Deutsch-Französischer Garten - Landeshauptstadt ...
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Landeshauptstadt Saarbrücken Freiraumkonzept mit integriertem städtebaulichem Bezug (FISB) Deutsch-Französischer Garten im Rahmen der Programme „Zukunft Stadtgrün“ sowie „Sozialer Zusammenhalt“ Bearbeitet im Auftrag der Landeshauptstadt Saarbrücken Stand: Juli 2020
FISB - Deutsch-Französischer Garten II Landeshauptstadt Saarbrücken Rathaus Rathausplatz 1 66111 Saarbrücken Telefon: 0681/9050 E-Mail: stadt@saarbruecken.de Internet: www.saarbruecken.de Vorgelegt von: Arbeitsgemeinschaft agstaUMWELT GmbH Saarbrücker Str. 178 66333 Völklingen Tel.: 06898-933990 Email: info@agsta.de Internet: www.agsta.de Mitarbeit: LUB Landschaftsarchitektur, Ulrike Blank In diesem Dokument wird zugunsten der Übersichtlichkeit auf die Doppelbezeichnung der weiblichen und männlichen Form verzichtet. Wir betonen, dass die unterschiedlichen Lebenswelten der Geschlechter im Sinne des Gender Mainstreaming berücksichtigt werden.
FISB - Deutsch-Französischer Garten Inhalt III Inhalt Inhalt .................................................................................................................................................................... 34 1 Einleitung ................................................................................................................................................... 34 1.1 Ausgangssituation .............................................................................................................................. 34 1.2 Aufbau und Methodik ......................................................................................................................... 34 1.3 Einbindung in die gesamtstädtische Planung ............................................................................. 34 1.4 Zwischenfazit der Einbindung in die gesamtstädtische Planung........................................... 34 2 Bestandsanalyse ...................................................................................................................................... 34 2.1 Geschichtliche Entwicklung und Denkmalschutz ...................................................................... 34 2.2 Landschaftliche und städtebauliche Funktion (Gesamtstädtischer Zusammenhang) ..... 34 2.2.1 Abgrenzung des Untersuchungsgebiets und Umgebungsnutzungen....................... 34 2.2.2 Funktionale Einbindung in die Gesamtstadt ..................................................................... 34 2.3 Gliederung und städtebauliche Beschreibung des DFG .......................................................... 34 2.3.1 Teilbereich 1: Deutschmühlenweiher.................................................................................. 34 2.3.2 Teilbereich 2: Waldbereich .................................................................................................... 34 2.3.3 Teilbereich 3: Tal der Blumen ............................................................................................... 34 2.3.4 Teilbereich 4: Rosengarten und Eingang Süd .................................................................. 34 2.3.5 Teilbereich 5: Verbindung zur Saar ..................................................................................... 34 2.3.6 Veranstaltungen und gastronomische Angebote ............................................................ 34 2.4 Zwischenfazit der Bestandsaufnahme/-analyse .......................................................................... 34 3 Stärken-Schwächen-Analyse des DFGs ............................................................................................ 34 3.1 Stärken des DFG .................................................................................................................................. 34 3.2 Schwächen des DFG ........................................................................................................................... 34 3.3 Chancen zur Überwindung der Schwächen und Risiken.......................................................... 34 3.3.1 Chancen................................................................................................................................................. 34 3.3.2 Risiken ................................................................................................................................................... 34 4 Abgrenzung des Fördergebiets ........................................................................................................... 34 5 Aufwertungsstrategie und Maßnahmenkonzept ............................................................................. 34 5.1 Leitbild .................................................................................................................................................... 34 5.2 Entwicklungsziele ................................................................................................................................ 34 5.3 Maßnahmenübersicht ......................................................................................................................... 35 5.4 Steckbriefe der geplanten Einzelmaßnahmen ............................................................................. 37 5.4.1 Handlungsschwerpunkt Gestaltung und Geschichte ..................................................... 37 5.4.2 Handlungsschwerpunkt landschaftliche und städtebauliche Funktion .................... 48 5.4.3 Handlungsschwerpunkt Naherholung und Tourismus .................................................. 57 6 Kosten- und Finanzierungsübersicht ................................................................................................. 64 6.1 Finanzierungsquellen und Mittelbündelung ................................................................................. 64 6.2 Kosten- und Finanzierungsübersicht ............................................................................................. 64
FISB - Deutsch-Französischer Garten Inhalt IV 7 Durchführungsmodalitäten ................................................................................................................... 68 7.1 Programmsteuerung ........................................................................................................................... 68 7.2 Beteiligung der Öffentlichkeit........................................................................................................... 68 7.2.1 Offene Befragungen................................................................................................................. 70 7.2.2 Befragung Lernfest .................................................................................................................. 72 7.2.3 Befragung Pflanzenflohmarkt ............................................................................................... 74 7.2.4 Workshop Bellevue Gemeinschaftsschule........................................................................ 76 7.2.5 Sonstige Beteiligungen und Expertengespräche ............................................................ 78 7.2.6 Fazit .............................................................................................................................................. 79 8 Anhang ....................................................................................................................................................... 80 8.1 Veranstaltungen im DFG aus den Jahren 2015, 2016 und 2017 .............................................. 80 8.2 Beteiligungsschritte ............................................................................................................................ 82
FISB - Deutsch-Französischer Garten 1 gert und das Stadtklima sowie die Umweltquali- 1 Einleitung tät durch eine gerechte Verteilung qualitativ hochwertigen Stadtgrüns verbessert werden. 1.1 Ausgangssituation Neben der Gestaltung, Aufwertung und Vernet- zung von Grün- und Freiräumen, können bauli- Der Deutsch-Französische Garten (DFG) ist mit che und städtebauliche Maßnahmen auch zur rund 50 ha der größte Park in Saarbrücken und Qualifizierung des öffentlichen Raums und der eine der wichtigsten Parkanlagen der Region. umliegenden Quartiere gefördert werden. Aufgrund der typischen Formensprache aus seiner Planungs- und Entstehungszeit der spä- Wohl gestaltete öffentliche Räume tragen maß- ten 50er Jahre steht er seit 2001 unter Denk- geblich dazu bei, dass Freiräume von der Öf- malschutz. Eröffnet wurde er im Jahr 1960, fentlichkeit vermehrt genutzt werden und nachdem er von deutschen und französischen dadurch ein Ort der Begegnung und der sozia- Landschaftsarchitekten gemeinsam konzipiert len Interaktion verschiedener Bevölkerungs- wurde. Nicht nur sein Standort im unmittelbaren gruppen entsteht. Dies fördert nicht nur die so- Grenzbereich und die Lage im Bereich von ziale Kohäsion der Stadtbevölkerung, sondern Kriegsschauplätzen früherer Zeiten, sondern trägt auch zur grenzüberschreitenden Interak- insbesondere seine Namensgebung weisen auf tion mit der Bewohnerschaft der nahen franzö- seine historische Bedeutung und den Sym- sischen Gemeinden bei und fördert somit so- bolcharakter für die deutsch-französische wohl das friedliche Miteinander als auch die Freundschaft hin. deutsch französische Freundschaft. Damit wird der ursprüngliche Zweck des DFG als Symbol In vielen Bereichen ist über die Jahre ein gestal- der deutsch-französischen Freundschaft her- terischer und auch funktionaler Handlungsbe- vorgehoben. darf zur Aufwertung entstanden, auf den im Fol- genden näher Bezug genommen wird. In den Die Förderperiode des Programms „Zukunft vergangenen Jahren hat es bereits eine Reihe Stadtgrün“ endet 2020. Für einige der erarbei- von Aufwertungsmaßnahmen gegeben, die teten Maßnahmen wurde bereits ein Förderan- dazu beitrugen, dass sich die Besucherzahlen trag gestellt. Zur Förderung weiterer Maßnah- wieder stabilisierten. Allerdings dauert der Pro- men soll daher das Städtebauförderprogramm zess, den DFG zu einer zukunftsfähigen Grün- „Sozialer Zusammenhalt“ herangezogen wer- anlage zu entwickeln, an. Derzeit sind es vor al- den. Das Programm, das unter dem Leitsatz - lem Aufbesserungen im Bestand, wie die Nach- „Zusammenleben im Quartier gemeinsam ge- nutzung und Rekultivierung der Brache der ehe- stalten“ – entwickelt wurde, hat die Intensivie- maligen Gulliver-Welt oder die Umgestaltung ei- rung und Festigung sozialer Interaktionen durch nes weitläufigen zentral gelegenen Pflanzberei- die Herstellung einer entsprechenden baulichen ches und eines Spielplatzes, die eine integrierte Umwelt zum Ziel. So soll die Wohn- und Le- Herangehensweise sowie eine durchdachte In- bensqualität sowie die Nutzungsvielfalt in den vestitionsstrategie benötigen. Quartieren erhöht werden, um den Zusammen- halt und die Integration in der Nachbarschaft zu Im Rahmen des vorliegenden FISB (Freiraum- fördern. Die Aspekte von Klimaschutz und konzept mit integriertem städtebaulichem Be- Klimaanpassung sind in allen Bereichen zu be- zug) soll diese Strategie erarbeitet werden. rücksichtigen. Grundlage sind die Förderprogramme „Zukunft Stadtgrün“ sowie „Sozialer Zusammenhalt“ Das vorliegende Entwicklungskonzept dient der Vorbereitung der Gesamtmaßnahme für den Ziel des Programmes „Zukunft Stadtgrün“ ist räumlichen Schwerpunktbereich des Deutsch- insbesondere die Verbesserung der urbanen Französischen Gartens in Saarbrücken. Über grünen Infrastruktur. Durch die geförderten die Erarbeitung städtebaulicher Entwicklungs- Maßnahmen sollen die Lebens- und Wohnqua- konzepte hinaus, können die Mittel der Förder- lität sowie die gesellschaftliche Teilhabe gestei- programme grundsätzlich für folgende städte- bauliche Maßnahmen eingesetzt werden:
FISB - Deutsch-Französischer Garten 2 die Aufwertung und Qualifizierung des öf- und Kulturen, des öffentlichen Lebens, der Er- fentlichen Raumes, des Wohnumfeldes, von holung und der hohen Artenvielfalt zu fördern. Grün- und Freiräumen sowie die Instandset- Dabei ist der Charakter des DFG als denkmal- zung, Erweiterung und Modernisierung von geschütztes Gartenensemble zu erhalten. Das Gebäuden und öffentlicher Infrastruktur des vorliegende FISB zeigt die Problemlagen auf Quartiers im Rahmen von quartiersbezoge- und formuliert Ziele und Maßnahmen zur Lö- nen Stadtgrünmaßnahmen, sung der festgestellten Problemlagen. Die ge- nannten drei Themenbereiche spielen dabei die Herstellung multifunktionaler Grün- und eine wesentliche Rolle. Freiflächen von ökologischer, sozialer und städtebaulicher Bedeutung, Das FISB ist Grundlage für die Beantragung von Städtebaufördermitteln im Rahmen der Aufwertung und Wiederherstellung histo- städtebaulichen Gesamtmaßnahme „Deutsch- risch bedeutsamer Strukturen Französischer Garten“. Es ist maßnahmenori- die Vernetzung von Grün- und Freiräumen, entiert, beinhaltet jedoch keine konkreten Fach- Bau- und Ordnungsmaßnahmen auf Grund- oder Detailplanungen. Vielmehr formuliert es stücken mit leerstehenden, fehl- oder min- Handlungsempfehlungen und -ansätze zur Er- dergenutzten Gebäuden und von Brachflä- reichung der festzulegenden Ziele für die Reak- chen einschließlich Nachnutzung bzw. Zwi- tivierung der Gartenanlage und verortet diese in schennutzung durch Grün- und Freiflächen, einem Maßnahmenkonzept, dem eine Priorisie- rung der einzelnen Maßnahmen zugrunde ge- Maßnahmen der Barrierearmut bzw. -frei- legt wird. Das FISB liefert die Grundlagen für die heit, Abgrenzung eines Fördergebiets. die Beteiligung und Mitwirkung von Bürge- Im Zuge der Bearbeitung wurde ein offen und rinnen und Bürgern (auch „Tag der Städte- transparent gestalteter Erarbeitungsprozess bauförderung“), Quartiersmanagement und unter Einbindung verschiedener Nutzergruppen Leistungen von Beauftragten. gewählt. Durch das gesamte FISB zieht sich eine Gliede- Im Gegensatz zu einem ISEK eines klassischen rung in drei wesentliche Themenbereiche, die Stadtquartiers sind die Nutzergruppen durch für den Charakter des DFG maßgeblich sind. den touristischen Charakter des DFG deutlich Insbesondere die im weiteren Verlauf aufge- breiter gestreut. Um all diese Nutzergruppen zu führten Maßnahmen werden entsprechend ih- erfassen und beteiligen zu können, wurde an- res Schwerpunkts jeweils diesen Themenberei- statt der klassischen Versammlung im Rathaus, chen zugeordnet, wobei sie sich mitunter auch auf im DFG stattfindende Veranstaltungen zu- auf die anderen Themenbereiche auswirken rückgegriffen. Um ein möglichst heterogenes können. Überschneidungen bzw. Wechselwir- und bodenständiges Bild wiederzugeben, kungen sind möglich und gewollt. wurde nicht explizit zu einer FISB Beteiligung eingeladen, sondern es wurden in alltäglichen Die Themenbereiche sind: Situationen Meinungen abgefragt. Beim Pflan- - Gestaltung und Geschichte zenflohmarkt wurde die gartenkulturelle Szene angesprochen, beim Lernfest konnten Kinder - Landschaftliche und städtebauliche Funk- und Jugendliche erreicht werden, bei der offe- tion nen Befragung wurden die Jogger und Sportler - Naherholung und Tourismus aber auch besonders die französischen Besu- cher befragt. Abschließend wurde ein Work- - Sozialer Zusammenhalt shop mit Spaziergang durch den Park mit Kin- Ziel der Gesamtmaßnahme „Deutsch-Französi- dern und Jugendlichen aus der Bellevue Ge- scher Garten“ ist es, den Park als über alle Jah- samtschule gemacht. Dadurch konnten wich- reszeiten hinweg lebendigen Ort der Begeg- tige Eindrücke und Ideen aus der Bevölkerung nung und Integration unterschiedlicher Gruppen gesammelt werden.
FISB - Deutsch-Französischer Garten 3 Das FISB umfasst eine bauliche (äußere Inau- • Verkehrsanbindung, Fuß- und Radwegebe- genscheinnahme) und grünstrukturelle Be- ziehungen: innere Erschließung, Wegebe- standsanalyse, eine Aufwertungsstrategie mit ziehungen in die Umgebung Zielen und Handlungsfeldern sowie Entwick- • Grünstruktur: Bestand, Defizite, Pflanzstruk- lung konkreter Maßnahmen und eine Kosten- turen und Finanzierungsübersicht. • Besonderheiten: Attraktionen innerhalb des DFG Die komplexen Problemlagen und die umfang- reiche Zahl zu beteiligender Personen zur Ent- Zur besseren Übersichtlichkeit und Nachvoll- wicklung und Umsetzung wirkungsvoller Maß- ziehbarkeit der funktional unterschiedlichen nahmen erfordern auf Grundlage einer zielori- Räume des Parks wurde dieser in Teilräume mit entierten Bestandsaufnahme und Darstellung unterschiedlichen Handlungsbedarfen abge- der Stärken und Schwächen eine gerechte Ab- grenzt, für die Ziele und Maßnahmen ausdiffe- wägung aller Bedürfnisse zur Formulierung der renziert wurden. Im Zuge der Bestandsanalyse Maßnahmen. Die Maßnahmen werden als Teil wurden Defizite nur kurz angerissen, eine de- der Gesamtmaßnahme verortet und mit Priori- taillierte Behandlung erfolgte im nächsten täten belegt. Schritt, der Stärken-Schwächen-Analyse. Im Ergebnis entsteht ein ganzheitlich konzipier- Daneben wurden städtische Statistiken, ehe- tes FISB unter Berücksichtigung unterschiedli- malige Konzepte, Veranstaltungsdaten, histori- cher Akteure, der Themenbereiche, Raumbe- sche Grundideen der Landschaftsarchitekten züge und Ressourcen für das Fördergebiet. und Daten des Denkmalschutzes analysiert und ausgewertet. Die Daten flossen ebenso in die Konzeption mit ein wie die Aussagen der betei- 1.2 Aufbau und Methodik ligten Akteure. Dazu wurden u.a. Gespräche mit dem Amt für Stadtgrün der Stadt Saarbrücken, Das FISB besteht in Anlehnung an die Vorga- mit den leitenden Gärtnermeistern des DFG und ben des Städtebauförderprogramms Zukunft dem Landesdenkmalamt geführt. Stadtgrün aus Folgenden Teilen: 1. Einleitung Neben der Betrachtung des Parks an sich wur- den auch die umliegenden Bereiche berück- Nach einer Darstellung von Hintergrund und sichtigt und deren Verflechtung mit dem Park Aufgabenstellung wurden der Aufbau des FISB herausgestellt. Dabei ist besonders die Frage- und die methodische Vorgehensweise zusam- stellung wichtig, welche Funktionen der Park für menfassend dargestellt. Eine weitere Grund- die Umgebung erfüllt und wie die Kooperation lage der Arbeit ist ein Abriss über die Einbin- und äußere Wirkung (Marketing, Image) des dung des FISB in die gesamtstädtische Planung Parks sich präsentiert und künftig gesteigert und eine Darstellung der vorangegangenen werden kann. Diese Analyse ist ebenfalls Konzeptideen. Grundlage für die Entwicklung von Maßnahmen 2. Bestandsanalyse zur inneren Umgestaltung des Parks und der Verbesserung des Images. Bereits in der Be- Nach einer Charakterisierung und einem kurzen standsanalyse erfolgte eine Bezugnahme auf Abriss der Einbindung des DFGs in den ge- die 3 Themenbereiche des DFG (s.o.). samtstädtischen Zusammenhang (Historie, Struktur, Gestalt, Funktion) wurden folgende Kriterien in Bezug auf den DFG analysiert und 3. Stärken-Schwächen-Analyse bewertet. Im Rahmen der Stärken-Schwächen-Analyse • Nutzungen, bauliche Anlagen, Zustand: Be- wurden als Fazit aus den Ergebnissen der Be- wertung vorhandener und evtl. fehlender standsanalyse die identifizierten spezifischen Nutzungen, Sanierungszustand, Leer- Schwächen, Missstände und Handlungsbe- stände, Ableitung von Potenzialen
FISB - Deutsch-Französischer Garten 4 darfe im DFG zusammengefasst und den Stär- 6. Kosten- und Finanzierungsübersicht ken und Potenzialen gegenübergestellt, die Ba- Die finanziell relevanten Aussagen des Maß- sis für die Formulierung von Zielen und Maß- nahmenkonzepts werden in einer Kosten- und nahmen sind. Finanzierungsübersicht zusammengefasst, die 4. Abgrenzung des Fördergebietes die Kosten und Finanzierungsquellen der ge- planten Maßnahmen für die kommenden Jahre Aus der Stärken-Schwächen-Analyse wurde die nach den Vorgaben des Fördermittelgebers in Abgrenzung des Fördergebiets hergeleitet, das enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung ta- sich durch funktionale, bauliche oder freiräumli- bellarisch auflistet und in eine zeitliche Priorisie- che Zusammenhänge definiert und in dem sich rung bringt. die Gesamtmaßnahme zweckmäßig durchfüh- ren lässt. 7. Durchführungsmodalitäten 5. Aufwertungsstrategie und Maßnahmenkon- In einem abschließenden Kapitel werden die zept Durchführungsmodalitäten der Programmum- setzung zusammenfassend dargestellt. Hierzu Aufbauend auf den Ergebnissen der Stärken- gehören Aussagen zu bereits durchgeführten Schwächen-Analyse wurden Entwicklungsziele und vorgesehenen Maßnahmen der Bürgerbe- und eine Aufwertungsstrategie für den DFG her- teiligung und Öffentlichkeitsarbeit, Hinweise für ausgearbeitet. Die Entwicklungsziele wurden in das Monitoring und die Evaluierung der durch- einer gemeinsamen Diskussion der Analyseer- geführten Maßnahmen sowie erste Aussagen gebnisse zwischen städtischen Planungsäm- zu Verstetigungspotenzialen der geplanten tern, lokalen Akteuren und dem beteiligten Maßnahmen. Wichtiger Bestandteil der Kon- Fachbüro erarbeitet. Aufgrund der Tatsache, zeptfindungsphase ist eine intensive Beteili- dass es sich bei dem Bereich nicht um ein klas- gung der Nutzergruppen und der angrenzenden sisch bewohntes und größtenteils bebautes Quartiersbevölkerung und relevanter Akteure Stadtquartier handelt, sondern um einen touris- im DFG, um eine gemeinsame Sichtweise und tisch genutzten Freiraum mit eingestreuten Ge- Einschätzung der Probleme und Potenziale des bäuden, waren die konzeptionellen Ansätze Untersuchungsgebiets zu erarbeiten. entsprechend der vorliegenden Situation zu modifizieren. Dazu dienten während der Konzepterstellung u.a. Workshops mit Institutionen aus der Umge- Nach Abstimmung der Ziele wurden einzelne bung sowie Befragungen von Besuchern und lo- Maßnahmen in einem Maßnahmenkonzept für kalen Akteuren. Die Ergebnisse der Gespräche die Projektumsetzung formuliert und nach The- flossen in die Analyseergebnisse und die Kon- mengebieten verortet. Sie beschreiben konkret zepterstellung mit ein. Nach Abschluss der Ar- die Umsetzungsmodalitäten für jede einzelne beiten werden die Ergebnisse der Öffentlichkeit Maßnahme und fassen diese in Form eines präsentiert, um ein hohes Interesse an den im Steckbriefs zur besseren Übersichtlichkeit zu- ISEK entwickelten Maßnahmen zu wecken und sammen. Jeder Steckbrief enthält folgende An- die Beteiligung zu fördern. gaben: 8. Anhang • Themenbereich des DFG / Bezeichnung der Maßnahme Der Anhang enthält ergänzende Informationen. • Ziele, die mit der Maßnahme erreicht wer- Das FISB ist konzeptionelle Grundlage der auf den sollen 10 bis 15 Jahre angelegten Gesamtmaßnahme. • Kurzbeschreibung der geplanten Maß- Das konkrete Maßnahmenkonzept hat einen nahme Zeithorizont von 5 Jahren und ist auf Fortschrei- • geplanter Umsetzungszeitraum bung angelegt. • Grobe Kostenschätzung und Finanzierung • Lageskizze bei verortbaren Einzelmaßnah- men.
FISB - Deutsch-Französischer Garten 5 1.3 Einbindung in die gesamtstädti- Aussagen des Stadtentwicklungskonzeptes mit sche Planung städtebaulich-räumlichen Zielsetzungen und Maßnahmen konkretisiert. Es gibt den gesamt- Die Inhalte vorliegender Planungen sind in Be- städtischen strategischen Rahmen für die Maß- zug auf die Themenbereiche und die Lage des nahmen der Stadterneuerung vor und stimmt Gebiets zu reflektieren. diese aufeinander ab. Die Stadt Saarbrücken verfügt über eine Viel- Der DFG ist mit seiner stadtweiten, regionalen zahl an gesamtstädtischen sowie fachgebiets- und sogar überregionalen Bedeutung, neben bezogenen Planungskonzepten, die räumlich dem Staden, eine der beliebtesten Grünanla- übergeordnet den DFG tangieren können. An- gen Saarbrückens. Er trägt mit seiner Ge- dere Konzeptionen beschäftigen sich hingegen schichte als denkmalgeschützter Freiraum zur ausschließlich und dediziert mit dem DFG. Im Identität der Bürger mit ihrer Stadt bei und ist Folgenden werden die wichtigsten Zielaussa- touristisches Ausflugsziel. Die Finanzierung der gen zusammengefasst. Freirauminfrastruktur stellt die Stadt vor einige Herausforderungen. Gleichzeitig steigt die Be- Stadtentwicklungskonzept (STEK) Saarbrü- deutung qualitätsvoller Freiräume für die Le- cken 20091 bensqualität. „Freiraumqualität ist ein Standort- Das Stadtentwicklungskonzept gibt die fach- faktor“3, der zu einer städtebaulichen Aufwer- übergreifenden Leitlinien der Stadtentwicklung tung angrenzender Bereiche beitragen kann. für die nächsten Jahre vor. Im Handlungsfeld Lebensqualität & Urbanität wird das Ziel formu- Das SEKO definiert drei Handlungsfelder: Ur- liert attraktive Freiräume zu gestalten. Ein wich- bane Freiräume, Vernetzung und Kulturland- tiger Teil der Umsetzungsstrategie ist dabei das schaft als Schwerpunkte für die Freiraument- Freiraumentwicklungsprogramm. Darin wird wicklung. Vor allem aus dem ersten Handlungs- u.a. die besondere Funktion des DFG als Stadt- feld können Zielsetzungen für die weitere Ent- park mit stadtweiter Bedeutung hervorgehoben. wicklung des DFG entnommen werden. So wird Grundsätzlich kommt den Freiräumen eine z.B. die positive Wirkung von Freiräumen für hohe Bedeutung als Ausflugs- und Naherho- dicht bebaute (Alt-Saarbrücken) bzw. benach- lungsgebiete zu. Diese gilt es abgeleitet aus teiligte (Folsterhöhe) Stadtteile unterstrichen. dem STEK zu stärken. Die Ziele gleichen denen des STEK: Stärkung des öffentlichen Raums als Begegnungsraum, Darüber hinaus kann den Freiräumen sowie Weiterentwicklung von Nutzungsangeboten, den Grünstrukturen grundsätzlich eine wichtige Veranstaltungsintensivierung zur Belebung, Er- Funktion für das Stadtklima zugewiesen wer- lebbarmachung der denkmalgeschützten histo- den. Insbesondere angesichts des Klimawan- rischen Anlagen etc. dels und der daraus resultierenden und immer häufiger auftretenden extremen Wetterereignis- Die veränderten Freiraumbedürfnisse betreffen sen, sollte die Funktion der Flächen in Bezug vor allem die Zielgruppen Kinder, Jugendliche, auf den Klimaschutz und die Klimaanpassung Migranten und Senioren. gestärkt werden. Stadtteilentwicklungskonzept Städtebauliches Entwicklungskonzept Alt-Saarbrücken Tallage 20114 (SEKO) Gesamtstadt 20112 Das Stadtteilentwicklungskonzept entstand als Bei dem städtebaulichen Entwicklungskonzept weitere Konkretisierung der übergeordneten handelt sich um ein Instrument, welches die Zielsetzung für die Alt-Saarbrücker Tallage und 1 3 Landeshauptstadt Saarbrücken, Stadtentwicklungskon- Ebenda, S. 166. zept Saarbrücken, Saarbrücken 2009. 4 Landeshauptstadt Saarbrücken, Stadtteilentwicklungs- 2 Landeshauptstadt Saarbrücken, Städtebauliches Ent- konzept Alt-Saarbrücken (Tallage), Saarbrücken 2011. wicklungskonzept Gesamtstadt, Saarbrücken, 2011.
FISB - Deutsch-Französischer Garten 6 dient als Orientierungsrahmen für die zukünf- sind stärker als andere Bevölkerungsgruppen tige Entwicklung des Stadtteils. Obwohl der darauf angewiesen, dass in ihrer direkten Um- DFG nicht in den eigentlichen Untersuchungs- gebung qualitätsvolle öffentliche Aufenthaltsflä- raum des Papiers fällt, spielt er für die woh- chen mit Möglichkeiten für die Freizeitgestal- nungsnahe Naherholung eine wichtige Rolle, tung und als soziale Treffpunkte zur Verfügung sodass verschiedene Zielaussagen formuliert stehen. Die Fortschreibung des ISEK im Jahr sind. So übernimmt der DFG mit seinen großen 2016 ist auf den verstärkten Zuzug syrischer Grün- und Freiflächen wichtige Funktionen im Flüchtlinge zurück zu führen, sodass sich seit- Bereich Umweltvorsorge und hat positive Aus- dem der Ausländeranteil in dem Gebiet noch- wirkungen auf das Stadtteilklima. Für die teil- mals erhöht hat. weise dicht bebauten anliegenden Quartiere bietet der DFG ein Freizeitangebot für vielfältige Freiraumentwicklungsprogramm (FEP) Zielgruppen. 20086 Das Freiraumentwicklungsprogramm formuliert Die Bürgerschaft hat sich während des Beteili- eine gesamtstädtische Freiraumpolitik, die dazu gungsprozesses zum Stadtteilentwicklungskon- beitragen soll, die Grün- und Freiflächen an die zept für die Stärkung des DFG ausgesprochen. veränderten Anforderungen der Stadtgesell- Dieser könnte zukünftig mehr durch die Altsaar- schaft anpassen und die Pflege- und Unterhal- brücker genutzt werden. Außerdem soll das tungskosten langfristig nachhaltig gestalten zu Freizeitangebot v.a. für junge Menschen und können. „Ziel des Freiraumstrukturkonzepts ist Familien verbessert und erweitert werden. Vor es, über die Qualifizierung von Freiräumen ei- diesem Hintergrund werden als Zielgruppe nen Beitrag zu Image und Identität der Landes- auch die Studierenden der Hochschule für hauptstadt und zur Identifikation der Bewohner Technik und Wirtschaft genannt. Zudem sei der mit ihrer Stadt zu liefern, spezifische Merkmale Park eine „multikulturelle Begegnungsstätte“ für der Freiräume Saarbrückens herauszuarbeiten, Personengruppen mit Migrationshintergrund vorhandene Freiraum-Potenziale auszuschöp- sowie die Bewohnerschaft der nahe gelegenen fen und Prioritäten für die Freiraumpolitik zu set- französischen Gemeinden, für die der DFG oft zen.“ Für den DFG wurde trotz seiner besonde- in der gleichen Zeit erreichbar ist, wie für An- ren Bedeutung als Aushängeschild der Stadt, wohner der Saarbrücker Innenstadt. eine Abnahme der Beliebtheit festgestellt. Die Bedeutung des DFG zur Verbesserung der Im stadtteilbezogenen Aktionsprogramm zu Alt- Immissions- und Umweltsituation für das Gebiet Saarbrücken wird auf die geringen Bezüge und Alt-Saarbrücken hat inzwischen noch zugenom- Verbindungen des Südraums nach Frankreich men, nachdem das zentrale gesamtstädtische hingewiesen. Das Deutschmühlental wird als Leitprojekt der nächsten Jahre „Stadt am Fluss“ Leitstruktur des Stadtgrüns und als Korridor vorerst nicht realisiert werden kann. zum französischen Grenzraum definiert. Die zahlreichen Möglichkeiten, die deutsch-franzö- Quartiersentwicklungskonzept / ISEK Fols- sische Geschichte im Umfeld des DFG sichtbar terhöhe 2013 und Fortschreibung 20165 und erlebbar zu machen, werden bisher zu we- Die Großwohnsiedlung Folsterhöhe grenzt süd- nig genutzt. Planungen, die Spicherer Höhen westlich an den DFG und wird durch diesen auch touristisch besser zu erschließen (EU-Pro- vom eigentlichen Stadtteil Alt-Saarbrücken (Tal- jekt Deutsch-Französischer Kultur- und Natur- lage) räumlich getrennt. Die Bewohnerstruktur raum Spicherer Höhen), liegen vor, konnten bis- spiegelt die typischen sozialen Problemlagen her aber nicht realisiert werden. Die einzigen einer Großwohnsiedlung wider. Diese Gruppen definierten fußläufigen Verbindungen nach 5 6 Landeshauptstadt Saarbrücken, Stadtteilentwicklungs- Landeshauptstadt Saarbrücken, Freiraumentwicklungs- konzept Quartiersentwicklung Folsterhöhe, Saarbrücken programm, Saarbrücken, 2008. 2013 und Landeshauptstadt Saarbrücken, Stadtteilent- wicklungskonzept Quartiersentwicklung Folsterhöhe Fortschreibung, Saarbrücken 2016
FISB - Deutsch-Französischer Garten 7 Frankreich verlaufen über den DFG und die Spi- Regionale Tourismusstrategie für die Re- cherer Höhen und sind v.a. in Richtung Spiche- gion Saarbrücken, 20107 rer Höhen sanierungsbedürftig. Allerdings bin- Die regionale Tourismusstrategie wurde in Re- den sie zumindest das Wohngebiet Folsterhöhe gie des Regionalverbands durchgeführt, um an. Weitere Wegeverbindungen, wie die Saar- eine grundlegende Bestandsaufnahme touristi- brücker Stadtblicke, haben ihren Endpunkt im scher Potentiale in der Region durchzuführen DFG, weisen allerdings Gestaltungsdefizite auf und weitere Maßnahmen zur Inwertsetzung die- anderen Streckenabschnitten auf. ser zu ergreifen. Das Dokument schlägt im Er- gebnis einen umfangreichen Katalog mit ca. 60 Klimaanpassung: Städtische Freiraumpla- Projekten vor. Vor allem die übergeordneten nung als Handlungsfeld für Adaptionsmaß- Zielsetzungen einer stärkeren touristischen nahmen, 2012 Vermarktung und Inwertsetzung kulturhistorisch Die Stadt Saarbrücken nahm im Rahmen des bedeutsamer Orte für den Kultur- und Städte- bundesweiten Forschungsprogramms Experi- tourismus sowie der Ausbau deutsch-französi- menteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt) scher bzw. grenzüberschreitenden Angebote von 2010 bis 2012 an dem Modellvorhaben „ur- zur Förderung der deutsch-französischen Kultur bane Strategien zum Klimawandel“ mit dem betreffen den DFG. Ein Projekt ist die Aufwer- Projekt „Freiraumplanung als Handlungsfeld für tung von Gärten und Parkanlagen, die noch Adaptionsmaßnahmen“ teil. Dabei ging es um über ein großes Potenzial im Bereich Naherho- die Gestaltung von Klimaanpassungsmaßnah- lung und Tourismus verfügen. men in urbanen Freiräumen, die sich mit klima- wandelgerechter Stadtentwicklung beschäfti- Deutsch-Französischer Garten Saarbrücken gen. Der Stadtteil Alt-Saarbrücken wurde vertie- Projektentwicklungskonzept Gastronomie – fend betrachtet. Er verfügt zwar über größere Nutzung – Vermarktung, 20038 Grünstrukturen, allerdings liegen diese, wie Seit den 1970er Jahren wurde ein kontinuierli- auch der DFG, am Rand. Es besteht kein direk- cher Bedeutungs- und Imageverlust des DFG, ter Anschluss des DFGs an die stark versiegel- der v.a. auf die nicht mehr zeitgemäßen und un- ten Siedlungsbereiche, die sich an der Saar gepflegten Gastronomie- und Freizeitangebote konzentrieren. Trotzdem bildet der DFG mit sowie die Reduzierung der Veranstaltungen zu- dem Deutschmühlental sowohl ein Frischluftab- rückgeführt wurde, immer deutlicher. Er wurde fluss und -sammelgebiet als auch einen Frei- überwiegend als wohnortnahe Erholungsfläche, raum mit gleichzeitiger Klimakomfortfunktion. aber nur noch wenig als überregional bedeut- Somit weist der DFG eine hohe Relevanz für same Erholungs- und Freizeiteinrichtung ange- stadtregionale Luftaustauschprozesse auf. Der nommen. Um nachhaltige und wirtschaftlich Anpassungsbedarf in Hinblick auf die Optimie- tragfähige Lösungen zu entwickeln, wurde mit rung des Klimakomforts ist im DFG als gering der GIU eine Wirtschaftsförderungs- und Pro- einzuschätzen, da der Freiraum bereits über jektentwicklungsgesellschaft beauftragt, die un- eine gute Ausstattung verfügt, sollte aber als ter einer umfassenden Akteurs- und Inhaberbe- Freiraum im stadtregionalen System gesichert teiligung und mittels Besucherumfragen ein werden. Lediglich in den bebauten Randberei- Leitbild sowie Nutzungs- und Gestaltungsvor- chen des DFG, im Norden Richtung Calypso, schläge für einzelne Anlagenbereiche entwi- bzw. im West um die Spielbank Saarbrücken ckelt hat, unter der Maßgabe einer langfristig werden potenzielle Maßnahmen zur Erhöhung nachhaltigen Bewirtschaftung und einer über- der Albedo bzw. des Grünvolumens und zur zeugenden Vermarktung. Eine vertiefende Be- Entsiegelung vorgeschlagen. trachtung fand das Thema Gastronomie. Das Nutzungs- und Entwicklungskonzept behandelt 7 8 Freizeit- und Tourismusberatung (ift), Regionale Touris- Landeshauptstadt Saarbrücken, Deutsch-Französischer musstrategie für die Region Saarbrücken, Projekte und Garten Saarbrücken, Projektentwicklungskonzept Gast- Maßnahmen, Köln, Bearbeitungsstand 05.11.2010 ronomie –Nutzung – Vermarktung, Saarbrücken, 2003
FISB - Deutsch-Französischer Garten 8 u.a. die Themen Bewirtschaftung und Vermark- aufrecht zu erhalten, bzw. zukünftig steigern zu tung im DFG. können. Neben Handlungsfeldern und Maßnah- men zur Steigerung der touristischen Nutzung Das Konzept stellt folgendes als Ergebnis von und der weiteren Vermarktung, werden fol- vielfältigen Diskussionsprozessen formuliertes gende zukünftige Chancen für den DFG gese- Leitbild auf: hen: Versöhnungsgarten, Gartenkunst / Garten- Der DFG soll kultur, Bühne für Veranstaltungen, Wellness und Gesundheit, junge Menschen, Vernetzung als gepflegter, wohnungsnaher Bürgerpark (Radverkehr, Gartennetzwerk etc.). den Bewohnern der Umgebung Raum für Er- holung und Entspannung bieten und dabei so- Zukunft Stadtgrün: Aufwertung des ziale und erzieherische Funktionen überneh- Deutsch-Französischen Gartens, 2017 men. 2017 wurde als Vorbereitung für eine Bewer- mit einem unverwechselbaren Angebot in der bung für das bundesweite Städtebauförderpro- Stadt Saarbrücken eine Attraktion darstellen, gramm „Zukunft Stadtgrün“ eine Projektskizze die gerne auch von Nutzern außerhalb der verfasst, die den aktuellen Entwicklungsstand Stadtgrenzen besucht wird. Für die Landes- des DFG darstellt. Einige der 2012 im Touris- hauptstadt Saarbrücken muss der DFG ein muskonzept vorgesehenen Maßnahmen konn- „lebendiges, grünes Aushängeschild“ sein. ten umgesetzt werden, für einige nicht umge- Die Handlungsfelder - Nutzung und Gestaltung, setzte Maßnahmen ergibt sich ein stärkerer Gastronomie, Veranstaltungen, Erreichbarkeit Handlungsbedarf. Insgesamt konnte sich v.a. und Erschließung - orientieren sich an der vor- die Situation der privaten Gewerbetriebe seit wiegend wirtschaftlichen Ausrichtung des Kon- 2003 verbessern und stabilisieren, wobei dieser zeptes. Prozess weiterhin unterstützt werden muss. Städtebaulich weisen diese Anlagen häufig De- Weniger als konkrete Handlungsmaßnahmen fizite auf und müssen besonders betrachtet wer- weist es die zukünftige Zielausrichtung für den den. Auslöser für die Bewerbung sind indes DFG aus, in der es darum geht den „Garten ent- strukturelle städtebauliche Defizite, wie die sprechend seiner historischen und strukturellen Konversion der ungenutzten Brache der Gulli- Bedeutung neu zu positionieren und als ein zu- ver-Welt einschließlich der Renaturierung des kunftsweisendes ‚Produkt‘ der Landeshaupt- Pulverbachs oder die ausstehende Sanierung stadt Saarbrücken nachhaltig zu vermarkten.“9 des für das umliegende sozial-benachteiligte Wohnquartier bedeutsamen Kinderspielplatzes am Rosengarten, der zudem der einzige Spiel- Tourismuskonzept Deutsch-Französischer platz der gesamten Anlage ist. Besondere Prio- Garten 2012 +, 201210 rität hat zudem die denkmalgerechte Instand- Im Tourismuskonzept erfolgt zunächst eine setzung des überkommenen Tals der Blumen, Darstellung der bis zu diesem Zeitpunkt umge- welches zentral gelegen und deshalb so gut wie setzten Maßnahmen der letzten Jahre. Insge- von jedem Besucher durchquert wird. samt wird festgestellt, dass die Attraktivität und v.a. die touristische Bedeutung der Anlage wie- 1.4 Zwischenfazit der Einbindung in der gestiegen ist. Die Zuwendungen aus der Tourismusförderung des Saarlandes hatten da- die gesamtstädtische Planung ran, neben anderen Fördermitteln, einen Anteil Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich von 1.200.000 €. Vor dem Hintergrund der be- die Rahmenbedingungen und die Situation des reits erfolgten Maßnahmen, untersucht das DFG innerhalb der letzten 10-15 Jahre noch- Tourismuskonzept weitere Entwicklungsmög- mals gewandelt haben. Allein die Vielzahl der lichkeiten, um das hohe touristische Interesse 9 10 Ebenda, S. 113 Landeshauptstadt Saarbrücken, Tourismuskonzept Deutsch-Französischer Garten 2012 +, Saarbrücken, 2012
FISB - Deutsch-Französischer Garten 9 Konzepte, die sich mit dem DFG beschäftigen, Auf dieser Grundlage gilt es nachfolgend Leit- weist auf den bereits langjährigen Handlungs- ziele und Handlungsstrategien zu formulieren. bedarf zur Umgestaltung und Reaktivierung des Die positive Entwicklung des Parks soll aufge- Parks hin. In der Vergangenheit konnten bereits griffen und umfassend in den nächsten Jahren einzelne Maßnahmen umgesetzt werden, durch fortgeführt werden. Dabei gilt es insbesondere die ehemalige Defizite beseitigt werden konn- die Funktion des DFG als Symbol der deutsch- ten. Inzwischen gehen deshalb die teils über 10 französischen Freundschaft und der damit ver- Jahre alten Konzepte nicht mehr von der aktu- bundenen Stärkung des sozialen Zusammen- ellen Ausgangslage aus, beschreiben aber den- halts sowie seine wichtige Funktion für das noch gut die Entwicklung des Parks seit der Stadtklima und die Naherholung der Bevölke- Jahrtausendwende. Auch die derzeitige Pla- rung auszubauen und zu sichern. Hierfür wer- nung der Entwicklung des ehemaligen Messe- den die noch aktuellen Aussagen, Ziele und geländes (Mehrfachbeauftragung ist abge- Maßnahmenvorschläge der vorangegangenen schlossen, der Bebauungsplan befindet sich im Konzepte aufgegriffen und in einem umfassen- Verfahren) kann Auswirkungen auf den DFG den Maßnahmenkatalog konkretisiert. künftig haben. 2 Bestandsanalyse 2.1 Geschichtliche Entwicklung und Westwalls durch den heutigen DFG. Denkmalschutz Weiterhin zahlreiche Bunker, von denen auf dem Gartengelände noch 18 als Zeugen dieser Bekannt ist der DFG bei vielen Parkbesuchern Zeit erhalten geblieben sind. In der Nachkriegs- als Ergebnis der Deutsch-Französischen Gar- zeit verschlammte der Deutschmühlenweiher tenschau aus dem Jahr 1960, die das Bild der und die frühere Erholungslandschaft verkam. Anlage bis heute nachhaltig prägt.11 Die Fläche Die Idee der Deutsch-Französischen Garten- um den Deutschmühlenweiher war bereits seit schau, welche die Fläche wiederbelebte, war dem Mittelalter ein beliebtes Ausflugsziel. Wäh- eng mit politischen Zielsetzungen zur deutsch- rend der Schlacht von Spichern im Deutsch- französischen Aussöhnung und Verständigung Französischen Krieg 1870/71 war der DFG verknüpft. „Dort, wo innerhalb eines Jahrhun- Kriegsschauplatz. Ca. 500 der Soldaten fanden derts in drei Kriegen Deutsche und Franzosen ihre letzte Ruhestätte im DFG. Für sie wurden erbittert gegeneinander kämpften (…), entstand das Ehrental und der Ehrenfriedhof angelegt, als Symbol einer neuen Zukunft, in friedlichem der einer der ältesten Soldatenfriedhöfe in Wettbewerb deutscher und französischer Gar- Deutschland ist. In den folgenden Jahren entwi- tenarchitekten, der Deutsch-Französische Gar- ckelte sich der Ort zu einer Gedenkstätte, die in ten.“12 Gartenkunst sollte hier bewusst als un- Verbindung mit dem als „Kaiser-Wilhelm-Park“ verfängliches Friedenssymbol inszeniert wer- bezeichneten Volkspark gerne besucht wurde. den. Auf der Fläche der ehemaligen Gulliver-Welt wurde für kurze Zeit ein kleiner Zoo betrieben. Das Konzept für die Neuanlage des DFG be- ruhte auf einer Komposition unterschiedlicher Auf Grund der räumlichen Nähe zur heutigen Gartenbilder, die zwischen ruhigen Rasen- und französischen Grenze fanden auf dem Gebiet Gehölzflächen gelegen, über ein weitmaschi- des DFG im Laufe der Geschichte immer wieder ges Wegenetz miteinander verbunden sind. Es kriegerische Auseinandersetzungen zwischen entstand ab 1958 als Gemeinschaftsarbeit der Deutschland und Frankreich statt. Im 2. Welt- krieg verlief eine 560 m lange Panzersperre des 11 12 Für eine ausführliche geschichtliche Darstellung siehe Ebenda, S. 15 Bernd Loch, Der Deutsch-Französische Garten, Ge- schichte und Führer, Saarbrücken, 2000
FISB - Deutsch-Französischer Garten 10 vier Preisträger eines binationalen Ideenwettbe- unter Schutz gestellt. Die Einzelpflanzungen werbs zusammen mit dem Gartenamt der Stadt sind dagegen nicht geschützt. Saarbrücken. Zu den geschützten Bestandteilen gehören na- Am 23. April 1960 wurde die Gartenschau eröff- hezu alle Landschaftselemente, Gärten, Bauten net. In den folgenden Jahren war der Garten und Objekte, wie z.B. der Deutschmühlenwei- zwar weiterhin ein beliebtes Ausflugsziel, aller- her, der Garten am Silberahorn, das Tal der Blu- dings konnte die Anlage auf Grund des hohen men, der Schattenhain, die Dauerkleingarten- Pflegeaufwandes nicht in der ursprünglichen anlage, Ehrental und Ehrenfriedhof, der Rosen- Formensprache von 1960 erhalten werden. garten, die Sonnenheide, die Bunkeranlagen „Während die Gesamtanlage und -struktur des des Westwalls, einige Ausstellungs- und Nutz- Gartens erhalten blieb, entwickelten sich in Ein- gebäude, die Naturbühne, die Klein- und Perso- zelformen und Detailbereichen Änderungen, die nenschwebebahn in ihren Gestaltungsformen in dieser Form heute nicht mehr das Bild der und Ausstattungsmerkmalen. Gartenanlage von 1960 dokumentieren.“13 Die Die Landschaft war seit jeher ein besonderes gastronomisch genutzten Gebäude, die Aus- Merkmal des Gebietes um den Deutschmühlen- stellungs- und Nebenanlagen sowie die Nutzun- weiher. Die Planer der Gartenschau überform- gen und insbesondere die Möblierung (z.B. We- ten sie nicht, sondern bezogen sie in die Gar- gebeläge) und die Vegetation (z.B. im Tal der tengestaltung ein. Gleiches gilt für die vorhan- Blumen) haben mittlerweile verschiedene Än- denen Gewässer, so dass Wasser ein maßgeb- derungen durchlebt. 30 Jahre nach Eröffnung liches Gestaltungselement der Gartenschau der Gartenschau wurde in einem umfassenden wurde. Ursprünglich gab es in der Gartenschau Gutachten der Sanierungs- und Modernisie- ein ausgeklügeltes Wassersystem mit Akzenten rungszustand des DFG dargestellt, seitdem ist an wichtigen Punkten, die eine Wasserland- ein umfassender Erneuerungsprozess in schaft schufen, von der heute nur noch Teile Gange, der bis heute anhält. Dabei stehen Maß- wahrnehmbar sind. Vorhandene Grünstruktu- nahmen immer als Aushandlungsergebnis zwi- ren und Vegetation, wie die alten wertvollen schen den Interessen der Parkbesucher, die Bäume im Ehrental wurden natürlich belassen insbesondere Erholung und zunehmend Unter- und in die Planungen einbezogen sowie durch haltung suchen und den Ansprüchen des Gar- neue Pflanzen und bewusst gepflanzte Ab- tendenkmals DFG als Beispiel für die Gestal- schnitte ergänzt. Blumenbeete unterstrichen tungsprinzipien der späten 1950er und frühen den Gartencharakter und folgten geometri- 1960er Jahre. schen Grundprinzipien. In Terrassen angelegt Auf Grund seiner wechselvollen Geschichte, folgten sie dem Geländeverlauf und einem geo- seiner historischen Bedeutung v.a. als beson- metrischen gartenarchitektonischen Formprin- ders eindrucksvolles Sinnbild der deutsch-fran- zip. Die ursprüngliche Wegeführung aus Haupt- zösischen Aussöhnung und des Wandels vom und Nebenwegen, die ein weitmaschiges Netz Kriegsschauplatz zum Freundschaftsgarten ergibt, ist noch erhalten, jedoch nicht mehr der zweier Völker sowie den in weiteren Teilen er- charakteristische Belag aus roter Kesselasche. haltenen Elementen des ursprünglichen Aus- Der umgebende Hangwald unterstützt die stellungsgartens von 1960 als Leistungsschau Raumbildung und verstärkt den Kulissencha- des überregionalen Gartenbaus, wurde nahezu rakter am Deutschmühlenweiher und dem Tal die „gesamte gärtnerische Anlage in ihrem der Blumen. Der Ehrenfriedhof und die Sonnen- 1959/60 projektierten und realisierten Umfang heide werden durch dichten Baumbestand von einschließlich der Wege, Frei- und Wasserflä- den anderen Bereichen abgeschirmt. Im ur- chen sowie der darin gelegenen Ausstattungs- sprünglichen Konzept und noch heute bilden sie bestandteile“14 im Jahr 2001 als Kulturdenkmal die Ruhezonen des DFG. Kontraste, wie das 13 14 Ebenda, S. 25 DFG Saarbrücken: Ausweisungstext, Landesdenkmal- amt Saarland
FISB - Deutsch-Französischer Garten 11 Nebeneinander von geometrischen Formen geleitet. An der Metzer Straße liegen zwei Park- und natürlicher Vegetation oder zwischen ver- plätze. Jenseits der Straße Deutschmühlental schiedenen Gartenbereichen (Schatten- verläuft die Bahntrasse von Saarbrücken nach hain/Heidegarten) sowie die abwechslungs- Forbach in Frankreich. Im Norden und Süden reich gestaltete Farbkomposition der Gartenan- schließen jeweils Wohngebiete an, die den Park lage stellen wichtige Ausdrucksmittel dar. begrenzen. Der Untersuchungsbereich umfasst den gesamten Bereich des DFG inklusive der Einzelne Teilbereiche der Gartenschau wurden Freiflächen der bewaldeten Ränder und der durch die Preisträger von 1960 als Einzelgärten Weiheranlage. Aber auch die umgebenden realisiert. Die Gebäude, die typische und Strukturen, Wohngebiete und Nutzergruppen zweckmäßige Bauwerke der späten 1950er spielen eine erhebliche Rolle bei der äußeren Jahre repräsentieren, waren als temporäre Wahrnehmung und der Nutzbarkeit des Parks Bauwerke für Gastronomie, Unterhaltung und und müssen mit betrachtet werden. Belehrung während der Ausstellung geplant. Insgesamt ist die Umgebung geprägt durch ei- Als größte Gartenanlage der Nachkriegszeit im nen hohen Grün-, Wald- und Freiflächenanteil. Saarland waren zudem die Erholungsfunktion und die Stadtbegrünung sowie weitere wirt- Östlich des DFG grenzt eine lockere Einfamili- schaftliche, soziale und hygienische Kriterien enhaus-Wohnbebauung an. An der nördlichen prägend bei der Gestaltung der Grünflächen.15 bzw. der nordöstlichen Grenze liegen zwei Wohngebiete an der Dr.-Eckener Straße und dem Ring am Gottwill. Auch hier schließt ein 2.2 Landschaftliche und städtebau- Kindergarten an. An der nördlichsten Grenze des DFG befindet sich in ca. 100 m Abstand das liche Funktion (Gesamtstädti- Calypso Spaßbad. scher Zusammenhang) Direkt an der Grenze zum Park auf Höhe des 2.2.1 Abgrenzung des Untersuchungs- Deutschmühlenweihers liegen die Spielbank gebiets und Umgebungsnutzungen und ein Hotel. Beide prägen durch ihre Bauku- batur mit direktem Zugang zum Gelände den Das Untersuchungsgebiet liegt am südwestli- Garten leider nicht nur positiv. Grund dafür ist, chen Rand der Landeshauptstadt Saarbrücken dass die hinteren ungestalteten Fassaden zum im Stadtteil Alt-Saarbrücken in direkter Nähe DFG hin ausgerichtet sind. zur deutsch-französischen Grenze. Der DFG ist für den motorisierten Verkehr gut über die A620 An der südlichen Grenze verläuft eine Groß- und die A6 angebunden. Insgesamt ist der DFG wohnsiedlung, die aus neun mehrgeschossigen rund 50 ha groß, davon sind ca. 20 ha Waldflä- Gebäuden besteht. Aufgrund der Höhe der Ge- che. Der Park gilt als größte Gartenanlage des bäude ist sie auch vom Park aus wahrnehmbar. Saarlandes und ist touristisches Ausflugsziel. Die Gebäude stehen jedoch in gewissem Ab- stand zur Grenze des Gartens. Vorgelagert ist Der Park liegt innerhalb eines Tals. Dieses ist eine Kleingartenanlage, die v.a. von den Be- durch einen Gehölzstreifen an den Rändern ein- wohnern der Wohnkomplexe genutzt wird. Hin- gerahmt und schirmt die Freiflächen des DFG ter den Gebäuden befinden sich ein Einzelhan- fast vollständig von der außen angrenzenden delszentrum und ein privater Kindergarten. Bebauung ab. 2.2.2 Funktionale Einbindung in die Der Garten wird durch die Straße Deutschmüh- Gesamtstadt lental im Norden und durch die Metzer Straße im Süden an das Umfeld angebunden. Über Da der kostenfrei zugängliche Park hauptsäch- diese Straßen wird der Besucherverkehr zu den lich von Wohnnutzung umgeben und funktional beiden Haupteingängen im Norden und Süden 15 Bernd Loch, Der Deutsch-Französische Garten, Ge- schichte und Führer, Saarbrücken, 2000, S. 48-51
FISB - Deutsch-Französischer Garten 12 eingebunden ist, dient er insbesondere der Er- südlich gelegenen Wohngebieten durch den holung der angrenzenden Wohnbevölkerung. Park hindurch und weiter unter Autobahn und Er ist aber auch als regionales Ausflugsziel von Saar hindurch in Richtung Burbach zu gelan- Bedeutung. gen. Durch den Park führen verschiedene Wegebe- Funktional ist der DFG durch seine Lage am ziehungen und verbinden nicht nur die einzel- Stadtrand nur teilweise integriert. Er ist zwar gut nen Elemente des DFG miteinander, sondern mit dem Auto und dem ÖPNV zu erreichen, je- stellen auch verkehrliche Verbindungswege doch ist er fußläufig nur für einen Teil der Bevöl- z.B. zu ZF dar. Die Wegeführungen dienen also kerung Saarbrückens erreichbar. Der Park ist auch der lokalen Verkehrsvernetzung außer- für Radfahrer zwar gut ausgebaut, die Verbin- halb des Parks. dung ist aber z.B. im Bereich der Unterführung in Richtung Burbach unattraktiv. Radverbindungen queren den Park, der als Route genutzt wird, um zum Beispiel aus den Abbildung: Gesamtstädtische Lage Quelle: www.openstreetmap.de/karte Neben der Funktion als Ausflugs- und Erho- zahlreichen gewerblich-industriellen Ansiedlun- lungsziel hat der Park auch positive Effekte auf gen beiträgt. das Stadtklima. Dabei spielen sowohl der hohe Grünanteil als auch die Wasserfläche des 2.3 Gliederung und städtebauliche Deutschmühlenweihers eine wichtige Rolle und Beschreibung des DFG korrelieren mit den Effekten der Saar und des angrenzenden Waldgebiets. Besonders die an- Der DFG wird insgesamt als Einheit wahrge- grenzenden Wohngebiete profitieren von der nommen, lässt sich aber durch seine räumli- „grünen Oase“. Das Tal wirkt als Kaltluftbahn, chen Ausprägungen in verschiedene Bereiche die die Frisch- und Kaltluft der angrenzenden untergliedern. Es ist sinnvoll, den Park in fünf Wälder in Richtung Saartal leitet und so auch Betrachtungsbereiche (Teilbereiche) zu unter- zur Frischluftverbesserung der verdichteten teilen. Siedlungsachsen entlang der Saar und den
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