Zwickau - ein starker - Wirtschaftsstandort S. 10 Berichtet: Tag der Wirtschaft S.20 - IHK Chemnitz

Die Seite wird erstellt Caroline Baier
 
WEITER LESEN
Zwickau - ein starker - Wirtschaftsstandort S. 10 Berichtet: Tag der Wirtschaft S.20 - IHK Chemnitz
S Ü D W E S T S A C H S E N
                                                                            09
                                                                            2 0 1 7

Zwickau – ein starker
Wirtschaftsstandort                                S. 10                    www.chemnitz.ihk24.de

Berichtet: Tag der Wirtschaft   S.20

Informiert: Chemnitz B2B    S. 33

Vorgestellt: Parteien zur Bundestagswahl   S. 34
Zwickau - ein starker - Wirtschaftsstandort S. 10 Berichtet: Tag der Wirtschaft S.20 - IHK Chemnitz
Wir gestalten Ihre Webseite!
                               blet
               t für Handy & Ta                    Sie planen den Aufbau einer                Beispielfunktionen
         timier
  Mobilop                                          eigenen Homepage für Ihr                   und Module:
                                                   Unternehmen oder sind mit der              - individuelles Design
                                                   aktuellen Gestaltung unzufrieden?          - einfach aktualisierbar
                                                                                              - mobiles Layout
                                                   Gerne stehen wir Ihnen als                 - Slideshow/ Fotogalerie
                                                   Dienstleister und Ansprechpartner          - Standortkarte
                                                                                              - Kontaktformular
                                                   für die Planung und Umsetzung
                                                                                              - SEO/ Suchmaschinen-
                                                   Ihres geschäftlichen Web-Auftritts           optimierung (on page)
                                                   zur Verfügung.                             - Einbindung Social Media

      NEU Multikopter Luftaufnahmen Foto & Video
                    Wir bieten ausschließlich behördlich genehmigte und versicherte Foto- und Videoflüge an.

 Kostenfreie und unverbindliche Erstberatung unter: Telefon 0371 355991122 oder 03771 291720

ERZ.art GmbH - Heinrich-Lorenz-Straße 2-4, 09111 Chemnitz • Wettinerstr. 54, 08280 Aue • Markt 9, 09456 Annaberg

                 Wir rücken zusammen!
Zwickau - ein starker - Wirtschaftsstandort S. 10 Berichtet: Tag der Wirtschaft S.20 - IHK Chemnitz
Vorwort            3

Stadtjubiläum Zwickau. 2018
Was sind 900 Jahre? Ein Staubkörnchen in der        Ansprechende Perspektiven fürs Arbeiten,
Erdgeschichte würde der Geologe Frank Bär           Wohnen und Leben fangen Ideengeber und zu-
sagen. Anders sieht es das IHK-Ehrenamtsmit-        sätzliche Unternehmungen ein…                                                         Foto: R. Köhler
glied: Hinter 900 Jahren Stadtjubiläum Zwickau
steht eine beachtliche Zeitspanne sich mehr-
fach erneuernder Wirtschaftskraft. Zugleich der
aktuelle Auftrag, Zukunft zu gestalten.
                                                    Ein passender Zeitpunkt, die eigene Arbeit zu
                                                    hinterfragen: Wie können Unternehmer, Verwal-
                                                    tung und Politik Zwickau als Industriestandort
                                                                                                         »   Wie können Unternehmer,
                                                                                                             Verwaltung und Politik
                                                    weiterentwickeln? Was tun für die Innenstadt-
                                                                                                             Zwickau als Industriestandort
Epochen wirtschaftlichen Aufschwungs haben
für Wohlstand gesorgt und das Antlitz der Region
geprägt. Silberbergbau ab 1470, industrielle
                                                    belebung? Mit welchen Aktivitäten werden wir
                                                    als interessanter Standort über Südwestsachsen
                                                    hinaus stärker wahrgenommen? All dies soll mit
                                                                                                             weiterentwickeln?
                                                                                                                                   «
Steinkohleförderung ab 1830 und Automobilbau        einem Regionalen Entwicklungskonzept genauer
ab 1904 sind verbunden mit Erfindungsgeist,         unter die Lupe genommen und mit gemein-
Erfolgsmarken, prächtiger Architektur. Von diesem   samen Aktivitäten umgesetzt werden.
Kapital zehrt die Stadt bis heute.
                                                    Eine Möglichkeit, mit Entscheidungsträgern, Be-
Einschließlich der Unternehmen unserer Titel-       rufsnachwuchs, Meinungsmachern ins Gespräch
geschichte (Seiten 10 - 15), die an Traditionen     zu kommen: 900 Jahre Zwickau mitzugestalten
anknüpfen, unterdessen moderne Produkte und         als Partner von Stadtverwaltung und IHK bei der
Dienstleistungen entwickeln. Die Arbeit von Gast-   Aktion „Türen auf – Unternehmen gewähren
haus und Hotel „Alte Münze“, GAZ Geräte- und        einen Blick hinter die Kulissen“. Händler und
Akkumulatorenwerk Zwickau und Johnson-              Gewerbetreibende sind herzlich eingeladen, sich
Controls Sachsen-Batterien GmbH zeigt zugleich,     als Arbeitgeber, Ausbilder, Investor vorzustellen.
wie sich Wissen, Technologien und Branchen
wandeln – rasanter als je zuvor in 900 Jahren     Das Feiern soll nicht zu kurz kommen! Werfen
Stadtgeschichte.                                  Sie ruhig schon einmal einen Blick in den Ver-
                                                  anstaltungskalender: www.900jahre-zwickau.de
Den Risiken des Marktes sind Unternehmer Einige Höhepunkte sind nur im Jubiläumsjahr zu
jederzeit unmittelbar unterworfen. Umso wichti- erleben – wie das Festival of Light, das Ballonfest
ger ist es, durch ein verfügbares Gewerbeflächen- oder die Eröffnung des Historischen Dorfes…
angebot, wirtschaftsfreundliche Verwaltungen,
Anreize für Aus- und Weiterbildung sowie ein Ein Festjahr mit besonderen Angeboten, span-
innovationsfreudiges Milieu Initialzündungen nenden Begegnungen und herausfordernden
auszulösen.                                       Aufgaben wünscht Ihnen

                                       herzlichst                                                            Prof. Dr. rer. nat. Frank Bär
                                              Ihr                                                            Präsident
                                                                                                             IHK Chemnitz Regionalkammer Zwickau
Zwickau - ein starker - Wirtschaftsstandort S. 10 Berichtet: Tag der Wirtschaft S.20 - IHK Chemnitz
4                                             WirtschaftWirtschaft Südwestsachsen
                                                         Südwestsachsen  · 6/2015 ·· Namen
                                                                                     9/2017 und
                                                                                            · Inhalt
                                                                                                 Nachrichten

                                                                    Namen und Nachrichten

                                                                    Landgard investiert                        Stadtmarketing in
                                                                    in Striegistal                             Auerbach/Vogtland

                                                                    Am 26. Juli eröffnete die Landgard         Wunderland – unter diesem Motto
                                                                    Obst & Gemüse GmbH Chemnitz/               steht am 23. September die traditio-
                                                                    Dresden ihren neuen Logistikstandort       nelle Einkaufsnacht im vogtländischen
                                                                    in Striegistal.                            Auerbach.

                                                9                                              Seite 6                                      Seite 9
    Foto: Engelmann Design

                                                                    Zwickau – ein starker Wirtschaftsstandort

                                                                    Titelgeschichte                            40 Millionen Batterien
                                                                    Im nächsten Jahr feiert Zwickau            Im Mai dieses Jahres fertigte das
                                                                    900-jähriges Stadtjubiläum.                Zwickauer Werk von Johnson Controls
                                                                    Redakteur Volker Tzschucke führt ein       die 40 Millionste AGM-Batterie. Vor
                                                                    in wirtschaftliche Traditionslinien.       allem in Start-Stop-Automobilen sind
                                                                                                               sie unverzichtbar.

                                            10                                                Seite 10                                    Seite 15
    Robert Schumann-Denkmal auf dem Zwickauer Haupt-
    markt. Foto: Ralph Köhler

                                                                    IHK aktuell

                                                                    Chemnitzer Angebot                         Tag der Wirtschaft in
                                                                    an Europa                                  Annaberg-Buchholz

                                                                    Im Mittelpunkt der Regionalversamm-        Zum Tag der Wirtschaft am 31. Juli bot
                                                                    lung stand die Bewerbung zur Euro-         die IHK Chemnitz Beratungslehrern
                                                                    päischen Kulturhauptstadt 2025. Es         der Region Erzgebirge die Möglichkeit
                                                                    wurde über bisherige Aktivitäten der       einen Blick in Unternehmen zu werfen.

                                            19                      Bewerbung informiert.
                                                                                              Seite 19                                    Seite 20
    Übergabe des Zuwendungsbescheides des Bundesver-
    kehrsministeriums an die Stadt Chemnitz. Foto: IHK

    Beihefter
    IHK-Gebührentarif ab 01.01.2018                      S. 21-25

                                                     Unser Titel:
    Produktionsmitarbeiter, Bereich Montage – Abkühlstrecke bei
      Johnson Controls in Zwickau. Foto: Ralph Köhler/propicture
Zwickau - ein starker - Wirtschaftsstandort S. 10 Berichtet: Tag der Wirtschaft S.20 - IHK Chemnitz
Wirtschaft Südwestsachsen · 9/2017 · Inhalt                                                        5

Für die Praxis

Ratgeber Recht                           Regionales Arbeitgeber-
                                         portal jobpot.de
Wir informieren über das Transpa-
renzregister und die Meldepflicht für    Das regionale Arbeitgeberportal im
bestimmte Unternehmen bis 1. Okto-       Landkreis www.jobpot.de ging am
ber 2017.                                1. September online.

                                                                                                                                    28
                          Seite 26                                 Seite 28             Das Design von jobpot.de auf einem Tabletgerät.
                                                                                        Foto: jobpot

IHK Service

IHK-Terminkalender                       Vorgestellt: Parteien
                                         zur Bundestagswahl
Die IHK bietet zahlreiche Veranstal-
tungen und Seminare sowie Bera-          Übersicht zu wichtigen wirtschaftspo-
tungstermine und Sprechtage an. Alle     litischen Standpunkten von Parteien,
Termine von September bis Anfang         die nach den aktuellen Wahlprog-
Oktober auf einen Blick.                 nosen den Einzug in den Bundestag

                          Seite 31
                                         erreichen.
                                                                   Seite 34
                                                                                                                                    34
                                                                                        Informieren Sie sich zu den Positionen einzelner
                                                                                        Parteien. Foto: fotomek/Fotolia

Aus- und Weiterbildung

IHK-Weiterbildungs-                      IHK sagt
programm                                 Dankeschön

Gute Aufstiegschancen haben Teil-        Die IHK Chemnitz bedankt sich bei
nehmer von IHK-Weiterbildungen.          den mehr als 2.000 ehrenamtlichen
Wir bieten an unseren IHK-Standorten     Prüfern und den Unternehmen, die
eine große Auswahl von Weiterbil-        Freistellungen ermöglichten.
dungsveranstaltungen an.
                          Seite 41                                 Seite 46                                                         46
                                                                                        Foto: contrastwerkstatt/Fotolia

Unsere IHK-Standorte                                                    Chemnitz
                                                                        Straße der Nationen 25
                                                                                                          Annaberg-Buchholz
                                                                                                          Geyersdorfer Straße 9a
                                                                        Tel. 0371/6900-0                  Tel. 03733/1304-0

                                         Freiberg                       Plauen                            Zwickau
                                         Halsbrücker Straße 34          Friedensstraße 32                 Äuß. Schneeberger Str. 34
                                         Tel. 03731/79865-0             Tel. 03741/214-0                  Tel. 0375/814-0
Zwickau - ein starker - Wirtschaftsstandort S. 10 Berichtet: Tag der Wirtschaft S.20 - IHK Chemnitz
6                                      Wirtschaft Südwestsachsen · 9/2017 · Namen und Nachrichten

Wirtschaftsjunioren besuchen Bad Elster
Nach vielen Jahren haben sich die vogtländischen Wirtschaftsjunioren im
Sommer wieder einmal in Bad Elster bei der Sächsischen Staatsbäder GmbH
getroffen und sind sich einig: Bad Elster ist immer eine Reise wert!
Das herrschaftlich anmutende Albert Bad mit der modernen gläsernen Solether-
me und dem neuen Hotel König Albert bot den Teilnehmern eine beeindruckende
Kulisse. Nicht nur die Führung mit dem Schwerpunkt technische Ausstattung der
Soletherme stieß auf reges Interesse bei den Wirtschaftsjunioren, sondern auch
die umfangreichen Informationen zur Entwicklung der Sächsischen Staatsbäder
seit der Gründung 1991 und der Blick in das neue 4 Sterne Superior Hotel König
Albert. Seit dem Fund des Bodenschatzes Sole im Jahr 2009 und der Eröffnung
der Soletherme im September 2015 hat sich viel getan.
Und das Konzept ging für die gesamte Region auf. Über 180.000 Gäste
besuchten die Soletherme seither. Die Übernachtungszahlen stiegen in allen
Kategorien an – bei der Sächsischen Staatsbäder GmbH wurde 2016 der höchste
Umsatz seit Gründung erzielt. Die Jungunternehmer und Führungskräfte aus
                                                                               Foto: WJ
dem Vogtland waren einer Meinung, dass es sich um eine gelungene touristische
Investition für und in die Zukunft der Region handelt.
Sina Krieger

Landgard investiert 11 Millionen Euro
Die am weitesten gereisten Gäste kamen aus China, als am 26. Juli die Land-        Er dankte in seinen Ausführungen vielen Unterstützern, so auch der IHK Chemnitz.
gard Obst & Gemüse GmbH Chemnitz/Dresden ihren neuen Logistikstandort              Der Sächsische Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft Thomas Schmidt
in Striegistal eröffnete. Viele Lieferanten und Mitgliedsbetriebe waren der Ein-   würdigte in seinem Grußwort die Investition im ländlichen Raum. Er hob her-
ladung gefolgt. Die Landgard hat bundesweit 3.200 Mitgliedsbetriebe und            vor, dass 60% der versicherungspflichtig Beschäftigten im ländlichen Raum
generiert einen Umsatz von etwa 1,9 Mrd. Euro.                                     registriert sind. Er lobte zudem das Einbeziehen regionaler Produzenten in das
In einer vergleichsweise sensationell kurzen Bauzeit (Baustart 15.11.2016) wur-    Portfolio der Landgard. Beispielhaft nannte er die Apfelproduzenten. Sachsen
de mit einer Kernbauzeit von 7 Monaten ein modernes Umschlags- und Verteil-        belege bei der Produktion des Lieblingsobstes der Deutschen einen beachtens-
zentrum errichtet, welches neben dem Logisitikzentrum der EDEKA das Gewer-         werten 3. Platz in Deutschland. Minister und Bürgermeister waren sehr angetan
begebiet in Berbersdorf weiter belebt. „Das Industrie- und Gewerbegebiet Strie-    vom Engagement der Landgard für ein Schulgartenprojekt in der Gemeinde.
gistal ist mit insgesamt 121 ha Sachsens größtes zusammenhängendes Ansied-         Obst, Gemüse und Blumen, das sind die Stärken der Landgard, wahrlich wie
lungsgebiet. Besonders von Vorteil ist die direkte Anbindung an die Autobahn A4    geschaffen für eine solche Initiative.
sowie die Nähe zu den Autobahnen A 14 und A 13“, sagte Bürgermeister Bernd         Die IHK Chemnitz wünscht dem Unternehmen sowie auch der EDEKA weiter-
Wagner in seinem Grußwort. Und er ergänzte mit einem verschmitzten Lächeln:        hin eine gute Entwicklung! Und der Gemeinde alles Gute für die Ansiedlung
„Früher wuchs hier nur die Runkelrübe, jetzt haben sich bereits zwei innovative    weiterer Unternehmen.
Unternehmen angesiedelt. Und wir freuen uns über weitere Ansiedlungen.“            Ilona Roth

Mittelsachsen wirbt mit Job- und Karrieretag um Fachkräfte
Mit dem Auto, Zug oder Bus zur Arbeit zu pendeln,     Partner Landkreis Mittelsachsen, Saxonia Standort-      Es haben sich bereits 30 Unternehmen aus Mittel-
ist für viele Mittelsachsen Alltag. Mit rund 32%      entwicklungs- und -verwaltungs GmbH, Agentur für        sachsen angemeldet. Auch Sie sind herzlich einge-
besitzt der Landkreis die höchste Auspendlerquote     Arbeit, Handwerkskammer Chemnitz und IHK Chem-          laden, Ihre Karrieremöglichkeiten auf der Messe
in ganz Südwestsachsen. Meist sind es gestandene      nitz Regionalkammer Mittelsachsen am 28. Dezem-         vorzustellen, um die besten Fachkräfte für sich zu
Fachkräfte, die in Summe ein großes Potenzial an      ber 2017 einen Job- und Karrieretag.                    gewinnen. Für Fragen und die Anmeldung steht Jörg
dringend benötigten Arbeitskräften für die Region     Dieser richtet sich außerdem an Arbeitssuchende der     Schönfelder, Saxonia Standortentwicklungs- und
bilden. Um diese Zielgruppe anzusprechen und auf      Region sowie an Arbeitnehmer, die sich umorien-         -verwaltungs GmbH, Tel. 03731/395045, E-Mail:
das Beschäftigungsangebot mittelsächsischer Unter-    tieren möchten und neue berufliche Herausforde-         joerg.schoenfelder@saxonia-freiberg.de zur Verfü-
nehmen aufmerksam zu machen, veranstalten die         rungen suchen.                                          gung. Susanne Schwanitz
Zwickau - ein starker - Wirtschaftsstandort S. 10 Berichtet: Tag der Wirtschaft S.20 - IHK Chemnitz
Wirtschaft Südwestsachsen · 9/2017 · Namen und Nachrichten                                                                     7

Großinvestition bringt VOWALON voran
Das 25. Jubiläum der erfolgreichen Privatisierung von VOWALON in Treuen
wurde mit der Inbetriebnahme einer hochmodernen Lackier- und Prägeanlage
im Wert von über 5 Mio. Euro gefeiert. Diese Großinvestition ermöglicht der
VOWALON Beschichtung GmbH die effiziente, hochwertige und umweltfreund-
liche Veredlung von Kunstlederoberflächen sowie die Erzeugung von vielfältigen
Dessins und Materialfunktionen. Die Firma kann damit ihren Produktionsaus-
stoß deutlich erhöhen und der wachsenden Nachfrage gerecht werden.
Wie die geschäftsführenden Gesellschafter Mareen Götz und Gregor Götz
berichteten, hat VOWALON seit 1992 aus eigener Kraft über 40 Mio. Euro in
Gebäude, Maschinen und Anlagen sowie in zwei Logistik-Center am Traditions-
standort Treuen investiert. 2016 belief sich der Jahresumsatz mit Kunden in
Deutschland sowie in über 50 Ländern weltweit auf mehr als 40 Mio. Euro. In
den vergangenen Jahren ist die Mitarbeiterzahl auf rund 240 angewachsen.
1992 hatte der gebürtige Vogtländer Friedmar Götz gemeinsam mit seiner            Sie setzten mit einem vereinten Knopfdruck die neue Hochleistungszurichtungsanlage bei
damaligen Geschäftspartnerin Jutta Hölzel, die 2007 in Ruhestand ging, das        VOWALON Treuen in Betrieb (v. l.): Gregor Götz, Friedmar Götz, Staatsminister Fritz Jäckel,
                                                                                  Bürgermeisterin Andrea Jedzig, Landrat Rolf Keil, VSW-Ehrenpräsident Bodo Finger und
Werk Treuen der Kunstlederfabrik Tannenbergsthal per MBO (Management-             Mareen Götz. Foto: VOWALON/W. Schmidt
By-Out) übernommen. Nach anfänglich dramatisch negativer Entwicklung, die
insbesondere vom politisch bedingten Ausfall von Hermes-Bürgschaften im Russ-     nen Platz in der Geschäftsführung. Der mittlerweile 66-jährige Firmengründer
land-Geschäft verursacht wurde, erschloss er zielstrebig weltweit neue Märkte     ist nach wie vor beratend für VOWALON tätig; außerdem engagiert er sich als
und brachte die Firma auf Erfolgskurs. Auch die Regelung der Unternehmens-        vti-Vorstandsvorsitzender für die Belange der ostdeutschen Textil- und Beklei-
nachfolge gelang. 2008 übernahm Sohn Gregor Götz die Mitverantwortung für         dungsbranche. www.vowalon.de
die Geschicke der Firma; Ende 2015 überließ Friedmar Götz Tochter Mareen sei-     Sina Krieger

Erzgebirger übernehmen österreichisches Unternehmen
Die KSG Leiterplatten GmbH, Gornsdorf hat 100 Prozent der Anteile der öster-      gebündelt werden. Gemeinsam will man die technologischen Herausforde-
reichischen Häusermann GmbH, Gars am Kamp erworben. Häusermann und                rungen der Zukunft noch besser adressieren und das Wachstum der Kunden
KSG gehören zu den erfolgreichen und wachsenden Unternehmen in der euro-          als strategischer Partner begleiten. Beide Unternehmen werden weiterhin als
päischen Leiterplattenindustrie. Durch den Zusammenschluss können Kräfte          selbstständige Gesellschaften fortgeführt. www.ksg.de

Werkstoffprüfer imq erschließt verstärkt internationale Märkte
Seit August sind Mitarbeiter der imq Ingenieur-         des Leistungsspektrum in den Bereichen der zerstö-          „Nicht der Preis, sondern enge Kundenbeziehungen,
betrieb für Materialprüfung, Qualitätssicherung         rungsfreien und zerstörenden Werkstoffprüfung an,           das Reagieren auf Bedarfe haben uns nach vorn ge-
und Schweißtechnik GmbH Crimmitschau im chine-          entwickeln neue Prüfverfahren und beraten bzw.              bracht“, betont die 38-jährige Wirtschaftsingenieu-
sischen Foshan tätig. Über einen Zeitraum von an-       schulen hinsichtlich Qualität, Umwelt und Schweiß-          rin. Mit neuen Ideen, z. B. einer innovativen Lösung
derthalb Jahren nehmen sie im neuen Werk eines          technik. Mehr als 300 Kunden aus Anlagen-,                  zur Überprüfung von Schleifbrand, will imq weiter-
Automobilzulieferers aufwendige Werkstoffprüfun-        Maschinen- und Rohrleitungsbau, Automobilbran-              hin Wachstumspotenziale nutzen – und das im
gen an PKW-Karosserien vor. Neben hauptsächlich         che, Energiesektor, Luftfahrt und Stahlbau nutzen           In- und Ausland. Kathrin Buschmann
deutschen Auftraggebern stellt dieser Einsatz in        Wissen und praktische Erfahrungen des 1990 ge-
Fernost einen weiteren Entwicklungsschritt zur Inter-   gründeten Unternehmens. Dabei nehmen die 64
nationalisierung dar.                                   Mitarbeiter wenige Zentimeter große Normteile bis
„2013 kamen erste Anfragen aus dem Ausland,             tonnenschwere Brückenelemente unter die „Lupe“.
u.a. aus dem Iran, Korea, der Türkei und den USA.       Zum Einsatz kommt u.a. modernste Prüftechnik
Darüber hinaus nehmen uns hiesige Kunden über           wie die Phased Array, eine hauseigene Laseranlage
Grenzen mit. Diesen Anforderungen stellen wir           zur Reproduktion von Schleifbrandfehlern und ein
uns“, sagt die Geschäftsführende Gesellschafterin       Rasterelektronenmikroskop mit EDX.
Constance Hilgenfeldt.                                  Trotz eines herausfordernden Marktes hat der Inge-
Das Interesse kommt nicht von ungefähr: Ingenieure,     nieurbetrieb in den zurückliegenden 27 Jahren seine         Mikroskopische Prüfung Punktschweißverbindung –
Physiker und Werkstoffprüfer bieten ein umfassen-       Position erfolgreich ausgebaut.                             für die Automobilbranche. Foto: imq
Zwickau - ein starker - Wirtschaftsstandort S. 10 Berichtet: Tag der Wirtschaft S.20 - IHK Chemnitz
8                                             Wirtschaft Südwestsachsen · 9/2017 · Namen und Nachrichten

25 Jahre Verantwortung für die Region
                                                                                              Die Stadtwerke Annaberg-Buchholz konnten ihr 25-jähriges Jubiläum feiern.
                                                                                              Mit ihren Geschäftspartnern begingen sie dies im Rahmen eines Festaktes in
                                                                                              der Bergkirche St. Marien, für die Kunden wurde ein „Entdeckertag“ auf dem
                                                                                              Firmengelände organisiert.
                                                                                              Kontinuierlich wuchsen die Aufgaben des Unternehmens der Stadt Annaberg-
                                                                                              Buchholz und mit ihnen die Verantwortung für die Region. Neben dem Energie-
                                                                                              versorgungsgeschäft aus Strom, Gas und Fernwärme bietet das Team aus
                                                                                              inzwischen 140 Mitarbeitern heute auch Breitband-Internetzugänge an, be-
                                                                                              wirtschaftet Bäder, Parkeinrichtungen, Straßenbeleuchtungen und engagiert
                                                                                              sich sozial sowie kulturell. Bei den Stadtwerken Annaberg-Buchholz herrscht die
                                                                                              Überzeugung, dass in der so sensiblen und bedeutsamen Energiewirtschaft ein
                                                                                              rein kommunales Unternehmen am besten für das Gemeinwesen wirken kann.
                                                                                              Vorstand Kai Aschermann zum Ethos: „Wir tragen Verantwortung dafür, dass
                                                                                              es hier eine zukunftsfähige, umweltfreundliche und nachhaltige Infrastruktur
Eine Ehrenurkunde der IHK erhielten Vorstand Kai Aschermann (r.) und Technischer Leiter Udo   gibt. Infrastruktur, die ein angenehmes Arbeiten, Leben und Wohnen in unserer
Moritz anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Stadtwerke Annaberg-Buchholz von Jana Dost,
Geschäftsführerin der IHK Chemnitz, Regionalkammer Erzgebirge.                                Heimat ermöglicht – heute, morgen und auch übermorgen.“
Foto: Stadtwerke Annaberg-Buchholz                                                            Mike Päßler

Chemnitzer Tage der Industriekultur
Auch in diesem Jahr feiert Chemnitz vom 22. bis 24. September die Tage der
Industriekultur. Es wird bereits die 8. Auflage des Events sein. Eingebunden
wird die Veranstaltung in das Jubiläum 200 Jahre Louis Ferdinand Schönherr.
Erstmals beteiligen sich die Regionen Zwickau und Erzgebirge an dem Festival
zwischen Vergangenheit und Zukunft. Der Blick hinter die Kulissen wird durch                  • Spätschicht | Freitag 22.09.2017 | 14 – 22 Uhr | über 30 Unternehmen aus
ein vielseitiges Rahmenprogramm, kulinarische Angebote und Informationen                        Chemnitz, Zwickau und dem Erzgebirge, tausende Gäste und überraschende
rund um das Thema Berufsausbildung ergänzt.                                                     Einblicke in die Industrie- und Forschungsbetriebe Ihrer Region
• RAW – Das Festival der Industriekultur | Freitag 22.09. bis Sonntag 24.09.2017
   | Kreativhaus K40, schönherr.fabrik, Schönherrstraße 8, 09113 Chemnitz                     Die Anmeldung zu den Spätschicht-Führungen findet bis Donnerstag,
• Frühschicht | Freitag 22.09.2017 | 8 – 16 Uhr | Kinder und Jugendliche ent-                 21.09.2017, 12 Uhr unter www.industriekultur-chemnitz.de statt. Dort erhalten
   decken Chemnitzer Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen,                      Sie auch alle Informationen zur Veranstaltung. Die Industrie- und Handelskam-
   Museen und vielleicht auch ihre Zukunft.                                                   mer Chemnitz ist Partner der Veranstaltung.

IFZW „brennt“ für Tradition und Technologie
Glückwunsch! Vor 25 Jahren startete die IFZW Industrieofen- und Feuerfest-
bau GmbH & Co. KG eine einzigartige Erfolgsgeschichte „High Quality made
in Zwickau“.
IFZW entwickelt, konstruiert und fertigt Einäscherungsöfen für die Feuer-
bestattung sowie Verbrennungsöfen für Krankenhausabfälle. In weltweit über
20 Ländern überzeugt IFZW mit exzellentem Know-how, hoher Fertigungstiefe
und individuellen Kundenlösungen.
Das Unternehmen wächst mit neuen Aufträgen (aktuell für das städtische
Krematorium Moskau) und vergrößerter Produktpalette (z.B. durch elektrobe-
heizte Einäscherungsöfen).
Dieter Zahn teilt Ernsthaftigkeit und Leidenschaft zum Produkt mit seinen über
75 Mitarbeitern, darunter acht Auszubildende. Mit seinem Credo: „Mit Qualität
                                                                               25 Jahre Spezialanlagenbau – von Sachsen in die Welt: Dieter Zahn (rechts) wird von Michael
kommt der Erfolg!“, führt er die Mannschaft in die Zukunft.                    Stopp, Referatsleiter Industrie / Außenwirtschaft, IHK Regionalkammer Zwickau, beglückwünscht.
Kathrin Buschmann                                                              Foto: IHK
Zwickau - ein starker - Wirtschaftsstandort S. 10 Berichtet: Tag der Wirtschaft S.20 - IHK Chemnitz
Wirtschaft Südwestsachsen · 9/2017 · Namen und Nachrichten                                                9

Firmenjubiläum in fünfter Generation
Zum Jubiläum der besonderen Art durfte dem Unternehmen Möbel-Heckel
GmbH in Auerbach/Beerheide gratuliert werden. Bereits in der fünften Fami-
liengeneration führt Katrin Pohl das Haus, welches sie 1992 als Spezialistin
für Kücheneinrichtungen zusammen mit ihrem Vater Werner Heckel (r.) sowie
ihrem Bruder Silk Heckel gründete. Dabei hat die ursprüngliche Möbeltischlerei
in Beerheide bereits seit 1880 Tradition.
Danny Szendrei, Geschäftsführer der Regionalkammer Plauen (l.), gratulierte
dem Unternehmen zu 25 Jahren erfolgreicher Arbeit und konnte sich dabei von
der Vielfalt und Qualität des inhabergeführten Geschäftes überzeugen. Beson-
ders beeindruckend stellte Katrin Pohl die Küche der Zukunft vor. In dieser sind
Küchengeräte vernetzt. Viele Handgriffe sowie Informationen sind jederzeit auf
einem Tablet oder Smartphone auch von außerhalb der Küche zu steuern und zu
erreichen. „So hat man auch von unterwegs immer den Status des Geschirrspü-
lers unter Kontrolle“, erläuterte die Expertin als anschauliches Beispiel.
Danny Szendrei                                                                   Foto: Karsten Repert

Mit Ofenumbau 750 Tonnen Kohlendioxid vermieden
Die Feuerverzinkerei Einhäupl in Mühlau hat im vergangenen Jahr kräftig             investitionen zur Beleuchtungsoptimierung, zur Wärmerückgewinnung und zur
investiert und das Herz der Produktionsanlage, die Verzinkungswanne, moder-         Verbesserung des Energiewirkungsgrades bei technologischen Prozessen.
nisiert. Hochmoderne Brenner beheizen jetzt mit Erdgas den Ofen, der das Zink-      Bei der Vorbereitung der Investition wurde das Unternehmen durch den
bad auf einer konstanten Temperatur von 450 °C hält. Obwohl die neue Wanne          Energiecoach der IHK und die Sächsische Energieagentur begleitet. Auf sei-
größer und leistungsfähiger ist als die alte, spart das Unternehmen beträchtlich    ner Energietour im Kammerbezirk Chemnitz Anfang August besuchte Staats-
an Energiekosten. Darüber hinaus werden jährlich rund 750 Tonnen Kohlendi-          sekretär Brangs neben dem genannten Unternehmen auch den Übertragungs-
oxid vermieden.                                                                     netzbetreiber 50 Hertz Transmission, der einen Ersatzneubau einer 380 V-Frei-
Die Investition in Höhe von 800.000 € wurde im Rahmen der Richtlinie                leitung von Röhrsdorf nach Remptendorf plant.
„Energie/2014“ mit 300.000 € durch das Sächsische Wirtschaftsministerium            Infos zum Förderprogramm: Enrico Eydam, Tel. 0371/6900-1675,
gefördert. Das neu aufgelegte Förderprogramm unterstützt Energieeffizienz-          www.chemnitz.ihk24.de, Such-Nr. 2382490

                                                                                     „Wunderland“
                                                                                     in Auerbach/Vogtl.
   IHK gratuliert:
                                                                                     Unter diesem Motto steht am 23. September die traditionelle Einkaufsnacht
   Sanitätshaus Alippi GmbH, Zwickau zum 140-jährigen Firmenjubiläum,                im vogtländischen Auerbach. In bewährter Regie des Stadtmarketingvereins
   Golle Zelte & Planen GmbH, Plauen zum 90-jährigen Firmenjubiläum,                 „Wir in Auerbach“ e.V. (WIA) können sich die Besucher auf unvergessliche
   Pumpen-Profi GmbH, Limbach-Oberfrohna zum 70-jährigen Firmenjubi-                 Momente in einer „Welt voller Wunder“ freuen. Ob Märchenhaftes oder
   läum, Ost - West - Management GmbH, Wilkau-Haßlau zum 25-jährigen                 Magisches, das Spiel mit
   Firmenjubiläum, Unternehmerberater Tino Sterzl, Chemnitz zum 25-jäh-              Licht und Farben, futuristi-
   rigen Firmenjubiläum, Betonstein Flöha GmbH, Flöha zum 25-jährigen                sches Autodesign, einzigar-
   Firmenjubiläum, RUDERT Edelstahl-Technik GmbH, Crimmitschau zum                   tige Modekreationen, Rei-
   25-jährigen Firmenjubiläum, pitcom GmbH, Plauen zum 20-jährigen                   sen durch Raum und Zeit,
   Firmenjubiläum, IDEAL Immobilien und Hausverwaltung GmbH, Plauen                  Lasershow oder Feuerwerk.
   zum 20-jährigen Firmenjubiläum, 3D-Micromac AG, Chemnitz zum                      Die WIA organisiert mit viel
   15-jährigen Firmenjubiläum, imk automotive GmbH, Chemnitz zum                     Aufwand und Liebe zum De-
   15-jährigen Firmenjubiläum, Ferienpark Oberwiesenthal GmbH, Ober-                 tail ein fantastisches „Wun-
   wiesenthal zum 10-jährigen Firmenjubiläum                                         derland – Programm“.
                                                                                     www.wia-stadtmarketing.de
                                          Herzlichen Glückwunsch!
                                                                                     Foto: Engelmann Design
Zwickau - ein starker - Wirtschaftsstandort S. 10 Berichtet: Tag der Wirtschaft S.20 - IHK Chemnitz
Blick auf das Stadtzentrum mit dem Dom St. Marien. Foto: Ralph Köhler/propicture

« Die Perle in
meinen Landen «
Im nächsten Jahr feiert Zwickau 900-jähriges Stadtjubiläum

Von Volker Tzschucke
Titelgeschichte: Zwickau – ein starker Wirtschaftsstandort                                             11

                                    Silberbergbau, Kohlebergbau und Automobilbau ließen
                                    Zwickau in seiner 900-jährigen Geschichte wachsen –
                                    und prägen bis heute die Wirtschaft der Stadt

                                    Wirtschaftliche Entwicklungen einer Region lassen sich oft an Einwohnerzahlen ablesen. Das
                                    ist auch bei Zwickau so. 2018 feiert die Stadt ihre 900 Jahre zurückliegende erste namentliche
                                    Erwähnung – per Urkunde zur Weihe einer Marienkirche in der heutigen Nordvorstadt am
                                    1. Mai 1118. Drei große Sprünge lassen sich in der darauf folgenden Zwickauer Geschichte
                                    ausmachen: Zwischen 1470 und 1530 verdoppelte sich die Zahl der Einwohner – von 3.500
                                    auf exakt 7.677 Zwickauer – dank Silberfunden in der Region. Zwischen 1840 und 1899
                                    wuchs die Stadt rasant von knapp 10.000 auf über 54.000 Bewohner – dank des Kohle-
                                    bergbaus. Und auch in den kommenden 50 Jahren sprang die Einwohnerzahl der Stadt noch
                                    einmal nach oben: 1950 zählte Zwickau an die 139.000 Einwohner – auch dank des mit dem
                                    Automobilbau einhergehenden wirtschaftlichen Wachstums. „Wirtschaft Südwestsachsen“
                                    hat die historischen Spuren verfolgt – bis heute prägen sie die Zwickauer Wirtschaft.

« Zwicksches Tuch « und Silberbergbau
Apropos prägen: Eines der ältesten erhaltenen Gebäude in Zwickau ist die Berggeschrey – und Zwickauer Bürger sind ganz vorn dabei: Martin Römer
Alte Münze zwischen Dom und Marktplatz. Vom Ende des 12. bis in die wird nicht nur zum Schneeberger Berghauptmann, sondern avanciert auch
Mitte des 17. Jahrhunderts wurden hier mehr oder minder durchgängig zum reichsten Mann Sachsens.
Münzen geprägt.
                                                                         „Er organisiert für Herzog Albrecht eine Wallfahrt nach Jerusalem,
Einzelne Gebäudeteile stammen aus der Zeit um 1200, als sich Zwickaus investiert aber auch in die Stadt Zwickau: Er lässt den Schwanenteich
Stadtzentrum Richtung Westen verschob. Zwickau war Marktsiedlung, am ausheben, Kornhäuser bauen, eine Lateinschule neu errichten und
„Böhmischen Steig“ gelegen. Hier wirkten zunächst Händler, später Tuch- spendet der Marienkirche einen Altar“, berichtet Daniel Jakob, wissen-
macher, die das „Rote Zwicksche Tuch“ produzierten.                      schaftlicher Mitarbeiter im stadtgeschichtlichen Museum „Priesterhäuser“.

Ab 1316 begann – zunächst in überschaubaren Mengen – der Abbau von Zwickau wird nach Freiberg und Leipzig drittgrößte Stadt Sachsens.
Kupfer und Silber. Als 1470 gut 20 Kilometer entfernt „uff dem Sneberge
bie Zcwickau“ Silber in großem Stil gefunden wird, beginnt das Große Der Kurfürst nennt sie „die Perle in meinen Landen“.
12                                                    Titelgeschichte: Zwickau – ein starker Wirtschaftsstandort

Leidenschaft in                                                                                Die Münze ist ein Baustein der Entwicklung – und heute einer ihrer mittelalterli-
                                                                                               chen Zeugen. Als es mit dem Silber zu Ende geht und Zwickau wieder auf 3.000
                                                                                               Einwohner zurückfällt, arbeitet sie zunächst weiter, irgendwann dann wird sie

alten Gemäuern                                                                                 zum Gasthaus. Das ist sie heute, nach umfassender Restaurierung, wieder. Seit
                                                                                               Anfang des Jahres werden Hotel und Restaurant „Alte Münze“ ebenso wie
                                                                                               das benachbarte „Brauhaus“ von Michéle Göbel und Sebastian Scherk geführt.
                                                                                               Göbel, 31, hat in Meerane gelernt, bevor es ihn – wie in der Hotellerie üblich
                                                                                               – in die Welt zog. Im schweizerischen Saas-Fee lernte er den fast gleichaltri-
                                                                                               gen Scherk kennen, gelernter Koch, im erzgebirgischen Schlema geboren. Als
                                                                                               Göbel das Angebot erhält, die hervorragend eingeführten Zwickauer Häuser
                                                                                               zu übernehmen, bringt er Scherk samt Ehefrau und zwei Kindern mit zurück
                                                                                               in die Region. „Ich kenne das Brauhaus als Restaurant, das immer voll ist“,
                                                                                               berichtet Michéle Göbel. An diese Tradition wollen die jungen Geschäftsführer
                                                                                               anknüpfen – und doch auch ein paar Neuerungen durchsetzen. Das Reinheits-
                                                                                               gebot, das fürs selbst gebraute Bier gilt, wollen sie auf die gesamte Kulinarik
                                                                                               übertragen. Sie spannen ein Netz zu regionalen Erzeugern, arbeiten an einem
                                                                                               Schnaps zum Stadtjubiläum, wollen eigene Marmeladen produzieren und sich
                                                                                               zum hervorragenden Ausbildungsbetrieb entwickeln. Sie wissen, dass sie sich
                                                                                               einen Spagat vorgenommen haben – viele Gäste sind vom Braugut „deftig,
                                                                                               groß und viel“ gewohnt. Die totale Umkehr ist nicht geplant. Der Plan sieht
                                                                                               vor, die „Alte Münze“, ihr zweites Haus, zum Vorzeige-Objekt zu machen: ein
                                                                                               Platz für hochwertige Experimente in der Küche, „eine Spielwiese für das, was
                                                                                               sich momentan in Zwickau keiner traut“, wie Sebastian Scherk sagt. Die alten
                                                                                               Gemäuer, die die zwei bespielen, geben dabei die Atmosphäre vor: „Alles hat
V.l.n.r.: Koch Sebastian Scherk, ehemaliger Inhaber Bernd Winkler und                          eine Geschichte, in unseren Häusern stecken Tradition und Leidenschaft – das
Geschäftsführer Michéle Göbel. Foto: Ralph Köhler/propicture                                   sollen unsere Gäste merken“, so Göbel.

« Und dann kam die Steinkohle… «
Nochmal zurück ins Museum für Stadtgeschich-                        Hortenbach. Am Kolberg in Planitz wurde schon län-     Wolf entwickelte eine sichere Grubenlampe: Sie war
te, die Priesterhäuser. Von einem Gang blickt man                   ger Steinkohle abgebaut, um 1830 begann dann der       so gebaut, dass ihre Flamme im Berg austretende
direkt ins Brauhaus. Er führt von den jahrhunder-                   industrielle Kohlebergbau. Bis zu 1.000 Meter tief     Gase nicht explodieren ließ. Und zugleich verfärbte
tealten Priesterhäusern in einen modernen Muse-                     ging es in die Erde im Revier Zwickau-Oelsnitz, fast   sie sich bei Gasaustritt – und warnte so die Berg-
umsanbau. Hier widmet man sich auch der zweiten                     150 Jahre lang. Die Königin-Marien-Hütte wurde         leute. Wolf gründete 1884 mit einem Kompagnon
Phase Zwickauer Wachsens: „Nach dem Ende des                        mit Kohle aus dem Revier befeuert und härtete unter    Friemann & Wolf und machte die Benzinsicherheits-
Silberbergbaus haben die Tuchmacher Zwickau am                      anderem das Eisen fürs Blaue Wunder in Dresden.        lampe zum Welterfolg – und zum Ausgangspunkt
Leben erhalten – und dann kam die Kohle und die                     Zulieferer wie Seilfabriken entstanden. Und ein Lam-   verschiedenster bis in heutige Tage existierender
Begleitindustrie“, weiß Museumsleiterin Alexandra                   penspezialist: Der Zwickauer Feinmechaniker Carl       Unternehmen.

Museum für Stadtgeschichte: Mitarbeiter Daniel Jakob und            Stadtmodell.                                           Kinderführung in der Münzsammlung.
Leiterin Alexandra Hortenbach. Fotos (3): R. Köhler/propicture
Titelgeschichte: Zwickau – ein starker Wirtschaftsstandort                                                      13

Strom für
Ölfelder und
Fontänen
                                                                               Torben Rochner, Geschäftsführer GAZ Geräte- und Akkumulatorenwerk Zwickau GmbH –
                                                                               ein Unternehmen der EnerSys-Gruppe. Foto: EnerSys-Gruppe

Eines davon ist das Unternehmen GAZ Geräte- und                    1930 auch erstmals in Schienenfahrzeugen. Allen                 Ein anderer Aktivitätsbereich ist die Stromversor-
Akkumulatorenwerk Zwickau GmbH, ein Batterie-                      politischen Wenden zum Trotz blieb Zwickau Bat-                 gung von Kraftwerken, Umspannwerken oder Pipe-
hersteller und Teil der amerikanischen EnerSys-                    teriestandort – in der GAZ entwickelt man nach                  linestationen in weltweit allen Regionen mit extre-
Gruppe, dem weltgrößten Industriebatteriekonzern.                  Management-Buy-Out aus dem Friemann-Nachfol-                    men klimatischen Verhältnissen.
Das Werk befindet sich am ehemaligen Stammsitz                     ger VEB „Grubenlampe“ heraus Anfang der 1990er
der Firma Friemann & Wolf an der Reichenbacher                     Jahre weiter an nickelbasierten Zellen vor allem für            Im Jahr 2006 wurde die Produktion von Flugzeug-
Straße und kann somit auf eine über 100 Jahre lan-                 industrielle Anwendungen: „GAZ ist ein weltweit                 batterien nach Zwickau verlagert, was weiteres
ge Geschichte voller Innovationen und technischer                  eingeführter Markenname, der fest mit dem Qua-                  Wachstum geschaffen hat. Inzwischen forciert GAZ
Weiterentwicklungen zurückblicken.                                 litätsmerkmal Made in Germany verbunden wird“,                  die Anwendung seiner Batterietechnik im Solarbe-
                                                                   so Torben Rochner, seit 2016 Geschäftsführer des                reich, seit 2014 arbeiten die Zwickauer an Nickel-
Das Ursprungsunternehmen hatte ab 1900 seine                       Unternehmens. Die Bedienung von Nischenmärkten                  Zink-Batterien. Durch die Übernahme und Investi-
Grubenlampen mit Bleibatterien ausgestattet –                      mit hoch spezialisierten technischen Anforderungen              tionen von Enersys produziert die GAZ hinter ihren
elektrisches Licht statt offener Flamme – und stellte              ist eine der Stärken der Marke GAZ. Die von der                 historischen Fassaden mit neuesten Technologien
diese Batterien auch selbst her. Weil man das er-                  Firma hergestellten Batterien werden in herausfor-              und schafft so die Grundlage für eine nachhaltige
folgreich tat, waren Friemann & Wolf-Batterien bald                dernden Anwendungen wie z.B. Öl-und Gasplattfor-                Konfiguration für die Schaffung eines Zentrums für
auch an anderer Stelle gefragt: ab 1907 mit Nickel-                men in Fernost, in der Golfregion und Mittelamerika             nickelbasierte Batterien am Produktionsstandort
Cadmium-Gemisch in Kopflampen zum Beispiel, ab                     genutzt.                                                        Zwickau.

Mitarbeiter der Qualitätssicherung Heinz Kolodziej beim Messen der Kapazität an einer KM160 Zelle. Foto: Ralph Köhler/propicture
14                                                  Titelgeschichte: Zwickau – ein starker Wirtschaftsstandort

Blick auf Johnson Controls, das Gelände an der Reichenbacher Straße. Foto: Ralph Köhler/propicture

Erst Horch,
                                                                                                     Mehrere Erweiterungen hat das Zwickauer Werk von Johnson Controls schon
                                                                                                     hinter sich, das sich fast in Sichtweite zu GAZ findet. Auch dieses Werk ent-
                                                                                                     wickelte sich aus Friemann & Wolf via VEB Grubenlampenwerk zum Batterie-

dann Audi,
                                                                                                     hersteller – verfolgt aber einen anderen Weg: den in die Automobil-Industrie,
                                                                                                     Zwickaus dritter prägender wirtschaftlicher Entwicklung.

dann Auto Union
                                                                                                     1904 hatte der aus Winningen stammende, in Mittweida studierte und zunächst
                                                                                                     im vogtländischen Reichenbach zum Unternehmer gewordene August Horch
                                                                                                     sein Automobilunternehmen nach Zwickau verlagert, wie man bei einem Ab-
                                                                                                     stecher ins August Horch Museum erfährt.

                                                                                                     Ingenieurskunst führte zunächst zu technischer Überlegenheit – unter anderem
                                                                                                     den ersten Vier- und den ersten Sechszylindermotor entwickelte Horch. Doch
                                                                                                     bald schon musste er die von ihm gegründete A. Horch & Cie. Motorwagenwerke
                                                                                                     Actiengesellschaft verlassen – um nicht weit entfernt ein neues Unternehmen
                                                                                                     zu gründen: die Audi Automobilwerke. So hatte Zwickau nun zwei Fahrzeug-
                                                                                                     hersteller, die deutschlandweit für Furore sorgten – und 1932 gemeinsam mit
                                                                                                     DKW und Wanderer aus der Region die bis heute bekannten vier Ringe der Auto
                                                                                                     Union formten. Bis in unsere Tage wird die automobile Tradition in Zwickau
                                                                                                     fortgeschrieben mit dem Volkswagen-Werk. Doch ebenso – wie bei Johnson
                                                                                                     Controls ersichtlich – auch in der Zulieferindustrie.
Titelgeschichte: Zwickau – ein starker Wirtschaftsstandort                                                         15
                                                                                                                                                                                  15

       40 Millionen
       Batterien
       Matthias Horn ist seit annähernd 45 Jahren am
       heutigen Zwickauer Standort von Johnson Controls
       beschäftigt. Aus Erzählungen von Kollegen kennt
       er noch die Tagesbefehle zum Produktionsziel der
       Sowjetadministration in den frühen 50er Jahren.
       Er erlebte den Werkausbau in den 1970ern mit, als
       zahlreiche ehemalige Bergleute zum VEB „Gruben-
       lampe“ gerufen wurden.
                                                                                                Betriebsleiter Matthias Horn, Johnson Controls, Zwickau. Foto: Ralph Köhler/propicture

                                                                                                Er gestaltete den Umbau nach 1992 mit, als Hoppecke das Werk
                                                                                                übernahm. Als die amerikanische Johnson Controls Inc. schließlich
                                                                                                zum Eigner wurde, ist Horn seit zehn Jahren Werkleiter.
                                                                                                Er kennt die Geschichte aus dem Effeff: „Mit der Ansiedlung von
                                                                                                Horch in Zwickau wurden die bei Friemann & Wolf entwickelten
                                                                                                Blei-Säure-Akkumulatoren auch in Fahrzeugen eingesetzt“, erzählt
                                                                                                er. Doch zunächst – wie im Bergwerk – nur zur Beleuchtung. Erst
                                                                                                ab Mitte der 1920er Jahre nutzte man die Bleibatterien dann auch,
                                                                                                um Autos zu starten, ein Fortschritt, der sich bis heute erhalten hat.
                                                                                                Doch in unseren Tagen müssen Autobatterien wesentlich mehr leis-
                                                                                                ten: 2.000 Watt verbrauchte ein PKW noch vor 15 Jahren, 12.000
                                                                                                bis 14.000 sind es dank neuer technischer Möglichkeiten und der
                                                                                                permanenten Zunahme der elektrischen Verbraucher für unterschied-
                                                                                                lichen Komfort und Sicherheit im Fahrzeug heute.

                                                                                                Seit 2001 setzt man im Werk deshalb auf AGM-Batterien. Das Kür-
                                                                                                zel steht für die Technologie „Absorbent Glass Mat“: Sie erhöht die
                                                                                                Leistungsfähigkeit je eingesetztem Kilo Blei und macht die Batterie
                                                                                                zyklenfester, sichert einen guten Kaltstart und ist im Crashfall aus-
                                                                                                laufsicher. Die 40 Millionste AGM-Batterie fertigte das Zwickauer
                                                                                                Werk im Mai dieses Jahres. Vor allem in Start-Stop-Automobilen sind
                                                                                                sie unverzichtbar – denn bei ausgeschaltetem Motor wird ja für Be-
                                                                                                leuchtung, Radio oder Heizung trotzdem Strom verbraucht.

                                                                                                „Wir beliefern alle namhaften Autohersteller“, berichtet Horn. Um
                                                                                                stets auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben, hat Johnson
                                                                                                Controls seit 2010 etwa 100 Millionen Euro am Standort Zwickau in-
                                                                                                vestiert. Zu welch einem Schmuckstück sich das Werk entwickelt hat,
                                                                                                davon kann man sich im kommenden Jahr überzeugen. Anlässlich
                                                                                                des 900-Jahre-Jubiläums von Zwickau organisieren IHK-Regional-
                                                                                                kammer Zwickau und die Stadt einen Tag unter dem Motto „Türen
                                                                                                auf!“ – neben vielen anderen Unternehmen will auch das Zwickauer
Johnson Controls, Zwickau. Im Bild: Mitarbeiter im Produktionsbereich Montage/Abkühlstrecke.    Johnson-Werk dann dabei sein und bei Führungen in die Produkti-
Foto: Ralph Köhler/propicture                                                                   onshallen blicken lassen.
16                                      Wirtschaft Südwestsachsen · 9/2017 · Magazin

Beratungsförderung
für Nachfolger und
Unternehmen

• SAB Gründungsberatung bis zu
  5.000 Euro Zuschuss für Gründer/-
  innen
• Unternehmensförderung        „Unter-
  nehmerisches Know-how für Jung-
  unternehmer“ bis zu 2 Jahre nach
  Gründung mit 80 % Zuschuss (max.
  3.200 Euro)
• Unternehmensförderung „Unterneh-
  merisches Know-how für Bestands-
  unternehmen“ ab 2 Jahre nach
  Gründung mit 80 % Zuschuss (max.
  2.400 Euro)
• SAB Betriebsberatung und Coaching                                                                                            Cartoon: Ralf Alex Fichtner
  zu Fragen der Unternehmensnach-
  folge (max. 20.000 Euro förderfähige
  Ausgaben je Kalenderjahr)

Nachfolgesprechtage der IHK
Rund um das Thema Unternehmens-
nachfolge bietet die IHK Chemnitz
ein breites Leistungsspektrum mit
individuellen Beratungen, Nachfolge-
sprechtagen und Veranstaltungen.
                                                                                         Buchtipp:
Termine unter:
www.chemnitz.ihk24.de,
                                                                                         Bernhard Keller / Cirk Sören Ott (Hrsg.):
Such-Nr. 3302606

Finanzierungssprechtage der IHK                                                          Touchpoint Management
Sowohl zur Gründung oder Übernahme
als auch für die Erweiterung und Festi-
gung Ihres Unternehmens stehen Ihnen                                                     1. Aufl. 2017, 256 S., geb., 39,95 Euro, Haufe-Lexware GmbH
Finanzierungshilfen seitens der Bürg-                                                    & Co. KG, Freiburg im Breisgau, ISBN 978-3-648-09335-1.
schaftsbank GmbH und der Mittel-
ständischen Beteiligungsgesellschaft
Sachsen mbH zur Verfügung.                 Unternehmen stehen heute vor der großen Frage,         und Customer Centricity bietet das Buch vor allem
Lassen Sie sich zu unseren Finan-          wie sie ihre Kunden am besten entlang der Cus-         durch seine Praxisbeispiele ganz konkrete Hand-
zierungsprechtagen kompetent von           tomer Journey begleiten. Verschiedenste Kanäle,        lungsempfehlungen für Unternehmen. Erfahrungs-
einem Fachberater der Bürgschafts-         on- und offline, und die Möglichkeit des Kunden,       berichte aus verschiedenen Branchen inklusive
bank Sachsen/Mittelständischen Be-         sich immer und überall zu informieren und auszu-       Empfehlungen zum Einsatz von Dienstleistern und
teiligungsgesellschaft Sachsen mbH         tauschen, brechen alte Vorstellungen des Marke-        Software begleiten den Leser auf seinem Weg zur
beraten.                                   tings auf und fordern flexible und agile Ansätze.      Neugestaltung und Optimierung seiner Kundenbe-
Termine unter:                             Die Autoren zeigen, wie man den Kunden auf der         ziehungen. Arbeitshilfen online wie Leitfäden und
www.chemnitz.ihk24.de/finanzierung         Reise im Kosmos der Kommunikation und Distribu-        Checklisten zur Erfassung und Gestaltung der Cus-
                                           tion erfolgreich begleitet. Neben einer grundsätzli-   tomer Journey erleichtern die Implementierung im
Franca Heß, Tel. 0371/6900-1310            chen Einführung in die Themen Customer Journey         Arbeitsalltag.
Wirtschaft Südwestsachsen · 9/2017 · IHK aktuell                                                   17

                                             Neues aus Berlin & Brüssel
LKW-Maut soll an Emission gekoppelt werden
Brüssel. Die EU-Kommission kommt einer wichtigen DIHK-Forderung nach,
indem sie die LKW-Maut künftig direkt an den CO2-Austoß der LKWs koppeln
will und nicht mehr an die Euro-Klasse. Damit setzt sie einen Anreiz für den
Einsatz effizienterer LKWs. Besonders deutsche Unternehmen mit ihrer moder-
nen LKW-Flotte könnten profitieren.
LKW-Mautsätze könnten je nach CO2-Ausstoß um bis zu 75 Prozent sinken. In
ihrem Reformpaket zur Straßengüterverkehrsordnung führt die EU-Kommission
zudem erstmals die Idee ein, Mautmittel an Investitionen in die Straßeninfra-
struktur zu binden. Dies ist seit vielen Jahren eine zentrale DIHK-Forderung
zur nachhaltigen Gestaltung der Straßeninfrastrukturfinanzierung. Außerdem
schlägt die EU-Kommission auf Anraten des DIHK vor, die Rahmenbedingungen
zu verbessern, um ein einheitliches digitales Mautsystem für ganz Europa ein-
zuführen. Damit könnten Unternehmer deutlich entlastet werden sowohl
bezüglich der Kosten für Anschaffung und Betrieb digitaler Mautgeräte als auch
beim bürokratischen Aufwand.
Holger Kindler, DIHK
                                                                                 LKW-Mautsätze könnten je nach CO2-Ausstoß um bis zu 75 Prozent sinken.
                                                                                 Foto: © Thinkstock by Getty Images

Erweiterte Prüfung von Unternehmenserwerben aus Drittstaaten
Berlin. Offene Märkte, Schutz des Eigentums und Kapitalverkehrsfreiheit sind     Unternehmenserwerb durch Investoren aus Drittstaaten zulässig ist. Vor allem
für die deutsche Wirtschaft von zentraler Bedeutung. Darauf wies der DIHK das    ausländische Investitionen in „Kritische Infrastrukturen“ müssen zukünftig ge-
Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) ausdrücklich hin und regte zum Thema         meldet werden. Sicherheitsrelevante Schlüsseltechnologie wird dadurch zwar
Investitionsprüfungen eine breite Diskussion an.                                 besser geschützt, aber die Änderungen tangieren auch die Kernelemente der
Das Kabinett hat am 12. Juli eine Neugestaltung der Außenwirtschaftsverord-      Wirtschaftsordnung.
nung beschlossen. Danach kann das BMWi in Zukunft häufiger prüfen, ob ein        Moritz Hundhausen, DIHK

Lieferantenerklärung: IHK-Organisation erreicht Verbesserungen
Berlin. Die EU-Kommission hat eine nachteilige Regelung im Unionszollkodex       Seit Mai 2016 mussten die Unternehmen jährlich zwei statt eine dieser Er-
auf Drängen des DIHK wieder zurückgenommen Seit letztem Jahr hatte sich          klärungen gegenüber dem Kunden abgeben, wenn diese unterjährig ange-
die Regelung zu den Langzeit-Lieferantenerklärungen sehr zum Nachteil der        fragt wurden. Eine zur Abdeckung zurückliegender und eine zur Abdeckung
Exportwirtschaft verschlechtert.                                                 zukünftiger Lieferungen. Nach der Neuregelung gilt wieder die ursprüngliche
Langzeit-Lieferantenerklärungen werden beispielsweise benötigt, um den           Bestimmung: eine Erklärung reicht. Mit ihr können sowohl zurückliegende als
Ursprung von Waren lückenlos zu dokumentieren. Die Erklärung dient als           auch zukünftige Lieferungen in einer einzigen Erklärung abgedeckt werden. Die
Vornachweis, um Waren mit einer Warenverkehrsbescheinigung zollfrei oder         Unternehmen werden so deutlich entlastet. Viele Unternehmen stellen jährlich
zollvergünstigt einführen zu können, soweit ein entsprechendes Abkommen          mehr als 100 Lieferantenerklärungen aus.
zwischen zwei Handelspartnern besteht.                                           Steffen Behm, DIHK
18                                              Wirtschaft Südwestsachsen · 9/2017 · IHK aktuell

                                                      IHK in Sachsen
Sonntagsöffnung: Sächsische IHKs
veröffentlichen Gutachten
An nur vier Sonntagen im Jahr haben Städte und Gemeinden in Sachsen die          Voraussetzung für eine Ladenöffnung an Sonn- und Feiertagen ist. Vielmehr
Möglichkeit, den Bürgern ein besonderes Einkaufserlebnis zu bieten. Unter der    können weitere Gemeinwohlbelange Berücksichtigung finden. Wie auch in an-
Maßgabe eines besonderen Anlasses ist eine Ladenöffnung an Sonntagen von         deren Wirtschaftszweigen, beispielsweise der Gastronomie, Läden in Bahnhöfen
12 bis 18 Uhr gestattet. An den notwendigen Anlass stellen die Gerichte jedoch   oder auch Tankstellen, bestehen durchaus Möglichkeiten, vom Grundsatz der
immer höhere Anforderungen. Deshalb wurde von dieser Möglichkeit in der Fol-     sonntäglichen Arbeitsruhe abzurücken.
ge immer weniger Gebrauch gemacht.
                                                                                 Die sächsischen Industrie- und Handelskammern erarbeiten auf Grundlage des
Unter anderem im Auftrag der Landesarbeitsgemeinschaft der Sächsischen In-       Gutachtens Handlungsempfehlungen für Händler, Dienstleister und Kommunen.
dustrie- und Handelskammern sowie weiterer IHKs hat sich Professor Dr. Jo-       Das gesamte Rechtsgutachten von Prof. Dr. Dietlein zu den gesetzgeberischen
hannes Dietlein von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf mit dem Thema      Spielräumen bei der Regelung von Ladenöffnungen an Sonn- und Feiertagen ist
befasst. In seinem Gutachten kommt der Experte für Kommunalrecht zu dem          im Internet unter www.chemnitz.ihk24.de, Such-Nr. 3802318 abrufbar.
Ergebnis, dass der in Sachsen notwendige besondere Anlass keine zwingende        Ilona Roth, Tel. 0371/6900-1300

Azubiumfrage 2017 der neuen Bundesländer
13 IHKs der neuen Bundesländer verabredeten sich bereits zum zweiten Mal zu      finden. Die Ergebnisse von 2017 sind dabei ähnlich wie im vergangenen Jahr.
einer gemeinsamen Befragung der Auszubildenden des 1. Ausbildungsjahres.         Die IHKs der neuen Bundesländer werden diese Befragung alle zwei Jahre fort-
Dabei interessierten insbesondere Fakten zum erfolgreichen Übergang in die       führen. Für einen Erfahrungsaustausch und Anfragen zur Umfrage stehen die
Ausbildung. Für die Diskussion mit Ausbildungsbetrieben und Schulen konnten      beteiligten IHKs gern zur Verfügung.
wichtige Erkenntnisse zur Berufsorientierung und zum Bewerbungs- und Aus-        Weitere Informationen: www.chemnitz.ihk24.de, Such-Nr. 3444996
wahlverfahren abgeleitet werden, die Berücksichtigung in der Bildungsarbeit      Gabriele Hecker, Tel. 0371/6900-1400

Erneut weniger Gründungen in Sachsen – Gründerszene aktiv beleben
Das Gründungsgeschehen im Freistaat Sachsen folgt     um zehn Prozent gegenüber 2015 verzeichnet. Aus • Vermittlung von Unternehmergeist bereits in der
dem bundesweiten Trend: Im vergangenen Jahr           der Praxiserfahrung legt das SEN Vorschläge für        Schule
waren erneut sinkende Gründungszahlen sowohl im       mehr Gründungsdynamik vor, so zum Beispiel:
Haupt- als auch im Nebenerwerb zu verzeichnen.                                                            Der andauernde Rückgang der Gründungstätigkeit
Insgesamt gibt es derzeit nur etwa halb so viele      • mehr Mut beim Bürokratieabbau, z. B. Umsatz- ist volkswirtschaftlich mit Sorge zu betrachten. Denn
Gründungen wie noch vor zehn Jahren. Das geht aus       steuervoranmeldungen bei Gründern von monat- fehlen heute die Gründer, leidet morgen die Wett-
der aktuellen Ausgabe des Sächsischen Gründer-          lich auf vierteljährlich setzen                   bewerbsfähigkeit der Wirtschaft. Das SEN ist eine
reports hervor, den das Sächsische Existenzgründer-   • Nebenerwerbsgründungen stärker fokussieren, Partnerschaft zwischen den Industrie- und Handels-
Netzwerk (SEN) bereits zum sechsten Mal veröffent-      d. h. SAB Mikrodarlehen auch für Nebenerwerbs- kammern und den Handwerkskammern sowie der
licht.                                                  gründerInnen, Volumenerhöhung auf 50 T EUR, Sächsischen Aufbaubank – Förderbank – im Frei-
                                                        keine Branchenausschlüsse mehr                    staat Sachsen. Seit 2003 engagiert sich das SEN für
10.328 Gründer gingen 2016 den Weg in die haupt-      • Vorrang der Vermittlung beim Gründungszu- günstigere Startbedingungen Selbstständiger. Den
berufliche Selbstständigkeit – rund 800 weniger als     schuss abschaffen                                 SEN-Gründerreport finden Sie im Internet unter:
2015. Die Zahl der Neugründungen im Nebenerwerb       • digitale Infrastruktur ausbauen, gerade für inno- www.chemnitz.ihk24.de, Such-Nr. 3773942
lag im Vorjahr bei 10.187. Hier wurde ein Rückgang      vative Startups                                   Franca Heß, Tel. 0371/6900-1310
Wirtschaft Südwestsachsen · 9/2017 · IHK aktuell                                                                      19

                                Annaberg-
                                Buchholz              IHK vor Ort
Chemnitzer Angebot an Europa
Die neugewählte Regionalversammlung Chemnitz traf sich am 7. August zum
zweiten Mal. Regionalpräsident Gunnar Bertram begrüßte als Gäste Ober-
bürgermeisterin Barbara Ludwig, Ferenc Csák, Leiter des Kulturbetriebes,
und Bernd Gregorzyk, Amtsleiter des Tiefbauamtes der Stadt Chemnitz. Im
Mittelpunkt der Diskussion stand die Bewerbung zur Europäischen Kulturhaupt-
stadt 2025.
Nach einleitenden Worten der Oberbürgermeisterin berichtete Ferenc Csák über
bisherige Aktivitäten und Aspekte der Bewerbung. Ein wichtiger Ansatz ist die
Bewerbung der Stadt Chemnitz gemeinsam mit benachbarten Städten und
Gemeinden als eine gewachsene Kulturregion. Mit einem Blick in die Geschichte
stellte der gebürtige Ungar Csák fest, dass Chemnitz während der Industria-
lisierung auch mit Hilfe von Einwanderern und Zugezogenen groß geworden ist.
Für die Bewerbung, so Regionalkammerpräsident Bertram, seien zwei Fragen
zu beantworten: Was bietet Chemnitz Europa? Was bietet Europa Chemnitz?
                                                                                               Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig übergab Tiefbauamtsleiter Bernd Gregorzyk (l.) den Zuwen-
Nach der Entscheidung des Stadtrates im Januar 2017 zur Bewerbung um                           dungsbescheid des Bundesverkehrsministeriums über mehr als 20 Mio. Euro für Infrastrukturprojek-
                                                                                               te zum Breitbandausbau. In der Mitte: Regionalkammerpräsident Gunnar Bertram. Foto: IHK
den Titel Kulturhauptstadt Europas 2025 wurde das Kulturhauptstadtbüro im
Rosenhof 6 eröffnet. Dort können die Chemnitzer Einsicht in den Bewerbungs-
ablauf nehmen. Bis Ende des Jahres will sich das Lenkungsgremium, in dem auch                  2017-2023 und ein Neun-Punkte-Programm zur Verkehrsinfrastruktur der Stadt
Regionalkammerpräsident Bertram mitarbeitet, auf die Leitidee bzw. das Thema                   Chemnitz. Die Einflussnahme auf die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur
der Bewerbung einigen. Im Jahr 2019 werde das Bewerbungskonzept vorge-                         im Kammerbezirk bildet auch in der Legislaturperiode 2017-2023 einen
legt und eingereicht. Die Stadt verspricht sich bereits von der Bewerbung um                   Schwerpunkt der Arbeit der IHK Chemnitz. Das Programm für Chemnitz enthält
den Titel mehr überregionale Anerkennung. Nach einer lebhaften Diskussion                      folgende Grundsätze:
sicherte Bertram der Stadt die Unterstützung der Wirtschaft bei dem Projekt zu.                • Hauptentwicklungsachsen weiter stärken
Danach berichtete Bernd Gregorzyk u.a. über den Stand der Sanierungsarbeiten                   • Zentrum der Wirtschaftsregion weiterentwickeln
am Chemnitzer Hauptbahnhof und über die Planungen für einen neuen zentra-                      • Innere Erschließung ohne verkehrsideologische Verdrängung.
len Omnibusbahnhof. Bis zum vierten Quartal wolle man die Pläne überarbeiten
und bis zum Ende des Jahres darüber entscheiden.                                               Das vollständige Neun-Punkte-Programm ist auf unserer Internetseite www.
Im nichtöffentlichen Teil beschloss die Regionalversammlung die personelle                     chemnitz.ihk24.de, Such-Nr. 3807710 einsehbar.
Besetzung des Einzelhandelsausschusses der Regionalversammlung Chemnitz                        Marion Fiedler

Sachverständiger öffentlich bestellt
Der Präsident der IHK Chemnitz Dr. h. c. Franz Voigt konnte am 1. August
Michael Gehrt für das Sachgebiet „Bewertung von Hausrat“ als Sachverständigen
öffentlich bestellen und vereidigen. Herr Gehrt hatte sich zuvor einem umfang-
reichen Begutachtungsverfahren unterzogen und seine besondere Sachkunde
unter Beweis gestellt.

Die IHK gibt diese öffentliche Bestellung und Vereidigung auf der Grundlage des
§ 8 der Sachverständigenordnung der IHK Chemnitz bekannt.
Daniela Börner, Tel. 0375/814-2125, daniela.boerner@chemnitz.ihk.de             Dr. h. c. Franz Voigt, Michael Gehrt, Daniela Börner, Prof. Dr. rer. nat. Frank Bär (v.l.n.r.). Foto: IHK
Sie können auch lesen