Der Generationenwechsel auf delinat-Weingütern - Frischer Wind - Wie guter Wein von lebendigen

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Der Generationenwechsel auf delinat-Weingütern - Frischer Wind - Wie guter Wein von lebendigen
Das Magazin für Geniesserinnen und Geniesser

Frischer Wind
Der Generationenwechsel
auf Delinat-Weingütern

                                                                 Terroir
                                                             W ie g ute r
                                                             We in vo n
                                                            lebe n d i ge n
                                                               B öd e n
                                                             profitiert

Nr. 33 | Feb. 2013 | www.delinat.com
Der Generationenwechsel auf delinat-Weingütern - Frischer Wind - Wie guter Wein von lebendigen
Urtypischer Sangiovese
aus der wilden Maremma
Trauben alter Reben, von Hand
im genau richtigen Reifestadium
geerntet – Verzicht auf Holz-
fässer, damit die Primäraromen
des Sangiovese erhalten bleiben –
ein kleines Meisterwerk.

Conterocca, Toscana IGT 2012
Info: www.delinat.com/1204.12
Der Generationenwechsel auf delinat-Weingütern - Frischer Wind - Wie guter Wein von lebendigen
«Wer in den Fusss tapf en
                                                                                                i n ha lt
eines anderen wand elt, h interläss t
    kein e eigen en Spuren.»
                        Wilhelm Busch

                                                   Frischer
                                                   Wind
                                                          Wie auf Delinat-
                                                          Weingütern der
                                                          Generationen-
                                                          wechsel abläuft.
                                                          Seite 6

w
                  Während Jahren hat Peter
                  Kropf als leitender Redaktor
                  die Weinlese geprägt. Über       Tiere
                  30 attraktive Ausgaben hat
                  er verantwortet und mit zahl-
                                                   im Weinberg
reichen eigenen, fundierten Texten über Wein              Wie Nutztiere all-
und Genuss bereichert. Jetzt tritt er kürzer,             mählich die Rebberge
                                                          zurückerobern.
bleibt uns aber als kompetenter Autor mit
                                                          Seite 14
spitzer Feder und süffiger Schreibe erhalten. In
dieser Ausgabe zeigt er in einem Hintergrund-
beitrag auf, wie wichtig lebendige Böden für
das viel beschworene Terroir eines Weines
sind, und macht uns Lust auf ein feines Essen
mit ausgewählten Delinat-Weinen.
                                                                                           Terroir –
                                                                                           Qualität
Wachablösung ist auch auf verschiedenen
Delinat-Weingütern angesagt: Da und dort
                                                                                           aus dem
rückt die junge Generation nach. In unserer                                                Boden
Reportage haben wir mehrere Winzerfamilien                                                         Wie guter Wein
mit Fragen rund um den Generationenwech-                                                           von lebendigen
sel konfrontiert: Wie spielt sich dieser ab?                                                       Böden profitiert.
Welche Probleme sind damit verbunden? Wie                                                          Seite 18
führt die neue Generation das Erbe weiter?
Gehen die Jungen beim biologischen Wein-
bau weiter als ihre Mütter und Väter? Wir
                                                   22		 Ausg’steckt in Österreich
haben spannende und für alle Freunde von
                                                   		 Reiseleiter Martin Schäppi öffnet sein Reisetagebuch.
Wein aus gesunder Natur ermunternde Ant-
worten erhalten (Seite 6).                         26     Auf ein Glas Wein mit … Künstler Wetz
                                                   		     Wie aus dem Landessender Beromünster
Freuen Sie sich auf Weine einer neuen Gene-        		     ein Kunstwerk wurde.
ration, die mit gebührendem Respekt gegen-
über den Vorfahren und der Natur in die            28     Liebhaberhonig aus Asturien
Fussstapfen ihrer Väter tritt, aber nicht ein-     		     Weshalb der Edelkastanienhonig neu aus Spanien kommt.
fach darin verharrt.
                                                   30		   Albet-Schaumwein im weltbesten Restaurant
                                                   		     Prickelnder Willkommensdrink
Hans Wüst                                          		     im «El Celler de Can Roca» in Girona.

                                                                             | Nr. 33 | Feb. 2014 | W e i n l e se   3
Der Generationenwechsel auf delinat-Weingütern - Frischer Wind - Wie guter Wein von lebendigen
Ku r z & bünd i g

                                                                                               Gold und Silber für Delinat-Weine
                                                                                               diw. An der mundus vini 2013, einem der
                                                                                               grössten und anerkanntesten Weinwettbewerbe
                                                                                               der Welt, sind nicht weniger als neun Delinat-
                                                                                               Weine mit Gold- oder Silbermedaillen
                                                                                               ausgezeichnet worden. Die goldene Auszeichnung
                                                                                               gab es für Château Coulon Sélection spéciale 2011
                                                                                               (Corbières) und Il Conventino Vino Nobile
                                                                                               Riserva 2009 (Toskana). Silber erhielten: Roches
                                                                                               d’Aric 2010 (Corbières); Vinya Laia 2010
                                                                                               (Katalonien); Bonarossa 2011 (Sizilien);
                                                                                               Albet i Noya Reserva Martí 2009 (Katalonien);
                                                                                               Soave La Casetta 2012 (Veneto); Meinklang
                                                                                               Grüner Veltliner 2012 (Burgenland) und Riesling
                                                                                               Terra Rossa 2012 (Mosel).
                                                                                               Der Grosse Internationale Weinpreis mundus
                                                                                               vini wird alljährlich im deutschen Neustadt
                                                                                               vergeben. Innerhalb von zwei Wochen verkosten
                                                                                               180 internationale Weinprofis mehr als 6000
                                                                                               Weine aus der ganzen Welt. Die Auszeichnung
                                                                                               mit Grossem Gold, Gold und Silber ist auf
                                                                                               30 Prozent der eingereichten Weine beschränkt.

Jagd auf Traubenwickler und Mäuse                                                             Weinbergnützlinge entdeckt
dar. Das Fledermaus-Projekt von Albet i Noya in Katalonien hat                                 Im Rahmen einer Studie über die Biodiversität
Schule gemacht: Jetzt hat auch Winzer Carlos Laso vom Weingut                                  in den Weinbergen südlich der Alpen (Tessin)
                                                                                               wurden 19 Arten von wirbellosen Tieren (Spinnen,
Pago Casa Gran im Hinterland von Valencia einen Nistkasten für                                 Zikaden und Käfer) entdeckt, die bisher noch
Fledermäuse aufgestellt. Die nachtaktiven Jäger sollen den im                                  nie in der Schweiz beobachtet worden waren.
                                                                                               Laut den in das Projekt BioDiVine involvierten
Weinbau gefürchteten Traubenwickler – ein Falter, der grosse Schä-                             Forschern könnte sich der Mensch zur Kontrolle
den anrichten kann – in Schach halten. Zuoberst auf dem Pfahl hat                              der Rebenschädlinge einige dieser Tierarten
Carlos noch einen Greifvogelsitz platziert. Ein idealer Stützpunkt                             zunutze machen. Die Biodiversität stelle ein
                                                                                               natürliches Immunsystem dar, das den
für Bussard & Co., um Jagd auf Mäuse zu machen.                                                Weinbergen eine Art Selbstregulierung ermögliche.
                                                                                               So bleibe die Zahl der Rebenschädlinge auf
                                                  Illustration: Paula Troxler                  natürliche Weise in akzeptablen Grenzen.
                                                                                                          Qu elle: Eidg. Forsch u ngsanstalt
                                                                                                          für Wald, Sch nee u nd Landsch aft (WSL)

I m pr e ssum we in le se
Herausgeber CH Delinat AG, Davidstrasse 44, 9000 St. Gallen | DE Delinat GmbH, Hegenheimer Strasse 15, 79576 Weil am Rhein | AT Delinat GmbH,
Postfach 400, 6961 Wolfurt-Bahnhof | Kundenservice CH Telefon 071 227 63 00, Fax 071 230 13 31 | DE Telefon 07621-16775-0, Fax 07621-16775-1 |
AT Telefon 0820 420 431, Fax 0820 420 432 | kundenservice@delinat.com | www.delinat.com | Biokontrollstelle: DE-ÖKO-039/CH-BIO-006
Redaktion Hans Wüst (hrw), hans.wuest@delinat.com | Beiträge Emil Hauser (emh), Peter Kropf (pek), Matthias Metze (mam), David Rodriguez (dar), Martin
Schäppi (mas), Hans-Peter Schmidt (hps), Dirk Wasilewski (diw), Hans Wüst (hrw) | Konzept/Layout Dittli Visuelle Gestaltung | Bilder Yvonne Berardi (Seite
3, 24, 25), Kerstin Bittren (12), Dominique Couineau (10), Emil Hauser (20), Leonardo Palumbo (8), Felix Quittenbaum (5), Patrick Rey ( 3, 14, 15), David Rodriguez
(18/19), Martin Schäppi (22/23), Hans-Peter Siffert (3, 7), Hans Wüst (9, 27, 30) | Bildbearbeitung Hürlimann Medien | Papier RecyStar, 100 % Altpapier |
Erscheinungsweise 4-mal jährlich | RC T33 | Titelseite Steinreicher Rebberg auf der Domaine Pierre André in Châteauneuf-du-Pape. Foto: Marçal Font

  4        Weinlese      | Feb. 2014 | Nr. 33 |
Der Generationenwechsel auf delinat-Weingütern - Frischer Wind - Wie guter Wein von lebendigen
Neuer Auftritt der «Weinlese»
     mam. Nicht nur das gedruckte Delinat-Magazin
                                                                                                     um frag e
     «Weinlese» kommt seit der Nummer 32 in einem neuen
     Kleid daher, auch die Online-Version wurde gründlich
     überarbeitet. Während bisher auf der Homepage die
     Printausgabe einfach als pdf einsehbar war, gibt es seit
     vergangenem Herbst eine attraktive Online-«Weinlese».      Welches sind für Sie die wichtigsten
     Die elektronische Version ist mit dem Blog zusammen-
     gewachsen und vereint die Vorzüge eines attraktiv
                                                                Kriterien beim Weinkauf?
     gestalteten Magazins mit den Vorteilen des Internets.      (Bitte nur zwei Felder ankreuzen.)
     Ganz einfach können Meinungen kundgetan und
     ausgetauscht werden. Die elektronische Weinlese
     enthält neben den adäquat aufbereiteten Artikeln der        Etikette
     Printausgabe auch immer neue Beiträge zu aktuellen          Beziehung zum Winzer
     Themen. Wettbewerb und Umfrage aus der gedruckten
     Weinlese sind neu ebenfalls online zu finden.               Ökologie und Natur
     www.delinat.com/weinlese-blog
                                                                 Preis
                                                                 Bekanntheitsgrad des Weines
     Zwei Sterne für Domaine Lignères
                     em h. Die beiden «Ärzte-Winzer»            Vermerken Sie Ihre Antwort bitte auf:
                     Jean und Paul Lignères aus dem             www.delinat.com/weinlese
                                                                           Besten Dank !
                     Languedoc sind vom renommierten
                     Weinführer «Le guide des meilleurs
                     vins de France» mit zwei Sternen
                     ausgezeichnet worden. Die
                     Domaine Lignères gehört somit
     zum erlauchten Kreis von bloss sieben Weingütern
     im Languedoc-Roussillon mit dieser hohen
     Auszeichnung. Zwei Sterne werden an Weingüter
     vergeben, die ihr Terroir für eine konstante                                          Resultat der
     Erzeugung herausragender Weine nutzen. Im
     Delinat-Sortiment sind verschiedene Weine der                                         letzten Weinlese-
     Domaine Lignères erhältlich. Die beiden Brüder
     sind passionierte Winzer im Teilpensum. Beide
                                                                                           Umfrage
     gehen auch noch ihrem Zweitberuf nach: Paul ist                                        Welches sind für Sie wichtige
     Zahnarzt in Narbonne, Jean Dorfarzt in Moux.                                           Argumente dafür,
                                                                                            Delinat-Weine zu kaufen?

Anne-Sophie
Mutter ehrt
Daniel
Barenboim
                                                                  10%                                         10%Qualität
                                                                  Preis-Genuss-
                                                                   Verhältnis

     Prominente mögen Delinat-Wein                                                     52%
                                                                                      Ökologie
     mam. Es gehört zur schönen Tradition, dass an der
     jährlich stattfindenden Verleihung des Marion Dönhoff                         und Biodiversität
     Preises in Hamburg im Beisein von viel Prominenz
     Weinpreziosen aus dem Delinat-Sortiment kredenzt
     werden. 2013 ging der «Preis für internationale
     Verständigung und Versöhnung» an den 71-jährigen                                                          22%
                                                                               6%
     Musiker und Dirigenten Daniel Barenboim. Er wurde                                                      Wein aus gesunder
     als Brückenbauer für den Frieden in Nahost                                                              Natur seit über
     ausgezeichnet. Er sei ein Vorbild dafür, wie Menschen                                                     30 Jahren
     durch die Macht der Musik die Welt zum Besseren                         Persönliches
     verändern können, sagte Stargeigerin Anne-Sophie                        Wohlbefinden
     Mutter in ihrer Laudatio. Ausführlicher Bericht unter
     www.delinat.com/doenhoff-2013

                                                                                         | Nr. 33 | Feb. 2014 | W e i n l e se   5
Der Generationenwechsel auf delinat-Weingütern - Frischer Wind - Wie guter Wein von lebendigen
n e u e G en erati on

In den Fussstapfen
der Väter
    Text: Hans Wüst

    G
                   Generationenwechsel? Der ist        auf dem Wein, Öl und Früchte angebaut wer-             Bei Marco (links) und
                   bei uns seit 26 Jahren im Gang»,    den und ganz viele Tiere leben.» Viel davon ist        Leonardo Salustri
                   lacht Winzer Leonardo Salustri      bei den Salustris bereits Realität. Die Zusam-         hat der Generationen-
                                                                                                              wechsel schon
                   (67). So lange arbeitet er schon    menarbeit mit Delinat sei ihm ebenso wichtig           vor über 20 Jahren
                   mit seinem Sohn Marco (43) zu-      wie seinem Vater, beteuert Marco. «Die stren-          begonnen.
                   sammen. «Bereits als 17-jähriger    gen Richtlinien fordern heraus, treiben uns an         Foto: Hans-Peter Siffert
    Jüngling packte ich auf unserem kleinen Fami-      und ermöglichen einen Gedankenaustausch
    lienweingut mit an und wusste, dass auch ich       mit andern Weingütern aus ganz Europa.»
    Weinbauer werden wollte», blickt Marco zurück.
    Seit ein paar Jahren führt er das Weingut in der       Während Kellerarbeit und Vinifikation
    wilden Hochmaremma im Hinterland von               heute Marcos Domäne sind, sorgt der Vater
    Grosseto gemeinsam mit seinem Vater. «Klar,        draussen in den Rebbergen für gesundes und
    gibt es manchmal unterschiedliche Meinungen        reifes Traubengut. «Das ist das Allerwichtigste
    und lebhafte Diskussionen. Aber wir sind ein       für die Weinerzeugung. Wenn du gute Trauben
    Team, finden uns und treffen alle Entscheidun-     im Keller hast, ist die Vinifikation kein Prob-
    gen gemeinsam», erzählt Leonardo am grossen        lem. Da ist schon fast kontrolliertes Nichtstun
    Stubentisch bei einem guten Tropfen. Marco         gefragt, auf Hilfsmittel kannst du fast gänz-
    betont, dass man grundsätzlich das Heu auf         lich verzichten», sagt Marco. Bis ein Wein
    derselben Bühne habe: «Mein Vater und ich          perfekt ausgereift ist, braucht er Zeit. Diese
    sind grosse Traditionalisten. Unsere Rebberge      lassen sich die Salustris auch bei der Wachab-
    gehören zu den ältesten in der Toskana. Wir        lösung. «Ich möchte noch möglichst lange
    setzen auf autochthone Reben. Unsere San-          aktiv dabei sein. Ohne Arbeit im Weinberg
    giovese-Varietät haben wird selber selektioniert   würde mir etwas ganz Wichtiges fehlen», sagt
    und vermehrt.» Biologische Landwirtschaft          Leonardo. Und auch Marco ist froh über den
    sei für die ganze Familie eine Lebensart. «Et-     langsamen Ablösungsprozess: «So bleibt mir
    was anderes können wir uns gar nicht vorstel-      etwas mehr Zeit für meine kleine Tochter und
    len. Deshalb werde ich den von meinen Eltern       meine Hobbys Fussball, Hunde und Poker.»
    eingeschlagenen Weg unbeirrt weitergehen.
    Immer mit dem Ziel, unsere Weine weiter zu         Aus dem Duo Fasoli wird ein Quartett
    verbessern.» Neben Wein ist Olivenöl für           Weiter nördlich, im Veneto, ist auf dem Wein-
    Marco zu einer grossen Leidenschaft gewor-         gut Fasoli der Generationenwechsel ebenfalls
    den. «Mein Traum ist ein eigenes Familiengut,      im Gang. Zwar denken die beiden Brüder Ama-

       Kurz-     Auf etlichen Delinat-Weingütern beginnt die junge Generation, in die Fussstapfen ihrer Eltern zu
       info      treten. Dies geschieht in einem langen, gemeinsamen Prozess. Die Jungen treten das Erbe mit Respekt
                 vor ihren Vorfahren, aber auch mit neuen Ideen an. Väter und Söhne plaudern aus dem Nähkästchen …

6   Weinlese   | Feb. 2014 | Nr. 33 |
Der Generationenwechsel auf delinat-Weingütern - Frischer Wind - Wie guter Wein von lebendigen
«Ich werde
den vorgegebenen
 Weg we iterge h en.
Im m er mit dem
   Ziel, u nsere
 We ine we iter zu
  ver besser n.»
        Marco Salustri

                         | Nr. 33 | Feb. 2014 | W e i n l e se   7
Der Generationenwechsel auf delinat-Weingütern - Frischer Wind - Wie guter Wein von lebendigen
n e u e G en erati on
                              dio (62) und Natalino Fasoli (58) noch lange     ler möglichst auf alle unnatürlichen Hilfsmit-
                              nicht ans Aufhören. Doch die Söhne Giordano      tel verzichten. Giordano treibt gleichzeitig
                              (31) und Matteo (33) sind bereits im Geschäft.   den Einsatz erneuerbarer Energien voran.
                              Sie kümmern sich vorab um den Export, um         «Mein Ziel ist es, unseren Betrieb klimaneut-
                              interne Betriebsabläufe und die ökologische      ral zu machen.» Solche Worte aus dem Mund
                              Weiterentwicklung des Betriebs.                  der jungen Generation sind Balsam auf die
                                                                               Seele ihrer Väter: «Ich glaube, wir könnten
                                  Die junge Fasoli-Generation nimmt die        wirklich langsam etwas zurücklehnen», sagt
                              Zukunft derzeit also gemeinsam mit ihren         Amadio augenzwinkernd zu Natalino. «Ja
                              Vätern in Angriff. Und zwar ziemlich konflikt-   schon, aber die Arbeit und das Weingut – das
                              frei, wenn man den vier Männern bei einem        gehört doch zu unserer Art zu leben. Ach, los-
                              guten Glas Wein so zuhört: «Unser Lauf ist       lassen ist so verdammt schwierig …»
                              definiert. Wir sind Pioniere im biologischen
                              Weinbau. Das ist auch heute noch für uns alle

                                                                               A
                                                                               Albet i Noya: frühestens in zehn Jahren
                              die einzig denkbare Art, Wein zu erzeugen»,                    Auf dem spanischen Pioniergut
                              sagt Matteo, der Sohn von Natalino. Er und                     Albet i Noya unweit von Barcelo-
                              sein Cousin Giordano profitieren vom reichen                   na zeichnet sich die Wachablö-
                              Erfahrungsschatz ihrer Väter. «Auf diesem                      sung erst am fernen Horizont
                              bauen wir auf und richten unseren Fokus noch                   ab: Josep Maria Albet i Noya
      Gut aufgestellt für     stärker auf Weine aus gesunder Natur mit                       (56) ist noch voll im Saft und
        die Zukunft: das      Terroircharakter.» Laut Matteo bedeutet das:     strotzt weiterhin vor Tatendrang. Immerhin:
         Fasoli-Quartett      sich ständig weiterentwickeln, im Weinberg       Sein Sohn Martí (20) ist in den Startlöchern. Er
    Giordano, sein Vater
       Amadio, Natalino       schädliche Stoffe wie Kupfer und Schwefel        studiert im zweiten Jahr Önologie und legt in
      und Sohn Matteo.        noch zurückhaltender einsetzen und im Kel-       den Ferien Hand auf dem Familienweingut an.
    Foto: Leonardo Palumbo

8     Weinlese     | Feb. 2014 | Nr. 33 |
Der Generationenwechsel auf delinat-Weingütern - Frischer Wind - Wie guter Wein von lebendigen
Nach einem kleinen
                                                                                                       Umweg tritt Martí
Dabei hatte es bis vor Kurzem nicht danach         ner Freizeit einen alkoholarmen, aromatischen       nun doch in die Fuss-
                                                                                                       stapfen seines Vaters
ausgesehen, als ob er in die grossen Fussstap-     Wein zu keltern.» Auch mit Weisswein und            Josep Maria Albet i Noya.
fen seines Vaters treten wolle. «Ich habe lieber   Rosé hat er schon experimentiert. Eine beson-       Foto: Hans Wüst
Bier als Wein», hatte er noch vor zwei Jahren      dere Beziehung hat er zum Reserva Martí: Der
als Maschineningenieur-Student erklärt. Die-       Wein trägt nicht nur seinen Namen, die Etiket-
ses Studium hat ihn aber nie gefesselt. Deshalb    te ist auch mit Abdrücken seiner Kinderhände
hat er abgebrochen. «Stattdessen fand ich im-      verziert. Er kann sich gut vorstellen, das
mer mehr Gefallen an der Arbeit im Weinberg»,      Spitzencrus seines Vaters dereinst selbst zu
begründet er seinen Kurswechsel. Martí rech-       keltern. Dieser freut sich natürlich darüber,
net damit, dass er frühestens etwa in acht bis     dass sein Sohn doch noch den Weg zum Wein-
zehn Jahren auf dem Weingut seines Vaters          bau gefunden hat. «Das Wichtigste ist immer
und seines Onkels Toni voll einsteigt. Bis         die Freude an der Arbeit», sagt Josep Maria.
dann wird sich möglicherweise auch zeigen,         Bei ihm ist sie noch immer uneingeschränkt
ob Tonis noch kleine Söhne Adria und Lluc          vorhanden. «Ich kann mir vorstellen, mit viel-
ebenfalls auf diesen Zug aufspringen.              leicht 62 Jahren langsam kürzerzutreten und
                                                   die Verantwortung fliessend abzugeben.»
    Martí will die Zeit nach dem Studium
(noch drei Jahre) für Praktika im Ausland          Bel Air: Wo Arbeit Freude macht

                                                   P
nutzen, um Erfahrungen auf andern Weingü-                      Pierre Gauthier (55) ist ein Winzer
tern zu sammeln. «Burgund, Bordeaux, Napa                      wie aus dem Bilderbuch: sympa-
Valley und Australien reizen mich», sagt er.                   thisch, bescheiden und erdverbun-
Vieles, was danach kommt, ist noch offen.                      den, keltert er auf seiner Domaine
«Biologischer Weinbau ist für mich aber eine                   du Bel Air am Nordufer der Loire
Selbstverständlichkeit. Da hat mein Vater der-                 seit Jahrzehnten elegante, au-
art viel Vorarbeit geleistet, dass es dumm wä-     thentische Weine aus einer einzigen Trauben-
re, nicht in seinem Sinn weiterzumachen.»          sorte: Cabernet Franc. Seine Passion für die
Ansonsten gibt sich der angehende Önologe          Arbeit im Weinberg, für die Erzeugung hoch-
experimentierfreudig: «Ich bin dabei, in mei-      wertiger Weine im Einklang mit der Natur ist

                                                                                         | Nr. 33 | Feb. 2014 | W e i n l e se   9
Der Generationenwechsel auf delinat-Weingütern - Frischer Wind - Wie guter Wein von lebendigen
n e u e G en erati on

 «Besond ers
    beeind ru ckt
 m ic h be i Del in a t
  d ie ko nsequ en te
Förd eru ng d er
 Biod iv ersität. »
         Rodolphe Gauthier

          Stossen auf eine
  erfolgreiche Zukunft an:
      Rodolphe und Pierre         ungebrochen. Gleichwohl denkt er daran, den        nahmen zugunsten der Artenvielfalt. «Auch die
   Gauthier aus der Loire.        Betrieb Schritt für Schritt seinem Sohne Rodol-    Herstellung eines hofeigenen Komposts habe
     Foto: Dominiqu e Couineau    phe (28) zu übergeben. Vater Pierre ist es ein     ich mir zum Ziel gesetzt.»
                                  Anliegen, ihm das weiterzugeben, was er sel-
                                  ber schon von seinem Vater vermittelt bekam:           Dass er mit dem biologischen Weinbau auf
                                  «Aufblühen in einem Metier, das harte Bauern-      dem richtigen Weg ist, weiss er schon lange.
                                  arbeit, aber auch viel Freude in freier Natur      Aktuelle Beobachtungen in der direkten Um-
                                  und anspruchsvolle, aber zufriedene Kunden         gebung bestätigen es zusätzlich: «Seit ein paar
                                  mit sich bringt.» Er wolle seinem Sohn ein         Jahren stelle ich fest, dass auch Nachbarn
                                  Weingut übergeben, auf dem sich alle wohl-         umstellen.» Er selber interessiert sich neuer-
                                  fühlen, auch die angestellten Mitarbeiter.         dings vermehrt für biodynamischen Anbau.
                                  Pierre: «Es gibt ja so viele Leute, die sich bei   «Das wäre einerseits eine gute Möglichkeit,
                                  ihrer Arbeit langweilen. Dabei ist Freude an       sich weiterzuentwickeln. Andererseits bedingt
                                  der Arbeit und an der Natur etwas vom Wich-        diese Methode wegen der Berücksichtigung
                                  tigsten im Leben.»                                 von Mondphase und Gestirnskonstellationen
                                                                                     eine Anpassung aller Betriebsabläufe und
                                      Die Domaine du Bel Air steht auf solidem       noch mehr Handarbeit. Ich bin mir noch nicht
                                  Fundament und ist den meisten andern Betrie-       ganz schlüssig, ob sich das lohnt.» Vorerst ste-
                                  ben an der Loire bezüglich eines nachhaltigen      hen für Rodolphe Optimierungen im Feld und

      Ih re
                                  und fortschrittlichen Weinbaus um Meilen vor-      im Keller im Vordergrund, die einfacher um-

     Meinu ng
                                  aus. Kein Wunder, sieht Rodolphe keinen Be-        zusetzen sind. «Dafür liefert uns Delinat wich-
                                  darf für grosse Veränderungen. Es sind Details,    tige Grundlagen. Besonders beeindruckt bin
                                  bei denen er Verbesserungen anstrebt. Etwa         ich von der konsequenten Förderung der Bio-
      www.delinat.com/            eine pfluglose Bodenbewirtschaftung in den         diversität. Ein Konzept, das in unserer Region
      neuegeneration              begrünten Weinbergen und zusätzliche Mass-         vollkommen unbekannt ist.»

10       Weinlese      | Feb. 2014 | Nr. 33 |
Harmonie auch                                                                         W e in lese–
in der Flasche                                                                        An gebot
h rw. Auch wenn zuweilen diskutiert,
manchmal sogar auch gestritten wird – im
                                                        Beliebte «Hausweine» von Delinat-
Grossen und Ganzen zeichnen sich auf den
besuchten Delinat-Weingütern harmonische                Gütern, auf denen die junge
Generationenwechsel ab. Diese Harmonie                  Generation für frischen Wind sorgt.
kommt auch in den Weinen dieser Familien-
betriebe zum Ausdruck. Viele von ihnen
gehören zu den beliebtesten im Delinat-
Sortiment. Etwa der Conterocca aus dem
Hause Salustri, fast gänzlich aus der
toskanischen Königstraube Sangiovese
erzeugt: «Ich keltere hier einfach einen
Wein, wie er mir selber besonders gut
gefällt: elegant, frisch, mit einem schönen
Säuregehalt», sagt Marco Salustri.

Leuchtender Stern auf dem Weingut Fasoli ist
der weisse Soave. Der Ruf dieses allgemein
beliebten italienischen Weissweins hat wegen
Massenproduktion und Verwendung von
untypischen Traubensorten wie Chardonnay,
Pinot Bianco oder Trebbiano arg gelitten.
«Unser Soave besteht zu 100 Prozent aus der
einheimischen, für diesen Wein typischen
Garganega-Traube. Und weil wir den
Ertrag grosszügig beschränken, haben wir
nicht nur einen authentischen, sondern auch    Art. 1204.12      Art. 2153.11        Art. 2146.11             Art. 1694.10
einen wunderbar aromatischen Soave zu          Conterocca        Valpolicella La     Les Perrons              Vinya Laia
bieten», sagt Kellermeister Natalino Fasoli.   Toscana igt       Casetta             Bourgueil AC             Catalunya do
Seit Jahren viele begeisterte Anhänger hat     2012              Valpolicella doc    2011                     2011
auch der rote Valpolicella La Casetta.         75 cl             2011 75 cl          75 cl                    75 cl
Mit Sonne vollgetankte Trauben der regions-    CHF 13.10         CHF 11.90           CHF 14.70                CHF 14.70
typischen Sorten Corvina, Rondinella           € 9.50            € 8.50              € 10.90                  € 10.90
und Molinara verleihen diesem Wein reife
                                               CHF 17.47/L       CHF 15.87/L         CHF 19.60/L              CHF 19.60/L
Fruchtaromen, feine Tannine und                € 12.67/L         € 11.33/L           € 14.53/L                € 14.53/L
einen sanften Schmelz am Gaumen.

Harmonie und Ausgewogenheit sind bei den

                                               Bestellen Sie
Weinen von Albet i Noya schon fast legendär.
Aus der breiten Palette dieses spanischen
Pionierweinguts ragen zwei Flaggschiffe
heraus: Die Reserva Martí birgt mit ihrer
wechselnden Assemblage Jahr für Jahr etwas
Geheimnisvolles. Ein komplexer, eleganter      das vielseitige Probierpaket
Wein, der dank subtilem Barriqueausbau
auch durch feine, fruchtige Aromen besticht.
                                               «Neue Generation» mit je 3 Flaschen
«In diesen Wein habe ich am meisten Energie    für chf 163.20/ € 119.40 Art. 9148.70
gesteckt», sagt Josep Maria Albet i Noya.
Die Nummer eins unter den preisgünstigeren
Albet-Weinen ist und bleibt der Vinya Laia,         Internet: www.delinat.com/9148.70
eine Cuvée, bei der einheimische und
internationale Traubensorten Jahr für Jahr          Telefon: Kundenservice
perfekt harmonieren.
                                                             CH: 071 227 63 00
Wer Rodolphe Gauthier von der Domaine du                     DE: 07621-16775-0
Bel Air nach seinen Weinvorlieben fragt,                     AT: 0820 420 431
bekommt eine klare Antwort: «Ich mag
am liebsten elegante, fruchtbetonte Weine           Post:    CH: Delinat-Kundenservice,
mit Struktur und wenig Tannin. Glück                            Davidstrasse 44, 9000 St. Gallen
gehabt: Genau so kommt nämlich sein                             DE: Delinat GmbH, Kundenservice,
Les Perrons daher. Ein eleganter Tropfen aus                    Hegenheimer Strasse 15, 79576 Weil am Rhein
der Loire, gekeltert aus der für die Region
typischen, leider vielfach aber etwas                           AT: Delinat GmbH, Kundenservice,
unterschätzten Traubensorte Cabernet Franc.                     Postfach 400, 6961 Wolfurt-Bahnhof

                                                                                    | Nr. 33 | Feb. 2014 | W e i n l e se    11
ah a …
   Fach begriffe, kurz erklärt
              Dekantieren                               Färbertraube                               Enzyme
              Unter Dekantieren wird ganz               Deutsches Synonym für den                  Enzyme sind Eiweissstoffe, die in
              allgemein das Umfüllen von Wein           französischen Begriff Teinturier. Unter    Trauben, Bakterien und gäraktiver
              aus der Flasche in eine Karaffe           Färbertrauben werden Rebsorten             Hefe natürlicherweise vorkommen.
              verstanden. Damit werden, je nach         verstanden, die dunkle, schwere und        Sie beschleunigen chemische Reaktionen
              Wein, unterschiedliche Ziel verfolgt.     stark alkoholhaltige Weine ergeben,        und spielen bei der Weinbereitung
              Im engeren Sinn ist der Begriff           die dazu dienen, schmalbrüstige Weine      von der Gärung bis zur Flaschenreife
              Dekantieren für das Umfüllen von          aufzupeppen, ihnen mehr Farbe und          eine wichtige Rolle. Häufig werden
              älteren Weinen reserviert, um diese       Gehalt zu verleihen. Bei den meisten       als Ergänzung zu natürlichen Enzymen
              vom Bodensatz zu befreien. Dazu           roten Traubensorten ist das                zusätzlich künstliche Enzympräparate
              dient eine schlanke, hohe Karaffe.        Fruchtfleisch farblos. Bei Färbertrauben   eingesetzt. Dies mit dem Ziel, Saft-
              Bei jungen Weinen wird ein anderes        dagegen ist es rot. Teinturier-Trauben     ausbeute, Farb-, Aromen- und Tannin-
              Ziel angestrebt. Um ihre Aromen           werden selten sortenrein eingesetzt.       extraktion sowie Filtrierfähigkeit zu
              zur Entfaltung zu bringen,                Man benutzt sie meistens in kleinen        verbessern. Die Zugabe der Präparate
              brauchen sie genügend Luft und            Mengen als Farbgeber. Färbertrauben        erfolgt bei den entsprechenden
              Sauerstoff. Das wird am besten durch      erkennt man oft auch an der Farbe          Verarbeitungsschritten (Pressen,
              Umfüllen in eine breite, bauchige         ihrer Blätter. Die roten Farbpigmente      Gärung, Klären, Ausbau, Filtration).
              Karaffe erreicht. Im Fachjargon           sorgen schon im frühen Herbst              Die Delinat-Richtlinien erlauben bloss
              spricht man hier nicht von                für wunderschöne Muster. Die Urrebe        eine zurückhaltende Verwendung
              dekantieren, sondern von karaffieren.     aller Färbertrauben ist die Teinturier     önologischer Enzympräparate.
              Mehr dazu unter:                          du Cher. Mehr dazu unter:                  Mehr dazu unter:
              www.delinat.com/dekantieren               www.delinat.com/faerbertraube              www.delinat.com/enzyme

              Vertiefen Sie Ihr Weinwissen: Die erklärten Fachbegriffe sind hier nur kurz
              umschrieben. Mehr dazu unter www.delinat.com/weinlexikon
6021_anzeigen_WL_33_empfehlung_soave_5357.12  13.12.13 10:15 Seite 1

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                                                       Meine Empfehlung
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                                                                               Soave ist seine Viel-    Die Fasolis ragen mit dieser Perle
                                                                               seitigkeit. Mit seinem   heraus aus einem Meer von un-
                                                                               angenehm fruchtig-       zähligen belanglosen Soaves, die
                                                                               würzigen Bukett und      den Ruf dieser italienischen
                                                                               seiner Harmonie am       Weissweinspezialität ramponiert
                                                                               Gaumen ist er ein        haben.
                                                                               Kombinationsgenie:       Martina Korak,
                                                       Er passt er zu vielen verschiedenen Speisen      Önologin und Einkäuferin bei Delinat
                                                       ohne auch nur den Hauch von Langeweile           Soave La Casetta
                                                       zu verströmen – für mich ein rundum              Soave DOC 2012
                                                       guter Wein, der von Jahrgang zu Jahrgang         www.delinat.com/5357.12
Weink u rs

      Glüc kl ic h e
               Paare
Die Scheidungsrate ist hoch – nichtsdestotrotz
liegen Mariagen im Trend. Auch in jener Genuss-
welt, wo es darum geht, Wein und Speisen
harmonisch zu kombinieren. Wine and Food
Pairing nennt sich das neudeutsch. Oder Kunst
der Kombination in der Delinat-Sprache.

                         h rw. Ähnlich wie im normalen Leben ist auch
                         die «Scheidungsrate» bei der Kombination
                         von Wein und Speisen gross. Längst nicht
                         alles passt zusammen. Eindrücklich lässt sich
                         das am Kurs «Kunst der Kombination» mit
                         Diplom-Sommelier und Delinat-Mitarbeiter
                         Dirk Wasilewski erleben. Der Andrang zum         Wein und Häppchen - ein Kurs
                         Food-Pairing-Kurs, der im vergangenen Herbst     mit hohem Spassfaktor.
       Kursleiter        in den Delinat-Weindepots der Schweiz, in
       Dirk Wasilewski   einigen Städten Deutschlands sowie auf Châ-
                         teau Duvivier in der Provence angeboten          kommt es immer wieder zu Aha-Erlebnissen.
                         wurde, war gross. Im Mittelpunkt die Frage:      Und manchmal wird auch die eine oder andere
                         Welcher Wein passt zu welcher Speise?            gängige Regel ganz schön erschüttert oder
                                                                          über den Haufen geworfen. Als schier perfek-
                         Spanien: Wein- und Tapas-Eldorado                ter Allrounder für die Begleitung von Tapas
                         Für Kursleiter Dirk Wasilewski ist Spanien       entpuppte sich im Verlaufe des Herbstes übri-
                         geradezu ein ideales Pflaster, um dieser Frage   gens der weisse Viña Llopis vom Weingut Pago
                         auf den Grund zu gehen: «Was in einer Tapas-     Casa Gran aus dem Hinterland von Valencia.
                         Bar als Appetithäppchen aufgetischt wird,        Ein feiner Allrounder, gekeltert aus würzigen
                         gleicht einer kulinarischen Weltreise. Und die   Muskateller- und für Spanien äusserst seltenen
                         Weinvielfalt ist auf der Iberischen Halbinsel    Gewürztraminer-Trauben.
                         enorm», sagt er. Acht spanische Tropfen und
                         ein verlockender Teller mit landestypischen         Ganz nebenbei vermittelt der Kurs auch viel
                         Tapas sorgen dafür, dass während zweieinhalb     Information über Rebsorten, Böden, Klima und
                         Stunden munter kombiniert und unter kom-         Qualitätsstufen im spanischen Weinbau. So
                         petenter Mithilfe des Kursleiters versucht       kehren die Kursteilnehmer jeweils mit einem
                         wird, herauszufinden, welche Weine zu wel-       Rucksack voller Genusseindrücke und viel
                         chen Tapas besonders gut schmecken. Dabei        neuem Weinwissen nach Hause.

                                                                                   Die neuen Daten für den Kurs «Kunst der
                                                                                   Kombination» und alle anderen Delinat-Kurse
                                                                                   und Veranstaltungen unter:
                                                                                   www.delinat.com/veranstaltungen

                                                                                           | Nr. 33 | Feb. 2014 | W e i n l e se   13
Ökolog i e

                                                       Der Weinberg
                                                       als Tummel-
                                                       feld für
                                                       Nutztiere

     N
                  Noch vor 50 Jahren wa-
                  ren die meisten Winzer
                  wie selbstverständlich
                  auch Tierhalter. Nicht
                  nur, dass sie auf Pferde
                  oder Maulesel als Zug-
     tiere angewiesen waren, sie hielten
     zur Eigenversorgung und zur Dünge-
     mittelproduktion je nach Gegend
     auch verschiedene Haustierarten.
     Wegen der knappen Weideflächen
     wurden auch die Weinberge wie
     selbstverständlich als Futtergrund-
     lage genutzt und dabei zugleich der
     Aufwand für den Misttransport vom
     Stall zum Feld reduziert.

                   Früher dienten Pferde, Maulesel, Kühe, Schafe, Hühner und sogar Schweine als Arbeitshilfen und
        Kurz-      Düngerlieferanten im Weinberg. Durch die Erfindung effizienter Maschinen und den Einsatz
        info       giftiger Pflanzenschutzmittel wurden die Nutztiere aus dem Rebberg vertrieben. Heute erlebt die
                   Tierhaltung im begrünten Weinberg eine verhaltene Renaissance.

14   Weinlese   | Feb. 2014 | Nr. 33 |
durch das Spritzen von wermuthalti-       Nutztiere quasi aus. Dies jedoch nicht
                                       gen Kräuterextrakten abzugewöh-           vordergründig wegen des erheblich
                                       nen, aber für viele war dieser Auf-       höheren Aufwands im Vergleich zur
                                       wand wohl zu gross und das Ergebnis       Weide und zur Stallhaltung, sondern
                                       zu riskant. Schweine mussten spätes-      vor allem aufgrund der immer häufi-
                                       tens beim Farbumschlag der Trauben        geren Spritzungen giftiger Pflanzen-
                                       abgezogen werden, da die Beeren für       schutzmittel. Die extrem hohen Ein-
                                       sie schon bei leicht süssem Hauch ein     satzmengen an Schwefel und Kupfer,
                                       vorzüglicher Genuss sind. Ziegen          wie sie damals üblich waren, sowie
                                       sind für den Weinbau leider gänzlich      die schon bald darauf üblich geworde-
                                       ungeeignet, da sie zu gern an Rinde       nen chemischen Pestizide vergifteten
                                       und Holz knabbern und damit die           den Tieren das Futter. Erschwerend
                                       Reben langfristig schädigen.              kam noch hinzu, dass man die Begrü-
                                                                                 nung lieber mit Herbiziden unter-
                                           Über die ganze Wachstumssaison        drückte, anstatt sie mit entsprechen-
                                       nützlich und damit als besonders ge-      dem Aufwand nutzbringend zu
                                       eignete Tierarten gelten seit jeher       pflegen. Will man heute wieder
                                       Hühner und Gänse, was sogar schon         Nutztiere im Weinbau einsetzen, gel-
                                       im ältesten Lehrbuch der Landwirt-        ten folglich als Voraussetzung eine
                                       schaft, bei Cato dem Älteren, ge-         gezielte, nährstoffreiche Begrünung
                                       schrieben steht. Der Weinberg muss        sowie der Verzicht auf Pestizide und
                                       dafür aber nah genug am Hof bzw. am       die Reduktion von Kupfer und Schwe-
                                       Stall gelegen sein, da die Hühner und     fel auf absolute Minimalmengen.
                                       Gänse nachts in Sicherheit gebracht
                                       und auch tagsüber vor Greifvögeln,        Zwergschafe im Weinbau

                                                                                 A
                                       Füchsen und Hunden geschützt wer-                       Auf unserem Weingut
                                       den müssen. Letzteres wurde am                          Mythopia im Wallis
                                       besten durch Mischherden mit Scha-                      werden seit acht Jahren
                                       fen oder/und Schweinen erreicht. Al-                    im Frühjahr Schafe zum
                                       lerdings ergänzen auch Hühner ihr                       Unterhalt der Begrü-
                                       Futter gern mit reifen und unreifen                     nung eingesetzt. Da die
                                       Trauben, was, wie schon oben ge-          Begrünung in der Regel zwei Monate
                                       nannter Cato wusste, durch das Füt-       vor dem Austrieb der Reben in vollem
Was sich da einst so                   tern von durchgeseihten grünen            Wuchs steht, können kleine Schaf-
tummelte…                              Trauben abgewöhnt werden kann.            herden hier sehr effizient und ohne
Je nach lokalen Voraussetzungen                                                  grossen Aufwand eingesetzt werden.
(Stockdichte, Erziehungssystem, La-    Nutzen der Tiere                          Diese zwei Monate sind allerdings zu
ge) kam es zu verschiedenen saisona-   Nutztiere im Weinberg haben den           kurz, als dass sich eine eigene Schaf-
len Weidefolgen zwischen den Reben.    Vorteil, dass sie sich effizient um die   herde lohnen würde. So kommen
Nach der Weinlese konnte und sollte    Begrünung kümmern, diese in wert-         Kleinherden von regionalen Schäfern
neben der im Herbst aufgelaufenen      vollen organischen Dünger umwan-          zum Zug. Bei einer Reihe von Delinat-
Begrünung auch das Reblaub verwer-     deln und zudem Sekundärprodukte           Winzern in südlicheren Lagen (Ligni-
tet werden, was insbesondere Scha-     wie Eier, Milch, Wolle und Fleisch        ères, Duvivier, Quaderna Via) ver-
fen und teilweise sogar Kühen Zugang   liefern. Durch ihre Anwesenheit im        bringen ebenfalls schon seit einigen
zu den Rebflächen verschaffte. Nach    Weinberg sorgen sie zudem für eine        Jahren grössere Schafherden die
der Schneeschmelze wurden zum          deutlich höhere Vielfalt an Mikroor-      Winterzeit zwischen Ernte und Aus-
Unterhalt der Begrünung wiederum       ganismen, was die Gefahr von Schäd-       trieb in den Reben. Die meiste Arbeit
Schafe und gern auch Schweine, oft     lingen minimiert. Die Mikroorganis-       mit der Begrünungspflege fällt je-
sogar beide Tierarten gemeinsam        men im Dung sorgen in Kombination         doch auf die Monate von Mai bis An-
eingesetzt. Mit Beginn des Austriebs   mit dem Niedertrampeln der Begrü-         fang August. Deshalb haben wir im
der Reben mussten die Schafe jedoch    nung für die Förderung des Bodenle-       Frühjahr 2013 auf Mythopia einen
rasch abgezogen werden, da sie eine    bens sowie für Schutz und Aufbau          Versuch mit Zwergschafen der Rasse
besondere Vorliebe für frische Knos-   von Humus. So sinnvoll die Verbin-        Ouessant gestartet. Er soll Möglich-
pen und junge Blätter haben. Einigen   dung von Weinbau und Tierhaltung          keiten aufzeigen, Tiere auch in dieser
Winzern soll es gelungen sein, ihren   auch erscheint, vor etwa 50 Jahren        intensiven Zeit der Begrünungs-
Schafen das Fressen von Rebblättern    starb die Nutzung der Rebflächen für      pflege einzusetzen. Der entscheiden-

                                                                                         | Nr. 33 | Feb. 2014 | W e i n l e se   15
Ökolog i e
     de Vorteil der Rasse besteht darin,       Mobiler Hühnerstall                      ar gehalten werden. Das ergäbe rund
     dass die Tiere zu klein sind, um an die   Wirtschaftlich interessanter scheint     40 000 Eier pro Jahr und Hektar. Bei
     Knospen und Rebblätter heranzurei-        da schon die Haltung von Hühnern         einem Biopreis von 50 bis 80 Rappen
     chen. Sie fressen daher nur die Be-       zwischen den Reben. Zu diesem            pro Stück im Direktverkauf, klingt
     grünungspflanzen und die an den           Zweck haben wir einen mobilen            dies nach einem beachtlichen Zubrot
     Stämmen wachsenden Seitentriebe.          Hühnerstall gebaut. Wie einen gros-      für den ökologisch arbeitenden Win-
     Letzteres bedeutet eine zusätzliche       sen Wohnanhänger können wir den          zer. Aber 150 Hühner, die alle drei
     Arbeitsersparnis, da der Arbeits-         Stall so alle drei Wochen von Parzelle   Wochen umgesetzt, vor Greifvögeln
     gang des Stammputzens wegfällt.           zu Parzelle fahren, um den Hühnern       geschützt, denen zugefüttert, deren
                                               stets grünen Auslauf und einen hygi-     Stall ausgemistet, die im Winter ver-
     Erheblicher Aufwand                       enischen Stallvorhof zu bieten. Aus-     sorgt, gesund erhalten und deren Ei-

     D
                   Die kleine Schafherde       gestattet ist der mobile Stall mit ei-   er vermarktet werden müssen, ma-
                   (zunächst nur fünf          ner solargesteuerten Tür, die sich       chen auch beachtlich viel Arbeit, die
                   Zwergschafe) wird mit       morgens öffnet und abends bei Ein-       mit dem Metier des Winzers nur
                   einem Elektrozaun vor       bruch der Dunkelheit automatisch         entfernt zu tun hat. Ausserdem kön-
                   Füchsen und Hunden          wieder schliesst. Auf diese Weise sind   nen die umzäunten Flächen nur
                   geschützt. Die Installa-    die Hühner weitestgehend autonom.        mühsam mit Maschinen befahren
     tion dieser Zäune ist in den engen        Wir müssen nur jeden zweiten Tag         werden. Alle Arbeitsschritte im
     Rebenreihen etwas aufwändig. Ein-         nach dem Rechten sehen, einige Es-       Weinberg sind behindert und brau-
     mal installiert, lässt sich die Herde     sensresten und Körner als Zusatz-        chen mehr Zeit. Früher oder später
     jedoch relativ rasch von einem Wein-      futter bringen und natürlich die ge-     wird sich der Winzer so fragen, war-
     berg zum nächsten umweiden. Bei           legten Eier einsammeln.                  um er sich dies antut und die Hühner
     einer Begrünungsintensität, wie sie                                                nicht auf einer Fläche hält, wo sie
     auf Mythopia anzutreffen ist, sind in         Der Elektrozaun hat bisher alle      niemanden stören. Und ausserdem
     der Hauptvegetationszeit pro Zwerg-       vierbeinigen Räuber fernhalten kön-      will er ja noble Weine an Operngän-
     schaf etwa 200 m2 Rebfläche notwen-       nen. Grössere Probleme bereiten          ger und nicht alltägliche Eier an
     dig, in der Nebensaison braucht es        Bussard und Adler, die nach etwa drei    Hausfrauen verkaufen.

                                                                                        k
     gut doppelt so viel und im Winter         Wochen auf den Geschmack gekom-
     natürlich zusätzliches Heufutter.         men waren. Erst als wir mehrere                       Kurz, die Idee ist wun-
     Die Erfahrungen, die wir im ersten        Spiegel in der Nähe des Stalls und auf                derbar, und in Notzeiten
     Jahr mit den Zwergschafen ge-             dessen Dach anbrachten, einige                        sind Hühner sicher eine
     macht haben, sind im Ganzen gese-         Schutznetze befestigten und Silber-                   Möglichkeit, die Flächen
     hen als durchaus positiv zu bewerten.     papier aufhängten, waren die Greif-                   besser zu nutzen. In ei-
     Es sollten allerdings grössere Herden     vögel schliesslich irritiert genug, um                ner Welt der Arbeitstei-
     vorgesehen werden, da sich solche         aufzugeben. Seither haben wir kein       lung und des Zwangs zu wirtschaft-
     viel leichter von Weinberg zu Wein-       Huhn mehr verloren. Der Aufwand          licher Effizienz werden Hühner im
     berg umsetzen lassen. Bisher einzi-       ist freilich erheblich, da die Hühner-   Weinberg allerdings weiterhin eine
     ger Wermutstropfen dieses Versuchs        weide ja regelmässig gewechselt wird.    Seltenheit bleiben. Für einige wenige
     ist, dass die Tiere die Stämme der                                                 Familienhühner, die Kinder Verant-
     jungen Apfelbäume sowie die Büsche        Reicher Eiersegen                        wortungsgefühl lehren und Taschen-
     an den Zeilenenden benagt haben.          Die 30 Hühner legten im Schnitt          geld bringen sowie die Essensresten
     Für diese müssen wir im nächsten          knapp 30 Eier am Tag. Die Versor-        aus der Küche verwerten, ist der
     Jahr einen geeigneten Schutz an-          gung der Hühner liegt traditionell in    Weinberg ein schöner und geeigneter
     bringen, was kein unerheblicher           den Händen der Kinder, und so dür-       Ort. Für eine wirtschaftliche Nut-
     Mehraufwand ist. Für Vegetarier           fen sie auch einmal pro Woche die        zung im Sinne einer Sekundärkultur
     und Winzer mit Kindern, die schnell       Eier auf dem Markt in Sion verkau-       wohl eher nicht …
     eine besondere Beziehung zu den           fen. Seit dem Sommer haben sie sich                 Hans-Peter Schmidt
     niedlichen Schafen aufbauen, kann         so schon ein erkleckliches Taschen-
     an eine wirtschaftliche Nutzung der       geld mit «ihren» Hühnern erwirt-
                                                                                                  Ih re
                                                                                                 Meinu ng
     Tiere mit Hilfe des Metzgers freilich     schaftet. Rechnet man den Hüh-
     nicht gedacht werden. Und nur für         nerversuch im Weinberg auf die
     die natürliche Düngung lohnt sich         natürliche Flächenkapazität hoch, so
     der ganze Aufwand auch nicht.             könnten leicht 150 Hühner pro Hekt-         www.delinat.com/tiereimweinberg

16   Weinlese   | Feb. 2014 | Nr. 33 |
b u cht i p ps
               von Peter Kropf

                                  Wein-                                                Alpine                                       Und gib uns
                                  wissen                                               Delikatessen                                 täglich …
                                 Gemäss Buchtitel                              Das erste Buch                                  Brot, Käse und
                                 ein Weinbuch                                  weckte den Appetit,                             Wein gelten als
                                 für Kenner, doch                              nun folgt das                                   Klassiker, wenn
                                 das handliche                                 Kochbuch dazu:                                  der Magen
               Werk eignet sich auch vorzüglich                                Es beschreibt                                   knurrt. Selbst-
               für Einsteiger. Was geschieht                                   charakteristische         gebackenes Brot wird dann zum
               im Weinberg, was im Weinkeller?           Produkte des Alpenraums, Basis für eine         Gaumenschmaus. Wie vielfältig Brot
               Und in welchen Ländern wird               überlebensfähige Landwirtschaft. Dazu           sein kann, zeigt dieses Buch mit
               hauptsächlich Wein erzeugt?               zeigen leidenschaftliche Köchinnen und          Kreationen wie Kaffeezopf, Apfelbrot
               Ein abwechslungsreiches                   Köche, welche Gaumenfreuden daraus              oder Tomaten-Basilikum-Ciabatta.
               Lesebuch; der Autor meint                 entstehen können: 56 traditionelle              Dazu werden Mehlsorten und
               denn auch: «Es gibt kein Genuss-          Gerichte, neu interpretiert. Mit einem          Brotgewürze vorgestellt, und
               mittel auf der Welt, das                  Lexikon der alpinen Delikatessen.               natürlich gibt es wertvolle Tipps
               so vielseitig ist wie Wein.»                                                              zum guten Gelingen.
                                                         Dominik Flammer, Sylvan Müller
               André Dominé                              Das kulinarische Erbe der Alpen:                Bernd Armbrust
               Wein Guide für Kenner                     Das Kochbuch                                    Brot
               224 Seiten, 400 Fotos                     AT-Verlag Aarau und München                     Gräfe und Unzer Verlag München
               hf ullmann publishing, Potsdam            ca. 250 Seiten, ca. 200 Farbfotos               168 Seiten, 70 Brotrezepte
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                                                                               feinen Bordeaux          zugänglich. Bei aller Komplexität
                                                                               erinnernd, hat sich      kommen die fruchtigen Noten
                                                                               die Riserva Martí über   wunderschön zum Ausdruck. Ein
                                                                               die Jahre zu einer       faszinierender Wein, der für mich
                                                                               eigenständigen Spit-     längst zum Klassiker geworden ist.
                                                                               zencuvée entwickelt.     David Rodriguez,Weinakademiker
                                                                               Durch die wechseln-      und Einkäufer bei Delinat
                   Schwungvoll begleitet die Reserva
                                                         de Assemblage hat jeder Jahrgang für mich
                   Martí mit ihrer klassischen Eleganz
                   einen stimmungsvollen Abend im        vorerst etwas Geheimnisvolles. Beim            Albet i Noya Reserva Martí
                   Freundeskreis.                        Jahrgang 2009 bilden Syrah und Cabernet        Penedès DO 2009
                                                         Sauvignon eine Traumkombination.               www.delinat.com/1643.09
Ökolog i e

     A
                   Alles spricht vom Terroir, also
                   vom Boden, auf dem die Reben
                   stehen. Viele meinen damit auch
                   Klima und Topografie, Rebsor-
                   ten und Jahrgang und manche
                   sogar die Art der Weinbereitung
      und das Geschick des Winzers. Betrachten
      wir die Elemente Topografie, Klima und Bö-
      den: Besonders eindrücklich sind die Rebhän-
      ge entlang der Mosel, im Wallis, im spanischen
      Priorat oder im portugiesischen Dourotal. Of-
      fensichtlich spielt die Topografie im Weinbau
      eine wichtige Rolle. Reben an Hängen liefern
      meist bessere Trauben als in der Ebene; doch
      ab 500 bis 800 Meter über Meer wird es rasch
      zu kühl, die Trauben können nicht ausreifen                      Eines der Geheimnisse
      – mit wenigen Ausnahmen wie die bis zu 1150                      für guten Wein
      Meter über Meer gelegenen Weinberge von                          liegt in mineralhaltigem
                                                                       Gestein und
      Visperterminen im Wallis.                                        lebendigen Böden.
                                                                       Foto: Da vid Rodrigu ez
          Der Boden im Hang ist meist eher mager,
      bei beschränktem Nährstoffangebot wachsen
      die Reben langsamer, ideal für Qualitätswei-
      ne. Dank kräftiger Thermik ist die Luft im
      Hang nachts wärmer als in der Ebene: Die Re-
      ben sind länger vor Frost geschützt. Zudem
      trocknen Hanglagen nach Regen rasch ab,
      Staunässe in der Ebene geht den Rebwurzeln
      ans Leben. Ideal sind in nördlichen Weinge-
      bieten sonnenverwöhnte Südhänge. Mit der
      Klimaerwärmung mag sich das ändern; schon
      heute pflanzen Winzer im Mittelmeerraum
      ihre Reben an suboptimalen Lagen, um so
      früh- und überreife Trauben zu verhindern.
      Hanglagen haben auch Nachteile: Die Erde

                 Guter Wein entsteht im Keller – oder liegt der Schlüssel zum Erfolg doch im Weinberg? Elemente wie
      Kurz-      Topografie, Klima und Boden haben grossen Einfluss auf Weinqualität und Bedeutung ökologischen
      info       Schaffens. Vor allem im Boden liegt noch viel Verbesserungspotenzial.

18   Weinlese   | Feb. 2014 | Nr. 33 |
Terroir

      | Nr. 33 | Feb. 2014 | W e i n l e se   19
Ökolog i e

Auf Schiefer                                                                                                   Böden mit so grossen
gedeihen leichte,                                                                                              Steinen sind
elegante und                                               speichern und später wieder freigeben kann.         wasserdurchlässig
rassige Weine.                                                                                                 und gut belüftet.
                                                           Leichter Wasserstress, also ein zeitweiser Man-
                                                           gel an Wasser, wirkt sich sogar günstig aus: Rot-
                                                           weintrauben werden besser, wenn es beim Far-
         rutscht bei starkem Regen in die Ebene, zudem     bumschlag (véraison) ab Juli/August nur selten
         sind solche Böden meist arm an Nährstoffen,       regnet, denn Regen fördert das Wachstum der
         gut für die Traubenqualität, aber schlecht für    Triebe und Blätter und lässt im Extremfall die
         den Ertrag. Nahrhafte Böden liegen meist im       Beeren anschwellen oder gar platzen.
         Flachen; hier liefern die Reben mehr Trauben,
         und daraus lassen sich bequem Massenweine             Wenn sie müssen, suchen sich Reben mit
         erzeugen, die aber im Keller auf trinkig ge-      bis zu sechs Meter langen Wurzeln das Wasser
         trimmt und mit schönen Etiketten geschminkt       in der Tiefe; zum Beispiel bei sehr mageren
         werden müssen. Beträchtlich ist auch der Ar-      oder wasserdurchlässigen Böden wie in den
         beitsaufwand in Hängen, es können weniger         Kies-Sand-Böden des Médoc (Bordeaux) oder
         Maschinen eingesetzt werden. Diese Weine          in heissen, trockenen Regionen wie in Südspa-
         kosten dann zwei, drei Euro mehr, bieten aber     nien. In humosem Boden sind Wurzeln von 50
         auch mehr Weingenuss.                             bis 100 Zentimeter Länge ein Vorteil. Solche
                                                           Reben produzieren wenige Trauben von guter
         Sonne, Wind und Regen                             Qualität.
         Das Makroklima umfasst den langfristigen
         Witterungsverlauf einer ganzen Region, das        Steiniger Weg zum Genuss
         Mikroklima ein Gebiet von wenigen hundert         Topografie und Klima beeinflussen also die
         Metern mit gleichen Temperaturen, Nieder-         Traubenqualität. Ebenso wichtig ist der Boden.
         schlägen und Sonnenscheindauer. «Sonnenge-        Reben nehmen Spurenelemente und Minerale
         reift» gilt als begehrtes Attribut, obwohl auch   aus dem Boden auf. Heute kann aufgrund der
         Reben unter Sonnenbrand leiden können.            Inhaltsstoffe einer Traube nachgewiesen wer-
         Hochwillkommen ist Sonne zu Beginn des            den, aus welchem Rebberg sie stammt. Doch
         Reifeprozesses der Trauben, meist im August.      schmecken Weine je nach Boden anders? In der
         Jetzt bilden sich in den Traubenbeeren Zucker-    Sendung «Quarks & Co.» des WDR wurde eine
         reserven, die später in Geschmack und Aroma       Studie des Weinforschungszentrums Rheinpfalz
         umgewandelt werden. Gerade in südlichen           vorgestellt: 24 auf unterschiedlichen Böden ge-
         Weinbauregionen sollte es aber nicht konstant     wachsene Rieslinge. Es zeigte sich, dass Weine,
         warm sein; das lässt die Trauben zu rasch rei-    die vom selben Ausgangsgestein kommen, sehr
         fen. Die Folge sind einfache Weine mit wenig      ähnlich schmecken, verschiedene Gesteine
         Aroma. Kühle Nachttemperaturen hingegen           aber deutlich unterschiedliche Weine hervor-
         fördern fruchtige Aromen. Wind trocknet nach      bringen können. Ein Riesling auf Schiefer ist
         einem Regen die Reben und verhindert so Pilz-     oft rassiger als einer aus Kalk-Ton-Böden mit
         krankheiten. Doch starker, kalter Wind verrin-
         gert den Ertrag und verzögert die Traubenreife,

                                                               Lage u nd Klima beeinflussen
         was in kühleren Regionen problematisch ist.

         Guter Stress
         Reben kommen mit wenig Wasser aus, meist                 die Trau benqua lität.
         genügen 400 bis 500 Millimeter pro Quadrat-
         meter und Jahr – sofern der Boden das Wasser          E benso wich tig ist der Boden.

20      Weinlese    | Feb. 2014 | Nr. 33 |
Kalkgestein sorgt
                                                                                                            für eine gute
eher erdigen Noten. In schlechten Weinjahren       bloss Gras, um so die Böden vor Erosion zu               Säurekonzentration
                                                                                                            in den Trauben.
stellt man zudem fest, dass einige Weinberge       schützen. Sinnvoll ist aber eine abgestimmte
bessere Weine hervorbringen als andere – bei       Begrünung mit Leguminosen, Gräsern, Kreuz-
gleichem Klima und gleichen Rebsorten, bei         blütlern und vielen mehr. Solche Weinberge
identischer Pflege der Weinberge und Art der       enthalten doppelt so viele Nützlinge. In den
Weinbereitung. Es muss also am Boden liegen.       obersten 30 Zentimetern des Bodens leben
                                                   Milliarden von Bakterien und Pilzen, Millio-
Hell oder dunkel?                                  nen von Algen, Einzellern, Fadenwürmern –
Steinige Böden sehen unwirtlich aus, haben         und pro Quadratmeter Hunderte von Spring-
aber einen positiven Einfluss auf die Reben.       schwänzen, Regenwürmer, Tausendfüssler und
Meist sind solche Böden wasserdurchlässig und      Käfer sowie rund 50 Asseln, Spinnen und
gut belüftet. Helle Steine reflektieren die Son-   Schnecken. Mikroorganismen wandeln die or-
nenstrahlen auf die Blattunterseiten. Steine       ganischen Stoffe um in Humus. Humus ist
nehmen tagsüber Wärme auf und geben sie            wichtig für die Bodenstruktur; er verbessert die
nachts langsam ab. Humus-, Lehm- oder Ton-         Belüftung und das Wasserspeichervermögen.
schichten unter den Steinen speichern das
Wasser. Berühmt sind die kiesigen Kuppen               Nicht das grüne Gras zwischen den Reben
über tonhaltiger Erde in den Weinbergen von        zeugt vom biologischen Weinbau, erst der
Château Cheval Blanc und Figeac in Saint-Émi-      Aufbau eines reichhaltigen Bodenlebens mit
lion. Dunkles Basaltgestein oder dunkelgrauer      natürlichen Mitteln verdient diesen Namen.
Schiefer absorbieren Sonnenwärme und strah-        Chemisch-synthetische Pestizide reduzieren
len sie nachts wieder ab, reflektieren aber        dagegen das Bodenleben. So finden sich auf den
weniger Licht auf die Blattunterseite als helle    Trauben kaum noch natürlich vorkommende
Böden.Gut geeignet sind auch kalkhaltige Bö-       Hefen, welche die Vergärung im Weinkeller von
den, sie liefern mitunter die besten, körper-      sich aus starten. Der Kellermeister muss Zucht-
reichsten Weine, beispielsweise in der Rioja,      hefen einsetzen. Studien haben gezeigt, dass
im Bordeaux, Chablis und der Toskana. Eben-        spontan vergorene Weine meist mehr Glycerin
so finden wir Muschelkalk in guten Rieslingla-     und Zucker enthalten, teilweise auch mehr
gen, wobei auch Schiefer und selbst Lössböden      Aromastoffe.
dieser Rebsorte behagen.
                                                In den letzten Jahren verbreiterte sich die
    Ideal für den Weinbau sind steinige, wasser-
                                            Spitze der Weinerzeuger deutlich. Wie kann
durchlässige Böden, mager, aber mit genügendsich heute ein Winzer noch verbessern? Er
mineralischen Elementen; eher neutral, denn kennt die besten Weintrauben, ebenso ihre op-
in sauren Böden ist Phosphor für die Reben  timale Pflege; die Möglichkeiten der Kellertech-
schlechter verfügbar, gleich wie Eisen und Man-
                                            nik sind ausgeschöpft. Grosses Verbesserungs-
gan in basischen Böden – wichtige Bausteine für
                                            potenzial liegt aber im Boden. Das erkennen
die Entwicklung gesunder Reben. Die besten  immer mehr Spitzenwinzer. Sie stellen um auf
Weine stammen aus nicht zu fruchtbaren Bö-  biologischen oder biodynamischen Anbau, sie
den mit der minimal benötigten Menge Wasser.fördern die Humusbildung, die Vermehrung
                                            von Nützlingen und Mikroorganismen – und
                                                                                                              Ih re
                                                                                                             Meinu ng
Alles bio oder was?                         sie verzichten auf chemisch-synthetische Pesti-
Begrünte Weinberge gelten oft als bio. Doch zide. Ihr Ziel sind terroirgeprägte Weine, nicht
auch überzeugte Niemalsbiowinzer lassen es nur als Schlagwort, sondern erlebbar im Glas.
zwischen den Reben grünen – meist jedoch                                    Peter Kropf                www.delinat.com/terroir

                                                                                         | Nr. 33 | Feb. 2014 | W e i n l e se   21
Wei n r e is e

     Ausg ’steckt in                                           sterreich

Das Angenehme mit dem Nützlichen
verbinden. Lust- und genussvoll
Regionen entdecken, wo Winzer im
Einklang mit der Natur wirken. Terroir
nicht nur im Glas, sondern Terroir
total – Wein und Kultur mit allen Sinnen
erleben. Delinat-Reiseleiter
Martin Schäppi öffnet sein Tagebuch,
das er auf der Österreich-Reise vom           Reiseleiter
25. bis 29. August 2013 geführt hat.                           Anreise,
                                              Martin Schäppi   24. August
     Kommen Sie mit auf die nächste
     Weinreise Österreich vom
     24. bis 28. August 2014 oder auf                          Für letzte Vorbereitungen reise ich einen Tag
     eine andere Delinat-Weinreise:                            früher als meine Gäste nach Wien. Mit 200
     www.delinat.com/weinreisen                                Sachen flitzt Österreich am Zugfenster vorbei.
                                                               Auspannen, etwas lesen und die letzten Mails
                                                               abrufen. Es regnet. Mist, die Bodenprobe bei
                                                               Andreas Harm, ist das machbar? In Gedanken
                                                               spiele ich das Worst-Case-Szenario durch:
                                                               Regen ohne Ende, Wind, schlecht ausgerüstete
                                                               Gäste ... Nein, Delinat-Kunden sind allwetter-
                                                               tauglich. Mache ich mir zu viele Sorgen? Meine
                                                               Augen fallen zu – bis sich Wien langsam vor
                                                               dem Zugfenster ausbreitet. «Grüess Gott, Herr
                                                                Schäppi», empfängt mich der Receptionist
                                                                im Boutique Hotel am Stadtgarten.

                                                               Tag 1,
                                                               25. August
               Dem Charm e (u nd dem Sch nitzel) von
                Wien kann man sich nich t entzieh en...        Es giesst noch immer! «Passt scho», mailen mir
                                                               die Winzer Andreas Harm und Niki Moser
                                                               beruhigend: «Keine Sorge, wir sind für alle
                                                               Wetterkapriolen gewappnet.» Mit dem Zug
                                                               gehts nach Melk. Der Ort, als «Tor zur
                                                               Wachau» bekannt, wird gerade saniert. Das
                                                               Donau-Hochwasser hat grosse Schäden
                                                               hinterlassen. Im Hotel angekommen, steigt
                                                               meine Anspannung. Wer sind die Gäste?
                                                               Wie ist die Stimmung? Wie die Erwartungs-
                                                               haltung? Die ersten Gäste treffen ein – beim
                                                               Apéro bricht das Eis. Wein verbindet! Bis zum
                                                               Stadtrundgang ist entspannte Ferienlaune
                                                               ausgebrochen. Sogar der Regen hat gestoppt.
                                                        lk.
                Me h r Ba roc k geh t nic h t: Stift Me

22        Weinlese   | Feb. 2014 | Nr. 33 |
Tag 2,
 26.August                                       Abendessen im «Hofgassl» in Rust am Neu-
                                                 siedlersee. Eindrücklich für Auge und Gaumen,
 Mit dem MS Wachau auf der Donau. Die            was da auf den Teller kommt! Leider ist es im
Landschaft zieht an uns vorbei, grandios. Das    stilechten Gewölbekeller ziemlich laut – die
kleine Apéro-Picknick kommt gut an, auch         Zechbrüder von nebenan lassen grüssen.
wenn «Bio» bei der Bordgastronomie ein           Susanne Pilz gelobt, uns für 2014 Sonnen-
Fremdwort ist. Immerhin sind mehrere gute        schein und einen Platz im ruhigen Garten zu
regionale Weine auf der Karte. Wie vereinbart,   organisieren. Ja, etwas mehr Sonne, das wärs!
winkt uns Winzer Andreas Harm vom
Schiffsteg in Dürnstein. Wir legen an. Der       Tag 5,
Spaziergang zur Wachauer Toplage Dürnstei-       29. August
ner Kellerberg ist gut machbar. Auch hier hat
das Donau-Hochwasser Spuren hinterlassen.        Heute erwartet uns wieder eine Premiere –
Krönender Abschluss des Tages ist das            Eduard Tescheppe vom Weingut Oggau. Schon
Abendessen in Harms Heurigen: Ausg’steckt        die Rekognoszierung im letzten Sommer mit
is – die ganzen Familie (drei Generationen!)     Delinat-Einkäufer Emil Hauser war vielver-
hat den vollen Tag in der Küche gearbeitet.      sprechend. Den schönsten Weinberg müssen
                                                 wir diesmal zwar auslassen, weil die regen-
                                                                                                    Der Garten auf dem
Toll, die Gäste wissen es zu würdigen.
                                                 getränkten, tiefen Flurwege für unseren Bus        Tisch – bei Susanne
Tag 3,                                           unpassierbar sind. Das Mittagessen, ein Fest       Pilz im «Hofgassl».
27. August                                       für Auge und Gaumen, entschädigt für alles.
                                                 Mit der Rückfahrt und dem Verabschieden
Winzer Niki Moser und Käser Robert Paget         der Gäste ist der «sichtbare» Auftrag des
präsentieren ihre mit Herzblut gefertigten       Reiseleiters abgeschlossen. Zufriedene und
Produkte – zwei Querköpfe fordern sich           glückliche Gesichter rundum bestätigen
gegenseitig heraus. Das Resultat: ein äusserst   meinen Eindruck: Trotz ab und zu Regen
unterhaltsames, schmackhaftes Mittagessen.       haben wir in bester Gesellschaft erlebnisreiche
Die beiden Genusshandwerker werden wir           und eindrückliche Tage verbracht.
auch auf der Reise 2014 wieder treffen.
Abendessen im Gasthof zur Dankbarkeit. Der
Wirt, Josef Lentsch, ein Teufelskerl! Im         Abreise,
Vorfeld der Reise ist er kaum ans Telefon zu     30. August
kriegen. Kaum eine Antwort auf Mails. Umso
genialer der Abend in seiner Gaststube. Was      Eitler Sonnenschein in Wien! Die Gäste sind
auf den Teller kommt, ist perfekt: saisonal,     weg. Schön, einen Tag lang entspannt durch
regional, hervorragend zubereitet. Dazu          Wien zu schlendern. Neue Restaurants
kompetenter, engagierter und vifer Service.      entdecken, auch Tiefschläge wegstecken. Das
                                                 Abendessen heute ist eine glatte Enttäu-
Tag 4,                                           schung. Zum Glück bin ich alleine unterwegs.         Käse-Gu ru Ro ber t
28. August                                       Dann: ab nach Hause. Akribische Nachbearbei-         Paget präsen tiert
                                                 tung der Reise im Zug von Wien nach Zürich
                                                 – unterwegs mit 200 Sachen.
                                                                                                      seine Lec ker bissen.
Mist, trotz Navi die Abkürzung verpasst.
Meinklang-Winzer Werner Michlits wirkt
leicht angespannt. 15 Minuten unnötiges
Warten – mitten in der Erntezeit. Er hätte
Gescheiteres zu tun gehabt. Doch die Gäste                                                     Ein blick in die
lässt er das nicht spüren. Charmant und                                                        Geh eimnisse
mitreissend führt er uns durch Reben und
Keller. Und dann über die nahe Grenze nach
                                                                                               der Biodynamie
Ungarn zur Angus-Rinderherde. Ein zweites                                                       bei Meinklang.
Meinklang-Standbein. Wow, die alte Kolchose
ist eine Grossbaustelle. Nicht nur ich bin
beeindruckt. Noch eine Premiere heute:

                                                                                       | Nr. 33 | Feb. 2014 | W e i n l e se   23
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