BUND MAGAZIN - MOBIL IN DIE ZUKUNFT 02 20 - Bund für Umwelt und Naturschutz ...
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BUND FAKTEN, ANALYSEN, AKTIONEN UND TIPPS FÜR UMWELTBEWUSSTE 02 20 MAGAZIN MOBIL IN DIE ZUKUNFT CORONA AKTIONEN Natur besser schützen Stoppt Datteln 4 Nachhaltig investieren Gartenschläfern auf der Spur
VIELEN DANK! Mit Ihnen gemeinsam sind 465.000 Menschen Mitglied im BUND. Sie sind aktiv für den Natur- und Umweltschutz und setzen sich mit Ihrem Mitgliedsbeitrag für die BUND- Belange ein. Sie demonstrieren für eine Klimawende oder ökologische Landwirtschaft, pflegen Streuobstwiesen, sammeln Plastik und retten Wildkatzen. In vielfältiger Weise machen Sie den BUND lebendig und arbeiten gemeinsam mit unseren Expert*innen kraftvoll und leidenschaftlich für den Natur- und Umweltschutz. Die Corona-Krise fordert uns alle heraus und schränkt uns ein. Doch unsere gemeinsamen Anliegen bleiben bestehen. Wir arbeiten aktuell unter erschwerten Bedingungen weiter und sind sehr dankbar, Sie an unserer Seite zu wissen. Der Klima- wandel und das Artensterben sind weltweite Krisen, die nicht aus dem Blick geraten dürfen. Es wird ein Nach der Krise geben. Eine Zeit, in der Umwelt- und Naturschutz eine starke Stimme brauchen. Dafür setzen wir uns jetzt intensiv ein – gemeinsam mit Ihnen. Bleiben Sie gesund! Daheim für Natur und Umwelt aktiv? Machen Sie mit: www.bund.net/wirbleibenzuhause
BUNDmagazin 2 | 20 › INHALT 3 INHALT V. Storre 42 10 LIEBE LESERINNEN UND LESER, kürzlich versprach der Redakteur einer Naturzeitschrift in seinem Editorial, H. Bendl blickwinkel / F. Hecker das Wort Corona einzig an dieser Stelle zu erwähnen – anschließend sollten alle mal an anderes denken dürfen. Nun, so weit 32 wollen wir hier nicht gehen. Die Pandemie hat auch den BUND getroffen, als Mitmachverband und politischen Akteur. AKTUELLES ZUR ZEIT Der Umgang mit dem Corona-Virus prägt 4 Kurznachrichten 26 Corona: Natur besser schützen seit Monaten unser Leben. Umwelt- 7 Gerettete Landschaft 27 Corona: Nachhaltig investieren politische Themen werden nur noch am 8 Kommentar 28 Klagen für Natur und Umwelt Rande wahrgenommen. An Dringlichkeit 29 Nachruf auf Gerhard Kneitz aber haben sie nichts verloren, der Schutz TITELTHEMA 30 Artgerechte Tierhaltung unserer natürlichen Lebensgrundlagen 10 Mobil in die Zukunft 31 Klimagipfel vertagt erlaubt keinen Aufschub. Zum Stichwort 12 Nachhaltig mobil Corona finden Sie in dieser Ausgabe einen 15 Vorbildlicher Leitfaden NATUR IM PORTRÄT persönlichen Kommentar unserer drei 16 Verkehrspolitik: ungenügend 32 Blauflügelige Ödlandschrecke Vorsitzenden. Außerdem beleuchten wir, 17 Soziale Gerechtigkeit 34 Bedrohter Gipskarst im Südharz welche Lehren aus der Pandemie für den 18 Experteninterview Naturschutz und den wirtschaftlichen 19 Klimafreundlicher Lieferverkehr AKTIV Wiederaufbau gezogen werden sollten. 36 Florian Hoffmann im Gespräch AKTIONEN 38 Neues aus dem BUND Hier und da werden Sie das allgegenwärtige 22 Stoppt Datteln 4 40 Internationales C-Wort auch an anderer Stelle entdecken. 23 Gartenschläfern auf der Spur 42 Die junge Seite Doch monothematisch ist das Heft nicht, so viel sei versprochen. Denn die Anliegen GUT LEBEN SERVICE des BUND weisen über den Tag und die 24 Umwelttipps online 44 Leserbriefe momentane Krise weit hinaus. 25 Ökotipp zu Wildbienen 46 Marktplatz Kommen Sie gut durch diese Zeit! 48 Medien: Neu erschienen 50 Kontakte und Impressum Das BUNDmagazin ist die Severin Zillich Mitgliederzeitschrift des BUND. Redaktion
4 BUNDmagazin 2 | 20 › AKTUELLES AKTUELLES VOM BAND INS LAND das Grüne Band beiderseits an maßgeb- liche Achsen naturnaher Lebensräume anschließen. Das Rückgrat der Vielfalt bekommt dadurch Rippen: Wildbienen, Vögel wie das Braunkehlchen oder diverse Orchideen können sich so ausbreiten und neue Refugien finden. In fünf Regionen wollen wir Korridore D. Damschen schaffen und langfristig bewahren. Von Schleswig-Holstein über Sachsen-Anhalt Braunkehlchen im Grünen Band. und Thüringen reichen sie bis an die baye- Am innerdeutschen Grünen Band sind et- Aufmerksamkeit. Nun aber soll aus dem risch-tschechische Grenze. Vorwiegend liche Meilensteine erreicht: Wir konnten Band ein Netz werden! seltenen und gefährdeten Lebensräumen viele Lücken schließen. Thüringen und Gelingen soll das mit dem neuen BUND- soll dies zugutekommen. Sachsen-Anhalt haben den Biotopverbund Projekt »Quervernetzung Grünes Band«, zum Nationalen Naturmonument ernannt. gestartet im Oktober im Rahmen des Bun- Und mit dem 30-jährigen Jubiläum bekam unser Anliegen 2019 eine ganz besondere desprogrammes Biologische Vielfalt. In den kommenden sechs Jahren wollen wir i BUND.NET/GRUENES-BAND BOTSCHAFTERIN DER EINHEIT IN EIGENER SACHE Am 2. März erschien eine Sonderbrief- auf kleinstem Raum große Themen der marke für das Grüne Band, Deutschlands Geschichte, Kultur und Natur unseres Wir sparen Papier – mit Ihrer Hilfe! längsten Korridor der Artenvielfalt entlang Landes dar. Diese Briefmarke verdeut- Der BUND ist ein Mitmachverband. der einstigen innerdeutschen Grenze. licht, welche historische und ökologische Sie sind als Mitglied stimmberech- Dazu sagte der BUND-Ehrenvorsitzende Bedeutung das Grüne Band als Kultur- tigt. Deshalb werden Sie regelmäßig Hubert Weiger: »Briefmarken stellen und Naturerbe inzwischen erlangt hat – zu Mitgliederversammlungen ein- als lebendiges Symbol der deut- geladen. Zukünftig möchten wir Sie schen Einheit. Der dauerhafte bevorzugt per E-Mail einladen – das Schutz und die Entwicklung spart Papier und Kosten und schont die ser Lebenslinie müssen außerdem die Umwelt. Senden S ie oberste Priorität haben.« uns bitte Ihre E-Mail-A-dresse mit Der BUND hat das Bundesfi- Angabe Ihrer Mitgliedsnummer an: nanzministerium bei der Ent- service@bund.net wicklung der Briefmarke un- terstützt. Sie ist im Online- Shop der deutschen Post und bei ausgewählten Post- stellen erhältlich.
BUNDmagazin 2 | 20 › AKTUELLES 5 KURZ & GUT »Only bad news is good news« AKW Fessenheim (bald) endgültig vom Netz: Das französische Atom- heißt es, vor allem kraftwerk Fessenheim liegt nur ei- schlechte Nachrichten Die Mangrovenwälder schwinden nen Kilometer von der deutschen Grenze entfernt am Rheinseiten- erregen also unsere weltweit offenbar langsamer als kanal und etwa 25 Kilometer süd- bisher angenommen. Dies stellte Aufmerksamkeit. ein Forschungsteam fest. Der glo- westlich von Freiburg. Das älteste noch laufende AKW Frankreichs Doch positive Neuig- bale Verlust der Mangrovenwälder (seit 1977 am Netz!) wird nun end- sei in den letzten zwei Jahrzehnten keiten aus unserem auf 0,3 bis 0,6 Prozent pro Jahr zu- lich abgeschaltet. Der erste Reaktor war am 22. Februar dran, der zweite Verband und aus dem rückgegangen. Sehr erfolgreich ge- soll am 30. Juni folgen. Auch ande- wesen sei der Schutz zum Beispiel Umwelt- und Natur- im Senegal (Aufforstung) und in re grenznahe, alte und störanfällige AKWs fordert der BUND seit Lan- schutz tun einfach gut. Brasilien (konsequenter Schutz). gem stillzulegen – wie die maroden Das lasse »darauf hoffen, dass uns Einige aus jüngster Zeit diese wertvollen Ökosysteme der Reaktoren Doelund Tihange in Bel- gien, Cattenom in Frankreich oder haben wir wie immer tropischen Küsten noch lange er Dukovany in Tschechien. halten bleiben«, so ein Mitarbeiter für Sie ausgewählt. des beteiligten Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung. Ausbau von London Heathrow ver- NO3 Nachwuchs bei den Wildpferden des boten: Mit einem historischen Urteil Der BUND begrüßt die Verschärfung der BUND Bremen: Seit dem Juni vergange- hat ein britisches Gericht der Regie- Düngeverordnung, die der Bundesrat zu nen Jahres sind die Dülmener Stuten rung untersagt, den Flughafen Hea- Ende März beschloss. Immerhin verletzt Nena und Bianca als Landschaftspflege- throw um eine dritte Start- und Lande- Deutschland seit über 25 Jahren die rinnen im Einsatz – im Naturschutzgebiet bahn zu erweitern. Denn der Ausbau EU-Vorgaben zum Schutz der Gewässer »Spülfeld Mittelsbüren« im Werderland. des größten Flughafens Europas vor Nitratverunreinigungen. Erst als nun Und weil die beiden vor ihrer Reise nach verletze die Verpflichtungen, die hohe Strafzahlungen drohten, handelte Bremen noch bei Hengst Findus waren, Großbritannien im Rahmen des Pa- die Politik. Der BUND verspricht sich von gab es jetzt erstmalig Nachwuchs: Am riser Klimaabkommens eingegangen der geänderten Verordnung eine Entlas- 30. März wurde der kleine Hengst Finley sei. Der BUND-Partner »Friends of tung des Grundwassers. Doch um den geboren. Der BUND Bremen hatte Nena the Earth England, Wales und Nord- Güllefluten der industriellen Tierhaltung und Bianca 2019 mit Spendengeldern er- irland« sprach vom wichtigsten nati- dauerhaft Herr zu werden, muss die Zahl worben. Sie stammen aus der Lüneburger onalen Umwelturteil seit über einer der Nutztiere reduziert und an die Fläche Heide vom Hof Tütsberg, wo die genüg- Generation – er kämpfte viele Jahre gebunden werden – zum Wohle von Rin- samen Dülmener Wildpferde seit Langem gegen die Pläne. dern, Schweinen und Geflügel sowie dem gezüchtet werden. Klima- und Naturschutz.
6 BUNDmagazin 2 | 20 › AKTUELLES Dieses Motiv aus Niedersachsen gewann voriges Heidrun Heinze Jahr den dritten Platz. Länge der Allee und die prägende Baum- art. Auch eine persönliche Notiz, was Sie mit dieser Allee verbindet, würde uns freu- en. Aus allen Motiven wird eine Jury im Herbst die »Allee des Jahres 2020« küren und zum Tag der Allee im Oktober öffent- lich präsentieren. Der Sieger des Fotowettbewerbs kann sich über eine Übernachtung auf Burg Lenzen für zwei Personen freuen. Auch für den zweiten und dritten Platz gibt es schöne Preise. ALLEE DES JAHRES Fontane: »Durch das Ebenmaß der baum- gesäumten Wege sehe ich das Land wie MACHEN SIE MIT! Auch dieses Jahr kürt der BUND wieder eine »Allee des Jahres« – aus den durch das Fenster und fühle mich darin geborgen.« i Ihre Fotos senden Sie bitte an katharina.dujesiefken@bund.net oder den BUND Mecklenburg-Vorpommern, schönsten Alleenbildern, die Sie uns zu- Senden Sie uns also bis 16. September Wismarsche Str. 152, 19053 Schwerin. schicken. Wir freuen uns auf Fotos Ihrer maximal vier Bilder, digital oder als Pa- Tel. 03 85/ 52 13 39-0. Lieblingsallee! Wie sagte schon Theodor pierfoto. Notieren Sie dazu den Ort, die www.allee-des-jahres.de WOLFSABSCHÜSSE NEU GEREGELT Brauchen wir im Umgang mit dem Wolf Wolfsrudel abgeschossen werden, wenn mehr Rechtssicherheit? Am 13. März trat die Schäden an Nutztieren in einem Ge- dazu eine lang diskutierte Änderung des biet nicht weniger werden. Ob dieses un- Bundesnaturschutzgesetzes in Kraft. Was gezielte Vorgehen mit EU-Recht vereinbar bedeutet sie im Einzelnen? ist, wird ebenfalls gerichtlich zu prüfen Erstens müssen wirtschaftliche Schäden sein. Somit schafft das neue Gesetz ein- durch den Wolf nicht mehr existenzbedro- deutig nicht, wozu es gedacht war: mehr hend sein, um einen Abschuss genehmigt Rechtssicherheit. Das Gegenteil ist der Fall. zu bekommen. In Zukunft reichen dafür Und auch jenen, die Nutztiere halten, ist »ernste« wirtschaftliche Schäden aus. damit nicht geholfen: Mehr Abschüsse Doch was genau ist ein ernster Schaden? führen nämlich nicht zwangsläufig zu Damit werden sich die Gerichte in den weniger Rissen. nächsten Jahren beschäftigen müssen. Darum führt an einem konsequenten Was dabei nicht übersehen werden darf: Herdenschutz kein Weg vorbei: Schützen- blickwinkel/R. Linke Diese Neuregelung gilt nicht nur für den de Elektrozäune müssen endlich überall Wolf, sondern für alle geschützten Arten. und vollständig von den Bundesländern Und besonders gegen diese pauschale finanziert werden. Die wirtschaftliche Mi- Schwächung des Artenschutzes haben sere vieler Halter*innen von Weidetieren der BUND und viele andere Verbände bis muss eine grundlegende Antwort finden. zuletzt gekämpft. Der BUND wird sich weiterhin für ein kon- Eine weitere problematische Änderung: Künftig können nach und nach ganze fliktarmes Nebeneinander von Weidetier- haltung und Wölfen einsetzen. i WWW.BUND.NET/WOLF
GERETTETE LANDSCHAFT Das Riedberger Horn im Allgäu ist ein ganz besonderes Naturjuwel: Dieses Mosaik aus Trocken- und Feuchtbiotopen schafft eine hohe Artenvielfalt. Das Birkhuhn hat hier einen seiner letzten Rückzugsorte. Doch ein Zusammenschluss von Skigebieten drohte den beliebten Eberhard Pfeuffer Wanderberg zu zerstören. Über zehn Jahre kämpfte der BUND Natur- schutz, um den Berg zu retten – mit Erfolg: Jetzt soll hier eine Vorbildregion für naturnahen Tourismus entstehen.
8 BUNDmagazin 2 | 20 › AKTUELLES KOMMENTAR BUND + CORONA Wie kein anderes Ereignis der jüngeren Vergangenheit hat die Corona-Pandemie unser Leben auf den Kopf gestellt. Was folgt aus dieser Krise für unser Ton iM gemeinsames Anliegen? ader Olaf Bandt und seine Stellvertreterinnen J ohanna Baehr (rechts) und Verena Graichen (links) sind die Vorsitzenden des BUND. D ie Corona-Krise stellt uns alle seit Wochen auf die Probe. Wieder einmal haben wir erfahren, wie wesentlich es ist, füreinander einzustehen. Mehr denn je gefragt sind Empathie, wir nach Wegen suchen, trotz allem das Beste für Umwelt- und Naturschutz zu bewirken. individuelle Verantwortlichkeit und neue, der Krise angepasste Unsere Sorge und unser Mitgefühl gelten all jenen, die das Formen des Engagements. Nur als Gemeinschaft, die trotz aller Corona-Virus besonders getroffen hat: den Alten und Kranken räumlichen Trennung zusammenrückt, werden wir diese Krise und Bedürftigen, sowie denen, die ihnen seit Beginn der Pandemie meistern. zur Seite stehen. Und auch den vielen Opfern jenseits unserer Grenzen, etwa in den Regionen Italiens, Spaniens oder der USA, Als Mitglieder eines der größten deutschen Verbände wissen wir: die das Virus am schlimmsten befallen hat. Gemeinsam sind wir stark, wenn wir uns für Umwelt und Natur einsetzen. Und das gilt für uns alle, die wir ehrenamtlich und Was wir nicht verdrängen sollten: Die Klimakrise, das Sterben hauptamtlich aktiv sind, und natürlich auch für uns im Vorstand. der Arten und der anhaltend verantwortungslose Umgang mit Wir sollten uns gegenseitig unterstützen und zusammen dazu unseren natürlichen Lebensgrundlagen stellen langfristig eine beitragen, dass wir als BUND wirksam bleiben. Aus diesem weitaus größere Bedrohung dar. Seit vielen Jahren setzt sich der Wissen können wir auch für die kommenden Wochen und Monate BUND dafür ein, dass unsere Politiker*innen diese Bedrohung Kraft schöpfen. ernst nehmen – und ähnlich entschlossen und frühzeitig darauf reagieren wie jetzt in der Corona-Krise. Wenn es an der Zeit ist, In diesen Tagen, in denen unser Miteinander eine noch größere die Folgen dieser Krise zu bewältigen, dürfen der Umwelt- und Bedeutung erfährt, gilt das umso mehr. Wir begreifen, wie ver- Naturschutz nicht weiter im Hintergrund verbleiben. Der BUND wundbar der Mensch tatsächlich ist. Wir erleben, welch zentrale will ihnen eine starke Stimme verleihen. Rolle bestimmte Bereiche für unser Zusammenleben haben, wenn es darauf ankommt. Und wir erkennen, wie wichtig die Ge- Vor der Corona-Krise – und eingeschränkt auch seitdem – hat meinschaft ist, gerade weil wir (auf unsere vier Wände verwiesen) der BUND mit seinen Mitgliedern, Aktiven und Unterstützer*innen voneinander getrennt sind. Auch der Begriff Gemeinnützigkeit vieles in Bewegung gebracht: für den Artenschutz wie für den erfährt dieser Tage eine Erweiterung. Klimaschutz. Darauf möchten wir aufbauen. Daran arbeiten wir weiter. Für den BUND als Mitmachverband ist diese Krise eine besondere Herausforderung. Viele unserer Aktivitäten – wie Gruppentreffen, Wir danken Ihnen allen für Ihr bisheriges Engagement und wün- Exkursionen, Veranstaltungen, Demos, die Biotoppflege oder der schen Ihnen Kraft und Gesundheit. Zusammen stehen wir diese Artenschutz – sind schon seit Wochen nur ganz eingeschränkt Krise durch. Und zusammen arbeiten wir daran, in der Zukunft oder gar nicht mehr möglich. Das schmerzt. Gemeinsam wollen drohende Krisen zu verhindern. Gemeinsam sind wir stark!
Entdecken Sie nachhaltige Mobilität. Ob zu Hause oder unterwegs – NATURSTROM bietet Ihnen umweltfreundliche Lösungen für Elektromobilität: Vergünstigter Autostrom: Reduzieren Sie mit unserem Sondertarif naturstrom emobil die Stromkosten für Ihren gesamten Haushalt. Wallbox zum Laden zu Hause: Laden Sie Ihr Elektrofahrzeug mit der naturstrom wallbox sicher, bequem und schnell zu Hause auf. Ladekarte zum Laden unterwegs: Laden Sie mit der kostenlosen naturstrom ladekarte deutschlandweit flexibel Energie zum fixen Tarif. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website. Wir beraten Sie gern persönlich! Mo.–Fr. 8–18 Uhr, Tel 0211 77 900-100, elektromobilitaet@naturstrom.de www.naturstrom.de/elektromobilitaet
Vera Storre MOBIL IN Wer hätte gedacht, dass unsere Titelstrecke zum Thema Mobilität in eine Zeit fällt, da wir alle so wenig mobil sind wie nie? Die Corona-Krise schränkt unseren Radius seit Wochen stark ein. Mit deutlichen Folgen für unser Verkehrsgeschehen: Der Flugverkehr ist praktisch zum Erliegen gekommen, die Züge sind beinahe leer. Und auf den Straßen sind spürbar w eniger Autos unterwegs. Dagegen steigen vielerorts mehr Menschen aufs Rad, um ungewollte Kontakte in Bus und Bahn zu vermeiden.
DIE ZUKUNFT Doch das ist eine Momentaufnahme. Eine andere Krise erfordert nachhaltigere Veränderungen im Verkehr: Damit sich die Erde nicht ungebremst aufheizt, darf unsere Mobi- lität nicht weiter auf Kosten des Klimas gehen. Auch zum Schutz unserer Gesundheit und L ebensqualität sind grund- legende R eformen nötig. Was kann und muss die Politik für eine Mobilitätswende tun? Diese Frage bleibt von größter Bedeutung für unsere Zukunft – auch wenn der ansonsten überbordende Verkehr gerade eine Zwangspause einlegt.
12 BUNDmagazin 2 | 20 › TITELTHEMA VERKEHRSPOLITIK REFORMIEREN NACHHALTIG MOBIL Mobil sein, ohne die Umwelt und unsere natürlichen R essourcen übermäßig zu belasten – so bewahren wir u nsere Lebensgrundlagen. Das ist die Bedeutung von » nachhaltiger Mobilität«. N achhaltig mobil sein – was heißt das konkret? In der Nähe einkaufen können, statt weit entfernt in Einkaufszentren der Peripherie. Gemüse und Obst der Region genießen, passend zur Jahreszeit und auf kurzen Wegen angeliefert. Das Internet nutzen, um Verkehr zu vermeiden: Geschäfts- und Tagungsreisen WERNER REH durch Videokonferenzen ersetzen, und das tägliche Pendeln ist designierter Sprecher des durch häufigeres Homeoffice. BUND-Arbeitskreises Verkehr. Mehr Mobilität mit weniger Verkehr heißt vor allem: nähere Ziele wählen, zu Fuß gehen und – anstelle des eigenen Autos – das Fahrrad und den Nahverkehr, Mitfahrgelegenheiten oder Car sharing nutzen. All das hat aber Voraussetzungen: attraktive JOSEPHINE MICHALKE Fußwege, sichere und komfortable Radwege, gute Nahverkehrs- ist die stellvertretende angebote, innovative Mobilitätsdienstleistungen, schnelles Inter- Sprecherin des Arbeitskreises. net. Die deutsche Verkehrspolitik hat hier bisher kläglich versagt. Leere Straßen: So sah es in Stockholm schon vor der Corona-Krise aus – das E rgebnis einer klugen Verkehrspolitik in der einst autogerecht ausgebauten Innenstadt. W. Reh
BUNDmagazin 2 | 20 › TITELTHEMA 13 Schlimmer: Die Bundesregierung will diese Mobilitätswende Zürich verlagert seit Jahrzehnten den Parkraum zugunsten des noch heute nicht. Umweltverbundes. Wie alle seine bayerischen Vorgänger fördert auch Verkehrs- In Deutschland blockieren sich Bund und Länder. Wir brauchen minister Scheuer nach Kräften das Wachstum des Straßen- und einen Wettbewerb der Kommunen um die besten Mobilitäts- und Luftverkehrs. Wirklich mobiler sind wir dadurch nicht geworden. Klimakonzepte; und eine Rekommunalisierung der Verkehrs- Stattdessen stieg die Zahl der Autos und der darin zurückgeleg- planung schon in mittelgroßen Städten. Über ein Jahrzehnt sollte ten Kilometer. Die Folge: mehr Staus auf den Straßen und ein ein Bundesfonds mit jährlich zehn Milliarden Euro nachhaltige Verkehrskollaps in vielen Städten. Mobilitätskonzepte fördern. Geld gibt es nur bei einer guten Bis heute baut die Politik dem selbst entfachten Wachstum Bürgerbeteiligung. hinterher und befeuert damit einen Teufelskreis: Neue Straßen Im ländlichen Raum müssen die Mobilitätsangebote gebündelt ziehen neuen Verkehr an. Die Wege werden länger und machen und für alle geöffnet werden – einschließlich privater, betrieb- weitere Straßen nötig. licher oder veranstaltungsbezogener Mitnahmemöglichkeiten auf digitalen Plattformen. Der BUND schlägt vor, dafür drei Jahre Sieben Schritten sind aus Sicht des BUND wesentlich für die lang in allen 300 Landkreisen Mobilitätsmanager*innen aus dem Mobilitätswende: Bundeshaushalt zu finanzieren. Mit der Streichung von nur vier Ortsumfahrungen im Bundesverkehrswegeplan stünde dafür 1 ÖKOLOGISCHE WAHRHEIT SAGEN genug Geld bereit. Neue, effizientere Technik und neue Straßen führen meist zu Rebound-Effekten: Einsparungen wie der Zeitgewinn dank neuer 4 DIGITALISIERUNG NUTZEN Straßen werden teilweise oder sogar ganz aufgefressen, wenn Mobilität kann auch virtuell erfolgen, per digitaler Kommunikation. die gewonnene Zeit in längere Wege »re-investiert« wird. Des- Der große Vorteil digitaler Plattformen und Apps ist, dass sie halb brauchen wir Preise, die die ökologische Wahrheit sagen. nutzerzentriert arbeiten und sämtliche Verkehrsmittel in Echtzeit Der BUND fordert: Wer das Klima schädigt, dem sollten die Kosten vernetzen können. Videokonferenzen können viele Flüge, das – 180 Euro pro Tonne CO2 – schrittweise bis 2030 angelastet werden. So würde der Liter Sprit um maximal 45 Cent teurer. Die Mehreinnahmen sollten über einen einheitlichen Öko-Bonus CarSharing an die Bevölkerung zurückfließen. Das schafft soziale Gerechtig- keit: Die oberen Einkommen, die dreimal mehr CO2 im Verkehr ausstoßen als die unteren, zahlen drauf. Niedrige Einkommen profitieren. Soviel Auto macht Sinn. 2 CO2-AUSSTOSS AUF NULL SENKEN Priorität muss darauf liegen, den Verkehr insgesamt zu verringern. Um das 1,5°-Klimaziel zu erreichen, muss der CO2-Ausstoß des verbleibenden Verkehrs noch vor 2035 auf Null gesenkt werden. Züge, Straßen- und U-Bahnen sowie Busse können schon viel früher CO2-frei werden. Bei Pkw ist die direkte Stromnutzung in Elektroautos weit effizienter und kostengünstiger als Brennstoff- zellen und synthetische Kraftstoffe (siehe Interview S. 18). Vorgaben aber benötigen wir, damit die E-Autos effizienter und die Batterien recyclingfähiger werden. Um sie mit ausschließlich grünem Strom versorgen zu können, müssen wir Sonnen- und Windenergie dringend naturverträglich ausbauen. Die Bundes- regierung verfolgt auch hier einen Irrweg: Sie will riesige Mengen synthetischer Kraftstoffe aus Nahost und Nordafrika einführen. Manchmal ist ein Auto doch ganz praktisch! Ob Kleinwagen oder Transporter, stunden- 3 STADTVERKEHR SELBST PLANEN oder tageweise, spontan oder im Voraus. Einfach Eine Stadt der kurzen Wege ist in den kompakten deutschen anmelden und mit cambio günstig mobil sein. Städten gut möglich. Die Kombination aus Nahverkehr, Rad- und Fußverkehr (der »Umweltverbund«) muss aber attraktiver werden. Ausländische Städte zeigen, wie es geht: Kopenhagen beim Rad- www.cambio-CarSharing.de und Wien beim Nahverkehr (mit einem 365-Euro-Jahresticket).
14 BUNDmagazin 2 | 20 › TITELTHEMA Homeoffice kann vieles Pendeln ersetzen. Und mit dem Motto »Nutzen statt besitzen« werden Privatautos unnötig: durch Auto- teilen, Carsharing oder die Bildung von Fahrgemeinschaften. Eine kluge Kombination aller Verkehrsmittel ist in den Städten meist heute schon schneller, kostengünstiger und definitiv sau- berer als Autofahrten. Ziel muss es sein, beim Teilen von Autos, bei Taxis oder neuen Mobilitätsdiensten mehrere Fahrgäste pro Auto zu transportieren. Die Mobilitäts-App der Stadt Vilnius zeigt, wie alle Verkehrsmittel in Echtzeit kombinierbar sind. Entscheidend ist, welche Interessen hinter solchen Plattformen stehen. Großkonzerne wie Google, Apple und Amazon wollen durch »autonomes Fahren« in privaten Pkw zu mehr Autofahrten anreizen und mehr Pkw auf die Straßen bringen – was riesige, energiefressende Rechnerleistungen bedingt. Der BUND fordert deshalb von Großkonzernen unabhängige und am Gemeinwohl orientierte Plattformen aufzubauen. Auch die Stadtwerke oder Nahverkehrsunternehmen müssen zu Anbietern werden können, etwa mit selbstfahrenden Kleinbussen auf eigenen Spuren. 5 INTEGRIERT PLANEN 6 MEHR STATT WENIGER BETEILIGEN Der Güterverkehr muss auf die Schiene: Mit gezielten Investitionen Gute Beteiligung und Mitgestaltungsangebote sind eigentlich kann der Anteil des Schienengüterverkehrs verdoppelt werden. eine demokratische Selbstverständlichkeit. Sie müssen rechtzei- Damit lassen sich 8 bis 10 Millionen Tonnen Treibhausgase ein- tig, ergebnisoffen und auf Augenhöhe erfolgen, also im Dialog. sparen. Geld muss in die richtige Infrastruktur fließen: Die völlig Mit ihren Gesetzen zur »Planungsbeschleunigung« aber schränkt überlasteten Verkehrsknoten und die Güterkorridore müssen die Bundesregierung unsere Beteiligungsrechte ein. Damit höhlt ausgebaut und zusätzliche Anlagen für den Umschlag der Güter sie auch die gerichtliche Kontrolle der Verwaltungen aus. Klima- errichtet werden. Viel Transitverkehr durch Deutschland könnte und naturzerstörende Straßenprojekte werden als alternativlos vermieden werden, wenn Mittelmeerhäfen und Seeschiffe besser erklärt und sollen gegen Widerstände vor Ort verwirklicht werden. genutzt werden. Immerhin beteiligt die Deutsche Bahn gut an ihren Projekten. Im Personenverkehr ist das Gebot der Stunde der Deutschland- Sie prüft die Alternativen gründlich und setzt sie auch um. Takt: Fernzüge fahren in einem Takt von 30 oder 60 Minuten, die regionalen Fahrpläne sind bundesweit aufeinander abgestimmt. 7 NEUE MOBILITÄTSKULTUR Fahrgäste kommen so einfacher, bequemer und schneller an ihr Eine nachhaltige Mobilität erreichen wir nicht alleine dadurch, Ziel, und das bestehende Schienennetz wird besser ausgenutzt. dass sich die Politik um eine bessere Infrastruktur, Technik oder Die Bundesregierung will dagegen alle Verkehrsträger parallel Effizienz kümmert. Hinzukommen muss eine Änderung unserer ausbauen und hat nicht den Mut, Prioritäten zu setzen. Mobilitätskultur. Wir alle können unseren ökologischen Fuß- abdruck auf ein verträgliches Maß verringern – indem wir kurze Wege wählen für Einkauf und Freizeit, Flüge und Fahrten durch Videokonferenzen ersetzen oder die Alternativen zum eigenen Auto nutzen. Ein solch umwelt- und ressourcenverträgliches Verhalten wirkt sofort und steigert die Lebensqualität. Klar ist aber auch: Dieser »suffiziente« Lebensstil muss durch gute Mobilitätsangebote gestützt werden. Noch aber orientiert sich die Bundesregierung am Leitbild des wachsenden Verkehrs. Keinen der genannten sieben Schritte für eine Wende zu nach- haltiger Mobilität will sie ernsthaft gehen. Damit steuert sie Deutschland auf einen klima- und verkehrspolitischen Holzweg. Nur gründliche Reformen machen unsere Mobilität zukunftsfähig. WWW.BUND.NET/MOBILITAET
BUNDmagazin 2 | 20 › TITELTHEMA 15 Gemeinde Rudersberg (2) Die Ortsdurchfahrt Rudersberg im Rems-Murr-Kreis vor und nach dem Umbau zu einem »Shared Space«. LEITFADEN GANZ KONKRET Weichen stellen für eine klimafreundliche Mobilität: Die vom BUND initiierte Studie »Mobiles Baden-Württemberg« hat seit ihrer Veröffentlichung die verkehrspolitische Diskussion bewegt. Ä ndert sich die deutsche Verkehrspolitik nicht, wird sie direkt in die Sackgasse führen. Ohne eine 180-Grad-Wende sind die Pariser Klimaziele hier nicht zu erreichen. Dies belegt die WIE DIE WEICHEN STELLEN? Wie die Weichen neu gestellt werden müssen, zeigt der BUND- Leitfaden mit folgenden Maßnahmenpaketen: Studie in aller Ausführlichkeit. Ihre zentralen Ergebnisse fasst • Verkehr im Nahraum: Kurze Wege, Autoverkehr verlagern und nun ein Handlungsleitfaden allgemeinverständlich zusammen. vermeiden Sein Titel: »Mobiles Baden-Württemberg – Wege zu einer nach- • Beweglich und sparsam: Mobil mit dem Fahrrad und zu Fuß haltigen Mobilität«. • Zielgenaue Planung: Klimaschonende Infrastruktur schaffen Nur eine neue Mobilitätskultur mit deutlich weniger Autoverkehr • Mehr Kapazitäten: Die Bahn flächendeckend als Zugpferd gestaltet demnach die Mobilität klimaschonend, gesundheits- einer neuen Mobilitätspolitik verträglich und flächensparend; und erlaubt eine soziale Teilhabe • Gut angebunden: Auch im ländlichen Raum mit dem Umwelt- für alle. Der Leitfaden liefert konkrete Empfehlungen, wie diese verbund nachhaltig mobil Mobilitätskultur mit Leben gefüllt und praktisch umgesetzt werden • Richtig gelenkt: Gerechte Preissignale kann – vor Ort in den Kommunen, aber auch auf Landesebene. • Kleiner, effizient und sauber: Zukunftsfähige Autotechnik Der BUND BaWü beschreibt konkrete Lösungen und gibt Hinweise, Klaus-Peter Gussfeld wie Gemeinderäte, Landtagsabgeordnete oder Aktive von Bürger- Referent für Verkehr und Raumordnung des BUND BaWü initiativen an weiterführendes Material gelangen. Eine Fundgrube für verkehrspolitische Initiativen und angewandten Klimaschutz: nicht nur im Ländle! MEHR ZUM THEMA i Online finden Sie die 36-seitige Broschüre unter www.bund-bawue.de/mobiles-bawue; Bezug eines gedruckten Exemplars gratis (gegen Versandkosten) über info.bawue@bund.net
16 BUNDmagazin 2 | 20 › TITELTHEMA Jo Röttgers/BUND BW Protestaktion in Stuttgart. VERKEHRSPOLITIK Beihilfen. Nicht rütteln will er daran, dass LEISTUNG VERWEIGERT. fossile Kraftstoffe wie Diesel und Kerosin weiter steuervergünstigt oder gar steuer- frei abgegeben werden. Wer aber Neues durchsetzen will, muss auch dafür sorgen, UNGENÜGEND! dass das Alte den Platz räumt. Was der Minister fast ganz außer Acht lässt, sind ordnungspolitische Maßnah- men. Doch nur damit sind die wichtigsten Ziele zu erreichen, nämlich Verkehr zu vermeiden und zu verlagern. Ein aktuelles BUND-Konzept zeigt mit Blick auf das Was der Verkehrsminister zum nationalen Jahr 2030: Auch im Verkehr ist das natio- Klimapaket beisteuert, ist viel zu wenig – für nale Klimaziel sehr wohl zu schaffen – ohne die Mobilität spürbar einzuschränken die nötige Verkehrswende und für das Klima. oder sie den Besserverdienenden vorzu- behalten. JENS HILGENBERG das Kabinett eine Schulklasse und das VORRANG DER Klimapaket eine Gruppenarbeit, hieße das: VERKEHRSWENDE leitet die Verkehrspolitik des Minister Scheuer, Leistung verweigert, Die Bundesregierung, aber auch Länder BUND-Bundesverbands. Note ungenügend. und Kommunen müssen einem klima- schonenden Verkehr bei all ihren Ent- D ie Verkehrspolitik ist das Sorgen- kind des deutschen Klimaschutzes. Geht es nach Verkehrsminister Andreas PLATZ FÜR NEUES SCHAFFEN Um im Bild zu bleiben: Andreas Scheuer muss nachsitzen, um den Stoff aufzuar- scheidungen künftig den Vorrang geben. Konkret: Geld, das aktuell noch für den Bau neuer Straßen vorgesehen ist, muss Scheuer, bleibt das wohl auch die nächs- beiten. Statt Verkehr zu vermeiden, meint in den öffentlichen Verkehr mit Bus und ten Jahre so. Schon als der Minister im er den Klimaschutz mit einem weiteren Bahn fließen. Und in den Kommunen Herbst seine Maßnahmen für das Klima- Anstieg vereinbaren zu können. Und das muss der Straßenraum neu verteilt werden, paket vorstellte, war offenkundig: Sie primär auf technischem Weg: Wasser- zugunsten des Umweltverbundes aus reichen nicht, weder für den Klimaschutz stoff und synthetische Kraftstoffe sollen Rad-, Fuß- und öffentlichem Verkehr. noch die Mobilitätswende. Den letzten für mehr Klimaschutz im Verkehr sorgen. Damit unsere Maßnahmen Wirkung zei- Beweis lieferten jüngst Gutachten für Doch die eingeplanten Mengen sind un- gen, muss der Verkehrsminister schnell das Bundeswirtschafts- und Bundesum- realistisch hoch. (siehe Interview auf der für eine echte Verkehrswende sorgen. weltministerium: Demnach verfehlt das übernächsten Seite) Nur sie wird den CO2-Ausstoß ausreichend Bundesverkehrsministerium seine Klima- Scheuer fixiert sich vor allem auf den mindern und einer entspannten, fairen ziele um fast die Hälfte, genau: um 30 bis Antriebswechsel, und hier in erster Linie und nachhaltigen Mobilität die Zukunft 33 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Wäre auf Subventionen, Forschungsgelder und weisen.
BUNDmagazin 2 | 20 › TITELTHEMA 17 SOZIALE GERECHTIGKEIT jene, denen Menschen mit wenig Einkommen ansonsten egal sind. Gleichzeitig wird ignoriert, dass bestehende Instrumente NICHTSTUN IST AM wie die Pendlerpauschale sozial ungerecht sind. ÜBER DIE GRENZEN Effektiver Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit sind also zwei UNSOZIALSTEN Ziele, die durchaus zu verknüpfen sind. Die Politik muss sich ein- schalten in den bestehenden Dialog zwischen Gewerkschaften, Umwelt- und Sozialverbänden – um eine Mobilität für alle sicher- zustellen, im Rahmen der planetaren Grenzen. Eines ist wohl unstrittig, besonders mit Blick auf die aktuelle Im Rahmen der Mobilitätswende Lage an der griechischen Grenze: Wir brauchen einen ambitio- nierten Klimaschutz, um gemeinsam zu verhindern, dass welt- muss k limaschädliches Verhalten weit Menschen wegen der Klimakrise ihre Heimat verlieren. Wir teurer werden. W ie verhindern wir treten dafür ein, soziale Gerechtigkeit nicht nur auf Deutschland bezogen zu denken, sondern grenzübergreifend Verantwortung hier soziale Härten? zu übernehmen. Denn Nichtstun wäre die ungerechteste aller Strategien. I n Krisenzeiten ist schnelles und effektives Handeln gefordert. Momentan stellt uns alle das Corona-Virus vor große Heraus- forderungen. Deutlich zeigt uns das Krisenmanagement soziale Arbeitskreis Mobilität der BUNDjugend Ungerechtigkeiten auf. Ähnlich die Klimakrise: Auch hier sind ehrgeizige Schritte gefragt. So wird über einen hohen Preis für Aktion des Arbeitskreises: Straßenfläche gerecht verteilen! CO2-Emissionen und die Abschaffung der Pendlerpauschale diskutiert. Wie aber können wir eine ambitionierte Klimapolitik verfolgen, ohne die, die jetzt schon wenig haben, zusätzlich zu belasten? SELBER SCHULD? Vera Storre Zunächst: Gerecht sind steigende Kosten im Verkehr deshalb, weil Menschen, die das Klima schädigen, an den anfallenden Umweltkosten beteiligt werden sollten. Diese Kosten decken jene, die Auto fahren oder fliegen, bei Weitem nicht. Ein Preis zum Beispiel auf den CO2-Ausstoß soll dies ändern. Allerdings gibt es Menschen, die – etwa wegen steigender Wohnungsmieten – aus der Stadt ins Umland verdrängt wurden. DER AK MOBILITÄT Sie sind damit oft aufs Auto angewiesen. Ihr klimaschädliches Verhalten ist weniger der eigenen freien Entscheidung geschuldet DER BUNDJUGEND als fehlender öffentlicher Daseinsvorsorge. Alternativen zum Privatauto diskutieren, politische Forderungen für eine Verkehrswende aufstellen und sich SOZIALE KONZEPTE bundesweit austauschen mit jenen, die sich für Mobilität Was häufig aus dem Blick gerät: Viele Vorschläge für einen star- interessieren – das bietet unser Arbeitskreis. Wir waren ken Klimaschutz greifen soziale Aspekte auf. So könnten wir schon gemeinsam bei der IAA-Demo und haben mit e iner dank einer Klimaprämie von einem CO2-Preis sogar profitieren. Aktion auf den großen Flächenverbrauch von Autos hinge- Als fester Geldbetrag würde sie aus den Einnahmen der CO2-Steuer wiesen. Denn: Die Verkehrswende müssen wir erkämpfen! an jede*n von uns zurückgezahlt. Wir freuen uns immer über Verstärkung. M elde dich bei Eine Alternative zur Pendlerpauschale wäre das Mobilitäts- Interesse bei: stella.mederake@bundjugend.de geld: Wer pendelt, dem wird ein Einheitsbetrag pro Entfernungs- kilometer von der Steuerlast abgezogen – anders als bei der i Pauschale unabhängig vom jeweiligen Steuersatz. Mehr Infos unter: www.bundjugend.de/ Gerne verweisen Politiker*innen auf die soziale Gerechtigkeit, themen-teams-und-arbeitskreise um Fortschritte beim Klimaschutz abzuwehren – und zwar oft
18 BUNDmagazin 2 | 20 › TITELTHEMA INTERVIEW ES BRAUCHT WEIT MEHR! Günter Hörmandinger ist Was treibt die Autos der Zukunft an? der stellvertretende Direktor der »Agora Verkehrswende«. Und wo ist die Verkehrspolitik jetzt besonders gefragt? Dieser Thinktank hat sich dem Ziel verschrieben, Ein Gespräch mit Günter Hörmandinger von der unseren Verkehr bis 2050 klimaneutral zu gestalten – beraten wird er dabei auch »Agora Verkehrswende«. vom BUND. Herr Hörmandinger, ist die Frage des Antriebs das A und O der fahren. Zumindest für den Straßenverkehr ist das keine Option. Verkehrswende? Erneuerbare Energie bleibt absehbar ein knappes Gut, mit dem Das ist sie nur teilweise. Sie ist sozusagen das A, aber nicht das wir sparsam umgehen müssen. O. Wir werden die Probleme im Verkehr nicht mit einem einzigen Streich aus der Welt schaffen. Wir brauchen ein ganzes Lösungs- Der Verkehrsminister verengt die Zukunft der Mobilität gerne paket für dieses vielgestaltige System. Da ist zum einen die auf die Frage des richtigen Antriebs. Was versäumt er so? Mobilitätswende: Wir müssen Verkehr möglichst vermeiden und Die Politik hat sich bisher auf Maßnahmen konzentriert, die nie- verlagern, auf den umweltschonenderen öffentlichen Verkehr mandem wehtun außer dem Steuerzahler: also vielerlei Anreize, und – bei Gütern – auf die Bahn. Wir brauchen neue Mobilitäts- Subventionen, Förderungen. Das ist auch nicht per se verkehrt. dienstleistungen und eine Stadtplanung, die es attraktiver macht, Aber für die Verkehrswende braucht es weit mehr. Zum Beispiel zu Fuß zu gehen und Fahrrad zu fahren. eine Besteuerung, die den Kauf sparsamer Autos stärker entlastet Zweitens ist auch im Verkehr die Energiewende essenziell: Es und dafür klimaschädliche Fahrzeuge deutlich höher besteuert. wird immer ein Bedarf an motorisiertem Transport bleiben. Und Dieses Bonus-Malus-System könnte sich selbst finanzieren und der muss klimaneutral, also mit erneuerbaren Energien betrieben würde jene Steuerzahler, die gar nicht Auto fahren, keinen Cent werden müssen. kosten. Noch läuft es ja oft andersherum: Menschen mit wenig Einkommen, die sich teilweise gar kein Auto leisten können, Neben dem Elektroauto mit Batterie wird auch über Antriebe finanzieren über diverse Steuergeschenke die Premium-Elektro mit synthetischen Kraftstoffen oder Wasserstoff diskutiert. fahrzeuge höherer Einkommensschichten mit. Was ist am sinnvollsten? Erneuerbar erzeugten Strom kann man entweder direkt in ein Was halten Sie für am vordringlichsten in der Verkehrspolitik? Batteriefahrzeug leiten und damit fahren. Oder man nutzt den Viele unserer Vorschläge hat die Regierung in ihrer Klimastrate- Strom, um daraus Wasserstoff zu machen, diesen an eine spe- gie nur ansatzweise aufgegriffen. Nicht oft genug kann man zielle Tankstelle und von dort ins Auto zu bringen, um hier mit zum Beispiel anmerken, wie wichtig ein generelles Tempolimit einer Brennstoffzelle Strom zu erzeugen, der das Auto bewegt. auf unseren Autobahnen wäre –und zwar weit über die direkte Oder ich erzeuge mit erneuerbarem Strom Wasserstoff und CO2-Einsparung hinaus. Bekäme Deutschland als letztes Indust- verbinde ihn mit CO2 aus der Luft zu künstlichem Kraftstoff für rieland der Welt ein Tempolimit, könnte man erwarten, dass die einen Verbrennungsmotor. Wieviel der ursprünglichen Energie Hersteller beginnen, ganz andere und vor allem leichtere Autos kommt am Rad an? Beim Elektroauto um die 69 Prozent, beim zu bauen. Autos, die nicht mehr übermotorisiert und überdimen- Fahrzeug mit Brennstoffzelle höchstens halb so viel, 35 Prozent. sioniert für das Wettrennen auf der Autobahn gerüstet werden. Bei der dritten Variante ist die Effizienz mit 13 Prozent erbärmlich. Davon erwarten wir uns weitreichende Effekte für alle Hersteller, Einen Verbrenner mit erneuerbarem Strom anzutreiben, braucht die auf dem deutschen Markt miteinander konkurrieren. also fünfmal so viele Windräder, wie wenn Sie direkt mit Batterie sz
BUNDmagazin 2 | 20 › TITELTHEMA 19 KIRSTEN HAVERS betreut das Lieferverkehrs projekt des BUND. D er Lieferverkehr in unseren Städten nimmt weiter zu. Und nicht erst seit der Corona-Krise wissen wir: Er ist wich- tig, da er uns mit allem Nötigem versorgt. Entsprechend geht es im BUND-Projekt »Klimafreundlicher Lieferverkehr für saubere und lebenswerte Städte« nicht darum, ihn grundsätzlich zu verteufeln. Sondern darum, ihn umwelt- und stadt- verträglich zu gestalten. Denn wir sehen, dass der Verkehr die Ballungsräume im- mer stärker belastet. Unfälle, Luftschad- Die Projektoren stoffe und der Platzverbrauch schränken unsere Lebensqualität ein, der Ausstoß von Treibhausgasen belastet das Klima. LIEFERVERKEHR BÜNDELN UND VERLAGERN LIEFERN LASSEN Wie kann der städtische Lieferverkehr verbessert werden? Dazu betrachten wir – gefördert vom Bundesumweltministe- rium im Rahmen der Nationalen Klima- schutzinitiative – diverse Alternativen. Wir beraten Kommunen und fördern den Austausch aller wichtigen Akteure. Ein zunehmend sichtbarer Teil des Verkehrs Schon heute gibt es Möglichkeiten, den in Ballungsräumen geht von Lieferwagen aus. Lieferverkehr einzudämmen und klima- schonender zu gestalten. Hier sind zwei Wie können Städte hier für Entlastung sorgen? Grundprinzipien von Bedeutung: Zum einen Dies untersucht der BUND derzeit. vermeiden wir Lieferverkehr, indem wir die Lieferungen bündeln. Und wir verlagern ihn auf emissionsfreie Fahrzeuge wie die MIKRODEPOTS dann bestimmen, zu welchen Bedingungen Lastenräder. Diese sind erstaunlich viel- UND FUSSGÄNGERZONE diese Depots zu nutzen sind: nur bei einer seitig einsetzbar. Wo sie doch einmal an Was können die Städte für einen umwelt- Zustellung mit emissionsfreien Fahrzeu- Grenzen stoßen, können Elektrofahrzeuge verträglichen Lieferverkehr tun? Leider ist gen oder bei der kooperativen Nutzung aller Art die Lieferung übernehmen. ihr Handlungsspielraum begrenzt. Es fehlt durch mehrere Dienstleister, wie das im Zwei Beispiele für alternative Konzepte an klaren gesetzlichen Grundlagen, um KoMoDo-Projekt der Fall ist. in der Innenstadt: Göteborg zeigt mit eingreifen zu können – hier müssen die Auf Projektebene arbeitet der BUND vor »Stadleveransen«, wie der Einzelhandel Bundes- und Landespolitik nachbessern. allem mit Kommunen und der Transport- gebündelt und emissionsfrei zu beliefern Doch bestimmte Hebel können die Kom- wirtschaft zusammen. Doch eins ist klar: ist. Ein anderer Ansatz zielt auf die Paket- munen bereits nutzen. Ein wichtiger Akteur sind nicht zuletzt wir und Express-Dienstleister. Für die Beliefe- So kann es zweckdienlich sein, eine alle, die wir uns Dinge liefern lassen. Wir rung auf der letzten Meile – also die Zu- Fußgängerzone einzurichten. Sie erlaubt sollten darauf achten, dass unsere Bestel- stellung der Pakete an den Empfänger – es Kommunen zu entscheiden, welche lungen wirklich notwendig sind. können kleine, dezentrale Umschlagplätze Fahrzeuge zu welcher Zeit hineinfahren (Mikrodepots) genutzt werden, und von dürfen. Auch kann die Kommune eigen- dort dann Lastenräder. Ein gutes Beispiel ständig Mikrodepots aufbauen und so WWW.BUND.NET/ LIEFERVERKEHR dafür ist das Berliner Projekt KoMoDo. den Lieferverkehr beeinflussen. Sie kann
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22 BUNDmagazin 2 | 20 › AKTION J. Farys Simone M. Neumann Anfang März: Protest Mitte März: Der BUND projiziert seine Forderung an vor dem Bundesrat. die Fassade der Nordischen Botschaften in Berlin. KLIMASCHUTZ STOPPT DATTELN 4 cken und sie aufzufordern, sich gegen das Kohlekraftwerk Datteln 4 zu wenden. Denn das ist im Besitz des finnischen Staats. Schon mehr als 30 000 Menschen haben Marin angeschrieben. Als sie im Februar auf Besuch im Kanzleramt weilte, Mit einer Kampagne will der BUND verhindern, war der BUND vor Ort. Im März haben wir dass am Dortmund-Ems-Kanal ein neues sie mit einer großen Projektion erneut an ihre Verantwortung erinnert. Kohlekraftwerk ans Netz geht. Denn dann Aktuell ist das Gesetzgebungsverfahren wären die deutschen Klimaziele Makulatur. erst einmal verschoben. Doch wir bleiben aktiv, damit Datteln 4 nicht ans Netz geht. Ü ber ein Jahr brauchte die Bundes- regierung, um aus dem Beschluss der Kohle-Kommission einen Gesetzent- Studie des Deutschen Instituts für Wirt- schaftsforschung, die der BUND kürzlich in Auftrag gab. Will Deutschland seine Auch Sie können etwas dafür machen. Die allermeisten von uns sind derzeit wohl mehr als sonst zuhause und verbringen wurf für den Kohleausstieg zu machen. Klimaschutzziele für 2030 erreichen, muss sehr viel Zeit am Bildschirm. Deshalb hat Aber der Ausstieg erfolgt deutlich lang- der Kohleausstieg bis dahin vollzogen sich der BUND ein kleines Spiel überlegt: samer als von der Kommission empfohlen. sein und die erneuerbare Energiesparte Verhindern Sie, dass die Steinkohle aus Und beginnen soll der Ausstieg damit, deutlich schneller ausgebaut werden. den Frachtern zum Kraftwerk gelangt – dass im Ruhrgebiet das Steinkohlekraft- Deshalb protestierte der BUND vor Ort stellen Sie Ihr Geschick unter Beweis, da- werk »Datteln 4« in Betrieb geht. Welch und begleitet das Gesetzgebungsverfah- mit Datteln 4 die Kohle nicht verbrennen klimapolitischer Irrsinn. ren: im Januar vor dem Kanzleramt und kann! Das Spiel »Daddeln gegen Datteln« im März vor Bundestag und Bundesrat. finden sie unter: www.bund.net/daddeln RAUS AUS DER STEINZEIT Mal sind wir mit Schildern und Bannern Und falls Sie es noch nicht getan haben: Deshalb hat der BUND die Kampagne da, mal mit einem rauchenden Kohlekraft- Schicken auch Sie eine Nachricht an die »Raus aus der Steinzeit – Nein zu Datteln werk. Die Forderung ist immer dieselbe: Ministerpräsidentin Sanna Marin – für ei- 4!« gestartet. Denn dieses Kraftwerk wird Stoppt Datteln 4! nen raschen Ausstieg aus der Kohle, ohne zusätzlich Millionen Tonnen CO2 in die neues Kraftwerk. Atmosphäre schleudern und das Klima FINNEN MITVERANTWORTLICH Thorben Becker weiter erhitzen. Und das wird auch nicht Außerdem wendet sich der BUND an die dadurch ausgeglichen (wie gerne behaup- finnische Regierung. Seit Februar bieten AKTION.BUND.NET/ tet), dass gleichzeitig ältere Kraftwerke wir die Möglichkeit, eine Nachricht an die DATTELN-4-STOPPEN früher vom Netz gehen. Dies zeigt eine Ministerpräsidentin Sanna Marin zu schi-
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