Lebenslanges Lernen Seit Anfang des Jahres sind Gewerbeinhaber, Geschäftsführer und Mitarbeiter von Versicherungsvermittlern zur laufenden ...

Die Seite wird erstellt Philipp Böhme
 
WEITER LESEN
Lebenslanges Lernen Seit Anfang des Jahres sind Gewerbeinhaber, Geschäftsführer und Mitarbeiter von Versicherungsvermittlern zur laufenden ...
02 I 2019

Lebenslanges Lernen
Seit Anfang des Jahres sind Gewerbeinhaber, Geschäftsführer und
Mitarbeiter von Versicherungsvermittlern zur laufenden jährlichen
Weiterbildung im Ausmaß von 15 Stunden netto verpflichtet.
Lebenslanges Lernen Seit Anfang des Jahres sind Gewerbeinhaber, Geschäftsführer und Mitarbeiter von Versicherungsvermittlern zur laufenden ...
Immer in Bewegu
                                                                                            ng.
Continentale Rente Invest                                                Ihr Kunde entsch
                                                                                          eidet.

Unsere neue Fonds-Rente für Österreich
„   Erstklassige Renditechancen – kostengünstig in Fonds investieren
    Bis zu 10 Fonds kombinierbar mit exzellenter Auswahl aus über 80 Fonds und 6 Depots sowie
    Fonds-Service als Entscheidungshilfe. Und für später Ablaufmanagement zur Ertragssicherung.

„   Top Rentenfaktor – Planungssicherheit von Anfang an
    Sehr hoher garantierter Rentenfaktor – mit der Option GarantiePlus einer der höchsten am
    Markt und in Höhe von 100 % garantiert. Ohne Treuhänderklausel und mit Günstigerprüfung.

„   Günstiger Einstieg – mit umfangreichen Erhöhungsmöglichkeiten
    Schon ab 25 Euro* im Monat oder 3.000 Euro* Einmalerlag starten. Und mit Erhöhungen sowie
    6 Sonderzahlungen pro Jahr einfach flexibel ausbauen – zukunftssicher dank Garantie-Retter.

„   Flexible Verfügbarkeit – bis ins hohe Alter
    Frei wählbarer Rentenbeginn und garantiert lebenslange Rente für ein entspanntes Leben im Alter.
    Und mit den Entnahmemöglichkeiten vor und nach Rentenbeginn zusätzlich flexibel bleiben.

Nur vier von vielen guten Gründen, die für die Continentale Rente Invest sprechen.
Mehr Informationen finden Sie hier:

makler.continentale.at/Rente-Invest

* zuzüglich 4 % Versicherungssteuer
Lebenslanges Lernen Seit Anfang des Jahres sind Gewerbeinhaber, Geschäftsführer und Mitarbeiter von Versicherungsvermittlern zur laufenden ...
Zum wohle der kollegenschaft

Von Christoph                   Liebe Kolleginnen,       nächsten Wochen,
Berghammer                      liebe Kollegen,          um die Anforde-
                                                         rungen in den Be-
                                Nachdem die IDD          trieben umsetzen
                                für die österreichi-     zu können. Unsere
schen Versicherungsmakler mit monatelanger Ver-          nächsten           Bemü-
zögerung umgesetzt wurde, warten wir nun auch            hungen gestalten
noch auf das Inkrafttreten des Lehrplanes zur ver-       sich dahingehend,
pflichtenden Weiterbildung und die neuen „Stan-          dass wir alles dar-
des- und Ausübungsregeln“. Der Fachverband hat           an setzen werden,
intensiv an der Erstellung eines Lehrplanes für die      wieder in Richtung
verpflichtende Weiterbildung gearbeitet und diesen       „ D e re g u l i e r u n g “
fristgerecht im Ministerium eingereicht. Leider ist      am Markt zu ge-
es noch immer nicht absehbar, wann der Lehrplan in       hen. Eine Überre-
Kraft treten wird. Die damit einhergehende Rechts-       gulierung im Sinne
unsicherheit ist für uns Versicherungsmakler nicht       des Konsumenten-
erfreulich. Der Fachverband ist der unverbindlichen      schutzes ist für niemanden gewinnbringend. Die
Ansicht, dass alle Schulungen inhaltlich den Anfor-      obersten Pflichten eines Versicherungsmaklers sind
derungen der Anlage 9 der Gewerbeordnung genü-           Beratungsqualität und Konsumentenschutz. Wir
gen und somit die Mindestanforderungen der IDD           sind in erster Linie Konsumentenschützer an vor-
erfüllt sind. Auch wenn das Inkrafttreten des Lehr-      derster Front und haften nach dem Maklergesetz als
planes noch auf sich warten lässt, können wir stolz      „Bundesgenosse“ des Versicherungskunden. Wir
darauf sein, dass der Fachverband durch seine inten-     sind zur Vermittlung des bestmöglichen Versiche-
sive Arbeit die freie Schulung der Mitarbeitenden        rungsschutzes – also dem „Best advice“ – verpflich-
von Gewerbetreibenden erreicht hat. Somit erspa-         tet. Wir sind ausschließlich für das Wohl unserer
ren sich unsere Mitglieder kostenintensive externe       Kunden und Kundinnen unterwegs. Also ist es nun
Schulungen. Auch im Bereich der noch ausständi-          auch an der Zeit, sich den nächsten Schritten nach
gen „Standes- und Ausübungsregeln“ würden wir            IDD-Anforderungen, DSGVO, etc. zu widmen, wie
uns eine Entscheidung wünschen, damit auch hier          der Deregulierung, der Vereinfachung im Umgang
alles zum Wohle der Kollegenschaft erledigt wer-         mit Regulatorik und deren Auswirkungen im alltäg-
den könnte. Wir rechnen mit den Freigaben in den         lichen Arbeitsleben.

                                                EDITORIAL I 03
Lebenslanges Lernen Seit Anfang des Jahres sind Gewerbeinhaber, Geschäftsführer und Mitarbeiter von Versicherungsvermittlern zur laufenden ...
Editorial

03 Zum Wohle der Kollegenschaft
06 Gelebte Praxis oder Einzelfall?

                                              TOP-THEMA

                                               18 „Lernen ist wie Rudern gegen den Strom.
                                                  Sobald man aufhört, treibt man zurück.“

FACHVERBAND &
REGIONALES

28 Sustainable Finance
   (Nachhaltiges Finanzwesen)
29 Hammurabi
30 Gratulation
30 Smart Aktion 2019
31 Rechtsschutzversicherung intensiv
32 Aktueller Status zum Lehrplan
32 Seminar
33 „Come Together“
34 Maklertag 2019

                                              Interview

                                               12 Weltweiter Interessenverband
                                               38 Positive Aussicht
                                               46 Die SCR-Quote von
                                                  Versicherungsunternehmen

                                       INHALT I 04
Lebenslanges Lernen Seit Anfang des Jahres sind Gewerbeinhaber, Geschäftsführer und Mitarbeiter von Versicherungsvermittlern zur laufenden ...
News & PERSONALIA

07   Neuer CEO
07   Weichenstellung
08   Kohleausstieg
08   Wie sicher ist mein Eigenheim?
10   Europäische Bankenaufsicht
10   Gastvortrag
10   Vorstand

                                                    MARKT

                                                     26    Insolvenzentwicklung
                                                     26    Digitale Nachlässigkeit
                                                     27    Cyberschutz Kommunal
                                                     36    UNIQA MaklerAkademie –
                                                           20 Jahre Top-Ausbildung
                                                     42    Award
                                                     42    Rundum-Gesundheitsvorsorge
                                                     43    BiPRO Schnittstelle
                                                     43    Notfall-Hotline
                                                     44    Bilanzen 2018
                                                     45    Zuwachs
                                                     45    Sofortpolizzierung
                                                     48    Fallstricke für Unternehmen
                                                     48    Online-Vergleichsportale
                                                     49    Gemeinde Aktiv Schutz
                                                     49    Der Offline-Versicherungsabschluss

KOLUMNE &
KOMMENTAR

16 RSS - Alles was Recht ist
24 Verkauf und Vertrieb in der Digitalaxis

                                             INHALT I 05
Lebenslanges Lernen Seit Anfang des Jahres sind Gewerbeinhaber, Geschäftsführer und Mitarbeiter von Versicherungsvermittlern zur laufenden ...
Gelebte Praxis oder Einzelfall?

Von                               Die          Weiterbil-       Vorlage seiner absolvierten Weiterbildungsstunden.
Christian Proyer,                 dungsverpflichtung            So weit, so gut. Doch was macht der teilnehmende
Chefredakteur                     hat nun bei den               Weiterbildungsaffine, wenn er neben den Semina-
                                  Ve r s i c h e r u n g s -    rangeboten auch noch wichtige Gespräche führen
                                  maklerinnen und               möchte? Er stattete seinen Assistenten mit seiner
                                  Versicherungsma-              Teilnehmerkarte aus und schickte ihn zu der Wei-
klern Einzug gehalten. Leider ist der Lehrplan noch             terbildung. Der Strichcode wurde gescannt und der
nicht vom Bundesministerium für Digitalisierung                 Assistent nahm an dem Weiterbildungsseminar teil.
und Wirtschaftsstandorte freigegeben (Redakti-                  Man glaubt es kaum, der junge Mann tauschte sei-
onsschluss: 12.4.). Wir haben, der guten Hoffnung               ne Teilnahmekarte insgesamt vier Mal aus und vier
halber, den Redaktionsschluss der zweiten Ausgabe               Teilnehmer nahmen in Person eines einzigen jun-
mehrmals verschoben, aber leider. Wahrscheinlich                gen Mannes an dem Weiterbildungsangebot teil. Ein
wird es kurz danach soweit sein. Wir werden es se-              Einzelfall, sicherlich, und auch nur bei einer großen
hen. Die Weiterbildungsverpflichtung nimmt be-                  Veranstaltung möglich. Außerdem sind wir davon
reits Gestalt an, und wie alle Fachgruppenobmänner              überzeugt, dass die Versicherungsmaklerinnen und
unisono berichten, nimmt die Zahl der Teilnehmer                Versicherungsmakler so wissbegierig sind, dass das
rasant zu. Auch Kollegen, die man selten bei einer              bei uns nie passieren wird. Wobei es schon einiges
Veranstaltung angetroffen hat, nehmen sich plötz-               an Aussagekraft hat, dass erst nach Einführung der
lich Zeit für ein Weiterbildungsseminar. Aber es                Weiterbildungsverpflichtung die Teilnehmerzahlen
gibt auch bereits interessante Auswüchse, um den                an den Veranstaltungen der Fachgruppen rasant
Anforderungen der Weiterbildung zu entsprechen.                 ansteigen. Um ein Urgestein der Versicherungs-
Selbstverständlich gehen wir davon aus, dass das nur            maklerbranche, Herbert Schmaranzer, zu zitieren
ein Einzelfall ist. Ein unabhängiges Weiterbildungs-            (Der Versicherungsmakler, Ausgabe 3/2018): „Es ist
angebot darf genutzt werden und die Registrierung               wichtig, sich umfassendes Wissen anzueignen. Mei-
der Teilnahme erfolgt durch digitale Anmeldung. So              ner Meinung nach sind zehn Prozent der am öster-
weit, so gut, der Teilnehmer erhält also bei Eintritt           reichischen Markt tätigen Versicherungsmakler mit
zur Veranstaltung eine gut sichtbar anzubringen-                einem umfassenden und ausgezeichneten Wissen
de Teilnehmerkarte mit Strichcode. Dieser wird bei              ausgestattet. Weitere 40 Prozent bemühen sich und
Besuch eines Seminares am Veranstaltungstag von                 der Rest hat keinen ausreichenden Wissensstand,
einer liebenswürdigen Veranstaltungsbetreuerin                  um Kunden fachlich fundiert zu beraten.“ Sollte das
gescannt. Nach Ende des Tages bzw. nach einigen                 wirklich so stimmen, dann hat die Weiterbildungs-
Tagen erhält der Teilnehmer eine Bestätigung zur                verpflichtung eine wirkliche Berechtigung.

                                                       EDITORIAL I 06
Lebenslanges Lernen Seit Anfang des Jahres sind Gewerbeinhaber, Geschäftsführer und Mitarbeiter von Versicherungsvermittlern zur laufenden ...
Neuer CEO

Helvetia Österreich               Mit Jänner 2020        reich. Kaspar Hartmann ist seit über 14 Jahren in
                                  übernimmt    Tho-      verschiedenen Funktionen bei Helvetia tätig und
                                  mas Neusiedler die     aktuell der Leiter des Corporate Centers der Hel-
                                  CEO-Funktion von       vetia-Gruppe. Er wird mit 1. Jänner 2020 das Ressort
Otmar Bodner, der auf eigenen Wunsch per Ende            Schaden-Unfall
2019 von seinem Amt zurücktritt und in den Auf-          bei Helvetia Ös-
sichtsrat wechselt. Die Agenda im Vorstand von Tho-      terreich über-        Thomas Neusiedler
mas Neusiedler, Vorstand des Ressorts Schaden-Un-        nehmen.               und Otmar Bodner
fall, übernimmt Kaspar Hartmann,
derzeitiger Leiter des Corporate Centers
im Helvetia-Konzern. Otmar Bodner trat
im August 2001 als Finanzvorstand in
die damalige Basler Versicherung ein,
die er seit 2007 als CEO führte. 2014 wur-
de er nach dem Kauf der Basler CEO von
Helvetia Österreich. Thomas Neusiedler
ist diplomierter Wirtschaftswissenschaft-
ler und hat sein Berufsleben vornehmlich
in der Versicherungsbranche verbracht.
Seit sieben Jahren ist er als Vorstand für
das Ressort Schaden-Unfall Mitglied der
Geschäftsleitung von Helvetia Öster-

Weichenstellung

Wiener Städtische                  Ralph     Müller
Versicherung                       wird ab 1. Jän-
                                   ner 2021 Robert
                                   Lasshofer als Ge-
                                   neraldirektor der
Wiener Städtischen Versicherung nachfolgen. Ro-
bert Lasshofer ist seit 1999 im Vorstand der Wiener
Städtischen Versicherung tätig und leitet seit Au-
gust 2010 sehr erfolgreich die größte Tochter des
VIG-Konzerns. Die Funktionsdauer der Vorstands-
mitglieder der Wiener Städtischen Versicherung
                                                         Ralph Müller               Robert Lasshofer
AG endet 2020. Robert Lasshofer würde bei einer
Fortsetzung der Funktion das Pensionsalter über-
schreiten. Daher hat der Aufsichtsrat der Wiener
Städtischen Versicherung AG am 11. April langfristig     Vertriebsvorstand, danach war er für das Risiko- und
die Weichen für den Vorstandsvorsitz gestellt. Ralph     Finanzressort verantwortlich, seit Sommer 2018 ist
Müller, derzeit Generaldirektor der Donau Versiche-      Müller, der sein Jus-Studium in Graz absolviert hat-
rung, wird bereits mit Anfang 2020 in den Vorstand       te, Generaldirektor der Donau Versicherung. Müller
der Wiener Städtischen Versicherung einziehen, um        weist langjährige Erfahrung im Finanzdienstleis-
gemeinsam mit Lasshofer einen geordneten Über-           tungsbereich, wie z. B. auch Bancassurance, auf, und
gang sicherzustellen. Ralph Müller startete im Jahr      war vor seiner Tätigkeit im VIG-Konzern unter ande-
2011 seine Tätigkeit in der Wiener Städtischen als       rem Vorstand der ehemaligen Bank Austria.

                                            news & PERSONALIA I 07
Lebenslanges Lernen Seit Anfang des Jahres sind Gewerbeinhaber, Geschäftsführer und Mitarbeiter von Versicherungsvermittlern zur laufenden ...
Kohleausstieg

UNIQA                            Nun zieht sich auch      schrittweise abzu-
                                 der    UNIQA-Kon-        bauen, nur logisch.“
                                 zern aus dem Koh-        Eine Investition in
                                 leinvestment und         Unternehmen, die
der Versicherung der Kohleindustrie zurück. „Wir          sich mit der Koh-
wollen das Risiko, das mit Kohlegeschäft langfristig      leindustrie beschäf-
verbunden ist, gemeinsam mit unseren Kunden re-           tigen, werden wei-
duzieren und damit zur Erreichung der Klimaziele          tergeführt, jedoch
beitragen“, sagt UNIQA-Nachhaltigkeitsverantwort-         nur, wenn es sich
licher Andreas Rauter heute zum fixierten Ausstieg        um nicht mehr als
                                                                                  Andreas Rauter
aus dem Kohlegeschäft.                                    30 Prozent des Um-
„Versichern ist per Definition nachhaltig, dazu zählt     satzes handelt und
auch, Verantwortung für die Generationen nach             voraussichtlich bis
uns zu übernehmen. Daher war der Schritt, aus der         2025. UNIQA wurde für ihre Veranlagung nun auch
Finanzierung und dem Neugeschäft auszusteigen             mit dem ÖGUT-Nachhaltigkeitszertifikat in Bronze
sowie das aktuell bestehende Geschäft mit Kohle           ausgezeichnet.

Wie sicher ist mein Eigenheim?

Kuratorium für                   Das KFV und die          zuhause – also dort, wo man sich gewöhnlich am
Verkehrssicherheit               BVS-Brandverhü-          sichersten fühle, erklärt Ing. Helmut Peherstorfer,
                                 tungsstelle für OÖ       Direktor-Stv. der BVS-Brandverhütungsstelle für
                                 informierten in ei-      OÖ und Geschäftsführer des IBS-Institut für Brand-
                                 nem gemeinsamen          schutztechnik und Sicherheitsforschung in Linz.
Pressegespräch über die wichtigsten Gefahrenquel-         Es gilt, den Wohnbereich mit Rauchwarnmeldern
len und effiziente Schutzmaßnahmen.                       auszustatten, um bereits im Frühstadium eines Bran-
Dr. Armin Kaltenegger, Leiter des Forschungsbe-           des vor der Gefahr gewarnt zu werden, vorhandene
reichs Eigentumsschutz im KFV, prognostiziert:            Fluchtwege begehbar zu halten und einen funktions-
„Mehr als 300.000 Menschen werden sich im be-             tüchtigen 6-kg-Feuerlöscher für die Bekämpfung ei-
vorstehenden Jahr 2019 in den eigenen vier Wänden         nes Entstehungsbrandes bereitzuhalten. Im Schnitt
verletzen“. Das eigene Heim ist auf Platz 1 der Unfal-    ist jeder 20. Brand auf Brandstiftung zurückzufüh-
lorte, hier werden gefährliche Kleinigkeiten nicht        ren. „Als wichtigster Grundsatz gilt hier, dass wir-
mehr wahrgenommen. Die Statistik weist mehr als           kungsvoller Einbruchsschutz zugleich auch der bes-
30 Einbrüche täglich auf. Bei knapp 44 Prozent al-        te Schutz vor Brandstiftung ist“, erklärt abschließend
ler Wohnraumeinbrüche blieb es beim Versuch und           der Brandschutzexperte.
dem Täter gelang es nicht, die Tat zu voll-
enden. „Diese Zahl zeigt deutlich, dass er-
griffene Präventionsmaßnahmen wirken
und dabei helfen, die eigenen vier Wän-
de sicherer zu machen“, so Kaltenegger.
Das bestätigen auch Daten der aktuellen
KFV-Täterstudie: Einbrecher wollen mit
geringem Aufwand möglichst rasch „Beu-
te“ machen. Mehr als 7.000 Brände gehen
alljährlich in die Brandschadenstatistik
ein, im Jahr 2018 gab es 35 Brandtote. Die
höchste Wahrscheinlichkeit, mit einem
Brand konfrontiert zu werden, bestehe

                                             news & PERSONALIA I 08
Lebenslanges Lernen Seit Anfang des Jahres sind Gewerbeinhaber, Geschäftsführer und Mitarbeiter von Versicherungsvermittlern zur laufenden ...
Demner, Merlicek & Bergmann

                              Mit unserer Pensionsvorsorge
                              IHRE SORGEN MÖCHTEN WIR HABEN
Lebenslanges Lernen Seit Anfang des Jahres sind Gewerbeinhaber, Geschäftsführer und Mitarbeiter von Versicherungsvermittlern zur laufenden ...
Europäische Bankenaufsicht

FMA                           Mag. Helmut Ettl,         sicht ernannt. Die-
                              Vorstand der Ös-          ser Lenkungsaus-
                              terreichischen Fi-        schuss unterstützt
                              nanzmarktaufsicht,        die Arbeit des ent-
wurde mit 1. April für ein Jahr zum Mitglied des        scheidenden Auf-
                                                                                 Mag. Helmut Ettl
„Steering Commitee“ der Europäischen Bankenauf-         sichtsgremiums.

Gastvortrag

Universität Salzburg           An der Rechtswis-        sicherung gefunden werden. Der rechtliche Maßstab
                               senschaftlichen Fa-      für die Auslegung von Cyberversicherungsbedin-
                               kultät der Univer-       gungen, die Cyberversicherung als spartenübergrei-
                               sität Salzburg fand      fendes Produkt und der „Import“ von AGB-Proble-
ein Gastvortrag zum Thema Cyberversicherung             men sowie die Obliegenheiten im Hinblick auf das
statt.                                                  versicherte IT-System waren Inhalt des Vortrages.
Mit Dr. Paul Malek LL.M. konnte ein ausgewie-           Spannende Fragestellungen wie „Muss alles, was
sener Experte für den Themenbereich „Financial          hackbar ist, versichert werden?“ oder „Sind auch
Lines“-Produkte, z. B. D&O-Versicherung, Haft-          nicht zielgerichtete Angriffe versichert?“ wurden
pflichtversicherung sowie Cyberrisks und Cyberver-      erörtert und anschließend im Plenum diskutiert.

Vorstand

ÖVM                             Der Vorstand des        Alexander Gimborn und Mag. Alexander Meixner
                                Österreichischen        als Vizepräsidenten. Seit Kurzem gibt es im Vorstand
                                Versicherungsma-        Netzwerkverantwortliche, die sich um eine raschest-
                                klerringes wurde        mögliche Bearbeitung der Mitgliederthemen küm-
bei der Generalversammlung für weitere zwei Jahre       mern. Für die kommenden zwei Jahre hat sich das
bestätigt: Ing. Alexander Punzl als Präsident, Mag.     Präsidium spannende Projekte vorgenommen.

                                           news & PERSONALIA I 10
Internationales Symposion für Versicherungsmakler und
           Führungskräfte von Versicherungsunternehmen
                                    Veränderte Rahmenbedingungen für die
                                Versicherungsbranche: Herausforderungen und
                                   Chancen für Makler und Versicherungen
                                           Casineum Velden, 9. - 10.05.2019

             DONNERSTAG, 9.05.2019                            16.40 Uhr   Impulsreferate:
                                                                          • Thema OMDS: Andreas HALLEMANN, VVO
                                                                          • Thema BiPRO: Dr. Philip STEINER
10.30 Uhr   Begrüßung und Themeneinführung                                mit anschließender PODIUMSDISKUSSION zum
            Präs. Prof. Elisabeth STADLER                                 Thema „Schnittstellen“
            Fachverbandsobmann KR Christoph                               Mag. Thomas BAYER (Generali Versicherung AG)
            BERGHAMMER, MAS                                               KR Siegfried FLEISCHACKER (FV der
                                                                          Versicherungsmakler)
11.00 Uhr   FESTVORTRAG
                                                                          VD Mag. Werner MÜLLER (Allianz Elementar
            Generalsekretär Abg. z. NR Karlheinz Kopf
                                                                          Versicherung AG)
            Wirtschaftskammer Österreich
                                                                          Mag. Klaus RIENER (Zürich Versicherungs-AG) DI
            anschließend: Diskussion                                      Andrea WELLNER (Courtage Control Consulting
                                                                          GmbH)
12.00 Uhr   Mittagspause
                                                                          Diskussionsleitung: Fachverbandsobmann KR
VORSITZ:    Prof. Mag. Erwin GISCH, MBA                                   Christoph BERGHAMMER, MAS

            Gewerbe – und zivilrechtliche                     18.15 Uhr   Ende des ersten Veranstaltungstages
            Regelungen aus GewO und Maklergesetz
            – Neue Rahmenbedingungen für                      19.00 Uhr   Abendveranstaltung
            Versicherungsvermittler:

13.15 Uhr   • Die neuen gewerberechtlichen und
            zivilrechtlichen Regelungen für die
            Versicherungsvermittlung
            em.o.Univ.-Prof. Dr. Peter JABORNEGG
                                                                              FREITAG, 10.05.2019
13.35 Uhr   Die Auswirkungen auf die tägliche Arbeit im
            Maklerbüro                                        VORSITZ:    Präs. Prof. Elisabeth STADLER
            - Der internationale Blick (Mag. Andreas KREBS,   9.30 Uhr    Die Neuerungen im VersVG
            GrECo International Holding AG)                               em.o.Univ.-Prof. Dr. Attila FENYVES, Universität
            - Der nationale Blick (Fachgruppenobmann Franz                Wien
            AHM, Fachgruppe der Versicherungsmakler
            Kärnten)                                          10.00 Uhr   Weniger ist mehr! Innere Einkehr und Stille in
            - Die Erwartungen seitens der                                 turbulenten Zeiten
            Versicherungswirtschaft (KR Gerhard HEINE,                    Abt Daniel SCHÖNBÄCHLER, Kloster Disentis,
            Wiener Städtische Versicherung AG VIG)                        Schweiz
14.20 Uhr   Wie bereitet sich das Maklerunternehmen auf       10.45 Uhr   Pause
            zukünftige Prüfungen (IDD, DSGVO) vor?
            RA Dr. Roland WEINRAUCH, Weinrauch                11.15 Uhr   Ethisches Handeln als Gewinn für
            Rechtsanwälte                                                 Versicherungsmakler und Kunden
                                                                          GF Dr. Klaus KOBAN, Koban Südvers Group GmbH
14.40 Uhr   Oberstgerichtliche Entscheidungen zu                          KR Rudolf MITTENDORFER, VERAG
            Versicherungsvermittlern in Österreich und                    Versicherungsmakler GmbH
            Deutschland. Fokus: Welche Relevanz haben                     Mag. Martina USTER, MSc, Wirtschaftsethik Institut
            die Entscheidungen für die Tagesarbeit im                     Weiss GmbH
            Maklerbüro?
            Univ.-Prof. Dr. Stefan PERNER,                    11.45 Uhr   PODIUMSDISKUSSION:
            Wirtschaftsuniversität Wien                                   „Ethisch nachhaltiges Handeln in der
            Prof. Dr. Peter REIFF, Universität Trier                      Versicherungsbranche“
                                                                          Dr. Stephan KORINEK (FMA)
15.30 Uhr   Pause                                                         KR Obmann-Stv.Rudolf MITTENDORFER (FV der
                                                                          Versicherungsmakler)
            Digitalisierung: Gleiche Spielregeln für alle                 GD Prof. Elisabeth STADLER (Vienna Insurance
            Vertriebswege                                                 Group AG)
16.00 Uhr   Präs. Michael H. HEINZ, Bundesverband Dt.                     VD Mag. Remi VRIGNAUD (Allianz Elementar
            Versicherungskaufleute e.V.                                   Versicherungs-AG)
                                                                          Diskussionsleitung: Ronald BARAZON
16.20 Uhr   RA Dr. Ernst BRANDL, LL.M., MBA, Brandl & Talos
            Rechtsanwälte GmbH                                13.15 Uhr   Veranstaltungsende
Weltweiter Interessenverband

Alessandro De Besi, Vice Chairmann der „World                            WFII, BIPAR und den nationalen Verbänden
Federation of Insurance Intermediaries“ und                              ist der Versicherungs- und Finanzvermitt-
Präsident der De Besi – Di Giacomo S.p.A, im                             lersektor in diesem Interaktionsnetz auf
Gespräch über Regulierung, Aufgabe des WFII und                          allen Ebenen gut vertreten.
                                                                         In Form von Positionspapieren und Stel-
Zukunft des Versicherungsvertriebs.
                                                                         lungnahmen und gemeinsamen Antworten
                                                                         des WFII auf Konsultationen internationa-
                                                                         ler Institutionen, aber auch in Bezug auf
                                                                         globale Grundsätze und Positionen teilen
Welche Aufgaben erfüllt der WFII?                           der WFII und seine Mitglieder die Einschätzungen
                                                            unserer Branche zu Empfehlungen oder Standards für
Allessandro De Besi: Der Weltverband der Versiche-          internationale Institutionen. Der Austausch objektiver
rungsvermittler vertritt Versicherungsagenten und           Informationen über die Situation, Bedürfnisse und
Makler von über 100 nationalen Verbänden (in über           Anliegen des Sektors ist eine Tätigkeit, die für die
                                    80 Ländern) auf         Mitglieder oft unterschätzt oder nicht sehr sichtbar
                                    der ganzen Welt.        ist. In dieser Welt ist dies jedoch eine der wichtigsten
                                    Der WFII wurde          Aufgaben eines Berufsverbandes auf nationaler, euro-
Unsere Hauptaufgabe                 im Januar 1999 in       päischer oder internationaler Ebene.
                                    Washington DC
bei WFII ist die Förderung
                                    offiziell ins Leben     Inwiefern beeinflusst der ständig wachsende Ver-
und Verteidigung der                gerufen und ver-        braucherschutz den Versicherungsumsatz?
Interessen der Vermittler           tritt Vermittler
in globalen öffentlichen            aus der ganzen          De Besi: WFII begrüßt die Arbeit internationaler
oder regulatorischen                Welt, welche die        Normungsinstitutionen bei der Festlegung von Grund-
Angelegenheiten.                    überwiegende            prinzipien für un-
                                    Mehrheit der            seren Sektor, da
                                    Versicherungs-          wir der Meinung
platzierungen weltweit abwickeln.                           sind, dass diese in        Der Austausch
Unsere Hauptaufgabe bei WFII ist die Förderung und          jedem Land ange-           objektiver Informationen
Verteidigung der Interessen der Vermittler in globalen      wendet werden              über die Situation,
öffentlichen oder regulatorischen Angelegenheiten. In       sollten.
                                                                                       Bedürfnisse und Anliegen
dieser Hinsicht vertritt der Verband die einheitliche       Wir haben jedoch
Stimme von Versicherungsvermittlern bei interna-            oft festgestellt,
                                                                                       des Sektors ist eine
tionalen Institutionen wie der OECD, der IAIS, der          dass die auf in-           Tätigkeit, die für die
Weltbank, dem IWF und den Vereinten Nationen und            ternationaler              Mitglieder oft unterschätzt
arbeitet daran, das Verständnis der Rolle von Versi-        Ebene erstellten           oder nicht sehr sichtbar
cherungsmaklern und -agenten im globalen Handel             Grundsätze zu              ist.
zu vertiefen.                                               streng sind und
Seit der globalen Krise von 2008 haben internationale       in einer zu detail-
Institutionen und internationale Normung die natio-         lierten Sprache abgefasst sind. Die Versicherungsver-
nalen Gesetze und auch die europäische Regulierung          mittlungsbranche hat in den verschiedenen Märkten
stark «inspiriert».                                         der Welt einen sehr unterschiedlichen Charakter. Daher
Deshalb ist die Zusammenarbeit und Interaktion zwi-         glauben wir, dass internationale Prinzipien immer auf
schen dem WFII und seinen fünf regionalen Mitgliedern       hohem Niveau bleiben sollten.
(den fünf Kontinenten) mit BIPAR als europäischem           Wir glauben auch, dass zu detaillierte Grundsätze, die
Mitglied des WFII, den nationalen Verbänden und             letztendlich als detaillierte nationale Vorschriften umge-
BIPAR so wichtig.                                           setzt werden, kontraproduktiv sind und die Innovation
Eine Regel in der nationalen Gesetzgebung ist heute         oder die Entwicklung von Geschäftsmodellen, die im
tatsächlich das Ergebnis eines ständigen Zusammen-          Interesse der Verbraucher liegen, behindern können.
spiels verschiedener Interessen und Ansichten. Es ist       Je detaillierter sie sind, desto schwieriger ist es, sie auf
eine Interaktion zwischen nationalen Akteuren wie           ein breites Spektrum von Aktivitäten anzuwenden.
Regierungen und Aufsichtsbehörden, europäischen             Internationale Grundsätze auf höchster Ebene sollten
Institutionen und internationalen Institutionen. Mit        nicht mehr als eine klare Aussage über die Kernbe-

                                                   Interview I 12
reiche der Tätigkeit sein, die in jedem Rechtsstaat          gegen klar definierte politische Ziele, einschließ-
aufsichtsrechtliche Aufmerksamkeit erhalten sollten.         lich der Berücksichtigung von Kosten und Nutzen,
Dieser Ansatz auf hoher Ebene ist in einer sich schnell      um sicherzustellen, dass die Vorschriften auf dem
verändernden Welt noch wichtiger.                            neuesten Stand, kostengerecht, kostengünstig und
Internationale Prinzipien sind prinzipienbasiert, nicht      konsistent sind und die beabsichtigten politischen
regelbasiert und stellen keine Anforderungen für             Ziele erreichen.“
einzelne Länder dar. Sie sollten als Orientierungshil-       Quelle: Empfehlung der OECD aus dem Jahr 2012 zu
fe betrachtet werden, und es ist Sache der einzelnen         Regulierungspolitik und Governance
                                      Länder, die inter-     Raum für Unternehmertum: Wir erwarten von poli-
                                      nationalen Prin-       tischen Entscheidungsträgern auf der ganzen Welt,
                                      zipien mit den         dass sie das Unternehmertum in unserer Branche
Wir sind der Meinung,                 Anforderungen          fördern, indem sie
dass Regulierungen für                ihres Marktes in       • neuen Geschäftsmodellen Raum geben
die von ihnen betroffene              Einklang zu brin-      • nicht in die vertragliche Beziehung zwischen Ge-
spezifische Gruppe von                gen.                     schäftspartnern - Versicherern und Vermittlern
Fachleuten wirksam und                Wir unterstützen         – eingreifen
                                      die Regulierung        • anerkennen, dass jegliche Vergütung oder Entschä-
verhältnismäßig sein
                                      des Finanzdienst-        digung für Dienstleistungen eines Vermittlers als
müssen, und auch in                   leistungssektors         eine Angelegenheit zwischen den Parteien betrachtet
Bezug auf andere geltende             im Allgemeinen           werden sollte
Rechtsvorschriften                    und insbeson-
verhältnismäßig bleiben               dere des Versi-        Technologie und Digitalisierung - Fluch oder Se-
müssen.                               cherungs- und          gen?
                                      Finanzvermitt-
                                      lersektors. Wir        De Besi: In der Versicherungswertschöpfungskette
sehen jedoch in vielen Märkten, dass die Gesetzge-           verwenden Versicherungsvermittler eine Technologie,
bung so detailliert und restriktiv ist, und Schicht für      um Geschwindigkeit, Fließfähigkeit, Effizienz und
Schicht Regulatorien hinzugefügt werden, dass sie in         Rückverfolgbarkeit der Transaktionen zu optimie-
der Praxis nicht mehr ausführbar wird.                       ren. Im Kunden-Versicherer-Verhältnis sind sie ein
In einigen Märkten sind einige der Dienstleistungen          menschlicher Faktor, der mit allen Arten von Kom-
von Vermittlern, insbesondere die Beratung, aufgrund         munikationsmitteln interagiert.
von (Über-) Regulierung so teuer geworden, dass sie          Versicherungsvermittler sind darauf spezialisiert,
kleinen Kunden nicht mehr zur Verfügung stehen.              die Kundenbezie-
Überregulierung führt zu einer Verringerung der Zahl         hung im Versi-
der Vermittler, der vertikalen Integration und dem           cherungsprozess
Wegfall von (maßgeschneiderten) lokalen Diensten             zu verwalten.          Technologie sollte
für kleine Kunden.                                           Abhängig von           jedoch vom Menschen
Wir sind der Meinung, dass Regulierungen für die von         verschiedenen          gut genutzt werden,
ihnen betroffene spezifische Gruppe von Fachleuten           Parametern des         und daher sollte eine
wirksam und verhältnismäßig sein müssen, und auch            Ku n d e n ( Ty p,     ständige Debatte darüber
in Bezug auf andere geltende Rechtsvorschriften ver-         Geschlecht, Si-
                                                                                    stattfinden, was die
hältnismäßig bleiben müssen.                                 tuation) bieten
                                                             sie Lösungen
                                                                                    richtige Verwendung von
Wo liegt der Fokus des WFII allgemein?                       und Dienstleis-        Technologie und deren
                                                             tungen an. Einige      Folgen im Allgemeinen
De Besi: Faire Wettbewerbsmärkte: Regulierungs-              Vermittler bieten      auch in unserer Branche
gleiche Wettbewerbsbedingungen mit Blick auf die             Dienstleistungen       sind.
Besonderheiten unseres Sektors, eine risikobasierte          wie Produktent-
Aufsicht, bei der das Konzept der Verhältnismäßigkeit        wicklung, Ver-
angewandt wird, und eine Kosten-Nutzen-Analyse der           trieb oder Beratung und Schadensverwaltung an.
vorgeschlagenen Rechtsvorschriften, das erwarten wir         Ihre Hauptaufgabe ist die Kundeninteraktion, die den
von Regulierungsbehörden und Aufsichtsbehörden.              Versicherungsprozess erleichtert und optimiert. Die
Ein derart ausgewogenes Umfeld ermöglicht es allen           Technologie der Vermittler ist daher sicherlich ein
professionellen Vermittlern, mit jeder Art von Mitbe-        Segen. Technologie sollte jedoch vom Menschen gut
werber zu konkurrieren.                                      genutzt werden, und daher sollte eine ständige Debatte
Zum Beispiel empfiehlt die OECD ihren Mitgliedern:           darüber stattfinden, was die richtige Verwendung von
„Durchführung systematischer Programmüberprü-                Technologie und deren Folgen im Allgemeinen auch
fungen des Bestands an bedeutenden Regulierungen             in unserer Branche sind.

                                                    Interview I 14
Wichtig ist, dass die Aufsichtsbehörden einen tätig-      Wenn Versicherungsvermittlungsdienste nicht ge-
keitsbezogenen Ansatz verfolgen und dass jeder, der       schätzt würden, würden nicht so viele Menschen die
eine Versicherungsvermittlung oder einen Versiche-        Dienste von Vermittlern in Anspruch nehmen. Meines
rungsvertrieb durchführt, vergleichbar behandelt          Erachtens ist die Erfolgsquelle der Vermittler, dass sie
wird und die vergleichbaren Regeln einhalten muss.        Kunden fair behandeln und eine Reihe von Regeln
Daher sollte ein regulatorisches Wettbewerbsumfeld        einhalten, die von internationalen, europäischen und
die Grundlage jeder Regulierungsinitiative sein, bei-     nationalen Aufsichtsbehörden zum Schutz der Ver-
spielsweise im Bezug auf InsurTechs.                      braucher festgelegt werden. Vermittler geben ihre
                                                          persönliche Note in Bezug auf Beratung und Service.
Wie sehen Sie die Zukunft des Versicherungsver-           Versicherungsvermittler bieten eine Vielzahl unter-
triebs?                                                   schiedlicher Kundenerfahrungen an, beispielsweise
                                                          für die Hausversicherung. Versicherungsvermitt-
De Besi: Abgesehen von einigen großen multinati-          ler können in Kombination mit Tools wie Apps und
onalen Unternehmen besteht der Versicherungsver-          klassischen Versicherungen Vorsorge- oder Aufde-
mittlungssektor weltweit aus mehreren Hunderttau-         ckungsberatung anbieten. Der Kunde kann aus einer
senden von kleinen und mittleren Unternehmen und          Vielzahl von Dienstleistungen und Erlebnissen über
Kleinstbetreibern. Millionen von Menschen sind in         eine Vielzahl und Kombination von Werkzeugen und
der Branche tätig.                                        Systemen wählen, und dies in Kombination mit der
Versicherungs- und Finanzvermittler erleichtern meh-      menschlichen Interaktion.
reren Tausend Millionen Kunden den Versicherungs-         Wie bereits erwähnt, besteht die Gefahr, dass klei-
und Finanzprozess. Die Vielfalt der Geschäftsmodelle,     ne und mittlere Vermittler aus dem geschäftlichen
der hohe Wettbewerb, die Online-Verfügbarkeit rund        Umfeld vertrieben werden, da eine überproportional
um die Uhr und die geografische Verteilung der Büros      hohe Regulierung auch von den Kunden nicht immer
gewährleisten, dass in den meisten Ländern der Welt       geschätzt wird.
jeder Zugang zu maßgeschneiderten Versicherungs-
und Finanzdienstleistungen hat.                           Vielen Dank für das Gespräch.

                                                 Interview I 15
RSS - Alles was Recht ist

Ein langwieriges EDV-Projekt führte
nach einigen Jahren zu einem Fall für die
Rechtsschutzversicherung – und letztlich für die
RSS, denn es stellte sich die Frage, wann denn der
Versicherungsfall eingetreten ist und damit die
                                                                    „Gemäß § 12 (1) VersVG verjähren Ansprü-
Verjährungsfrist begonnen hat.                                      che aus Versicherungsverträgen inner-
                                                                    halb einer Frist von 3 Jahren ab Kenntnis
                                                                    des Versicherungsfalles.
                                                                    Aus den vorliegenden Unterlagen geht
Die Rechtsvorgängerin der nunmehrigen Versiche-         hervor, dass der gegenständliche Versicherungsfall
rungsnehmerin hat mit einem EDV-Dienstleister im        (Fälligkeit der Leistung) bereits im Jahr 2013 einge-
Jahr 2012 eine Vereinbarung über die Erstellung ei-     treten ist. Die erstmalige Information über den ge-
ner Datenbank geschlossen. Die Datenbank wies von       genständlichen Vorfall haben wir mit Schreiben vom
vornherein Mängel auf, es wurden regelmäßig Ver-        16.11.2017 nach Ablauf der dreijährigen Verjährungs-
besserungen urgiert, die auch durchgeführt wurden.      frist erhalten, weshalb kein Versicherungsschutz be-
Der Dienstleister verweigerte diese Verbesserungen      steht.“
ab Oktober 2017, offenbar wurde das Unternehmen         Diese Ablehnung ließ die Versicherungsnehmerin
verkauft und das Geschäftsfeld geändert.                von der RSS überprüfen. Aufgrund der erfolgten
Die Versicherungsnehmerin bzw. deren Rechtsanwalt       Nachbesserungen hätte sie bislang keinen Grund für
suchte beim Rechtsschutzversicherer um Deckung          eine Klage gehabt.
an.                                                     Die Antragsgegnerin teilte mit, am Schlichtungsver-
Die Antragsgegnerin lehnte die Deckung mit Schrei-      fahren nicht teilzunehmen. Daher war gemäß Pkt. 2
ben vom 28.11.2017 mit folgender Begründung ab:         der Verfahrensordnung der von der Antragstellerin

                                          KOLUMNE & Kommentar I 16
geschilderte Sachverhalt der Empfehlung zugrunde           Bei mehreren Verstößen gegen gesetzliche oder ver-
    zu legen.                                                  tragliche Pflichten ist der Versicherungsschutz zu
                                                               verneinen, wenn der erste Verstoß schon, für sich al-
    Rechtlich folgt:                                           lein betrachtet, nach der Lebenserfahrung geeignet
                                                               war, den Rechtskonflikt auszulösen, oder zumindest
    In formeller Hinsicht konnte die Schlichtungskom-          noch erkennbar nachwirkte und den endgültigen
    mission den möglichen Verjährungseinwand des Ver-          Ausbruch       der
    sicherers nicht berücksichtigen. Gemäß § 1501 ABGB         Streitigkeit nach
    ist auf die Verjährung von Amts wegen kein Bedacht         dem Vorliegen
    zu nehmen, sondern wird diese nur über Einwendung          eines oder meh-         Kontakt zur Rechtsservice-
    der Parteien berücksichtigt.                               rerer     weiterer      und Schlichtungsstelle (RSS)
    Im Übrigen ist jedoch der Argumentation der Versi-         Verstöße noch           Stubenring 16/7 | 1010 Wien
    cherungsnehmerin aus folgenden Gründen zu fol-             mitauslöste,            +43 5 90 900 5085
    gen:                                                       sohin „adäquat          schlichtungsstelle@ivo.or.at
    Der Versicherungsfall in der Rechtsschutzversiche-         kausal“ war. War
    rung liegt vor, wenn einer der Beteiligten begonnen        nach der Sachla-
    hat oder begonnen haben soll, gegen Rechtspflich-          ge schon beim ersten Verstoß mit weiteren gleichar-
    ten oder Rechtsvorschriften zu verstoßen. Es bedarf        tigen Verstößen zu rechnen, so ist eine Mehrzahl
    daher eines gesetzwidrigen oder vcrtragswidrigen           solcher Verstöße als Einheit zu qualifizieren (vgl 7 Ob
    Verhaltens eines Beteiligten, das als solches nicht so-    155/06d).
    fort oder nicht ohne weiteres nach außen zu dringen        In der Rechtsschutzversicherung kann der Versiche-
    braucht. Ein Verstoß ist ein tatsächlich objektiv fest-    rungsnehmer die Leistung spätestens dann verlan-
    stellbarer Vorgang, der immer dann, wenn er wirklich       gen, wenn sich die Notwendigkeit einer Interessen-
    vorliegt oder ernsthaft behauptet wird, den Keim ei-       wahrnehmung für ihn so konkret abzeichnet, dass er
    nes Rechtskonfliktes in sich trägt, der zur Aufwen-        mit der Entstehung von Rechtskosten rechnen muss,
    dung von Rechtskosten führen kann. Damit beginnt           deretwegen er den Rechtsschutzversicherer in An-
    sich die vom Rechtsschutzversicherer übernommene           spruch nehmen will (vgl RS0054251).
    Gefahr konkret zu verwirklichen. Es kommt nicht da-        Wendet man diese Kriterien der Judikatur auf den der
    rauf an, ob der Handelnde sich des Verstoßes bewusst       Empfehlung zugrunde zu legenden Sachverhalt an,
    oder infolge von Fahrlässigkeit oder auch unverschul-      so ist der Antragstellerin im Ergebnis zuzustimmen,
    det nicht bewusst war, es soll sich um einen möglichst     dass der Versicherungsfall erst mit der Verweigerung
    eindeutig bestimmbaren Vorgang handeln, der in             der weiteren Servicierung der Datenbank eingetreten
    seiner konfliktauslösenden Bedeutung für alle Betei-       ist. Die vorherigen Verbesserungen zur Mängelbehe-
    ligten, wenn auch erst nachträglich, erkennbar ist. Es     bung sind laufend erfolgt, weshalb diese Verstöße für
    kommt weder auf den Zeitpunkt an, zu dem die Betei-        sich nicht geeignet waren, den Versicherungsfall ad-
    ligten von dem Verstoß Kenntnis erlangten, noch dar-       äquat kausal auszulösen.
    auf, wann aufgrund des Verstoßes Ansprüche geltend         Es war daher die Deckung dem Grunde nach zu emp-
    gemacht oder abgewehrt werden (vgl RS0114001).             fehlen.

                                                                       p                        lus
                                                                  werbe        dertesnehmen.
                                                                 e           ei
                                                                G maßgesc t für Unter
                                                                         h n
                                                                Unser rheitspake
                                                                Siche
                                                                                                 arung
                                                                               k u n g s vereinb
                                                                           Deciche                 n                                   htschu
                                                                                                                                              tz
                                                                       fangre                           runge                 aftpflic
                                                                  k Um                 u n g s e rweite            e ll e r H
                                                                                Leist                           u                           ung
                                                                       tionale                         nindivid                     rsicher
                                                                  k Op               u n  d b  ranche            e k t iv u nfallve
                                                                                 er                          oll
                                                                         fassend                     - und K
                                                                   k Um           te r b re chungs
                                                                          riebsun
                                                                   k Bet

           HU T Z
    TENZSC
EXIS ETRIEBE.     AS.
    B
FÜR CHAFFEN      D                                                                                                             Das Produktinformationsblatt

 WIR S
                                                 KOLUMNE & Kommentar I 17                                                      finden Sie auf unserer Website.

                                                                                                                               www.nv.at
„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom.
Sobald man aufhört, treibt man zurück.“
                                                                                    - Benjamin Britten

Seit Anfang des Jahres sind Gewerbeinhaber,                       ums für Digitalisierung und Wirtschafts-
Geschäftsführer und Mitarbeiter von                               standort noch keine Zustimmung erteilt.
Versicherungsvermittlern zur laufenden jährlichen                 Die Weiterbildungsverpflichtung im
Weiterbildung im Ausmaß von 15 Stunden netto                      Ausmaß von netto 15 Stunden ist nach
                                                                  Auskunft einiger Versicherungsmakler
verpflichtet. Das rege Interesse an vergangenen
                                                                  nicht schwer zu erfüllen, dennoch steckt
und in Planung stehenden Seminaren zeigt, dass die                dahinter einiges an Organisation. Es ist
Versicherungsmakler sich der Verpflichtung sehr                   auch oft mit einem erheblichen persön-
wohl bewusst sind und dieser auch nachkommen                      lichen Einsatz verbunden.
möchten.                                                          Wir haben mit Fachverbandsobmann
                                                                  KR Christoph Berghammer, MAS, und
                                                                  Akad. Vkfm. Michael Schopper, Fach-
                                                                  gruppenobmann Tirol und Leiter des
Der Fachverband hat einen Entwurf für den Lehr-         Arbeitskreises Bildung im Fachverband, zum The-
plan erarbeitet und fristgerecht bei den zuständi-      ma Weiterbildung und mit den Instituts-und Lehr-
gen Stellen eingereicht. Bis Redaktionsschluss der      gangsleiter der maßgeblichen Universitäten in
zweiten Ausgabe der Fachzeitschrift „Der Versiche-      Österreich über deren Angebote und Lehrinhalte
rungsmakler“ wurde jedoch seitens des Ministeri-        gesprochen.

Wie ist der aktuelle Stand im Bereich
Aus- und Weiterbildung?

Fachverbandsobmann KR Christoph
Berghammer, MAS: Der aktuelle Stand
bei Aus- und Weiterbildung sieht so aus,
dass der Fachverband der Versicherungs-
makler den Lehrplan unter Berücksichti-
gung aller Erfordernisse erstellt und die-
sen beim Ministerium für Digitalisierung
und Wirtschaftsstandort eingebracht hat.
Nach Rückfrage bei Ministerialrat MMag.
Stefan Trojer ist in Kürze mit einer Ent-
scheidung zu rechnen.

Ist es in der Maklerschaft spürbar, dass
die Weiterbildung verpflichtend ist?
Wenn ja, wie macht sich das bemerk-
bar?

Berghammer: Es ist bemerkbar, weil die
Teilnehmeranzahl bei Veranstaltungen
des Fachverbandes bzw. der Fachgruppen
seit Anfang des Jahres enorm angestiegen
ist. Man trifft Versicherungsmaklerkol-
legen, die man jahrelang nicht bei einer
Weiterbildungsveranstaltung getroffen
hat. Als Beispiel: Die Fachgruppe Burgenland konnte     mer verzeichnen, in den letzten Jahren kamen höchs-
beim letzten Rechtsschutzseminar über 80 Teilneh-       tens 25 bis 30 Personen.

                                               Top-thema I 18
Akad. Vkfm. Michael Schopper, Fachgruppenob-              barkeit der Weiterbildungsangebote. Wir hoffen,
mann Tirol: Diesen Umstand kann ich auch für Tirol        dass es bald zu einer Freigabe kommt.
bestätigen. Es sind definitiv mehr Teilnehmer bei un-
seren Veranstaltungen anwesend. Dabei steigt auch         Wo sehen Sie ein Problem?
die Zahl der Mitarbeitenden von Versicherungsmak-
lerbüros. Es ist eine Veränderung spürbar.                Berghammer: Ein Problem könnte dabei entste-
                                                          hen, dass Seminare besucht worden sind, die nicht
Berghammer: Negativ ist nur, dass wir leider noch         im Lehrplan enthalten oder auch herausgestrichen
keine Bestätigung unseres Lehrplanes haben. Es ist        worden sind. Hier wird man zur gegebenen Zeit eine
eine Rechtsunsicherheit am Markt zu verspüren, un-        Lösung finden müssen.
sere Kollegen sind oft unsicher wegen der Anrechen-
                                                                    Werden von den regionalen Fachgrup-
                                                                    pen ausreichend Seminare für die Mit-
                                                                    glieder zur Verfügung gestellt?

                                                                    Schopper: Für unser Bundesland kann
                                                                    ich das nur bestätigen. Wir bemühen
                                                                    uns, ein mehr als ausreichendes Ange-
                                                                    bot zu erstellen. Ob jeder das findet, was
                                                                    er sucht, kann man im Vorhinein nicht
                                                                    garantieren. Es wird sicherlich auch Platz
                                                                    für weitere Anbieter am Markt sein. Ich
                                                                    denke, dass jede Fachgruppe bemüht ist,
                                                                    mehr als ausreichend Seminare vor Ort
                                                                    anbieten zu können.

                                                                    Berghammer: Weiterbildungsveranstal-
                                                                    tungen sind Thema der Fachgruppen in
                                                                    den Bundesländern, daher kann ich als
                                                                    Fachgruppenobmann der Salzburger Ver-
                                                                    sicherungsmakler nur bestätigen, dass
                                                                    wir ausreichend Veranstaltungen anbie-
                                                                    ten. Sowohl für Gewerbetreibende als
                                                                    auch für deren Mitarbeiter.

                                                                    Danke für das Gespräch.

                                                 Top-thema I 19
Was bringt eine universitäre Ausbildung für               sation. Das Bildungsprogramm findet zudem in zeit-
Vorteile gegenüber anderen Bildungseinrich-               lich komprimierter Form statt und ist somit an die
tungen?                                                   Berufswelt gerichtet. Die meisten Veranstaltungen
                                                          finden freitagnach-
o. Univ. Prof. Mag. Dr. Helmut Pernsteiner, In-           mittags oder erst
stitutsvorstand und Abteilungsleiter, Institut            ab 18:00 Uhr statt        Univ.- Prof. Dr. Michael Gruber
für betriebliche Finanzwirtschaft Abteilung für           und zudem bietet
Corporate Finance, Johannes Kepler Universität:           die Universität ein
Universitäten sind seit Jahrhunderten und heute           großes Angebot an
umso mehr die zentralen Aus- und Weiterbildungs-          kostenlosen Wei-
einrichtungen für junge Erwachsene. Da hat sich           terbildungsmög-
einfach ein entsprechendes Know how aufgebaut.            lichkeiten, welches
Zwar stellt die Ausbildung, also die Heranführung         frei zugänglich ist.
von jungen Menschen meist nach der Matura ohne            Seitens der Qualität
großes spezielles Fachwissen, in den klassischen          der Vortragenden
Studien von der Menge der Studierenden das Haupt-         finden sich an der
feld dar, aber die Weiterbildung über Universitäts-       Universität     stets
lehrgänge mit der Zielgruppe der Berufstätigen bzw.       bestens qualifizier-
jener mit bereits Berufserfahrung ist ein hochspan-       te Vortragende, die
nendes Segment. Der Aufbau ist ein anderer, näm-          ausgewiesene und
lich paxisnäher als bei anderen klassischen Studien,      international an-
das Studium ist fokussierter und nicht ausladend,         gesehene Experten
                                 der      Vortragen-      auf dem jeweiligen
                                 denpool beinhal-         Fachgebiet aus Wissenschaft und Praxis sind. Durch
o. Univ. Prof. Mag.              tet sehr viel mehr       die wissenschaftliche Rückkoppelung werden nicht
Dr. Helmut Pernsteiner           ausgewiesene Ex-         nur aktuelle Detailprobleme andiskutiert, sondern
                                 pertinnen und Ex-        die jeweilige Materie wird umfassend beleuchtet.
                                 perten der Praxis        Die Universität ist eine unabhängige Einrichtung
                                 und die Durchfüh-        und ist somit auch im Stande auf kritische Aspekte
                                 rung erfolgt nach        aufmerksam zu machen, unabhängig von allfälligen
                                 einem      Business      Standesinteressen. Darüber hinaus ist die Universi-
                                 School-Modell, ist       tät einer ständigen Qualitätskontrolle unterworfen.
                                 also stärker zeitlich
                                 geplant (Wochen-         Dr. Arlinda Berisha, LL.M., Akad. Expertin in
                                 enden) um der Dop-       Europa- und Versicherungsrecht, Leiterin des
                                 pelbelastung Beruf       Fachbereichs Ver-
                                 und Studium leich-       sicherungsrecht,
                                 ter zu entsprechen.      Lehrgangsleite-            Dr. Arlinda Berisha, LL.M.
                                 Die     Einbindung       rin, Department
                                 der Spezialistinnen      für Rechtswissen-
                                 und     Spezialisten     schaften und In-
                                 der Uni fällt leich-     ternationale Be-
                                 ter als bei anderen      ziehungen an der
Anbietern und die vielfältigen Kontakte zur Praxis        Donau-Universi-
sind ebenso befruchtend für die Zusammenstellung          tät Krems: Univer-
des Lehrplanes.                                           sitäten bieten aka-
Der Abschluss mit einer im Universitätsgesetz gere-       demisch fundierte
gelten Bezeichnung (z. B. Akademischer Versiche-          Aus- und Weiterbil-
rungskaufmann) ist ebenso ein klarer Vorteil, der         dung mit akademi-
außeruniversitären Anbietern nicht zukommt.               schem Abschluss
                                                          an. Bezogen auf die
Univ.- Prof. Dr. Michael Gruber, Leiter des Fach-         Donau-Universität
bereiches Arbeits-, Wirtschafts- und Europa-              Krems als einzige
recht der Universität Salzburg und Geschäfts-             öffentliche Univer-
führer der Rechtsakademie: Forschungsbasierte             sität für Weiterbil-
Aus- und Weiterbildung sind die Kernkompetenz             dung im deutschsprachigen Raum fällt auf, dass die
der Universität. Organisatorisch bietet die Universi-     Nachfrage nach beruflicher und akademischer Wei-
tät ein großes Maß an Flexibilität und Selbstorgani-      terbildung groß ist, weil hier eine wissenschaftliche

                                                 Top-thema I 20
Auseinandersetzung mit praxisrelevanten Fragen            g e m e i n g ü l t i g e re
stattfindet. Weiterbildungsinteressierte schätzen         Themenwahl und
an uns sowohl die Möglichkeit, berufsbegleitend zu        –     interpretation
studieren als auch den Mix aus universitären wie in       und eine Exklusi-
der Praxis stehenden Vortragenden, wodurch die            vität in der Durch-
Verknüpfung von theoretischem Wissen und prak-            mischung der Vor-
tischer Anwendbarkeit ermöglicht wird. Hochquali-         tragenden. Zuletzt
fiziertes Personal mit Universitätsabschluss ist nach     wird die Qualität
wie vor auf dem Arbeitsmarkt gefragt. Wer über            jedes Studien- und
die passenden Fähigkeiten und Kompetenzen ver-            Ausbildungspro-
fügt, dem stehen viele Karrieremöglichkeiten sowie        grammes durch die
Chancen auf Führungspositionen offen.                     U n ive r s i t ä t s g r e -
                                                          mien kontrolliert
Em.o. Univ.-Prof. Dr. Attila Fenyves, Univer-             und garantiert. Die
sitätslehrgang Versicherungswirtschaft an der             Universitätslehr-
                                                                                        Univ.Prof. Dr.
Karl-Franzens-Universität Graz: Es gibt einige            gänge der den Uni-            Alexander Mürmann
Argumente, die für eine universitäre Ausbildung           versitäten in Linz,
sprechen. Meiner Meinung nach werden post-                Graz und an der
graduale Ausbildungen an der Universität immer            Wirtschaftsuniver-
                                  wichtiger, denn es      sität Wien sind unter einer Dachmarke gebündelt.
                                  herrscht     bereits    Wir Lehrgangsleiter treffen uns regelmäßig zum in-
Em.o. Univ.-Prof.                 ein Wildwuchs im        haltlichen Austausch, wobei es natürlich punktuelle
Dr. Attila Fenyves                Bereich der Aus-        Unterschiede und Schwerpunkte gibt.
                                  und Weiterbildung.
                                  Viele bieten Lehr-      Wo liegt der Schwerpunkt ihrer Lehrgänge?
                                  gänge und Ähnli-
                                  ches an, nach den       Em.o. Univ.-Prof. Dr. Attila Fenyves: Der Schwer-
                                  Rahmenbedingun-         punkt des Lehrgangs an der Universität Graz liegt
                                  gen ist das zwar        auf der Spartenkunde und den juristischen Fächern,
                                  zulässig, aber man      das unterscheidet ihn von jenem dem Lehrgang an
                                  muss heute sehr         der Wirtschaftsuniversität Wien, der stärker be-
                                  genau vergleichen.      triebswirtschaftlich ausgerichtet ist. Auch die Kep-
                                  Die Lehrpläne von       ler Universität in Linz folgt in etwa dem Grazer Mo-
                                  Universitäten un-       dell. Interessierte sollten daher die Lehrpläne der
                                  terliegen     einer     anbietenden Universitäten vergleichen, sich über
                                  strengen Kontrolle      die Referenten erkundigen und und dann entschei-
                                  der universitären       den, welches Modell für sie am besten passt.
                                  Behörden. Ein wei-
                                  terer Vorteil der       Univ. Prof. Dr. Michael Gruber: Der Schwerpunkt
                                  Ausbildung bei uns      der Lehrgänge liegt in allen Themenbereichen rund
besteht darin, dass die Hälfte der Lehrenden aus den      um das Privatversicherungsrecht, wobei stets auf
Universitäten stammt und bereits viel Erfahrung mit       aktuelle Entwicklungen eingegangen wird. So etwa
Studierenden hat. Die andere Hälfte der Lehrenden         wurde in diesem Semester ein Schwerpunkt auf Cy-
wird aus erfahrenen Praktikern zusammengestellt.          berversicherung, Versicherungsvertragsrecht und
Die meisten von ihnen haben bereits publiziert und        Versicherungsaufsichtsrecht gelegt. Auf alle Fragen
sind branchenintern bekannt. Aktuell von Bedeu-           in puncto Versicherungsgeschäft und Brexit wird im
tung ist auch die Möglichkeit der Anrechnung der 15       Rahmen eines Gastvortrages eingegangen. Es ist uns
Weiterbildungsstunden aufgrund der IDD-Anforde-           ein Anliegen schnell auf praxisrelevante Fragen zu
rung. Da der Lehrgang über einen 3-Jahres-Zeitraum        reagieren und dementsprechende Veranstaltungen
läuft, können den Teilnehmern dreimal 15 Stunden          abzuhalten.
angerechnet werden.
                                                          Dr. Arlinda Berisha, LL.M.: Der Schwerpunkt
Univ. Prof. Dr. Alexander Mürmann, Akademi-               unserer Lehrgänge liegt unter anderem im Bereich
scher Leiter des Universitätslehrgang Risiko &            des Versicherungsrechts. Mit seinen inzwischen
Versicherungsmanagement an der Wirtschafts-               sechs versicherungsrechtlichen berufsbegleiten-
universität Wien: Der Grundpfeiler einer Univer-          den Universitätslehrgängen kann der Fachbereich
sität ist Unabhängigkeit in Lehre und Forschung.          Versicherungsrecht des Departments für Rechts-
Daraus folgt eine unabhängigere und somit all-            wissenschaften an der Donau-Universität Krems un-

                                                 Top-thema I 21
terschiedliche Aus- und Weiterbildungsbedürfnisse       fen einen positiven Synergieeffekt dadurch, dass
sämtlicher Erwerbstätiger in der Versicherungsbran-     sich die TeilnehmerInnen beider Spezialisierungen
che abdecken. Damit möchten wir Interessierten die      und deren Besonderheiten und Interessengegen-
Möglichkeit geben, das für sich passende Aus- oder      seitig kennenlernen. Weiters veranstalten wir für
Weiterbildungsangebot auszuwählen. Die Inhalte          unsere TeilnehmerInnen einen „Impuls Tag“. Zu
fokussieren sich je nach Lehrgang auf Versiche-         diesem Tag laden wir Expertinnen und Experten
rungsvertragsrecht, europäisches Versicherungs-         aus der Branche ein, zu einem aktuellen Thema zu
recht, Versicherungsvermittlerrecht, Risiko- und        referieren und zu diskutieren. Im letzten Jahr wur-
Versicherungsmanagement,         Versicherungswirt-     de der Schwerpunkt auf die Thematik „Digitalisie-
schaftsrecht und vieles mehr. Eine Besonderheit, die    rung“ gelegt.
uns kennzeichnet, ist die Upgrade-Kombinations-
möglichkeit zwischen den einzelnen versicherungs-       Haben Sie auf Grund der Weiterbildungsver-
rechtlichen Universitätslehrgängen.                     pflichtung neue Zusatzangebote für Versiche-
                                                        rungsmakler geplant?
o. Univ. Prof. Mag. Dr. Helmut Pernsteiner:
Grundsätzlich ist zu sagen, dass sich die drei uni-     Dr. Arlinda Berisha, LL.M.: Die Veränderungen
versitären Anbieter von Versicherungslehrgängen         in der Versicherungsbranche bewegen auch uns
in Österreich, nämlich die Johannes Kepler Univer-      immer wieder zur Konzipierung neuer Zusatzange-
sität Linz, die Wirtschaftsuniversität Wien und die     bote, die aufgrund neuer Entwicklungen und/oder
Universität Graz zur Dachmarke „MEHR WISSEN“            Lücken erforderlich werden. Neben unseren klas-
zusammengeschlossen haben und durch grund-              sischen Lehrgängen wie Akademischer Experte in
sätzliche Abstimmung der Inhalte in laufendem           Versicherungsrecht, Akademischer Versicherungs-
Kontakt stehen. Dies soll auch einheitliche Quali-      makler, Master of Legal Studies mit Vertiefung Ver-
tätsstandards und ein Eingehen auf Marktverände-        sicherungsrecht (MLS) und Master of Laws (LL.M.)
rungen sicherstellen.                                   haben wir bereits mit Oktober 2018 den neuen Lehr-
Dennoch ist es möglich – innerhalb eines gewissen       gang Insurance Management (MBA) erfolgreich ge-
Rahmens – zu differenzieren. Für den „Mitte-West“       startet. Im Oktober 2019 beginnen wir zudem mit ei-
Standort Linz bedeutet dies den Vertrieb stärker        nem neuen Certified Program „Risikomanagement
einzubauen und auch die Kapitalmärkte nicht un-         und Versicherung“. Es handelt sich dabei um einen
berücksichtigt zu lassen.                               1-semestrigen Universitätslehrgang, der berufsbe-
Zudem werden immer aktuelle Themen eingebaut:           gleitend in 6 Wochenendmodulen abgeschlossen
Lange Zeit war das die Internationalisierung in der     werden kann.
Versicherungswirtschaft, nunmehr wird dieser            Wir sind allgemein sehr offen und effizient, um
Schwerpunkt durch das Mega-Trendthema Digitali-         unsere Lehrangebote auf neue Trends auszurich-
sierung ersetzt.                                        ten. Zusätzlich zum genannten Studienangebot
                                                        haben wir auch unsere jährliche Veranstaltungs-
Wo liegt der Schwerpunkt im nächsten Lehr-              reihe „Kremser Versicherungsforum“, das heuer
gang, und wie lautet Ihr Resümee zum letzten            am 12. November 2019 zum fünften Mal an der Do-
Lehrgang?                                               nau-Universität Krems stattfindet. Von dieser Ver-
                                                        anstaltung, die als Weiterbildung angerechnet wer-
Univ. Prof. Dr. Alexander Mürmann: Der letzte           den kann, können nicht nur unserer Studierenden
Universitätslehrgang für Risiko- & Versicherungs-       und AbsolventInnen sondern auch anderweitige
management an der WU Wien zur akademischen              Erwerbstätige in der Versicherungsbranche profi-
Versicherungskauffrau / zum akademischen Ver-           tieren.
sicherungskaufmann bzw. zur akademischen Ver-
sicherungsmaklerin / zum akademischen Versi-            Univ. Prof. Dr. Michael Gruber: Voraussichtlich
cherungsmakler wurde von knapp 60 Teilnehmern           werden Universitäten als unabhängige Bildungs-
erfolgreich abgeschlossen. Wir sind bereits in der      institutionen anerkannt werden. Wir gehen daher
Planung des nächsten Universitätslehrganges, der        davon aus, dass gerade Versicherungsmakler ver-
im Herbst 2019 starten wird. Im ersten Semester         stärkt universitäre Weiterbildungsangebote nützen
wird das wissenschaftliche Fundament mit Fokus          werden. Denn als Einzelunternehmer sowie bei Ge-
auf betriebswirtschaftliche und rechtliche Aspek-       sellschaften die zur Weiterbildung verpflichteten
te, welche für die Versicherungswirtschaft relevant     Personen des Leitungsorgans haben mindestens die
sind, gelegt. Im zweiten Semester erfolgt die Spe-      Hälfte der Weiterbildung nur bei bestimmten unab-
zialisierung für Versicherungsunternehmen zum           hängigen Bildungsinstitutionen zu absolvieren.
einen und für VersicherungsmaklerInnen zum an-          Wir haben uns daher bereits vor Inkrafttreten der
deren. Das dritte Semester umfasst Spartenkunde         Weiterbildungsverpflichtung Gedanken gemacht
gemeinsam für beide Spezialisierungen. Wir schaf-       und versucht mit verschiedenen Veranstaltungs-

                                               Top-thema I 22
Sie können auch lesen