AROUND THE WORLD IN 14 FILMS 22.11 - 01.12.2018 Kino in der KulturBrauerei
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UNSER FESTIVAL Liebe Filmfreundinnen und Filmfreunde, herzlich willkommen zur 13. cineastischen Weltreise mit AROUND THE WORLD IN 14 FILMS. In fünf Deutschland-Premieren und 21 Berlin-Premieren zeigen wir die aus unserer Sicht überragenden Filme dieses Jahres der wichtigsten Filmfestivals der Welt – von Sundance, Cannes, Locarno, Venedig, Toronto und San Sebastián. Alle Filme werden wieder persönlich vorgestellt und diskutiert von spannenden Kulturpersönlichkeiten. Neben unseren „14 Filmen um die Welt“ haben wir unser Rahmenprogramm erneut weiterentwickelt. Wir sind glücklich über unsere erste Kooperation mit der Berlinale: In einem „Berlinale Spotlight“ präsentieren wir ein Jahres-„Best of“ aktueller Produktionen des „World Cinema Fund“ der Berlinale, die auf den Festivals von Cannes, Venedig und San Sebastián vielfach ausgezeichnet wurden. Und das Panel Film, Frauen und Figuren stellt drei Filmemacherinnen aus drei unter- schiedlichen Kulturkreisen vor und beschäftigt sich mit dem Thema Gender & Intersektionalität und deren Bedeutung für komplexe Frauenfiguren. Unser ganz besonderer Dank gilt erneut unserem Hauptförderer, dem Auswärtigen Amt, und unseren vier Hauptspon- soren ARTE, AUDI City Berlin, der CineStar-Gruppe (Kino in der KulturBrauerei) und KWK (Karl Wilhelm Kayser) sowie allen Partnern, Unterstützern und einem unersetzlichen Team. Wir wünschen Ihnen zehn wundervolle Kinoabende in vielfältigen Weiten unserer Welt. Bernhard Karl und Susanne Bieger, Festivalleitung UNSER TEAM Bernhard Karl Leitung / Konzept / Programm / Paten www.filmfest-muenchen.de Susanne Bieger Leitung / Management / Panel / Gäste www.14films.de Nikola Mirza Presse / Kommunikation / Website www.jellypress.de Karl-Wilhelm Kayser Business Relations / Sponsoring www.kwk.berlin Felix Neunzerling Marketing / Medienpartner www.zoommedienfabrik.de Ramin Ramezani Art Director www.14films.de Daniela Kellner Film Traffic www.danielakellner.de Jan Smacka Webmaster www.s-mac.de Patrick Wellinski Redaktion deutsche Katalogtexte Andreas Karmanski Leitung Kinobetreuung Lotte Barthelmes Freie Mitarbeiterin Kaies Boukhris Freier Mitarbeiter Helene Feldmeier Freie Mitarbeiterin Virginia Martin Freie Mitarbeiterin Ewa Olędzka Freie Mitarbeiterin Anna-Sophie Philippi Freie Mitarbeiterin Susanne Teichmann Freie Mitarbeiterin Sandrine Vergneau Freie Mitarbeiterin www.14films.de
UNSERE PATEN Opening Night 1. RP Kahl 2. Donata Wenders 3. Valeska Grisebach 4. Jamila Wenske 5. Helene Hegemann Maria Schrader („A Thought of Ecstasy”) (Fotografin) („Western”) (Produzentin „The Tale”) („Axolotl Overkill”) („Vor der Morgenröte”) 6. Nicolette Krebitz 7. Dietrich Brüggemann 8. Nicolas Wackerbarth 9. Nikolai Kinski 10. Angelina Maccarone 11. Patrick Wellinski („Wild”) („Tatort:Stau”) („Casting”) („Axolotl Overkill”) („The Look-Charlotte (Deutschlandradio Rampling”) Kultur) 12. Lars Rudolph 13. Jamila Wenske 14. Anke Leweke German Film Sundance Night Sundance Night Wildlife („Gold”) (Produzentin (Berlinale, Rüdiger Suchsland The Tale Jochen Laube „The Tale”) Journalistin) („Hitlers Hollywood”) Friederike Jehn (Produzent „In den („Draussen ist Sommer”) Gängen”) Hommage Hommage Yorgos Berlinale Berlinale Spotlight Closing Night – Closing Night – Jean-Luc Godard Lanthimos Spotlight WCF WCF Syrien Asche ist reines Weiß Shoplifters Frieder Schlaich Christiane Peitz Vincenzo Bugno Ayat Najafi Pia Marais Sonja Heiss (Produzent (DER TAGESSPIEGEL) (Leitung World („No Land’s Song”) („Layla Fourie”) („Hedi Schneider steckt „Der Hauptmann”) Cinema Fund) fest”, Buch „Rimini“) © (1) Markus Hirner, (2) Peter Lindbergh, (3) Iris Janke, (6) Mathias Bothor, (7) André Röhner, (9) Nadja Klier, (11) Deutschlandradio, (12) Larissa Rosa Lackner, (Sundance Night The Tale) Internationales Filmfestival San Sebastián, (Sundance Night Wildlife) Sommerhaus Filmproduktion, (Hommage Yorgos Lanthimos) Doris Spiekermann-Klaas, (Berlinale Spotlight WCF Syrien) Martin Monk, (Closing Night – Shoplifters) Nikolai von Graevenitz
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OPENING NIGHT COLD WAR – DER BREITENGRAD DER LIEBE Pawel Pawlikowski „Während des polnischen Wiederaufbaus ist der begabte Komponist Wiktor auf der Suche nach traditionellen Melodien für ein neues Tanz- und Musik-Ensemble. Dem Kulturleben seines Landes möchte er so frisches Leben einhauchen. Unter seinen Studentinnen ist auch die Sängerin Zula, gleich im ersten Augenblick elektrisiert sie Wiktor. Schön, hin- reißend und energiegeladen ist Zula schon bald der Mittelpunkt des Ensembles und die beiden verlieben sich ineinan- der. Ihre brennende Leidenschaft scheint keine Grenzen zu kennen. Doch als das Repertoire des Ensembles zuneh- mend politisiert wird, nutzt Wiktor einen Auftritt in Ostberlin, um in den Westen zu fliehen. Zula bleibt der verabredeten Flucht fern und doch führt das Schicksal die beiden Liebenden Jahre später erneut zueinander. Wiktor begegnet Zula in Paris, nur so flammend ihre Liebe, so zerrissen ist das Paar und Zula muss eine tiefgreifende Entscheidung treffen. Zwischen Heimat und Exil, zwischen Leidenschaft und Verlust sind Frankreich, Jugoslawien und Polen die Schau- plätze der fatalen Liebe eines Paares, das vor dem Hintergrund des Kalten Krieges ohne einander nicht leben kann und miteinander fast keinen Frieden findet. In seinem einzigartigen Meisterwerk erzählt der Oscar ®-Preisträger Paweł Pawlikowski (IDA) von der schier unbändigen, zutiefst menschlichen Kraft der Liebe. In so magischen wie sinnlichen Bildern überzeugt COLD WAR – DER BREITENGRAD DER LIEBE mit einer überragend starken Liebesgeschichte, die in ihrer Unerbittlichkeit und brillanten Intensität unendlich lange nachwirkt.“ (Neue Visionen) “Paweł Pawlikowski’s love letter to his parents is a sweeping tale of passion and politics set in the shadow of the Iron Curtain. Paweł Pawlikowski won the best director award at Cannes in May for this sweepingly intimate love story about a star-crossed couple falling together and apart through the Iron Curtain of postwar Europe. It is inspired by (and dedicated to) his parents, whom Pawlikowski has described as ‘the most interesting dramatic characters I’ve ever come across … both strong, wonderful people, but as a couple a never-ending disaster.‘” (Mark Kermode, Observer) Berlin-Premiere Regie Pawel Pawlikowski Drehbuch Pawel Pawklikowski, Janusz Glowacki in Zusammenarbeit mit Piotr Borkowski OT Zimna wojna Produktionsland Polen, Frankreich, Großbritannien 2018 Produktion Opus Film, Apocalypso Pictures, MK2 Productions Cast Joanna Kulig, Tomasz Kot, Borys Szyc, Agata Kulesza, Cédric Kahn, Jeanne Balibar Format DCP / Farbe Länge 89 min. Sprache polnische OF / englische UT Deutscher Verleih Neue Visionen Festivals Cannes, Sydney, Karlovy Vary, Sarajevo, Telluride, Toronto, San Sebastián, Zürich, New York u.v.a. Preise Cannes Beste Regie, Polish Film Festival vier Preise Do. 22.11. – 19.30 Uhr, Saal 3 (präsentiert von Maria Schrader) Mit freundlicher Unterstützung der Bar TAUSEND
1 KANADA GENESIS Philippe Lesage Guillaume und Charlotte sind Geschwister. Doch ihr Alltag könnte nicht unterschiedlicher sein. Guillaume geht ins Internat, eine Umwelt voller Zynismus und toxischer Maskulinität. Neben den rauen Unterrichtseinheiten muss Guillaume sich auch mit der wachsenden Zuneigung für einen Klassenkameraden auseinandersetzen. Doch ein Coming-Out ist für den schüchternen Jungen ein Risiko. Während ihr Bruder mit dem Erwachen seiner Homosexualität konfrontiert wird, beginnt Charlotte sich mit ihrem braven Freund zu langweilen. Sie verguckt sich in einen deutlich älteren Mann. Ihre emotionale Achtlosigkeit führt Charlotte bald in gefährliche Situationen in denen sie die Kontrolle über sich verliert. Der kanadische Autorenfilmer Philippe Lesage, der seine Karriere mit Dokumentarfilmen begann, lotet in seinem melancholischen Coming-Of-Age Drama die stürmischen Umwälzungen zarter Teenagerseelen in kleinen, wohlkomponierten Vignetten aus. Dabei lösen seine autobiographisch getränkten Erinnerungen auch die Zeitebenen auf. Episoden scheinen mal in der Vergangenheit angesiedelt zu sein, dann wieder in der Gegenwart. Ein sehnsüchtiger Strom von Popliedern legt sich über diese sanft-poetischen Bilder des Erwachsenwerdens und wird so zum zwingenden Rhythmusgeber dieses zarten Films, der sich beim Filmfestival von Locarno zum Kritiker- und Publikumsliebling gemausert hat. (Patrick Wellinski) “Noee Abita and Theodore Pellerin play half-siblings wrestling with their first loves in this accomplished feature from French-Canadian director Philippe Lesage (THE DEMONS). When you first fall in love, everything else around you seems to melt away and pretty much nothing or no one else seems to exist. In the French-Canadian film GENESIS, about adolescent love, director Philippe Lesage weaves this idea of full-on immediacy and a very blinkered view into the fabric of his storytelling, delivering a film that feels intensely alive and in the moment.” (Boyd van Hoeij, Hollywood Reporter) Berlin-Premiere Regie Philippe Lesage Drehbuch Philippe Lesage OT Genèse Produktionsland Kanada 2018 Produktion L‘unité centrale Cast Noée Abita, Théodore Pellerin, Jules Roy-Sicotte, Maxime Dumontier, Emilie Bierre Format DCP / Farbe Länge 130 min. Sprache französische OF / englische UT Festivals Locarno, Kopenhagen PIX, Hamburg, FIFF Namur u.a. Preise Namur Bester Schauspieler, Valladolid Bester Film, Bester Hauptdarsteller, Beste Regie Fr. 30.11. – 21.45 Uhr, Saal 8 Mit freundlicher Unterstützung der Sa. 01.12. – 19.15 Uhr, Saal 8 (präsentiert von RP Kahl) Botschaft von Kanada
2 MEXIkO our time Carlos Reygadas Der mexikanische Autorenfilmer Carlos Reygadas (STELLET LICHT, POST TENEBRAS LUX, beide bei 14 Films) spielt in OUR TIME eine leicht fiktionalisierte Version von sich selbst. Er ist Juan, ein anständiger Farmbesitzer und bekannter Dichter. Mit seiner Frau Esther (gespielt von Reygadas‘ Ehefrau Natalia Lopez) führt er eine offene Beziehung. Als er merkt, dass Esther sich bei einer Party zum Amerikaner Phil hingezogen fühlt, ermutigt er sie diesem Begehren zu folgen. Womit Juan nicht gerechnet hat, ist seine Eifersucht. Es beginnt eine Spirale von Zweifeln und unterdrückten Leidenschaften, die sich am Konzept des gehörnten Ehemannes abarbeitet. Die poetischen Breitwandbilder des innovativen Kameramanns Diego Garcia verleihen dieser Versuchsanleitung einer Ehe einen mythischen Überbau. Männliche Eitelkeiten und Minderwertigkeitskomplexe werden dabei ebenso durchleuchtet wie die Grenzen einer romantischen Zweierbeziehung. Gespiegelt werden die Konflikte auch durch das Verhalten der Tiere auf der Farm. Ein animalischer Resonanzraum für allzu menschlichen Probleme. In einer gewagten Mischung aus autobiographischer Zurschaustellung und intimer Reflexion über das Eingreifen des Künstlers in das Leben gelingt Carlos Reygadas damit eine Bestandsaufnahme von – wie es der Titel suggeriert – unserer Zeit. (Patrick Wellinski) “OUR TIME gores masculinity on its own horns. Carlos Reygadas lays bare masculine pathology with a typically bravura and extraordinarily unsparing dissection of love and marriage, casting himself and his spouse, Natalia López, at the heart of the piece. Reygadas conducts existential investigations into the human capacity for altruism, the correlation between love and possession, and the universally devastating ramifications of patriarchal culture. It makes for a relentless, harrowing viewing experience but also, ultimately, a cathartic one. As such, Reygadas and López’s willingness to lay themselves bare in this manner, without embellishment or facile absolution, represents a deeply generous gesture.” (Giovanni Marchini Camia, Sight and Sound) Deutschland-Premiere Regie Carlos Reygadas Drehbuch Carlos Reygadas OT Nuestro tiempo Produktionsland Mexiko, Frankreich, Deutschland, Dänemark, Schweden 2018 Produktion NoDream, Mantarraya, The Match Factory, Snowglobe, Mer Film, Eficine, Foprocine Cast Carlos Reygadas, Natalia López, Phil Burgers, Yago Martinez, Eleazar Reygadas, Rut Reygadas Format DCP / Farbe Länge 175 min. Sprache spanische OF / englische UT Deutscher Verleih Grand Film Festivals Venedig, Toronto, Kopenhagen PIX, Busan u.a. Mo. 26.11. – 20.45 Uhr, Saal 8 Kooperation mit dem Di. 27.11. – 21.00 Uhr, Saal 6 (präsentiert von Donata Wenders)
3 KOLUMBIEN / PANEL FILM, FRAUEN UND FIGUREN BIRDS OF PASSAGE – DAS GRÜNE GOLD DER WAYUU Cristina Gallego, Ciro Guerra „Kolumbien 1968: Lange bevor der Name Pablo Escobar in aller Munde ist, legt eine Familie des matriarchalisch geprägten Wayuu-Stammes den Grundstein für den Drogenhandel, für den das Land später so berühmt-berüchtigt werden wird. Der junge Rapayet verkauft etwas Marihuana an Amerikaner des Friedenskorps. Das Geschäft boomt und er steigt bald zum reichsten Mann der abgelegenen Steppenregion auf. Doch der Reichtum ist mit einem hohen Preis verbunden. Ein brutaler Krieg um Macht und Geld bricht aus und setzt nicht nur das Leben des Stammes, sondern auch ihre Kultur und Traditionen aufs Spiel.In BIRDS OF PASSAGE – DAS GRÜNE GOLD DER WAYUU erzählen Ciro Guerra und Cristina Gallego in beeindruckenden und surrealen Bildern eine epische Geschichte, in der die Mythen der Wayuu mit den harten Realitäten des Drogenhandels verwoben werden. Damit gelingt Guerra, der mit DER SCHAMANE UND DIE SCHLANGE für den Oscar nominiert war, erneut ein kraftvolles und poetisches Meisterwerk. BIRDS OF PASSAGE – DAS GRÜNE GOLD DER WAYUU war der Eröffnungsfilm der Quinzaine des Réalisateurs auf dem Cannes Filmfestival 2018. BIRDS OF PASSAGE – DAS GRÜNE GOLD DER WAYUU wurde von Kolumbien für den Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ eingereicht.“ (mfa film) “In the 70s, as the American youth embraces hippie culture, a marijuana bonanza hits Colombia, quickly turning farmers into seasoned businessmen. In the Guajira desert, a Wayuu indigenous family takes a leading role in this new venture, and discovers the perks of wealth and power. But when greed, passion, and honour blend together, a fratricidal war breaks out and will soon put their family, their lives and their ancestral traditions at stake.” (Films Boutique) “A south-of-the-border drug epic like you‘ve never seen before, in which illegal trafficking poisons an indigenous Wayuu clan.” (Peter Debruge, Variety) Berlin-Premiere Regie Cristina Gallego, Ciro Guerra Drehbuch Maria Camila Arias, Jacques Toulemonde nach einer Idee von Cristina Gallego OT Pájaros de verano Produktionsland Kolumbien, Mexiko, Dänemark, Frankreich 2018 Produktion Ciudad Lunar Producciones, Blond Indian Films, Pimienta, Snowglobe, Films Boutique Cast Natalia Reyes, Carmiña Martínez, Jhon Narváez, José Acosta, José Vicente Cotes Format DCP / Farbe Länge 125 min. Sprache spanische OF / englische UT Deutscher Verleih MFA Festivals Cannes, Odessa, Melbourne, Locarno, Telluride, Toronto, Busan, Chicago, London u.v.a. Preise Motovun FIPRESCI Preis u.a. Fr. 23.11. – 19.00 Uhr, Saal 6 (präsentiert von Valeska Grisebach) Panel mit freundlicher Unterstützung der New York University Berlin
4 MAROKKO / PANEL FILM, FRAUEN UND FIGUREN sofia Meryem Benm’Barek Paragraph 490 des marokkanischen Strafgesetzbuches sieht für außerehelichen Sex Gefängnisstrafen bis zu einem Jahr vor. Diese juristische Tatsache ist der Ausgangspunkt für den beeindruckenden Debütfilm SOFIA der marokkanisch-französischen Regisseurin Meryem Benm’Barek. Im Zentrum des sehr genau beobachteten und vielschichtigen Sozialdramas steht die 20 Jahre alte Sofia (Maha Alemi), die ein Kind zur Welt bringt. Mit der Geburt beginnen die Probleme. Das Kind hat Sofia mit einem verheirateten Mann gezeugt. Der jungen Mutter bleiben 24 Stunden, um zu heiraten, sonst gilt sie als kriminelle Ehebrecherin. Gemeinsam mit ihrer Cousine Lena (Sarah Perles) und dem Neugeborenen im Arm versuchen die Frauen Sofias Dilemma zu lösen. Meryem Benm’Barek hat ein dicht gewebtes Drama gedreht, das sich sehr genau mit der Stellung der Frau innerhalb der marokkanischen Gesellschaft auseinandersetzt. Die ausgeprägten Klassenunterschiede und das alles dominierende Patriarchat treten so deutlich zu Tage. Doch Benm’Barek klagt diese Ungerechtigkeiten nicht nur an, sie versucht die Lage ihrer Figuren zu verstehen. Diese intelligent entwickelte Geschichte gewann in Cannes in der Sektion UN CERTAIN REGARD den Preis für das Beste Drehbuch. (Patrick Wellinski) “Casablanca. While at lunch with her family, Sofia experiences violent stomach cramps. Her cousin Lena, a medical student, quickly examines her. Suddenly, water starts running down Sofia’s thighs: she’s about to give birth. Sofia is in pregnancy denial. Using a trip to the pharmacy as a pretext, Lena takes Sofia to the hospital. With the arrival of the baby, the two cousins, who have nothing in common, go off into the night on a desperate search to find the child’s father and convince him to legally recognize the baby.“ (Cineuropa) “Debuting writer-director Meryem Benm’ Barek won the best screenplay prize in Cannes’ Un Certain Regard section, though even without the award, this admirably mordant film deserves to travel widely on the festival circuit as well as art houses beyond its Francophone countries of origin.“ (Jay Weissberg, Variety) Berlin-Premiere Regie Meryem Benm’Barek Drehbuch Meryem Benm’Barek Produktionsland Frankreich, Katar 2018 Produktion Curiosa Films Cast Maha Alemi, Lubna Azabal, Faouzi Bensaidi, Sarah Perles Format DCP / Farbe Länge 80 min. Sprache arabische und französische OF / englische UT Festivals Cannes, Angoulême, Lodz, Chicago, Adelaide u.v.a. Preise Cannes Un Certain Regard Bestes Drehbuch, Lodz Young Film Critics Preis u.a. Fr. 23.11. – 21.45 Uhr, Saal 8 (präsentiert von Jamila Wenske) Panel mit freundlicher Unterstützung der Sa. 24.11. – 20.00 Uhr, Saal 8 New York University Berlin
5 GROSSBRITANNIEN RAY & LIZ Richard Billingham „In einem Vorort von Birmingham am Rande der Gesellschaft wurschtelt sich die Familie Billingham durch ein Leben, das bestimmt wird von Faktoren, die sich ihrer Kontrolle entziehen und gekennzeichnet ist von extremen Ritualen und gesellschaftlichen Tabubrüchen. In drei Episoden aus diesem Leben werden die mitunter schockierenden und von verstörendem Humor geprägten Erfahrungen einer Kindheit in einer Sozialwohnung im Black Country, dem Schwarzen Land Englands, heraufbeschworen.“ (Rapid Eye) Regiedebütant Richard Billingham gehört zu den bekanntesten Fotografen Großbritanniens. Seine Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet (u.a. Deutsche Börse Photography Prize und Shortlist für den Turner Preis) und werden neben der Tate Modern auch regelmäßig im Victoria and Albert Museum ausgestellt. Berühmt wurde er mit dem Fotoband „Ray’s A Laugh“ (1996) in der er die Alkohol- sucht seines Vaters dokumentierte. Der autobiographische Bezug ist der kreative Nährboden seiner Arbeit, der jetzt in RAY & LIZ seine meisterhafte Vollendung erfährt. „Ein akribisch nachgezeichnetes Bild vom Leben der Familie Billingham. Die wunderbar unaufdringliche und herzerweichende schauspielerische Leistung Joshua Millards ist herausragend.“ (Screen) „Fantastische impressionistische Bilder – als habe Terence Davies ein Drehbuch von Ken Loach verfilmt und die Bilder für sich sprechen lassen.“ (Publico) “On the outskirts of Birmingham and the margins of society, the Billingham family perform extreme rituals and break cultural taboos as they muddle through a life decided by factors beyond their control. Turner Prize-nominated and Deutsche Börse Prize-winning artist Richard Billingham returns to the striking photographs of his family during Thatcher-era Britain. The film is based on Billingham’s memories, focussing on his parents Ray and Liz, their relationship, and its impact on Richard and his younger brother Jason. At times shocking and laced with an unsettling humour, three episodes unfold as a powerful evocation of experience of growing up in a Black Country council flat.“ (Toronto International Film Festival 2018 – Wavelengths) Berlin-Premiere Regie Richard Billingham Drehbuch Richard Billingham Produktionsland Großbritannien 2018 Produktion Primitive Film Cast Ella Smith, Justin Salinger, Patrick Romer, Deirdre Kelly, Tony Way, Sam Gittins Format DCP / Farbe Länge 108 min. Sprache englische OF / deutsche UT Deutscher Verleih Rapid Eye Festivals Locarno, Toronto, Jameson, Vancouver, Kopenhagen PIX, New York, Köln, London u.a. Preise Locarno Spezial Jury Preis u.a. Mo. 26.11. – 19.00 Uhr, Saal 6 (präsentiert von Helene Hegemann) Mit freundlicher Unterstützung des British Council
6 Frankreich HIGH LIFE Claire Denis „Jenseits unseres Sonnensystems befinden sich Monte (Robert Pattinson) und seine kleine Tochter Willow zusammen an Bord eines heruntergekommenen Raumschiffs. In völliger Isolation treiben sie in Richtung eines Schwarzen Lochs. Monte ist ein schweigsamer Mann, der sich eine strenge Selbstdisziplin auferlegt. Doch im Kontakt mit seiner kleinen Tochter offenbart er eine große Zärtlichkeit. In Rückblenden zeigt der Film wie Monte in diese ausweglose Situation geraten konnte. Er war Mitglied einer kosmischen Gefangenenmission, die mit Experimenten der wahnsinnigen Reproduktionswissenschaftlerin Dibs (Juliette Binoche) gequält wurden. Gemeinsam und dennoch allein nähern sich Vater und Tochter ihrem letzten und unausweichlichen Ziel - dem Schwarzen Loch, dem Ende von Zeit und Raum. HIGH LIFE ist der mit Spannung erwartete erste englischsprachige Film der französischen Ausnahmeregisseurin Claire Denis (MEINE SCHÖNE INNERE SONNE, WHITE MATERIAL). Gemeinsam mit Binoche und Pattinson erobert Denis das Weltall mit einer merkwürdig-poetischen Geschichte über die essentiellen menschlichen Sehnsüchte, Triebe und Bedürfnisse. Entschleunigt und auf das nötigste reduziert, entwickelt dieser Trip ins Nichts existenzielle Ausmaße. Die Ausstattung des Films wurde vom gefeierten dänisch-isländischen Künstler Olafur Eliasson erstellt. Auch deshalb wurde der Film auf den Festivals in Toronto und San Sebastian gefeiert. HIGH LIFE hat das Potential zum Kultfilm.” (Pandorafilm) “Deep space. Monte and his daughter Willow live together aboard a spacecraft, in complete isolation. A man whose strict self-discipline is a shield against desire, Monte fathered her against his will. His sperm was used to inseminate the young woman who gave birth to her. They were members of a crew of prisoners – death row inmates. Guinea pigs sent on a mission. Now only Monte and Willow remain. Through his daughter, he experiences the birth of an all-powerful love. Together, father and daughter approach their destination – the black hole in which time and space cease to exist.” (Pandora) Berlin-Premiere Regie Claire Denis Drehbuch Claire Denis, Jean-Pol Fargeau, Geoff Cox Produktionsland Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Polen, USA 2018 Produktion Pandora Filmproduktion, Alcatraz Films, The Apocalypse Films Company, Madants Cast Robert Pattinson, Juliette Binoche, André Benjamin, Mia Goth, Agata Buzek, Lars Eidinger Format DCP / Farbe Länge 130 min. Sprache englische OF / deutsche UT Deutscher Verleih Pandora Festivals Toronto, San Sebastián, Zürich, Athen, Warschau, New York, Busan, Sitges, Gijon u.v.a. Preise San Sebastián FIPRESCI Preis u.a. Sa. 24.11. – 19.00 Uhr, Saal 6 (präsentiert von Nicolette Krebitz)
7 ungarn SUNSET László Nemes „Das Hutmachergeschäft Leiter ist nicht nur bekannt für seine außergewöhnlichen Kreationen, sondern auch ein Ort großer Träume. Zumindest für die junge Iris Leiter, die 1913 nach Budapest kommt, um in dem Laden als Hutmacherin anzufangen, das einst ihren Eltern gehörte und in dem sie ihr Leben verloren. Der jetzige Inhaber Oskar Brill weist jedoch die junge Frau ab. Aber Iris hat nicht vor, Budapest zu verlassen. Beharrlich macht sie sich auf die Suche nach ihrer Vergangenheit. Dabei kommt sie einem Geheimnis auf die Spur, das sie nicht nur zu einem gewissen Kalman Leiter, sondern auch bis in die höchsten Kreise der österreichisch-ungarischen Gesellschaft führt. Regisseur László Nemes gelingt nach seinem mit dem Oscar® ausgezeichneten SON OF SAUL erneut eine präzise Schilderung einer Zivilisation am Abgrund. In fein komponierten Bildern und mit einem virtuosen Gespür für die flirrend-dekadente Atmosphäre vor dem Ersten Weltkrieg schildert Nemes die Geschichte seiner jungen Heldin. SUNSET tritt als ungarischer Oscar®-Beitrag in die Fußstapfen von Nemes‘ Spielfilmdebüt SON OF SAUL. Bei seiner Premiere im Wettbewerb von Venedig wurde SUNSET bereits mit dem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet.” (mfa film) “SON OF SAUL director László Nemes deftly conjures the death throes of the Austro-Hungarian empire in an atmospheric mystery drama. SUNSET is an occult mystery drama about the fin-de-siècle anxieties of the dying Austro-Hungarian empire. It takes place in Budapest in 1913, with a distinctly disturbing coda in the wartime trenches, a setting that is itself ambiguously real or imagined. All the fears and premonitions of war and the violent overturning of an old order are projected on to an elegant hat store in the city. Shot in what is becoming Nemes’ signature style: long takes, a persistent closeup on the lead character’s face, and a shallow focus that allows the surrounding reality to intrude only intermittently. The dialogue is often spoken in a subdued murmur, as if each speaker is in possession of a secret.“ (Peter Bradshaw, The Guardian) Berlin-Premiere Regie László Nemes Drehbuch László Nemes, Clara Royer, Matthieu Taponier OT Napszállta Produktionsland Ungarn, Frankreich 2018 Produktion Hungarian National Film Fund, Laokoon Film Arts, Laokoon Filmgroup Cast Juli Jakab, Vlad Ivanov, Evelin Dobos, Marcin Czarnik, Susanne Wuest Format DCP / Farbe Länge 142 min. Sprache ungarische OF / deutsche UT Deutscher Verleih MFA Festivals Venedig, Toronto, Jameson, Zürich, Reykjavik, London u.a. Preise Venedig FIPRESCI Preis u.a. Sa. 24.11. – 21.30 Uhr, Saal 6 (präsentiert von Dietrich Brüggemann)
8 Türkei THE WILD PEAR TREE Nuri Bilge Ceylan Sinan hat Literatur studiert und kehrt mit dem Manuskript seines ersten Romans in seine ländliche Heimat zurück. Dort angekommen merkt er, dass der Haussegen schief hängt, da die Wettsucht seines Vaters die ganze Familie finanziell ruiniert. Da niemand sein Manuskript veröffentlichen möchte, wandert Sinan durch das Dorf und spricht mit alten Freunden und Bekannten. Es sind philosophische Alltagsgespräche über Politik, verpasste Chancen, hoffnungs- lose Träume und bittere Realitäten, die alle essentiellen Bereiche der türkischen Gegenwart abdecken. Sinans Zukunft scheint im Wartezustand zu sein. Erst als er anfängt das Verhältnis zu seinem Vater zu ändern, geraten für den jungen Literaten die Dinge in Bewegung. Das Kino in der Literatur aufgehen zu lassen, das ist das große künstlerische Unterfangen des türkischen Regisseurs Nuri Bilge Ceylan (WINTERSCHLAF, ES WAR EINMAL IN ANATOLIEN, beide bei 14 Films). In THE WILD PEAR TREE führt er diese Agenda zur Vollendung. Das ist ohne Frage ein Glanzstück eines sehr intimen und persönlichen Erzählkosmos. Ceylan erweist sich einmal mehr als größter Intellektueller des europäischen Kinos, der mit seinen Werken längst zum Stammgast in Cannes geworden ist. Jeder neue Ceylan-Film ist ein Ereignis, das man um nichts in der Welt verpassen sollte. (Patrick Wellinski) “THE WILD PEAR TREE is a gentle, humane, beautifully made and magnificently acted movie from the Turkish film- maker and former Palme winner Nuri Bilge Ceylan: garrulous, humorous and lugubrious in his unmistakable and very engaging style. It’s an unhurried, elegiac address to the idea of childhood and your home town – and how returning to both has a bittersweet savour. As in his previous film, Winter Sleep, he draws on the spirit of Chekhov. But his style is all his own: not Chekhovian, but Ceylanian. There are scenes in which people placidly watch TV: largely histrionic soaps whose contrast to the film itself is a type of comedy the director playfully allows us to notice. In fact, THE WILD PEAR TREE is not unlike a telenovela of family life, taken at a very high-minded, andante pace.“ (Peter Bradshaw, The Guardian) Berlin-Premiere Regie Nuri Bilge Ceylan Drehbuch Akin Aksu, Ebru Ceylan, Nuri Bilge Ceylan OT Ahlat Agaci Produktionsland Türkei, Frankreich, Deutschland 2018 Produktion Zeyno Film, Detailfilm, Film i Väst, Memento Films Production Cast Dogu Demirkol, Murat Cemcir, Bennu Yildirimlar, Hazar Ergüçlü, Asena Keskinci, Tamer Levent Format DCP / Farbe Länge 188 min. Sprache türkische OF / englische UT Festivals Cannes, Sydney, Melbourne, Jerusalem, Toronto, Golden Rose, New York u.v.a. Mo. 26.11. – 21.15 Uhr, Saal 6 (präsentiert von Nicolas Wackerbarth) Mi. 28.11. – 19.00 Uhr, Saal 8
9 Libanon CAPHARNAÜM Nadine Labaki „Zain (Zain Al Rafeea) ist gerade einmal zwölf Jahre alt. Zumindest wird er auf dieses Alter geschätzt. Der Junge hat keine Papiere und die Familie weiß auch nicht mehr genau, wann er geboren wurde. Nun steht er vor Gericht und verklagt seine Eltern, weil sie ihn auf die Welt gebracht haben. Dem Richter schildert er seine bewegende Geschichte und erzählt von den unglaublichen Lebensumständen jener, die in unserer Welt keine Chance haben. In ihrem bewegenden und mitreißenden Drama CAPHARNAÜM erzählt die libanesische Regisseurin Nadine Labaki die außergewöhnliche Geschichte eines mutigen Jungen. In poetisch fotografierten Bildern, die unter die Haut gehen, führt der Film in die Armenviertel von Beirut und legt die Mechanismen unglaublicher sozialer Ungerechtigkeit offen. In Cannes wurde der Film mit minutenlangen Standing Ovations gefeiert und gewann den Preis der Jury und den Preis der Ökumenischen Jury. Großes, hoch emotionales Kino, mit dem sich Labaki mit ihrem dokumentarischen, der Wahrheit verpflichteten Stil auf der Höhe zeitgenössischen Filmschaffens zeigt. Mit Laiendarstellern überwiegend an realen Schauplätzen in den Armenvierteln Beiruts gedreht, gibt sie denen eine Stimme, die im Schatten leben, oft ohne Ausweispapiere und Arbeitsmöglichkeiten.” (Alamode/Wild Bunch Germany) “The film starts with the audacious, hooky premise of a young boy who sues his parents for having him, and over the course of its two hours, it makes its case relentlessly, devastatingly, and uncompromisingly. (...) In the slums of Beirut that Labaki’s characters inhabit, people, especially children, come to be a part of that disorderly accumulation as well. When the film opens, Zain (Zain Alrafeea), who guesses he’s 12 but whose stunted body looks much younger, is being taken out of prison to face his parents in court. He has a lawyer, and even though he’s already stood trial for a stabbing (the details of which we’ll come to learn) he is now the plaintiff: He is here to make the case that his very birth was a crime of neglect.“ (Emily Yoshida, Vulture) Deutschland-Premiere Regie Nadine Labaki Drehbuch Nadine Labaki, Jihad Hojeily, Michelle Kesrouani, Georges Khabbaz, Khaled Mouzanar Produktionsland Libanon 2018 Produktion Mooz Films Cast Zain Al Rafeea, Yordanos Shiferaw, Boluwatife Treasure Bankole, Kawthar Al Haddad Format DCP / Farbe Länge 123 min. Sprache arabische OF / deutsche UT Deutscher Verleih Alamode und Wild Bunch Germany Festivals Cannes, New Horizon, Melbourne, Sarajewo, Toronto, Zürich, Vancouver, Busan, London u.v.a. Preise Cannes Jury Preis und zwei weitere Preise, Melbourne und Norwegen Publikumspreis u.a. Do. 29.11. – 21.45 Uhr, Saal 6 (präsentiert von Nikolai Kinski)
10 iran DREI GESICHTER Jafar Panahi „Die bekannte iranische Schauspielerin Behnaz Jafari erhält eine Videobotschaft eines weiblichen Fans. Gemeinsam mit ihrem Freund, dem Regisseur Jafar Panahi, macht sie sich auf die Suche nach dem Mädchen. Die Reise in den Norden des Landes bringt überraschende Begegnungen: Dorfbewohner, die einspurige Bergstraßen mit cleveren Hupecodes passierbar machen; alte Frauen, die in ausgehobenen Gräbern Probe liegen, und potente Zuchtbullen, die den Weg versperren. Im Bergdorf des Mädchens angekommen, versuchen die beiden das Geheimnis um das Video endlich zu lösen. Nach dem Berlinale-Gewinner TAXI TEHERAN, der die Herzen der Zuschauer im Sturm eroberte, nimmt uns Jafar Panahi in seinem liebevollen Roadmovie DREI GESICHTER erneut mit auf eine pointenreiche Fahrt durch seine Heimat. Mit Humor und Herzlichkeit gelingt dem iranischen Regisseur ein hoffnungsvolles Plädoyer für Freiheit und Menschlichkeit, das aktueller und globaler nicht sein könnte. Ein intelligentes Kinovergnügen, das in Cannes die Palme für das Beste Drehbuch gewann.“ (Weltkino) “The famous actress Behnaz Jafari has no idea what to do when she receives a video in which a young girl is begging for help after her family did not allow her to study at Tehran Theatrical University. Behnaz abandons her shoot and turns to the director Jafar Panahi so that they can help the girl deal with her problems together. They drive to the northwest of the country, where they meet the charming and generous people of a mountain village. But Behnaz and Jafar also observe that in these places it is the tradition of their ancestors that completely determine the way of life.“ (Production Company) Berlin-Premiere Regie Jafar Panahi Drehbuch Jafar Panahi, Nader Saeivar OT Se rokh Produktionsland Iran 2018 Produktion Jafar Panahi Filmproductions Cast Behnaz Jafari, Jafar Panahi, Marziyeh Rezaei Format DCP / Farbe Länge 101 min. Sprache farsi OF / englische UT Deutscher Verleih Weltkino Festivals Cannes, Sydney, Karlovy Vary, Toronto, San Sebastián, Bergen, Hamburg, Busan, London u.v.a. Preise Cannes Bestes Drehbuch, Antalya u.a. Di. 27.11. – 19.00 Uhr, Saal 6 (präsentiert von Angelina Maccarone)
11 china LONG DAY’S JOURNEY INTO NIGHT (3D) Bi Gan Bereits der Titel ist reine Verheißung. In ihm schwingt die ganze tragisch-romantische Welt, aus der sich das ganze Gefühlspanorama der Hauptfigur speist. Der Auftragskiller Lou Hongwu kehrt in seine Heimatstadt Kaili zurück, um jene Frau zu finden, die er einst liebte. Lou sucht vor allem in dubiosen Karaokeschuppen nach ihr. Dort hofft er ihre Stimme wieder zu hören. Die Luft ist dunstig, die Atmosphäre seltsam angespannt, die Bilder anfangs noch trüb und ausgebleicht. Kaputte Uhren, Regen, traurige Karaoke-Songs; Da die Bars tagsüber geschlossen sind, geht Lou ins Kino. Und dann beginnt ein anderer Film und mit ihm die sicherlich magischsten 55 Kinominuten des Jahres. In einer einzigen irren 3D-Einstellung schwebt Lou zu seiner Verflossenen. Vielleicht finden die beiden ja im Traum zueinander. Kino als Abkürzung zur Liebe. Ambitioniert. Magisch. Genial. Man muss sich keifen, um nicht zu vergessen, dass dies das Werk eines gerade mal 29 Jahre alten Regisseurs ist, der hier erst seinen zweiten Spielfilm präsentiert. Sein Debüt KAILI BLUES war noch eine ganz sozialrealistisch grundierte Ode an seine Heimatstadt. Doch mit LONG DAY’S JOURNEY INTO NIGHT, dieser irrlichternden und flirrenden Gangsterballade, verneigt sich der chinesische Regisseur tief vor seinen großen Vorbildern wie Wong Kar-Wei und Tsai Ming-Liang und präsentiert uns das Autorenkino der Zukunft als trostspendenden Ort unserer Sehnsüchte. (Patrick Wellinski) “This 3D movie with a 55-minute-long take is the revelation of this year’s Cannes Film Festival. The Chinese director’s sophomore effort is a fascinating application of filmmaking innovation toward expressionistic ends. It follows up on the promise of his 40-minute long take in KAILI BLUES with an even longer one, in 3D, set within the confines of a dream sequence that plays like a total revelation. Bi’s lyrical neo-noir begins with the poetic tale of a man returning to his hometown and searching for a long-lost love, then finds him putting his 3D glasses on at a movie theater—a cue for the audience to follow suit, as the movie launches into a staggering 55-minute-long take shot entirely in 3D.“ (Eric Kohn, indiewire) Deutschland-Premiere Regie Bi Gan Drehbuch Bi Gan OT Di qiu zui hou de ye wan Produktionsland China, Frankreich 2018 Produktion Zhejiang Huace Film & TV, Dangmai Films (Shanghai), Huace Pictures (Tianjin) Cast Tang Wei, Huang Jue, Chang Sylvia, Lee Hong-Chi, Zeng Meihuizi, Chen Yongzhong Format DCP / Farbe und 3D Länge 140 min. Sprache mandarin OF / englische UT Festivals Cannes, Toronto, Kopenhagen PIX, New York, Valdivia, Taipeh u.v.a. Preise International Cinephile Society Awards u.a. Do. 29.11. – 21.15 Uhr, Saal 8 (präsentiert von Patrick Wellinski) Sa. 01.12. – 21.45 Uhr, Saal 8
12 korea BURNING Lee Chang-dong Basierend auf der Kurzgeschichte „Barn Burning“ des japanischen Schriftstellers Haruki Murakami erzählt der wich- tigste koreanische Gegenwartsregisseur – und ehemalige Kulturminister seines Landes - Lee Chang-dong (SECRET SUNSHINE, POETRY, letzter war bei 14 Films) von einer mysteriöse Dreiecksbeziehung. Der angehende Schriftsteller Lee hat eine Affäre mit der schönen Shin. Kurze Zeit später reist sie nach Kenia und lässt Lee zurück, um die Katze zu füttern. Als Shin wiederkommt hat sie den eitlen, maskulinen Ben im Schlepptau. Lee ist eifersüchtig, fügt sich aber in dieses Beziehungsgeflecht - bis Shin eines Tages verschwindet. Aber hat sie überhaupt existiert? Nach und nach verliert Lee den Überblick. War die Frau, die er liebte, nur eine Fiktion oder gab es ein Verbrechen, das von Ben vertuscht wurde? Immer tiefer gräbt sich BURNING in die mysteriösen Lücken und Leerstellen seines Plots und zieht seinen Figuren und uns die sicher geglaubte Realität unter den Füßen weg. Ein hoch intelligentes und geheimnis- volles Puzzlespiel, das mit den sagenhaft klaren Bildern von Kameramann Hong Kyung-Pyo nicht nur von Rachefan- tasien, Neid und sexueller Frustration erzählt, sondern auch von der unzuverlässigen Kraft der Fiktion. BURNING ist erwachsenes Kino. Klug, hintergründig und rätselhaft. Vergleichbar nur mit Michelangelo Antonionis Meisterwerk BLOW UP. Bei den Filmfestspielen von Cannes schrieb BURNING Geschichte. Als erster Film überhaupt bekam er die höchstmögliche Kritikerwertung des Branchenmagazins SCREEN INTERNATIONAL. Er gewann den FIPRESCI-Preis und ist der südkoreanische Beitrag für den Oscar® in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film. (Patrick Wellinski) “Male rage blazes a chilling trail on the Korean border. Sex, envy and pyromania make for a riveting mystery in Lee Chang-dong’s masterfully crafted Murakami adaptation. Lee Chang-dong’s BURNING is a superbly shot and sensuously scored movie, a mystery thriller about obsessive love taken from a short story by Haruki Murakami. It’s a psychological drama set in the modern consumerist Korea of the callous Gangnam-style rich and poor young people who often go invisibly to ground, pursued by credit-card debt.“ (Peter Bradshaw, The Guardian) Berlin-Premiere Regie Lee Chang-dong Drehbuch Jung-Mi Oh, Lee Chang-dong OT Beoning Produktionsland Republik Korea 2018 Produktion Pinehousefilm Cast Ah-in Yoo, Steven Yeun, Jong-seo Yun Format DCP / Farbe Länge 148 min. Sprache koreanische OF / englische UT Festivals Cannes, Sydney, Taipeh, Karlovy Vary, Eriwan, Odessa, Melbourne, Toronto, Busan u.v.a. Preise Cannes FIPRESCI Preis und Vulcain Preis, International Cinephile Society Awards u.a Fr. 23.11. – 21.30 Uhr, Saal 6 (präsentiert von Lars Rudolph) Fr. 30.11. – 19.00 Uhr, Saal 8
Datum Uhrzeit Filmtitel Land live präsentiert von Filmnummer DO 22.11. X 19.30 Cold War Opening Maria Schrader FR 23.11. X 19.00 Birds of Passage Kolumbien / Panel Valeska Grisebach 3 19.30 The Third Wife Vietnam / Panel Jamila Wenske 13 X 21.30 Burning Korea Lars Rudolph 12 21.45 Sofia Marokko / Panel Jamila Wenske 4 SA 24.11. 18.00 Panel: Film, Frauen und Figuren (nähere Infos online) X 19.00 High Life Frankreich Nicolette Krebitz 6 20.00 Sofia Marokko / Panel 4 X 21.30 Sunset Ungarn Dietrich Brüggemann 7 22.00 The Third Wife Vietnam / Panel 13 SO 25.11. 12.00 Uncle Boonmee WCF / Thailand Vincenzo Bugno X 19.00 Still Recording WCF / Syrien Ayat Najafi 19.15 The Roundup WCF / Sudan Vincenzo Bugno X 21.15 Rafiki WCF / Kenia Vincenzo Bugno 21.30 Rojo WCF / Argentinien Vincenzo Bugno MO 26.11. X 19.00 Ray & Liz Großbritannien Helene Hegemann 5 19.15 The Roundup WCF / Sudan 20.45 Our Time Mexiko 2 X 21.15 The Wild Pear Tree Türkei Nicolas Wackerbarth 8 X = Großer Saal Tickets Online unter www.cinestar.de/de/kino/berlin-kino-in-der-kulturbrauerei
Datum Uhrzeit Filmtitel Land live präsentiert von Filmnummer DI 27.11. X 19.00 Drei Gesichter Iran Angelina Maccarone 10 19.15 Still Recording WCF / Syrien X 21.00 Our Time Mexiko Donata Wenders 2 21.30 Rojo WCF / Argentinien MI 28.11. 19.00 The Wild Pear Tree Türkei 8 X 19.30 The Tale Sundance Night Friederike Jehn X 22.00 Wildlife Sundance Night Jochen Labe 22.15 A Land Imagined Singapur Anke Leweke 14 DO 29.11. 18.00 Diskussion: Stream versus Kino (nähere Infos online) X 19.15 Wintermärchen German Film Rüdiger Suchsland 19.30 A Land Imagined Singapur 14 21.15 Long Day’s Journey into Night (3D) China Patrick Wellinski 11 X 21.45 Capharnaüm Libanon Nikolai Kinski 9 FR 30.11. X 19.00 The Favourite Hommage Lanthimos Christiane Peitz 19.00 Burning Korea 12 21.45 Genesis Kanada 1 CUBIX 7 22.00 The Image Book Hommage Godard Frieder Schlaich (ACHTUNG: Vorführung aus technischen Gründen im Cinestar-Kino CUBIX 7 am Alexanderplatz) SA 01.12 19.15 Genesis Kanada RP Kahl 1 X 19.30 Asche ist reines Weiß Closing Pia Marais 21.45 Long Day’s Journey into Night (3D) China 11 X 22.00 Shoplifters Closing Sonja Heiss X = Großer Saal oder während der täglichen Öffnungszeiten an der Kinokasse
13 VIETNAM / PANEL FILM, FRAUEN UND FIGUREN THE THIRD WIFE Ash Mayfair Vietnam im 19. Jahrhundert: Die 14 Jahre alte Mây (Nguyen Phuong Tra My) wird als Drittfrau mit einem wohlhabenden Landbesitzer verheiratet, zieht von ihren Eltern weg und wohnt von nun an in einem großen, streng hierarchisch organisierten Haushalt. Mâys wesentliche Aufgabe ist zunächst einen Jungen zu gebären. Die Rolle als Braut und Liebhaberin wird für das junge und unschuldige Mädchen zur Herausforderung. Doch ihr zur Seite stehen die beiden anderen Ehefrauen Xuan und Ha. Sie unterweisen Mây in die familiären Abläufe und teilen ihre Erfahrungen und Kenntnisse. Doch schnell gerät Mây zwischen die Fronten und muss sich vor allem auf sich selbst verlassen. Im Zentrum des Debütfilms von Ash Mayfair steht der Handlungsradius der Frauen in einem strengen männer- dominierten System. Weibliches Begehren und festgelegte Rollenbilder werden von der jungen Regisseurin hinterfragt. Trotz der Form des Kostümfilms bekommt das Schicksal von Mây, Ha und Xuan etwas sehr gegenwärtiges. Die exquisiten Bildtableaus, die anfänglich noch ein Paradies suggerieren, bekommen mit der Zeit Risse und offenbaren den Schmerz und Unterdrückung der Figuren. Ein sublim, atmosphärisches Debüt voller magischer Bilderwelten, die sich auch als feministischen Kommentar lesen lassen. THE THIRD WIFE wurde auf den Festivals von Toronto und San Sebastian mit mehreren Preisen ausgezeichnet. (Patrick Wellinski) „Entrapped in a cocoon of traditions, newly-wed May must realize that flying free will come at a high price. In 19th century rural Vietnam, 14-year-old May becomes the third wife of wealthy landowner Hung. Soon she learns that she can only gain status by asserting herself as a woman who can give birth to a male child. May’s hope to change her status turns into a real and tantalizing possibility when she gets pregnant. Faced with forbidden love and its devastating consequences, May finally comes to an understanding of the brutal truth: the options available to her are few and far between.“ (Production Company) Deutschland-Premiere Regie Ash Mayfair Drehbuch Ash Mayfair Produktionsland Vietnam 2018 Produktion An Nam Productions, Three Colors Productions, Mayfair Pictures Cast Le Vu Long, Tran Nu Yen Khe, Mai Thu Huong Maya, Nguyen Phuong Tra My Format DCP / Farbe Länge 96 min. Sprache vietnamesische OF / englische UT Festivals Toronto, Busan, Warschau, Chicago u.v.a. Preise Toronto NETPAC Preis, Mailand u.a. Fr. 23.11. – 19.30 Uhr, Saal 8 (präsentiert von Jamila Wenske) Panel mit freundlicher Unterstützung der Sa. 24.11. – 22.00 Uhr, Saal 8 New York University Berlin
14 Singapur A LAND IMAGINED Yeo Siew Hua Singapur ist auf Sand gebaut. Durch das schnelle Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum betreibt der ostasiatische Staat Landgewinnung im Eiltempo. Dazu braucht das reiche Singapur Sand in Massen. Und den holt sich der Staat auch durch illegale Exporte aus Bangladesch, Vietnam oder Kambodscha. Es ist dieser Sand, den der Lastwagenfahrer Wang Bi für eine dubiose Firma transportiert. Er sieht, wie der Chef den Wanderarbeitern die Pässe entzieht, kann nicht schlafen und schlägt sich die Nächte beim Ego-Shooter-Spielen in einem Gamer-Cafe um die Ohren. Dort verliebt er sich in die schöne Besitzerin. Doch eines Tages ist Wang Bi verschwunden. Ein Detektiv taucht auf und sucht nach ihm. Zunächst an Bis Arbeitsplatz, später in seinen Träumen. A LAND IMAGINED ist ein traumwandlerischer Film Noir und Mystery-Thriller, der neben seinen neonlichtgetränkten Bilderwelten auch die modernen Formen der Ausbeutung thematisiert. Der Lastwagenfahrer, der Detektiv, die Gamerin, die illegalen Arbeiter - sie alle sind Geister in einem künstlichen Staat, der es verhindert, dass sie sich niederlassen können. Damit findet der Regisseur Yeo Siew Hua sehr einprägsame Bilder für den Zustand einer entwurzelten panasiatischen Realität. Für dieses Kunststück hat er dieses Jahr den Goldenen Leoparden beim Filmfestival von Locarno gewonnen. (Patrick Wellinski) “Set in industrial Singapore, police investigator Lok must find missing migrant worker Wang. Wang suffers a worksite accident and is anxious about repatriation. Unable to sleep, Wang starts frequenting a dreamy cybercafé in the dead of the night. Hoping to look for some form of human connection in this foreign land he feels alienated from, Wang forms a virtual friendship with a mysterious gamer that takes a sinister turn. When Wang suddenly disappears, Lok digs deep into the trail leading to a land reclamation site, in order to uncover the truth beneath all that sand.“ (films-de-force-majeure) Berlin-Premiere Regie Yeo Siew Hua Drehbuch Yeo Siew Hua Produktionsland Singapur, Frankreich, Niederlande 2018 Produktion Akanga Film Asia, Films de Force Majeure, Volya Films Cast Peter Yu, Xiaoyi Liu, Luna Kwok, Jack Tan, Ishtiaque Zico Format DCP / Farbe Länge 95 min. Sprache bengali und mandarin OF / englische UT Festivals Locarno, El Gouna, Hamburg, Adana, Vancouver u.v.a. Preise Locarno Goldener Leopard und zwei weitere Preise u.a. Mi. 28.11. – 22.15 Uhr, Saal 8 (präsentiert von Anke Leweke) Do. 29.11. – 19.30 Uhr, Saal 8
SUNDANCE NIGHT IS SPONSORED BY HEPPELER AGENCY
german film WINTERMÄRCHEN Jan Bonny „WINTERMÄRCHEN erzählt die Geschichte von Becky, Tommi und Maik, einer dreiköpfigen rechten Terrorzelle, die im Untergrund lebt und von landesweiter Aufmerksamkeit träumt. Verstrickt in eine komplexe Beziehung aus Liebe, Hass und Freundschaft führt ihr Weg der Zerstörung zu einer Reihe von Gewaltverbrechen. Ihre angeblichen Werte wie Ehre, Stolz und Loyalität fallen ihrer zunehmenden Orientierungslosigkeit zum Opfer. Jan Bonny wirft das Publikum mitten hinein in die gruppendynamischen Prozesse einer rechtsradikalen Terrorzelle und erzählt das Morden und den Ausländerhass über die dysfunktionale Sexualität des Trios. WINTERMÄRCHEN erzeugt so einen heftigen Sog, auch weil er sich den Rechtsradikalen über eine radikale Körperlichkeit nähert. Jan Bonny versucht sich so an einer deutschen Gegenwartsdiagnose, deren düstere Seiten nicht ausgespart werden. WINTERMÄRCHEN begeisterte als einziger deutscher Beitrag im Internationalen Wettbewerb auf dem Locarno Festival 2018. Nach dem Cannes-Beitrag GEGENÜBER der zweite Kinofilm von Jan Bonny. Ein schockierendes, unter die Haut gehendes Anti-Terrorismus- Drama in freier Anlehnung an das Leben des NSU-Trios Zschäpe, Bönhardt und Mundlos im Untergrund. Der Film kommt am 21. März 2019 in die deutschen Kinos.” (W-Film) „A WINTER’S TALE chronicles the story of Becky, Tommi and Maik, a three-headed rightwing terror cell, which lives underground and dreams of nationwide attention. Entangled in a complex relationship of love, hate and friendship, their path of destruction leads to a series of violent crimes. Their ostensible values like honor, pride and loyalty increasingly suffer a loss of meaning...“ (Production Company) Berlin-Premiere Regie Jan Bonny Drehbuch Jan Eichberg, Jan Bonny Produktionsland Deutschland 2018 Produktion Heimatfilm Cast Thomas Schubert, Ricarda Seifried, Jean-Luc Bubert, Lars Eidinger Format DCP / Farbe Länge 125 min. Sprache deutsche OF / englische UT Deutscher Verleih W-Film Festivals Locarno, Köln u.a. Do. 29.11. – 19.15 Uhr, Saal 6 (präsentiert von Rüdiger Suchsland) Mit freundlicher Unterstützung der Agentur Fitz & Skoglund
Sundance Night THE TALE Jennifer Fox „Die junge Jennifer verbringt 1973 einen Sommer auf einer Pferdefarm. Dort beginnt sie eine sexuelle Affäre mit ihrem wesentlich älteren Trainer. Als erwachsene Frau ist Jennifer eine erfolgreiche Dokumentarfilmerin geworden, doch als ihre Mutter einen alten Schulaufsatz findet, erscheinen die Erinnerungen an die Zeit auf der Farm in einem anderen Licht. Jennifer wurde sexuell missbraucht und derartig manipuliert, dass sie bis heute meint, diese Beziehung sei im beidseitigen Einverständnis verlaufen. Die Konfrontation mit ihrer Vergangenheit bringt die erwachsene Jennifer an ihre Grenzen. Die mehrfach ausgezeichnete Dokumentarfilmemacherin Jennifer Fox (WIEDERKEHR-MY REINCARNATION, FLYING: CONFESSIONS OF A FREE WOMAN) verarbeitet in THE TALE ihr eigene Missbrauchserfahrung. Mit großartigen Darstellern (Laura Dern und Ellen Burstyn) und den Mitteln des autofiktionalen Erzählens tritt sie in den Dialog mit den Dämonen ihrer Vergangenheit. Damit eignet sich der Film auch als Reflexionsraum für die vielen realen Beispiele von sexuellem Missbrauch, die derzeit öffentlich werden. Die HBO-Produktion THE TALE erweist sich dahingehend als eine hoch sensible und mutige Methode der Aufarbeitung und Konfrontation mit Gewalterfahrungen.” (One Two Films) “On a horse farm during the summer of 1973, thirteen-year-old Jennifer began a relationship with two coaches that would shape her identity for the rest of her life. Based on a true story, THE TALE chronicles Jennifer’s adult journey to distinguish the reality she has constructed from the truth she must confront.” (One Two Films) “… stunning sexual abuse drama is the mother of all #MeToo movies. Laura Dern stars as a woman coming to terms with her own molestation in Jennifer Fox’s landmark film.“ (Jordan Hoffmann, The Guardian) Regie Jennifer Fox Drehbuch Jennifer Fox Produktionsland USA, Deutschland 2018 Produktion A Luminous Mind Productions, One Two Films, Untitled Entertainment, Blackbird Films Cast Laura Dern, Ellen Burstyn, Jason Ritter, Elizabeth Debicki, Isabelle Nélisse Format DCP / Farbe Länge 115 min. Sprache englische OF / deutsche UT Festivals Sundance, Tribeca, Cluj, Oslo, München, Guanajuato, Melbourne, Durban, Deauville, Zürich u.v.a. Preise Durban Bestes Drehbuch und Bester Schnitt, Gold Derby Preis u.a. Mi. 28.11. – 19.30 Uhr, Saal 6 (präsentiert von Friederike Jehn) Mit freundlicher Unterstützung der Agentur Heppeler und von Innocence in Danger
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