Was kommt von der EU? - Besondere Waffen: Pistole Bergmann Bayard - Nachrichten 2/16 - IWÖ
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EUR 5,00 Nachrichten 2/16 www.iwoe.at Interessengemeinschaft Liberales Waffenrecht in Österreich Was kommt von der EU? Besondere Waffen: Pistole Bergmann Bayard Sponsoring Post · GZ 02Z031220 S · Erscheinungsort Wien· Verlagspostamt 1090
Martina Schenk Gestiegene Waffenkäufe - Angst und Sicherheitsbedürfnis der Österreicher steigen ständig an Der Anstieg der Anträge auf Waffenbesitzkarten in Wien um mehr als 400 Prozent zeigt das große Sicherheitsbe- dürfnis der Österreicher. Die Menschen haben in zunehmendem Maß Angst. Laut einer Studie, die wir 2014 in Auftrag gegeben haben – also deutlich vor der Flüchtlingslawine – haben schon damals 67 Prozent der Befragten erklärt, dass sie sich von der Politik nicht ausreichend geschützt sehen. Die sexuellen Übergriffe in vielen europäischen Städten allein in der Silvesternacht belegen, dass vor allem Frauen verstärkt zum Ziel von Attacken werden. Schon die Tatsa- che, dass Pfeffersprays zum Teil ausverkauft sind, zeigt, dass Handlungsbedarf besteht. Eine Verschärfung des Waffengesetzes ist eindeutig der falsche Weg. Es ist ein Irrglaube, dass wir mit einem strengeren Waffengesetz Verbrechen verhindern können. Kriminelle und Terroristen kümmern sich nicht um Gesetze – da muss das Innenministerium ansetzen. Es darf nicht sein, dass legale Waffenbesitzer bestraft und drangsa- liert werden. Selbstverteidigung muss ein Bedarfsgrund werden und einen Rechtsanspruch auf einen Waffenpass begründen. Und das muss für jeden unbescholtenen Bürger gelten!! bezahlte Anzeige
Editorial in sich haben: Verbot aller halbautoma- tischen Langwaffen, die eine Gesamtlänge von unter 60 cm aufweisen; Verbot aller Folge 76 Inhalt halbautomatischen Langwaffen, die ab- nehmbare oder feste Magazine für über 11 Schuß aufnehmen können; Verbot aller halbautomatischen Faustfeuerwaffen, die Editorial..............................................3 abnehmbare oder feste Magazine für über 21 Schuß aufnehmen können; Abschaffung Was kommt noch alles von der EU?..4 der Kategorie D; Registrierungspflicht Wir haben noch keinen Bundespräsi- für Schreckschußwaffen und deaktivierte denten.................................................5 Faustfeuerwaffen; drei- oder fünfjährige Ablaufpflicht aller Waffenlizenzen und Jäger, höret die Signale!.....................6 konstante medizinische, psychologische Wenn die Grünen an der Macht Überwachung von Waffenbesitzern; Sport- wären..................................................7 schützen, die eine Pflichtmitgliedschaft bei einem zugelassenen Schützenverband Kommt es zu einem (teilweisen) Um- eingehen, wird eine Ausnahme von den denken beim Waffenpaß?............... 8-9 oben genannten Verboten gewährt; von Mein Brief an die dem Verbot ausgenommene „Sportwaf- Polizeigewerkschaft..................... 9-10 fen“ müssen von einem zugelassenen, von Ein Polizist bekommt einen Waffenpaß der ISSF anerkannten Schützenverband – eine trügerische Hoffnung?...........11 Eigentlich sollte an dieser Stelle über als solche gekennzeichnet werden, infol- den Ausgang der Bundespräsidentenwahl ge dessen werden wahrscheinlich keine Jagen mit Halbautomaten.................12 berichtet werden. Der Kandidat Van der Schußwaffen außer olympische Waffen Rückwirkendes Gesetz kriminalisiert Bellen, ein bekennender Waffengegner, mehr den „Sportwaffen“ angehören. Muß die Die Pistole Glock – konstruktions- hat knapp vor dem Kandidaten Hofer die ich noch mehr schreiben? Die Folgen bedingt ein Sicherheitsrisiko?..........13 Stichwahl gewonnen. Doch dieses Mal kam dieses EU-Wahnsinns sind unabsehbar und es anders, der Verfassungsgerichtshof hat stellen waffenrechtlich schlichtweg eine Bürger im Visier der EU..................14 wegen einer großen Menge von Formalfeh- Katastrophe dar. FESAC – Foundation for European lern und der potentiellen Möglichkeit eines Im Zusammenhang mit der Ausstellung Societies of Arms Collectors............16 Mißbrauches die Stichwahl aufgehoben und von Waffenpässen gibt es ein wenig Er- Neuwahlen angeordnet. Diese Aufhebung freuliches zu berichten. Zumindest in be- So geht Selbstverteidigung (in Südafri- der Stichwahl ist für niemanden ein Grund ka)....................................................17 stimmten Fällen sollen zumindest wieder zur Freude, doch war es eine rechtsrichtige Waffenpässe ausgestellt werden. Waffengeschichte und Sammlerwaffen und gute Entscheidung des Verfassungs- - Bergmann Bayard 1910........... 20-27 gerichtshofes. Wahlen sind das Herzstück Der waffenhistorische Teil beschäftigt jeder Demokratie und es ist unumgänglich, sich dieses Mal mit einer waffentechnisch 19. Klassische Auktion am 2. April 2016 und waffenhistorisch sehr interessanten daß die Regeln eingehalten werden. Dies – Joh. Springer’s Erben....................28 Waffe, der Bergmann Bayard 1910. Wer gilt ganz besonders für die Briefwahl, die an Spezialauktion im Palais Dorotheum.29 und für sich schon allein aufgrund ihrer Artnur flüchtig hinsieht und kein wirklicher mißbrauchsanfälliger ist als die herkömm- Waffenkenner ist, wird diese Pistole mög- Hermann Historica München 72. Auk- licherweise mit der Mauser C96 verwech- liche Stimmenabgabe in der geschlossenen tion 19. und 20. April 2016.............29 seln. Die Besonderheiten der Bergmann Wahlzelle. Von A wie Abzug bis Z wie Zielfern- Bayard 1910 werden in einem ausführlichen Faktum ist und bleibt, daß sich ein beken- Artikel dargestellt. rohr...................................................30 nender Waffengegner – Van der Bellen – Jubiläen............................................30 und ein Befürworter des privaten legalen Im Gastkommentar werden Gedanken da- Waffenbesitzes – Hofer – bei der neuerlich rüber angestellt, welcher Zusammenhang IWÖ-Stammtisch in Graz................32 durchzuführenden Stichwahl gegenüber- zwischen der Abschaffung des Bargeldes, Das war die Generalversammlung stehen. Ein Legalwaffenbesitzer, der seine begonnen mit der Abschaffung des Fünf- 2016.................................................34 Waffen weiterhin legal besitzen möchte, hunderterscheines und der Registrierung Was Bargeld und Waffen verbindet.36 sollte daher bei der neuerlichen Stichwahl und dem Verbot von Schußwaffen be- zur Wahl gehen und seine Stimme entspre- steht. IWÖ-Stammtisch in Wien-Stammers- chend einsetzen. Wie die letzten Wahlen ge- Berichte über aktuelle Themen runden die dorf...................................................37 zeigt haben, können ganz wenige Stimmen vorliegende Ausgabe der IWÖ-Nachrich- Das neue Buch........................... 38-39 entscheidend sein, es ist daher wichtig von ten ab. Einen schönen Sommer und ein seinem Stimmrecht Gebrauch zu machen. kräftiges Weidmanns- und Schützenheil Besser ist es der IWÖ noch nie gegangen..........................................41 Die EU setzt ihren Kampf gegen den le- wünscht Ihnen Ihr galen Waffenbesitz weiterhin fort. In einer Terminservice...................................42 EU-Resolution vom 10.06.2016 wurden Impressum........................................42 nun die wesentlichen Vorschläge eingear- RA DI Mag. Andreas O. Rippel beitet, wobei es diese Vorschläge wirklich Präsident der IWÖ 3
Dr. Georg Zakrajsek Die Ideen der Grünen in der EU Eines unserer Haupthemen in dieser Ausgabe sind die Vorhaben der EU-Kommission zur Einschränkung des legalen Waffenbesitzes in Europa. Die Terroranschläge und die darauffolgende Panik wurde beinhart ausgenützt. Man will es den Terroristen noch leichter machen indem man die verbliebenen legalen Waffenbesitzer entwaffnet und sie dem Verbrechen hilflos ausliefert. Das und nichts anderes ist das Programm der EU. Alle anderen vorgebrachten Gründe und Argumente sind gelogen und nur Vorwand für den Angriff auf das Eigentum und die Waffen der unschuldigen und rechtstreuen Bürger. Aber die EU-Grünen sind sehr eifrig. Die Jagd und der legale Waffenbesitz sind in ihrem Fokus und es werden immer neue Initiativen gestartet, um die Jagd zu schädigen und die (legalen) Waffen einzukassieren. Folgende Stoßrichtungen standen in der letzten Zeit auf der grünen Agenda: Verbot der Trophäen- einfuhr in die EU Damit wird der Auslandsjagd ein entschei- dender Schlag versetzt. Wer soll noch in Afrika, in Amerika oder in Asien jagen, wenn man seine Trophäen nicht nach Österreich bringen kann? Man wird es bleiben lassen. Klar. Daß damit auch den Jagdländern und den Leuten dort, die da- von leben müssen, ein schwerer Schaden zugefügt wird, interessiert die Grünen nicht besonders. Und ob die Entwick- lungshilfe, die man statt dessen überweist, den armen Menschen dort wirklich zugute kommt, weiß man nicht. Zweifel sind wohl angebracht. Der Grüne Karl Öllinger posiert beim „Kaiser“. Heute eine streng verbotene Kriegswaffe. Diese Initiative ist zwar vorläufig ge- scheitert, wird aber sicher bei Gelegenheit wieder hervorgeholt. Bei der jetzigen Waffe passiert ja nichts, so eine Versi- Waffen-Richtlinie ist es ja genau so gewe- cherung wäre daher sinnlos. Das soll nur sen. Die hat bis zu den Terroranschlägen dazu dienen, den Leuten ihre Waffen weg- warten müssen und ist jetzt auf einmal zunehmen, denn irgendwann wird jedem wieder da. die Sache zu teuer und er wird seine Waf- fen abgeben. Damit wäre der Zweck der Versicherungspflicht „Steuer“ erreicht. Zumindest denken die Grünen so. Und unsere Politiker wohl für jede Waffe auch. Das ist den schwedischen Grünen in der Auch diese Initiative ist vorläufig geschei- EU eingefallen. Jede Schußwaffe ist zu tert. Aber wir wissen: Aufgeschoben ist versichern, das ist ihr Vorschlag. Jede. nicht aufgehoben. Natürlich wieder nur die legalen, die Terro- risten werden sich nämlich hüten, für ihre Das waren nur zwei der skurrilen Ideen, Kalaschnikows Versicherungspolizzen die uns die Grünen in der EU bescheren zu lösen. Mit dieser Versicherung sollen wollen. Wenn die neue Waffenrichtlinie Schußwaffenopfer entschädigt werden. Da durch sein wird, sind wir wieder offen aber die Schußwaffenopfer fast ausschließ- für neue Ideen, neue Verbote und neue lich durch illegale Waffen zu Schaden Schikanen. Das wird auch nicht aufhö- kommen, zahlen hier die legalen Waffen ren. Denn die Politiker in der EU sind Der Löwe bleibt in Afrika für die illegalen. Typisch. wie es scheint wenig beschäftigt und Dafür bleiben unsere Jäger da In Wahrheit ist das natürlich eine Art recht erfindungsreich, wenn es um das © Matthias Radosztics Waffensteuer, denn mit der versicherten Verbieten geht. 4
Dr. Georg Zakrajsek Wir haben noch keinen Bundespräsidenten Der Verfassungsgerichtshof hat die Wahl annulliert, wir müssen (dürfen) noch einmal wählen. Es ist ja wirklich viel passiert bei dieser Wahl, Schlamperei ist ein Ausdruck, der zu kurz greift. Man kann sich vorstellen, was da bei anderen Wahlen alles getrickst und gemauschelt wurde. Bei der Wien-Wahl zum Beispiel. Wir von der IWÖ haben uns in der letzten Nummer mit den Kandidaten beschäftigt und wir tun es jetzt wieder. Vor der Wahl haben wir alle Kandidaten Wenn es also die nächste Stichwahl gibt, nicht zu unterschätzen, wenn in der Hof- befragt. In der vorigen Nummer wurde sollte man nicht zu Hause bleiben oder burg ein Mann sitzt, der unsere Gedanken das referiert. Von den Kandidaten der Re- einfach aus Frustration nicht mehr wählen. teilt und unsere Interessen versteht. Vor gierungsparteien kam gar keine Antwort, Die Wahl ist wichtig, auch wenn viele allem dann, wenn die Gefahren aus der EU von Frau Griss eine recht fragwürdige. meinen, daß der Bundespräsident nicht so kommen, die sich schon jetzt sehr deutlich Für sie war die Zunahme legaler Waffen besonders viel bewirken kann. Es ist aber abzeichnen. „besorgniserregend“. Für uns nicht. Also jetzt nochmals die beiden Kandidaten: Jetzt zu den Kandidaten für die Stich- wahl: Van der Bellen ist ein Grüner und war Alexander Van der Bellen daher entschieden gegen die legalen Waf- Ein Grüner, der aber keiner mehr sein möchte, zumindest will fen, nur die illegalen Waffen sind ihm, er uns das glauben machen. Seine Heimatliebe hat er spät wie es scheint, recht. Hat er auch deutlich entdeckt und daß er dereinst unsere Flagge für sein Gackerl gemacht. Grüne Politik, keine Überra- verwenden wollte, möchte er uns vergessen lassen. Ein ent- schung. Dennoch haben ihn viele von der schlossener Feind aller Jäger, ein Kämpfer gegen die legalen ÖVP gewählt, sogar seine Wahl dringend Waffen mit einer Vergangenheit, die gewissen totalitären empfohlen, wobei die Aktion des Herrn Gruppierungen sehr nahe war. Bedingungsloser Befürworter Landesjägermeisters aus Niederösterreich der EU-Bürokratie und Gegner von Volksabstimmungen. wohl am bemerkenswertesten war. Und Mehr muß man nicht sagen. wie es scheint, haben sogar die Jäger brav den Herrn Jägerfeind gewählt. Wie ange- schafft. Das ist unverständlich und zeich- net ein trauriges Bild von der politischen Norbert Hofer Urteilsfähigkeit dieser Leute. Ein Kandidat, der sich zu seiner politischen Heimat bekennt, Nur Norbert Hofer hat so geantwortet, der ehrlich zu seiner FPÖ steht, der skeptisch der EU gegenü- wie wir uns das vorgestellt haben. Wie ber eingestellt ist und der das plebiszitäre Element in unserer es scheint, haben auch unsere Mitglieder Demokratie verstärken möchte. Zu seinem Waffenbesitz ist den Eindruck gewonnen, daß Hofer wohl er immer gestanden und hat allen Anfeindungen, die ihm der beste Präsident für uns legale Waf- deshalb zuteil geworden sind, tapfer und offen begegnet. Er fenbesitzer wäre. Bei der Stichwahl ist es wird, so hoffen wir, ein starker Helfer gegen den EU-Waffen- sich knapp nicht ausgegangen und heute Wahnsinn sein. wissen wir ja recht genau, warum das so gewesen ist. Wir haben die Wahl und wir sollten sie nützen! Armbrüste Anton-Baumgartner-Str. 129 Compoundbögen 1230 Wien Jagd-DVDs Tel.: +43 664 355 6220 Bücher www.bows.at Bogenjagd und Zubehör office@bows.at 5
Dr. Georg Zakrajsek Jäger, höret die Signale! Kein Jagdsignal, eher ein politisches Signal. Der niederösterreichische Landesjägermeister Josef Pröll hat sich klar und ent- schieden für den grünen Präsidentschaftskandidaten Van der Bellen ausgesprochen. Der ist zwar ein glühender Gegner der Jagd und will alle Schußwaffen am liebsten verbieten, das hat aber den Herrn Weidkameraden Pröll nicht gestört. Viele Proteste hat es daher gegeben und die IWÖ hat auch einen offenen Brief geschrieben. Der ging so: Sehr geehrter Herr Landesjägermeister! Mit großer Verwunderung haben wir den Medien entnehmen können, daß Sie, sehr geehrter Herr Landesjägermeister, dem Personenkomitee des Präsidentschaftskan- didaten Van der Bellen beigetreten sind. Vor allem die zahlreichen Jäger in un- serem Verein haben darauf betroffen und mit Unverständnis reagiert und dies zum Teil auch mit recht scharfen Worten zum Ausdruck gebracht. Der Landesjägermeister Pröll mit dem Liebling der Jagdfunktionäre Van der Bellen Foto: © frend / Philipp Hutter Jedem Jäger ist nämlich seit langem be- kannt, daß der Kandidat Van der Bellen immer ein vehementer Gegner der Jagd Partei gewesen und hat als solcher die von den Grünen im EU-Parlament initiiert gewesen ist, dies auch stets deutlich zum fast jährlich im Parlament eingebrachten worden. Und daß Van der Bellen ein be- Ausdruck gebracht und sich darüber Entwaffnungspläne dieser Partei mitgetra- dingungsloser Befürworter der EU ist, wie hinaus als Kämpfer gegen den privaten gen. Das ist auch immer gegen die Jäger sie sich heute darstellt und daher auch alle legalen Waffenbesitz deklariert hat. gegangen. diese Maßnahmen gegen die Jagd mitträgt, kann nicht bestritten werden. Wiewohl Van der Bellen nun als „unabhän- Gerade erst in den letzten Tagen wurden giger“ Präsidentschaftskandidat antritt, vom grünen Abgeordneten Steinhauser Auch gegenüber der IWÖ hat Van der ist er lange Jahre Vorsitzender der grünen zwei Entschließungsanträge zum Waffen- Bellen erst vor kurzem von seinem Wahl- gesetz eingebracht, die auf ein generelles kampfteam ausrichten lassen, daß er aus Waffenverbot hinauslaufen und natürlich persönlicher Überzeugung gegen ein auch die Jäger besonders treffen würden. liberales Waffenrecht ist. Vor allem, wenn man bedenkt, daß dort Im Lichte all dieser Umstände ist es für für die Jäger ausdrücklich regelmäßig jeden österreichischen Jäger völlig un- wiederkehrende Psychotests verlangt verständlich, daß Sie, sehr geehrter Herr werden. Es ist denkunmöglich, daß Van der Landesjägermeister, diesen Kandidaten Bellen davon nichts gewußt hat, denn der öffentlich unterstützen. Das widerspricht Zeitpunkt des Einbringens dieser Anträge doch allen Interessen der von Ihnen ver- ist genau auf die Präsidenten-Stichwahl tretenen Jäger und wir hoffen, daß Sie zu abgestimmt gewesen. unserem Brief klärende Worte finden und Und gerade versucht die EU das Waffen- uns dazu eine Stellungnahme zukommen recht dramatisch zu verschärfen. Entspre- lassen. chende Entwürfe der Kommission liegen Mit besten Grüßen und Weidmannsheil vor. Auch die werden Ihnen wohlbekannt sein. Und darin geht es wieder gegen die Jäger: Präsident RA Prof.Dipl.-Ing.Mag. Andreas Verbot gewisser Jagdwaffen, ständig zu Rippel wiederholende psychologische und medi- Vizepräsident Dr. Hermann Gerig zinische Tests für die Jäger sind nur einige der von der EU geplanten Verschärfungen. Generalsekretär Dr. Georg Zakrajsek Wie man hört, soll ein Jagdgewehr kein „richtige Waffe“ sein. Das beruhigt. Bei der originellen Auch Einfuhrverbote für Jagdtrophäen Natürlich haben wir keine Antwort Gewehrtrageweise des Herrn LJM möchte ich auf und eine Waffensteuer in Form einer Ver- darauf erhalten. Wir haben auch nicht der Pirsch nicht gerne vor ihm gehen. sicherungspflicht für jede Schußwaffe sind damit gerechnet. Weidmannsheil! 6
Dr. Georg Zakrajsek Wenn die Grünen an der Macht wären Wie das wäre, haben wir gesehen, als die grüne Partei ihre Vorschläge zum Waffen- recht im Parlament eingereicht hat. Man kann diese beiden Entschließungsanträge unter www.iwoe.at – „Waffenrecht“ – „Parlamentarisches Material“ nachlesen. Was sich hier die Grünen ausgedacht haben, kommt einem totalen Schußwaffen- verbot gleich. Wie es aber nicht anders sein kann: Gilt natürlich nur für die Opfer, nicht für die Täter, denn die pflegen sich nicht um solche Verbote zu kümmern. Abg. Steinhauser ahnungslos, aber verbieten Die Vorschläge sind ja nicht neu. Wer die Grünen kennt, weiß, daß faktisch jedes Jahr solche Vorschläge eingereicht werden. haben und in peinlicher Weise ständig Bisher ohne Erfolg. Interessant war aber, Waffenpaß und Waffenbesitzkarte ver- daß diese Initiativen zwei Wochen vor wechseln. Die Handschrift des grünen der Bundespräsidentenwahl eingebracht Justizsprechers Steinhauser wird hier worden sind, was heißt, daß man damit den deutlich sichtbar. Kandidaten der Grünen stärken wollte. Das hat auch funktioniert, denn sogar namhafte Ein Plakat der „neuen Heimatpartei“ Aber was jeder daraus lernen sollte: Die Jägervertreter und ÖVP-Politiker haben Grünen sollten nie an die Macht kommen. den Van der Bellen unterstützt, obwohl Mit den Vorschlägen muß man sich nicht Aber die Gefahr kommt natürlich derzeit dessen Partei gerade vorgeschlagen hatte, im einzelnen befassen. Bemerkenswert aus der EU und welche grünen Ideen dort den Psychotest für die Jäger einzuführen. ist dabei, daß die grünen Parlamentarier immer wieder aus der Versenkung auftau- Inserat IWÖ Halbe Seite :Layout 1 09.12.2008 11:21 Uhr Seite 1 Macht aber nichts, wie man gesehen hat. wirklich keine Ahnung vom Waffengesetz chen, kann man auf Seite 4 lesen. DETEKTIVDIENSTLEISTUNGEN AUF HÖCHSTEM NIVEAU Menschliche Werte, Diskretion und Vertrauen sind für uns Grundlage jeder Zusammenarbeit. • Scheidungen • Wirtschaftskriminalität Staatlich geprüft • Personenschutz • Observationen JAEGER SICHERHEITSMANAGEMENT e.U. • Informationsbeschaffung Naglergasse 19 Top 2 A-1010 Wien • Fahrzeugortungen Telefon (24 Std.) +43 1 533 61 84 • Videotechnik Web: www.jsi.at KEINE KOMPROMISSE ÖSTERREICHWEIT TÄTIG 7
Infos und Tips für Waffenbesitzer DI Mag. Andreas O. Rippel Kommt es zu einem (teilweisen) Umdenken beim Waffenpaß? Ist es möglich, daß es bei der Ausstellung von Waffenpässen zu einem Umdenken kommt? Eine kritische Betrachtung Obzwar die Bestimmungen über die Aus- dann stellt sich hingegen die zweite Fra- stellung eines Waffenpasses mit dem Waf- ge, warum man Polizisten im Dienst mit fengesetz 1996 inhaltlich nicht verändert einer Schußwaffe ausstattet. Der Mensch, wurden, wurde die Ausstellung von Waf- der Polizist, bleibt offensichtlich immer fenpässen immer restriktiver gehandhabt. derselbe. Die Behörden haben mit tatkräftiger Nun zeichnet sich aber zumindest bei Unterstützung der Gerichte immer neue Polizisten und Justizwachebeamten eine Anforderungen an die Ausstellung eines gewisse Korrektur der völlig aus dem Waffenpasses gestellt, sodaß letztlich bei Ruder gelaufenen Rechtsprechung ab. In kombinierter Anwendung all dieser Regeln einem Schriftsatz der Landespolizeidirek- praktisch jedem die Ausstellung eines tion Wien gibt diese zu, daß die Vergan- Waffenpasses verweigert werden konnte. genheit gezeigt hat, daß gerade Polizisten Völlig kontraproduktiv und sinnloserweise bzw. Polizeistationen ein gern gesehenes wurde beispielsweise Anklagevertretern, Terrorziel sind, um der Bevölkerung das Polizisten und Justizwachebeamten die Gefühl zu geben, daß selbst bewaffnete Ausstellung eines Waffenpasses verwei- Einheiten nicht davor gefeit sind, selbst gert. Obwohl die Anzahl der amoklau- Opfer eines solchen Angriffes zu werden. fenden Anklagevertreter, Strafverteidiger, „Das Bundesamt für Verfassungsschutz Polizisten und Justizwachebeamten als sowie die Landesämter Verfassungsschutz wohl nicht hoch bezeichnet werden kann gehen von einer aus den jüngsten Ereig- und diese Personengruppen offensichtlich nissen und Entwicklungen in Europa abge- nicht das geringste Sicherheitsrisiko dar- leiteten erhöhten abstrakten terroristischen stellen, wurde im Führen einer Schußwaffe Gefährdungslage aus. Dazu zählen erfolgte der Kategorie B durch die genannten Be- wie vereitelte Anschläge sowie das spe- rufsgruppen ein Problem erkannt. ziell vom Ausland ausgebildeter Rück- kehrenden (Foreign Fighters) und von Die Auswüchse dieser Rechtsprechung radikalisierten, gewaltbereiten Menschen waren geradezu grotesk, beispielsweise im Inland („Home-Grown-Jihadisten“) empfahl das Verwaltungsgericht Wien ausgehende Gefährdungspotential.“ einem Polizisten doch eine personenbe- zogene Auskunftssperre im Zentralen „Vor dem Hintergrund dieser Ausfüh- Melderegister zu veranlassen, um zu rungen kann nach Ansicht der Landespo- verhindern, daß die private Meldeadresse lizeidirektion Wien selbst bei vermehrten Bis in die 90-er Jahre des vergangenen des gefährdeten Polizeibeamten heraus- Ausstellungen von Waffenpässen an Jahrhunderts wurde Angehörigen einer ge- gefunden werden kann. Dadurch sollte Organe des öffentlichen Sicherheits- fährdeten Berufsgruppe mehr oder weniger die Gefährdung eines Polizeibeamten, dienstes keinesfalls von einer „erheblichen relativ problemlos ein Waffenpaß ausge- der einen Jihadisten verhaftet hat, der auf Erhöhung der mit dem Gebrauch von stellt. Zwar reichte die Bedarfsbegründung Bildern im Internet strahlend auf getöteten Faustfeuerwaffen verbundenen Gefahren“ „Transport von höheren Geldbeträgen“ Menschen posiert, beseitigt werden. ausgegangen werden, sondern würde schon frühzeitig in vielen Fällen nicht dem aktuell gesteigerten dargestellten mehr für die Ausstellung des begehrten Es mag eine ungewohnte Frage sein, aber phänomenbedingten Sicherheitsbedürf- Dokumentes, aber es wurden Waffenpässe sind Polizisten in der Lage ohne Gefähr- nis der betroffenen Bediensteten sowie zumindest Richtern, Staatsanwälten, Ver- dung für andere eine Waffe zu führen? der Bevölkerung vielmehr Rechnung teidigern, (Aufsichts-)jägern, Polizisten Beantwortet man diese Frage mit ja und getragen werden, wobei eine öffentliche und Justizwachebeamten ausgestellt. findet man Polizisten für geeignet, dann Bekanntmachung, das eine Vielzahl von Auch Angehörige anderer Berufsgruppen stellt sich sofort die zweite Frage, warum solchen Bediensteten auch privat in der erhielten im Regelfall einen Waffenpaß dies nur gilt, wenn der Polizist im Dienst Öffentlichkeit Schußwaffen führen dür- (z.B. Nachttaxilenker). ist. Beantwortet man diese Frage mit nein, 8
fen, zudem eine nicht zu unterschätzende andere gefährdete Berufsgruppen gelten. daher potentiell möglich wäre, daß dieser generalpräventive Wirkung – vor allem Wie sieht es nun mal mit einem (privaten eine Faustfeuerwaffe führt? auch für Jihadisten – erzielen würde.“ (Re- oder öffentlichen) Anklagevertreter aus, Alles in allem kann gesagt werden, visionsbeantwortung der Landespolizeidi- der einen Jihadisten oder andere gefähr- daß in der Materie Ausstellung eines rektion Wien in einem Verfahren, wo die liche Personen angeklagt hat? Hätte es Waffenpasses eine gewisse Bewegung Ausstellung eines Waffenpasses an einen nicht auch generalpräventive Wirkung entstanden ist. Zumindest in engen Be- Polizisten von der Landespolizeidirektion (abschreckende Wirkung), wenn bekannt reichen wird zumindest wieder überlegt, Wien verweigert wurde). wäre, daß auch ein Richter, ein Ankläger, einen Waffenpaß auszustellen. ein Verteidiger oder ein Aufsichtsjäger mit Diese Ausführungen müßten natürlich einem Waffenpaß ausgestattet ist und es nicht nur für Polizisten, sondern auch für Franz Schmidt Mein Brief an die Polizeigewerkschaft Anläßlich eines fragwürdigen Verwal- sehe ich erfahrungsgemäß am ungezügel- tungsgerichtshof-Urteils bezüglich der ten illegalen Zuzug von Ausländern und Ablehnung von Waffenpässen für Poli- Kriminaltouristen. Ich sage das, obwohl zeibeamte richtete ich am 1. Mai 2015 mir bekannt ist, daß so eine Aussage poli- ein Schreiben an den ÖVP-Abgeordneten tisch nicht erwünscht ist. Ist aber so. Norbert Sieber. Sieber war der Hauptver- Ich bin wirklich froh, daß ich diese antwortliche für die parlamentarischen schlimme Zeit bei der Polizei überstanden Absegnung diese Skandalurteiles (IWÖ- habe. Nachrichten 2/15, Die Petition und die Koalition). In meinem Brief erläuterte ich Wie viele meiner ‚Kundschaften‘ ich durch dem Abgeordneten Sieber meine Beden- meine Arbeit hinter Schloß und Riegel ge- ken über dieses Urteil und begründete sie bracht habe, kann ich nicht mehr sagen. Ich wie folgt: habe sie nie gezählt. Aber eines ist gewiß, Freunde habe ich mir damit keine gemacht. „Ich war vor meinem Ruhestand 35 Jahre Viele haben mir schon während oder nach Polizeibeamter in Graz. Da hatte ich sehr der Festnahme Rache geschworen. viel mit Menschen zu tun. Die meisten gehörten nicht zu den Guten. Also, mit Ich hatte aber noch Glück: Zu meiner Zeit sehr vielen bösen – Kriminellen – hatte wurde einem Exekutivbeamten auf Verlan- ich zu tun. Mit Leuten, für die die Polizei gen problemlos ein Waffenpaß ausgestellt. Franz Schmidt, Polizist in Pension, aber immer ein Feindbild war. Damals billigte der Gesetzgeber einem noch streitbar Polizeibeamten noch zu, seine Gesundheit Gegen Ende meiner Dienstzeit (2009) war mir, ich habe viel erlebt, besonders mit und sein Leben selbst wirksam schützen sogar eine ganz deutliche Brutalisierung bösen Menschen. zu dürfen. Der wirkungsvollste Schutz ist der kriminellen Szene wahrnehmbar. immer noch eine Schußwaffe. Dadurch Wie ich aus ihrer Rede vom 23. April Nicht nur für die Polizei sondern auch für konnte sich ein Exekutivbeamter selbst, herausgelesen habe und wie es der Ver- Privatpersonen. So gab es vor Jahrzehnten auch außer Dienst und das auch noch im waltungsgerichtshof neuerdings entschie- noch keine ‚heißen‘ Einbrüchen – das sind Ruhestand, sowie auch seine Familie, ge- den hat, wird in Zukunft kein Waffenpaß jene, bei denen die Verbrecher auch dann gen kriminelle Angriffe schützen. mehr für Polizisten ausgestellt. Da steckt einbrechen wenn die Bewohner zu Hause sind. In der Folge werden sämtliches Bar- Ich weiß, daß sie da eine ganz andere politscher Wille dahinter. Wie sonst sollte geld und alle Wertgegenstände mit roher Meinung haben. Für sie sorgt ja unsere sich der Vollzug in dieser Sache so rasch Gewalt aus den Opfern herausgeprügelt. hervorragende Exekutive. Für mich und um 180 Grad ändern? Das kann anders Solche Vorfälle stehen heute leider an der die anderen Normalbürger aber nicht. nicht sein. Tagesordnung. Viele Opfer haben das nicht Denn wenn es um Sekunden geht, dann Heute verrät Vater Staat (hier: die Politiker überlebt. Auch die Zahl der „Widerstände sind meine Kollegen noch immer minu- und die Richter) seine treuesten Diener! gegen die Staatsgewalt“ war vor einigen tenweit weg! Das ist nicht die Schuld der Nichts mehr mit Eigenschutz außer oder Jahrzehnten noch sehr gering. In Graz – wo Polizei, sondern liegt in der Natur der nach Dienst. Der Mohr hat seine Schuldig- es sich immerhin um die zweitgrößte Stadt Sache. Mir ist trotz meines Vertrauens auf keit getan, der Mohr kann gehen! (Schiller, Österreichs handelt – konnte man damals meine jungen Kollegen noch immer eine Die Verschwörung des Fiesco zu Genua, im Monat ungefähr zwei solche Delikte Waffe in der Hand lieber als die Polizei III, 4, 1783) zählen. Heute sind es im Schnitt mehrere am Telefon. pro Tag. Den Grund dieser Brutalisierung Oder glauben Politiker wirklich, daß jene Das sind meine Erfahrungen. Glauben sie Menschen, die mir wegen meiner (im 9
Auftrag des Staates) dienstlichen Tätigkeit Einen aufrichtigen Dank im Namen meiner für fremdes Eigentum in großem Ausmaß Rache geschworen haben, außer Dienst ‚entwaffneten‘ Kollegen an die Politiker! erforderlich ist. oder ab dem Tag an dem ich in den Ru- Auch als Zivilist darf ich Menschen in Es ist schon klar, daß er sich dabei nicht hestand getreten bin, ihre Feindschaft mir Not – und davon können sie täglich in der gefährden muß. Aber auch hier ist die lo- gegenüber beendet hätten? Zeitung lesen – Hilfe leisten, so ich dazu- gische Folge, daß der Täter nicht freiwillig Schon das Wissen der Verbrecher, daß kommen sollte. Für meine jungen Kollegen auf das Eintreffen der herbeigeholten Poli- sich nunmehr österreichs Exekutive außer wäre das aber auf Grund des herrschenden zeibeamten (im Dienst) warten wird. Dienst nicht mehr bewaffnen darf, wird sie politschen Willens wahrscheinlich le- Wo leben unsere Politiker, auf dem Mond? noch kecker machen. bensgefährlich. Solche gemeinen und Oder ist es neuerdings politischer Wille hinterhältigen Angriffe werden meist von Eine weitere Erfahrung, die ich gemacht die Sicherheit der Polizeibeamten zu mehreren Bandenmitgliedern ausgeführt, habe: Wer die Opfer entwaffnet, der be- gefährden und die Kriminalität zu begün- wogegen ein einzelner Mensch unbewaff- günstigt die Verbrecher! stigen?“ net chancenlos ist. Sage da keiner, daß es Wie gesagt, ich hatte aber noch Glück, mit körperlicher Selbstverteidigung auch Diesen Brief richtete ich zugleich mit beziehungsweise, derzeit noch. Es wäre ja geht. Ich weiß wovon ich spreche. Ich Herrn Abgeordneten Sieber auch an möglich, daß ich meinen Waffenpaß, jetzt war mehrmaliger Staatsmeister in einer neun Zentralausschußmitglieder der im Ruhestand, bald abgeben muß. Politiker Kampfsportart. Ich würde das aber nicht Polizeigewerkschaft. Keinem einzigen wie sie, könnten das leicht durchsetzen. versuchen. Auch Pfefferspray ist in sol- von ihnen war mein Schreiben eine Ant- Derzeit kann ich noch „bewaffnet“ meinen chen Fällen nutzlos. wort wert. Was wiederum vom Interesse Dienstort besuchen. Unbewaffnet mache der Gewerkschaftsfunktionäre für ihre Ein Polizeibeamter ist auch außer Dienst ich das nicht mehr. Somit ist mein Schutz Schutzbefohlenen zeugt! Von Sieber verpflichtet gegen strafbare Handlungen gewährleistet. Nicht gewährleistet ist der kam eine Antwort auf mein Schreiben, einzuschreiten, wenn er erkennt, daß dies Schutz der noch aktiven Sicherheitsorgane in dem er mir mitteilte, daß es mit der zur Abwehr einer gegenwärtigen oder außer Dienst, denen die Politik nicht mehr ÖVP keine Liberalisierung des österrei- unmittelbar drohenden Gefahr für Leben, erlaubt sich privat zu bewaffnen. chsichen Waffengesetzes geben werde. Gesundheit, Freiheit von Menschen oder HundeCoach Ihr persönlicher HundeCoach hilft sofort bei Ihrer Soforthilfe Hundeerziehung! mit Roland Raske • Nie mehr nerviges Zerren an der Leine! • Keine Raufereien mit anderen Hunden! • Kein Hochspringen oder Zwicken! • Nie mehr Unsicherheit und Nervosität! • Kein Jaulen, kein Belästigen der Nachbarn! • Nie mehr Fressen vom Boden oder Jagen… Zentrale: A-3161 St. Veit/Gölsen www.hundecoachparadies.at 24 H Hotline für ganz Österreich: +43 664 122 85 30 · info@hundecoachparadies.at 10
Dr. Georg Zakrajsek Ein Polizist bekommt einen Waffenpaß – eine trügerische Hoffnung? Ein Polizist hat endlich einen Waffenpaß bekommen. Es hat lange gedauert und es bedurfte einer Entscheidung des Verwal- tungsgerichts Wien. Eine Selbstverständlichkeit wurde endlich einmal von einem Gericht bestätigt. Und ohne einen kundigen und energischen Anwalt wäre das wohl auch nicht erreicht worden. Bei aller Erleichterung über das Urteil bleibt jedoch ein bitterer Nachgeschmack. Dem Polizisten sei hier ganz herzlich Gründen ab und die Verwaltungsgerichte litiker sind derzeit EU-besoffen auf dem gratuliert und seinem Rechtsvertreter, dem schließen sich dem bereitwillig an. dort verordneten Entwaffnungstrip. Keine Herrn Rechtsanwalt Dr. Raoul Wagner Waffen für die rechtschaffenen Bürger und So weit sind wir in diesem Land gekom- ganz besonders. Er hat das fast Unmög- für die Opfer, auch keine Waffen für die men, so weit ist es schon gekommen, daß liche geschafft. Die Waffenbehörde hat das Vertreter des Gewaltmonopols. man nicht einmal mehr den Hütern der zuerst einmal abgelehnt. Kein Waffenpaß Gesetze, den Menschen, die im Dienste So wird es nämlich weitergehen und für einen Polizisten. So die allerhöchste des Staates ihr Leben riskieren, riskieren schon das nächste Ansuchen wird wieder Weisung aus dem Innenministerium, wo müssen, eine Waffe zur Verteidigung ihres abgelehnt werden. Und wieder zum Ver- man wie es scheint, seinen eigenen Be- Lebens, ihrer Gesundheit zubilligt. Daß waltungsgericht, das vielleicht das nächste amten mißtraut. man damit auch die Menschen wehr- und Mal ganz anders entscheiden wird. Das geht schon sehr lange so und das ist hilflos macht, die auf den Schutz durch das Ohne Gesetzesänderung wird es daher eine wirkliche Schande. Polizisten, Justiz- sogenannte Gewaltmonopol vertrauen, ist nicht gehen. Zwei Petitionen dazu lie- wachebeamte und auch Bundesheerange- unseren Sicherheitspolitikern aber herzlich gen im Parlament. Die aber sollte man hörige kriegen einfach keinen Waffenpaß gleichgültig. endlich einmal erledigen. mehr. Andere gefährdete Menschen na- Was wird dieses Urteil, das uns natürlich türlich schon gar nicht. Die erste Instanz Allerdings: ÖVP und SPÖ sind entschie- sehr freut, in der Zukunft bewirken? Wahr- den gegen den Waffenpaß für Jäger. lehnt das stets mit recht fadenscheinigen scheinlich wenig. Unsere Sicherheitspo- 11
Dr. Georg Zakrajsek Jagen mit Halbautomaten Ob man das macht, ob man das will, ist eine Frage der Einstellung, der Erziehung aber auch eine Frage der Weidgerechtigkeit. Erlaubt ist es ja, das NÖ-Landesjagdgesetz sieht das vor, auch in Oberösterreich ist es gestattet, nur eine Magazinbeschrän- kung (zwei Schuß) ist vorgesehen. Es ist also dem Jagdherrn überlassen ob er jemanden bei der Jagd einen Halbautomaten erlaubt. Hat man selber ein Revier, kann man natürlich im Rahmen der Jagdgesetze machen was man will. Niederwild- und Flugwildjagden einen Cosmi-Halbautomaten Vernünftiger Gesetz- verwendet. Der hatte 8 Patronen geber – säumige Beamte im Magazin, aber mehr als zwei Im Ministerium war man sich damals der Schüsse auf ein Stück Wild habe Problematik bewußt und hat sich im Waf- ich nie abgegeben. Übrigens ha- fengesetz dafür eine Lösung ausgedacht. ben die meisten meiner Mitjäger Vernünftig und bürgerfreundlich. Im § 19 das Gewehr gar nicht als „Auto- Abs. 2 des Gesetzes wurde nämlich der maten“ erkannt. Innenminister ermächtigt: „auf einvernehmlichen Antrag aller Lan- Rückwirkendes desjagdverbände solche Halbautomaten, Gesetz sofern für diese jagdlicher Bedarf besteht, mit Verordnung von der Genehmigungs- kriminalisiert die pflicht auszunehmen (Magazinbeschrän- kung drei Patronen)“ Jäger Das hätte das Problem für die Jäger weit- Um das aber geht es hier gar nicht. gehend gelöst: Halbautomatische Büchsen Es geht um die heutige gesetzliche wären wieder in die Kat. C und halbau- Lage, die leider die Jäger schwer tomatische Flinten wären wieder in die benachteiligt. Und das haben wir Kat. D gekommen. Keine WBK und vor wieder einmal der EU zu verdan- allem – kein Waffenpaß für den jagdlichen ken. Gebrauch wäre erforderlich gewesen. Man erinnere sich: 1996 bekamen Aber: Geschehen ist nichts. Die Jagd- wir ein neues Waffengesetz. Die verbände haben brav den Antrag gestellt, Waffenkategorien gemäß der das Ministerium hat aber nichts gemacht. Waffenrichtlinie wurden in unser Überhaupt nichts. Keine Erledigung. Der Gesetz übernommen. Und auf ein- Antrag ist in irgendeiner Schreibtisch- mal waren alle halbautomatischen schublade verschwunden und wurde nie Gewehre in der Kategorie B. Man erledigt. Ein Fall von Amtsmißbrauch? Ich mußte sie genehmigen lassen und glaube ja. Ist aber egal und sicher längst durfte sie nur mit einem Waffen- verjährt. paß führen. Jägerin mit Cosmi-Schrothalbautomaten. Aus damit! Zur Ehre der Jagdverbände muß ge- Die meisten Jäger haben das gar sagt werden, daß man zwar einmal nicht mitbekommen. Niemand hat nachgestoßen hat. Es wurde aber dann sie damals aufgeklärt, wenn man weiter nichts mehr gemacht. Und das Diese Gewehre haben ja bei vielen Jägern von der IWÖ absieht. Sie haben auch oft Ministerium ist in den bürokratischen einen schlechten Ruf. „Automaten“, „Vol- gar nicht mitbekommen, daß sogar die Dämmerschlaf versunken. Was der lernter“, „Aasjäger“ hört man – offen oder beliebten Kleinkaliber-Halbautomaten Gesetzgeber gut gemeint hatte, wurde hinter vorgehaltener Hand. Diskussionen (damals in fast jedem Jägerhaushalt von den zuständigen Beamten mit voller sind hier schwer zu führen, vor allem vorhanden) plötzlich in die Kategorie B Absicht hintertrieben. Die Jäger – bes- dann, wenn man es mit Vorurteilen zu tun gehörten, man eine WBK dafür zu lösen ser deren Funktionäre - haben sich das bekommt. hatte und für das Führen (auch auf der widerspruchslos gefallen lassen und Jagd) einen Waffenpaß benötigt hätte. eine Gelegenheit zur Vereinfachung Tatsächlich ist das eine Frage des Charak- Tausende Jäger wurden damals krimina- und Entkriminalisierung nicht genützt. ters und der weidmännischen Einstellung. lisiert und manche wissen es bis heute Schade. Als Jagdgast sollte und muß man auf die Befindlichkeit und die Einstellung des noch nicht, daß sie schwer bestraft werden Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift Jagdherrn Rücksicht nehmen und Pro- können, wenn so ein „vergessener“ Halb- „Jagen Heute“ erschienen. Wir drucken bleme nicht dort austragen, wo man sie automat – etwa bei einer Waffenkontrolle ihn mit freundlicher Genehmigung dieser vermeiden kann. Ich selber habe lange - plötzlich auftauchen sollte. Da gibt es Zeitschrift ab. Man sollte „Jagen Heute“ Zeit (vor dem neuen Waffengesetz) auf nämlich keinen Pardon. überhaupt lesen. Mal was anderes. 12
Mag. iur. Eva-Maria Rippel-Held Die Pistole Glock – konstruktionsbedingt ein Sicherheitsrisiko? Daß die Pistole Glock konstruktionsbedingt ein Risiko darstellt, vermeint zumindest die Landespolizeidirektion Wien Der Blätterwald war voll damit, Millen- nium City: Zeugen alarmierten Polizei, weil sie bewaffneten Mann im Kino sahen. Nach den Terroranschlägen in Brüssel ist offenbar auch in Wien die Verunsicherung groß. Mittwochnacht gab es einen Groß- einsatz in der Wiener Millennium City, weil Zeugen einen bewaffneten Mann ins Kino gehen sahen. Ein Großaufgebot an Polizisten mit Verstärkung durch die Cobra und eine Hundestaffel rückten gegen 20:00 Uhr an, auch die Wiener Berufsrettung kam mit dem Katastrophenzug. Um keine Panik auszulösen, wurde das Kino nicht evakuiert. Statt dessen gingen Polizisten in Zivil zu dem Mann, den mehrere Zeu- gen zuvor mit einer Pistole in der Jacke gesehen hatten. Er saß im Kinosaal. Wie sich herausstellte, war der Mann Justiz- wachebeamter und somit befugt, in der Öffentlichkeit eine Pistole zu tragen – er hat einen Waffenpaß, sagt Polizeisprecher Innenbundholster – eine hundertprozentig sichere Tragweise. Die Waffenbehörde weiß es aber nicht Thomas Keiblinger (Auszug aus Kurier.at Ja, die Pistole der Marke Glock als Inbe- vom 24.03.2016). griff einer konstruktionsbedingt gefähr- Wer nun meinte, daß die Angelegenheit lichen Waffe, so zumindest nach Meinung damit abgeschlossen ist, der irrt: der Landespolizeidirektion Wien. Natürlich unbemerkt von der Öffentlich- keit leitete die Landespolizeidirektion Angemerkt wird zur Vollständigkeit, daß Wien ein Entzugsverfahren hinsichtlich die Faustfeuerwaffe der Marke Glock in des Waffenpasses ein. Da der Beamte aber einem Innenbundholster geführt wurde, Inhaber eines Waffenpasses war und sohin sodaß es optisch so aussah, als wäre die berechtigt war seine Pistole der Marke Waffe im Hosenbund steckend geführt Glock verdeckt oder auch nicht verdeckt worden. zu führen, gestaltete sich die Angelegen- heit schwieriger. Flugs kam man aber auf eine interessante Daß es bei einer Pistole der Marke Glock Idee und vermeinte, daß das Führen der bei einem unvorsichtigen Zugreifen oder Faustfeuerwaffe Marke Glock im Ho- durch andere widrige Umstände zu einer senbund gefährlich sei. „Aufgrund dieser ungewollten Schußabgabe kommen kann, Trageweise muß von einem leichtfertigen ist wohl klar. Aus diesem Grund ist es Umgang ausgegangen werden, da es bei empfehlenswert um jeden Polizisten ei- dieser Waffe konstruktionsbedingt durch nen möglichst weiten Bogen zu machen. unvorsichtiges Zugreifen oder durch ande- Zumindest wenn es sich um Beamte der re widrige Umstände zu einer ungewollten Landespolizeidirektion Wien handelt, Schußabgabe kommen kann.“ oder??? 13
Bürger im Visier der EU Der Abgeordnete zum EU Parlament, Harald Vilimsky, hat am 12. Mai 2016 unter diesem Titel eine sehr ausführliche Aus- arbeitung vorgelegt, in der nicht nur der gegenwärtige Stand des österreichischen Waffengesetzes dargelegt wird, sondern auch die Pläne der EU betreffend die Verschärfungen der Waffenrichtlinie. Auch der künftige Gang des Verfahrens in der EU ist ausführlich dargestellt. Wir bringen hier die entsprechenden Teile ● Sogenannte Signal- und Salutwaffen der Arbeit, wer alles lesen möchte, kann sollen von der Richtlinie nicht umfasst das unter www.iwoe.at – Startseite – Ak- sein. tuelles herunterladen. Weitere Änderungen: Wie ist der aktuelle Stand der Debatte in der EU? „Gute Gründe“: Der Vorschlag der Kommission liegt ● Erwerb und Besitz von Feuerwaffen derzeit im EU-Parlament. Federführend soll nur dann erlaubt sein, wenn es ist dort der Ausschuss für Binnenmarkt dafür einen „guten Grund“ gibt. und Verbraucherschutz (IMCO); der Aus- Mitgliedsstaaten können als solche schuss für Bürgerliche Freiheiten, Justiz „guten Gründe“ unter anderem Jagd, und Inneres (LIBE) sowie der Rechtsaus- Sportschießen, wissenschaftliche oder schuss (JURI) sollen Stellungnahmen dazu Testzwecke oder historische Studien abgeben. festlegen. Bis jetzt zeigt sich, dass die meisten Ab- ● Bedenklich scheint hier, dass Selbst- geordneten dem Kommissionsvorschlag verteidigung nicht unter diesen „guten Harald Vilimsky – unser Mann in der EU Gründen“ aufscheint. sehr kritisch gegenüberstehen. So hat die Berichterstatterin selbst im ersten „Verdächtige“ Munitionskäufe: Abänderungsantrag vorgeschlagen den Handel: Kommissionsvorschlag abzulehnen. ● „Verdächtige“ Käufe von Munition ● Der Internet-Handel mit Feuerwaffen, sollen verhindert werden, wobei „ver- Die folgende Aufstellung gibt den Stand Waffenteilen und Munition soll insofern dächtig“ sich auf die Menge (unüblich der Debatte Anfang Mai 2016 wieder, der strenger reguliert werden, als dass er für den privaten Gebrauch), ungewöhn- sich sicher noch verändern wird: zwar weiterhin erlaubt bleiben soll, die liche Zahlungsformen (unter anderem eigentliche Übergabe von auf diesem große Bargeldmengen) oder die Un- Abänderungen zu Vorschlägen der Kom- Weg erworbenen Waffen müsse aber von willigkeit des Käufers bezieht, sich zu mission: Angesicht zu Angesicht erfolgen, auch identifizieren. Solche Aktivitäten sollen Befristung waffenrechtlicher Bewilli- um die Identität des Käufers zweifelsfrei von den Händlern bei denzuständigen gungen: feststellen zu können. Behörden gemeldet werden. ● Mitgliedsstaaten sollen für Erwerb Deaktivierte Waffen: ● Genehmigungen zum Erwerb und Besitz und Besitz von Feuerwaffen ein Über- für Waffen der Kategorie A sollen in den ● Deaktivierte Waffen sollen von der Richt- wachungssystem einschließlich me- Mitgliedsstaaten grundsätzlich möglich linie nicht umfasst sein. Voraussetzung dizinischer Checks einführen. Dabei sein, aber streng begrenzt werden (etwa dafür ist allerdings, dass diese Waffen kann es sich entweder um dauerhafte auf Hersteller, Waffenschmiede oder entweder gemäß EU-Durchführungs- oder periodische Überprüfungen Forensik-Experten). verordnung 2015/2403 oder früheren handeln. nationalen Standards deaktiviert wur- Aufbewahrung und Transport: ● Solange Mitgliedsstaaten noch kein den und sichergestellt ist, dass diese solches Monitoring-System eingeführt ● Mitgliedsstaaten sollen Regeln hin- Waffen für den Gebrauch dauerhaft haben, soll die Gültigkeit der Bewilli- sichtlich der Aufbewahrung von Feu- unbrauchbar gemacht wurden und nicht gung fünf Jahre nicht überschreiten. erwaffen, deren Teilen sowie von mehr in funktionierende Schusswaffen Munition erlassen (einschließlich des Halbautomaten: konvertiert werden können. Transports), um sicherzustellen, dass ● Halbautomatische Feuerwaffen sol- ● Zudem sollen einheitliche Deaktivie- keine unbefugten Personen Zugriff len – im Gegensatz zum Vorschlag rungsstandards innerhalb der EU darauf haben. der Kommission – von der Richtlinie durchgesetzt werden. Datenaustausch: nicht anders betroffen sein als bisher. Schreckschuss- und Signalwaffen: Eine Änderung würde viele praktische ● Es soll ein einheitliches Europäisches ● Was Alarm- und Schreckschusswaffen Waffenregister erstellt werden indem Probleme bei der Implementierung mit angeht, so sollen diese erlaubt bleiben, die Behörden der Mitgliedstaaten sich bringen und sei von verschiedenen aber durch entsprechende Konstruktion auf elektronischem Weg über eine Mitgliedsstaaten abgelehnt worden, sichergestellt sein, dass diese keinerlei gemeinsame Plattform Informationen heißt es in der Begründung. Kugel oder Projektil abfeuern können. austauschen. 14
● Dabei sollen bereits vorhandene Instru- Hier seine Beispiel eine Anhörung in Brüssel über mente wie z.B. das Schengen Informati- die neue Waffenrichtlinie, wo darüber dis- onssystem verwendet werden. Stellungnahme: kutiert wurde, welche Halbautomaten auf IWÖ: Herr Abgeordneter, seit dem 12. die schwarze Liste gelangen sollten und Mai ist doch einige Zeit vergangen. Was wie man Waffenbesitzern ihr Leben weiter Weiteres Prozedere: ist in der Zwischenzeit in dieser Sache erschwert, während nicht weit entfernt ein passiert? Was hat der Rat beschlossen? gewisser Sallah Abdeslam mit einer illegal ● Der Bericht aus dem Ausschuss für Bin- erworbenen Kalaschnikow sich eine wilde nenmarkt und Verbraucherschutz wird Vilimsky: Die Forderungen des Rates Schießerei mit der belgischen Polizei lie- derzeit von den verschiedenen „Schat- haben sich in einigen Punkten gegenü- ferte. Die wahre Bedrohung geht nicht von tenberichterstattern“ abgeändert. ber dem Bericht, der im Ausschuss für den Bürgern mit ihren legalen Waffen aus, ● Am 27. Juni kommt der Bericht im Aus- Verbraucherschutz behandelt wurde, sondern von den Terroristen mit den illega- schuss zur Abstimmung. verschärft. So fordert der Rat, dass zu len Waffen vom Balkan oder der Ukraine, Kategorie A – also Kriegsmaterial - zu- die es am Schwarzmarkt zuhauf gibt. ● Danach wird über den Bericht im Ple- künftig auch Kurzfeuerwaffen mit Maga- num von allen Mitgliedern des Europä- IWÖ: Sind Ihnen dazu Initiativen der zinkapazitäten von mehr als 20 Patronen, ischen Parlaments abgestimmt werden. österreichischen Jägerschaft und unserer Langfeuerwaffen mit Magazinen mit mehr Ein Datum dafür ist derzeit noch nicht Sportschützen bekannt geworden? Gibt es als 10 Schuss und Halbautomaten (unter bekannt. so etwas wie einen Lobbyismus? 60 cm) sowie Ladevorrichtungen bzw. Magazine gehören sollen. Des Weiteren Vilimsky: Ja natürlich. Es haben uns Ab- fordert der Ratsvorschlag eine fünfjährli- geordnete viele Mails und Briefe besorgter Hier ergeben sich folgende Möglich- Bürger erreicht, aber auch Vereine haben che medizinische Kontrolle und ein Verbot keiten: sich zu Wort gemeldet. Insbesondere auch private Waffen gemeinsam mit Muni- Der Bericht erhält eine Mehrheit und tionsbeständen zu lagern. haben uns Jagd- und Schützenverbände kommt direkt in der ersten Lesung in den angeschrieben, die sehr besorgt über IWÖ: Wie war denn die Stellungnahme Europäischen Rat. Falls der Rat seine die Entwicklungen waren. Sehr interes- des österreichischen Innenministeriums Zustimmung erteilt, ist der Rechtsakt sant fand ich die Entwicklung bei den dazu? erlassen. Anhörungen. Wurden bei der internen Vilimsky: Eine neue Stellungnahme dazu Anhörung, die nicht öffentlich war, lauter Falls der Rat seine Zustimmung nicht ist vom Bundesministerium für Inneres Waffenlobbyisten und Sportschützen sowie erteilt, kommt der Bericht mit den Stand- noch nicht bekannt. Jagdverbände angehört, die sich allesamt punkten des Rates in die zweite Lesung. IWÖ: Unser neuer Herr Innenminister gegen den Vorschlag aussprachen, hat Dort wird er innerhalb einer Frist von drei hat gemeint, es werde keine Änderungen man bei der öffentlichen Anhörung fast Monaten entweder vom Europaparlament beim österreichischen Waffengesetz geben nur Personen von verschiedenen zivilge- gebilligt (Rechtsakt gebilligt) oder abge- müssen, wenn die Richtlinie so beschlos- sellschaftlichen Einrichtungen gehabt, die lehnt (Rechtsakt gescheitert). Das EP hat sen würde. Das scheint aber doch nicht sich allesamt für eine Verschärfung des auch die Möglichkeit die Standpunkte des realistisch zu sein? Waffenrechts ausgesprochen haben. Die Rates abzuändern. Verbände und Gruppen, die sich gegen die- Falls diese vom EP angenommen werden Vilimsky: Das hängt davon ab, in welcher se unsinnige Verschärfung aussprachen, kommt der Text in die dritte Lesung. Version die Richtlinie beschlossen wird. Es haben tatsächlich viel und gute Arbeit ge- Hierbei muss der Rat den Abänderungen liegen insgesamt über 300 Abänderungs- leistet und uns auch wichtige technischen des Parlamentes zustimmen (Rechtsakt ge- anträge vor, natürlich auch von uns. Somit Details geliefert. billigt) oder diese ablehnen. Falls letzteres bleibt es noch spannend. IWÖ: Wie geht es jetzt weiter? Diese der Fall ist, wird in einem Vermittlungs- IWÖ: Drei Problemkreise sind uns wich- Richtlinie müßte auch noch durch das ausschuss versucht einen gemeinsamen tig: Erstens das Verbot der Halbautomaten, EU-Parlament. Oder kommt das gar nicht Standpunkt zu erarbeiten. Falls dies gelingt ob total oder teilweise, zweitens die zeitli- mehr ins Parlament? Wie ist denn die und sowohl Rat als auch Parlament zustim- che Befristung der Waffendokumente und Stimmung dort? Und was meinen denn men, ist der Rechtsakt gebilligt. drittens der Wegfall der Rechtfertigung der die übrigen österreichischen Abgeordneten Selbstverteidigung. Was können Sie uns im EU-Parlament? Wie werden denn die Da es sich um eine Änderung einer Richt- darüber sagen? abstimmen? linie handelt, muss diese auf nationaler Ebene auch ratifiziert und in die Gesetz- Vilimsky: Lassen Sie mich betonen, dass Vilimsky: Das Prozedere war ein sehr gebung der Mitgliedsstaaten eingebaut die FPÖ gemeinsam mit der Fraktion langes und mühsames, indem vor allem die werden. Europa der Nationen und der Freiheit EU-Institutionen meines Erachtens immer einen Abänderungsantrag gestellt hat, wieder fragwürdige Vorschläge getätigt Eine wertvolle Arbeit. Kein anderer un- indem wir den Kommissionsvorschlag zur haben, wie zum Beispiel das Verbot von serer Vertreter in der EU hat sich dieser Änderung vollends ablehnen. Man muss Magazinen mit gewissen Kapazitäten oder Mühe unterzogen, keiner hat das in dieser sich in Erinnerung rufen, warum diese die generelle Infragestellung der Einstu- umfassenden Art dargestellt. Das muß Änderung der EU-Richtlinie entstanden fung in die Kategorie B. Es gibt im Grunde anerkennend bemerkt werden. ist. Es ging ursprünglich um Terroris- genommen zwei große Lager, eines dafür Inzwischen ist ja schon wieder einiges zu musprävention. Erreicht hat man meines und eines dagegen. Die Ausgangslage ist diesem Thema geschehen. Daher haben Erachtens das Gegenteil. Anstelle der zudem denkbar knapp. Die österreichi- wir Harald Vilimsky zur Waffenrichtlinie Terroristen müssen jetzt die Bürger mit schen Abgeordneten, vor allem jene von interviewt. Konsequenzen rechnen. Wir hatten zum der ÖVP, verhalten sich entsprechend 15
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