Von aussen nach innen - GESCHÄFTSBERICHT 2017 - Spital Limmattal
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Über das Spital 04 Highlights 2017 Aus den Leitungsgremien 07 Bericht des Verwaltungsratspräsidenten 09 Bericht des Spitaldirektors Aus den operativen Bereichen 11 Human Resources 12 Unternehmensentwicklung 14 Ärztliches Departement I 20 Ärztliches Departement II 23 Departement III 27 Departement IV 28 Departement V 30 Fach- und Leitendes Personal 32 Beleg- und Konsiliarärzte 34 Spitalgremien 36 Publikationen und Kongressbeiträge Zahlen und Fakten 39 Kommentar zur Jahresrechnung 2017 40 Personalstatistik 41 Patientenstatistik 42 Bilanz 43 Erfolgsrechnung 44 Geldflussrechnung 45 Eigenkapital-Nachweis 46 Anhang zur Jahresrechnung 50 Erläuterungen zur Bilanz 58 Erläuterungen zur Erfolgsrechnung 60 Bericht des Wirtschaftsprüfers zur Jahresrechnung 62 Verabschiedung der Rechnung durch die RPK
2017 war für den Spitalverband Limmattal sowie das Pflegezentrum ein erfolgreiches Jahr. Als Schwerpunktspital mit Ausbildungsauftrag übernehmen wir die medizinische Grundversorgung von jährlich über 77’000 Patientinnen und Patienten. Das Spital Limmattal verfügt über 200 Betten im Akutbereich und 126 Betten in der Langzeitpflege. 1’452 Mitarbeitende erbringen täglich vielfältige und qualitativ hochstehende Leistungen. Ende Oktober 2018 ist das neue Spital bezugsbereit.
Highlights 2017 936 66’031 AMBULANTE PATIENTEN 11’433 BABIES STATIONÄRE sind letztes Jahr im Spital Limmattal, dem zertifizierten PATIENTEN babyfreundlichen UNICEF-Spital, geboren. Wir gratulieren den Eltern und wünschen alles Gute für die Zukunft. Die Zahlen bei den Zusatzversicherten legten Auf spital-limmattal.ch/babies finden Sie eine Foto-Auswahl sogar leicht zu. Unsere medizinische Kompetenz und von Kindern, die in Schlieren zur Welt gekommen sind. professionelle Pflege werden somit bestätigt. QUALITÄTSLABEL DER COUNTDOWN LÄUFT BRUSTZENTRUM Die Krebsliga Schweiz und die Schweizerische Gesellschaft 22.10.2017 Genau ein Jahr vor Eröffnung ist der Neubau des Spitals für Senologie zeichneten 2017 das Brustzentrum Zürich auf Kurs. Damit der Neubau pünktlich bereitsteht, West mit dem Qualitätssiegel aus. Das Stadtspital Triemli arbeiteten in Spitzenzeiten über 300 Personen auf der und das Spital Limmattal gehören zu den ersten Brustzentren Baustelle. Auf dem bestehenden Areal entsteht für im Kanton Zürich, die diese Auszeichnung erhalten haben. CHF 270 Millionen ein von Grund auf neues komplettes Das Schweizer Siegel wird an Brustzentren vergeben, die Akutspital mit 200 Betten. klar definierte Anforderungen an die Qualität der Behand- lung und Betreuung von Frauen mit Brustkrebs erfüllen. 1’452 MITARBEITENDE REZERTIFIZIERTE STROKE UNIT zählten Ende 2017 das Spital Limmattal und das Pflege Das Spital Limmattal verfügt seit 2012 über eine eigene zentrum. 778 Angestellte arbeiteten im Teilzeitpensum, neurologische Abteilung und betreibt seit 2014 eine fast 80 davon in Kaderpositionen. Wir sind international Spezialabteilung, auf der gezielt Hirnschlagpatienten und stammen aus 48 Nationen. Rund ein Viertel ist behandelt werden. Diese wurde vor Kurzem erneut jünger als 30 und ein Viertel älter als 50 Jahre. erfolgreich zertifiziert. Nur 24 andere Spitäler der Schweiz haben eine zertifizierte Stroke Unit. 4 Über das Spital
46’338 PFLEGETAGE RETTUNGSDIENST SPITAL LIMMATTAL Die Bewohnerfluktuation des Pflegezentrums hat weiter zu- Pünktlich zum Jahreswechsel stellte der Rettungsdienst genommen. Die Anzahl Pflegetage erhöhte sich von ein neues Notfalleinsatzfahrzeug in Dienst. Die 45‘102 auf 46‘338. Der Spitalverband hat den Zuschlag Einsatzzahlen stiegen im Berichtsjahr erneut um 4.5%. für die Planung und Erstellung des neuen Pflegezentrums Es wurden im gesamten Versorgungsgebiet im Total an die Firma Losinger Marazzi erteilt. Über das Projekt wird 6’082 Rettungseinsätze geleistet, davon 1’199 Einsätze im November 2018 per Volksentscheid abgestimmt. in der Region Furttal. NOTFALLPRAXIS STARKE PARTNER LÄNGERE ÖFFNUNGSZEITEN FÜR NEUBAU Die seit 2010 gemeinsam mit den Hausärzten betriebene Mit dem Totalunternehmer Losinger Marazzi und dem hausärztliche Notfallpraxis ist neu auch werktags ab integrierten Gesundheitsanbieter Vamed hat der Bauherr 8 Uhr geöffnet. Für die Erweiterung der Öffnungszeiten LimmiViva zwei starke Partner an der Seite. Der strikt haben wir eigens einen Kaderarzt der Notfallstation vorgegebene Kosten- und Terminrahmen des neuen angestellt. Die Notfallpraxis wird abends und am Wochen- funktionalen Spitals wird dank der optimalen Zusammen ende weiterhin von den Hausärzten betrieben. arbeit eingehalten. 76% IG PRIMÄRSPITÄLER.ZH Im August 2017 hat der Regierungsrat beschlossen, die Spitallisten anzupassen. Die Regionalspitäler der IG EMPFEHLUNG erhoben deshalb Beschwerde gegen diesen Beschluss. Sie stellen heute in den Regionen des Kantons Zürich eine In der alle zwei Jahre stattfindenden Mitarbeitenden- umfassende Grundversorgung in hoher Qualität sicher. Der Befragung stimmten 76% dem Fakt zu, dass das Spital stetig steigende Regulierungsdruck im Gesundheitswesen Limmattal «ein sehr guter Arbeitsplatz» ist. In einer verhindert ein langfristiges Denken, verteuert die Leistungs- der veränderungsreichsten Phasen seit Anbeginn des Spitals erbringung und gefährdet die hohe Qualität des Zürcher ist diese hohe Arbeitsplatzzufriedenheit sehr erfreulich. Gesundheitswesens. Über das Spital 5
Bericht des Verwaltungsratspräsidenten Das Spital Limmattal hat unsere Erwartungen 2017 durch- wegs erfüllt. Es ist mir bewusst, dass die Messlatte hoch lag, namentlich angesichts der zunehmenden Konkurrenz im Gesundheitswesen. Während der letzten Etappe vor der Fertigstellung des neuen Spitals haben die Zusatzauf- gaben für alle deutlich zugenommen. Die Bereitschaft, sie stets unbürokratisch anzupacken, verdient ebenso grosse Anerkennung wie die an den Tag gelegte Motivation und das Durchhaltevermögen. Etwas beeindruckt mich dabei immer wieder aufs Neue. Die Kultur des Spitals zeichnet sich durch Weitsichtigkeit und Pragmatismus aus. Ideen werden zunächst im ehrlichen, fairen Diskurs inhaltlich kritisch hinterfragt. Wo liegen eventuelle Fallstricke? Welches sind auf lange Sicht die Vor- und Nachteile? Sind Kosten und Nutzen im Einklang? Markus Bärtschiger «Sobald ein Entscheid gefällt ist, nehmen alle Beteiligten sam mit dem für den medizinischen Ausbau und Umzug die Umsetzung beherzt an die Hand.» neu hinzugekommenen Partner Vamed ein funktionie rendes Trio formiert haben. Eines gilt es nun vor allem mit Blick auf den Neubau im Auge zu behalten: Erwartungen offen zu kommunizieren Dankbar bin ich, dass auch die Mitglieder der Delegierten- und zu klären. Ob Patienten, Zuweiser, die Eigentümer des versammlung immer wieder Weitsicht und Pragmatismus Zweckverbands, die Spitalleitung oder das Gros der Mitar- beweisen, ohne dabei die Erwartungen der Besitzer – der beitenden: Wir alle, das heisst jede Bezugsgruppe, verbin- Gemeinden – an den Zweckverband zu vergessen. So hat den eigene Wünsche mit dem Neubau. Zu glauben, sie die Delegiertenversammlung ein neues Gebäude für den seien widerspruchsfrei und sämtlich erfüllbar, wäre illusorisch. Rettungsdienst bewilligt. Erst durch das Ausmarchen, den Austausch gegenseitiger Nun wollen wir vor allem zügig mit dem Neubau des Erwartungen finden wir einen realistischen, verbindlichen Pflegezentrums beginnen. Über ihn befinden die Stimm- gemeinsamen Nenner. Diese Einigkeit ist der Schlüssel berechtigten der Verbandsgemeinden wenige Wochen dazu, dass wir den Neubau – von aussen nach innen – als nach der Inbetriebnahme des neuen Spitals. Gezielt set- Geschenk annehmen und sein grosses Potenzial voll er- zen wir bei der Planung, Finanzierung und Realisierung schliessen. dieses Vorhabens auf die während des Spitalneubaus gesammelten Erfahrungen und Partner. «Never change a Erwartungen zu klären, ist nicht immer einfach. Es erfordert winning team»: Auf dieser soliden Basis erzielen wir sub- den Mut, seine Karten auf den Tisch zu legen, sowie ein stanzielle Vorteile mit den bewährten Know-how-Trägern. gegenseitiges Geben und Nehmen. Schon im Berichtsjahr Wir freuen uns auf diese neue Herausforderung. ist uns dies gut gelungen. Beispielhaft dafür ist die Verstän- digung über den Fahrplan, bis wann welche neuen Prozes- se und organisatorischen Zuständigkeiten implementiert sind. Oder die konstruktive Art, in der unsere «Bauleitung» und Losinger Marazzi aus dem bisherigen Bau-Duo gemein- Markus Bärtschiger, Verwaltungsratspräsident Aus den Leitungsgremien 7
Die Spitalleitung (v.l.n.r.): Matthias Gehring, Oliver Kopp, Thomas Brack, Prof. Dr. med. Urs Zingg, Claudia Bossart, Dr. med. Basil Aus 8 Caduff, Susanne Vanini den Leitungsgremien
Bericht des Spitaldirektors Ehrgeizige Ziele in einem anspruchsvollen Umfeld erreicht: So lässt sich das Ergebnis des Spitals Limmattal für 2017 auf den Punkt bringen. Dies gilt nicht nur für das Akutspital, sondern erfreulicherweise wiederholt für das Pflegezen trum und den Rettungsdienst. Eine wichtige Kennzahl ist das EBITDA des Akutspitals. Mit 9.9% übertrafen wir die angepeilte Flughöhe und können nun so die Zukunft nach- haltig aus den Erträgen unserer Leistungen finanzieren. Stationär verzeichneten wir 11‘433 Fälle und ambulant 66‘031 Behandlungen. Die Zahlen bei den Zusatzversi- cherten legten sogar leicht zu. Das ist ein untrügliches Si- gnal, dass medizinische Kompetenz und Pflege stimmen, und zwar auch im Altbau. Unsere Qualität bestätigten letztes Jahr überdies mehrere Zertifizierungen. Wir erhiel- ten die Rezertifizierung als Stroke Unit sowie als baby- freundliches Spital (UNICEF). Ebenso nahm die Schweizer Thomas Brack Krebsliga das Spital in den Kreis anerkannter Brustzentren auf. Die damit nachgewiesenen klaren Prozesse stehen insbesondere im Dienst einer hochwertigen interdisziplinä- befassen. Das Zusammenspiel sämtlicher Abteilungen ist ren Betreuung. 2017 gelang es uns, zwei Chefarzt-Vakanzen nicht nur kompliziert, sondern komplex. Soll es auf Anhieb mit ausgewiesenen Kapazitäten, PD Dr. med. Alexander möglichst gut funktionieren, lassen sich die Vorbereitungen Müller in der Urologie und Dr. med. Thomas Michniowski nicht beiläufig neben dem Alltagsgeschäft bewältigen. in der Orthopädie, zu besetzen. Hier ist höchste Aufmerksamkeit gefragt. Die Patienten zufriedenheit zeigt, dass unsere Qualität in keiner Weise Der Neubau nähert sich der Vollendung – weiterhin bud- unter der bisweilen massiven Zusatzbelastung gelitten hat. get-, qualitäts- und terminkonform. Einzig die Altlasten Dafür sei an dieser Stelle allen ein grosses Dankeschön sanierung beim Rückbau des Hochhauses hat einen Nach- ausgesprochen. Sakrosankt bleibt die Qualität selbstver- tragskredit bedingt. Vor und nach der Inbetriebnahme am ständlich auch 2018. Dann bewegen wir uns physisch von 22. Oktober 2018 durchläuft das Spital die intensivste aussen nach innen. Am 14. September ist Schlüsselüber- Phase seit seinen Anfängen. gabe. Tags darauf kann die Bevölkerung «ihren» Neubau erkunden. In den folgenden sechs Wochen ist der Umzugs- marathon zu bewältigen. Wir wissen alle: Während dieser «Der Neubau ist ein Identifika Phase wird selbst bei akribischer Planung da und dort tionspunkt geworden, mit dem professionelles Improvisationstalent gefragt sein. sich alle Mitarbeitenden im Rahmen ihrer künftigen Aufgaben Nach dem Neubau ist vor dem Neubau. Der Fahrplan zur Erneuerung des Pflegezentrums steht. 2023 soll es einge- konkret befassen.» weiht werden und eine Kapazität von 150 Betten bieten. Sobald die politischen Instanzen und die Bevölkerung «Von aussen nach innen» lautet das Motto dieses Geschäfts- grünes Licht gegeben haben, soll das Vorhaben umgehend berichts. 2017 verlagerte sich die Bautätigkeit von der realisiert werden. Das neue Pflegezentrum versteht sich Hülle hinter die Fassade, ins Innere. Der Neubau ist ein als Drehscheibe und als Ergänzung zum vorhandenen Identifikationspunkt geworden, mit dem sich alle Mitar Angebot von Institutionen in den Verbandsgemeinden. An- beitenden im Rahmen ihrer künftigen Aufgaben konkret spruchsvollere Fälle sind sein Fokus, bei denen die Nähe Aus den Leitungsgremien 9
zum Akutspital betreuungstechnisch ausgesprochen wert- Last, but not least beteiligen sie sich substanziell an der voll ist. Zugleich trägt die Strategie des Pflegezentrums Ausbildung der Assistenzärzte, 70 davon im Spital Limmat- dem gesellschaftlichen Wandel Rechnung: Ein Pflegezen- tal. Um den unsinnigen Vorgaben der GD auf dem Rechts- trum ist vielfach nicht mehr die letzte Station im Leben, weg den Riegel zu schieben, sind wir aktives Mitglied sondern eine Durchgangsinstitution, ausgerichtet auf Hoch- in der Interessengemeinschaft Primärspitäler.zh. Derzeit betagte mit unterschiedlichen Biografien und Bedürfnissen. befasst sich das Verwaltungsgericht mit dem Fall. «Die GD bewirkt damit das Gegenteil Das Spital Limmattal verändert sich in hohem Tempo und sein Umfeld ebenso. Interessant ist dabei der Umstand, dessen, was sie bezweckt. dass dieser vielschichtige, ja nie in allem plan- und vorher- Die Qualität wird bei steigenden sehbare Wandel nun schon über einen längeren Zeitraum Kosten sinken.» in geordneten Bahnen und turbulenzfrei verläuft. Eine Selbstverständlichkeit ist das nicht. Eine Portion Glück ge- Unbestritten braucht das Gesundheitswesen einen regulie- hört gewiss dazu. renden Rahmen. Doch zu viel des Guten ist zu viel. Mit den dekretierten Mindestfallzahlen für Operateure bei Eingriffen, Und sonst? Ein grosser Pluspunkt ist eine klar formulierte, die eindeutig zur Grundversorgung zählen, hat die Ge- einleuchtende Strategie, welche konsequent verfolgt und sundheitsdirektion des Kantons Zürich (GD) den Rubikon umgesetzt wird. Ein weiterer Vorteil ist die Kontinuität in überschritten. Als jüngstes Glied in einer Kette planwirt- den leitenden Gremien und hohen Kaderpositionen. 2017 schaftlicher Vorgaben steht das Ansinnen exemplarisch für gab es innerhalb der Spitalleitung eine einzige Mutation. den Hang zur Überregulierung. Nanda Samimi wechselte als CEO an die Forel Klinik. Dies führt zur Überadministration und schränkt den ohnehin Das Spital Limmattal profitiert davon, dass unsere politi- limitierten unternehmerischen Spielraum der Akutspitäler schen Partner, namentlich die Delegierten im Zweckver- ein. Die GD bewirkt damit das Gegenteil dessen, was sie band, wie auch der Verwaltungsrat sowie die Spitalleitung bezweckt. Die Qualität wird bei steigenden Kosten sinken. am gleichen Strick ziehen und den gleichen Prinzipien Abgesehen davon, dass für Patienten keine wohnortnahe folgen. Zu ihnen zählt eine offene Debattenkultur ebenso Behandlung mehr garantiert ist, liegen die Fallpauschalen wie Bodenhaftung, Masshalten sowie Demut vor der Ver- des Universitätsspitals signifikant über denen regionaler antwortung und der generationenübergreifenden Dimen- Grundversorger. Die diktierte Verlagerung birgt daher sion unserer Aufgaben. ein hohes Vergrämungsrisiko für chirurgische Top-Talente. Akutspitäler sind für sie weniger attraktiv. Diese kümmern All dies trägt dazu bei, dass Entscheide lösungsorientiert sich indessen nicht bloss um Privatversicherte und Patienten und effizient im Gesamtinteresse des Spitalverbands fallen, mit komplexen Diagnosen. Sie stellen ihr Know-how allen ohne dadurch legitime Partikularinteressen zu ignorieren. Patienten zur Verfügung, stehen anderen Kaderärzten mit Diese Werte begleiten uns beim Übertritt in ein neues Rat und Tat zur Seite. Kapitel der Geschichte des Spitals. Thomas Brack, Spitaldirektor 10 Aus den Leitungsgremien
Leitung Matthias Gehring, Leiter Human Resources Human Resources viele im Zusammenhang mit dem Neubau derzeit leisten. Zum anderen schwingt die Erwartung mit, dass die neue Infrastruktur bessere Rahmenbedingungen schafft. Jeweils über 70% positive Zustimmung ergab die Befra- gung in den zentralen Werten wie «Stolz auf unser Tun», «Vertrauen in die Teammitglieder», «Freude am Teamgeist» und «Selbstständigkeit am Arbeitsplatz». Damit sehen wir uns in unserer Führungsphilosophie bestätigt: der Befähi- gung zur individuellen Selbstständigkeit, ohne unnötige reglementarische Auflagen. Wir verstehen uns als eine Organisation, die innerhalb der gleichen Grundwerte ein gesundes Mass an Föderalismus zulässt. Vorgesetzte sollen ihre Teams authentisch und situativ richtig mit der nötigen Frontnähe führen können. So gesehen gleicht unser Spital Limmattal einer hochprofessionellen Grossfirma, die aus Matthias Gehring vielen teilautonomen Kleinfirmen besteht. «Wir verstehen uns als Das Spital Limmattal und das Pflegezentrum beschäftigten Organisation, die innerhalb der per Ende 2017 1’452 Personen. Unsere Diversität ist dabei beeindruckend und ein Erfolgsfaktor. 778 Angestellte gleichen Grundwerte ein gesundes arbeiteten im Teilzeitpensum, fast 80 davon in Kaderposi- Mass an Föderalismus zulässt.» tionen. Wir sind international. Unsere Kolleginnen und Kollegen stammen aus 48 Nationen. Rund ein Viertel von Die Gewinnung von neuen Mitarbeitenden hat sich durch uns ist jünger als 30 und ein Viertel älter als 50 Jahre. das Web sowie die sozialen Medien grundlegend und zum Vorteil des Spitals verändert. Bei einer Stellenvakanz ist Angesichts des im Gesundheitswesen intensiven Wettbe- das Online-Schalten auf unserer Website die Initialzündung, werbs um Talente messen wir der Zufriedenheit unserer die eine Kettenreaktion auslöst. Unzählige Plattformen und Angestellten einen hohen Stellenwert bei. Alle zwei Jahre Portale wie Jobsuchmaschinen übernehmen umgehend befragen wir unsere Mitarbeitenden. 2017 war es wieder die Vakanz in einer derartigen Vielfalt, dass Bewerbende so weit. Das Resultat lässt sich sehen. Der Meinung «Alles oft nicht einmal mehr wissen, wo sie die Ausschreibung in allem kann ich sagen, dies hier ist ein sehr guter Arbeits- überhaupt entdeckt haben. Erste Interessentinnen und Inte- platz» pflichteten 76% bei. Dies entspricht den Werten ressenten melden sich nicht selten bereits innert weniger aus den Jahren 2015 mit 75% und 2013 mit 76%. In einer Stunden, nachdem wir online sind. Aus HR-Sicht ist daher der veränderungsreichsten Phasen seit Anbeginn des ein attraktiver Internetauftritt – der Relaunch der neuen Spitals mit unserem Grossprojekt LimmiViva ist die hohe Spital-Website erfolgt im Frühling 2018 – ein idealer Arbeitsplatzzufriedenheit sehr erfreulich. Das kompetente Kommunikationskanal. Die meisten neuen Kolleginnen und Change Management auf allen Hierarchiestufen unter der Kollegen stossen jedoch aufgrund von guten Erfahrungen Leitung von Claudia Bossart zeigt Wirkung. aus vorherigen Anstellungen sowie auf Empfehlung von bereits bei uns angestellten Mitarbeitenden zu uns. Gerade Nicht unerwartet betrafen kritische Rückmeldungen unter im digitalen Zeitalter hat die gute altbekannte Mund-zu- anderem die gegenwärtige Arbeitsbelastung sowie die Mund-Propaganda nicht an Bedeutung verloren. Infrastruktur bei den Gebäuden und in der IT. Daraus ab- lesbar ist zum einen der beachtliche zusätzliche Effort, den Aus den operativen Bereichen 11
Leitung Dr. Philippe Widmer, Leiter Unternehmensentwicklung Unternehmensentwicklung Auf horizontaler Ebene konnten durch den Zusammen- schluss der regionalen Grundversorger in Zürich zur IG Primärspitäler.zh die Interessen der Grundversorger weiter gebündelt und im politischen Prozess verstärkt eingebracht werden. Ein bereits erzielter Teilerfolg der Zusammenarbeit ist die vor dem Bundesverwaltungsgericht erlangte auf- schiebende Wirkung bei der Umsetzung der Mindestfall- zahlen pro Operateur. «Übergreifend schaffen wir mit den Kooperationen ein umfassendes Leistungsangebot, das nicht nur den Spitalaufenthalt, sondern auch die vor- und nachgelagerten Dr. Philippe Widmer Bereiche einschliesst.» Innerbetrieblich herausfordernd waren die auf 2018 an- Der Bereich Business Relations erhielt 2017 ein erweitertes gekündigten Vorgaben der Gesundheitsdirektion Zürich, Aufgabengebiet innerhalb des Spitals. Neben den Kern- spezifische Leistungen nur noch ambulant erbringen zu aufgaben Kooperationen und Public Affairs bearbeitet der dürfen, sofern es die medizinischen Voraussetzungen er- Bereich auch innerbetriebliche Entwicklungen. Dazu wer- lauben. Für eine fristgerechte Umsetzung wurden betrieb- den auf strategischer Ebene analytische Grundlagen zur liche Abläufe neu definiert und verschlankt. Nur so kann Weiterentwicklung des Spitals erarbeitet. Auf operativer das Spital Limmattal auch in Zukunft Top-Medizin kosten- Ebene werden die bestehenden Arbeitsabläufe optimiert: effizient bereitstellen. Im Blickpunkt stehen die Digitalisierung, die Vereinfa- chung der Prozesse sowie die Weiterentwicklung des Leistungsangebots und der Partnerschaften. Im Berichtsjahr standen die horizontale und vertikale Vernetzung als strategisch relevante Themen im Fokus. Auf vertikaler Ebene wurden durch eine Stärkung der Kooperationen die Leistungsaufträge bei Leistungen mit Mindestfallzahlen verbessert und der Wissensaustausch zwischen den Ärzten und Institutionen verbessert. Über- greifend schaffen wir mit den Kooperationen ein umfassen- des Leistungsangebot, das nicht nur den Spitalaufenthalt, sondern auch die vor- und nachgelagerten Bereiche ein- schliesst. 12 Aus den operativen Bereichen
Titel 13
Leitung Prof. Dr. med. Urs Zingg, Chefarzt Chirurgische Kliniken Ärztliches Departement I Besonders erfreulich war die intensivierte wissenschaftliche Aktivität innerhalb des Departements. Dank der hervor ragenden Arbeit unserer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Patrizia Heeb starteten wir nebst mehreren retrospektiven Studien mehrere aufwendige prospektive Projekte, auch ausserhalb des operativen Departements, insbesondere in der Onkologie. Wie immer danke ich von Herzen unseren treuen Zuwei- sern und niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen. Ohne sie könnten wir nicht erfolgreich sein. Chirurgische Klinik Prof. Dr. med. Urs Zingg, Chefarzt Prof. Dr. med. Urs Zingg Die 2017er Schwerpunkte lagen auf der Überarbeitung der administrativen und medizinischen Weisungen sowie Die wichtigsten Ereignisse im Jahr 2017 im Departement der Implementierung der «enhanced recovery programs», operative Kliniken waren die personellen Änderungen spezieller Protokolle, um die Rekonvaleszenz der Patienten auf Chefarztebene sowie die Vorbereitung zur Umset zu optimieren, in der Bariatrie und kolorektalen Chirurgie. zung der neuen Auflagen der Gesundheitsdirektion des Dank dem Einsatz der Fachbereichsleiter Dr. med. Thomas Kantons Zürich. Dr. med. Thomas Michniowski nahm als Köstler und Dr. med. Alex Ochsner sind sie erfolgreich Chefarzt Orthopädie Anfang 2017 seine Tätigkeit auf, eingeführt. Die Überarbeitung der Weisungen, welche nun und PD Dr. med. Alexander Müller trat im Frühling die auf dem neuesten «evidence-based» Stand sind, wurde Nachfolge von Dr. med. Hartmut Knönagel an. Beide dank meinen Leitenden Ärzten, unseren Belegärzten und Chefärzte haben sich hervorragend im Spital Limmattal meiner Sekretärin Kristina Gyr zeitgerecht abgeschlossen. akklimatisiert und verzeichnen steigende Fallzahlen. Die Vorgaben «Ambulant statt stationär» der GD Zürich be- Personell ist das höhere Kader mit der Beförderung von schäftigten uns ebenfalls. Dr. med. Diana Mattiello zur Leitenden Ärztin nun komplett. Weiter zu erwähnen ist der Abschluss des MBA-Studiums «Wir bereiteten deshalb in einer mit Höchstnoten von Dr. med. Jörg Genstorfer. multidisziplinären Arbeitsgruppe Besonders erfreulich war der positive Zuteilungsbescheid das Spital Limmattal auf der Hochspezialisierten Medizin (HSM) im Bereich Vis die neue Herausforderung vor.» zeralchirurgie. Wir haben die Leistungsaufträge für die «komplexe Bariatrie» und «tiefe Rektumchirurgie» vorbe- Neben den genannten Themen absorbierte der Neubau haltslos erhalten. Dies erlaubt uns, das gesamte Spektrum erhebliche Ressourcen, und wir alle sehen mit Freude das der gastrointestinalen Chirurgie hier am Spital Limmattal Licht am Ende des Tunnels. Hierbei gebührt mein Dank anzubieten. Im Bereich der hepato-pankreatiko-biliären allen Mitarbeitern, die sich aktiv eingebracht haben, insbe- Chirurgie läuft die Zusammenarbeit mit dem Triemli schon sondere den Change-Verantwortlichen des Departements, seit sechs Jahren problemlos. Ich konnte mit meinem Dr. med. Franziska Grafen, Leitende Ärztin Chirurgie, und Team regelmässig unsere Patienten im Triemli erfolgreich Christina Imholz, unserer OP-Managerin. operieren. 14 Aus den operativen Bereichen
Das Jahr 2017 war wiederum sehr positiv. Wir schauen Die Fallzahlen haben sich unterschiedlich entwickelt. So mit Optimismus und Freude in die Zukunft, auch wenn das mussten wir geburtshilflich leider einen Rückgang in Kauf gesundheitspolitische Umfeld immer schwieriger wird. Wir nehmen, dies wahrscheinlich als Folge unserer Grossbau- sind dankbar für das Vertrauen unserer Zuweiser und stelle. Gynäkologisch verzeichneten wir dagegen ein leich- freuen uns auf die weitere enge Zusammenarbeit. tes Plus. Generell rechnen wir nach dem Umzug mit einem allgemeinen Turnaround. Frauenklinik Trotz der administrativen Auslagerung des Brustzentrums hat sich die Zusammensetzung und Struktur des kaderärzt- Dr. med. Renato Müller, Chefarzt lichen Teams erfreulicherweise kaum verändert. Ich hoffe, dass uns diese Tatsache 2018 – trotz des bevorstehenden 2017 war für die Frauenklinik das Jahr des sich abzeich- Umzugs – die erforderliche Kontinuität verleiht. nenden Wandels im Rahmen des ersehnten Spitalumzugs. Das hierfür ins Leben gerufene Change Management gestaltete sich auch für uns zeit- beziehungsweise perso- Brustzentrum nalintensiv. Es hat erfreulicherweise bereits jetzt erfolgrei- che Testphasen nach sich gezogen. Erste Veränderungen Dr. med. Ulrike Knödlstorfer, Leiterin Brustzentrum wurden zudem vorzeitig etabliert. Dies unter anderem mittels räumlicher und organisatorischer Anpassungen, Das Brustzentrum Zürich West am Standort Spital Limmat- welche zum Beispiel nun eine noch professionellere Ver- tal ist zusammen mit seinem Kooperationspartner, dem sorgung unserer Notfallpatientinnen erlauben. Stadtspital Triemli, erst das zweite Zentrum im Kanton Zürich, welches erfolgreich durch die Krebsliga Schweiz Highlight des Jahres für die Frauenklinik war aber die und die Gesellschaft für Senologie zertifiziert wurde. definitive Verleihung des Zertifikats als offizielles Brust zentrum der Schweizerischen Krebsliga. Wir haben damit An unserem Standort bieten wir die gesamte interdiszipli- die Voraussetzungen geschaffen, auch künftig unsere näre Expertise der Brustkrebsbekämpfung aus den Berei- krebskranken Patientinnen nach neuestem fachlichen und chen der Gynäkologie-Senologie, der plastischen Chirur- prozessorientierten Stand zu behandeln. gie inklusive komplexer Lappenplastiken, der Onkologie, der Radiologie, der genetischen Beratung und der Psycho Auf fachtechnischer Ebene bieten wir als eines der weni- onkologie. Nach dem Audit im Vorjahr erfolgte die Zerti- gen Zentren neu nun auch die minimal-invasive Entfernung fikatsübergabe an beide Standorte im Herbst 2017 in des Wächterlymphknotens (Sentinel) bei der Behandlung einem feierlichen Akt durch die Geschäftsstelle Zürich der des Gebärmutterhalskrebses an. Das bedeutet für unsere Krebsliga Schweiz. Patientinnen eine maximal schonende Operation und stärkt unsere Stellung als laparoskopische Schwerpunkt klinik auch bei onkologischen Eingriffen weiter. Aus den operativen Bereichen 15
Bereits im ersten Zertifizierungsjahr verzeichneten wir eine Die Sportorthopädie als neuer Bereich wurde etabliert, Zunahme der Patientenzahl. Der stete Ausbau unseres um dem wachsenden Patientenpool eine medizinische Angebots beinhaltet neben der neu eingeführten Nach- Behandlung mit hoher Expertise und breitem Spektrum sorgesprechstunde der Breast Care Nurse spezielle Yoga- routiniert anzubieten. In diesem Zusammenhang wurde Workshops. Diese komplementärmedizinischen Möglich- unserem Spital die Zertifizierung für die «autologe mat- keiten werden von Betroffenen und Angehörigen sehr rixinduzierte Chondrozytentransplantation» zugeteilt. Ich geschätzt. Daher planen wir eine jährliche Patienten danke allen an diesem Projekt Beteiligten. Die Leitung akademie mit verschiedenen Informationsveranstaltungen des Bereichs übernimmt Dr. med. Marcel Gloyer, der seit rund um das Thema Brustgesundheit. Auch die Neugestal- Jahren in diesem Bereich tätig ist. tung unserer Website ermöglicht uns demnächst die Ein- führung einer interaktiven Online-Beratung. Eine weitere Personalie betrifft Dr. med. Simon Pankonin, der die Leitung der Fusschirurgie antritt. Im Bereich der Weiter darf ich mit Stolz mitteilen, dass das Brustzentrum Knieprothetik wenden wir die 3D-Knieprothesen (Individual- Zürich West am Spital Limmattal seit 2017 der offizielle prothesen) mit grossem Erfolg an. Schweizweit wurden Supporter und Ansprechpartner für die Organisation «Pink die meisten Implantationen dieser modernsten Knie-Endo- Ribbon Schweiz» in fachlichen Fragen ist. In dieser Funkti- prothese am Spital Limmattal durchgeführt. on unterstützen und gestalten wir diverse Veranstaltungen im Rahmen der Brustkrebsfrüherkennung rund um den Als Kompetenzzentrum für endoprothetische Chirurgie Zürichsee erfolgreich mit. haben wir im Jahr 2017 alle notwendigen Auflagen der GD Zürich erfüllt, um weiterhin das gesamte Spektrum der Gelenksendoprothetik inklusiv der zunehmenden Revisions- Orthopädische Klinik prothetik unseren Patienten anbieten zu können. Dr. med. Thomas Michniowski Wir sprechen unseren treuen Hausärzten und Zuweisern einen grossen Dank für das Vertrauen in unsere Arbeit aus. Die Orthopädische Klinik blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. Gewichtige Schwerpunkte im Bereich der Optimierung von medizinischen Prozessen, Personalent- wicklung, Struktur der Klinik wurden nachhaltig umgesetzt. Ein Schwerpunkt war die Verbesserung und Implementie- rung von bereichsübergreifenden Behandlungsstandards (Pflege, Physiotherapie, Arzt). Diese bilden die neueste evidenzbasierte Medizin ab («enhanced rapid recovery») und garantieren unseren Patienten nachweislich mehr Si- cherheit, schnellere Mobilisation sowie weniger Schmerzen. 16 Aus den operativen Bereichen
V.l.n.r.: Dr. med. Ulrike Knödlstorfer, Dr. med. Thomas Hegi, PD Dr. med. Alexander Müller, Prof. Dr. med. Urs Zingg, Christina Imholz, Dr. med. Thomas Michniowski, Dr. med. Renato Müller Urologie Die ambulanten Konsultationen wurden auf sehr stabilem Niveau gewährleistet, wobei neben den Sprechstunden PD Dr. med. Alexander Müller, Chefarzt im Spital Limmattal auch urologische Aussensprechstunden in Affoltern am Albis und in Dietikon angeboten werden. «By changing nothing – nothing changes» Insbesondere konnte in Dietikon der wachsenden urologi- schen Patientennachfrage entsprochen werden, was für Das Jahr 2017 der Urologischen Klinik war geprägt durch steigende Patientenzahlen sorgte. den Chefarztwechsel mit Übernahme der Klinik im März 2017 durch PD Dr. med. Alexander Müller. Die Klinik für Besonders die Prostatauntersuchungen inklusive der Ab Urologie besetzte im Verlauf des Jahres unter der neuen klärungen durch Prostatabiopsien haben gesamthaft Führung eine zwölfmonatige, facharztspezifische Ausbil- zugenommen. Im Rahmen der gelebten integrativen Haus- dungsstelle mit dem Ziel FMH Urologie in Kooperation arztmedizin spricht dies für ein wachsendes Gesundheits- mit der Urologie des Universitätsspitals Zürich. Auch im bewusstsein des älter werdenden Mannes in der Region Rahmen der Erlangung des operativen Schwerpunkttitels in Bezug auf das Prostatakarzinom als häufigstes Karzinom für die Urologie bieten wir zukünftig 18 Monate Weiter- des Mannes über 60 Jahre. Dies deckt sich auch mit unse- bildung an. rem zukünftigen Engagement mit der Schaffung spezieller Sprechstunden für Männergesundheit, die sich neben Ganz erfreulich ist, dass dank der wachsenden Zahlen speziell testikulären oder prostatischen Fragen auch mit komplexer urologischer Eingriffe – insbesondere auch andrologischen Fragen wie Sexualfunktionsstörungen und der minimal-invasiven Roboterchirurgie an Prostata und Fruchtbarkeit beschäftigen. Niere – die von der Gesundheitsdirektion geforderten Fallzahlen pro Klinik und Operateur problemlos erreicht Ein zusätzlicher Fokus der Urologie richtet sich auf den wurden. Somit bleibt der vielfältige Leistungsauftrag der weiteren Ausbau der modernen Uro-Onkologischen Chi Urologie für die Zukunft am Spital Limmattal in vollem rurgie am Spital Limmattal mit Schwerpunkt der minimal- Umfang erhalten. Ebenso willkommen ist der Trend, dass invasiven Roboterchirurgie mit dem DaVinci® -System. Hier insgesamt mehr Privatpatienten stationär behandelt wur- konnte sich die Urologie des Spitals Limmattal im Kanton den. Als Ausdruck der geschätzten Professionalität am Zürich bereits unter den Top 5 platzieren. Spital Limmattal und an der Klinik für Urologie darf der weitere Zuwachs von operativ tätigen, urologischen Beleg ärzten gewertet werden, welche 2017 neu gewonnen werden konnten. Aus den operativen Bereichen 17
In der spitalweiten Mitarbeiterbefragung Ende 2017 «Great Das Gesundheitswesen in der Schweiz verändert sich place to work» haben die Mitarbeitenden der Klinik für schnell: Für Operationen, für welche der Patient bis vor Urologie die Dimensionen Glaubwürdigkeit, Respekt, Fair- Kurzem zwei oder drei Tage im Spital behandelt wurde, ness, Stolz und Teamgeist allesamt überdurchschnittlich geht er am gleichen Abend wieder nach Hause. Fortschritte bewertet. In der Urologie 2017 wurde der Aussage «Alles bei der Durchführung der Eingriffe und eine schonendere in allem kann ich sagen, dies hier ist ein sehr guter Arbeits- Anästhesie ermöglichen dies. 2017 hat sich das gesamte platz» mit 100% zugestimmt. Dies erfüllt mich als jungen Anästhesie-Team mit der Vorbereitung dieser ambulanten Chefarzt mit sehr viel Stolz, stellt aber gleichzeitig auch ei- Eingriffe befasst. Primäres Ziel waren eine hohe Behand- nen hohen Anspruch an die Zukunft, diesem Ziel weiterhin lungsqualität und die Zufriedenheit unserer Patienten. Auch als Person und als Team der Urologie gerecht zu werden. wenn 2018 die räumlichen Gegebenheiten für diese Ope- rationen ohne Übernachten im alten Spital noch nicht per- In urologischer Verbundenheit bedanke ich mich herzlich fekt sind, ermöglicht dies uns, die Behandlungen und Abläu- bei allen, die Tag und Nacht für die Klinik für Urologie und fe für das neue Spital zu üben. Das wurde schon vor Jahren für das Spital Limmattal ihren geschätzten Einsatz erbrin- vorausschauend für ambulantes Operieren konzipiert. gen und damit auch weiterhin eine hohe Zuweiser- und Patientenzufriedenheit versprechen lassen. Ein weiterer Schwerpunkt war die Einführung der opiat- freien Anästhesie, des sogenannten Narkoseverfahrens ohne morphinartige Medikamente. Mit solchen innovati- Anästhesie ven Narkoseverfahren unterstützen wir die zügige Gene- sung nach einem operativen Eingriff. Patienten, die wegen Dr. med. Thomas Hegi, Chefarzt ihres Übergewichts operiert werden, leiden häufig unter dem Schlafapnoe-Syndrom. Hier verzichten wir bewusst Es sind gut zehn Jahre her, als das Spital Limmattal den auf den Einsatz der bei einer Anästhesie üblichen Opiate, Startschuss zum Projekt «Sichere Chirurgie» gegeben hat. weil diese eine regelmässige Atmung beeinträchtigen. Da Am 1. Juli 2008 waren wir eines der ersten Spitäler der Opiate weitere unerwünschte Nebenwirkungen haben, Schweiz, welches Checklisten zur Erhöhung der Behand- wie Übelkeit und Erbrechen oder Müdigkeit, reduzieren lungssicherheit bei allen Operationen eingeführt hat. Die- wir ihren Gebrauch durch eine angepasste Narkoseform ses System von doppelten und dreifachen Sicherheitsnet- auch bei Eingriffen am Dickdarm. Hier trägt der Anästhe- zen verhindert zuverlässig, dass zum Beispiel die vor einer sist dazu bei, dass die Patienten schon am Operationstag Operation wichtige Antibiotikagabe vergessen wird. Seit in der Lage sind, zu trinken und aufzustehen. der Einführung der «Sicheren Chirurgie» operierten wir im Spital Limmattal mehr als 65’000 Patienten ohne Ver- Auf personeller Ebene wurde per Juli 2017 Herr Dr. med. wechslungen. Christoph Bstock zum Stellvertretenden Leitenden Arzt ernannt. Seine Verantwortlichkeiten liegen im Bereich Regionalanästhesie und in Aufgaben der Weiterbildung von Ärzten zu Anästhesisten. 18 Aus den operativen Bereichen
OP-Management Für das kommende Jahr werden die Schwerpunkte der Er- halt der operativen Kapazitäten sowie der reibungslose Christina Imholz, OP-Managerin Übergang ins neue Spital sein. Trotz der vielen Arbeit und der zu erwartenden Hürden freue ich mich auf diese span- 2017 stand im Zeichen der Effizienz im laufenden Betrieb nende Zeit. Ich danke meinen immer aktiven und motivierten bei gleichzeitiger Vorbereitung auf den Umzug in den Mitarbeitern für die geleistete Arbeit und die Unterstützung. Neubau. So haben wir diverse Anpassungen durchgeführt, welche sich an den Prozessen des neuen Spitals orientie- ren. Beispielsweise wurde die OP-Koordination neu gestal- Wissenschaftliches Sekretariat tet und mit weiteren Aufgaben und Kompetenzen versehen. Neue Wege und Abläufe wurden soweit möglich bereits Prof. Dr. med. Urs Zingg, Chefarzt Chirurgische Kliniken implementiert und gelebt. Ein grösseres Projekt war «Am- bulant vor stationär»; es benötigte viel Vorarbeit. Vor fast zwei Jahren implementierten wir am Spital Limmat- tal das wissenschaftliche Sekretariat. Mit Patrizia Heeb Um im Neubau eine möglichst optimale technische wie haben wir eine ausserordentlich kompetente wissenschaft- auch personelle Infrastruktur zu haben, kam den personel- liche Assistentin gefunden, welche unsere vielen retro- len Budgets besondere Aufmerksamkeit zu. Es konnten und prospektiven Studien betreut. Teilweise führen wir bereits für 2018 erforderliche Stellen geschaffen und die komplexe Projekte in Zusammenarbeit mit universitären notwendigen Fachpersonen rekrutiert werden. Durch ver- Labors durch, wobei die Führung jeweils bei uns liegt. schiedene Mitarbeiteranlässe wie Baustellenbesichtigun- Zudem sind wir an verschiedenen nationalen Projekten gen, Info-Veranstaltungen und regelmässige Vorstellungen beteiligt, wie beispielsweise bei Studien der SAKK der Neuerungen bereiten wir laufend alle Mitarbeitenden (Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für klinische Krebs- auf den Umzug in den Neubau vor. forschung). Zu den Aufgaben gehören auch das Daten management in den Bereichen hochspezialisierte Medizin, Eine durchgängige Qualitätssicherung gehörte trotz vieler Brustzentrum und Onkologie. Dabei wird Patrizia Heeb auf den Neubau ausgerichteter Aufgaben zu den wichtigs- von Franziska Friz unterstützt. ten Themen. Eine hohe Patientensicherheit wurde durch ein gelebtes Fehlermanagement und regelmässige Trainings Hauptproblematik ist die Finanzierung der Projekte. Der weiterentwickelt. Dazu gehört auch die erfolgreiche Re Nationalfonds steht nur Institutionen, welche Forschung als zertifizierung der Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung primären Zweck ausweisen, offen. Die Finanzierung basiert nach ISO 13485. Mit neuen Kooperationen schufen wir somit auf privaten Stiftungen und internen Fonds. Leider im Bereich OP-Management weitere Aus- und Weiter besteht im Vergleich zu den USA oder angelsächsischen bildungsplätze, die allesamt bis 2019 bereits ausgebucht Ländern in der Schweiz wenig Spendefreudigkeit von sind. Aus- und Weiterbildung hält uns aktiv und immer auf privaten Personen oder Institutionen für wissenschaftliche dem neuesten Stand. Davon profitieren täglich unsere Projekte. Dennoch werden wir uns weiterhin aktiv an der Mitarbeitenden, vor allem aber unsere Patienten. Forschung beteiligen und diese hier am Spital Limmattal fördern. Auf den Seiten 36 bis 37 sind die am Spital Limmattal erfolgten Publikationen und Kongressbeiträge aufgelistet. Aus den operativen Bereichen 19
Leitung Dr. med. Basil Caduff, Chefarzt Medizinische Klinik Ärztliches Departement II Die Zusammenarbeit mit den Hausärzten, Zuweisern und unseren Netzwerkkliniken war auch in diesem Berichts- jahr erfreulich, was für die Betreuungsqualität der Pati- enten sehr wichtig ist. An dieser Stelle danke ich herzlich allen Mitarbeitern des Departements, aber auch allen Zuweisern für ihren Einsatz zum Wohle unserer Patienten. Medizinische Klinik Dr. med. Basil Caduff, Chefarzt KD Dr. med. Eva Achermann, Chefarzt Stellvertreterin Für die Medizinische Klinik war 2017 von den Patienten- zahlen her ein erfolgreiches Jahr. Die Anzahl an stationären Patienten wurde trotz deutlicher Steigerung im Vorjahr Dr. med. Basil Caduff nochmals auf 3’459 (+1.7%) Patienten gesteigert, wobei die mittlere Aufenthaltsdauer mit 6.1 Tagen stabil geblieben ist. Im ambulanten Bereich kam es punktuell ebenfalls zu einer 2017 stellte für das Ärztliche Departement II in vielen Steigerung, wobei dies insbesondere die Abteilungen An- Beziehungen ein sehr anspruchsvolles, aber auch inte giologie, Neurologie, Pneumologie und Onkologie betrifft. ressantes und spannendes Jahr dar. Die medizinische Klinik sowie die verschiedenen Institute waren durch Ende September 2017 hat uns mein langjähriger Stellver- diverse Projekte und personelle Änderungen stark gefor- treter Dr. med. Branislav Risti zusammen mit dem gastro- dert. Insbesondere das Neubauprojekt LimmiViva hat enterologischen Oberarzt Dr. med. Marcos Oberacher viele Mitarbeiter zusätzlich intensiv beansprucht. Die verlassen, um in Dietikon gemeinsam eine Praxis zu eröff- ergänzenden Aufgaben konnten aber ohne weitere nen- nen. Dieser Wechsel hat für die Medizinische Klinik, aber nenswerte personelle Ressourcen bewältigt werden. Trotz- vor allem für die Gastroenterologie zu deutlichen, vor dem wurden die erbrachten Leistungen beibehalten oder allem personellen Engpässen geführt. Der Nachfolger sogar gesteigert. von Dr. med. Branislav Risti als Leiter der Abteilung für Gastroenterologie heisst Dr. med. Stefan Tschopp und hat «Das Neubauprojekt im Januar 2018 seine Tätigkeit aufgenommen. Als neue Chefarzt Stellvertreterin wurde KD Dr. med. Eva Achermann LimmiViva hat viele Mitarbeiter ernannt. intensiv beansprucht.» Daneben haben uns zwei stellvertretende Leitende Ärztin- Das zweite Grossprojekt der letzten Jahre – das neue nen verlassen. In der Onkologie Dr. med. Alix Stern und Klinische Informationssystem KIS – hat viele Ressourcen in der Endokrinologie Dr. med. Andrea Babians, welche gebunden. Es musste aber Mitte 2017 noch vor dem dies- beide neue Aufgaben in den Universitäten Basel respekti- jährigen Bezug ins neue Spital wegen des ungenügenden ve Zürich übernehmen. In der onkologischen Abteilung hat Fortschritts der Entwicklung sowie der Unmöglichkeit der als Oberärztin neu Dr. med. Louise Maute das Team Einführung sistiert werden. verstärkt. Die Nachfolge von Dr. med. Andrea Babians ist noch offen. In der Kardiologie verstärkt Dr. med. Sandro Imbach seit April 2017 das Team der Herzspezialisten. 20 Aus den operativen Bereichen
In der neurologischen Abteilung ist es ebenfalls zu einem Das Institut für Radiologie funktioniert so reibungslos, weil Personalwechsel gekommen. Durch den Weggang von jeder einzelne Mitarbeiter sich der Verantwortung bewusst Dr. med. Marcos Ortega und die Pensumreduktion von ist, die seine Position mit sich bringt. Dies ist die Basis für Dr. med. Georg Egli ist Dr. med. Jonas Teubner per die Bereitschaft, sich dieser Verantwortung zu stellen und 1. Januar 2017 zum Team der Neurologen gestossen. Die unseren Patienten den bestmöglichen Service auf hohem angiologische Abteilung wurde durch Dr. med. Bartosz medizinischen Niveau zu bieten. 2018 stellt für uns und das Pawlak verstärkt. Da hausintern kein Raum für einen Ausbau gesamte Spital eine Herausforderung dar, der wir als Team der angiologischen Sprechstunde bestand, wurde diese mit Selbstvertrauen, Spannung und Vorfreude begegnen. Sprechstunde vorübergehend in die Medvadis-Praxis nach Dietikon ausgelagert. Institut für Klinische Notfallmedizin Institut für Radiologie Dr. med. Hans Matter, Chefarzt PD Dr. med. Silke Potthast, Chefärztin Die seit 2010 gemeinsam mit den Hausärzten betriebene hausärztliche Notfallpraxis ist neu auch werktags ab 2017 konnte die sehr hohe Auslastung unseres Instituts im 8 Uhr geöffnet. Dies führte tagsüber zu einer signifikanten Vergleich zum Spitzenvorjahr in etwa konstant gehalten Entlastung der Notfallstation von Bagatellfällen. Für die werden. Seitens der Kaderärzte gab es nennenswerte Erweiterung der Öffnungszeiten haben wir eigens einen Veränderungen. Dr. med. Christian Nern wurde Anfang Kaderarzt der Notfallstation angestellt. Die Notfallpraxis Jahr zum Stellvertretenden Leitenden Arzt befördert. wird abends und am Wochenende weiterhin von den Dr. med. David Bürgler, interventioneller Radiologe, ist im Hausärzten betrieben. Januar zu unserem Team gestossen, da Dr. med. Michael Glenck uns Richtung Privatverbund in Bern Ende März Seit Herbst 2017 behandelt die Gynäkologie die gynä 2017 verlassen hat. Im Sommer ist Dr. med. Sjunne Duhn- kologischen Notfälle ebenfalls in der Notfallstation. Das sen, Doppelfacharzt für Radiologie und Nuklearmedizin, bedingte eine Prozessanpassung in der Notfallstation wie nach Wetzikon gegangen. Simon Spitzmüller hat als auch bei der Gynäkologischen Klinik. Stellvertretender Leitender Arzt die Führung des CT-Teams übernommen und sich hervorragend in seine neue Funktion Sowohl die Ausweitung der Öffnungszeiten der Notfall eingelebt und in das Team integriert. praxis wie auch die Integration des gynäkologischen Notfalls wurden bewusst vor dem Bezug des Neubaus Im Januar gelang die Umstellung des PACS-Systems auf umgesetzt. Damit gewährleisten wir im neuen Notfall ab einen neuen Anbieter im Gesamtspital problemlos. Dies Oktober 2018 einen reibungslosen Prozessablauf. Des Wei- ermöglicht jedem Nutzer, die gleichen Anwendungen zu teren erlaubte uns die Anschaffung eines neuen Ultraschall- verwenden, die bis anhin nur den Radiologen vorbehalten gerätes eine noch gezieltere und wegführendere Diagnostik, waren. Der Gerätepark ist im Vergleich zum Vorjahr in insbesondere bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Problemen. Anbetracht des nahenden Umzugs ins LimmiViva konstant geblieben. Die Abteilungsführung hat zahlreiche Stunden, Die erfolgreiche Umsetzung dieser sowie auch anderer sowohl während der Arbeits- als auch in der Freizeit, Projekte und Prozesse sowie die Bewältigung der Versor- damit zugebracht, die Radiologie im LimmiViva zu optimie- gung der nach wie vor ansteigenden Anzahl von Notfall- ren und in Sitzungen unsere Bedürfnisse gegenüber den patienten wären ohne eine geschlossene Teamleistung beiden Totalunternehmern zu veranschaulichen. Wir sind nicht möglich gewesen. Ich bedanke mich sehr herzlich sehr zuversichtlich, dass wir eine gut strukturierte und beim gesamten Team des Instituts für Klinische Notfall funktionierende neue Abteilung beziehen werden. medizin für die hervorragende Arbeit im vergangenen Jahr. Aus den operativen Bereichen 21
V. l. n. r.: Mirjam Bacher-Hollenwäger, PD Dr. med. Silke Potthast, Marion Matousek, Dr. med. Basil Caduff, KD Dr. med. Eva Achermann, Barbara Grossrieder, Dr. med. Hans Matter Institut für Labordiagnostik Institut für Spitalpharmazie Barbara Grossrieder, Leiterin Labor Marion Matousek und Mirjam Bacher-Hollenwäger, Co-Leiterinnen Apotheke Der Neubau und die Änderungen, die er mit sich bringt, waren 2017 auch im Labor zentrale Themen. Neben den Im Jahr 2017 hat die Apotheke des Spitals Limmattal die Raumstudien ist die Planung der Beschaffung von neuen Erlaubnis erhalten, die Weiterbildung FPH in Spitalphar- Laborgeräten der langwierigste Prozess. Trotz eines klei- mazie für Apotheker anzubieten. Eine erste Kandidatin nen Budgets wurden insbesondere für die Klinische Che- nahm die Weiterbildung bereits berufsbegleitend in mie und Immunologie modernere und auf die Bedürfnisse Angriff. Die Akkreditierung von Marion Matousek und eines mittelgrossen Labors abgestimmte Analyzer ange- Mirjam Bacher-Hollenwäger als Weiterbildnerinnen so- schafft. wie insbesondere der Apotheke des Spitals Limmattal als Weiterbildungsstätte ist noch ausstehend. Die Jahresstatistik zeigt – verglichen zum Vorjahr – fast gleichbleibende Auftragszahlen von rund 95’200 Analy- Weiter war das Jahr geprägt von der Detailplanung für sen. Erstmals seit mehreren Jahren gibt es einen leichten den Neubau. Dies betrifft neben den eigentlichen Räum- Rückgang bei den Analysenzahlen (–5%), jedoch eine lichkeiten der Apotheke inklusive der hochkomplexen Zunahme bei den Taxpunkten um 8.1%. Dies ist das Resul- Sterilräume für die Herstellung von Zytostatika auch alle tat aus der Zunahme von Analysen im Bereich PCR (zum anderen Bereiche des Spitals, in welchen Medikamente Beispiel Chlamydien oder Influenza) sowie in der Mikro- gelagert werden. biologie, unter anderem von Blutkulturen, weil diese einen höheren Taxpunktwert aufweisen. Erste Umstellungen von Logistikprozessen im Hinblick auf den Neubau wurden in Angriff genommen. Insbesondere die zentrale Warenannahme in Zusammenarbeit mit dem Zentrallager steht kurz vor der Umsetzung. 22 Aus den operativen Bereichen
Leitung Susanne Vanini, Pflegedirektorin Departement III Pflege Diverse Pilotprojekte wurden durchgeführt. Auf den Betten- stationen wurde die Funktion der Stationsassistenz auf Organisatorische Weichenstellung für den Neubau zwei Abteilungen geprüft. Diese Funktion nimmt wochen- Im Zuge der grösseren Bettenstationen im Neubau erfolg- tags koordinative und organisatorische Aufgaben rund ten weitere Anpassungen in der Führungsstruktur auf um den Patienten – und Stationsprozess – wahr und wird Ebene Stationsleitungen. Die Mitarbeitenden des Etagen aufgrund der positiven Evaluation vor Bezug Neubau auf service wurden im April neu dem Departement IV unter- allen Stationen eingeführt. stellt. Da im Neubau auf den Einbau von fixen Patiententermi- nals verzichtet wird, wurde auf einer medizinischen Betten- «Die neu definierten Funktionen station das interprofessionelle Projekt «Bring your own der stellvertretenden Stationsleitungen device» erprobt. Aufgrund von gesellschaftlichen Verände- mit vermehrter Verantwortung rungen ist davon auszugehen, dass zukünftig Patientinnen konnten im Hinblick auf den Neubau und Patienten ihre eigenen Tablets und Mobiltelefone während einer Hospitalisation verwenden. Für Patienten- mit internen Mitarbeiterinnen gruppen, die nicht mit dieser Hardware ins Spital eintreten, besetzt werden.» werden Geräte zur Verfügung gestellt. Erfahrungen aus diesem Pilotprojekt fliessen in die konkrete Umsetzung ein. Aufgrund von personellen Wechseln in den Operativen Kliniken erfolgten Veränderungen bereits im Altbau. Aufgrund von grösseren räumlichen Veränderungen im Alexandra Meier führt seit 1. Februar 2018 zwei Betten- Neubau befasste sich die Notfallpflege mit Anpassungen stationen. Sie ist als Stationsleiterin im 8. und 9. Stock im im Bereich der Notfalltriage. Einsatz. In der Frauenklinik wurde der Führungsbereich Gesamtleitung Frauenklinik aufgehoben. Ramona Marty Die Funktionen der Schichtleitung und der Triage (Priorisie- ist seit 1. August 2017 als Leiterin Geburtenabteilung/ rung der medizinischen Hilfeleistung) wurden im Früh- und Hebammenexpertin eingesetzt. Die neu definierten Funk- Spätdienst während zwei Monaten getrennt ausgeführt. tionen der stellvertretenden Stationsleitungen mit vermehr- Die Erfahrungen aus dem Pilot werden mit Bezug Neubau ter Verantwortung konnten im Hinblick auf den Neubau umgesetzt. mit internen Mitarbeiterinnen besetzt werden. Ebenfalls wurden die Wünsche der Mitarbeitenden der Betten Die Notfallpraxis verfügt im Neubau über separate Räum- stationen betreffend dem künftigen Arbeitsplatz im Neu- lichkeiten. Die steigende Nachfrage erforderte bereits im bau erhoben und die Zuteilung kommuniziert. heutigen Spitalbau eine Erweiterung der Öffnungszeiten. Diese wurden wochentags morgens um drei Stunden Ausblick auf den Neubau verlängert (neu: 8–23 Uhr). Die Führungsstruktur in der Alle Führungspersonen im Departement III waren laufend Notfallpflege wurde mit der neu geschaffenen Funktion in das Bauprojekt sowie in Prozessanpassungen hinsicht- «Leiterin MPA Notfallpraxis» ergänzt und Andrea Schneiter lich des Neubaus involviert. An zwei Kadertagen wurden zur Leiterin MPA Notfallpraxis befördert. für den Neubau relevante strukturelle Anpassungen mit dem Pflegekader definiert. Aus den operativen Bereichen 23
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