Unterwegs im Zeichen der Muschel - Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft ...
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Zeitschrift der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft e.V. gegründet 1988 - Elias-Valiña-Preis 2010 Inhalt Grußwort des Präsidenten 3 Pilgerstammtisch 5 Pilgersegen 6 Termine + Reisen 4 - 5, 7, 39, 56, 60 Zum Nach-Denken 8 Aus unserer Gesellschaft Jahrestagung 10 - 21 Aus der Pilgerwelt - Santiago 22 - 25, 55 - 57 Pilgerstimmen 26 - 31, 34 - 38, 43 Jakobuskult 32, 47, 58 Büchertisch 49 - 54, 42 Aus anderen Gesellschaften, JBB 61 Jakobuswege 40 - 42 Arbeitsgemeinschaft deutscher Jakobus-Vereinigungen 64 Neue Mitglieder 65 Wissenschaft 66 EinBlick in Zeitschriften 67 Impressum 68 Zum Titelbild Die heutige ev. Pfarrkirche in Langenzenn (an der B8 zwischen Neustadt an der Aisch und Fürth), ehemals Augustinerchorherrenstiftskirche, hat ihre Anfänge in einer Kö- nigskirche des 10. Jh. Die Burggrafen von Nürnberg erscheinen erstmals 1379 als Patronatsher- ren und gründen hier 1409 ein Augustinerchorherrenstift. Nach der Zerstörung des Vorgängerbaus 1388 zieht sich die Baugeschichte über die Jahrhunderte hin. Bei der Renovierung von 1878 – 1883 werden die Fragmente frühgotischer und frühbarocker Ausmalung in Chor, Sei- tenkapellen und Pfeilern aufgedeckt und weitgehend neu gefasst. Zu diesen Wandmalereien ge- hört unser Jakobus d. Ä., der in diesem Jahr den Titel von „unterwegs“ schmückt. Die Pfarrkirche ist reich an Kunstschätzen. Unter den Altären ist im südlichen Langhausschiff 2.489 bemerkenswert ein Sippenaltar von Hans Traut d.J. von 1504, der ursprünglich in St. Lorenz, Nürnberg, stand. Foto: Ferdinand Seehars Tage waren es am 10. März 2014 bis zum nächsten Heiligen Compostelanischen Jahr 2021! unterwegs 2 nr. 91 april 2014
Grußwort des Präsidenten Zwei Themen spreche ich an, mit der Bitte um Ihre Unterstützung und Mitar- beit: - Es ist an der Zeit, dass wir die aufge- Ulm, 10. März 2014 führten Wegebeschreibungen auf unseren Internet-Seiten überarbeiten und auf ihre Liebe Mitglieder und Freunde des Jako- Aktualität hin überprüfen. busweges, Wer hier Lust hat mitzuwirken, ist herz- lich eingeladen. Für diese Unterstützung noch ganz unter dem Eindruck der ges- sind lediglich Kenntnisse in der Textbear- tern zu Ende gegangenen Jahresversamm- beitung nötig. Melden Sie sich einfach lung: bei unserem Sekretärspaar oder im Büro. Ich denke, nicht nur das frühlingshafte Wetter, der überaus reizende Ort und das - Bei meinem Bericht habe ich auch über Haus selbst haben dafür gesorgt, dass wir pilgerfreundliche Betriebe/Unterkünfte eine fröhliche, gelöste Tagung hatten. gesprochen. Dem Verein Jakobuswege Wir hatten auch keinen langen Pilgerweg e.V., der mit uns zusammen die Entwick- am Samstagnachmittag. Dies alles zu- lung der Jakobswege in Bayern voran- sammen hat bewirkt, dass es eine ent- bringt, ist es gelungen, derzeit ca. 110 spannte Atmosphäre war, mit reichlich pilgerfreundliche Betriebe zu gewinnen. Zeit zu Begegnungen und Gesprächen. Nun meine Bitte an unsere Mitglieder: Ich bin neugierig auf die schriftlichen teilen Sie uns doch bitte mit, wo Sie in Rückmeldungen unserer Teilnehmer, wel- Bayern als Pilger/Pilgerin gute Erfahrun- che wir erbeten haben. gen gemacht haben, sei es beim Über- nachten oder beim Verpflegen, sowohl Ich habe es in meinem Bericht in der Mit- bei Gasthäusern, Privatquartieren, Pen- gliederversammlung bereits gesagt, dass sionen, etc. wir 2013 ein volles, ereignisreiches Pil- Ich bin mir sicher, dass wir dann das Netz gerjahr hatten, selbst wenn ich unsere 25- der „pilgerfreundlichen Betriebe“ in Bay- Jahr-Feier ausnehme. ern noch enger knüpfen können. Geben Sie diese Informationen auch an unsere Auch das Jahr 2014 wird ereignisreich Sekretäre oder das Büro weiter. werden und uns etliche Höhepunkte be- scheren. Ich verweise auf die Termine der Vielen Dank für Ihre Unterstützung. folgenden Seiten. Wenn mein Grußwort diesmal etwas kür- Und, bitte klicken Sie auch unser Home- zer ausgefallen ist, so wünsche ich uns page an: . Allen dennoch von Herzen ein erfülltes, Hier können wir aktuell sein, viel rascher, gesegnetes Pilgerjahr als es unser vierteljährlich erscheinendes „unterwegs“- Heft ermöglicht. Für alle Ihr Veranstaltungen gilt: weitersagen und Joachim Rühl , e ultreia! herzliche Einladung! unterwegs 3 nr. 91 april 2014
Termine Pilgertag Jakobusfest in Oberdischingen Wunder des Teilens Sa. 26. Juli 2014 unter dem Motto: “Jakobusweg - Brückenweg” Leben entsteht Sternwanderungen, Pilgermesse, Infos und und besteht mehr. Info: >info@haus-st-jakobus.de< in Pflanzen, Wasser, Weine, Wege, Pilgerwelten Tieren, Menschen Fr. 26. Sept. 2014 - 19 Uhr im Cursillo-Haus und allen Geschöpfen St. Jakobus in Oberdischingen. Bilder vom Ja- durch teilen. kobsweg, Weine aus Regionen an Jakobswe- gen, Schinken und Oliven aus Spanien, Käse Zellen teilen sich, aus Frankreich. 23 €. Begrenzte Teilnehmer- Freude teilt sich aus, zahl. Info/Anmeldung T: 07305-919 575. Gott teilt sich mit, Menschen teilen 31.10. - 2.11. 2014 “Wagnis Jakobsweg” - ihr Hab und Gut, Praktische und spirituelle Vorbereitung für ihren Kummer, den Weg mit Dr. Raimund Joos im Cursillo- Haus Oberdischingen. T: 07305-919 575 - ihr Leben, Mail: >info@haus-st-jakobus.de< ihren Glauben. Calma-Reisen unseres Mitglieds Helmut Aus dem mit-geteilten Wort, Henningsen bietet voraussichtlich im Septem- dem aus-geteilten Brot, ber 2014 den Franziskusweg von La Verna dem geteilten Leben nach Poggio Bustone als kombinierte Rad- wächst immer neu und Wanderreise an. In der 18-tägigen Pilger- die große Kraft reise werden mit den eigenen Rädern und zu zum Hoffen und Fuß 337 km durch die Toskana und Umbrien zum Lieben. zurückgelegt, mit Gepäcktransport und, wo es sinnvoll ist, im Transferfahrzeug. Infos über www.delegato-ev.de sowie Hel- Paul Weismantel mut Henningsen, Kiefernweg 4, 35096 Wei- mar/Lahn, Email: calma-reisen@t-online.de, aus: Tel. 06421-7596 Peter Müller, Komm, wir pilgern, Dein Jakobus. Siehe S. 51 Pilgerwanderung: Komm wir pilgern! Von Ponferrada nach Santiago de Compostela 15. – 27. Mai 2014 mit Pilgerbegleiter Peter Müller, Rottweil Informationen und Anmeldungen beim Achtung: Ortswechsel für Pilger- Bayerischen Pilgerbüro e.V., gottesdienst und Pilgersegen in Tel. 089/545811-0; www.pilgerreisen.de Würzburg! Aschaffenburg. Seit Januar 2014 findet dieser Gottes- Die Pilgergottesdienste mit anschlie- dienst am 2. Samstag im Monat um 17:30 Uhr in der Kirche der Erlöserschwestern ßendem Pilgerhock für die Gruppe statt. Siehe S. 6! 12. April / 10. Mai / 14. Untermain finden jeweils um 18.00 Uhr Juni 2014 am dritten Samstag im Monat statt: in St.Laurentius (Leider) unterwegs 4 nr. 91 april 2014
Pilgerstammtisch Termine Volkach Gasthof “Rose” am Oberen Markt Fr. 25. - So. 27. April 2014 Der Förderkreis 16 - 18 Uhr: jeweils erster Freitag im Monat: Altes Pfarrhaus veranstaltet zusammen mit 4. April / 2. Mai / 6. Juni / 4. Juli 2014 der Fränk. St. Jakobus-Gesellschaft ein Pil- gerseminar in der Pilgerherberge Binsbach mit Raimund Joos, Peter Schnell sowie Arno Hallerndorf-Schlammersdorf (bei und Angelika Issing. Faltblatt/ Info und An- Forchheim) Brauereigasthof Witzgall meldung bei Arno Issing T: 09363 5651 oder neben der Kirche, jeweils erster Samstag im mail 6. - 8. März 2015 Jahrestagung und Mitglie- oder Telefon 0911 - 74 72 009. derversammlung in Fulda Pilgersegen in Nürnberg. In der Ev.-Luth. Regensburg im „Spitalgarten“ 19 Uhr - Kirche St. Jakob, Jakobsplatz 1, können Pilger jeweils letzter Freitag im Monat: 25. April jeden 1. Mittwoch im Monat im Fruhgottes- dienst um 6:30 Uhr persönlich gesegnet wer- / 30. Mai / 27. Juni 2014. den. Anmeldung ist nicht erforderlich. Kontakt: Sepp Reif >josef.reif@t-online.de< Pilger oder Pilgergruppen, die mit dem Reise- segen ihren Pilgerweg in Nurnberg beginnen München. Jeden 3. Dienstag im Monat. wollen, wenden sich bitte an das Evang.-Luth. “Schinkenpeter”, Perlacherstr. 53/55 (U2 Innenstadtpfarramt. Tel. 0911 – 214 25 00 od. Untersbergstr./ Bus 54 Valeppstr.) 15. April / Alle anderen Anfragen bitte an das Massion, Tel. 089 / 43 93 183 oder per Pilgerburo St. Jakob. Tel. 0911 – 20 91 43 od. E-Mail: b.massion@mnet-online.de. Email 8. KraichgauPilger Treffen Fulda-Neuenberg. Gaststätte “Dreilin- Samstag, 26.07.2014 – 9.30 Treffen am Park- den”, Neuenberger Str. 37 An jedem platz Kleinbrückentorplatz in Eppingen, Pil- ersten Freitag im Quartal Pilgertreff: 4. gerweg zum Ottilienberg 13.00 Katharinenkapelle Eppingen gemeinsa- April / 4. Juli 2014. mes Mittagessen und Vortrag 18.30 Kath. Stadtkirche Eppingen Ökumeni- Rottweil Regionaler Pilgerstammtisch scher Gottesdienst mit Meditations-Konzert Gasthaus Hochbrücke. Leitung: Peter zum Jakobustag Müller, Rottweil Info und Anmeldung bei Hans Lauerer 07262 6961 oder johann.nepomuk@web.de unterwegs 5 nr. 91 april 2014
Pilgersegen Würzburg. Ab Januar 2014 jeden 2. Samstag im Monat um 17:30 Uhr in der Kirche der Erlöserschwestern in der Ebracher Gasse 6 (nur wenige Meter von Dom und Paradeplatz - Parkmöglichkeit) entfernt. - Für Gruppen, die in Würzburg aufbrechen wollen, bietet das Schottenkloster nach Absprache eine Feier an. >www.schottenanger.de< Ochsenfurt. St. Andreas So. nach der Messe 18 Uhr. Anmeldung: T: 09331 8025080. Aschaffenburg-Leider, St. Laurentius. Pilgergottesdienst jeweils am 3. Sa. im Monat um 18:00 Uhr mit Pfarrer Karl Reichert. Miltenberg. In der Pfarrkirche St. Jakobus wird auf Anfrage nach den Gottesdiensten in der Staffelkapelle der Jakobuskirche der Pilgersegen erteilt. Anmeldung Pfarramt Tel. 09371 2330. Benningen. Pilger aus dem Raum Memmingen können in der Pfarreiengemeinschaft im Rahmen der Sonntagsgottesdienste - in der Regel Sa. 18.30 Uhr, So. 9.00 und 10.30 Uhr - den Pilgersegen empfangen. - Im Pfarrheim besteht Möglichkeit zur Übernachtung (ohne Dusche). Anmeldung bei Pfr. Xaver Wölfle, Tel. 08331 2842 Fax: 929200 oder E-Mail >pg.benningen@bistum-augsburg.de< Schlammersdorf bei Forchheim. Pilgersegen jeweils nach dem Pilgertreff bei der Vor- abendmesse um 19 Uhr. Siehe dazu Termine auf Seite 5. Freiburg im Breisgau. In der Kirche der Universitätsklinik ist nach den Messen So. 9.30, Di. und Fr. 18.30 und Mi. 15 Uhr die Möglichkeit, den Pilgersegen zu empfangen. Bitte vorherige Absprache mit P. Norbert Riebartsch Tel.: 0761 270-3401(d) und 2024262 (p) oder E-Mail >pater.norbert@uniklinik-freiburg.de< Regensburg. Pilgersegen oder Pilgerstempel erhalten Sie gerne im Priesterseminar, dessen Seminarkirche die Schottenkirche ist. Es ist erreichbar an der Pforte Bismarckplatz 2 oder über die Telefon-Nr. 0941 58516-0. - In der Schottenkirche St. Jakob ist am Sonntag 9 Uhr Eucharistiefeier. Herbstein. Pilgersegen und Pilgerstempel an allen Tagen des Jahres möglich. Tel.06643 234. E-Mail >pfarrbuero@st-jakobus-herbstein.net< Marburg. Die kath. Kirchengemeinde St. Michael und St. Elisabeth, Kettelerstr. 12, 35043 Marburg-Schröck bietet in allen Gottesdiensten den Pilgersegen nach Absprache an. Tel.: 06424 92230, E-Mail: >buero@pfarrei-schroeck.de< Münster. Für Pilger aus Münster und Umgebung bietet P. Erich Purk, Kapuzinerstr. 27, 48149 Münster, den Pilgersegen an. Bitte vorher Termin vereinbaren: 0251 9276-122. E-Mail: >erich.purk@kapuziner.org< Augsburg. In der Pfarrkirche St. Max, Franziskanergasse 8, bitte telefonisch erfragen: Tel. 0821 3432230 - In St. Jakob, Jakobsplatz, Pfr. Friedrich Benning: T: 0821 551244. Bremen. In der kath. St. Marien-Gemeinde, St. Magnusstr. 2, 28217 Bremen, wird im Gottesdienst der Pilgersegen erteilt nach vorheriger Absprache mit Pastor Robert Wagner. Tel.: 0421 38 36 38 - E-Mail: >pfarramt@st-marien.de< Rothenburg o.T. St. Jakob. Pilgerpfarrer Oliver Gußmann bietet einen Pilgersegen an. Tel. 09861-7006-25 oder Mail: >gaestepfarrer@rothenburgtauber-evangelisch.de< Nürnberg St. Jakob Jakobsplatz 1: Jeden 1. Mi im Monat im Frühgottesdienst 6:30 - weit- ere Infos siehe S. 5 ++ Gemeinden, die Pilgersegen anbieten, teilen ihre Zeiten der Redaktion mit. Viele Pilger freuen sich. ++ unterwegs 6 nr. 91 april 2014
Aus der Gesellschaft Aschaffenburg Jubiläums-Quiz 2013 Pilgertermine am Untermain Auflösung 1) Wieviele Präsidenten haben bis jetzt unsere 12.4. 18 h Sankt Laurentius, Leider Gesellschaft geführt? 3 Jahresrückblick 2013 in Bildern 2) An wievielen Orten- Ortsteile zählen als ei- (Helmut Stowasser) und Pilger gener Ort - hat sich unsere Gesellschaft schon beratung zur Jahrestagung getroffen? 22 17.5. Wanderung ab Rottenberg 3) In welchem Jahr konnte unsere Gesell- (Kirche, Kapelle) zur Hütte von schaft das 1000. Mitglied begrüßen? 2004 Gerhard Reusch, dort Einkehr 4) Wieviele Kilometer mißt unser fränk.- 21.6. Wanderung zu einer Jakobuskir- schwäb. Weg von Würzburg nach Ulm? 268 che, dort Messe mit Pfr. Reichert, 5) Wann feiert Santiago de Compostela das (Helmut Stowasser) nächste Heilige Jahr? 2021 19.7. 18 h Sankt Kilian, Nilkheim 6) Wieviele deutschsprachige Wegführer gibt In Cornwell unterwegs es für den Camino francés? 15 (Thomas und Silvia Debor) Das war vielleicht die schwierigste Frage. Denn 25.7. Jakobusfest , Wanderung mit unter diesen 15 Titeln stehen eine gute Handvoll an der Spitze, die anderen sind wenig bis gar nicht ge- Helmut Stowasser läufig. 7) In welchem Jahr wurde der Jakobsweg in Im August keine Termine Spanien ins Weltkulturerbe der Unesco aufge- nommen? 1993 20.9. 18 h Sankt Laurentius, Leider 8) Wieviele Jakobus-Vereinigungen gibt es in Peter Kampfmann: Auf dem Pil- Deutschland? 23 gerweg durch die La Mancha Auch nicht leicht, weil nicht jede dieser Vereinigun- 18.10. 18 h Sankt Laurentius, Leider gen “Jakobus” im Namen hat, andererseits doch Margot und Klaus Hofmann, einen Jakobusweg betreut. Mit Kindern auf dem Jakobsweg 9) Wieviele Personen sind auf dem Gruppen- 19.10. Tageswanderung auf dem Jako- foto unseres Jubiläums in “unterwegs” Nr. 90 busweg zw. Gelnhausen und zu sehen? 140 Frankfurt (Spessartbund) Aber 141 gilt auch als Lösung, denn in der letzten 15.11. 18 h Sankt Laurentius, Leider Reihe sind Köpfe nicht exakt zu unterscheiden, ob Siegfried Becker: Unterwegs auf es zwei oder drei sind. dem Fränkischen Jakobusweg Lösungszahl 6489 20.12. 18 h Sankt Kilian, Nilkheim _____________________________________ Jahresbilanz 2014 der zurückge- Sechs Einsendungen kamen in die Redaktion. legten Wege mit Bildern Unser Mitglied Angela Loy aus Weißen- burg/Bay hatte allein die richtige Lösung. Info:Peter Spielmann Sie erhielt die Bücher “100 Kirchen, die man Tel.: 06028/6037 gesehen haben muß” aus dem St.Benno-Ver- mail: peters.aschaff@gmx.de lag Leipzig und “Jakobsweg Österreich” aus dem Tyrolia-Verlag Innsbruck. Diese Verlage Randersacker. Beim Neujahrsempfang der hatten ausreichend Preise zur Verfügung ge- Marktgemeinde erhielten Ernst Weckert, Gra- stellt, so daß auch die übrigen Teilnehmer fürs fiker, und sein Schwager Jürgen Schädel, Ar- Mitmachen einen Buchpreis bekommen. chitekt, die Bürgermedaille. Damit wurde ihre Herzlichen Glückwunsch der Gewinnerin; oft gemeinsame vielfältige ehrenamtliche Ar- herzlichen Dank allen Teilnehmern und beit für die Bürger und ihre Gemeinde ausge- den genannten Verlagen für die Buchpreise. zeichnet. Unsere Gesellschaft gratuliert! unterwegs 7 nr. 91 april 2014
Zum Nach-Denken Mut Fassen, den Sprung wagen! Von der Jakobuskirche her kommend, verlässt man die engen Gassen Ornbaus durch das südliche Stadttor und kommt in eine offene weite Landschaft. Den Weg über die Altmühl- brücke folgend kommt man bald an einem überlebensgroßen Bronze-Pilger vorbei. Die Tasche umgehängt, den Hut mit der Muschel im Nacken, scheint er mit wallendem Ge- wand und ausgreifenden Schritten leichtfüßig über die Steine zu springen. Ein Pilger oder gar der Apostel hier, mitten in der freien Landschaft? Wir befinden uns am „Altmühlüberleiter“. Er überwindet die europäische Wasserscheide. Wasser der Altmühl wird in die Redzat geleitet, damit ein alter Traum wahr werden konnte, eine Verbindung quer durch Europa, von der Nordsee zum Schwarzem Meer : der „Main - Donau-Kanal“. Schon Karl der Große wollte um 763 diesen Traum von einem Band, das die Menschen Europas verbindet, verwirklichen. Die Überreste der „Fossa Ca- rolina“ bei Treuchtlingen zeugen heute noch davon. Der Legende nach, soll ein Traum Karl auf den „Sternenweg“ hingewiesen haben. Auch ein Weg, der Europa verbindet . Beide sind heute Wirklichkeit. Beide verbinden Europa, der Main-Donau-Kanal von Nordwesten nach Südosten, der Jakobsweg von Osten nach Westen. Beide nicht in rasen- der Geschwindigkeit, das Wasser durch Schleusen entschleunigt, langsam dahin strö- mend, der Pilger auf dem Pilgerweg, Schritt für Schritt in dem ihm eigenen Rhythmus. Die Bronzefigur von Hanspeter Widrig, hier am Wegrand scheint diese Aussage Lügen zu strafen. Der Pilger strahlt Unruhe aus. Er springt über die Kluft der Blöcke, wie wenn er auf der Flucht wäre. Mich stimmt das nachdenklich. Finde ich mich als Pilger in dem mir gegenüberstehenden Kunstwerk wieder? Pilgern, mag es noch so entschleunigen, beginnt mit einem ganz bewußten Schritt. Mir fällt das Stadttor ein, das ich vor wenigen Minuten durchschritten habe. Ornbau – es wäre übertrieben zu sagen, man käme aus der Hektik der Stadt in die Ruhe und Weite der Natur. Dennoch, beim Durchschreiten des Stadttors habe ich die engen be- kannten Gassen, einen überschaubaren sicheren Raum verlassen und mich auf die Weite einer Landschaft, auf einen ungewissen Weg eingelassen. Als Pilger aufbrechen heißt, die vertraute Heimat, Familie und Freunde, heißt Menschen die mir nahe stehen, die ich verstehe und von denen ich mich verstanden weiß verlassen, heißt Sicherheit und Gewohntes aufgeben, um Neues kennen zu lernen und aufzunehmen um das Alte zu überdenken und gegebenenfalls zu korrigieren. Ist dies nicht wie ein Sprung in eine andere Welt? Meine Bedürfnisse und Sorgen sind nicht mehr auf Zukunftssicherung und Behauptung in Beruf und Gesellschaft gerichtet, sondern auf das Hier und Heute. Für die Zeit des Pilgerns stehen die Begegnungen am Wege ebenso im Vordergrund, wie die Lösung von Problemen des Augenblicks: die Frage nach dem richtigen Weg, nach Lebensmittel und Wasser, einem Nachtquartier . Schmer- zende Glieder und die Blasen an den Füßen beschäftigen mich jetzt mehr als Zukunfts- ziele und sozialer Status. Dies engt mich nicht ein sondern macht mich frei, meine Gedanken zu ordnen, frei ich selbst zu werden, frei sich selbst zu finden und - so ich dafür offen sein will - Gott zu finden. Fasse Mut! Entfliehe der Enge des Alltags! Wage diesen Sprung! Überwinde die Kluft in dir und springe - wie der Pilger am Altmühlüberleiter ! Text + Foto: Erich Baierl unterwegs 8 nr. 91 april 2014
Zum Nach-Denken Der Bildhauer Hanspeter Widrig (Jg. 1945) hat diese Skulptur aus Bronze und Beton 1998 ge- schaffen. Er führt sie in seinem Portfolio als “Jakobus” auf. Widrig ist in Küssnacht/Schweiz geboren, arbeitet seit 1975 als selbständiger Bildhauer und lebt in Stein bei Nürnberg. Sein Werk beschäftigt sich immer wieder mit der menschlichen Figur. Beispiele sind ein Hl. Gum- bertus in Ansbach oder der Norisbrunnen in Nürnberg. unterwegs 9 nr. 91 april 2014
Jahrestagung Schöntal. In dieser ehemaligen Zisterziensabtei fand unsere Jahrestagung 2014 statt. Eine Füh- rung durch Kirche und Kloster machte die Teilnehmer mit der Geschichte des Klosters vertraut. Die Fotos zeigen oben die Neue Abtei mit Eingang, unten das Wappen und den berühmten Abt Benedikt Knittel (1650 - 1732), unter dessen Amtszeit die neue Anlage ab 1683 entsteht. unterwegs 10 nr. 91 april 2014
Jahrestagung Pilger oder Wanderer - Was sind wir? Präsident Joachim Rühl konnte im Festsaal der ehemaligen Abtei zur Eröffnung neben den gut 80 Mitgliedern auch einige Gäste aus dem Einzugsbereich des Bildungshauses begrüßen. Sie waren zum Vortrag von Rudi Kramer gekommen, der mit Hilfe seines Freundes Alex Kretz den Jakobsweg “Rothenburg ob der Tauber - Speyer” vorstellte. Joachim Rühl erinnerte an die Eröffnung des Weges 2009, bei der auch unsere Gesell- schaft vertreten war. Kramer berichtete von der Entstehung des Weges, von der Initia- tive Mühlhausen, aus der ein Freundeskreis geworden ist. Etwa 20 bis 25 Wegepaten pflegen auf ihren Abschnitten ein- bis zweimal im Jahr den Weg. Der Weg entstand entlang der “Hohen Straße”, einem historischen Weg zwischen Rothenburg und Speyer, an dem Jakobus in Kirchen und Darstellungen immer wieder präsent ist. In stimmungsvollen Bildern mit Motiven aus Kunst und Natur stellte er den Weg mit sei- ner südlichen Hauptroute und einer nördlichen Variante zwischen Schöntal und Sins- heim vor. Die Zuhörer spürten den begeisterten Pilger und dankten mit lebhaftem Beifall. (www.jakobsweg-rothenburg-speyer.de) Fotos oben links: Alex Kretz und Rudi Kramer - rechts: Joachim Rühl eröffnet die Tagung. Der Samstag begann mit einem spirituellen Auftakt. Erich & Margot Baierl stimmten ein auf die Frage “Pilgern oder Wandern”. Zum Bedenken legten sie einen Brief Bernhards von Clairvaux an Papst Eugen III, seinen früheren Mönch vor: „Wo soll ich anfangen? Am besten bei deinen zahlreichen Beschäftigungen, denn ihretwegen habe ich am meisten Mitleid mit dir. Ich fürchte, dass du eingekeilt in deine zahlreichen Beschäftigungen, keinen Ausweg mehr siehst und des- halb deine Stirn verhärtest; dass du dich nach und nach des Gespürs für einen durchaus richti- gen und heilsamen Schmerz entledigst. Es ist viel klüger, du entziehst dich von Zeit zu Zeit deinen Beschäftigungen, als dass sie dich ziehen und dich nach und nach an einen Punkt führen, an dem du nicht landen willst. Wenn du dein ganzes Leben und Erleben völlig ins Tätigsein ver- legst und keinen Raum mehr für Besinnung vorsiehst, soll ich dich da loben? Darin lob ich dich nicht. Ich glaube, niemand wird dich loben, der das Wort Salomons kennt: Wer seine Tätigkeit einschränkt, erlangt Weisheit.“(Sir 38,25) Und bestimmt ist es der Tätigkeit selbst nicht förderlich, wenn ihr nicht die Besinnung vorausgeht. Wenn du ganz und gar für alle da sein willst, nach dem Beispiel dessen, der allen alles geworden ist (1 Kor 9,22), lobe ich deine Menschlichkeit, aber nur, wenn sie voll und echt ist. Wie kannst du aber voll und echt Mensch sein, wenn du dich selbst verloren hast? Auch du bist ein Mensch. Damit deine Menschlichkeit allumfassend und vollkommen sein kann, musst du also nicht nur für alle ande- unterwegs 11 nr. 91 april 2014
Jahrestagung ren, sondern auch für dich selbst ein aufmerksames Herz haben. Denn was würde es dir nützen, wenn du nach dem Wort des Herrn (Mt16,26) alle gewinnen, aber als einzigen dich selbst ver- lieren würdest? Wenn also alle Menschen ein Recht auf dich haben, dann sei auch du selbst ein Mensch, der ein Recht auf sich selbst hat. Warum sollest einzig du selbst nichts von dir haben? Wie lange bist du noch ein Geist, der auszieht und nie wieder heimkehrt (Ps 78,39)? Wie lange noch schenkst du allen anderen deine Aufmerksamkeit, nur nicht dir selber.Ja, wer mit sich selbst schlecht umgeht, wem kann der gut sein? Denk also daran: Gönne dich dir selbst. Ich sag nicht: Tu das immer, ich sage nicht: Tu das oft, aber ich sage: Tu es immer wieder einmal. Sei wie für alle anderen auch für dich selbst da, oder jedenfalls sei es nach allen anderen.“ Peter Schnell zeigte in seinem Vortrag humorvoll und sehr deutlich, daß es gar nicht so leicht ist, sich seinem Beschäftigtsein zu entziehen. Ein Jahr vor dem Eintritt in den Ru- hestand begann die Frage: Was mache ich dann? Vom Büro und dem Chefsessel aus macht er sich auf den langen Weg nach Santiago als Wanderer. Der Weg formte ihn zum Pilger. Sein Wunsch: Gebt dem Wanderer eine Chance Pilger zu werden. (s. S. 20) Peter Lindenthal, eingesprungen für einen Referenten, der acht Tage vor der Tagung un- erwartet absagte, kam mit seinem “Assistenten” Arvo und berichtete zunächst von sei- nem Jakobsweg. Beim Überqueren der Pyrenäen bei Roncesvalles 1992 kam blitzartig der Entschluß nach Santiago zu gehen. 1995 war es soweit. Von Arles aus, auf der via to- losana, führte sein Weg nach Santiago. Gehen, gehen, gehen hat ihn zum Pilger ge- macht. Diese Erfahrung hat ihn angetrieben den Jakobsweg in seiner Heimat zu erforschen. Vier Jahre hat es dann gedauert bis der Weg durch Österreich fertig war. Pil- gern hat ihn geprägt. (s.S.17) unterwegs 12 nr. 91 april 2014
Jahrestagung Keine Tagung ohne Wanderung. Einhei- mische Teilnehmer führten hinauf zur Heiligrabkapelle über dem Jagsttal. Beim Aufbruch bekam jeder eine Schnecke in die Hand als Anregung zum Nachdenken. Der Weg führte wei- ter zur spätgotischen Wallfahrtskapelle Neusaß. Diese wurde 1157 erbaut und gilt als Urzelle des Klosters Schöntal. 1706 wurde sie vergrössert. In der Ka- pelle trugen Margot und Erich Baierl Gedanken zum Schneckenhaus vor: den Weg nach innen finden, den Weg nach außen finden. Auf dem Jakobsweg Ro- thenburg-Speyer ging es zurück. Mit einem ökumenischen Wortgottes- dienst im Chor der Abteikirche endete der Tag. Der spirituelle Arbeitskreis hatte ihn vorbereitet und gestaltete ihn. Pfarrer Michael Thein hielt die Anspra- che zum Evangelium von der dreifa- chen Versuchung Jesu am Beginn seines öffentlichen Lebens. Nach dem Abendessen endete der Tag wieder im Abt-Kittel-Keller mit einem ausgedehnten Pilgerhock. Schließlich sahen sich viele Teilnehmer zum letz- ten Mal vor einem Jahr. Da gibt es Neuigkeiten, Ereignisse, Geschichten, die erzählt werden müssen. unterwegs 13 nr. 91 april 2014
Jahrestagung - Mitgliederversammlung Aus dem Bericht unseres Schatzmeisters Reinhard Verholen: Die Schaubilder zeigen die Einnahmen und Ausgaben des vergangenen Jahres. Die Vermögensverwaltung hat durch die SEPA-Umstellung einiges an Zeit und Geld ge- kostet. Die Spenden sind gegenüber 2012 deutlich angestiegen. Davon hat die Pilger- herberge Binsbach profitiert. Einnahmen-Ausgaben Rechnung 2013 Einnahmen Ausgaben Gewinn / Verlust Ideeller Bereich 30.405,00 13.324,26 17.080,74 Spenden 13.047,47 10.730,00 2.317,47 Vermögensverwaltung 1.400,00 2.102,06 702,06 Zweckbetrieb 52.007,71 82.076,74 30.069,03 Summe 96.860,18 108.233,06 11.372,88 Spenden Einnahmen 2013 37 Einzelspenden (VJ 875,00) 2.504,15 8 Spenden mit Zuwendungsbestätigung (VJ 810,00) 2.690,00 1552 Kleinspenden im Zusammenhang mit Pilgerausweisen und 7.848,77 Mitgliedsbeiträgen (VJ 1304 Spenden mit 5.344,98) Fulda - Main (mit Zuwendungsbestätigung) (VJ 0,00) 0,00 Fulda - Main (ohne Zuwendungsbestätigung) (VJ 178,00) 4,55 Summe (VJ 7.207,98) 13.047,47 Spenden Ausgaben 2013 1 Kleinspende (VJ 2 Kleinspenden 550,00) 100,00 Pilgerherberge Altes Pfarrhaus Binsbach (VJ Pilgerherberge Hof 4.012,50) 10.630,00 Summe 10.730,00 Innerhalb unseres Haushaltes hat die Initative des Jakobsweges von der Fulda an den Main ein eigenes Budget, in dem 2013 nur minimale Bewegung zu verzeichnen war. Budget Initiative Weg Fulda-Main Konto Bezeichnung Brutto Umsatzsteuer Netto Vortrag aus 2012 5.164,40 Zuwendungen Markierung Fulda-Main 4,55 Aufwendungen Markierung Fulda-Main 63,08 10,07 53,01 Minderung 2012 Markierung Fulda-Main 63,08 10,07 48,46 Budgetstand 31.12.2013 5.115,94 unterwegs 14 nr. 91 april 2014
Mitgliederversammlung - Jahrestagung Aus dem Bericht unserer Sekretäre Tina & Manfred Hock: Ihre vielfältige Tätigkeit setzt sich zusammen aus: Anhand von Schaubildern wurde die Entwicklung unse- 1 rer Gesellschaft deutlich. (1) zeigt die Mitgliederent- wicklung seit 2003. Die jähr- lichen Eintritte sind von 2004 bis 2010 gesunken, steigen aber seitdem wieder an. Die Austritte sind leicht angestie- gen und liegen derzeit bei der Hälfte der Eintritte. Insge- samt wächst unsere Gesell- im Jahre 2011 blau, 2 schaft. (siehe S. 59 die Übersicht 2012 rot 2013 grün über alle deutschen Gesellschaften) (2) zeigt die Alterstruktur in den drei vergangenen Jah- ren. Zu verzeichnen ist die Zunahme der über 60 Jahre alten Mitglieder. (3) zeigt die Herkunft unserer Mitglieder nach Postleitzahlen. 3 Die knappe Hälfte kommt aus dem PLZ-Bereich “9”. Die ge- nauere Aufschlüsselung nach den fränkischen PLZ 635 - 637, 90, 91, 96 und 97 zeigt dann, daß 47,4% aus Franken kommen. Die Zahlen für PLZ 8 und 9 zeigen, daß aus Süddeutschland etwa 75% der Mitglieder kommen. unterwegs 15 nr. 91 april 2014
Mitgliederversammlung Am Sonntag Vormittag fand die Mitglie- Totengedenken derversammlung statt. Seit der letzten Jahreshauptversammlung sind Nach einem spirituellen Impuls - Perlen folgende Mitglieder verstorben: aus den gehörten Vorträgen, die Peter Spie- lemann gesammelt hatte - bat Präsident Kurt Hohls Anfang 2013 66 J Joachim Rühl zunächst um das Gedenken Hiltrud Barsch 25. 4. 73 J für die Verstorbenen des zurückliegenden Hans Mühling 26. 7. 81 J Jahres. Dr Alfred Löw 27. 8. 84 J Domvikar Reinhard Kürzinger, Eichstätt, Karl Heinz Greser 25. 9. 76 J und Pilgerpfarrer Oliver Gußmann, Ro- Edith Menzel 27. 9. 92 J thenburg, ließen Grüsse ausrichten und Fritz Schlag 9. 10. 71 J wünschten eine gute Tagung. Achille Gath Oktober 2013 71 J Der Bericht des Präsidenten reichte von Walter Kuhnert 2. 1. 2014 83 J der Tagung in Schney über den Evangeli- schen Kirchentag in Hamburg, das Bege- Sie haben ihren irdischen Pilgerweg be- hen des 10. Jahrestages des Münchner endet und ihr Ziel erreicht. Jakobsweges, die Eröffnung des Sächsi- Wir gedenken unserer Mitpilger. schen Jakobsweges, die Pilgerbetreuung in Santiago hin zur Eröffnung der Pilgerher- Sandra Glück gab einen Überblick über die berge im alten Pfarrhaus in Binsbach. Ausstellung der Pilgerausweise. Elf Mit- Auch die Preisverleihung, unsere zweite glieder beteiligen sich dabei und haben Kraft im Büro Andrea Trabel, die Teil- Dank verdient. Uta & Bern-Uwe Vogel er- nahme an der 25-Jahr-Feier der Europa- hielten als Dank für ihre 10-jährige Tätig- Rats-Stele in Bamberg und am Ausbau des keit als Aussteller von Pilgerausweisen den Jakobsweges zwischen Paulinzella und Al- Teller der Gesellschaft mit einem Jubilä- merswind hatten ihren Platz in diesem Be- ums-Pilgerschoppen. richt. Und nicht zu vergessen unser Rühl hob auch die gute Zusammenarbeit 25-jähriges Jubiläum in Würzburg. In Wort zwischen der Ev.-Luth. Landeskirche in und Bild wurde das Geschehen des zurück- Bayern und “Jakobuswege e.V.” hervor: liegenden Jahres lebendig. Kirchennähe der Jakobswege ist grundle- Rühl berichtete auch von den Aktivitäten gend. Mit dem Dank an alle Beteiligten des Vereins “Jakobswege e.V.”, in dem un- und diesen schönen Tagungsort schloß der sere Gesellschaft den Präsidenten und Präsident seinen Bericht. Schatzmeister stellt. Die Ausbildung von Michel Thein informierte über das Netz- Pilgerbegleitern ging jetzt zu Ende. Großes werk der Landeskirche und die Einrichtung Thema ist die Gastfreundschaft an den Pil- eines regelmäßigen Pilgertages (s. S. 39). gerwegen in Bayern. 110 Betriebe sind bis Die Berichte unserer Sekretäre Tina und jetzt dabei (“unterwegs” Nr. 90, S. 62). Manfred Hock und unseres Schatzmeisters Rühl wies auch hin auf kommende Ter- Reinhard Verholen finden Sie auf den vor- mine: Katholikentag in Regensburg 28.5. - hergehenden Seiten 14 und 15. 1.6., 10 Jahre Ostbayerischer Jakobsweg in Alfred Rompel legte den Bericht der Kas- Eschlkam am 26. Juli, und die nächste Jah- senprüfung (zusammen mit Peter Kampf- restagung vom 6. - 8.3.2015 inFulda. mann) vor. Einstimmig erfolgte Entlastung. unterwegs 16 nr. 91 april 2014
Jahrestagung Pilger oder Wanderer - Was sind wir? Unter diesem Thema stand unsere Tagung. Dazu hatten wir zwei Referenten eingela- den: Christian Kurrat und Peter Schnell. Eine Woche vor Beginn erhielten wir die Ab- sage von Kurrat. Dafür konnten wir uns über die Zusage von Peter Lindenthal freuen. Sein eben erschienenes Buch “Peregrinatio Compostellana anno 1654” (siehe S. 51) beginnt er mit Gedanken zum Pilgern, die Grundlage seines Referates waren. Wir dan- ken Peter Lindenthal (und dem Tyrolia-Verlag), sowie Peter Schnell für ihre Texte. Peter Lindenthal Über das Pilgern Gedanken zu einer Modeerscheinung Pilgern ist mit großer Wahrscheinlichkeit das zur Zeit am inflationärsten verwendete Wort. Ganz abgesehen davon, dass die Menschen ins Fußballstadion, ins Einkaufszen- trum, ins Konzert eines Superstars etc. „pilgern“, pilgert man jetzt sogar „wirklich“, und zwar hauptsächlich nach Santiago de Compostela. (Heute ist man fast schon out, wenn man NICHT den Jakobsweg „gemacht“ hat.) Aber was ist eigentlich das Pilgern? Sind alle, die jetzt in Massen den Jakobsweg be- völkern, wirklich Pilger? Die meisten sagen ja. Denn sobald sich jemand selbst als Pil- ger bezeichnet, ist er oder sie es auch. Niemand hat das Recht oder die Macht, den Begriff „pilgern“ für alle allgemeingültig und verbindlich zu definieren, das macht jeder selbst. Für mich ist die Eigendefinition als einziges Kriterium zu einfach, zu oberflächlich, zu beliebig. Alleine wenn man das Wort „peregrinus“ – davon leitet sich der Begriff Pil- ger ab – näher betrachtet, sieht man, dass „pilgern“ doch viel, viel mehr ist. Im Wort, lateinisch für „der Fremde“, sind die Worte „per“ und „ager“ verborgen. „Ager“ wird mit Acker bzw. Scholle übersetzt, bis vor kurzem auch im Deutschen ein Synonym für „Heimat“. Es stammt aus einer Zeit, als unsere Gesellschaft noch vor- wiegend bäuerlich war. Der Fremde, der „peregrinus“, ist also jener, der die Sicherheit und Geborgenheit seiner Heimat aus welchen Gründen immer hinter sich lässt. Zu Zeiten des Römischen Imperiums bedeutete dies, das Gebiet zu verlassen, in dem man alle Rechte eines römischen Bürgers genoss. Man wurde zum Fremden, dessen Überleben vom guten Willen, von der Gnade, von der Gastfreundschaft unterwegs 17 nr. 91 april 2014
Jahrestagung derjenigen abhing, denen der „peregrinus“ auf seiner Reise begegnete. Richtet man nun den Blick auf den Begriff im christlich-religiösen Zusammenhang, auf die ersten Pilger des Christentums – das waren Jesus selbst, seine Jünger (siehe Lukas 9,2–5) und, für uns Europäer besonders interessant, die irischen Wander- mönche des frühen Mittelalters –, stoßen wir wieder auf den „Fremden“, diesmal in einem spirituellen, religiösen Kontext. Die Iren kannten drei Arten des Martyriums, das rote, das weiße und das grüne. Das rote bedeutet, man gibt sein Leben für seinen Glauben. Das weiße Martyrium bedeu- tet, dass man zum Einsiedler wird, um in der Einsamkeit und Askese Gott näher zu kommen. Das grüne Martyrium bedeutet, dass man, mit dem gleichen Ziel, seine ge- liebte Heimat, die grüne Insel, verlässt, zum „peregrinus“ wird. Der „peregrinus“ im christlichen Sinne ist also jemand, der aus Gründen des Glaubens freiwillig DIE MÜHSAL DES FREMDSEINS auf sich nimmt. Die Übersetzung dieses Fremdseins ins 21. Jahrhundert ergibt eine zeitgemäße Definition für das Pilgern. Für mich sind es folgende Aspekte, wo ich „fremd“ werden kann: Fremd in einer Welt der Beschleunigung und der Geschwindigkeit Ich gehe konsequent zu Fuß, auch wenn es mir manchmal schwerfällt. In bestimmten Situationen ist ein Bus/Taxi/Autostopp natürlich gut, hilfreich und sicherlich nicht we- niger „unpilgerlich“. Aber ich steige nicht bei der ers-ten Schwierigkeit, Müdigkeit in den nächsten Bus, ich plane vor allem die Benützung von motorischen Untersätzen nicht von vornherein in meine Pilgerreise ein. Jakobsweg per Fahrrad? Ist sicher eine schöne Tour, interessant und gesund, aber für einen Pilger bin ich zu schnell unter- wegs. Bei vielen Naturvölkern gilt die Regel: Die Seele des Menschen kann sich ma- ximal in Gehgeschwindigkeit (= 4 km/h) fortbewegen. Sind wir schneller unterwegs, bleibt unsere Seele verloren zurück … Fremd in einer vom Überfluss geprägten Welt Ich trage alles, was ich brauche, selbst auf meinem Rücken. Das zwingt mich zur – materiellen – Reduktion und hilft mir beim Erlernen des Unterschiedes zwischen We- sentlichem und Unwesentlichem. Mit einem – immer beliebteren – Begleitfahrzeug, das das Gepäck transportiert und mich aufklaubt, wenn ich nicht mehr kann oder will, mache ich eine schöne Reise, aber bin kein Pilger. Fremd in einer Welt des Luxus, der Übersättigung, der Bequemlichkeit Ich akzeptiere auch karge, primitive, manchmal auch nicht besonders saubere Schlaf- lager, ich muss nicht jede Nacht im Hotel verbringen. Hin und wieder, als Belohnung, zu besonderen Anlässen, warum nicht? Und es ist nicht nur für die körperliche Hy- giene gut. Fremd in einer Welt des Sicherheitsdenkens, der Vollkaskomentalität unterwegs 18 nr. 91 april 2014
Jahrestagung Ich lasse mich ein auf Neues, Unbekanntes, erwarte mir keine perfekte Wegmarkie- rung, bin bereit, immer wieder vorkommendes „In-die-Irre-Gehen“ als Teil des Pil- gerns (wie auch des Lebens) zu akzeptieren, den Weg zu suchen, Fremde (!) zu fragen, um etwas zu bitten. Um ein Glas Wasser, um eine Wegauskunft, vielleicht sogar um einen Schlafplatz … Und noch ein Fremdsein fällt mir ein: Fremd in einer Zeit, in der die Unverbindlichkeit und die Beliebigkeit immer mehr zur Norm werden Ich stecke mir ein Ziel, dessen Erreichung mir so wichtig ist, dass es mich die mit ab- soluter Sicherheit über mich hereinbrechenden Krisensituationen überwinden lässt und ich nicht gleich bei den ersten Hindernissen aufgebe. Und das weit genug entfernt ist, dass ich zu Fuß mindestens zwei Wochen unterwegs bin. „Der Tourist fordert, der Pilger nimmt dankbar an.“ Je mehr es mir gelingt, diese Aspekte auf meiner Pilgerreise zu berücksichtigen, desto mehr habe ich auch von ihr und desto höher sind die Chancen, dass diese im Laufe der Zeit nicht zu einer schönen Erinnerung an einen exotischen Urlaub verblasst, mit schönen Photos und neuen Freunden. Und umso mehr gelingt es mir, frei zu werden, zum Wesentlichen vorzudringen, zu mir selbst und auch zu Gott. Und nur darum geht es beim Pilgern. Auf dem Jakobsweg mit dem Auto unterwegs zu sein, mit einem Begleitfahrzeug, mit dem Mountainbike, mit dem Smartphone oder iPod am Ohr, mit der Hotelreservierung (incl. Halbpension) in der Tasche, im Laufschritt, nur mit Trinkflasche und Kreditkarte etc. ist sicher gesund, eine schöne Tour, eine tolle Reise. Und es soll um Himmels wil- len niemandem verboten werden. Aber man sollte es nicht mit „pilgern“ verwechseln! All jenen, für die aus den verschiedensten Gründen eine Pilgerreise in diesem Sinne nicht möglich ist – Gesundheit, Alter usw. –, bleibt immer noch das „weiße“ Marty- rium, das – ins 21. Jahrhundert übersetzt – für mich z. B. mehrwöchige Exerzitien sind. Ein vollwertiger „Ersatz“ für eine Pilgerreise, von gleichem spirituellem Wert und mit Sicherheit über das „Pilgern light“ zu stellen (Begleitfahrzeug, Hotel …). Abschließend noch ein Gedanke zum Unterschied zwischen „Pilgern“ und „Wallfah- ren“. Im Mittelalter bedeuteten beide dasselbe, heute würde ich sagen, dass Wallfahren meistens in einer größeren Gruppe stattfindet und die Anwesenheit und das Gebet am Wallfahrtsort wichtiger sind als die Art und Weise, wie ich hingelange. Während das Pilgern alleine mir die intensivsten Erfahrungen ermöglicht und der Weg zum Zielort – zu Fuß! – fast wichtiger ist als die Anwesenheit dort, ebenso wie auch die Dauer meiner Reise (unter zwei Wochen lieber nicht) zu Fuß eine wichtige Rolle spielt. Min- destens zwei Wochen deshalb, weil die Seele nach meiner Erfahrung diese Zeit braucht, um mich einzuholen, und so Körper und Seele in Einklang kommen kann. unterwegs 19 nr. 91 april 2014
Jahrestagung Peter Schnell Pilgern als heilsame Erfahrung in der Leistungsgesellschaft Ein Jahr vor meiner Zurruhesetzung wurde ich durch einen Tagtraum darauf aufmerk- sam gemacht, dass ich – ein hochmotivierter Manager - auf den Ruhestand nicht vor- bereitet war und ich auf keinen Fall von heute auf morgen in Rente gehen könne. Damit der Übergang glatt verlaufen würde, musste ich eine Art Gedankenstrich zwi- schen Beruf und Ruhestand schieben, aber was? Obwohl ich mich anfangs dagegen wehrte, erschien mir ein Wandern auf dem Jakobsweg das geeignetste zu sein: Unter- künfte und Gesprächspartner wären garantiert. Wohl bemerkt: Ich wollte nicht pilgern, sondern wandern; denn ich wollte ja nicht einen heiligen Ort aufsuchen, sondern er- folgreich meinen Ruhestand erreichen. Der Anfang der Wanderung war schwer: schlechtes Wetter, Hitze über 30°C oder Regen, persönliche Demütigungen, ein zu schwerer Rucksack, Angst krank zu wer- den, schlechte Wegweisung. Als ich in Freiburg in der Schweiz nur noch humpelnd vorankam, erreichte ich den Höhepunkt der Krise und ich dachte an Aufgabe. Zwei Menschen bauten mich wieder auf, das Wetter besserte sich und es keimte die Er- kenntnis, dass der Weg heilsam sein könnte. Aber ich hatte mir noch keinen Gedanken über meinen Ruhestand gemacht. Dann überraschten mich vier merkwürdige Träume, die nur eine Botschaft an mich hatten: Du wirst in deiner Firma nicht mehr benötigt. Kapiere das endlich. Nach dem vierten und für mich sehr herben Traum hatte ich es kapiert. Ich hatte die Gewissheit, keinen Gedanken mehr an meine frühere Firma ver- schwenden zu müssen. Ich war abgenabelt und hätte nach Hause fahren können, als geheilt vom Weg entlassen. Aber zu diesem Zeitpunkt hatte mich der Bazillus des Pil- gerns schon ergriffen. Ich pilgerte weiter. Wohl bemerkt: Ich pilgerte! Wer von Anfang an pilgert, die Nähe Gottes sucht, dem wird sich Gott nähern, heißt es in Jak. 4,8. Mir näherte sich Gott, ohne, dass ich ihn gesucht hatte. Er schickte mir liebe Menschen in den Herbergen, auf der Straße, überzeugende Predigten in den Pilgergottesdiensten, liebe Pilgerinnen und Pilger, Schlüsselerlebnisse, die mich aufforderten meinen Stand- ort im Leben zu revidieren. Ich habe auf dem ganzen Weg nicht bewusst darüber nach- gedacht, wie ich meinen letzten Lebensabschnitt zu gestalten gedenke. Der Weg hatte es für mich getan. Der Weg ließ aus einem Wanderer einen Pilger werden. Ich lernte das einfache Leben zu lieben, offen zu sein für die Unberechenbarkeiten des Weges, Mut zu haben für das Unbekannte, das Leid und das Glück auf dem Weg anzunehmen. unterwegs 20 nr. 91 april 2014
Jahrestagung Ich erlebte, dass das Wandern und Pilgern auf dem Jakobsweg heilsame Erfahrungen in der Leistungsgesellschaft sind. Jedem Manager, Arbeiter, Kranken, Burnout-Ge- schädigten, Depressiven, jedem, der eine Krise durchmacht, empfehle ich, den Weg zu gehen. Aber diese heilsame Erfahrung, die man auf dem Weg gewinnt, braucht Zeit, ganz individuell zugeschnitten. Sie kann nicht verordnet werden, weil die persönli- chen Veränderungen von innen heraus wirken. Dr. Peter Schnell, im Ruhestand, Pilgerberater unserer Gesellschaft. Zuvor Manager in einem großen deutschen Konzern. Höhenbergsteiger. Über seinen Pilgerweg schrieb er das Buch “Ge- dankenstrich zwischen Karriere und Ruhestand“ und den Pilgerroman „Ameisen mögen keinen Fisch“ (beide Titel bei Books on Demand, Norderstedt). Werneck. Acht Tage nach der Jahrestagung traf sich das erweiterte Präsidium zur jährlichen Klausur. Manfred Hock legte die Auswertung der Fragebogen von Schöntal vor. Rund 50 % der Teilnehmer hatten ihre Bewertung abgegeben. Die Bewertung auf alle Fragen lag im Mittel zwi- schen 1,09 (Organisation) und 2,36 (Länge des 2. Vortrags). Mit andern Worten ein sehr gutes Zeugnis! In vielen Anmerkungen wurde das noch deutlicher: “Essen super!”, “Service super!” “Sehr persönliche Vorträge!” “Entspannte Atmosphäre!” Besonders gefallen haben Morgenim- puls, Peter Schnell, keine Busfahrt, Zeit nach der Wanderung mit Musik und Bild - total ent- spannt! Die Führung zwischen den Vorträgen hat gut aufgelockert. Auf der Wunschliste standen: Längere Wanderung, eine weitere einstündige Veranstaltung z. B. eine Podiumsdiskussion zum Thema “Wanderer - Pilger”, Berichte von Pilgern, die im Vorjahr auf dem Weg waren. Viel Zeit kostete das Thema “Homepage der Gesellschaft”. Günter Müller hatte dazu Vor- schläge erarbeitet, wie man Wege und Pilgerberater verknüpfen könnte. Das führte zu einer in- tensiveren Ansicht der Seiten und zum Entschluß einer einheitlichen Übersicht über die Wege. Ein erstes Schema wurde in der Diskussion beraten: Eine Europakarte soll Einstieg werden zu Länderkarten mit den Wegen, die dann einzeln nach einem gleichen Muster vorgestellt werden. Ein AK “Internet” soll sich damit befassen. Mitglieder, die in diesem Bereich daheim sind, bittet das Präsidium um tätige Mithilfe. Joachim Rühl berichtete vom Treffen der AG deutscher Jakobus-Vereinigungen und stellte Ter- mine des laufenden Jahres vor: Katholikentag in Regensburg, 10 Jahre Ostbayerischer Jakobs- weg sind die beiden wichtigsten. Festgelegt wurden das Treffen der Pilgeberater am 8. 11. und das Treffen der Pilgerausweis-Aussteller am 15. 11. in Würzburg. Die allgemeine Pilgerbera- tung findet in diesem Jahr nicht statt, denn in den letzten beiden Jahren war keine Nachfrage. Jakobsweg-Pionier Peter Lindenthal darf sich über Goldenes Buch freuen Innsbruck. Zur Präsentation seines Buches „Peregri- natio Compostellana“ am 17. Februar wartete auf Peter Lindenthal eine Überraschung: Tyrolia Verlagsleiter und Pilger-Lektor Mag. Gottfried Kompatscher (links) konnte ihm für sein Erstlingswerk „Auf dem Jakobs- weg durch Österreich“ das Goldene Buch überreichen. Der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels verleiht diese Auszeichnung für mehr als 25.000 ver- kaufte Exemplare. Mit diesem Buch war Lindenthal 1999 Wegbereiter eines großen Pilgerbooms in Öster- reich. Heute ist die 7., aktual. Auflage im Buchhandel. unterwegs 21 nr. 91 april 2014
Aus der Pilgerwelt einSteiger - Magazin Südlicher Steigerwald Eschlkam. Seit 2011 bietet die Katholische 2013 stellte auf sechs Seiten in Wort und Bild Erwachsenenbildung im Landkreis Cham den Jakobsweg im südlichen Steigerwald vor. (KEB Cham) Pilgerwanderungen auf dem ost- Der Jakobsweg durch den Steigerwald kommt bayerischen Jakobsweg an. Dieses Angebot ist von Bamberg und führt nach Uffenheim zum sehr beliebt. Die Pilgerbegleiter/innen trafen Anschluß an den Fränkisch-Schwäbischen Ja- sich zum Erfahrungsaustausch und zur Ter- kobsweg. Das Magazin behandelt den Ab- minplanung. schnitt von Reichmannsdorf über Im Rückblick stellte Michael Neuberger die Schlüsselfeld, Scheinfeld und Markt Bibart Statistik des vergangenen Pilgerjahres vor. bis Weigenheim. Das sind etwa drei Etappen Insgesamt fanden 16 begleitete Pilgerwande- mit zusammen 57 Kilometern. Im Beitrag rungen vom Grenzübergang Neuaign bis nach wird auch auf den Kunigundenweg von Aub Stallwang statt, an denen 265 Personen teil- nach Bamberg verwiesen, der teilweise de- nahmen. Die Teilnehmer kommen zunehmend ckungsgleich mit dem Jakobsweg ist. Das Ma- auch aus den Nachbarlandkreisen, stellten die gazin wurde herausgegeben von der LAG neun Pilgerbegleiter fest. Dankbare Rückmel- Südlicher Steigerwald e.V., Hauptstraße 3, dungen sind die Regel. Die Teilnehmer schät- 91443 Steigerwald. Tel.: 09162 923157 und zen es, dass sie beim Pilgern den Pausenknopf mail: . Dort aus dem Getriebe des Alltags drücken dürfen, kann man das an Informationen reiche Heft um mit Informationen, guten Gedanken und auch anfordern. Impulsen die oft unterschätzte Schönheit ihrer Heimat erfahren zu können. Auch 2014 wer- Karl Suendermann (63 J.), Leegstr. 14, den die bisherigen Tagesetappen angeboten. 26556 Schweindorf/Ostfriesland, T: 04975 Start ist am 26. April mit der Einstiegsetappe 8105 sucht Mitpilger für den Weg von Neuaign-Eschlkam. Am 28. Juni geht es wei- St.Jean-Pied-de-Port bis Santiago de Com- ter zur Forstdiensthütte Hohenbogen und am postela. Spricht englisch und französisch. 9. August dann zur Wallfahrtskirche Weißen- Termin ca. 11./12. Mai 2014. regen. Das Motto des Katholikentags in Regensburg Mija (w., Anfang 50), Umkreis Kaiserslau- „Mit Christus Brücken bauen“ greift ein tern, sucht Pilgerfreund/innen für Pilger- tschechisch-deutsches Pilgerprojekt der stammtisch und Austausch, evtl. auch KEB Cham auf. Vom 2. bis 4. Mai pilgern gemeinsame Tageswanderungen auf Ja- Tschechen und Deutsche gemeinsam von Pla- kobswegen vor Ort. (2x Camino Francés, nice bis Neukirchen b.Hl.Blut. Brücken zu 1x Camino del Norte,1x Camino Portu- den tschechischen Nachbarn baut auch das gués, 1x Camino Finisterra) Wanderprogramm des Marktes Eschlkam, das Tel.: 06304 / 5470 (AB) 2014 durch das zehnjährige Jubiläum des ost- Email: bayerischen Jakobsweges geprägt ist. Josef Altmann bereitet dazu eine grenzüberschrei- Mitpilger/in gesucht! tende Wallfahrt von Kdyne nach Eschlkam am Walter Titze, Coburg, will nach Camino 26.Juli vor. Dazu wurden auch die Bischöfe Francés 2003 und Via de la Plata 2004 der beiden Nachbarbistümer Regensburg und einen neuen Weg gehen und mit kurzen Pilsen, Rudolf Voderholzer und Frantisek Touren in Franken bald beginnen. Radkovsky eingeladen und die Fränkische St. Wer geht mit? Jakobusgesellschaft wird sich auch daran be- Tel. 09561 26630 od 09561 8739 36. teiligen. Informationen: KEB Cham Tel. 09971-7138 oder Internet und . unterwegs 22 nr. 91 april 2014
Aus der Pilgerwelt - Santiago de Compostela In der Nummer 89 von “unterwegs”zum 25-jährigen Jubiläum unserer Gesellschaft haben wir alle Mitglieder aufgelistet, die von 1987 bis 2013 in Santiago ihre “Compostela” erhalten (aber auch in Rom oder Jerusalem) und eine Kopie ihrer Urkunde mit Wegedaten eingeschickt haben. Wir möchten wenigstens einmal jährlich diese Liste weiterführen. Schi- cken Sie also auch künftig ihre Kopie mit den Daten (Wohnort, Wegstrecke usw.) ein. Auch die Pilger, die nicht im Jubiläumsheft aufgeführt sind, weil sie die Einsendung vergessen haben, können ihre Urkunde mit ihren Daten nachreichen. Santiago de Compostela. Am Fuß der Pilgerurkunde “Compostela” ist ein Siegel zu sehen. 1994 ist ein Wechsel dieses Siegels festzustellen. Aber niemand weiß, wann genau dieser Wechsel stattfand. Ein Pilgerin hat am 2. September 1994 das Siegel mit der “Tumba” bekommen; am 13. August 1994 war es noch “Jakobus Matamo- ros”. Der Zeitraum für den Wechsel ist nun noch enger geworden. Pilger, die zwischen 13.8.1994 und 2.9.1994 in Santiago angekommen sind, werden gebeten nachzusehen, welches Siegel sie haben. Melden Sie dies der Redaktion mit Namen, Datum der Ausstellung und Art des Siegels “Matamo- ros” oder “Tumba”. Die beiden Siegel sind hier abgebildet: Oben: Jakobus Matamoros, verwendet bis etwa August 1994. Unten: Tumba mit Muschel und Stern, ab etwa September 1994. Man hat zwei Leben. Das zweite beginnt an dem Tag, an dem man begreift, daß man nur eines hat. Konfuzius Santiago de Compostela Pilgerzahlen 2013 Monat Gesamt männl. zu Fuß Nichtspanier Deutsche Pos. unter Ausl. 215.802 57,78% 188.184 109.992 16.198 siehe dazu auch S. 25 Santiago de Compostela Pilgerzahlen 2014 Jan. 906 65,78% 862 490 22 5./ ROK/I/P/USA Feb. ...970 64,23% ....945 475 ......42 3./ROK/IRL Mrz. Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. ROK = Südkorea P = Portugal Nov. IRL = Irland Dez. F = Frankreich Summe 1.867 65,01% 1.807 965 64 I = Italien unterwegs 23 nr. 91 april 2014
Aus der Pilgerwelt Muxia. Auf einer Landzunge etwas außerhalb des Ortes (1500 Einw.) liegt seit dem 17. Jh. eines der berühmtesten Heiligtümer Galiciens, das Santuario de Nosa Señora da Barca (Unsere Liebe Frau vom Boot). Am Weihnachtstag, dem 25. Dezember 2013, wurde um 8:29 Uhr über Notruf Feuer in der Kirche gemeldet. Die Feuerwehren der ganzen Umgebung waren bei den Löscharbeiten im Einsatz. Stürmischer Wind hat diese Arbeit sehr erschwert. Die Kirche wurde total zerstört, auch das Schmuckstück, der barocke Hochaltar von 1717, ist verbrannt, ebenso die Kopie der “Jungfrau vom Boot” (Das Original wird aus Sicherheitsgründen andernorts aufbewahrt). Teile der Seitenaltäre und Bänke wurden gerettet. Nach ersten Untersuchungen hat ein Blitz den Verteilerkasten der Stromversorgung in der Nähe der Sakristei getroffen und den Brand ausgelöst. Der Zustrom der Bevölkerung aus der ganzen Umgebung zur Brandstelle war riesig. Nach Aussagen vieler Einwohner hat der Blitzschlag auch in vielen Häsuern Schaden angerichtet. Die Erzdiözese Santiago de Compostela wird voll und ganz die Kosten für den Wie- deraufbau der Kirche übernehmen. Der Erzbischof von Santiago teilte mit, dass die Kirche "die Verantwortung für die Durchführung der Arbeiten und die finanziellen Kosten der Wiederherstellung restlos übernimmt, wie es bei jedem Kirchbau der Fall ist." Außerdem bedankt sich der Erzbischof lebhaft für alle im Laufe dieser Tage "ge- zeigten Bekundungen der Hilfe und Solidarität, wie sie in den Spenden und wirtschaft- lichen Unterstützungen offenkundig werden, die in so großer Zahl von den Gläubigen und Verehrern der “Señora da Barca”, wie auch von verschiedenen Einrichtungen und öffentlichen Stellen gekommen sind”. In gleicher Weise bedankt er sich bei den Verantwortlichen des Weltkulturerbes für die Zusammenarbeit und Beratung. nach Correo de Gallego und Pressemitteilung des Erzbistums unterwegs 24 nr. 91 april 2014
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