BEST PRACTICE - IMMER & ÜBERALL - T-Systems
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BEST MOBILITY 4.0 VOLKSWAGENS D³-STRATEGIE CIO-TALK EUROGATE OPEN TELEKOM CLOUD PRACTICE SHELL SCHREIBT GESCHICHTE BEST PRACTICE 3 / 2016 SICHERHEITSPRÜFSTELLE Ausgabe 3 / 2016 IMMER & ÜBERALL Tun und Lassen in der Arbeitswelt von morgen
EDITORIAL —3 OPeN ARBEITEN 4.0 BRAUCHT PARTNER. NACH INNEN FOR YOUR UND NACH AUSSEN. Flexibilität Reinhard Clemens, Vorstand T‑Systems Deutsche Telekom AG und CEO von T‑Systems Closed for everybody else DIE ARBEITSWELT WIRD DIGITALER, flexibler, vernetzter. zutage nur noch in Partnerschaften und der Bereitschaft, sich Einer der aus meiner Sicht massivsten Treiber dieser Ent- zu öffnen. Ein Gedanke, der viele Facetten hat. wicklung ist das Zusammenwachsen unserer realen und vir- Denn hinter alldem stecken Technologiesprünge, die tuellen Mobilität. In spätestens zehn Jahren werden man nicht vernachlässigen darf – sonst überholt einen der zunehmend autonom fahrende Autos die Fahrzeit, die wir Markt. Der Arbeitsmarkt zum Beispiel, die Produktivität des mit Arbeiten verbringen können, vervielfachen. Jungen Leu- Wettbewerbers, die Intelligenz, mit der er neue Arbeitsorgani- ten wird 2035 vermutlich das Wort „Lenkrad“ so wenig sa- sationsformen zur Effizienzsteigerung nutzt. gen wie „Telefongabel“ oder „Wählscheibe“ unseren Kindern Mir persönlich ist dabei sehr wichtig, was im Zuge dieser von heute. Dabei sind es maßgeblich die Trends zur Indust- Entwicklung auf die Mitarbeiter unserer Unternehmen zu- rie 4.0 und zum Internet der Dinge, die nicht nur die Entwick- kommt: Je mehr das Internet, Big Data und High Performance lung und Fertigung jeder Art von Devices – seien es Autos, Computing die physikalische Welt mit dem Cyberspace ver- Maschinen oder Geräte – grundlegend verändern. Sondern binden, desto mehr wird aus der Phrase „Arbeiten, wo immer vor allem die Art, wie wir diese Dingen nutzen. Wann, wo und und wann immer“ eine reale Option. Aber genau das muss es wie wir mit ihnen arbeiten. auch bleiben. Es geht ums Können, nicht ums Müssen. Es So kann schon bald unsere Bekleidung zum festen geht darum, die neue Dimension unserer Arbeitswelt mit zu- Bestandteil interaktiver Kommunikation werden, wie Fashion künftig viel flexibleren Arbeitszeit- und Arbeitsplatzregelun- Fusion, eines unserer Innovationsprojekte im Konzern, zeigt. gen so zu gestalten, dass drei Ziele gleichermaßen erreicht Neue Technologien wie künstliche Intelligenz und Augmen- werden: die der Unternehmen, die ihrer zukünftig ständig in ted Reality, der 3D-Druck oder kollaborierende Roboter grei- neuer Konstellation arbeitenden virtuellen Teams und die des fen in bestehende Arbeitsformen ein – in die unserer Kunden einzelnen Mitarbeiters. wie auch in unsere eigenen – oder lassen komplett neue Mo- Vor allem Letzteres – die „Mitarbeiterdimension der Di- delle des Arbeitens entstehen. Welche Anforderungen stellt gitalisierung“, wie es mein HR-Kollege Georg Pepping in un- es an Unternehmen und ihre Mitarbeiter, wenn Freelancing, serer Top-Story nennt – muss für Unternehmen immer in Co-Working und virtuelle Teams zukünftig eine ungleich grö- Betracht bleiben. Zumal sie auch den Mitarbeitern selbst ßere Rolle spielen? Und immer häufiger Leistungsträger un- neue Skills abfordert: Disziplin, Eigenverantwortung und serer Firmen gleichwohl nicht mehr fest zum Unternehmen den Einsatz der eigenen Arbeitskraft, Kreativität und Talente gehören? Zugleich wird Technik zunehmend in der Lage zu optimieren. sein, menschliches Fertigungskönnen zu ersetzen. Dass Insofern sind eine vertrauensbasierte Unternehmens Unternehmen dafür sichere Cloud-Plattformen und zuverläs führung und ein verantwortungsvolles Selfmanagement der sige Konnektivität brauchen, ist das eine. Im Idealfall ist das Mitarbeiter auch eine Frage von neuer Partnerschaft. Und als Foto: Deutsche Telekom AG andere ein zentrales Datenmanagement ohne Schnittstellen- Säule unseres Arbeitens 4.0 so wichtig wie Technik. Beides chaos. Denn, wie es der PAC-Deutschland-Chef Klaus Holz- muss stehen. hauser im Interview in diesem Heft sagt: Anwender suchen nicht nach Produkten oder Technologien, sondern nach Lö- Herzlichst, sungen für ihre Herausforderungen. Und die findet man heut- Ihr Reinhard Clemens
INTRO Neubauten der IT-Giganten —5 Größer, moderner, spektakulärer FREIHEIT DER GIGANTEN. GRÖSSER, MODERNER, SPEKTAKU LÄRER. UNTER DEN IT-GIGANTEN IM SILICON VALLEY IST EIN ARCHITEK TURWETTBEWERB AUSGEBROCHEN. WER SETZT DAS UNGEWÖHN- LICHSTE KONZEPT UM? GOOGLE PLANT AUF 75 000 QUADRATMETERN EINEN CAMPUS UNTER GLAS AUS LEICHTEN MATERIALIEN. DIE DEVISE: OFFENE RÄUME FÜR DIE FLEXIBLE, MOBILE ARBEIT VON MORGEN. DER EINZUG IST FÜR 2020 GEPLANT. Fotos: Heatherwick Studio and Bjarke Ingels Group, Facebook/dpa, Flickr Forgemind ArchiMedia Eine Stadt im Kleinen stellt die Facebook-Zentrale in Menlo Park dar (oben). Am weitesten vorangeschritten ist das Apple-Headquarter in Cupertino (unten). Stararchitekt Sir Norman Foster entwarf ein Raumschiff mit grüner Wohlfühloase und unterirdischem Auditorium.
INTRO Hatsune Miku —7 Virtuelle Sängerin Solche Fans können sich Popstars aus Fleisch und Blut nur w ünschen: Auf Facebook hat Hatsune Miku über 2,5 Millionen Follower. Ihre Anhänger komponieren die Songs und schreiben die Texte für sie: Heavy Metal, Pop und Balladen, die Hatsune Miku als Hologramm mit Liveband auf der Bühne singt. Konzerne wie Google und Toyota haben mit der virtuellen Sängerin schon geworben. SMARTER STAR. MIT IHREN LANGEN GRÜNEN HAAREN IST HATSUNE MIKU IN JAPAN EINER DER STARS DES J-POP. WAS SIE VON ANDEREN SÄNGERINNEN UNTER SCHEIDET? SIE IST EIN HOLOGRAMM. ENTWICKLER AUS SAPPORO HABEN SIE PROGRAMMIERT. IN JAPAN FÜLLT SIE DIE KONZERTHALLEN. UND JETZT EROBERT SIE EUROPA UND AMERIKA. Foto: Torn Hanai/Reuters
DAS WUNDERKIND. NICK D’ALOISIO IST MIT 20 JAHREN BEREITS TEAMLEITER BEI YAHOO IN LONDON UND KALIFORNIEN. DER BRITE PROGRAMMIERTE VOR FÜNF JAHREN IN SEINEM KINDERZIMMER SUMMLY, EINE APP, DIE NACH RICHTENTEXTE AUTOMATISCH AUF SMARTPHONE-FORMAT KÜRZT. DAS WAR YAHOO 30 MILLIONEN DOLLAR WERT. ALS ANGESTELLTER ENTWICKELT ER HEUTE DIE APP NEWS DIGEST, EINEN SUMMLY- NACHFOLGER, FÜR YAHOO WEITER. —9 INTRO Nick D’Aloisio Nachrichten fürs Smartphone Investoren begeisterte er als Teenie, heute zeigt er Konzernen, wie es geht. „Ich programmiere immer, wenn mir langweilig ist.“ So kam D’Aloisio auf die Idee für Summly. Kein Wunder, dass das „Time Magazine“ ihn 2013 zu einem der weltweit einflussreichsten Teenager wählte. Foto: Nic Walker
INHALT Ausgabe 3/2016 — 11 12 40 In puncto Datensicherheit erfordern Public- Cloud-Services auch Weitsicht. Shell beauf- tragte T-Systems mit dem größ- ten Data-Cen- ter-Umzug sei- ner Geschichte. 24 BEST PRACTICES MOBILITY 34 SKEPSIS ADIEU. 12 VORSICHT: NEUER FREIRAUM. 30 CIO-TALK BEI EUROGATE. SALESFORCE. Mit der Rückendeckung eines deutschen Vertrags- partners entschieden sich ContiTech, REWE, Zalando und Ströer 37 ARBEIT 4.0. Rasant verschieben reale und virtuelle Mobilität die tra- SICHERHEITSNETZ. Wolfram Müller, CIO des größten Container- Digital für den Marktführer in Sachen CRM. ditionellen Grenzen unserer Arbeitswelt in eine andere Dimension. Terminalbetreibers Europas, über Cyber-Security im Internet of Technologien wie 3D-Druck, Sprachsteuerung und Künstliche Intelli- Things, eine IT-Performance von 99,8 Prozent und die Vorteile, genz – auch M2M und IoT – ermöglichen ein neues Tun und Lassen. eine „Spinne im Netz“ zu haben. 37 UMZUG EINES DATA CENTERS. Doch der Freiraum, nach dem das klingt, muss von Unternehmen und IMPRESSUM ihren Mitarbeitern gewollt und gekonnt werden. SHELL. 69 IT-Landschaften, 7000 Server, mehr als 100 geschäfts- kritische Systeme – den größten Rechenzentrums-Umzug in der Herausgeber: Geschäftsführung: Geschichte von Shell wickelte T-Systems ab wie bestellt: mit einer Roger Voland, Christian Backen, Alexander Uebel 20 ANGEMESSEN BREMSBEREIT. 30 Punktlandung in Time and Budget. T-Systems International GmbH Objektleitung Heinrich-Hertz-Str. 1 HOFFMANN UND CAMPE: 64295 Darmstadt Sandra Heiske ANALYZE IT. Für Klaus Holzhauser, Deutschland-Chef von Pierre Gesamtverantwortung: Herstellung: Wym Korff Audoin Consultants, erfordert mobiles Arbeiten im „Anywhere & 40 PUBLIC CLOUD? – ABER SICHER. Gina Duscher Litho: Olaf Giesick Medien- Fotos: Christian Kerber, Martin Bernetti/AFP/Getty Images, vario press; Illustration: Cindy Schmid ,Titel: Cindy Schmid Redaktionsleitung: produktion, Hamburg Anytime“ umsichtige Investments und vor allem echte Partner. Tatjana Geierhaas Druck: OPEN TELEKOM CLOUD. Auch Mittelständler wie der Funktech- Chefredaktion: NEEF + STUMME premium nikanbieter Schwaiger oder der Software-Lizenzierungsspezialist Thomas van Zütphen (V.i.S.d.P.) printing GmbH & Co. KG, Wittingen 22 KORREKTER RECHNER. Octopus setzen auf Public-Cloud-Sevices – sind aber in Sachen Organisation: Anke Echterling Copyright: Rechtssicherheit und Datenschutz ausgesprochen wählerisch. © 2016 by T-Systems. Nachdruck Art Direction: Jessica Winter nur mit Quellenangabe und Belegexem- VORDENKER. Nach Ansicht des US-Ökonomen Erik Brynjolfsson Layout: Silke Weißbach plar. Der Inhalt gibt nicht in jedem Fall dürften die Wertschöpfungseffekte der Digitalisierung zukünftig anders Bildredaktion: Susanne Narjes die Meinung des Herausgebers wieder. gemessen werden und Maschinen den Menschen niemals überholen. 42 HACKEN IM KUNDENAUFTRAG. Operation Manager: Maike Bamberg Schon gelesen? Best Practice Online: SECURITY EVALUATION SERVICES. Ob Software oder Hard- Schlussredaktion: 24 AUTOMOBIL WÖRTLICH GENOMMEN. ware – mit dem Know-how ihrer Informatiker, Ingenieure, Ursula Junger www.t-systems.de/bestpractice Mathematiker, Kryptologen und Physiker testet die T-Systems- Autoren dieser Ausgabe: Schon runter- AUTOMOTIVE. Wie Konnektivität, künstliche Intelligenz und Predictive Prüfstelle Produktinnovationen von Unternehmen unter- Sven Hansel, Roger Homrich, Michael geladen? Analytics die Automobilität der Zukunft verändern. Antworten aus der schiedlichster Branchen auf Herz und Nieren. Hopp, Heinz-Jürgen Köhler, Best Practice+ App Thorsten Rack, Guido Reinking, per QR-Code hier Branche von BMW, Audi und VW. oder unter itunes. Anja Steinbuch, Thomas van Zütphen Verlag: apple.com 44 EIN LAND GOES IP. HOFFMANN UND CAMPE X 29 MIT D³ AUF DEN PUNKT. Eine Marke der HOFFMANN Fragen und Anregungen: UND CAMPE VERLAG GmbH bestpractice@t-systems.com VERWALTUNGSNETZ NRW. Als datenverkehrsreichstes Bundes- Harvestehuder Weg 42 VOLKSWAGEN GROUP. „D hoch drei“ beschreibt der Chief Digital land nutzt Nordrhein-Westfalen für Telefonie und Daten einen 20149 Hamburg Officer Johann Jungwirth, wie Europas größter Automobilhersteller den Eurogate-CIO Wolfram Müller (l.) und Patrick Molck-Ude, einheitlichen IP-Übertragungsstandard mit Geschwindigkeiten bis Tel. (040) 441 88-451 digitalen Wandel treibt – beim Kunden, beim Produkt, im Konzern. Geschäftsführer der TC Division von T-Systems. zu 10 Gigabit pro Sekunde. E-Mail: cp@hoca.de
SCHWERPUNKT Mobility — 13 Arbeit 4.0 Arbeiten im Immerall. FRÜHER WAR ARBEIT ANDERS. JEDER IN SEINER FIRMA . ALLE MANN AM PL ATZ. DOCH MIT IHRER FORTSCHREITENDEN DIGITALISIERUNG BEKOMMT UNSERE WELT DES ARBEITENS EINE NEUE DIMENSION. AUS „ JEDEM TAG“ WIRD „IMMER“. AUS „HIER“ WIRD „ÜBERALL“. SCHON VERSTEHEN WIR MOBILISIERUNG ALS DURCHGÄNGIGE DIGITALISIERUNG VON ARBEIT. DOCH GERADE WENN RAUM UND ZEIT REAL UND VIRTUELL ZUSAMMENWACHSEN, BRAUCHT DIE NEUE FREIHEIT FESTE REGELN. Illustration: Cindy Schmid
SCHWERPUNKT Mobility — 15 Arbeit 4.0 Thomas van Zütphen MIT DEM LAPTOP GING’S LOS. SCHREIBTISCH ADIEU! Fast zeit- gleich wurden aus Handys Smartphones und gaben festen Arbeits- plätzen den Rest. Wie schnell das ging. Telefonieren Sie noch, oder lassen Sie das Ihr Jackett überneh- men? – Wie bitte? Was heute noch Irritationen hervorruft, wird morgen kaum noch jemanden verblüffen. Alles eine Frage des Weiterdenkens. Für Claudia Nemat, Technikvorstand der Deutschen Telekom, steht fest: „Es gibt kein Naturgesetz, das besagt, dass Tele- kommunikation nur mit Smartphones möglich ist. Zugegeben – eine großartige Erfindung wie seinerzeit das Telefon mit Wählscheibe. Doch eines Tages können unsere Enkel beides im Museum bestaunen.“ Schon lässt der Jeanshersteller Levi Strauss interaktive Stoffe entwickeln, die Hosen und Jacken mit Touchscreen-Funktionen ausstatten. Um Befehle auf Smartphones oder andere Geräte zu übertragen, die Anrufe oder das Senden von Nachrichten mög- lich machen. Folgerichtig, so Nemat, „wird Telekommunikation immer zunehmender ein Funktionsmerkmal unserer Kleidung“. Und dieser Trend werde sich – angetrieben von technologischen Entwicklungen wie Augmented Reality und 3D-Druck – mit Vir- 25 tual-Reality-Brillen, intelligenten Kopfhörern, Armbändern und Ringen fortsetzen. Dass Initiativen wie Fashion Fusion, die die Deutsche Telekom zum Bestandteil ihrer langfristigen Innovationsstrategie macht, alles andere als Spielwiesen sind, bestätigt Jan Mentel. „Menschen Megatren d s hat die und Dinge – von der Maschine bis zu intelligenter Kleidung – wer- identifi zi Universitä ert, die die t St. Gallen den im Business wie im Privatleben eine Beziehung eingehen, die kommend A rt un sere en 30 Jah s Arbeiten s ren ma ss in den die Art und Weise, wie Unternehmen denken, arbeiten und han- iv veränd ern werd en. deln, in jeder Branche wandeln wird.“ Im Ergebnis rät der Analyst Alle Meg atrend s fi nden Sie von Crisp Research schon heute, „die Nutzung von Mobile Devices w w w.t-s ys tem s.de/st unter: und Wearables in Unternehmen voranzutreiben“. Und dafür gibt es udie/arbei t-4-0 mehr als genug gute Gründe. Die Wende kam annähernd unbemerkt. Laut einer Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin arbeiteten Anfang dieses Jahres in Deutschland 54 Prozent der produktiv Beschäf- tigten vorwiegend oder sogar komplett mobil. Damit waren Kollegen mit „ausschließlich oder vornehmlich einem einzigen sta- 54 % tionären Arbeitsplatz“ erstmals in der Minderheit. AUS WORKPLACE WIRD WORKSPACE Möglich machen das digitale Arbeitsplätze, bei denen einerseits äftigten der produktiv Besch künstliche Intelligenz, Software-defined-Products und ständig aus- uts chl and vor wiegend arbeiten in De Illustrationen: Cindy Schmid; Foto: Lautenschlaeger/WirtschaftsWoche gefeiltere Sprachsteuerungslösungen und andererseits IT-Anwen- eßlich mobil. oder sogar au sschli dungen wie die Cloud, Big Data und Predictive Analytics zu einem einzigen Motor zusammenkommen. Statt vom Digital Workplace, „ES GIBT KEIN NATURGESETZ, DAS BESAGT, Arbeitsplatz 4.0 oder Future Workplace spricht Experton-Advisor Wolfgang Schwab denn auch längst vom „Digital Workspace, DASS TELEKOMMUNIKATION NUR MIT bei dem nahezu alle Bereiche der klassischen Desktopwelt und der modernen Mobile World zusammenwachsen“. Klingt nach SMARTPHONES MÖGLICH IST. VIELMEHR moderatem Tempo, wird aber getragen von einem Anforderungs- katalog, der manch einen IT-Chef schwindeln lässt. Denn die Wahr- WIRD SIE ZUNEHMEND AUCH EIN heit über Virtual-Desktop-Infrastructure- und Application-Strea- ming-Solutions, Management-, Security- und Mobility-Lösungen ist: FUNKTIONSMERKMAL VON KLEIDUNG.“ Nicht wenige Unternehmen glauben, dass sie selbst – und allein – dem steigenden Integrationsdruck Rechnung tragen könnten. Claudia Nemat, Technikvorstand Deutsche Telekom
SCHWERPUNKT Mobility — 17 Arbeit 4.0 23 % „Ein Eigenbetrieb in diesem Bereich jedoch“, warnt Experton in seinem erstmalig vorgestellten „Digital Workspace Vendor Bench- mark 2016“, „dürfte im Vergleich zu Managed Services oder ei- nem Komplettoutsourcing in den seltensten Fällen wirtschaftlich eit halten eine der Menschen weltw wirklich vorteilhaft sein.“ Und die zunehmenden Anforderungen kti on schon für „eben so virtuelle Intera rund um ihre digitale Transformation – bei gleichzeitig dünner Wech selbeziehung .* gut“ wie eine reale werdender Personaldecke – setzten die Unternehmen immer stär- ker unter Druck. MEGATRENDS ERREICHEN DEN ARBEITSMARKT Doch damit längst nicht genug. Jetzt kommt’s: Zukunftsforscher der Universität St. Gallen haben auf dem Weg zum Arbeiten der nächsten Generation gleich 25 (!) sogenannte Megatrends identi- fiziert, die gerade Anlauf nehmen. Wir erinnern uns: Megatrends, das sind die, die mitunter 30 Jahre brauchen, um ihren Peak zu erreichen, von Beginn an aber in jeden Bereich unseres Lebens Interview und Arbeitens ausstrahlen und durch nichts und niemanden auf- zuhalten sind. Ob für die Produktion, den Vertrieb oder die HR (siehe Inter- „EIN PLUS AN NEUEN view Georg Pepping nächste Seite) – für die Verantwortlichen nicht weniger Fachbereiche der Unternehmen liest sich das Thesen- KOMPETENZEN DER MITARBEITER.“ papier der Wissenschaftler wie eine Reiseroute Richtung Albtraum: These eins: Arbeitsplätze der Zukunft haben keine organisationale Zugehörigkeit. Georg Pepping, These zwei: Maschinen lernen das Denken, werden intelligent T-Systems-Geschäftsführer Human Resources und – durch Vernetzung – quasi omnipräsent. 88 % These drei: Feste (eigene) Mitarbeiter werden für Unternehmen an Was ändert Arbeiten 4.0 in Unternehmen? Working. Denn mobiles Arbeiten ist ja eine Antwort darauf, dass ich Bedeutung verlieren – stattdessen werden weltweit verfügbare Die Digitalisierung wird sicher die Arbeitsprozesse wie auch die Art, heute wann immer und wo immer mit unterschiedlichen Mitarbei- Skills spezialisierter Fachkräfte wichtiger. wie wir arbeiten, massiv verändern. Die Frage ist nicht ob, sondern tern in unterschiedlichen Rollen zusammenarbeiten kann. Mindes- Wer im Unternehmen soll das strukturieren, moderieren, im- nur, was und wie schnell. Zum einen werden sich technologisch be- tens genauso wichtig ist bei Future Work aber die dafür erforderliche der Unte plementieren? Wer organisiert zukünftig Arbeit, wenn Teams und rnehmen dingt Arbeitsinhalte verändern, indem viele Tätigkeiten durch neue sowie die damit einhergehende Veränderung von Führung. Denn gleichble werden ibend ho 2016 Chefs, Arbeitsorte und Arbeitszeiten quasi ständig rotieren? Wer ch oder so intelligente Systeme ersetzt werden. Zum anderen werden wir ganz Future Work heißt auch: Flexible Arbeitszeit und flexible Arbeits- verstärk ga r leistet die Integration praktisch sämtlicher wesentlicher ITIL- t in die D anders zusammenarbeiten können: digitalisierter, mobiler, effi zien- platzregelungen werden schon bald die Norm sein. Und auf Ver- Geschäft igitali sie sprozess ru ng ihrer Prozesse (IT-Infrastructure Library) für die physischen, virtuellen, e investie ter und vernetzter. Gemeinsam mit der Uni St. Gallen haben wir uns trauen basierendes Selbstmanagement von und für Mitarbeiter wird ren. mobilen und cloudgestützten Workspaces? Und die genannten als Telekom einmal angeschaut, was sich dadurch alles in Bewe- die klassische, auf Kontrolle ausgelegte „Unternehmensführung von Beispiele sind nur drei von 25 Thesen, die die Schweizer Hoch- gung setzt und als Entwicklung für unsere zukünftige Art des Ar- oben“ ersetzen. Hier kommen also mehrere Facetten zusammen – schule gemeinsam mit der Telekom-Innovation-Einheit Share- beitens heute schon projizieren lässt. Da Kennzeichen der Digitali- das macht es auch so spannend. Ich bin fest davon überzeugt, dass ground aufstellt. sierung exponentielle Veränderungen sind, ist es für Unternehmen Unternehmen, wenn sie alle drei Dinge unter einen Hut bringen, die internen Büro- und Verwaltungsprozesse ausgewirkt hat“. Zu- wichtig, sich mit Trends und Vorboten der einsetzenden Verände- Produktivität wie auch die Mitarbeiterzufriedenheit deutlich stei- DEUTSCHE WIRTSCHAFT SCHON IM MITTELFELD gleich geben fast zwei Drittel (63 Prozent) an, dass sie „die rung möglichst frühzeitig zu befassen. Während technische Verän- gern können. Hoffnung – zumindest für deutsche Unternehmen – macht der Kundenzufriedenheit durch optimierte Prozessabläufe deutlich derungen immer schneller stattfinden, ändert sich das Verhalten Digital Office Index (DOI) des Branchenverbands BITKOM. Das steigern konnten“. nur ungleich langsamer. Wollen Unternehmen die sich mit der Digi- Was konkret kann die Personalführung von Unternehmen zur CeBIT 2016 vorgestellte Papier kommt zu dem Ergebnis: „Die Ein Beispiel dafür ist der Baustoffhändler Xella. Mit fast 7000 Mit- talisierung bietenden Chancen ergreifen, müssen sie der Mitarbei- dazu beitragen? Weichen auf dem Weg zur digitalisierten Arbeitswelt sind ge- arbeitern in 20 Ländern setzt das Unternehmen in puncto Mobility seit terdimension der Digitalisierung mindestens die gleiche Aufmerk- Ich sehe drei Kernbeiträge für HR: Der erste Beitrag ist, das Thema stellt.“ Die Studie beschreibt, wie weit Unternehmen ihre Pro- diesem Sommer auf weltweite Enterprise Mobility Management Ser- samkeit zuwenden wie der technologischen. Aber auch bei der Workforce-Transformation auf die Agenda zu bringen. Denn die zesse bereits digitalisiert haben und an welchen Stellen vices (EMM) von T-Systems. Die Lösung basiert auf einer Suite- Technologiedimension ist das Verständnis von Zusammenhängen Geschäftstransformation gelingt nur, wenn ich die Workforce ent- Nachbesserungsbedarf besteht. Gemessen auf einer Skala von Technologie von MobileIron, dem strategischen Partner der Telekom- wichtig, auf die es ankommt. Nämlich Konnektivität, Plattformen lang der Transformation nicht nur quantitativ, sondern auch quali- null (überhaupt nicht digitalisiert) bis 100 (vollständig digitali- Tochter, die aus einer Private Cloud bereitgestellt wird. So kann das und Datensicherheit. tativ verändere. Diese muss genauso strategisch entwickelt werden siert) erreicht der aktuelle DOI der deutschen Wirtschaft einen Unternehmen beim Mobile Device Management nicht nur hochskalie- wie die Technologie. Ein zweiter Beitrag ist der Aufbau von Consul- Wert von 50. Damit sei der Weg zum digitalen Büro in Deutsch- ren und dank einer einfachen Selbstverwaltung aller Devices durch Was sind Schlüsselfähigkeiten einer digitalen Organisation? ting-Expertise für die Beratung von Führungskräften sowohl in dem, Illustration: Cindy Schmid; Foto: Deutsche Telekom AG land erst zur Hälfte geschafft, doch zeigten die Ergebnisse, dass die Mitarbeiter deren Produktivität erhöhen, sondern auch Xellas ho- Zunächst einmal: Vernetzte Zusammenarbeit ist aus meiner Sicht was sie tun, als auch in dem, wie sie es tun. Der dritte Punkt ist die die Unternehmen verstanden haben, „was die Glocken aktuell he Sicherheitsanforderungen an das eigene Mobility-Management er- eine, wenn nicht sogar die Schlüsselfähigkeit für eine digitale Orga- strategische Weiterentwicklung der Führungs- und Unternehmens- läuten“. 42 Prozent der befragten 1108 Firmen erklärten, ihre füllen. Mit dem gleichen Credo – volle Mobilität bei höchster Secu- nisation. Hier spielt „you and me“, unser internes „Facebook“, eine kultur und damit die notwendige systemische Veränderung der Ver- Investitionen in die Digitalisierung unverändert hochzuhalten, rity – kommt die Lösung auch bei CORPUS SIREO, einem der führen- wesentliche Rolle. Aber auch flexibles, mobiles Arbeiten, womit wir haltensebene. Wichtig ist: Arbeit 4.0 ist kein Selbstzweck. Sie soll 46 Prozent der Unternehmen bekundeten sogar, 2016 vermehrt den deutschen und europaweit tätigen Immobilien-Asset-Manager, bei dem Programm Future Work wären. Da geht es um Technologie, Unternehmen wie Mitarbeiter produktiver und damit erfolgreicher in die Digitalisierung ihrer Geschäfts- und Verwaltungsprozesse zum Einsatz. „Für uns als innovative Mobile-first-Company bietet die also Unified Communications Mobile Device Management oder Se- machen. Diese Waage zu erreichen und zu halten funktioniert nach zu investieren. Dass sich das lohnt, bestätigen diejenigen Firmen, Kombination von MobileIrons EMM-Suite mit dem Bereitstellungs- curity as a Service. Das ist gut, aber in Sachen Future Work nur ein meiner Überzeugung nur auf vier gleichermaßen stabilen Säulen: die den Weg bereits beschritten haben. modell der Telekom-Gruppe eine deutliche Verbesserung in Sachen Teilaspekt. Da geht es aber auch um entsprechende Bürokonzepte, einem vertrauensbasierten Management, flexiblen Arbeitsumge- So sagen 74 Prozent der Unternehmen, dass sich die Einfüh- Sicherheit, Performance, IT-Integration und End-User-Support“, so also offene Bürowelten, Desksharing, mobile- und activity-based bungen und so hoch verfügbarem wie sicherem Co-Working. rung neuer Softwarelösungen „positiv auf die Performance ihrer das Ergebnis von Jens Gruse, IT-Direktor von CORPUS SIREO. * GFK, http://www.gfk.com/global-studies/global-study-overview/
SCHWERPUNKT Mobility — 19 Arbeit 4.0 „FLEXIBLE ARBEITS- UND KOOPERATIONS- FORMEN WERDEN DAZU FÜHREN, DASS ARBEITNEHMER STÄNDIG MIT EINEM BEIN IM ARBEITSMARKT STEHEN.“ Stefanie Kreusel, Vorsitzende des Management-Netzwerks Syntra der Deutschen Telekom Andere Lösungen, die – so real wie virtuell – die Mobilität der Mit- So birgt das Arbeiten der Zukunft nicht zuletzt für Personalverant- arbeiter unterstützen, sind etwa die Social-Collaboration-Lösung wortliche große Risiken: „Flexible Arbeits- und Kooperationsfor- Teamwire, wie sie die BARMER einsetzt, oder im Bereich der öf- men führen dazu, dass Arbeitnehmer ständig mit einem Bein im fentlichen Verwaltung das Elektronische Grundbuch. Letzteres, Arbeitsmarkt stehen“, sagt Stefanie Kreusel, Bundesvorsitzende zum Beispiel schon im Einsatz bei den Grundbuchämtern in von Syntra, dem Management-Netzwerk der Deutschen Telekom. Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg, ermöglicht den orts- Im Ergebnis werde eine systematische Personalentwicklung unabhängigen Zugriff auf die Grundbuchdaten und bietet so den damit deutlich erschwert. Zumal zukünftig nicht mehr formale Mitarbeitern bei der Bearbeitung und den Kunden per Online-Aus- Qualifikationen über die Employability von Menschen und die kunft mehr Schnelligkeit und Serviceorientierung unter Einhaltung Attraktivität von Mitarbeitern entscheiden, sondern vorrangig hoher Sicherheitsstandards. „Gerade bei der grundbuchrecht- technisches Können im Umgang mit Robotik, Augmented Reality lichen Abwicklung des Kaufs eines Grundstücks, der Finanzierung und Co. – zum Beispiel aus Sicht von Wettbewerbern auf dem und der Eintragung von Sicherungsrechten und Eigentum bietet Arbeitskräftemarkt. Denn vollständig ablösen werden Maschi- das Elektronische Grundbuch für Bürger einen echten Mehrwert“, nen, Geräte und selbstlernende Prozesse den Arbeits- und Pro- macht Baden-Württembergs Ministerialdirektor Elmar Steinbacher duktionsfaktor Mensch nicht. deutlich, worin der größte Vorteil liegt. In diesem Sinne haben die Wissenschaftler auch ein wenig Trost, der den Unternehmen bleibt: Das nicht lineare Denken wird 50 DOI SECURITY-ASPEKT BEKOMMT BRISANZ auch weiterhin eine menschliche Domäne sein. Denn, so die Wis- Doch wenn sich von der Arbeitswelt über die Produktivität der Mit- senschaftler der Uni St. Gallen: Die Automatisierung von Arbeit arbeiter bis zu deren persönlicher Work-Life-Balance reale und vir- ist endlich. Unternehmerische Skills, die Beherrschung der Ma- tuelle Mobilität immer näher kommen, katapultiert sich ein Aspekt schinen und menschliche Kreativität gelten „als schwer substi- bei der Integration weit nach oben: Security. „Die entsprechenden tuierbare Fähigkeiten“. Insofern gilt bis auf Weiteres: Der Fantasie Gemessen auf einer Ska la von null bis 100 Umgebungen müssen hoch abgesichert sein, denn nur so können sind keine Grenzen gesetzt. Oder etwa doch? erreicht der aktuelle Dig ital Office Index (DOI) Unternehmen gewährleisten, dass unser Arbeiten anytime, Denn auch die Fähigkeit, Daten aus Milliarden Maschinen, der deutschen Wirtschaft einen Wert von 50. anywhere, at any device auch sicher und zuverlässig verfügbar Robotern und Dingen sinnhaft zu kombinieren und zu interpretie- bleibt“, sagt Klaus Holzhauser, Deutschland-Chef des Analysten- ren, bleibt zwar eine Schlüsselqualifikation arbeitender Men- hauses PAC (siehe Interview Seite 20). Das gilt ganz besonders, schen und wird nicht ersetzbar sein. Was die digitale Arbeit im 45 % wenn Mitarbeiter von Krankenkassen – Stichwort Teamwire – via Big Data der Zukunft von bisher vorherrschender Datenanalyse Social Collaboration ihre Produktivität und den internen Know- allerdings unterscheidet, ist Folgendes: Hypothesen – zu was how-Transfer steigern. Wenn Mitarbeiter der BARMER die Lösung auch immer für Prozessen – werden dann, im Zeitfenster der einsetzen, erfolgen Hosting und Betrieb des gemanagten Service nächsten drei Dekaden, kaum mehr benötigt werden. Denn Für ausschließlich in den deutschen, hochsicheren und ISO-zertifizier- schon bald liegen für alles und jeden hinreichend Daten vor. Wis- der IT-Entscheider aus deu tschen Unternehmen ten Rechenzentren von T-Systems. senschaftler nennen diesen, wenngleich noch theoretisch anmu- sind Arbeitsumgebungen aus der Cloud Fest steht: In der Regel müssen Mitarbeiter ihr Unterneh- tenden, Zielkorridor „End of Theory“. hauptsächlich für mobile Mitarbeiter rele vant. mensnetzwerk verlassen, um – so Klaus Holzhauser – „echte Collaboration und Shared Collaboration zu ermöglichen“. Und Arbeit 4.0: die werde, so auch die Wissenschaftler von Shareground und der michael.pauly@t-systems.com Universität St. Gallen, immer wichtiger. So spiele „die räumliche Teamwire: Verortung von Leistungserbringern“ in Zukunft keine Rolle mehr. francisco.perez-leon@t-systems.com Illustration: Cindy Schmid; Foto: privat Stattdessen erreiche Arbeit den gleichen Mobilitätsgrad wie Elektronisches Grundbuch: Kapital. Dieser „Abschied räumlich verorteter Arbeit aber gehe barbara.hausmann@t-systems.com einher mit einem Wandel von der Präsenz- zur Erlebniskultur“. Enterprise Mobility Management Services: Führungskräfte müssen lernen, dass sie mehr motivieren als kon- david.ibanez@t-systems.com trollieren. Und ihre Kunst wird darin bestehen, persönliche Bin- dung auch über unpersönliche technische Kanäle aufzubauen www.t-systems.de/loesungen/dynamic-workplace und zu erhalten. www.t-systems.de/loesungen/mobile-enterprise
SCHWERPUNKT Mobility — 21 Analyze IT MOBILITY MUSS VOR ALLEM EINES SEIN: SICHER. Gespräch mit PAC-Deutschland-Chef Klaus Holzhauser zwischen Klaus Holzhauser, virtueller und realer Mobilität. Managing Director Germany, PAC Thomas van Zütphen Von der Arbeitswelt, unserer Produktivität bis hin zur Wir glauben, dass sich das derzeit noch nicht seriös Datenmengen verarbeiten und analysieren kann –, hat persönlichen Work-Life-Balance – reale und virtuelle beantworten lässt. Für Künstliche Intelligenz (KI) etwa gibt es eine Bedeutung bekommen, ohne die sich Smart Travel und Mobilität wachsen zusammen. Welche Anforderungen unzählige Use-Cases in verschiedensten Reifegraden, manche Transport nicht mehr denken lassen. stellt diese Entwicklung an Unternehmen? sind erst im Stadium von Forschung und Entwicklung, da lässt Das hat zwei Facetten: Auf der technologischen Seite ist sich kein Trend absehen. Sicher ist, dass Automatisierung im Bei den „PAC Horizons 2017“ wird unter anderem die wichtig, dass die Umgebungen entsprechend hoch abgesichert ersten Schritt „nur“ uns Menschen ständig wiederkehrende Frage im Mittelpunkt stehen, wie sich IT-Provider sind, Stichwort Security. Denn nur so ist gewährleistet, , dass Arbeiten abnimmt. Aber dann setzt die KI einen drauf, indem verändern müssen, damit sie als „Dienstleister“ auch Arbeiten „anywhere, anytime at any device“, das durch das sie Maschinen befähigt, selbstständig zu lernen und bis zu zukünftig beim Wort genommen werden. Wo konkret Zusammenwachsen virtueller und realer Mobilität in einer einem gewissen Grad die menschliche Intelligenz in ihrer sehen Sie die Messlatte hier? völlig neuen Dimension ermöglicht wird, auch zuverlässig, bisherigen Bedeutung zu ersetzen. Das hat zwei Kernausrichtungen: Beim Thema „Partnerschaft sicher verfügbar bleibt. Denn damit verlassen Mitarbeiter ihr in den Vordergrund bringen“ sehe ich die Unternehmen auf der abgesichertes Netzwerk. Dann müssen die Systeme in Echtzeit Ein Fokus Ihrer Research-Arbeiten und zugleich IT-Anwenderseite fast noch stärker in der Pflicht als die IT- zur Verfügung stehen, denn nur so sind Collaboration und Schlüsselindustrie unserer Mobilität ist Automotive. Dienstleister. Das heißt, Provider nicht als Bereitsteller – und Shared Collaboration möglich. Nicht zuletzt muss die Ist aber ausgerechnet diese Branche in Sachen bitte schnell und billig – zu sehen, sondern als Partner in der Benutzerfreundlichkeit stimmen, sonst hapert die Akzeptanz. IT-Investitionen – wie Sie es lange Zeit beobachtet Entwicklung intelligenter und günstiger Lösungen. Was Denn Systeme müssen „easy to use“ und Security „easy to haben – noch immer eher „latent bremsbereit“? Unternehmen umgekehrt aber erwarten müssen, ist die handle“ sein, nur dann werden Mitarbeiter darauf verzichten, Sie stehen latent auf der Bremse, aber ich sehe das gar nicht so kontinuierliche Weiterentwicklung auf der Providerseite, etwa lieber eigene Lösungen aufzubauen. negativ. Der Markt ist extrem volatil, und da sind die Unter- des Wissens um die Prozesse in Unternehmen und Branchen nehmen angemessen vorsichtig. Der Trend geht dahin, sich auch sowie der Beherrschung neuester Technologien – alles immer Was ist die zweite Facette? in großen IT-Projekten, in deren Milestones und Investitionen in den Qualitätskategorien des Kunden und seiner Kunden. Das ist die organisatorische Seite. Und dort ist ein Punkt nicht zu lange zu binden. Dennoch gilt für OEMs wie für Zu- Dazu kommt die Verpflichtung, die Kosteneffi zienz, die ein IT- elementar wichtig, der aber vielfach unterschätzt wird: Trotz lieferer: Sie haben die Herausforderungen erkannt und sind be- Dienstleister in seiner eigenen Produktionsumgebung möglich „anytime and anywhere“ darf der Teamspirit nicht verloren reit, in die großen Themen wie IoT, Connected Car und neue macht, auch aktiv an den Kunden weiterzugeben. Das aber – gehen. Im Klartext: Wenn die Akteure gemeinsamer Projekte Mobilitätsansprüche zu investieren. Auf der anderen Seite, der und da schließt sich der Kreis – macht ein IT-Provider nur, räumlich immer seltener real zusammenkommen, weil Zusam- klassischen IT im eigenen Maschinenraum des Unternehmens, wenn er sieht, dass auf der anderen Seite auch außerhalb der menarbeitsformen virtualisiert werden, dann brauche ich dominiert das Thema Kostenoptimierung nach wie vor. Fachbereiche, für die er arbeitet, partnerschaftlich und fair auch die „virtuelle Teeküche“, in der sie sich regelmäßig mit ihm umgegangen wird. Und da sehe ich das Problem, dass treffen. Sonst droht eine buchstäbliche Vereinsamung, und die Sie haben schon vor fünf Jahren darauf hingewiesen, viele IT-Entscheidungen in Unternehmen heute extremst ist ein enormer Motivations- und Produktivitätsbremser. Zum welche Bedeutung für unsere zunehmende Mobilität – einkaufs- und damit preisgetrieben sind. Das aber schadet anderen wird für HR-Verantwortliche entscheidend sein, wie nicht zuletzt wenn sie hochsicher sein muss – Predictive gegebenenfalls nicht nur dem Provider, sondern unmittelbar sehr sie ihre Mitarbeiter davor schützen, wirklich 24/7 Analytics bekommen wird. Wo stehen wir da? auch den eigenen Fachbereichen im Unternehmen. Am Ende Illustration: Cindy Schmid; Foto: Monika Holzhauser erreichbar sein zu müssen – oder das selbst zu wollen. In allen Anwendungsfällen, die wir im Kontext IoT als des Tages gilt mein persönliches Credo: Anwender suchen Verantwortungsvolle Führungskräfte, die an dieser Stelle erst Fundament zukünftiger Mobilitätssysteme sehen, hat nicht nach Produkten oder Technologien, sondern nach den Betriebsrat brauchen, um aufzuwachen und zu sehen, in „Predictive“ den Status einer Schlüsseltechnologie bekommen. Lösungen für ihre Herausforderungen. Und die findet man welches Risiko sie ihr Unternehmen führen, haben etwas Das geht hin bis zum öffentlichen Nahverkehr und gilt für heutzutage nur noch in Partnerschaften und in der falsch gemacht. alle Mobilitätskonzepte, die auf Interaktion basieren, um Bereitschaft, sich zu öffnen. in der zunehmenden Komplexität vernetzter Systeme jede Von Augmented Reality bis zur künstlichen Intelligenz Störanfälligkeit zu minimieren – tödliche Verkehrsunfälle k.holzhauser@pac-online.com – bei welchen Technologien sehen Sie den am schnellsten zum Beispiel. Anders gesagt: „Predictive“ mit allem, was collaboration.t-systems.de ansteigenden Integrationsbedarf? dahintersteht – die Cloud etwa, die allein solche riesigen pac-online.com/de
SCHWERPUNKT Mobility — 23 Vordenker_Erik Brynjolfsson „WIR MÜSSEN GEMEINSAM MIT DEN „Wir messen MASCHINEN RENNEN.“ Erik Brynjolfsson, Professor für Ökonomie und Informationstechnologie Produktivität nicht richtig.“ Vita Erik Brynjolfsson, Jahrgang 1962, Mathe- matiker und Betriebsökonom, lehrt am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston und gehört zu den führenden US - FORSCHER ERIK BRYNJOLFSSON IST Experten beim Thema ökonomische Folgen der IT-Revolution. Sein Buch „The Second ÜBERZEUGT VON DEN WERTSCHÖPFUNGSEFFEK TEN Machine Age“ geht detailliert auf die Auswirkungen auf Arbeitsmärkte und DER DIGITALWIRTSCHAFT. gesellschaftliche Strukturen ein. Anja Steinbuch ER SETZT AUF KOOPERATION. MENSCH UND erwirtschaften disruptive Geschäftsmodelle wie MASCHINE müssten eng zusammenarbeiten, sonst Onlinenetzwerke und digitale Dienste pro Jahr verliere am Ende der Mensch, so die Warnung einen Wert von 300 Milliarden Dollar. Diese Summe des stets locker, ohne Schlips auftretenden US- Bis 2025 könnte Europa fehle in den Statistiken und somit auch in den Forschers Erik Brynjolfsson. Der Professor für einen Zuwachs von Überlegungen von Krugman und Gordon. stellen. „Die Mittelklasse wird ausgehöhlt“, warnt Gesellschaft, wie wir sie kennen, weiter existieren 1,25 Ökonomie und Informationstechnologie steht im der Ökonom. Neue Jobs gebe es nur noch für kann. „Wir haben die Wahl“, ist er überzeugt. Zentrum der Debatte um die Zukunft der Arbeit TECHNOLOGIEN NUTZEN, unqualifizierte oder für hoch qualifizierte Arbeits- „Zukunftsjobs entstehen in neuen Unter- im Zeitalter von Digitalisierung und künstlicher WIRTSCHAFT BELEBEN kräfte. Und wer ist schuld? nehmen, neuen Branchen mit neuen Produkten Intelligenz. Seine Empfehlung: „gemeinsam mit Billionen Euro Brynjolfsson forscht seit den 1980er-Jahren in den oder Dienstleistungen“, so Brynjolfsson. Damit das den Maschinen rennen“, denn die Geschwindigkeit an industrieller Bereichen Ökonomie und Produktivität. In seinem BILDUNG NEU ERFINDEN passiert, hat er drei Vorschläge: „Wir müssen die der technologischen Entwicklungen werde in den Bruttowertschöpfung Buch „The Second Machine Age“ beschreibt er Die technologische Entwicklung war in den Bildung neu erfinden. Nicht nur Fakten lernen, das nächsten Jahren deutlich zunehmen. Damit setzt er erzielen, aber auch die Unterschiede zwischen der ersten und der vergangenen zehn Jahren zentraler Treiber für können auch Computer, sondern Kreativität und sich von seinem Forscherkollegen Robert Gordon zweiten industriellen Revolution: „Dampfmaschinen diese Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt. „Doch soziale Kompetenzen müssen auf den Lehrplan.“ ab, der davon überzeugt ist, dass der technische Fortschritt seinen Zenit bereits überschritten hat (siehe „Best Practice“, Ausgabe 2/2016, Top-Story). 605 Milliarden Euro ergänzten oder ersetzten Muskeln. Jetzt verstärken wir unser Gehirn mithilfe der Digitalisierung.“ Dies- mal gehe es um eine andere Technologie, die sich das ist nichts im Vergleich dazu, was noch kommt“, so der Wissenschaftler. Technologien würden immer mächtiger, und die Entwicklung werde ra- Der Unternehmergeist müsse gefördert werden. Firmen zu gründen solle einfacher werden. Und schließlich müssten Kartellrecht und Steuerpolitik Während etwa Robert Gordon und Nobelpreis- viel breiter auswirken werde. Politiker und Unter- scher voranschreiten als gedacht. Beispiel: Die überdacht werden. Eine negative Einkommens- Wertschöpfungs verlust träger Paul Krugman die Wertschöpfung des nehmer halten viel von Brynjolfssons Visionen. Er Rechenleistung von Computerchips verdoppelt sich steuer könne helfen, Verluste durch die Automa- erleiden, schätzt digitalen Wandels gering schätzen, ist Brynjolfsson warnt davor, den Kopf in den Sand zu stecken. „Es etwa alle zwei Jahre. Roboter durchsuchen bereits tisierung abzufedern. Dafür brauche es eine reife Roland Berger Strategy von der Wirtschaftskraft des digitalen Fortschritts gibt in Europa und in den USA zu viel Stagnation“, heute für Anwälte Millionen von Dokumenten, um Demokratie und einen starken Staat, ist Brynjolfs- Consultants.* überzeugt: „Wir messen den Zuwachs an Produk- klagt er. Unternehmergeist müsse gefördert und exakt die Stelle zu finden, die für einen bestimmten son überzeugt. Als Beispiel führt er die Schweiz ins tivität nur nicht richtig.“ Kostenlose Dienste wie Hindernisse aus dem Weg geschafft werden, die Fall relevant ist, oder sie erstellen medizinische Feld. „Das Land ist eines der weltweit am besten *Quelle: http://bdi.eu/media/user_upload/ Wikipedia, Skype und Google tragen auf den Gründer davon abhalten, neue Technologien zu Diagnosen. Autonome Autos galten vor wenigen auf den Wandel vorbereiteten Länder.“ Hier werden ersten Blick nichts zum Bruttoinlandsprodukt einer nutzen, um die Wirtschaft zu beleben. Jahren als Science-Fiction. Heute sind Prototypen, Ideen wie ein bedingungsloses Grundeinkommen Volkswirtschaft bei. „Bei näherer Betrachtung Seine aktuelle Analyse: Es gibt mehr Wohl- ausgestattet mit Sensoren und selbstlernenden ins Auge gefasst. Brynjolfsson: „Ich sehe die schaffen sie sehr wohl einen Mehrwert.“ An seinem stand, mehr Wirtschaftsleistung und mehr Mil- Systemen, bereits auf den Straßen unterwegs. Schweiz als ein Modell für die Zukunft.“ Foto: Evgenia Eliseeva Forschungsstützpunkt, dem Massachusetts Insti- lionäre denn je – und trotzdem sinken Beschäf- Wie viele Jobs durch Digitalisierung und tute of Technology (MIT), hat Brynjolfsson eine tigungsquote und mittlere Einkommen. Die Gesell- Vernetzung verloren gehen? Das ist für Brynjolfsson bestpractice@t-systems.com Methode entwickelt, um Wertschöpfungseffekte schaft driftet auseinander. Automatisierung und nicht relevant. Entscheidend sei vielmehr, wie viel www.t-systems.de/digitale-transformation neuer digitaler Unternehmen zu messen. Demnach Digitalisierung werden die Arbeitswelt auf den Kopf neue Beschäftigung entstehen wird, sodass eine ebusiness.mit.edu/erik
SCHWERPUNKT Mobility — 25 Automotive 2,8cm Wenn aus Um wird bei 5G der Bremsweg verzögert, wenn ein selbst- fahrendes Auto mit 100 Stundenkilometern per Funk gestoppt werden soll. Beim heutigen Standard wären es noch 2,40 Meter. Autos Quelle: www.mobileworldlive.com Automaten werden. DREI DINGE WERDEN DEN STRASSENVERKEHR DER ZUKUNFT REVOLUTIONIE- REN: KONNEK TIVITÄT, KÜNSTLICHE INTELLIGENZ UND DIE PREDICTIVE ANALY TICS RIESIGER DATENMENGEN. SCHON HEUTE SUCHEN AUTOS SICH 5G hat eine Latenzzeit von einer IHREN PARKPL ATZ SELBST, RECHNEN PARKGEBÜHREN AUTOMATISCH AB, MELDEN WERKSTÄT TEN IHRE VERSCHLEISSWERTE UND FINDEN DIE GÜNS - TIGSTE TANKSTELLE. DEM PAKETBOTEN ÖFFNEN SIE AUF DEM PARKPL ATZ DEN Millisekunde. Die menschliche Wahrnehmung reali siert eine solche Verzögerungszeit nicht. KOFFERRAUM, UND SCHON IM AUTOHAUS SENDEN SIE POTENZIELLEN Für autonome Fahrzeuge oder medizinische OP-Roboter können K ÄUFERN DIE WICHTIGSTEN DATEN AUFS HANDY. IM ERGEBNIS – VOR ALLEM 25 Millisekunden schon zu viel sein. 5G wird innerhalb von etwa IN SEINER FORTSCHREITENDEN VERNETZUNG – MUTIERT DAS AUTO ZUM einer Millisekunde reagieren. Quelle: www.sueddeutsche.de AUTOPILOTEN. WEGE WIE DER VOM SHOWROOM BIS ZUM PARKPL ATZ ODER VON DER TANKSTELLE BIS ZUR WERKSTAT T SIND DA NUR DIE ERSTEN ETAPPEN. Guido Reinking WÄHREND DIE ELEKTROMOBILITÄT zumindest Group. „Das Fahrzeug wird zum Smart Device, in- ten Termin angezeigt, damit er pünktlich zum ge- in Deutschland erst gemäßigt Fahrt aufnimmt, telligent vernetzt, nahtlos eingebunden und perfekt wünschten Zeitpunkt am Zielort eintrifft. Steigt er in braucht die Vernetzung der Mobilität weder Kauf- abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse jedes sein Fahrzeug, ist das Ziel bereits ins Navigations- prämien noch Sonderfahrspuren. Dankbar neh- Nutzers. Diesen Anspruch zeigen wir mit der ersten system eingegeben. Ebenso hilft BMW Connected, men Kunden täglich neue Serviceangebote an, die Version von BMW Connected.“ Orte und spezielle „Points of Interest“ aus anderen durch stabile, schnelle und sichere Internetverbin- Apps zu übernehmen. Dazu lassen sich bei Hybrid- dungen möglich werden. RECHENZENTREN AUF DER STRASSE fahrzeugen und BMW-i-Modellen vor Fahrtbeginn So bei BMW. „In den nächsten Jahren wird die BMW Connected stellt eine nahtlose Kommunika- relevante Daten wie Reichweite oder Akkulade- Digitalisierung die Nutzung des Fahrzeugs maß- tion des Fahrzeugs mit Smartphones, der Apple stand schon außerhalb des Fahrzeugs ablesen und Illustration: Cindy Schmid geblich verändern: Wir werden digitale Dienste Watch oder weiteren Devices eines BMW-Fahrers in die Reiseplanung einbeziehen. erleben, die uns und unsere Welt vollständig mit- sicher. So kommuniziert der elektronische Kalen- Auf Basis einer gemeinsamen Entwicklung einander vernetzen, unterwegs wie zu Hause“, er- der des Nutzers mit der Navigation seines Fahr- von BMW und T-Systems genießen Connected- klärt Dieter May, Senior Vice President Digital zeugs. Basierend auf Echtzeit-Verkehrsdaten wird Nutzer dabei auch unterwegs ein Interneterlebnis Services and Business Models bei der BMW dem Fahrer die optimale Abfahrtszeit zum nächs- mit maximalem LTE-Standard. Dabei können unter-
SCHWERPUNKT Mobility — 27 Automotive schiedliche Endgeräte wie das BMW Touch Com- wie erfolgreiche Hacks von Fahrzeugen in den ver- mand oder Laptops, Tablets und Mobiltelefone gangenen Jahren immer wieder gezeigt haben. verschiedener Hersteller genutzt werden. Insge- Und mittlerweile sind 80 Prozent der Neu- Um jährlich 30 % samt lassen sich bis zu zehn Endgeräte gleichzeitig wagen vernetzt und damit quasi rollende Daten- mit dem BMW-WLAN-Hotspot koppeln. Die Ver- center. Was für viele Verkehrsteilnehmer der Beginn bindung erfolgt über die fest im Fahrzeug verbaute einer wunderbaren Freundschaft sein wird – Autos SIM-Karte und das Zubuchen eines WLAN- im Wandel, vom stummen Befehlsempfänger zum „DAS FAHRZEUG Hotspots aus dem HotSpot Drive der Telekom. intelligenten Interakteur –, lässt andere Beteiligte ist in den USA und in Gesurft werden kann dann grenzübergreifend alarmiert aufhorchen, denn mit ihrer Vernetzung Deutschland die Zahl der WIRD ZUM SMART in ganz Europa und im außereuropäischen Ausland. rücken die Fahrzeuge auch ins Visier von Cyber- Carsharing-Nutzer Nutzer können je nach Bedarf zwischen verschie- kriminellen. Darum kann für eine erfolgreiche Digi- seit dem Jahr 2000 gestiegen. DEVICE, PERFEKT denen Datenpässen auswählen und diese unkompli- talisierung von Pkw und Lkw nur gelten: Safety first! Quelle: www.mckinsey.de ziert nach einmaliger Anmeldung erwerben. Erst mit einem wirksamen Cyberschutz sind ver- ABGESTIMMT AUF DIE Reinhard Clemens, Vorstand Deutsche Telekom netzte Autos auch auf der Datenautobahn sicher un- und T-Systems-Chef, betont: „Wir bringen das beste terwegs. Dafür haben T-Systems und die Telekom INDIVIDUELLEN Netz ins Auto. Für die Digitalisierung des Fahr- einen ganzheitlichen Ansatz für die In-Car-Security zeugs sind Telekommunikation und IT heute die entwickelt, der als „Cyber Defense as a Service“ BEDÜRFNISSE JEDES Basis. Wir freuen uns als erfahrener Partner der eine Ende-zu-Ende-Sicherheitslösung für das ge- Autobranche auf diese Kooperation.“ Zum Einsatz samte Automotive-Ökosystem bietet – von der Mo- NUTZERS.“ in den Fahrzeugen kommt erstmals eine einge- bile Security bis zur Backend Security. baute eSIM. Diese lässt sich bei Bedarf von außen Dieter May, SVP Digital Services and over-the-air aktualisieren und muss nicht mehr, wie AUTOS 24/7 VOR CYBERCRIME SICHER Business Models BMW Group die alte SIM-Karte, gewechselt werden. Entwickelt Kernstück der Lösung ist die Anwendung Embed- hat die eSIM Giesecke & Devrient (G&D). Der Spe- ded Security Locks, kurz ESLOCKS. Cloudbasiert zialist für Gelddruck, Kredit- und SIM-Karten entwi- erkennt das Intrusion Detection System eine Cyber- Showroom-Praxis ckelt gemeinsam mit der Telekom seit mehreren attacke auf das Fahrzeug und leitet unmittelbar Jahren in internationalen Gremien einen offenen Abwehrmaßnahmen ein, etwa wenn Hacker bei eSIM-Standard, der nicht nur flexibel, sondern auch heftigem Regen versuchen, die Scheibenwischer BEI AUDI WIRD SCHON DER sicher ist gegen Missbrauch, Datendiebstahl und Hackerangriffe auf das Auto. Denn vernetzte Fahr- zu deaktivieren. Das selbstlernende System er- kennt aber nicht nur Anomalien in einem einzelnen AUTOKAUF DIGITAL. zeuge der ersten Generation sind hier verwundbar, Pkw, sondern auch Auffälligkeiten über eine kom- plette Flotte hinweg. Diese Erkenntnisse münden in WIE SIEHT DAS AUTOHAUS DER ZUKUNFT tooth-Einheit Informationen auf das Smart- ein permanentes Sicherheitsupdate für das ge- AUS? Hat der Handelsbetrieb auf der grünen phone des Besuchers. Mit einem Klick lassen samte Fahrzeugnetzwerk. Wiese in Zeiten des Internets überhaupt eine sich dann die passenden Fahrzeugdaten, Pro- Für den Erfolg der Elektromobilität ist die Ver- Zukunft? Diese Frage stellen sich die derzeit duktbilder und Videos aus der Cloud auf das netzung des Verkehrs von größter Bedeutung. Das 7400 selbständigen Autohändler in Deutsch- Smartphone herunterladen. zeigt das Projekt SEAMLESS (Sustainable, Efficient land, die rund 38000 Betriebe unterhalten – Damit bekommt der Kunde nicht nur die Austrian Mobility with Low-Emission Shared Sys- und deren Zahl ständig schrumpft. Das Audi technischen Daten und Ausstattungsdetails tems) in Österreich. Das SEAMLESS-Konsortium, Zentrum in Stuttgart hat darauf nun eine Ant- angezeigt. „Auch Zusatzinformationen wie zu dem neben T-Systems auch das Austrian Insti- wort gefunden, und die heißt Digitalisierung. Sonderfinanzierungen und Vertriebsaktionen tute of Technology und die Österreichische Post ge- „Wenn ein Kunde ins Autohaus kommt, hat er werden so für den Kunden sichtbar“, sagt hören, bereitet ein intermodales Mobilitätsangebot sich bereits im Internet eingehend über das Arena. Die Daten können gespeichert und vom vor. Nutzer, zunächst vor allem von Firmenflotten, Modell, für das er sich interessiert, informiert“, Kunden zu Hause in Ruhe verglichen werden. können nicht nur auf Elektroautos zurückgreifen, sagt Aaron C. Arena, Standortleiter des Audi Gleichzeitig weiß der Händler, für welche Mo- um mobil zu bleiben. Verschiedene Verkehrsträger Zentrums Stuttgart in Feuerbach. Als Folge delle sich der Besucher interessiert hat, und wie Busse und Bahnen werden ebenfalls integriert. kommt ein Neuwagenkunde heute im Durch- kann gezielt weitere Informationen geben, Vollautonome Fahrsysteme senken die In zwei Jahren soll SEAMLESS marktreif sein. Dann schnitt noch 1,4-mal ins Autohaus, bevor er Probefahrten oder ein persönliches Gespräch Unfallzahlen voraussichtlich geben die Nutzer zunächst im Großraum Wien – im einen Kaufvertrag unterschreibt. Vor einigen anbieten, wenn der Kaufinteressent seine Kon- 45 % zweiten Schritt in weiteren Städten Österreichs – Jahren waren es noch fünf Besuche. Der ein- taktdaten hinterlassen hat. Zielpunkt und Datum ihrer Reise ein und können zelne Kundenkontakt wird für den Handel da- Ein weiterer Vorteil: Das System steht auch daraufhin die optimalen Verkehrsmittel, vom Bike- mit immer wertvoller. außerhalb der gesetzlichen Öffnungs- und Be- um Sharing-Fahrrad über das E-Mobil bis zur Bahn, Das Stuttgarter Audi Zentrum, das größte ratungszeiten, zum Beispiel an Sonn- und Feier- auf Autobahnen, direkt buchen und abrechnen. in Europa, hat deshalb in ein Modul des tagen, sowie am Schaufenster zur Verfügung. 27 % Ein besonderes Augenmerk richtet die Ent- Customer Experience Management (CEM) von T-Systems hat die CEM-Lösung gemeinsam mit wicklung auf die E-Mobilität: „Für jemanden, der T-Systems investiert: Showroom Proximity. Are- dem Stuttgarter Audi-Betrieb erarbeitet und da- Illustration: Cindy Schmid; Foto: Audi AG eine lange Strecke fahren will, wird das Fahrzeug na: „Wir beginnen jetzt die Digitalisierung des für unter anderem die Schnittstelle zu den Fahr- um gezielt für dessen Bedarf aufgeladen. Wer nur eine Autohauses.“ Bereits an der Tür wird dem zeugdaten und die Software entwickelt, um so auf Landstraßen. kurze Strecke fahren will, bekommt ein Auto mit ge- Kunden angeboten, sich die CEM-App auf das gezielt auf die Anforderungen des Autohandels Quelle: www.swissre.com ringerer Ladung“, erklärt Fritz Vogel, Geschäftsfüh- Smartphone zu laden. Diese navigiert ihn dann eingehen zu können. Jetzt soll im nächsten render Gesellschafter von Enio. Das österreichi- durch den Showroom. In jedem Ausstellungs- Schritt das Gebrauchtwagen- und Service- sche Start-up engagiert sich für eine intelligente, fahrzeug sendet eine iBeacon genannte Blue- geschäft einbezogen werden. vernetzte Lade-Infrastruktur und betreibt 3000
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