Wirtschaft - Handelskammer Bremen
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Wirtschaft MAGAZIN DER HANDELSKAMMER IN BREMEN Klimaschutz und Energieeffizienz Bilanzziel: Null Bildungsmonitor 2010 Bremische Unternehmen bilden spitze aus EU-Richtlinie Neue Informationspflichten für Dienstleister Metropolregion Ernährungswirtschaft diskutiert Imageprobleme Kunsthalle Bremen Munch kommt StattReisen Neuartige Stadtführungen, spannende Thementouren 10/2010 04835 www.handelskammer-bremen.de
KAMMERSTANDPUNKT Investitionspolitik – jetzt die Basis für den Erfolg in der Zukunft schaffen! lug zu investieren – im Kern bedeutet dies, den Grund für eine K tragfähige Zukunft zu legen. Es heißt, Wachstum und nachhaltigen Erfolg zu generieren. In der Diskussion um die Zukunft der öffentlichen bremischen Investitionspolitik gerät dieser grund- legende Zusammenhang leider allzu häufig in den Hintergrund: Es scheint, als drehten sich Investitionen lediglich um teure Großprojekte, in denen große Summen mit wenig Effekt verschleudert würden. Das Gegenteil ist in aller Regel der Fall. Der bei weitem größte Teil der Investitionen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte hat in unserer Stadt für Wirtschaftswachstum und neue Arbeitsplätze gesorgt. Wo stünde Bremen heute, wenn nicht in Wachstumsträger wie die Airport City, den Technologiepark Universität, die Bremer Innenstadt, die Überseestadt und in weitere standortstärkende Vorhaben investiert worden wäre? Und weiter gefragt: Wo stünden unser Land und unsere Stadt in zehn Jahren, wo soll- ten Wachstum und Arbeitsplätze entstehen, wenn man jetzt die öffentlichen Investitionen erheblich zurückfahren würde? Bei aller Notwendigkeit von Einsparungen darf Bremen nicht den Fehler begehen, nur kurzfristig von Haushaltsplan zu Haushaltsplan zu denken. Gerade wir Unternehme- rinnen und Unternehmer sollten vordenken – so wie es unsere Handelskammer mit der Initiative „Perspektive Bremen 2020“ getan hat und weiterhin mit großem Engagement tun wird. Gerade jetzt, wo viele Bereiche der Wirtschaft einen neuen Aufschwung spüren, wo die Unternehmen wieder investieren, muss Bremen intensiv weiter daran arbeiten, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern. Den neuen Schwung können wir nur halten, wenn die öffentliche Seite gezielt die wirtschaftsbezogene Infrastruktur stärkt – konkret, greifbar und nachvollziehbar! Gewiss, mit dem „Masterplan Industrie“ hat der Senat ein klares Bekenntnis zur Bedeutung der Industrie für Wertschöpfung und Wachstum sowie als Grundpfeiler für den Arbeitsmarkt im Lande Bremen vorgelegt – eine Sicht, die wir begrüßen und unter- stützen. Der Masterplan weist auf die Bedeutung der industriellen Struktur in Bremen und ihre Verflechtung mit der Region hin. Doch wo es an die konkreten Projekte geht, bleibt der Masterplan zu unbestimmt. Bremen muss aber konkret werden. Die erforderlichen Investitionsprojekte müssen benannt und mit ausreichenden finanziellen Mitteln versehen werden, beispielsweise die industrielle Umstrukturierung des BWK-Geländes in Bremen-Nord, die Fortführung der Erschließung des Gewerbegebietes Hansalinie sowie der Bau des Offshore-Terminals als ein Leitprojekt in Bremerhaven. Darüber hinaus gilt es, unverzüglich auch die durch den Bund finanzierten Verbesserungen der Infrastruktur zu realisieren. Zu nennen sind hier insbesondere die Schließung des Autobahnringes durch die A 281 von der A1 bis zur A27 einschließlich Wesertunnel und die Anpassung von Außen- und Unterweser. Aus unseren Unternehmen wissen wir, dass wir in unserer Investitionstätigkeit nicht ungestraft nachlassen dürfen. Überall dort, wo wir in persönlichem oder beruflichem Umfeld Einfluss nehmen können, sollten wir daher deutlich machen, welche große Be- deutung eine weiterhin aktive Investitionspolitik für die Lebensfähigkeit unseres Stand- ortes hat. Lassen Sie uns gemeinsam hierfür kämpfen! Otto Lamotte (Präses) 10.2010 Wirtschaft in Bremen | 3
INHALT Wirtschaft MAGAZIN DER HANDELSKAMMER IN BREMEN Klimaschutz und Energieeffizienz Bilanzziel: Null Bildungsmonitor 2010 Bremische Unternehmen bilden spitze aus EU-Richtlinie Neue Informationspflichten für Dienstleister Metropolregion Ernährungswirtschaft diskutiert Imageprobleme Kunsthalle Bremen Munch kommt StattReisen Neuartige Stadtführungen, spannende Thementouren 10/2010 04835 www.handelskammer-bremen.de Klimaschutz und Bildungsmonitor Seite 36 Energieeffizienz Bremische Unternehmen bilden spitze aus In der neuen Vergleichsstudie des Institutes der Seite 10 Bilanzziel: Null Deutschen Wirtschaft für die Initiative Soziale Marktwirtschaft erringt Bremen in der beruflichen Foto nordwest2050/Klaus Meindl/iStockphoto Bildung Platz 1. Foto Frank Pusch RUBRIKEN TITELGESCHICHTE KAMMERSTANDPUNKT 10 » Bilanzziel: Null Klimaschutz und Energieeffizienz in 3 Präses Otto Lamotte: Investitionspolitik – jetzt die bremischen Unternehmen: Die Wirtschaft übernimmt Basis für den Erfolg in der Zukunft schaffen! Verantwortung: Viele Unternehmen sind dabei, den CO2- Ausstoß zu senken. BREMENKOMPAKT 6 Land&Leute, Nachrichten KAMMERREPORT 17 Premiere Europafrühstück der IHK Nord 18 Handelskammer Plenarsitzung vom 6. September INFOTHEK 20 Nachrufe Wolfgang Hinrichs, Friedrich Wilhelm Bracht 16 Veranstaltungen der Handelskammer 21 Service Können wir helfen? (7): Rechtsfragen 17 Firmenjubiläen 52 WIRTSCHAFTSTERMINE STANDORTBREMEN 22 Bremen-Nord Unternehmerforum gegründet, BÖRSEN Spatenstich im Science Park 56 Existenzgründungen, Kooperationen 24 Carl Bölken Söhne Die Jubiläums-Gemeinschaft 57 Recycling 26 Mulde & Rosenkranz Gravuren seit 100 Jahren 28 Firmennews NordCap, KAEFER, Lampe & Schwartze 29 Standortprofil Neues Ranking 50 Anzeigenregister 30 Nachrichten Tag des Denkmals, Musikfest, Pakistanhilfe 55 Impressum METROPOLREGION WAGENUNWINNEN 32 » CEMBO-Forum Ernährungswirtschaft diskutiert 58 » Kunsthalle Bremen: Munch kommt Imageprobleme 34 Veranstaltungen Tagungen im Nordwesten 35 Gesundheitswirtschaft Gesundheitstourismus, Beilagenhinweis Diese Ausgabe der Wirtschaft in Bremen enthält das Organigram i2b-meetup: Hoffnungsträger Telemedizin der Handelskammer Bremen sowie Beilagen der Jade Hochschule, Wilhelmshaven, der Ge.on Team GmbH, Bremen, und der Bremer Energie-Konsens GmbH. » Das sind unsere Titelthemen. 4 | Wirtschaft in Bremen 10.2010
Kunsthalle Bremen Seite 58 StattReisen Seite 44 Munch kommt Die Kunsthalle öffnet voraus- Freiluftübungen mit Fräulein Annie Der Verein StattReisen Bremen sichtlich im Juni 2011 wieder ihre Türen und widmet betreibt ein außergewöhnliches Standortmarketing. Er bietet neuartige Stadt- kurz darauf Edvard Munch eine große Sonderaus- führungen und spannende Thementouren an. Die Gäste sind begeistert. stellung. Einen Ausblick darauf gab es im Schütting. Foto StattReisen Foto Jörg Sarbach Anzeige ZUKUNFTBILDUNG 36 » Bildungsmonitor 2010 Bremische Unternehmen bilden spitze aus 38 Schulabschluss Hermann-Böse-Gymnasium will Interna- tional Baccalaureate Diploma vergeben 39 Nachrichten swb-Initiative, neuer Zertifikatslehrgang WIRTSCHAFTGLOBAL 40 Internationaler Dialog Mexiko 40 Nachrichten Stulz-Planaqua in Gaza, Förderprogramme, OHB in China 42 Egerland Car Terminal Die Auto-Könner NEUECHANCEN 44 » StattReisen Bremen Freiluftübungen mit Fräulein Annie 45 Ausstellung Stille Stars – extreme Materialien 46 Fördervereine (3) Förderverein für Mittelstandsforschung 46 Selbstständigkeit 13. Infobörse für Frauen, Gründerwett- bewerb, Molan wird Trecolan SERVICE&PRAXIS 48 » Richtlinie Neue Informationspflichten für (fast) alle Dienstleister 49 Tagungen Steel in Transit, Arbeitsschutz 50 Umwelt & Energie 51 Online-Handel Leihhaus Internet 54 Nachfolge Wettbewerb Stabwechsel, Finanzierung, Unternehmerkinder 10.2010 Wirtschaft in Bremen | 5
BREMENKOMPAKT Heraeus eröffnete die s Bremer Unternehmertage Mit der Kaminabendrede im Haus Schütting wurden Ende September die diesjährigen Bremer Unternehmertage eröffnet. Festredner war der Aufsichts- ratsvorsitzende der Heraeus Holding (Hanau), Dr. Jürgen Heraeus (im Bild). Er steht als ausgezeichneter Top Arbeit- geber 2009 und Familienunternehmer 2007 wie kaum ein anderer für eine fa- milienfreundliche Personalpolitik. Das Unternehmen hat über Unternehmer- generationen hinweg eine sehr unge- wöhnliche Innovationskompetenz un- ter Beweis gestellt. Darüber hinaus ist Heraeus als Vorstandsvorsitzender des Deutschen Komitees für Unicef und der Kathinka-Platzhoff-Stiftung tätig. Das Thema der 6. Unternehmertage im Ho- tel Munte hieß „Personal als Kernres- source des Mittelstands – Herausforde- rungen, Lösungen, Benchmarks“. n Top-Ergebnis der tung der Verkaufsflächen zuständig und Abflugzeiten, Details zu Autover- Bürgerpark-Tombola sein, heißt es in einer Mitteilung. LNC mietungen, Anfahrtskarten sowie Infor- Die Bürgerpark-Tombola hat in diesem will sich auf die Erweiterung des Ein- mationen zu den Parkmöglichkeiten Frühjahr trotz widriger Wetterbedin- kaufszentrums konzentrieren, die vor- abrufbar. Ebenso zeigt die Anwendung gungen einen Reingewinn von insge- aussichtlich in den kommenden ein bis aktuelle Nachrichten des Flughafens. samt 371.000 Euro erwirtschaftet. Das zwei Jahren beginnen wird. LNC-Chef Konzeption und grafische Kreation ist nach Angaben des Veranstalters das Ken McCullagh hofft, gemeinsam mit sowie die Schnittstellenerstellung zum zweitbeste Ergebnis der vergangenen dem Einzelhandelsspezialisten Resolu- TYPO3-Content-Management-System zehn Jahre. Die symbolische Scheck- tion den Ausbau der Waterfront als des Flughafens Bremen lagen in der übergabe fand im Rathaus statt. In die- Shopping- und Freizeitziel beschleuni- Hand von Interwall, die anschließende sem Jahr profitieren neben dem Bürger- gen zu können. technische Entwicklung der Applika- parkverein auch der Achterdiekpark Die Waterfront verfügt über eine tion übernahm die mobile solution e. V., der Förderverein Knoops Park und Verkaufsfläche von rund 44.000 Qua- group; beide sind Töchter der Bremer der Verein der Freunde des Rhododen- dratmetern auf einer Gesamtfläche von Neustra- Gruppe. n dronparks von den Erlösen. Die nächste 100.000 Quadratmetern. Zu den Mie- Tombola findet vom 2. Februar bis zum tern gehören H&M, C&A, Primark, Es- Mehr Übernachtungen 8. Mai 2011 statt. n prit, New Yorker und Hilfiger. Die Wa- in Bremen terfront ist bereits die dritte große In- Die Zahl der Übernachtungen in Bre- Neuer Investor vestition von Resolution in diesem Jahr mer Hotels ist erneut gestiegen. Von Ja- bei der Waterfront in Europa. Der Fonds verfügt über mehr nuar bis Juni 2010 verzeichneten die Der britische Immobilieninvestor Reso- als eine Milliarde Euro, wovon derzeit Beherbergungsbetriebe im Land Bre- lution Property steigt beim Bremer 40 Prozent angelegt sind. n men laut Angaben des Statistischen Shopping-Center Waterfront ein und Landesamtes 814.610 Übernachtun- übernimmt für 65 Millionen Euro die iPhone-App für den gen. Das ist ein Anstieg von 7,2 Prozent Hälfte der Anteile. Die zweite Hälfte City Airport Bremen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In verbleibt beim Betreiber LNC Property, Seit kurzem ist im Apple-Appstore eine der Stadt Bremen waren es 655.976 der das Center 2008 eröffnet hat. Re- Service-Applikation des City Airports Übernachtungen (+ 4,9 Prozent). Mehr solution wird künftig für die Vermie- Bremen verfügbar. Mit einer Fingerbe- wurden noch nie in einem ersten Halb- wegung am Touchscreen des iPhones jahr verzeichnet. Ein Viertel der Gäste oder des iPod touchs sind aktuelle An- kommt aus dem Ausland. 6 | Wirtschaft in Bremen 10.2010
Musicalveranstaltungen, Kongresse und Sportveranstaltungen, aber auch die neuen Fluverbindungen brachten viele Gäste in die Stadt. Zudem spielt der insgesamt wachsende Städtereisen- markt eine wichtige Rolle. So lagen bei- spielsweise die Übernachtungszahlen im Mai 2010 nur 1,6 Prozent unter denen des Mai 2009, als der Kirchen- tag stattfand. Auch neue Hotels haben laut Wirtschaftssenator Martin Günth- ner und Bremer Touristik-Zentrale einen Anteil an dieser Erfolgsgeschichte. n Flughafen kooperiert mit Kompetenzzentrum Fotos Frank Pusch, KAS Mit dem City Airport Bremen hat das Kompetenzzentrum Logistik Bremen (KLB) einen weiteren Kooperations- partner gewonnen. Der Kreis der Part- ner erhöht sich damit auf sieben. Im- mer mehr Branchenvertreter suchten s Bremen feierte den eine verbindliche Kooperation mit dem Weser-Kurier im Goethe-Theater Kompetenzzentrum, sagte ihr Leiter, In Bremen ist der Deutsche Lokaljournalisten- Jörg Hennerkes. Neben dem City Air- preis 2009 der Konrad-Adenauer-Stiftung verlie- port Bremen kooperieren das Bremer hen worden. Erster Preisträger ist der Weser- Kurier. Vor 700 Zuhörern im Theater am Goethe- Paletten-Kontor, Hellmann Worldwide platz unterstrich Festredner Professor Norbert Logistics, die Stute Verkehrs-GmbH, Ro- Lammert (im Bild) die Bedeutung der Tageszei- bert C. Spies, der Verein Bremer Spedi- tung. Sie sei nicht nur für das Funktionieren unserer Demokratie unverzichtbar, sondern sie teure und Willenbrock Fördertechnik schärfe auch individuelles Urteilsvermögen. mit dem KLB. „Das Kompetenznetzwerk Selbst wenn es genügend Auguren gebe, die das mit Partnern aus Unternehmen, wissen- baldige Ableben des Gedruckten prophezeiten, so erscheine ihm diese Nachricht insbesondere schaftlichen und Aus- und Weiterbil- im „Zeitungsland Deutschland“ als „voreilig“. dungseinrichtungen, Verbänden und Politik ist weiter verdichtet worden“, so Trotzdem beunruhige ihn die immer größer werdende Gruppe der Nicht-Zeitungsleser, von Hennerkes. n denen die meisten 25 Jahre und jünger seien, so Lammert. Diese nutze eher das Internet. Das Bremer Designpreis 2010 Netz könne aber keine wirkliche Alternative zur Zeitung sein, da es „eher Auskünfte und interes- erstmals ausgeschrieben sengeleitete Information“ anbiete. „Das Internet Erstmalig vergeben die WFB Wirt- ist eher lexikalisch denn analytisch“, sagte schaftsförderung Bremen und die GFP Lammert. Dies sei ein prinzipieller Unterschied. – Gesellschaft für Produktgestaltung in Insgesamt 560 Interessenten – ein neuer diesem Jahr den Bremer Designpreis. Er Rekord in der 30-jährigen Geschichte des Wett- ist mit 20.000 Euro dotiert und soll bewerbes – hatten sich in diesem Jahr um den Preis beworben. Für den Vorsitzenden der Kon- künftig jährlich verliehen werden, um rad-Adenauer-Stiftung, Dr. Hans-Gert Pöttering, bemerkenswerte Kooperation zwischen Beleg dafür, dass „die Auszeichnung zu den Unternehmen und Kreativen auszu- begehrtesten im deutschen Journalismus zählt.“ Die Stiftung werde dem „Graswurzeljournalis- zeichnen. Zunächst geht es um die Ka- mus“ weiter die ihm gebührende Anerkennung tegorie Einzelhandel. Hauptsponsor da- schenken. für ist die Werner Steenken Gruppe, Münster. Der Kaufmann Werner Steen- ken hat den Weserpark gegründet. Die Bewerbungsfrist für den Designpreis endet am 31. Oktober. n www.wfb-bremen.de 10.2010 Wirtschaft in Bremen | 7
BREMENKOMPAKT „Wearable Computing“ s goes China Deutsch-chinesische Kooperation: Das Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universi- tät Bremen hat die Plattform WearCom mit ins Leben gerufen. Sie soll die wis- senschaftliche und industrielle Koope- ration zwischen Deutschland und Chi- na beim Wearable Computing fördern. und der Untersuchung von Gewebepro- Hierbei geht es um am Körper tragbare ben inzwischen im Wesentlichen auf oder in die Kleidung integrierte mobile mehreren bildgebenden Verfahren. Für IT-Lösungen, die Menschen in Bewe- die bildbasierte Befundung von Brust- gung, etwa in der Flugzeugwartung, di- krebserkrankungen wurden in der jün- rekten Zugriff auf alle für ihre Arbeit geren Vergangenheit einige bedeuten- wichtigen Informationen ermöglichen. de technologische Innovationen auf In Chengdu trafen sich jetzt die deut- den Markt gebracht. Die MeVis Medi- schen und chinesischen Top-Forscher cal Solutions AG ist hier weltweit füh- auf diesem Gebiet zum ersten Aus- rend. Das Unternehmen entwickelt tausch. Vom TZI waren die Professoren nicht nur Software-Applikationen, son- Otthein Herzog und Michael Lawo mit dern ist auch ein gesuchter Weiterbild- von der Partie, die das bislang bedeu- ner. Ende August trafen sich 64 Fach- s Werbeoscar für die tendste europäische Forschungsprojekt ärzte aus elf Ländern in Bremen, um an Kreativen von Urbanscreen mit großen Industriepartnern zum The- dem Symposium mit Professor László Das Bremer Kreativunternehmen Ur- ma „wearIT@work“ zwischen 2004 und Tabár über die effiziente Früherken- banscreen hat den Silbernen Löwen des 2009 von Bremen aus koordiniert nung und Diagnose von Brustkrebs an- Cannes Lions International Advertising haben. In den Anwendungsszenarien hand der multimodalen Befundung Festivals gewonnen. Der Preis wurde in Wartung, Produktion, Gesundheitsver- teilzunehmen. n Hamburg überreicht. „Das ist wirklich sorgung und Katastrophenschutz sind der Wahnsinn, dass wir uns als winzige funktionierende Prototypen entwickelt Kreativkombo aus Bremen gegen die worden. Jetzt steht die Technologie an Web 2.0 internationalen Riesenunternehmen der der Schwelle zur Serienfertigung, heißt und die Folgen Werbewirtschaft durchgesetzt haben“, es in einer Mitteilung. n Der Medienwandel durch die Digitali- sagte Thorsten Bauer, Mitbegründer www.wearcom.org, www.tzi.de sierung und die Folgen für Kultur und der Agentur. Die Auszeichnung – sie Gesellschaft stehen im Fokus des For- gilt als Oscar der Werbebranche – erhal- schungsprogrammes „Mediatisierte Wel- ten Bauer und seine Kollegen für ihr Internationales ten: Kommunikation im medialen und Projekt 555 KUBIK (im Bild), eine Pro- Symposium bei MeVis gesellschaftlichen Wandel“ der Deut- jektionsarbeit an der Fassade der Ham- Klinische Studien weisen auf erheblich schen Forschungsgemeinschaft (DFG). burger Kunsthalle. Das Besondere an verbesserte Heilungschancen von Brust- Beteiligt sind auch zwei Institute der dieser Auszeichnung sei nicht nur der krebs bei rechtzeitiger Diagnose und Universität Bremen mit Teilprojekten „David gegen Goliath“-Aspekt, sondern Therapie hin. Die Größe des Tumors ist im Gesamtumfang von mehr als auch die Tatsache, dass es sich bei 555 für den Therapieerfolg ein entscheiden- 450.000 Euro. Erforscht wird die Verän- KUBIK um eine künstlerische Produk- der Faktor – die rechtzeitige Diagnose derung des Gemeinschaftslebens von tion und nicht um Werbung im klassi- einer noch kleinen krankhaften Verän- jungen Erwachsenen mit der Verbrei- schen Sinne handele. Urbanscreen in- derung ist jedoch problematisch, da tung von Web 2.0 bzw. Handy und der szeniere urbane Oberflächen mit Groß- Mammakarzinome im frühen Stadium Wandel der Kommunikation mit digita- bildprojektionen, „die mit künstlerischem oft keine wahrnehmbaren Symptome len Medien in der Schule. Federführend Anspruch, architektonischem Blick und erzeugen. Auch im fortgeschrittenen sind hier Professor Andreas Hepp vom konsequent professioneller Abwicklung Stadium treten nicht zwangsläufig Be- Institut für Medien, Kommunikation Eindrücke der besonderen Art erzeu- gleiterscheinungen auf. Hat ein Mam- und Information sowie Professor An- gen“, so das Unternehmen. n makarzinom bereits eine tastbare Grö- dreas Breiter vom Institut für Informa- ße erreicht, nimmt die Chance auf The- tionsmanagement Bremen. n rapieerfolg ab. Die Diagnostik basiert neben der klinischen Untersuchung 8 | Wirtschaft in Bremen 10.2010
Veracus: Neue Firma im nwk/nwu-Portfolio Die nwu nordwest Unternehmensbetei- ligungsgesellschaft der Sparkasse Bre- men mbH ist eine neue Beteiligung ein- gegangen. Einer Mitteilung zufolge hat sie Wagniskapital in das Bremerhave- ner Unternehmen Veracus gesteckt. Ve- racus hat aus Colostrum (Biestmilch) ein funktionales Nahrungsmittel und (oben) Neue Gesichter der Vielfalt Markenprodukt entwickelt. Colostrum s Jacobs University auf dem Jacobs-Campus (v.l.): Joe ist die reichhaltige Erstmilch, die ein startet ihr zehntes Jahr McInnes 8 (USA), Mari Sugimoto Kalb gleich nach der Geburt erhält, um Am 1. September hat die Jacobs Univer- (Japan) und Anne Valtink (Bremen); das nichtvorhandene Immunsystem (unten) das neue „Sports and Con- sity Bremen mit 630 Bachelor-Studie- aufzubauen und das Wachstum zu stär- vention Center“ auf dem Campus renden und 580 Studenten in Graduier- ken. Milchkühe geben laut Angaben in tenprogrammen ihr zehntes akademi- den ersten 24 Stunden im Schnitt 20 sches Jahr gestartet. Der Campus sei tonisch anspruchsvollen „Sports and bis 25 Liter Colostrum ab, ein Kalb mit insgesamt 1.210 jungen Menschen Convention Center“ umbauen. Der Ent- trinkt davon maximal drei Liter. Der aus 104 Nationen so international wie wurf für das Multifunktionsgebäude große Rest werde zumeist entsorgt oder nie zuvor, teilte die Uni mit. Besonders mit ca. 4.500 Quadratmetern an Brut- als Tierfutter verfüttert, sagt Dr. Wil- beliebt bei den 215 Studienanfängern to-Grundfläche, das sowohl als Sport- fried Tiegs, Tierarzt und Geschäftsfüh- sei der neue Bachelor-Studiengang zentrum als auch für Veranstaltungen rer von Veracus. Eine Vielzahl von Stu- „Global Economics and Management“. mit bis zu 1.500 Gästen genutzt wer- dien belege heute die positive Wirkung Er unterscheidet sich von einem klassi- den kann, stammt von dem internatio- von Colostrum auf die allgemeine Fit- schen BWL-oder VWL-Studium, indem nal renommierten Schweizer Architek- ness und Stärkung des Immunsystems Betriebs- und Volkswirtschaft mit sozia- ten Max Dudler. Die Fertigstellung des bei Menschen und Tieren. „Wir finden len, politischen, historischen und tech- Baus ist für Mitte 2011 geplant. n das sehr spannend“, sagen die beiden nisch-naturwissenschaftlichen Inhalten nwk-Geschäftsführer Ralf Paslack und kombiniert und so auch Themen wie Ralf Kubitz. nwu und ihre Schwesterge- Fotos Urbanscreen, TZI, Jacobs University Nachhaltigkeit oder ethische Probleme sellschaft, die nwk nordwest Kapitalbe- wirtschaftlichen Handelns ausgeleuch- teiligungsgesellschaft, sind an 14 inno- tet werden. vativen Unternehmen beteiligt. n Um den wachsenden Studentenzah- len und der zunehmenden Bedeutung des Hochschulsports auf dem Campus gerecht zu werden, wird die Jacobs Uni- versity ihre bestehenden Sportanlagen zu einem hochmodernen und architek- 10.2010 Wirtschaft in Bremen | 9
TITELGESCHICHTE BILANZZIEL: N T atort Kläranlage Seehausen: Sie ist mit 25 Mil- Treibhausgasemissionen zu treffen. Dass dies letztlich noch lionen Kilowattstunden einer der größten Strom- nicht gelungen ist, sollte nach Einschätzung des DIHK und verbraucher in Bremen und pustet jährlich der Handelskammer die nationalen und regionalen Akteure knapp 7.000 Tonnen CO2 in die Luft. Hier wird aber nicht entmutigen, ihren möglichen Beitrag zu leisten – gerade eine Zwei-Megawatt-Windenergieanlage dies umso mehr, als der Ersatz fossiler Brennstoffe und die gebaut. Ende des Jahres soll sie ans Netz gehen. Dann wird kontinuierliche Steigerung der Energieeffizienz in der Wirt- die Kläranlage ihren Gesamtenergiebedarf mittels Windener- schaft nicht nur aus Klimaschutzgründen, sondern auch we- gie und Verstromung des Klärgases Biogas zu 70 Prozent gen absehbarer Erdölknappheit und entsprechender Preis- selbst produzieren. Der Betreiber hanseWasser ist damit sei- entwicklung ein Gebot der ökonomischen Vernunft ist. nem höchst ehrgeizigen Ziel ein großes Stück näher gerückt: Bis 2015 will das private Abwasserunternehmen gänzlich kli- Die politischen Vorgaben (die 20-20-20- maneutral werden, das heißt: den jährlichen Ausstoß an CO2- Formel) und der globale Kontext Emissionen von derzeit 15.600 Tonnen auf null senken. Dann soll auch der Energiebedarf in Seehausen zu 100 Prozent aus Die politischen Vorgaben sind gemacht. Die EU-Kommission Eigenproduktion gedeckt sein. hat sie in die sogenannte „20-20-20-Formel“ gefasst: Bis zum „Mit diesem Klimaziel übernimmt hanseWasser eine Vor- Jahr 2020 sollen in der EU die Treibhausgasemissionen um bildfunktion“, sagt Jörg Broll-Bickhardt, der technische Ge- 20 Prozent sinken, die Energieeffizienz um 20 Prozent gestei- schäftsführer von hanseWasser. Das Thema Klimaschutz hat gert und der Energiebedarf der EU zu einem Fünftel aus er- erheblich an Gewicht gewonnen, immer mehr Unternehmen neuerbaren Energien gedeckt werden. In Deutschland wurde sehen darin eine attraktive Handlungsoption. Aus der politi- die Umsetzung der „20-20-20-Formel“ im Koalitionsvertrag schen Diskussion ist es ohnehin nicht mehr wegzudenken. Zu- der Bundesregierung verankert und durch ein Reduktionsziel letzt wurde auf der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 von 40 Prozent bis 2020 gegenüber dem Jahr 1990 auch versucht, internationale Vereinbarungen zur Reduktion von noch verschärft. 10 | Wirtschaft in Bremen 10.2010
Klimaschutz und Energieeffizienz in bremischen ULL Unternehmen: Die Wirtschaft übernimmt Verantwortung: Viele Unternehmen sind dabei, den CO2-Ausstoß zu senken . Von CHRISTINE BACKHAUS (Text) Klimaschutz muss aber, so der DIHK, im globalen Kontext Vor allem aber gehört die Aufmerksamkeit dem Klima- gesehen werden. In seinen aktuellen wirtschaftspolitischen schutz, das heißt Energieeffizienzmaßnahmen und der Nut- Positionen „Stark für den Aufschwung: Wegweiser für Wachs- zung von Energiereserven in Abfall- und Reststoffen aus Pro- tum und Wohlstand“ heißt es dazu: „Die Eindämmung von duktion und Haushalten. Bremische Industrieunternehmen Treibhausgas-Emissionen ist eine globale Herausforderung. haben sich bereits frühzeitig mit Klimaschutz und Energieef- Selbst wenn ein weltweit gültiges Abkommen erreicht wird, fizienz befasst und beispielgebende Projekte umgesetzt, die rechnet die Wissenschaft dennoch mit einem spürbaren Kli- nicht nur CO2 einsparen, sondern zusätzlich (Energie-) Kosten mawandel. Daher müssen auch die Schwerpunkte einer An- senken. Die ansässige Energie- und Entsorgungswirtschaft passungsstrategie für Deutschland gemeinsam mit der Wirt- leistet zum Beispiel durch Recycling und Fernwärmeangebo- schaft rasch festgelegt werden.“ Eine der Forderungen des te einen wichtigen Beitrag. hanseWasser zeigt, wie mit intel- DIHK: In ein weltweites Klimaabkommen müssen alle großen ligenten Steuerungen, gezielten Investitionen und moderns- Emittenten einbezogen werden. Weiterhin müsse der Emis- ter Technik ein Unternehmen zum Energiesparer und innova- sionshandel EU-weit wirtschaftsverträglich umgesetzt wer- tiven Energieproduzenten wird. den, internationale Klimaschutzprojekte müssten ebenso ver- einfacht werden wie der klimapolitische Instrumentenmix in Beispielhafte Beiträge: Deutschland und der EU. Klimaschutz dürfe nicht zu einem ein Stahlwerk und eine Reederei Wettbewerbsnachteil für die deutsche Wirtschaft werden. Das Beispiel Windenergie zeigt, dass Klimaschutz Arbeits- Ein großer Klimabeitrag steckt auch in einem Vorhaben von plätze schaffen kann. Norddeutschland nimmt hier eine Vor- ArcelorMittal in Bremen. Das Stahlwerk will künftig Konver- reiterrolle ein. Diese Branche ist zu einem dynamischen tergas nutzen. Die Wirtschaftskrise hat die umfangreichen Wachstumsmotor der Region geworden. Noch gelöst werden Baumaßnahmen einschließlich eines neuen Rohrleitungsnet- müssen aber einige Probleme wie beispielsweise die Energie- zes und eines neuen Gasometers zwar zunächst etwas verzö- speicherung; auch der Netzbau ist ein großes Thema. gert, doch bis zum Frühjahr 2011 soll das Projekt abgeschlos- 10.2010 Wirtschaft in Bremen | 11
TITELGESCHICHTE sen sein. Bisher wurde Konvertergas im Walzwerk abgefa- CO2. In diesem Jahr kam beispielsweise die Friedrich Schmidt ckelt, künftig soll es das Erdgas an den Hubbalkenöfen erset- Bedachungs GmbH hinzu, 2009 waren es das Biotechnolo- zen. Weniger Erdgaseinsatz führt dazu, dass die CO2-Emis- gieunternehmen Bock Bioscience GmbH und das Beratungs- sionen verringert werden – und zwar um 136.000 Tonnen pro unternehmen b.r.m.. Jahr. Sollte das Konvertergas nicht vollständig an den Hub- Als eines der ersten Unternehmen dieser Reihe überhaupt balkenöfen verwendet werden können, kann es ins Gichtgas- wurde 2008 die Saturn Petfood GmbH, ein führender Tier- netz eingespeist und damit dem Hochofenbetrieb bzw. dem nahrungsproduzent, geehrt. Der Handelsmarkenhersteller Kraftwerk Mittelsbüren zur Verfügung gestellt werden. Die für Heimtiernahrung ist als erster Betrieb seiner Branche Nutzung des Konvertergases senkt zusätzlich die Staub- und nach dem International Food Standard (IFS) – er gilt für Pro- Stickoxyd-Emissionen beträchtlich. zesse bei Human-Lebensmitteln – und DIN EN ISO 9001 in Was Dienstleister und Industrie können, kann auch die Kombination mit der DIN EN ISO 14001 zertifiziert worden. Schifffahrt. Die Klimabetrachtung ist auch in ihren Fokus ge- Damit zeigt das Unternehmen beispielhaft, wie sich Stan- rückt. So hat die Reederei Hanseatic Lloyd, deren deutsche dards für ein modernes Qualitäts- und Umweltmanagement Gesellschaften zurzeit 24 Containerschiffe laufen haben, ge- in der Tierfutterindustrie erfüllen lassen. Wichtig ist Saturn rade ihr Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 zertifi- Petfood dabei die Zusammenarbeit mit externen Fachinstitu- zieren lassen. Damit wurden die zahlreichen Einzelaktivitä- ten, die durch regelmäßige Analysen und Prüfungen der Pro- ten im Bereich des Umweltschutzes an Bord und an Land in dukte und Produktionsprozesse die Einhaltung von futtermit- ein Gesamtsystem integriert. „Der Umweltaspekt gewinnt an telrechtlichen Verordnungen sowie Umweltschutzauflagen Wichtigkeit“, sagt Carsten Lehfeld, Umweltbeauftragter der sicherstellen. Unabhängige Gremien wie Stiftung Warentest Reederei. Ein wesentliches Qualitätsziel ist das „Null-Ver- und Öko-Test haben Saturn Petfood wiederholt für seine schmutzungsprinzip“. hohe und umweltgerechte Produktqualität gelobt. Wenn auch der „ökologische Fußabdruck“ gering ist (die Teil der initiative umwelt unternehmen ist auch eine Um- Schifffahrt ist nur für 2,7 Prozent der globalen CO2-Emissio- weltpartnerschaft (partnerschaft umwelt unternehmen). nen verantwortlich, obwohl der internationale Seeverkehr 90 Dem Netzwerk zwischen Wirtschaftsunternehmen des Lan- Prozent des Welthandels bewältigt) und der Verkehrsträger des Bremen und öffentlicher Verwaltung, das auf einer frei- Schiff das energieeffizienteste Verkehrsmittel ist, unter- willigen Vereinbarung aller Beteiligten basiert, gehören mitt- nimmt die maritime Wirtschaft viele Anstrengungen vom lerweile 110 Unternehmen aus allen Sektoren an – von der Bau über den Betrieb bis zum Recycling von Schiffen, um die Actega DS Deutschland GmbH bis zur ZF Lenksysteme Umwelt zu entlasten. So hat sich beispielsweise das „slow nacam GmbH –, beim Start 2003 waren es erst 20. Mit dabei steaming“, als kurzfristige Maßnahme zur Kapazitätsanpas- sind 38 Industriebetriebe, 23 Handwerker, 46 Dienstleister sung in der Weltwirtschaftskrise gedacht, offenbar als Dau- und drei Händler. Um Mitglied zu werden, müssen sie min erlösung etabliert: „Langsam fahren ist vernünftiger“, formu- destens eines von 13 möglichen Umweltkriterien erfüllen, sei liert es die Bordzeitung von Hanseatic Lloyd. So wird der es nun eine Zertifizierung, Ressourcenschonung, Abfallredu- Brennstoffverbrauch reduziert, was wiederum die Kosten zierung oder umweltfreundliche Mobilität. senkt. Auch an Land hat Hansesatic Lloyd den CO2-Ver- brauch im Blick: So wird beispielsweise „Grünstrom“ bezogen Plietsche Unternehmen: Klimaschutzagentur (der Lieferant lässt Strom in europäischen Wasserkraftwerken energiekonsens belohnt Energieeffizienz erzeugen) oder der Geschäftsbericht auf umweltzertifizier- tem Papier gedruckt. „Das Bewusstsein im Unternehmen hat Wie wertvoll Energiesparen ist, darauf verweist seit Jahren sich schon geändert“, sagt Carsten Lehfeld. mit großem Einsatz die gemeinnützige Klimaschutzagentur energiekonsens. „Zum einen können damit die Kosten im ei- genen Unternehmen gesenkt und zum anderen kann der Kli- Umweltpartnerschaft und Klimaschutz- maschutz vorangetrieben werden“, heißt es dort. Die Klima- betriebe: Das Dutzend ist bald voll schutzagentur ist eine Public-Private-Partnership, ihre Gesell- Diesen Bewusstseinswandel illustriert auch die initiative um- schafter sind die swb AG, die EWE AG, die Deutsche Essent welt unternehmen des Umweltressorts, die von der RKW Bre- GmbH sowie die Stadt Bremen.„Die Erfahrung zeigt jedoch, men GmbH koordiniert wird. Um aktives Klimaschutzengage- dass die Möglichkeiten energieeffizienten Handelns regel- ment vor Ort weiter anzuspornen, zeichnet sie konkrete Kli- mäßig ungenutzt bleiben. Nur wer seinen Betrieb genau maschutzaktivitäten von Unternehmen mit dem Signet „Kli- kennt, der kann auch an der Verbrauchsschraube drehen“. maschutzbetrieb CO2-20“ aus. Unternehmen, die ihre CO2- Unerlässlich dafür sei es, die relevanten Energieverbraucher Emissionen am Standort im Land Bremen innerhalb von fünf zu identifizieren: „Damit können Einsparpotenziale von Jahren um mehr als 20 Prozent reduziert haben, können die durchschnittlich 20 Prozent aufgedeckt werden.“ Die Ener- Auszeichnung erwerben. Elf Firmen sind es bisher mit zwölf gieanalysen der Agentur werden mit bis zu 80 Prozent von Standorten im Land Bremen, macht 9.000 Tonnen weniger der KfW-Bankengruppe gefördert. 12 | Wirtschaft in Bremen 10.2010
Unternehmen, die eine solche Energieanalyse durchge- führt und erste energieeffiziente Maßnahmen umgesetzt haben, werden als „plietsches Unternehmen“ ausgezeichnet, damit sie zur Nachahmung anregen. Fast ein Dutzend sind es bisher. Einige seien genannt. Asco Sturm Druck zum Bei- spiel: Mit einem Maßnahmenbündel (u.a.: energieeffiziente TL5-Röhren ersetzen die alten Neonröhren, der Serverraum wird weniger gekühlt) spart das Unternehmen insgesamt 8.000 Euro und 32 Tonnen CO2 im Jahr. Oder Norbert Lange- Kroning: Seine Firma, die Kroning Industrie- und Landtech- nik, heizt jetzt mit einer CO2-neutralen Holzhackschnitzelan- lage und spart so nicht nur 64 Tonnen CO2, sondern auch 15.000 Euro im Jahr. Auch photo dose und das Ringhotel Munte haben mit Hilfe von energiekonsens ihre Energieaus- gaben überprüfen lassen und Sparprogramme umgesetzt. Ebenso The Imaging Source Europe, einer der führenden Her- steller für industrielle Kameras mit Sitz in Bremen-Findorff: Hier wurde das 268 Quadratmeter große Flachdach des Ver- waltungs- und Entwicklungsgebäudes vollständig gedämmt. Allein dadurch spart das Unternehmen rund 900 Euro Brenn- stoffkosten und rund vier Tonnen CO2 pro Jahr. Zudem wur- den fünf Lichtkuppeln mit einer Fläche von rund 20 Quadrat- metern mit einer speziellen Sonnenschutz-Folie beklebt, die den Wärmeeintrag reduzieren soll. So gibt es denn viele Tatorte in Bremen, die – mögen sie auch nicht so wie die Kläranlage Seehausen in die Energie- autarkie streben – überall Zeichen setzen, kleine und große, leichte bis tonnenschwere. Mit dem Bilanzziel „null“ liebäu- geln viele Unternehmen, in der Umweltbilanz wohlgemerkt. Und schreiben so richtig schwarze Zahlen. n Information Handelskammer Bremen, Sarah Gräber, Telefon 0421 3637-417, graeber@handelskammer-bremen.de Programme Es wird viel gefördert Für Klimaschutz und Energieeffizienzfragen stehen bremi- schen Unternehmen viele Partner hilfreich zur Seite: die Kli- maschutzagentur energiekonsens, die Handelskammer na- türlich, die initiative umwelt unternehmen und auch die WFB Wirtschaftsförderung Bremen. Es gibt im Übrigen eine Viel- zahl an Förderprogrammen – des Landes Bremen, des Bun- des und der EU. Einen Überblick gibt es auf der Internetsei- te www.umwelt-unternehmen.bremen.de. So unterstützt et- wa das Bundesministerium für Bildung und Forschung in einem neuen Programm Verbundprojekte von Wissenschaft und Wirtschaft, gemeinsam innovative Technologien und Verfahren zu entwickeln und zu erproben, die sich mit chemi- schen Prozessen und der stofflichen Nutzung von CO2 be- schäftigen. Energieeffiziente Tatorte: Kläranlage Seehausen, Container- Detaillierte Informationen dazu gibt es im Internet (www.bmbf.de/ frachter von Hanseatic Lloyd, Stahlwerk von ArcelorMittal in foerderungen/13707.php) und bei der WFB Wirtschaftsförderung Bremen Bremen. Quer durch alle Branchen wächst das Klimabewusstsein GmbH (Ansprechpartner ist Dr. Detlef Pukrop, Telefon 0421 9600-346, detlef.pukrop@wfb-bremen.de). und wird an der Stellschraube Energiekosten gedreht. 10.2010 Wirtschaft in Bremen | 13
TITELGESCHICHTE INFOS swb und Bremen und wärmer; die Winter werden feuch- schließen Klimabündnis Workshops der ter und wärmer; Starkregenereignisse und Hitzeextreme nehmen zu; Sturm- Der Energieversorger swb und die Stadt Initiative Energie tage werden häufiger und maximale Bremen haben eine Klimapartnerschaft Der sparsame Umgang mit Strom und Windgeschwindigkeiten nehmen zu; der geschlossen. Umweltsenator Dr. Rein- Wärme führt zu Kosten- und Wettbe- mittlere Meeresspiegel, das mittlere Ti- hard Loske und swb-Chef Dr. Willem werbsvorteilen, mindert das Risiko un- dehochwasser und die Wasserstände Schoeber haben als dessen erste Aktivi- kalkulierbarer Energiepreisentwicklun- durch Windstau steigen an und verur- tät zwei Windkraftanlagen mit 4,6 Me- gen, schont Umwelt und Klima und ist sachen höhere Sturmflutwasserstände. gawatt Gesamtleistung auf dem Gelän- gut für das Unternehmensimage. Die Zurzeit läuft eine Unternehmensbe- de am Bremer Industriehafen in Betrieb Initiative Energie richtet – gefördert fragung, um die Bedeutung des Klima- genommen. „Wir sind stolz darauf, die- über das EU-Projekt ANSWER – ab Ok- wandels für die Wirtschaft bzw. einzel- ses sechs-Millionen-Projekt planmäßig tober vier Trainingsworkshops inklusive nen Branchen in der Metropolregion zu realisiert zu haben. Weitere Windprojek- einer KfW-geförderten Initialberatung untersuchen. Die Ergebnisse dienen da- te sind in Vorbereitung“, sagte Werner aus. Zielgruppe sind Holzhändler und zu, in enger Zusammenarbeit von Wirt- Gerke von der swb-Tochter CREA. Die Tischler, Hoteliers und Gastronomie schaft, Politik, Wissenschaft und Bevöl- beiden neuen Anlagen sind extrem ef- sowie Betreiber von Rechenzentren. kerung eine langfristige Klimaanpas- fizient und sparen 8,2 Millionen Ton- Dabei sollen die Mitarbeiter der Unter- sungsstrategie für die Metropolre-gion nen CO2 ein. n nehmen befähigt werden, Einsparpo- zu entwickeln. n tenziale zu erkennen und geeignete www.nordwest2050.de Maßnahmen zu ergreifen. Die Teilnah- Siemens sucht me kostet inklusive Vor-Ort-Beratung 320 Euro für kleine und mittlere Unter- die grünste Stadt nehmen (KMU), 1.600 Euro für Großun- Welche ist die grünste Stadt in ternehmen. n Deutschland? Eine Studie von Siemens Grüne Kontakt/Anmeldung und dem Forschungsinstitut Economist Kommuni- Martin Schulze, RKW Bremen GmbH, kations- Intelligence Unit will das herausfinden. Telefon 0421 32346417, initiative Das Umweltranking von zwölf deut- schulze@uu-bremen.de 90.000 schen Städten, der German Green City Bäume bilden einen Wald in Index, soll Ende 2010 veröffentlicht Forschungsprojekt der Größe von viel- werden. Untersucht werden alle Millio- leicht 250 Fußballfel- nenstädte wie Berlin, Hamburg und NordWest 2050 dern. Diese Menge Holz kann gespart werden, wenn alle deutschen Unternehmen 100 Prozent München sowie Städte der deutschen Das Forschungsprojekt Nordwest 2050 Recyclingpapier anstatt Frischholzpapier ver- Metropolregionen, das heißt Bremen, wenden. Und dieses Beispiel geht von 3,6 Millio- verfolgt das Ziel, gemeinsam mit Ak- Hannover, Nürnberg, Rhein-Main nen Unternehmen, die jährlich nur eine kleine teuren aus Wirtschaft, Politik und Ge- Broschüre mit einer Auflage von 1.000 Stück (Frankfurt), Rhein-Neckar (Mannheim), sellschaft einen langfristigen Fahrplan drucken, aus. Ein minimalistisches Szenario, Rhein-Ruhr (Essen und Köln), das Sach- aber es zeigt die Chancen von umweltfreundli- zur Klimaanpassung für die Metropol- sendreieck (Leipzig) und Stuttgart. cher Kommunikation. Sie ist das Anliegen des region Bremen-Oldenburg im Nordwes- Kommunikationsnetzwerkes Green Responsibili- Der German Green City Index bewer- ten zu entwickeln – die sogenannte ty. Es will Unternehmen den „grünen“ Weg zei- tet jede Stadt in acht Bereichen: CO2- gen und Impulse für klimafreundliches Handeln „Roadmap of Change“. Das Projekt Emissionen, Energie, Gebäude, Verkehr, in der Kommunikationsarbeit geben. wurde von einem Konsortium der Me- Green Responsibility wurde im Februar gegrün- Wasser, Abfall & Landnutzung, Luft- tropolregion entwickelt und ist eines det; mit dabei sind die Bremer Agenturen denk- qualität sowie Umweltmanagement. Bar – PR & Marketing, Deichblick Agentur für von insgesamt sieben Projekten, die im Diesen Bereichen wiederum liegen 30 Film und Fernsehen, nachtlicht-media sowie BMBF-Programm „Klimawandel in Re- GraeberundStey Werbeagentur und brands & Einzelindikatoren zugrunde – 16 quan- gionen zukunftsfähig gestalten“ (KLIM- values management consultants. Sie alle betrei- titative Indikatoren sowie 14 qualitati- ben Klimaschutz durch CO2-Einsparung im ZUG) gefördert werden. Die „Roadmap ve Indikatoren. 2009 hat Siemens be- täglichen Betriebsablauf. „Wir wissen, dass sich of Change“ soll als Modell auch auf an- klimafreundliches Handeln gegenüber Verbrau- reits den European Green City Index dere Regionen in Deutschland über- chern, Mitarbeitern, Zulieferern, Medien, Stake- vorgestellt. Weitere Studien sind für holdern und Banken auszahlt. Green Responsibi- tragbar sein. Asien, Afrika und Lateinamerika ge- lity zeigt, wie die konkrete Umsetzung im Zukünftig ist auf der Basis der Nord- Kommunikationsgeschäft funktioniert“, sagt plant. Denn der weltweite Kampf west 2050-Klimaszenarien mit folgen- Thorsten Preis, Sprecher des Netzwerks. gegen den Klimawandel werde in den www.green-responsibility.de den Veränderungen der klimatischen Städten entschieden, so das Unterneh- Bedingungen in der Metropolregion zu men. www.siemens.com/greencityindex n rechnen: Die Sommer werden trockener 14 | Wirtschaft in Bremen 10.2010
KAMMERREPORT INFOTHEK VERANSTALTUNGEN DER HANDELSKAMMER BREMEN IM OKTOBER UND NOVEMBER Existenzgründung/ mensnachrichten sind interessant und wie sollte Wirtschaft global Unternehmensnachfolge eine Pressemitteilung an die Redaktion ausse- hen? Antworten auf diese und weitere Fragen 28. Oktober, 17:00 Uhr 25. Oktober – 4. November, 18:00 Uhr bietet dieser Vortrag. Die Teilnehmer erfahren Ländernetzwerk Osteuropa: Aktuelles Der Weg in die Selbstständigkeit außerdem, wie sie am besten Kontakt zu Journa- aus dem polnischen Steuersystem Wie werde ich Unternehmerin – wie werde listen aufnehmen und mit ihrer Pressearbeit auf ich Unternehmer? Welche Voraussetzungen ihr Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleis- Bitte melden Sie sich an bei sind bei der Existenzgründung zu beachten? tungen auf sich aufmerksam machen können. Christa Herdzin, Telefon 0421 3637-241, Was ist ein Businessplan? Wie kalkuliere ich Referent ist Günther Hörbst, Ressortleiter Wirt- herdzin@handelskammer-bremen.de Weitere Details meine Kosten? Welche Pflichten muss ich er- schaft beim Weser Kurier. sowie Informationen füllen, wenn ich Personal beschäftige und Bitte melden Sie sich an bei 1. November, 18:00 Uhr zu aktuellen was möchte das Finanzamt von mir wissen? Nina Stampe, Telefon 0421 3637-332 Ländernetzwerk Indien: Veranstaltungen Diese und weitere Fragen werden in dem stampe@handelskammer-bremen.de German-Indian Round Table finden Sie in der Existenzgründungsseminar „Der Weg in die Veranstaltungs- Selbstständigkeit“ der Handelskammer 2. November, 10:00 Uhr datenbank im Bremen beantwortet. Referenten: Tania Neu- Mittelstandstreff Netzwerk Zoll- und Außenwirtschafts- Internet: bauer, Dr. Dietrich Bostelmann, Dr. Dorothee recht: Aktuelle Entwicklungen www.handelskammer- bremen.de Lotz, Herbert Hustedt, Dr. Jörg Dohrmann, 27. Oktober, 12:30 Uhr (mit Online- Jörg Jarchow, Susanna Suhlrie, André Dillinger Die Uni Bremen als regionaler 9. November, 13:00 Uhr Anmeldung). Innovationsmotor Zollseminar: Umsatzsteuer im Bitte melden Sie sich an bei Referenten sind Dr. Christina Jung und internationalen Warenverkehr Jutta Deharde, Telefon 0421 3637-234, Derk Schönfeld (MBA), UniTransfer & Externe deharde@handelskammer-bremen.de Partner, Universität Bremen. Bitte melden Sie sich an bei Anja Reinkensmeier, Telefon 0421 3637-247, 10. November, 18:00 Uhr Bitte melden Sie sich an bei reinkensmeier@handelskammer-bremen.de Marketingstrategie für das Gabriele Murken, Telefon 0421 3637-235, kleine Budget murken@handelskammer-bremen.de Wie kann ich mit meinem überschaubaren Verkehr & Logistik Etat ein wirksames und nachhaltiges Marke- ting entwickeln? Was ist an meinem Pro- Innovationsmanagement 10. November, 15:00 Uhr dukt/meiner Dienstleistung besonders und Gefahrgut-Seminar: Einführung wie unterscheidet es/sie sich von anderen? 15. November, 16:00 Uhr in die ADR 2011 Wer sind die potenziellen Kundinnen und Wirtschaft trifft Wissenschaft: ISIS – Kunden und was könnte fur diese interessant Sensoren in technischen Bauteilen Bitte melden Sie sich an bei sein? Eine sorgfältige und kreative Planung ISIS Integrated Solutions in Sensorial Structure Jörg Albertzard, Telefon 0421 3637-275 eröffnet auch mit kleinem Budget viele Chan- Engineering ist eine zentrale wissenschaftliche albertzard@handelskammer-bremen.de cen für ein erfolgreiches Marketing und eine Einrichtung der Universität Bremen. Ihr gehören gewinnbringende Öffentlichkeitsarbeit. Der auch externe Institute wie das IFAM Fraunhofer Workshop ist Teil einer Reihe, in der die Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Richtig Steuern B.E.G.IN-Gründungsleitstelle, der RKW Nord Materialforschung, das DFKI Deutsches For- e. V. und die Handelskammer Bremen über schungszentrum für Künstliche Intelligenz und 22. Oktober, 9:00 Uhr gründungsrelevante Themen informieren – das BIAS Bremer Institut für angewandte Strahl- Workshop: Steuerbegünstigte eine gute und vertiefende Ergänzung des technik an. Im ISIS werden unter anderem Fra- Zuwendungen an Arbeitnehmer Gründungsseminars der Handelskammer gen der Integration von Sensoren in technische Referent ist Dr. Harald Hendel, Rechtsanwalt (Der Weg in die Selbstständigkeit). Referen- Bauteile untersucht. Das Anwendungsspektrum und Fachanwalt für Steuerrecht, DIHK. tin ist Nicole Kahrs, Projektallee GmbH dieser Technologien reicht von der Strukturüber- wachung in der Luft- und Raumfahrt über die 26. Oktober, 16:00 Uhr Bitte melden Sie sich an bei Logistik bis zur Medizintechnik und bis in die Vortrag: Haftungsrisiken von GmbH- Grazyna Renzelmann, B.E.G.IN, Kontrolle von Fertigungsprozessen. Dabei wer- Geschäftsführern in der Krise Telefon 0421 323464-12, info@begin24.de den Fragen der Auslegung, der Entwicklung und Referent ist Ralf Schäfer, Rechtsanwalt und des Betriebs derartiger Komponenten abge- Wirtschaftsjurist, Ahlers & Vogel Rechtsan- deckt. Nach der Vorstellung der Projekte und wälte in Partnerschaft, Bremen. Medien im Blick praktischen Beispielen schließt sich ein Rund- gang durch die Labore an. Die Veranstaltung 4. November, 14:00 Uhr 28. Oktober, 16:00 Uhr findet im IFAM, Wiener Straße 12, statt. Workshop: Der Ausspruch einer Wie arbeitet die Wirtschaftsredaktion? wirksamen Kündigung Für die Pressearbeit von Unternehmen sind Wirt- Bitte melden Sie sich an bei Referent ist Dr. Veit Voßberg, Rechtsanwalt schaftsredaktionen meist der erste Ansprech- Kirsten Meyer, Telefon 0421 3637-236, und Fachanwalt für Arbeitsrecht. partner. Doch wie arbeiten Wirtschaftsredaktio- meyer@handelskammer-bremen.de nen genau? Nach welchen Kriterien wählen Bitte melden Sie sich an bei Journalisten Themen aus? Welche Unterneh- Sabrina Annika Lange, Telefon 0421 3637-411, langesa@handelskammer-bremen.de 16 | Wirtschaft in Bremen 10.2010
Europafrühstück der IHK Nord • Premiere im Haus Schütting: Zum ersten Mal hat die Handels- kammer zu einem Europafrüh- stück geladen – eine neue Form der Informationsdarbietung über EU-Themen. Denn die Auswirkun- gen der Brüsseler Politik und der EU-Gesetze auf die unternehme- rische Praxis sind enorm. Gregor Stein war der Gastredner. Er ist Mitarbeiter der Vertretung der IHK Nord bei der EU. Nach dem offiziellen Teil gab es noch die Möglichkeit, individuelle Fragen in Einzelgesprächen mit Stein zu erörtern. Foto Frank Pusch Was besagen die Incoterms 2010? JUBILÄEN Die Handelskammer Bremen stellt in einem Seminar am 2. November (13:00 Uhr) die neuen Incoterms 2010 vor. Als DIE HANDELSKAMMER GRATULIERT Grundreferenz für internationale Kauf- ZUM JUBILÄUM verträge werden die Handelsklauseln regelmäßig der Praxis angepasst. Das FIRMEN erledigt (seit 1936) die Internationale 100-jähriges Bestehen Handelskammer (International Cham- l Elektro Gladow GmbH; gegründet 10. September 1910 ber of Commerce ICC). Die Incoterms 2010 treten am 1. Januar 2011 in Kraft 75-jähriges Bestehen und lösen die alten Regeln des Jahres l Jonas KG; gegründet 1. Oktober 1935 2000 ab. Mit der Revision sollen sie l Autohaus Weider u. Sohn GmbH; gegründet 5. Oktober 1935 verständlicher und einfacher werden. Zu den Neuerungen gehört die Auftei- 50-jähriges Bestehen lung in multimodal anwendbare Klau- l PARTNER Holding GmbH & Co. KG; gegründet 1. Oktober 1960 seln auf der einen Seite und nur für See- l Bismarck-Apotheke Ursula Jansen e. K.; gegründet 4. Oktober 1960 und Binnenschiffstransport geeignete l Osterfeuerberg Apotheke Andreas Mackeben e. K.; Klauseln auf der anderen Seite. Auch gegründet 11. Oktober 1960 werden die Incoterms von 13 auf elf l Hans Günter Barth, gegründet 31. Oktober 1960 Klauseln reduziert; gleichzeitig wurde eine neue Klausel geschaffen. Referent 25-jähriges Bestehen auf der Veranstaltung ist Rüdiger l Irmtraut Kraft; gegründet 1. Oktober 1985 Deutsch (ICC Deutschland). n l Joachim Lodders Versicherungen e. Kfm., gegründet 1. Oktober 1985 l NAUTILUS MARINE SERVICE GMBH, gegründet 2. Oktober 1985 Die Veranstaltung ist gebührenpflichtig. Anmeldung: Manuela Schulze, ICC, l Attitude Lifestyle OHG; gegründet 3. Oktober 1985 Telefon 030 2007363-60, l Renate Roth; gegründet 7. Oktober 1985 bestellung@icc-deutschland.de; l Reiner Brach GmbH & Co. Kommanditgesellschaft; Information: Anja Reinkensmeier, Handelskammer, Telefon 0421 3637-247, gegründet 14. Oktober 1985 reinkensmeier@handelskammer-bremen.de 10.2010 Wirtschaft in Bremen | 17
KAMMERREPORT AUS DEM PLENUM Die Plenarsitzung vom 6. September • Aktuelles • Vorstellung eines neuen Plenarmitglieds • Zuwahl zum Präsidium • Entwicklung Ansgari- Quartier/Innenstadtkonzept • Benennung für den Vorstand der Kroning-Röcker-Stiftung • Vortrag „Wirtschafts- und Strukturpolitik des Senats – Bilanz und Ausblick“ räses Otto Lamotte begrüßte P Marco Fuchs zu seiner ersten Sitzung im Plenum. Der als Gast an der Plenumssitzung teilnehmende Präsident der IHK Bremerhaven, Claus Brüggemann, stellte die vom Arbeits- Bürgermeister Jens Böhrnsen zu Gast im Plenum der Handelskammer kreis Wirtschaftsstruktur Bremerhaven (AKW) der IHK Bremerhaven erarbeite- ten Empfehlungen zur Verbesserung gehendes Bildungsurlaubsangebot ha- samtstädtischen Einzelhandelsange- der Wirt-schaftskraft und des Arbeits- be, bei dem bisher nicht selten auch bots befinden sich in der Innenstadt. marktes für Bremerhaven vor. Sie sollen Veranstaltungen mit vornehmlichem Um im überregionalen Wettbewerb be- in der kommenden gemeinsamen Sit- Sport- oder Freizeitcharakter angebo- stehen zu können und die oberzentrale zung des Plenums der Handelskammer ten worden seien. Beim Verdacht auf Funktion Bremens zu sichern, sei eine und der Vollversammlung der IHK Bre- eine Unvereinbarkeit von Bildungsur- Umgestaltung des Ansgariquartiers merhaven im Oktober 2010 weiter dis- laubsangeboten mit den gesetzlichen zwischen Hochgarage am Brill, Lloyd- kutiert werden. Regelungen können sich Unternehmen hof, C&A und Galeria Kaufhof geplant. ab sofort an die Handelskammer Bre- Darüber hinaus werde die Handels- men wenden. kammer Bremen gemeinsam mit den Clearingstelle Ludwig Blomeyer (Deutsche Bank Ressorts Bau und Wirtschaft einen Mas- Bildungsurlaub Aktiengesellschaft, Filiale Bremen) terplan zur Weiterentwicklung der In- Karlheinz Heidemeyer, Leiter des Ge- stellte sich und die Deutsche Bank AG nenstadt und der angrenzenden Stadt- schäftsbereichs Aus- und Weiterbil- Bremen vor. Eduard Dubbers-Albrecht teile in Auftrag geben. Die Fertigstel- dung, berichtete über die neue Clea- (Ipsen Logistics GmbH) wurde einstim- lung des Masterplans sei für den Som- ringstelle Bildungsurlaub, die auf Ini- mig als Vizepräses in das Präsidium ge- mer 2011 vorgesehen. tiative der Handelskammer bei der Bil- wählt. Für den Vorstand der Kroning-Rö- dungssenatorin geschaffen wurde. Ziel cker-Stiftung wurden Joachim Linne- des Beratungsgremiums sei es, Unter- mann (Justus Grosse GmbH), Stefan Ansgariquartier und nehmen die Möglichkeit zu geben, of- Storch (D. F. Rabe GmbH & Co. Kom- Innenstadtkonzept fensichtlich sachfremde Bildungsurlau- manditgesellschaft) und Christian We- be zu benennen und diese bei der Be- Karsten Nowak, Leiter des Geschäftsbe- ber (Bankhaus Neelmeyer Aktiengesell- hörde erneut rechtlich prüfen zu lassen. reichs Einzelhandel, Tourismus und schaft) einstimmig wiederbenannt. Die Initiative sei entstanden, da das Recht, informierte über die aktuelle Land Bremen ein vergleichsweise weit- Entwicklung im Ansgariquartier und »»» über das Innenstadtkonzept. Nur ver- gleichsweise geringe 16 Prozent des ge- 18 | Wirtschaft in Bremen 10.2010
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