 61169 Friedberg, Tel.: 06031 7220 0 www.opel-kuhl-friedberg.de Vilal Vita Weitblick www.giessen-friedberg.ihk.de WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 9/2018 5 0003_0005_02-Edi-Inhalt_5996209.indd 5 24.08.2018 07:53:15
AUFMACHER Stärker in den Blick nehmen Kostenminimierung durch die „One in, one out“-Regel VON JOHANNES LUDEWIG an muss kein Experte sein, um zu zum Ende der Legislaturperiode an anderer Um Belastungen aus Brüssel besser vor- M wissen: Die mittelständische Wirt- schaft ist von Bürokratie ganz besonders belastet. Darauf weist der Natio- Stelle eine gleichwertige Entlastung erfol- gen. Die Bundesregierung muss sich also genau überlegen, wie sie die Folgekosten zubeugen, wurde 2016 auf Betreiben des NKR ein regierungsinternes EU-ex-ante- Verfahren eingeführt. Es stellt sicher, dass nale Normenkontrollrat (NKR) die Bundesre- einer Regelung durch Entlastungen kom- das zuständige Bundesministerium schon gierung immer wieder hin. Deshalb begrü- pensieren kann. Dass die bürokratischen vor Beginn der Verhandlungen im EU- ßen wir es, dass die Bundesregierung sich Belastungen für die Wirtschaft in den letz- Ministerrat sorgfältig die Folgen eines eine ganze Reihe von Maßnahmen vorge- ten Jahren reduziert wurden, bestätigt die Vorschlags der EU-Kommission für nommen hat, um vor allem den Mittelstand Wirksamkeit dieser Instrumente. Deutschland und die dort tätigen Unter- von bürokratischen Lasten zu befreien. Dieser positive Trend entspricht aller- nehmen prüft, damit von Anfang an weite- Ein Beispiel ist das angekündigte dritte dings oft nicht der Wahrnehmung in den re Kostenbelastungen minimiert werden Bürokratieentlastungsgesetz. Um zu wissen, Unternehmen. Dort ist der Eindruck eher, können. wo „der Schuh drückt“, haben wir Verbände dass die Belastungen stark zugenommen und Experten im Frühjahr um Vorschläge und keineswegs abgenommen haben. Wich- KMU bei der Gesetzgebung gebeten. Die vielen Ideen – auch von Seiten tigster Grund: Zusätzliche hohe Folgekosten in den Fokus rücken des DIHK – zeigen erhebliches Vereinfa- ergeben sich aus der europäischen Gesetzge- chungspotenzial. Beispiele sind kürzere bung. Wir setzen uns daher nachdrücklich Egal ob auf EU- oder Bundesebene – oft gesetzliche Aufbewahrungsfristen, Verein- dafür ein, EU-Recht und seine Folgen eben- führen auch grundlegende Veränderungen fachungen bei der Erhebung und Erstattung falls in die „One in, one out“-Bilanz mit ein- in Gesellschaft, Wirtschaft oder Technik zu der Einfuhrumsatzsteuer oder weniger Auf- zubeziehen. Denn für Unternehmen in neuen Gesetzen und neuem Aufwand, etwa wand im Öffentlichen Auftragswesen. Nun Deutschland macht es am Ende keinen infolge der internationalen Finanzkrise, der sollen möglichst viele sinnvolle Vorschläge Unterschied, ob Belastungen durch gesetzli- Terrorismusbekämpfung oder des Klima- in den nächsten Monaten umgesetzt wer- che Regelungen aus Berlin oder aus Brüssel schutzes. Dabei schießt die Politik gele- den, und zwar so, dass sie in erster Linie den kommen. gentlich über das Ziel hinaus. „One size fits Mittelstand entlasten. all“-Regulierungen machen es zwar ein- fach für den Gesetzgeber, nicht aber für die Folgekosten transparent Betroffen – einschließlich kleiner und mit- Foto: Bundesregierung Kugler telständischer Unternehmen (KMU). Daher machen wurde gemeinsam mit der Wirtschaft ein Bei jedem neuen Gesetzgebungsvorha- KMU-Test für neue Gesetze entwickelt, des- ben stellen wir als NKR im Rahmen unserer sen Durchschlagskraft allerdings bisher Prüftätigkeit sicher, dass Kosten und Zeit- noch zu wünschen übriglässt. Der NKR will aufwand für die Betroffenen frühzeitig erreichen, dass die Bundesministerien kon- ermittelt werden. So wissen Bundesregie- sequenter als bisher Gesetze zuallererst aus rung und Abgeordnete, wenn sie über das der Sicht KMU betrachten und gegebenen- Gesetz abstimmen, welche Kostenfolgen falls Sonderregelungen vorsehen. Hier damit für die Wirtschaft ausgelöst werden. muss sich insbesondere der Bundeswirt- Weitere Anreize zur Kostenminimierung schaftsminister – der Minister für den Mit- schafft die „One in, one out“-Regel: Wird telstand – stärker engagieren. eine nationale gesetzliche Regelung einge- Johannes Ludewig ist Vorsitzender des Natio- Zugleich müssen wir den Blick auch führt, die die Wirtschaft belastet, muss bis nalen Normenkontrollrates. nach innen richten, auf Verwaltung und 6 WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 9/2018 www.giessen-friedberg.ihk.de 0006_00xx_04-Aufmacher_5996209.indd 6 22.08.2018 08:09:29
AUFMACHER Vollzug. Die Politik spricht gern von der alles andere muss die Verwaltung durch Als unabhängiges Gremium unterstützt der Industrie 4.0. Wo bleibt aber die Verwal- internen Datenaustausch selbst erledigen. Nationale Normenkontrollrat (NKR) die tung 4.0? Das Digitalisierungspotenzial Diese Vorschläge wurden im Koalitions- Bundesregierung seit bald zwölf Jahren bei zur Vereinfachung und Automatisierung vertrag aufgegriffen. Jetzt müssen den Bürokratieabbau und Besserer Rechtset- von Verwaltungsprozessen wird hier noch Ankündigungen Taten folgen. Denn in zung. Seine Kernaufgabe ist es, bei neuen viel zu wenig genutzt. Der NKR hat in sei- Sachen E-Government gibt es kein gesetzlicher Maßnahmen für Transparenz nen letzten Gutachten detailliert beschrie- Erkenntnisproblem, sondern ein erhebli- über die erwarteten Auswirkungen für Bür- ben, wie Digitalisierung und Registermo- ches Umsetzungsproblem. Diesmal muss ger, Wirtschaft und Unternehmen sowie die dernisierung in der Verwaltung vorange- der Koalitionsvertrag halten, was er ver- Verwaltung zu sorgen. Daneben berät er die bracht werden können. Unser Ansatz: spricht! W Bundesregierung zu diversen Themen – von konkreten Initiativen zum Abbau von Büro- Bürger und Unternehmen sollen ihre kratie über Verwaltungsmodernisierung und Daten grundsätzlich nur einmal („once ONLINE Digitalisierung bis hin zu methodischen only“) bei einer einzigen Verwaltungsstel- www.normenkontrollrat.bund.de Fragen der Gesetzgebung. le („one stop shop“) eingeben müssen; Gemeinsam den Mittelstand entlasten Bürokratie merklich abbauen VON ERIC SCHWEITZER ie deutsche Wirtschaft steht gut da. D Unternehmenssteuern. Im internationalen Zugleich gibt es aber erste Anzeichen Vergleich werden wir so allmählich wieder ein dafür, dass der Aufschwung in Deutsch- Hochsteuerland. Der Mittelstandsbauch in der land gebremst werden könnte. Noch zeigen die Einkommensteuer ist noch immer da, beim wirtschaftlichen Kerndaten ein positives Bild: geplanten Abbau des Solis dürften die meisten Wir machen der Politik deshalb regelmäßig Rekordbeschäftigung, zuversichtliche Ver- Personenunternehmen zunächst außen vor konkrete Vorschläge. So haben wir für einen braucher und stabile Investitionen der Unter- bleiben. Bei der Erbschaftsteuer haben wir merklichen Abbau von Bürokratie der Bun- nehmen. Als Folge davon steigen die Steuer- zwar ein neues Gesetz, aber keine rechtssiche- desregierung eine umfangreiche Liste vorge- einnahmen weiter und die öffentlichen Haus- re Umsetzung in der Praxis. legt, basierend auf Befragungen und vielen halte verzeichnen Rekordüberschüsse. Gesprächen mit Unternehmen. Entlastungspo- Foto: Chaperon Gleichzeitig mangelt es hierzulande nicht tenzial gibt es in vielen Bereichen: Daten- an großen Herausforderungen: Digitalisie- schutz, Statistiken, Genehmigungen, Doku- rung, Fachkräftemangel und der in immer mentationspflichten, Aufbewahrungsvor- mehr Unternehmen anstehende Generations- schriften – viele Regelungen sind weit entfernt wechsel stellen vor allem die mittelständisch vom betrieblichen Alltag. geprägten Betriebe vor existenzielle Fragen. Unsere IHK-Organisation ist bei all diesen Was macht die Politik? Es gibt positive Zei- Themen der richtige Ansprechpartner für die chen. Etwa bei der Digitalisierung. Hier soll Betriebe. Wo drückt in Ihrem Unternehmen deutlich aufgestockt werden. Zum Abbau von der Schuh? Wenden Sie sich an Ihre IHK vor Bürokratie gibt es ebenfalls gute Ansätze. Ort oder an den DIHK – getreu dem Motto: Angesichts der guten wirtschaftlichen Ent- Gemeinsam den Mittelstand entlasten! W wicklung hätte ich von der neuen Bundesre- gierung aber auch konkrete Entlastungen für ONLINE den Mittelstand erwartet. Bereits zehn Jahre Eric Schweizer ist Präsident des Deutschen www.dihk.de sind vergangen seit der letzten Reform der Industrie- und Handelskammertages. www.giessen-friedberg.ihk.de WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 9/2018 7 0006_00xx_04-Aufmacher_5996209.indd 7 22.08.2018 08:09:30
AUFMACHER Weltpolitik ist im Mittelstand angekommen Handelshemmnisse, Bürokratie und Fachkräftemangel machen KMU zu schaffen. VON BERND SCHMID D ie deutsche Wirtschaft steht gut da. Solo- oder Kleinstunternehmen bis hin zu zeigten sich vom neuen Ton in den Handels- Noch zeigen die wirtschaftlichen Unternehmen mit vielen Hundert Beschäf- beziehungen beeindruckt. „Die außenwirt- Kerndaten ein positives Bild: Rekord- tigten weltweit. Vor allem ist der Mittelstand schaftliche Verunsicherung ist im Mittel- beschäftigung, zuversichtliche Verbraucher ein bedeutender Arbeitgeber: Laut KfW stand angekommen“, kommentiert Wansle- und stabile Investitionen der Unternehmen. waren 2016 insgesamt 30,9 Millionen ben die aktuelle Sonderauswertung der Als Folge davon steigen die Steuereinnah- erwerbstätige Personen in mittelständischen jüngsten DIHK-Konjunkturumfrage für die men weiter und die öffentlichen Haushalte Unternehmen beschäftigt. Damit liegt der mittelständischen Unternehmen. Auch wenn verzeichnen Rekordüberschüsse. Gleichzei- Anteil, den KMU an allen Erwerbstätigen Europa mit 62 Prozent der Exporte unbe- tig mangelt es hierzulande nicht an großen auf sich vereinen, bei 70,4 Prozent. Noch nie strittener Kernmarkt der hessischen Unter- Herausforderungen, die gerade mittelständi- hatten so viele Menschen ihren Arbeitsplatz nehmen ist, treiben die aktuellen Handels- sche Betriebe oft vor existenzielle Fragen im Mittelstand. Aber Mittelstand heißt schon streitigkeiten und protektionistischen Ten- stellen: Digitalisierung, der zunehmende lange nicht mehr, sich auf einen örtlich denzen vor allem den exportorientierten Fachkräftemangel und überbordende Büro- begrenzten Absatzmarkt zu beschränken. Industriebetrieben einige Sorgenfalten auf kratie sind nur einige Stichpunkte, die dem Viele Mittelständler sind international aktiv, die Stirn. Herzstück der deutschen Wirtschaft das etliche sind sogar Weltmarktführer in ihrem Leben schwermachen. Aber auch die welt- Segment. Gerade die Internationalisierung weiten politischen Entwicklungen und ihre birgt jedoch auch Risiken, wie aktuelle Ent- Stahl und Aluminium: Auswirkungen auf den Handel haben direk- wicklungen zeigen. Die direkten Folgen sind te Auswirkungen auf die Geschäftspolitik „Industrieunternehmen mit weniger als begrenzt mittelständischer Unternehmen. 500 Beschäftigten erwarten für die kom- Mittelständische Unternehmen sind ent- menden Monate deutlich geringere Zuwäch- Auch wenn die direkten Auswirkungen scheidend für Wachstum und Wohlstand se im Exportgeschäft als noch zu Jahresbe- der US-Strafzölle für die deutsche Stahl- einer Volkswirtschaft. Mehr als 99 Prozent ginn“, fasst Martin Wansleben, Hauptge- branche noch relativ überschaubar sind, aller Unternehmen in Deutschland sind Mit- schäftsführer des Deutschen Industrie- und machen sie doch deutlich, dass es Trump telständler. Sie schaffen Arbeitsplätze, bil- Handelskammertages (DIHK), ein wichtiges mit seiner protektionistischen Handelspo- den junge Menschen aus und prägen durch Ergebnis des „DIHK-Konjunkturschlaglichts litik durchaus ernst meint. Und spätestens Investitionen und Innovationen die Wettbe- Mittelstand“ zusammen. Strafzölle auf Stahl mit der Aufkündigung des Atomabkom- werbsfähigkeit eines Landes. Der Mittel- und Aluminium, die verschärften Sanktio- mens mit dem Iran und der Drohung euro- stand ist äußerst vielseitig. Das Spektrum nen gegen Russland und die Ankündigung päische Firmen, die mit dem Iran Geschäf- reicht vom traditionellen Familienunterneh- von Sanktionen gegen europäische Unter- te machen, mit Sanktionen zu belegen, men bis zum hippen Start-up, vom klassi- nehmen, die weiterhin Geschäfte mit dem geht es „ans Eingemachte“. Denn im Jahr schen Handwerksbetrieb über Selbstständi- Iran machen – die harschen Töne aus 2017 exportierten deutsche Unternehmen ge und Dienstleister wie zum Beispiel Händ- Washington sorgen nicht nur für Irritatio- Waren im Wert von fast drei Milliarden ler und Freiberufler bis zum hoch innovati- nen im politischen Umfeld, sondern verun- Euro in den Iran. Das entspricht einer Stei- ven High-Tech-Unternehmen, vom regiona- sichern auch die betroffenen Unternehmen gerung von mehr als 50 Prozent innerhalb len Anbieter bis zum Global Player, vom massiv. Aber nicht nur Großunternehmen der letzten vier Jahre. Die angekündigten 8 WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 9/2018 www.giessen-friedberg.ihk.de 0006_00xx_04-Aufmacher_5996209.indd 8 24.08.2018 08:37:38
AUFMACHER US-Sanktionen treffen dabei vor allem Prozent der in Hessen produzierten chemi- Maschinen- und Anlagenbauer, Auto- schen und pharmazeutischen Erzeugnisse Auch heimische Unter- Zulieferer sowie Elektro-Unternehmen, in den Export. Im Maschinenbau liegt die nehmen direkt betroffen wenn sie aus Furcht vor amerikanischen Exportquote bei 63 Prozent und bei den Vergeltungsmaßnahmen ihre Iran- elektrischen Ausrüstungen gehen immer- Die 1959 gegründete MICROBOX GmbH Geschäfte ruhen lassen. Darüber hinaus hin rund 56 Prozent der in Hessen gefer- ist seit 1964 im Ausland aktiv und unterhält könnten ihnen zukünftige lukrative Auf- tigten Waren ins Ausland. Auch in den derzeit Geschäftsbeziehungen in über 60 träge entgehen. Sektoren EDV/Elektrik/Elektronik und im Ländern. Das Unternehmen ist ein typisches Aber auch die Wirtschaftssanktionen Fahrzeugbau sind mehr als die Hälfte der Beispiel für die Innovationsfähigkeit von gegen Russland, die anlässlich der Krim- Waren für den Export bestimmt. Deutlich KMU, die Basis ihres wirtschaftlichen Erfol- Annektion erstmals verhängt und aktuell niedriger sind die Exportquoten beispiels- ges sind. Es entwickelt und vertreibt hoch- von den USA nochmals verschärft wurden, weise bei den Herstellern von Gummi- und auflösende Buchscanner und Kameras zur haben ihre Spuren in der hessischen Kunststoffwaren und Metallerzeugnissen. Erfassung von Kulturgut sowie für weitere Exportwirtschaft hinterlassen: Innerhalb Auch innerhalb des Bundeslandes erge- Spezialanwendungen. Die Systeme sind von fünf Jahren sanken die hessischen Lie- ben sich Unterschiede bei der Intensität weltweit in über 2.000 Bibliotheken, Archi- ferungen in diesem einstmals wichtigen des Auslandsgeschäfts. Am höchsten sind ven und Museen sowie spezialisierten Ferti- Absatzmarkt um 46 Prozent. „Dass sich der die Exportquoten in den IHK-Bezirken gungsunternehmen erfolgreich im Einsatz. Rückgang im letzten Jahr mit einem Minus Hanau (63 Prozent) und Frankfurt (62 Pro- Seine Produkte vertreibt MICROBOX welt- von fünf Prozent abgeschwächt hat, lässt zent). Nach dem Volumen verzeichnen die weit, sein Auslandsumsatz ist von 33 Pro- Unternehmen hoffen, dass die Talsohle im IHK-Bezirke Darmstadt und Frankfurt den zent in 2014 auf derzeit 68 Prozent gestie- Abwärtstrend des bilateralen Handels nun- höchsten Auslandsumsatz. Der IHK Bezirk gen. mehr erreicht ist“, schreibt die Arbeitsge- Gießen-Friedberg rangiert mit einer Geschäftsführer Stephan Welp leitet die meinschaft hessischer Industrie- und Han- Exportquote von 38 Prozent im hinteren Firma zusammen mit Geschäftsführer And- delskammern in ihrer Analyse „Die Hessi- Drittel aller hessischen IHK-Bezirke. reas Bläcker. Auch Welp sieht diese Heraus- sche Außenwirtschaft 2017“. Gleichwohl gibt es auch in unserem forderungen auf den Mittelstand zukommen: IHK-Bezirk eine Vielzahl von Unterneh- „Die geopolitischen Veränderungen sind men, die stark exportorientiert wirtschaf- heute rasant schnell geworden und erreichen Hessische Wirtschaft: ten. Bestes Beispiel sind die Gewinner des den exportierenden Mittelstand ebenso Exportanteil hessischen Exportpreises 2017. Unter den zügig. Bestehende Geschäftsmöglichkeiten 54 Bewerbern konnten sich die A+W Soft- verschwinden, neue eröffnen sich aber eben- von 52 Prozent ware GmbH aus Pohlheim als bestes Unter- so. Es ist das Gebot der Stunde, die Unter- Immerhin 52 Prozent ihrer Umsätze nehmen in der Kategorie „Service und nehmen organisatorisch so aufzustellen, erarbeiten die hessischen Unternehmen im Beratung“ durchsetzen. Das Bad Nauhei- dass sie auf veränderte Situationen ebenso verarbeitenden Gewerbe im Ausland. Die mer Unternehmen MICROBOX GmbH schnell reagieren können. Gutes Personal, Exportquoten variieren dabei je nach wurde als Preisträger im Bereich „Industrie gute Ausbildung sind nicht nur hilfreich, Branche erheblich: So gehen jeweils 74 und Handel" ausgezeichnet. sondern mittlerweile zwingend geworden." www.giessen-friedberg.ihk.de WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 9/2018 9 0006_00xx_04-Aufmacher_5996209.indd 9 24.08.2018 08:37:38
AUFMACHER Bei der Pohlheimer Softwareschmiede Angesichts dieser protektionistischen Ten- ausgeprägt sind die Engpässe in der Baubran- A+W Software GmbH schaut man besorgt denzen, die den Welthandel behindern, die che, hier sorgen sich 82 Prozent der Betriebe auf die aktuellen Entwicklungen im weltwei- Einführung von zusätzlichen Zöllen und der um Einbußen wegen fehlenden Fachperso- ten Handel: Peter Dixen, seit 2014 Chief Exe- Unsicherheit im Zuge des Brexit, fordert der nals.“ Durch die demografische Entwicklung cutive Officer des Unternehmens, das Soft- DIHK von der Bundesregierung bessere Rah- und die hohe Studierneigung wird sich der ware für die Flachglasindustrie sowie für menbedingungen in Deutschland als Anker in Fachkräfteengpass vor allem bei den beruflich Produzenten von Fenstern, Türen, Toren und einem schärfer werdenden internationalen Qualifizierten weiter verstärken. Kleine und Sonnenschutz produziert, sieht die Entwick- Wettbewerb. Digitalisierung, Bürokratieabbau mittlere Unternehmen müssten mehr Anstren- lungen mit einiger Sorge, auch wenn sein und strukturelle Unterstützung beim grassie- gungen unternehmen, um als Arbeitgeber Unternehmen nicht direkt von den Abschot- renden Fachkräftemangel seien drei wichtige wahrgenommen zu werden, als das bei Groß- tungstendenzen im weltweiten Handelssys- Themenfelder, die dem Mittelstand gewisser- unternehmen der Fall ist. Die vielen „Hidden tem betroffen ist: „Wir spüren“, so Dixen, maßen „auf den Nägeln brennen“. Champions“ aus dem deutschen Mittelstand „eine allgemeine Verunsicherung in der Bau- seien zwar häufig Weltmarktführer ihrer industrie. Viele sind nervös, die Kunden Digitalisierung braucht Branche, doch überregional als Arbeitgeber zögern, Entscheidungen zu treffen. Das gilt schnellere Leitungen nur wenig bekannt. Ein weiteres Problem: Die nicht nur für das internationale Geschäft. Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen Viele unserer größeren Kunden sind ja inter- Die digitale Wirtschaft in Deutschland ist erreichte im Ausbildungsjahr 2016/17 ein national unterwegs, und bei dieser Gruppe nicht nur ein bedeutender Wirtschaftssektor neues Rekordhoch. zeigt sich die Verunsicherung auch, wenn es und wichtiger Technologiebereich, sondern um Geschäfte innerhalb von Deutschland auch Treiber der Digitalisierung von Unter- Bürokratische Belastungen geht.“ nehmen, Arbeitswelt und Gesellschaft. Gerade weiter hoch Die Alsfelder Firma Ernst Diegel GmbH für kleine und mittlere Unternehmen sind hat sich auf hochwertige Industrielacke zur digitale Kompetenzen ein entscheidender Gerade kleine und mittlere Unternehmen Beschichtung von Kunststoffen sowie funk- Wettbewerbsfaktor – allerdings besteht bei verfügen nicht über Spezialabteilungen, die tionelle Beschichtungen für Glas speziali- ihnen auch ein besonderer Förder- und Bera- sich um rechtliche Fragen und bürokratische siert. Die Kunststofflacke werden im Auto- tungsbedarf. Zugang zu schnellem Internet ist Anforderungen kümmern. Für Formulare, mobil-Innenbereich, auf Radioblenden und dabei eine Grundvoraussetzung, die nicht Genehmigungen oder Meldungen zur amtli- -tasten oder Navigationsgeräten eingesetzt, überall im IHK-Bezirk erfüllt ist. Immer noch chen Statistik ist daher meist die Geschäftsfüh- die Glaslacke sind etwa auf Vasen und Fla- gibt es in ländlichen Regionen weiße Flecken. rung verantwortlich. Dabei geht Zeit verloren, schen, Lampenschirmen oder Kosmetikfla- Doch schon heute werden im unternehmeri- die nicht in das tägliche Geschäft investiert kons appliziert. Das mittelständische Unter- schen Alltag weit höhere Geschwindigkeiten werden kann. Der DIHK fordert deswegen, dass nehmen mit seinen rund 80 Mitarbeiterinnen benötigt. Nur durch eine flächendeckende, Unternehmen effizienter von unnötiger Büro- und Mitarbeitern hat einen Exportanteil von unterbrechungsfreie und sichere Versorgung kratie entlastet werden müssen, um sich mehr über 60 Prozent und Kunden in mehr als 40 mit schnellem Internet können Cloud-Dienste um ihre Geschäfte, um Innovationen, Arbeits- Ländern. Das erfordert von der Belegschaft genutzt und die Vernetzung von Maschinen plätze und Ausbildung kümmern zu können. mit Kundenkontakt eine hohe Sprachkompe- sichergestellt werden. Grundvoraussetzung Das sieht mittlerweile auch die Politik. Gleich- tenz, zumindest in Englisch, aber auch alle hierfür sind zukunftsfeste Leitungen, die hohe wohl kann sie allenfalls kleinere Erfolge beim Fertigkeiten im Umgang mit globaler Kom- Übertragungsgeschwindigkeiten sicherstellen Bürokratieabbau vorweisen: Das zeigt ein- munikation und Kenntnis der diversen können. drücklich der Bürokratiekostenindex (BKI) des Transportbestimmungen. Aufgrund der Statistischen Bundesamtes. Dieser ist seit der Zunahme von Handelshemmnissen und Fehlende Fachkräfte sind Einführung der Regel im Jahr 2015 lediglich -schranken, steigen die Herausforderungen massives Problem von 100 auf aktuell 99,11 Punkte gesunken. an die Einhaltung der gültigen Vorgaben. Es sind also „dicke Bretter“, die gebohrt Laut Geschäftsführer Christoph Harlfinger Auch der zunehmende Fachkräftemangel werden müssen. Der DIHK und die Kammern wird die Firma Diegel den geforderten hohen ist ein großes Problem für den Mittelstand: vor Ort als Interessensvertretung des Mittel- Qualitätsnormen der Automobilindustrie „61 Prozent der Mittelständler sehen hierin standes setzen alles daran, die wirtschaftlichen gerecht bleiben und noch in diesem Jahr inzwischen ein Geschäftsrisiko, so viele wie Rahmenbedingungen für KMU zu verbessern. nach der IATF 16949 zertifiziert. nie zuvor“, warnte Wansleben. „Besonders W 10 WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 9/2018 www.giessen-friedberg.ihk.de 0006_00xx_04-Aufmacher_5996209.indd 10 24.08.2018 10:19:00
AUFMACHER Digitalisierung reduziert Bürokratiehürden Foto: privat Interview mit Thomas Rühl, Vorstandsvorsitzen- (Customer Relationship Management - Anmer- der CURSOR Software AG und Vizepräsident der kung Red.): IHK Gießen-Friedberg Unternehmens- und Verwaltungsabläufe, also Geschäftsprozesse, werden automatisiert durchgeführt. Der Grundgedanke ist: Was das Herr Rühl, „damals“, ohne Smartphone System automatisch erledigt, muss nicht auf- – erinnern Sie sich noch? wendig und zeitintensiv per Hand bearbeitet Ja, mit Tränen in den Augen – wie mühselig war werden. So werden Mitarbeiter entlastet und das … und heute kann ich jederzeit und überall Kosten gesenkt. Informationen abrufen oder Produkte bestellen. Online-Banking, soziale Netzwerke, oder CRM bietet also Vorteile. Welche Philoso- Geschäfts-Anwendungen: „jetzt und gleich“ phie steht dahinter? werde ich informiert und bedient. Ein Anbieter, Kundenmanagement-Software stellt die Bedürf- der das nicht tut, bestraft sich selbst – der nisse des Kunden – und des Bürgers – in den Mit- Thomas Rühl, Vorstand der CURSOR Software Konsument wechselt mit wenigen Klicks zum telpunkt. Gleichzeitig hilft sie dabei, Geschäftspro- AG und Vizepräsident der IHK Gießen-Friedberg „besseren“ Lieferanten. zesse zu optimieren und Kosten einzusparen. Das CRM-System dient als Plattform – eine Infor- Wie ist es in der Zusammenarbeit von mations- und Kommunikationszentrale, die alle Unternehmen und öffentlicher Verwal- wesentlichen Informationen intern bereitstellt. Die Über Kundenportale im Internet kann der Kunde tung? Kann die Digitalisierung bürokra- Nutzer werden durch Geschäftsprozesse wie zum seine gewünschten Informationen selbst einsehen tische Hürden verringern? Beispiel Kundenanfragen oder Angebotserstellung und bei Bedarf sogar anpassen. Das ist kunden- Die Chancen der Digitalisierung in der öffentli- geführt, und alle Vorgänge und Dokumente wer- freundlich und entlastet die Mitarbeiter. Auch für chen Verwaltung sind hoch. Intelligente IT- den zentral abgelegt. Im Gegensatz zu Papierber- Behörden und andere staatliche Institutionen ist Systeme können den Arbeitsaufwand auch für gen stehen diese Informationen jedoch über inter- das eine tolle Sache. Der Bürger wird dadurch öffentliche Aufgaben deutlich reduzieren. Bei- ne Suchmaschinen – ähnlich Google – blitzschnell ganz im Sinne des CRM-Gedankens als Kunde spiel Kundenmanagement, Fachbegriff CRM zur Verfügung. Das hilft und macht Spaß. betrachtet. Ein wichtiger Schritt in die Zukunft. 0006_00xx_04-Aufmacher_5996209.indd 11 24.08.2018 08:03:01
AUFMACHER Was in der Wirtschaft gut funktioniert, Daher betten wir künstliche Intelligenz auch in Übrigens geht auch der IHK-Lehrgang „Digitalisie- kann auch von der Verwaltung erfolgreich unsere CRM-Lösungen ein. Live zeigen wir dies rungsmanager“, an dem CURSOR mitwirkt, auf übernommen werden. Sie sprechen das auf unserem CRM-Kongress im kommenden diese Themen ein. W Thema Zukunft an. Wo geht die Reise hin? Oktober in der Kongresshalle Gießen. Kundenprä- Wir sind auf dem Weg in neue Dimensionen: sentationen und Praxisbeispiele vermitteln Das Interview führte Andrea Bette Künstliche Intelligenz bietet völlig neue Möglich- anschaulich, wie das Kundenmanagement der von IHK innovativ. keiten, den Arbeitsalltag weiter zu erleichtern. Zukunft aussieht. INFO Grafik: CURSOR Am 18. und 19. Oktober 2018 findet in der Kongresshalle Gießen wieder der CRM- Kongress statt. Starten Sie mit CURSOR in neue Dimensionen. Auf vier Bühnen erleben Sie über 20 Sessions zum Kundenmanage- ment der Zukunft. Insgesamt 18 Unterneh- men bieten live auf dem begleitenden Marktplatz spannende CRM-Innovationen. ONLINE www.crm-kongress.de Multi-Screenshot zu den CRM-Anwenderlösungen der CURSOR Sofware AG. Veränderungen BUCHTIPP im Handelsregister Empfehlung des Herstellerverlags Mensch 4.0 – Frei bleiben in einer digitalen Welt D as Handelsregister wird bei den Amts- gerichten geführt und dient der Rechts- sicherheit im Handelsverkehr. Hier werden Von Alexandra Borchardt alle tatsächlichen und rechtlichen Verhält- Werden Roboter unsere Arbeit übernehmen? Wer fällt durchs nisse vollständig und zuverlässig nachge- Raster, wenn Algorithmen Bewerbungen vorsortieren? Ist die wiesen. Auf der Homepage www.handelsre- Sharing Economy wirklich gut für uns oder doch versteckter Tur- gisterbekanntmachungen.de finden Sie die bokapitalismus? Und was machen Konzerne wie Apple, Amazon aktuellen Bekanntmachungen zum kosten- und Google mit unseren Daten? losen Abruf. Außerdem können Sie unter Wie die Digitalisierung die Arbeitswelt und Wirtschaft verändert, ist ein wichtiger Teilaspekt von www.handelsregister.de kostenpflichtig Alexandra Borchardts „Mensch 4.0 – Frei bleiben in einer digitalen Welt“. Sie warnt davor, dass Handels-, Genossenschafts- und Partner- wir durch die Digitalisierung unsere Freiheit verlieren könnten, und bietet einen kompakten schaftsregister sowie zum Teil die Vereins- Einstieg in das Thema. Es ist nötig und möglich, die digitale Welt selbstbestimmt zu gestalten. register aller Bundesländer und darüber hinaus die Registerbekanntmachungen Gütersloher Verlagshaus, ISBN: 978-3-579-08692-7, Preis 20,- Euro (Veröffentlichungen) abrufen. W 12 WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 9/2018 www.giessen-friedberg.ihk.de 0006_00xx_04-Aufmacher_5996209.indd 12 23.08.2018 13:12:44
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WIRTSCHAFT UND POLITIK Diesel hat eine Zukunft Spannende Themen bei IHK-Vollversammlung in Lauterbach VON FRANZ EWERT er Diesel-Verbrennungsmotor wird Bei erfolgter Nachrüstung dürfe es keine D der Lage, ältere Fahrzeuge „auf ein Euro- noch lange im Einsatz sein. So laute- 6-Niveau“ zu bringen. Die Behauptung, dass Fahrverbote geben. Dass Diesel sauber und te das für die derzeitige öffentliche im Pkw der Platz für diese Hardware-Nach- unverzichtbar ist, steht auch für den ZDK Wahrnehmung sicherlich nicht erwartete rüstung fehle, stimme nicht. Zumindest bei fest. Allerdings müsse die Politik endlich Fazit an diesem Abend. Denn wenn die vor- Mittel- und Oberklasse-Dieselfahrzeuge sei klare Rahmenbedingungen setzen. IHK-Prä- handenen Techniken eingesetzt werden, er vorhanden. sidiumsmitglied Michael Kraft aus Gießen, sind die Diesel-Euro-6-Fahrzeuge bei Die Diesel-Grenzwerte-Hysterie müsse unter anderem ZDK-Vorstandsmitglied und adäquater Abgasnachbehandlung hochsau- dringend relativiert werden. Die Feinstaub- Vizepräsident des Landesverbandes Hessen, ber. Bei den lokalen Emissionen seien sie ein belastung durch Rauchen sei zehn Millionen sieht die dringende Notwendigkeit einer „Nahe-Null-Emissionsantrieb“, bei den glo- Mal höher. Und den Grenzwert von 50 Versachlichung der Diskussion um die Die- balen Emissionen ohnehin die CO2-güns- Mikrogramm pro Kubikmeter Feinstaub für sel-Antriebstechnik gegeben. Die Hardware- tigste Verbrennungskraftmaschine. Stickoxid erreiche man schon allein durchs Nachrüstung – ein Software-Update alleine Zu diesem eindeutigen Ergebnis kam Anzünden der vier Kerzen auf dem Advents- bringe nicht die erforderlichen Ergebnisse – Ralph Pütz, Professor für Nutzfahrzeugtech- kranz. Pütz' Fazit: Wie alle Verbrennungs- müsse in die Tat umgesetzt werden, „damit nik und Verbrennungsmotoren an der Hoch- motoren werden auch die Dieselmotoren die Gesamtwirtschaft die Krise übersteht“. schule Landshut und Leiter des Instituts für eine Hybridisierung erfahren. Außerdem Die Umrüstung muss sich speziell auf den Nutzfahrzeugforschung und Abgasanalytik, gebe es etliche Alternativen, in Zukunft Euro-5-Diesel beziehen, „denn der saubere bei seinem Vortrag im Posthotel Johannes- auch andere Technologien zu entwickeln. Euro-6-Diesel ist ohnehin außen vor“. berg in Lauterbach. Notwendig sei die Auf- Das gelinge aber nur, „wenn die Politik klärung über eine Vielzahl „alternativer keine Diktatur betreibt, indem sie weiterhin FOC: Kommt es oder kommt Fakten“ in Verbindung mit der Dieselkrise. ausschließlich die Elektromobilität fördert“. es nicht? „Die deutschen Dieselhersteller sind noch die Besten“, nimmt Pütz BMW, VW, Merce- ZDK-Blick auf den Ein weiteres Thema im Rahmen der Voll- des und Opel ausdrücklich in Schutz. Sie versammlung war das Factory Outlet Center Dieselmotor stünden jedoch am Pranger, während eine (FOC), das im Pohlheimer Stadtteil Garben- Vielzahl anderer Hersteller nicht „diaboli- Marc Voß vom Zentralverband Deutsches teich entstehen könnte und seit Monaten siert“ würde. Pütz weist auf die Rechtslage Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) sagte, die Gremien und Beteiligte beschäftigt. Das hin, der zufolge es in den Gesetzen legale öffentliche Diskussion würde nicht immer Projekt befinde sich in einer „sehr frühen Schlupflöcher gebe. Aber: „Der Diesel ist mit fairen und sachdienlichen Mitteln Phase“. Bislang gebe es nur einen Aufstel- deshalb in der Krise, weil schwarze Schafe geführt. Die Folgen seien eine verunsicherte lungsbeschluss der Stadtverordnetenver- über die legalen Schlupflöcher hinaus betro- Bevölkerung und die Aussage, der Euro- sammlung Pohlheim zur Entwicklung des gen haben.“ 5-Diesel sei tot. Dies habe zu einem Wechsel Gewerbegebietes Garbenteich. Mitte August Fahrverbote hält der Wissenschaftler für zu Benzinmotoren, zu einer Entwertung von 2018 gebe es noch einen Bürgerentscheid. nicht zielführend. Wohl aber den Einsatz Diesel-Gebrauchtwagenbeständen sowie FOC-Befürworter sehen ein „touristisches einer Abgasnachbehandlungstechnik, die ganzer Fuhrparks von Unternehmen geführt. Infrastrukturprojekt für Hessen“, weil auch vorhanden sei. Wie im Omnibusbereich Innerhalb von 18 Monaten sei der Dieselan- Käufer aus dem Ausland angesprochen schon umgesetzt und nachgewiesen, seien teil bei Neuzulassungen von 45 auf 31 Pro- werden sollen. Gutachten zu den Auswir- auch im Pkw-Bereich mehrere Systeme in zent zurückgegangen. kungen des FOC liegen bisher keine vor. Die 14 WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 9/2018 www.giessen-friedberg.ihk.de 0014_00xx_05-WiPo_5996209.indd 14 22.08.2018 08:19:26
WIRTSCHAFT UND POLITK Foto: F. Ewert Stadt Gießen hat zwischenzeitlich eine IHK-Hauptgeschäftsführer Matthias Leder Auswirkungsanalyse erstellen lassen. Die- erinnerte daran, dass es in den vergangenen ser zufolge würde es zu nicht unerheblichen fünf Jahren zu wiederholten Erhöhungen Umsatzumverteilungen zu Ungunsten des bei der Gewerbe- und Grundsteuer sowie Einzelhandels in der Stadt kommen. Die der Grunderwerbssteuer kam, maßgeblich Gastgeber der Vollversammlung: Rainer Dietz Auswirkungsanalyse wird dem IHK-Haupt- initiiert von der Landesregierung. Dabei sei und Ehrenamt im August vorgestellt. die Grundsteuer B (bebaute Grundstücke) in Kraft, auch Vorsitzender des IHK-Regio- den letzten Jahren noch stärker als die Posthotel Johannesberg, das auf über 150 nalausschusses Gießen, verwies auf den Gewerbesteuer erhöht worden. Und zwar in Jahre Gastronomie-Geschichte zurück- hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al- einem Umfang wie in keinem anderen Bun- blickt. Dietz, selbst Mitglied der IHK-Voll- Wazir, der sich skeptisch zum FOC äußerte desland. Leder sprach daher von einem versammlung, stellte im ältesten Fachwerk- – speziell zu den Plänen eines neuen Auto- Negativrekord, den das Land Hessen halte. saal Hessens das traditionsreiche Haus vor. bahnanschlusses an die A 5. Der Minister Die Grundsteuer sei laut BVG-Urteil nicht Bauherrin des Grundgebäudes, das in den stellte fest, dass der Bund für Anschlüsse an verfassungsgemäß und somit auch nicht Anfang der Zwanzigerjahre des 19. Jahr- Bundesautobahnen zuständig sei. Und nach mehr zeitgemäß. Die IHK fordert daher: Die hunderts zurückreicht, war die Familien- dessen Kriterien müssten diese dem Fern- Grundsteuer muss aufkommensneutral brauerei Krömmelbein. 1860 wurde der verkehr dienen. Die Erschließung von gestaltet werden und darf sich keinesfalls Fachwerksaal, bis heute ein Schmuckstück, Gewerbegebieten erkenne der Bund nicht als verkappte Steuererhöhung herausstel- als bedeutsame Erweiterung angebaut. Seit als Grund an. Hinzu käme, dass ein Auto- len. Ergebnis der Neuordnung der Grund- 1870 blickt der Johannesberg auf eine bahnanschluss Pohlheim zu nahe an der steuer müsse sein: Keine Belastung der durchgehende gastronomische Tradition schon bestehenden Anschlussstelle Fern- Unternehmen und zugleich Entlastung der zurück, die seit dem Jahr 2000 von der wald läge. Abschließend rief Kraft zur privaten Grundstücksbesitzer. Familie Dietz verantwortet und fortge- Gelassenheit auf. Im Augenblick sei noch Als ein „Ding der Unmöglichkeit“ schrieben wird. Der Johannesberg in Lau- nicht zu erkennen „wohin die Reise gehe“. bezeichnete Leder das Vorhaben seitens der terbach und Umgebung stand schon immer Regierung, dass Steuerberater ihre Gestal- für vollendete Gastlichkeit. „Und wir möch- IHK-Steuerkongress im tungsmodelle vorab dem Finanzamt mel- ten diese Tradition natürlich gerne fortset- den sollen. „Eine solche Regelung würde zen“, betonte Dietz. Zeitgemäße Speisen, September nicht nur das Vertrauen zwischen dem Kun- frisch zubereitet aus heimischen Produkten „Werden die Steuern für Unternehmen den und seinem Steuerberater zerstören, – auch vegetarisch und vegan – zeichnen weiter erhöht?“ Diese Frage ist Thema der sondern stellt schlicht eine Aufforderung laut Dietz die moderne und zeitgerechte Podiumsdiskussion am 6. September 2018 zum Bruch des Steuergeheimnisses dar“, Gastronomie seines Hauses aus. Neben der im Plenarsaal der IHK Gießen-Friedberg. sagt er. Gastronomie umfasst das Angebot auch Eingeladen, diese Frage zu beantworten, neun komfortable und modern eingerichte- sind Vertreter von CDU, SPD, FDP, Bündnis „In der Tradition liegt die te Gästezimmer. Sechs festangestellte Mit- 90/ Die Grünen, Die Linke und der AfD. arbeiter, darunter eine Auszubildende, bil- Zukunft“ Moderiert wird die Veranstaltung von Ralf den das aktuelle Johannesberg-Team. Hinzu Euler, Rhein-Main-Berichterstatter der Nach diesem Motto führt die Familie kommen drei Teilzeitbeschäftigte und bis zu Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Dietz, mit Rainer Dietz als Inhaber, das sechs Aushilfsmitarbeiter. W www.giessen-friedberg.ihk.de WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 9/2018 15 0014_00xx_05-WiPo_5996209.indd 15 22.08.2018 08:19:26
Foto: G. Wagner zweite Vorsitzende. Ergänzt wird Fackellauf bei der Bergweih- das Gremium mit Schriftführer nacht Johannisberg sowie die Sebastian Kreß, Geschäftsführer Initiative Bad Nauheim fairwan- der Petermann gzw GmbH Bad deln – Fairtrade Stadt Bad Nau- Nauheim, und den Kassenprü- heim. Ein wichtiger Teil der Ver- fern Guido Kruse, Apotheke am einsaktivitäten wird aber auch in Der Vorstand von Wirtschaft für Bad Nauheim e.V. (von links): Peter Drausnigg (Stadtwerke Bad Nauheim), Michael Krissel (Know IT Hochwald, und Jochen Hahn, Zukunft die finanzielle und – solutions), Oya Hahn (Dolce Bad Nauheim), Sebastian Kreß (Druckerei Parkklinik Bad Nauheim. Für den wo möglich – auch faktische Petermann), Bernd Felgner (Felgner Projektentwicklung), Johannes M. erweiterten Vorstand gewählt Unterstützung der Bad Nauheim Peil (Sportklinik Bad Nauheim), Kerstin Herget (Volksbank Mittelhessen) wurden Kerstin Herget, Volks- Stadtmarketing und Tourismus und Jochen Hahn (Parkklinik Bad Nauheim). bank Mittelhessen, Lars Wäller, GmbH sein. Sparkasse Oberhessen, Bernd Peil betonte, das die Initiative Gemeinsam Stark Felgner, Felgner Projektentwick- kein geschlossener Kreis ist, son- lung, Michael Krissel, Know iT dern für die Mitarbeit und Mit- solutions, sowie Peter Drausnigg, gliedschaft weiterer Unterneh- Stadtwerke Bad Nauheim GmbH. men aus der Region offen sei. Wirtschaft für Bad Nauheim stabil Abschließend wurden Vereins- Interessierte können sich über auf Erfolgskurs vorsitzenden als Vertreter von die Ziele, Aufgaben und Projekte Wirtschaft für Bad Nauheim e.V. von Wirtschaft für Bad Nauheim ahlreiche Mitgliedsunter- Einzelhandel und Handwerksbe- Z in den Aufsichtsrat der Bad Nau- e.V. auf der Homepage infor- nehmen nahmen an der trieben sowie Unternehmen der heimer Stadtmarketing und Tou- mieren. W diesjährigen Mitglieder- Hotellerie und Gastronomie. rismus GmbH gewählt. versammlung von Wirtschaft für Dank dieser Vielfalt sei die Orga- Zu den vom Verein geförder- Bad Nauheim e.V. Mitte August nisation auch in den vergange- ten regionalen Projekten gehö- ONLINE www.wirtschaft-bad- 2018 im Café-Restaurant-Hotel nen Monaten in der Lage gewe- ren beispielsweise das Theater nauheim.de Johannisberg teil. Auf der Ver- sen, in vielfältiger Weise positive Alte Feuerwache TAF e.V., der sammlung zogen Vorstand und Impulse für die Stadtentwicklung Mitglieder eine sehr positive zu geben. Im Rahmen der Begrü- Bilanz über die vergangenen ßung bedankte sich Peil herzlich zwölf Monate. Aktuell repräsen- beim Gründungsmitglied von BUCHTIPP tieren die 32 bei Wirtschaft für Wirtschaft für Bad Nauheim, Empfehlung des Herstellerverlags Bad Nauheim engagierten Unter- Armin Buß von der Volksbank Ab morgen spielen wir nehmen mehr als 30 Prozent der Mittelhessen, für seine langjähri- Königsklasse Arbeitsplätze in Bad Nauheim, so ge engagierte Mitarbeit im Erwei- Von Suzana Music der Erste Vorsitzende Johannes terten Vorstand. Nicht unbegrenzte Geldressourcen für M. Peil von der Sportklinik Bad Nach Impulsvorträgen von hochkarätige, sondern die Zusam- Nauheim. Peil betonte, dass die Klaus Kreß, Bürgermeister der menstellung und das Training der vor- Initiative heute ein sehr breites Kurstadt, und Frank Thielmann, handenen Mitarbeiter führen mittelständische Unternehmen zum Spektrum von ortsansässigen Vorstand der Stiftung Sprudel- Erfolg. Wer sich darüber im Klaren ist, in welcher Liga sein Unterneh- Unternehmen repräsentiere: hof Bad Nauheim, wählten die men spielen soll, kann seine Mannschaft auf dieses Ziel einschwören Sparkassen und Banken zählen Mitglieder bei der diesjährigen und herausragende Erfolge erreichen. ebenso zu den Mitgliedern wie Jahreshauptversammlung den Der praxisnahe Ratgeber der Unternehmensberaterin zeigt auf, • wie man das Bewusstsein für die eigenen Wurzeln entdeckt Forschungs- und Entwicklungs- neuen Vorstand. Einstimmig • die Werte eines Unternehmens definiert unternehmen der Automobilin- wiedergewählt wurden Peil als • Mitarbeiter optimal aufzustellen, um fit für die Zukunft zu sein dustrie, ebenso Kanzleien, Klini- erster Vorsitzender und Oya Verlag Wiley, ISBN 978-3-527.50943-0, Preis 29,99 Euro ken und Krankenhäuser, dem Hahn vom Tageshotel Dolce als 16 WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 9/2018 www.giessen-friedberg.ihk.de 0014_00xx_05-WiPo_5996209.indd 16 24.08.2018 08:07:51
WIRTSCHAFT UND POLITK Hessen möglicherweise benachteiligt HIHK besorgt über Planungen zur Fernstraßen- verkehrsinfrastrukturgesellschaft. H essen geht nach den legte Planung zur Verwaltungs- vor Ort betreut werden“, sagte Bitte gewandt, seine Planungen aktuellen Planungen des struktur der neuen Infrastruk- der HIHK-Präsident. Es könne diesbezüglich nochmals zu Bundes bei den Nieder- turgesellschaft für Autobahnen nicht sein, dass Hessens Auto- überarbeiten. Ausdrücklich lassungen der neuen Fernstra- und weitere Bundesfernstraßen bahnnetz, mit dem meisten lobend erwähnt der HIHK darin ßenverkehrsinfrastrukturgesell- enthält, neben dem Hauptsitz in Durchgangsverkehr aller deut- das vorbildliche Baustellenma- schaft leer aus. Eberhard Flam- Berlin, zehn über Deutschland schen Flächenländer, von vier in nagement von „Hessen Mobil“, mer, Präsident des Hessischen verteilte Niederlassungen. Wäh- anderen Bundesländern sitzen- welches durch die Beibehaltung Industrie- und Handelskammer- rend die großen Flächenländer den Niederlassungen der neuen von allen Fahrstreifen, die Stau- tages (HIHK), bekräftigt daher eine oder mehrere Niederlassun- Infrastrukturgesellschaft aus anfälligkeit von Baustellen die Befürchtung der hessischen gen, meist in den Landeshaupt- beplant und verwaltet werden reduziert. Dies solle als Blau- Wirtschaft, „dass die Instand- städten, erhalten sollen, geht soll: „Dies wird der wirtschaftli- pause für die Baustellenabwick- haltung der Autobahnen in Hes- Hessen nach den derzeitigen chen Bedeutung Hessens mit lung der neuen Infrastrukturge- sen dann nicht mehr im erfor- Planungen leer aus. seiner Lage im Herzen Deutsch- sellschaft übernommen werden. derlichen Umfang gewährleistet „Die hessische Wirtschaft lands nicht gerecht.“ W ist.“ braucht funktionierende und Der HIHK hat sich deswegen ONLINE Die von Bundesverkehrsmi- gut ausgebaute Straßen. Um das in einem Brief an Bundesver- www.ihk-hessen.de nister Andreas Scheuer vorge- zu gewährleisten, müssen sie kehrsminister Scheuer mit der ANZEIGE BUCHTIPP Empfehlung des Herstellerverlags Baustellenmarketing Innerstädtische Baumaßnahmen dk-Computerschule erschule Gießen bedeuten für betroffene Unter- Offene Tagesseminare, individuelle Firmenseminare nehmen oft Ärger, Frust – und vor • IBM Lotus Notes/Domino Notes/D Rufen Sie uns an! • Microsoft Windows Window Server Wir ir erstellen Ihnen allem Umsatzeinbrüche. Neben negativen Begleiterscheinungen wie • Visual Studio .net gerne ne unverbindlich Lärm, Schmutz, Parkplatzengpässen oder Verkehrsumleitungen, sind • Microsoft Office und ein speziell auf Ihre im schlimmsten Fall große Kundenverluste existenzbedrohend. Dieses MS Office Update Anforderungen Praxishandbuch orientiert sich am Machbaren und zeigt den Betrof- • SUSE Linux zugeschnittenes • Autodesk Angebot, als fenen und Beteiligten explizit auf, was in der jeweiligen Situation • SAP R3 Inhouse-Seminar nhouse-Seminar möglich ist und gibt den Lesern eine praxisorientierte, individuell • Oracle oder in unserem zugeschnittene Hilfestellung. Das spart Zeit und sichert Umsätze trotz • Adobe Schulungszentrum. chulungszentrum. Baustelle. • Linux dk-Computerschule Telefon: 06 41 / 9 71 92 10 Dillmann & Kriebs GbR Fax: 06 41 / 9 71 92 11 Bahnhofstraße 67 Internet: www.edv-seminar.org Eigenverlag, ISBN 978-3981835403, Preis 69,00 Euro 35390 Gießen E-Mail: info @ edv-seminar.org www.giessen-friedberg.ihk.de WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 9/2018 17 0014_00xx_05-WiPo_5996209.indd 17 22.08.2018 08:22:25
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