Bei der Feuerwehr Kein Beruf wie jeder andere - Die Gewerkschaft

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Bei der Feuerwehr Kein Beruf wie jeder andere - Die Gewerkschaft
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Juli 2014
Das VPOD-Magazin erscheint 10-mal pro Jahr

                                                          Die Gewerkschaft
                            Schweizerischer Verband des Personals öffentlicher Dienste

                            Bei der Feuerwehr
                            Kein Beruf wie jeder andere
Bei der Feuerwehr Kein Beruf wie jeder andere - Die Gewerkschaft
Für eine starke AHV
                                                                                                                                                                                              Für eine starke AHV

Als VPOD-Mitglied                                                                                                                                                                                 Für eine starke AHV

                                                                                           Bild: Szene aus «Räuber» von Friedrich Schiller, Foto: Raphael Hadad
                                                                                                                                                                                                                                            Das Bildungsinstitut der Gewerkschaften www.movendo.ch

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                                                                   d
                                                               Car
                                                           ber
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                                                       der lunion 5.–                                                                                                Tagung:                                                                        Das Bildungsinstitut der Gewerkschaften www.movendo.ch

                                                        spie ch Fr. 1
                                                         Zür
                                                             i                                                                                                       Tagung:
                                                                                                                                                                     Erfolgsmodell AHV
                                                                                                                                                                     Erfolgsmodell AHV
                                                                                                                                                                  Eine Tagung in Zusammenarbeit mit dem SGB zu Geschichte, Finanzierung und Zukunft des

                                                                                                                            Höhere
                                                                                                                               Tagung:AHV-Renten:
                                                                                                                                                                  wichtigsten
                                                                                                                                                                  Eine Tagung Sozialwerks   der Schweiz.
                                                                                                                                                                               in Zusammenarbeit           An dieser
                                                                                                                                                                                                     mit dem  SGB zuTagung   werden
                                                                                                                                                                                                                      Geschichte,      neue Faktenund
                                                                                                                                                                                                                                   Finanzierung    präsentiert, die
                                                                                                                                                                                                                                                      Zukunft des

                                                                  Freitag, 5. September 2014, 9.30 bis 16.30 Uhr            Höhere    AHV-Renten:                 wirtschaftliche Situation der
                                                                                                                                                                  wichtigsten Sozialwerks   der Schweiz.
                                                                                                                                                                                                kommenden      Rentengeneration
                                                                                                                                                                                                           An dieser             analysiert,
                                                                                                                                                                                                                     Tagung werden            die Funktionsweise
                                                                                                                                                                                                                                       neue Fakten präsentiert, dieder

                                                                                                                            Jetzt  unterschreiben!
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Mit der MemberCard der Schauspielunion Zürich kommen                                                                                                              AHV  erklärt undSituation
                                                                                                                                                                  wirtschaftliche  die gewerkschaftlichen
                                                                                                                                                                                            der kommendenStrategien      vorgestellt,
                                                                                                                                                                                                               Rentengeneration       um in der
                                                                                                                                                                                                                                 analysiert,  diekommenden    politi-der
                                                                                                                                                                                                                                                  Funktionsweise
                                                                                                                                                                  schen  Auseinandersetzung   um die Altersvorsorge
                                                                                                                                                                                                             Strategieneine wirksameum  Werbekampagne    für unsere
                                                                  Freiburg, NH-Hotel
VPOD-GewerkschafterInnen massiv günstiger in den
                                                                                                                            Jetzt unterschreiben!
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                                                                                                                                                                  AHV
                                                                                                                                                                  schenzuAuseinandersetzung
                                                                                                                                                                          entwickeln. Die AHVum alsdie
                                                                                                                                                                                                    effizientes, leistungsstarkes
                                                                                                                                                                                                       Altersvorsorge              undWerbekampagne
                                                                                                                                                                                                                       eine wirksame     soziales System für
                                                                                                                                                                                                                                                          muss  ge-
                                                                                                                                                                                                                                                             unsere
Genuss von Theaterkultur:                                                                                                                                         stärkt
                                                                                                                                                                  AHV zuwerden.   DazuDie
                                                                                                                                                                          entwickeln.  brauchen
                                                                                                                                                                                          AHV alswir   zahlreicheleistungsstarkes
                                                                                                                                                                                                    effizientes,  BotschafterInnenund in unseren
                                                                                                                                                                                                                                         soziales Gewerkschaften.
                                                                                                                                                                                                                                                  System muss ge-
➜ 2- bis 3-mal monatlich können mit diesem Ausweis                Eine
                                                              stärkt
                                                               Eine     werden.
                                                                       Tagung  Movendo-Tagung
                                                                                      inDazu    brauchen wir zahlreiche
                                                                                          Zusammenarbeit                 mitin
                                                                                                                             demZusammenarbeit
                                                                                                                                 BotschafterInnen
                                                                                                                                  SGB zu Geschichte,        in unseren     mit      dem  undSGB
                                                                                                                                                                              Gewerkschaften.
                                                                                                                                                                     Finanzierung            Zukunft des

einem Rabatt von bis zu 50 Prozent besucht werden.
                                                                  zu Geschichte,
bestimmte Vorstellungen im Schauspielhaus Zürich zu www.ahvplus-initiative.ch
                                                               wichtigsten
                                                             Nutzen:

                                                                  tenihreSozialwerks
                                                             Die Teilnehmenden
                                                               wirtschaftliche
                                                              Nutzen:
                                                       www.ahvplus-initiative.ch
                                                             > erweitern
                                                                                     Sozialwerks Finanzierung
                                                                                           Situation der
                                                                                Kenntnisse über die AHV
                                                                                                                 Höhere AHV-Renten:
                                                                                                           der Schweiz. An dieser
                                                                                                              der       Schweiz.
                                                                                                                   kommenden
                                                                                                                                       und TagungZukunft
                                                                                                                                     ReferentInnen:

                                                                                                                                     PaulAn      dieser
                                                                                                                                   Rentengeneration
                                                                                                                                     ReferentInnen:
                                                                                                                                          Rechsteiner
                                                                                                                                                          werden neue     desFakten
                                                                                                                                                                      Tagung
                                                                                                                                                                                    wichtigs-
                                                                                                                                                                                          präsentiert, die
                                                                                                                                                                         und Ständerat) werden
                                                                                                                                     Ruth Dreifuss (Alt-Bundesrätin, angefragt)
                                                                                                                                                                   analysiert,
                                                                                                                                                        (Präsident SGB
                                                                                                                                                                                     die Funktionsweise der

                                                                                                                 Jetzt unterschreiben!
                                                             >AHV
                                                                setzen erklärt
                                                              Die      sich mit denund
                                                                  Teilnehmenden              die    gewerkschaftlichen           Strategien     vorgestellt,
                                                                                                                                     Ruth Dreifuss
                                                                                                                                     Doris Bianchi                      um    in
                                                                                                                                                    (Alt-Bundesrätin, angefragt)
                                                                                                                                                    (SGB)                         der   kommenden politi-
➜ Für die übrigen Aufführungen gibt es ausserdem einen            neue
                                                             >> wissen,
                                                                erweitern ihre
                                                                        wie
                                                                                   Fakten
                                                                             sieKenntnisse
                                                                                                       präsentiert,
                                                                                      Zukunftsperspektiven
                                                                                            über die AHV
                                                                                 sich als MultiplikatorInnen
                                                                                                             auseinander
                                                                                                              für eine
                                                                                                                                   die
                                                                                                                                     Anne-Maywirtschaftliche
                                                                                                                                     Paul Rechsteiner
                                                                                                                                               Boillat (Präsident
                                                                                                                                                         (Unia)      SGB und Ständerat) Situati-
                                                              >schen      Auseinandersetzung                    um die Altersvorsorge         eine
                                                                                                                                     Doris Bianchi
                                                                                                                                     Béatrice Despland wirksame
                                                                                                                                                    (SGB) (Juristin)      Werbekampagne für unsere
generellen Rabatt von 10 Prozent (Ausnahme: Gastspiele            onzuwieder
                                                                setzenAHV
                                                                starke
                                                              >AHV
                                                                       sich einsetzen
                                                                                        kommenden
                                                                            mit den Zukunftsperspektiven
                                                                                        können               auseinander
                                                                                                                          Rentengeneration
                                                                                                                                     Anne-May
                                                                                                                                     David     Boillat(SGB)
                                                                                                                                           Gallusser     (Unia)       analysiert, die
                                                                wissen,      entwickeln.
                                                                             sie sich als          Die AHV
                                                                                          MultiplikatorInnen      als effizientes, leistungsstarkes
                                                                                                              für eine
                                                                                                                                     Béatrice
                                                                                                                                     Hilmi       (Unia) (Juristin) und soziales System muss ge-
                                                                                                                                              Despland
                                                                                                                                           Gashi
und Premieren).                                                   Funktionsweise
                                                                starke AHV einsetzen
                                                             Tagungsprogramm:
                                                               stärkt     werden.
                                                                                        können
                                                                                    siehe  Rückseite
                                                                                           Dazu      brauchenderwirAHV          erklärt
                                                                                                                           zahlreiche          und
                                                                                                                                     David Gallusser
                                                                                                                                     Jérôme  Hayoz     (SGB)die gewerkschaft-
                                                                                                                                                    (SEV)
                                                                                                                                       BotschafterInnen                 in unseren Gewerkschaften.
                                                             Datum: 05.09.2014, 9.30 – 16.30 Uhr                                     Hilmi Hubmann
                                                                                                                                     Vreni Gashi (Unia)
                                                                                                                                                      (Co-Präsidentin VASOS)
➜ Die Ermässigungen gelten für die Besitzerin oder den       Ort: lichen
                                                              Tagungsprogramm:       Strategien
                                                                                    siehe
                                                                   Freiburg, NH Hotel      Rückseite                vorgestellt,     Jérôme
                                                                                                                                     Hans   um
                                                                                                                                             Hayoz (SEV)
                                                                                                                                           Mangold      in       der        kommenden
                                                                                                                                                     (Sozialversicherungsexperte)
                                                              Datum: 05.09.2014,     9.30 – 16.30                                    Vreni Hubmann
                                                                                                                                     Michel Schweri (InFormAction)
                                                                                                                                                      (Co-Präsidentin VASOS)
                                                                                               Fr. Uhr
Besitzer der MemberCard plus eine Begleitperson.              Ort:politischen
                                                             Kursgebühr:
                                                                   Freiburg,
                                                               Nutzen:
                                                                            Nichtmitglieder:
                                                                                                  Auseinandersetzung
                                                                                                   180.–
                                                                              NH Hotel(Garanto, SEV,
                                                       www.ahvplus-initiative.ch
                                                             Mitglieder:  kostenlos                   syndicom,  Unia, vpod)
                                                                                                                                            Tognium
                                                                                                                                     Hans Mangold
                                                                                                                                     Carola
                                                                                                                                              ReferentInnen:
                                                                                                                                     Michel Schweri
                                                                                                                                     Christina
                                                                                                                                                            die
                                                                                                                                               Werder(InFormAction)
                                                                                                                                                        (SGB)
                                                                                                                                                                       Altersvorsorge
                                                                                                                                                     (Sozialversicherungsexperte)
                                                                                                                                                  (Fachhochschul-Dozentin)
                                                                                                                                                                  Kursgebühr: Nichtmitglieder: Fr. 180.–
                                                                                                                                                                     eine wirksame Werbekampagne
                                                                                                                                                                   Die Teilnehmenden
                                                                                                                                                                  Mitglieder:
                                                                                                                                                                                                 Valérie
                                                                                                                                                                                                 Christine
                                                                                                                                                                                                            für
                                                                                                                                                                                                 Carola Togni
                                                                                                                                                                                                         Boillat
                                                                                                                                                                                                          Ruth
                                                                                                                                                                                                            Werder
                                                                                                                                                                                                            Goll
                                                                                                                                                                                                                       unsere AHV zu ent-
                                                                                                                                                                                                                (Fachhochschul-Dozentin)
                                                                                                                                                                                                                   (Movendo)(Alt-Bundesrätin, angefragt)
                                                                                                                                                                                                                  Dreifuss
                                                                                                                                                                              kostenlos (Garanto, SEV, syndicom, Unia, vpod)
                                                                                                                                                                                                 ChristinaPaul       (SGB)
                                                                                                                                                                                                                  (Movendo)
                                                                                                                                                                  > erweitern ihre Kenntnisse über die AHV        Rechsteiner   (Präsident SGB und Ständerat)
 Jetzt die MemberCard der Schauspielunion Zürich be-                                                                                                                 wickeln. Die AHV als effizientes,
                                                                                                                                                                                                 Rita
                                                                                                                                                                                                          Dorisleistungsstarkes
                                                                                                                                                                                                 Valérie Hirt
                                                                                                                                                                                                 Ursula  Boillat   (Movendo)
                                                                                                                                                                                                              (Movendo)
                                                                                                                                                                                                            Goll
                                                                                                                                                                                                      Schiavi
                                                                                                                                                                                                                   Bianchi (SGB)
                                                                                                                                                                  > setzen sich mit den Zukunftsperspektiven auseinander
                                                                                                                                                                                                 Christine        (Movendo)
                                                                                                                                                                                                               (Unia)
                                                                                                                                                                                                                                                          und
                                                                                                                                                                                                          Anne-May      Boillat  (Unia)
 stellen für die Spielzeit 2014/15 an den beiden Häusern                                                                                                             soziales System muss gestärkt        werden.
                                                                                                                                                                                                 Ursula Hirt (Movendo)
                                                                                                                                                                  > wissen, wie sie sich als MultiplikatorInnen für eine
                                                                                                                                                                                                          Béatrice
                                                                                                                                                                                                 Rita Schiavi  (Unia) Despland (Juristin)
                                                                                                                                                                    starke AHV einsetzen können
 des Schauspielhauses Zürich zum Preis von Fr. 15.–.                                                                                                                                                                                        David Gallusser (SGB)
                                                                                                                                                                                                                                            Hilmi Gashi (Unia)
 Bis 31. Juli 2014 per Online-Formular auf                                                                                                                        Tagungsprogramm: siehe Rückseite
                                                                                                                                                                  Datum: 05.09.2014, 9.30 – 16.30 Uhr
                                                                                                                                                                                                                                            Jérôme Hayoz (SEV)
                                                                                                                                                                                                                                            Vreni Hubmann (Co-Präsidentin VASOS)
 www.schauspielunion.ch                                                                                                                                           Ort: Freiburg, NH Hotel                                                   Hans Mangold (Sozialversicherungsexperte)
                                                                                                                                                                                                                                            Michel Schweri (InFormAction)
                                                                                                                                                                  Kursgebühr: Nichtmitglieder: Fr. 180.–
                                                                                                                                                                     VPOD-Mitglieder: kostenlos
                                                                                                                                                                  Mitglieder: kostenlos (Garanto, SEV, syndicom, Unia, vpod)
                                                                                                                                                                                                                                            Carola Togni (Fachhochschul-Dozentin)
                                                                                                                                                                                                                                            Christina Werder (SGB)
 VPOD Zürich, Regionalsekretariat                                                                                                                                    Anmeldung: www.movendo.ch                                              Valérie Boillat (Movendo)
                                                                                                                                                                                                                                            Christine Goll (Movendo)
 Silvia Carsana                                                                                                                                                      Auskunft: info@movendo.ch                                              Ursula Hirt (Movendo)
                                                                                                                                                                                                                                            Rita Schiavi (Unia)
 Birmensdorferstr. 67, Postfach 8180
 8036 Zürich
 Telefon 044 295 30 00
 info@vpod-zh.ch

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                                                             i
                                                              Grappoli • 6997 Sessa, Telefon 091 608 11 87 –
                                                         Fax 091 608 26 41, info@grappoli.ch • www.grappoli.ch

                                                                        Veranstaltungen im Juli
         Donnerstag, 3. Juli, 20.30 Uhr                                          Freitag, 18. Juli, 20 Uhr                                                                                                                            Montag, 28. Juli, 20.30 Uhr
Schwimmbad-Party mit lateinamerikanischen Tänzen                         Piano-Bar mit Elisa, ab 19 Uhr: Mixed Grill                                                                                                             Magische Momente mit Zauberer René

              Freitag, 4. Juli, 20 Uhr                                           Sonntag, 20. Juli, 18 Uhr                                                                                                                             Dienstag, 29. Juli, 20.30 Uhr
Musik und Tanz mit Pino Testa, ab 19 Uhr: Mixed Grill                          Ponyreiten beim Schwimmbad                                                                                                                      Konzert mit der Pianistin Catherine Nardiello

              Sonntag, 6. Juli, 18 Uhr                                        Montag, 21. Juli, 20.30 Uhr                                                                                                                    Donnerstag, 31. Juli, 20.30 Uhr
           Ponyreiten beim Schwimmbad                               Magische Momente mit Zauberer René (angefragt)                                                                                                   Schwimmbad-Party mit lateinamerikanischen Tänzen

        Donnerstag, 10. Juli, 20.30 Uhr                                   Donnerstag, 24. Juli, 20.30 Uhr
Schwimmbad-Party mit lateinamerikanischen Tänzen                  Schwimmbad-Party mit lateinamerikanischen Tänzen                                                                                                                       Spezial-Offerte im Juli
                                                                                                                                                                                                                                            Übernachtung
             Freitag, 11. Juli, 20 Uhr                                         Freitag, 25. Juli, 21.30 Uhr
Musik und Tanz mit Pino Testa, ab 19 Uhr: Mixed Grill                   Schwimmbad-Party – Folkrock-Konzert mit                                                                                                         Doppelzimmer zu CHF 75.– (pro Person und Nacht)
                                                                           «Trenincorsa» – Nachtschwimmen                                                                                                                       abzüglich 15% Mitgliederrabatt
           Montag, 14. Juli, 20.30 Uhr                                           Ab 19 Uhr: Mixed Grill
      Magische Momente mit Zauberer René                                                                                                                                                                                Einzelzimmer zu CHF 100.– (pro Person und Nacht)
                                                                                  Samstag, 26. Juli, 20 Uhr                                                                                                                      abzüglich 15% Mitgliederrabatt
        Donnerstag, 17. Juli, 20.30 Uhr                                             Piano-Bar mit Elisa
Schwimmbad-Party mit lateinamerikanischen Tänzen
Bei der Feuerwehr Kein Beruf wie jeder andere - Die Gewerkschaft
Editorial                                            Inhaltsverzeichnis

                                                                   Themen des Monats

                                                      5            Weibliche Geduld am Ende
                                                                   Lohngleichheit muss mit Kontrollen durchgesetzt werden

                        Christoph Schlatter,          6            Die Kraft des Rotstifts
                        Redaktor VPOD-Magazin                      VPOD will die verfehlte «Masseneinwanderungsinitiative» wieder streichen

Die Toten im Berg                                     7            Wir müssen nicht draussen bleiben
Der türkische Ministerpräsident hat recht.                         Zutrittsverbote für Gewerkschaften korrespondieren nicht mit der Rechtslage
Erdoğans Auftritt nach dem schrecklichen
Grubenunglück von Soma war zwar bizarr.               8/9          Öffentlichen Gütern Sorge tragen
Statt Anteilnahme: kühle Belehrung, zyni-                          Berichte über die Verbandskonferenzen Energie und Bau Land Forst
sches Besserwissen: Unglücke gehörten halt
zum Bergbau, überall auf der Welt. Anderswo
tritt man nach einem solchen Fauxpas zurück.
                                                      11–14        Dossier: Verbandskonferenz Feuerwehr
                                                                   – Gruppenbild mit Dame
Mehr als 300 Bergleute sind in der kürzlich
                                                                   – Berufsbild mit Extras
privatisierten Braunkohlegrube in der West-
türkei ums Leben gekommen. 14 Kumpel
flüchteten sich in den Schutzcontainer. Mehr
hatten dort nicht Platz, obwohl fast 800 Mann
unter Tage waren. Und es hat auch nichts ge-                       Rubriken
holfen: Die 14 im Schutzraum erstickten ge-
nau so wie die Kollegen ausserhalb.
Die Aussage aber, wonach die Geschichte des           4            Gewerkschaftsnachrichten
Bergbaus auch eine Geschichte der Katastro-
phen ist, trifft zu. Es klebt Blut, seit je, an der   10           Aus den Regionen und Sektionen
Kohle, am Stahl. Ach, überhaupt an fast allem,
worauf und worin wir leben, wohnen, fahren.
Beim Bau des Gotthard-Eisenbahntunnels                17           Aufgefallen: Susi Stühlinger hofft auf Sommerregen
starben zwischen 1872 und 1880 nachgewiese-
nermassen 199 Menschen; vermutlich waren                                                                                                       12000

es doppelt oder dreimal so viele, zumal wenn
                                                                                                                                               10000

                                                      18
                                                                                                                                                8000

man die Spätfolgen mitrechnet. Oder der                            Die Wirtschaftslektion: Pessimismus schadet der Wirtschaft
                                                                                                                                                6000

                                                                                                                                                4000

                                                                                                                                                2000

Lötschberg: Eine Sprengung setzte am 23. Juli                                                                                                          0

1908 unerwartet eine riesige Menge Gerölls
und Schlamms in Bewegung, die in den Stol-
len eindrangen und alles unter sich begruben,
auch 26 Arbeiter. 25 von ihnen liegen noch
                                                      19           Wettbewerb: Ein Sommerrätsel                                                            ?
immer dort. Dem ursprünglich gradlinig ge-
planten Tunnel verpasste man einen Knick; er          20           VPOD aktuell
umfährt bis zum heutigen Tag das unsichere
Gestein. Und die Toten im Berg.                       21           Hier half der VPOD: Psychisch krank ist auch krank
Ja, das ist mehr als hundert Jahre her. Die
Sicherheit in der Arbeitswelt hat sich verbes-        22           Solidar Suisse: Fussball abseits der Fifa
sert, auch dank den Gewerkschaften. Aber für
Selbstgerechtigkeit ist kein Anlass: Auch die         23           Menschen im VPOD: Einchecken mit Paul Linsmayer
jüngsten Basistunnels haben Menschenopfer
gefordert, 5 der Lötschberg, 8 – übrigens lau-        24           Schlusspunkt: Kurt Altenburgers besorgter Blick zum Schaffhauser Himmel
ter Ausländer – der Gotthard. Bisher.
So müsste Erdoğans Satz lauten: Die Ge-               Titelseite: Über den Dächern von Genf: Die Feuerwehr ist ein sehr spezieller Arbeitsort.
schichte der Industrialisierung ist auch die                                                                                (Foto: Keystone/Stephan Torre)

Geschichte jener Menschen, die, weil sie
nichts anderes besitzen, um Brot ihre Zeit und        Redaktion/Administration: Postfach 8279, 8036 Zürich             E-Mail: redaktion@vpod-ssp.ch
ihre Kraft hingeben müssen – und oft auch ihr         Telefon 044 266 52 52, Telefax 044 266 52 53                     www.vpod.ch
Leben. Der Skandal liegt in der Bereitschaft,         Nr. 6, Juli 2014                                                 Erscheint 10-mal pro Jahr
diesen Blutzoll als gegeben hinzunehmen.
                                                                                                                                                               3
Bei der Feuerwehr Kein Beruf wie jeder andere - Die Gewerkschaft
Gewerkschaftsnachrichten                                                                                                                     Juli 2014

    Erster Branchenvertrag bei Privatradios. Das           Mammutwerks ausgewertet hat, kommt in            nun, dass mehrere unglückliche Umstände
    Syndikat Schweizer Medienschaffender SSM               erster Linie rechten Kreisen entgegen. Von       technischer, organisatorischer und menschli-
    meldet den Abschluss eines ersten Branchen-            den Anliegen des VPOD wird kein einziges         cher Natur zusammenkamen. Als Entschuldi-
    GAV im Privatradiobereich. Sein Gegenüber              angemessen berücksichtigt. Im Zentrum der        gung offeriert die Bank Coop den Betroffenen
    ist die Union nicht-kommerzorientierter                                                                 50 000 auf 10 Franken verbilligte SBB-Rail-
    Lokalradios Unikom. Der Vertrag setzt Mi-                                                               Away-Gutscheine. (pd)
    nimalstandards für die Arbeitsbedingungen
    fest und sendet daher gemäss SSM «ein Sig­                                                              Grenzwacht und Zoll: Nase voll. Die Kon-
    nal an die gesamte Branche». Der Unikom                                                                 gressdelegierten der Gewerkschaft Garanto
    gehören unter anderen Radio Lora (Zürich),                                                              sind entrüstet über den seit Jahren anhalten-
    Radio Rabe (Bern), Radio Rasa (Schaffhau-                                                               den Sparkurs des Bundesparlaments. Ihre
    sen) und Radio X (Basel) an. (ssm/slt)                                                                  scharfe Resolution richtet sich namentlich
                                                                                                            gegen die bürgerliche Seite, die immer wie-
    Hart wie Granit. Rund 100 Arbeiter der Tes-                                                             der nach mehr Sicherheit schreit, aber beim
    siner Granitindustrie sind, unterstützt von             Ungenügend: Verbesserung am Lehrplan.          Budget jegliche Aufstockung verweigert. Zoll
    den Gewerkschaften Unia und OCST, in ei-                                       (Lukow/photocase.de)
                                                                                                            und Grenzwachtkorps seien mit den aktuel-
    nen Streik getreten. Die Arbeiter der Stein-                                                            len Beständen nicht mehr in der Lage, die
    brüche im Maggiatal und der Riviera fordern:           Kritik steht der Umgang mit «Wertefragen»:       ihnen übertragenen hoheitlichen Aufgaben
    Entweder wird der (vor 2 Jahren nicht mehr             So soll etwa der – wissenschaftlich etablierte   in der erforderlichen Qualität zu erfüllen,
    verlängerte) kantonale GAV der Granitindus-            – Begriff «Gender» nicht mehr vorkommen          schreibt Garanto. Weiterer Stellenabbau wird
    trie erneuert. Oder aber: Es gilt automatisch          dürfen, weil er «ideologisch stark aufgela-      entschieden bekämpft. (garanto)
                                                           den» sei. «Genauso gut könnte man sagen,
                                                           man dürfe im Physikunterricht den Begriff        Franchising – neue Gefahr im Detail­handel.
                                                           ‹Atomenergie› nicht mehr verwenden», kom-        An einer Unia-Tagung wurde das Franchi-
                                                           mentiert der VPOD. (slt)                         sing-System als neue grosse Gefahr für die
                                                                                                            Arbeitsbedingungen im Detailhandel ge-
                                                           Ladenöffnung gegen die Angestellten. Das         brandmarkt. Beim Franchising gibt ein Ar-
                                                           vom Bundesrat neu vorgeschlagene Gesetz          beitgeber Unternehmensteile und seinen
                                                           über die Ladenöffnungszeiten (LadÖG) will        Namen an Dritte weiter; die Angestellten
                                                           allen Detailhändlern erlauben, ihre Geschäfte    dort unterstehen meist nicht den Regeln des
                                                           von 6 bis 20 Uhr, samstags bis 19 Uhr offen-     Mutterhauses. Eine Studie des Forschungs-
                                                           zuhalten. Für den SGB gehört der Entwurf         büros Bass zeigt auf, wie der Aushöhlung
     Kein Granit mehr. Streik.                            in den Papierkorb. Die Arbeitsbedingungen        durch solche Modelle begegnet werden kann.
                (Foto: Angelo Giampioccolo/Fotolia.com)   im Verkauf werden so noch prekärer, aus-         (unia/slt)
                                                           serdem bevorzugt das Gesetz die grossen
    der Landesmantelvertrag fürs Baugewerbe –              Läden, die mit weniger Personal pro Fläche       Schlaflos in Zürich. Die Gewerkschaft SEV
    einschliesslich der Möglichkeit zum flexiblen          eine Ausdehnung der Öffnungszeiten besser        ist über das Vorgehen der Deutschen Bahn
    Altersrücktritt ab 60. Der Arbeitgeberverband          meistern können als die kleinen. Dass länge-     äusserst befremdet: Diese hat angekündigt,
    bestreitet beides. (unia)                              re Öffnungszeiten automatisch mehr Umsatz        ihre Filiale in Zürich zu schliessen. Rund
                                                           generieren, ist laut SGB-Zentralsekretär Luca    100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
    PostCom muss Gesetz durchsetzen. Aus                   Cirigliano ohnehin eine Fehlannahme. (sgb)
    Sicht der Gewerkschaft Syndicom offenbart
    der Jahresbericht der PostCom gravierende              UVG-Revision im Konsens. Die erste Revisi-
    Vollzugsprobleme beim Postgesetz. Offen-               on des Unfallversicherungsgesetzes 2011 ist
    sichtlich wird die Meldepflicht, die für Un-           im Sand verlaufen – zu Recht: Beabsichtigt
    ternehmen im Bereich professioneller Post-             war eine Schwächung der Suva. Jetzt liegt ein
    dienste besteht, nicht durchgesetzt. Syndicom          neuer, von den Sozialpartnern gemeinsam
    verlangt ein forscheres Vorgehen gegenüber             erarbeiteter Vorschlag für eine Revision vor,
    den säumigen Firmen, ansonsten die Ein-                der das Bewährte unangetastet lässt. Der SGB
    haltung der branchenüblichen Arbeitsbe-                begrüsst diese Stossrichtung. (sgb)
    dingungen nicht kontrolliert werden kann.
    (syndicom)                                             Bank Coop: «Verkettung ungünstiger Um-            Abbau in Zürich: DB. 
                                                           stände». Die Bank Coop hat erforschen las-                        (Foto: Hugh Llewelyn/Wikimedia)

    Lehrplan 21: Überarbeitungsrichtung nicht              sen, wie es im Jahresendversand 2013 zu
    akzeptabel. Für den VPOD sind die Korrek-              fehlerhaften Zustellungen kommen konnte.         Nachtzüge («City Night Line») werden die
    turvorschläge zum Lehrplan 21 inakzeptabel:            Die Auszüge Zehntausender Kundinnen und          Stelle verlieren. Der SEV findet das Vorgehen
    Die Art und Weise, wie die Erziehungsdi-               Kunden waren damals fremden Adressaten           beschämend und fordert Verhandlungen für
    rektorenkonferenz die Vernehmlassung des               beigelegt. Die externe Untersuchung zeigt        einen Sozialplan. (slt)
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Bei der Feuerwehr Kein Beruf wie jeder andere - Die Gewerkschaft
Juli 2014                                                                                                                    Lohngleichheit

Es braucht eine gesetzliche Basis für flächendeckende Lohnkontrollen

Der Rückstand wird nicht kleiner
Es geht nicht vorwärts mit der Lohn-             handelt, ist die bei Frauen häufige Teilzeit-         als der Kollege. Der nicht erklärbare Lohnun-
gleichheit zwischen Mann und Frau.               arbeit keine Erklärung. Die Unterschiede              terschied beträgt 677 Franken im Monat, das
Gemäss der jüngsten Lohnstruktur-                zeugen vielmehr von der Hartnäckigkeit der            macht im Jahr 7,7 Milliarden.
erhebung ist der Rückstand der Frau-             beruflichen Segregation und von der Abwer-
en- auf die Männerlöhne sogar noch               tung jener Arbeiten, die Frauen im Allgemei-          Freiwilligkeit bringt’s nicht
angewachsen. Es braucht Kontrollen.              nen und Migrantinnen im Besonderen zuge-              Es ist bekannt, dass es für Fortschritte in der
                                                 ordnet werden.                                        Gleichstellung viele verschiedene Massnah-
Von Michela Bovolenta, VPOD-Zentralsekretärin                                                          men braucht. Nötig sind zum einen Verbes-
                                                 Boni – Quelle der Ungleichheit                        serungen bei der Arbeitszeit, bei der Arbeits-
Die Lohngleichheit tritt an Ort: 18 Jahre nach   Die Lohnunterschiede wachsen auch des-                teilung, bei der Betreuungsinfrastruktur. Es
Inkrafttreten des Gleichstellungsgesetzes        halb an, weil die Kaderpositionen faktisch            braucht aber auch – und dringend – Mass-
liegt die Lohndifferenz zwischen den Ge-         für Männer reserviert sind – sie besetzen drei        nahmen für die Lohngleichstellung. Lohn-
schlechtern immer noch bei 18,9 Prozent.         Viertel der Direktions- und zwei Drittel der          kontrollen sind eine solche Massnahme. Sie
Sie ist in den letzten 2 Jahren sogar ange-      Chefposten. Auch die Boni sind eine Quelle            würden einen echten Schritt vorwärts bewir-
                                                                                                       ken. Es sei daran erinnert, dass das Vorpro-
                                                                                                       jekt zum Gleichstellungsgesetz vorsah, dem
                                                                                                       Eidgenössischen Gleichstellungsbüro Un-
                                                                                                       tersuchungskompetenzen zu geben. Diese
                                                                                                       Kompetenzen wurden auf Druck aus Arbeit-
                                                                                                       geberkreisen nicht ins Gesetz aufgenommen.
                                                                                                       20 Jahre später ist der Beweis erbracht, dass
                                                                                                       die Gleichstellung ohne verpflichtende Mass-
                                                                                                       nahmen nicht vorankommt. Daher fordern
                                                                                                       wir heute, dass eine entsprechende Behörde
                                                                                                       eingerichtet wird.
                                                                                                       Diese Lohngleichheitsbehörde soll die Kom-
                                                                                                       petenz haben, Überprüfungen von Amtes
                                                                                                       wegen durchzuführen und notfalls Massnah-
                                                                                                       men einzuleiten, sei es mittels Klage, Busse
                                                                                                       oder Verfügung. Dabei soll bei festgestellter
                                                                                                       Diskriminierung Nulltoleranz gelten. Die
                                                                                                       Forderung wurde am 14. Juni, dem Tag des
 Mehr Tempo auf dem Weg zur Lohngleichheit.                          (Foto: Kristina Schüpbach/SGB)   legendären Frauenstreiks, auch an einem
                                                                                                       Protestmarsch in Bern öffentlich gemacht.
wachsen: 2010 war sie bei 18,4 Prozent. Trotz    der Lohnungleichheit. Sie werden häufiger             Sie ist zugleich Bestandteil des offenen
niedrigerer Löhne der Arbeitnehmerinnen          an Kader ausbezahlt, die eben mehrheitlich            Briefs, den wir Gewerkschafterinnen an den
gab es also keinen Aufholeffekt. Fazit: Der      Männer sind. Im Versicherungs- und im Fi-             Bundesrat geschickt haben.
Lohngleichheitsdialog, der auf den guten         nanzsektor, wo es viele männliche Kader gibt,
Willen der Unternehmen zur Beseitigung
der Lohndiskriminierung gesetzt hat, war
                                                 werden Boni von durchschnittlich 94 000
                                                 bzw. 132 500 Franken ausbezahlt.
                                                                                                       Auch im öffentlichen Sektor
nicht zielführend.                               Die genannten Zahlen spiegeln die unter-              Die Zahlen des BfS zeigen, dass Frauen auch
                                                 schiedliche Wertung von «weiblichen» und              im öffentlichen Sektor nach wie vor weniger
                                                                                                       verdienen als Männer, und zwar im Schnitt
Hierarchien bleiben zäh                          «männlichen» Tätigkeiten. Aber auch un-
                                                 abhängig von der Position verbleiben am               13,6 Prozent, im niedrigsten Lohnniveau
Migrantinnen werden dabei doppelt diskrimi-
                                                 Arbeitsmarkt laut BfS hartnäckige Lohnun-             sogar 18,6 Prozent. In der öffentlichen Ver-
niert. Die vom Bundesamt für Statistik BfS
                                                 terschiede, auch dann, wenn man Männer                waltung beträgt der Lohnunterschied bei
ermittelten mittleren Löhne ergeben ein ein-
                                                 und Frauen mit gleichwertigem Profil und              Stellen mit hohem Anforderungsniveau ca. 15
deutiges Bild: Oben finden sich die Schwei-
                                                 gleichem Alter vergleicht. So verdient eine           Prozent (1550 Franken), bei Stellen mit nied-
zer Männer mit einem Medianlohn von
                                                 Frau zwischen 40 und 49 Jahren an einer               rigstem Anforderungsniveau über 23 Prozent
6960 Franken. Es folgen in dieser Reihen-
                                                 Stelle mit sehr hohem Anforderungsniveau              (1441 Franken). Umgekehrt sieht es im Be-
folge: ausländische Männer (5921 Franken),
                                                 25 Prozent weniger als ein Mann ebendort.             reich «Gesundheit und Soziales» aus. Dort ist
Schweizer Frauen (5482 Franken), auslän-
                                                 Und eine Frau mit Lehrabschluss (und ohne             die Lohndifferenz bei den Stellen mit hohem
dische Frauen (4894 Franken). Weil es sich
                                                 Kaderfunktion) erhält 12,4 Prozent weniger            Kompetenzniveau grösser. (vpod)
hier um auf Vollzeit hochgerechnete Zahlen
                                                                                                                                                         5
Bei der Feuerwehr Kein Beruf wie jeder andere - Die Gewerkschaft
Politik                                                                                                                                       Juli 2014

    «Masseneinwanderungsinitiative»: VPOD will eine Streichungsinitiative lancieren

    Eine Alternative parat haben
    Mit einer «Streichungsinitiative» soll         Widerspruch zu Bilateralen                               Der VPOD möchte zu diesem Plan des Grau-
    der Artikel 121a der Bundesverfassung          Auch die jüngsten Vorschläge des Bundesrats              ens eine Alternative in Form einer Initiative
    wieder getilgt und die Annahme der             lassen ein solches Szenario plausibel erschei-           bereitstellen. Damit sie 2016 parat ist, muss
    «Masseneinwanderungsinitiative»                nen. Letztere werden von den Gewerkschaften              die Initiative 2015 lanciert werden. Sie soll
    rückgängig gemacht werden. Das hat             harsch kritisiert. «Schlecht für die Berufstäti-         nur eine einzige Bestimmung enthalten:
    die VPOD-Delegiertenversammlung                gen in der Schweiz», schreibt der SGB: Die
    beschlossen.                                   angedachte Umsetzung der «Masseneinwan-                   Streichungsinitiative
                                                   derungsinitiative» steht im Widerspruch zu                «Artikel 121a der Bundesverfassung wird
    Die Umsetzung der Masseneinwanderungs-         den Bilateralen und gefährdet so Löhne und                gestrichen.»
    initiative wird voraussichtlich dazu führen,   Arbeitsplätze. Sie fördert kurzfristige An-
    dass man gegen Ende der Umsetzungsfrist,       stellungen – insbesondere prekäre Tempo-                 Der VPOD hat deshalb beschlossen, dem Kon-
    also im Jahr 2016, die Wahl zwischen Pest      rärarbeit – und bevorzugt ausländische Ent-              gress des Schweizerischen Gewerkschaftsbun-
    und Cholera haben wird. Entweder: Kündi-       sendefirmen, indem diese bis 90 Tage von                 des im Oktober 2014 den Antrag zu stellen,
    gung der bilateralen Verträge mit der EU.      den Beschränkungen ausgenommen sind.                     eine derartige Volksinitiative zu lancieren und
    Oder: eine schlechte Gesetzesvorlage, die      Lohndruck, tiefere Produktivität und generell            dazu möglichst viele Partnerorganisationen
    beispielsweise die Wiedereinführung des un-    schlechtere Arbeitsbedingungen wären die                 und Parteien mit ins Boot zu holen.
    menschlichen Saisonnier-Statuts und weitere    Folge, ausserdem eine Zunahme der Schwarz-
    Verschlechterungen für die Arbeitnehmen-       arbeit, weil die Arbeitgeber behördliche Über-           Ecopop bodigen
    den bereithält.                                prüfung zu umgehen suchen werden.                        Zuvor gilt es allerdings noch, die Ecopop-
                                                                                                            Initiative abzuwehren, die trotz des krassen
                                                                                                            Neins der eidgenössischen Räte und trotz ih-
                                                                                                            res absurden entwicklungspolitischen Teils
                                                                                                            noch keineswegs gebodigt ist und die im
                                                                                                            November an die Urne kommt. Die Initiative
                                                                                                            verlangt, dass die ständige Wohnbevölkerung
                                                                                                            pro Jahr höchstens um 0,2 Prozent wachsen
                                                                                                            darf. Nicht einmal die SVP findet das gut. Ein
                                                                                                            Ja zu diesem Vorhaben wäre allerdings auch
                                                                                                            weit fataler als die Annahme der «Massenein-
                                                                                                            wanderungsinitiative», und es würde noch
                                                                                                            weniger gegen die eigentlich angepeilten
                                                                                                            echten oder vermeintlichen Probleme wirken
                                                                                                            als diese. Die Unternehmen würden noch
                                                                                                            stärker auf Kurzaufenthalter und Grenzgän-
                                                                                                            gerinnen ausweichen; das Dumping würde
     Willkommen im Einwanderungsland Schweiz.                  (Foto: Francesca Schellhaas/photocase.de)
                                                                                                            verstärkt statt gebannt. (vpod)

    Faire Erziehungsgutschriften
    Trotz Änderung des Sorgerechts: Die Erzie-     der Kinderbetreuung tragen, zu markanten                 teile gleichzeitig auch über die Erziehungsgut-
    hungsgutschriften werden weiterhin aufgrund    Renteneinbussen führen. Mit der Mitte Mai ver-           schriften befindet. Dabei soll derjenige Eltern-
    des tatsächlichen Erziehungsengagements ge-    abschiedeten Anpassung der AHV-Verordnung                teil die ganze Erziehungsgutschrift erhalten,
    sprochen. Erziehungsgutschriften stopfen bei   hat der Bundesrat diesen Fehler korrigiert und           der voraussichtlich den überwiegenden Teil
    der Berechnung der AHV-Rente jene Lücken,      angemessene Anrechnungsregeln geschaffen:                der Betreuungsleistung erbringt. Nur wenn
    die durch die Jahre mit kinderbetreuungsbe-    Wer zugunsten der Kinder beruflich zurück-               davon auszugehen ist, dass beide Elternteile
    dingter Lohneinbusse verursacht werden. Bis-   steckt, soll die Rentenkompensation voll gut-            sich in gleichem Umfang für die Betreuung
    her wurde bei gemeinsamer elterlicher Sorge    schreiben dürfen.                                        engagieren, soll auch die Erziehungsgutschrift
    im Scheidungsfall auch eine hälftige Teilung   Die neue Bestimmung sieht vor, dass das Ge-              halbiert werden. Wo die Eltern übereinstim-
    der Erziehungsgutschriften verfügt. Würde      richt oder die Kindes- und Erwachsenenschutz-            mend gemeinsame Sorge erklären, müssen
    das jetzt, wo die gemeinsame Sorge die Regel   behörde (KESB) bei jedem Entscheid über die              sie sich zusätzlich über die Erziehungsgut-
    wird, weiterhin so gehandhabt, würde das bei   gemeinsame elterliche Sorge oder über die                schriften einig werden, sonst entscheidet die
    vielen Frauen, die noch immer die Hauptlast    Zuteilung der Obhut oder der Betreuungsan-               KESB. (sgb/slt)

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Bei der Feuerwehr Kein Beruf wie jeder andere - Die Gewerkschaft
Juli 2014                                                                                                            Gewerkschaftsrechte

Juristische Fachtagung des SGB bestätigt gewerkschaftliches Zutrittsrecht

Wir müssen nicht draussen bleiben
Gewerkschaften befassen sich mit der                                                                     recht ausübe, begehe Nötigung – und damit
gelebten Wirklichkeit in den Betrieben.                                                                  selbst eine Straftat.
Also müssen sie dort Zutritt haben.                                                                      Bereits zuvor, als erste Vortragende, hatte
Die Praxis jedoch sieht oft anders aus.                                                                  die ILO-Juristin Beatriz Vacotto klargestellt,
Dabei wäre die rechtliche Lage klar,                                                                     dass aus den von der Schweiz ratifizierten
wie eine SGB-Tagung zeigte.                                                                              ILO-Konventionen 87 und 98 ein Recht auf
                                                                                                         gewerkschaftlichen Zutritt in die Betriebe
Von Ewald Ackermann, SGB                                                                                 abzuleiten ist. Vacotto stellte aber auch (und
                                                                                                         nicht nur für die Schweiz) fest, dass Gerichte
Oft klappt es reibungslos: Gewerkschaften                                                                nicht immer auf der Höhe des geltenden in-
können in die Betriebe gehen, dort infor-                                                                ternationalen Rechts urteilten. Die Mehrheit
mieren, Flugblätter verteilen, mit den Mitar-                                                            der referierenden Professoren war sich auch
beitenden ins Gespräch treten. Selten, aber                                                              darin einig, dass aus der verfassungsmässi-
immer öfter kommt es vor, dass ein Arbeit-                                                               gen Garantie der Koalitionsfreiheit (Art. 28
geber die Gewerkschafterinnen und Gewerk-                                                                der Bundesverfassung) ein Zugangsrecht
schafter vom Hof jagen will. Dass er, wenn                                                               entspringt. Der Zürcher Arbeitsrechtler
diese nicht gehorchen, die Polizei ruft und                                                              Kurt Pärli befand, dass sich auch aus dem
dann eine Klage folgen lässt, etwa auf Haus-                                                             Mitwirkungsgesetz, das den Gewerkschaften
friedensbruch. Dann kann es zu Prozessen                                                                 ein Klagerecht gibt, auf ein Zugangsrecht
über mehrere Instanzen kommen, in einem                                                                  schliessen lasse. Denn: Wenn die Gewerk-
Fall bis vor Bundesgericht. Dieses hat denn                                                              schaften klagen können, müssen sie vorher
                                                  Kein Zutritt? Die Sache mit den Zutrittsrech-
auch 2012 ein Urteil erlassen, über welches       ten ist nicht so, wie manche Patrons glauben.          die Sachverhalte auch abklären können. Und
man an der SGB-Fachtagung bloss den Kopf                            (Foto: Marc Walter/Photocase.com)   wo tut man das? Dort, wo sie sich abspielen:
schüttelte.                                                                                              am Arbeitsplatz.
Es geht dabei um den Fall Chevrier: Anfang
September 2009 wollten Gewerkschafts-            Bundesgerichts». Und Marcel Niggli, Straf-              Neue Wege empfohlen
sekretäre die Angestellten des Restaurants       rechtsprofessor in Freiburg, präsentierte               Aus dem Publikum wurde darauf hingewie-
«Domaine de Châteauvieux» über den neuen         sein Gutachten, in welchem er das Lausan-               sen, dass es bei den Zutrittsrechten auch um
GAV informieren, wurden jedoch weggewie-         ner Urteil auseinandernimmt. Die Koaliti-               die Aufdeckung von Missbrauch gehe. An-
sen. Per E-Mail wurde ihnen anschliessend        onsfreiheit sei im Streikfall ein Rechtferti-           geregt wurden dabei neue juristische Pfade,
ein Hausverbot ausgesprochen. Die Sekre-         gungsgrund für Hausfriedensbruch. Das                   mit denen sich das immer wieder beschnit-
täre tauchten ein paar Tage später trotzdem      müsse folgerichtig auch für gewerkschaftli-             tene und bestrittene Recht der Gewerkschaf-
wieder auf dem Parkplatz auf und klemmten        ches Handeln unterhalb der Streikschwelle               ten auf Zugang zu den Arbeitsplätzen besser
Flugblätter unter die Windschutzscheiben         gelten. Einzig eine unverhältnismässige wil-            verankern liesse. In diesem Sinn wurde etwa
der Autos der Beschäftigten. Der Wirt forder-    lentliche Störung der Betriebsabläufe könn-             auf das Entsendegesetz verwiesen, das den
te sie auf zu gehen. Sie weigerten sich und      te im konkreten Einzelfall das Zutrittsrecht            paritätischen Kommissionen zwecks Kont-
entfernten sich erst nach Eintreffen der Poli-   begrenzen. Diese müsste jedoch durch den                rollen einen unbeschränkten Eintritt in die
zei. Der Wirt klagte auf Hausfriedensbruch –     Arbeitgeber nachgewiesen werden. Niggli                 Betriebe sichert. Um völlige Überforderung
und erhielt damit überraschenderweise auch       denunzierte die Argumentation im Urteil                 zu vermeiden, seien diese jedoch auf gewerk-
vor Bundesgericht Recht.                         Chevrier auch rechtsmethodologisch als völ-             schaftliche Hilfe angewiesen. Wo? In den Be-
                                                 lig falsch: Wer als Unternehmer das Haus-               trieben.
Ein Urteil wird zerpflückt
«Unverständlich», fanden die Referenten
der SGB-Juristentagung. Markus Schefer,          Über den Gartenzaun
Staats- und Verwaltungsrechtler an der Uni       Die Tagungen zum Arbeitsrecht, die der SGB              die in ihrem Berufsalltag immer wieder mit
Basel, sagte, das Bundesgericht sei hier der     regelmässig veranstaltet, hinterlassen je-              Zutrittsverboten zu tun haben – meist dann,
Herausforderung nicht gewachsen gewe-            weils deutliche Spuren. Das ist etwa an der             wenn ein Arbeitgeber etwas verstecken will.
sen, es habe nicht in die Tiefe argumentiert.    Gesetzgebung zum Sozialplan abzulesen,                  An der von SGB-Zentralsekretär Luca Cirigli-
Somit liege eine alles andere als gefestigte     einem früheren Thema der Tagungsreihe.                  ano moderierten Tagung vermittelten zudem
Rechtsprechung vor. Man könne sie bald           Diesmal begrüsste SGB-Präsident Paul Rech-              Arbeitsrechtsspezialisten aus Deutschland
einmal um­s tossen. Der Bremer Arbeits-          steiner gegen 100 interessierte Zuhörerinnen            und Frankreich einen Blick über den nationa-
rechtler Wolfgang Däubler verwies auf die        und Zuhörer, zumeist Gewerkschaftsprofis,               len Gartenzaun.
europäisch «relativ isolierte Position des
                                                                                                                                                          7
Bei der Feuerwehr Kein Beruf wie jeder andere - Die Gewerkschaft
Verbandskonferenz Bau Land Forst                                                                                                             Juli 2014

    Handwerkliche Berufe zwischen Spardruck und Lernzwang

    Stolz und Vorurteil
    Berufsidentität, ja Stolz der Beschäf-
    tigten aus den Bereichen Bau-, Land-
    und Forstwirtschaft waren spürbar an
    der VPOD-Verbandskonferenz. Aktu-
    elle Bedrohungen – Spardruck, Nach-
    wuchssorgen – werden dabei aber
    nicht unter den Tisch gekehrt.
                                                     Die neue Verbandskommission Bau Land Forst (von links): Hanspeter Tobler (Zürich), Georg
    Von Christoph Schlatter                          Berghof (Zürich), Rolf Conzelmann (Basel; Präsident), Gérard Huguenin (Basel), Kurt Altenburger
                                                     (Zentralsekretär). Nicht auf dem Bild: Claudio Andrisana (Basel), Hansjörg Stettler (Bern),
    Der historische Saal im Bahnhof St. Gallen       Thomas Steinemann, Tristan Tschudi (beide Schaffhausen), Thomas Eberle (Zürich).        (Foto: slt)

    von 1913 ist Zeuge eines selbstbewussten
    Zeitalters. Ein gutes Jahrhundert später, bei   förmige Vortrag von Ernst Schläpfer. Schläp-          Auch in Bezug auf die anwesende Berufs-
    der VPOD-Verbandskonferenz, zu der Kom-         fer ist nicht nur Schwingerkönig und treues           gruppe: «Man will eine gute staatliche Infra-
    missionspräsident Rolf Conzelmann und           VPOD-Mitglied, sondern auch Leiter des                struktur haben, aber kosten soll es nichts.»
    Zentralsekretär Kurt Altenburger drei Dut-      Berufsbildungszentrums Schaff hausen.                 Arbeitseffizienz lasse sich aber nicht beliebig
    zend Kollegen begrüssten, ist die Gemüts-       «Handwerkliche Berufe im Wandel» war                  steigern, sagte Schläpfer. «Und es ist auch
    lage weniger übersichtlich. Der herrschende     sein Exposé betitelt, und offenkundig erlebt          nicht gut, wenn es am Freitagabend nicht
    Sparzwang nagt an der Befindlichkeit jener      Schläpfer diesen Wandel keineswegs aus-               mehr für einen Jass langt.» Zweifel hegt der
    Generation, die auf die Pensionierung zu-       schliesslich positiv.                                 Kollege auch bezüglich der gebetsmühlen-
    strebt, und hält offensichtlich – Ausnahmen                                                           artig repetierten Formel vom «lebenslangen
    bestätigen die Regel – die Jüngeren von ge-                                                           Lernen». Es resultiere aus dem Streben nach
    werkschaftlichem Engagement ab. Obwohl                                                                immer höheren Abschlüssen die Situation,
    das Gegenteil logisch wäre. VPOD-Präsiden-                                                            dass auf 2 Chefs nur noch 1 Arbeiter komme.
    tin Katharina Prelicz-Huber gab in ihrem                                                              «Und dann wird’s lustig.»
    Referat ein paar Beispiele für aktuelle Dum-                                                          Paradoxe Folge auch: Viele Firmen sind neu-
    pingtendenzen. Aber auch Beispiele dafür,                                                             erdings dazu übergegangen, den schwäche-
    wie man sich wehren kann.                                                                             ren von zwei Lehrlingen einzustellen und die
                                                                                                          kürzere von zwei möglichen Ausbildungen
    Lebenslanges Lernen – wofür?                                                                          anzubieten, wenn sie die Wahl haben. Sie
    Die männlich dominierten handwerklichen                                                               ziehen, zum Beispiel, den nach 3 Jahren aus-
    Berufe drohen heute gleich mehrfach unter                                                             gelernten Montageelektriker dem Elektroins-
    die Räder zu kommen – in einer Welt, in der                                                           tallateur, der 4 Jahre lernt, vor. Weil: Letzterer
    Frauen als Geschlecht der Zukunft gelten                                                              wird nach Lehrabschluss mit grosser Wahr-
    und in der ohne Elektronik rein gar nichts       Ernst Schläpfer sieht die aktuelle Entwick-          scheinlichkeit in Richtung höherer Berufs-
    geht. In diese Richtung deutete auch der         lung der Berufsbildung kritisch.                    bildung entschweben, während ersterer zwar
    nachdenkliche und nicht ganz stromlinien-                              (Foto: Christoph Schlatter)   nicht den letzten Spezialkniff beherrscht, der
                                                                                                          Ausbildungsfirma aber dafür erhalten bleibt.

    «Ich wollte nur mal schnell ...»                                                                      Mut gemacht
    So passieren Unfälle: «Ich wollte nur noch      werkern sieht Kuchelmeister die Basis ge-             Den Handwerkern aus dem öffentlichen Be-
    schnell…», «Ich passe dann schon auf…»,         legt: Niemand lässt dem Kollegen den Ham-             reich machte Schläpfer trotzdem Mut: Zwar
    «Dabei ist noch nie etwas passiert…» Der Ge-    mer auf den Kopf donnern. Trotzdem hat das            werde in absehbarer Zeit der Arbeitsdruck
    schäftsführer von Arbeitssicherheit Schweiz,    10-Punkte-Programm von Arbeitssicherheit              nicht abnehmen, zusätzliches Geld nicht auf-
    Stefan Kuchelmeister, findet, das Leben sei     Schweiz weiterhin seine Berechtigung, das             tauchen. Aber der Bereich sei im Grundsatz
    bei Weitem zu kurz, als dass man alle Unfälle   «freundlich, aber penetrant» die Beschäftig-          nicht in Frage gestellt – die Arbeit werde von
    selber ausprobieren könne. Jeder Unfalltag      ten im öffentlichen Bereich daran erinnert,           der Bevölkerung sehr geschätzt. «Kritik und
    kostet im Schnitt 1000 Franken. Im Zentrum      dass man bei der Sicherheit nichts schleifen          Wertschätzung sind ja Geschwister», sagte
    stehen aber nicht Einsparungen, sondern         lassen darf.                                          Schläpfer. Mit andern Worten: Die Tatsache,
    menschliche Aspekte. Jeder Todesfall ist ei-    In der Diskussion ergab sich, dass speziell ei-       dass etwa die Frage der Sauberkeit im öffent-
    ne Tragödie, jede bleibende gesundheitliche     ne Auswertung der Beinahe-Unfälle zu besse-           lichen Raum regelmässig für Kontroversen
    Beeinträchtigung eine zu viel. Unter Hand-      rer Sicherheitskultur beiträgt. (slt)                 sorgt, zeigt, dass die Arbeit der fraglichen Be-
                                                                                                          rufsgruppe sehr wohl anerkannt wird.
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Bei der Feuerwehr Kein Beruf wie jeder andere - Die Gewerkschaft
Juli 2014                                                                                                     Verbandskonferenz Energie

Energiebranche im Umbruch – VPOD legt Positionen fest

Liberalisierung ist ein Irrweg
Die vollständige Liberalisierung des
Strommarkts kommt frühestens 2018
– und wenn es nach der VPOD-Ver-
bandskonferenz Energie geht, über-
haupt nicht. Klar ist: Netze gehören
in öffentliche Hände, GAV-Pf licht
verhindert Dumping.
                                                    Die neu gewählte Verbandskommission Energie (von links): Georg Munz (Sekretär VPOD),
Von Georg Munz, VPOD-Sekretär                       David Arnold (Stadtwerk Winterthur), Urs Töngi (EKZ), Uwe Arning (BKW), Olivier Girardet
                                                    (Alpiq), Thomas Leemann (AEW), Marcel Zbinden (EWB), Daniel Durrer (IWB; Präsident),
Die Energiebranche der Schweiz befindet             Martin Longatti (EWZ). Es fehlen: Melanie Gabriel (EWZ), Rolf Gantenbein (EKT). (Foto: VPOD)
sich in einem fundamentalen Umbruch. Die
Bedingungen auf dem Markt, aber auch der           how für die Energiewende garantieren. Mar-             Stromabkommen (und auch keine Verhand-
politische Rahmen haben sich grundlegend           kus Schellenberg (Leiter Handel, Energie               lungen dazu) gibt, können wir vorläufig auf
gewandelt. Zeugen dieses Wandels sind die          Wasser Bern, EWB) berichtete den Anwesen-              die vollständige Liberalisierung des Strom-
Krisen der grossen Energieunternehmen.             den aus dem Alltag bei EWB. Er schilderte,             marktes getrost verzichten. Wir müssen uns
Axpo baut 300 Stellen ab, Alpiq streicht 170       welche Probleme täglich zu meistern sind               aber mit möglichen Szenarien beschäftigen.
Stellen und BKW ist seit 2012 um 255 Stellen       und welche Herausforderungen der Wandel                Auch Nordmann ist davon überzeugt, dass
geschrumpft. Ein wichtiges Element dieses          der Branche mit sich bringt.                           ein GAV sowie die demokratische Kontrolle
Wandels sind auch die aktuellen politischen                                                               von Swissgrid und der Netze dringend not-
Debatten. Der Bundesrat hat seine umstrit-         Nordmann und Steinmann                                 wendig sind.
tene Energiestrategie 2050 präsentiert. Und        Am Nachmittag durfte die Konferenz zwei                Zum Schluss stellte Walter Steinmann (Di-
weiterhin wird hitzig über die Liberalisierung     politische Schwergewichte begrüssen. Zu-               rektor des Bundesamtes für Energie, BFE)
des Strommarktes sowie über ein europäi-           erst machte Nationalrat Roger Nordmann                 den Terminplan seines Amtes vor. Stein-
sches Stromabkommen diskutiert.                    (SP, Kommission für Umwelt, Raumplanung                mann geht von einer Totalliberalisierung
                                                   und Energie Urek) klar, dass sich die Libera-          auf 2018 aus, stellte aber in Aussicht, dass
Zur rechten Zeit                                   lisierung infolge Annahme der «Massenein-              die Vernehmlassung dazu bereits im Herbst
Es sind spannende und anspruchsvolle Zeiten        wanderungsinitiative» mit Sicherheit erneut            dieses Jahres kommt, zusammen mit dem
für die Branche, deshalb hat die VPOD-Ver-         verzögern wird. Wenn es kein europäisches              Bericht über die erste Etappe der Liberalisie-
bandskonferenz Energie Anfang Juni genau                                                                  rung. Steinmann warb noch einmal für die
zum richtigen Zeitpunkt stattgefunden. Sie                                                                Energiestrategie 2050 des Bundesrates.
gab der Kommission und den Delegierten die                                                                Bereits am Vortag hatte die Kommission eine
Möglichkeit, die Positionen des VPOD festzu-                                                              Resolution zu Händen der Konferenz vor-
legen. Im Zentrum stand die Liberalisierung                                                               bereitet. Unter dem Eindruck des Gehörten
des Strommarktes. Bereits seit 2009 dürfen                                                                wurde diese einstimmig verabschiedet. Sie
Grosskunden (Jahresverbrauch über 100 000                                                                 fordert:
Kilowattstunden) ihre Lieferanten frei wäh-                                                               – Verzicht auf die vollständige Öffnung des
len. Die vollständige Liberalisierung sollte ur-                                                             schweizerischen Strommarktes
sprünglich auf den 1. Januar 2014 folgen, dar-                                                            – Investition in Fachkräfte und Ausbildung
aus wurde der 1. Januar 2015, und jetzt heisst                                                               statt Personalabbau
es: «Nicht vor dem 1. Januar 2018.» Was das                                                               – angemessene Vertretung der Sozialpart-
für die Unternehmen bedeutet, welche poli-                                                                   ner und der Endkundschaft in der Elcom
tischen Prozesse ablaufen, wie der Fahrplan                                                               – GAV-Pf licht bei Auftragsvergabe für
jetzt wirklich aussieht und welche Rolle dabei                                                               Swissgrid
die gewerkschaftliche Forderung nach einem                                                                – Verbleib der Netze im Besitz der öffentli-
GAV spielt, erfuhren die Teilnehmenden der                                                                   chen Hand
Konferenz aus erster Hand.                                                                                Die Kommission wird auch in der kommen-
Zu Beginn zeigte VPOD-Generalsekretär                                                                     den Legislaturperiode vom wiedergewählten
Stefan Giger auf, warum ein GAV das rich-                                                                 Präsidenten Daniel Durrer (Basel) geleitet.
tige Mittel ist, in einem liberalisierten Markt                                                           Sie wurde von der Konferenz beauftragt, sich
Lohndumping wirksam zu verhindern. Mit                                                                    in den Gremien des VPOD, in der Branche
GAV können wir jene wertvollen Arbeitsplät-         Heiss diskutiert: Energiewende und -politik.          und in der Politik nach Kräften für die Errei-
                                                                     (Foto: shadowtricks/photocase.de)
ze und -kräfte erhalten, die uns das Know-                                                                chung der genannten Ziele einzusetzen.
                                                                                                                                                           9
Bei der Feuerwehr Kein Beruf wie jeder andere - Die Gewerkschaft
GAV-Politik                                                                                                                         Juli 2014

     Kommt ein neuer GAV «Private Betagtenbetreuung»?

     Dem Dumping einen Riegel schieben
     Die Unia hat einen GAV über priva-             Konflikt verhindert, den wir im VPOD-Ma-           gensatz zu den Mitgliedern von «Zuhause
     te Betagtenbetreuung ausgehandelt.             gazin vom November 2013 ausführlich the-           leben» verstehen sich viele ASPS-Unterneh-
     Ob er in Kraft tritt, ist noch nicht           matisiert hatten.                                  men explizit als Spitexbetrieb und treten in
     gewiss. Eine Klausel über öffentliche                                                             Konkurrenz zur gemeinnützigen Spitex: Sie
     Leistungsaufträge beseitigt aber je-           4000 Franken ab 2018                               bemühen sich intensiv um öffentliche Leis-
     denfalls einen drohenden Konf likt             Der neue GAV bringt für viele der betroffe-        tungsaufträge und müssen deshalb drin-
     zwischen Unia und VPOD. Letzterer              nen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer             gend gezwungen werden, das Niveau der
     plädiert weiterhin für eine Spitex             wichtige Verbesserungen, zum Beispiel bei          öffentlichen Anstellungsbedingungen ein-
     aus einer Hand. Und dafür, die Ar-             der Regulierung der Arbeitszeiten. Zudem           zuhalten, sei es durch GAV, sei es durch die
     beitsbedingungen auf dem Niveau                haben sich die Arbeitgeber verpflichtet, die       Vergabepraxis der öffentlichen Hand.
     der gemeinnützigen Dienstleister zu            Bestimmungen des Arbeitsgesetzes einzu-
     fixieren.                                      halten. Die Löhne werden vorderhand nur in         Weiterdenken!
                                                    Form von Minimallöhnen festlegt. So erhal-         Der VPOD wird seine Bemühungen künftig
     Von Beat Ringger, VPOD-Zentralsekretär         ten Arbeitnehmende ohne Ausbildung einen           noch verstärken:
                                                    Mindestlohn von 4000 Franken, allerdings           – Auch in der Deutschschweiz wollen wir
     80 Prozent aller Spitex-Leistungen in Pflege   erst ab 2018. Eine (rudimentäre) Lohnan-             Gesamtarbeitsverträge auf dem Niveau
     und Hauswirtschaft werden von gemein-          stiegsskala soll zu einem späteren Zeitpunkt         der öffentlichen Anstellungsbedingun-
     nützigen Spitexorganisationen erbracht, die    vereinbart werden.                                   gen abschliessen, wie dies in der Suisse
     direkt dem öffentlichen Anstellungsrecht       Mit den Bestimmungen zum Geltungsbe-                 romande verbreitete Praxis ist. Beispiels-
     unterstehen oder deren Arbeitsbedingun-        reich und zur Wirkung öffentlicher Leis-             weise werden wir in der Stadt Basel am
     gen sich am öffentlichen Personalrecht         tungsaufträge wird das Bestreben unter-              Ball bleiben. Die Spitex Basel hat letztes
     orientieren. Der VPOD strebt an, dieses An-    stützt, die Arbeitsbedingungen im gesamten           Jahr GAV-Verhandlungen mit dem VPOD
     stellungsniveau in Gesamtarbeitsverträgen      (gemeinnützigen wie privaten) Spitexbereich          platzen lassen, obwohl über 80 Prozent
     für alle Spitexorganisationen abzusichern.     auf dem Niveau der öffentlichen Anstel-              der Angestellten den VPOD schriftlich
     In einigen Kantonen – insbesondere in der      lungsbedingungen zu regeln. Gleichzeitig             dazu mandatiert hatten. Das darf nicht
     Suisse romande – ist dies schon gängige        kämpft der VPOD dafür, dass die öffentliche          das letzte Wort bleiben.
     Praxis. In der Deutschschweiz stossen wir      Hand genügend Finanzmittel für Spitex und          – Wir müssen Kantone und Gemeinden
     leider vorderhand auf den Widerstand der       Pflegeheime bereitstellt. Langzeitpflege und         überzeugen, Leistungsaufträge nur an
     Arbeitgeberseite.                              -betreuung ist ein öffentlicher Auftrag, muss        Firmen zu vergeben, deren Arbeitsbedin-
                                                    öffentlich finanziert und im Rahmen eines            gungen sich auf dem Niveau des öffentli-
     Konflikt verhindert                            regulierten Service public angeboten wer-            chen Anstellungsrechts bewegen.
     Mittlerweile hat die Unia mit dem Arbeit-      den. Nur so ist gewährleistet, dass auch in        – Wir werden VPOD-Mitglieder, die bei pri-
     geberverband «Zuhause leben» einen von         Zukunft die Spitex medizinische Pflege und           vaten ASPS-Spitexen arbeiten, bei ihrem
     diesen Bemühungen unabhängigen GAV             hauswirtschaftliche Dienste aus einer Hand           Kampf um würdige Arbeitsbedingungen
     vereinbart. Dieser GAV umfasst Firmen und      und in hochstehender Qualität anbietet, mit          weiterhin mit allen Mitteln unterstützen,
     Agenturen, die im Bereich der privaten,        entsprechend fairen Anstellungsbedingun-             z.B. auf dem Rechtsweg.
     nichtmedizinischen Betreuung in Privat-        gen für das Personal.                              – Wir werden das Netzwerk Repekt@vpod
     haushalten tätig sind. Die gemeinnützige                                                            weiter ausbauen und den Care-Migran-
     Spitex ist vom Geltungsbereich explizit aus-   Grösserer Verband nicht dabei                        tinnen damit eine eigene Stimme verlei-
     geschlossen.                                   Noch ist offen, ob und wann der neue GAV             hen.
     Der GAV enthält eine Bestimmung, wonach        in Kraft tritt, denn seine Gültigkeit ist an die   – In verschiedenen Kooperationen und
     die dem GAV angeschlossenen Firmen,            Bedingung gebunden, dass er allgemein-               Plattformen überlegt der VPOD mit,
     wenn sie öffentliche Leistungsaufträge aus-    verbindlich erklärt wird. Dann müssen alle           wie die ganze Versorgungskette von der
     führen, die Arbeitsbedingungen einhalten       Arbeitgeber in der vom GAV abgedeckten               Langzeitpflege bis zur Akutmedizin im
     müssen, die im Bereich der gemeinnützi-        Branche im Minimum die Bedingungen des               Sinne von kranken und betagten Men-
     gen Spitex gelten. Zu dieser Frage stand der   GAV einhalten – auch wenn sie sich dem               schen und nicht im Sinne von Zahlen
     VPOD mit der Unia und dem Arbeitgeber-         GAV nicht anschliessen. Diese einschnei-             und Profit organisiert werden kann. Zu
     verband «Zuhause leben» in den letzten Mo-     dende Ausweitung wird aber möglicher-                diesem Thema verweisen wir auch auf
     naten in direktem Austausch. Mit der jetzt     weise von Arbeitgeberseite bekämpft. Im              die VPOD-Verbandskonferenz Gesund-
     erzielten Lösung konnte einer allfälligen      Gegensatz zu «Zuhause leben» ist nämlich             heit, die am 22. und 23. Januar 2015 in
     Dumpingwirkung auf die öffentliche Spitex      der deutlich grössere Arbeitgeberverband             Thun stattfindet und an der die VPOD-
     ein Riegel geschoben werden. Damit wurde       der privaten Spitexorganisationen, ASPS,             Mitglieder aktiv über bessere Modelle
     auch ein möglicher innergewerkschaftlicher     am neuen GAV nicht beteiligt. Und im Ge-             mitdiskutieren können.
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Juli 2014                                                                   Dossier: Verbandskonferenz Berufsfeuerwehr

 Das gibt’s auch nur bei der Feuerwehr, dass sich auf ersten Aufruf hin sämtliche Kommissionsmitglieder zum Gruppenbild formieren ...
 Die neue Verbandskommission Feuerwehr (von links nach rechts): Jérôme Bonvin (Neuchâtel, neu), Bernhard Rawyler (Biel), Christophe
 Wenger (Neuchâtel), Marcel Rohrbach (Basel, neu), Frédéric Bolanz (Vaud), Nicola Squillaci (Genève), Silvio Antonelli (Zürich, Präsident),
 Isabelle Sieber (Winterthur, neu), Yves Perrinjaquet (Vaud), Marcel Britschgi (Bern, Delegierter in der DV des Verbandes), Laurent Stofer
 (Neuchâtel), Philippe Jacot (Zürich), Didier Bühler (Neuchâtel).                                                    (Foto: Christoph Schlatter)

Sicherheit und Gesundheit als Hauptanliegen der Berufsfeuerwehrleute

Gruppenbild mit Dame
Sicherheit und Gesundheit standen                die degenerativen Erkrankungen des Bewe-         Sonderfall, sagte Christian Hug. Schicht- und
im Zentrum der VPOD-Verbands-                    gungsapparats, die vorzeitig die Tauglichkeit    Nachtarbeit, verbunden mit emotionalem
konferenz Berufsfeuerwehr. Die alte              einschränken könnten.                            Stress, habe etwa auch die Pflegefachperson
Brandwache Bern wurde dabei auf                                                                   zu tragen.
ihre alten Tage hin Schauplatz eines             Von null auf hundert                             Aus dem Kreis der zwei Dutzend Feuerwehr-
historischen Ereignisses: Erstmals               Die Frage nach Gründen, die für eine vorzei-     leute kam Widerspruch. Es treffe sicher zu,
wurde eine Frau in die Kommission                tige Pensionierung von Berufsfeuerwehrleu-       sagte einer, dass auch andere Berufe starke
gewählt.                                         ten sprechen könnten, wie sie die Kommissi-      körperliche und seelische Belastungen mit
                                                 on befürwortet, beantwortete der Vortragende     sich brächten. Beim Feuerwehrmann aber
Von Christoph Schlatter                          etwas nebulös. Gewiss werde bis zum letzten      fänden sich alle diese Merkmale kumuliert.
                                                 Tag vor der Rente eine grosse körperliche        Konkret wurde etwa angeführt, es falle mit
Christian Hug kennt seine Mannen: Er ist         Leistungsfähigkeit verlangt, genau so wie        zunehmendem Alter immer schwerer, aus
Mediziner – und kümmert sich von Am-             Stressresistenz und hohe Belastbarkeit. Auf      dem Schlaf per sofort von null auf hundert
tes wegen um den Gesundheitszustand der          Dauer sei bestimmt auch der 24-Stunden-          zu kommen. Weitere Kollegen wollten wis-
Berner Berufsfeuerwehrleute, seit 17 Jahren      Turnus nicht jedermanns Sache. Allerdings        sen, wie sich Stress besser bewältigen liesse
schon. Weil er daneben noch eine Hausarzt-       treffe Ähnliches auch auf andere Berufsgrup-     oder wie man die Schlafqualität – gerade auch
praxis betreibe, habe er einen guten Vergleich   pen zu: Bau- oder Forstarbeitern beispielswei-   nach wiederholtem Unterbruch – optimieren
mit der Durchschnittsbevölkerung. Hug sag-       se werde körperlich ebenfalls viel abverlangt    könne. Christian Hug ist der Ansicht, dass äl-
te, Feuerwehrmänner gingen im Allgemei-          – und zwar dauerhaft, während der Feuer-         tere Mitarbeiter das, was sie an Schnelligkeit
nen bei guter Gesundheit in den Ruhestand.       wehrmann neben Spitzenbelastungen auch           verlieren, mit ihrer Erfahrung locker kom-
Wenig unterscheide sie diesbezüglich von Ot-     ruhigere Phasen kenne. Auch in mentaler          pensieren. Stress und Schlaflosigkeit wiede-
to Normalverbraucher; am ehesten seien es        Hinsicht sei die Feuerwehr kein absoluter        rum seien häufig Symptom schlechter Rah-
                                                                                                                                                    11
Dossier:Wasserdruck
     Dossier: Verbandskonferenz
                         – KampfBerufsfeuerwehr
                                um öffentliche Dienste                                                                                          Februar
                                                                                                                                                    Juli 2014

     menbedingungen, etwa eines suboptimalen           erwehr Bern an seinen Überlegungen zur            (dort eine von drei weiblichen Feuerwehrpro-
     Betriebsklimas. Die Anwesenden waren von          Sicherheit teilhaben: Martin Allenbach legte      fis); sie versicherte auf Nachfrage des VPOD-
     diesen Antworten sichtbarerweise nur teil-        dar, dass klar definierte Vorgehensweisen         Magazins, dass sie wegen ihres Geschlechts
     weise befriedigt. Für sie bleibt der vorzeitige   und Checklisten das Risiko für alle Betei-        noch nie irgendwo ein Problem gehabt habe
     Altersrücktritt ein grosses Thema.                ligten senken. Das klappt meistens gut: Es        und dass die Kollegen ihr durchwegs mit An-
     Dass jemand gesund bis zur Rente gelangt,         ist bezeichnend, dass es häufig nicht in der      stand und Respekt begegnen.
     hat aus Sicht von Christian Hug zum einen         «heissen Phase» des Einsatzes zu Unfällen
     mit Glück zu tun: Glück, das passende «Fahr-      kommt, sondern dann, wenn die Spannung
     gestell» mitbekommen zu haben und gute            gewichen ist und Aufräumarbeiten anstehen.
     Gene, Glück, nicht von schweren Unfällen          Das Referat Allenbachs schärfte die Aufmerk-
     oder Krankheiten getroffen worden zu sein.        samkeit für solche Aspekte.
     Eine zweite Komponente aber sei beeinfluss-
     bar: «Nur eine gut gewartete Occasion kann        Anstand und Respekt
     im höheren Alter noch den Grand-Prix von          Ausserdem gab es ein Grusswort von VPOD-
     Bern mitmachen.» Zur «Wartung» zählt              Generalsekretär Stefan Giger («Das Vertrau-
     Hug die Vermeidung der beiden Zivilisati-         en, dass im Notfall die Feuerwehr kommt
     onsbräuche «zu viel essen» und «zu wenig          und einen nach allen Regeln der Kunst rettet,
     Bewegung». Gerade der Feuerwehrmann,              gehört zu den Grundlagen des Service public,
     der täglich eine Stunde bezahlt Sport treiben     es ist für unser Sicherheitsgefühl absolut zen-
     könne, habe gute Chancen, hier Gegensteuer        tral»). Und einen Stabwechsel: Der bisherige
     zu geben. Hug räumte aber ein, dass es für        Kommissionspräsident, Bernhard Rawyler
     diejenigen, die nicht mit voller Tauglichkeit     (Biel), wird bald pensioniert und übergibt den
     bis zur Pension kommen, schwierig sei. Eine       Vorsitz an Silvio Antonelli (Zürich; siehe ne-
     adäquate und ebenbürtig bezahlte Tätigkeit        benstehendes Interview). Dieser versicherte,
     für einen 55-jährigen Feuerwehrmann, der          er werde das Angefangene weiterführen und
     30 Jahre im Dienst steht, sei schwer zu fin-      habe kein Bestreben, grundsätzlich alles um
     den. Hier sei die Stadt als Arbeitgeberin         180 Grad zu drehen.
     mit in der Pflicht. Das wiederum sahen die        Bemerkenswert ausserdem in der alten
     VPOD-Kollegen ebenso.                             Brandwache Bern (die Ende Jahr zugunsten
                                                       des Neubaus Forsthaus West geräumt wird):
     Das Risiko senken                                 die Wahl der ersten Frau in die VPOD-Ver-
     Am Vormittag der Konferenz liess der stell-       bandskommission Berufsfeuerwehr. Isabelle
     vertretende Kommandant der Berufsfeu-             Sieber ist Berufsfeuerwehrfrau in Winterthur

                                                                                                         «Flughafenfeuerwehr Zürich». Der bildstarke
                                                                                                         Band von Thomas Brügger ist vor allem für
                                                                                                         Technikfans von Interesse: Er präsentiert Gerä-
                                                                                                         te, Schutzausrüstungen und alle Fahrzeugtypen
                                                                                                         aus 65 Jahren (die meisten mit Namen Florian).
                                                                                                         Daneben gibt es eindrückliche Aufnahmen von
                                                                                                         Übungen und von Einsätzen. An manche der
                                                                                                         Unfälle, bei denen die Flughafenfeuerwehr
                                                                                                         auf den Plan gerufen wurde, erinnern sich nur
                                                                                                         noch die Älteren: zum Beispiel an die Crashs
                                                                                                         einer tschechoslowakischen (1956) und einer
                                                                                                         bulgarischen Iljuschin (1971). Hingegen sind
                                                                                                         der Absturz einer Al-Italia-DC-9 1990 am Stad-
                                                                                                         lerberg und jener des Crossair-Jumbolinos bei
                                                                                                         Bassersdorf 2001 noch sehr präsent; Brügger
                                                                                                         beschreibt diese Katastrophen aus Sicht der
       Florian am Flughafen                                                                              Flughafenfeuerwehr.
                                                                                                                (slt; Foto aus dem besprochenen Buch)

     Die Flughafenfeuerwehr Zürich gibt es nicht       Rettung Zürich, und ihr wurden neu auch die
     mehr – jedenfalls unter diesem Namen: 2008        nördlichen Zürcher Stadtquartiere zugewie-        Thomas Brügger: Flughafenfeuerwehr Zürich, Zürich (AS-
     wurde sie zu einem Bestandteil von Schutz &       sen. Trotzdem heisst ein neues Buch genau so:     Verlag) 2013. 205 Seiten, 68 Franken.

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