Agr Journal - AGROjournal AGROjournal - Justizministerium Baden-Württemberg

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Agr Journal - AGROjournal AGROjournal - Justizministerium Baden-Württemberg
AGROjournal

					                  				                 Ausgabe 3 | Januar 2011

         AGROjournal
Aktuelles aus den landwirtschaftlichen Landesanstalten
                 Forschen und Gestalten

               Agr Journa                                             11
Agr Journal - AGROjournal AGROjournal - Justizministerium Baden-Württemberg
Bericht der landwirtschaftlichen Landesanstalten im
    Geschäftsbereich des Ministeriums für Ländlichen Raum,
    Ernährung und Verbraucherschutz

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“Bildung ist unser Schicksal“

Bundeskanzlerin Angela Merkel prägte das Motto:
„Wohlstand für alle heißt heute Bildung für alle“.
Damit verdeutlichte sie die herausragende Bedeutung
von Wissen und Können in unserem Land. Ähnlich
sieht das auch die Europäische Union. Europa hat sich
in der Lissabon-Strategie das Ziel gesetzt, die EU zum
wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensba-
sierten Wirtschaftsraum zu machen. Die „Strategie
Europa 2020“ lautet daher: „Intelligentes Wachs-
tum: Entwicklung einer auf Wissen und Innovation
gestützten Wirtschaft.“

Bildung und Beratung sowie angewandte Forschung
sind damit auch vorrangige Themen der Agrarpolitik
des Landes Baden-Württemberg. Die baden-württem-
bergische Landwirtschaft ist auf dem globalen Markt
nur dann konkurrenzfähig, wenn die Konzepte von
Bildung und Wissensmanagement weiter entwickelt
und auch realisiert werden. Wir brauchen landwirt-       Haltungsverfahren, Produktionsoptimierung, neue
schaftliche Betriebsleiter/innen, die unter Berück-      Schädlinge, Bioenergie, Qualitätskontrolle, Bewahren
sichtigung ökonomischer, ökologischer und sozialer       der Artenvielfalt - das sind die großen Themen der
Aspekte durch Aus-, Fort- und Weiterbildung auf die      dritten Ausgabe des AGROjournals.
neuen Herausforderungen optimal vorbereitet werden.

Die dritte Ausgabe des AGROjournals widmet sich
dem Thema „Bildung und Wissensmanagement“
in einem Schwerpunkt. Die acht Landesanstalten
berichten über ihre Aktivitäten auf diesem Gebiet.
Darüber hinaus stellen die Landesanstalten eine          Rudolf Köberle MdL
Vielzahl ihrer aktuellen Forschungsprojekte vor:         Minister für Ländlichen Raum, Ernährung
Energieeinsparung in der Landwirtschaft, tiergerechte    und Verbraucherschutz Baden-Württemberg

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Inhaltsverzeichnis

    Bildung ist unser Schicksal .......................................              3   40 Jahre Qualitätsweinprüfung
                                                                                         WBI Freiburg ............................................................... 15

    Inhaltsverzeichnis -
    das erwartet Sie in dieser Ausgabe ................................. 4               Auf veränderten Agrarmärkten erfolgreich
                                                                                         bestehen
                                                                                         LEL Schwäbisch Gmünd ............................................... 16
    Blühende Landschaften für Bienen,
    Hummeln & Co.
    LTZ Augustenberg ............................................................. 6     Effizient und tiergerecht - der neue
                                                                                         Milchviehstall in Aulendorf
                                                                                         LAZBW Aulendorf ....................................................... 17
    Gärreste in Biogasanlagen - wertvoller Dünger
    in der Landwirtschaft
    LTZ Augustenberg ............................................................ 7      Wenn der Käse zu viele Löcher hat
                                                                                         LAZBW Wangen ........................................................... 18

    Invasoren und Verschleppte - schädliche
    Insekten breiten sich aus                                                            Mit Milchbeifütterung alle Ferkel
    LTZ Augustenberg ............................................................ 8      optimal versorgen
                                                                                         LSZ Boxberg .................................................................. 19

    Präzisionsbewässerung im Weinbau
    Ein Kooperationsprojekt von Hochschulen                                              Mehr Bewegungsfreiheit für die Sau rund um
    und Versuchsanstalt                                                                  die Geburt und die Aufzucht von Saugferkeln
    LVWO Weinsberg .............................................................. 9      LSZ Boxberg .................................................................. 20

    Neue Birnen braucht das Land                                                         Erdbeeren, Melonen und Auberginen
    Klimawandel erfordert Sortenwechsel                                                  Alternativen zum Tabakanbau
    LVWO Weinsberg .............................................................. 10     LVG Heidelberg ............................................................. 21

                                                                                         Interview mit Agrarminister Rudolf Köberle
    Effizientere Stickstoffverwertung im Gartenbau                                       Erfolgreiche Landwirtschaft braucht Dreiklang ....... 22
    LVG Heidelberg ................................................................ 11

                                                                                         Kurzmeldungen aus den Landesanstalten .......... 26
    Zukunftsinvestition fürs Gestüt
    HUL Marbach ................................................................. 12

    Alte Handwerkskunst bewahren
    Erhalt von Naturstein-Trockenmauern
    im Steillagen-Weinbau
    LVG Heidelberg ............................................................... 13

    Energieberatung in der Landwirtschaft
    Ein Beitrag zum Klimaschutz
    LEL Schwäbisch Gmünd ................................................. 14

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Schwerpunktthema
Bildung und Beratung
Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie Beratung
genießen hohe Priorität in der Agrarpolitik
des Landes ................................................................... 31

Weingenuss einmal anders
LVWO Weinsberg ........................................................... 32

Tierschutz in der Schweinehaltung -
eine komplexe Aufgabe
LSZ Boxberg .................................................................. 33

Der Infodienst - die digitale Wissensplattform
für unsere Landwirte
LEL Schwäbisch Gmünd ................................................ 34

Pferde helfen heilen
HUL Marbach ............................................................... 35

Auch Verkaufen will gelernt sein
LVG Heidelberg ............................................................. 36

Qualitätsmanagement in Weinbau und
Kellerwirtschaft
WBI Freiburg ................................................................ 37

Mit Wissen am Ball bleiben
LAZBW Aulendorf ....................................................... 38

Das milchwirtschaftliche Bildungsangebot
ist breit gefächert
LAZBW Wangen .......................................................... 39

Saatgutforschung auf höchstem Niveau
LTZ Augustenberg ......................................................... 40

Alle Adressen im Überblick
Anschriften der Landesanstalten ................................ 41

Impressum .................................................................. 42

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Blühende Landschaften für Bienen, Hummeln & Co.

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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     ntrum Augustenberg

                                                                                                                                                              Bedeutung von                                                                                                                                                     Blühende
                                                                                                                                                              Blütenbestäubern
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Landschaften für
                                                                                                                                       Viele Blütenpanzen
                                                                                                                                                            nutzen Tiere für ihre
                                                                                                                                                                                  Fortpanzung.
                                                                                                                                      Beim Sammeln von
                                                                                                                                      Blütenstaub. Neben
                                                                                                                                                          Nektar und Pollen
                                                                                                                                                                              übertragen diese                          Infos und Kontakt                                                                                      Bienen, Hummeln
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        & Co.
                                                                                                                                                          den Honig- und Wildbienen
                                                                                                                                      und Hummeln gehören                               , Wespen                        Sie haben die Möglichkeit
                                                                                                                                                              weitere Insekten wie                                                                , Blühmischungen
                                                                                                                                                                                    Schmet-                             Versuchsächen des                           auf den
                                                                                                                                     terlinge, Schwebiegen
                                                                                                                                                              und manche Käferarten                                                           Landwirtschaftlichen
                                                                                                                                                                                        zu den                                                                     Technologiezentrums
                                                                                                                                     Bestäubern. In Mitteleurop                                                         Augustenberg oder
                                                                                                                                                                a sind es vor allem                                                         der Landratsämter
                                                                                                                                                                                     die Bienen-                                                               zu besichtigen.
                                                                                                                                     und Hummelarten,                                                                  Gerne nehmen wir
                                                                                                                                                        die in dieser Funktion                                                             Ihre Anfragen entgegen
                                                                                                                                                                                wichtig sind.                                                                      oder vereinbaren
                                                                                                                                                                                                                       mit Ihnen einen Vortrags-
                                                                                                                                     Über drei Viertel aller                                                                                     oder Besichtigungstermin:
                                                                                                                                                             Nutz- und Wildpanzen
                                                                                                                                    Bestäubung durch                                 sind auf die                      Tel.: 0721 / 9468-0
                                                                                                                                                         Tiere angewiesen.
                                                                                                                                                                             Der wirtschaftliche                      Mail: poststelle@ltz.bwl.de
                                                                                                                                    Nutzen der Blütenbestä
                                                                                                                                                              ubung beträgt weltweit
                                                                                                                                    150 Milliarden T / Jahr.                          über
                                                                                                                                                             Dies entspricht rund
                                                                                                                                                                                  10 % des
                                                                                                                                    Gesamtwertes der
                                                                                                                                                        Weltnahrungsmittelpro
                                                                                                                                                                                duktion.
                                                                                                                                    Deshalb ist es in unser
                                                                                                                                                              aller Interesse, die
                                                                                                                                                                                     Lebensbedin-
                                                                                                                                    gungen für „Bienen,
                                                                                                                                                        Hummeln & Co.“ so
                                                                                                                                                                             zu gestalten,
                                                                                                                                    dass sie vom Frühjahr
                                                                                                                                                          bis zum Herbst Nahrung
                                                                                                                                   Wald und Flur nden.                            in Feld,
                                                                                                                                                         Dazu ist ein ausreichen
                                                                                                                                   gleichmäßig in der                            des und
                                                                                                                                                      Landschaft verteiltes
                                                                                                                                                                            Blühangebot
                                                                                                                                   anzustreben.

                                                                                                                                                                                                                                      Landwirtschaftliches
                                                                                                                                                                                                                                      Technologiezentrum
                                                                                                                                                                                                                                     Augustenberg
                                                                                                                                                                                                                                     Neßlerstr. 23-31
                                                                                                                                                                                                                                     76227 Karlsruhe
                                                                                                                                                                                                                                    Tel. 0721 / 9468-0
                                                                                                                                                                                                                                    Fax 0721 / 9468-112
                                                                                                                                                                                                                                    Mail poststelle@ltz.bwl.de

                                                                                                                                                                                                                                                                                              einjährige
                                                                                                                                                                                                                                    www.ltz-augustenberg

                                                                                                                                                                                                                                                                            Beispiel für eine
                                                                                                                                                                                                                                                         .de

                                                                                                                                                                                                                                                                                           ischung bei
                                                                                                                                                                                           Anba         uhinweise                                                           MEKA-Blühm
                                                                                                                                                                                                                                                                                              jahr
                                                                                                                                                                                                                                                                            Aussaat im Früh
                                                                                                                 flyer_bluehmischungen_2.ind
                                                                                                                                       en d
                                                                                                Blühmischung
                                                                                                                                               1

                                                                                                                                                                                                                                           in der
                                                                                                                                                                                                                           t einiger Arten
                                                                                                                                                                                                        Frostempndlichkei
                                                                                                                                                                                            • Wegen der                                       letzten                                                                         ent
                                                                                                                                                        s Nahrungs-                                        sollte die Aussaat
                                                                                                                                                                                                                              erst nach dem                                                                Gewichtsproz
                                                                                                                                ein attraktive                                                Blühmischung                                                                   Art
                                                                                                                Mai bis Oktober
                                                                                                 • schaffen von
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              09.03.10 18:17
                                                                                                                                                                                               Frost erfolgen.                                                                                              10 %
                                                                                                   angebot für Blütenbe
                                                                                                                        sucher
                                                                                                                                                                                                                                                    n                        Inkarnatklee
                                                                                                                                                            s-                                                                während der gesamte                                                           12 %
                                                                                                                                       Brut- und Rückzug                                                     Blütenbesuchern
                                                                                                                   wichtigen Lebens-,                                                        • Ziel ist, den                      bis Herbst ein
                                                                                                                                                                                                                                                 durch-                       Phacelia
                                                                                                  • stellen einen                       Tiere zur Verfügun
                                                                                                                                                            g                                                      e von Frühjahr                                                                           8%
                                                                                                                         en und andere                                                          Vegetationsperiod
                                                                                                     raum für Wildbien                                                                                              sangebot anzubiet
                                                                                                                                                                                                                                       en.                                    Sonnenblume
                                                                                                                                                         ächen                                  gehendes Nahrung                                                                                             40 %
                                                                                                                                      Zellen auf Acker                                                                                   ge wählt der                         Buchweizen
                                                                                                                       h bedeutsame
                                                                                                   • bilden ökologisc                                                                                            Standort oder Fruchtfol                                                                     1%
                                                                                                                       und Obstbau                                                            • Je nach Klima,                        des Handels die
                                                                                                                                                                                                                                                         für
                                                                                                      sowie im Wein-                                                                                                  breiten Angebot                                          Malven
                                                                                                                                                                                                Landwirt aus dem                                  det sich                                                    5%
                                                                                                                                                   die Attraktivi-                                                          hung aus. Er entschei
                                                                                                                                 aft und erhöhen                                                                                                                               Borretsch
                                                                                                    • verschönern
                                                                                                                     die Landsch                                 s                               ihn geeignete Blühmisc                   ige Mischung,
                                                                                                                                                                                                                                                          die
                                                                                                                                         Freizeit und Tourismu                                                       e oder eine mehrjähr                                                                     2%
                                                                                                                        sraum sowie für                                                           für eine einjährig                                                            Ringelblume
                                                                                                       tät als Erholung                                                                                                           bis fünf Jahren gedeiht.
                                                                                                                                                                                                                         von zwei                                                                             2%
                                                                                                                                                                                                  über einen Zeitraum
                                                                                                                                                                                                                                                                                Kornblume
                                                                                                                                   t werden:                                                                                                                                                                   1%
                                                                                                     Sie können ausgesä                                                                                                                                                          Klatschmohn
                                                                                                                          n Ackeräche                                                                                                                                                                         10 %
                                                                                                      • auf der gesamte                                                                                                                                                          Perserklee
                                                                                                      • an Wegseite
                                                                                                                     nrändern
                                                                                                                                           oder am Feldrand
                                                                                                                                                                                                Förderung                                                                          Öllein
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                9%

                                                                                                                       e Streifen im Acker
                                                                                                       • als bandartig                                                                                                                 Agrarumweltpro
                                                                                                                                                                                                                                                      gramm
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    n & Co.“
                                                                                                                                            n im Weinbau                                                              ürttembergische
                                                                                                                      ng zwischen Rebzeile                                                          Über das baden-w                                                                                              „Bienen, Hummel
                                                                                                       • als Begrünu                                                                                                                                                                               ischung bietet
                                                                                                                                       in Gärten, Parks
                                                                                                                                                        oder                                                                        er Blühmischungen                              Diese Aussaatm                         Blütenangebot
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         und
                                                                                                                       n Flächen, z.B.                                                                             Anbau einjährig                                                                      ein reichhaltiges
                                                                                                                                                                                                    MEKA kann der                                     mit
                                                                                                        • auf sonstige                                                                                                                von fünf Jahren                              von Juni bis Oktober                      an Formen und
                                                                                                                                                                                                                    ichtungszeitraum                                                                   n durch ihre Vielfalt
                                                                                                                                        n                                                           bei einem Verp
                                                                                                           als Straßenbegleitgrü                                                                                        gefördert werden.                                          erfreut die Mensche
                                                                                                                                                                                                     500 €/ha und Jahr
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Farben.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            09.03.10 18:17

                                                                                                                      2.indd   2
                                                                                               flyer_bluehmischungen_

    Das Faltblatt „Blühende Landschaften für Bienen, Hummeln & Co.“ kann beim LTZ bestellt werden (Foto: LTZ/Unterseher)

    U       m sich fortpflanzen zu
            können, sind die meisten
            Blütenpflanzen auf die
    Bestäubung durch Bienen, Wes-
    pen, Hummeln, Schmetterlinge
                                                       die den Bestäubern als Nahrungs-
                                                       quelle dienen und gleichzeitig
                                                       für viele Tier- und Pflanzenarten
                                                       einen Lebens-, Brut- und Rück-
                                                       zugsraum bieten können. Bei
                                                                                                                                                                   Landwirte erhalten finanzielle
                                                                                                                                                                   Förderung
                                                                                                                                                                   Baden-württembergische         Land-
                                                                                                                                                                   wirte, die sich zur Aussaat von Blüh-
                                                                                                                                                                   mischungen entscheiden, erhalten
    und verschiedene Käferarten ange-                  den Versuchen mussten gleich                                                                                seit 2010 für den Anbau einjähriger
    wiesen. Denn alle diese Insekten                   mehrere Fragen geklärt wer-                                                                                 Mischungen - verbunden mit der
    übertragen beim Sammeln von                        den: Wie sieht die optimale                                                                                 Verpflichtung, die Blühmischungen
    Nektar und Pollen den Blüten-                      Zusammensetzung der Blühmisch-                                                                              fünf Jahre lang auszubringen
    staub. Der wirtschaftliche Wert                    ungen aus? Welche Pflanzen ge-                                                                              - eine jährliche Förderung von
    der Blütenbestäubung ist immens.                   langen zu verschiedenen Zeit-                                                                               500 Euro pro Hektar. Grundlage der
    Er beläuft sich weltweit auf über                  punkten zur Blüte? Wie kann eine                                                                            Förderung ist das baden-württem-
    150 Milliarden Euro im Jahr. Diese                 Verunkrautung der äcker verhin-                                                                             bergische Agrarumweltprogramm
    Summe entspricht immerhin einem                    dert werden? Diese und noch viel                                                                            MEKA III.
    Anteil von rund zehn Prozent des                   mehr Fragen mussten beantwortet
    Wertes der Weltnahrungsmittelpro-                  werden, um die Landwirte für                                                                                Ein Gewinn für das Landschafts-
    duktion. Es ist deshalb in unser aller             die Idee der Blühmischungen zu                                                                              bild
    Interesse, die Lebensbedingungen                   gewinnen.                                                                                                   Die      bunten    Blühmischungen
    für Bienen, Hummeln & Co. so zu                                                                                                                                erstrahlen während der Sommer-
    gestalten, dass sie vom Frühjahr                   Mit Erfolg - mittlerweile bietet der                                                                        monate mittlerweile im ganzen Land
    bis in den Herbst genügend Nah-                    Landhandel drei Blühmischungen,                                                                             und zieren viele Ackerflächen. Doch
    rung in Feld, Wald und Flur finden.                die vom LTZ empfohlen werden,                                                                               auch öffentliche Gärten, Hobby-
                                                       zum Kauf an. Eine der Blühmisch-                                                                            gärten und Parklandschaften leuch-
    Auf die richtige Mischung                          ungen ist zusammengesetzt aus                                                                               ten von Mai bis Oktober in bunten
    kommt es an                                        Inkarnatklee (10%), Phacelia (12%),                                                                         Farben und erfreuen nicht nur Bie-
    Das „Landwirtschaftliche Techno-                   Sonnenblume (8%), Buchweizen                                                                                nen, Hummeln & Co., sondern auch
    logiezentrum Augustenberg“ (LTZ)                   (40%), Malven (1%), Borretsch                                                                               viele erholungssuchende Menschen.
    prüft und entwickelt deshalb seit                  (5%), Ringelblume (2%), Korn-
    dem Jahr 2006 auf seinen Versuchs-                 blume (2%), Klatschmohn (1%),                                                                               Landwirtschaftliches Technologie-
    feldern geeignete Blühmischungen,                  Perserklee (10%) und Öllein (9%).                                                                           zentrum Augustenberg (LTZ)

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Agr Journal - AGROjournal AGROjournal - Justizministerium Baden-Württemberg
Gärreste in Biogasanlagen -
wertvoller Dünger in der Landwirtschaft

B       iogasanlagen boomen. Von den
        bundesweit 5000 installierten
        Biogasanlagen befinden sich
über 600 in Baden-Württemberg, die
eine elektrische Leistung von ca. 160.000
kW erbringen. Mit dieser Energiemenge
lassen sich - bei einen mittleren jähr-
lichen Stromverbrauch von 2000 kWh -
immerhin eine halbe Million Haushalte
mit Strom versorgen.

Wie entsteht eigentlich Bioenergie?
Biogas entsteht bei der Vergärung
organischer Stoffe wie Mist, Gülle
oder auch speziell angebauter Energie-
pflanzen. Im Zuge des mikrobiellen
Abbaus der organischen Materialien
bildet sich das Gas Methan, das für die
Energiegewinnung entscheidend ist.
Nach dem Umwandlungsprozess bleibt
in der Biogasanlage der sogenannte
Gärrest zurück, ein Gemisch aus schwer
abbaubarem organischen Material und         Ausbringung von flüssigem Wirtschaftsdünger mit Schlitz-Injektionstechnik zu Vergetationsbeginn
mineralischen Stoffen wie Stickstoff,       von Wintergetreide ..... (Foto: LRA Ostalbkreis/Schuler)
Phosphor, Kalium, Magnesium und
Schwefel.                                   für ein gutes Wachstum genau die                      direkt und auch zum richtigen Zeit-
                                            Nährstoffe und Mineralien, die bei der                punkt an die Pflanzenwurzeln zu
Gärreste - ein wertvoller Dünger            Biogaserzeugung übrig bleiben.                        bringen. Ausbringungsgeräte mit
Das „Landwirtschaftliche Technologie-       Dabei stellte das LTZ fest, dass sich bei             Schleppschläuchen leisten hier sehr
zentrum Augustenberg“ (LTZ) ist nun         fachgemäßer Verwertung der Gärreste                   gute Dienste, da sie die flüssigen
der Frage nachgegangen, wie diese           in erheblichem Umfang kostspieliger                   Gärreste bandförmig auf den Acker-
Gärreste als Dünger genutzt werden          Mineraldünger einsparen lässt. Mehr                   boden platzieren und auf diese Weise
können. Immerhin benötigen Pflanzen         noch: Umweltschädliche Ammoniak-                      verhindern, dass überflüssige Verduns-
                                            Emissionen werden im Vergleich zu                     tungsoberflächen entstehen. In Versu-
                                            Gülle verringert. Es können somit auch                chen prüft das LTZ derzeit eine weitere
                                            potentielle Belastungen der Atmosphäre                Methode, die möglicherweise noch
                                            und des Grundwassers mit Nitrat-Stick-                effizienter wirkt: Gärreste werden hier
                                            stoff vermindert werden.                              nicht oberflächlich, sondern konzen-
                                                                                                  triert, d.h. in Form eines Düngerde-
                                            Unnötige Gasemissionen vermeiden                      pots, bandförmig zwischen den Mais-
                                            Auf Versuchsflächen in Sigmaringen,                   reihen in den Boden injiziert.
                                            Ellwangen und an der Außen-
                                            stelle Rheinstetten-Forchheim erforscht               Gärreste - Vermarktung auch in
                                            das LTZ nun, wie und in welcher                       Form von Pellets?
                                            Form die Gärreste aus Biogasanlagen                   „Tüftler“ entwickeln bereits eine
                                            optimal auf Felder ausgebracht                        Methode, Gärreste zu pelletieren,
                                            werden können. Auch wird unter-                       damit sie in fester Form als wertvoller
                                            sucht, welche Pflanzen bzw. Frucht-                   Dünger an Hobbygärtner verkauft
                                            folgen sich für eine Düngung mit                      werden können. Noch ist dies Zukunfts-
                                            Gärresten besonders gut eignen.                       musik, aber vielleicht kann der Fach-
                                            Damit der Ammonium-Stickstoff, der                    handel bereits in wenigen Jahren das
                                            in den Gärresten der Biogasanlagen in                 umweltfreundliche Abfallprodukt der
                                            höherer Konzentration vorkommt als                    Biogasgewinnung Kunden anbieten.
                                            in Gülle, nicht in Form von Ammo-
..... Ergebnis der Ausbringung              niak in die Umwelt gelangt, ist es                    Landwirtschaftliches Technologie-
(Foto: LRA Ostalbkreis/Schuler)             sehr wichtig, die Gärreste möglichst                  zentrum Augustenberg (LTZ)

                                                                                                                                              77
Agr Journal - AGROjournal AGROjournal - Justizministerium Baden-Württemberg
Invasoren und Verschleppte -
    schädliche Insekten breiten sich aus

    Raupe des Buchsbaumzünslers (Foto: Schrameyer)                                            Falter des Buchsbaumzünslers (Foto: Schrameyer)

    W          er im Sommer 2009 mit
               wachem      Auge      durch
               die Natur ging, hat sie
    erlebt: die Invasion der Distel-
    falter. Die Boulevardpresse berichtete
                                                     läuse, beispielsweise Schlupfwespen
                                                     und Marienkäfer, können gegen sie nur
                                                     wenig ausrichten. Deshalb versucht
                                                     das „Landwirtschaftliche Technolo-
                                                     giezentrum Augustenberg“ (LTZ) für
                                                                                              dungen auf hellen Autolacken als graue
                                                                                              Flecken hinterlässt. Extreme Schäden
                                                                                              kann auch der reiselustige Maiswurzel-
                                                                                              bohrer verursachen, der „als Fahrgast“
                                                                                              in Flugzeugen und Lastkraftwagen zu
    gar von einer Millioneninvasion der              den kommerziellen Anbau möglichst        uns kommt. Derzeit macht auch der
    eleganten und schnellen Schmetter-               umweltschonende         Bekämpfungs-     Buchsbaumzünsler Furore, der mit
    linge. Und tatsächlich: Wanderfalter             strategien gegen diese Schildläuse zu    Buchslieferungen aus Ostasien zu uns
    können Strecken bis zu 2000 km                   finden oder zu entwickeln. Für den       kam und im Rheintal sowie in anderen
    zurücklegen und problemlos sogar                 Haus- und Kleingarten gibt es derzeit    Teilen Württembergs die Buchsbäume
    die Alpen überqueren. Auch nützliche             nur zwei Bekämpfungsmöglichkeiten:       in Haus- und Kleingärten kahl frisst.
    Insekten kommen auf diese Weise zu               Erstens den Hochdruckreiniger, also
    uns. Man denke nur an die massenhafte            das Abspritzen der Schädlinge von den    Mit Sorge denken die LTZ-Fachleu-
    Einwanderung zarter Schwebfliegen,               Pflanzen und zweitens die Anwendung      te auch an zwei Bockkäferarten der
    die aus südlichen Breiten stammen                von ölhaltigen Pflanzenschutzmitteln.    Gattung Anoplophora, die eben-
    und die immer wieder im Frühsommer               Zum Glück sind nicht alle Eindring-      falls aus Ostasien stammen und
    in großer Zahl bei uns einfallen. Ihre           linge gefährlich. Manche sind eher       sich in Gehölzen verstecken. In den
    Larven sind wirksame Gegenspieler                harmlos, wie etwa die aus dem Süden      USA und Italien haben sie mehrere
    der Blattläuse und zählen daher zu den           stammende Lindenwanze oder die           Tausend ehemals gesunde Laubbäume
    Nützlingen.                                      Platanenwanze, die nur Blattverkrüp-     zum Absterben gebracht, indem sie
                                                     pelungen, Blattflecken oder Blattver-    durch Fraß unter der Borke sowie im
    Invasive Insekten richten große                  färbungen verursachen. Sie treten zwar   Stamm- und Wurzelholz den Saftfluss
    Schäden an                                       gelegentlich massenhaft in Wohnungen     der Laubbäume unterbinden. Bisher
    Allerdings: Nicht nur hübsche und                auf und sind den Bewohnern lästig,       wurden die Bockkäfer und ihre Larven
    nützliche Tiere kommen über die Alpen            richten aber keinen weiteren Schaden     im deutschen Südwesten noch nicht
    und Pyrenäen zu uns. Auch schädliche             an.                                      in der freien Natur in Laubgehölzen
    Insekten wandern - verschuldet durch                                                      gefunden - ein Erfolg der intensiven
    Klimawandel und globale Erwärmung                Auch verschleppte Insekten finden        Kontrollen von Pflanzenimporten und
    - nach Baden-Württemberg ein. Schild-            bei uns eine neue Heimat                 Holzverpackungen aus Nicht-EU-
    läuse, wie etwa die aus Südeuropa                Manche Schädlinge werden aus             Staaten in Baden-Württemberg.
    stammende Pfirsichschildlaus oder die            anderen Regionen der Welt mit Pflan-
    Maulbeerschildlaus, besiedeln mittler-           zen oder Verpackungsmaterialien          Viele schädliche Insekten - Invasoren
    weile viele Obstbäume und Ziergehölze            eingeschleppt. Bekannteste Beispiele     und Verschleppte - breiten sich aus.
    im Rheingraben und dringen bereits in            hierfür sind der Kartoffelkäfer sowie    Es gibt also noch viel zu tun für die
    die angrenzenden Regionen vor. Ein               die San-José-Schildlaus im Obstbau,      angewandte Agrarforschung.
    starker Befall mit diesen Schildläusen           die hier schon seit mehreren Jahr-
    lässt Äste und ganze Bäume abster-               zehnten ihr Unwesen treiben oder die     Landwirtschaftliches Technologie-
    ben. Die natürlichen Feinde der Schild-          Platanennetzwanze, die ihre Ausschei-    zentrum Augustenberg (LTZ)

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Agr Journal - AGROjournal AGROjournal - Justizministerium Baden-Württemberg
Präzisionsbewässerung im Weinbau
Ein Kooperationsprojekt von Hochschulen und Versuchsanstalt

D         ie „Staatliche Lehr- und
          Versuchsanstalt für Wein-
          und Obstbau“ in Weinsberg
sucht in einem Gemeinschaftsprojekt
mit der Universität Hohenheim und
der Hochschule Mannheim nach
praktischen Lösungen, um in Kulturen
des Obst- und Weinbaus Wasser dosiert,
effizient und sparsam auszubringen. Es
geht bei diesem Projekt um zweierlei:
Zum einen um die Erforschung der
Zusammenhänge zwischen Bewässer-
ung, Rebentwicklung, Wasserstatus
und Traubenqualität. Zum andern um
die vollautomatische Erfassung und
Fernübertragung von Bodenfeuchte-
messungen. Weiteres Ziel ist die
Weiterentwicklung der so genannten
„Tropfersysteme“, die darauf abzielen,
innerhalb einer Rebreihe die Wasser-
zugaben an sich jeweils ändernde
Bodenverhältnisse anzupassen.

Verschiedene Böden müssen
unterschiedlich bewässert werden
Die Böden in Weinbergen zeigen
oftmals schon auf kleiner Fläche große
Unterschiede und stellen damit Bewäss-
erungspraktiker vor große Probleme:
Wie kann man optimal bewässern,
wenn die Bodeneigenschaften sich so
sehr unterscheiden? Dieser Frage stellt
sich der Versuchsbetrieb Wildeck der
„Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt
für Wein- und Obstbau Weinsberg“
im Rahmen verschiedener pflanzen-
baulicher Versuche. Die Keuperland-
schaft der dortigen Region eignet sich
für solche Versuche sehr gut, da sie
durch einen abrupten Wechsel des
geologischen Untergrunds geprägt          unterschiedlich ist. Um nun einzelne
ist. Die einzelnen Sedimentschichten      Streckenabschnitte in einer Rebreihe
des Bunten Mergel beispielsweise          stärker bzw. schwächer zu bewässern,
sind sehr verschieden mächtig.            ist es daher notwendig, einzelne
Im Hangverlauf entstehen somit            Segmente mit separaten Zuleitungen
Bereiche mit sehr unterschiedlicher       zu versehen und diese dann - je nach
Wasserversorgung und somit ausge-         Bedarf - mit Wasser zu beschicken. Die
prägten Wuchsunterschieden.               angewandte Forschung ist dabei, dieses
                                          Problem zu lösen. Und vielleicht steht
Separate Zuleitung                        ja am Ende des Forschungsprojekts
Haupthindernis für eine teilflächen-      die Erfindung eines „mitdenkenden
spezifische Bewässerung im Weinbau        Tropfers“, der jedem Rebstock zu jeder
ist die richtige Installation der so      Zeit die nötige Wassermenge exakt
genannten „Tropfschläuche“. Bisher        dosiert.
wird entlang des ganzen Tropfschlauchs
gleichmäßig bewässert, auch wenn der      Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für
Wasserbedarf im Streckenverlauf sehr      Wein- und Obstbau Weinsberg (LVWO)

                                                                                     99
Agr Journal - AGROjournal AGROjournal - Justizministerium Baden-Württemberg
Neue Birnen braucht das Land
     Klimawandel erfordert Sortenwechsel

     Novemberbirne

     S    eit über 40 Jahren sind die
          Birnensorten „Alexander Lucas“,
          „Conference“ und „Williams
     Christ“ die Hauptsorten im bundes-
     deutschen Birnenanbau. Gründe für
                                              manchen Jahren betragen die Schäden
                                              80-100%. Bei der Sorte „Conference“
                                              hingegen kommt es durch heiße
                                              Sommertemperaturen zu Blattver-
                                              brennungen und die Birnenfrüchte
                                                                                          „Novemberbirne“ (Synonyme Namen
                                                                                          sind Nojabrskaja, Novembra®, Xenia®)
                                                                                          wurde in Moldawien gezüchtet und ist
                                                                                          viel besser an heiße Klimata angepasst.
                                                                                          Diese Birnensorte ist so ertragreich
     die starke Marktposition, insbeson-      bleiben zu klein. Ohne aufwändige           wie „Alexander Lucas“, aber optisch
     dere der Sorte „Alexander Lucas“,        Zusatzbewässerung ist ein Anbau             attraktiver, geschmacklich deutlich
     waren und sind bis heute ihre sehr       dieser Sorte in manchen Anbau-              besser und zudem länger lagerfähig.
     guten Ertragseigenschaften, die gute     regionen gar nicht mehr möglich.            Aufgrund ihrer guten Haltbarkeit -
     Lagerfähigkeit und das unkomplizierte    „Williams Christ“ wiederum ist beson-       sogar bei Zimmertemperaturen -, ist
     Handling im Lebensmitteleinzelhandel.    ders anfällig gegen den Feuerbrand, einer   sie zudem für den Lebensmitteleinzel-
                                              Bakterienkrankheit, die sich seit Beginn    handel bestens geeignet. 2010 haben
     Aufgrund des Klimawandels treten         der 90er Jahre unaufhaltsam ausbreitet.     die ersten Verkaufsorganisationen der
     nun allerdings in den letzten Jahren                                                 Erzeuger diese neue Birnensorte in
     zunehmend Probleme bei diesen            Novemberbirne - eine Birnensorte            ihr Pflanzprogramm aufgenommen
     klassischen Birnensorten auf: „Alexan-   mit Zukunft                                 und haben bereits mit der Entwicklung
     der Lucas“ reagiert empfindlich auf      Nach 10 Jahren intensiver Forschungs-       einer Handelsmarke begonnen. Auf
     die höheren Temperaturen und zuneh-      arbeit ist an der „Staatliche Lehr- und     direktvermarktenden Betrieben wird
     mend trockenen, heißen Sommer.           Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau       die Sorte schon heute erfolgreich
     Es kommt vermehrt zu „Orangen-           Weinsberg“ nun die „Selektion“ einer        verkauft.
     häutigkeit“ und „Steinzellenbildung“,    neuen Birnensorte gelungen. Sie hat
     wodurch die Früchte unansehnlich         das Potential, „Alexander Lucas“ als        Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für
     und oft sogar ungenießbar werden. In     Hauptsorte abzulösen. Die so genannte       Wein- und Obstbau Weinsberg (LVWO)

10
Effizientere Stickstoffverwertung im Gartenbau

Brokkoli hinterlässt auf dem Feld erhebliche Mengen an Ernterückständen

N       ach derzeitigem Stand
        wird in den gefähr-
        deten         Grundwasser-
körpern „16.2. Rhein-Neckar“
und „16.3. Hockenheim-Walldorf-
                                                     rung der „Stickstoff-Ausnutzung“
                                                     im Gartenbau. Es geht dabei
                                                     um eine verbesserte Stickstoff-
                                                     verwertung der Pflanzen und -
                                                     damit verbunden - um die Vermin-
                                                                                         Investitionen ökonomisch bewer-
                                                                                         tet. Die Ergebnisse des nachhal-
                                                                                         tigen      Stickstoff-Management-
                                                                                         systems werden nach Abschluss
                                                                                         der Untersuchungen landesweit
Wiesloch“ das Ziel der Wasser-                       derung der Stickstoffeinträge ins   auf der Internetplattform „Online
rahmenrichtlinie, einen „guten men-                  Grundwasser. Das Forschungs-        learning an Training (OLAT)“ der
genmäßigen      und      chemischen                  projekt wird von Praktikern, von    Gartenbau-Beratung, der betrieb-
Zustand des Grundwassers“ bis                        der staatlichen Beratung und vom    lichen Praxis und den garten-
zum Jahr 2015 herzustellen, nicht                    regionalen Beratungsdienst - dem    baulichen Fachschulen zur Ver-
erreicht (Landesanstalt für Um-                      Nitratlabor der „Gesellschaft zur   fügung gestellt.
welt, Messungen und Naturschutz                      Förderung des Badischen Garten-
Baden-Württemberg 2009).                             baus“ - begleitet.                  Bausteine zur Verbesserung
                                                                                         der Stickstoffausnutzung im
Verantwortlich dafür ist haupt-                      Um Schwachstellen in der Stick-     Gemüsebau
sächlich der intensive Acker- und                    stoff-Ausnutzung zu ermitteln,      • Fruchtfolgen erweitern, z.B.
Gartenbau der Region, der maß-                       werden derzeit in einem ersten        durch Zwischenbegrünungen
geblich zur Überschreitung der                       Schritt die Kultur- und Frucht-     • Technik der Stickstoffzufuhr
Nitratkonzentration im Grund-                        folgen, das aktuelle Management       verbessern
wasser beiträgt. Neben den bereits                   der Stickstoff-Düngung sowie        • Stickstoffdüngebedarf gezielt
bestehenden     Maßnahmen,     die                   die Begrünung und Bodenpflege         ermitteln (z.B. mit N-Expert)
im Rahmen der Agrarumwelt-                           in einigen Betrieben geprüft.       • Ernterückstände richtig managen
programme MEKA und SchALVO                           Anschließend sollen - zusam-        • Bodenbearbeitung hinsichtlich
durchgeführt werden, sind daher                      men mit erfahrenen Praktikern -       Zeitpunkt, Intensität und Tiefe
weitergehende Vorkehrungen zur                       Maßnahmen zur Verbesserung der        neu ausrichten
Reduzierung der Nitrateinträge                       Stickstoffverwertung   erarbeitet   • Beregnung besser dosieren und
notwendig geworden. Die LVG                          und in Pilotbetrieben getestet        platzieren
Heidelberg startete deshalb im                       werden. In einem letzten Schritt
November 2010 ein dreijähriges                       wird die ökologische Wirksamkeit    Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt
Projekt zur nachhaltigen Verbesse-                   geprüft und die Umsetzung der       für Gartenbau Heidelberg (LVG)

                                                                                                                                11
                                                                                                                                 11
Zukunftsinvestitionen fürs Gestüt

     Bauen im denkmalgeschützten Bereich: Im alten Querstall entsteht ein neues Besucher- und Schulungszentrum (Foto: Schreiner)

     D        as letzte neue Gebäude ent-
              stand im Jahr 1978. Nun wird
              wieder gebaut im Haupt- und
     Landgestüt Marbach: „Die Funktion
     Marbachs als überregionales Aus- und
                                                          geplante Unterkunftsgebäude für
                                                          die Schulungsteilnehmer beinhaltet
                                                          eine zeitgemäße Unterbringung
                                                          in 18 Zweibettzimmern und zwei
                                                          behindertengerechten Appartements.
     Weiterbildungszentrum für die Berufe                 Und in den Gestütshöfen Offen-
     in der Pferdewirtschaft soll langfri-                hausen und St. Johann werden
     stig und nachhaltig sichergestellt wer-              die denkmalgeschützten und stark
     den“, sagte die Staatssekretärin im                  sanierungsbedürftigen alten Reit-
     Ministerium für Ländlichen Raum,                     hallen durch neue Hallen ersetzt.
     Ernährung und Verbraucherschutz,
     Friedlinde Gurr-Hirsch. Die Bauvor-                  Energieeffizienz und Klimaschutz
     haben werden mit rund 7,3 Millionen                  durch nachwachsende Rohstoffe
     Euro aus dem Zukunftsinvestitions-                   Abgerundet wird das Programm
     programm des Bundes finanziert.                      durch ein neues Konzept zum
                                                          Einsatz erneuerbarer Energien in
     Umfangreiche Baumaßnahmen                            Marbach. Die Neubauten sowie
     Im Gestütshof Marbach entsteht ein                   bestehende Gebäude werden an ein
     Informations- und Schulungszentrum,                  Nahwärmenetz und eine neue zentrale
     verbunden mit einer Infostelle für das               Holzhackschnitzel-Heizungsanlage
     Biosphärengebiet „Schwäbische Alb“.                  (Wärmeleistung 190 Kilowatt) ange-
     Ein neuer Lehrgangsstall besteht                     schlossen.                                            Freuen sich auf bessere Trainingsmöglichkeiten:
     künftig aus 24 Pferdeboxen, Geschirr-                                                                      Landbeschäler LAUREL und Pferdewirtin
     kammern und Kutschenremisen. Das                     Haupt- und Landgestüt Marbach (HUL)                   Elisabeth Wiltafsky (Foto: Reumann)

12
Alte Handwerkskunst bewahren
Erhalt von Naturstein-Trockenmauern im Steillagen-Weinbau

I   m terrassierten Steillagen-Wein-
    bau wurden schon vor mehreren
    Jahrhunderten Naturstein-Tro-
ckenmauern gebaut, um die Wein-
baunutzung in bevorzugten Lagen zu
                                        ist eine aufwändige und mühsame
                                        Arbeit für den Winzer. Hinzu
                                        kommt: Es gibt kaum noch Fach-
                                        leute, die den traditionellen Tro-
                                        ckenmauerbau beherrschen. Es geht
                                                                                 Grund: Im Fachgebiet Garten- und
                                                                                 Landschaftsbau der LVG ist der
                                                                                 Natursteinmauerbau Gegenstand der
                                                                                 Meisterausbildung. Darüber hinaus
                                                                                 findet auf dem Gelände der LVG
ermöglichen. Dadurch sind einzig-       Fachwissen verloren, das es dringend     die überbetriebliche Ausbildung des
artige Landschaften entstanden, die     zu bewahren gilt, um die Tro-            Verbandes Garten-, Landschafts- und
von Natursteinmauern geprägt wer-       ckenmauern zu erhalten.                  Sportplatzbau statt. Auch hier ist der
den. Wer beispielsweise die „Felsen-                                             Bau von Naturstein-Trockenmauern
gärten“ in Hessigheim am Neckar         Eine Broschüre gibt Auskunft             ein wichtiger Ausbildungsinhalt. Die
gesehen hat, der bekommt eine           Vor diesem Hintergrund beschloss         Broschüre soll nicht nur Fachkennt-
Ahnung davon, welcher Aufwand           das Ministerium für Ländlichen           nisse zum Bau von Trockenmauern
damals von unseren Vorfahren betrie-    Raum, Ernährung und Verbraucher-         vermitteln. Ziel ist es auch, Interes-
ben wurde.                              schutz eine Bauanleitung für Wein-       se und Freude beim Umgang mit
                                        bergs-Trockenmauern im Rahmen            Natursteinen zu wecken und die
Wertvolles Fachwissen droht             einer Broschüre erstellen zu lassen.     traditionellen Handwerkstechniken
verloren zu gehen                       Erfahrene Praktiker berichten darin      zu zeigen, wie sie in den Weinbau-
Mittlerweile stellt der Erhalt dieser   in Schrift und Bild über die bewährten   Steillagen Baden-Württembergs anzu-
Naturstein-Trockenmauern allerdings     Bauweisen. Die Koordinierung der         treffen sind.
ein großes Problem dar. An vielen       Broschüre wurde der „Lehr- und Ver-
Stellen im Land müssen eingefallene     suchsanstalt für Gartenbau“ (LVG)        Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für
Mauern ständig repariert werden. Dies   in Heidelberg übertragen. Aus gutem      Gartenbau Heidelberg (LVG)

                                                                                                                            13
                                                                                                                             13
Energieberatung in der Landwirtschaft
     Ein Beitrag zum Klimaschutz
                                                                                                        Ausbildung erster Energieberater
                                                                                                        Das Ministerium für Ländlichen
                                                                                                        Raum, Ernährung und Verbraucher-
                                                                                                        schutz (MLR) hat 2009 dieses
                                                                                                        wichtige Thema aufgegriffen. Unter
                                                                                                        Federführung der „Landesanstalt
                                                                                                        für Entwicklung der Landwirtschaft
                                                                                                        und der ländlichen Räume“ (LEL) in
                                                                                                        Schwäbisch Gmünd wurde erstma-
                                                                                                        lig ein Schulungsprojekt zur Quali-
                                                                                                        fizierung von EnergieberaterInnen
                                                                                                        entwickelt. In Kooperation mit dem
                                                                                                        „Bildungs- und Wissenszentrum
                                                                                                        für Schweinehaltung und Schweine-
                                                                                                        zucht“ (LSZ) in Boxberg und dem
                                                                                                        „Landwirtschaftlichen Zentrum für
                                                                                                        Rinderhaltung, Grünlandwirtschaft,
                                                                                                        Milchwirtschaft, Wild und Fischerei
                                                                                                        Baden-Württemberg“ (LAZBW) in
                                                                                                        Aulendorf erfolgte im Sommer 2010
                                                                                                        die erste Schulung von 40 freiberuf-
                                                                                                        lichen Beratungskräften.

     D       er Einsatz fossiler Energie-
             träger belastet zunehmend die
             Umwelt und wird auch immer
     teurer. Die Erhöhung der Energie-
     produktivität durch Steigerung der
                                               und Lüftung der Ställe (s. Abbildung).
                                               Schwieriger verhält es sich allerdings
                                               bei den eher verborgenen Energiefres-
                                               sern. In diesen Fällen stellt die Energie-
                                               beratung in der Landwirtschaft hohe
                                                                                                        Seit dem 4. Quartal 2010 wird die
                                                                                                        einzelbetriebliche Energieberatung in
                                                                                                        der Landwirtschaft durch das Agrar-
                                                                                                        ministerium finanziell unterstützt.
                                                                                                        Die LEL hat außerdem ein Internet-
     Energieeffizienz ist daher auch in der    Anforderungen an das Wissen und                          angebot für alle Interessenten einge-
     Landwirtschaft eine wichtige Zukunfts-    Können der Beraterinnen und Berater.                     richtet (www.ebl-bw.de).
     aufgabe, um den Herausforderungen         Neben einem umfassenden Spezialwis-
     des Klimaschutzes gerecht zu werden       sen in Energiefragen ist hier auch eine                  Landesanstalt für Entwicklung der
     und die Wettbewerbsfähigkeit der          profunde Kenntnis landwirtschaft-                        Landwirtschaft und der ländlichen Räume
     heimischen Betriebe zu stärken.           licher Produktionsabläufe erforderlich.                  Schwäbisch Gmünd (LEL)

     Gute Beratung ist das A und O                                      Aufwand für Heizung, Strom, Treibstoffe
     Der Schlüssel zur Erhöhung der                                     2008 / 09 in Baden-Württemberg (in €/ha)
     Energieeffizienz in den landwirtschaft-
     lichen Betrieben liegt in einer soliden       in €/ha
                                                                             Heizung in €/ha                             377
     und fundierten Energieberatung. Erste                                                                                           352
     Praxiserfahrungen im Rahmen von             400                         Strom in €/ha
                                                                             Treib- und Schmierstoffe in €/ha
                                                                                                                         €/ha
                                                                                                                                     €/ha
     Modellberatungen haben gezeigt, dass        350              272
     in der Landwirtschaft Kosten- und
     CO2-Einsparpotentiale von 15-25%            300              €/ha
                                                                                                           212
     schlummern.                                 250                                        196
                                                                                                           €/ha
                                                                             164            €/ha
     In vielen Betriebszweigen gibt es           200                         €/ha
     „typische Energiefresser“, bei denen
     leicht Abhilfe geschaffen werden kann.
                                                 150
     So steht beispielsweise in der Milch-       100
     viehhaltung die Milchkühlung und der
     Warmwasserbedarf bei der Reinigung           50
     der Anlagen im Zentrum des Interes-           0
                                                                 Betriebe

                                                                             Ackerbau-

                                                                                                                         Veredlung
                                                                                                           Schwerpunkt
                                                                                            Futterbau

                                                                                                                                     Schwerpunkt

     ses. In der Schweinehaltung liegt das
                                                                 gesamt:

                                                                             betriebe

                                                                                                                                     Schweine-
                                                                                                           Milchvieh

     Augenmerk auf dem hohen Energie-
                                                                                            Spez.

                                                                                                                         Spez.

                                                                                                                                     haltung

     verbrauch durch die Klimatisierung

14
40 Jahre Qualitätsweinprüfung

D        ie deutsche Weinwirtschaft
         startete mit der Einführung
         des Weingesetzes im Jahr
1970 in ein neues Zeitalter. Denn seit-
dem gibt es ein amtliches System der
                                          Nur wenn alle Teilschritte erfolg-
                                          reich durchlaufen sind, kann einem
                                          Wein die amtliche Prüfungsnummer
                                          hinsichtlich Menge, geografischer
                                          Bezeichnung, Jahrgang, Rebsorte,
                                                                                         trend der letzten Jahre folgend,
                                                                                         wurden überwiegend junge Jahrgän-
                                                                                         ge geprüft: 4,0 % aus dem Jahr 2009,
                                                                                         76,4 % von 2008, 13,3 % von 2007,
                                                                                         0,6 % von älteren Jahrgängen und 5,7
„geprüften Weinqualität im Glas“.         Qualitätsstufe und Geschmacksart               % ohne Jahrgangsangabe. Bezogen
Rückblickend kann man heute von           zugeteilt werden. Im Jahr 2009 bean-           auf die Rebsorten führt der Spätbur-
einem gelungenen Instrument des           tragten in Baden 622 Betriebe für              gunder mit 43,4 Mio. Liter die Liste
Verbraucherschutzes sprechen, denn        insgesamt 13.809 verschiedene Weine            an, gefolgt von Müller-Thurgau (21,6
das deutsche System der amtlichen         eine amtliche Prüfungsnummer für               Mio.), Grauer Burgunder/Rulän-
Prüfung wurde in der Europäischen         Qualitätswein. Obwohl insgesamt                der (10,9 Mio.), Gutedel (10,6 Mio.),
Union für Qualitätsweine übernom-         115 Mio. Liter Wein geprüft wurden,            Weißburgunder (8,2 Mio.), Riesling
men. Das Staatliche Weinbauinstitut       musste nur bei 1,3 Mio. Litern die             (6,8 Mio.), Schwarzriesling (2,1 Mio.)
in Freiburg teilte seit Einführung der    Prüfungsnummer verweigert werden.              und Silvaner (1,0 Mio. Liter).
Qualitätsweinprüfung etwa 3,6 Mrd.        Dieser geringe Anteil beweist die hohe
Liter Wein eine amtliche Prüfungsnum-     Qualität der badischen Weine. Um die           Bei den Qualitätsperlweinen konnten
mer zu. In diesen 40 Jahren hat sich      Ablehnungsquote weiter zu senken,              im Jahr 2009 sogar alle 55 Anträge auf
zwar Vieles geändert. Es wurden z.B.      bietet das Staatliche Weinbauinstitut          Erteilung einer amtlichen Prüfungs-
neue Unterteilungen, wie etwa Hoch-       eine Beratung zur Herstellung und              nummer positiv beschieden werden
gewächs, Classic und Selection, einge-    Bezeichnung der Weine an.                      (559.818 Liter). Der Anteil farbiger
führt. Das Grundprinzip blieb jedoch                                                     Qualitätsperlweine nimmt dabei weiter
erhalten: Die Unterscheidung in Quali-    Daten zum badischen Wein                       zu: 17 Rosés (168.896 Liter), 3 Rote
tätswein und Prädikatswein.               Die erfolgreich geprüften badischen            (31.158 Liter), 2 Rotling (13.987 Liter)
                                          Weine untergliedern sich folgenderma-          und ein Weißherbst (7.309 Liter).
                                          ßen: 90,5 % Qualitätswein, 7,2 % Kabi-
Prüfung des Qualitätsweins                nett, 2,2 % Spätlese und 0,1 % Auslesen        Staatliches Weinbauinstitut Freiburg
Die Prüfung eines Qualitätsweins          und Eisweine. Dem Geschmacks-                  (WBI)
untergliedert sich in 3 Teilschritte:

1. Analyse von Alkohol, Restzucker,                     Geschmacksverteilung der badischen Weinarten 2009
   Extrakt, Gesamtsäure und schwef-
   liger Säure.                                         trocken      halbtrocken        lieblich          süß              gesamt
                                                     Menge (l) % Menge (l)       % Menge (l)       % Menge (l)   %     Menge (l)       %
2. Prüfung auf zulässige Bezeich-          Rotwein 22.601.987 61,5 6.881.580    18,7 7.117.082    19,4 156.501   0,4   36.757.150     32,4
   nungen wie Prädikate, Rebsorten         Rotling     34.250  5,2   223.950    33,8 404.861      61,1    0      0,0     663.061      0,6
   usw.                                     Rosé     1.481.600 61,9 632.501     26,4 278.185      11,6    0      0,0    2.392.286      2,1
3. Anonyme, sensorische Prüfung           Weißherbst 1.425.375 13,1 4.775.682   44,0 4.638.639    42,7 23.670    0,2   10.863.366     9,6
   durch staatlich bestellte Sachver-     Weißwein 43.527.385 69,2 13.971.363   22,2 5.232.563     8,3 174.931   0,3   62.906.242     55,4
   ständige                                Gesamt 69.070.597 60,8 26.485.076    23,3 17.671.330   15,6 355.102   0,3   113.582.105   100,0

                                                                                                                                             15
                                                                                                                                              15
Auf veränderten Agrarmärkten erfolgreich bestehen

     A        ufgrund des wachsenden
              Einflusses globaler Agrar-
              und Finanzmärkte auf unsere
     heimische Landwirtschaft werden
     vertiefte Kenntnisse von Marktzu-
                                             anspruchsvollem Niveau vier aufein-
                                             ander aufbauende Themenbereiche
                                             angeboten. Jeder Landwirt kann sich
                                             daraus ein eigenes, auf ihn zuge-
                                             schnittenes Paket zusammenschnü-
                                                                                         3. Regionale Fachtagungen zu den
                                                                                            einzelnen Märkten: Vertreter aller
                                                                                            Vermarktungsstufen (Erzeugung,
                                                                                            Verarbeitung, Lebensmittelhandel)
                                                                                            berichten und diskutieren hier über
     sammenhängen und -entwicklungen         ren.                                           die aktuelle Marktlage, über zu
     für eine erfolgreiche Betriebsführung                                                  erwartende Entwicklungen und über
     landwirtschaftlicher Unternehmen        1. Zentraler Eröffnungstag: Am er-             daraus abgeleitete mögliche betrieb-
     immer wichtiger. Der Umgang mit            sten Tag werden zunächst die verän-         liche Strategien.
     stark schwankenden Märkten erfor-          derten globalen Rahmenbedingung-
     dert weitreichende Management-             en erörtert - die Einflüsse der inter-   4. Seminare zu Warenterminbörsen:
     fähigkeiten und immer wieder neu           nationalen Finanzmärkte und                 Anhand praktischer Beispiele und
     angepasste Strategien. Betriebsleiter      deren Auswirkungen auf die Agrar-           Übungseinheiten wird gezeigt, wie
     müssen sich dazu ständig weiter-           märkte, die zukünftige EU-Agrar-            Terminmärkte für Getreide, Öl-
     qualifizieren.                             marktpolitik und soziale Fragen der         saaten, Ferkel, Schweine und Milch
                                                Globalisierung.                             funktionieren und wie der Landwirt
     Marktkompetenz durch                                                                   diese sinnvoll für sich nutzen kann.
     Fortbildung                             2. Regionale Managementtage „Unter-
     Die „Landesanstalt für Entwick-            nehmerisch Handeln“: Hier werden         Die Veranstaltungen werden - im Auf-
     lung der Landwirtschaft und der            in einem Schwerpunkt die betrieb-        trag des Ministeriums für Ländlichen
     ländlichen Räume“ (LEL) in Schwä-          lichen Managementprobleme disku-         Raum, Ernährung und Verbraucher-
     bisch Gmünd bietet deshalb im              tiert, die in jüngster Zeit aufgrund     schutz - durch die LEL organisiert.
     Winterhalbjahr 2010/11 erstmals in         stark schwankender Märkte große          Kooperationspartner sind die Unteren
     Baden-Württemberg eine Seminar-            Bedeutung erlangt haben.                 Landwirtschaftsbehörden, der Verband
     reihe zum Thema „Erfolgreich im                                                     Landwirtschaftlicher Fachbildung e. V.
     Agrarmarkt“ an. Zielgruppe sind           Auch werden Instrumente des               und die Bauernverbände.
     zukunftsorientierte Betriebsleiter,       Risikomanagements, der Risiko-
     die ihre Marktkompetenz verbes-           absicherung und betriebliche              Landesanstalt für Entwicklung der
     sern wollen. In mehreren Veranstal-       Controllinginstrumente vorgestellt        Landwirtschaft und der ländlichen Räume
     tungsterminen werden auf fachlich         sowie Finanzierungsfragen erörtert.       Schwäbisch Gmünd (LEL)

16
Effizient und tiergerecht -
der neue Milchviehstall in Aulendorf
                                                                                  noch 20 elektronische „Futterwiege-
                                                                                  tröge“ hinzu. Diese stellen das tech-
                                                                                  nische Kernstück des neuen Stalles
                                                                                  dar und ermöglichen es, verzehrte
                                                                                  Futtermengen tierindividuell exakt
                                                                                  zu messen. Damit wird es möglich,
                                                                                  unterschiedliche Futtermischungen
                                                                                  zu vergleichen und deren Auswir-
                                                                                  kungen, z.B. auf die Milchleistung
                                                                                  der Kühe, zu untersuchen. Die
                                                                                  Milchleistungen werden ebenfalls
                                                                                  automatisch im Melkstand erfasst.
                                                                                  Und zwei „Wasser-Wiegetröge“
                                                                                  ermöglichen dies auch beim Trink-
                                                                                  wasser der Kühe.

                                                                                  Die Investition in Aulendorf galt
                                                                                  jedoch nicht nur dem Milchviehstall.
                                                                                  Im Zuge des Neubaus wird auch
                                                                                  das Altgebäude neu gestaltet. Im
                                                                                  Altgebäude werden nun großzügige
                                                                                  Abkalbe-Boxen, ein Klauenpflege-
                                                                                  bereich sowie eine Separationsbucht
                                                                                  untergebracht. Fazit: Das LAZBW
                                                                                  in Aulendorf sieht sich durch den
                                                                                  neuen Milchviehstall in der Lage,
                                                                                  einen Großteil der Anforderungen
                                                                                  zu erfüllen, die heutzutage mit der
                                                                                  Haltung und Betreuung von großen

N        ach einjähriger Bauzeit
         wurde im September 2010
         der neue Milchviehstall des
„Landwirtschaftlichen
Baden-Württemberg“
                           Zentrums
                          (LAZBW)
                                        bieten den Tieren einen einzigartigen
                                        „Komfort“. Der im Vergleich zu
                                        landwirtschaftlichen Betrieben eher
                                        ungewöhnliche Grundriss des neuen
                                        Stallgebäudes ist zudem ganz auf
                                                                                  Milchviehbeständen verbunden sind.

                                                                                  Landwirtschaftliches Zentrum
                                                                                  Baden-Württemberg (LAZBW)

in Aulendorf in Betrieb genom-          die vielfältigen Anforderungen des
men. Für die Tiere und auch für         Versuchswesens ausgerichtet: Die
die Mitarbeiter des Landwirtschaft-     zwei außen liegenden Futtertische
lichen Zentrums bricht damit ein        und die zwei gegenständigen Liege-
neues Zeitalter an. Denn mit dem        boxenreihen in der Mitte des Stalles
neuen Stall sind gleich mehrere         ermöglichen jederzeit eine flexible
Verbesserungen verbunden: Praxis-       Einteilung von Tiergruppen, so dass
orientierte Versuche können nun         immer ausreichend Fressplätze für
deutlich effizienter durchgeführt       die Kühe vorhanden sind.
werden, die Milchkühe werden tierge-
rechter gehalten, anstehende Arbei-     Im neuen Milchviehstall befinden
ten lassen sich einfacher verrich-      sich nun 76 Liegeplätze und 91
ten, und es ergeben sich ganz neue      Fressplätze. Das Überangebot an
Möglichkeiten bei der Gestaltung von    Fressplätzen ist dabei nicht nur der
Lehrgängen. Das Stallbaukonzept ist     Flexibilität geschuldet. Es lassen sich
im übrigen so flexibel konzipiert,      dadurch auch Versuche durchführen,
dass in Zukunft auch neue Anforde-      die das Fressverhalten von Kühen bei
rungen der Milcherzeugung bewältigt     unterschiedlichem Fressplatzangebot
werden können.                          erkunden.

Neues Stallbaukonzept                   Viele technische Neuerungen
Die offene Bauweise, die Raumaus-       Damit nicht genug: Zu den 91
stattung und die moderne Stalltechnik   „normalen“ Fressplätzen kommen

                                                                                                                          17
                                                                                                                           17
Wenn der Käse zu viele Löcher hat

                                                                                         und coliforme Keime (insbesondere
                                                                                         Escherichia coli) in Frage.

                                                                                         Potentielle Schadkeime, die
                                                                                         Fehllochungen hervorrufen können
                                                                                         Die gezielte Suche nach den Keimen
                                                                                         hat ergeben, dass Escherichia coli die
                                                                                         Ursache war. Das Bakterium konnte
                                                                                         mit über 1 Million KbE/g im Schad-
                                                                                         käse nachgewiesen werden. Escherichia
                                                                                         coli befindet sich normalerweise im
                                                                                         Darm der Kühe. Es kann also durch-
                                                                                         aus vorkommen, dass dieses Bakterium
                                                                                         in die Rohmilch gelangt. Dies stellt in
                                                                                         aller Regel kein Problem dar, da Esche-
                                                                                         richia coli die Pasteurisierung der Milch
                                                                                         nicht überlebt. Im vorliegenden Fall
                                                                                         lag daher mit großer Wahrscheinlich-
                                                                                         keit eine sogenannte „Rekontamina-
                                                                                         tion“ vor. Wie kann es zu einer solchen
                                                                                         Rekontamination kommen?

     W          ährend die sogenannten
                pathogenen Keime (z.B.
                Salmonellen) ein gesund-
     heitliches Risiko für den Verbraucher
     darstellen, bewirken Schad- und
                                               des Käses (Konsistenz, Farbe,
                                               Lochung) sowie auf den Geruch und
                                               den Geschmack auswirken können.

                                               Wenn der Käse zu viele Löcher hat
                                                                                         Durch ungenügende Reinigung und
                                                                                         Desinfektion, z.B. von Geräten,
                                                                                         können coliforme Keime und Esche-
                                                                                         richia coli in den Käse gelangen und
                                                                                         sich dort vermehren, indem sie den
     Verderbniskeime oft nur eine Fehl-        Dazu ein Beispiel: Ein Emmentaler-        vorhandenen Milchzucker (Laktose)
     entwicklung des Käses. Diese „Käse-       Käse wies statt der normalen, kirsch-     vergären. Bei der Vergärung werden
     fehler“ können jedoch durch Herab-        großen Lochung viele kleine Löcher        dann die Gase Kohlendioxid und
     stufung, Reklamationen, Auslistung        auf. Bei der Verkostung zeigte sich,      Wasserstoff erzeugt, die schließlich
     und Rückgang des Absatzes bedeu-          dass bei diesem Käse der typische mild-   aus dem Käse entweichen und viele
     tende finanzielle Verluste bei milch-     aromatische, nusskernige Geschmack        kleine Löcher hinterlassen. So entsteht
     verarbeitenden Betrieben verursachen.     fehlte und der Käse leicht kratzig und    die sogenannte Frühblähung. Um eine
     In einer Zeit der angespannten Erlös-     käsig schmeckte.                          Rekontamination und damit Früh-
     situation der Betriebe sollte daher der                                             blähung zu vermindern, sollte deshalb
     Verlust durch Käsefehler unbedingt        Nach Durchführung einer senso-            auf eine gute Reinigung und Desinfek-
     vermieden werden. Das Landwirt-           rischen Bewertung und in Anbetracht       tion geachtet werden.
     schaftliche Zentrum Baden-Württem-        des Erscheinungsbildes des Käses
     berg, Milchwirtschaft Wangen, befasst     kamen als Verursacher dieser Fehlent-     Landwirtschaftliches Zentrum
     sich deshalb mit der Analyse und          wicklung Clostridien, Enterokokken        Baden-Württemberg (LAZBW)
     Verhinderung von Käsefehlern, um die
     Milchwirtschaft zu unterstützen.

     Beeinträchtigung der Mikroflora
     beim Käse
     Die natürliche Mikroflora eines Käse-
     produktes setzt sich aus unterschied-
     lichen Mikroorganismen zusammen.
     Die Zusammensetzung der Mikroflora
     wird dabei maßgeblich durch die einge-
     setzte Starterkultur beeinflusst. Wird
     nun das empfindliche Gleichgewicht der
     Mikroorganismen durch den Eintrag
     weiterer Keime gestört, kann es zu
     Fehlentwicklungen im Käse kommen,
     die sich auf die Käserinde, das Innere    Emmentaler mit normaler Lochung           Schadkäse: Emmentaler mit Fehllochung

18
Mit Milchbeifütterung alle Ferkel optimal versorgen

I    n den letzten Jahren haben sich
     die biologischen Leistungen in der
     Ferkelerzeugung enorm verbes-
sert. Durch genetischen Fortschritt
und Verbesserungen im Besamungs-
                                           Abferkelbereich mit einer Beifütte-
                                           rung (Fa. Förster Technik) ausgestat-
                                           tet: Neben dem Trog der Sau befindet
                                           sich ein kleiner Kipptrog, der sensor-
                                           gesteuert nach genau definierten
                                                                                      Hohenheim - derzeit auch eine wissen-
                                                                                      schaftliche Arbeit angefertigt. Unter-
                                                                                      sucht wird, welche Ferkel die beigefüt-
                                                                                      terte Milch zu welcher Zeit nutzen. Es
                                                                                      soll festgestellt werden, ob eher leichte
management sowie durch die bedarfs-        Futtermengen mit frisch angerührter        oder eher schwere Ferkel die Zusatz-
gerechte Versorgung trächtiger Sauen       Milch für die Ferkel (Milchaustauscher)    milch trinken und ob eine Futterkurve
ist vor allem die Anzahl lebend gebo-      befüllt wird. Die Ferkel bleiben bei der   in Abhängigkeit von der Tageszeit
rener Ferkel stark gestiegen. Eine wich-   Muttersau und so hat jedes Ferkel die      erstellt werden kann, um Futterverluste
tige und zugleich schwierige Aufgabe       Möglichkeit, eventuelle Versorgungs-       reduzieren und den Ferkeln immer
besteht nun darin, während der             defizite über die zusätzliche Milch        frische Milch anbieten zu können.
Aufzuchtphase eine optimale Versor-        auszugleichen. Die Milchbeifütterung       Weitere Untersuchungen beschäftigen
gung aller Ferkel zu gewährleisten.        erfolgt bereits ab dem 2. Lebenstag,       sich mit der Frage, ob die Milchbeifüt-
                                           damit auch kleine Ferkel von Beginn an     terung unter Beachtung tiergerechter,
Ferkel brauchen genügend Milch             optimal versorgt werden.                   arbeitswirtschaftlicher und ökono-
Nach der ersten, lebenswichtigen Kolo-                                                mischer Gesichtspunkte günstiger
strumaufnahme (Kolostrum ist Mutter-       Zusammenarbeit mit der                     ist als die Nutzung von technischen
milch, die unter anderem auch Anti-        Universität Hohenheim                      Ammensystemen bzw. Ammensauen.
körper zur Bildung des Immunsystems        Zum Thema Milchbeifütterung wird
der Ferkel enthält) muss die weitere       - in Zusammenarbeit mit dem „Insti-        Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg
Versorgung der Ferkel optimal gewähr-      tut für Agrartechnik“ der Universität      (LSZ)
leistet sein. Bei großen Würfen (ab 12
Ferkeln) kommt es allerdings vor, dass
den Ferkeln nicht genügend funktions-
tüchtige „Striche“ (Zitzen) zur Ver-
fügung stehen bzw. die Milchleistung
der Muttersau schnell an ihre Grenzen
stößt. Um trotzdem jedem Ferkel eine
ausreichende Menge Milch zu sichern,
gibt es z.B. die Möglichkeit, ergänzend
Milch beizufüttern.

Das „Bildungs- und Wissenszentrum
Boxberg“ (LSZ) hat dazu nun ein
Forschungsprojekt durchgeführt: Zur
Erprobung einer automatischen Milch-
beifütterung wurden zwei Abteile im

                                                                                                                                  19
                                                                                                                                   19
Mehr Bewegungsfreiheit für die Sau rund um die Geburt
     und die Aufzucht von Saugferkeln

     Boxberger Außenklimaabferkelbucht

     I   n den vergangenen Jahrzehnten
         hat sich viel im Bereich der tier-
         gerechten Haltung von Sauen und
     Ferkeln getan. Aufgrund der hohen
     Erdrückungsverluste Mitte des letzten
                                                 getrennten Bereichen auszuüben:
                                                 Liegen, Fressen, Koten/Urinieren,
                                                 Bewegen. Darüber hinaus sind
                                                 weitere natürliche Verhaltensformen
                                                 möglich, wie z.B. die Mutter-Ferkel-
     Jahrhunderts in Abferkelbuchten, in         Beziehung und das Nestbau-
     denen sich die Muttersauen frei bewe-       verhalten.
     gen und ablegen konnten, wurden                                                       Kastenstandhaltung
     in den 70er Jahren diese durch soge-      • Abliegehilfen bzw. das Anbringen
     nannte „Kastenstände“ ersetzt. Von          eines Erdrückungsschutzes in den            ruhiger Umgang mit den Tieren so-
     Sauen erdrückte Ferkel gab es fortan        freien Abferkelbuchten können die           wie das Angebot von Rohfaser-
     seltener. Die Kehrseite der Entwick-        Verluste an Ferkeln reduzieren,             trägern sind Voraussetzung für die
     lung: In den Kastenständen war und ist      wenn auch nicht in dem Maße, wie            sichere Arbeit mit ferkelführenden
     die Bewegungsfreiheit der Sau deutlich      das in den Kastenständen der                Sauen. Hinzu kommt: Eine gute
     reduziert. Von Seiten des organisierten     Fall ist. So liegen die Ferkelverluste,     Übersicht in den Bewegungsbuchten
     Tierschutzes werden diese Kasten-           vornehmlich durch Erdrücken, in             kann die Kontrolle der Tiere und
     stände daher zunehmend kritisiert. In       den Bewegungsbuchten um 4 bis               damit auch die Arbeit sehr erleich-
     der Schweiz sind bereits Abferkelbuch-      10% höher als in den konventio-             tern. Insgesamt ist ein deutlich
     ten vorgeschrieben, in denen sich die       nellen Kastenständen.                       höherer Arbeitszeitaufwand fest-
     Muttersau frei bewegen kann.                                                            zustellen.
                                               • Die Bewegungsbuchten stellen
     In einem Vergleich mit den herkömm-         andere Anforderungen an den               • Der erhöhte Platzbedarf von freien
     lichen Abferkelbuchten mit Kasten-          Landwirt als die Haltung in konven-         Abferkelbuchten spiegelt sich in
     ständen hat die LSZ Boxberg nun             tionellen Kastenständen. Viele ver-         höheren Baukosten wieder.
     drei verschiedene Systeme von freien        schiedene Faktoren sind zu beach-
     Abferkelbuchten getestet und bewertet:      ten, um eine erfolgreiche Sauenhal-       Trotz der vielen Vorteile der freien
     zwei Schweizer Systeme, die so genann-      tung und Ferkelaufzucht zu gewähr-        Abferkelbuchten gibt es aus heutiger
     te FAT II Bucht und die Elypsobucht,        leisten. Entscheidend ist vor allem       Sicht aber auch gravierende Nach-
     sowie die Boxberger Außenklima-             die richtige Gestaltung der Funk-         teile. Diese müssen durch Weiterent-
     abferkelbucht.                              tionsbereiche und eine angemessene        wicklungen und Managementhilfen
                                                 Klimaführung. Denn nur so kann            reduziert werden, damit die freien
     Dabei sind folgende Ergebnisse              die Sauberkeit in der Bucht sowie die     Abferkelbuchten bei den Bauern mehr
     festzuhalten:                               Tiergesundheit gefördert werden.          Akzeptanz finden und auch rentabel
                                                                                           eingesetzt werden können.
     • In allen drei freien Abferkelsystemen   • Anders als bei der Kastenstandhal-
       ist es den Sauen möglich, ihre natür-     tung steht der Landwirt in viel           Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg
       lichen Verhaltensweisen in räumlich       engerem Kontakt zum Tier. Ein             (LSZ)

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