LOGISTIK - Hessischer Website Award

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LOGISTIK - Hessischer Website Award
139.|140. Jahrgang     12.16|01.17

                                                                     www.frankfurt-main.ihk.de     A 4836

                                           LOGISTIK                                              10 – 31
                                           MOBILES HESSEN – KOMBINIERTER VERKEHR –
                                           PAKETLOGISTIK – INTELLIGENT VERNETZT

STANDORTPOLITIK        AUSBILDUNG             INTERNATIONAL                RECHT
Hochschulallianz:      Zukunft der Berufs-    Hessischer Export-           Vorsicht Verjährungs-
Neue Perspektiven      schulen: Standorte     preis: Bekanntheits-         falle: Stichtage
eröffnen          34   sichern           44   grad steigern     51         beachten          54
LOGISTIK - Hessischer Website Award
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LOGISTIK - Hessischer Website Award
Editorial

                                                     Neue politische Szenarien

                                                     Liebe Leserinnen, liebe Leser!

                                                     D
                                                             ie Entscheidung der amerikanischen Wähler für Donald Trump
                                                             als nächsten US-Präsidenten bewegt die Welt. Welche Folgen
                                                             hat die neue US-Politik für das transatlantische Verhältnis und
                                                     für die Handelsbeziehungen? Wird ein US-Investitionsprogramm als
                                                     Lokomotive die westlichen Partner mitziehen oder droht den USA eine
                                                     wirtschaftliche Abschottung mit entsprechenden Einbußen für den
                                                     Welthandel und die Globalisierung? Was bedeutet die Entwicklung für
                                                     Hessen, dessen wichtigster Exportmarkt die USA sind?
                                                          Auch die europäische Politik wird uns in 2017 möglicherweise mit
                                                     neuen Konstellationen konfrontieren. Die Verhandlungen über den
                  „Die Wahl von Donald Trump zum     Brexit, die Präsidentschaftswahl in Frankreich und die Bundestags-
                  US-Präsidenten bewegt die Welt.“   wahl in Deutschland im Herbst – jede Situation hat das Potenzial, die
                                                     politische Landkarte in Europa mehr oder weniger stark einzufärben.
                                                     Wer würde heute darauf wetten, dass danach der politische Konsens
                                                     in Europa gestärkt sein wird?
                                                          Während neue politische Szenarien den Rahmen für unser eigenes
                                                     Handeln stärker bestimmen werden, dringen hierzulande der Niedrigzins
                                                     als zunehmendes gesamtwirtschaftliches Risiko und die Digitalisierung
                                                     als immer besser greifbare Chance in unsere Geschäftsmodelle vor. Gut,
                                                     dass die Aufträge und der Arbeitsmarkt in Hessen ein hohes Niveau
                                                     erreicht haben. Von dieser guten Ausgangslage aus müssen wir weiter
                                                     alles daran setzen, die Standortbedingungen in der Metropolregion
                                                     FrankfurtRheinMain zukunftsfester zu machen.

                                                         Ihnen und Ihren Familien wünsche ich frohe Weihnachten und
                                                     einen guten Start in das neue Jahr!

                                                     Prof. Mathias Müller
                                                     Präsident, IHK Frankfurt

IHK WirtschaftsForum 12.16|01.17                                                                                          3
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10 – 31

INHALT 12.16|01.17        VORWORT 3
                     03 Neue politische Szenarien Prof. Mathias Müller,
                        Präsident, IHK Frankfurt

                          IHK INTERN 3
                     06 Jahresrückblick 2016

                          SPECIAL LOGISTIK 3
                     10   Logistische Prozesse „Den Anschluss nicht verlieren“
                     12   Nachhaltigkeit Mobiles Hessen
                     14   Wirtschaftsverkehr Autobahnausbau unabdingbar
                     16   Luftfracht Hohe Wettbewerbsintensität
                     18   Schienengüterverkehr Positive Umweltbilanz
                     20   Logistik 4.0 Intelligent vernetzt
                     22   Kombinierter Verkehr Von der Straße auf die Schiene

4                                                               IHK WirtschaftsForum 12.16|01.17
LOGISTIK - Hessischer Website Award
32                                                             34

                                                  38                                                             51

24    Paketlogistik Vom Klick bis zur Klingel                   AUS- UND WEITERBILDUNG 3
26    Paketdienste Stadtverträgliche Logistik             44 Fachklassen „Schulqualität sicherstellen“
28    Same Day Delivery Lieferung zum Wunschtermin        46 Feierstunde Ehrenamtliche IHK-Prüfer geehrt
30    Chemielogistik Eine andere Perspektive              48 IHK-Bestenehrung Mit Herzblut dabei
31    Perishables Gut gekühlt rund um den Globus
                                                                INTERNATIONAL 3
      UNTERNEHMENSREPORT 3                                51 Hessischer Exportpreis 2017 Den Bekanntheitsgrad steigern
32 Serie Existenzgründung Der Weg zur eigenen Mitte
                                                                RECHT UND STEUERN 3
      STANDORTPOLITIK 3                                   53 Jahresabschlüsse 2015 Offenlegung bis Jahresende
34    Hochschulallianz Neue Perspektiven eröffnen         54 Jahreswechsel Vorsicht Verjährungsfalle
36    IHK-Standortumfrage Erreichbarkeit als Pluspunkt    56 Steuern Aktuelle Entwicklungen
38    Kreisbereisung Gute Noten für den Standort
40    IHK-Beschäftigungsprognose Stellenboom hält an      67 VORSCHAU | IMPRESSUM | IHK INTERN 3
41    IHK-Konjunkturumfrage Hessische Wirtschaft solide

                                                          Beilagenhinweis: Dieser Ausgabe liegt eine Beilage der engelbert strauss GmbH & Co. KG, Bie-
                                                          bergemünd, sowie eine Teilbeilage von IHK Frankfurt bei. Wir bitten um freundliche Beachtung!

IHK WirtschaftsForum 12.16|01.17                                                                                                                     5
LOGISTIK - Hessischer Website Award
Große Herausforderung                                                                                                                                                                                         Wirtschaft integriert
    JAHRESRÜCKBLICK 2016
                           „Die Flüchtlingskrise fordert Deutschland und die                                                                                                                                                             Die Wirtschaft reagierte umgehend, als immer
                           Europäische Union mehr denn je, die Zukunftsfä-                                                                                                                                                               mehr Flüchtlinge nach Deutschland strömten, um
                           higkeit ihrer Wirtschaft zu sichern“, sagte Prof.                                                                                                                                                             hierzulande Schutz vor Krieg und Terror zu finden.
                           Volker Wieland, Wirtschaftsweiser und Festredner                                                                                                                                                              Prof. Mathias Müller, Präsident, IHK Frankfurt,
                           des IHK-Jahresempfangs. Klar sei jedoch zwischen                                                                                                                                                              und Bernd Ehinger, Präsident, Handwerkskammer,
                           humanitärer und demografischer Herausforderung                                                                                                                                                                 FrankfurtRheinMain, stellten beim hessischen
                           zu trennen. Das Miteinander von Staat, Wirtschaft                                                                                                                                                             Asylkonvent die Aktivitäten ihrer Organisationen
                           und Gesellschaft in der Flüchtlingsfrage sei eine                                                                                                                                                             vor. „Wir möchten durch unsere Anstrengungen
                           große Chance, die Stärken der freiheitlichen                                                                                                                                                                  die Integration derjenigen in unsere Gesellschaft
                           Grundordnung und der sozialen Marktwirtschaft                                                                                                                                                                 unterstützen, die bereit sind, sich einzubringen und
                           herauszustellen, betonte IHK-Präsident Prof.                                                                                                                                                                  den Rahmen unserer freiheitlich-demokratischen
                           Mathias Müller.                                                                                                                                                                                               Grundordnung zu respektieren“, so Müller.

                                                                                     138.|139. Jahrgang     12.15|01.16                                                                                     139. Jahrgang       02.16                                                                              139. Jahrgang       03.16                                                                               139. Jahrgang       04.16

                                                                                               www.frankfurt-main.ihk.de   A 4836                                                                   www.frankfurt-main.ihk.de   A 4836                                                                     www.frankfurt-main.ihk.de   A 4836                                                                      www.frankfurt-main.ihk.de   A 4836

                                                                                                                                    KOMMUNAL-                                                                                                                                  AUS- UND
                                                                                                                                    WAHL 2016                          12 – 33                                                                                                 WEITERBILDUNG                                           8 – 26

                                                                                                                                    VORAUSSCHAUENDE STANDORTPOLITIK –                                                                                                          DUALES STUDIUM – AKADEMISIERUNG AUSBREMSEN –
                                                                                                                                    WIRTSCHAFTSPOLITISCHE POSITIONEN DER IHK                                                                                                   ASSISTIERTE AUSBILDUNG – AZUBIREKRUTIERUNG

                           LAW MADE                         10 – 31
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               MITTEL- UND
                           IN GERMANY                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          OSTEUROPA                                       8 – 27
                           RECHTSORDNUNGEN IM VERGLEICH –
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               BESCHAFFUNGSMARKT OSTEUROPA – FÖRDER-
                           BÜNDNIS FÜR DAS DEUTSCHE RECHT
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               MITTEL – DUALES STUDIUM – EURO IN LITAUEN

                            STANDORTPOLITIK        AUSBILDUNG            INTERNATIONAL               STEUERN                         IHK INTERN           STANDORTPOLITIK        UMWELT                   INTERNATIONAL                  STANDORTPOLITIK         AUSBILDUNG              INNOVATION              RECHT                          STANDORTPOLITIK         INNOVATION               INTERNATIONAL           RECHT                          STAN
                            Mobilität: ÖPNV        Bildungsausschuss:    Änderungen im Über-         IHK-Bezirk Frankfurt:           IHK-Jahresempfang:   Neues Beratungs-       Elektrogesetz: Ände-     Argentinien: Auf               Inklusion im Betrieb:   Karriere mit Lehre:     Nobelpreisträger        Wettbewerbsrecht:              Programm für            Informations-            Indien: Ökono-          Fußball-EM: Auch               B2B-G
                            sichert den Wirt-      Kompetenzprofil       blick: Der Unions-          Gewerbesteuer                   Eine historische     angebot: Südhessen     rungen auch für den      den Wachstumspfad              Ein Thema mit           Vom Hauptschüler        Paul Ehrlich und        Werbung auf                    Langzeitarbeitslose     kompetenz richtig        mische Dynamik          Werbung muss                   Wettb
                            schaftsverkehr    36   für Ausbilder    48   Zollkodex kommt 54          steigt weiter     58            Herausforderung 8    Effizient Mobil 36     Onlinehandel      49     zurückkehren     54            vielen Facetten 36      zum Manager        42   die Industria    44     Facebook & Co. 48              entwickelt         30   fördern           41     entfalten      42       gelernt sein     47            Corpo

                           Bunte Gründerszene                                                                                                                                                                                            Garanten der Qualität
                           Die Frankfurter Gründerszene ist bunt und in-                                                                                                                                                                 Made in Germany steht weltweit für Qualität – das
                           novativ. Davon konnten sich die 2 500 Besucher                                                                                                                                                                gilt nicht nur für Produkte und Dienstleistungen,
                           am 21. April auf der Aufschwung-Messe für                                                                                                                                                                     sondern auch für das Bildungssystem. Doch diese
                           Existenzgründer und junge Unternehmer ein Bild                                                                                                                                                                Qualität kommt nicht von ungefähr. Dass die
                           machen. Seit ihrem Auftakt in 2007 hat sich die                                                                                                                                                               IHK-Zeugnisse einen hohen, verlässlichen Qua-
                           Aufschwung als Leitmesse rund um das Thema                                                                                                                                                                    litätsstandard garantieren, ist auch ein Verdienst
                           Existenzgründung und Unternehmertum längst                                                                                                                                                                    der ehrenamtlichen Prüfer. Am 25. Mai ehrte die
                           etabliert. Schon im ersten Jahr wurde sie von                                                                                                                                                                 IHK Frankfurt 58 ehrenamtliche Prüfer, die sich
                           der Bundesinitiative „Deutschland – Land der                                                                                                                                                                  seit 20 Jahren in den Prüfungsausschüssen der
                           Ideen“ als „Ausgewählter Ort“ ausgezeichnet.                                                                                                                                                                  Aus- und Weiterbildungsprüfungen engagieren.
                           Seither hat sich das Veranstaltungsformat ständig                                                                                                                                                             Gleichzeitig wurden auch 137 Prüfer für ihr zehn-
                           weiterentwickelt.                                                                                                                                                                                             jähriges Engagement geehrt.

6                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      IHK WirtschaftsForum 12.16|01.17
LOGISTIK - Hessischer Website Award
Kulturwandel einleiten                                                                                                                                                                                      Die Roboter kommen                                                                                                                                                                                Spirit der Gemeinsamkeit
                        Am 4. Februar sind Royce Lanson Pinto und Chris-                                                                                                                                                            Die Entwicklung hin zu einer stärkeren Technologi-                                                                                                                                                Beim Tag der Metropolregion am 17. Mai ha-
                        tian Drumm mit dem Hans-Messer-Preis der IHK                                                                                                                                                                sierung sei nicht aufzuhalten, könne aber gestaltet                                                                                                                                               ben die Wirtschaftskammern eine Initiative
                        Frankfurt ausgezeichnet worden. Er würdigt her-                                                                                                                                                             werden, betonte IHK-Präsident Prof. Mathias                                                                                                                                                       zur Weiterentwicklung der Region vorgestellt:
                        vorragende Studienleistungen und praxisrelevante                                                                                                                                                            Müller in seiner Begrüßung auf dem 6. Demo-                                                                                                                                                       Perform – Zukunftsregion FrankfurtRheinMain.
                        Abschlussarbeiten von Absolventen der Frankfurt                                                                                                                                                             grafiekongress. „Wichtig ist, dass wir den ak-                                                                                                                                                     Gemeinsam mit der kommunalen Ebene und den
                        University of Applied Sciences. Alexander Möller,                                                                                                                                                           tuellen Transformationsprozess mit den Werten                                                                                                                                                     Landesregierungen der vier beteiligten Bundes-
                        Geschäftsführer, Allgemeiner Deutscher Auto-                                                                                                                                                                und Erfolgsfaktoren unseres Wirtschaftsmodells                                                                                                                                                    länder sollen die Potenziale der Metropolregion
                        mobilclub, stellte bei der Hans-Messer-Lecture                                                                                                                                                              unterlegen“, fügte er hinzu. Carsten Brzeski,                                                                                                                                                     besser entwickelt werden. Wichtig sei der „Spirit
                        seine Überlegungen zum Topthema Compliance                                                                                                                                                                  Chefvolkswirt, ING-Diba, und Autor der Studie                                                                                                                                                     der Gemeinsamkeit in der Region“, betonten die
                        vor. Vorgelebt von der Unternehmensleitung,                                                                                                                                                                 „Die Roboter kommen“, prognostizierte, dass die                                                                                                                                                   Vertreter der Wirtschaftskammern. Die Initiative
                        könne eine Compliance-Politik tatsächlich einen                                                                                                                                                             zunehmende Automatisierung mehr als 18 Mil-                                                                                                                                                       will Ideen und Kräfte bündeln und sichtbar in
                        Kulturwandel im Unternehmen bewirken.                                                                                                                                                                       lionen Arbeitsplätze in Deutschland gefährdet.                                                                                                                                                    konkreten Projekten vor Ort umsetzen.

                                                                        139. Jahrgang       05.16                                                                                      139. Jahrgang       06.16                                                                        139. Jahrgang     07|08.16                                                                                    139. Jahrgang       09.16                                                                               139. Jahrgang       10.16                                                                             139. Jahrgang      11.16

                                                                www.frankfurt-main.ihk.de   A 4836                                                                             www.frankfurt-main.ihk.de   A 4836                                                                      www.frankfurt-main.ihk.de   A 4836                                                                     www.frankfurt-main.ihk.de   A 4836                                                                      www.frankfurt-main.ihk.de   A 4836                                                                   www.frankfurt-main.ihk.de   A 4836

                                                                                                                                                                                                                    METROPOLREGION                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                BAU- UND                                                             8 – 25

                                                                                                                                                                                                                    FRANKFURTRHEINMAIN                                        8 – 31                                                                                                                                                                                                                                                                              IMMOBILIENWIRTSCHAFT
                                                                                                                                                                                                                    ZUKUNFTSINITIATIVE PERFORM – STUDIE FRM 2030 – FUSSBALL-                                                                                                                                                                                                                                                                                      WOHNUNGSMARKTPOLITIK – HOCHTAUNUS, MAIN-TAUNUS:
                                                                                                                                                                                                                    BUNDESLIGA – STANDORTMARKETING – VERKEHRSINFRASTRUKTUR                                                                                                                                                                                                                                                                                        GROSSER NACHHOLBEDARF – INTEGRIERTE STADTENTWICKLUNG

                            NACHHALTIGKEIT                                                  8 – 27
                            INKLUSION IN UNTERNEHMEN – MASTERPLAN KLIMA-
                            SCHUTZ DER STADT FRANKFURT – GEMEINWOHLATLAS

                                                                                                     UNTERNEHMENS-
                                                                                                     SICHERUNG                                       08 – 29
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   ARBEITS-- UND
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             U
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             UN  SO IAL-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 SOZ  AL-                                                          DIGITALE WIRTSCHAFT                                       8 – 29
                                                                                                     FINANZMANAGEMENT – ERFOLGSFAKTOR MENSCH –
                                                                                                     NACHFOLGE RECHTZEITIG PLANEN – DIGITALISIERUNG
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   VERSICHEERUNG
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              UNGSREECH
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      HT                                                  8–24     KUNDENDATEN, DIE NEUE WÄHRUNG – LEAN PRODUCTION –
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   CYBERSICHERHEIT – CONSULTING 4.0 – DAS ENDE DER ISDN-ÄRA
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   BETRIEBLICHE ALTERSVEERSORG
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             GUNG – ARBEITN
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    ARB     EHMERDATENSCH
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              MERDATENS UTZ –
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   ALTERSTEILZEIT – AUSBILDUNGSVERTRÄGE KÜNDIGEEN – ICH-AG

DORTPOLITIK       INNOVATION             INTERNATIONAL                RECHT                            STANDORTPOLITIK      STARTHILFE                  AUSBILDUNG                   RECHT                            STANDORTPOLITIK      UMWELT                INTERNATIONAL               RECHT                          STANDORTPOLITIK          STARTHILFE            AUSBILDUNG               INNOVATION                       STANDORTPOLITIK       AUSBILDUNG              INNOVATION               INTERNATIONAL                  STANDORTPOLITIK        AUSBILDUNG             INTERNATIONAL           STEUERN
Geschäft:         Elektromobilität:      Südkorea: Das                Wirtschaftskrimi-                Tag der Metropol-    Games-Branche: Auf          Fachkräftenachwuchs:         Syndikusrechts-                  Konjunkturumfrage:   Weiterhin große       E-Commerce in               Wirtschaftsstraf-              Landesregierung:         Hessischer Gründer-   Berufsbildungsmesse:     Online-Marketing-                Interview: Nachhal-   IHK-Fosa: Integration   Newsletter: Keine        Argentinien: Neue              Initiative Perform:    Neue Wege in der       Kanada: Investitio-     Betriebsveranstal-
bewerbsfaktor     Nicht nur an sein      innovativste Land            nalität: Risiko                  region: Spirit der   die richtige Strategie      Wenn Prüfer kurz-            anwälte: Antragsflut             Stabilität auf       Unterschiede bei      China: Kurze Liefer-        recht: Strafverfahren          Die Wirtschaft zieht     preis: Gründung       Ohne Eigeninitiative     Tag: Drum prüfe, wer             tigkeit in der Com-   in den deutschen        zweite Chance für        Zeitrechnung hat               Von der Idee zum       beruflichen Sprach-    nen in die Infra-       tungen: Firmen-
orate Design 34   Auto denken       41   weltweit          44         Datenverlust      50             Gemeinsamkeit 32     kommt es an        40       fristig absagen 44           auch in Frankfurt 50             hohem Niveau 36      Wasserpreisen    39   zeiten ein Muss 44          vermeiden          46          Halbzeitbilanz    30     braucht Mut      40   läuft nichts      44     sich ewig bindet 49              merzbank-Arena 42     Arbeitsmarkt       48   ersten Eindruck 54       begonnen          58           konkreten Projekt 34   förderung         43   struktur geplant 48     feiern ohne Reue 54

                        Gut vorbereitet zum Date Frankfurter Verkehrspolitik „Ich will reich werden“
                        Kurz vor Beginn des neuen Ausbildungsjahrs                                                                                                                                                                  Frankfurt wächst – und damit auch das Ver-                                                                                                                                                        In diesem Jahr wählten die Veranstalter der
                        hatten Unternehmen beim Azubi-Speeddating                                                                                                                                                                   kehrsaufkommen. Was passieren muss, damit der                                                                                                                                                     Berufsbildungsmesse das bis dato provokanteste
                        die Möglichkeit, noch unbesetzte Ausbildungs-                                                                                                                                                               Verkehr in Zukunft nicht zum Erliegen kommt,                                                                                                                                                      Motto: „Ich will reich werden“. Fast 50 Unterneh-
                        plätze zu vergeben. Unternehmen und Bewerber                                                                                                                                                                diskutierten Stadtpolitiker kurz nach der Kom-                                                                                                                                                    men nutzten die Chance, um sich als potenzielle
                        hatten jeweils zehn Minuten Zeit, sich näher                                                                                                                                                                munalwahl. Nach dem Podiumsgespräch war                                                                                                                                                           Arbeitgeber zu präsentieren. Größtenteils waren
                        kennenzulernen. Insgesamt waren an diesem                                                                                                                                                                   klar: Die Verkehrspolitik wird in den nächsten                                                                                                                                                    Azubis an den Messeständen, um die Fragen der
                        Tag bei 38 Unternehmen noch rund 200 offene                                                                                                                                                                 fünf Jahren durch Kontinuität geprägt werden.                                                                                                                                                     Besucher zu beantworten und von ihren eigenen
                        Ausbildungsplätze in 31 verschiedenen Berufen                                                                                                                                                               Susanne Freifrau von Verschuer, Vizepräsidentin,                                                                                                                                                  Erfahrungen zu berichten. „Sinnvoll ist es, bei
                        zu vergeben; 600 potenzielle Azubis kamen zum                                                                                                                                                               IHK Frankfurt, appellierte in ihrer Begrüßung,                                                                                                                                                    Messen auch das firmeneigene Netzwerk zu
                        Speeddating. Um ihre Chancen auf einen Ausbil-                                                                                                                                                              dass die neue Stadtpolitik gemeinsam mit Wirt-                                                                                                                                                    nutzen, denn begeisterte Mitarbeiter können
                        dungsplatz zu erhöhen, hatten sich viele junge                                                                                                                                                              schaft und Bürgern Lösungsansätze entwickeln                                                                                                                                                      am besten neue Mitarbeiter anwerben“, sagte
                        Menschen gut auf die Bewerbungsgespräche                                                                                                                                                                    müsse, damit die Stadt funktionsfähig bleibt.                                                                                                                                                     eine der Personalverantwortlichen.
                        vorbereitet.

                                         IHK WirtschaftsForum 12.16|01.17                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   7
LOGISTIK - Hessischer Website Award
Mit Turbo durchstarten                                                                                                                                                                                              Tipps, Tricks, Trends                                                                                                                                                                                             Dialog als Erfolgsgarant
Mit dem neuen Ausbildungsberuf Kaufleute für                                                                                                                                                                         Onlinemarketing ist für kleine und mittlere Un-                                                                                                                                                                   Rund 230 Gäste kamen Ende August zum IHK-
Büromanagement wurde vor zwei Jahren ein                                                                                                                                                                            ternehmen mit kleinen Budgets eine echte Her-                                                                                                                                                                     Sommerempfang „Wirtschaft trifft Politik“ in
Berufsklassiker kräftig entstaubt und damit an                                                                                                                                                                      ausforderung, aber keine unlösbare Aufgabe. Das                                                                                                                                                                   das Bad Homburger Schloss. Im Fokus: Der
die geänderten Anforderungen des modernen                                                                                                                                                                           zeigte einmal mehr der 12. Online-Marketing-Tag                                                                                                                                                                   IHK-Ausschuss Hochtaunus / Main-Taunus, der
Büroalltags und -managements angepasst. Die                                                                                                                                                                         des BIEG Hessen, der über 400 Teilnehmer zählte.                                                                                                                                                                  vor 50 Jahren gegründet wurde. Anlass hierfür
IHK Frankfurt ehrte den allerersten Ausbildungs-                                                                                                                                                                    Dort erfuhren sie nicht nur die neuesten Trends,                                                                                                                                                                  war schon vor einem halben Jahrhundert die
jahrgang, der sich der neuen Prüfung unterzogen                                                                                                                                                                     sondern bekamen viele Tipps, wie sie auch ohne                                                                                                                                                                    Erkenntnis, dass zwei wirtschaftlich starke
hatte. „Gestern haben Sie ein Büro organisiert,                                                                                                                                                                     professionelle Marketingabteilung eine erfolg-                                                                                                                                                                    und erfolgreiche Landkreise des IHK-Bezirks
heute organisieren Sie Prozesse“, beschrieb                                                                                                                                                                         reiche Onlinestrategie in ihrem Unternehmen                                                                                                                                                                       Frankfurt in ständigem Dialog mit der Metropole
Jörg Ferrando, alternierender Vorsitzender, IHK-                                                                                                                                                                    umsetzen können. Daher war die Auswahl der                                                                                                                                                                        Frankfurt stehen sollten. „Daran hat sich bis
Berufsbildungsausschuss, die Zukunft des neuen                                                                                                                                                                      richtigen Internetagentur ein großes Thema der                                                                                                                                                                    heute nichts geändert“, sagte IHK-Präsident
Berufsbilds bei der Zeugnisübergabe treffend.                                                                                                                                                                       diesjährigen Auflage.                                                                                                                                                                                              Prof. Mathias Müller in seiner Rede.

                                                                            139. Jahrgang       02.16                                                                                  139. Jahrgang       03.16                                                                                    139. Jahrgang       04.16                                                                            139. Jahrgang       05.16                                                                                       139. Jahrgang       06.16                                                                        139. Jahrgang     07

                                                                    www.frankfurt-main.ihk.de   A 4836                                                                         www.frankfurt-main.ihk.de   A 4836                                                                           www.frankfurt-main.ihk.de   A 4836                                                                   www.frankfurt-main.ihk.de   A 4836                                                                              www.frankfurt-main.ihk.de   A 4836                                                                      www.frankfurt-main.ihk.de

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      METROPOLREGION
KOMMUNAL-                                                                                                                                      AUS- UND                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               FRANKFURTRHEINMAIN                                        8 – 31

                                                                                                                                               WEITERBILDUNG
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      ZUKUNFTSINITIATIVE PERFORM – STUDIE FRM 2030 – FUSSBALL-

WAHL 2016                          12 – 33                                                                                                                                                                 8 – 26                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     BUNDESLIGA – STANDORTMARKETING – VERKEHRSINFRASTRUKTUR

VORAUSSCHAUENDE STANDORTPOLITIK –                                                                                                              DUALES STUDIUM – AKADEMISIERUNG AUSBREMSEN –
WIRTSCHAFTSPOLITISCHE POSITIONEN DER IHK                                                                                                       ASSISTIERTE AUSBILDUNG – AZUBIREKRUTIERUNG

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 NACHHALTIGKEIT                                              8 – 27
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 INKLUSION IN UNTERNEHMEN – MASTERPLAN KLIMA-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 SCHUTZ DER STADT FRANKFURT – GEMEINWOHLATLAS

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           UNTERNEHMENS-
                                                                                                                                                                                                                                                                      MITTEL- UND                                                                                                                                                          SICHERUNG                                       08 – 29
                                                                                                                                                                                                                                                                      OSTEUROPA                                         8 – 27                                                                                                             FINANZMANAGEMENT – ERFOLGSFAKTOR MENSCH –
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           NACHFOLGE RECHTZEITIG PLANEN – DIGITALISIERUNG
                                                                                                                                                                                                                                                                      BESCHAFFUNGSMARKT OSTEUROPA – FÖRDER-
                                                                                                                                                                                                                                                                      MITTEL – DUALES STUDIUM – EURO IN LITAUEN

 IHK INTERN           STANDORTPOLITIK        UMWELT                       INTERNATIONAL                  STANDORTPOLITIK         AUSBILDUNG              INNOVATION                  RECHT                             STANDORTPOLITIK         INNOVATION               INTERNATIONAL             RECHT                          STANDORTPOLITIK       INNOVATION             INTERNATIONAL            RECHT                                 STANDORTPOLITIK      STARTHILFE                  AUSBILDUNG               RECHT                            STANDORTPOLITIK      UMWELT                INTERNATIONAL               RECHT
 IHK-Jahresempfang:   Neues Beratungs-       Elektrogesetz: Ände-         Argentinien: Auf               Inklusion im Betrieb:   Karriere mit Lehre:     Nobelpreisträger            Wettbewerbsrecht:                 Programm für            Informations-            Indien: Ökono-            Fußball-EM: Auch               B2B-Geschäft:         Elektromobilität:      Südkorea: Das            Wirtschaftskrimi-                     Tag der Metropol-    Games-Branche: Auf          Fachkräftenachwuchs:     Syndikusrechts-                  Konjunkturumfrage:   Weiterhin große       E-Commerce in               Wirtschaftsstr
 Eine historische     angebot: Südhessen     rungen auch für den          den Wachstumspfad              Ein Thema mit           Vom Hauptschüler        Paul Ehrlich und            Werbung auf                       Langzeitarbeitslose     kompetenz richtig        mische Dynamik            Werbung muss                   Wettbewerbsfaktor     Nicht nur an sein      innovativste Land        nalität: Risiko                       region: Spirit der   die richtige Strategie      Wenn Prüfer kurz-        anwälte: Antragsflut             Stabilität auf       Unterschiede bei      China: Kurze Liefer-        recht: Strafve
 Herausforderung 8    Effizient Mobil 36     Onlinehandel      49         zurückkehren     54            vielen Facetten 36      zum Manager        42   die Industria    44         Facebook & Co. 48                 entwickelt         30   fördern           41     entfalten      42         gelernt sein     47            Corporate Design 34   Auto denken       41   weltweit          44     Datenverlust      50                  Gemeinsamkeit 32     kommt es an        40       fristig absagen 44       auch in Frankfurt 50             hohem Niveau 36      Wasserpreisen    39   zeiten ein Muss 44          vermeiden

Empfang für Botschafter Gute Noten für Standort Die Wirtschaft schreibt
Im September besuchte der neue vietnamesische                                                                                                                                                                       Bei der diesjährigen Kreisbereisung besuchte die                                                                                                                                                                  Teams aus 16 Unternehmen nahmen Mitte
Botschafter Doan Xuan Hung das Land Hessen                                                                                                                                                                          IHK-Delegation zwei Unternehmen im Hoch-                                                                                                                                                                          November am Diktatwettbewerb „Die Wirtschaft
und wurde in der IHK Frankfurt von Vizepräsi-                                                                                                                                                                       taunuskreis – nämlich Messko, Oberursel, und                                                                                                                                                                      schreibt!“ teil. Sieger in der Einzelkategorie
dent Stefan Messer empfangen. Der Botschafter                                                                                                                                                                       Ringspann, Bad Homburg. Landrat Ulrich Krebs                                                                                                                                                                      wurde Ulf Meyer, Continental Teves. Sieger
verwies auf die historisch engen Beziehungen                                                                                                                                                                        hob die Bedeutung von Industriearbeitsplätzen                                                                                                                                                                     in der Teamkategorie mit durchschnittlich
zwischen Deutschland und Vietnam – allein die                                                                                                                                                                       im Hochtaunuskreis hervor. Er bezeichnete                                                                                                                                                                         15,5 Fehlern wurde ein Team von UBS Deutsch-
Definition einer „strategischen Partnerschaft“                                                                                                                                                                       das Gewerbegebiet An den drei Hasen daher                                                                                                                                                                         land. Veranstalter war die IHK Frankfurt mit
reiche nicht aus. Er appellierte, vermehrt in                                                                                                                                                                       als „großen Erfolg“. Um weitere Flächen für                                                                                                                                                                       Unterstützung der Stiftung Polytechnische
Vietnam zu investieren. Deutschland liege trotz                                                                                                                                                                     Gewerbegebiete bereitzustellen, seien „regio-                                                                                                                                                                     Gesellschaft. Beide verdoppelten das Startgeld.
seiner starken Wirtschaftsleistung nur auf Platz                                                                                                                                                                    nale Anstrengungen“ nötig. Schließlich gebe es                                                                                                                                                                    So kamen 7 650 Euro zusammen, die den Joblin-
25 als Foreign Direct Investor in Vietnam und                                                                                                                                                                       parallel dazu auch einen großen Siedlungsdruck                                                                                                                                                                    gen übergeben wurden. Sie unterstützen junge
sei damit deutlich unterrepräsentiert.                                                                                                                                                                              und einen Mangel an bezahlbarem Wohnraum.                                                                                                                                                                         Menschen mit schwierigen Startbedingungen.

8                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          IHK WirtschaftsForum 12.16|01.17
LOGISTIK - Hessischer Website Award
Kunst in der IHK                                                                                                                                                                                                  Schritt zur Integration

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 JAHRESRÜCKBLICK 2016
              Zum zweiten Mal stellte die IHK Frankfurt in Zu-                                                                                                                                                                  Oftmals arbeiten zugewanderte Menschen in
              sammenarbeit mit der Frankfurter Galerie Appel                                                                                                                                                                    Deutschland in Bereichen, für die sie überquali-
              die Arbeiten von etablierten Künstlern und New-                                                                                                                                                                   fiziert sind. Gleichzeitig stehen sie dem Arbeits-
              comern aus. Diesmal zeigten Leena van der Made                                                                                                                                                                    markt, wo qualifizierte Fachkräfte gesucht werden,
              und Corinna Mayer ihre Werke. Der Journalist                                                                                                                                                                      nicht zur Verfügung. Die IHK-Fosa (Foreign Skills
              Christoph Schütte betonte bei der Vernissage:                                                                                                                                                                     Approval) hilft Arbeitgebern und Mitarbeitern
              Kunst sei nicht das Medium, das Antwort auf alle                                                                                                                                                                  dabei, im Ausland erworbene Abschlüsse formal
              Fragen zu geben wüsste. Es sei das Gegenteil: „Es                                                                                                                                                                 anzuerkennen. Der Brasilianer Gustavo Bett Nagel
              ist die Kunst, die Fragen stellt. Unsere Fragen. Nach                                                                                                                                                             ist die 200. Person aus dem IHK-Bezirk Frankfurt,
              Liebe, Lust, Leidenschaft und Tod. Nach dem Woher,                                                                                                                                                                deren Berufsabschluss von der Anerkennungsstelle
              dem Wohin, nach Raum und Zeit. Mit nichts als                                                                                                                                                                     der IHKs mit einem deutschen Abschluss gleich-
              malerischen Mitteln.“                                                                                                                                                                                             gesetzt wurde.

    |08.16                                                                                 139. Jahrgang       09.16                                                                               139. Jahrgang       10.16                                                                               139. Jahrgang      11.16                                                                  139. Jahrgang     12.16|01.17

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            FOTOS: MARKUS GOETZKE (2), IHK (1), STEFAN KRUTSCH (8), JOCHEN MÜLLER (8),PICTURE ALLIANCE / DPA (1)
e    A 4836                                                                        www.frankfurt-main.ihk.de   A 4836                                                                      www.frankfurt-main.ihk.de   A 4836                                                                     www.frankfurt-main.ihk.de   A 4836                                                                      www.frankfurt-main.ihk.de     A 4836

                                                                                                                                                                                                                                                         BAU- UND                                                             8 – 25

                                                                                                                                                                                                                                                         IMMOBILIENWIRTSCHAFT
                                                                                                                                                                                                                                                         WOHNUNGSMARKTPOLITIK – HOCHTAUNUS, MAIN-TAUNUS:
                                                                                                                                                                                                                                                         GROSSER NACHHOLBEDARF – INTEGRIERTE STADTENTWICKLUNG

                                        ARBEITS-- UND
                                                  UN SOZ
                                                      SO IAL-
                                                           AL-                                                          DIGITALE WIRTSCHAFT                                       8 – 29                                                                                                                                                                                         LOGISTIK                                             10 – 31

                                        VERSICHEERUNG
                                                   UNGSREECH
                                                           HT                                                  8–24     KUNDENDATEN, DIE NEUE WÄHRUNG – LEAN PRODUCTION –
                                                                                                                        CYBERSICHERHEIT – CONSULTING 4.0 – DAS ENDE DER ISDN-ÄRA
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 MOBILES HESSEN – KOMBINIERTER VERKEHR –
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 PAKETLOGISTIK – INTELLIGENT VERNETZT
                                        BETRIEBLICHE ALTERSVEERSORGUNG
                                                                   UNG – ARBEITN
                                                                         ARB     EHMERDATENSCH
                                                                                   MERDATENSCHU UTZ –
                                        ALTERSTEILZEIT – AUSBILDUNGSVERTRÄGE KÜNDIGEEN – ICH-AG

                 STANDORTPOLITIK          STARTHILFE            AUSBILDUNG               INNOVATION                       STANDORTPOLITIK       AUSBILDUNG              INNOVATION               INTERNATIONAL                    STANDORTPOLITIK        AUSBILDUNG             INTERNATIONAL           STEUERN                        STANDORTPOLITIK        AUSBILDUNG             INTERNATIONAL              RECHT
raf-             Landesregierung:         Hessischer Gründer-   Berufsbildungsmesse:     Online-Marketing-                Interview: Nachhal-   IHK-Fosa: Integration   Newsletter: Keine        Argentinien: Neue                Initiative Perform:    Neue Wege in der       Kanada: Investitio-     Betriebsveranstal-             Hochschulallianz:      Zukunft der Berufs-    Hessischer Export-         Vorsicht Verjährungs-
rfahren          Die Wirtschaft zieht     preis: Gründung       Ohne Eigeninitiative     Tag: Drum prüfe, wer             tigkeit in der Com-   in den deutschen        zweite Chance für        Zeitrechnung hat                 Von der Idee zum       beruflichen Sprach-    nen in die Infra-       tungen: Firmen-                Neue Perspektiven      schulen: Standorte     preis: Bekanntheits-       falle: Stichtage
     46          Halbzeitbilanz    30     braucht Mut      40   läuft nichts      44     sich ewig bindet 49              merzbank-Arena 42     Arbeitsmarkt       48   ersten Eindruck 54       begonnen          58             konkreten Projekt 34   förderung         43   struktur geplant 48     feiern ohne Reue 54            eröffnen          34   sichern           44   grad steigern     51       beachten          54

              Voneinander lernen                                                                                                                                                                                                Willkommen in der IHK
              Mit dem Hessischen Website Award ehrt das BIEG                                                                                                                                                                    Zweimal jährlich lädt die IHK Frankfurt nicht nur
              Hessen vorbildliche Internetauftritte von kleinen                                                                                                                                                                 neue Mitgliedsfirmen, sondern auch Führungs-
              und mittelständischen Unternehmen aller Branchen                                                                                                                                                                  kräfte, die neu für ein Mitgliedsunternehmen im
              und aus dem Handwerk mit Standort in Hessen.                                                                                                                                                                      IHK-Bezirk verantwortlich sind, zu einem Will-
              Denn die kleinen und mittleren Unternehmen                                                                                                                                                                        kommens-Empfang in das historische Gebäude am
              haben es online viel schwerer als die Großen.                                                                                                                                                                     Börsenplatz ein. Dort bekommen die Gäste einen
              Deshalb verdienen die Besten der Besten eine                                                                                                                                                                      kurzen Einblick in die Wirtschafts- und Branchen-
              Auszeichnung. Davon profitieren andere hessische                                                                                                                                                                   struktur der Metropolregion FrankfurtRheinMain
              Firmen – denn sie können von den Siegern lernen.                                                                                                                                                                  und erfahren, welche Services die IHK Frankfurt
              Am 12. Oktober gingen die Preise an Botta-Design,                                                                                                                                                                 ihren Mitgliedern bietet. Bei einem Rundgang durch
              Königstein, Deutsche Bildung, Frankfurt, und                                                                                                                                                                      den IHK-Hauptsitz kann auch der Aktiensaal der
              Hochrhön-Touren, Tann.                                                                                                                                                                                            Frankfurter Börse besichtigt werden.

                     IHK WirtschaftsForum 12.16|01.17                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   9
LOGISTIK - Hessischer Website Award
FOTO: PICTURE-ALLIANCE / MUNCKE
Luftaufnahme des Frankfurter Osthafens.

  LOGISTISCHE PROZESSE

„DEN ANSCHLUSS NICHT VERLIEREN“
  Ein Gespräch mit Susanne Freifrau von Verschuer, Vizepräsidentin, IHK Frankfurt, über den Logistikstandort Frankfurt-
  RheinMain, die Zukunft des Schienengüterverkehrs und alternative Antriebstechnologien bei Nutzfahrzeugen.

  Frau von Verschuer, Logistik versorgt uns alle täglich aufs Neue           Bereich. Elektrolaster beispielsweise können nur auf kurzen Strecken
  mit den lebenswichtigen und unwichtigen Dingen. Logistische                eingesetzt werden, die eigentliche Verbrauchsreduktion ergibt sich aber
  Prozesse haben aber auch Nebenwirkungen, wie Verkehrszunahme,              auf der Langstrecke. Das wird wohl mittelfristig auch so bleiben. Die
  Schadstoffausstoß und Lärm. Wie können diese logistischen Prozesse         größten Potenziale für E-Mobilität sehe ich bei Pkw-ähnlichen leich-
  zukünftig noch effizienter und sauberer ablaufen?                          ten Nutzfahrzeugen sowie Fahrzeugen mit urbanen Fahrprofilen, wie
  VON VERSCHUER: Die Ressourceneffizienz in der Logistik gewinnt vor         Kleintransportern, Nahverkehrs-Lkw oder Stadtbussen. Bei schweren
  dem Hintergrund wachsender Weltmärkte und knapper werdender Roh-           Nutzfahrzeugen mit hohen Fahrleistungen wird es noch viele Jahre
  stoffreserven eine immer bedeutendere Stellung. Galt sie früher noch als   dauern, sie nutzungsgerecht zu elektrifizieren. Im Straßengüterfern-
  Kür, so hat sie sich mittlerweile zur festen Pflichtkenngröße entwickelt.   verkehr erfüllt der Elektroantrieb auf absehbare Zeit aufgrund seiner
  Unter den vielfältigen Ansatzpunkten, die Effizienz zu steigern, gilt es   hohen Fahrleistungen die Anforderungen nicht.
  für Unternehmen, jene zu identifizieren und auszubauen, die sich mit
  den Unternehmenszielen decken und selbst effektiv umzusetzen sind.         Kommen wir zum Thema Infrastrukturen: Welche Infrastrukturen
  Die Ansatzpunkte in der Logistik sind vielfältig: Effizienzmaßnahmen       beziehungsweise welchen Ausbauzustand benötigt die Logistik von
  an Logistikgebäuden, effizientere Fuhrparks, Verbesserung der Prozess-     morgen?
  organisation, Schulung der Mitarbeiter, Optimierung der Transportgüter     VON VERSCHUER: Natürlich brauchen wir auch in 25 Jahren noch
  selbst und Einsparung von Verpackung.                                      modernisierte und ausgebaute Straßen und Autobahnen, denn nicht
                                                                             alle Güter werden dann mit unterschiedlich großen Drohnen geflogen
  Welchen Stellenwert nehmen dabei Fahrzeuge mit alternativen                werden können. Wie breit, oder besser gesagt, wie viele Fahrspuren
  Antriebstechnologien, wie beispielsweise Elektro, ein?                     die Autobahnen haben müssen, hängt vom Verkehrsaufkommen ab
  VON VERSCHUER: Alternative Antriebe bei Nutzfahrzeugen, insbeson-          und auch davon, wie es die Verkehrsträger Schiene und Binnenschiff
  dere Elektro, sind viel schwerer serienmäßig einzusetzen als im Pkw-       schaffen, sich ohne Zeit- oder Qualitätsverlust in die modernen Lo-

  10                                                                                                                     IHK WirtschaftsForum 12.16|01.17
Logistik

                                                                           Wettbewerbsvorteile. FrankfurtRheinMain verfügt über alle wichtigen
                               Susanne Freifrau von Verschuer, Vizeprä-
                                                                           Verkehrsträger. Damit das so bleibt, müssen diese Einrichtungen ge-
                               sidentin, IHK Frankfurt: „An kaum einem
                                                                           hegt und gepflegt und ausgebaut werden. Das heißt, sie müssen im
                               anderen Standort sind die verschiedenen
                               Verkehrsmittel so verfügbar und gut         Topzustand sein und bei Bedarf erweitert werden können.
                               aufeinander abgestimmt wie in Frank-
                               furtRheinMain. Kurze Wege zwischen den      Leider sieht die Realität im Moment anders aus.
                               Verkehrswegen Luft, Schiene, Wasser und     VON VERSCHUER: Fakt ist: Straßen und Schiene sind an ihren Ka-
                               Straße schaffen unschlagbare Wettbewerbs-   pazitätsgrenzen angelangt, ganz zu schweigen von ihrem baulichen
                               vorteile.“                                  Zustand. Und der Flughafen als wichtigstes Luftdrehkreuz Zentraleu-
                                                                           ropas wird künstlich beschränkt durch Regelungen und Flugverbote
                                                                           wegen des Lärmschutzes. Ich will nicht falsch verstanden werden:
gistikketten einzubinden. Neben der klassischen Verkehrsinfrastruktur      Lärmschutz ist existenziell für die betroffenen Anwohner, aber es muss
benötigen wir aber auch leistungsfähige Datenübertragungsnetze mit         eine ausgewogene Abwägung geben. Noch mehr Beschränkungen sind
viel mehr Bandbreite als die heutigen 50 Megabit pro Sekunde. Die          für die davon abhängigen Arbeitsplätze und für unsere Wirtschaft
Datenraten werden immer größer, hinzu kommen Entwicklungen in              nicht verträglich.
der Echtzeitkommunikation von Gegenständen und Fahrzeugen bis hin
zum autonomen Fahren. Hier darf Deutschland nicht den Anschluss            Und wie sieht es innerhalb der Metropolregion aus, also wie fließt
verlieren. Mit der derzeitigen Vektoringtechnik allein wird sich dies      der Verkehr in den Städten?
nicht bewerkstelligen lassen.                                              VON VERSCHUER: Das ist unser größtes Manko. FrankfurtRheinMain
                                                                           ist eine Wachstumsregion. Mehr Menschen bedeuten gleichzeitig mehr
Bleiben wir bei der Schiene: Wie kann es diesem Verkehrsträger             Mobilität und somit auch mehr Verkehr, Versorgung und Logistik. Das
gelingen, auch in Zukunft ein wichtiger Teil moderner Logistik-            gestiegene Verkehrsaufkommen ist mit den uns heute zur Verfügung
prozesse zu sein?                                                          stehenden Schienenwegen und Straßen nicht mehr reibungslos zu
VON VERSCHUER: Die Ansprüche an einen modernen Schienengüter-              bewältigen. Schon gar nicht, wenn die Sanierung und der Erhalt der
verkehr orientieren sich für die Verlader an der Senkung der Trans-        Verkehrsinfrastruktur weiterhin eher notdürftig vollzogen und an zu
portzeit, Pünktlichkeit und Erhöhung der Flexibilität, Verbesserung        vielen Hauptverkehrsachsen gleichzeitig durchgeführt werden. Auch
der Zuverlässigkeit, Servicequalität und wettbewerbsfähigen Preisen.       die Logistikflächen für den Umschlag werden immer knapper und
Demzufolge stehen technische Innovationen zur Optimierung der              somit teurer. Wir benötigen daher eine regionale Zielvorstellung für
Güterwagentechnik und der Prozessüberwachung des Transports im             die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur und der Logistikstandorte.
Vordergrund. Dem Schienengüterverkehr muss es gelingen, seine Vorteile,    Dabei kommt es darauf an, ein Zusammenspiel aller Verkehrsträger zu
wie hohe Massenleistungsfähigkeit bei geringem Personalaufwand, in         ermöglichen, sodass die jeweiligen Stärken zur Geltung kommen können.
den Vordergrund zu stellen. Das heißt, den Ganzzugverkehren gehört
die Zukunft; hier liegen die Stärken des Schienengüterverkehrs.            Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
                                                                           VON VERSCHUER: Der Bund, das Land und die Städte und Gemein-
Logistikketten bestehen meist heute schon aus mehr als einem               den sollten dafür sorgen, dass durch innovative Projekte, aber auch
Verkehrsträger oder Transportmittel. Welche Ressourcen werden              Investitionen in den ÖPNV oder in die Digitalisierung des Verkehrs die
benötigt, die Optimierung weiter voranzutreiben?                           Straße entlastet wird. Die heutigen Probleme von Staus, Verspätungen,
VON VERSCHUER: Zunächst sind dazu Umschlageinrichtungen, wie               Ausfällen oder Streckensperrungen, die täglich zu Kostensteigerungen
Kombiterminals, Häfen oder Güterverkehrszentren oder Flughäfen für         führen, müssen durch ein innovatives Verkehrsmanagement schnellst-
die Luftfracht, notwendig. Zweite Herausforderung ist es, Technik zur      möglich reduziert und langfristig abgeschafft werden. Das immer
Verknüpfung oder Vernetzung der Verkehrsträger zu entwickeln, und          mehr zunehmende autonome Fahren der Fahrzeuge ist der Anfang
zwar innerhalb bestehender Standards, die ein einfaches Umschla-           von hoffentlich noch weiteren innovativen Lösungen. Hier muss in
gen der Fracht, gerade auch dokumentarisch – Stichwort papierlose          die benötigten Infrastrukturen investiert werden, damit sie rechtzeitig
Frachtbriefe – möglich macht. Dabei kommt der Digitalisierung in den       bereitgestellt werden.                                                \
Umschlagzentren für Straße, Schiene, Binnenwasserstraße sowie der
Luftfracht eine wesentliche Bedeutung zu. Ohne die virtuelle Vernetzung
klappt die physische Vernetzung nicht.
                                                                                                        INTERVIEW
                                                                                                        DR. ALEXANDER          SVEN SÄNGER (r.)
Ist denn der Standort FrankfurtRheinMain für die Zukunft der                                            THEISS (l.)            Stellvertretender
                                                                                                        Geschäftsführer,       Leiter, Standortpo-
Logistik gewappnet?                                                                                     Standortpolitik,       litik, IHK Frankfurt
VON VERSCHUER: An kaum einem anderen Standort sind die verschie-                                        IHK Frankfurt          s.saenger@frankfurt-
                                                                                                        a.theiss@frankfurt-    main.ihk.de
denen Verkehrsmittel so verfügbar und gut aufeinander abgestimmt                                        main.ihk.de
wie in FrankfurtRheinMain. Kurze Wege zwischen den Verkehrswegen
Luft, Schiene, Wasser und Straße sparen Zeit und schaffen unschlagbare

IHK WirtschaftsForum 12.16|01.17                                                                                                                 11
FOTO: PICTURE-ALLIANCE / DPA
Die hessische Landesregierung setzt sich für den Lärmschutz rund um den
Frankfurter Flughafen und an der Güterzugstrecke im Mittelrheintal ein.

  NACHHALTIGKEIT

  MOBILES HESSEN
  Mobilität und Logistik sollen in Hessen nachhaltiger werden. Dies ist ein erklärtes Ziel der Landesregierung.
  Mehr noch, sie hat es zum Zukunftsthema ersten Ranges erklärt. Dabei setzt sie auf den Ausbau der klassischen
  Verkehrsinfrastruktur, aber auch auf Innovationen und interdisziplinären Austausch.

  L
        ogistik und wirtschaftliche Dynamik sind untrennbar miteinander      ges. Schließlich lebt das Bundesland zu einem beträchtlichen Teil von
        verbunden. Ohne die Eisenbahn etwa, hätte Deutschland nie das        Transportdienstleistungen. Und das soll auch in Zukunft so bleiben.
        Industrieland werden können, das es heute ist. Logistik ist ihrer-       Die Antwort auf diese Herausforderung ist ein vernetztes Ver-
  seits undenkbar ohne die möglichst freie Mobilität von Gütern und          kehrssystem, das alle Verkehrsmittel vom Fahrrad bis zum Fracht-
  Menschen. Doch gleichzeitig hat ebendiese Mobilität großen Anteil          schiff miteinander verknüpft. Auf ein solches System arbeitet die
  am Ausstoß von Feinstaub, Stickoxid und vor allem Klimagasen – Be-         Landesregierung hin: Sie bemüht sich um die klassische Infrastruktur
  lastungen, die unbedingt gesenkt werden müssen, wenn nicht Schäden         ebenso wie um die Unterstützung innovativer Projekte, etwa die
  von globalem Ausmaß in Kauf genommen werden sollen. Es ist deshalb         Paketlieferung mit Elektrofahrzeugen oder Lastenrädern. Es gibt viele
  eine gute Nachricht, dass die EU den Weg zum Inkrafttreten des Pariser     Logistikeinrichtungen, die in den vergangenen Jahren an Autobahnen
  Klimaschutzabkommens frei gemacht hat und sich verpflichtet, ihre           und gut ausgebauten Bundesstraßen entstanden sind, aber so gut wie
  CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 40 Prozent im Vergleich zum            nie einen eigenen Gleisanschluss haben. Das soll sich wieder ändern.
  Jahr 1990 zu senken.                                                       Dafür hat die Landesregierung ein in der Vergangenheit ausgelaufenes
      Heißt das, dass die Menschen ihre Mobilität im selben Maß ein-         Förderprogramm wieder aufgelegt.
  schränken sollen? Dass Benzin, Diesel, Zugfahrkarten und Flugtickets           Zur Standortförderung gehört aber auch der Einsatz für den Lärm-
  künftig rationiert werden müssen? Nein, das heißt es nicht (auch wenn      schutz, etwa an der Güterzugstrecke im Mittelrheintal oder rund um
  an manchen Punkten durchaus die Sinnfrage erlaubt ist: Müssen die          den Frankfurter Flughafen. Ein Logistikstandort wird sich auf die Dauer
  Hessen in dem Bundesland, wo das Selterswasser seinen Namen be-            nur entwickeln können, wenn er von der Bevölkerung akzeptiert wird.
  kam, durch ihr Konsumverhalten zum Import von Mineralwasser aus            Dafür braucht es einen fairen Interessenausgleich. Die geplante Lärm-
  Frankreich oder Italien beitragen?).                                       obergrenze für den Frankfurter Flughafen folgt diesem Gedanken – im
      Auch im Verkehr gilt, dass Ökologie und Ökonomie nicht mehr            Interesse der Anwohner wie der Luftverkehrswirtschaft.
  gegeneinander ausgespielt werden können, sondern sich nur ge-                  Mobilität entsteht jeden Tag aus den Entscheidungen vieler Millionen
  meinsam denken lassen. Anders ausgedrückt: Mobilität und Logistik          Menschen. Die Landesregierung will optimale Rahmenbedingungen dafür
  müssen nachhaltig werden – ökonomisch, ökologisch und sozial. Für          schaffen, dass jeder Berufspendler, jeder Spediteur, jeder Tourist auf nach-
  die hessische Landesregierung ist das ein Zukunftsthema ersten Ran-        haltige Weise an sein Ziel kommen kann, ohne an Komfort einzubüßen.

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Logistik

Der Schlüssel dazu ist die intelligente Verknüpfung der Verkehrsträger
mittels digitaler Technologien. Vernetzte Verkehrssysteme nutzen die
Infrastruktur effizient; sie ersparen den Menschen und der Umwelt
Beton, sie steigern die Sicherheit und reduzieren Lärm und Schadstoffe.
Mit dem Programm „Staufreies Hessen 2015“ hat Hessen gezeigt, welche
Effizienzgewinne auf der Straße möglich sind. Das Nachfolgeprogramm
„Mobiles Hessen 2020“ bezieht nun alle Verkehrsträger mit ein.
     Die Landesregierung wird deshalb vernetztes und automatisiertes

                                                                          Mit Sprachen
Fahren fördern und das Testfeld für kooperative Systeme im Raum
Frankfurt zum Testfeld für automatisiertes Fahren ausbauen. Sie wird
eine Strategie zur Erfassung und Bereitstellung verkehrstechnischer
Daten ausarbeiten und ihre Geoinformationen optimal zugänglich ma-
chen, um innovative Dienste zu ermöglichen. Sie wird darauf hinwirken,
dass Verkehrsverbünde und -unternehmen ihre digitale Infrastruktur
                                                                          schneller am Ziel
besser synchronisieren. Benötigt wird ein automatisiertes Ticketing,
Echtzeitinformationen über Abfahrts- und Ankunftszeiten und die                   Übersetzen
Einbeziehung von Car- und Bikesharing in die Buchungssysteme. So
lassen sich die Verkehrsmittel einfach und flexibel kombinieren.
     Die klassische Infrastruktur lässt die Landesregierung dabei nicht
                                                                                  Dolmetschen
aus den Augen. Hessen investiert in den Erhalt des Straßennetzes
und setzt sich für den Ausbau der Schienenwege ein. Der Ausbau der                Terminologiemanagement
S-Bahn von Frankfurt nach Bad Vilbel und die nordmainische S-Bahn
von Frankfurt nach Hanau werden nicht nur den Nahverkehr stärken,                 Technische Dokumentation
sondern auch Trassenkapazitäten für andere Züge frei machen. Auch
die geplanten, in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswe-
geplans 2030 aufgenommenen Neubaustrecken Frankfurt–Fulda und
                                                                                  Desktop-Publishing
Frankfurt–Mannheim werden nicht nur dem Personen-, sondern auch
dem Güterverkehr dienen.                                                          Sprachentraining
     Gemeinsam mit Rheinland-Pfalz hat die hessische Landesregierung
immerhin erreicht, dass für den Bundesverkehrswegeplan 2030 eine
Entlastungsstrecke für den Güterverkehr im Mittelrheintal untersucht
wird. Denn Hessen soll als Standort der Mobilitäts- und Logistikwirt-
schaft erhalten bleiben, umweltgerechte Mobilität für alle Bevölke-
rungsgruppen in allen Landesteilen ermöglicht und außerdem auch
der Zugang für mobilitätseingeschränkte Personen verbessert werden.
     Eine klimaschonende Mobilität der Zukunft erfordert viele In-
novationen, die jetzt auf den Weg gebracht werden müssen. Mit             KERN AG, Sprachendienste
dem House of Logistics and Mobility am Frankfurter Flughafen hat          Kurfürstenstraße 1
das Land Hessen ein Forum für den interdisziplinären Austausch            60486 Frankfurt am Main
von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik geschaffen. Hier sollen
Lösungen für die Mobilität des 21. Jahrhunderts entstehen. Fernziel       Telefon (069) 75 60 73 -0
der Landesregierung ist es, dass Hessen im Jahr 2050 klimaneutral
unterwegs ist. Das wäre ein Beitrag, die weitere Erwärmung der
                                                                          E-Mail: info@e-kern.com
Erdatmosphäre zu stoppen und das Land aus der Abhängigkeit von
                                                                          Weltweit über 50 Filialen z. B. in
fossilen Brennstoffen zu befreien.                                    \
                                                                          Amsterdam · Berlin · Bremen · Dortmund · Dresden
                                                                          Düsseldorf · Essen · Frankfurt am Main · Graz · Hamburg
                                                     AUTOR                Hongkong · Kaiserslautern · Köln · Leipzig · Linz · London
                                                     TAREK AL-WAZIR
                                                     Hessischer           Lyon · München · New York · Nürnberg · Paris · Rotterdam
                                                     Minister für         Salzburg · San Francisco · Stuttgart · Warschau · Wien
                                                     Wirtschaft, Ener-
                                                     gie, Verkehr und
                                                     Landesentwick-
                                                     lung, Wiesbaden
                                                     minister@wirt-
                                                     schaft.hessen.de                    www.e-kern.com

IHK WirtschaftsForum 12.16|01.17                                                                                                       13
Logistik

WIRTSCHAF TSVERKEHR

AUTOBAHNAUSBAU UNABDINGBAR
Verkehrspolitik ist eines der kontroversesten Themenfelder der politischen Auseinandersetzung. Auch in Frankfurt-
RheinMain ist das so. Denn alle durch die Metropolregion führenden Verkehrswege sind permanent belastet.

                                                                                                              dig ist deshalb eine große Anstrengung aller zur Sanierung und zum

                                                                        FOTO: PICTURE-ALLIANCE / SVEN SIMON
                                                                                                              Ausbau der Verkehrswege, die dem Ausmaß der Investitionen in den
                                                                                                              Bildungsbereich entspricht.
                                                                                                                  In der Region ist in puncto Wirtschaftsverkehr der Ausbau der beiden
                                                                                                              zentralen Autobahnen A 3 und A 5 unabdingbar. Bei aller Wertschät-
                                                                                                              zung des Verkehrsträgers Schiene, wird die Straße auch zukünftig die
                                                                                                              Hauptlast des Wirtschaftsverkehrs zu tragen haben. Die Bahn hat sich
                                                                                                              weitgehend aus der Fläche zurückgezogen, in einer Zeit, in der sich
                                                                                                              die Wirtschaftsstruktur weitgehend dezentralisiert hat. Die wenigsten
                                                                                                              Unternehmen verfügen heutzutage noch über einen Bahnanschluss.
                                                                                                                  Die Region FrankfurtRheinMain hat – im Gegensatz zum Rhein-
                                                                                                              Neckar-Raum – die Chancen aus der Drehkreuzfunktion für die Aus-
                                                                                                              bildung von Logistikzentren nur unzureichend genutzt. Insbesondere
                                                                                                              der Verzicht auf das Güterverteilzentrum auf dem ehemaligen Caltex-
                          Die Verkehrsinfrastruktur stößt insbesondere in
                          Ballungsräumen zunehmend an ihre Grenzen.                                           Gelände war sicher ein Fehler. Das Binnenschiff wird zwar auch immer
                                                                                                              genannt. Angesichts einer Entwicklung, in der die Lieferzeit immer
                                                                                                              mehr zum bestimmenden Faktor wird, wird das Schiff aber realisti-

S
       taus, ÖPNV-Tarife, Geschwindigkeitsbegrenzungen, Parkplatznot,                                         scherweise auch in Zukunft in erster Linie beim Massenguttransport
       Klimawandel, Radfahren gegen die Einbahnstraße sind Themen,                                            und bei Containern zum Einsatz kommen. Zudem konzentriert sich der
       die in der Bevölkerung hoch emotionalisiert diskutiert werden.                                         Verkehr in erster Linie auf die Rheinmündungshäfen und den Rhein.
Jeder fühlt sich als Experte und bringt sich mit der entsprechenden                                           Andere Ziele sind nur mit unwirtschaftlichen Umwegen zu erreichen
Heftigkeit in die Debatte ein. Fragen des Wirtschaftsverkehrs spielen                                         und auf den Durchbruch des Rhein-Main-Donau-Kanals wird man noch
dagegen normalerweise eine untergeordnete Rolle in der verkehrspo-                                            in 100 Jahren warten. Von daher ist die Erreichbarkeit auf der Straße
litischen Debatte, sind doch die wenigsten Bürger (und Wähler) von                                            für den Wirtschaftsverkehr unerlässlich.
der Problematik direkt betroffen.                                                                                 Die Erreichbarkeit des großen Wirtschaftsstandorts Frankfurter
     Allerdings ist der Wirtschaftsverkehr eine wesentliche Grundlage                                         Westen innerhalb der Region selbst erscheint derzeit problemlos. Für
für die Prosperität der Region, vor allem aber auch der Kernstadt. Die                                        den Osten ist der Bau des Riederwaldtunnels unverzichtbar, um die
produzierende Wirtschaft, der Handel, insbesondere der Einzelhandel                                           überlastete Hanauer Landstraße vom Pkw-Verkehr zu entlasten. Die
als hauptsächlicher Versorger der Bevölkerung, das Handwerk, ja selbst                                        Erreichbarkeit der Cargo-City hängt davon ab, ob nachträglich der
die Banken sind auf eine leistungsfähige Infrastruktur für den Waren-                                         versäumte S-Bahn-Anschluss noch gebaut wird. Hier muss sich auch
transport angewiesen. Die Funktionsfähigkeit der Verkehrsinfrastruktur                                        Fraport stärker finanziell engagieren.
war in der Vergangenheit, insbesondere in den Jahrzehnten nach dem                                                Innerstädtisch wird immer wieder eine verkehrsreduzierende
Zweiten Weltkrieg, eine Selbstverständlichkeit.                                                               Organisation des Verteilsystems gefordert. Ob der in Zusammenarbeit
     Seit der Wiedervereinigung stößt die Verkehrsinfrastruktur zuneh-                                        mit der IHK unternommene Mikrodepot-Versuch zum Erfolg führt,
mend an ihre Grenzen, Staus und die damit verbundenen Zeitverluste                                            wird nicht zuletzt von der Bereitschaft der Wirtschaft abhängen, an
und Kostensteigerungen nehmen rapide zu. Im RheinMain-Gebiet                                                  derartigen Betriebsweisen teilzunehmen.                                 \
potenzieren sich diese Belastungen aus zwei Gründen: Die Region
liegt im Schnittpunkt der wichtigsten Nord-Süd- und Ost-West-
                                                                                                                                                                     AUTOR
Verkehrsverbindungen, und das RheinMain-Gebiet erlebt ein noch vor                                                                                                   KLAUS
wenigen Jahren nicht für möglich gehaltenes Wirtschaftswachstum.                                                                                                     OESTERLING
                                                                                                                                                                     Verkehrsde-
Dieses zieht ein starkes Wachstum der Einwohnerzahlen nach sich,                                                                                                     zernent, Stadt
was zu einem weiteren Verkehrswachstum führt.                                                                                                                        Frankfurt
                                                                                                                                                                     verkehrsdezer-
     Als Folge dieser Entwicklung sind mittlerweile alle durch die Region                                                                                            nat@stadt-
führenden Verkehrswege hochgradig überlastet, was immer mehr zu                                                                                                      frankfurt.de

einer Belastung für die Funktionsfähigkeit der Region führt. Notwen-

14                                                                                                                                                         IHK WirtschaftsForum 12.16|01.17
Logistik

LUF TFRACHT

HOHE WETTBEWERBSINTENSITÄT
Der internationale Luftfrachtmarkt leidet unter einem massiven Überangebot, Preisverfall und scharfem Wettbewerb.
Diesen Herausforderungen hat sich auch Lufthansa Cargo, die größte deutsche Frachtfluglinie, zu stellen.

                                                                                                betriebswirtschaftliche Axiome keine Rücksicht nehmen und scheinen

                                                                        FOTO: LUFTHANSA CARGO
                                                                                                sich staatlicher Rückendeckung gewiss zu sein.
                                                                                                     Dies hat zu einer deutlichen Zunahme an Flugverbindungen im Markt
                                                                                                geführt – häufig mit modernen Großraumflugzeugen, die regelmäßig
                                                                                                hohe Kapazitäten für Beiladefracht aufweisen. Dadurch wächst das
                                                                                                Luftfrachtangebot auf vielen Strecken stärker als die Nachfrage. Die
                                                                                                Folge ist ein massiver Preisverfall. Entsprechend sind die Erträge von
                                                                                                Lufthansa Cargo trotz stabiler Frachtmengen seit dem Frühjahr 2015
                                                                                                massiv zurückgegangen.
                                                                                                     Das Unternehmen hat frühzeitig reagiert und neben kurzfristigen
                                                                                                Maßnahmen ein strategisches Kostensparprogramm eingeleitet.
                                                                                                Das bedeutet leider auch harte Einschnitte. Weltweit werden bis zu
                                                                                                800 der 4 600 Arbeitsplätze wegfallen. Nur so können die notwendi-
                                                                                                gen Voraussetzungen für eine wettbewerbsfähige Kostenposition und
                                                                                                damit eine positive Ertragslage wiederhergestellt werden. Und davon
                    Luftfrachtunternehmen erwarten von der Politik ein
                    klares Bekenntnis zum Luftverkehrsstandort Frankfurt.                       hängen viele wichtige Investitionen ab, beispielsweise in leisere und
                                                                                                effizientere Flugzeuge.
                                                                                                     Zur Lösungsstrategie gehört auch, das Angebot anzupassen und

F
      lugzeuge beförderten im Jahr 2015 Außenhandelswaren im Wert                               neue Kundengruppen anzusprechen. Konzentrierte sich Lufthansa
      von 234 Milliarden Euro von und nach Deutschland – schnell,                               Cargo bisher ganz auf das Geschäft mit Speditionen, ist seit August mit
      sicher und über größte Entfernungen. An Bord gehen vor allem                              myAirCargo erstmals ein Angebot für Privatkunden im Portfolio. Zudem
hochwertige Waren wie Hightech-Produkte, eilige Maschinen- und                                  gibt es mit td.Basic ein weiteres neues Angebot, das über einen reinen
Fahrzeugteile sowie zeit- und temperatursensible Güter. Für 56 Pro-                             Onlinevertrieb und leicht verlängerte Laufzeiten noch günstigere Preise
zent der deutschen Unternehmen spielt der Luftverkehr eine wichtige                             ermöglicht. Weiterhin setzt das Unternehmen auf Partnerschaften mit
Rolle, in der chemischen Industrie und im Fahrzeugbau sind es sogar                             anderen Frachtairlines. Gemeinsam mit ANA Cargo, Cathay Pacific Cargo
rund 80 Prozent, im Maschinenbau 90 Prozent. Insofern ist es kein                               und künftig auch United Cargo wird das Streckennetz noch umfassender.
Zufall, dass Lufthansa Cargo in Frankfurt zu Hause ist – inmitten                               Im Bereich der Digitalisierung hat sich Lufthansa Cargo bereits einen
einer der bedeutendsten Produktionszonen für Luftfrachtgüter und                                Vorsprung erarbeitet – eine notwendige Voraussetzung, wenn man mit
im Herzen Europas.                                                                              E-Commerce-Riesen wie Amazon oder Alibaba ins Geschäft kommen
    Lufthansa Cargo betreibt eine Flotte von derzeit 17 eigenen                                 will. Große Herausforderungen erfordern große Pläne.
Frachtflugzeugen und vermarktet die Frachtkapazitäten der Pas-                                        Von zentraler Bedeutung für die Zukunft der einzigen deutschen
sagierflugzeuge von Lufthansa, Austrian Airlines und Eurowings.                                  Frachtfluggesellschaft ist aber auch, dass die Politik sich ebenso klar
Etwa die Hälfte der Güter wird dabei in den Frachtern, die andere                               wie die Wirtschaft zum Luftverkehrsstandort Frankfurt bekennt. Denn
Hälfte in den Passagiermaschinen befördert. Die Auftragslage der                                die mit Abstand größte Herausforderung wären neue hausgemachte
Airline spiegelte in den letzten Dekaden immer auch ein gutes                                   Hürden.                                                               \
Stück weit die Entwicklung der Weltkonjunktur wider, mit allem
Wohl und Wehe. Die Herausforderung, der sich Lufthansa Cargo
derzeit gegenübersieht, ist jedoch von anderer Natur. Sie wird nicht
                                                                                                                                                      AUTOR
einfach vorübergehen.                                                                                                                                 PETER GERBER
    Der Luftverkehr ist neben seiner Internationalität von einer außerge-                                                                             Vorstands-
                                                                                                                                                      vorsitzender,
wöhnlich hohen Wettbewerbsintensität geprägt. Da es für Güter weniger                                                                                 Lufthansa Cargo,
Differenzierungsmöglichkeiten im Service gibt als für Passagiere, gilt                                                                                Frankfurt
                                                                                                                                                      lufthansa.
das für Luftfracht nochmals im besonderen Maße. Vor allem Airlines                                                                                    cargo@dlh.de
von Golf und Bosporus haben in den vergangenen Jahren aggressiv in
das Wachstum ihrer Flotten investiert. Offenbar müssen sie dabei auf

16                                                                                                                                          IHK WirtschaftsForum 12.16|01.17
Deutsche Bank

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   Und den Betrieb am Laufen halten.

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FOTO: DEUTSCHE BAHN AG / WOLFGANG KLEE
Der kombinierte Verkehr bietet das größte Wachs-
tumspotenzial für den Schienengüterverkehr.

  SCHIENENGÜTERVERKEHR

  POSITIVE UMWELTBILANZ
  Die Deutsche-Bahn-Tochter DB Cargo ist mit einem Marktanteil von 23 Prozent die größte
  Güterbahn Europas. Mit rund 2,7 Millionen Ladeeinheiten auf der Schiene vermeidet das in Frankfurt
  ansässige Unternehmen pro Jahr allein im kombinierten Verkehr 1,2 Millionen Tonnen CO2.

  D
          er Schienengüterverkehr ist zentrales Element für ein nach-            Auch andere Trends eröffnen dem Schienengüterverkehr Chancen, da-
          haltiges und zukunftsfähiges Transportsystem. Die Europäische     runter die zunehmende Containerisierung. Die Bedeutung des Containers
          Kommission hat dies in ihrem Weißbuch Verkehr 2011 bekräftigt.    nimmt in maritimen wie auch bei kontinentalen Verkehren immer mehr
  Als umweltfreundlicher Verkehrsträger ist der Schienengüterverkehr        zu. Er ist das optimale Transportbehältnis, denn er ist transportierbar und
  das Mittel der Wahl, wenn es um nachhaltige Transportentscheidungen       kombinierbar mit allen möglichen Verkehrsmitteln. Nicht zuletzt deswegen
  geht. Darüber hinaus bildet die Schiene mit dem Transport wichtiger       soll der kombinierte Verkehr jedes Jahr um vier Prozent wachsen und bis
  Rohstoffe und Zwischenprodukte – wie Kohle, Stahl und Chemie – das        2030 einen Marktanteil von 35 Prozent erlangen.
  Rückgrat der europäischen Industrie. Sie sichert somit die Transport-          Der kombinierte Verkehr bietet den Kunden eine Lösung für komplexe
  versorgung einer hoch arbeitsteiligen Wirtschaft.                         und flexible Lieferketten. Große Gütermengen auf langen Strecken
      Gleichzeitig ist der Güterverkehrsmarkt im Wandel. Die fortschrei-    mit der umweltfreundlichen Eisenbahn zu fahren und andererseits
  tende europäische Integration, aber besonders die Globalisierung, haben   die Flexibilität der Straße bei der Verteilung auf regionaler Ebene:
  dazu geführt, dass Waren über immer längere Strecken transportiert        Das eröffnet auch Kunden ohne Gleisanschluss die Möglichkeit, die
  werden. Effiziente Verbindungen innerhalb Europas sowie nach Russland     Eisenbahn zu nutzen – und zwar europaweit. Genau dafür gibt es in
  und Asien dienen dem wachsenden kontinentalen und interkontinen-          ganz Europa ein umfassendes Terminalnetzwerk, das die Verbindung
  talen Güterhandel. Immer mehr Verlader entdecken in der Schiene eine      der Straße mit der Schiene schafft.
  wirtschaftliche und umweltfreundliche Transportalternative. Dabei wird         Der maritime kombinierte Verkehr umfasst den Transport von Con-
  sie entweder für die gesamte Transportstrecke genutzt oder auf einer      tainern zwischen den europäischen Seehäfen und Zielen im Hinterland
  Teilstrecke im Rahmen multimodaler Transportketten. Der Transport         (sogenannte Seehafenhinterlandverkehre). Die weltweite Vernetzung
  großer Mengen auf langen Strecken ist dabei eine besondere Stär-          in der Produktion sowie die internationalen Handelsbeziehungen sind
  ke der Güterbahnen. Rund die Hälfte des Schienengüterverkehrs in          dessen Hauptwachstumstreiber. Im kontinentalen kombinierten Verkehr
  Deutschland ist heute grenzüberschreitend. Bei DB Cargo, der größten      werden dagegen Lkw-Sattelauflieger, Wechselbrücken oder auch Con-
  europäischen Güterbahn mit Sitz in Frankfurt, sind es mittlerweile        tainer innerhalb Europas von der Straße auf die Schiene umgeschlagen.
  60 Prozent – Tendenz steigend.                                            Der Anstieg des kontinentalen kombinierten Verkehrs wird maßgeblich

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