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04795 | 75. Jahrgang | 10.2019 Nachrichten der Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet Noch nicht alles Gold, was glänzt © Stephan Münnich Prüfer gesucht Azubi-Speed-Dating Verbundstudium Im Leben angekommen Neue Ausbildungsbetriebe gewinnen Angebot der Fachhochschulen
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Vorab bemerkt Wirtschaft im Revier 10 | 2019 Vorab bemerkt Wir brauchen Sie © IHK Mittleres Ruhrgebiet Michael Bergmann Guten Tag, erinnern Sie sich? wicklung) der Ausbildung zu sorgen. Ausbildung durch ehrenamtliches Engage- Vor vier Monaten habe ich Sie an dieser Sie gewährleisten diese Qualität nicht ment zu sichern. Hunderte haben sich in Stelle schon einmal angesprochen – und zuletzt durch die Zwischen- und Abschluss- den letzten Monaten gemeldet – wollen Sie eingeladen, ehrenamtlicher Prüfer bei prüfungen. Gibt es keine Prüfungen, ihr Amt fortführen oder neu einsteigen. unserer IHK zu werden. Heute möchte ich weil es keine Prüfungsausschüsse gibt, Wir sind quasi fast am Ziel. Aber noch mich und meine Einladung in Erinnerung weil es keine ehrenamtlichen Prüfer gibt haben wir die Ziellinie nicht überschritten. bringen … – dann kann Ausbildung nicht funktionie- ren. Konsequenz: Ausbildung – „not made Deshalb erneuere ich meine Einladung Unsere IHK muss zum 1. Februar des in Germany“. an Sie: Werden Sie ehrenamtlicher Prüfer nächsten Jahres die Prüfungsausschüsse bei Ihrer IHK Mittleres Ruhrgebiet. Unsere neu besetzen. Das müssen wir alle fünf Ohne Ausbildung keine Lebensperspektive IHK funktioniert nur mit Ihrer Hilfe. Wir Jahre tun. Das hat etwas damit zu tun, für junge Menschen – und ohne Fach- sind eine IHK – Ehrenamt und Hauptamt. dass nur Frauen und Männer Prüfer kräfte keine Zukunfts-Chancen für unsere Und wir wollen eine IHK für unsere werden können, die im aktiven Berufs- Unternehmen. Wer nicht ausbildet, sorgt Mitgliedsunternehmen sein. Auch deshalb, leben stehen. Also am Puls der Zeit sind. selbst für den Fachkräftemangel. Und weil wir Ausbildung und damit die Zukunft Auch Prüfer werden älter – darauf müssen wenn es keine Prüfungsausschüsse gibt, unserer Unternehmen sichern. wir reagieren. dann … siehe oben. Ich freue mich auf Sie! Ehrenamtlicher Prüfer bei einer IHK zu Wir müssen fast 900 ehrenamtliche Unter- sein ist ein elementar wichtiges Ehrenamt. nehmer, Arbeitnehmer und Berufsschul- Michael Bergmann Die IHKs haben vom Gesetzgeber den lehrer für die ebenso anspruchs- wie ehren- Kompetenzfeldmanager klaren Auftrag, für die Qualität (und Ent- volle Aufgabe gewinnen, die Zukunft der Recht sichern 1
Inhaltsverzeichnis Wirtschaft im Revier 10 | 2019 Prüfer gesucht | 08 Kurz notiert 03 Unternehmensnachfolge Titelthema 04 Wirtschaftsforum Hattingen IHK aktuell 08 Ehrenamtliche Prüfer 10 Innovationskreis Young Professionals 12 Innovationskreis Mobilitätswirtschaft 14 Trend-Speed-Dating 16 IHK-Handelstag NRW 18 Ruhr-IHKs und RVR © IHK Mittleres Ruhrgebiet 20 Azubimarketing Anne Behrenbeck ist Chefin im „Haus Oveney“. Ab Februar 2020 wird sie sich in einem IHK-Prüfungsausschuss engagieren. Restaurant- Aus der Region fachfrau hat sie von der Pike auf gelernt, also wird sie sich auch in 21 Solarpapierkörbe in Herne diesem Prüfungsausschuss einbringen. Als sie den Aufruf der IHK 22 Azubi-Speed-Dating gelesen hatte, war ihr schnell klar, mitmachen zu wollen. 24 Qualifizierungschancengesetz 26 ZENIT-Innovationspreis Unternehmen im Blickpunkt Azubi-Speed-Dating | 22 27 Ausbildungsstart 604 Betriebe in Herne dürfen ausbilden – aber nur 264 tun das. 30 Firmenjubiläen Warum? Die IHK hat nachgefragt. Ein Ergebnis: Der „demografische 34 Arbeitsjubiläen Wandel“ ist längst in den Betrieben angekommen – viele Betriebe haben gar keine Ausbilder mehr in ihren Reihen. Gutes Zeichen: Wirtschaftsjunioren Viel mehr Schüler als im letzten Jahr kamen zum Speed-Dating. 35 Ein Tag Azubi Aus den Hochschulen 36 Verbundstudium Verbundstudium | 36 Bericht und Hintergrund 38 Allianz für Aus- und Weiterbildung 40 Verbraucherschlichtungsstelle 41 DIHK-Gründerreport 42 Neues aus Berlin und Brüssel IHK-Schwerpunktthema 44 Ausbildung 4.0 46 Interview Prof. Esser (BIBB) Infos für die Praxis 48 Impressum/Rechtsprechung © Hochschule Bochum 50 Börsen Viele Unternehmen suchen nach guten und motivierten Auszubil- 52 Handelsregister denden mit Abitur. Die meisten Abiturienten entscheiden sich allerdings für ein Studium. Immer mehr Unternehmen punkten Bekanntmachungen daher bei der Suche nach den besten Azubis durch die Aussicht 56 Sachverständige auf eine Kombination aus beidem – Ausbildung und Studium. 2 2
Kurz notiert Wirtschaft im Revier 10 | 2019 Die Situation spitzt sich zu 63.500 und 1,2 Millionen – auf diese Zahlen addieren sich aktuell in NRW die Familienunternehmen, bei denen in den nächsten zehn Jahren eine Übergabe ansteht sowie die Zahl der Mitarbeiter, die derzeit in diesen Unternehmen arbeiten. Es liegt auf der Hand, dass diese Zahlen für die gesamte Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen von hoher Bedeutung sind. Die IHKs in NRW verfolgen schon seit längerem das Nachfolgegeschehen kritisch. Bereits vor drei Jahren veröffent- lichten sie eine umfangreiche Studie zu dieser Thematik, die nun mit aktuellen Zahlen fortgeschrieben wurde. Die wichtigsten Erkenntnisse lauten: © ecopix Solche Erfolgsmomente wird es nicht für alle Unternehmer geben, Der Anteil der Selbstständigen in NRW, die ihre Firma in den nächsten Jahren altersbedingt in neue Hände legen wollen. die älter als 60 Jahre sind, wächst beständig. In 2017, dem Jahr des letzten Mikrozensus, lag er nach Angaben des hen; die rund 1,2 Millionen Mitarbeiter in 1,5 Millionen Mitarbeitern von der Statistischen Bundesamtes bei 21,5 Pro- übergabefähigen Familienunternehmen, Nachfolgeproblematik betroffen sein. zent, im Jahr 2012 erst bei 16,5 Prozent; bei denen in den kommenden zehn Jahren Doch viele Unternehmen, bei denen aus die Alterung beschleunigt sich: 270.000 aus Altersgründen eine Übergabe ansteht, Altersgründen eine Übernahme ansteht, oder 33 Prozent der 813.000 Selbstständi- bedeuten einen Zuwachs von 25 Prozent sind nicht übernahmefähig. Viele sind gen in NRW waren im Jahr 2017 zwischen gegenüber der vorhergehenden Erhebung. zu klein und werfen nicht ausreichend 45 und 55 Jahren alt. Sie werden in den Gewinn (mindestens 50.000 Euro pro Jahr) kommenden Jahren den Anteil der über Insgesamt werden bis zum Jahr 2028 ab. Es ist eher unwahrscheinlich, dass diese 60-jährigen Selbstständigen weiter erhö- rund 265.000 Unternehmen mit etwa Unternehmen einen Nachfolger finden. 3
Titelthema – Wirtschaftsforum Hattingen Klare Ansagen Der kathedralenhaft anmutende Festsaal der aktuellen Stimmungslage der örtlichen in der Neuen Schulenburg in stimmungs- Unternehmer konfrontiert. Abstimmung volles Licht getaucht, die mehr als mit dem Smartphone - also: eine Unter- 100 Gäste an diesem Freitagabend nehmerumfrage in Echtzeit. Fühlt man sich ebenso ent- wie gespannt, Bürgermeister als Unternehmer in der Stadt willkommen? Dirk Glaser auch auf heiklem Terrain Würde man den Standort weiterempfeh- gewohnt souverän – und ein Gastredner, len? Wo drückt der Schuh besonders? der schwere Psychologie mit leichtem Was erhofft man sich für die Zukunft? Lachen verkauft: Das 2. IHK-Wirtschafts- forum in Hattingen bot am 6. September 2018 hatte Glaser dies ein erstes Mal live jede Menge Information, Unterhaltung, und in Farbe erlebt – seit dem 6. September Vergnügen – und klare Ansagen. weiß er: Es ist (noch) nicht alles Gold, was glänzt: Zwar fühlen sich sieben von zehn Diesen letzten Part übernahm zwangs- Unternehmer in Hattingen willkommen. läufig Dirk Glaser. Denn: Auf den IHK- Aber nur zwei Drittel würden den Standort Wirtschaftsforen in den vier Städten des weiterempfehlen. Beide Werte liegen unter Kammerbezirks werden die Stadtober- den Vorjahresergebnissen. Größte Nachteile © Stephan Münnich häupter im Laufe des Abends immer mit aus Unternehmersicht: die hohen Stand- Betonte die Wichtigkeit der Ausbildung in seiner Begrüßung: IHK-Vizepräsident Christopher Schäfer. 4
Wirtschaft im Revier 10 | 2019 © Stephan Münnich Stimmungsvoll: die „Neue Schulenburg“ in Hattingen ortkosten und die Langsamkeit knapp besetzte Bauverwaltung ist Zum Ende des Gesprächs mit Moderatorin der Verwaltung. ausgelastet. Kerstin Groß, Kompetenzfeldmanagerin bei der IHK Mittleres Ruhrgebiet, ging Glaser An einem zentralen Satz kam Glaser Die hohen Standortkosten – Gewerbe- dann in die Offensive – und bescheinigte 2019 wie auch ein Jahr zuvor nicht vorbei: steuer wie Grundsteuer B – liegen dem der Stadt an der Ruhr vor allem eines: „Hattingen ist eine arme Stadt.“ Man habe Bürgermeister ebenso im Magen wie den „Lebensqualität“. Dieses Stichwort sei ihm in der Verwaltung zu wenig Personal, da Unternehmern. Was Hattingen dagegen noch viel wichtiger als Einschätzungen, sei man „schlecht aufgestellt“. Aber die tun könne: nichts. Denn: „Hattingen ist Hattingen sollte ein Standort „innovativer Finanzsituation lasse es nicht zu, „einfach eine arme Stadt.“ Doch einen ersten Unternehmen“ oder des „Ruhrtourismus“ Personal einzustellen“. An die Adresse jener, Schritt aus diesem Finanzdilemma sein. Wie hoch die Lebensqualität sei, die die Verwaltung – etwa bei der Geneh- werde man durch das Übertragen der machte er unter anderem daran fest, migung von Bauanträgen – als zu langsam Kanalnutzungsrechte an den Ruhrverband „dass wir in Hattingen genug Lehrer kritisierten, formulierte Glaser: „Wir wollen machen. „Das bringt uns im nächsten haben“, anders als in anderen Städten schnell sein, müssen dabei aber auch Jahr 110 Millionen Euro. Damit können des Ennepe-Ruhr-Kreises. immer korrekt bleiben.“ Manche Kritiker wir 80 Prozent unserer Kassenkredite würden beispielsweise vergessen, dass ablösen. Wir mussten diese Möglichkeit Damit Hattingen sich zu einem Standort „wir in Hattingen gerade drei Kinder- nutzen, um aus der Schuldenfalle heraus- innovativer Unternehmen entwickeln kann, gärten bauen“. Meint: Die personell zukommen.“ hat der Bürgermeister auch einen Plan: 5
Titelthema – Wirtschaftsforum Hattingen © IHK Mittleres Ruhrgebiet © Stephan Münnich Verbreitete gute Stimmung: Moderatorin Kerstin Groß. „Wir wollen ein An-Institut nach Hattingen mit Hochschulen anzustreben – der enge Für die Lacher des Abends sorgte dann holen“ – also Wissenschaftsstandort ohne Austausch von Wirtschaft und Wissen- Rolf Schmiel, Psychologe und Keynote- Hochschule werden. Die anwesenden schaft sorge nicht zuletzt für Innovationen Speaker. Schmiel – „Der Mensch besteht Unternehmer reagierten mit Beifall. in Unternehmen und wirtschaftsnahe aus 95 Prozent Wasser – wie eine Gurke. Forschung in den Hochschulen. Was uns unterscheidet: Wir haben Gefühle. Das hatten sie auch einige Minuten vorher „Deshalb ist diese Kooperation mit der Wir sind also Gurken mit Gefühlen.“ schon lautstark getan, als IHK-Vizepräsi- Hochschule Bochum eine tolle Sache“, – zeichnete das Bild eines wünschens- dent Christopher Schäfer, Vorsitzender so Schäfer. werten Unternehmers in Zeiten der des Wirtschaftsbeirates Hattingen, in Digitalisierung. Menschlichkeit werde seiner Begrüßungsrede ankündigte, Gleichzeitig nutzte Schäfer eindringlich „immer wichtiger“. Unternehmer müssten dass die Hochschule Bochum im IHK- die Chance, für Ausbildung zu werben sich der zunehmenden Emotionalisierung Wirtschaftsbüro in Kürze eine Beratungs- – denn auch in Hattingen bildet nur ein der Gesellschaft stellen. Sie müssten lernen, stelle einrichten werde. Dies sei nicht nur kleinerer Teil von Unternehmen, die dass „Informationen, die nicht emotional für junge Menschen von Interesse, die ausbilden können, auch aus. „Ausbil- sind, uns auch nicht erreichen“. Was einiges eine qualifizierte Berufswahlorientierung dung sichert nicht nur die Zukunft für über das wünschenswerte Verhältnis zu bräuchten, sondern auch für Unternehmen die jungen Menschen, sondern auch den eigenen Mitarbeitern ausdrücke. in Hattingen. Aus eigener Erfahrung könne die Zukunft von Unternehmen.“ Zentrale Botschaften: „Wenn es Leuten er Unternehmen nur raten, Kooperationen Auch hier Beifall ... nicht gut geht, können sie keine gute 6
Wirtschaft im Revier 10 | 2019 © Stephan Münnich „Manager müssen Menschen mögen“: Rolf Schmiel. Leistung bringen.“ Und: „Manager müssen Menschen mögen.“ Für Eric Weik, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittleres Ruhrgebiet, ist die noch bessere Resonanz im Vergleich zur Premiere in Hattingen vor eineinhalb Jahren „ein klares Zeichen, dass sich unser neues Format etabliert hat und angenommen wird“. Was ihn besonders freut: „Die Unternehmer konnten bei unserer Befragung ja äußern, was sie sich für Hattingen wünschen. Sehr viele haben dabei unserer IHK eine nachhaltige Rolle zugewiesen. Diese Verpflichtung nehmen wir gerne an.“ © Stephan Münnich Unternehmerbefragung in Echtzeit: Auch Bürgermeister Dirk Glaser „punktete“ mit. 7
IHK aktuell - Ehrenamtliche Prüfer bei der IHK © unpict – Fotolia ir brauchen Sie! W Im Leben angekommen Der Satz ist ebenso launig wie sympa- Im „Haus Oveney“ ist sie – gemessen inzwischen auch ein Haus der Kultur ist. thisch: „Und mit 42 oder 43 habe ich mir am Vorleben – sesshaft geworden. In diesem Sinne will sie die Adresse eta- dann gedacht, jetzt kann ich ja auch mal blieren – und wirtschaftlich nach vorne erwachsen werden und Verantwortung Der Gang in die Gastronomie ist eigentlich bringen. Würde man nur auf die Karte übernehmen.“ Anne Behrenbeck sitzt an ein Schritt zurück zu ihren Wurzeln – Ausflugslokal setzen … dann wäre man einem kleinen Tisch in ihrem Restaurant nicht nur, weil ihre Eltern das Restaurant entscheidend abhängig vom Wetter. „Haus Oveney“, einen Steinwurf vom vor langen Jahren selbst führten. Nein, Und abhängig möchte Behrenbeck Kemnader See entfernt, und lächelt. Anne Behrenbeck hat nach dem Abitur nicht sein. Damals – vor etwa zehn Jahren – hat erst einmal eine Lehre gemacht. Als sie dann tatsächlich Verantwortung Restaurantfachfrau. „Damals, nach dem Zweites aktuelles Ziel: Die Gastronomin übernommen: und wurde Chefin in Abi, habe ich mich gefragt, was willst Du wird sich ab Februar 2020 in einem ihrem Elternhaus, im „Haus Oveney“. eigentlich machen? Und die Antwort war IHK-Prüfungsausschuss engagieren. Hier, und sie sagt das mit beeindruckender für mich einfach: erst einmal eine Lehre.“ Restaurantfachfrau hat sie von der Überzeugung, „kann ich alles machen, Eine Lehre trotz Abitur? „Eben, ich wollte Pike auf gelernt – „bei einem Ausbilder, was ich machen möchte“. im Leben ankommen, geerdet sein – und der selbst IHK-Prüfer war“ – also wird das macht man am besten mit einer sie sich auch in diesem Prüfungsausschuss Der Lebenslauf der 53-Jährigen ist alles, Ausbildung. Da steht man im Leben.“ einbringen. Als sie den Aufruf der IHK, nur nicht Standard. Abitur, Studium, neue ehrenamtliche Prüfer zu suchen, Seniorenberatungsstelle der Stadt Herne. Behrenbeck wäre nicht Behrenbeck, wenn gelesen hatte, war ihr ganz schnell klar, Aber auch sechs Jahre lang freiberufliche sie sich nicht permanent neue Ziele setzen mitmachen zu wollen. „Auch, wenn mein Schauspielerin – mit einem Herz fürs würde. Natürlich geht es dabei in erster Mann natürlich sofort den Satz auf den Kabarett. Und dann wieder: Koordinatorin Linie um die Weiterentwicklung des Lippen hatte, Du hast ja noch nicht der AWo-Begegnungsstätten in … egal. „Haus Oveney“ – ein idyllischer Ort, der genug zu tun …“ Aber wenn’s wichtig Bis zu jenem legendären Satz – siehe oben. nicht nur ein Ort der Gastronomie, sondern ist. 8
Wirtschaft im Revier 10 | 2019 © IHK Mittleres Ruhrgebiet „Hier kann ich alles machen, was ich machen möchte“: Anne Behrenbeck in ihrem „Haus Oveney“. Zum 1. Februar 2020 muss die IHK ihre ist. „Es geht für uns darum, dass da nette Prüfungsausschüsse für fünf Jahre neu Mitarbeiter stehen, wenn der Gast unser besetzen. 858 Prüfer müssen dafür Haus betritt. Schlicht und einfach.“ Auch so gewonnen werden. Viele machen weiter, etwas möchte sie den Prüflingen mitgeben. viele scheiden aber auch als Prüfer aus, Über die reine Fachlichkeit hinaus. weil sie das aktive Berufsleben hinter sich gebracht haben. Also heißt es: neue Ihre neue Aufgabe als ehrenamtliche IHK- Prüfer zu gewinnen, die sich ehrenamtlich Prüferin und ihre Bemühungen, das „Haus engagieren, um die Qualität der dualen Oveney“ als erstklassige Gastronomie mit INDUSTRIEBAU & GEWERBEBAU Ausbildung zu sichern. Seien es Unterneh- Kult(ur)-Charakter zu entwickeln, münden PLANUNG – PRODUKTION – MONTAGE mer, Berufsschullehrer, Arbeitnehmer. Die noch in einen dritten Plan – den sie bis- IHK-Ausschüsse sind paritätisch besetzt. lang noch nicht angehen konnte, „weil es wirtschaftlich einfach noch nicht passte“: „Es geht mir generell um den Service in Behrenbeck will in ihrem Betrieb – wenn der Gastronomie.“ Pause. „Und es geht möglich ab dem nächsten Jahr – auch mir um die Zukunft junger Menschen.“ selbst ausbilden. Und damit auf allen Anne Behrenbeck weiß, wie sehr ihre Bran- Ebenen ihr Zeichen hinterlassen: che auf gute (und freundliche) Fachkräfte qualifiziert – „geerdet“ halt … angewiesen ist. Und sie weiß, wie sehr eine gute Ausbildung hilft, einen Menschen „zu Wer sich als ehrenamtlicher Prüfer bei erden“ – aus eigener positiver Erfahrung. der IHK Mittleres Ruhrgebiet engagieren WOLF SYSTEM GMBH Und nicht zuletzt ist ihr klar, dass ein Enga- will, kann mit Kompetenzfeldmanager 94486 Osterhofen Tel. 09932 37-0 gement in einem Prüfungsausschuss auch Michael Bergmann Kontakt aufnehmen: gbi@wolfsystem.de erstklassiges Marketing in eigener Sache bergmann@bochum.ihk.de WWW.WOLFSYSTEM.DE 9
IHK aktuell © IHK Mittleres Ruhrgebiet Konzentriert bei der Sache: die Mitglieder des Innovationskreises „Young Professionals“ „Skills Day“ Zu seiner Herbstsitzung traf sich der was aus ihrer Sicht gut funktioniert hat – November eine Veranstaltung geben, bei IHK-Innovationskreis „Young Professionals“ und wo man sich selbst im Weg gestanden der Jungunternehmen und Mittelständler am 9. September an der Ruhr-Universität hat. Die wichtigsten Impulse konnte zusammengebracht werden. Mentoring? Bochum. Professorin Dr. Uta Wilkens natürlich Wilkens liefern – und belegte Wechselseitige Unterstützung? Investitionen? präsentierte den Unternehmern den dies bei Bedarf auch mit einer Video- All das soll einfacher werden und so die neuen ThinkSpace. Dieser Escape-Room sequenz. IHK-Aktivitäten rund um das Thema kommt in erster Linie in der Lehre zum Gründungen/Start-ups flankieren. Einsatz – eignet sich aber auch für Anschließend standen die Arbeitsthemen Gründerteams und Teams in Unternehmen. des Innovationskreises im Mittelpunkt: Auch für neue IHK-Mitglieder hat der Vincent Bradley und Martin Granica Innovationskreis etwas geplant: Die sollen Pünktlich um 8 Uhr begann die ein- machten deutlich, dass sich die Angebote nämlich künftig neben dem „normalen“ stündige Spielrunde, bei der gemeinsam zur Unterstützung von Start-ups im Begrüßungsschreiben unmittelbar nach Rätsel gelöst werden mussten. Im Neben- Ruhrgebiet hinter Berlin und anderen der Gründung die für sie relevanten raum über mehrere Videokameras dabei: Orten nicht verstecken müssen. Doch Angebote der IHK kennenlernen. Wilkens und ihr Team. Denn eine Runde warum weiß das kaum jemand? Diskutiert Und ebenso ihren persönlichen Ansprech- im ThinkSpace soll nicht nur Spaß machen, wurde unter anderem, ob der Gründer- partner. Versuchsweise umgesetzt wird sondern auch neue Erkenntnisse bringen. standort Ruhrgebiet – ebenso wie Berlin das in Zusammenarbeit mit dem Bei der anschließenden Feedback-Runde – seine Stärken nicht deutschlandweit örtlichen IHK-Wirtschaftsbüro zunächst bewerteten die Unternehmer selbst, präsentieren sollte. Zudem soll es im in Witten. 10
CON Wirtschaft im Revier 10 | 2019 20. & 21. November 2019 RuhrCongress Bochum Kostenlos anmelden: events.windream.com in der Vorbereitung Noch während der Sitzung arbeiteten um die Beantwortung zweier Fragen: einige Innovationskreis-Mitglieder an Welche Soft Skills sind für mein Unter- einem Konzept für eine gemeinsame nehmen wichtig, und wie präsentiere Veranstaltung mit dem Netzwerk „Univer- ich mein Berufsfeld, damit sich Young City“, dem sogenannten „Skills Day“. Professionals mit den „richtigen“ Soft Der „Skills Day“ soll eine innovative Skills angesprochen fühlen? Recrutainment-Veranstaltung für Studie- rende aller Bochumer Hochschulen Deutlich wurde in der Sitzung, dass es werden. In kurzen Workshops sollen die bereits viele Angebote zur Rekrutierung, Studierenden ihre persönlichen und zur Förderung und zum Verbleib von berufsbezogenen Stärken besser kennen- Fach- und Führungskräften in der Region lernen. Das Format bietet aber auch besonders für kleine und mittlere Unter- gibt – aber sie augenscheinlich nicht ausreichend bekannt sind. Um diese Lücke Größte Konferenz nehmen (KMU) viel Potenzial: Sie haben die Gelegenheit, den Studierenden ihr zu schließen und einen Überblick über bestehende Aktivitäten und Kooperationen im Ruhrgebiet für Unternehmen als potenziellen Arbeit- geber oder auch einzelne Berufsfelder zu geben, aber auch, um noch fehlende Angebote aufzuspüren, wird im nächsten Ihre Digitalisierung. zu präsentieren. In der Herbstsitzung Innovationskreis „Young Professionals“ des IHK-Innovationskreises ging es daher der IHK-„Fachkräftejourney“ vorgestellt. Dokumente • Akten • Prozesse 11
IHK aktuell Bus, Bahn, „beesy“ Man kennt ihn, nicht alle nutzen ihn, Fahrplans zog sich über mehrere Jahre hin, aber jeder hat eine Meinung dazu … da man auch zukünftige stadtplanerische Im Mittelpunkt der fünften Sitzung Vorhaben sowie die neuen Fahrpläne im des IHK-Innovationskreises Mobilitäts- Bereich der S-Bahnen, des Regional- wirtschaft am 13. September in der expresses (RE) sowie der Regionalbahnen Betriebswerkstatt Engelsburg der BoGeStra (RB) berücksichtigen wollte. Denn der standen die Themen Öffentlicher Personen- Kunde, so Daldrup, sei immer weniger Nahverkehr (ÖPNV) und alternative auf einen Verkehrsträger fixiert und nutze Mobilitätsformen für die Stadt. lieber die unterschiedlichen Mobilitäts- angebote nach seinen persönlichen Der ÖPNV steht aktuell vor großen Bedürfnissen – und sei deshalb an Herausforderungen, wie Carsten Daldrup einer guten Verknüpfung interessiert. (BoGeStra) in seinem Vortrag aufzeigte: An dieser Stelle ging Daldrup auch Bürger und Politik erwarteten, dass der auf die E-Scooter ein, die bislang nur ÖPNV seinen Teil zur Mobilitätswende in der Bochumer Innenstadt unterwegs beitragen sollte, während dem Nahverkehr sind, aber das Nahverkehrsnetz des gleichzeitig durch die Digitalisierung ÖPNV ergänzen könnten. nicht nur neue Chancen, sondern auch zusätzliche Risiken erwachsen würden. Was der BoGeStra-Mann auch deutlich Dass Digitalisierung für das Bochumer machte: Mit dem neuen „Netz 2020“ Nahverkehrsunternehmen kein Fremdwort sind die Hausaufgaben des Unternehmens ist, sieht man an der sogenannten „Mutti- nur kurzfristig erledigt. Streckenabhängige App“, deren Name bei manchen Kunden Tarife und ÖPNV-Verkehre „on demand“ zwar für Kopfschütteln sorgte, unter dem seien nur zwei beispielhafte Herausforde- Strich aber positiv aufgenommen wurde. rungen, denen sich die Verkehrsbetriebe Durch diese App begegnet die BoGeStra jetzt stellen müssten. Ebenfalls lockten dem Phänomen, dass sich ÖPNV-Kunden erfolgreiche Carsharing-Angebote nicht immer weniger für feste Abonnements nur Autofahrer an. Besonders der ÖPNV- entscheiden. Heute entscheiden sich die Kunde werde sich die Frage stellen, Kunden kurzfristiger, ob und wie sie den „soll ich hier jetzt 20 Minuten auf den ÖPNV nutzen möchten. Dafür bietet die Bus warten oder lieber nach einem „Mutti-App“ zahlreiche Varianten. Carsharing-Angebot auf dem Smart- phone suchen?“. Auch mit seinem neuen Fahrplan will das Unternehmen den veränderten Nach dem Thema ÖPNV beschäftigte sich Kundenbedürfnissen entgegenkommen: der Innovationskreis Mobilitätswirtschaft Am 15. Dezember 2019 geht das „Netz mit einem futuristischen Konzept der 2020“ an den Start. Es soll die Qualität des Herner Firma logiball. Das Unternehmen ÖPNV in der Region durch umfangreiche wurde vor 25 Jahren als Spinn-Off eines Neuerungen – wie beispielsweise durch Fraunhofer-Institutes gegründet, und kürzere Taktungen, bessere Anschlüsse seine Wurzeln liegen in der Nutzung von und mehr Direktverbindungen – deut- (Straßen-)Karten sowie der Entwicklung lich steigern. Die Entwicklung des neuen optimaler Routen für seine Kunden. 12
Wirtschaft im Revier 10 | 2019 und der E-Scooter Dieses langjährige Know-how, Wege zu 100 Kilogramm leicht geht. Und gewerb- kennen und optimale Routen zu finden, liche Kunden? Durch „beesy“, so Dr. Müller, will das Herner Unternehmen nutzen, sei jeder (Innenstadt-)Händler in der Lage, um einen „autonom fahrenden Lasten- seine Waren noch am gleich Tag zur roboter“ auf die Straße zu schicken. Dabei gewünschten Zeit zum Kunden liefern haben die Entwickler des Roboters namens zu lassen. Selbst Amazon schaffe dies „beesy“ insbesondere darauf geachtet, bislang noch nicht ... dass sich die Passanten und Kunden, die „beesy“ begegnen, keine Ängste wegen Zum Abschluss der Sitzung widmete sich des autonom fahrenden Lastenroboters der Innovationskreis dem aktuell heiß entwickeln. „Beesy“, der 130 cm lang, diskutierten Thema E-Scooter. Koray Aktas 77 cm breit und 95 cm hoch ist, wurde in von der Firma Circ stellte das Konzept des Tests von Passanten weder als „bedrohlich“ E-Scooter-Pioniers vor, der nicht nur seit noch als störend wahrgenommen und kurzem in Bochum mit seinen Rollern seine Geschwindigkeit, die zwischen vertreten ist, sondern auch als erstes 0 - 15 km/h (maximal 30 km/h) liegt, Unternehmen bundesweit mit seinen unterstützt dieses Empfinden. Diese E-Scootern in Herne an den Start ging. Geschwindigkeit passt auch zu einer anderen Idee der Herner Entwickler: Gerade in den Städten scheint es einen Ziel von Dr. Roger Müller und seinem Markt für E-Scooter zu geben. Rund Team von logiball ist es, das „beesy“ 50 Prozent der Autofahrten seien den Weg zum Kunden nicht über die kürzer als drei Kilometer, so Aktas, und klassischen Hautverkehrsachsen mit zu 70 Prozent würden sie ohne Beifahrer vielen Ampeln, sondern bestenfalls absolviert. Da man sich in den Städten im ausschließlich über sogenannte Schleich- Auto durchschnittlich mit 15 Stundenkilo- wege findet. metern bewege, könnten die E-Scooter zur echten Alternative werden. Logiball profitiert bei der Entwicklung von „beesy“ auch von den E-Scootern, Aktas verwies darauf, dass Circ alle Roller denn durch deren Produktion seien selbst lade, warte und verteile, und diese Komponenten für „beesy“ so günstig Tätigkeiten auch nicht an (Schein-)Selbst- geworden, dass sich das gesamte Projekt ständige vergeben würden. Aber wie bei besser rechnen und umsetzen ließe als vor allen anderen Verkehrsmitteln gelte auch zehn Jahren, so Dr. Müller. Ziel sei es, den bei E-Scootern, dass für die rücksichtslose „beesy“ so günstig am Markt zu platzieren und falsche Bedienung nicht das Verkehrs- (Kosten pro km um die 10 Cent), dass sich mittel, sondern ausschließlich der Nutzer jeder dieses Angebot leisten könne. verantwortlich sei. Einsatzfelder für private Endkunden: Alle Mitglieder des Innovationskreises, mit dem Fahrrad zum Getränkemarkt die bislang noch keine Erfahrungen auf fahren – die Wasserkästen aber mit dem E-Scooter gesammelt hatten, konnten © Circ „beesy“ nach Hause transportieren lassen, sich zum Abschluss der Sitzung bei einer Das Objekt der aktuellen Begierde: Herne machte bei den E-Scootern den Anfang, Bochum hat nachgezogen. was bei einer möglichen Zuladung von Probefahrt ihr eigenes Bild machen. 13
IHK aktuell WOW! Aber HOW? Wie möchten wir in Zukunft arbeiten? ist mit der Umsetzung? Das zu beleuchten Beispiele wurden vom IHK-Arbeitsteam Wie sieht die Arbeitswelt von morgen aus? war Ziel des Trend-Speed-Datings „Organisation“ selbst recherchiert. Mit diesen Fragestellungen beschäftigt „Modern Workstyle“ … sich das Trendthema „Modern Workstyle“ Was ist eigentlich „Modern Workstyle“? – und das hat die IHK Mittleres Ruhrgebiet Die IHK Mittleres Ruhrgebiet stellte im Zu diesem Trendthema zählen Beispiele auf zwei Veranstaltungen mit interessierten Juli und im August in der „Grauzone“ wie moderne Arbeitsräume, teamorientierte Unternehmern diskutiert. Hattingen spannende Beispiele zur Arbeitsstrukturen, flexible Arbeitszeit- Arbeitswelt der Zukunft vor. In Klein- modelle und neue Gehaltsmodelle. Den Nine-to-five-Job soll es künftig gruppen diskutierten und bewerteten Aber warum entwickeln Unternehmen immer seltener geben, Arbeitsverhältnisse die Teilnehmer innovative Beispiele an neue Modelle zum modernen Arbeiten? und Arbeitszeiten werden flexibler. insgesamt vier Stationen. Diese Stationen Ziel ist es, Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Von Arbeitszeitkonten mit temporären wurden von Mitarbeitern der IHK sowie Viele Anwender berichten über steigende Familienauszeiten, über Teilzeitarbeit bis der EN-Agentur betreut. Innovationsfähigkeit, umfassendere hin zu flexiblen Freelancing-Konzepten Qualität und höhere Effizienz in den möchten Arbeitnehmer ihr Arbeitspensum Insgesamt wurden zwölf Beispiel-Innova- Arbeitsprozessen. an ihre persönliche Situation anpassen. tionen aus dem Themengebiet „Modern Workstyle“ vorgestellt. Die Beispiele An den beiden Terminen im Juli und Diese Schlagworte klingen spannend, stammen teilweise aus dem Trend- August haben mehr als 50 Unternehmen doch welche Beispiele bieten mir als Management-Tool, welches die IHK die ausgewählten Beispiele bewertet. Unternehmen hohes Potenzial, und was für ihre Mitglieder bereitstellt. Weitere Vorgestellt wurden: Innovationstarifver- trag bei Bosch; Gehaltsmodell transparent, demokratisch, gerecht; Agiles Netzwerk für Mitarbeiterinnovation bei Bayer; Agile IT bei Zurich Versicherungen; New Work in der Otto-Zentrale; Agiles Arbeiten in der Hanseatic Bank; Überstunden sind ein No-Go bei Sipgate; Topsharing – Geteilte Führung, doppelte Power bei der Telekom; Coworking und Kindergarten für Gründer; Lebensphasenorientierte Arbeit bei Trumpf; IT-Firma mit 25 h-Woche bei vollem Gehalt; Flexwork: Orts- und zeitflexibles Arbeiten. Die Beispiele mussten an den vier Stationen in Bezug auf das Potenzial für ein Unter- nehmen und auf die Umsetzbarkeit in die vier Felder einer „Wow-How-Now-Matrix“ bewertet werden. Die Schwierigkeit besteht dabei grundsätzlich in der Geschwindigkeit und der Bewertung von Ansätzen mit einer © IHK Mittleres Ruhrgebiet geringen Detail-Tiefe (wie beim echten Speed-Dating erhält der Teilnehmer von Angeregte Diskussionen in entspannter Atmosphäre: das Trend-Speed-Dating in der Hattinger „Grauzone“ 14
Wirtschaft im Revier 10 | 2019 den Beispielen nur einen „ersten Eindruck“). Die „Wow-How-Now-Matrix“ ist ein leicht anzuwendendes Werkzeug, um Ideen in verschiedene Bewertungsgruppen © IHK Mittleres Ruhrgebiet zu sortieren. So ergeben sich vier Gruppen von Ideen, für die relativ klar aufgezeigt wird, wie mit den entsprechenden Ideen weiterverfahren werden sollte. diskutieren lohnt – weil nach Ansicht der dass sie zu Abteilungen und Menschen Die Gruppenbewertung der Teilnehmer Unternehmen in der „Grauzone“ viele der passen. Auch daher ist ein Erfahrungs- wird am Ende zusammengeführt. gezeigten Beispiele einen Mehrwert für austausch anzuraten.“ Unternehmen schaffen können. Darüber Und wie war das konkret in der „Grauzone“? muss man sich austauschen, etwa über Die IHK sucht Praxisbeispiele aus der Die meisten der vorgestellten Beispiele regionale Beratungs- und Fördermöglich- Region. Unternehmen, die bereits wurden von den Teilnehmern mit relativ keiten – was die IHK ausdrücklich anregt. Erfahrungen mit Konzepten neuer hohem bis deutlich hohem Potenzial Arbeitswelten gemacht haben, werden bewertet. Keine der vorgestellten Ideen Dörte Orlowski vom Arbeitsteam „Orga- gebeten, sich an Dörte Orlowski zu wurde von den Teilnehmern als sehr leicht nisation“ der IHK Mittleres Ruhrgebiet wenden – Tel.: 0234 9113-114, umsetzbar bewertet. „Auf die Schnelle“ betont: „Nicht jeder Trend passt zu jedem E-Mail: orlowski@bochum.ihk.de. Die sind die Ansätze nach Bewertung der Unternehmen, und nicht jede neue IHK würde gerne ein komplettes Trend- Teilnehmer also nicht machbar. Aber: Arbeitsstruktur passt zu jedem Mitarbeiter. Speed-Dating mit regionalen Beispielen Es gibt viele Ideen, über die sich zu Es ist wichtig, Konzepte so zu gestalten, zu „Modern Workstyle“ durchführen. STEP BY STEP – So kommen Sie zu Ihrer Förderung Sie wollen gründen, wachsen oder in die Digitalisierung investieren? Die NRW.BANK unterstützt Sie mit Förderdarlehen, Eigenkapital und Förderberatung. Informationen Beratung Hausbank Förderung Kreditvertrag Vorhaben einholen nutzen kontaktieren beantragen abschließen umsetzen Verschaffen Sie Kontaktieren Sie Legen Sie Ihren Beantragen Sie mit Nach der Antrags Starten Sie Ihr sich einen Überblick die Förderberatung Businessplan vor Ihrer Hausbank die prüfung schließen Vorhaben. Wichtig: über die Förder der NRW.BANK, und klären Sie Förderung. Den Sie den Kredit Erst Förderung möglichkeiten der eines der STARTER Fördermöglichkeiten Förderantrag reicht vertrag mit Ihrer beantragen, dann NRW.BANK. CENTER NRW oder sowie die Frage nach die Hausbank bei Hausbank ab. investieren! eine Kammer. Sicherheiten ab. der NRW.BANK ein. Nähere Informationen zu allen Förderangeboten der NRW.BANK finden Sie unter: www.nrwbank.de Infobox_Step by Step 185x84.indd 1 05.09.19 17:39 15
IHK aktuell Gestalten statt verwalten Die nordrhein-westfälischen IHKs rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmen- keit zwischen IHKs und seinem Unterneh- freuten sich, dass sie am 31. August bedingungen stets auch aktuelle Trends men hin: „Die Unternehmen, die die IHKs rund 200 Gäste aus Unternehmerschaft, und Entwicklungen des (Einzel-)Handels im Wesentlichen betreuen, sind kleine und Politik und Verwaltung beim 8. IHK- in Nordrhein-Westfalen (und darüber mittlere Betriebe – genau wie bei uns. Handelstag NRW in Düsseldorf begrüßen hinaus) im Fokus – in diesem Jahr die Und genau wie die IHKs sind wir bemüht, konnten. Das Motto des Tages lautete: Themen Planung, Innenstadtlogistik den Unternehmen unterstützend unter „Gestalten statt verwalten – Was tun für und „Big Data“. die Arme zu greifen und ihnen bei ihrer den Handel und die Stadt?“ erfolgreichen Arbeit zu helfen.“ Olaf Koch, CEO der Metro AG und „Gast- Beim jährlich stattfindenden IHK-Handels- geber“ in diesem Jahr, wies in seiner Koch benannte zudem eine Reihe von tag NRW stehen neben den veränderten Begrüßung zunächst auf eine Gemeinsam- Beispielen, mit denen der Konzern ins- © Melanie Zanin Locker drauf: Dr. Jan Heinisch, Staatssekretär im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW; Michael Radau, Vorstandsvorsitzender der SuperBioMarkt AG, Münster, und Vizepräsident der IHK Nord Westfalen; Christoph Dammermann, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW; Andreas Schmitz, Vizepräsident von IHK NRW und Präsident der IHK Düsseldorf; Olaf Koch, Vorstandsvorsitzender der Metro AG; Sven Schulte, Handelspolitischer Sprecher von IHK NRW (v. l.) 16
Wirtschaft im Revier 10 | 2019 © Melanie Zanin Angeregte Diskussionen auf der Bühne, konzentriertes Zuhören im Auditorium besondere seine Gastronomiekunden auf und Frederic Knaudt, Mitbegründer von diesem Zusammenhang einen praxisnahen dem Weg in die Digitalisierung begleitet: Picnic Deutschland aus Düsseldorf, einem Einzelhandelserlass an – und bat dabei Personalplanung, Abrechnung, Einkauf, expandierenden Online-Lieferdienst: um Mithilfe. Wer eine gängige Fallkonstel- Bezahlsysteme, Internetauftritt – und Während sich Radau unterhaltsame lation kenne, die derzeit nicht vom Erlass nicht zuletzt die Generierung und Nutzung Gefechte mit dem Staatssekretär und der erfasst werde, könne sich damit gern an von Kundendaten. „Neuland“ also auch für Beigeordneten für Planung aus der das Bauministerium wenden. die Metro? „Wir erarbeiten gemeinsam mit Landeshauptstadt lieferte und trefflich unseren Kunden Lösungen, die weit über über (planerische) Restriktionen für den Im zweiten Themenblock wurde das Thema unser ursprüngliches Geschäftsmodell – stationären Handel diskutierte, konstatierte Innenstadtlogistik aufgearbeitet. Nachdem die Versorgung der Gastronomie mit Ware der „pure player“ am Ende: „Mit Bebauungs- kurze, im Pecha-Kucha-Verfahren unter- – hinausgehen“, so Koch. plänen und dem Einzelhandelserlass hatte haltsam dargebrachte Einblicke eines ich bis dato noch keinerlei Berührungs- KEP-Dienstleisters, eines Wissenschaftlers Auf der Veranstaltung wurden ein weiteres punkte.“ Ein Schelm, der da meint, die und eines Kunden den Rahmen bildeten, Mal die unterschiedlichen planungsrecht- Regularien stammten aus Zeiten, in denen wurde auf dem Podium über mögliche lichen Voraussetzungen für Händler an- man kleine vor großen Händlern und Lösungen diskutiert, um den Verkehr in gesprochen: Während stationäre Händler Innenstädte vor dem Wildwuchs auf der Innenstädten zu entzerren. Ein klima- teilweise durchaus strengen planungs- „grünen Wiese“ schützen wollte. In der neutraler Paketversand führt zu höheren rechtlichen und städtebaulichen Regeln Tat konstatierte auch Radau: „Mit dem Kosten, der Kunde hat jedoch den An- unterliegen, sind Onlinehändler davon Onlinehandel ist ein Wettbewerber am spruch auf eine (möglichst) kostenlose und nicht betroffen. Deutlich wurde diese Werk, der ausnahmslos alle stationären schnelle Lieferung. Darüber hinaus sollte, Diskrepanz in der Diskussion zwischen Formate bedroht.“ Doch ist das ins Bewusst- so die Diskussion, der Raum in den Innen- Michael Radau, Vorstandsvorsitzender sein der Politik vorgedrungen und findet städten besser gemanagt und über die der SuperBioMarkt AG in Münster und es Niederschlag in Regularien? Staats- Flächen, die nachts ungenutzt sind, sowie Vizepräsident der IHK Nord Westfalen, sekretär Dr. Jan Heinisch kündigte in die „zweite Etage“ nachgedacht werden. 17
IHK aktuell Hoffen auf Kohlekraftwerks Wie kann das Ruhrgebiet weiter voran- Die Ruhr-IHKs und der RVR unterstützen und Leben weiter zu entwickeln“, so die gebracht werden? Darüber tauschten sich darüber hinaus beide auch die Forderung Regionaldirektorin noch Ende August. der Regionalverband Ruhr (RVR) und die zur Entwicklung von Brachflächen. Ein paar Tage später musste sie einräumen, Industrie- und Handelskammern im Ruhr- dass sich die Erarbeitung des Regional- gebiet (Ruhr-IHKs) Ende August in einem „Wir wollen die Standortbedingungen plans um Jahre verzögern werde. Spitzengespräch aus. Damit sich neue im Ruhrgebiet weiter verbessern und Unternehmen ansiedeln können, muss den Wirtschaftsstandort zukunftssicher Die Ruhr-IHKs fordern in ihrer Stellung- der Regionalplan wirtschaftsfreundlicher aufstellen“, so RVR-Regionaldirektorin nahme zum Regionalplan, mehr Wirt- gestaltet werden, lautete die Forderung Karola Geiß-Netthöfel. „Selbstverständlich schaftsflächen auszuweisen. Aus ihrer der IHKs bei diesem Treffen. Große muss die Regionalplanung die Interessen Sicht reichen die bislang vorgesehenen Chancen bietet dabei aus Sicht der von Ökonomie und Ökologie genau ab- Flächen nicht aus, um die Nachfrage für Kammern die Nachnutzung von stillgeleg- wägen, um die Metropole Ruhr zu einem einen längeren Zeitraum sicher zu stellen. ten Kohlekraftwerksstandorten. attraktiven Standort für Wohnen, Arbeiten „Um auch in Zukunft neue Unternehmen © Niederrheinische IHK Dr. Gerald Püchel, IHK Essen; Stefan Postert, IHK Mittleres Ruhrgebiet; Dr. Ralf Geruschkat, Südwestfälische IHK; Dr. Stefan Dietzfelbinger, Niederrheinische IHK; und Wulf-Christian Ehrich, IHK zu Dortmund (v. l.), trafen sich mit Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin des RVR. 18
Wirtschaft im Revier 10 | 2019 standorte im Ruhrgebiet ansiedeln zu können, Kohlekraftwerksstandorte. RVR und Kohleregionen“ der Bundesregierung. müssen wir zwingend attraktive und Ruhr-IHKs sind sich einig, dass die Die vom Wirtschaftsministerium identi- ausreichende Wirtschaftsflächen anbieten Beschlüsse der Kohlekommission nicht nur fizierten Querschnittsthemen, wie können. Andernfalls besteht die Gefahr, für die betroffenen Braunkohlereviere Flächenentwicklung, Mobilität und dass Unternehmen einen Bogen um das weitreichende Folgen haben werden. Infrastruktur, Energie und Klimaschutz Ruhrgebiet machen“, betonte Dr. Stefan Durch das Ende der Steinkohleverstromung oder Innnovation und Bildung, müssten Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer sind auch im Ruhrgebiet weitreichende nun in enger Abstimmung mit den IHKs der Niederrheinischen IHK und derzeit Auswirkungen auf Wachstum, Struktur- und dem RVR weiterentwickelt werden. Sprecher der Ruhr-IHKs. wandel und Beschäftigung zu erwarten. „Ziel ist es, das Ruhrgebiet in den nächsten Insgesamt positiv bewerteten die zehn Jahren zu einer der leistungsfähigsten Eine Möglichkeit, die Flächenknappheit Gesprächspartner die Projektvorschläge und innovativsten Wirtschaftsmetropolen zu verringern, sehen die Wirtschafts- des NRW-Wirtschaftsministeriums zum Deutschlands zu machen“, so Dietzfelbinger kammern in der Nachnutzung stillgelegter geplanten „Strukturstärkungsgesetz abschließend. 19
IHK aktuell Azubimarketing: Kurz und knapp erklärt © IHK Mittleres Ruhrgebiet Das Thema wird angesichts des Fach- dem YouTube-Kanal der IHK Mittleres Wer Fragen hat, wendet sich bei der kräftemangels immer dringender für Ruhrgebiet zur Verfügung stehen. IHK an Dr. Katja Fox, Kompetenzfeld Unternehmen: Wie gewinne ich eigentlich Sie bilden einen guten Einstieg, um Menschen stärken, Tel.: 0234 9113-126, gute Auszubildende? die gestellten Fragen beantwortet zu E-Mail: fox@bochum.ihk.de bekommen. Vier Monate lang haben zehn Unternehmen die Köpfe zusammengesteckt und sich Die Videos sind ein Angebot – aber Die IHK in den sozialen Netzwerken intensiv mit den Fragen modernen Ausbil- darüber hinaus sind natürlich alle IHK- dungsmarketings befasst. Wie tickt die Mitgliedsunternehmen herzlich eingeladen, www.facebook.com Generation Z? Mit welchen Methoden von den Erfahrungen anderer Betriebe zu /IHKMittleresRuhrgebiet nähere ich mich der Zielgruppe? Wo muss profitieren und Informationen zu aktuellen ich im Unternehmen umdenken? Digitale Recruiting-Trends zu erhalten. Auch dafür www.youtube.com /IHKMittleresRuhrgebiet Kontaktaufnahme und/oder Live-Kommuni- haben wir unsere neue Online-Plattform kation? Wie reagiere ich auf Eltern, die ihre „netzn“ geschaffen. Kinder nicht loslassen möchten? Bis hin zu https://www.xing.com/companies/ der Frage „Der Azubi ist da, was nun?“. Einfach Profil auf https://netzn.de anlegen ihkmittleresruhrgebiet und der Gruppe „Azubimarketing“ Ein Ergebnis: Die beiden kurzen Erklär- beitreten. Und schon beginnt der @ihk_bochum Videos, die seit wenigen Wochen auf Austausch, von dem alle profitieren. @ihk_mittleres_ruhrgebiet 20
Aus der Region Wirtschaft im Revier 10 | 2019 Der gepresste Straßenabfall © Entsorgung Herne Einen Versuch ist es wert: Das Team von „Entsorgung Herne“ will eigene Erfahrungen mit der Solarpresse sammeln. Der achtlose Umgang mit Abfällen ist ein herkömmlichen Straßenpapierkörben für Fassungsvermögens wäre kein tägliches gesellschaftliches und umweltrelevantes den innerstädtischen Bereich. Auf der IFAT Entleeren mehr nötig, durch das geschlos- Problem. Auch in Herne ist das ein Thema. (Fachmesse für Abfallwirtschaft) meint sene System wird ein Überlaufen der In innerstädtischen Bereichen bieten man eine gefunden zu haben: Solarpress- Müllbehälter verhindert, und durch das Straßenabfallbehälter („Papierkörbe“) in Systeme. Entsorgung Herne wird jedenfalls geschlossene System können Tiere wie den gängigen Größen teilweise nicht mehr in einem Modellversuch vier Solarpapier- Ratten oder Tauben nicht an den Inhalt genügend Aufnahmekapazität für den körbe sechs Monate lang testen. Dann des Mülleimers gelangen. steigenden Anteil großvolumigen Mülls, kann man entscheiden, ob die Anschaf- der häufig aus „Food-to-go“-Verpackungen fung solarbetriebener Pressabfallbehälter Da die Solarpapierkörbe Leichtabfälle besteht. Mit Pizzaschachtel, Pommes- in innerstädtischen Bereichen sinnvoll ist. stark komprimieren können, kommt der Schale und Coffee-to-go-Einwegbecher Einsatz an stark frequentierten Bereichen kommen die herkömmlichen Straßen- Solarbetriebene Straßenabfallbehälter infrage. An folgenden Standorten stehen papierkörbe schnell an ihre Grenzen. haben folgende Vorteile: Durch die jetzt Behälter: am Herner Bahnhof und Abfallverdichtung ist das Fassungsver- auf der Bahnhofstraße, in Wanne an Entsorgung Herne sucht schon seit mögen einer Solarpresse um mehr als das zwei Stellen auf der Hauptstraße. längerem nach Alternativen zu den Fünffache größer. Wegen des größeren 21
Aus der Region © Vera Loitzsch Gespräche auf Augenhöhe – das ist das Prinzip des Azubi-Speed-Datings. Hier am Stand von Adams Armaturen. Die Zahl der Begierde: Der „Neue“ führte sich mit einem Kompli- sei es, dass „leider noch zu viele Unterneh- genug an die Unternehmen appelliert, auf ment ein – und zwar mit einem richtigen: men gar nicht ausbilden oder nicht mehr Ausbildung zu setzen – die IHK verfolge Er sei „total begeistert“, formulierte ausbilden“. Aber nur wer ausbilde, könne nun einen anderen Weg. Auf der Grundlage Frank Neukirchen-Füsers, neuer Chef der dem drohenden Fachkräftemangel im einer Befragung, mit der man ermittelt Agentur für Arbeit Bochum, am Rande eigenen Unternehmen entgegenwirken. habe, aus welchen konkreten Gründen des 3. Azubi-Speed-Datings in Herne, ein Betrieb nicht ausbilde, werde die IHK „wie in dieser Stadt zusammengearbeitet Noch vor einigen Jahren, so Neukirchen- konkrete Unterstützungsangebote machen. wird“. Damit meinte er nicht nur die Füsers, habe man in den Betrieben „die Die Befragung habe beispielsweise gezeigt, Veranstaltung, die am Donnerstag, Erforderlichkeit der eigenen Bemühungen“ dass der „demografische Wandel“ längst 26. September, von 9 bis 14 Uhr im Inno- gar nicht gesehen – man habe sich ja auf in den Betrieben angekommen sei – viele vations- und Gründerzentrum stattfand dem Markt mit Fachkräften versorgen Betriebe hätten gar keine Ausbilder mehr – Neukirchen-Füsers lobte damit alle können. Dies sei heute vorbei. „Wir in ihren Reihen. Außerdem habe sich die gemeinschaftlichen Aktivitäten, die Hernes müssen zusätzliche Betriebe gewinnen, Arbeit „verdichtet“. Für Ausbildung bliebe Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda mit die ausbilden“, lautet sein Credo. demnach keine Zeit. Der Anspruch der IHK, seinem „Bündnis für Arbeit“ angestoßen dies machte Groß mehr als deutlich, für hat … Damit spielte er Kerstin Groß, Kompetenz- die eigene Arbeit der nächsten Jahre sei feldmanagerin „Menschen stärken“ der hoch: „Wir wollen alle 604 potenziellen Das war’s dann aber auch mit dem Lob – IHK Mittleres Ruhrgebiet, direkt in die Ausbildungsbetriebe perspektivisch der Bochumer Arbeitsamts-Chef, in Karten – die beiden übten den Schulter- kriegen …“ Das nennt man Ansage. dieser Rolle auch für Herne zuständig, schluss. Groß lieferte zunächst die Fakten: legte gleich den Finger in die Wunde: 604 Betriebe in Herne dürfen ausbilden Die hatte Hernes Oberbürgermeister Zentrales Problem des Ausbildungsmarktes – aber nur 264 tun das. Man habe lange Dr. Frank Dudda natürlich auch im Gepäck. 22
Wirtschaft im Revier 10 | 2019 © Vera Loitzsch Stellte das Konzept der IHK vor: Kerstin Groß (2. v. r.) – hier gemeinsam mit Hernes OB Dr. Frank Dudda, Martin Klinger von der Kreishandwerkerschaft Herne und Volker Stoye von der Wirtschaftsförderung Herne (v. l.) bei der Pressekonferenz. 604 Wohl wissend, dass auch bei dieser dritten war es „richtig richtig voll“. 33 Unter- und Schüler dieses Angebot genutzt, Auflage des Speed-Datings nur Haupt-, nehmen hatten ihre Informationsstände waren es in diesem Jahr 235. Noch Real-, Gesamt-, Förderschulen und Berufs- aufgebaut, um fern von Bewerbungs- ohne Gymnasiasten … „Wir hatten kollegs mitgemacht hatten, formulierte er: mappen und Formalien ins direkte gute Stimmung auf den Fluren“, fasste „Jetzt fehlen nur noch die Gymnasien. Gespräch mit Schülern der Herner Holger Stoye, Chef der Herner Wirtschafts- Dafür müssen wir werben.“ Es sei aus Abschlussklassen zu kommen. Hatten förderung, zusammen. So war’s. seiner Sicht nicht die Aufgabe der Gymna- im letzten Jahr nur 118 Schülerinnen sien, nur auf das Studium vorzubereiten. Das führe ja geradezu zu einer „Verengung bei den Schülern“. Ausbildung, das habe er nicht zuletzt auf seiner jüngsten China- Reise wieder erlebt, sei „eines der Mega- themen, mit denen Deutschland in der Welt punkten kann“. Für ihn sei deshalb generell klar, dass „wir noch mehr für die berufliche Bildung tun müssen“. S STTO OCCK K Ihr Partner im Hallenbau! Das diesjährige Azubi-Speed-Dating, Ihr Partner im Hallenbau! Wir bauen für Ihren Erfolg! das erstmals in den Räumen der Herner Wir bauen fü r Ihren Erfolg! Wirtschaftsförderung stattfand, hat die Erwartungen der Organisatoren teilweise übertroffen. Insbesondere am Vormittag 23
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