Viel in Bewegung Mobilität und Infrastruktur - Gleiche Chancen Schnell und flexibel - IHK24
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Viel in Bewegung Mobilität und Infrastruktur Gleiche Chancen Schnell und flexibel Was der Elbe-Weser-Raum Das elektronische jetzt braucht Ursprungszeugnis 2.0 Seite 35 Seite 38 3.21 www.stade.ihk24.de
Sehr geehrte Damen und Herren, Unternehmerinnen und Unternehmer, die Vorläufer der Industrie- und Handelskammern sind vor Jahr- Foto: Niedersächsische Staatskanzlei/Kerstin Wendt hunderten aus der Mitte der Kaufleute heraus entstanden. Interessen- vertretungen der ehrbaren Kaufleute blicken gerade in Norddeutsch- land mit seiner Hanse-Tradition auf eine lange Geschichte zurück. Die Eigenverantwortung der lokalen Wirtschaft hat sich im Laufe dieser langen Zeit bewährt. Über 50 öffentliche Aufgaben wurden den Kammern bis heute übertragen. Demokratisches Herzstück dieser Arbeit ist die Vollversammlung, die in der IHK Stade für den Elbe- Weser-Raum – seit diesem Jahr nun – 72 Parlamentarierinnen und Parlamentarier umfasst. Für viele von ihnen beginnt in 2021 die neue Periode. Ehrenamtlich. Dieses Engagement ist gerade in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten der derzeitigen Pandemie nicht hoch genug zu schätzen. Im eigenen Unternehmen müssen Lieferketten neu organisiert, die Belegschaft durch diese Zeit geführt, geringere Nachfrage oder sogar Schließungen Stephan Weil überbrückt werden. Und mitten in diese Zeit, in wenigen Tagen, fällt Niedersächsischer Ministerpräsident der erste Sitzungstermin. Die aktuellen wirtschaftspolitischen Fragen verdeutlichen die Be- deutung der IHK und ihrer Gremien und Ausschüsse: Wie kann das Matching auf dem Ausbildungsmarkt aufrechterhalten, wie können Schülerinnen und Schüler für eine Berufsausbildung gewonnen wer- den? Welche Perspektiven der Innenstadtentwicklung oder neue Geschäftsmodelle ergeben sich aus dem aktuellen Schub zugunsten Austausch Homeoffice und dem Onlinevertrieb im Einzelhandel? Wo sitzen al- ternative Lieferanten? Wie tragen die lokalen Betriebe zu den neuen mit der Wirtschaft Klimazielen der EU bei, welche Belastungen sind zu vermeiden, welche Technologien stehen zur Verfügung? unverzichtbar In den letzten Monaten hatte ich pandemiebedingt seltener die Gelegenheit, bei Empfängen oder bei Firmenbesuchen persönlich zu Ihnen zu kommen, um das direkte Gespräch zu suchen. Und doch war der Austausch mit der Wirtschaft intensiver denn je. Im zweiwöchi- gen Rhythmus, beim „virtuellen Wirtschaftsfrühstück“ tauschen sich Landesregierung, Kammern, Wirtschaftsverbände und Gewerkschaf- ten über die aktuelle Lage aus. Die Industrie- und Handelskammern sind gerade aufgrund ihrer regionalen Einbettung ein unverzichtbares Organ und wichtiger Ratgeber für die Landesregierung. Sie als Unter- nehmerinnen und Unternehmer, Mitglieder in Ausschüssen und der Vollversammlung tragen wesentlich zur Meinungsbildung bei. Ihre wirtschaftliche Verantwortung setzt sich in der Wahrnehmung Ihrer Rechte und Pflichten in der IHK fort. Und dafür bin ich Ihnen dankbar. Ich wünsche Ihnen für die nächsten Jahre alles Gute in ihrer geschäftlichen wie auch ehrenamtlichen Arbeit. > Titel: Ist begeistert von der Dorfstromer-Initiative: Steinkirchens Bürgermeisterin Sonja Zinke. WIRTSCHAFT ELBE WESER 3.21 3
321 Titelthema Mobilität und Infrastruktur 10 45 35 Wie werden wir künftig vorwärtskommen? Neue Antriebsformen, neue Mobilitätskon- ner Potenziale und seines Know-hows gute zepte, verbesserte Infrastrukturen: Der Elbe- Chancen, eine Vorreiterrolle für Deutschland Weser-Raum steckt bereits mitten in einem zu übernehmen. grundlegenden Wandel und hat aufgrund sei- Seite 10 4 WIRTSCHAFT ELBE WESER 3.21
WWW.BARTRAM-BAUSYSTEM.DE Eine Datei dieses Magazins finden Sie unter: www.stade.ihk24.de ion Von der ViPsrojekt. zum Titelthema Viel in Bewegung 2800 Referenzen 6 Kurz & Kompakt im Industrie- und Gewerbebau Geförderte Innovationen: 10 Titelthema Von der Idee zum Markterfolg 10 Mit der Katze durch die Region „stromern“ 14 In vielen Bereichen wirtschaftlich einsetzbar 16 Tempo für den Elbe-Weser-Raum 18 Betriebliches Mobilitätsmanagement als Standortfaktor 20 Wenn der Quark allein ins Lager fährt 22 Wasserstoffpilotprojekt auf der Schiene in Niedersachsen 24 Wasserstoffbasierte Mobilität im Norden ist keine Zukunftsvision mehr 25 Wasserstoff – Elektromobilität mit kurzer Ladezeit 26 38 Startschuss der Veranstaltungsreihe zur A 20 28 Raum für Innovationen Schnell und flexibel: Das elektronische 32 Standort Elbe-Weser Das individuelle Bau-System Ursprungszeugnis 2.0 32 IHK-Konjunkturumfrage: Einzelhandel Entwurf und Planung erheblich unter Druck Festpreis 37 Fahrplan für Neustart im Tourismus erforderlich Fixtermin Gleiche Chancen: Was der Elbe-Weser-Raum 40 Jahre Erfahrung jetzt braucht 38 Service Alles aus einer Hand 39 Wie gelingt Ausbildung in Corona-Zeiten? Wir beraten Sie gern persönlich. 44 Info-Veranstaltung für angehende Dipl.-Ing. Fr. Bartram GmbH & Co. KG Geprüfte Wirtschaftsfachwirte Ziegeleistraße · 24594 Hohenwestedt Tel. +49 (0) 4871 778-0 Um das Lesen zu vereinfachen, verzichten wir auf Fax +49 (0) 4871 778-105 Schreibweisen wie „Teilnehmer/innen“. Selbstverständlich info@bartram-bausystem.de sind stets alle Geschlechter angesprochen. MITGLIED GÜTEGEMEINSCHAFT BETON WIRTSCHAFT ELBE WESER 3.21 5
Die IHK Stade informiert aktuell zum Thema Corona: www.stade.ihk24.de/corona 25.000ster Anerkennungsbescheid bei der IHK FOSA Auch eine teilweise Gleichwertigkeit ausländischer Berufsabschlüsse kann in eine Beschäftigung münden. Die IHK FOSA hat den 25.000sten keitsfeststellung für seinen in Serbien Falle einer teilweisen Gleichwertigkeit, Anerkennungsbescheid erteilt. Luka Jo- erworbenen Ausbildungsabschluss mit denn für die Besetzung einer Position vanovic aus dem Raum Frankfurt am dem deutschen Referenzberuf „Fachin- sind nicht immer Kenntnisse des kom- Main absolvierte nach seiner Zuwande- formatiker Fachrichtung Anwendungs- pletten Berufsprofils gefordert. Auch rung nach Deutschland im Februar 2019 entwicklung“. eine Teilanerkennung kann den Weg zunächst ein freiwilliges soziales Jahr. Der Anerkennungsbescheid mit dem in ein Beschäftigungsverhältnis ebnen. Für den danach geplanten Wiederein- Ergebnis einer teilweisen Gleichwertig- Zudem steht nach einer Anpassungs- stieg in seinen erlernten Beruf wollte er keit entmutigt Luka Jovanovic nicht: qualifizierung auch noch der Weg zu sichtbar machen, dass er Fachmann ist. „Es ist nicht dramatisch, dass wesent- einer vollen Gleichwertigkeit offen. Das Daher beantragte er eine Gleichwertig- liche Unterschiede festgestellt wurden. Ergebnis der Gleichwertigkeitsfeststel- Mit meinen 21 Jahren wird es mir nicht lung begleitet ausländische Fachkräfte schwerfallen, sie schnell nachzuholen“, durch das weitere Arbeitsleben und be- blickt er zuversichtlich nach vorne. Mitt- einflusst die Erwerbsbiographie positiv.“ lerweile hat Jovanovic eine Anstellung Die IHK FOSA (Foreign Skills Approval) als Fachinformatiker gefunden. Der teil- ist das bundesweite Kompetenzzentrum weise Anerkennungsbescheid hat bereits deutscher Industrie- und Handelskam- zur erfolgreichen Bewerbung beigetragen. mern zur Feststellung der Gleichwertig- „Ein Anerkennungsbescheid macht keit ausländischer Berufsabschlüsse, die die sich hinter fremdsprachigen Ausbil- mit einem IHK-Beruf verglichen werden. 50-jähriges Geschäftsjubiläum dungsabschlüssen verbergenden Berufs- Seit 2012 führt die Körperschaft des öf- qualifikationen sichtbar und damit für fentlichen Rechts Anerkennungsverfah- Erich H. Böltau Dach- und Fassadenbau Personalverantwortliche aussagekräftig“, ren nach dem BQFG zentral für 76 Mit- GmbH, Verden 1.1.2021 | Print 74 hebt IHK-FOSA-Geschäftsführerin Heike glieds-IHKs durch und gewährleistet so Schnakenberg Druckerei und Verlags- Klembt-Kriegel hervor. „Dies gilt auch im eine einheitliche Entscheidungspraxis. gesellschaft mit beschränkter Haftung, Horstedt 1.3.2021 Weitere Informationen: www.ihk-fosa.de 25-jähriges Geschäftsjubiläum SMT Lager- und Transportsysteme GmbH, Thedinghausen 8.2.2021 | LOTIS GmbH, Düdenbüttel 16.2.2021 Hinweis: In dieser Übersicht werden Jubiläen ab 25 Jahren veröffentlicht. Weitere Informationen: IHK Stade, Manuela Hintelmann, Tel.: 04141/524-127, E-Mail: manuela.hintelmann@stade.ihk.de 6 WIRTSCHAFT ELBE WESER 3.21 Foto: GettyImages/Sam Edwards
www.stade.ihk24.de Arbeitswelt 4.0 Wo Kurz & Kompakt Versiegeln aufhört, Titelthema fängt Foto: GettyImages/TommL HanseGrand an ... 28 Gefragt: Unternehmer-Erfahrungen mit digitalen Plattformen Bundesnetzagentur will Regulierungsbedarf ermitteln Führt die Marktmacht digitaler Platt- Hiernach sind 37 Prozent der Händler formen zu Wettbewerbsbeeinträchtigun- sowohl stationär als auch online aktiv, gen? Um das zu ermitteln, fragt die Bun- 14 Prozent setzen ausschließlich auf On- desnetzagentur derzeit die Erfahrungen line-Kanäle. ab, die gewerbliche Kunden mit Handels- Standort Die Elbe-Weser Unternehmen berichten der Bun- und Vergleichsplattformen, App-Stores, desnetzagentur aber auch von vielfälti- Wege Suchmaschinen oder B2B-Plattformen ge- gen Schwierigkeiten mit digitalen Platt- macht haben. formen. Diese betreffen in erster Linie Hintergrund der Konsultation sind das Beschwerdemanagement, den Um- Plätze die aktuellen Regulierungsbestrebungen gang mit Kunden- und Produktbewer- auf europäischer Ebene – so legte die EU- Kommission mit dem Digital Services Act tungen, Provisionen und Gebühren sowie die Doppelrolle von Plattformbetreibern Blähton und dem Digital Markets Act Mitte De- als „Gastgeber“ und gleichzeitig Anbie- zember ein umfassendes Regulierungs- ter eigener Produkte in ihrem Portal. Im paket für Online-Plattformen vor. Service Fokus der bisherigen Erfahrungsberichte Erste Erkenntnisse der Bundesnetz- stehen vor allem Handelsplattformen. agentur zeigen, wie wichtig das Thema Gewerbliche Nutzer von Plattformen ist. So schätzte die Mehrheit der bislang können sich an dem laufenden Monito- befragten gewerblichen Nutzer sowohl ring weiter beteiligen. Auf der Basis der Marketing- als auch Vertriebsaktivitä- gewonnenen Erkenntnisse soll bewertet ten über digitale Plattformen als bedeu- werden, wie sich Schwierigkeiten rasch T. +49 4284 92 685 0 tungsvoll ein: Fast drei Viertel sehen er- und effizient lösen lassen. hebliche Schwierigkeiten darin, ohne die www.hansegrand.eu Nutzung von digitalen Plattformen im deutschen Markt bestehen zu können. Weitere Informationen: 9x in Deutschland Das deckt sich auch mit den Ergebnis- www.bundesnetzagentur.de/ 1x auch in Ihrer Nähe sen der aktuellen IHK-ibi-Handelsstudie. digitalisierung-konsultation WIRTSCHAFT ELBE WESER 3.21 7
Foto: Hermann Pentermann Foto: GettyImages/pagadesign Foto: GettyImages/x Uwe Goebel ist neuer Präsident der IHK Niedersachsen „Lockdown keinen Tag länger als notwendig“ Uwe Goebel, Präsident der IHK Os- men hatte zum damaligen Zeitpunkt mehr dass das „Öko-System Innenstadt“ aus nabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim, als jedes vierte Unternehmen Liquiditäts- Handel, Gastronomie und Dienstleistun- ist seit dem 1. Januar 2021 turnusgemäß probleme, mehr als jedes dritte lebte von gen diese Krise übersteht. Die Pandemie neuer Präsident der IHK Niedersachsen. Er seinem Eigenkapital. Alarmierend: Acht hat hier vielerorts wie ein Brandbeschleu- folgt auf Gerhard Oppermann, Präsident Prozent der Unternehmen sind nach eige- niger gewirkt. In den Innenstädten und der IHK Hannover, der 2020 Präsident der ner Einschätzung insolvenzgefährdet. „In kommunalen Zentren sind inzwischen im- IHK Niedersachsen war. einer solchen Situation ist es entschei- mer weniger selbstständige Einzelhändler „Herrn Goebel wünsche ich für seinen dend, dass die von Bundes- und Landes- zu finden. Goebel: „Das Land kann den Vorsitz der IHKN-Präsidentschaft viel Er- regierung zugesagten finanziellen Hilfen Kommunen dabei helfen, die Innenstädte folg. Als Steuerberater bekommt er regel- jetzt tatsächlich bei den Unternehmen durch kluge Maßnahmen wieder attraktiv mäßig einen unmittelbaren Überblick zur ankommen“, fordert der neue IHKN-Prä- zu gestalten. Die IHKN steht dem Land Liquiditätssituation der Unternehmen. sident Goebel. und den Kommunen dabei mit ihrer Ex- Auch deshalb ist er ein kompetenter An- Neben der zügigen Auszahlung der pertise zur Seite.“ Kurzfristig helfe aber sprechpartner insbesondere in Corona- Corona-Hilfen als Kompensation für die nur Testen, Testen, Testen und Impfen, Zeiten. In unseren bisherigen Begegnun- beeinträchtigten Unternehmen ist es aus Impfen, Impfen, um Infektionsketten zu gen habe ich ihn als sehr engagierten Sicht der Wirtschaft dringend geboten, unterbrechen. Ansprechpartner und guten Kenner der gemeinsam mit der Landesregierung – wie Goebel hebt mit Blick auf die Zeit niedersächsischen Wirtschaft kennenge- schon im April 2020 – ein tragfähiges nach Corona noch einen weiteren Ar- lernt. Ich freue mich auf eine gute Zusam- Konzept für den Neustart der nieder- beitsschwerpunkt das Jahres 2021 her- menarbeit, auf gemeinsame Reflexionen sächsischen Wirtschaft zu entwickeln. vor: „Die hohe Zahl der von Insolvenz und wichtige Impulse in wirtschaftspoli- „Die Unternehmen brauchen eine klare betroffenen Unternehmen belegt, dass tischen Fragen“, sagt Ministerpräsident Perspektive, wann sie wieder mit einem wir beim Thema Eigenkapital neu nach- Stephan Weil zum Amtsantritt von Uwe normalen Geschäft rechnen können“, so denken müssen. Um die Vereinfachung der Goebel. Goebel weiter. „Gerade der Handel und Steuergesetzgebung und die Reduzierung Die Corona-Pandemie hat die nieder- die Gastronomie benötigen aber mehr der Unternehmenssteuersätze führt für sächsische Wirtschaft im vergangenen als bloß eine finanzielle Unterstützung, mich kein Weg herum“. Hierzu wird von Jahr schwer beeinträchtigt. Laut einer im besonders in den Innenstädten und Zen- den niedersächsischen IHKs aktuell ein November 2020 durchgeführten Umfrage tren“, fordert IHKN-Präsident Goebel. Die Reformvorschlag erarbeitet und bis zum unter den niedersächsischen Unterneh- Zukunft unserer Städte hängt davon ab, Herbst vorgestellt. 8 WIRTSCHAFT ELBE WESER 3.21
IHK-Vizepräsidentin Carolin Spreckelsen gratulierte Frank Fasold coronagerecht. dena, DIHK und Klimaschutz-Unternehmen starten „Marktoffensive Erneuerbare Energien“ Unter der Überschrift „Wir erneuern und Politikentwicklungen schrecken die Foto: IHK Märkte – erneuern Sie mit!“ möchte die Betriebe ab. Deutsche Energieagentur (dena) gemein- Die Marktoffensive will hier Abhilfe sam mit dem DIHK, dem Klimaschutz- schaffen: Energieabnehmern zeigt die Unternehmen e. V. sowie Erzeugern, Plattform auf, wie sie ihr Unternehmen Hoher Sachverstand potenziellen Abnehmern und weiteren Marktakteuren im Rahmen der Initiative auf Basis erneuerbarer Energien ökono- misch und ökologisch ausrichten kön- für Photovoltaik Geschäftsmodelle für den Direktbezug nen. Erzeugern, Beratern und Dienst- grüner Energie in der Wirtschaft stärken. leistern bietet sie die Möglichkeit, über Ab sofort steht der Wirtschaft, der Jus- Durch sie können sich Unternehmen selbsttragende Geschäftsmodelle neue tiz und der Verwaltung im Bezirk der IHK etwa über Stromkaufvereinbarungen Marktsegmente zu erschließen. Und die Stade für den Elbe-Weser-Raum öffentlich (Power Purchase Agreements, kurz PPA) Politik erhält Hinweise, welchen ökono- bestellter und vereidigter Sachverstand langfristig gegen Preissteigerungen ab- mischen und rechtlichen Rahmen PPAs für das Sachgebiet Photovoltaik zur Verfü- sichern und gleichzeitig klimaschonend benötigen, um die Ziele im Energiemarkt gung. Der Diplom-Wirtschaftsinformati- produzieren. Doch häufig sind Wirt- bis 2030 zu erreichen. Die Initiative be- ker (FH) Frank Fasold wurde am 2. Februar schaftlichkeit und Rahmenbedingungen findet sich im Aufbau, weiterhin werden als ausgesprochener Fachmann für dieses solcher und ähnlicher Modelle zu wenig Mitgliedsunternehmen gesucht. Sachgebiet öffentlich bestellt. Die Vereidi- bekannt; es fehlt an Austauschmöglich- gung nahm IHK-Vizepräsidentin Carolin keiten, und auch regulatorische Hemm- Weitere Informationen: Spreckelsen vor. Frank Fasold betreibt ein nisse sowie Unsicherheit über Markt- www.marktoffensive-ee.de Ingenieurbüro in Horneburg. 3ODQHQ %DXHQ )HUWLJ 6WDKOEDX XQG 6FKOÖVVHOIHUWLJEDX IÖU *HZHUEH XQG ,QGXVWULH Stahlbau • Industriestahlbau • Vorrichtungsbau • Betriebs- und Bürogebäude Hallenbau • Sonderkonstruktionen Stacon GmbH & Co. KG Ohle Kamp 1 · 21684 Stade · Tel. 04141.988-0 · Fax 04141.988-25 · info@stacon .de · www.stacon.de 8400049774021_Stacon_185x84.indd 1 WIRTSCHAFT ELBE WESER 3.21 15.01.21 11:56 9
Titelthema Foto: IHK Stade/Dennis Williamson Mit der Katze durch die Region „stromern“ V or nicht einmal zwei Jahren, im Mai 2019, ging der erste Dorfstromer an den Start. Ein Elektroauto, das Menschen und Unternehmen im Alten Land die Möglichkeit gab, mobil zu sein, ohne selbst ein Fahrzeug anschaffen zu müssen. Das ehrenamtliche Carsharing-Projekt wurde zur Erfolgsgeschichte. Mehr als 150 Vereinsmitglieder düsen heute mit sechs Dorfstromern entlang der Elbe. Das Konzept hat längst Nachahmer gefunden. WIRTSCHAFT ELBE WESER 3.21 11
Fotos (4): IHK Stade/Dennis Williamson Steinkirchens Bürgermeisterin Sonja Zinke und Edgar Schmidt sind Vorstandsmitglieder des Vereins. „D orfstromer sind für Leute, die hin und wieder ein Auto nutzen wollen“, sagt Ed- Lühe und Horneburg sowie der Gemeinde Jork zu erreichen. gar Schmidt, Vorstandsmitglied des Ver- Bevor es an die konkrete Planung ging, eins Dorfstromer e. V. Die E-Autos können klopfte die Gruppe das Interesse in der Mit der Katze durch im Rahmen eines Carsharings gemietet werden. Wer fahren möchte, tritt für einen Region bei Vereinen, Organisationen und Unternehmen ab. Die vorherrschende die Region „stromern“ Monatsbeitrag von fünf Euro in den Verein ein und ist fortan berechtigt, Dorfstromer Meinung damals: Carsharing ist gut, aber müssen es E-Autos sein? Die Reichwei- zu steuern. Familien zahlen acht Euro. tenfrage sorgte für Vorbehalte. Selbst im „Durch den Verein steigt bei uns jeder so ungünstigsten Fall fahre der Dorfstromer ein bisschen ins eigene Auto ein“, sagt 200 Kilometer weit, sagt Schmidt. Touren Schmidt. Freilich ohne teure Aufwendun- nach Hamburg oder Cuxhaven und zurück gen für Versicherungen, Steuern oder Re- sind möglich, ohne zwischendurch aufla- paraturen. den zu müssen. Zudem seien E-Autos in der gemeinschaftlichen Nutzung unkom- Beitrag zum Klimaschutzkonzept plizierter als Verbrenner: Sie parken an der Kommunen ihrer Ladesäule, sind also immer getankt. „Wir wollten den Bürgerinnen und Bür- Alle denkbaren Nutzerfehler hat die gern im Alten Land ein attraktives Mobi- Arbeitsgruppe im Vorfeld durchgespielt. litätsangebot machen“, sagt Steinkirchens „Uns war wichtig, Berührungsängste ab- Bürgermeisterin Sonja Zinke. Daran, dass zubauen. Ich bin zunächst auch eher sie bei ihrem Carsharing-Projekt auf Elek- ängstlich eingestiegen“, erzählt Zinke. In trotechnik setzen würden, ließen die Ini- jedem Auto befindet sich eine illustrierte tiatoren keinen Zweifel. Mit den E-Autos Mappe mit wichtigen Infos; eine bebilder- trägt der Verein dazu bei, die Ziele des Kli- te Bedienungsanleitung bekommen alle maschutzkonzeptes der Samtgemeinden Nutzer zugeschickt. Und bevor Corona das 12 WIRTSCHAFT ELBE WESER 3.21
„ Die Reichweitenfrage sorgte für Vorbehalte. Doch selbst im ungünstigsten Fall fährt der Dorfstromer 200 Kilometer weit. “ gesellschaftliche Leben auf den Kopf stell- kein Problem, das Konzept lasse sich ein- Verein zu minimieren, übernehmen die te, lud der Verein regelmäßig Mitglieder fach kopieren. „Für unsere Mitglieder ist 30 neuen Mitglieder die Grundkosten des und Interessenten ein, sich beim Dorfstro- es natürlich toll, wenn nicht jede Kom- Leasingfahrzeugs, falls das Auto nicht mer-Schnack auszutauschen. mune in der Region ihr eigenes System häufig genug gemietet wird. Auch in Fin- Der erste Dorfstromer rotierte und startet, sondern sich anschließt.“ Je mehr kenwerder wird bald schon ein Dorfstro- stand reihum jeweils eine Woche in Stein- Autos, desto mehr Möglichkeiten, eines zu mer unterwegs sein. kirchen, in Jork, in Lühe. Im August 2019 leihen. Auch Elektro-Räder, Lastenfahrrä- Das Wachstum bedeutet jede Menge erhielten Horneburg und Jork eigene Au- der oder Kleinbusse seien denkbar. Arbeit für die Ehrenamtlichen. Mittel- tos, im Januar 2020 kam ein Fahrzeug Mit der großen Katze und dem grünen fristig will der Verein eine Teilzeitkraft für Drochtersen hinzu, 2021 folgte Hol- Stromkabelschriftzug auf weißem Lack einstellen. Die Freude über den Erfolg ist lern-Twielenfleth. Immer mehr Gemein- erregen die Dorfstromer Aufmerksamkeit. groß. Vereinszweck sei schließlich nicht, den in der Region melden Interesse an. Als die Klimaschutzmanagerin der Re- Altländer mit einem Fahrzeug zu versor- Die Carsharing-Idee schlägt ein, weil die gion, Phoebe Schütz, das Auto mit nach gen, sagt Edgar Schmidt. „Wir wollen die Nutzung der Autos simpel und verlässlich Hamburg nahm, meldete sich prompt eine Elektromobilität insgesamt vorantreiben.“ funktioniere, sagt Sonja Zinke. „Mit der Baugemeinschaft, die einen Dorfstromer Bedienbarkeit steht und fällt der Erfolg.“ nutzen möchte. Um das Risiko für den Leonie Ratje Nach der Reservierung über eine On- line-Buchungsplattform öffnen die Fahrer das E-Auto per App oder mit einer Chip- karte. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass der Verein als nicht-kommerzieller Anbie- ter die Preise niedrig hält. Jede angefange- ne Stunde, in der das Auto genutzt wird, kostet vier Euro, unabhängig von gefahre- eMobilität für Zeven und umzu Wann laden Sie auf? nen Kilometern. Nachts und am Wochen- ende gelten Sondertarife. Auch Unternehmen zeigen Interesse Neben Privatpersonen buchen Kom- munen und die regionale Wirtschaft die Fahrzeuge. „Betriebe treten ein und stel- len ihren Mitarbeitern das Auto zur Ver- fügung. Sei es, um den Firmenfuhrpark zu entlasten oder für private Fahrten im Rahmen eines Benefit-Programms“, sagt Schmidt. Vermieter von Ferienunterkünf- ten können ihren Gästen den Dorfstromer als zusätzlichen Service anbieten. Wir unterstützen Sie beim Aufbau Ihrer gewerblichen Ladeinfrastruktur, Konzept macht Schule bieten Wallboxen und Ladestationen für Kunden-, Mitarbeiter- und Firmen- Firmen Das Stader Gründungsnetzwerk zeich- fahrzeuge. Unterwegs laden? Ganz bequem mit unserer Ladekarte. nete das Engagement des Vereins mit dem Gründerstar 2019, Sonderpreis Mobilität, aus. Ein Podcast beim WDR (Quarks) hat Wir beraten Sie gerne: viel dazu beigetragen, die Idee bekannt zu Vitus-Platz 1, 27404 Zeven, Tel. (04281) 757-100 machen. Seitdem bekommt Edgar Schmidt www.stadtwerke-zeven.de Anfragen aus ganz Deutschland. Das sei 840005113031 Stadtwerke Zeven_122x128.indd 1 WIRTSCHAFT ELBE WESER 3.21 13 18.02.21 12:02
Titelthema Foto: GettyImages/Enrico Fianchini In vielen Bereichen wirtschaftlich einsetzbar n r Innovatio Foto: Powe Über Chancen und Grenzen der E-Mobilität sprach Birte Löhr von der IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum mit Bernhard Böden, Geschäftsführer der Power Innovation Stromversorgungstechnik GmbH aus Achim. Der Entwicklungsstand ist inzwischen Entwicklung voran, und es kommen im- sehr hoch. Mal abgesehen von Langstre- mer mehr bezahlbare Fahrzeuge mit ak- ckenfahrten können Elektrofahrzeuge zeptabler Reichweite auf den Markt. heute in allen Bereichen wirtschaftlich Der andere Engpass ist die Energiever- eingesetzt werden. Gerade beim Lieferver- sorgung der Ladestationen. Hier kommt kehr mit vielen Start-Stopp-Vorgängen ist unser Verteilnetz schnell an seine Kapazi- Böden Bernhard das Elektrofahrzeug deutlich wirtschaftli- tätsgrenzen. Hier wird es wichtig, Stand- cher als ein Verbrennungsmotor. orte (Ladeparks) mit direktem Anschluss In welchem Bereich der Mobilität eignet an Erzeuger (Windparks/Solarparks) auf- sich E-Mobilität am besten? Welche Rahmenbedingungen wären zubauen. Die Nutzung von regenerativer Wir haben inzwischen einen sehr für diese Technologie ideal? Energie ist essenziell für den Nutzen der weiten Bereich, in dem sich die E-Mobili- Was derzeit fehlt, ist bekannterma- Elektromobilität. tät eignet. Die Palette an Fahrzeugen hat ßen ein gut ausgebautes Netz an Lade- stark zugenommen, da inzwischen nahezu möglichkeiten. Der Ausbau der Ladestati- Welche Schnittstellen zu anderen Tech- jeder Hersteller ein oder mehrere Modelle onen, insbesondere Schnellladestationen nologien müssen für einen wirtschaft- mit Elektroantrieb anbietet. Pkws für die muss zügig vorangetrieben werden. Hier lichen Einsatz vorrangig berücksichtigt private Nutzung, aber auch Transporter ist die staatliche Förderung mehr gefragt werden? für die gewerbliche Nutzung stehen zur als bei der Bezuschussung der Fahrzeu- Schnittstellen sind hier nicht direkt Verfügung. Durch die leider immer noch ge, da der Aufbau der Ladestationen sehr zu beschreiben, aber extrem wichtig ist begrenzten Reichweiten eignen sich die kostenintensiv ist und die Amortisation die Versorgung der Ladestationen aus re- Elektrofahrzeuge sehr gut in innerstädti- der Investition einige Jahre dauern wird. generativer Energie. Mit Strom aus der schen Bereichen, wo ja auch die Umwelt- Erst mit einem ausreichend ausgebauten „Steckdose“ (deutscher Strommix) ist das belastungen besonders hoch sind und Ladenetz wir die Akzeptanz der Elektro- Elektrofahrzeug nicht wirklich umwelt- E-Fahrzeuge eine besondere Entlastung fahrzeuge größer. freundlich. Bei der Weiterentwicklung so darstellen. Insbesondere im Lieferverkehr genannter Hybridfahrzeuge mit größe- sind Elektrofahrzeuge zu empfehlen. Wo liegen derzeit die technischen Grenzen? ren Fahrzeugen sollte vermehrt auf den Die technischen Grenzen am Fahr- Einsatz von grünem Wasserstoff gesetzt Welchen Entwicklungsstand der E-Mobi- zeug liegen in der Batterietechnologie. werden. Die Wasserstofftechnologie als lität haben wir aktuell? Können wir Entscheidend für den Preis der Fahrzeuge Langzeit-Energieträger ist für die Energie- die Technik bereits wirtschaftlich „auf ist die Batterie, und diese bestimmt auch wende unverzichtbar und sollte definitiv die Strecke“ bringen? die Reichweite. Aber auch hier geht die parallel betrachtet werden. 14 WIRTSCHAFT ELBE WESER 3.21
Regenerative Energiequelle und nutzerfreundliche Ladetechnik Innovative Energieerzeugungssysteme und praktikable Ladeinfrastruktur sind wichtige Faktoren für eine wirtschaftlich sinnvolle Umsetzung nachhaltiger Elektromobilität. E-Carpot Key Facts » PV Produktion ca. 4.300 kWh p.a. » Statik ausgelegt bis Schneelastzone 3 und Windlastzone 3 » 15 PV monokristalline Hochleistungsmodule und Markenwechselrichter » 20 Jahre Einspeisevergütung für nicht SOLAR- selbstgenutzten Strom PANEL » Aufbau mit einfachen Hilfsmitteln, detaillierte Montageanleitung zur Selbstmontage verfügbar » Beitrag zum Umweltschutz und zur eigenen Autarkie » individuelles Design auch für mehrere Stellplätze/Carportreihen Elementar für den nachhaltigen Einsatz von Elektromobilität Die von der Elektromobilität bewirkten Veränderungen in der ist die regenerative Erzeugung des eingesetzten Stroms. Zu- alltäglichen Mobilität werden immer stärker sichtbar. Inten- sätzlich ist für die praktikable Nutzung sowie Verkürzung von sive Fördermaßnahmen von Bund und Länder im privaten so- Ladevorgängen die Installation von entsprechend bedarfso- wie im gewerblichen Bereich beschleunigen die Veränderung. rientierten Ladepunkten unabdingbar. Faustregeln sind hier »Langsame Ladequelle = lange Ladezeit« sowie »Je größer die Akkukapazität, desto höher ist die Reichweite. Aber: Technische Daten Umso länger dauert auch der Ladevorgang«. Merkmal Wert Ein Carport im modernen Metallbaudesign zur Erzeugung von Tiefe 5,20 m grünem Strom, eine zusätzliche auf Ihre Bedürfnisse ausge- Breite bis 6,00 m legte Photovoltaikanlage zur höchstmöglichen Selbstversor- Höhe 2,90 m gung mit regenerativen Strom, die Einbringung eines Solar- Einfahrbreite bis 2 x 2,70 m stromspeichers zur Sicherstellung der Eigennutzung sowie die Durchfahrtshöhe 2,00 m passende auf Ihre Ansprüche zugeschnittene Elektro-Ladein- frastruktur – NDB ist Ihr Ansprechpartner für das umfassende Leistung Photovoltaik ~5,10 kWp Leistungspaket. Dauer Ladezyklus E-Mobilität bei Batteriekapazität von 58 kWh DC Ladestation Ladestation Ladestation Haushaltssteckdose 100 kW -> ca. 45 Minuten (Wallbox/Ladesäule) (Wallbox/Ladesäule) 2,3 kW -> ca. 25 Stunden 22 kW -> ca. 3 Stunden 11 kW -> ca. 6 Stunden NDB energieKonzepte GmbH · Robert-Bosch-Straße 11 · 21684 Stade · Tel. 04141 523-01 · energiekonzepte@ndb.de LEISTUNG AUF DER GANZEN LINIE www.ndb.de 840005132031 NDB Elektrotechnik_185x260.indd 1 WIRTSCHAFT ELBE WESER 3.21 15 18.02.21 16:58
Tempo für den Elbe-Weser-Raum Welche Entwicklungsperspektiven haben die wichtigsten Verkehrsinfrastrukturprojekte in der Region? Diese Frage stellte der Cuxhavener IHK-Geschäftsstellenleiter Philipp Rademann dem Parlamentarischen Staatssekretär im Verkehrsministerium, Enak Ferlemann, und bekam detaillierte Antworten. Herr Ferlemann, Sie haben als Staats- sekretär im Bundesverkehrsministerium und als Bahnbeauftragter der Bundes- regierung die Zukunft der Bahn fest im Blick. Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen im System Bahn? Das Ziel der Bundesregierung ist es, den Verkehr von der Straße auf die Schie- ne und die Wasserstraße zu verlagern. Dies ist aus verkehrlichen Gründen not- wendig und trägt nachhaltig zum Kli- maschutz bei. Im Nah- und Fernverkehr wollen wir die Anzahl der transportierten Personen bis 2030 verdoppeln. Im Güter- verkehr wollen wir den Marktanteil der Schiene im Modal Splits (Verteilung des Gütertransports auf die Verkehrsträger) von 19 Prozent auf mindestens 25 Prozent erhöhen. Das heißt, eine Steigerung von 70 Prozent erreichen! Dabei ist die größ- te Herausforderung, die Voraussetzungen für dieses ambitionierte Ziel zu schaffen. Ein entscheidender Baustein hierfür ist der Deutschlandtakt mit einem integra- len Taktfahrplan sowie ein gut erhaltenes Schienennetz mit einer ganzen Reihe von Neu- und Ausbauten, um die erforderliche Kapazität im System Bahn zur Verfügung stellen zu können. Die Bahnstrecken von Stade und von Bremerhaven nach Cuxhaven erfordern aktuell unverändert Dieseltraktion. Gerade bei Güterzügen macht dies einen zeit- und kostenintensiven Lokwechsel erforderlich. Wie sehen die Planungen für eine baldige Elektrifizierung der Strecken aus? 16 WIRTSCHAFT ELBE WESER 3.21
Titelthema Fotos (4): IHK Stade/Dennis Williamsons Die Planung für die Elektrifizierung baus der EVB-Strecke Bremerhaven-Bre- und der anschließende Abschnitt bis zur der Strecke Cuxhaven-Stade ist bereits auf- mervörde-Rotenburg sowie durch den Aus- A 7 in 2025/2026. Die Küstenautobahn genommen worden, und eine Fertig- bau und Neubau der Strecke Hamburg- A 20 einschließlich des Elbtunnels sollen in stellung ist bis 2026/2027 möglich. Die Harburg nach Hannover, Lehrte bzw. Halle. großen Teilen ebenso 2030 unter Verkehr Elektrifizierung der Strecke Cuxhaven- Damit wäre eine hervorragende Hafenhin- genommen werden. Aus diesen Verkehrs- Bremerhaven muss vom Land nach dem terlandanbindung für ganz Norddeutsch- projekten entsteht eine Wachstumsachse Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz land sichergestellt. für den ganzen Elbe-Weser-Raum. (GVFG) noch angemeldet werden. Die Wirtschaft in unserer Region ist auf Im März 2021 startet mit der Elbferry Für den Güterverkehr ist die Hinterland- eine zukunftsfähige Verkehrsinfrastruk- GmbH ein neuer Betreiber auf der Fähr- anbindung der niedersächsischen See- tur auch auf der Straße angewiesen. linie von Cuxhaven nach Brunsbüttel. häfen unerlässlich: Wie steht die Bundes- Wann werden die ersten Fahrzeuge auf Kann die Politik dazu beitragen, diese regierung zum Projekt „Alpha-E“, das der A 20 und der A 26 rollen? Verbindung über die Elbe zu einem den Ausbau der vorhandenen Strecken Die A 26 Stade-Hamburg ist neben dauerhaften Erfolg zu machen? vorsieht? Welche Chancen bietet dies den fertiggestellten Abschnitten in zwei Der Fährbetrieb selbst ist durch die für den Elbe-Weser-Raum? weiteren Abschnitten in Bau. Die Ab- Reederei sicherzustellen. Die Politik muss Die Bundesregierung hat das „Alpha-E“ schnitte von Stade nach Drochtersen sind die straßenseitige Anbindung optimal si- komplett in seine Planung aufgenommen. in der Planung weit vorangeschritten und cherstellen und für die nötigen Rahmen- Die Umsetzung bedeutet eine bessere An- sollen nach Erhalt des Baurechtes begon- bedingungen des Fährbetriebes sorgen. bindung auch des Elbe-Weser-Dreiecks nen werden sowie bis 2030 unter Verkehr Ich setze große Hoffnungen in die neuen über den ausgebauten Ast Bremerhaven- liegen. Der Abschnitt Jork/Neu-Wulms Betreiber. Das Konzept ist gut und unter- Bremen-Hannover, einschließlich des Aus- torf wird 2022 unter Verkehr genommen stützenswert! NEU_SWS_Anz_IHK_LadeStromklima_185x62_rz.qxp__ 08.02.21 09:17 Seite 1 CWS Ganz einfach aufladen. Sie suchen eine komfortable Ladestation für Ihren Betrieb oder Ihr Zuhause? Nutzen Sie die Vorteile des StadeWallboxContracting in Verbindung mit unserem umweltbewussten Tarif StadeLadeStromklima für Elektrofahrzeuge. Fragen Sie uns.Wir beraten Sie gerne! Mehr Infos: Telefon: (04141) 404-445 energie@stadtwerke-stade.de www.stadtwerke-stade.de 840005121031 Stadtwerke Stade_185x62.indd 1 WIRTSCHAFT ELBE WESER 3.21 17 18.02.21 15:15
Foto: GettyImages/chombosan Foto: Süderelbe AG Betriebliches Mobilitätsmanagement als Standortfaktor Konzepte den individuellen Gegebenheiten anpassen / Plattformen helfen E s geht um die Gesundheit, um Wirt- schaftskraft, Standortfaktoren, Arbeitge- eine Fahrrad- und E-Bike-Flotte nur dann Sinn, wenn Wohnort und Arbeitsplatz chen. Weitere Elemente wie die Förderung von Dienstfahrrädern, Kostenbeteiligung berattraktivität und nicht zuletzt auch um nicht über 20 Kilometer voneinander beim ÖPNV, Fahrradinfrastruktur am Klimaschutz. Betriebliches Mobilitätsma- entfernt sind. Arbeitsplatz (Duschen, Parkplätze, etc.) nagement ist weder eine Modeerschei- Die Projektarbeit der Süderelbe AG oder die private Nutzung des Firmenwa- nung für die Generation Y noch die Steu- zeigt, dass besonders in ländlichen Re- genpools außerhalb der Dienstzeiten, wie erung interner Abläufe. Im Fokus steht gionen neue Ansätze und Konzepte ge- sie bei den Stadtwerken in Winsen/Luhe vielmehr die Förderung nachhaltiger und braucht werden, um auch zukünftig die eingeführt wurde, sind denkbar, je nach gesunder Mobilität. richtigen Mitarbeiter gewinnen zu kön- Anforderung und Struktur des Unterneh- Ob mit Fahrrad, Bus, Bahn, Auto oder nen. Das vom Bundesverkehrsministerium mens und seiner Belegschaft. zu Fuß: Unternehmen müssen gut erreich- geförderte Projekt Shuttle-On-Demand Zahlreiche Anbieter erleichtern den bar sein. Damit der Verkehr auf und rund im Rahmen des Reallabors Hamburg ist Zugang zu den gewählten Lösungen, bei- um den Unternehmensstandort entlastet nur ein Baustein, die Unternehmen einfa- spielsweise über App-basierte Angebote. und die Erreichbarkeit verbessert wird, cher und auch klimaschonender zu errei- Die Plattform ridebee hilft bei der Or- braucht es ein systemati- ganisation von Fahrgemein- sches Vorgehen. Das Kon- schaften, ioki stellt die Soft- zept des betrieblichen Mo- Die Süderelbe AG ware für Shuttle-On-Demand bilitätsmanagements dient Verkehre zur Verfügung und die dazu, Lösungen zu identi- Schwerpunkte der Gesellschaft liegen in der JobRad Initiative der Bundes- fizieren, die zum Stand- Förderung der Süderelbe-Region als Wirtschafts- regierung ermöglicht geförderte ort und den Bedürfnissen standort, in der Stärkung von Leit- und Zukunfts- Finanzierungsmodelle für ein der Belegschaft passen. branchen sowie im Service für Unternehmer Bike oder E-Bike. Die Süder- So macht beispielsweise und Kommunen. elbe AG sieht als Netzwerk- 18 WIRTSCHAFT ELBE WESER 3.21 Weitere Informationen: www.suederelbe.de
Projekte der Süderelbe AG rund um das Thema Mobilität Einführung von On-Demand-Shuttleverkehren im Landkreis organisation mit dem Fokus auf den The- Harburg und im Kreis Stormarn im Rahmen des Reallabors Hamburg, men Erhalt und Förderung von Stand- einem Förderprojekt des Bundesverkehrsministeriums. ortattraktivität und Wirtschaftskraft in Initiative „Mobilität im Hamburger Süden“ gemeinsam mit der Süderelbe-Region ihre Aufgabe darin, dem Wirtschaftsverein für den Hamburger Süden, dem Tempowerk das Thema betriebliches Mobilitätsma- sowie Channel Hamburg und Citymanagement Harburg. nagement in der Region und für die Regi- Bewerbung für das Förderprojekt „Betriebliches Mobilitätsmanagement on zu entwickeln und voranzutreiben. Es in der Metropolregion Hamburg“ gemeinsam mit der Stadt Neumünster. gilt, durch den Ausbau nationale Klima- Arbeit des Beirats der Süderelbe AG im Jahr 2020 zum Thema schutzziele zu erreichen, Deutschland als betriebliches Mobilitätsmanagement. Innovationsstandort zu stärken und die Beteiligung an den Überlegungen zur Entwicklung eines Mobilitäts- lokale Lebensqualität der Menschen zu konzepts für das Projekt Fischbeker Reethen in Hamburg-Neugraben. erhöhen. Dr. Olaf Krüger Vorstand Süderelbe AG Unsere Häfen. Ihre Zukunft. www.nports.de 840005115031 Niedersachsen Ports_185x128.indd 1 WIRTSCHAFT ELBE WESER 3.21 19 18.02.21 13:50
normale Kühllaster. Doch irgendjemand musste diese Lkws auch fahren. Fünf Fah- rer, so die Berechnung, wären für den rei- Fotos (3): Die Elsdorfer Molkerei und Feinkost bungslosen Ablauf nötig gewesen. Obwohl zu jenem Zeitpunkt der Fachkräftemangel im Berufskraftfahrerbereich noch nicht so gravierend war, erwies sich das Recruiting als schwierig. „Im Nachhinein konnten Die Elsdorfer Molkerei wir das auch nachvollziehen“, so Müller. und Feinkost GmbH „Stellen Sie sich einen Fernfahrer vor, der in seinem bisherigen Berufsleben durch Europa getourt ist und nun tagein, tagaus …verarbeitet jährlich rund 230 Millionen Kilogramm Milch und ist ein erfolgreiches, 400 Meter zwischen zwei Gebäuden hin- expandierendes Unternehmen der Lebensmittelindustrie. Das Unternehmen hat sich und herfahren soll – jahrelang.“ national und international zu einem bedeutenden Anbieter für hochwertige Molkerei- Was also tun? Die Elsdorfer beschlos- und Feinkostprodukte entwickelt. Die Kernkompetenz liegt in der kundenorientierten sen, das Problem innovativ zu lösen und Entwicklung und Produktion von Joghurt-, Quark-, Softeis-, Dressing und gekühlten holten sich mit der Firma Götting aus Feinkostprodukten. Es beschäftigt derzeit 400 Mitarbeiter, davon 20 Auszubildende, Lehrte einen erfahrenen Planer von fah- und erwirtschaftet derzeit einen Jahresumsatz von rerlosen Transportsystemen ins Haus. rund 210 Millionen Euro. Die Integration des Shuttlebetriebs in die Fördertechnik war sowohl hard- als auch softwaretechnisch eine Herausforderung. Sie erfordert eine exakte Taktung des Shuttles und eine hohe Präzision bei den Fahrmanövern. Sensoren liefern die dazu Wenn der Quark notwendigen Daten zu Position, Strecke und etwaigen Hindernissen. Die Koordina- Thomas Mül tion von Start, Be- und Entladung des allein ins Lager fährt ler Lkws – all dies ist ebenfalls automatisiert – liegt beim übergeordneten Materialfluss- rechner. Seit 2012 nutzt die Elsdorfer Molkerei und Feinkost GmbH Zu Beginn des Jahres 2012 war es so- ein fahrerloses Lkw-Shuttle, das zwischen der Produktion weit: Nach Umsetzung aller Anforde- und dem Logistikzentrum pendelt. W rungen lief der Betrieb des autonomen Shuttles reibungslos an. Mehrere hundert ährend autonomes Fahren im öffent- Nachhaltigkeit dazu entschlossen“, er- tausend Euro investierte das Unterneh- lichen Verkehr noch in der Erprobungs- zählt Thomas Müller, der zusammen mit men in diese schon damals zukunftswei- phase steckt, ist ein selbstfahrender Lkw Holger Battling die Geschäfte der Molkerei sende Technik, doch diese Investition hat auf dem Gelände der Elsdorfer Molkerei führt. Die Logistik sei ein wichtiger Wett- sich gelohnt. Bis heute arbeitet die Elsdor- seit Jahren Standard. bewerbsfaktor bei Produkthaltbarkeiten fer Molkerei erfolgreich mit ihrem auto- „ Wir haben uns aus Gründen von wenigen Wochen und den hohen An- sprüchen der Kunden. nomen Shuttle-Lkw. der Flexibilität, der Effizienz Um den Neubau vorausschauend zu pla- nen und nicht unbeabsichtigt Hindernisse und der Nachhaltigkeit dazu zu schaffen, etwa bei einer künftigen Er- entschlossen. “ weiterung der Produktionsgebäude, wur- de das Logistikzentrum mit ausreichend 2010 entschloss sich das Unternehmen, Abstand zu den Produktionshallen errich- sein bisheriges externes Lager in Bremen tet. „Die Herausforderung bestand darin, aufzulösen und direkt am Standort Els- unsere Produkte ohne Unterbrechung der dorf ein neues, modernes Logistikzentrum Kühlkette ins Lager zu transportieren“, zu errichten. „Wir haben uns aus Grün- so Müller. Gabelstapler kamen deswegen den der Flexibilität, der Effizienz und der nicht infrage. Das Unternehmen dachte an 20 WIRTSCHAFT ELBE WESER 3.21
Die Mobilitätswende Links zu Positionspapieren zur Verfahrensbeschleunigung Der Verkehr wird sich in den kommenden Jahren grundlegend verändern. Neue Mobilitätsformen gewinnen an Bedeutung. Um die Verkehrsanbindung des ländlichen Raums zu gewährleisten und zukunftssicher zu gestalten, sind eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur und die Vernetzung der Mobilitätsangebote notwendig. N eue Mobilitätsformen wie individu- elle Car- und Ride-Sharing-Angebote wer- LNG-Terminal in Stade-Bützfleth umge- setzt werden, so wäre eine regionale Ver- nehmen, was die flächendeckende Aus- stattung mit Wasserstofftankstellen nötig den bereits in Städten stark nachgefragt, sorgung mit Flüssigerdgas sichergestellt. macht. können sich aber auf Dauer auch im länd- lichen Raum etablieren. Mobilität muss Insgesamt kann das Potenzial der regionalen Offshore- einen Beitrag dazu leisten, Menschen im ländlichen Raum zu halten und gleichwer- Branche genutzt werden, um eine Vorreiterstellung in der tige Lebensverhältnisse sicherzustellen. So kann dem Fachkräftemangel entge- Wasserstoffwirtschaft einzunehmen. “ gengewirkt und können Arbeitskräfte ge- halten werden. Wenn mehr Menschen das Insgesamt kann der Einsatz von fos- Dazu kommen die schnell an Fahrt Auto stehen lassen und auf den öffentli- silem Erdgas aus klimapolitischer Sicht aufnehmenden Absatzzahlen von Elek- chen Personennahverkehr umsteigen sol- positiv bewertet werden, wenn hierdurch tro-Pkws, die eine klimaneutrale Mobilität len, muss dieser an Attraktivität gewinnen CO2-reiche Energieträger ersetzt werden. gewährleisten werden – was wiederum ei- und im ländlichen Raum ausgeweitet wer- Als Alternative zur Erdgas-Pipeline hat gene Herausforderungen an die Infra- den. Die Digitalisierung bietet hier neue der Transport von Erdgas über den Seeweg struktur stellt. Der Vormarsch des elek Möglichkeiten. Die Vernetzung mit an- auch den Vorteil, dass der klimaschädli- trifizierten Fahrens erfordert eine umfas- deren Verkehrsträgern lässt sich über das che Methanschlupf - das Entweichen von sende Elektroladeinfrastruktur bis hin zu Smartphone bereits sehr gut organisieren. Methan in die Atmosphäre - geringer aus- entlegenen Orten. Hinzu kommen neue Antriebsformen mit fällt und somit ein positiver Klimaeffekt alternativen Energieträgern. zu verzeichnen ist. Außerdem ist sowohl Mobilität braucht Infrastruktur der Einsatz von grünem Erdgas als auch Um mit den rasanten Veränderun- Die Energie der Zukunft die Umrüstung des Hafenterminals auf gen im Bereich Verkehr und Mobilität Die Mobilitätswende geht einher mit synthetisch hergestelltes Gas sowie kli- Schritt zu halten, ist es notwendig, auch der sich beschleunigenden Energiewende. maneutralen Wasserstoff mit geringem eine geeignete Infrastruktur vorzuhalten. Der Verkehrssektor trägt einen Großteil Aufwand möglich. Dies kann somit einen Daher ist es unerlässlich, insbesondere der CO2-Emissionen bei und birgt somit positiven Beitrag zum Erreichen der Kli- die Plan- und Genehmigungsverfahren viel Einsparpotenzial. Als Erzeuger von maneutralität bis 2050 leisten. Als Brü- für Infrastrukturvorhaben effektiv und erneuerbarer Energie befindet sich der El- ckentechnologie kann Erdgas zu einer schnell umsetzbar zu gestalten. Die di- be-Weser-Raum in einer starken Position, schnellen CO2-Verminderung führen und gitale Infrastruktur bleibt die wichtigste sich als Vorreiter für innovative Mobili- den Weg in eine saubere Wasserstoffwirt- Rahmenbedingung für erfolgreiche In- tätskonzepte zu präsentieren. schaft frei machen. Insgesamt kann das novationen, auch im Verkehrssektor. Mit Für die Logistik stellt die Anschaf- Potenzial der regionalen Offshore-Bran- fortschreitender Vernetzung der Mobi- fung von CO2-armen Flüssigerdgas-Lkws che genutzt werden, um eine Vorreiter- litätsangebote wird das zu übertragene (Abkürzung LNG = liquified natural gas) stellung in der Wasserstoffwirtschaft Datenvolumen weiter ansteigen und stellt eine Übergangslösung auf dem Weg zu einzunehmen. Durch die ansässige Wind neue Anforderungen an die Datennetze. einem klimaneutralen Betrieb dar. Im Ver- energiebranche wird regenerativer Strom Daher gilt es, bestehende Versorgungslü- gleich zum Dieselantrieb kann der Treib- erzeugt, der durch Elektrolyse in CO2-neu- cken im Mobilfunk zügig zu schließen und gasausstoß verringert werden, was sich tralen Wasserstoff umgewandelt werden den flächendeckenden Glasfaserausbau noch einmal steigern lässt, sobald Biogas kann. Wasserstoff wird im Lastverkehr sowie eine Vollversorgung mit LTE-Mo- zum Einsatz kommt. Sollte das geplante zukünftig eine übergeordnete Rolle ein- bilfunk im gesamten Elbe-Weser-Raum zu WIRTSCHAFT ELBE WESER 3.21 21
gewährleisten. Darüber hinaus wird der als wichtige Grundlage für vernetztes und struktur zu ermöglichen. Auf diese Weise Ausbau von 5G-Sendemasten entlang der insbesondere auch autonomes Fahren, können auch Unfälle reduziert und der Verkehrsinfrastruktur an Bedeutung ge- um die Kommunikation und den Daten- Verkehrsfluss verbessert werden. winnen. Ein leistungsfähiges 5G-Netz gilt austausch zwischen Fahrzeug und Infra- Pascal Rebe IHK Stade Wasserstoffpilotprojekt auf der Schiene in Niedersachsen Die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH, kurz evb, ist ein Mobilitätsgarant im Elbe- Weser-Dreieck. Langjährige Erfahrung, verbunden mit kontinuierlicher, innovativer Weiterentwicklung machte aus der evb einen bedeutenden Dienstleister im öffentlichen Personennahverkehr auf der Schiene (SPNV) und auf der Straße sowie im deutschlandweiten Güterverkehr. D ie evb ist als Dienstleister maßgeblich am Wasserstoffpilotprojekt im SPNV in ten erfolgreich zirka 180.000 Kilometer im Schienenpersonennahverkehr auf der kehrsgesellschaft (LNVG) wurde erstmals Wasserstoff als Treibstoff im SPNV erprobt. Niedersachsen beteiligt, das gleich meh- RB 33 zurück. Der von der Firma Alstom Nach erfolgreichem Abschluss dieser Er- rere Weltpremieren feierte: den Einsatz entwickelte Coradia iLint ist weltweit der probungsphase im Februar 2020 werden von Wasserstoffzügen im regulären Fahr- erste Personenzug, der mit einer Was- ab 2022 insgesamt 14 Coradia iLint-Seri- gastbetrieb sowie den Bau der ersten Was- serstoff-Sauerstoff-Brennzelle betrieben enzüge die bisher im Weser-Elbe-Netz bei serstofftankstelle für Schienenfahrzeuge. wird. In den Brennstoffzellen des Zuges der evb verwendeten Dieseltriebzüge er- Zu über 80 Prozent ist das Land Nieder- wird durch elektrochemische Reaktion setzen. Die evb ist in diesem Pilotprojekt sachsen an der evb beteiligt. (kalte Verbrennung) elektrische Energie des Landes Niedersachsen engagierter Ein bedeutender Meilenstein im nach- für den Antrieb erzeugt. Somit stellt der Dienstleister und stolz darauf, Fahrzeuge haltigen Personenverkehr sind die beiden Coradia iLint einen elektrisch betriebenen mit der alternativen, emissionsfreien An- weltweit ersten Brennstoffzellenzüge des Zug dar, der sozusagen durch ein eigenes triebsform in größerem Maßstab testen zu kleines Kraftwerk dürfen und somit an der Verwirklichung an Bord komplett des Projektes mitzuwirken. emissionsfrei und Die für den Betrieb der Brennstoffzel- geräuscharm ver- lenzüge notwendige Infrastruktur wird kehrt und lediglich derzeit auf dem Gelände der evb gebildet. Wasserdampf so- Dort baut die Firma Linde die erste Was- wie Kondenswas- serstofftankstelle für Personenzüge. Mit ser an die Umwelt einer Kapazität von zirka 1.600 Kilogramm abgibt. Er wurde Wasserstoff pro Tag handelt es sich um für den Einsatz eine der nominell größten Wasserstoff- auf nichtelektrifi- tankstellen der Welt. Bei einer Reichwei- zierten Strecken te des iLint von rund 1.000 Kilometern entwickelt, um ei- ist in der Regel eine Tankfüllung pro Tag nen sauberen und ausreichend. Erweiterungsflächen an der Foto: evb nachhaltigen Zug- Tankstelle ermöglichen eine spätere Was- betrieb unter Bei- serstofferzeugung mittels Elektrolyse und Typs Coradia iLint, die von September behaltung einer hohen Leistung zu ermög- regenerativ erzeugtem Strom vor Ort. Ziel 2018 bis Februar 2020 im Rahmen eines lichen. Das Fahrverhalten eines Brenn- ist es, lokal emissionsfrei und nachhaltig Probebetriebes auf der Strecke zwischen stoffzellenzuges unterscheidet sich kaum die Energiemittel zu produzieren. Cuxhaven – Bremerhaven – Bremervörde von dem eines Dieseltriebzuges. und Buxtehude (RB 33) zum Einsatz ka- Auf Initiative der für den SPNV in Nie- Andrea Stein men. Die beiden Vorserienfahrzeuge leg- dersachsen zuständigen Landesnahver- evb 22 WIRTSCHAFT ELBE WESER 3.21
Wir realisieren eine zukunftsweisende Wasserstoffwirtschaft. Wir realisieren eine zukunftsweisende Wasserstoffwirtschaft. Synergien nutzen: Bereits Ende 2018 haben sich alle 11 Landkreise im Amtsbezirk Lüneburg zusammenge- schlossen, um die besonderen Potenziale der Wasserstofftechnologie in der Region zu identifizieren, zu nutzen und gezielt weiterzuentwickeln. Dazu wurde ein Netzwerk mit mehr als 50 Mitgliedern aus Unternehmen, Synergien nutzen: Bereits Ende 2018 haben sich alle 11 Landkreise im Amtsbezirk Lüneburg zusammenge- Kammern, Landkreisen und weiteren Akteuren aufgebaut. schlossen, um die besonderen Potenziale der Wasserstofftechnologie in der Region zu identifizieren, zu nutzen und gezielt vernetzen: Potenziale weiterzuentwickeln. Dazu wurde Die Kompetenzen des ein Netzwerk mit mehr als Wasserstoffnetzwerks 50 Mitgliedern aus Unternehmen, Nordostniedersachsen umfassen die Kammern, Landkreisen und weiteren Akteuren aufgebaut. gesamte Wertschöpfungskette einer Wasserstoffwirtschaft. Potenziale vernetzen: Die Kompetenzen des Wasserstoffnetzwerks Nordostniedersachsen umfassen die gesamte Wertschöpfungskette einer Wasserstoffwirtschaft. H2-Erzeugung H2-Technologie H2-Infrastruktur H2-Nutzung/Anwendung Langfristig profitieren: Unabhängig von Ihrem derzeitigen Wissens- und Kenntnisstand bietet H2-Erzeugung H2-Technologie H2-Infrastruktur H2-Nutzung/Anwendung Ihnen das H2.N.O.N-Netzwerk eine Vielzahl verschiedener Vorteile. Hierzu zählen unter anderem: Langfristig profitieren: Unabhängig von Ihrem derzeitigen Wissens- und Kenntnisstand bietet Ihnen das H2.N.O.N-Netzwerk eine Vielzahl verschiedener Vorteile. Hierzu zählen unter anderem: Kompetenzbündelung Zugang zu Fördermitteln Austausch & Know-how-Transfer Öffentlichkeitsarbeit Entwicklungskooperationen Kompetenzbündelung und vielezuandere Zugang Fördermitteln Austausch & Know-how-Transfer Öffentlichkeitsarbeit Entwicklungskooperationen und viele andere Sie wollen Mitglied werden? Melden Sie sich jetzt über h2non.de an und lassen Sie uns gemeinsam durch strategische Partnerschaften eine Sie wollen Mitglied zukunftsweisende werden? in Nordostniedersachsen realisieren! Wasserstoffwirtschaft Melden Sie sich jetzt über h2non.de an und lassen Sie uns gemeinsam durch strategische Partnerschaften eine zukunftsweisende Wasserstoffwirtschaft in Nordostniedersachsen realisieren! Das Regionalmanagement Nordostniedersachsen – Wasserstoffwirtschaft wird im Rahmen der ARTIE von den 11 Landkreisen der Region Lüneburg sowie im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) mit Bundes- und Landesmitteln gefördert. WIRTSCHAFT ELBE WESER 3.21 23 Das Regionalmanagement Nordostniedersachsen – Wasserstoffwirtschaft wird im Rahmen der ARTIE von den 11 Landkreisen der Region Lüneburg
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