150 Jahre Rotes Kreuz - Aktivenmagazin BRK-Kreisverband Rosenheim

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150 Jahre Rotes Kreuz - Aktivenmagazin BRK-Kreisverband Rosenheim
2. Jahrgang | Ausgabe 04/2013

Aktivenmagazin BRK-Kreisverband Rosenheim

             150 Jahre Rotes Kreuz
                     Projekt „Kulturelle Vielfalt“ startet
                             Beschwerdemanagement
150 Jahre Rotes Kreuz - Aktivenmagazin BRK-Kreisverband Rosenheim
Liebe Kameradinnen                      kochte fleißig, die Bergwacht spann-    Schlachtfeld den Grundstein dafür
und Kameraden,                          te eine Slackline zwischen einem        gelegt habe. Daraufhin konnte ich
                                        Kran und der Bäckerei Bergmeister,      nur erwidern, dass ich mir niemals
die Vorbereitungen zum 150-Jahre-       es tat sich so viel, dass ich es hier   erträumt hätte, was aus dieser Idee
Aktionstag des Roten Kreuzes wa-        gar nicht alles aufzählen kann. Aber    geboren wird. So vielfältig hat sich
ren schon in vollem Gange, als bei      im Sonderteil dieser Zeitung stehen     in all den Jahren unser Aufgaben-
einer geselligen Runde im Stüberl       sie alle drin.                          gebiet weiterentwickelt. Es stimmt,
der Bereitschaft Rosenheim die Idee                                             dass wir mit unseren Aufgaben
aufkam, dass wir an diesem Tag ein      Vor Ort bekam ich die letzten           wachsen und das Rote Kreuz macht
Double unseres Gründers stellen         Ins-truktionen für den Tag. Meine       da keine Ausnahme. Dabei haben
könnten. Klar, dass ich mich sofort     Aufgabe war es, Werbung für die         wir es geschafft, unsere sieben
meldete. Für die, die mich nicht        einzelnen Stationen zu machen und       Grundsätze nicht aus den Augen zu
kennen: mein Name ist Thomas            bei Fragen zum Gewinnspiel Rede         verlieren und ich glaube, das ist es,
Bullinger, ich bin seit 2000 im Roten   und Antwort zu stehen. Zu späterer      was uns über die Jahre zur größten
Kreuz, seit 2004 in der Bereitschaft    Stunde war ich begehrtes Fotomo-        Hilfsorganisation der Welt gemacht
Rosenheim und bin mittlerweile der      del für viele Gruppen und Besucher,     hat.
Gruppenführer der SEG Betreuung         denn wann kann man schon ein Foto
im Landkreis Rosenheim.                 mit Henry Dunant machen. Ich bin        Ich persönlich bin schon gespannt,
                                        heute noch begeistert, mit wie viel     wie wir uns in den nächsten 150
Von diesem Tag an gab es viel zu        Liebe und Engagement jeder Einzel-      Jahren weiterentwickeln werden und
tun. Bart wachsen lassen, Kostüm        ne an diesen Tag heran gegangen         freue mich auf dieses Abenteuer.
besorgen, Lebenslauf von Henry          ist. Dies zeigt mir, was wir doch für
Dunant lernen und schließlich war       eine starke Truppe sind.                Nun genug der langen Worte, ich
der 22. Juni da.                                                                wünsche euch noch viel Spaß beim
                                        Bei einem Programmpunkt, bei dem        schmökern in der Kreuz+Quer.
Seit den frühen Morgenstunden wa-       es um die Geschichte des Roten
ren die fleißigen Helfer schon damit    Kreuzes ging, wurde ich von Uli         Euer
beschäftigt, den Max-Josefs-Platz       Rose auf der Bühne gefragt, ob ich
für unsere Feier herzurichten. Die      mir als Henry Dunant die Zukunft
Wasserwachten stellten ihr Tauch-       des Roten Kreuzes so vorgestellt        Thomas (Henry Dunant) Bullinger
becken auf, die Verpflegungseinheit     habe, als ich in Solferino auf dem      Gruppenführer SEG Betreuung
150 Jahre Rotes Kreuz - Aktivenmagazin BRK-Kreisverband Rosenheim
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     Inhalt

 4   Sonderteil 150 Jahre Rotes Kreuz

12   Kreuz & Quer

14   Bergwacht

16   Jugendarbeit

18   Wohlfahrts- und Sozialarbeit

19   Wasserwacht

21   Bereitschaften

22   Rettungsdienst

23   Beschwerdemanagement

25   Kreisgeschäftsstelle

27   Ehrensache
150 Jahre Rotes Kreuz - Aktivenmagazin BRK-Kreisverband Rosenheim
4                Aus 150 Jahren Rotem Kreuz
                                                                wir es für sinnvoll erachten.
                                                                In 150 Jahren haben viele ehrenamtliche Helfer und
                                                                fördernde Mitglieder in diesem Sinne das Rote Kreuz
                                                                entwickelt. Ihnen gebührt ein großer Dank.
                                                                Dies gilt auch für die öffentlichen Institutionen, insbe-
                                                                sondere Landkreis, Stadt und Gemeinden mit ihren Gre-
                                                                mien, für das Verständnis und die tatkräftige, vielfältige
                                                                Hilfe: Danke!
                                                                Wo steht der BRK Kreisverband Rosenheim heute: in
                                                                fünf Gemeinschaften: Bereitschaften, Jugendrotkreuz,
                                                                Wohlfahrts- und Sozialarbeit, Wasserwacht und Berg-
                                                                wacht leisten 2.600 Aktive ehrenamtlichen Dienst in
                                                                jährlich 180.000 Stunden. Unsere Arbeit unterstützen
                                                                26.000 Förderer. 214 hauptamtliche Mitarbeiter sind im
                                                                Rettungsdienst, Sozialbereich und Verwaltung tätig. In
                                                                Stadt und Landkreis befinden sich ständig sieben be-
                                                                setzte Rettungswachen. Fahrzeuge, Boote und techni-
                                                                sche Einrichtungen unterstützen unsere Facharbeit. Alle
                                                                sind bestens ausgebildet. Ständige Fortbildung nimmt
                                                                breiten Raum ein.
                                                                Viele Bürger haben sich bei der letzten Hochwasserka-
                                                                tastrophe von unserer effektiven Einsatzkraft überzeu-
                                                                gen können. Unser gesamter Kreisverband ist für alle
                                                                Menschen in Not, in Stadt und Landkreis, helfend und
                                                                uneigennützig da.
    Liebe Kameradinnen und Kameraden,                           Ausdrücklich möchte ich nochmals allen Rettungskräf-
                                                                ten für ihre Tätigkeit bei der Hochwasserkatastrophe
    dem Vergangenen „Dank“, dem Kommenden „Ja“ - so             öffentlich Dank aussprechen. Eure gewaltige, unermüd-
    bereits unser Motto zur Mitgliederversammlung des           liche Einsatzleistung war beeindruckend. Das Potential
    BRK 2013 und auch zum Aktionstag „150 Jahre Rotes           der Leistungsfähigkeit kam deutlich zum Ausdruck.
    Kreuz“ auf dem Max-Josefs-Platz im Juni.                    Der außergewöhnlich hilfsbereiten Bevölkerung in dieser
    Die schlimmen Ereignisse auf dem Schlachtfeld in            Zeit für in Not geratene Menschen gebührt ebenfalls gro-
    Solferino (Italien) waren der äußere Anlass für unseren     ßer Dank. Zeigt sie doch, dass in schwierigsten Lagen
    Gründer, dem Schweizer Henry Dunant, in schwierigen         der vorhandene Keim im Menschen, „Menschlichkeit“
    Gründerjahren eine internationale Hilfsorganisation, das    zu zeigen und auszuüben, absolut vorhanden ist.
    „Rote Kreuz“, ins Leben zu rufen. Es war eine zwangs-       Lasst uns jedoch weiter denken, an den wieder ein-
    läufige Entwicklung unserer Zivilgesellschaft, welche die   kehrenden Alltag. Es darf kein Stillstand eintreten. Wir
    Grundfrage des Humanismus seit der Antike versucht          müssen uns ständig vor Augen halten:
    hat zu strukturieren.                                       „Es gibt Dinge, die wir besser gemeinsam tun“. Dazu
    Nämlich die Frage: Was ist der Mensch, was ist sein         zählt, die Zukunft des Roten Kreuzes weiter mit zu
    wahres Wesen und wie kann der Mensch dem Men-               gestalten. Hierfür mein Aufruf an alle Bürger: werdet
    schen ein Mensch sein?                                      Mitglied, sei es „aktiv“ in einer unserer Gemeinschaften
    Und wir können darauf stolz sein, welche Entwicklung        oder auch in der Freiwilligenarbeit in einem speziellen
    in unserer 150jährigen Geschichte die Menschlichkeit -      Segment bei uns oder als „Förderer“ mit finanziellem
    das Mensch sein - in ganz Europa genommen hat. Ein          Beitrag!
    wesentlicher Punkt darin ist es eben, dem Schwächeren       Wenn Ihnen die Arbeit des Roten Kreuzes gefällt und
    beizustehen.                                                Sie überzeugt, gönnen Sie sich ein Lächeln und ein we-
    In 150 Jahren wurden die Herausforderungen immer            nig Dankbarkeit für diese wunderbare Welt und helfen
    mehr, nicht weniger. Diese müssen wir immer wieder          Sie, diese Welt noch ein klein wenig besser zu machen,
    aufs Neue annehmen. Wir müssen das Unsere tun, um           damit die nächsten Generationen auf uns auch ein biss-
    die Welt wieder ein kleines bisschen besser zu machen.      chen stolz sein können.
    Wir dürfen nicht resignieren. Die Zivilgesellschaft hat
    die Fähigkeiten und Möglichkeiten, ihre Interessen und      Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern eine gute Zeit
    Bedürfnisse für die Menschen auch ohne den Staat zu         und viel Spaß am Engagement!
    entwickeln. Dies geschieht durch ehrenamtliche und
    freiwillige sowie fördernde finanzielle Hilfe für und an    Euer
    unserer Gesellschaft. Wir alle müssen uns dieser Mög-       Karl-Heinrich Zeuner
    lichkeit nur bewusst werden und sie nutzen, wo immer        Vorsitzender BRK-Kreisverband Rosenheim
150 Jahre Rotes Kreuz - Aktivenmagazin BRK-Kreisverband Rosenheim
Aus 150 JWahren  Rotes Kreuz
                         asserwacht                                                                                      19
                                                                                                                          5

                   116 Jahre Bergrettung in Oberaudorf
Von Alpiner Rettungsstelle über Gebirgs-Unfalldienst, Alpenvereins-Bergwacht zu
                   Bergwacht im Bayerischen Roten Kreuz.
                                        zu überlassen, führte zum offenen        tungsstellenleiter. Einfachste Mittel
                                        Verlangen nach einem organisierten       standen den Bergrettern damals
                                        Bergrettungswesen. Es resultierte        zur Verfügung. Stangen und Fich-
                                        1896 im „Alpinen Rettungs-Comité         tenzweige wurden vielfach zu einer
                                        Wien“ sowie in Folge zum „Alpinen        Trage oder Schleife geformt oder
                                        Rettungsausschuss Wien“.                 Verletzte gar auf dem Rücken zu Tal
                                                                                 getragen. Fuhrwerke oder Schlitten
                                        Alpine Rettungsstelle Oberaudorf         waren schon Luxus-Gerät. Zwangs-
                                                                                 läufig mussten die Verletzten da-
                                        Die Gründung erster alpiner Ret-         mals teilweise Höllenqualen erdul-
                                        tungsstellen veranlassten 1897 auch      den, bis sie in ärztlicher Behandlung
                                        den Apotheker Carl Adam Hagen in         waren. Aufzeichnungen berichten
                                        Oberaudorf eine alpine Rettungs-         von einem Einsatz am Ostermontag
                                        stelle des Deutsch-Österreichischen      1922 als ein Bergwanderer mit ge-
                                        Alpenvereins ins Leben zu rufen. Als     brochenem Fuß im Gießenbachtal
                                        Obmann wurde Hagen bestimmt              mühevoll geborgen und stunden-
                                        und als Stellvertreter Hauptlehrer       lang abtransportiert werden musste.
                                        Johann Baptist Strebl.                   Nicht gerade begeisternd klingt der
                                        Die Mitglieder der alpinen Rettungs-     nachfolgende Einsatzbericht: „Ver-
                                        stelle in Oberaudorf leisteten nur bei   letzten von Baumoos zu Tatzelwurm
                                        Unfällen in den heimischen Bergen        getragen. Hier von den Münchnern
Entwicklung des organisierten al-       auf Abruf Hilfe. Sie machten also        mit Sanka weggeschnappt und wir
pinen Rettungswesens                    noch keinen Vorsorgedienst wie           Audorfer mussten zu Fuß ins Tal
                                        man ihn heute kennt.                     marschieren“.
Touristik, Fremdenverkehr und die       Nachfolger von Apotheker Carl Ha-        Die Alpine Rettungsstelle Oberau-
Entwicklung des sportlichen Berg-       gen war Knollbauer Sebastian Ber-        dorf wurde 1929 Ortsgruppe Ober-
steigens und Kletterns, gepaart mit     ger. Ihm folgte Wagnermeister Hans       audorf der 1920 gegründeten Baye-
der raschen Verbreitung des Win-        Gfäller. Gfäller war auch dabei, als     rischen Bergwacht.
tersportes führten zu mehr Unfällen.    1920 der Münchener Bergsteiger           Im Wandel der Jahre erhielt die
Bereits 1863 wurde eine österreichi-    Fritz Berger zur Gründungsver-           Bergwacht 1939 die Bezeichnung
sche Bergführerordnung erlassen,        sammlung für die Bergwacht ein-          „Alpenvereins Bergwacht“ und nur
in der 1880 auch die Erste Hilfe        berief. Naturschutz und Ordnungs-        in Tirol wurde sie „Alpiner Rettungs-
als Lehrgegenstand aufgenommen          dienst in den Bergen standen von         dienst“ genantn. In Kiefersfelden
wurde.                                  nun an bei der „Bergwacht“ an            etabliert sich der „Gebirgs-Unfall-
Schon 1878 finden wir Berichte über     erster Stelle.                           Dienst GUD“ mit dem Zug 1 für
den Bestand einer Unterstützungs-       1924 wurde eine weitere Bergret-         Kiefersfelden und dem Zug 2 für
kasse des Österreichischen Alpen-       tungsorganisation, der Gebirgs-          Oberaudorf. Stützpunkte waren die
vereins für verunglückte Bergsteiger.   Unfall-Dienst des Roten Kreuzes          gemietete Wirts-Alm im Gießen-
Die Aufzeichnungen verdeutlichen        GUD gegründet. In ihm fanden sich        bachtal sowie die Lederer-Alm in
auch die steigende Zahl der Unfälle.    Sanitäter mit alpinistischen Ambitio-    Längau am Brünnstein.
Anfangs war es Kameraden des            nen zusammen. 1924 beauftragt            Nach Kriegsende erfolgte auch
verunglückten Bergsteigers oder         der Deutsch-Österreichische Alpen-       in Oberaudorf ein Neuanfang. Dr.
herbeigeholten Einheimischen so-        verein die Bergwacht, das infolge        Stürmann,         geschäftsführender
wie Bergführern vorbehalten, Ret-       der Nachkriegsverhältnisse völlig        Präsident des Bayerischen Roten
tungen durchzuführen. Erst 1885         zusammengebrochene alpine Ret-           Kreuzes in München, schrieb an
kam die entscheidende Wende.            tungswese in Bayern aufzubauen.          alle Angehörigen der Bergwacht am
Die breite Erkenntnis in den alpi-      Ein Jahr später wird die Bergwacht       28.9.1945: „Aufgrund der Ermächti-
nen Vereinen und in der gesamten        zur „Landesstelle für das alpine Ret-    gung des Hauptquartier der 3.Ame-
damaligen Bergsteigerschaft, das        tungswesen des Deutsch-Österrei-         rikanischen Armee vom 19.9.1945
Problem der alpinen Unfälle sowie       chischen Alpenverein“ erhoben.           sowie des Herrn Bayerischen Minis-
die Bergungen nicht nur dem Zufall      In Oberaudorf wurde 1930 Bür-            terpräsidenten vom 22.9.1945, ist
oder improvisierter Hilfsbereitschaft   germeister Georg Seebacher Ret-          das Bayerische Rote Kreuz mit der
150 Jahre Rotes Kreuz - Aktivenmagazin BRK-Kreisverband Rosenheim
6                 Aus 150 Jahren Rotes Kreuz
    Durchführung des alpinen Sanitäts-      Frühsommer 1947. Der damalige           biet Holz von Windwürfen und –brü-
    und Rettungsdienstes beauftragt.        Rosenheimer Kreisgeschäftsführer        chen zu sammeln. Der Hüttenofen
    Im Präsidium des BRK in Mün-            und Abteilungsleiter im Roten Kreuz     konnte also rauchen!
    chen wird das Referat „Bergwacht“       Sepp Schwentner befürwortete das
    installiert.                            Bauvorhaben und versprach Unter-
    Die Bergwacht-Abteilung Rosen-          stützung. Die Gemeinde Oberaudorf
    heim im BRK wird Kreissekretär          stellte ein zweihundert Quadratme-
    Sepp Schwentner übertragen.             ter großes Grundstück am Fahrweg
    Im Jahre 1946 gab Lorenz Sterr          zum Brünnsteinhaus zur Verfügung.
    die Leitung der Bergwachtgruppe         Das Referat Bergwacht zeigte sich
    Oberaudorf an Alfred Kanzler ab. Es     mit dem Bau einer Diensthütte für
    gelingt den Stützpunkt bei der Ka-      sechs bis acht Mann am Brünnstein
    pellen-Alm am Unterberg zu pach-        einverstanden. Ein Bauplan für eine
    ten. Ständige Unfall-Hilfsstellen       kleine Diensthütte wurde „leihwei-
    werden am Brünnsteinhaus und im         se“ zur Verfügung gestellt, doch mit
    Gasthaus Hocheck eingerichtet. Die      der Zuteilung von Baustoffen kann
    Nachkriegszeit drückte dem Leben        nicht gerechnet werden, so das Re-
    den Stempel auf. So ist die Ausrüs-     ferat. Eine Basis war gelegt. So war
    tungsbeschaffung ein Thema: Ein         im Mai 1948 Baubeginn.
    Paar Ski für 70 Reichsmark (RM),        Die Währungsreform brachte den
    Stirnband zu 2,20 RM. Bezugsbe-         eifrigen Bergwachtmännern einen
    rechtigungsscheine werden aus-          unerwarteten Schlag. Fast schien
    gegeben zu 44 RM für Skischuhe,         es, als müssten die Arbeiten einge-
    Gamaschen zu 3 RM. Als Zusatz-          stellt werden. Doch aller Schwierig-    Der BRK-Kreisverband Rosenheim
    verpflegung gab es pro Kopf und         keiten zum Trotz wurde weiterge-        kaufte 1951 einen 1,5 Tonner Opel-
    Tag 25 g Fett, 125 g Dauer- oder        baut und Baumaterial organisiert.       Blitz als Mannschaftswagen und
    Büchsenwurst, 500 g Brot oder 375       Für die Motivierung der am Hütten-      Sanka für die Bergwacht. Stolz wer-
    g Feldzwieback, 10 g Kaffee-Ersatz.     bau beteiligten Männer war die Zu-      den die Bereitschaften informiert,
    Eine Portion Zusatzverpflegung          weisung von Naturalien ein Anreiz.      dass das Beste und Neueste auf
    kostete den Oberaudorfer Berg-          Mehl, Fett in Form von Margarine,       dem Gebiet der kombinierten Wa-
    wachtlern 0,85 RM. Der Tätigkeits-      Eier, Knäckebrot, Zwieback, Büch-       gen angeschafft wurde. Der Wagen
    Nachweis 1947/48 meldet 65 Erste-       senfleisch oder Kleidungsstücke         fasst 12 bis 14 Männer mit Gepäck
    Hilfe-Leistungen, 9 Abtransporte, 1     wie Kniebundhose, Anorak, Pull-         und verbraucht 10 bis 15 Liter
    Totenbergung, 1 Vermisstensuche.        over, Flanellhemden, Socken und         Brennstoff. Der Kaufpreis betrug
    Das Einsatzaufkommen erhöhte            Reißverschlüsse gab es. Sehr ge-        14.000 DM.
    sich, als der 1948 gebaute Sessellift   fragt waren auch Tabak, Kautabak,       Ein Generationswechsel vollzog
    auf das Hocheck in Betrieb ging.        Zigarettenpapier, Zündhölzer oder       sich 1972. Als Nachfolger von Hans
    Stützpunkt am Hocheck war der           Rasierseife und –klingen und das in     Randl wurde Alfons Lotter         als
    Ilger-Bauernhof.                        Aussicht stellen der Reparatur von      Bereitschaftsleiter der Bergwacht
                                            Bergschuhen.                            Oberaudorf gewählt. Einen Mei-
    Diensthüttenbau am Brünnstein           Die Bergwacht Oberaudorf führte         lenstein seiner Amtszeit nennt der
                                            auch eine Haus- und Straßen-            heutige Oberaudorfer Ehrenbereit-
    Mit der Wahl von Hans Randl als         sammlung durch. Der Kreisverband        schaftsleiter Lotter die Übereignung
    Leiter der Bergwachtgruppe Ober-        Rosenheim befürwortete, den ge-         der Diensthütte am Brünnstein
    audorf begann im Jahre1947 eine         samten Erlös aus dem Verkauf von        durch den Kreisverband Rosenheim
    neue Ära. Die Bergwachtgruppe           Losen der Bergwacht-Lotterie, den       und Dank des Engagements des
    Oberaudorf organisierte Bergret-        Oberaudorfern für die Finanzierung      Kreisverbandsvorsitzenden       Karl-
    tungseinsätze nur vom Tal aus.          der Hütteninnenausstattung zu           Heinrich Zeuner an die Bergwacht
    Während der Wintermonate konnten        überlassen. Endlich war das langer-     Oberaudorf im Jahre 2004. Im glei-
    Almhütten als Stützpunkte gemietet      sehnte Ziel geschafft und am 19. Juli   chen Jahr wurde auch die Grozach-
    werden. Im Brünnsteinhaus, erbaut       1949 wurde die Brünntalhütte ein-       Diensthütte übereignet.
    1894 von der Sektion Rosenheim          geweiht. Die von den Stützpunkten       Im Jahr 2005 übergab Lotter die
    des Deutsch-Österreichischen Al-        Lederer-Alm und Kapellen-Alm vor-       Bereitschaftsleitung der Bergwacht
    penvereins, war gemäß Vereinba-         handene Ausstattung an Geschirr         Oberaudorf an seinen langjährigen
    rung das Zimmer Nr. 5 für die Audor-    und Gerät konnte ergänzt werden.        Stellvertreter Hans-Peter Aicher.
    fer Bergwachtler reserviert. Antrag     Die Gemeinde Oberaudorf geneh-          Seit 2012 ist Florian Lotter Bereit-
    auf Bau einer eigenen Diensthütte       migte eine Brennholzzuweisung, die      schaftsleiter der Bergwacht Ober-
    am Brünnstein stellte man im            dazu berechtigte, im Brünnsteinge-      audorf			 Alfons Lotter
150 Jahre Rotes Kreuz - Aktivenmagazin BRK-Kreisverband Rosenheim
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                     Erinnerungen und Anekdoten
     Man trifft sich immer zwei-            stellte der Fahrer der Streife fest,    Nicht immer wird man mit solchem
     mal im Leben – Anekdote einer          dass die Frau sehr hilflos wirkte und   Dank für seine ehrenamtliche Arbeit
     Motorradstreife                        sich jemand um sie kümmern muss-        belohnt. Aber es ist schön, solchen
                                            te. Er übernahm dies, betreute sie      Dank zu erfahren, denn daran er-
     Auf der Autobahn bei Prien am          und informierte sie. Er war die ganze   kennt man, dass man seine Sache
     Chiemsee war ein schwerer Unfall       Zeit über für sie da.                   gar nicht so falsch macht und dass
     geschehen. Sämtliche Hilfs- und        Nun verging einige Zeit…                dies eine unglaubliche Motivations-
     Rettungskräfte waren bereits vor       Der Fahrer der Motorradstreife war      spritze ist, das braucht man auch
     Ort und hatten mit der Versorgung      privat auf dem Herbstfest und fei-      nicht weiter zu erwähnen.
     der Verletzten begonnen. Der Fahrer    erte dort mit Familie und Freunden.
     eines PKWs hatte einen Motorrad-       Mit einem Mal hörte er von weiter
     fahrer übersehen, woraufhin dieser     entfernt eine Stimme, die nach ihm      Sommer, Sonne, Leben retten
     schwer gestürzt war. Die Frau des      rief: „Da!!! Da ist er!!! Da ist mein
     Motorradfahrers war kurz hinter dem    Lebensretter!“                          Gerade saß er noch entspannt auf
     Geschehen mit ihrer eigenen Ma-        Die Frau des damals verunfallten        dem Campingplatz in seiner Liege.
     schine gefahren und musste alles mit   Motorradfahrers kam auf ihn zuge-       Endlich hatte er mal wieder Urlaub.
     ansehen. Während der Versorgung        stürmt und fiel ihm um den Hals. Sie    Mit einem tiefen Seufzer ließ er sich
     gingen jedoch ihre Bedürfnisse nach    war so dankbar und froh darüber,        noch etwas tiefer in die Liege sinken
     Betreuung und Information, was mit     dass er sich damals um sie geküm-       und schloss glückselig die Augen.
     ihrem Mann geschieht, unter. Als       mert hatte und sie ständig auf dem      Doch diese Ruhe währte nicht lange,
     dann die Motorradstreife dazu kam      Laufenden gehalten hatte, was mit       da hörte er vom See her Hilferufe.
     und die Situation überblickt hatte,    ihrem Mann geschah.                     Und da war der Sani in ihm geweckt.
Aus 150 Jahren Rotes Kreuz                                                                               11

Er sprang auf und rannte zum See.      versorgten sie die Frau, die zuvor     denn wirklich der Michi sei. Auf den
Es reichte nur ein kurzer Blick, um    noch im Wasser getrieben hatte, bis    lokalen Zeitungen prangte sein Bild
zu verstehen, was geschehen war.       der Rettungsdienst eintraf. Nach der   und die Beschreibung, wie er am
Zwei am Ufer stehende Menschen         Übergabe an den Rettungsdienst         Vortag ein Leben gerettet hatte war
deuteten entsetzt auf den See hin-     wartete schon die Polizei, um ihn      das Tagesthema Nummer Eins.
aus. Dort trieb mit dem Kopf nach      zu befragen. Auch die Presse war       Noch bis heute ist er dort eine lokale
unten eine leblose Person. Er muss-    schon vor Ort. Also zeigte und be-     Berühmtheit und noch immer be-
te nicht lange darüber nachdenken      richtete er alles wahrheitsgemäß.      stehen Freundschaften, die er nach
und sprintete den Steg entlang. Mit    Nach all dieser Aufregung sprang       diesem Vorfall dort geschlossen
einem Kopfsprung und einigen kräf-     er erst einmal selbst in den See,      hatte.
tigen Zügen im Wasser hatte er die     um sich abzukühlen und dann hatte      Die Artikel der lokalen Zeitungen fin-
leblose Person erreicht. Es war eine   er sich die bequeme Liege wieder       det man unter folgenden Adressen:
ältere Dame. Sie reagierte überhaupt   verdient.                              http://www.stol.it/Artikel/Chronik-
nicht mehr. Also schwamm er mit ihr    Am nächsten Morgen, auf dem Weg        im-Ueberblick/Lokal/Frau-aus-Kal-
wieder Richtung Ufer. Dort halfen      zum Frühstückssemmeln holen,           terer-See-gerettet letzter Zugriff am
ihm einige Passanten, die Frau an      wurde er von einigen Leuten freudig    13.11.2013
Land zu ziehen. Sofort begann er       begrüßt und er begann sich immer       http://buendnis- neumarkt.bz/php/
damit, sie wieder zu beleben. Sei-     mehr zu wundern, warum so viele        pressespiegel/files/
ne Freundin schickte er los, seinen    Menschen seinen Namen kannten.         DOLOMITEN_Mitwoch_14_9_2011_
Erste Hilfe Kasten zu holen. Eine      Er hörte erst auf, sich zu wundern,    Nachdenkpause.pdf letzter Zugriff
der Helferinnen entpuppte sich als     als er von einem weiteren Camping-     am 13.11.2013
Krankenschwester und gemeinsam         gast angesprochen wurde, ob er
12                                            Kreuz & Quer
                      Gemeinsam für Nachhaltigkeit:
                      „Mode von Mensch zu Mensch“

     Foto: Josef Reisner

     In Deutschland werden täglich viele      Aus Anlass seines 150jährigen Jubi-             Erste Hilfe Training im
     Kleider weggeworfen, obwohl sie          läums startete das BRK eine einma-                 Hochriesgebiet
     noch gut sind. Gleichzeitig gibt es      lige Sonderaktionen in seinen Klei-
     auch im reichen und gut situierten       derläden in Rosenheim, Raubling,              Der Deutsche Alpenverein (DAV)
     Bayern immer mehr Menschen, de-          Kolbermoor, Wasserburg, Kiefersfel-           Sektion Rosenheim bat uns um ein
     ren Etat zum Leben immer weniger         den und Bad Endorf: Der 10. Okto-             besonders auf seine Bedürfnisse
     wird, die sehr wenig Geld haben und      ber war der „Tag der BRK-Läden“.              zugeschnittenes Erste Hilfe Training.
     in wachsendem Maße auf kosten-           Jedes Kleidungsstück kostete an               So kam es, dass wir dieses Traíning
     günstige Gelegenheiten angewie-          diesem Tag nur 150 Cent.                      an der Mittelstation der Hochries
     sen sind. Hier will das Bayerische       Christa Prinzessin von Thurn und              durchführten.
     Rote Kreuz helfen. BRK-Präsidentin       Taxis: „Die Aktion steht in der Er-
     Christa Prinzessin von Thurn und         innerung an unsere 150 Jahre alte
     Taxis: „Immer mehr Menschen sind         Geschichte, für Gleichheit und
     auch in Bayern auf Rotkreuzläden         Menschlichkeit.“
     angewiesen.“                             Martin Schmidt, Kreisgeschäftsfüh-
     Die Läden des Roten Kreuzes Ro-          rer der BRK Kreisverband Rosen-
     senheim schlagen eine Brücke zwi-        heim, unterstützte die Aktion und
     schen Überfluss und Mangel, denn         betonte: „Unsere Kleiderläden leis-
     dort gibt es gut erhaltene Second-       ten einen wichtigen Beitrag für die
     Hand-Kleidung und in Raubling und        Gesellschaft. Ohne unsere ehren-
     Kolbermoor auch Haushaltsgegen-          amtlichen Helfer wäre es aber sehr
     stände und Möbel. Ehrenamtliche          schwierig, dieses Angebot aufrecht
     nehmen die Kleidungsstücke an,           zu erhalten. Wir möchten alle Bürger
     arbeiten sie auf und tragen durch        im Landkreis motivieren, sich in un-
     ihre Hilfe dazu bei, dass u.a. Allein-   seren Läden zu engagieren.“                   Bei herrlichem Sonnenaufgang und
     erziehende, Arbeitslose, Menschen                                                      Raureif auf der Wiese übten die
     mit geringem Einkommen oder klei-        Die Aktion war ein voller Erfolg, in          DAV-Mitglieder Erste Hilfe Maßnah-
     ner Rente kostengünstig einkaufen        allen Läden herrschte großer An-              men, für die im Gebirge am häu-
     können. Natürlich können auch alle       drang. Kunden und Mitarbeiter wa-             figsten auftretenden Verletzungen,
     Liebhaber von Second-Hand-Mode           ren mit Freude dabei!                         direkt am Ort des Geschehens.
     hier ihr Schnäppchen suchen.                      BRK Präsidium u. Susanne Haidacher                            Jürgen Wimmer
Kreuz & Quer                                                                      13

                   Betriebsausflug nach Berchtesgaden
Das diesjährige Ziel des BRK Be-
triebsausfluges, organisiert vom
Personalrat, war Inzell und Berch-
tesgaden. Nach Besichtigung des
Eissportzentrums Inzell ging es
für die BRKler unter die Erde ins
Salzbergwerk Berchtesgaden. Die
nächste Station war die Firma Re-
ber, wo sich alle noch mit leckeren
Mozartkugeln eindecken konnten,
bevor der Tag in Chieming mit der
Einkehr beim „Unterwirt“ endete.
                      Susanne Haidacher

                             Jahresrückblick der
                             ELRD-/OrgL-Gruppe
                                Rückblick auf ein Ereignisreiches Jahr
Zu Jahresbeginn stellte sich die          mit den Führungskräften des BRK        die – analog zur Arbeitsgruppe Berg
ELRD-/OrgL-Gruppe neu auf, um             abgeschlossen und alarmfähig ge-       – begonnen hat, Einsatzstandards
den wachsenden Anforderungen              macht werden.                          für den Bereich Großschadensla-
und Aufgaben, die auch durch das          Im     Bereich   Bergrettungsdienst    gen im Bereich Wasserrettung zu
neue BayRDG auf die Gruppe zu-            etablierte sich eine Arbeitsgruppe     erarbeiten.
kamen, besser und effektiver ent-         aus Vertretern der Bergwacht und       Neben den aufgeführten Tätigkeiten
gegen treten zu können. Das Amt           der OrgL-Gruppe. Unter Federfüh-       waren alle OrgL auch im Bereich
der Sprecher übernahmen Christof          rung von Stefan Bless fanden 2013      ELRD tätig und fuhren eine Vielzahl
Vornberger und sein Stellvertreter        mehrere Treffen statt, bei denen       an Einsätzen. Die Einsatzzahl im
Harald Moser.                             Einsatzstandards zur Bewältigung       Jahr 2013 lag bei durchschnittlich
Zudem wurden unterschiedliche             von Großschadensereignissen im         zwei Einsätzen pro Tag.
Aufgabenfelder erarbeitet, deren          Bereich Berg erarbeitet und durch      Sehr erfolgreich ist auch die Zusam-
Bearbeitung im Laufe des Jahres           den ZRF veröffentlicht wurden.         menarbeit der ELRD-Gruppe mit
begann.                                   Wie alle Gliederungen des BRK          den Kollegen der anderen Hilfsor-
Im Januar und Februar erhielten           war auch die gesamte ELRD-/            ganisationen. Beispielsweise konnte
alle hauptamtlichen Mitarbeiter des       OrgL-Gruppe während des Juni-          für Großschadensereignisse ein ein-
BRK-Rettungsdienstes        während       Hochwassers massiv gefordert und       heitliches Formularwesen eingeführt
der jährlichen Hauptamtlichenfort-        über die gesamte Dauer des Hoch-       werden.
bildung eine ManV-Schulung von            wassers im Einsatz. An dieser Stelle   Im kommenden Jahr sollen die
Christof Vornberger. Einen ganzen         noch einmal HERZLICHEN DANK            Arbeitsgruppen fortgeführt und ab-
Tag lang standen für alle hauptamtli-     von der ganzen Einsatzleitergruppe     geschlossen werden. Über die Er-
chen Rettungsdienstler die Themen         für den unermüdlichen Einsatz aller    gebnisse ihrer Arbeit werden wir in
ManV, SEGn sowie mSTaRT auf               Helfer!                                den folgenden Ausgaben der kreuz
dem Ausbildungsplan.                      Die Erfahrungen dieses Katastro-       & quer berichten.
Zeitgleich begannen die Planungen         phen-Falls haben die OrgL-Gruppe
für ein Konzept im Bereich Flächen-       und die Leitung der UG SanEL zu        Für die vertrauensvolle und kame-
lagen durch Christof Vornberger           einer neuen Art der Lagedarstellung    radschaftliche Zusammenarbeit im
und Sebastian Kleiber. Die ersten         veranlasst, so dass Stefan Bless       Jahr 2013 möchte sich die gesamte
Ideen und Ergebnisse konnten              und Franz Grad jun. zusammen           ELRD-/OrgL-Gruppe bei allen Mit-
während des Hochwassereinsatzes           bestimmte Arbeitsabläufe und Dar-      gliedern der Bereitschaften und Ein-
angewendet und erprobt werden.            stellungsarten entwickelt haben, um    satzgruppen, bei den Vertretern der
Im Moment liegt dieses Konzept zu         auch derlei Großlagen in Zukunft       Bergwacht, Wasserwacht und des
abschließenden Beratungen bei den         bestmöglich abwickeln zu können.       Landratsamtes herzlich bedanken!
Kreisverwaltungsbehörden. Anfang          Im Herbst 2013 wurde die Arbeits-                             Sebastian Kleiber
2014 soll das Konzept zusammen            gruppe Wasser ins Leben gerufen,
14                                            Bergwacht
                               Taubergung im letzten Abendlicht
                                       Bergwanderer erleidet Beinfraktur
     Das Zeitfenster für die Bergung                                                 stützung angefordert. Nach einem
     eines am Brünnstein verunglück-                                                 Überflug des angenommenen Un-
     ten Bergwanderers mit dem Hub-                                                  glücksgebietes konnte der Verletzte
     schrauber war durch die hereinbre-                                              auf dem Steig vom Brünnsteinhaus
     chende Nacht eng bemessen, doch                                                 nach Buchau über das Brünnthal
     im letzten Abendlicht konnte der                                                gesichtet und in Folge Notarzt sowie
     22-Jährige aus Haag in Oberbayern                                               Berg- und Luftretter im Bergwald
     geborgen werden. Mit einer Sprung-                                              abgesetzt werden. Beim Verletzten
     gelenksfraktur wurde er ins Klinikum                                            traf inzwischen auch schon die von
     Rosenheim geflogen.                                                             Buchau aufgestiegene Bergret-
     Beim Abstieg einer Bergwander-                                                  tungsmannschaft ein.
     gruppe vom Brünnstein über den                                                  Mit einem am Helikopter fixierten
     Brünnthal-Steig erlitt der Bergfreund                                           Bergetau wurden Verletzter und Hel-
     nach einem Sturz die Fußverletzung.                                             fer nach Erstversorgung aufgenom-
     Die Begleiter setzten daraufhin per                                             men und zu einem Zwischenlande-
     Handy einen Notruf ab, der aufgrund                                             platz geflogen. Nach Umladung ging
     der dominanten österreichischen                                                 es direkt weiter ins Klinikum Rosen-
     Netz-verbindung erst auf Umwegen                                                heim. Am Rettungseinsatz beteiligt
     bei der Rettungsleitstelle Rosen-       des Brünnsteinhauses - rückte die       waren, neben dem Hubschrauer
     heim aufgenommen werden konn-           Bergwacht Oberaudorf mit mehreren       Heli 3, zwei Bergrettungsfahrzeuge
     te. Mangels genauer Ortsangabe          Rettungsmannschaften aus. Zudem         und neun Oberaudorfer Bergretter.
     – Fußverletzung auf Weg unterhalb       wurde ein Hubschrauber zur Unter-                                   Alfons Lotter

                  Neubau einer Bergrettungswache in Oberaudorf
     Eine     Bergrettungswache,    leis-    Standort an der alten Schule in Nie-    den entsteht der Neubau am Orts-
     tungsfähig und nach den neuesten        deraudorf kann die Herausforderun-      eingang von Oberaudorf, östlich des
     Erkenntnissen ausgestattet, ist         gen nicht mehr erfüllen. Nur durch      Sportplatzgeländes. Der gewählte
     Dreh- und Angelpunkt jedes Berg-        einen entsprechend zeitgemäßen          Standort ist sowohl einsatztaktisch,
     rettungseinsatzes und Zentrum           Neubau sehen wir uns in der Lage,       als auch im Hinblick auf die Ver-
     der umfangreichen Aus- und Fort-        die gestiegenen Anforderungen an        kehrsanbindung ideal. Für Einsätze,
     bildungen unserer ehrenamtlichen        die Bergrettung erfüllen zu können,     die durch Hubschrauber unterstützt
     Bergretter. Für den Bau der Bergret-    um so auch weiterhin den Einheimi-      werden, ist eine Landemöglichkeit
     tungswachen sind jedoch keinerlei       schen, Urlaubern und Ausflüglern in     direkt beim Gebäude möglich.
     staatliche Geldmittel vorgesehen.       Notlagen sicher helfen zu können.
                                                                                     Kosten und Finanzierung
     Das Projekt – Warum?                    Was?                                    Der Bau der Bergrettungswache
     Geändertes Bergsport- und Frei-         Der zweckmäßige Neubau der Berg-        wird trotz Sparsamkeit und viel Ei-
                                             rettungswache richtet sich in Größe     genleistung erhebliche Investitionen
                                             und Ausstattung an den aktuellen        erfordern. Die derzeitige Kostener-
                                             Standard in der Bergrettung. Erfor-     mittlung ergibt Gesamtkosten von
                                             derlich sind Garagenstellplätze für     ca. 450.000.- € für das Gebäude
                                             die Rettungsfahrzeuge, beheizte         und dessen Ausstattung. Den Bau-
                                             Unterbringung von Einsatzgerät,         grund konnten wir langfristig über
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                                             Funktechnik und medizinischer           einen Erbpachtvertrag sichern. Ein
     zeitverhalten, neue Trendsportarten     Ausrüstung sowie eine Einsatzzen-       Anspruch auf staatliche Finanzie-
     und der wachsende Alpintourismus        trale. Ein zeitgemäß eingerichteter     rung gibt es für dieses Projekt leider
     stellen uns Bergretter immer wieder     Schulungsraum ermöglicht         eine   nicht. Durch die Gemeinden Kiefers-
     vor neue Herausforderungen. Stei-       qualitativ hochwertige Aus- und         felden und Oberaudorf wurden uns
     gende Einsatzahlen belegen das          Weiterbildung der Einsatzkräfte.        dankenswerterweise       Zuwendun-
     eindrucksvoll.                                                                  gen zugesichert. Die verbleibende
     Um für diese Einsätze entsprechend      Wo?                                     Finanzlücke müssen wir nun mit
     vorbereitet zu sein, bedarf es einer    Zentral im Einsatzgebiet der Ge-        Spenden schließen.
     modernen Rettungswache. Der             meinden Oberaudorf und Kiefersfel-                                  Alfons Lotter
Bergwacht                                                                         15

                      Vermisster Gleitschirmflieger beim
                         Abstieg tödlich abgestürzt
Drei Tage lang suchte ein Großauf-      die steilsten Gräben westlich vom      len Graben nördöstlich des Kitzstein
gebot an Einsatzkräften von Berg-       angenommenen Startplatz mit einer      Skistöcke gesichtet hatte. Diese
wacht und Polizei im Bereich des        fliegenden Kamera der Bergwacht        führten Polizei und Bergwacht zur
Heuberg bei Nußdorf nach einem          abgesucht. Die Auswertung ergab        teilweise mit Laub bedeckten Leiche
vermissten Gleitschirmflieger. Erst
am vierten Tag wurden von einem
Polizeihubschrauber aus Anhalts-
punkte geortet, die die Einsatzkräfte
schließlich zum Verunfallten führten.
Die teilweise laubbedeckte Leiche
lag in einem sehr steilen, nordöstli-
chen Graben des Kitzstein.
Am Donnerstag, den 31. Oktober,
meldete sich die Ehefrau des Gleit-
schirmfliegers, da er nicht nach
Hause gekommen war. Noch gegen
15.45 Uhr hatte er sich telefonisch
gemeldet und mitgeteilt, dass er
noch im Aufstieg zum Heuberg und
in etwa einer Viertelstunde am Gip-     keine Anhaltspunkte. Am Nachmit-       des abgestürzten Gleitschirmflie-
fel sei. Die Ehefrau alarmierte gegen   tag lichtete sich der Himmel und       gers. Der Verunglückte war wegen
19 Uhr Polizei und Bergwacht. Das       drei Hubschrauber der Landes- und      der schlechten Wetterbedingungen
Fahrzeug des Betroffenen wurde am       Bundespolizei sowie der Bundes-        am Heuberggipfel nicht gestartet,
Parkplatz in Nußdorf-Labach gefun-      wehr beteiligten sich an der Suche.    sondern hatte sich zu einem Abstieg
den. Aufgrund des zum angenom-          Doch mit Einbruch der Dunkelheit       zu Fuß entschlossen.
menen Startzeitpunktes herrschen-       musste aus Sicherheitsgründen die      Gemeinsam       bargen      Bergretter
den Witterungsbedingungen und           Aktion eingestellt werden.             und Alpinpolizisten die Leiche aus
einer Handypeilung erstreckte sich      Am Sonntag begannen rund vierzig       schwierigem Gelände. Die Familie
der Suchbereich nach dem Vermiss-       Einsatzkräfte erneut mit der Suche     des Betroffenen wurde während und
ten südlich des Heuberges bis zu        im Bereich des Heubergs. Erfolg        nach dem Einsatz durch das Krisen-
Kranzhorn und Pasterkopf.               meldete dann ein Polizeihubschrau-     interventionsteam der Bergwacht
Mit großem personellen und techni-      ber, dessen Team in einem sehr stei-   betreut.    		           Alfons Lotter
schen Einsatz durch die Bergwacht-
Bereitschaften Brannenburg, Bad           Tragischer Betriebsunfall an Skiabfahrt Hocheck
Feilnbach, Oberaudorf und Samer-        Ein schwerer Betriebsunfall ereig-     Im Zuge der Erweiterung der Brücke
berg wurde noch in den Abendstun-       nete sich am Hocheck. Dort stürz-      und der Verbreiterung der Engstel-
den nach dem Vermissten gesucht.        ten bei Sanierungsarbeiten an der      le um vier Meter, wurde auch der
Die Bergwachten Grassau und             Skifahrerbrücke der Skiabfahrt zwei    alte Fahrbahnbelag ausgewechselt.
Penzberg unterstützten die Aktion       Bauarbeiter etwa sechs Meter in die    Dabei trat ein Arbeiter auf eine be-
mit speziellen Wärmebildkameras.        Tiefe. Schwerverletzt landeten sie     reits angesägte Holzbohle, brach
Der Einsatz von Hubschraubern war       bei dem Sturz im wasserführenden       ein und stürzte in die Tiefe. Bei einer
aufgrund der Wetterlage mit Hoch-       Gebirgsbacherl.                        Hilfsaktion brach der zweite Arbei-
nebel nicht möglich.                                                           ter ebenfalls ein und fiel ebenfalls
Beim ersten Morgenlicht wurde die                                              in das Bachbett. Beim Sturz zogen
Suche am Freitag fortgesetzt, dabei                                            sich beide schwere Verletzungen
wurden die drei Inntal-Bergwachten                                             zu. Neben der Bergwacht Oberau-
durch Einsatzkräfte der Bergwach-                                              dorf wurden auch zwei Notärzte und
ten Sachrang-Aschau, Wasserburg                                                zwei RTWs sowie der Rettungshub-
und Samerberg unterstützt. An der                                              schrauber Heli 3 zu Hilfe gerufen.
Suchaktion beteiligten sich, neben                                             Die Polizeiinspektion Kiefersfelden
75 Bergrettern und Beamten der                                                 übernahm die Unfallermittlungsar-
Alpinen Einsatzgruppe der Polizei,                                             beiten. Die Bergwacht Oberaudorf
auch sieben Suchhundeteams. Da                                                 war mit acht Bergrettern im Einsatz.
noch kein Flugwetter war, wurden                                                                           Alfons Lotter
16                     Bergwacht / Jugendarbeit
                                150 Jahre Brünnsteinkapelle
                                                                                      Musiker Hans Berger, ein Urenkel
                                                                                      des Erbauers Johann Berger, Metz-
                                                                                      ger von Hocheck. Zelebrant war der
                                                                                      Münchener Stadtpfarrer von St. Ma-
                                                                                      ximilian Rainer Maria Schießler.
                                                                                      Der Brünnstein ist ein Felsmassiv
                                                                                      der Bayerischen Voralpen im Mang-
                                                                                      fallgebirge und markanter Ober-
                                                                                      audorfer Hausberg. Kapelle und
                                                                                      Gipfelkreuz stehen am Ostgipfel auf
                                                                                      1619 Meter. Höchster Punkt ist der
                                                                                      Westgipfel mit 1634 Metern. Der
                                                                                      Brünnstein kann von Süden her über
                                                                                      einen Pfad vom Brünnsteinhaus und
                                                                                      weiter über die Himmelmoos-Almen
                                                                                      oder über den Julius-Mayr-Kletter-
     Seit 150 Jahren leuchtet die Kapelle   schläge, sondern auch vier Kriege.        steig erklommen werden.
     am Brünnsteingipfel in der Morgen-     Im Gedenken an die Erbauer fand           Die Brünnsteinkapelle ist nach ei-
     sonne und glänzt noch bis im letz-     nun am Gipfel des Oberaudorfer            nem „Gipfelsieg“ nicht nur Stätte
     ten Abendlicht. Sie trotzte Sturm,     Hausberges eine Messe statt. Or-          einer stillen Einkehr, sondern bei
     Gewitterschauern, Schneestürmen        ganisiert hat die im kleinen Kreise       Unwettern auch ein Schutzraum.
     und überstand nicht nur Blitzein-      gehaltene Feier der Oberaudorfer                                     Alfons Lotter

                              JRK versucht sich in Geocaching
     Der neueste Trend in Sachen Out-       Man muss versuchen, bis auf null          schon zu dunkel für uns.
     door Activity heißt Geocaching.        Meter an den versteckten Cache            Unser Fazit über die neue Freizeit-
     Es ist eine reale Outdoor-Schatz-      ranzukommen. Meist ist er in einer        möglichkeit: Geocaching ist eine
     suche, bei der die Teilnehmer zu       alten Fotofilmdose versteckt.
     bestimmten Koordinaten navigieren      Am Zielpunkt angekommen, sucht
     und versuchen, dort einen Geo-         man im Umkreis von fünf Metern
     cache (versteckter Behälter) zu        alles ab. Es gibt zu jedem Ziel auch
     finden.                                einen verschlüsselten Hinweis, den
     Als Grundausstattung nehme man         man im Internet erhält. Für uns An-
     also ein GPS Gerät, Koordinaten,       fänger war es gar nicht so einfach,
     gutes Schuhwerk, vielleicht sogar      diese zu knacken.
     Werkzeug und schon kann es los         Deswegen hatten wir unseren Tho-
     gehen.                                 mas dabei, der uns sowohl die Aus-
                                            stattung lieh, als auch die Regeln
                                            erklärte. Er ist in seiner Freizeit re-
                                            gelmäßig unterwegs und hat schon
                                            einige Punkte auf seinem online
                                            Konto damit gesammelt.
                                            Unser erster Cache befand sich un-        absolut tolle Freizeitbeschäftigung
                                            ter einer Brücke ganz nah am Bach         mit einer Mischung aus Spaß, Tech-
                                            - da wären schon fast Gummistiefel        nik, Abenteuer und Bewegung. Wir
                                            nötig gewesen. Schnell die Dose           können es nur weiterempfehlen und
                                            geöffnet, sich ins Lockbuch einge-        werden es mit Sicherheit im Som-
                                            tragen, den Cache wieder versteckt        mer wiederholen. Dann an einem
                                            und weiter geht´s zur nächsten            anderen Ort, denn Geocaches sind
                                            Station.                                  auf der ganzen Welt versteckt!
     Die Wegpunkte lädt man sich vorher     Die Erfolgsquote lag bei 50 Prozent.      Danke Thomas für Deine Mühe, uns
     aus dem Internet auf das Navigati-     Zwei Caches haben wir gefunden,           Anfänger in die richtige Richtung zu
     onsgerät und läuft dann in die Rich-   die beiden anderen waren leider zu        lotsen!
     tung, die vom Navi angezeigt wird.     gut versteckt oder es war einfach                                 Sandra Fladerer
Jugendarbeit                                                                        17

   Jugendleiter-Dankeschön im Kletterwald Prien                                     FSJ in der Servicestelle
                                                                                       Ehrenamt für die
                                                                                         Jugendarbeit

Ende September fand das jährliche      nenlernen und hatten jede Menge
Jugendleiter-Dankeschön statt.         Spaß. Anschließend fuhren wir an
Ziel dabei ist es, den Jugendleitern   die Priener Wasserwachtshütte
und Gruppenleitern für ihr ehren-      zum Grillen.Hier stießen auch einige
amtliches Engagement in der Ju-        Nachzügler, die leider beim Klettern
gendarbeit zu danken.                  nicht dabei sein konnten, zu uns.
Rund 20 mutige Kletterer trafen sich   Beim gemeinsamen Essen und Rat-
im Kletterwald Prien. Nach einer       schen ließen wir den Abend gemüt-
ausführlichen      Einführungsrunde    lich ausklingen.
stürzten wir uns bald in die ersten    An alle Teilnehmer und an die Was-
Parcours. Durch das gemeinsame         serwacht Prien-Rimsting ein herzli-
Erlebnis konnten wir uns alle noch     ches Dankeschön
einmal von einer anderen Seite ken-                          Amelie Guggenberger   Mein Name ist Amelie Guggenber-
                                                                                   ger und ich bin seit September 2013
                  Aus Alt mach Neu                                                 die neue FSJlerin für die Jugendar-
                                                                                   beit im Kreisverband.
            Jugendraum in Rosenheim renoviert                                      Ich bin 19 Jahre, habe gerade mein
                                                                                   Abi gemacht und möchte ab 2014
                                                                                   höchstwahrscheinlich Grundschul-
                                                                                   lehramt studieren.
                                                                                   Zur Einsatzstelle bin ich über meine
                                                                                   ehrenamtliche Tätigkeit als stellver-
                                                                                   tretende Jugendleiterin der Wasser-
                                                                                   wacht Bad Endorf gekommen.
                                                                                   Zu meinen Aufgaben gehören ne-
                                                                                   ben der Arbeit im Jugend-Büro,
                                                                                   auch die Mithilfe bei der Organisa-
                                                                                   tion und Durchführung der Jugend-
Bereits im letzten Jahr wurde die      Hochwasser kam! Da hat es uns               Veranstaltungen (z.B. Wettbewerbe,
Neugestaltung des Jugendraumes         leider auch erwischt. Also, alles von       Zeltlager, Sommerfest etc.) und der
der Ortsgruppe Rosenheim in An-        vorne…                                      Besuch von Schulen und Kinder-
griff genommen. Von neu verputzten     Raum austrocknen lassen, Wände              gärten, um dort Erste-Hilfe-Wissen
und gestrichenen Wänden, neuen         verputzen, streichen, neue Fußbo-           zu vermitteln (Trau-Dich-Kurse,
Fußbodenleisten bis hin zu neuen       denleisten. Hmm, das hatten wir             Juniorhelferkurse).
Lampen und neuer Raumgestaltung        doch alles schon mal?!                      Ich bin schon sehr gespannt, was
hat sich quasi alles verändert. Ein    Dank vieler Helfer konnten wir Mitte        mich in meinem FSJ erwartet und
tolles, helles, freundliches Zimmer,   September wieder einziehen und              freue mich auf das kommende Jahr.
in dem wir uns nun alle wieder gerne   die Möbel an Ort und Stelle rücken.         Bis bald!
aufhalten, war entstanden.             Ein bisschen Farbe an den Wänden
Nach der Grundrenovierung haben        fehlt noch, aber auch das bekom-            Eure
wir JRKler selbst Hand angelegt.       men wir wieder hin. Und dann…               Amelie Guggenberger
Unser buntes Logo in Übergröße         dann verbringen wir wieder viele
wurde an die Wand gepinselt. Fri-      schöne Gruppenstunden in unse-
sche grüne Streifen, auf denen un-     rem neuen Raum.                             Amelie ist wochentags zu
ser Geburtstagskalender Platz ge-      Vielen herzlichen Dank an alle, die         erreichen unter:
funden hat, zieren nun die Wände.      an unserer Renovierung beteiligt            Tel.: 08031/ 3019-33
Wir waren ganz glücklich, bis das      waren. 			               Sandra Fladerer
                                                                                   E-Mail: jrk@kvrosenheim.brk.de
18                Wohlfahrts- und Sozialarbeit
                         Bei Traumwetter auf dem Chiemsee

     Mit 250 Senioren und Behinderten, die von 70 Rotkreuz-      meradschaft der Rotkreuzler half beim reibungslosen
     Helfern betreut wurden, ging die „Edeltraud“ auf Fahrt.     Ablauf. An Bord des Schiffes sorgten Musikanten für die
     Flankiert von Booten der Chiemsee-Wasserwachten             Unterhaltung und das Wetter war ein Traum. Die tradi-
     fuhr das kostenlos zur Verfügung gestellte Fessler-         tionelle Ausflugsfahrt gehört zu den Höhepunkten der
     Schiff von Prien in Richtung Chieming. Fünf Kreisver-       Rotkreuz-Veranstaltungen.
                                                                                                         Claudia Siemers/KV TS
     bände hatten zu der Fahrt geladen und die tolle Ka-

         Musik, Brauchtum und viel Spaß                                               Kleiderspende der Post

          Heiteres Herbstfest beim Sozialen Arbeitskreis
                                             für die Nachwuchsgruppe des
                                             Trachtenvereins „d’Wendlstoana“,
                                             die unter der Leitung von Matthias
                                             Ahrens gekonnt den “Wendlstoana
                                             Plattler“, den „Inngau-Tanz“, die
                                             „Amboss-Polka“ und den „Auftanz“
                                             zeigten. Anschließend animierte der
                                             Trachtennachwuchs sein dankba-
     Zu einem zünftigen Herbstfest lud       res Publikum zu einer „gemischten
     der soziale Arbeitskreis Bruckmühl      Polonaise“ quer durch den Saal.          Zum mittlerweile dritten Mal wurde
     seine Mitglieder sowie die Handi-       Viel beklatscht wurden auch die          in der Niederlassung BRIEF Ro-
     cap-Gruppe des SV DJK Heufeld in        „Wendelstoana Soatnpfeifa“ und die       senheim im Rahmen des Global
     den festlich-herbstlich geschmück-      kurzfristig für eine andere Gruppe       Volunteer Day getragene, aber gut
     ten Bürgersaal ein. Vorsitzende Gabi    eingesprungene „Brama-Musi“ für          erhaltene und saubere Kleidung der
     Sander ehrte zunächst die Geburts-      ihre abwechslungsreichen Lieder          Mitarbeiter gesammelt und dem Ro-
     tagskinder des Monats und eröffne-      und Weisen. Den Musikanten gelang        ten Kreuz zur Verfügung gestellt.
     te danach den Bücherflohmarkt. Mit                                               Die Kleiderspenden wurden von
     lustigen Gedichten und Geschichten                                               Stefan Müller und Claudia Rieger
     (u. a. „Der Wellensittich“ und „Brom-                                            abgeholt. Stolze 1400 kg auf sieben
     beermarmelade auf Ei“) erfreute                                                  Behälterwagen kamen zusammen!
     dann die „Humoristengruppe“ des                                                  Initiiert hat das Ganze vor drei
     AK, bestehend aus Bärbel Gerzer,                                                 Jahren der Führungskreis der Post
     Heinz Raabe, Christa Sigl sowie                                                  Niederlassung Rosenheim. Georg
     Günther und Gabi Sander, die zahl-                                               Resch, Mitarbeiter der Post und seit
     reichen Herbstfestgäste. Den Höhe-                                               über 40 Jahren für das BRK ehren-
     punkt des „Gute Laune“-Programms        es auch, einige Gäste aufs Tanzpar-      amtlich tätig, hat die Koordination
     bildete zweifellos der Sketsch „ Ein    kett zu locken. Zum Abschluss des        übernommen und freut sich genau-
     feines Lokal“, für den Bärbel Ger-      gelungenen Herbstfestes freuten          so wie der Post Niederlassungsleiter
     zer, Gabi Sander und Heinz Raabe        sich dann die Gäste über ein vielfäl-    Martin Schandl, dass die Aktion so
     rauschenden Applaus erhielten.          tiges Buffet.                            gut ankommt.
     Begeisternden Beifall gab es auch                               Johann Baumann                         Susanne Haidacher
Sozialarbeit/Wasserwacht                                                                             19

    Sozialer Arbeitskreis Bruckmühl                                              „Die trau`n sich was!“
    erhält EuRegio-Anerkennungs-
     preis für soziales Engagement

                                                                               „Hiermit erkläre ich Sie zu Mann
                                                                               und Frau“ lautete es am 28.09.2013
                                                                               um 14.06 Uhr in der Pfarrkirche
                                                                               Kiefersfelden. Unser Kamerad Mi-
„Ich-Du-Wir-Gemeinde schafft Ge-        wurde. AK-Leiterin Gabi Sander         chael Mank, Technischer Leiter der
meinschaft“ - unter diesem Motto        nahm zusammen mit ihren „Mitstrei-     Wasserwacht Kiefersfelden, führte
stand der EuRegio-Sozialprojekt-        terinnen“ Karin Stöckl und Cornelia    seine Braut Vera Schönfeld an den
Wettbewerb, für den über 30 Ge-         Meyl die Anerkennungsurkunde mit       Traualtar.
meinden, Organisationen und Insti-      Stolz und Freude entgegen. „Wir        Unter den wunderschönen Klän-
tutionen aus Oberbayern und dem         geben mit unserem Einsatz den Be-      gen des Kirchenchors ging es vor
Salzburger Land ihre Bewerbung          hinderten Zeit und Freude“ erklärte    die Türe, wo das Brautpaar bereits
abgegeben hatten.                       sie bei ihren Dankesworten.            sehnsüchtig erwartet wurde. Ein
Bei der Siegerehrung im Kleinen         Zur Bruckmühler „Preisträger-Dele-     großes Spalier und vier Fahrzeuge
Kursaal in Prien wurden die prämier-    gation“ zählten auch Bürgermeister     der Rotkreuzgemeinschaft Kiefers-
ten Bewerber-Projekte vorgestellt       Franz Heinritzi, Behindertenbeauf-     felden begrüßten das Brautpaar
und ausgezeichnet. Es gab drei          tragte Gertraud Schneider sowie        „lautstark“ im Hafen der Ehe.
Hauptpreise und sieben Anerken-         Christiane Grotz und Helmut Staab.     Eskortiert von mehreren „Blaulicht-
nungspreise, die von Guido Gün-                                                fahrzeugen“ begleiteten wir das
tert (Geschäftsführer Lebenshilfe       Die Veranstaltung stand unter der      frisch vermählte Paar auf seinem
Salzburg) und seinem „Chiemgauer        Schirmherrschaft des Beauftragten      Hochzeitszug zur weltlichen Feier in
Amtskollegen“ Wolfgang Enderle an       der deutschen Bundesregierung für      die „Post“.
die Gewinner überreicht wurden.         die Belange behinderter Menschen       Die Rotkreuz-Gemeinschaft Kie-
Den ersten Preis erhielt die Markt-     Hubert Hüppe. In seiner Festrede       fersfelden wünscht den beiden alles
gemeinde Prien für die Errichtung       mit dem Titel „Wer Inklusion will,     erdenklich Gute für ihren weiteren
der „Wohnanlage für Menschen            sucht Wege - wer sie nicht will,       gemeinsamen Weg!
mit Behinderung“. Unter den Aner-       sucht Begründungen“ lobte er die                                Jennifer Bauer
kennungs-Preisträgern befand sich       Projekt-Bewerber und unterstrich
auch der Soziale Arbeitskreis Bruck-    die Bedeutung der Inklusion. „Zu-
mühl, der für sein 24jähriges sozia-    erst schauen, was geht, und nicht,
les Engagement für Behinderte und       was nicht geht“ appellierte er ab-
für die seit zwölf Jahren angeschlos-   schließend an die Verantwortlichen.
sene Handicap-Gruppe gewürdigt                                Johann Baumann

                                 Treffen der sozialen Arbeitskreise
Im Oktober trafen sich die Leiter und                                          es bei dieser Gelegenheit auch zum
Leiterinnen der sozialen Arbeitskrei-                                          wertvollen Erfahrungsaustausch.
se mit Margit Heger und Ute Weiß                                               Dieses Treffen findet zwei Mal im
in Bad Aibling, um Wichtiges und                                               Jahr statt und die Gastgeber aus
Organisatorisches zu besprechen.                                               Bad Aibling sorgten mit selbst geba-
Ute Weiß informierte über die Chiem-                                           ckenem Kuchen und Kaffee für eine
seefahrt und eine Arbeitsgruppe zur                                            angenehme Stimmung.
                                                                                                      Marlies Schwaller
Planung des nächsten Ausflugs für
Senioren und Behinderte im Jahr
2014 formierte sich. Natürlich kam
20                                           Wasserwacht
                 Kanadisches Rotes Kreuz auf Informationsreise am Chiemsee
     Ende September war eine hohe            ter nicht nehmen ließ, den Besuch
     Delegation des Kanadischen Roten        selbst zu begleiten. Nach einem
     Kreuzes aus Quebec zu Besuch            Essen im Badehaus konnten sich
     beim Bayerischen Roten Kreuz.           die Kanadier an der Wasserwachts-
     Die Vertreter aus Kanada waren          station und bei einer Fahrt auf dem
     Michel Léveillé, Generaldirektor,       Chiemsee ein Bild über die Arbeit,
     Josée Payant, zuständig für stra-       das Einsatzgerät und die Ausbil-
     tegische Planung und Freiwilli-         dung unserer Wasserretter machen.
     genaquise sowie Claudie Laberge,        Auf Grund des hervorragenden
     Katastrophenmanagement.                 Wetters und der beeindruckenden
     Die Kanadier informierten sich an       Bergkulisse zeigte sich der Chiem-
     verschiedenen Standorten über die       see von seiner besten Seite.
     Arbeit der BRK-Einsatzkräfte.           Mit einem Vortrag über die Aufgaben
     Dabei führte es die weit gereisten      der Kreiswasserwacht von Christian
     Gäste ein Tag nach Bernau am            Förster beendete der Besuch aus
     Chiemsee, wo es sich Kreiswasser-       Kanada seinen Informationstag bei
     wachtsvorsitzender Christian Förs-      der Wasserwacht.        Christian Förster

            Hallenbadschließung in Bad Aibling
                                  Blick in die Zukunft für die Wasserwacht Bad Aibling
     Die Meldung kam aus heiterem            bietet die Wasserwacht für ihre so          den Gruppenstunden in Erster Hilfe
     Himmel und ließ an selbigem düs-        genannten       Wettbewerbsgruppen          und Naturschutz fort.
     tere Wolken für die Aiblinger Was-      ein Zusatztraining in Bernau im             Für die Kinderschwimmkurse wurde
     serwacht aufziehen: Das Sportbad        Bernamare an, jeweils sonntags ab           noch keine Lösung gefunden, man
     Prantseck wurde mit sofortiger          12 Uhr. Mit Fahrgemeinschaften und          hofft hier, im Frühjahr ein Angebot
     Wirkung zum 3.10.2013 geschlos-         der Unterstützung der Eltern möch-          zu finden. Informationen dazu gibt
     sen. Eine kurze Meldung von den         te man die Fahrstrecken bewältigen.         es dann auf der Homepage der
     derzeitigen Betreibern war zunächst     Zusätzlich will man vermehrt Grup-          Wasserwacht. Schlechte Nachrich-
     Anlass zu großer Sorge. Was ist eine    penstunden organisieren, jeweils            ten gibt es derzeit für die Wasser-
     Wasserwacht ohne die Möglichkeit,       montags. Hier soll ein bunter Mix an        gymnastik, hier konnten noch keine
     Schwimmunterricht anzubieten? Wo        Aktivitäten angeboten werden, um            Belegzeiten gefunden werden, die
     sollten die eigenen Ausbildungen,       den Jugendlichen weitere Anreize            eine weitere Durchführung dieses
     wie der wichtige Rettungsschwim-        zu geben, die Wasserwacht noch              Angebots ermöglichen. Alle bisheri-
     merkurs stattfinden?                    besser kennenzulernen. Das alles            gen Teilnehmer werden hierzu noch
     Auch die Vorstandschaft stand na-       wird zunächst im Probebetrieb statt-        weitere Informationen erhalten. Na-
     türlich zunächst vor einem großen       finden, im Frühjahr wird man sehen,         türlich versucht die Vorstandschaft
     Berg an Fragen. Sofort wurden alle      inwieweit das Angebot angenom-              weitere Möglichkeiten zu finden.
     Schwimmbäder im Landkreis und           men wird.                                   Die Vorsitzende Sabine Mehlhart
     Kurkliniken mit Bädern kontaktiert,     Die Wasserwacht Bad Aibling gibt            hofft mit diesem Alternativangebot,
     um Belegzeiten zu bekommen. Eine        also nicht auf, sondern blickt mit viel     weiterhin eine gute Jugendarbeit für
     Mammutaufgabe für den stellver-         neuem Mut in die Zukunft.                   Bad Aibling leisten zu können. Ihre
     tretenden Vorsitzenden Christian        Ein Informationsabend sollte den            Mannschaft sei hochmotiviert und
     Wieseke. Das Ergebnis ist eine          Eltern einen Einblick in die Jugend-        sei bereit, sich im Sinne der ehren-
     Notlösung, das ist allen klar. Großes   arbeit der Wasserwacht gewähren             amtlichen Arbeit weiter zu engagie-
     Engagement und einen enormen Or-        und die Zukunftspläne nach Schlie-          ren. Sie blicke daher positiv in die
     ganisations- und Zeitaufwand neh-       ßung des so wichtigen Sportbads             Zukunft, da sie wieder einmal erle-
     men die ehrenamtlichen Gruppen-         Prantseck darlegen. Zahlreich wa-           ben konnte, wie wichtig ihren aktiven
     und Jugendleiter nun auf sich, um       ren die Eltern der Einladung gefolgt.       Mitgliedern die Wasserwachtsarbeit
     ein entsprechendes Jugendangebot        Ihre Kinder hatten die letzten Mona-        sei. Natürlich hoffe sie, dass auch
     aufrechtzuerhalten.                     te und manchmal auch schon Jahre            die Fördermitglieder diesen Einsatz
     Das Schwimmtraining wird nun            gerne das angebotene Schwimm-               würdigen und der Organisation treu
     vorrangig in Rosenheim im Klepper-      training und die Gruppenstunden             bleiben.
     bad durchgeführt, es findet jeweils     besucht. Bis zu 90 Kinder trainierten                               Sabine Mehlhart
     freitags ab 19 Uhr statt. Zusätzlich    jeden Montag und bildeten sich bei
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