Vetsuisse NEWS - Vetsuisse-Fakultät

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www.vetsuisse.ch                                                                              Nr. 1   April 2019

 Muss Schönheit leiden?                      Seite 4    Fünf Frauen im Einsatz für das Tierwohl      Seite 18

 Von Stars und Sonnenbrillen                 Seite 9    Wendepunkte einer Karriere                   Seite 20

 Mitarbeiterinnen Cafeteria Tierspital UZH   Seite 11   Forschendes Lernen                           Seite 28
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VetsuisseNEWS                    Nr. 1, April 2019                                    Inhaltsverzeichnis

Inhalt
Muss Schönheit leiden?
Ausstellungskühe                                                                                                   Seite 4
Award
Best Coach Award 2019                                                                                              Seite 7
Von Stars und Sonnenbrillen
Was den Blick unserer Hunde verändert                                                                              Seite 9
Mitarbeiterinnen Cafeteria Tierspital UZH
Interview mit Zoé Boller, Betriebsleiterin                                                                        Seite 11
Elevage Beautiful Curl of Schwarzseeland
Hundezucht                                                                                                        Seite 15
Fünf Frauen im Einsatz für das Tierwohl und die 3R
Die Abteilung Tierschutz der UZH                                                                                  Seite 18
Wendepunkte einer Karriere
Interview mit PD Dr. Franceso Origgi                                                                              Seite 20
Besucher
Visit of Purdue Students at the Vetsuisse Faculty University of Zurich                                            Seite 23
Mittelbau-Meeting
Meeting at the Center for Proper Housing of Poultry and Rabbits in Zollikofen                                     Seite 24
How to lose your soul to Seoul
IVSA-Symposium                                                                                                    Seite 26
Forschendes Lernen
Epidemiologie im 3. Studienjahr                                                                                   Seite 28
Exchange
IVSA-Exchange mit Budapest                                                                                        Seite 30
Mitbewohner
On a toujours besoin d'un plus «Petit» que soi                                                                    Seite 32
SUB
Viele Grundsteine für spätere Entscheidungen werden in der Familie gelegt                                         Seite 33
Geheimrezept
Rhabarber-Streuselkuchen                                                                                          Seite 35
Bibliothek
Vom Schlaf zum Spriessbürger?                                                                                     Seite 36

    Herausgeber                 Redaktion                                    Irene Schweizer (is) Layout, Zürich
    Vetsuisse-Fakultät          Thomas Lutz (tal) Text, Zürich               Simon Schwyzer (si) Fotos, Zürich
    Universität Bern/Universität Zürich
                                Andrea Bischofberger (ab) Text, Zürich
                                Marlen Tschudin (mt) Text, Zürich            Michelle Aimée Oesch (ma) Fotos, Zürich
                                Meike Mevissen (mm) Text, Bern
                                Michael H. Stoffel (mhs) Text, Bern          E-Mail
                                Leonore Küchler (lk) Text, Bern              irene.schweizer@vetcom.uzh.ch
                                Daniela Flückiger (df) Text, Bern
    Titelbild: Simon Schwyzer			                                             Tel.: 044 635 81 30
                                Nicole Widmann, (nw) Text, Bern und Zürich
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VetsuisseNEWS          Nr. 1, April 2019                                                            Editorial

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen
Liebe Leserinnen, liebe Leser

On a toujours besoin d'un plus
petit que soi.

Diese witzige, selbstironisch gemeinte Überschrift des     gleichzeitig, sie zu beantworten, und diese Antwort
Berichtes über den neuen Mitbewohner im Dekanatsge-        wird in so gut wie jedem weiteren Beitrag dieses Heftes
bäude Bern (S. 32) ist eine wahrlich treffende und be-     bekräftigt. Beispiele gefällig? Die Best Coaches wären
troffen machende Aussage. Ist es nicht praktisch, sich     hoffentlich nicht ausgezeichnet worden, wenn sie sich
mit Individuen zu umgeben, denen man (vermeintlich)        auf Kosten der Studierenden profiliert hätten (S. 7).
überlegen ist? Oft lässt sich dieser Gesinnung auch        Welchen Lauf würden Biographien nehmen, wenn da-
ganz einfach durch abwertende Äusserungen noch et-         rin keine Leitfiguren vorkämen (S. 22)? Wäre es nicht
was nachhelfen. Wie denn sonst liesse sich das Bedürf-     tragisch, wenn Studierende vom hohen Ross einer an-
nis, etwas Besonderes zu sein und sich von anderen         geblichen «Top-ten»-Fakultät das Besondere anderer
abzuheben, leichter befriedigen? Auf Kleinere herabzu-     Kulturen übersehen statt entdecken und anerkennen
schauen wertet das eigene Ich unmittelbar auf, und die-    würden (S. 23, 26 und 30)?
ser Blickwinkel lässt sich ja auch ohne reale Grundlage    Und was meinte eigentlich Jean de la Fontaine? In sei-
einnehmen. Die Weltpolitik im Grossen und die kleinen      ner Fabel Der Löwe und die Maus empfiehlt er einen
Scharmützel im Alltag liefern dazu reichlich Anschau-      wohlwollenden Umgang miteinander ungeachtet all-
ungsmaterial.                                              fälliger Grössenunterschiede und einer vermeintlichen,
Man könnte sich aber auch fragen, wie es mit der Um-       selbstdeklarierten Überlegenheit – und dies nicht ein-
kehrung steht: On a toujours besoin d'un plus grand        mal rein altruistisch, sondern im Wissen darum, dass
que soi. Brauchen wir nicht vielmehr Vorbilder, die uns    solche Gunst stets auch erwidert werden kann. Dies hat
anregen und ermutigen, den eigenen Weg zu suchen           sich auch mit Petit bestätigt, der die erfahrene Fürsorge
und zu gehen im Wissen darum, dass wir auf Leucht-         vielfach vergolten hat – womit wir wieder beim Beitrag
türme als Orientierungshilfe angewiesen sind? Und          auf S. 32 sind: keiner zu klein, gross zu sein.
uns dabei bewusst zu bleiben, dass die Leuchtkraft         Statt sich also in plus petit oder plus grand zu verhed-
nicht von der Grösse abhängig ist, weil auch kleine        dern, ist es vielleicht am besten, in anderen das je Be-
Leuchttürme sehr hell strahlen können…                     sondere zu erkennen, weil uns dies vom zwanghaften
Die anmaßende, vergleichende Herangehensweise              Bestreben entlastet, besonders sein zu wollen.
wird schon im ersten Artikel deutlich in Frage gestellt:   Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre – und ver-
das Euter ist offenbar nur dann gut genug, wenn es grö-    säumen Sie es nicht, den ganz besonderen Rhabarber-
sser ist als jenes der anderen Kühe. Doch ist dazu auch    Streuselkuchen (S. 35) zu entdecken!
jedes Mittel recht (S. 4)? Die Frage zu stellen, heisst
                                                                                  Michael Stoffel, Meike Mevissen
                                                                                   Leo Küchler, Daniela Flückiger

                                                                                                                  3
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VetsuisseNEWS              Nr. 1, April 2019                                                                                            Kühe

Ausstellungskühe:
Muss Schönheit
leiden?
                                               Die Masterarbeit bietet, nebst der Schwerpunktwahl, die
                                               einzige wesentliche Wahlmöglichkeit im Veterinär-
                                               medizinstudium. Aber in einigen Fällen kann die Masterarbeit
                                               auch über die Grenzen des Tierspitals hinaus erstaunlich viel
                                               bewirken.

Autorenschaft: Martina Balmer
Im März 2012 sorgte ein Artikel im
Tagesanzeiger und in der Berner
Zeitung für Furore, als eine Milch-
kuh nur vier Tage nach der Teil-
nahme an einer Ausstellung veren-
dete. Vor Ort fiel sie damals
mit mutmasslich sehr stark über-
fülltem Euter auf. Die Todesum-
stände wurden nicht definitiv ge-
klärt, eine Strafanzeige blieb
damals aus. Seither häuften sich
aber Berichte über überfüllte Euter
bei Milchviehausstellungen. Selbst
Konsumentenschutzorganisationen,
wie beispielsweise der Kassensturz,
berichteten über grosse Ausstellun-
gen und die dortigen (tierschutz-
widrigen?) Praktiken. Immer im
Fokus standen dabei die stark über-
füllten Euter, die deutlich verlän-
gerten Melkintervalle. Daraufhin
wurde auch das Bundesamt für Le-
                                               Eine Ausstellungskuh, fotografiert an einer der besuchten Ausstellungen. Die Kuh stand mehrere Minuten
bensmittelsicherheit und Veterinär-            in dieser Position am Rande des Schauringes, ehe sie gemolken wurde.

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VetsuisseNEWS            Nr. 1, April 2019                                                                         Kühe

wesen (BLV) aktiv und förderte die           So begann für mich die Arbeit, die        gende Championats- und Schöneu-
bis dahin praktisch inexistente For-         mir intensive und spannende zwei-         terwahlen qualifiziert waren, sollten
schung auf dem Gebiet der Euter-             einhalb Jahre bescheren sollte und        unmittelbar nach Verlassen des Rin-
überfüllung. Ungeklärt blieb bisher          für mich persönlich mehr als «nur»        ges untersucht werden. So können
u.a. die Frage, was die konkreten            eine Masterarbeit wurde. Innerhalb        in der Wartezeit allfällige Sanktions-
Schäden und Auswirkungen eines               eines Jahres untersuchten wir über        massnahmen ergriffen werden. Da
verlängerten Melkintervalls seien –          300 Ausstellungskühe mittels Ultra-       die Publikation zu diesem Zeit-
und wie man ein solches objektiv             schall, führten zu jeder Kuh ein In-      punkt noch ausstand und Tierärzte
erkennen kann.                               terview mit dem Vorführer oder            fehlten, die in die Problematik ein-
Als ich im Sommer 2016 ins Projekt           Besitzer, machten Foto- und Video-        gearbeitet waren, war ich auch wei-
(geleitet von Prof. Adrian Steiner)          aufnahmen von jedem Tier und ent-         terhin in die Untersuchungen invol-
kam, stand eine Dissertation kurz            nahmen eine Blutprobe. Natürlich          viert und konnte so die direkten
vor dem Abschluss. Philipp Kohler            funktionierte das nur mit einem           Auswirkungen        unserer Arbeit
untersuchte in seiner Studie bei Ver-        grösseren Team (je nach Ausstel-          sehen. Ich hatte subjektiv den
suchskühen die Auswirkungen ei-              lung zusätzlich verstärkt durch ei-       Eindruck, dass die Züchter sensibi-
nes plötzlich auf 24 h ausgedehnten          nen amerikanischen Radiologen),           lisiert waren und klare Euterüber-
Melkintervalls. Seine Haupter-               und so reisten wir auch schon mit         füllungen deutlich abnahmen. Ein
kenntnisse waren ein verändertes             einem Kleinbus durch die Schweiz,         Problem für die Züchter blieb wei-
Verhalten (u.a. signifikant redu-            um die gesamte Ausrüstung und             terhin, dass sie von aussen kaum
zierte Fressdauer, erhöhte Abduk-            genügend Leute dabei zu haben. Im         beurteilen konnten, ab wann die
tion der Hintergliedmassen im Ste-           vergangenen Sommer konnten wir,           Grenze überschritten war, dazu
hen und Gehen) sowie pathologische           basierend auf den gesammelten             brauchte es tatsächlich ein Ultra-
Befunde (u.a. erhöhte Zellzahlen in          Daten, in einem amerikanischen            schallgerät. Einige Züchter brachten
der Milch und die Bildung eines              Journal ein Gradierungssystem pu-         ihren Unmut über die eingeführten
subkutanen Ödems, das mittels Ul-            blizieren, das mithilfe von Ultra-        Untersuchungen zum Ausdruck,
traschall darstellbar ist). Dies spricht     schall eine objektive Einteilung der      aber viele andere zeigten sich zum
dafür, dass das Wohlbefinden und             Ödeme in verschiedene Schwere-            Glück interessiert an Veränderun-
die Gesundheit von Kühen mit                 grade ermöglicht (und meine Mas-          gen und hatten kein Verständnis da-
übervollem Euter tatsächlich tem-            terarbeit darstellte). Somit lässt sich   für, dass es so weit kommen musste,
porär beeinträchtigt sind.                   indirekt die Euterfüllung bestim-         und Tiere für den Erfolg ihrer Besit-
Mein Beitrag sollte nun hauptsäch-           men. Entsprechend unserer Er-             zer leiden mussten.
lich in der Mitarbeit bei Ausstel-           kenntnisse (inklusive einer Präva-        Aufgrund des Personalmangels für
lungsbesuchen bestehen. Geplant              lenzbestimmung, die in 22.8% der          die Ultraschalluntersuchungen in
waren Ultraschalluntersuchungen,             untersuchten Kühe ein Ödem ge-            der Schweiz sprang ein italienischer
evtl. Euterdruckmessungen und                zeigt hat) führte die Arbeitsgemein-      Tierarzt ein, der erfreulicherweise
das Sammeln weiterer Daten an                schaft Schweizerischer Rinder-            mitbeteiligt war an der Einführung
ausgewählten Schweizer Milch-                züchter (ASR), unter deren Obhut          ähnlicher Untersuchungen in Ita-
viehausstellungen, also innerhalb            die Milchviehausstellungen in der         lien. Eine Reise nach Norditalien im
der betroffenen Population von               Schweiz stattfinden, per 1. Januar        April 2018 ermöglichte mir Einbli-
Ausstellungskühen. Da für mich               2018 ein neues Reglement ein.             cke ins italienische Schauwesen und
kurz darauf die Masterarbeit zum             Darin war vorgesehen, dass an             in ihr System der Ultraschallunter-
Thema geworden wäre, vereinbar-              den grossen Ausstellungen in              suchung. Die Umsetzung war dort
ten wir, dass ich nicht als Hilfsassis-      der Schweiz an ausgewählten               einfach: Es gab nur einen Zugang
tentin dabei sein würde, sondern als         Kühen Ultraschalluntersuchungen           zum Schauring, und dieser führte
Masterstudentin. Eine Möglichkeit,           durchgeführt werden und je nach           durch ein Zelt, in dem die Ultra-
einen Bericht darüber zu verfassen,          Schweregrad des Ödems verschie-           schalluntersuchung stattfand. Eine
der als Masterarbeit genügen                 dene Sanktionen ergriffen würden.         Kuh bekam nur Zutritt zum Ring,
würde, würde sich bestimmt bieten.           Vor allem Kühe, die für nachfol-          wenn sie als «fit to compete» einge-

                                                                                                                           5
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stuft wurde (und entsprechend ei-                     Ödembildung ausserhalb der Puer-                     der Vorringkontrolle (mit neu aus-
nen definierten Grenzwert an Ödem                     peralzeit. Die vereinfachte Haupt-                   gebildeten Personen) mehr Kom-
nicht überschritt). Ansonsten ver-                    aussage ist, dass das Melkintervall                  petenzen verleihen soll. Die
liess sie das Zelt wieder in Richtung                 den grössten Risikofaktor darstellt;                 Ultraschalluntersuchung soll ggf.
Ausgang. Somit hatte man nur kon-                     vermutete Gründe wie die Milchleis-                  ergänzend stattfinden. Es wird sich
trollierte Kühe im Ring, sämtliche                    tung oder andere Faktoren konnten                    weisen, wie die Umsetzung funktio-
potentiellen Champion-Anwärte-                        nicht belegt werden. Aber es gibt                    nieren wird. Es bleibt zu hoffen,
rinnen waren als wettkampftauglich                    Hinweise, dass Kühe aus Hochleis-                    dass die Neuerungen zugunsten der
befunden worden.                                      tungsrassen vermehrt gefährdet                       Kühe erfolgreich sind und die Ne-
Im Sommer 2018 wurde im amerika-                      sind, da die Züchter hier ein grösse-                gativschlagzeilen ihre Berechtigung
nischen Journal, in dem bereits un-                   res Risiko eingehen, entsprechend                    verlieren werden. Die schönsten,
ser erstes Manuskript veröffentlicht                  mehr Eutermanipulationen vor-                        besten und teuersten Kühe, die im
wurde, unser zweites Manuskript                       kommen und verlängerte Zwi-                          Rampenlicht präsentiert und auf Ti-
zur Publikation akzeptiert (welches                   schenmelkzeiten in Kauf genom-                       telseiten von Hochglanzmagazinen
voraussichtlich meine Dissertation                    men werden.                                          abgebildet werden, sollen nicht mit
darstellen wird). Die Publikation                     Per 1. Januar 2019 trat erneut ein                   überfüllten Eutern dastehen müs-
enthält eine Risikofaktoranalyse für                  neues ASR-Reglement in Kraft, das                    sen.

Ultraschalluntersuchung nach der Klassierung. Gleichzeitig wurde mit dem Vorführer oder Besitzer ein Interview geführt, anschliessend folgten
Foto- und Videoaufnahmen.

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Vetsuisse NEWS - Vetsuisse-Fakultät
VetsuisseNEWS                 Nr. 1, April 2019                                                                             Award

Best Coach
Award 2019
                                                   Am 17. Januar 2019 fand im Demonstrationshörsaal der
                                                   Vetsuisse Fakultät Zürich die 9. Ausgabe der «Virbac Best
                                                   Coach Awards» statt. Eine Preisverleihung, deren
                                                   Prestigewert, laut Thomas Kalt, Mitglied der Geschäftsleitung
                                                   von «Virbac», heute klar vor den Oskars in Hollywood
                                                   eingestuft wird.

I
Autor: Laurin Kost
    m Vorfeld zur offiziellen Preis-               Begrüssungsrede von Anton Fürst                  schen durch Maschinen ersetzen
    verleihung wählten die diesjäh-                eröffnet, der gleich zwei interes-               wollen, auch Ärzte oder Lehrer. Er
    rigen DiplomandInnen aus allen                 sante Punkte zum Thema Lehre auf-                sei jedoch davon überzeugt, dass
Kliniken sowie aus dem Institut für                griff. Zum einen erinnerte er die An-            Menschen nur von anderen Men-
Veterinärpathologie die Personen,                  wesenden       daran,     dass    die            schen so umfänglich ausgebildet
die ihnen im Rotationsjahr am meis-                Universität historisch zuerst als Ort            werden können, wie es etwa am
ten durch ihr Engagement in der                    der Lehre entstand und erst sekun-               Tierspital Zürich gemacht wird.
Lehre und Ausbildung aufgefallen                   där auch zur Institution der For-                Thomas Lutz unterhielt die Anwe-
waren.                                             schung wurde. Zum anderen fand                   senden mit einer, für uns Diploman-
                                                   zeitgleich in Zürich das «World Web              dInnen letzten, kleinen Physiologie-
Wie schon im vergangenen Jahr                      Forum» statt. Dort sitzen Leute zu-              Vorlesung. Das Thema «der Spargel
wurde die Veranstaltung durch eine                 sammen, so Fürst, die den Men-                   und seine Effekte auf körperliche
                                                                                                    Ausscheidungen» sorgte für eine
                                                                                                    heitere Stimmung im Saal und ein-
                                                                                                    zelne Aspekte des Vortrages wer-
                                                                                                    den sicherlich in der kommenden
                                                                                                    Spargelsaison am einen oder ande-
                                                                                                    ren Esstisch zur Sprache kommen.

                                                                                                    An der folgenden Preisverleihung
                                                                                                    wurden zum ersten Mal auch Pfle-
                                                                                                    gerInnen mit einem von «Virbac»
                                                                                                    gesponserten Preis ausgezeichnet.
                                                                                                    Ein hervorragendes Zeichen für die
                                                                                                    aktuelle Situation als auch für die
                                                                                                    Zukunft des Tierspitals sind die vie-
                                                                                                    len AssistentInnen, die in die ersten
                                                                                                    drei Ränge gewählt wurden. Clau-
                                                                                                    dia Kümmerle-Fraune, welche wie
Thomas Kalt begrüsst die Anwesenden zum diesjährigen «Virbac Best Coach Award» und gratuliert den   schon letztes Jahr als «Beste Coach»
DiplomandInnen.

                                                                                                                                       7
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VetsuisseNEWS         Nr. 1, April 2019                                                                                         Award

der Kleintierklinik ausgezeichnet         An dieser Stelle auch vielen Dank an die Firma «Virbac», die die feierliche
wurde, bedankte sich nach ihrer           Ehrung unserer Coaches ermöglichte und ebenfalls an unsere Moderatorin-
Wahl herzlich bei allen Studieren-        nen, die Diplomandinnen Simone Kundert und Lina A. Wolfer.
den für ihren Einsatz. Es sei ihr
wichtig uns zu sagen, dass die Kli-
nik ohne sie so nicht laufen könnte.

Abgerundet wurde die Veranstal-
tung durch einen vom Dekanat ge-
sponserten Apéro.

Die DiplomandInnen danken allen
Personen, die sie durch das Studium
begleitet und geführt haben. Und
ein ganz besonderer Dank gilt dabei
unseren «Best Coaches» für ein un-
vergessliches und lehrreiches Rota-
tionsjahr. Ihr führtet uns innerhalb
von einem Jahr vom Vorlesungssaal
in die Klinik ein und entlässt uns
nun in das Berufsleben. Besten und
herzlichsten Dank.                        Die diesjährigen GewinnerInnen des «Virbac Best Coach Awards» vor der Türe zur Grosstieraufnahme
                                          am Tierspital Zürich. Von links nach rechts: Monika Hilbe, Carla Cervini, Claudia Kümmerle-Fraune,
                                          Daniel Martin, Karl Decker, Carina Brammertz, Andrea Kobler.

Virbac Best Coach                                                                        Virbac Best Coach - PflegerInnen

Kleintiere
1. Rang    Claudia Kümmerle-Fraune                                                      1. Rang            Carla Cervini
2. Rang    Solène Meunier                                                               2. Rang            Simone Jäger
3. Rang    José Casado und Christian Günther                                            3. Rang            Natasha Summerfield

Nutztiere
1. Rang       Carina Brammertz   1. Rang                                                                   Karl Decker
2. Rang       Christian Gerspach 2. Rang                                                                   Canan Acar
3. Rang       Susanne Kretschmar 3. Rang                                                                   Harald Gabriel

Pferde
1. Rang Andrea Kobler   1. Rang                                                                            Daniel Martin
2. Rang Felix Theiss    2. Rang                                                                            Patrick Lussi
3. Rang Julia Van Spijk 3. Rang                                                                            Peter Schmid

Pathologie
1. Rang   Monika Hilbe
2. Rang   Sabrina Polster
3. Rang   Saskia Keller

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VetsuisseNEWS              Nr. 1, April 2019                                        Ophthalmologie

Von Stars und
Sonnenbrillen – was
den Blick unserer
Hunde verändert
                                               Manche Hunde sind Stars, oder haben einen solchen im Auge.
                                               Wenn es um die Augen geht sieht man am häufigsten den
                                               sogenannten grauen Star (Katarakt) bei unseren Haustieren.
                                               Eine Sonnenbrille für den coolen Look hilft hier wenig,
                                               allerdings gibt es eine Erkrankung beim Hund, bei welcher das
                                               Tragen einer solchen tatsächlich sinnvoll ist.

Autorenschaft: Simone Salathe
Grauer Star bei Seve
Wenn einem das Augenlicht genommen wird, kann das ziem-
lich beängstigend sein. Besonders wenn man als Hund nicht
versteht, was da eigentlich vor sich geht. Genau so erging es
auch der kleinen Mischlingshündin «Seve».

Ihre Besitzerin kam zu uns, da ihre Hündin vor einem Monat
plötzlich blind wurde und ihre Augen «grau» zu werden
schienen. Ein Zeichen für eine Katarakt, umgangssprachlich
Grauer Star genannt. Die Untersuchungen der Augenspezia-
listen bestätigten den Verdacht der Besitzerin.
Zwar wurde die mittlerweile 14 Jährige, sonst sehr grumme-
lige Hündin durch ihre Blindheit viel braver und anhängli-
cher, gleichzeitig traute sie sich aber kaum mehr, in gewohnter
Umgebung an der Leine zu laufen.
Da Seve keine anderen Augenprobleme zeigte und trotz des
hohen Alters eine Narkose möglich schien, entschloss sich die
Besitzerin zur Operation des rechten Auges.

                                                                                                           9
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VetsuisseNEWS            Nr. 1, April 2019                                                 Ophthalmologie
                                                                                                  Rubrik 1

Bereits nach dem Aufwachen aus
der Narkose zeigte Seve einen deut-
lichen Unterschied in Ihrem Verhal-
ten. Völlig perplex über die wieder-
erlangte Sehkraft starrte sie anderen
Hunden nach, lief schwanzwedelnd
durch die Gänge und lief in kein
Hindernis mehr hinein.

Die Operation des grauen Stars
beim Hund wird inzwischen häufig
und erfolgreich durchgeführt. In
vielen Fällen verbessert sich die Le-
bensqualität der unsicher geworde-
nen Hunde enorm. Im Alter wer-
den, wie bei uns Menschen auch,
Gehör- und Geruchssinn ebenfalls
häufig schlechter und so fällt das
Zurechtfinden oft schwer, wenn die           Vicko Foto: Gaby Ernst

Sehkraft nachlässt. Für genau diese
Patienten wird das Leben durch die
Operation dann wieder bunt und               hunden) unter anderem durch UV-        am frühen Morgen, am späteren
aufregend.                                   Strahlung. Zu Beginn fallen den        Abend oder im Wald, wo die UV-
                                             Besitzern meist eine Rötung sowie      Belastung geringer ist. Auch in den
                                             braune Flecken (Pigmentierungen)       Bergen, am Wasser und im Schnee
                                             im äusseren Augenwinkel auf. Mit       sollte Vicko nur bei bedecktem Him-
                                             der Zeit kann diese Entzündung die     mel toben. Patienten mit dieser Er-
Die Schäferkeratitis – Ein Schäfermisch-     ganze Hornhaut betreffen.              krankung sollten wenn möglich
ling namens Vicko                                                                   eine Sonnenbrille tragen, um auch
Vicko ist ein wahrer Langzeitpatient         Die eigentlich glasklare «Fenster-     an sonnigen Tagen ihr Hundeleben
der Augenabteilung. Seit über fünf           scheibe» wird dann durch die ein-      in allen Facetten erleben zu können.
Jahren kommt er mit seiner Besitze-          sprossenden Blutgefässe rot und
rin regelmäßig zur Kontrolle. Bei            trüb und mit der Zeit kommt es zur     Je früher die Krankheit erkannt und
der ersten Untersuchung wurde                Braunfärbung. Unbehandelt könnte       behandelt wird, desto besser spre-
eine Hornhaut- und Bindehautent-             Vicko an dieser Schäferkeratitis er-   chen die Patienten auf die Therapie
zündung festgestellt. Aber worauf            blinden. Durch die Tatsache, dass      an. In Vicko's Fall ist die Entzüdung
war seitdem zu achten und inwie-             die meisten Hunde ein braunes          seit Jahren relativ gut kontrolliert
fern schränkt ihn diese Erkrankung           Auge haben (Irisfarbe), ist die Ver-   und er sieht immer noch.
ein?                                         färbung der Hornhaut nicht immer
                                             einfach zu erkennen.
Die Schäferkeratitis ist eine chroni-        In der Regel ist eine lebenslange
sche Entzündung der oberflächli-             Therapie mit entzündungshem-
chen Hornhaut und der Bindehaut              menden Tropfen notwendig, ähn-
im äusseren Lidwinkel (Keratitis             lich wie bei allergischen Erkrankun-
superficialis chronica). Ausgelöst           gen. Vicko's Besitzer müssen darauf
wird diese Entzündung bei be-                achten, UV-Strahlung zu meiden.
stimmten Rassen (nicht nur Schäfer-          Vicko geht auf lange Spaziergänge

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VetsuisseNEWS              Nr. 1, April 2019                                                               Interview

Mitarbeiterinnen
Cafeteria Tierspital
UZH
Interview mit Zoé Boller

Interviewerin: Nicole Widmann
Dieses Jahr feiern die ZFV-Unter-              chin weitergebildet. Ich hatte die
nehmungen, welche insgesamt                    Möglichkeit, mich weiter entwi-
2'800 Mitarbeitende beschäftigen               ckeln zu können und wurde zur Kü-
und denen auch die Cafeteria des               chenchefin befördert. Nachdem ich
Tierspitals Zürich gehört, ihr                 als Küchenchefin gearbeitet hatte,
125-Jahr-Jubiläum. Wir gratulieren             wollte ich etwas Neues ausprobie-
herzlich zu dieser Erfolgsgeschichte           ren, obwohl ich nach wie vor sehr
und möchten in dieser Ausgabe der              gerne koche. Ich wurde auf diese
VetsuisseNEWS in einem Gespräch                Stelle aufmerksam und habe mich
mit der Betriebsleiterin, Zoé Boller,          darauf beworben.
die Cafeteria des Tierspitals und
ihre Mitarbeiterinnen vorstellen.              Was war deine Motivation, dich ge-      dann habe ich mich beim ZFV be-
                                               rade für eine Stelle am Tierspital zu   worben. Obwohl ich zuerst eine Ab-
Wie lange arbeitest du bereits hier am         bewerben?                               sage erhielt, blieb ich hartnäckig
Tierspital und was hast du vorher ge-          Meine Schwester hat während zehn        und erkundigte mich nach dem
macht?                                         Jahren in der Parasitologie im Tier-    Grund für diese Absage. Daraufhin
Ich arbeite bereits seit dem 1. Okto-          spital gearbeitet. Durch sie habe ich   wurde ich für ein Vorstellungsge-
ber 2014, also rund 4.5 Jahre, in der          letztendlich erfahren, dass die da-     spräch eingeladen. Sicherlich kam
Cafeteria des Tierspitals. Vorher              malige Leiterin aufgrund ihrer Pen-     der Reiz für die Bewerbung auch
war ich als Küchenchefin tätig. Ur-            sionierung auf der Suche nach einer     daher, dass ich selbst immer Haus-
sprünglich habe ich Köchin gelernt             Nachfolge ist. Ich habe sie besucht     tiere hatte. Ich finde es auch sehr in-
und habe mich danach zur Diätkö-               und fand die Stelle sehr interessant,   teressant, dass Hunde in der Cafete-

                                                                                                                            11
Von links nach rechts: Zoé Boller, Lara Bucher, Manu Kulli, Rosanna Hernandez

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ria erlaubt sind, ausser von 11.00                                                    Wir haben übrigens in diesem Jahr
Uhr bis 14.00 Uhr während dem
                                             Wir sind unabhängig. Ich                 unser 125-jähriges Firmenjubiläum.
Mittagsservice.
                                             habe mein eigenes                        Zu diesem Anlass werden viele
                                             Budget, welches ich                      spannende Angebote und Aktionen
Wie viele Mitarbeitenden umfasst
                                             erfüllen sollte.                         offeriert. Unter anderem gab es ein
dein Team und wer arbeitet im Mo-                                                     kostenloses Kuchenbuffet, mit wel-
ment in der Cafeteria?                                                                chem wir uns bei unseren Kunden
Wir sind grundsätzlich fünf Perso-          Eine weitere Mitarbeiterin, Manu          und Kundinnen bedankten. Ausser-
nen. Ich bin 100% angestellt, die vier      Kulli, übernimmt den Frontbereich         dem wurde ein Mittagsmenü ser-
anderen Mitarbeitenden arbeiten             der Cafeteria. Das heisst, sie ist ver-   viert, welches vor 125 Jahren erst-
zwischen 60 - 90%. Die Arbeitszeit          antwortlich für die Kasse, den Ki-        mals durch den ZFV angeboten
variiert jedoch stark. In den Haupt-        oskbereich und die Bestellungen für       wurde.
zeiten, wenn die Studierenden ihre          den Kiosk.
Vorlesungszeit haben, arbeiten alle         Der Frühdienst startet bereits mor-       Was gefällt dir denn an deinem Job
ein bisschen mehr, in der Sommer-           gens um 5 Uhr und bereitet Sandwi-        besonders und was sind die Heraus-
pause reduziert sich das Pensum             ches zu und übernimmt später dann         forderungen?
und dann beziehen wir unsere Fe-            auch das Vorbereiten und die Her-         Ich finde meinen Job sehr abwechs-
rien. Im Moment beschäftigen wir            ausgabe des Essens. Ich schaue je-        lungsreich. Obwohl man das viel-
eine Person auf Temporärbasis.              doch, dass sie keine Apéros über-         leicht nicht denkt, aber jeder Tag ist
                                            nehmen muss, da sie bereits sehr          mit eigentlich gleichbleibenden Ab-
Was ist deine Aufgabe; Wie teilt ihr        früh anfängt und sie sonst Zimmer-        läufen trotzdem nicht gleich. Was
die Arbeit untereinander auf?               stunde hätte. Allenfalls würde für        die Arbeit sehr spannend macht,
Ich habe unter anderem die ganze            diese Person mal ein Einsatz an ei-       sind die Apéros, Caterings und Kaf-
Büroarbeit zu erledigen. Das bein-          nem Samstag über den Mittag dazu-         feepausen, die wir nebenbei organi-
haltet beispielsweise Monatsab-             kommen.                                   sieren. Wann immer möglich, stel-
schlüsse, Tagesabschlüsse, Cate-            Die fünfte Person, Rosanna Hernan-        len wir die Produkte für die Apéros
ringbestellungen oder Rechnungen            dez, ist für den Abwasch zuständig        selber her, und ansonsten können
und Offerten. Diese Aufgaben                und übernimmt auch kleinere               wir intern auf die Küche der Mensa
macht auch meine Stellvertreterin           Apéros und Kaffeepausen.                  Irchel zurückgreifen.
Lara Bucher, die seit Februar bei uns       Die Arbeit ist gut aufgeteilt, jeder      Wir müssen gut abwägen, damit
arbeitet. Ich bin gerade dabei, sie         hat sein «Ämtli», aber grundsätzlich      wir nicht zu wenige Menüs bestel-
einzuarbeiten, damit sie diese Auf-         sollten alle alles können, in einem       len, aber auch nicht zu viele, damit
gaben erledigen kann, wenn ich in           kleinen Betrieb ist das wichtig und       nicht viele Resten übrigbleiben.
den Ferien bin oder sonst mal nicht         von Vorteil, da man sich gegenseitig      Wenn eine Person im Team kurzfris-
im Betrieb sein kann.                       helfen kann.                              tig ausfällt, dauert es seine Zeit, bis
Die Organisation und Betreuung                                                        wir jemanden organisieren können.
von Apéros und Anlässen teilen wir          Kannst du die Tierspital-Cafeteria un-    Oft machen wir die Arbeit dann ein-
so gut es geht untereinander auf,           abhängig führen oder gehört ihr zur       fach zu viert. Denn der Aufwand ist
damit nicht immer die gleichen Per-         Mensa Irchel?
sonen am Abend arbeiten müssen.             Wir sind unabhängig. Ich habe mein
                                            eigenes Budget, welches ich erfüllen
                                            sollte. Aber wir – also die verschie-
                                                                                       Eine weitere Heraus-
                                            denen Bildungsbetriebe, die zum
                                                                                       forderung besteht darin,
                                            ZFV gehören – können voneinander
                                                                                       den Tagesdienst mit
 Der Frühdienst startet                     profitieren. So kochen wir im Tier-
                                                                                       genügend Personal
 bereits morgens um 5 Uhr                   spital nicht selbst, sondern werden
                                                                                       abzudecken, wenn wir am
 und bereitet Sandwiches                    von der Küche vom Irchel beliefert.
                                                                                       Abend eine Veranstaltung
 zu…                                                                                   haben.

                                                                                                                          13
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sehr gross, wenn wir jemanden ein-           serve zur Verfügung, die wir anbie-    letzter Zeit kommen aber auch die
arbeiten, der nur ein oder zwei Tage         ten können, damit wir alle Gäste       Vegi-Menüs sehr gut an. Was ein
hier ist. Aber zu viert ist es dann          verpflegen können. Wir versuchen,      wenig vermisst wird, ist Gschwellti
wirklich stressig. Es gibt einen ZFV-        immer das Beste zu machen und          mit Käse. Das kam immer sehr gut
Mitarbeiterpool, über welchen wir            eine gute Alternative anzubieten.      an und letztes Jahr wurde ich auch
eine Aushilfe suchen können. Wenn            Was die Apéros angeht, so haben        mehrmals darauf angesprochen.
dort niemand verfügbar ist, können           wir in der Vorlesungszeit mindes-      Braten hingegen läuft weniger gut.
wir über Coople jemanden einstel-            tens einen grösseren Anlass pro Wo-    Es kommt immer mal vor, dass
len.                                         che oder alle zwei Wochen. Es kann     Menüvorschläge gemacht werden.
Eine weitere Herausforderung be-             aber auch vorkommen, dass wir in       Ich leite diese dann gerne an den
steht darin, den Tagesdienst mit ge-         einer Woche keine Kaffeepause und      Küchenchef weiter.
nügend Personal abzudecken, wenn             keinen Apéro haben. Das ist aber       Ein kleiner Hinweis am Rande:
wir am Abend eine Veranstaltung              sehr selten. Dann haben wir auch       Wir sind sehr dankbar, wenn der
haben. Da der Einsatz am Abend               Anlässe von externen Firmen, die       Abfall und das Besteck bei der
dann länger dauert, fängt die jewei-         zum Beispiel ein Seminar für die       Rückgabe in die dafür vorgesehen
lige Mitarbeiterin auch erst gegen           Tierärzte organisieren. Die Verpfle-   Behälter sortiert werden. Das hilft
Mittag an. Wir merken dann schon,            gung für diese Anlässe übernehmen      uns ungemein.
dass jemand im Tagesbetrieb fehlt.           dann auch wir.                         Es ist auch sehr interessant, dass un-
                                             Der Donnerstag ist der meist ge-       ser Geschirr und Besteck ab und zu
Wie viele Tage in der Woche habt ihr         buchte Tag für Apéros und Kaffee-      den Weg in die Cafeteria nicht zu-
geöffnet?                                    pausen. Am Freitag läuft am we-        rückfindet. (lacht)
Montag bis Freitag. Wir öffnen be-           nigsten. Sehr ruhig ist es in den
reits um 6.30 Uhr und schliessen um          ersten zwei Augustwochen, nach         Merci fürs Mithelfen!
16.30 Uhr die Cafeteria. An den              Ostern und Ende Dezember herrscht
meisten Feiertagen haben wir ge-             ebenfalls Flaute.
schlossen. Am Wochenende haben
wir grundsätzlich geschlossen, aber          Gibt es einen Top-Seller unter euren
man kann uns auch für spezielle              angebotenen Menüs?
Anlässe anfragen, wir nehmen uns             Ja, zum Beispiel Ghackets und
dann die Freiheit, wenn sich der             Hörnli mit Apfelmus, Älplermagro-
Aufwand nicht lohnt, auch mal                nen und Spaghetti Bolognese. In
Nein zu sagen.
Wir sind sehr flexibel und können
auch gut umorganisieren, aber zu
kurzfriste Bestellung können dann
nur mit den von uns verfügbaren
Produkten gemacht werden.

Wie viele Gäste werden denn täglich
im Schnitt verpflegt und wie viele
Apéros und Anlässe organisiert ihr
jährlich für das Tierspital und die Vet-
suisse?
In der Vorlesungszeit verpflegen
wir im Schnitt 240 Personen täglich,
allerdings sind es jeweils im Herbst-
semester mehr. Sollte es mal vor-
kommen, dass zu wenig bestellt
wurde, haben wir immer eine Re-

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Elevage Beautiful
Curl of
Schwarzseeland
                                               Les éleveuses:
                                               Nous sommes Anne-Chantal et Hélène Fournier, un team mère
                                               et fille avec un grand amour en commun pour la race Curly
                                               Coated Retriever.
                                               Le Curly Coated est un chien à la robe typique. Elle est faite
                                               de petites boucles très denses qui couvrent tout le corps à
                                               l'exception de la tête et des pattes, ce qui donne un aspect
                                               étonnant à ce retriever. Le Curly est noir ou brun foie.

                                                                                Autrices:

                                                                                L
                                                                                Anne-Chantal et Hélène Fournier
                                                                                        e tempérament fondamental
                                                                                        du Curly est typique celui du
                                                                                        Retriever. C'est-à-dire qu'il a
                                                                                un sens développé pour le rapport
                                                                                et une joie évidente pour l'eau. Il a
                                                                                du «power» et grâce à sa per-
                                                                                sévérance convient très bien comme
                                                                                chien de chasse, de sport et pour le
                                                                                social.
                                                                                Le Curly travaille avec son maître et
                                                                                non pour lui faire simplement plai-
                                                                                sir. Cet élégant Retriever aime énor-
                                                                                mément courir, il a plus de tempéra-
                                                                                ment que ses proches parents et a
                                                                                besoin de beaucoup se défouler. Ap-
                                                                                rès l'exercice physique, il est un ag-
                                                                                réable et calme colocataire qui
Jago, mâle à robe marron

                                                                                                                    15
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trouve tout naturellement sa place            ma fille est devenue codétentrice de     En entrant dans le milieu canin des
préférée pour dormir sur «le ca-              mon élevage.                             expositions et de l'élevage je ne
napé».                                        C'est un élevage à caractère familial.   m'imaginais pas vivre toutes ces
A l'égard des étrangers, il est initia-       Il est intégré au sein de la famille,    aventures!
lement plutôt réservé, mais au sein           composée des parents, Anne-Chan-         Faire de l'élevage n'est pas tout
de la famille, il est extraordinaire-         tal et Pascal, avec l'appui de nos 3     «rose». On se déplace pour une
ment affectueux. Il possède un                enfants adultes, Loïc, Jean et Hé-       saillie, tout se déroule normalement
instinct de garde, mais sans agressi-         lène.                                    mais au bout de 4 semaines on se
vité.                                         Nous vivons en Singine depuis plus       rend compte que la chienne est res-
Pour former un Curly Coated il vaut           de 20 ans, dans un quartier résiden-     tée vide. Il est clair que l'on est triste
mieux s'armer de patience et de               tiel, en campagne, proche de la forêt.   mais ce n'est pas grave en soi. Le pis
compréhension... Il est conseillé             A ce jour, nous avons 2 femelles cur-    que j'aie vécu a été la perte de ma
d'avoir une certaine expérience en la         lies, l’aînée Ganja, née en 2009, sa     première portée suite à une infec-
matière, sinon le chien en tirera             fille Djaba née en 2014. Ganja est       tion intra-utérine. Inexpérience de
avantages de nos faiblesses. Ce qu'il         issue de l'élevage "Engadin Star's"      ma part et d'une jeune vétérinaire,
a appris, il le maîtrise et ne l'oubliera     aux Grisons. La plus jeune, "Djaba       césarienne d'urgence, stress pour la
plus tout au long de sa vie. Les per-         Beautiful Curl of Schwarzseeland",       chienne et pour moi grande décep-
sonnes qui cherchent un résultat ra-          fille de Ganja est née chez nous.        tion, tristesse et remise en question
pide seront mal servies avec le Curly         En été 2010 un Curly mâle est venu       pour essayer de comprendre ce que
Coated. Par contre, celles qui cher-          agrandir notre famille. Jago qui         je n'ai pas su voir! De plus, la com-
chent un fidèle, aimable et fiable            vient de l'élevage «Birdcatcher's» en    munication avec les soignants a été
compagnon trouveront leur bon-                Hollande. Son père a été Champion        difficile.
heur avec lui. C'est en vivant au             du monde de beauté en 2010. Les li-
quotidien avec lui que l'on apprend           gnées sont très internationales (Su-     Les bons côtés sont les voyages, la
à découvrir ses véritables qualités.          isse - Australie - Pays-Bas).            rencontre avec les propriétaires
                                              Le Curly-Coated Retriever est un         d'autres Curlies dont les futurs mâ-
Notre première chienne Curly                  chien plutôt rare, y compris dans        les, le premier contact avec les fu-
«Daiji», nous l'avons achetée comme           son pays d'origine qui est la Grande-    turs propriétaires de nos chiots. J'ai
simple chien de famille. Elle a tout          Bretagne. Pour contribuer à la con-      toujours beaucoup de plaisir quand
de suite pris une grande place dans           servation de cette magnifique race,      une personne m'appelle pour me
notre foyer. Lors de nos balades,             nous mettons un point d'honneur à        demander s'il y a la possibilité de
cours d'éducation... son look parti-          respecter tout particulièrement le       venir voir mes chiens adultes, étape
culier a fait que les gens s'arrêtaient       tempérament et la bonne santé, lors      essentielle pour un futur détenteur
pour nous demander "c'est un labra-           du choix et de la sélection d'un ani-    et visiter les locaux en vue de
doodel?" ou pour nous dire "oh un             mal d'élevage. Pour chacune de nos       l'acquisition d'un chiot. Ces visites
chien croisé avec un mouton!"... c'est        futures portées, nous étudions at-       sont en règle générale très enrichis-
comme ça quand on possède une                 tentivement les pédigrées, tests gé-     santes pour moi ainsi que pour les
race peu connue. Pour y remédier et           nétiques EIC et GSDIIIa, RX han-         acheteurs. Je dirais que grâce à nos
faire connaître cette magnifique              ches et coudes… des deux                 chiens, chiots, nous rencontrons des
race, j'ai commencé à participer à            partenaires. Vu le nombre encore         personnes très intéressantes.
des expositions canines et de fil en          insuffisant d'élevage en Suisse, nous
aiguille, l'idée m'est venue de faire         sommes dépendants des chiens im-         En tant qu’éleveuse, je me dois de
de l'élevage... C'est ainsi que l’affixe      portés et des mâles reproducteurs        conseiller les intéressés dans le
«Beautiful Curl of Schwarzseeland»            étrangers. Ainsi nous ne calculons       choix de leur futur chiot. Pour le
a été créé en août 2008.                      plus les kilomètres parcourus pour       faire au mieux je les questionne sur
                                              rencontrer le père de nos futurs         leur mode de vie, leur lieu
L'élevage partage les locaux dans             chiots (Lituanie, Suède, Norvège…)       d'habitation…
notre habitation. En décembre 2015,

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VetsuisseNEWS                   Nr. 1, April 2019                                                          Hundezucht

En tant qu'éleveur il faut aussi sa-                avec les propriétaires qui ne parlent    une infection… Elle a dû être mise
voir rebondir et gérer des problèmes                que la langue de leur pays! Lors du      rapidement sous antibiotique. Ma
de dernière minute, voici ma derni-                 prélèvement de sperme chez le mâle       chienne s'est bien remise mais elle
ère expérience. Je me débrouille                    suédois, il s'est avéré que tous les     est restée vide. J'ai été déçue mais
dans plusieurs langues étrangères,                  spermatozoïdes étaient morts! Il a       aussi soulagée au vu des circonstan-
mais je connais mes limites. Ma fille               fallu prendre rapidement la décis-       ces.
qui est parfaitement trilingue gère le              ion et se tourner vers le second mâle,   Ce genre d'aventure montre bien
côté papiers, documents et commu-                   le norvégien. Lors d'une saillie ou      que ce n'est pas toujours une partie
nication avec l'étranger. L'hiver der-              d'une insémination le facteur temps      de plaisir.
nier il était impossible pour moi de                joue     un    grand       rôle  dans    Les coûts engendrés peuvent
me rendre en Scandinavie pour faire                 l'organisation, le déplacement ...       être parfois importants, taxe de
saillir ma chienne car il me fallait                C’est donc assez speed pour tout gé-     saillie, frais de voyage, frais
calculer 40 heures de voyage mini-                  rer, mettre en place. Le sperme du       d’hébergements… Nous ne faisons
mum et ceci sans aucun ennui du-                    second mâle était parfait à la base,     pas du business, nous vivons une
rant le trajet. Nous avons décidé                   malheureusement il n'a pas été con-      passion. Nous procurons et rece-
d'importer du sperme pour la faire                  ditionné correctement pour le trans-     vons du plaisir.
inséminer en Suisse. Après avoir                    port. Pour couronner le tout un pro-
étudié un nombre élevé de pédig-                    blème de transport à cause d'une         Nos chiens occupent un rôle central
rées que nous pouvons trouver dans                  erreur d'annotation sur le colis. Sur    dans notre vie. Ils nous accompag-
une banque de donnée, notre choix                   le paquet il était inscrit Express et    nent dans la majorité de nos activi-
définitif s'est porté sur l'un des deux             non Express médical ce qui a fait        tés et déplacements.
mâles qui globalement correspon-                    que le paquet est resté en rade dans     Nous participons aux expositions
daient au standard que nous souhai-                 le nord de l'Allemagne, il a été livré   de beauté, en Suisse et à l’étranger,
tons. Deux frères, l'un brun et l'autre             avec 24 heures de retard. Malgré         avec un réel succès. Ganja est Cham-
noir, dans deux pays différents. Ma                 toutes ces péripéties nous avons         pionne de beauté en Suisse, en Alle-
fille a géré la situation en contactant             tenté l'insémination. Deux jours         magne ainsi que championne inter-
l'éleveuse de ces deux mâles afin                   plus tard Djaba était mal et un écou-    nationale d’exposition. A l’European
que celle-ci soit notre intermédiaire               lement vaginal jaunâtre est apparu,      Dog Show de Bruxelles 2016, Ganja
                                                                                             et Djaba se sont classées en tête de
                                                                                             leur catégorie respective.
                                                                                             Au World Dog Show de Leipzig
Ganja, notre chienne d’élevage à robe noire                                                  2017, Djaba a obtenu la 1ère place
                                                                                             des femelles curlies.
                                                                                             En 2018, au World Dog Show
                                                                                             d'Amsterdam, Ganja a obtenu le
                                                                                             titre de «Veteran World Winner Fe-
                                                                                             male». En 2019, Djaba a obtenu les
                                                                                             titres de Champion Suisse de beauté
                                                                                             et Champion Suisse d’exposition.

                                                                                                                                17
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Die Abteilung
Tierschutz der UZH
– Fünf Frauen im
Einsatz für das
Tierwohl und die 3R
                                                   Die Abteilung Tierschutz unterstützt die Forschenden der
                                                   UZH bei der Planung und Durchführung von Tierversuchen.
                                                   Spezielle Aufmerksamkeit wird dabei den «3R» (replace,
                                                   reduce, refine) zuteil.

Autorenschaft: Michaela Thallmair,
Corina Berset, Paulin Jirkof
Das Telefon in der Abteilung Tier-                 modell sucht. Die Mitarbeiterinnen
schutz klingelt und Personen mit                   der Abteilung Tierschutz geben
ganz unterschiedlichen Anliegen                    Auskunft zu diesen und vielen wei-
könnten an der Leitung sein: z.B.                  teren Fragen im Bereich Tierversu-
eine Doktorandin, die etwas Blut                   che, Gesetzgebung und Tierwohl.
von Patienten-Hunden für ein wis-                  Sie sind eine Auskunfts- und Bera-
senschaftliches Projekt nehmen will                tungsstelle, führen aber auch Kont-
und sich fragt, ob sie dazu eine Tier-             rollen in Tierhaltungen und von
versuchsbewilligung benötigt; ein                  Tierversuchen durch und sind an
Forscher, der Unterstützung für die                Lehre und Ausbildung beteiligt. Dr.
statistische Planung seines Projekts               Michaela Thallmair leitet die Abtei-
und für den Tierversuchsantrag                     lung und arbeitet seit 2012 an der     Bild 1: Dummies statt Tiere. Nicht nur in der
                                                                                          veterinärmedizinischen Ausbildung, auch in der
sucht; ein Mitarbeiter, der lernen                 UZH als Tierschutzbeauftragte, Dr.     versuchstierkundlichen Ausbildung können
möchte, wie man Ratten kitzelt oder                med. vet. Corina Berset ist ebenso     Simulatoren den Einsatz von Tieren reduzieren
                                                                                          und die Lernenden besser auf das Üben am echten
eine Wissenschaftlerin, die Informa-               Tierschutzbeauftragte und kam 2018     Tier vorbereiten. (Mimicky Mouse Simulator,
tionen zu einem bestimmten Tier-                   an die UZH. Unterstützung erhal-       Vet-Tech; Foto: P. Jirkof).

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ten die Tierschutzbeauftragten beim                     Kontakt & weitere Links
Beurteilen von Tierversuchsanträ-                       • Abt. Tierschutz,
gen zudem derzeit an einem Tag                          Tierschutzbeauftragte: Tel. +41 44 63 58292 (Dr. Michaela Thallmair) oder
pro Woche von Dr. med. vet. Mela-                       56709 (Dr. Corina Berset).
nia Osto, PhD. Pro Jahr begutachten                     3R-Koordinatorin (Dr. Paulin Jirkof): Tel: +41 44 63 58294,
die Tierschutzbeauftragten 170-190                      www.tierschutz.uzh.ch
neue Anträge zusätzlich zu mehre-                       Statistische Beratung (Dr. Bernadetta Tarigan): Tel: +41 44 63 56057/8,
ren Hundert Ergänzungsgesuchen.                         www.math.uzh.ch
Sie sind verantwortlich dafür, dass
die Anträge vollständig und die An-                     • 3R Kompetenzzentrum Schweiz (3RCC) www.swiss3rcc.org
gaben für die Beurteilung des «un-                      • Animatch www.swiss.animatch.eu
erlässlichen Masses» (Art. 137, Tier-
schutzverordnung) vorhanden sind.                        Das 3R Prinzip
Da diese Angaben die Planung der                         Replacement beschreibt die Nutzung von Methoden, die den Einsatz von
Tierzahlen, Auswertung der Ver-                          lebenden Tieren reduzieren oder ersetzen. Alternativmethoden können
suchsergebnisse sowie entspre-                           auf einfachen Organismen wie Bakterien oder wirbellosen Tieren, tieri-
chende statistische Verfahren bein-                      schen Zell- und Gewebekulturen basieren. Heute spielt aber auch der
haltet, wurde dieses Jahr eine                           Einsatz von gänzlich tierfreien Methoden, also die Nutzung von mensch-
Biostatistische Beratungsstelle ge-                      lichen Zellen, Organoiden oder Organ-on-a-Chip Technologien, genauso
schaffen, die allen in vivo Forschen-                    wie Computersimulationen, systematische Reviews publizierter Daten
den zur Verfügung steht und die Dr.                      oder aber Simulatoren für die Ausbildung (Bild 1) eine immer grössere
Bernadetta Tarigan inne hat. Bereits                     Rolle. Reduction bezieht sich auf alle Ansätze, die auf eine Reduzierung
2018 kam Dr. Paulin Jirkof als 3R-                       der Anzahl der eingesetzten Tiere im Tierversuch zielen, wobei die Aus-
Koordinatorin an die UZH. Die 3R-                        sagekraft (Power) des Experiments gegeben sein muss. Eine gute Ver-
Koordinatorin treibt 3R-Massnah-                         suchsplanung, moderne statistische Auswertungsmethoden sowie be-
men an der UZH weiter voran und                          stimmte Techniken, wie z.B. bildgebende Verfahren sind hierbei wichtig.
unterstützt in Zusammenarbeit mit                        Auch die gemeinsame Nutzung von Zellen oder Organen von Versuchs-
den Tierschutzbeauftragten und der                       tieren durch verschiedene Forscher wie sie z.B. die an der UZH angebo-
Biostatistikerin die effektive Umset-                    tene Plattform «Animatch» ermöglicht, kann Tierzahlen reduzieren. Das
zung und Implementierung dieser                          dritte R, Refinement, beschreibt alle Massnahmen, welche die Belastung,
Massnahmen (siehe Box). Die Abtei-                       von Versuchstieren reduzieren oder das Tierwohl fördern können. Dies
lung Tierschutz ist an allen 3Rs glei-                   schliesst Verbesserungen von experimentellen Bedingungen, artgerechte
chermassen interessiert, wobei in                        Tierhaltung und einen empathischen und schonenden Umgang mit Ver-
der täglichen Arbeit vor allem «Refi-                    suchstieren ein (Bild 2).
nement» und «Reduction» im Vor-                          Am 2. September 2019 wird das 3R Kompetenzzentrum Schweiz, zu des-
dergrund steht.                                          sen Gründungsmitglieder die UZH zählt, den 60. Geburtstag des 3R Prin-
Gute Kommunikation ist ein Schlüs-                       zips mit einem Symposium in Bern feiern.
selfaktor für eine erfolgreiche Zu-
sammenarbeit und wichtiger Teil
einer Kultur der Fürsorge (culture
of care), des Respekts und der Em-
pathie für Tiere und Menschen. Die
Mitarbeiterinnen der Abteilung
Tierschutz unterstützen Sie gerne
auch in Ihren Anliegen und freuen
sich über Kritik oder Anregungen.

      Bild 2: Sanftes Handling. Labormäuse an der
       UZH profitieren von an ihr speziestypisches
       Verhalten angepassten Handlingmethoden
            wie den Einsatz von Plastiktunneln für
                 Transfer der Tiere (Foto: M. Durst).
                                                                                                                                19
VetsuisseNEWS                Nr. 1, April 2019                                                   Interview

Wendepunkte
einer Karriere
                                                 Experte für Exoten, Pathologe, Forscher, Mikrobiologe und
                                                 Dozent: Dr. Francesco Origgi hat zahlreiche Interessen. So
                                                 verläuft auch sein Lebenslauf nicht entlang eines klassischen
                                                 roten Fadens. Heute aber weiss er, dass sein grosser
                                                 «Rucksack» an Erfahrungen und Wissen ein Vorteil ist.

Interviewer: Daniela Flückiger und Michael Stoffel
Dr. Francesco Origgi, Sie sind Oberassistent am Zen-
trum für Fisch- und Wildtiermedizin der Vetsuisse
Fakultät Bern. Seit wann interessieren Sie sich für
Fische, Wildtiere und Exoten?
Seit ich denken kann. Schon als Junge fing ich Ei-
dechsen, um sie zu untersuchen. Heute weiss
ich, dass ich dabei nicht immer ganz korrekt mit
den Tieren umging (lacht). Aber ich wollte die
Tiere von Nahem sehen und untersuchen.

Und diese Leidenschaft blieb seither bestehen?
Ja, die Leidenschaft und das Interesse für Exoten
liessen niemals nach. Auch wenn ich während
der High-School ein grosses Interesse für Philo-
sophie entwickelte, spürte ich dennoch den «call
of the wild». Also sezierte ich tote Eidechsen und
fand Gefallen an den medizinischen Aspekten.
Ich dachte zuerst lange über ein Biologiestudium
nach, entschied mich aber schlussendlich doch
für ein Veterinärstudium, primär wegen den me-
dizinischen Inhalten des Studiums.

Und nach dem Studium? Fanden Sie direkt eine
Stelle in dem Bereich?
Nein, das war damals schwierig. In Italien, wo
ich aufwuchs und studierte, gab es in den frühen
90er Jahren nur wenige Kliniken, die Exoten be-

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                                                           Dr. Francesco Origgi
VetsuisseNEWS           Nr. 1, April 2019                                                                      Interview

handelten. Und auch an der Univer-                                                         Daten für die Prüfungen zu spät, als
sität haben wir diese interessanten                                                        dass ich das Masterprogramm noch
Tiere kaum kennengelernt. So                                                               hätte antreten können.
musste ich mich während meines
Doktorats über Leptospirose bei                                                            Was taten Sie nach diesem Rück-
Wildschweinen denn auch primär                                                             schlag?
mit der Lektüre von Artikeln über                                                          Als erstes sagte ich mir: «Francesco,
Wildtier- und Exotenmedizin be-                                                            du machst die Tests jetzt trotzdem».
gnügen. Ich erinnere mich gut an                                                           Denn ich wollte, falls so ein Angebot
einen «ersten Wendepunkt» in mei-                                                          erneut kommen sollte, die Tests in
ner Karriere: Ich las gerade ein Pa-                                                       der Tasche haben. Dann, eines
per, und der Autor hatte seine                                                             Tages, sah ich eine Annonce des
Email-Adresse angegeben. 1994 war                                                          Fulbright-Programms und bewarb
das ein Novum.                              Klinische Untersuchung eines Gepards während   mich. Erst im Nachhinein habe ich
                                            des ersten Externships am Zoo and Wildlife
                                            Service of the University of Florida, 1995
                                                                                           richtig realisiert, dass das eines der
Und, nahmen Sie Kontakt mit dem                                                            prestigeträchtigsten Stipendienpro-
Autor auf?                                                                                 gramme der Welt ist, welches auf
Ja, denn einerseits war ich an dem          wo ich während zehn Wochen von                 den akademischen Austausch in die
Thema ja nach wie vor sehr interes-         Prof. Jacobson, dem Abteilungslei-             und aus den USA ausgerichtet ist.
siert und andererseits hatte ich auch       ter der Zoo- und Wildtiermedizin               Nach zahlreichen Interviews ge-
gerade eine Echse auf meinem Pa-            der University of Florida, weiterge-           hörte ich als einziger Veterinärme-
thologie-Tisch, an der ich eine Ne-         bildet wurde. Und Sie glauben                  diziner zu den glücklichen 25 Be-
kropsie durchführen sollte. So              nicht, was wir als Erstes untersuch-           werbern, die in die USA reisen und
schrieb ich dem Autor des Papers            ten.... eine Klapperschlange. Die              dort ein ganzes Jahr studieren durf-
eine E-Mail. Dazu war ich jedoch            ersten acht Wochen verbrachte ich              ten, und zwar zu einem Thema ih-
auf die Hilfe der Schwägerin meiner         in der Klinik. Während der letzten             rer Wahl. Und ich wollte ganz klar
Schwester angewiesen. Sie war da-           zwei Wochen meines Aufenthalts                 das Eine... erneut bei Prof. Jacobson
mals nämlich die einzige Person die         war Prof. Jacobson jedoch off clinics,         arbeiten. Also rief ich ihn an, und
ich kannte, die einen E-Mail-Ac-            so dass er mir Einblick in sein For-           ihm fiel beinahe der Telefonhörer
count besass. So schrieb ich von ih-        schungslabor gewährte. Dies war                aus der Hand, als ich ihm von mei-
rer E-Mail aus dem Autor und die            wie eine Offenbarung und die Initi-            nem Stipendium erzählte. Ein
Antwort, die notabene nach zwei             alzündung für mein Interesse an                Traum wurde wahr. Und dies, ei-
Wochen erst eintraf, war zunächst           der Forschung. Nach knapp drei                 gentlich erneut, durch einen uner-
ernüchternd. Er schrieb, kurz und           Monaten ging diese lehrreiche Zeit             warteten Wendepunkt in meinem
knapp, so etwas wie: «Ihnen dies al-        zu Ende, doch ich verliess Florida             Leben, nachdem ich eine Enttäu-
les per Email zu erklären ist, als ob       nicht, ohne meinem Kollegen zu                 schung erlitten hatte. So einigten
man versuchen würde, jemandem               versichern, dass ich jederzeit wie-            uns auf einen zweijährigen Master-
telefonisch beizubringen, wie man           derkommen würde, falls sich eine               Studiengang wobei das geplante
bei einem Affen eine Gehirn-Trans-          Gelegenheit bieten sollte. Zurück in           Projekt zur Herpes-Diagnostik be-
plantation durchführt». Und er              Italien arbeitete ich fortan als Klini-        reits nach neun Monaten abge-
fügte an: «Falls Sie wirklich interes-      ker für Reptilien und Exoten. Doch             schlossen war. So wurde daraus ein
siert sind, müssen Sie mindestens           tatsächlich kam schon bald ein                 PhD, in dem es um molekulargene-
zehn Wochen zu mir an die Klinik            neues Angebot aus dem Umfeld                   tische Grundlage der Pathogenese
kommen».                                    von Elliott Jacobson und zwar für              sowie geeignete diagnostische Tests
                                            ein Master-Programm über Schild-               ging. Diese drei Jahre waren für
Haben Sie das Angebot angenom-              kröten. Ich war sofort Feuer und               mich die besten meines Lebens. Je-
men?                                        Flamme. Ich musste dafür aber eine             den Morgen begrüssten wir uns
Selbstverständlich! Ich besorgte mir        Fachprüfung sowie einen Englisch-              «Hello, another day in paradise».
ein Visum und reiste nach Florida,          Test ablegen. Leider lagen die fixen           Und so fühlte ich mich wirklich.

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