Urbański & Lisiecki 22. + 23.11.18 20 Uhr - MY POLISH HEART | NDR ELBPHILHARMONIE ORCHESTER

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Urbański & Lisiecki 22. + 23.11.18 20 Uhr - MY POLISH HEART | NDR ELBPHILHARMONIE ORCHESTER
MY POLISH HEART | NDR ELBPHILHARMONIE ORCHESTER

Urbański &
Lisiecki
22. + 23.11.18 20 Uhr

                                 EIN FESTIVAL DES NDR
Urbański & Lisiecki 22. + 23.11.18 20 Uhr - MY POLISH HEART | NDR ELBPHILHARMONIE ORCHESTER
KRZYSZTOF URBAŃSKI                                             W ITOL D LU TOS Ł AWSK I (1913 – 1994 )
                                                Dirigent                                           Paganini-Variationen
                                           JAN LISIECKI                                            Fassung für Klavier und Orchester
                                                Klavier                                            Entstehung: 1941/1978 | Uraufführung: Miami, 18. November 1979 | Dauer: ca. 10 Min.
                                                                                                          Allegro capriccioso – Meno mosso – Poco lento – Allegro molto – Più mosso –
                                                                                                          Ancora più mosso – Poco allargando – Ancora più mosso

                                                                                                   Mała suita (Kleine Suite)
                                                                                                   Fassung für Sinfonieorchester
                                                                                                   Entstehung: 1950 – 51 | Uraufführung: Warschau, 20. April 1951 | Dauer: ca. 11 Min.
                                                                                                          I.     Fujarka (Pfeifchen). Allegretto
                                                                                                          II.    Hurra Polka. Vivace
                                                                                                          III.   Piosenka (Lied). Andante molto sostenuto
                                                                                                          IV.    Taniec (Tanz). Allegro molto
                                    NDR ELBPHILHARMONIE
                                            ORCHESTER                                              Sinfonie Nr. 4
                                                                                                   Entstehung: 1988 – 92 | Uraufführung: Los Angeles, 5. Februar 1993 | Dauer: ca. 22 Min.

KR Z YSZ TOF PENDERECKI (*1933)
Polymorphia                                                                                        Ende des Konzerts gegen 22 Uhr
für 48 Streichinstrumente
Entstehung: 1961 im Auftrag des NDR | Uraufführung: Hamburg, 16. April 1962 | Dauer: ca. 11 Min.

FRÉDÉRICH CHOPIN (1810 – 1849)
Krakowiak F-Dur op. 14
Großes Konzertrondo für Klavier und Orchester
Entstehung: 1828 | Uraufführung: Wien, 11. August 1829 | Dauer: ca. 15 Min.
        Introduzione. Andantino quasi Allegretto – Allegro molto –
        Rondo. Allegro non troppo – Poco meno mosso

Andante spianato et Grande Polonaise brillante Es-Dur op. 22
für Klavier und Orchester
Entstehung: 1830 – 34 | Uraufführung: Paris, April 1835 | Dauer: ca. 14 Min.
        Andante spianato. Tranquillo – Semplice
        Polonaise. Allegro molto                                                                                             Einführungsveranstaltungen mit Harald Hodeige
                                                                                                                          jeweils um 19 Uhr im Großen Saal der Elbphilharmonie

      	Pause                                                                                                             Das Konzert am 23.11.18 ist live auf NDR Kultur zu hören.
KRZYSZTOF PENDERECKI
                                    Polymorphia

Von Exil, Repression und
 künstlerischer Freiheit
„Die größten Schöpfer der polnischen Kultur im            Die Tatsache, dass
19. Jahrhundert waren Emigranten“, konstatierte der
                                                          das kulturelle Erbe
Schriftsteller Tadeusz Nowakowski, der schließlich
1953 in München eine neue Heimat fand. Tatsächlich        Polens so viele
zieht sich das Exil-Phänomen als eine Konstante durch
                                                          Versuche, es zu zer­
die polnische Kulturgeschichte, deren Musik nicht erst
seit Frédéric Chopin fern der Landesgrenzen geprägt       stören, überlebte,
wurde. Als dieser auf der Reise nach Paris in Stuttgart
                                                          ist bemerkenswert.
in der Nacht vom 9. auf den 10. September 1831 von
dem blutig niedergeschlagenen Aufstand in Warschau        Krzysztof Urbański
erfuhr, ahnte er noch nicht, dass er Polen niemals
wiedersehen würde. Im Ausland wurde der Jahr­hun­
dert­v irtuose als polnischer Nationalkomponist ge­
feiert, der mit seiner Musik für die Unabhängigkeit
seines Landes eintrat: „Denn wüßte der gewaltige
selbstherrliche Monarch [Zar Nikolaus I. Pawlowitsch],
wie in Chopins Werken, in den einfachen Weisen
seiner Mazurkas, ihm ein gefährlicher Feind droht“,
schrieb Robert Schumann in der „Allgemeinen musi-
kalischen Zeitung“, „er würde die Musik verbieten“.
Und weiter: „Chopins Werke sind unter Blumen                 Bild links:
eingesenkte Kanonen.“                                     Die russische Kriegsmaschinerie
                                                          als barbarischer Riese, der die
                                                          sich verzweifelt wehrenden Polen
Verantwortlich für die unzähligen polnischen Exi­         zertrampelt: Zeitgenössische
lanten ist die politische Geschichte des Landes, das      Karikatur zur polnischen Revo­
zwischen seinen Nachbarn Russland, Preußen und            lution (1830/31), die stellvertre­
                                                          tend für die von Fremdherrschaft
Österreich zerrieben wurde und immer wieder als           bestimmte polnische Geschichte
staatliche Einheit von der Landkarte verschwand –         stehen könnte

                                         5
KRZYSZTOF PENDERECKI                                                                               KRZYSZTOF PENDERECKI
                                             Polymorphia                                                                                      Polymorphia

                                    bis zur Wiedererrichtung des polnischen Staates im                    Tonhöhen ausgehende auf- und abwärtsgerichtete und        Irgendwann habe ich
                                    Jahr 1918. Dieses Glück währte jedoch nicht lange, da                 gegenläufig geführte Glissandi in freiem Tempo das
                                                                                                                                                                    festgestellt, dass ich
                                    Polen am 1. September 1939 von Hitler-Deutschland                     Bild. Weiterhin finden sich Passagen, die „mit starkem
                                    überfallen und ab dem 17. September vom Osten aus                     Bogendruck (knirschendes Geräusch)“ zu spielen sind,      nicht mein ganzes
                                    von Stalins Sowjetunion annektiert wurde und nach                     „nicht rhythmisiertes Tremolo“, ein „sehr langsames
                                                                                                                                                                    Leben lang Cluster
                                    1945 für ein halbes Jahrhundert unter dem Einfluss                    Vibrato mit 1/4-Ton Frequenzdifferenz durch Finger-
                                    der kommunistischen Sowjet-Diktatur stand. Infolge                    verschiebung“ sowie Bogenstriche auf dem Steg und         schreiben will. Oder
                                    dessen mussten sich die polnischen Maler, Schrift-                    auf dem Saitenhalter. Darüber hinaus werden die
                                                                                                                                                                    wieder etwas Neues
                                    steller und Komponisten der streng reglementierten                    Instrumentalisten dazu aufgefordert, mit offener Hand
Krzysztof Penderecki (um 1965)
                                    sowjetischen Kulturpolitik mit ihren Maximen des                      auf die Saiten zu schlagen, mit dem Frosch (der Spann­    erfinden, damit man
                                    Sozialistischen Realismus unterwerfen, die mit den                    vorrichtung am Ende des Bogens) oder mit der Finger­
                                                                                                                                                                    in der ersten Reihe
MUSIK IM ZICKZACKKURS

                                    Forderungen nach Parteilichkeit und Volksverbunden­                   spitze auf die Decke ihres Instruments zu pochen bzw.
Ab den 1970er Jahren entfernte      heit die künstlerischen Handlungsspielräume emp-                      mit dem Bogen auf das Pult oder mit dem Frosch auf        der Avantgarde steht.
sich Krzysztof Penderecki           findlich einschränkte.                                                den Stuhl zu klopfen. Doch damit nicht genug. Denn
von seiner avantgardistischen                                                                                                                                       Die Avantgarde ist
                                                                                                          zur Organisation dieser unterschiedlichsten Geräusch-
Klangsprache. Ohne diesen
Wandel selbst als stilistischen     1956 änderte sich die Situation. Denn im Zuge des                     Aktionen, die kaum mehr etwas mit dem traditionellen      gestorben, das hat
Bruch zu empfinden, sah er          politischen Umschwungs, an deren Anfängen Nikita                      Spiel eines Streichinstruments zu tun haben, ent­
sich fortan dem Vorwurf des                                                                                                                                         zehn Jahre gedauert,
                                    Chruschtschows Rede vom XX. KPdSU-Parteitag über                      wickelte Penderecki aus Strichen, Symbolen, Wellen-
Eklektizismus ausgesetzt,
dem er vehement widersprach:        die Verbrechen Stalins stand, kam es in Polen zu einer                und Zickzacklinien eine grafische Notation, die in        ca. von 1950 bis
„Ich wehre mich als Kompo-          nahezu unreglementierten künstlerischen Bewegungs­                    der Regel keine Auskunft über konkrete Tonhöhen
nist einfach dagegen“, sagte er                                                                                                                                     1960, danach war
                                    freiheit. Das international renommierte Musikfest                     gibt und an Liniendiagramme erinnert.
1987 in einem Interview im
Magazin „Der Spiegel“, „dass        „Warschauer Herbst“ entwickelte sich zu einem unab-                                                                             es vorbei.
die Musik immer komplizierter       hängigen und weltoffenen Forum der Moderne, das die                   Erst 1958 hatte Penderecki sein Studium an der
wird. Es wird immer Verstiege­                                                                                                                                      Krzysztof Penderecki (2003)
                                    Komponistengenerationen um Witold Lutosławski                         Krakauer Staatsakademie für Musik mit dem Diplom
neres ausprobiert und immer
differenzierter experimentiert.     und Krzysztof Penderecki grundlegend prägen sollte.                   abgeschlossen. Ein Jahr darauf erhielt er für seine
Tatsächlich aber geht es in                                                                               anonym eingereichten Werke „Strophen“, „Emanatio-
der Musik – wie in der ganzen       LUST AM EXPERIMENTIEREN:                                              nen“ und „Psalmen Davids“ beim Zweiten Warschauer
Kulturgeschichte – zickzack.
Mal kommt eine Rückbesin-           „ P O LY M O R P H I A“ V O N K R Z Y S Z T O F P E N D E R E C K I   Wettbewerb Junger Polnischer Komponisten des Kom­
nung, dann treten neue Schulen                                                                            ponistenverbandes alle drei zu vergebenden Preise – ein
auf den Plan und stoßen alles       Wer einen Blick in die Partitur von Krzysztof Pende­                  Paukenschlag, der dazu führte, dass der erfolgreiche
um, dann schließt sich wieder
eine Zeit des Rückgriffs auf Tra­   reckis 1961 entstandenem Streicherstück „Polymorphia“                 Newcomer bereits im Folgejahr beim „Warschauer
ditionen an. In genau diesem        wirft, kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass                   Herbst“ vertreten war. Sein Orchesterstück „Anaklasis“,
Rhythmus arbeite ich auch.“         hier ein „Junger Wilder“ in seinem Element war. Denn                  das mit seinen vieltönigen Cluster-, Klangfarben- und
                                    dieser ausschließlich vom geräuschhaften Klang her                    Geräuschketten einer überaus avancierten Klangspra-
                                    konzipierten Musik ist mit gängigen Parametern wie                    che verpflichtet ist und bei den Donaueschinger Musik­
                                    Melodik, Rhythmik oder Harmonik nicht mehr bei-                       tagen 1960 Premiere hatte, machte den jungen Polen
                                    zukommen. Stattdessen prägen von unterschiedlichen                    mit einem Schlag im Westen bekannt, was zahlreiche

                                                  6                                                                                                7
KRZYSZTOF PENDERECKI                                                                                  FRÉDÉRIC CHOPIN
                                             Polymorphia                                                                           Krakowiak / Grande Polonaise brillante

PENDERECKI IM KINO                  Kompositionsaufträge nach sich zog. So entstand 1961                Chopin am 27. Dezember 1828 an seinen Freund Tytus
                                    im Auftrag des NDR in Hamburg das Streicherstück                    Woyciechowski schrieb. Nach der leeren Hornquinte,
Im Film sorgen kratzige Klän­ge,    „Polymorphia“, das am 6. April des Folgejahres von                  mit der das Werk beginnt, spielt der Pianist im Abstand
grelles Dröhnen und unheim-         Mitgliedern des NDR Elbphilharmonie Orchesters (das                 von zwei Oktaven im hohen Register eine idyllische
liche Laute für Gänsehaut –         damals freilich noch unter dem Namen „NDR Sinfo-                    Melodielinie, die auf einer pentatonischen (d. h. 5-töni­
man denke nur an Bernard
Herrmanns quietschende Strei­       nieorchester“ auftrat) unter der Leitung von Andrzej                gen) Skala basiert und – von ausgehaltenen Streicher-
cherglissandi, die die berühmte     Markowski Premiere hatte.                                           akkorden begleitet – traditionelle Terzstrukturen ver-
Duschszene im Hitchcock-                                                                                meidet. Das überraschende „Zwei-Oktaven-Unisono“
Thriller „Psycho“ begleiten.
Auch Krzysztof Pendereckis          Ungeachtet seiner radikal modernistischen Tonspra-                  beider Hände wird 34 Takte lang konsequent durch-
                                                                                                                                                                            Frédéric Chopin im Alter von
end­zeitliche Klang­visionen wur­   che folgt „Polymorphia“ formal einer traditionellen                 gehalten, bevor eine klassische Kadenz zum Hauptteil                19 Jahren (1829)
den von Hollywood entdeckt,         A-B-A’-Form, in deren ersten Abschnitt sich über den                überleitet, der explosionsartig mit kaskadenartigen
unter anderem Ausschnitte
aus seinem Streicherstück           geräuschhaften Klängen eines Violoncello- und Bass-                 Sechzehntelläufen über den Hörer hereinbricht. Das                  CHOPIN IN WIEN

„Polymorphia“, die Eingang in       Fundaments in tiefster Lage die hohen Streicher in den              bald darauf erklingende Hauptthema entpuppt sich als
William Friedkins Horror-           unterschiedlichsten Glissando-Techniken erheben.                    typischer Krakowiak mit all den für diesen schwung-
streifen „Der Exorzist“ fanden.                                                                                                                                             Mit meinem „Rondo“ gewann
Natürlich hat Penderecki auch       Hierzu bildet der sich anschließende perkussive B-Teil,             vollen Tanz typischen Synkopen und Akzenten. Nach-                  ich alle professionellen Musiker
eine ganze Reihe originaler         in dem es durch die Verbindung unterschiedlichster                  dem auch das ausgelassene zweite Thema exponiert                    für mich. Vom Kapellmeister
Filmmusiken geschrieben,                                                                                                                                                    Lachner bis hin zum Klavier­
                                    Pizzicato- und Col-legno-Techniken nur so hämmert,                  wurde, das der Pianist staccato im oberen Register                  stimmer – sie alle bewundern die
etwa zu „Katyń“ des polnischen
Regisseurs und Oscar-Preis-         prasselt, klopft und knackt, einen deutlichen Kontrast.             präsentiert, nimmt das beschwingte Rondo seinen                     Schönheit dieser Komposition.
trägers Andrzej Wajda.              Mit der Wiederaufnahme von Klangflächen und                         Lauf, wobei der musikalische Verlauf immer wieder                   [Adalbert] Gyrowetz [mit dessen
                                                                                                                                                                            Klavierkonzert der achtjährige
                                    Glissandi beginnt schließlich die „Reprise“, an deren               durch neue brillante Figuren bereichert wird.                       Chopin einst in Warschau de­
                                    Ende – als brillanter „Coup de Théâtre“ – überraschend                                                                                  bütiert hatte] rief laut aus und
                                    ein strahlender C-Dur-Dreiklang steht.                              Zwei Jahre später kündigte Chopin am 18. September                  applaudierte. Nur im Fall der
                                                                                                                                                                            Deutschen weiß ich nicht, ob ich
                                                                                                        1830 noch aus Warschau Woyciechowski die „Grande                    ihnen gefiel.
                                    N AT I O N A L E S I D I O M : C H O P I N S „ K R A K O W I A K“   Polonaise brillante précédée d’un Andante spianato“
                                    U N D „GR A N DE P OLON A ISE BRI LL A NTE“                         an, wie der Komponist sein Opus 22 schließlich nann-                Chopin in einem Brief an seine
                                                                                                                                                                            Eltern nach der Wiener Ur­
                                                                                                        te. Dieser Titel verspricht zu Recht Großes. Denn das               aufführung seines „Rondo à
                                    Im Dezember 1828 beendete Frédéric Chopin noch                      Polonaisen-Hauptstück gehört zum Virtuosesten, was                  la Krakowiak“ 1829
                                    während seines Studiums in Warschau mit dem                         Chopin jemals zu Papier gebracht hat. Damit diese
                                    „Krakowiak“ op. 14 für Klavier und Orchester sein                   drastische Demonstration pianistischer Kunstfertigkeit
                                    erstes Werk, das in Rhythmus und Charakter auf dem                  nicht allzu aufdringlich in Erscheinung tritt, setzte der
                                    gleichnamigen Tanz aus der Krakauer Region basiert.                 Komponist der Brillanz dieser zunächst separat ent-
                                    In dem Stück mit dem Untertitel „Grand Rondeau de                   standenen Polonaise die Zurückhaltung des einleiten­
                                    Concert“ finden sich zudem auch deutliche Spuren                    den Andante entgegen und untermauerte diese mit
                                    der dörflichen Folklore aus Masowien und Kujawien.                  dem Attribut „spianato“ (zu deutsch: „geebnet“). Was
                                    Dies zeigt sich bereits in der „kujawischen“ Einlei-                meint: Es ist ein Andante, welches schlicht, ungeküns­
                                    tung, die ausgesprochen unkonventionell konzipiert                  telt, unpathetisch sein möchte, ein lyrischer Ruhepol
                                    ist – „origineller als ich selbst im Flanell-Rock“, wie             vor dem folgenden Furioso. Um dem Geschmack seiner

                                                  8                                                                                                  9
FRÉDÉRIC CHOPIN                                                                               WITOLD LUTOSŁ AWSKI
                                     Krakowiak / Grande Polonaise brillante                                                     Paganini-Variationen / Mała suita / Sinfonie Nr. 4

HUT AB!                                 Zeit zu gefallen, ergänzte Chopin das Stück zudem                  bildet das berühmte Thema der 24. Paganini-Caprice
                                        durch eine Orchesterbegleitung, die allerdings recht               in a-Moll, das – zu Beginn in ungewohnter Harmo­
Die Zeitgenossen waren sich             übersichtlich ausfiel: Von fünf kurzen Zwischentakten              nisierung – insgesamt elf Veränderungen durchläuft,
einig: „Chopin“, so der Mu­­-           abgesehen, ist sie praktisch kaum zu bemerken, wobei               in denen Lutosławski mit sicherem Instinkt für har-
sik- und Literaturkritiker der          sie im einleitenden „Andante spianato“ völlig fehlt.               monische Modifizierung in klaviergerechtem Satz das
„Gazeta Polska“ Maurycy
Mochnacki „spielt nicht so              So hat es sich eingebürgert, dass die meisten Pianis-              Genre Lisztscher Paraphrasen aufgreift. Auf Bitten der
wie die anderen“. Der Pariser           ten diese „Grande Polonaise“ ausschließlich als Solo-              aus Polen stammenden Pianistin Felicja Blumental
Rezensent Ernst Legouvé                 stück spielen – vorausgesetzt natür­lich, dass sie ihre            bearbeitete der Komponist das Werk 1978 für Klavier
bemerkte nicht ohne Witz:
„Auf die Frage, wer der größte          exorbitanten technischen Herausforderungen meistern.               und Orchester. In dieser Version werden die elf Varia-
                                                                                                                                                                             Witold Lutosławski in den
Pianist der Welt ist – Liszt            Insofern bietet die Orches­terversion eine interessante            tionen mit Ausnahme der beiden letzten wiederholt,                1950er Jahren
oder Thalberg, gibt es nur eine         Repertoirebereicherung, zumal sie in ihrer Schlicht-               wobei Klavier und Orchester jeweils in der zweiten
Antwort: Chopin.“ Auch Felix
Mendelssohn Bartholdy war               heit für Dirigent und Musiker eine echte interpretato-             Hälfte die Rollen tauschen, wodurch Lutosławskis
begeistert: „Als Clavierspieler“,       rische Herausforderung darstellt.                                  brillante Orchestrierungskunst wirkungsvoll zur                   Ich habe den drin­
schrieb er in einem Brief vom                                                                              Geltung kommt.
23. Mai 1834 an seine Mutter,                                                                                                                                                genden Wunsch,
„ist Chopin jetzt einer der aller­      FOLK LORE U N D K A LKU LI E R TE R ZU FA LL :
ersten – macht so neue Sachen,          L U T O S Ł A W S K I S P A G A N I N I - V A R I AT I O N E N ,   Die „Mała suita“ entstand 1950 für Kammerorchester                den Menschen durch
wie Paganini auf der Geige und          „ M A Ł A S U I TA“ U N D V I E R T E S I N F O N I E              und wurde im Folgejahr vom Komponisten für
bringt Wunderdinge herbei,                                                                                                                                                   meine Musik etwas
die man sich nie möglich ge-                                                                               großes Sinfonieorchester eingerichtet. Alle Themen
dacht hätte.“ Doch auch als             Mit dem völkerrechtswidrigen Angriff des national­                 der vier Sätze basieren auf authentischer Folklore,               mitzuteilen, ich
Komponist galt Chopin als einer         sozialistischen Deutschen Reichs ab dem 1. Septem-                 die Lutosławski in der östlich von Krakau gelegenen
der innovativsten Musiker                                                                                                                                                    denke an solche fast
seiner Zeit – nicht umsonst             ber 1939, mit dem Hitler den Zweiten Weltkrieg ent-                Region Rzeszów gesammelt hat. Fujarka (Pfeifchen)
brachte Robert Schumann in              fesselte, wurde im besetzten Polen jede Aufführung                 wird von einer verträumten Melodie der Piccoloflöte               suspekten Vokabeln
einem Artikel in der Leipziger          nationaler Musik in den Konzerten verboten. Derart                 eröffnet, bevor das Orchester à la Strawinskys „Sacre
„Allgemeinen musikalischen                                                                                                                                                   wie „Ausdruck“,
Zeitung“ vom 7. Dezember 1831           in die Illegalität abgedrängt, blieben Komponisten                 du printemps“ wuchtige rhythmische Akkordfolgen
seine große Bewunderung                 und Musikern nur konspirative Konzerte im privaten                 beisteuert. Nach einer ausgelassenen „Hurra-Polka“                „Farbe“, „Atmo­
für Chopins Werk in dem viel-           oder halböffentlichen Rahmen, in denen man neben                   und der bukolischen „Piosenka“ (Lied) folgt mit dem
zitierten Satz zum Ausdruck:                                                                                                                                                 sphäre“ – Begriffe
„Hut ab, ihr Herren, ein Genie.         „leichter Muse“ auch bedeutende Werke wie etwa voll-               finalen Taniec (Tanz) der längste Suitensatz. Dem
[…] – da guckt der Genius aus           ständige Zyklen von Beethoven-Sonaten hören konnte.                schwungvollen Beginn schließt sich ein expressiver                also, die kaum
jedem Tacte.“                           Im Klavierduo mit dem Pianisten und Komponisten                    Mittelteil an, bevor die anfängliche Musik wieder
                                                                                                                                                                             objektiv gemessen
                                        Andrzej Panufnik trat auch Witold Lutosławski in den               aufgegriffen wird, um mit einer temperamentvollen
                                        Jahren 1939 bis 1944 fast täglich im legendären Salon              Coda zu verklingen.                                               werden können.
                                        des Komponisten, Pianisten und Musikpädagogen
                                                                                                                                                                             Witold Lutosławski (1976)
                                        Bolesław Woytowicz auf. Hierfür schrieb er über 200                Während der „Tauwetterphase“, in der in Polen die
                                        Arrangements von Bach bis Debussy, die fast alle im                Werke der westlichen Avantgarde zunehmend bekannt
                                        Warschauer Aufstand den Flammen zum Opfer fielen.                  wurden, hatte Lutosławski ein Initialerlebnis, das
                                        Einzig die Paganini-Variationen für zwei Klaviere von              eine grundlegende stilistische Wandlung nach sich
                                        1941 sind erhalten geblieben. Grundlage des Werks                  zog: „Es war ein seltsamer Augenblick […] es wurde mir

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WITOLD LUTOSŁ AWSKI                                                                      WITOLD LUTOSŁ AWSKI
                           Paganini-Variationen / Mała suita / Sinfonie Nr. 4                                       Paganini-Variationen / Mała suita / Sinfonie Nr. 4

WITOLD LUTOSŁ AWSKI                plötzlich klar, dass ich Musik komponieren konnte, die     reichen, kapriziösen Rhythmen, wie sie auf keine
                                   anders war als die meiner Vergangenheit.“ Der Kom-         andere Weise zu erreichen sind.“
Aufgewachsen als Halbwaise         ponist hörte nämlich zufällig in einer Radioübertra-
in Warschau, absolvierte           gung einen Ausschnitt des „Concerto for Prepared           Dieser „aleatorische Kontrapunkt“ findet sich auch in
Lutosławski nach dem Abitur        Piano and Chamber Orchestra“ des Amerikaners John          Lutosławskis 1992 vollendeter Vierter Sinfonie, die mit
zunächst ein Kompositions-
studium am städtischen Kon-        Cage, der bei seinen Auftritten in Europa – 1954 erst-     ihren zwei Sätzen Lutosławskis „idealer“ sinfonischer
servatorium. Der ursprüngliche     mals in Donaueschingen und 1958 erstmals in Darm-          Konzeption entspricht: „Der erste Satz muss fesselnd
Plan, sein Studium anschlie-       stadt – mit Zufallskonzepten für Furore gesorgt hatte.     und interessant sein. Er darf jedoch nicht völlig be-
ßend in Paris fortzusetzen,
wurde durchkreuzt vom Be-          Dabei war Lutosławski keineswegs von Cages Konzert         friedigen. Er muss uns Appetit machen und schließlich
                                                                                                                                                                 Lutosławski im Uraufführungs­
ginn des Zweiten Weltkriegs.       an sich fasziniert: „Oft hören Komponisten gar nicht       sogar ungeduldig werden lassen. Das ist dann der                   jahr seiner Vierten (1993)
Lutosławski wurde in die           die Musik, die eben gespielt wird; sie dient ihnen nur     richtige Augenblick, um den Hauptsatz einzuführen.
polnische Armee einberufen
und geriet in deutsche Kriegs-     als Impuls für etwas gänzlich anderes – für die Ent-       Das ist meine Methode, und ich denke sie funktioniert              AUSG E WO G E N E S FO R M AT

gefangenschaft. Zwar konnte        stehung von Musik in ihrer Phantasie. Es ist das eine      recht gut.“ Der erste (Vorbereitungs-)Teil der Vierten
er fliehen und sich mit einem      Art doppeltes Denken, eine gewisse Schizophrenie –         beginnt mit einer fünfzehntaktigen Introduktion, in
400-Kilometer-Marsch zurück                                                                                                                                      Obwohl Beethovens außerge­
in seine Heimatstadt Warschau      wir hören etwas und schaffen gleichzeitig etwas an­        der eine melancholisch anmutende melodische Phrase                 wöhnliche Strategie in diesem
durchschlagen, dort musste er      deres. So erging es mir bei Cages Klavierkonzert.“         in der Klarinette (fortgesetzt von der Flöte) über einer           Bereich mich stets faszinierte,
aber unter der ständigen Angst                                                                                                                                   war das Vorbild eines perfekt
                                                                                              akkordischen Grundierung der gedämpften Streicher                  ausgewogenen großen Formats
leben, ins Reich zwangsver-
schickt zu werden. Nach Kriegs­    Anders als Cage wollte Lutosławski nichts mit totalen      erklingt. Der irreale Charakter dieser Passage wird                für mich doch in den Sinfonien
ende entstand Lutosławskis         Zufallsverfahren zu tun haben, da er erklärtermaßen        durch vereinzelte Einwürfe der Harfe akzentuiert, die              vor Beethoven zu finden, ganz
Erste Sinfonie, die 1949 zur Er-                                                                                                                                 besonders bei Haydn. Ich liebe
                                   kein Interesse daran hatte, sich „auch nur teilweise       sich mit den Violinen und Bratschen zu einer empha-                immer noch die großformatigen
öffnung des 4. Chopin-Wettbe-
werbs erklang. Nachdem eine        der Verantwortung für mein Werk zu entziehen.“             tischen Melodielinie verdichten. Der weitere Satzver-              Werke von Brahms, doch ich
Delegation aus der Sowjetunion     Schließlich fand er zu einer Kompositionsmethode,          lauf gestaltet sich in der Abfolge kontrastierender Ab-            muss gestehen, nach einer Sinfo­
das Werk jedoch als „forma­                                                                                                                                      nie, einem Konzert oder sogar
                                   die er selbst „begrenzte Aleatorik“ nannte und die zu      schnitte: Zwischen den lyrisch geprägten Teilstücken,              einer Sonate von Brahms stets
listisch“ bezeichnet hatte,
konnten Lutosławskis Werke         musikalischen Texturen führt, deren Verlauf im gro-        in denen die zu Beginn exponierten melodischen Ge-                 ein wenig erschöpft zu sein, weil
in der Folgezeit kaum noch         ben festgelegt ist, im einzelnen aber variabel bleibt.     stalten kontinuierlich fortentwickelt werden, erschei-             es dort immer zwei Hauptsätze
aufgeführt werden. Erst 1956                                                                                                                                     (den ersten und den letzten)
                                   Verwirklicht wurde diese Idee durch eine Verbindung        nen metrisch liquide Ad-libitum-Passagen, deren vom                gibt. Von diesen Über­legungen
öffnete sich Polen der neuen
Musik und unter Lutosławskis       normal ausnotierter Takte mit ebenfalls ausnotierten,      „aleatorischen Kontrapunkt“ bestimmtes Klangbild                   ausgehend suchte ich nach an­
maßgeblicher Beteiligung           metrisch aber variablen „Ad libitum“-Abschnitten,          von einem einzigartig rhythmisch-diffusen Charakter                deren Möglichkeiten und kam
wurde das Festival „Warschauer                                                                                                                                   schließlich auf die zweisätzige
                                   die aufgrund eines fehlenden Grundmetrums nicht            sowie einer äußerst geschmeidigen Faktur geprägt ist.              Sinfonieform, in der der erste
Herbst“ gegründet, das zu
einer Begegnungsstätte zwi-        dirigiert werden. Den Unterschied zwischen beiden          Bei ihrem letzten Erscheinen wird die lyrische Thema­              Satz den zweiten vorbereitet.
schen Ost und West wurde.          beschrieb Lutosławski dahingehend, „dass es in den         tik der Holzbläser von den Streichern aufgegriffen und             Der Hörer soll am Ende des ers­
                                                                                                                                                                 ten Satzes fast ungeduldig auf
                                   ersteren [den „Ad libitum“-Abschnitten] keine allen        dahingehend erweitert, dass der musikalische Pro-                  etwas noch Wichtigeres warten.
                                   Ausführenden gemeinsame Unterteilung der Zeit gibt.        zess auf einen groß angelegten Höhepunkt zusteuert,                Dies ist genau der Moment, in
                                   Mit anderen Worten: jeder führt seine Partie so aus,       diesen jedoch nicht erreicht.                                      dem der zweite Satz einsetzt und
                                                                                                                                                                 den Haupt- und Grundgedanken
                                   als ob er sie allein spielen sollte, und koordiniert sie                                                                      des ganzen Werkes präsentiert.
                                   nicht mit den anderen Ausführenden. Das ergibt im          Hier beginnt der Hauptsatz der Sinfonie, der in drei
                                   Resultat eine spezifische ‚geschmeidige‘ Faktur aus        Phasen entwickelt wird, wobei die von schnellen                    Witold Lutosławski (1983)

                                                  12                                                                                       13
WITOLD LUTOSŁ AWSKI
                             Paganini-Variationen / Mała suita / Sinfonie Nr. 4

O P U S U LT I M U M                 Sechzehntelketten dominierte erste Phase von einem
                                     anmutigen „Cantabile“ geprägt ist, das von huschen-
Die Vierte Sinfonie ist das letzte   den Motivpartikeln in den Bläsern konterkariert wird.
Orchesterwerk, das Lutosławski       Der brillant instrumentierte Mittelteil durchquert den
vor seinem Tod vollenden             musikalischen Raum von den höchsten Lagen zu den
konnte. Bei ihr handelt es sich
um eine Auftragskomposition          dunkel timbrierten Tiefen des Orchesters, bevor sich                                                      Jetzt herunterladen:
des Los Angeles Philharmonic         die von Solo-Trompete und einem Posaunentrio ein-

                                                                                                                                           Die NDR EO App
Orchestra, die von 1988 bis 1992     geführte dritte formale Phase anschließt. Der musika­
geschrieben und am 5. Februar
1993 unter der Leitung des           lische Verlauf greift nun auf den anfänglich einge-
Komponisten in Los Angeles           führten „Cantabile“-Charakter zurück, der nach einem
uraufgeführt wurde.                  ausgedehnten Steigerungsprozess schließlich in einem
                                     ausgedehnten Unisono der Streicher und Blechbläser
                                     kulminiert. Anschließend zerfällt die Musik in kurze
                                     Erinnerungspartikel, bis nur noch ein einziger Ton
                                     in den Violen übrig zu bleiben scheint und das Werk
                                     mit einer kurzen Coda endet.

                                     Harald Hodeige

                                                                                                                                                                      Tickets gewinnen

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                                                    14                                                                                                ndr.de/eo
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                         Krzysztof Urbański                                                                                 Jan Lisiecki
                                   Seit seinem Debüt im Jahr 2009 pflegt der polnische        Der 23 Jahre alte Jan Lisiecki gilt bereits als einer der
                                   Dirigent Krzysztof Urbański enge Beziehungen zum           großen Pianisten unserer Zeit und erntet große Aner-
                                   NDR Elbphilharmonie Orchester. Seit 2015 ist er Erster     kennung für seine außergewöhnliche künstlerische
                                   Gastdirigent des Orchesters und hat mit ihm in ver-        Reife, seinen unverwechselbaren Klang und seine po-
                                   gangenen Spielzeiten u. a. Gastspielreisen nach Polen,     etische Empfindsamkeit. Die New York Times nannte
                                   Aix-en-Provence und Japan unternommen. Die Zu­             ihn „einen Pianisten, der jeder Note Bedeutung ver-
                                   sam­menarbeit mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester        leiht“. Lisieckis einfühlsame Interpretationen, seine
                                   ist auch auf mittlerweile fünf CDs mit Werken von          brillante Technik und sein natürlicher Bezug zur
                                   Lutosławski, Dvořak, Chopin, Rachmaninow und               Kunst verleihen ihm eine musikalische Stimme, die
HÖHEPUNK TE 2018/2019              Strawinsky dokumentiert. Das Chopin-Album mit Jan          seinem Alter weit voraus ist. Im Jahr 2017 wurde            HÖHEPUNK TE 2018/2019

                                   Lisiecki erhielt den kanadischen Juno Award. Urbańskis     er für sein viertes Album für die Deutsche Grammo-
• Debüts beim Gewandhaus-          Diskografie umfasst daneben eine Aufnahme von              phon (eine Einspielung von Chopins seltener gespiel-        • Rückkehr in die Carnegie
  orchester Leipzig, Orchestre     Martinůs Cellokonzert Nr. 1 mit den Berliner Philhar-      ten Werken für Klavier und Orchester mit dem NDR              Hall New York mit dem
  de Paris und Chamber             monikern und Sol Gabetta.                                  Elbphilharmonie Orchester und Krzysztof Urbański)             Philadelphia Orchestra
  Orchestra of Europe                                                                                                                                     • Europa-Tournee mit dem
• Tournee zu europäischen                                                                     mit dem Juno Award, der wichtigsten Ehrung der ka-            Orpheus Chamber Orchestra
  Sommerfestivals (Schleswig-      2018 geht Urbański bereits in die achte Saison seiner      nadischen Musikindustrie, ausgezeichnet. Lisiecki           • Deutschland-Tournee mit
  Holstein, Rheingau,              gefeierten Amtszeit als Musikdirektor des Indianapolis     tritt mit den weltweit renommiertesten Orchestern             der Tschechischen Philhar-
  Grafenegg, Santander und                                                                                                                                  monie Prag
  San Sebastián) mit dem           Symphony Orchestra. Daneben ist er international ge-       auf internationalen Bühnen auf und hat bereits eng          • Konzerte mit dem Mozarteum
  NDR Elbphilharmonie Orchester    fragter Gastdirigent bei Orchestern wie den Münchner       mit berühmten Dirigenten wie Sir Antonio Pappano,             Orchester in Salzburg
• Besondere Präsenz in Ham-        Philharmonikern, dem Orchestra dell’Academia               Yannick Nézet-Séguin, Daniel Harding und Claudio
  burg mit zahlreichen Konzer-
  ten in der Elbphilharmonie,      Nazionale di Santa Cecilia, Philharmonia Orchestra,        Abbado zusammengearbeitet. Zu den Höhepunkten
  u. a. im Rahmen des NDR          Tonhalle-Orchester Zürich, den Wiener Symphonikern,        der letzten Zeit zählen Rezitaltourneen durch Europa
  Festivals „My Polish Heart“.     dem Rotterdam Philharmonic Orchestra, Orchestre            und Asien sowie Konzerte u. a. mit dem Boston
• Veröffentlichung einer
  Einspielung von Schostako-       Philharmonique de Radio France, Chicago Symphony,          Symphony Orchestra, Pittsburgh Symphony Orches­
  witschs Sinfonie Nr. 5 mit dem   San Francisco Symphony, Los Angeles Philharmonic,          tra, den Wiener Symphonikern und der Staatskapelle
  NDR Elbphilharmonie Orchester    Pittsburgh Symphony und National Symphony Orches­          Dresden. Jan Lisiecki feierte großen Erfolg mit sei-
                                   tra Washington. Von 2010 bis 2017 war er Chef des          nem hoch gelobten Rezitalprogramm „Nachtmusik“,
                                   Trondheim Symphony Orchestra, von dem er darauf-           mit welchem er in der Saison 2018/2019 weiterhin auf-
                                   hin zum Ehrendirigenten ernannt wurde. Außerdem            treten wird. Im Jahr 2013 wurde er vom Gramophone
                                   wirkte er ab 2012 vier Spielzeiten lang als Erster Gast-   Magazine zum jüngstem Gewinner des Young Artist
                                   dirigent des Tokyo Symphony Orchestra. Im Juni 2015        of the Year Award gekürt. Im selben Jahr erhielt er
                                   erhielt er den renommierten Leonard Bernstein Award        den Leonard Bernstein Award des Schleswig-Holstein
                                   des Schleswig-Holstein Musik Festivals, der Urbański       Musik Festivals. Jan Lisiecki steht exklusiv bei der
                                   als erstem Dirigenten überhaupt zuteil wurde.              Deutschen Grammophon unter Vertrag.

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Foto: Olaf Malzahn
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                Herausgegeben vom
          NORDDEUTSCHEN RUNDFUNK
           Programmdirektion Hörfunk
           Orchester, Chor und Konzerte
             Rothenbaumchaussee 132
                 20149 Hamburg
            Leitung: Achim Dobschall

      NDR ELBPHILHARMONIE ORCHESTER
            Management: Sonja Epping

          Redaktion des Programmheftes
                   Julius Heile

    Der Einführungstext von Dr. Harald Hodeige
        ist ein Originalbeitrag für den NDR.

                        Fotos
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     Piotr Jaczewski | Getty Images (Umschlag)
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                 Holger Hage (S. 17)

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        Design: Factor, Realisation: Klasse 3b
         Druck: Eurodruck in der Printarena
      Litho: Otterbach Medien KG GmbH & Co.

         Nachdruck, auch auszugsweise,
     nur mit Genehmigung des NDR gestattet.
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                                                        NDR Elbphilharmonie Orchester | montags | 20.00 Uhr
                                                        Das Sonntagskonzert | sonntags | 11.00 Uhr

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                                                        UKW-Frequenzen unter ndr.de/ndrkultur, im Digitalradio über DAB+   Hören und genießen
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