Von der Fallanalyse zur Behandlungskompetenz - aus eigenen Fällen lernen Kongressband - WissHom
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WissHom-Kongress ICE 14 Wissenschaftliche Gesellschaft für Homöopathie Scientific Society for Homeopathy 14. Internationaler Coethener Erfahrungsaustausch (ICE 14) 20.–22. November 2014 in Köthen (Anhalt) Von der Fallanalyse zur Behandlungskompetenz – aus eigenen Fällen lernen Kongressband Angelika Gutge-Wickert und Ulrike Kessler (Hrsg.) Schriftenreihe der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Homöopathie (WissHom) Köthen (Anhalt) 2015
Impressum Schriftenreihe der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Homöopathie (WissHom) Wissenschaftliche Gesellschaft für Homöopathie e. V. (WissHom) Wallstraße 48 06366 Köthen (Anhalt) Deutschland www.wisshom.de Redaktion und Satz: Mag. phil. Christine Doppler (Berlin) lektorat@wisshom.de www.christine-doppler.net Die Personenbezeichnungen in den Beiträgen beziehen sich in der Regel gleichermaßen auf Frauen und Männer. Umschlag-Gestaltung: setz it. Richert GmbH (Sankt Augustin) www.setzit.de Druck: Repro Central – Martin & Richter GbR (Berlin) www.repro-central.de © WissHom. Köthen (Anhalt): 2015 Ausnahmen im Copyright sind jeweils angegeben.
Editorial Mit dem 14. Internationalen Coethener Erfahrungsaustausch (ICE 14) vom 20. bis 22. November 2014 in Köthen (Anhalt) hat die Wissen- schaftliche Gesellschaft für Homöopathie (WissHom) die im Jahre 2001 begründete Tradition fortgesetzt, jedes Jahr im Herbst zu einem wissenschaftlichen Gesprächsforum rund um Forschung, Praxis und Lehre in der Homöopathie einzuladen. Das Thema „Von der Fallanalyse zur Behandlungskompetenz – aus eigenen Fällen lernen“ wurde aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet: Wie können wir Praxiserfahrungen nutzen, um unser homöopathisches Wissen individuell und kollektiv zu vertiefen? Von der Sammlung von Kasuistiken zu festständigen Krankheiten bis zur Umsetzung der Informationen aus wissenschaftlichen Studien werden beim ICE 14 die Möglichkeiten aufgezeigt, die unsere Behandlungskompetenz stärken. Das wird ergänzt mit Fragestellungen: Wie bereichert uns fachärztliches Wissen in der Beurteilung eines Heilverlaufs? Welche didaktischen Erfahrungen können wir aus den Reformbestrebungen im Medizinstudium übernehmen? Wie sehen die aktuellen Erklärungsmodelle zur Wirksamkeit hochpotenzierter Substanzen aus? Die im vorliegenden Kongressband versammelten Beiträge mögen Ihnen eine interessante und bereichernde Lektüre sein. Angelika Gutge-Wickert (Berlin) Apothekerin und Ärztin – Homöopathie 2. Vorsitzende WissHom Ulrike Kessler, MSc (Basel) Educational Director Swiss International Law School (SiLS) Köthen (Anhalt), im November 2015
Inhalt 2 Impressum Vorwort 3 Angelika Gutge-Wickert / Ulrike Kessler Editorial 5 Inhaltsverzeichnis Bericht ICE 14 7 Gerhard Bleul Bericht über den ICE 14 Vorträge 9 Frederik Schroyens How to add clinical experience to the Repertory? 12 Gerhard Bleul Mononukleose – Aufarbeitung der klinischen Erfahrungen mit Homöopathie 19 Christian Lucae Behandlung der Streptokokken-Angina 20 Peter Dieter Die Ärztliche Approbationsordnung und Reformen des Medizinstudiums 24 Ulrich Koch Zur Notwendigkeit eines ganzheitlichen Behandlungsansatzes in der Therapie psychischer Störungen 27 Ulf Riker Von der Fallanalyse zur Behandlungskompetenz – aus eigenen Fehlern lernen 32 K. Rüdiger Wiebelitz / André-Michael Beer Vom Manuskript zur Publikation: Erfahrungen auf dem Weg zur Veröffentlichung eines RCTs mit einem Komplexhomöopathikum 40 Micha Bitschnau Rezidivierende vulvovaginale Infekte in der homöopathischen Praxis 42 Doris Diekhans Die Relevanz der PSA-Erhöhung in der homöopathischen Therapie der Prostatahyperplasie 44 Stephan Baumgartner Wassercluster, Nanopartikel, Nanoblasen, Lebenskräftestrukturen oder nicht-lokale Verschränkungen? Homöopathische Erklärungsmodelle unter der Lupe 45 Stefan Wildfang Egal ob Lupus oder Sjögren – Hauptsache Homöopathie Seminare 53 Klaus von Ammon Wie bewerte ich eine Studie? 54 Christa Raak / Peter Dieter Problem based learning: Fallbeispiel aus Sicht der Biochemie und der Homöopathie 58 Rainer Schäferkordt Empirische Homöopathie durch Falldokumentation: das WissHom- Forschungsprojekt „Empirium“ 60 Heiner Frei Dozentenseminar: Bönninghausen-Methode und Polariätsanalyse
7 Gerhard Bleul (Hünstetten, D) Bericht über den ICE 14: Von der Fallanalyse zur Behandlungskompetenz – aus eigenen Fällen lernen* Frederik Schroyens (B): Wie kommen klinische Praktisch werden auch die pathognomonischen Erfahrungen ins Repertorium? Geistes- und Gemütssymptome zur Mittelfindung Schon in den ersten Repertorien wurden auch klini- verwendet (z. B. der Inhalt der Wahnvorstellungen). sche Erfahrungen aufgenommen. Meist waren die Beispiel 1: Kasuistik einer 45-jährigen Frau mit Kriterien für die Aufnahme unklar. Sie werden aktuell schwerer Depression, mit Aurum met. behandelt. neu diskutiert und sollen Transparenz gewährleisten. Positive Zeichen im Verlauf sind: 1. Initiale Verbesserung von Energie, psychischer Gerhard Bleul (D): Mononukleose – Aufarbeitung Verfassung, Wohlbefinden, Schlaf und Menses der klinischen Erfahrung mit Homöopathie 2. Erstreaktion, auch Erstverschlimmerung (selten!) „Festständige Krankheiten“ sind nach Hahnemann 3. Ausscheidungsreaktionen spezifische Krankheitsentitäten, die in der Regel durch 4. Frühzeichen nach Zafiriou: Müdigkeit und einen definierten Krankheitserreger hervorgerufen Schläfrigkeit, vermehrter Appetit, reduziertes werden und für die es eine eingeschränkte Auswahl Sexualverlangen, verminderte Mensesblutung passender homöopathischer Arzneimittel gibt, einen 5. Sekunden- und Kurzzeitphänomene Mittelpool. 28 Fälle von Mononukleose in der eigenen 6. Entwicklung nach der Heringschen Regel, Praxis wurden retrospektiv ausgewertet. Die Effekti- besonders Auftreten der Symptome in der vität bestimmter Arzneimittel konnte belegt werden. umgekehrten Reihenfolge des Auftretens Für einige Mittel, die in Repertoriumsrubriken für die 7. Zeitlicher Verlauf der Symptomatik und Zunahme Mononukleose gelistet sind, gibt es keine ausreichen- der Dauer der Arzneiwirkung den Belege. 8. Verbesserung von Befunden Im Anschluss an den Vortrag entstand der Vorschlag, 9. Beginn eines Entwicklungsprozesses eine neue WissHom-Arbeitsgruppe zu gründen, die Beispiel 2: Kasuistik einer 46-jährigen Patientin mit sich mit der Frage der spezifischen Infektions- depressiven Phasen, 3-4 Mal pro Jahr, Behandlung mit krankheiten und ihrer spezifischen Mittel weiter Carc. und Sepia. Deutliche Zeichen der Besserung, befasst. aber unverändert depressive Phasen, daher zusätzlich Antidepressiva, darunter anhaltend beschwerdefrei. Christian Lucae (D): Behandlung der Strepto- Fazit: Psychische Störungen lassen sich gut homöo- kokken-Angina pathisch behandeln. Eine solitär homöopathische Die Eltern der erkrankten Kinder stellen nicht selten Behandlung ist nicht immer ausreichend und wird oft besorgte Fragen: „Gehen da nicht die Nieren kaputt? mit anderen nichtmedikamentösen Maßnahmen oder Im Internet steht, da wird das Herz krank.“ In der mit Psychopharmaka kombiniert, dabei können Dosis Cochrane-Analyse konnte allerdings kein Nutzen der und Nebenwirkungen reduziert werden. Schulmedizin Antibiotika-Therapie bzgl. Verhinderung von kann also, wie historisch gewachsen, das komple- Glomerulonephritis und Rheumatischem Fieber mentäre Verfahren zur Homöopathie sein. nachgewiesen werden. Die Tonsillo-Pharyngitis wird häufig auch von Viren ausgelöst, daher soll nicht sofort Ulf Riker (D): Aus Fehlern lernen – ein "Borreliose- ein Antibiotikum gegeben werden. Homöopathische Fall" entpuppt sich als Psychosomatose Mittel werden klassisch nach subjektiven und Fallbericht: 42-jährige Patientin, vor 5 Jahren Diagnose objektiven Symptomen gewählt, die Kenntnis des einer Borreliose, damals wandernde Erregers ist zweitrangig. Gelenkschmerzen, Borrelien-Antikörper erhöht, Doxycyclin 200 täglich für 24 Tage, darunter wässrige Peter Dieter (D): Die ärztliche Approbations- Durchfälle, keine Besserung, keine Änderung der ordnung und Reformen des Medizinstudiums Serologie. Der Rheumatologe fand weiter nichts, der In Deutschland gibt es zurzeit 37 medizinische von ihm empfohlene Hautarzt sagte, es gäbe auch eine Fakultäten, von denen 8 einen Modellstudiengang Psoriasis-Arthritis sine Psoriasis. Ein Heilpraktiker anbieten. Der Unterricht soll fachübergreifend und macht Störfeldsuche, unterspritzt Narben. Ein Zahnarzt problemorientiert sein. Die Politik sollte sich nicht in die findet keine Herde. Reformprozesse einmischen. Dann ging sie zu einem „Borreliose-Spezialisten“, bekam ein Cephalosporin über 17 Wochen, danach sei Ulrich Koch (D): Zur Notwendigkeit eines ganzheit- der Leukozyten-Transformationstest negativ gewesen, lichen Behandlungsansatzes in der Therapie damit die „Borreliose geheilt“, die Beschwerden und die psychischer Störungen übliche Borreliose-Serologie waren allerdings Hahnemanns Behandlungskonzept unterscheidet unverändert. Geistes- und Gemütskrankheiten, die aus körperlichen Sehr viele Symptome, erste Verordnung: Calc-p. – Krankheiten entstanden sind (Therapie: antipsorisch, einiges wurde besser, Gelenksymptomatik unverän- Diätetik und Lebensordnung) und solche, die im Gemüt dert. Zweites Mittel: Silicea. Der Nacken fühlt sich freier entstanden sind (psychische Heilmittel). an, die Gelenksymptomatik ist eher noch schlechter. _____________________ * Der Beitrag ist in einer gekürzten Fassung erschienen in: ZKH 2015; 59 (1): 54–55. Gerhard Bleul. Bericht über den ICE 14. ICE 14. Köthen (Anhalt) 2014. www.wisshom.de. 2015.
8 Dritte Überlegung: Colchicum. Gegenprobe mit der Fall einer ca. 45-jährigen Frau mit Sjögren-Syndrom: Methode Bönninghausen bestätigt es. C200: 1 Woche keine Besserung nach Silicea, sehr gute Besserung schlimmer, dann 1 Woche beschwerdefrei, dann auf Nat-c. Analyse der Symptomauswahl: die wieder Schmerzen, nach 2 Wochen Colch. C1000, körperlichen, besonders die pathognomonischen welches noch einige Male wiederholt wurde. Darunter Symptome gaben den Ausschlag, die Überbetonung Abklingen der Beschwerden. der Geistessymptome führten anfangs zum falschen Mittel. K. Rüdiger Wiebelitz (D): Vom Manuskript zur Fall einer Frau mit rezidivierenden Zystitiden: Sehr gute Publikation – Erfahrungen auf dem Weg zur Reaktion auf Agaricus. Nach einem akuten Schreck Veröffentlichung eines RCT mit einem Komplex- zunächst Aconitum (erfolglos), dann Agaricus homöopathikum wiederholt (gut). Längerfristige Weiterbehandlung mit Eine Arbeit, die über die klinische Prüfung eines Sepia. Komplexmittels mit 11 Bestandteilen berichtete, wurde bei mehreren Zeitschriften eingereicht. Immer wieder Seminare unterschiedliche Gründe, die gegen eine (sofortige) Zusätzlich zu den Vorträgen wurden im Rahmen des Publikation sprachen, wurden angeführt: zu viele Drop- Kongresses drei Seminare parallel angeboten: Klaus outs, zu viel Multimorbidität, schlechtes Englisch, von Ammon (Wie bewerte ich eine Studie?), Rainer unvollständige Literaturrecherche, zusätzlich Schäferkordt (Empirische Homöopathie durch gewünschte Grafiken usw. Planungsbeginn war Mai Falldokumentation) und Peter Dieter / Christa Raak 2003, Studienbeginn 12/2003, erste Einreichung bei (Problem based learning: Fallbeispiel aus Sicht der Zeitschrift 7/2009, dritte Einreichung bei der 3. Biochemie und der Homöopathie). Darüber hinaus gab Zeitschrift 2/2012, Publikation akzeptiert 5/2012. es ein Dozentenseminar mit Heiner Frei (Anwendung Fazit: Wenn das Ergebnis negativ gewesen wäre, wäre der Bönninghausen-Methode und der Polaritäts- die Arbeit sicher sofort akzeptiert worden. analyse). Micha Bitschnau (A): Rezidivierende vulvovaginale Abschlussdiskussion Infekte Die Abschlussdiskussion unter der Moderation von Da konventionelle Therapien bei Rezidiven rasch an Klaus von Ammon befasste sich im Wesentlichen mit Wirksamkeit verlieren, ist die Homöopathie, unterstützt folgenden Fragen: von Phytotherapie, die Methode der Wahl. 1. Welches Thema im Bereich der Homöopathie interessiert die Teilnehmenden am meisten? Doris Diekhans (D): Die Relevanz der PSA- Erhöhung in der homöopathischen Therapie der 2. Welches Thema bringt die Homöopathie voran? Prostatahyperplasie 3. Welche Themen eignen sich dafür, die Akzeptanz An drei Fallbeispielen wird der Verlauf des PSA-Wertes der Homöopathie in der Öffentlichkeit zu erhöhen? unter rein homöopathischer Behandlung gezeigt und die medizinische und rechtliche Problematik diskutiert. Stephan Baumgartner (D / CH): Erklärungsmodelle _____________________________ für die Wirkung homöopathischer Potenzen Zur Person An einem Diagramm zeigt der Referent sehr anschau- Vgl. Seite 18. lich, wo die verschiedenen Erklärungsmodelle für die Homöopathie angesiedelt sind. Links steht die „Geist- artigkeit“, d. h. die nicht-materielle Wirkung homöo- pathischer Mittel, rechts stehen materielle Nachweis- versuche. Oben steht die Kausalität, deterministische Effekte, unten die Akausalität. Die meisten zeit- genössischen Erklärungsmodelle sind materiell (physi- kalisch). Die „geistartigen“ Hypothesen sind häufig akausal (Walach: Nicht-Lokalität, Jung: Synchronizität, Atmanspacher et al.: Schwache Quantentheorie). Beispiele für nicht-materielle Kräfte neben der homöo- pathischen Arzneikraft sind die Gravitation und der Magnetismus. Die klassische Physik kennt Materie (mit den Sinnen wahrnehmbar) und Kräfte (nicht mit den Sinnen wahrnehmbar). Wenn Materielles auf Materielles über eine Entfernung wirkt, wird auf die Existenz einer Kraft logisch geschlossen, somit ist sie immateriell und geistartig, aber auch kausal (deterministisch), d. h. eine Fernwirkung ist möglich. Stefan Wildfang (D): Egal ob Lupus oder Sjögren – Hauptsache Homöopathie Bedeutung der Symptome für die Mittelwahl (§ 6: Veränderungen des jetzt Kranken vom ehemaligen gesunden Zustand, § 211: Gemütszustand gibt oft am meisten den Ausschlag). Gerhard Bleul. Bericht über den ICE 14. ICE 14. Köthen (Anhalt) 2014. www.wisshom.de. 2015.
9 Frederik Schroyens (Gent, B) How to add clinical experience to the Repertory? Abstract Now and in the future, clinical information can also be added with transparency. The different ways to do Clinical experience has been added to the Repertory so were explained. Once homeopaths are applying since the first repertories. In the past, such additions this, we can reflect on using this information with were most often made without transparency and different perspectives. without perspective, other than to have the addition in the repertory. These perspectives were reviewed. They define the way that clinical information should be entered in the The criteria to include clinical additions following repertory, which brings us back to the initial point. several authors were reviewed. As a conclusion, an The following pictures are selected from the Power- easy and logical proposal to do so was discussed. point presentation. © Frederik Schroyens. Frederik Schroyens. How to add clinical experience to the Repertory? ICE 14. Köthen (Anhalt) 2014. www.wisshom.de. 2015.
10 Frederik Schroyens. How to add clinical experience to the Repertory? ICE 14. Köthen (Anhalt) 2014. www.wisshom.de. 2015.
11 The Author Dr Frederik Schroyens, MD In 1987 he was appointed as the main link between George Vithoulkas and the programming team of the F. Schroyens is a 1977 medical University of Namur (Belgium) during the develop- graduate of the State University ment of the Vithoulkas Expert System. He has been of Gent (Belgium) and a 1978 accompanying George Vithoulkas on his seminars graduate of the one-year from 1988 to 1995 as well as assisting him during Homeopathic Training Course most of his consultations during that time. at the Faculty for Homeopathy in London (FFHom). Frederik Schroyens published an introduction to homeopathy in 1984 in Dutch, which has been He is practicing homeopathy translated into French and Portuguese. In 1993 he since 1978. edited a printed version of "Synthesis", the expanded Repertory linked to the Radar project. A computer In 1981 Dr Schroyens has been the constitutive version of Synthesis exists in ten languages. This President of VSU, the first Flemish homeopathic Repertory has also been printed one to ten times in school in Belgium. VSU has given a one-year Dutch, English, French, German, Italian and introductory training on homeopathy to more than Spanish. Translations into various other languages 1.250 students and fully trained over 200 are ongoing. homeopaths. The homeopathic education is build up over a five-year program. He has also founded the From 1995 onwards several books based on Masi-workshops in Belgium and Holland. Synthesis have been published in several languages, such as "1001 Small Remedies" and "Arzneimittel- Frederik Schroyens was one of the first Radar-users bilder von Gemüt und Traume". Since 1994, Dr in 1986 and became so enthusiastic about the Schroyens is a member of the Provings Subcommi- increasing possibilities Computer Science is offering ttee of the European Committee for Homeopathy. to Homeopathy, that, because of his dedication to the program, he has become the Scientific Co- Dr Schroyens has been lecturing on homeopathy ordinator of the Radar related project soon and on his team's work in most European countries afterwards. as well as in South Africa, Asia, North and South America. Contact E-Mail: FSchroyens@archibel.com Frederik Schroyens. How to add clinical experience to the Repertory? ICE 14. Köthen (Anhalt) 2014. www.wisshom.de. 2015.
12 Gerhard Bleul (Hünstetten, D) Mononukleose – Aufarbeitung der klinischen Erfahrung mit Homöopathie „Klinische“ Rubriken in den Repertorien, d. h. Rubriken mit Krankheitsnamen, sind zahlreich, aber oft nicht von guter Qualität. Sie sind nicht immer gut definiert, sie enthalten einerseits ungesicherte Einträge und andererseits sind viele Mittel, die sich bei mehreren Autoren nachweislich bewährt haben, nicht aufgeführt. Es stellt sich die Frage, wie klinische Erfahrungen auf zuverlässige Weise in die Repertorien aufgenommen werden können. In diesem Beitrag beschränke ich mich dabei auf das Beispiel der Mononukleose. Zunächst sind die Begriffe „klinische Erfahrung“ und „festständige Krankheiten“ zu klären. 1. Zusammenfassung In meiner Praxis habe ich retrospektiv 28 Fälle von Sie wurden und werden vielfach veröffentlicht, oft als Mononukleose ausgewertet und dabei einige kurze Hinweise in Zeitschriften (in der ZKH gab es über Arzneimittel gefunden, die sich oft bewährt haben, viele Jahre eine Serie: z. B. Bd. 40(4); 1996:164–165, sowie weitere Arzneien, die in Einzelfällen erfolgreich die Zeitschrift „Homöopathie konkret“ führt seit Jahren waren. Zu fast allen Arzneimitteln konnte ich eine Rubrik „Praxissplitter“, begründet von Heli Bestätigungen bei anderen Autoren finden. Auch Mittel, Retzek). Hering hat sie in seinen Guiding Symptoms die bei Mononukleose wiederholt nicht halfen, also mit vertikalen Strichen markiert. Es ist vielfach gesagt offensichtlich nicht zum entsprechenden Mittelpool worden – fast könnte es als Konsens bezeichnet gehören, konnten identifiziert werden. werden –, dass erst die therapeutische Verifikation ein Prüfsymptom bestätigt und es bis dahin als unsicher zu Die klinischen Rubriken der gängigen Repertorien, die gelten hat. sich auf die Mononukleose beziehen, werden benannt, verglichen und auf ihren Gehalt überprüft. Dabei zeigt Therapeutische Erfahrungen, die in Prüfungen sich eine unvollständige und teilweise schlecht belegte nicht gefunden werden können, sind z. B. die Auswahl. Erfahrungen in bestimmten Lebensabschnitten wie Säuglingszeit, Pubertät, Schwangerschaft, Menopause Zur Etablierung, Ergänzung und Korrektur klinischer oder Alter. Sie können aus Prüfungssymptomen nicht Rubriken wird vorgeschlagen, die Rubriktitel eindeutig hergeleitet werden; sie sind aber wertvolle Hinweise zu definieren und die Mittelzuordnung über ein Peer und entscheiden oft die Mittelwahl. Review bzw. eine Redaktion oder eine vergleichbare Qualitätssicherung zu überprüfen. Die Zuverlässigkeit Auch die sogenannten bewährten Indikationen der Angaben und das Vertrauen der Nutzer könnte entstehen aus therapeutischen Erfahrungen. Schon damit entscheidend gestärkt werden. Hahnemann hat für bestimmte Krankheiten solche Hinweise gegeben. So hat er für Pseudokrupp auf die Unsere Forschungsaufgaben bei spezifischen 3 wichtigsten Mittel Aconitum, Spongia und Hepar Krankheiten sind ihre Identifikation, die Sammlung und sulfuris verwiesen. [RAL I, Acon., S. 436 f., RAL VI, Bewertung der therapeutischen Erfahrungen auch im Spong.,S. 195 ff.] Peer Review und die Begründung spezifischer Mittelpools. RAL VI, Spong., S. 195 ff.: „Die merkwürdigste Heil- Anwendung des Röst-Schwammes hat die Homöo- pathie gegen die fürchterliche akute Krankheit, häutige 2. Was ist klinische Erfahrung? Bräune genannt, gefunden, theils in andern Symp- tomen dieser Arznei theils und vorzüglich in dem In der therapeutischen Anwendung kann die – positive Symptome (145), doch so dass die Lokal-Entzündung oder negative – Wirkung eines homöopathischen zuvörderst durch eine möglichst kleine Gabe innerlich Arzneimittels beobachtet und erlebt werden gegebnen Akonits gemindert oder getilgt worden sey. • in Bezug auf ein Prüfungssymptom (Verifikation), Den Neben-Gebrauch einer kleinen Gabe kalkerdiger Schwefel-Leber wird man selten dabei nöthig finden.“ • in Bezug auf ein Symptom, das aus Arzneimittelprüfungen nicht bekannt ist [laut Sy. 145: „Schweres Athemholen, als ob ein Stöpsel in Hahnemann, Org. § 142, ein „Gegenstand höherer der Kehle steckte und der Athem durch die Beurtheilungskunst und bloß Meistern in der Verengerung des Kehlkopfs nicht hindurch könnte (n. Beobachtung überlassen.“], ½ St.) (Lehmann, a.a.O.).“ • in Bezug auf einen Umstand, der in Prüfungen Und er hat für die Behandlung der Sykose nur zwei nicht eruiert werden kann: Wirkung in einem Mittel (Thuja und Nitricum acidum, CK Bd. 1, S. 105– besonderen Lebensabschnitt, ein bestimmtes 106), für die Behandlung der Syphilis nur ein Mittel Syndrom (Symptomkombination), eine bestimmte (Mercurius) und dessen Salze benannt (CK Bd. 1, S. Krankheit (z. B. eine „festständige Krankheit“). 111–112). Verifikationen eines Prüfungssymptoms sind Für das Sydenham’sche Scharlachfieber hat er nur Erfahrungen, die durch erfolgreiche Arbeit mit solchen Aconitum als spezifisches Heilmittel erwähnt (Organon Symptomen in der Therapie gemacht werden. 6, § 73, Anm. 2): Gerhard Bleul. Mononukleose – Aufarbeitung der klinischen Erfahrung mit Homöopathie. ICE 14. Köthen (Anhalt) 2014. www.wisshom.de. 2015.
13 „Nach dem Jahre 1801 ward ein aus Westen Aechtheit eines wohlthätigen instinktartigen Prinzci- gekommenes Purpur-Friesel (Roodvonk), mit dem piums in uns] aufzusetzen, vermag ich nicht, so Scharlachfieber von den Aerzten verwechselt, festständig es auch in sich selbst seyn mag.“ ungeachtet jenes ganz andere Zeichen als dieses hatte (Diätisches Gespräch, vorzüglich über den Magen- und jenes an Belladonna, dieses an Aconit sein instinkt; Freund der Gesundheit, 1792. In: Gesammelte Schutz- und Heilmittel fand, letztere auch meist nur kleine Schriften von Hahnemann, hrsg. von Schmidt sporadisch, ersteres stets nur epidemisch erschien. In JM. Stuttgart: Haug Verlag in MVS; S. 138). den letzten Jahren scheinen sich hie und da beide zu einem Ausschlagsfieber von eigner Art verbunden zu haben, gegen welches das eine wie das andere dieser 4. Was sind festständige Krankheiten? beiden Heilmittel, einzeln nicht mehr genau Eine immer gleichartig auftretende Krankheit nennt homöopathisch passend gefunden wird.“ Hahnemann „fest bestimmte, sich gleich bleibende Die Repertoriumsrubriken, die klinische Krankheit“ (RAL, Bd. 2, Beleuchtung der Quellen, S. Erfahrungen betreffen, sind schon im Original Kent XLI ff.) (6. Auflage 1916) vielfältig. Beispiele besonders im Im Organon (§ 50) werden im Zusammenhang mit Kapitel Fieber: cerebro-spinal fever, exanthematic „homöopathischen Natur-Heilungen“ … „die wenigen fever (measles), gastric fever, puerpural fever, septic miasmatischen, festständigen Krankheiten …, die fever etc., im Kapitel Haut: chicken-pox, psoriasis, Krätze, die Masern und die Menschenpocken“ zoster (zona), im Kapitel Husten: whooping. benannt. „Miasmatisch“ heißt hier noch eindeutig durch Auch bei Oscar Boericke (9. Auflage 1927, teilweise einen bestimmten Erreger hervorgerufen. original, teilweise in Anlehnung an das Kent’sche Repertorium) finden sich viele solcher Rubriken: In der zweiten Anmerkung zu § 81 nennt Hahnemann syphilitische Demenz, Puerperalmanie, verzögerter festständige Krankheiten „gleichartig wiederkehrend“ Verschluss der Fontanellen, Glaukom, Heuschnupfen und unterscheidet sie von den „unzähligen u. v. a. Krankheitsformen“ der Psora sowie von den epidemischen Krankheiten, welche sich „jedes Mal als Erfahrungen mit bestimmten, genauer definierten eine andere, neue, nie ganz so dagewesene Krankheit Krankheitszuständen (z. B. Nervenverletzungen, Peri- auszeichnet“. analthrombose, Erwartungsangst, Unfallschock, verspätete Menarche u. v. a.) haben schon früh zu klassischen Empfehlungen, den „bewährten Eine festständige Krankheit ist also eine näher Indikationen“ geführt. Aus der Wiener Schule von bestimmte Krankheitsentität, die in sehr ähnlicher Mathias Dorcsi sind Autoren wie Willibald Gawlik, Weise bei allen Erkrankten abläuft und über große Norbert Enders und Manfred Wiesenauer Zeiträume mit konstanter Symptomatik bekannt ist. hervorgegangen, die ganze Bücher darüber veröffentlicht haben. Die meisten Akutkrankheiten, die wir mit klinischen Diagnosen – und nicht nur mit Phänomenen wie Schnupfen, Husten, Kopfschmerz, Durchfall – 3. Was heißt „festständig“? bezeichnen, gehören dazu. Im 19. Jahrhundert und in Hahnemanns Schriften Ein Kriterium für die „Festständigkeit“ (Spezifität) ist ein bedeutet „festständig“ spezifischer Krankheitserreger. Auch einige chronische • gleichartig auftretend Krankheiten mit wenig variabler Symptomatik – • gleichartig wiederkehrend beispielsweise die Borreliose – können als • fest bestimmt „festständig“ bezeichnet werden. • sich gleich bleibend • einheitlich Um eine Krankheit als „festständig“ zu bezeichnen, • konstant d. h. als eindeutig durch ihre vorherrschende, • also: spezifisch immer gleichartige Symptomatik als Krankheits- entität zu erkennen, scheinen folgende Elemente Bezüglich der Wirkung von Arzneimitteln schreibt notwendig zu sein: Hahnemann: • genau definierte Ursache bzw. „Noch sind keine Grundsätze allgemein anerkannt, mikrobiologischer Krankheitserreger nach denen die Heilkräfte der (auch noch nicht zu Heilabsichten am Krankenbette gebrauchten) • genau definierte Symptomatik, die in der Arzneyen festständig im voraus bestimmt werden Gesamtheit der bei allen Erkrankten könnten, ohne sie erst den ewig langen, fast nie erscheinenden Symptome keine Verwechslung beweisenden, gemeinschädlichen Weg passiren zu mit anderen Krankheiten zulässt. lassen, sie am Krankenbette auf gut Glück zu probiren“. (Ueber die Surrogate ausländischer Arzneyen und die jüngst von der medicinischen 5. Mononukleose als festständige Facultät in Wien angegebenen Ueberflüssigkeitsgrade Krankheit der letztern; vergl. allg. Anz. Nr. 305; in: Gesammelte kleine Schriften von Hahnemann, hrsg. von Schmidt Für die Mononukleose trifft diese Definition zu. Sie wird JM. Stuttgart: Haug Verlag in MVS; S. 515). hervorgerufen durch das Epstein-Barr-Virus, hat eine besondere Epidemiologie und eine relativ gut zu Auch ein Prinzip oder System nennt Hahnemann beschreibende Symptomenkonstellation, die in ihrer „festständig“, wenn es sicher, beständig oder schlüssig Gesamtheit nur wenige Verwechslungsmöglichkeiten ist: „Ein schulgerechtes System darüber [über die bietet. Gerhard Bleul. Mononukleose – Aufarbeitung der klinischen Erfahrung mit Homöopathie. ICE 14. Köthen (Anhalt) 2014. www.wisshom.de. 2015.
14 Klinisches Bild Erst 4–8 Wochen später sind Antikörper gegen das EBNA () nachzuweisen, welche lebenslang Im Vordergrund stehen Schwellung des Lymph- persistieren. gewebes, Mattigkeit und Fieber. Die Tonsillen sind anfangs nur gerötet, im weiteren Verlauf häufig weiß, Differenzialdiagnostisch EBV-nukleäres Antigen sind grau oder schmutzig-grün belegt. Die Halslymphknoten außer den oben genannten Tonsillitiden Zytomegalie schmerzen. Falls Mundgeruch auftritt, ist er faulig. und Toxo-plasmose zu erwägen, aber auch Mumps, Röteln, Leukämie, maligne Lymphome. Auch das Lymphgewebe im Nasenrachen ist häufig geschwollen, was zu einer Behinderung der Therapie Nasenatmung führt. In 50 % der Fälle ist die Milz geschwollen und schmerzhaft, auch die Leber kann Die konventionelle Therapie ist laut einschlägiger betroffen sein (Schwellung, Schmerzen, Übelkeit, in Literatur „symptomatisch“ (Bettruhe, Mundspülungen, seltenen Fällen Ikterus) sowie, eher selten, die Augen Analgetika, Antiphlogistika), evtl. auch unter stationärer (Konjunktivitis, Iridozyklitis, Neuritis nervi optici). Beobachtung. Wichtig ist die „Vermeidung einer wirkungslosen Antibiotikabehandlung auch bei Eine Verwechslung mit der Streptokokken-Angina ist schwerer Pharyngitis“ [Rebhandl E, Rabady S, Mader leicht möglich, deren Tonsillenbeläge allerdings eher F (Hrsg.): EbM-Guidelines für Allgemeinmedizin. Köln: stippchenartig und weiß-gelblich sind, mit einem Deutscher Ärzte-Verlag; 2006] charakteristischen süßlichen Geruch. Symptome der Nase, Milz und Leber sind dabei meist nicht Die homöopathische Behandlung erfolgt nach gezielter festzustellen. und individueller Mittelwahl. Wegen der anfangs uncharakteristischen Symptomatik ist manchmal Die Angina Plaut-Vincenti, hervorgerufen durch das Mittelwechsel nötig. Die Mittelwahl wird extrem Fusobacterium fusiforme, verläuft meist ohne Fieber erleichtert, wenn wir uns aus einem spezifischen bei geringer Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens Mittelpool bedienen, was im Folgenden weiter und betrifft häufig nur eine Seite. ausgeführt werden soll. Ätiologie Chronische Mononukleose Michael Epstein und Yvonne Barr haben das Virus • Verzögerte Verläufe – anhaltendes Fieber, 1964 beschrieben, sie fanden es in einem Burkitt- Gewichtsverlust, persistierende Lymphknoten- und Lymphom. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfchen- Milzschwellung – sind sehr selten. infektion („Kissing Disease“, „Kusskrankheit“), die Inkubationszeit beträgt wie bei den meisten Virus- • Häufiger: monatelange uncharakteristische erkrankungen ca. 14 Tage (5–21 Tage, Thomas [15] Schwächeperiode nach akuter Erkrankung, wofür gibt 4–6 Wochen an). Ein Frühjahrs- und Herbstgipfel sich Carc. und Nat-m. als homöopathische Mittel ist bekannt. bewährt haben. • EBV gilt als Kofaktor für Burkitt-Lymphom und Jugendliche scheinen während der gesamten Pubertät Nasopharyngealkarzinom. eine besondere Erkrankungsbereitschaft zu haben. Häufig gibt es kleinere Endemien in Schulklassen oder Mononukleose im Repertorium Cliquen. Nicht selten fällt die Erkrankung in die Zeit eines verstärkten Selbstfindungsprozesses, in dem die Synthesis 7 hat unter „Fieber“ – „Drüsenfieber (= zunehmende Eigenständigkeit und Ablösung vom Mononucleosis infectiosa)“ einen einzigen Eintrag: Elternhaus zwar schon geahnt, aber noch nicht gelebt „Carc.“ (Quelle: Foubister). werden kann, auch mit der Befürchtung, Zuwendung und Anerkennung zu verlieren, wenn man den eigenen Radar 10.5 führt unter „Allgemeines – Mononukleose inneren Bestrebungen folgt. (= Drüsenfieber)“ die folgenden Mittel auf (Quellen in Klammern): Calc (A. Geukens), Calen (F. Master), Die stärkste Ausprägung der Erkrankung wird bei Carc (div. Quellen), Influ (Julian), Merc. (A. Geukens), Jugendlichen gesehen, kleinere Kinder haben oft eine Mur-ac (Morrison), Nat-m (A. Geukens), Ph-ac leichtere Symptomatik, so dass die Krankheit oft als (Morrison), Toxo-g (Toxoplasma gondii – Unterrubrik einfaches Fieber oder Halsentzündung erscheint. Auch „bei Kindern“, Julian). eine stille Feiung (abortive Form) ist häufig. In West- europa haben über 95 % der 30-jährigen EBV-Anti- Die Quellenlage ist enttäuschend. Othon André Julian körper [12 u. a.], eine andere Quelle nennt 80–90 % schreibt in “Materia medica of biotherapics (ex- [15]. nosodes)”, EH English G4 2007 über “Influenzinum“: „Leucopenia with mononucleosis“. Nun ist aber die Labordiagnostik Mononukleose charakterisiert durch eine Leukozytose mit Monozytose, nicht durch Leukopenie. Der Hinweis Zur Diagnostik tragen der Ausschluss einer bakteriellen ist nicht plausibel. Besiedlung (Tonsillenabstrich), evtl. ein Mononukleose- Ähnlich verhält es sich mit „Toxoplasma gondii“, zu Schnelltest und vor allem der Laborbefund bei. Die dem Julian schreibt: „Syndrome of Mononucleose Monozyten sind charakteristischerweise auf über 10 % erhöht, die Gesamtzahl der Leukozyten meist infection of young children with a sub-febrile state, discrete adenopathy, eosinophilia and reaction of hochnormal oder mäßig erhöht, im Differenzialblutbild Bunnel-Davidson negative.” Die Bunnel-Davidsohn- treten Reizformen auf. Die spezifischen Antikörper Reaktion ist aber bei Mononukleose positiv, womit (EBV-IgM und EBV-IgG) sind oft erst im weiteren Verlauf (nach 1–3 Wochen) nachweisbar. auch dieser Hinweis unklar und nicht plausibel bleibt. Gerhard Bleul. Mononukleose – Aufarbeitung der klinischen Erfahrung mit Homöopathie. ICE 14. Köthen (Anhalt) 2014. www.wisshom.de. 2015.
15 Im Repertorium Universale ist Mononukleose an drei Stellen zu finden: Seite Rubrik Mittel Zus.-Bd. 495 41. Allgemeines / Mononukleose, carc. [Morrison], foll. [Vermeulen] Nachwirkungen von Zus.-Bd. 411 38. Fieber / Mononukleose, nach carc. [Dockx u. Kokelenberg] Bd. 2 3380 Fieber / Drüsenfieber, Mononukleose, cadm. [Julian], carc. [Boyd], hir. [Julian] akut oder chronisch Die Angabe von Carcinosinum ist unstrittig, auch wenn Diese drei überprüften Angaben überzeugen nicht, um die Auswahl der Referenzen zu knapp und die Mittel dem Mononukleose-Pool zuzuordnen. ungewöhnlich ist. ISIS Vision führt dieselben Mittel wie MacRepertory • Zu Folliculinum zitiert Vermeulen [Synopt. MM 2] auf, ergänzt durch Calendula mit der Quellenangaben nur Cooper [BHJ 1990], der es für „junge Männer „Julian“ bzw. „Möllinger“, der Calen. geprüft hatte. nach Pfeifferschem Drüsenfieber oder mit einem Die Stichwortsuche für Mononukleose in „Reference Zustand, der als ‚postvirales Syndrom’ identifiziert Works“ [Warkentin DK, Hourigan M (Hrsg.): Reference wird“, empfiehlt. „In diesen Fällen beginne ich Works Pro 3.1.1.4. San Rafael: Kent Homeopathic immer mit Carc., füge aber Foll. hinzu, wenn Carc. Associates; 1992–2003] ergibt 59 Quellen mit 32 keine anhaltende Wirkung erzielt.“ Arzneimitteln, darunter meist nur Fallberichte mit • Zu Cadmium erwähnt Julian [MM of new hom. abgelaufener Mononukleose in der Anamnese, d. h. remedies] unter „Clinical Diagnosis, Circulatory keine spezifischen Behandlungsfälle. Somit war diese System“ „Glandular fever“ ohne genaue Recherche erfolglos. Quellenangabe. • Bei Hirudo medicinalis nennt Julian [ebd.] unter „Clinical Diagnosis, Respiratory System“ Tonsillitis; glandular fever (infectious mononucleosis)“ und führt 3 Quellen aus 1964 an: Raeside, Zinke und Hui-Bon-Hoa. Empfehlungen aus der homöopathischen Literatur Verschiedene Autoren haben sich in therapeutischen Kompendien zur Mononukleose geäußert: Autor Empfehlungen Hirte [2004] bei akutem Verlauf: Bar-c, Chin-s, Hep, Kali-m, Lac-c, Lach, Lyc, Merc-i-f, Merc-i-r, Merc, Merc-cy, Phyt, Sil bei chronischem Verlauf: Bapt, Carbn-s, Carb-v, Carc, Chin, Cist, EBV- Nosode, Gels, Nat-m, Ph-ac, Psor Droege [2005] „nahezu alle homöopathischen Arzneimittel“, insbesondere die aus den Rubriken für Tonsillitis und grippale Infekte; für chronische Folgen: Carc Friese [1998] „Mittel der Wahl“ einzig Kalium iodatum D3 Graf [2003] wie bei anderen Tonsillitiden: Acon, Ail, Apis, Bapt, Bell, Calc, Dulc, Hep, Ign, Lac-c, Lyc, Merc, Merc-c, Nit-ac, Nux-v, Phyt, Rhus-t, Sil, Sulf, Tub Schier [1941] drei Mittel, welche „die Genesung beschleunigen können“: Ars-i, Bell, Sulf 6. Meine Erfahrungen in der Behandlung • und/oder Nachweis eines erhöhten EBV-IgM der Mononukleose • und/oder Ausschluss einer Streptokokken-Anginga durch Schnelltest Mein Vorgehen bei der Sammlung und Aufarbeitung bei jeweils typischer klinischer Symptomatik. meiner klinischen Erfahrung mit der Behandlung von Mononukleose war wie folgt: Retrospektiv habe ich alle Es waren 28 Fälle. Nicht immer war der Verlauf auffindbaren Dokumentationen der Mononukleose- geradlinig und zufrieden stellend. Schwierigkeiten in Fälle meiner Praxis im Zeitraum von 1999 bis 2013 der Therapie waren unter anderem auf geringe ausgewertet. Erfahrung, Behandlung durch mehrere Ärzte, Vorbehandlung mit Antibiotika und komplizierende Kriterien waren Vorerkrankungen zurückzuführen. Diese Fallsammlung • Nachweis einer Monozytose ist veröffentlicht in der AHZ 2014. Gerhard Bleul. Mononukleose – Aufarbeitung der klinischen Erfahrung mit Homöopathie. ICE 14. Köthen (Anhalt) 2014. www.wisshom.de. 2015.
16 FALLBEISPIELE Fall 14 (2007–2011) w13 akute fieberhafte Tonsillitis, nur linksseitig, mit Fall 1 (1999–2008) w14 einer schmerzhaften Aphthe über der linken Tonsille. Keine Wirkung des anfangs gegebenen akute Mononukleose, vorbestehendes Symptom Rhus-t. C30. Jetzt beide Tonsillen gerötet, bleibt unverändert Halslymphknoten bds. geschwollen, Leber und Milz Vorbehandlung wegen Brennen der Harnröhre mit leicht druckschmerzhaft, Halsschmerz verstärkt Lyc. C30 erfolglos. Schwellung, leichter Schmerz durch Salziges. Labor: Leukozyten 6.100, und Verhärtung des rechten Kieferwinkel- Monozyten 10.9%, EBV IgG 47 U/ml, IgM > 160 Lymphknotens, Rachen o.p.B. EBV IgM pos., U/ml. Eine Gabe Nat-m. C30. Rückmeldung nach EBNA neg. 3 Tagen: kein Fieber mehr, es geht besser, ihr sei Kali-i. C30 (1x, nach 5 Tagen wiederholt). langweilig und sie wolle wieder in die Schule. Halsbeschwerden nach wenigen Tagen abgeklungen, Brennen der Harnröhre unverändert. Merc-c. D30 (1x) beseitigt die restlichen Fall 27 (2013–2011) w14 Beschwerden. Schwellung der Mandeln, Temperatur gering erhöht, Bauch- und Kopfschmerzen. Es begann vor 3 Tagen mit glasigen Augen, wenig Veränderung Fall 2 (2001–2008) w47 nach Belladonna. Sie ist jetzt schlapp, liegt nur, habe großen Kummer, die erste große Liebe, chronische Müdigkeit, weitere Beschwerden anderer Art reagiert mit Rückzug. Klinische Diagnose: Mononukleose. 1x Nat-m. C30. Nach 3 Tagen Extreme Müdigkeit mit häufigem Einschlafen, vermehrt Schnupfen, am Nasensteg wund. Befund: „wenn ich es mir leisten kann, am Wochenende“, beide Tonsillen und Rachen hochrot, Eiterpropf auf seit einer fieberhaften Halsentzündung vor 8 der linken Tonsille, starke Halslymphknoten- Jahren ohne Labordiagnostik. Auch nach schwellung, Oberlidschwellung, Leber und Milz bei Ausgleich eines Eisenmangels keine Änderung. Inspiration am Rippenbogen, druckschmerzhaft. Vorbehandlung mit Bromum C200 (1x), worauf Labor: Leukozyten 7.000, Monozyten 9,7%, GOT eine Ovarialzyste verschwand. 22 U/l, GPT 16 U/l, EBNA 29 E/ml, EBV IgG 283 Nach Carc. D200 (1x) Schlafbedürfnis deutlich E/ml, Cytomegalie IgM neg., damit laborchemisch geringer. Nach ½ Jahr fieberhafter Infekt, der unter zeitlich zurückliegende Mononukleose. Rhus-t. D6 schnell abklang. Im Anschluss dieselbe Nach Gabe von Nit-ac. C30 schlecht geschlafen, Mattigkeit wie im Vorjahr; Wiederholung von Carc. langsame Besserung, noch grünlicher Schnupfen D200 (1x); nach 5 Tagen deutliche Besserung bis und muffiger Mundgeruch, weiter Rückzugs- auf Hustenanfälle mit Atemnot, die auf Brom C30 tendenz. Sep. C30 verändert nichts, Carc. C30 (1x) schnell verschwanden. nach weiteren 3 Tagen bewirkt, dass sie direkt munter wird und zu einer Freundin gehen möchte; 2 Tage später bekommt sie ihre Menarche und ist Fall 3 (2004–2007) w14 "erwachsen geworden, auf Augenhöhe". akute Mononukleose ängstliche Grundhaltung, erfolglos Antibiotikum Wahlanzeigende Symptome Vorbehandlung mit Penicillin, darunter eher • Oft waren dies nicht die krankheitsspezifischen, schlimmer. Starker Husten, grünlicher Schnupfen, sondern individuelle Symptome Angst, eine tödliche Krankheit zu haben. Labor: (Begleitsymptome, die mit der Mononukleose nicht Monozyten 10,6%, EBV IgM
17 Die häufigsten Mittel Wichtige Arzneimittel in der homöopathischen Literatur Bestimmte Arzneimittel haben sich in der Gesamtschau dieser Fälle besonders bewährt: Carc (7x), Lyc (2x), [Autoren: Bahemann, Droege, Friese, Gawlik, Graf, Merc (2x), Merc-c (2x), Nat-m (8x). Hirte, Julian, Köhler, Quilisch] In Einzelfällen überzeugend waren: Bar-m (1x), Carb- • Polychreste mit besonderem Bezug zum inneren an (1x), Echi (1x), Hep (1x), Kali-bi (1x), Kali-i (1x), Hals (z. B. Lac-c, Lach, Lyc, Nit-ac, Phos, Sep) Merc-i-f (1x), Merc-i-r (1x), Nit-ac (1x), Phyt (1x), Sep • Kalium-Salze (Kali-bi, Kali-br, Kali-i, Kali-m, Kali-s) (1x). Für alle Mittel fand ich Bestätigungen in der Literatur. • Mercurius-Verbindungen (Merc, Merc-c, Merc-i-f, Merc-i-r) Zwei Mittel waren vermutlich nicht für die Mono- • einige „kleinere“ Mittel (Ail, Bapt, Bar-c, Cist, Echi, nukleose, sondern allein für die behandelten Patienten Hep, Ign, Phyt) charakteristisch: Brom, Ph-ac. • für die Behandlung der nachfolgenden Schwäche Meist oder regelmäßig erfolglos war ich mit den insbesondere Nat-m und Carc. folgenden Mitteln, die ich erinnere, aber nicht • Die Angaben zu weiteren Nosoden (Psor., Tub- systematisch aufgezeichnet habe: Bell, Acon, Phos. bov.) erscheinen nicht ausreichend begründet. Mein Vorschlag zu einem Mittelpool Mononukleose Erkrankung Mittel Akute Mononukleose Carc, Echi, Hep, Ign, Kali-bi, Kali-br, Kali-i, Kali-m, Kali-s Lac-c, Lach, Lyc, Merc, Merc-c, Merc-i-f, Merc-i-r, Nat-m, Nit-ac, Phyt, Sep Schwäche nach Carc, EBV-Nosode, Nat-m Mononukleose für die Aufnahme in den Ail, Ars-i, Bapt, Bar-c, Bar-m, Bell, Calc, Calen, Carbn-s, Mononukleose-Mittelpool zu Carb-v, Chin, wenige bzw. keine Belege Chin-s, Cist, Gels, Influ, Merc-cy, Mur-ac, Sil, Sulf, Toxo-g Vorschläge für die Etablierung, Ergänzung Mehr Sicherheit bei der Herstellung klinischer Rubriken und Korrektur klinischer Rubriken sowie bei Ergänzungen und Streichungen würde ein Peer Review bzw. eine Redaktion bieten. Eine Bezüglich der Mononukleose erweisen sich nach Möglichkeit ist die Erstellung und das Führen einer meiner Erfahrung die entsprechenden Rubriken der Liste von Experten, also Anwendern der Homöopathie gängigen Repertorien als unzureichend. Kaum mit großer Erfahrung und/oder entsprechenden bekannte Mittel haben es durch einen einzigen Publikationen, die dann jeweils aktuell Veränderungen Quellenhinweis in die Rubrik geschafft, viele wichtige solcher Rubriken kommentieren und im Konsens Mittel, teilweise auch Polychreste, sind nicht in den entscheiden sollten. Rubriken zu finden. Vereinfacht wäre es auch denkbar, dass die Klinische Rubriken – also therapeutische Hinweise für entsprechende Rubrik-Überschrift Indizes erhält mit die Behandlung festständiger Krankheiten – bringen den befragten und zustimmenden Experten. Mit besondere Probleme und Gefahren mit sich. Durch ein eventuell noch geringerem Aufwand ließe sich analog einziges Stichwort, den Krankheitsnamen, wird ein eines Wiki ein Online-Beurteilungssystem etablieren, in ganzes Syndrom bezeichnet. Wenig erfahrene dem jeder Interessierte (unter Namensnennung) die Anwender werden verleitet, ohne genauere Einträge kommentiert. Die Zuverlässigkeit der Angaben Absicherung eines der erwähnten Mittel anzuwenden. und das Vertrauen der Nutzer könnte damit Es muss also klar sein, dass entscheidend gestärkt werden. • die Rubrik wirklich eine definierte Krankheit bezeichnet 8. Aufgaben für die Forschung in der • die enthaltenen Mittel in mehreren Fällen, belegt Homöopathie durch mehrere Autoren, bei der definierten Die Praxisforschung bezüglich spezifischer Krankheit erfolgreich waren. Krankheiten hat folgende Aufgaben: Eventuell wären Unterrubriken mit zusätzlicher • Identifikation „festständiger“ (spezifischer) Symptomatik hilfreich; im Fall von Mononukleose z. B. Krankheiten die folgenden: • systematische Sammlung der Erfahrungen mit der • M. mit starker Schleimbildung homöopathischen Behandlung dieser Krankheiten • M. mit Leberschmerzen und/oder -schwellung • Beurteilung der Kasuistiken im Peer Review • M. mit Milzschmerzen und/oder -schwellung • Publikation von Vorschlägen für Mittelpools solcher spezifischer Krankheiten Gerhard Bleul. Mononukleose – Aufarbeitung der klinischen Erfahrung mit Homöopathie. ICE 14. Köthen (Anhalt) 2014. www.wisshom.de. 2015.
18 Literatur Zur Person 1. Bahemann A: Kalium bromatum bei infektiöser Gerhard Bleul Mononukleose. ZKH 2002; 46(6): 232–233. Arzt für Allgemeinmedizin, Homöopathie, Chirotherapie 2. Bleul G: Klinisches Stichwort – Mononukleose. AHZ 2006(5); 251: 236–241. Jahrgang 1954, Allgemeinarzt mit Schwerpunkt Homöopathie, seit 1986 3. Bleul G. Mononukleose und ihre homöopathische in eigener vertragsärztlicher Praxis. Therapie. AHZ 2014; 259 (1): 12–18. Qualitätszirkelmoderation seit 1993, 4. Droege H: Infektionskrankheiten; in: Geißler J, Quak T Weiterbildungsermächtigung für (Hrsg.): Leitfaden Homöopathie. München: Urban & Homöopathie seit 1997. Fischer; 2005. Von 1997 bis 2003 2. Vorsitzender des 5. Friese KH: Homöopathie in der HNO-Heilkunde, 3. Aufl. DZVhÄ. 2001 Mitgründer des Stuttgart: Hippokrates; 1998. Europäischen Instituts für 6. Gawlik W: Homöopathie und konventionelle Therapie, 3. Homöopathie (InHom) und der Aufl. Stuttgart: Hippokrates; 1997. Homöopathie-Stiftung des DZVhÄ in 7. Graf F: Homöopathie und die Gesunderhaltung von Köthen (Anhalt). Kindern und Jugendlichen. Ascheberg: Sprangsrade Gründungsmitglied der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Verlag; 2003. Homöopathie (WissHom) und Sprecher der Sektion 8. Hahnemann S: Die chronischen Krankheiten, Band 1, 2. „Weiterbildung, Fortbildung und Lehre“. Mitarbeit in den Aufl. Düsseldorf: J.E. Schaub; 1835. Arbeitsgruppen Lernziele und E-Learning. 9. Hahnemann, Samuel: Gesamte Arzneimittellehre – Alle Seit 2002 Mitherausgeber der Allgemeinen Homöopathischen Arzneien Hahnemanns, Hrsg. von Lucae C und Wischner Zeitung (AHZ). Herausgeber einer Lehrbuchreihe des DZVhÄ M, 3 Bände. Stuttgart: Haug Verlag; 2007. zur homöopathischen Weiterbildung und einer Sammlung 10. Hahnemann, Samuel: Organon der Heilkunst, 6. Auflage, verschiedener Methoden der „Homöopathischen Fallanalyse“. Leitung von Weiterbildungskursen, Fallseminaren und Paris 1842. Nachdruck Heidelberg: Haug Verlag; 1987– 1995. Supervision für Homöopathie. Mitautor von Homöopathie-Ratgebern und Kompendien, 11. Hirte M: Infektiöse Mononukleose; in: Pfeiffer H, Drescher M, Hirte M (Hrsg.): Homöopathie in der Kinder- und Veröffentlichung zahlreicher Zeitschriftenbeiträge, Leitung der Jugendmedizin. München: Urban & Fischer; 2004. A–F-Weiterbildungskurse in Wiesbaden, regelmäßige Ärzteseminare am eigenen Praxisstandort. 12. Julian OA: Materia Medica of New Homoeopathic Remedies. Beaconsfield: Beaconsfield Publishers; 1979 Kontakt (Original French edition 1971). Mail: post@gerhard-bleul.de 13. Köhler G: Lehrbuch der Homöopathie, Band 2: Praktische Web: www.gerhard-bleul.de Hinweise zur Arzneiwahl, 5. Auf. Stuttgart: Hippokrates; Anschrift: Neukirchner Straße 9a, D–65510 Hünstetten 2001. 14. Morrison R: Desktop Guide To Keynotes and Confirmation Symptoms. Albany: Hahnemann Clinic Publishing; 1993. 15. Quilisch W: Die Homöopathische Praxis – Ein Leitfaden, 3. Auf. Stuttgart: Hippokrates; 1987. 16. Rebhandl E, Rabady S, Mader F (Hrsg.): EbM-Guidelines für Allgemeinmedizin. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag; 2006 17. Schroyens F (Hrsg.): Synthesis, 7. Aufl. Greifenberg: Hahnemann Institut, 1998. 18. Schroyens F (Hrsg.): Radar 10.5 für Windows. Gent: Archibel; 2006. 19. Seideneder A: Mitteldetails der homöopathischen Arzneimittel, 3 Bde., 2. Aufl. Ruppichteroth: Similimum; 2000. 20. Thomas L: Labor und Diagnose, 8. Aufl., 2 Bde. Frankfurt: TH-Books, 2012. 21. Vermeulen F: Synoptische Materia Medica 2. Haarlem: Emryss bv Publishers; 1998. 22. Warkentin DK, Hourigan M (Hrsg.): ReferenceWorks Pro 3.1.1.4. San Rafael: Kent Homeopathic Associates; 1992– 2003. 23. Zandvoort Rv: Repertorium Universale, 2 Bände u. Zusatzband. Ruppichteroth: Similimum; 2005. Gerhard Bleul. Mononukleose – Aufarbeitung der klinischen Erfahrung mit Homöopathie. ICE 14. Köthen (Anhalt) 2014. www.wisshom.de. 2015.
19 Christian Lucae (Baldham, D) Behandlung der Streptokokken-Angina Zusammenfassung Literaturauswahl Die GAS-Tonsillopharyngitis (Gruppe A-Streptokokken) Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie stellt ein häufig vorkommendes Krankheitsbild nicht nur e.V. (DGPI): DGPI Handbuch – Infektionen bei Kindern in der pädiatrischen, sondern auch in der allgemein- und Jugendlichen. 6. Auflage; Stuttgart: Thieme; 2013. medizinischen und HNO-ärztlichen Praxis dar. Frei H. Die homöopathische Behandlung der Die konventionellen Therapieempfehlungen haben in Tonsillopharyngitiden bei Kindern. Schweizerische den letzten Jahren eine Wandlung erfahren: Galt das Zeitschrift für Ganzheitsmedizin 2000; 12: 37−40. Unterlassen einer antibiotischen Therapie bei nach- gewiesener GAS-Tonsillopharyngitis bis vor kurzem Hübner J, Jansson A: Scharlach-Alarm − Lassen Sie noch als ärztlicher Kunstfehler, wird inzwischen von sich nicht verrückt machen! pädiatrie hautnah 2012; dem breiten Einsatz von Antibiotika abgeraten und eine 24: 428−431. differenzierte Therapie empfohlen. Der aktuell Lucae C. Hals-, Nasen-, Ohrenerkrankungen. In: Pfeiffer empfohlene Standard der Fachgesellschaften wurde H, Drescher M, Hirte M (Hrsg.): Homöopathie in der vor dem Hintergrund der Studienlage im Vortrag Kinder- und Jugendmedizin. 2., überarb. u. erw. Auflage. diskutiert. München: Elsevier/Urban & Fischer; 2007, 399−429. Für die homöopathische Behandlung ist die Kenntnis Nusche M: Homöopathie oder Penicillin bei des Erregers zweitrangig, da sie sich an den Mandelentzündung? Eine prospektive klinische Studie. Phänomenen der Erkrankung mit den subjektiv vom Stuttgart: Hippokrates Verlag; 1998. Patienten beschriebenen und bei der Untersuchung objektiv festgestellten Symptomen orientiert. Die Toepfner N, Berner R: Gruppe-A-Streptokokken- Therapiemöglichkeiten mit homöopathischen Arzneien Infektionen im Kindesalter. MoKi 2011; 8: 775−784. wurden mit einem Blick in die homöopathische Literatur Trichard M, Chaufferin G, Nicoloyannis N: Pharma- und anhand von eigenen Kasuistiken akuter und coeconomic comparison between homeopathic and chronisch-rezidivierender Verläufe dargestellt. antibiotic treatment strategies in recurrent acute Der vollständige Vortrag ist in der Zeitschrift für rhinopharyngitis in children. Homeopathy 2005; 94: Klassische Homöopathie (ZKH) nachzulesen: 3−9. Lucae C: Behandlung der Streptokokken-Angina. Wächtler H, Chenot JF: Die Halsschmerz-Leitlinie der ZKH 2015; 59 (1): 33–41. Online zu finden unter: Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und http://dx.doi.org//10.1055/s-0034-1395844 Familienmedizin. HNO 2011; 59: 480−484. _____________________________ Zur Person Dr. med. Christian Lucae Christian Lucae ist Autor zahlreicher Aufsätze, Bücher Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin und Patientenratgeber, darunter Arzneifindung in der Homöopathie und Grundbegriffe der Homöopathie Dr. med. Christian Lucae führt (beide KVC Verlag), Die häufigsten Fragen an den eine eigene Praxis mit Schwer- Kinderarzt (Natur und Medizin e. V.), Mitautor des punkt Homöopathie und Natur- Kursbuch Homöopathie (Elsevier) und Homöopathie bei heilver-fahren in Baldham bei Heuschnupfen (Hippokrates Verlag). München. Gemeinsam mit Dr. med. Matthias Wischner hat er die Er promovierte über das Thema Gesamte Arzneimittellehre von Samuel Hahnemann "Die Bestrebungen zur Institutio- herausgegeben (Haug Verlag). Er ist Mitherausgeber nalisierung der Homöopathie an der Zeitschrift für Klassische Homöopathie und am deutschsprachigen Universitäten Internet-Blog www.informationen-zur-homoeopathie.de von 1812 bis 1933". beteiligt. Im Rahmen des Projekts Homöopathie in der Pädiatrie Kontakt der Karl und Veronica Carstens-Stiftung arbeitete er an Website: www.lucae.net verschiedenen Münchner Kinderkliniken, zuletzt am Dr. von Haunerschen Kinderspital. Christian Lucae. Behandlung der Streptokokken-Angina. ICE 14. Köthen (Anhalt) 2014. www.wisshom.de. 2015.
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