Unterwegs im Zeichen der Muschel - unterwegs 2011

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Unterwegs im Zeichen der Muschel - unterwegs 2011
unterwegs
                     im Zeichen der Muschel
   PREMIO
ELIAS VALIÑA
   2010

   nr.     95 april 2015          ISSN 2194-7600
Unterwegs im Zeichen der Muschel - unterwegs 2011
Zeitschrift der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft e.V.
                      gegründet 1988 - Elias-Valiña-Preis 2010

Inhalt

Grußwort des Präsidenten                                            3
Termine                                                             4 - 5, 7, 56
Pilgerstammtisch                                                    5
Pilgersegen                                                         6
Zum Nach-Denken                                                     8
Aus unserer Gesellschaft - Jahrestagung                             11 - 17, 20, 22, 37, 46
Santiago de Compostela                                              21, 23f, 35f
Aus der Pilgerwelt                                                  25f, 33 - 36, 45, 48, 53
Pilgerstimmen                                                       27f, 41f, 44, 55f
Jakobus überall                                                     25f, 43
Büchertisch                                                         49 - 53
Herbergen                                                           19
Pilgerwege                                                          31f
Aus anderen Gesellschaften                                          60 - 64
Neue Mitglieder                                                     65
Wissenschaft                                                        66
EinBlick in Zeitschriften                                           67
Impressum                                                           68
Zum Titelbild
Im Jahre 2015 begleitet die Leser von “unterwegs” der Apostel Jakobus d. Ä. aus einem Fens-
ter der Pfarrkirche Üchtelhausen bei Schweinfurt. An der Nahtstelle zweier Täler hat sich
Üchtelhausen entwickelt. Der weithin als „Üchtelstücht“ bekannte Ort spielt mit seinem
mundartlichen Namen auf die kesselartige Lage des Dorfes an. Die erstmalige urkundliche
Erwähnung stammt aus dem Jahre 1194. Beeindruckend ist die Kirche „St. Jakobus und St.
Katharina“. Die mittelalterlichen Kuratiekirche von 1687 wurde 1985/86 mit einem modernen
Kirchenbau vorbildlich verbunden. Die barocke Gestaltung wurde in den zeitgenössischen
Kirchenraum integriert. Den Altarbereich schuf der örtliche Bildhauer Peter Vollert. Zwei

                               2.117
große Farbfenster zu den Kirchenpatronen entwarf Kunstmaler Curd Lessig (*1924) aus
Würzburg. Das Jakobusfenster zeigt Szenen aus dem Leben des Apostels von der Berufung
bis zur Enthauptung. In der Mitte steht überlebensgroß der Apostel im Pilgergewand mit Stab,
Wasserflasche, Tasche und Muschel.                                   Foto: Manfred Zentgraf

                  Tage waren es am 15. März 2015 bis zum nächsten
                       Heiligen Compostelanischen Jahr 2021!

 unterwegs                                  2                       nr. 95 april 2015
Unterwegs im Zeichen der Muschel - unterwegs 2011
Grußwort des Präsidenten
                                                      zu begehen. Das Ereignis soll dokumentiert
                                                      und in einem dreisprachigen Werk (tsche-
                                                      chisch – deutsch – spanisch) als Fotobuch
                                                      herausgegeben werden. Eine spannende
                      Ulm, 12. März 2015              Sache!
                                                      - Die LAG Erlebenswelt Roth bietet ge-
Liebe Mitglieder und Freunde des Jakobus-             führtes Pilgern an. Sowohl auf dem Ja-
weges!                                                kobsweg Nürnberg – Oettingen, als auch
Wenn Sie dieses Heft, das wieder voll von             auf dem Weg Nürnberg – Eichstätt. Die Pil-
aktuellen Beiträgen ist, durchlesen, dann fällt       ger werden u. a. von unseren Mitgliedern
Ihnen auf, dass in unserem Präsidium eine             und qualifizierten Pilgerbegleitern/- innen
wichtige Veränderung ansteht: Tina und                betreut. Die Angebote sind meist an Sams-
Manfred Hock, die seit der Jahresversamm-             tagen von April 2015 bis zum 2. 1. 2016.
lung 2012 in St. Ottillien, die Sektretärsauf-        Auch diese Informationen finden sie auf
gaben wahrnehmen, wollen sich                         unserer Homepage.
zurückziehen. So suchen wir eine Nachfol-             - Osterpilgern: die Evangelische Landes-
gerin oder einen Nachfolger. Wenn Sie sich            kirche bietet am Ostermontag, 6. 4. 2015 an
dafür interessieren, oder uns einen Hinweis           elf Orten Bayerns einen Pilgertag an.
geben können, wen wir ansprechen könnten,             - Gezielt laden die evang. Kirchengemein-
dann nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf...          den zum Sonntagspilgern auf dem „Frän-
Das diesjährige Pilgerjahr hält schon jetzt           kischen Camino“ von Nürnberg nach
interessante Angebote bereit: Pilsen ist              Rothenburg o. d. Tauber ein, sowie zum
heuer europäische Kulturhauptstadt und                Samstagspilgern auf dem Oberfränki-
pflegt enge Beziehungen zu Regensburg.                schen Weg von Hof nach Nürnberg. Siehe
Wir sind eingeladen als Pilger und als Ge-            dazu S. 7 und unsere Homepage.
sellschaft uns einzubringen:                          Das Interesse auf nahegelegenen Jakobus-
- Etappenpilgern von März bis Oktober                 wegen zu pilgern nimmt weiterhin zu. So
2015 auf dem Jakobsweg von Pilsen bis                 wissen wir, dass vermehrt auf dem Wege-
Fuchsberg/ Oberpfalz, organisiert durch die           dreieck Nürnberg – Heidenheim/ Hahnen-
KEB (Katholische Erwachsenenbildung                   kann – Eichstätt – Nürnberg gepilgert wird.
Neustadt – Weiden).                                   Und zwar in beiden Richtungen! Das sind
- Auch die KEB Eichstätt bietet begleitetes           zwei Jakobuswege und der ökumenische
Pilgern durch unsere Mitglieder auf dem               Walburgaweg von Heidenheim nach Eich-
Ostbayerischen Jakobsweg an, von Mai bis              stätt. Da dürfen wir neugierig sein, was wir
Dezember 2015.                                        auf unserer nächsten Jahrestagung 2016 in
Die Programme finden Sie auf unserer                  Pappenheim dazu erfahren.
Homepage.                                             Ich denke, es wird ein ereignisreiches Jahr,
- Ein größeres Veranstaltungsangebot lädt             auf das wir uns freuen dürfen.
uns ein teilzunehmen: die Partnerschaft               Für unsere Pilgerwege erbitte ich für uns
der beiden Städte Pilsen und Regensburg.              alle die Begleitung unseres Pilgerapostels
Schon Ende Mai beginnt das umfangreiche               und unseres Herrn Jesus Christus, auf dass
Kulturangebot, speziell ausgerichtet auf den          wir erfüllt am Ziel unserer Wege ankom-
Jakobsweg. Die Universitäten beider Städte            men.
laden vom 1. – 6. 8. 2015, zusammen mit               Mit herzlichen Pilgergrüßen, e ultreïa!
dem Jakobusverein “ultreia – Prag” ein,
                                                                        Ihr Joachim Rühl
Wegstrecken von Pilsen nach Regensburg

  unterwegs                                       3                     nr. 95 april 2015
Unterwegs im Zeichen der Muschel - unterwegs 2011
Termine
Pilgersegen in Nürnberg. In der Ev.-Luth.            Das Bayerische Pilgerbüro bringt in seinem
Kirche St. Jakob, Jakobsplatz 1, können Pilger       Sonderkatalog “Jakobsweg & Wanderreisen
jeden 1. Mittwoch im Monat im Fruhgottes-            2015” eine Fülle von Pilgerwanderreisen auf
dienst um 6:30 Uhr persönlich gesegnet wer-          Jakobswegen in Deutschland, der Schweiz,
den. Anmeldung ist nicht erforderlich.               Frankreich und Spanien. Andere Wanderreisen
Pilger oder Pilgergruppen, die mit dem Reise-        gibt es für viele Länder Europas und Israel.
segen ihren Pilgerweg in Nurnberg beginnen           T.: 089 5458110 - 
wollen, wenden sich bitte an das Evang.-Luth.        mail: 
Innenstadtpfarramt. Tel. 0911 – 214 25 00 od.
 Alle anderen Anfragen bitte an das            Ortswechsel für Pilgergottesdienst
Pilgerburo St. Jakob. Tel. 0911 – 20 91 43 od.           und Pilgersegen in Würzburg!
Email                 Der Gottesdienst findet am 2. Samstag im
                                                       Monat um 17:30 Uhr in der Kirche der
        Geführte Pilgerwanderungen                     Theresienklinik, Domerschulstr. 1-3 statt.
auf den Jakobswegen Nürnberg - Oettingen               Siehe S. 6!
und Nürnberg - Eichstätt
Flyer erhältlich bei LAG Erlebenswelt, Wein-
                                                                  Aschaffenburg
bergweg 1, 91154 Roth T: 09171 81 410 oder
über mail:                      Pilgertermine am Untermain
                                                     Pilger-Treffen jeweils am 3. Samstag wechselnd
                                                     in St. Laurentius und St. Kilian. Als Einstieg zu
Köln feiert 2014/2015 den 850. Jahrestag
                                                     den Begegnungen gibt Peter Spielmann für 5-10
der Überbringung der Gebeine der Heili-
                                                     min einen gedanklichen Impuls zu Pilgerkir-
gen Drei Könige.
                                                     chen, z.B. der Genius eines Ortes, die Ausrich-
Informationen .
                                                     tung der Kirchen, Sonnenlicht, Ikonographie
Vom Oktober 2015 bis April 2016 ist im Rau-
                                                     usw. So werden nicht nur der Weg, sondern auch
tenstrauch-Joest-Museum - Kulturen der Welt
                                                     Raum und Zeit vertieft.
die Ausstellung “Pilgern - eine weltweite Be-
                                                     18. 04. St. Laurentius - Pilgerberatung und
wegung” zu sehen.
                                                     Pilgersegen (Dekan Wolfgang Kempf)
                                                     16. 05. St. Laurentius - P. Spielmann: Ta-
Calma-Reisen unseres Mitglieds Helmut Hen-
                                                     geswanderung auf dem Jakobsweg Fulda-
ningsen führt im September 2015 den italieni-
                                                     Frankfurt
schen Cammino di Francesco als reine
                                                     20. 06. St. Kilian - S.Becker: Unterwegs auf
Wandertour durch. Informationen zu dieser
                                                     dem Fränkischen Jakobusweg
18-tägigen Pilgerreise durch die Toskana und
                                                     18. 07. St. Laurentius - Fahrt mit DB zur
Umbrien bei Helmut Henningsen, Kiefernweg
                                                     Jakobuskirche in Bamberg (H. Stowasser)
4, 35096 Weimar/Lahn - Tel. 06421-7596
                                                     19. 09. St. Kilian - Gedenkgottesdienst für
Mail:  oder
                                                     Pfr. Karl Reichert

                                                     17. 10. St. Kilian - Fam. Hofmann: Von Sar-
Pilgerstammtisch, wechselnd in den Jako-             ria nach Santiago
bus-Pfarreien Ornbau und Elbersroth.                 21. 11. St. Laurentius - R. Haumeyer: Auf
Info: KEB - Kath. Erwachsenenbildung in              dem Camino del Norte
Ansbach. T: 098114044 mail: info@keb-an.de           19. 12. St. Laurentius - Bilanz 2015 (Hel-
Heilbronn am Neckar. Unregelmäßiger Pil-             mut Stowasser)
gertreff in der Heilbronner Gegend nach Ab-          Info:Peter Spielmann
sprache. Info: Gerhard Mössner, email                Tel.: 06028/6037
.                   mail: peters.aschaff@gmx.de

   unterwegs                                     4                        nr. 95 april 2015
Unterwegs im Zeichen der Muschel - unterwegs 2011
Pilgerstammtisch                                                                         Termine
Volkach Gasthof “Rose” am Oberen Markt                    19. April 2015 Eröffnung des 1. Pilger-
16 - 18 Uhr: jeweils erster Freitag im Monat:             büros der Ev. Landeskirche in Nürnberg
10. Apr. / 8. Mai / 5. Juni / 3. Juli 2015                St. Jakob - siehe Seite 40

Hallerndorf-Schlammersdorf                    (bei        3. - 7. Juni 2015 Evang. Kirchentag in
Forchheim) Brauereigasthof Witzgall                       Stuttgart und Esslingen
neben der Kirche, jeweils erster Samstag im
Monat um 16 Uhr; 19 Uhr Vorabendmesse mit                 11. - 13. März 2016 Jahrestagung und Mit-
Pilgersegen; 11. 4. / 2. 5. /6. 6. / 2015. Info: D.       gliederversammlung in Pappenheim
Sawinsky 09190 1461 - mobil 0171 4979019                          Pilgerseminar Binsbach
                                                              Förderkreis Altes Pfarrhaus Binsbach
Nürnberg Gasthaus „Steichele“ Knorr-                                in Kooperation mit der
straße 4 (unweit St. Jakob) ab 18 Uhr jeweils                  Fränkischen St. Jakobusgesellschaft
                                                                         Wurzburg e.V.
erster Mittwoch im Monat: 1. Apr. / 6. Mai / 3.
                                                                    Programm in Auszügen
Juni / 1. Juli 2015 - Vorher um 17:30 Uhr ist in
der Krypta in St. Elisabeth (Kuppelbau gegen-              Freitag 24.04.2015 - 17:00 Anreise
über St. Jakob) eine Andacht. Bitte anmelden bei           Dia-Vortrag: Auf Jakobswegen in
Paul Diemer: < jakobspilger-nuernberg@paul-                Spanien, Frankreich & Portugal
                                                           Samstag 25.04.2015
diemer.de> oder Telefon 0911 - 74 72 009.
                                                           Geschichte & Spiritualität des Pilgerns
                                                           Pilgern auf dem Jakobsweg (7 km) von
Regensburg im „Spitalgarten“ 19 Uhr -                      Binsbach nach Gänheim und zuruck
jeweils letzter Freitag im Monat: 24. Apr. / 29.           „2.600 km zu Fuß nach Santiago de
Mai / 26. Juni 2015                                        Compostela. “Lesung, Bilder, Gespräch mit
Kontakt: Sepp Reif >josef.reif@t-online.de<                Buchautor Peter Schnell.
                                                           Gemutliches Beisammensein und
Landshut. jeweils 3.Freitag im 1. Monat                    individuelle Pilgerberatung
des Quartals 19:30 Gasthaus Freischütz, Neu-               Sonntag 26.04.2015
stadt 446. Info:                  Ruckblick und Abschluss des Seminars
                                                           12:30 Mittagessen, Ende des Seminars
München. Jeden 3. Dienstag im Monat.                       Leitung: Dr. Raimund Joos, Eichstätt.
“Schinkenpeter”, Perlacherstr. 53/55 (U2                   Ort: Pilgerherberge "Altes Pfarrhaus Bins-
Untersbergstr./ Bus 54 Valeppstr.) 21. Apr.                bach", Ammannstraße 8,97450 Arnstein-
/ 19. Mai / 16. Juni 2015. Info:Barbara Mas-               Binsbach
sion, Tel. 089 / 43 93 183 oder per E-Mail:                Info/Anmeldung:
.                                Arno Issing: Tel. 09363-5651
                                                           e-Mail: a_issing@hotmail.com
                                                           www.pfarrhaus-binsbach.de
Fulda-Neuenberg. Gaststätte “Dreilin-
den”, Neuenberger Str. 37 An jedem ers-                   Weitere Pilgerseminare mit Raimund Joos:
ten Freitag im Quartal Pilgertreff: 24. April             Cursillo – Haus Oberdischingen bei Ulm
(Ausnahmetermin)/ 3. Juli / 9. Okt 2015. Kon-             30.10. bis 01.11.2015
takt: E. Reitz 0661 74332                                 Kardinal-Hengsbach-Haus in Essen
                                                          17.04. bis 19.04.2015
Rottweil Regionaler Pilgerstammtisch                      Jugendherberge Eichstätt in Bayern
Info: Peter Müller                    11.09. bis 13.09.2015
                                                          Infos unter 

   unterwegs                                          5                     nr. 95 april 2015
Unterwegs im Zeichen der Muschel - unterwegs 2011
Pilgersegen
Würzburg. Ab Januar 2014 jeden 2. Samstag im Monat um 17:30 Uhr in der Kirche der
Theresienklinik, Domerschulstr. 1-3 (nur wenige Meter von Dom und Paradeplatz - Park-
möglichkeit) entfernt. - Für Gruppen, die in Würzburg aufbrechen wollen, bietet das Schot-
tenkloster nach Absprache eine Feier an. >www.schottenanger.de<
Ochsenfurt. St. Andreas So. nach der Messe 18 Uhr. Anmeldung: T: 09331 8025080.
Aschaffenburg-Leider, St. Laurentius im Wechsel mit Nilkheim, St. Kilian. Pil-
gergottesdienst jeweils am 3. Sa. im Monat - Näheres siehe S. 4.
Miltenberg. In der Pfarrkirche St. Jakobus wird auf Anfrage nach den Gottesdiensten in
der Staffelkapelle der Jakobuskirche der Pilgersegen erteilt. Anmeldung Pfarramt Tel.
09371 2330.
Benningen. Pilger aus dem Raum Memmingen können in der Pfarreiengemeinschaft im
Rahmen der Sonntagsgottesdienste - in der Regel Sa. 18.30 Uhr, So. 9.00 und 10.30 Uhr - den
Pilgersegen empfangen. - Im Pfarrheim besteht Möglichkeit zur Übernachtung (ohne
Dusche). Anmeldung bei Pfr. Xaver Wölfle, Tel. 08331 2842 Fax: 929200 oder E-Mail
>pg.benningen@bistum-augsburg.de<
Schlammersdorf bei Forchheim. Pilgersegen jeweils nach dem Pilgertreff bei der Vor-
abendmesse um 19 Uhr. Siehe dazu Termine auf Seite 5.
Freiburg im Breisgau. In der Kirche der Universitätsklinik ist nach den Messen So.
9.30, Di. und Fr. 18.30 und Mi. 15 Uhr die Möglichkeit, den Pilgersegen zu empfangen. Bitte
vorherige Absprache mit P. Norbert Riebartsch Tel.: 0761 270-3401(d) und 2024262 (p) oder
E-Mail >pater.norbert@uniklinik-freiburg.de<
Regensburg. Pilgersegen oder Pilgerstempel erhalten Sie gerne im Priesterseminar, dessen
Seminarkirche die Schottenkirche ist. Es ist erreichbar an der Pforte Bismarckplatz 2 oder
über die Telefon-Nr. 0941 58516-0. - In der Schottenkirche St. Jakob ist am Sonntag 9 Uhr
Eucharistiefeier.
Herbstein. Pilgersegen und Pilgerstempel an allen Tagen des Jahres möglich. Tel.06643
234. E-Mail >pfarrbuero@st-jakobus-herbstein.net<
Marburg. Die kath. Kirchengemeinde St. Michael und St. Elisabeth, Kettelerstr. 12,
35043 Marburg-Schröck bietet in allen Gottesdiensten den Pilgersegen nach Absprache an.
Tel.: 06424 92230, E-Mail: >buero@pfarrei-schroeck.de<
Münster. Für Pilger aus Münster und Umgebung bietet P. Erich Purk, Kapuzinerstr. 27, 48149
Münster, den Pilgersegen an. Bitte vorher Termin vereinbaren: 0251 9276-122. E-Mail:
>erich.purk@kapuziner.org<
Augsburg. In St. Jakob, Jakobsplatz, Pfr. Friedrich Benning: T: 0821 551244 - In der Pfar-
rkirche St. Max, Franziskanergasse 8, bitte telefonisch erfragen: Tel. 0821 3432230.
Bremen. In der kath. St. Marien-Gemeinde, St. Magnusstr. 2, 28217 Bremen, wird im
Gottesdienst der Pilgersegen erteilt nach vorheriger Absprache mit Pastor Robert Wagner.
Tel.: 0421 38 36 38 - E-Mail: >pfarramt@st-marien.de<
Rothenburg o.T. St. Jakob. Pilgerpfarrer Oliver Gußmann bietet einen Pilgersegen an.
Tel. 09861-7006-25 oder Mail: >gaestepfarrer@rothenburgtauber-evangelisch.de<
Nürnberg St. Jakob Jakobsplatz 1: Jeden 1. Mi im Monat im Frühgottesdienst 6:30 - weit-
ere Infos siehe S. 4
++ Gemeinden, die Pilgersegen anbieten, teilen ihre Zeiten der Redaktion mit. Viele Pilger freuen sich. ++

 unterwegs                                         6                           nr. 95 april 2015
Unterwegs im Zeichen der Muschel - unterwegs 2011
Termine
              Wandern                                              Sonntagspilgern 2015
   auf dem Fränkischen Marienweg                          auf dem Mittelfränkischen Jakobsweg
mit Pfarrer Josef Treutlein, dem Initiator des                   Nurnberg – Rothenburg
Weges. Anmeldung ist erforderlich.                     19.04. Nurnberg – Oberweihersbuch (5,5 km)
13. Juni Unterebersbach - Kreuzberg 18 km              03.05. Oberweihersbuch – Roßtal (10 km)
12. Sept. Schönau - Mariabuchen 18 km                  17.05. Roßtal – Burglein (9 km)
10. Oktober Sommerach - Dettelbach 15 km               14.06. Burglein – Heilsbronn (6,5 km)
Info und Anmeldung T: 0931 7940776 0                   21.06. Heilsbronn – Großhaslach (6,5 km)
Mail:                  05.07. Großhaslach – Weihenzell (11 km)
                                                       19.07. Weihenzell – Lehrberg (10,5 km)
                                                       26.07. Lehrberg – Häslabronn (7,5 km)
       KraichgauPilger Treffen 2015                    13.09. Häslabronn – Binzwangen (12 km)
Sa. 25. Juli 2015 – Jakobustag (10. Treffen)           27.09. Binzwangen – Windelsbach (9)
8:20 Uhr am Bahnhof in 75031 Eppingen (S 5)            11.10. Windelsbach – Schweinsdorf (7,5 km)
oder 8:50 Uhr Hbf in 74889 Sinsheim                    25.10. Schweinsdorf – Rothenburg (durchs
Pilgerweg 1. Teil: Sinsheim, Jakobskirche –            Steinbachtal 7 km)
Sinsheim-Dühren, Nikolauskirche, dort                  Beginn jeweils um 14:00 Uhr in der ev.
10:30 Ökumenischer Gottesdienst                        Kirche des Ausgangspunktes. Am Ziel jeweils eine
12:00 Mittagessen im Ev. Gemeindehaus                  kleine Stärkung. Anmeldung nicht erforderlich.
Pilgerweg 2. Teil: Waldangelloch – Michaels-           Auskunfte bei den Pfarrämtern am Weg:
                                                       Nurnberg: 0911 2142500, Oberweihersbuch: 0911 684046,
kapelle – Eichelberg, Jakobuskirche – Eppin-           Roßtal:09127 57416, Burglein: 09872 7504,
gen-Elsenz, 18:00 Rückfahrt mit Bus                    Heilsbronn: 09872 1297, Großhaslach: 09872 7600,
Anmeldung bis 12. Juli 2015 bei Hans Lauerer,          Weihenzell: 09802 8542, Lehrberg: 09820 912500,
kraichgaupilger@gmx.net oder T. 07262 6961             Häslabronn: 09803 222, Binzwangen: 09803 257,
                                                       Windelsbach: 09867 682, Schweinsdorf: 09861 934898
                  Buspilger                            Rothenburg: 09861 700620 - siehe auch S. 45

Unser Mitglied Siegfried Becker führt zusam-
                                                        Samstagspilgern 2015 auf dem Jakobsweg
men mit der Firma Seitz-Reisen, Aschaffenburg-
                                                                  von Hof nach Nurnberg.
Obernau, mehrere Pilgerreisen auf Jakobswegen
                                                       Pfarrer Michael Thein lädt zu begleiteten Ta-
in Deutschland, der Schweiz, in Frankreich und
                                                       gespilgertouren auf dem Oberfränkischen Ja-
Spanien durch. Termine 2015 finden Sie unter
                                                       kobusweg von Hof nach Nurnberg ein. Das
 bzw.
                                                       Samstagspilgern findet zum 10. Mal statt:
.
                                                       Start ist am Ostermontag, an dem die Evang.-
Diese Pilgerfahrten ermöglichen es vor allem äl-
                                                       Luth. Kirche in Bayern mit einem gemeinsa-
teren Pilgern die Jakobswege kennenzu lernen
                                                       men Pilgertag in die Pilgersaison einlädt.
und ausgewählte Abschnitte zu gehen. Diesen
                                                       6. April: Pilgerauftakt in der Lorenzkirche in
Bedarf hat S. Becker während seiner eigenen Pil-
                                                       Hof um 9.30 Uhr und Hof - Helmbrechts
gerwege entdeckt und hat damit schon vielen
                                                       25. April: Helmbrechts -Marktschorgast
dankbaren Menschen das Pilgern ermöglicht.
                                                       23. Mai: Marktschorgast - Bayreuth
  Pilgerwanderung auf der Via Podiensis:               27. Juni: Bayreuth - Creußen
        Moissac-St.-Jean-Pied-de-Port                  25. Juli (Jakobustag): Creußen - Pegnitz
Leitung: Dr. Detlef Lienau, Pfarrer, erfahre-          22. August: Pegnitz - Betzenstein
ner Leiter von Pilgerwanderungen                       26. September: Betzenstein - Gräfenberg
Co-Leitung: Christine Träger                           24. Oktober: Gräfenberg - Kalchreuth
Info und Anmeldung:                                    21. November: Kalchreuth - Nurnberg
Telefon +49 (0) 7623 / 50520                           Info + Aktuelles: Michael Thein, Bayreuth
                              und
         
  unterwegs                                        7                         nr. 95 april 2015
Unterwegs im Zeichen der Muschel - unterwegs 2011
Zum Nach-Denken
           Wann das Pilgern beginnt – und wie es noch lange nicht endet …

Die Wanderstiefel geschnürt, den Rucksack aufgesattelt und los geht’s auf dem Jakobsweg: so geht
Pilgern los – glauben manche. Aber nein, viel, viel früher! Denn ganz am Anfang des Pilgerns war
die Sehnsucht. Die Sehnsucht, dass irgendwas anders werden muss, irgendwas im Leben nicht
passt. Man ist auf der Suche, nach sich, nach Gott, nach einer Lösung. Möchte etwas hinter sich las-
sen, in etwas Neues aufbrechen. Wenn man in so eine Lebensphase hinein etwas vom Pilgern hört -
Begeisterte erzählen, man liest etwas darüber, sieht einen Film – kann es „gefährlich“ werden: diese
beiden Energien können gemeinsam zu einer bio-chemischen Reaktion führen, die für viele die
Keimzelle des Pilgervirus ist. Meist dauert es dann noch Wochen, Monate, manchmal Jahre, bis die
Absicht ins Bewusstsein dringt: ich will auf den Jakobsweg.
Der Moment der Entscheidung ist es, der den Beginn des Pilgerns begründet. Ab jetzt geht es los:
man sammelt Informationen über den Weg, macht sich Gedanken über Gepäck, über äußeres und
inneres – was soll mich unterwegs belasten? Neugier, Unsicherheit, Vorfreude, Ängste, Vertrauen
wechseln sich ab: wie werde ich damit fertig, meine Komfortzone zu verlassen? Nicht alles planen
zu können, mich dem Weg anzuvertrauen. Meine Sorge vor zu viel: Hitze, Schmutz, Pilgermassen,
Gewicht; oder meine Sorge vor zu wenig: Betten, Intimsphäre, Sicherheit. Man ist also schon mit-
tendrin im Pilgern, ohne bisher einen einzigen Schritt gegangen zu sein.
Auch die Reise zum äußeren Ausgangspunkt der Pilgerreise gehört unbedingt zu diesem Prozess.
Viele suchen beim Pilgern Entschleunigung – und diese so schnell wie möglich. Deshalb kommen
manche gar nicht auf die Idee, dass ein Flugzeug möglicherweise nicht das passende Verkehrsmittel
sein könnte, um an den Ort zu gelangen, an dem die äußere Pilgerreise beginnt. Wer es etwas geruh-
samer angehen lässt, fährt mit dem Zug oder bricht überhaupt an der Haustür auf. So entsteht eine
Beziehung zwischen dem inneren Aufbruch und dem äußeren Ort, an dem man nun tatsächlich in
die Wanderstiefel steigt und losstapft.
Was dann geschieht, ist der äußere Pilgerprozess, der so aussieht wie Wandern - und doch ganz an-
ders ist. Über den Unterschied von Pilgern und Wandern wurde schon viel gesprochen und ge-
schrieben, man kann es auch gelassen sehen: die einen spüren den Unterschied, die anderen nicht.
Macht aber nichts. Hauptsache, man macht sich auf, lässt sich ein, und bewertet nicht, ob die ande-
ren nun „wahre“ Pilger sind oder nicht. Jede und jeder macht den eigenen Weg – und nur, weil ich
ganz besondere Erfahrungen mache, die für mich die richtigen sind, kann ich nicht davon ausgehen,
dass ein anderer Mensch alles genau wie ich machen muss, um auch eine wichtige Erfahrung zu
machen. Der Weg wird’s schon richten.
Auch die Frage, ob der Weg nun das Ziel ist oder ob es ohne das Ziel den Weg gar nicht gäbe, ist
eher eine nebensächliche. Es geschieht etwas Besonderes auf dem Weg, der zum Ziel führt. Das ist
entscheidend. Und am Ziel, in Santiago de Compostela oder einem anderen Ort, den man für sein
eigenes äußeres Pilgerziel hält, geschieht ebenfalls etwas Besonderes. Manchmal spürt man es viel-
leicht nicht, weil die Erwartungen alles überlagern. Aber in der Rückschau wird man merken, dass
es etwas Einzigartiges war, anzukommen. (Deshalb ein kleiner Tipp auch für kürzere Wege: einfach
jedes Pilgerziel zu einem kleinen „Santiago de Compostela“ machen).
Weil vieles erst in der Rückschau, in der Deutung geschieht, gehört auch die Zeit nach der äußeren
Reise noch zum Pilgerprozess. Und weil das so ist, ist Pilgern eben nicht in Santiago, in Finisterre,
in Le Puy, Rom oder wo auch immer zu Ende. Darum ist es natürlich auch von besonderer Bedeu-
tung, die Rückreise in den Pilgerprozess bewusst mit einzubeziehen. Von Santiago nach München
beispielsweise kann man mit dem Zug in eineinhalb Tagen reisen und dabei vieles nochmal Revue
passieren lassen. Auf diese Weise spinnen sich die Fäden zwischen Ziel und Heimat - sie spinnen
sich im Zug leichter als im Flugzeug, denn Spinnen braucht Zeit.
                                                                                     Fortsetzung S. 10

  unterwegs                                     8                         nr. 95 april 2015
Unterwegs im Zeichen der Muschel - unterwegs 2011
Zum Nach-Denken

unterwegs   9    nr. 95 april 2015
Unterwegs im Zeichen der Muschel - unterwegs 2011
Zum Nach-Denken
Wieder in heimischen Wänden beginnt noch einmal eine spannende Phase des Pilgerns, weil nun
alles Erlebte mit etwas Abstand angeschaut, gedeutet und ins eigene Leben integriert werden muss.
Hier entsteht auch die berühmte Einsamkeit des Pilgers/der Pilgerin: das, was man auf seiner Pil-
gerreise erlebt hat, kann zuhause wohl niemand nachvollziehen. Und die Kontakte zu den Wegge-
fährten aus aller Welt halten in der Regel auch nicht länger als ein paar Wochen. Jede und jeder
wieder in der eigenen Welt, das kann einsam machen, gerade nach so einem intensiven Erlebnis.
Gut, wenn man dann über eine Pilger-Gemeinschaft oder –stammtisch Kontakte hat, die die Ener-
gie lebendig sein lässt.
Wie lange bleibt man also Pilger oder Pilgerin, auch wenn man nicht mehr auf dem Weg ist? Für
die einen ist es ein Abenteuer, das nachwirkt, aber dann doch irgendwann abgeschlossen ist, ähnlich
wie andere eindrückliche Urlaubsreisen. Für andere ist es ein Erlebnis, das sie immer wieder su-
chen, weil es so eindrücklich war, und diese Intensität im Alltag nicht zu haben ist. Und wieder an-
dere bleiben im Herzen Pilger oder Pilgerin, auch wenn sie nicht mehr äußerlich auf dem Weg sind.
Aber der innere Prozess geht weiter, die Erfahrungen werden in das alltägliche Leben integriert:
nun kann aus der Fülle gelebt werden. Auf Pilgerwegen – und, noch viel wichtiger, auch zuhause.

                                                                                          Michael Kaminski
Der Autor ist Religionspädagoge und arbeitet als Studienleiter an den Evangelischen Stadtakademien in Mün-
chen und Augsburg. Er nutzt den Rahmen des Pilgerns um mit Menschen in Gruppen an Lebensthemen zu ar-
beiten: Trauer, Neuorientierung, Ruhestand, Lebensbilanz, Licht und Schatten, Sehnsucht…

                                                                                               Foto aus:
                                                                                               Martin Engel-
                                                                                               mann, Zu Fuß
                                                                                               nach Rom –
                                                                                               Auf dem Fran-
                                                                                               ziskusweg Flo-
                                                                                               renz - Assisi –
                                                                                               Rom. Tyrolia-
                                                                                               Verlag Inns-
                                                                                               bruck Wien
                                                                                               2015. € 29,95
                                                                                               siehe S. 49

                                          Fotografen! Achtung!
 Unser “unterwegs” lebt von den Beiträgen unserer Mitglieder und Leser. Darüber freuen wir uns alle sehr, denn
 das macht “unterwegs” zu einem vielfältigen und bunten Pilger-Panorama. Dazu tragen auch die Fotografien
 bei. Leider ist es manchmal schwierig bis unmöglich bei den digital übertragenen Fotos noch den Namen
 der/des Fotografen zuordnen zu können. Deshalb eine Bitte: Öffnen Sie bei jedem Ihrer Fotos mit dem rechten
 Mausklick ein Menu, dort klicken Sie auf “Informationen”. Sie sehen dann die technischen Angaben zum Foto,
 aber auch zwei Leerfelder zum Ausfüllen. Ganz oben das Feld “Tags”. Hier geben Sie ein Stichwort zum Foto
 ein, wie “Jakobus”, “Santiago” o.ä. Weiter unten ist das Feld “Kommentar”. Hier schreiben Sie bitte den Foto-
 grafen, den Titel des Bildes und weitere Einzelheiten ein. Vielen Dank für diese Mühe!

 unterwegs                                          10                             nr. 95 april 2015
Aus unserer Gesellschaft - Jahrestagung
Auf der Suche nach einem Thema für die Jahrestagung hat das erweiterte Präsidium sich für die “Eu-
ropäischen Kulturwege” entschieden und damit für einen Blick über den Zaun auf die Wege, die mit
unterschiedlichen Zeiten und Orten der Kultur Europas vertraut machen wollen. Das Programm der
Kulturwege des Europarates in seinen Mitgliedstaaten verfolgt ein dreifaches Ziel:
 Die gemeinsame kulturelle Identität der europäischen Bürger sichtbarer, wertvoller und im
täglichen Leben lebendiger machen.
 Das europäische Kultur-Erbe erhalten und aufzuwerten.
 Im Interesse einer verbesserten Lebensqualität und im Interesse der sozialen, wirtschaftli-
chen und kulturellen Entwicklung den Bürgern Europas in ihrer Freizeit neue Möglichkeiten des
Kulturtourismus anzubieten.
Leider konnten wir niemand vom “Europäischen Institut der Kulturstraßen”, seit 1998 in Luxemburg, zur
Tagung gewinnen. Erik Soder von Güldenstubbe übernahm kurzfristig die Einführung. Großer Dank!

                   Die 33 Kulturstraßen des Europarates (Stand 2013)
    Die Daten zu den Wegen in Wikipedia und anderen Quellen sind nicht immer deckungsgleich
01 Sankt-Jakobus-Wege 1987, erste europ. Kulturstraße (Große Kulturstraße 2004)
02 Die Hanse - Orte, Wege und Denkmäler (1991 - Große Kulturstraße 2004)
03 Die Schickhardt-Straße (1992)
04 Parks und Gärten, Landschaft (1992 - Große Kulturstraße 2004)
05 Die Kulturroute der Wikinger und Normannen (1993 - Große Kulturstraße 2004)
06 Die Via Francigena (1994 - Große Kulturstraße 2004)
07 Die Die Rundwege von Wenzel und Vauban (1995)
08 Das Erbe von Al-Andalus (1997 - Große Kulturstraße 2004)
09 Die Mozart-Wege (2002 - Große Kulturstraße 2004)
10 Der Weg der Kastilischen Sprache, Routen der Sefarden (2002 -Große Kulturstraße 2004)
11 Die Straßen der Phönizier (2003)
12 Die Eisenstraße in den Pyrenäen (2004)
13 Die Cluniazensischen Stätten (2004 - Große Kulturstraße 2006)
14 Sankt Martin von Tours: ein Symbol des Teilens (Große Kulturstraße 2005)
15 Die europäischen Straßen des Jüdischen Erbes (Große Kulturstraße 2005, 2010-2011)
16 Die Via Regia (2005 - Große Kulturstraße 2006)
17 Die Straßen des Ölbaumes (2005 - Große Kulturstraße 2006)
18 Die Don Quixote Straße (2006)
19 Die Sankt-Michael Wege (2006)
20 Die Via Carolingia (2006)
21 Die Mitteleuropäische Eisenstraße (2006)
22 Die europäische Straßen des Migrationserbes (2006)
23 Transromanica - Wege der Romanik in Europa (Große Kulturstraße 2007)
24 Iter Vitis – die Wege der Weinberge in Europa (2009)
25 Der Olavs-Weg (2010)
26 Die europäische Straße der Zisterzienser Abteien (2010)
27 Die Wege der der prähistorischen Steinkunst (2010)
28 Die europäische Straße der Friedhofskultur (2010)
29 Die europäische Straße historischer Thermalstädte (2010)
30 Die Casa-Dei-Stätten (2011)
31 Die Europäische Keramikstraße (2012)
32 Die Europäische Route der Megalith-Kultur (2013)
33 Der Hugenotten- und Waldenserpfad (2013)

 unterwegs                                       11                          nr. 95 april 2015
Aus unserer Gesellschaft
                                      Roswitha Zöller

                                                Via Francigena = Frankenweg
                                         von Canterbury (England) nach Rom (Italien)

                                      Ziel des Weges: Gräber der Apostel Petrus und Paulus.
                                      Pilgerzeichen: ein Schlüssel.
                                      Rom ist mit Santiago de Compostela und Jerusalem
                                      wichtiges Pilgerziel im Mittelalter

Vorstellung:
Mein Name ist Roswitha Zöller, ich bin 59 Jahre alt. Mit dem Pilgern begonnen habe ich im Jahr 2003.
Nach einigen Etappen (jeweils 2 bis 3 Wochen im Jahr) bin ich 2012 in Santiago de Compostela ange-
kommen. Weitermarsch nach Finisterre.
Als Pilgerbegleiterin durfte ich mehrere Pilgergruppen aus
Deutschland und aus der Schweiz in Frankreich und in der
Schweiz auf dem Jakobsweg begleiten.
Seit 2013 bin ich auf der Via Francigena (von Lausanne nach
Lucca) unterwegs:
2013: Lausanne - Vercelli, 2014: Vercelli - Lucca, 2015 (07.-
23.05.): Lucca - Rom
Ich bin i.d.R. allein unterwegs und habe durchweg sehr gute Er-
fahrungen gemacht. Im Laufe der Zeit bin ich zu einer begeister-
ten Pilgerin geworden und habe mich mit dem Pilgervirus
infiziert. Mein größter Wunsch ist, an meinem 60. Geburtstag in
Rom anzukommen.

Besonderheiten der Via Francigena:
• Die Landschaft ist bezaubernd und vielfältig.
• Der kulturelle Reichtum der Ortschaften und Städte ist uner-
messlich. Die Kunstschätze reihen sich wie Perlen an einer
Perlenschnur aneinander.
• Das Gesamtkunstwerk besteht aus historischen Wegen, alten
Brücken und Kapellen, moderne Weganlagen, Kirchen, Klös-
ter und Kunstschätze
• Es werden die Regionen Waadt und Wallis in der Schweiz
und Aostatal, Piemont, Lombardei, Emilia Romagna, Toskana,
Ligurien und Latium in Italien durchwandert

Unterschiede zum Jakobsweg:
• Die Via Francigena hat einen Anfang (Canterbury) und ein
Ende (Rom)
• Unzählige Kunstschätze am Weg
• Wenige Pilger sind unterwegs
• Hoher Pass zu bewältigen (Großer Sankt Bernhard (2478 m)
• Neue Sprache: Italienisch
• Santiago ist eine Stadt der Pilger, Rom eine Stadt der Touristen

   unterwegs                                      12                       nr. 95 april 2015
Jahrestagung
Geschichte:
Erste Pilgerfahrten vermutlich nach dem Jahre 313 (auf Grund der Mailänder Vereinbarung wird
das Christentum im Römischen Reich als Religion zugelassen); es entwickelt sich eine gute Infra-
struktur des römischen Straßennetzes, Krankenhäuser und Herbergen werden gebaut.
Bekannte Rompilger waren z.B.:
Bonifatius (im 8. Jh.): er hat 3 Reisen nach Rom unternommen, um sich von den Päpsten den Auf-
trag und die Bestätigung für seine Missionstätigkeiten zu holen
Der 1. Eichstätter Bischof Willibald (im 8. Jh.)
Erzbischof Sigerich der Ernste von Canterbury († 28. Oktober 994): er reist im Jahr 990 von Can-
terbury nach Rom, um vom Papst das Pallium zu erhalten als
Zeichen seiner Ernennung zum Erzbischof. Sigerich hielt auf
dem Rückwegdie 80 Stationen schriftlich fest. Die Länge be-
trägt ca. 1600 Kilometer.
1300: ungeahnter Aufschwung:
Es entsteht in Europa das Gerücht, der Papst werde ein Heiliges Jahr
verkünden und den Rompilgern einen vollständigen Ablass der Sün-
denstrafen gewähren, wie es ihn bisher nur für die Kreuzfahrer gab.
Das Hospiz auf dem Großen Sankt-Bernhard-Pass verzeichnete im
Jahr 1300 insgesamt 20.000 Übernachtungen
1450: Massenansturm: Papst Nikolaus V. lässt auf Grund der
reichlichen Einnahmen eine spezielle Jubiläumsmünze prä-
gen. Neubau des Petersdoms wird möglich.
1994: Die Via Francigena wird als „Europäische Kulturstraße“ deklariert.
Alte Verkehrsverbindungen wurden und werden z.T. heute noch genutzt, z.B. Via Aurelia, Via Emi-
lia, Via Pisana, Via Regia Romana, Via Cassia etc.
Streckenverlauf:
Canterbury, Calais, Reims, Besancon, Pontarlier, Lausanne, Saint-Maurice, Großer Sankt-Berhard (Al-
penüberquerung), Aostatal, Ivrea, Vercelli Pavia, Piacenza, Fiorenzuola d´Arda, Chiaravalle della Co-
lomba, Fidenza, Medesano, Berceto, Luni, Sarzana, Aulla, Massa, Lucca, San Miniato, San Gimignano,
Poggibonsi, Monteriggioni, Siena, Bolsena, Montefiascone, Viterbo, Vetralla, Sutri, Rom (Petersplatz).
                                 Im Anschluss zeigte Roswitha Zöller eine umfangreiche Bildpräsentation.

Fotos: S. 12 Genfer See, Wegweiser - S. 13 Karte mit wichtigen Wegverbindungen, Abstieg vom Großen
Sankt Bernhard, Lucca - alle Fotos: Roswitha Zöller

  unterwegs                                          13                     nr. 95 april 2015
Aus unserer Gesellschaft
                                                       Wolfgang Zecher

                                                       Ein ungleicher Verwandter:
                                                       Der Olavsweg in Norwegen

Sicher stand der Jakobsweg Pate als 1993 zunächst mit gelben Pfeilen begonnen wurde, einen
Weg von Oslo nach Trondheim ans Grab des Hl. Olav zu markieren. Nachdem die evangelische
Kirche Norwegens sowie staatliche Stellen dieses Anliegen aufgegriffen hatten, konnte 1997
Kronprinz Håkon den "Olavsweg" offiziell eröffnen. 2010 wurde diesem Pilgerweg der Titel
"europäischer Kulturweg" verliehen. Wie beim Jakobsweg gibt es eigentlich ein Wegenetz, das
aus einem Hauptweg von Oslo aus besteht, sowie Anschlussstrecken (z.B. von Dänemark) und
Wegen aus anderen Richtungen (u.a. Schweden). Wir pilgerten insgesamt 5 Wochen auf der 643
km langen Hauptroute von Oslo entlang des Mjösa-Sees, durch das Gudbransontal und über das
Dovrefjell nach Trondheim. Auf der Allemansroysa, einer Anhöhe im Dovrefjell, fühlten wir
uns fast ans spanische Cruz de ferro versetzt: Genau wie dort gibt es hier auf dem Olavsweg
einen großen Steinhaufen mit einem Kreuz, wo Pilger mitgetragene Steine ablegen.
Doch trotz mancher Anklänge an den Jakobsweg merkten wir schnell, dass der Olavsweg einen
völlig anderen Charakter hat und wir uns auf diese Weise des Pilgerns einstellen mussten. Es
sind eine ganze Reihe von Merkmalen, die diesen norwegischen Pilgerweg prägen und zugleich
seinen Reiz ausmachen. Schon die ersten Tagesetappen zeigen, dass der Olavsweg kein Pilger-
weg mitteleuropäisch-katholischer Prägung ist, wie die Jakobswege durch Frankreich und Spa-
nien. Die vier staatlichen Pilgerzentren längs unserer Route versorgen Pilger bestens mit
Informationen und Quartier, haben aber rein profanen Charakter. Kirchen (besonders offene) auf
dem Weg sind selten, Klöster fehlen gänzlich und es gibt fast keine Quartiere oder Orte, die dem
Pilger etwas Religiöses bieten. Die einzige, dafür besonders ansprechende Ausnahme stellt der
Hof Fokstugu auf dem Dovrefjell dar mit Gästeempfang und Gebetszeiten in einer im ehemali-
gen Schafstall errichteten Kapelle. Dazu kommt, dass für die Norweger Olav in erster Linie ein
Wikingerkönig ist, der zu Beginn des 11. Jh. Norwegen als Königreich begründet (und christia-
nisiert) hat. Die Heiligenverehrung, die nach seinem gewaltsamen Tod 1030 bald einsetzte,
überdauerte offensichtlich die Reformation nicht. So fehlt dem Weg der Nimbus, der von einem
Apostelgrab und einer im Westen letztlich ungebrochenen Heiligenverehrung ausgeht.
Wir lernten schnell, dass wir die spirituelle Dimension des Olavswegs woanders suchen muss-
ten. Ein Gästebucheintrag in einer Notunterkunft gab dazu einen deutlichen Hinweis: "...on the
way through the rough nature, the church, god build himself" ("auf dem Weg durch die raue
Natur, die Kirche, die Gott selbst gebaut hat"). Mit diesem Bewusstsein auf dem Weg zu sein,
lässt die Natur noch einmal anders und tiefer erleben: ihre staunenswert-schönen Seiten in der
Weite der Landschaft, der Vegetation des Fjells, den Flüssen und Wasserfällen, der klaren Luft
und den hellen Nächten.
Die raue Natur stellt aber auch eine Herausforderung dar. Im Vergleich zu uns bekannten Ja-

  unterwegs                                   14                       nr. 95 april 2015
Jahrestagung
                               kobswegen stellt der Olavsweg deutlich höhere Anfor-
                               derungen. Unwegsame, teilweise sogar als gefährlich
                               ausgewiesene Abschnitte lassen oft nur langsam voran-
                               kommen. Über das Dovrefjell braucht man Proviant für
                               mehrere Tage und muss bis in den Juni hinein mit
                               Kälte oder gar Schnee rechnen.
                               Der größte Unterschied zum Camino sind aber sicher
                               die Pilgerzahlen. 2013 kamen ca. 250 (!) Pilger am Ziel
                               in Trondheim an, überwiegend Deutsche und Norwe-
                               ger. Anfang Juni dauerte es fast zwei Wochen, bis wir
                               auf den ersten Mitpilger trafen. Fernsehbeiträge, die
                               Wegführer von Bernd Lohse und Helfried und Renate
                               Weyer und aktuelle Homepages ( und  - auch auf
                               Deutsch) tragen aber dazu bei, dass das Interesse an
                               diesem skandinavischen Pilgerweg zunimmt - nicht zu-
                               letzt bei Jakobspilgern, die nach neuen Zielen suchen.

Aktuellstes Projekt auf
dem Olavsweg ist die Ini-
tiative "Pilgrims crossing
borders"
(http://picrobo.blogspot.n
o). In der Art eines Staf-
fellaufs wird im April in
Trondheim ein Pilgerweg
begonnen, der über Italien
bis nach Jerusalem führt.

siehe auch S. 55/56

Fotos:
S. 14: Wolfgang und Brigitte
Zecher am KM-Stein 417 bei
Lillehammer
S. 15 von oben:
Dovrefjell,
Pilgerherberge,
Kathedrale Trondheim

alle Fotos Wolfgang Zecher

  unterwegs                         15                      nr. 95 april 2015
Jahrestagung - Mitgliederversammlung
Aus dem Bericht unseres Schatzmeisters Reinhard Verholen:
Die Tabellen zeigen die Einnahmen und Ausgabe des vergangenen Jahres. Das Spen-
denaufkommen, vor allem bei den Einzelspenden, war deutlich rückläufig.
                    Einnahmen-Ausgaben Rechnung 2014
                                   Einnahmen               Ausgaben      Gewinn / Verlust
Ideeller Bereich                     30.970,00             10.810,19           20.159,81
Spenden                               6.191,00                750,00            5.441,00
Vermögensverwaltung                      15,10                436,40               421,30
Zweckbetrieb                         63.627,35             81.319,12          17.691,77-
Summe                               100.803,45             93.315,71            7.487,74
                             Spenden Einnahmen 2014
4 Einzelspenden (VJ 2.504,15)                                                        125,00
8 Spenden mit Zuwendungsbestätigung (VJ 2.690,00)                                  1.244,00
956 Kleinspenden im Zusammenhang mit Pilgerausweisen u.                            4.822,00
Mitgliedsbeiträgen (VJ 1552 Spenden mit 7.848,77)
Fulda-Main (mit Zuwendungsbestätigung) mit ZWB (VJ 0,00)                               0.00
Fulda-Main (ohne Zuwendungsbestätigung) o. ZWB (VJ 4,55)                               0,00
Summe (VJ 13.047,47)                                                               6.191,00

                              Spenden Ausgaben 2014
Pilgerunterkunft (Pfarreiengemeinschaft Bad Kissingen)                              500,00
Erzbruderschaft Archicofradia Santiago                                              250,00
Summe                                                                               750,00
Auffallend im Finanzbereich ist die Zahlungsunwilligkeit so mancher, die einen Pilgeraus-
weis bestellen. In den Jahren 2010 – 2014 waren das jeweils 60 und mehr, die den Ausweis
samt Porto nicht bezahlt haben. Das waren in diesen Jahren jeweils mindestens 600 bis
weit über 1000 € pro Jahr, die ausgeblieben sind.

Innerhalb unseres Haushaltes hat die Initiative des Jakobsweges Fulda-Main ein eige-
nes Budget. Hier die Übersicht:
                        Budget Initiative Weg Fulda-Main

Konto    Bezeichnung                             Brutto   Umsatzsteuer     Netto
Vortrag aus 2013                                                           5.115,94
Zuwendungen Markierung Fulda-Main                                              0,00
Aufwendungen Markierung Fulda-Main 19%           962,37 153,66               808,71
Aufwendungen Markierung Fulda-Main 0%            937,63                      937,63
Minderung 2014 Markierung Fulda-Main           1.900,00 153,66             1.746,34

Budgetstand 31.12.2014                                                     3.369,60

  unterwegs                                   16                    nr. 95 april 2015
Jahrestagung - Mitgliederversammlung
Bericht der
Sekretäre
Tina und
Manfred Hock
Die Mitglieder-
entwicklung
geht weiterhin
langsam, aber
stetig aufwärts.
Nach Eintritts-
jahren betrach-
tet zeichnen
sich in den
letzten zehn
Jahren
Schwankungen
ab. Die Her-
kunft der Mit-
glieder hat sich
kaum verän-
dert; innerhalb
Frankensliegt
der Raum
Würzburg (97)
vor Erlangen,
Nürnberg,
Aschaffenburg
und Bamberg.
Im Blick aufs
Alter haben wir
unter 40 J. 91
Mg., von 40 -
49 J. 150 Mg.

 unterwegs                17            nr. 95 april 2015
Aus der Pilgerwelt / Mitpilger gesucht
Die Suchanfragen bleiben über mehrere Ausga-       Foncebadon. Im Mai 2015 wird das “Euro-
ben von “unterwegs”. Bitte mitteilen, wenn die
Anfrage nicht mehr veröffentlicht werden soll.     päische Haus der Begegnung” auf dem Ja-
                                                   kobsweg eingeweiht. Die Bauarbeiten sind
             Mitpilger/in gesucht!                 dann weitgehend erledigt. Im Sommer werden
 Werner Schmitz (65) sucht einen Beglei-           dann die ersten jungen Menschen an ihrer ei-
 ter/in für die Via de la Plata von Sevilla        genen Weiterentwicklung arbeiten können.
 nach Santiago, mit dem Rad.                       Das Haus soll jungen Menschen etwa zwi-
 Mai 2015 ist geplant, 3-4 Wochen. Alleine         schen 16 und 21 Jahren, unabhängig von Ge-
 fahren kommt für mich nicht in Frage.             schlecht, Nationalität oder Religion, die auf
 Ich war dieses Jahr mit einer Bus/Wander-         dem Camino de Santiago unterwegs sind die
 reise dort und habe in Fuertonoble be-            Gelegenheit geben
 schlossen, dort im Jahr 2015 wieder hinzu         - in krisenhaften Zeiten,
 kommen um u.a. Pater Blas bei der Errich-         - in Zeiten in denen besondere Ruhe und Zu-
 tung einer neuen Pilgerherberge zu helfen.        rückgezogenheit notwendig ist,
 Kontakt T: 0173 6205791.                          - in intensiven Vorbereitungszeiten für Schule
                                                   und Beruf
           Mitpilger/in gesucht!                   - in wichtigen Orientierungszeiten die nötige
 Elligunde Metzner (62) möchte Ende                Ruhe und Abgeschiedenheit zu finden, die für
 April 2015 den Weg von München nach               eine erfolgreiche Rückkehr in das Alltagsle-
 Lindau gehen. Kontakt mail <                      ben notwendig ist.
 elle52@gmx> oder Tel. 091941359.                  Das Haus ist so konzipiert, dass einzelne Ju-
                                                   gendliche mit ihren pädagogischen Betreuern
St.-Jean-Pied-de-Port.                             oder Kleingruppen bis maximal drei Jugendli-
Die Verantwortlichen* des Pilgerempfangs in        chen Platz und Raum für einen Zeitraum von
St Jean Pied de Port/F wünschen mehr               mehreren Wochen finden können. Im gesam-
deutschsprachige Beteiligung beim Hospitale-       ten Haus stehen 10 bis 12 einfache Doppel-
rodienst (im frz. "accueillant/e“).                zimmer und ausreichend Begegnungs- und
In der Pilgersaison fehlt es an Personen, die      Sozialräume zur Verfügung. Das Haus ist als
deutsch sprechen können. Normalerweise hat         Selbstversorgereinheit konzipiert, so dass alle
man eine Woche 'Dienst'. Doch ist ein 2-wöchi-     hauswirtschaftlichen Tätigkeiten von Jugend-
ger Aufenthalt möglich, wenn jemand von wei-       lichen und Erwachsenen selbst erledigt wer-
ter anreist. In SJPP ist die Versorgung der        den müssen. Der Verein HEE (Hogar Europeo
eigentlichen Herberge in anderen Händen (also      de Encuentro = Europäisches Haus der Be-
kein Putzdienst); es geht hauptsächlich um Un-     gegnung) stellt für die Pflege des Hauses
terstützung bei der Einschreibung eintreffender    einen „Hospitalero“ zur Verfügung.
oder vorbeiziehender Pilger. 2014 waren es         Neben Gesprächen, Begegnungen, Angeboten
54.000 (!); in der Hauptsaison können es leicht    von Meditation und Seminaren können die Ju-
400 täglich sein. Grundkenntnisse im Französi-     gendlichen z. B. in den Pilgerherbergen der
schen und/oder engl./span. wären von Vorteil.      Region bei der Betreuung von Pilgern mitwir-
Für erste Rückfragen stehe ich gern zur Verfü-     ken. Ebenso können Arbeitseinsätze z. B. die
gung. Rosi Rohmer-Strecker/Luxembourg:                           gen stattfinden.
                                                   Ein zentrales Angebot ist die Pilgerschaft
*Jean-Louis Aspirot aspirotjl@orange.fr (Präsi-    nach Santiago, die von Foncebadon aus in ca.
dent der dortigen Vereinigung der Jakobus-         10 Tagen zu bewältigen ist. 15 Partner - 12
freunde www.aucoeurduchemin.org)                   deutsche, 3 spanische - tragen den Verein. Ei-
* Monique Aspirot monasp1301@gmail.com             nige Firmen, darunter Knauf Spanien, haben
(führt die Einsatzliste)
                                                   großzügig mit Sachspenden geholfen.

  unterwegs                                       18                    nr. 95 april 2015
Pilgerherbergen
Bordeaux. An der “Via turonensis”, mitten            Wessobrunn-Haid
im alten Zentrum ist seit Mai 2014 das "Mai-         Neue Pilgerunterkunft am Münchner Jakobs-
son du Pélérin" eröffnet, ein sehr schönes           weg bei
Haus in historischem Gemäuer, das zum Aus-           Claudia Steigenberger, Haider Str. 3
ruhen einlädt, aber auch zum Entdecken der           82405 Wessobrunn-Haid - Tel: 08809/669
vielen Jakobus-Zeugnisse dieser Stadt.               mail: fjordpferdehofw.steigenberger@gmx.de
Für das Jahr 2015 sucht die Association vom          Zwei Zimmer mit fünf Betten, Bad inc. Bio-
1. April bis 31. Oktober für jeweils 1 bis 2         Frühstück auf unserem Bauernhof.
Wochen Hospitalieras/os. Nähere Infos über
die Website der "Association Bordeaux Com-           Geislingen
postelle Hospitalité St.Jacques”  oder über mail:                zwischen Möhringen und Blumberg bei
 oder-              Heidrun Hog-Heidel, Stadtgraben 9, 78187
Telefon: +33 (0) 6 47 67 50 14                       Geisingen - Jakobsmuschel an der Haustüre,
                                                     dahinter Nachricht für Ankommende.
Aire-sur-l’Adour. An der “via podiensis”             2 - 3 Pers., Ü + F auf der Basis von Donativo,
haben Isabelle and Alejandro die Pilgerher-          auf Wunsch gemeinsames Kochen am Abend.
berge "La Maison des Pèlerins" in der Alts-          Anmeldung unter Tel 07704 6432 oder mail
stadt übernommen. Informationen unter                
 oder                    Gümlingen
                        am Schweizer Jakobsweg Luzern - Rueggis-
mail:                 berg hat eine private Pilgerunterkunft: Regula
T: +33 (0) 7.80.04.11.40 oder +33 (0)                Müller, Dorfstraße 61, CH-3073 Gümlingen -
7.80.39.36.58 oder+33 (0) 5.58.71.68.07
                                                     T: 031 951 1647 - mobil: 079 568 0082.
                                                     150 m von der Dorfkirche entfernt, 2 - 3 Bet-
Ravensburg. Direkt am oberschwäbischen               ten, Pilgerpaß erforderlich, Frühstück und Pil-
Jakobsweg, ca. 1,2 km von der Altstadt Ra-           gerstempel (siehe unten), freiwillige Spende.
vensburgs entfernt, eröffnet Katrin Bertsch          Unbedingt telefonische Voranmeldung!
für die Zeit April bis September 2015 zusam-
men mit Freunden eine kleine Pilgerherberge.         Sarria
Die eigenen Pilgerreisen haben dazu inspiriert       HOSTEL OBRADOIRO, Calle Mayor, 49
eine günstige Unterkunft in Deutschland an-          Sarrià (Lugo) KM 111
zubieten und zu betreiben. Dafür wurde eine          bietet Pilgern Unterkunft für 8 € pro Person.
Wohnung mit 7-8 Betten eingerichtet. Katrin          Auch Gruppen werden aufgenommen.
und ihre Freunde werden sich mit der ehren-          Réservation: Tel.: +34 982 532 442 oder
amtlichen Betreuung der Gäste abwechseln.            e-mail 
Katrin Bertsch, Hertzstr. 17, 13158 Berlin
Telefon: 030 8639 7881                               Ostabat. Gut besuchte Gîte d'étape zu ver-
Email:                                kaufen, 20 km vor St-Jean-Pied-de-Port. 33
Web-Seite:               Plätze in 6 Zimmern mit Bad/WC und 2 kleinen
Dort gibt es Informationen über das Haus und         Schlafsälen für 6 bzw. 8 Personen. Herrliche
über die Reservierungsmöglichkeiten..                Terrasse über dem Tal. Im Ort in 1 km Entfer-
                                                     nung Einkaufsmöglichkeit, in 14 km Super-
Großer Wanderrucksack mit einigem Zube-
                                                     märkte. Info:
hör, sehr gut erhalten, ideal für den Camino,
                                                     T: 0033 (0)5 59 37 81 10 oder (0)6 72 73 78 56
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 unterwegs                                      19                         nr. 95 april 2015
Aus unserer Gesellschaft
        In Santiago, Rom, Jerusalem oder anderswo angekommen
Bei unserem 25-jährigen Jubiläum 2013 hatten wir in “unterwegs” Nr. 89 auf den Seiten 53 bis 62 unsere
Pilger aufgelistet, die zwischen 1987 und 2013 in Santiago angekommen sind und eine Kopie ihrer Com-
postela geschickt hatten. Nicht aufgenommen waren die Pilger, die bereits 1992 in “Jakobus in Franken”
verzeichnet waren. Die Liste von 2013 war naturgemäß unvollständig. Im Nachtrag in dieser Nummer sind
deshalb Pilger aufgeführt, die nach dem Jubiläum ihre Compostela eingesandt haben. Und natürlich die, die
nach dem Jubiläum in Santiago angekommen sind und eine Kopie ihrer Urkunde geschickt haben.
In Zukunft führen wir diese Liste in jeder Ausgabe von “unterwegs” weiter. Denken Sie also daran eine
Kopie Ihrer Compostela nach Ihrem Pilgerweg an unser Büro in Würzburg zu schicken. Unser Mitglied Rei-
ner Wirsching führt die Tabelle im Ganzen weiter mit ausführlicheren Angaben, die Sie geliefert haben.
Auch die Urkunden aus Rom, Jerusalem und Trondheim listen wir auf.
Name           Vorname      PLZ Ort                    Fußp. Rad Start in      Jahr          Santiago
Becker         Siegfried    63739 Aschaffenburg          x                        1996          12.06.96
Erk            Karl-Heinz   97337 Dettelbach             x       Astorga          2005          17.06.05
Schöttler      Carl Otto                                 x                        2008          06.06.08
Graf           Franz        97509 Kolitzheim             x       St.Jean-P-d-P    2009          05.06.09
Graf           Franz        97509 Kolitzheim             x       Roncesvalles     2011          09.06.11
Schöttler      Carl Otto                                 x                        2011          30.06.11
Nieberle       Konrad       90522 Oberasbach             x       Oberasbach       2011          02.09.11
Nieberle       Moritz                                    x       Astorga          2011          02.09.11
Nieberle       Johanna                                   x       Astorga          2011          02.09.11
Nieberle       Dagmar                                    x       Astorga          2011          02.09.11
Tapken         Uwe          96163 Gundelsheim            x       Ulm              2004          05.05.12
Zenkel         Walter             Bamberg                x       Bamberg          2003          05.05.12
Michel         Renate       63628 Bad Soden-Salmünster   x       Le Puy           2012          11.09.12
Michel         Clemens      63628 Bad Soden-Salmünster   x       Le Puy           2012          11.09.12
Dieterle       Norbert      74706 Osterburken            x       St.Jean-P-d-P    2013          25.05.13
Mißler         Roswitha     74706 Osterburken            x       St.Jean-P-d-P    2013          25.05.13
Fleckenstein   Leopold      63879 Weibersbrunn           x       Weibersbrunn     2007          03.06.13
Fleckenstein   Thomas       63879 Weibersbrunn           x       Moissac          2012          03.06.13
Gußmann        Oliver             Rothenburg             x                        2013          14.06.13
Gebauer        Arnold             Meitingen              x       Meitingen        2010          22.05.14
Kratz          Reinhold     51570 Windeck                x       Porto            2014          15.06.14
Heitel         Wilfried           Heustreu               x       Hollstadt        2014          18.08.14
Gans           Heinrich                                  x       Hollstadt        2014          18.08.14
Gemki          Peter        7570 Weida                   x                        2014          02.09.14
Burger         Ernst        63834 Sulzbach                    x                   2014          10.09.14
Boegner        Ingeborg     36318 Brauerschwend          x       Fulda            2014          17.09.14
Bott           Karlfred                                  x       Fulda            2014          17.09.14
Wallmann       Ruth         85067 Eichstätt              x       Porto            2014          30.09.14
Rompilger
Name           Vorname      PLZ   Ort                     Fußp. Rad      Start in          Ankunft Rom
Seidl          Wilhelm      74831 Gundelsheim               x                                  31.05.08
Oberberger     Johann       85560 Ebersberg                 x                                  11.08.09
Lang           Martina      82544 Egling-Deining            x                                  05.06.10
Breunig        Bernd              Eisenheim                 x                                  28.06.10
Jeschke        Beate        97074 Würzburg                  x                                  03.06.11
Margraf        Herbert      63150 Heusenstamm                    x                             09.06.11
Reichert       Johannes           Schweinfurt                    x                             16.06.11
Glück          Sandra       97074 Würzburg                  x                                  25.09.12
Pilger auf dem Olavsweg nach Trondheim
Name      Vorname         PLZ Ort                       Fußp Start in     Jahr      Ankunft Trondheim
Seidl     Wilhelm         74831 Gundelsheim               x  Oslo         2011                 10.07.11
Lang      Martina         82544 Egling-Deining            x  Oslo         2014                 10.07.14

 unterwegs                                         20                            nr. 95 april 2015
Santiago de Compostela
                       Pilgerstatistik 2014
Gesamt                237.886 m 57,02%                           Ausgangsorte der Pilger
001 Spanien           113.625         47,46%           Spanien:
002 Italien            20.241           8,51%          An der Spitze steht Sarria (100 km) mit
003 Deutschland 16.345                  6,87%          58.554 (24,61%). Es folgen der Pyrenä-
004 Portugal           11.655           4,90%          enübergang St.-Jean-Pied-de-Port mit
005 USA                11.577           4,87%          29.344 und Roncesvalles mit 7.848. Der
006 Frankreich           9.345          3,93%          Übergang am Somport verzeichnet 605,
007 Irland               5.020          2,11%          Canfranc 50 und Jaca 245.
008 Großbritannien 4.395                 1,85%         Im Lande selbst sind beliebte Ausgangs-
009 Korea                3.840           1,61%         orte Tui mit 11.575, León mit 11.410 und
010 Australien           3.775           1,59%         Cebreiro mit 10.260.
011 Kanada               3.575           1,50%         Portugal:
012 Niederlande          3.458                         O Porto               10.636
013 Brasilien            3.271                         Lissabon               1.435
014 Polen                2.957                         Frankreich:
015 Belgien              1.834                         Le Puy-en-Velay 3.623 Podiensis
016 Dänemark             1.741                         Vézelay                  162 Lemovicensis
017 México               1.654                         Arles                    220 Tolosana
018 Österreich           1.598                         Paris                    130 Turonensis
019 Schweiz              1.385                         Niederlande              683
020 Argentinien          1.168                         Deutschland              618
und weitere 119 Länder, davon 21 mit 1                 Belgien                  317
Pilger und sieben mit 2 Pilgern.                       Schweiz                  210
---------------------------------------------------    Österreich               110
Es kamen zu Fuß                 88,67% +               Italien                    76
mit dem Fahrrad                 10,65% -               Rom                        35
zu Pferd oder Esel                0,64% +              Polen                      30
im Rollstuhl                      0,03% +              Großbritannien             24
---------------------------------------------------    Slowakei                   13
Die Pilger nahmen folgende Wege auf                    Tschech.Republi            13
der iberischen Halbinsel:                              Irland                     12
Camino francés                  68,10% -               Luxemburg                   9
Camino Portugués                14,92% +               Ungarn                      8
Camino del Norte                  6,34% +              Dänemark                    6
Via de la Plata                   3,57% -              Finnland                    3
Camino Primitivo                  3,48% +              Jerusalem                   2
Camino Inglés                     3,02% +              Griechenland                1
andere Wege                       0,30% -              Rußland                     1
Muxia-Finisterre                  0,27%                --------------------------------------------------
Ein “+” hinter der Prozentzahl gibt eine Steigerung,   Bei den Berufsangaben liegen Angestellte, Studen-
ein “-” einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr an.    ten, Rentner und Freiberufler vorne. Priester, Or-
                                                       densleute, Bauern, Seeleute und Sportler am Ende.

 unterwegs                                        21                           nr. 95 april 2015
Aus unserer Gesellschaft

Die Grafik zeigt einen Überblick über die Entwicklung der von unserer Gesellschaft
ausgestellten Pilgerausweise seit 2002. Nach dem rasanten Anstieg in 2007 (Kerkeling-Ef-
fekt) auf über 6000 sank die Zahl in den folgenden Jahren um dann ab 2012 erneut kräftig anzu-
steigen. Im vergangenen Jahr schließlich wurden von unserer Gesellschaft erstmals mehr als
7000 Credenciales ausgegeben. Siehe auch S. 60/61 und 65

Würzburg. Bei der Präsidiumssitzung am 6. Februar wurde das endgültige Programm der Jahres-
tagung und der Mitgliederversammlung besprochen. Für die Neuwahlen sind Kandidaten für den
Beirat gesucht. Bei den Sekretären steht zum Herbst ein Wechsel an. Tina und Manfred Hock
legen ihr Amt nieder. Die Aufgaben der Sekretäre und der Geschäftsstelle müssen neu definiert wer-
den um die Belastung für die Sekretäre zu vermindern. Dringend werden Pilgerausweisaussteller
gebraucht. Reinhard Verholen informiert über den problemlosen Umzug der Internetbetreuung
von der Firma Weitzel auf evoworkx media. Günter Müller konnte in einer Aufrufstatistik unsere
meistbesuchten Seiten nennen: 1. Pilgerausweisausstellung 2. Pilgerwege 3. Pilgerberater. Für die
Aktualisierung unserer Seiten ist noch einige Arbeit erforderlich. Joachim Rühl informierte über
den Stand der Vorbereitung zum Evangelischen Kirchentag in Stuttgart und Treffpunkt Pilgern
in Esslingen. Ein Antrag auf Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Monsignore Sieger Köder
für seine Verdienste um Pilgerschaft, Pilgerherberge und Spiritualität des Pilgerns wurde einstim-
mig angenommen. (Sein Tod am 9.2. hat die zunichte gemacht!)
Verschiedene Wegefragen waren abzuklären: Der Oberpfälzer Weg führt nun durch den Ort Rum-
melsberg und wird dadurch attraktiver. Der Unterfränkische Weg bleibt bei Ramsthal auf der alten
Trasse. Die Anbindung Ramsthals durch eine Variante wird in der aufzustellenden Tafel markiert.
Ab Ingolstadt wurde ein Jakobsweg donauaufwärts ausgeschildert. Es ist zu klären, wer dahinter
steht und den Weg pflegt. Ein Flyer zum Jakobsweg-Knoten Nürnberg ist in Arbeit. Für den Thü-
ringisch-Fränkischen Weg soll ein Faltblatt angeschoben werden. Joachim Rühl berichtete von “Ja-
kobuswege e.V.”: Joe Weber am 3. 2. in Interlaken verstorben. Joachim Rühl vertritt bei der
Trauerfeier die Jakobuswege e. V. und die Gesellschaft. (Siehe S. 62) Das Leader-Projekt in Bayern
läuft bis Mitte März 2015. Das Projekt soll weitergeführt werden mit Ausdehnung auf Baden-Würt-
temberg. Kontakte zu Leadergruppen und kirchlichen Partnern sind geknüpft.

  unterwegs                                    22                       nr. 95 april 2015
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