Deutsche Rote Vielfalt 2015/16 im Überblick - Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Niedersachsen e. V - DRK ...

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Deutsche Rote Vielfalt 2015/16 im Überblick - Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Niedersachsen e. V - DRK ...
Deutsches Rotes Kreuz
Landesverband Niedersachsen e. V.

 Deutsche Rote Vielfalt
 2015/16 im Überblick

                                    WIR BRAUCHEN DICH,
                                    UM UNSER HELFERTEAM
                                    ZU VERSTÄRKEN.
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Grundsätze
    Internationale Rotkreuz-
    und Rothalbmond-Bewegung

Menschlichkeit        Die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung, entstanden
                      aus dem Willen, den Verwundeten der Schlachtfelder unterschiedslos Hil-
                      fe zu leisten, bemüht sich in ihrer internationalen und nationalen Tätigkeit,
                      menschliches Leiden überall und jederzeit zu verhüten und zu lindern. Sie ist
                      bestrebt, Leben und Gesundheit zu schützen und der Würde des Menschen
                      Achtung zu verschaffen. Sie fördert gegenseitiges Verständnis, Freund-
                      schaft, Zusammenarbeit und einen dauerhaften Frieden unter allen Völkern.

Unparteilichkeit      Die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung unterscheidet nicht nach Na-
                      tionalität, Rasse, Religion, sozialer Stellung oder politischer Überzeugung.
                      Sie ist einzig bemüht, den Menschen nach dem Maß ihrer Not zu helfen und
                      dabei den dringendsten Fällen den Vorrang zu geben.

       Neutralität    Um sich das Vertrauen aller zu bewahren, enthält sich die Rotkreuz- und
                      Rothalbmond-Bewegung der Teilnahme an Feindseligkeiten wie auch, zu
                      jeder Zeit, an politischen, rassischen, religiösen oder ideologischen Ausein-
                      andersetzungen.

Unabhängigkeit        Die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung ist unabhängig. Wenn auch die
                      nationalen Gesellschaften den Behörden bei ihrer humanitären Tätigkeit als
                      Hilfsgesellschaften zur Seite stehen und den jeweiligen Landesgesetzen un-
                      terworfen sind, müssen sie dennoch eine Eigenständigkeit bewahren, die
                      ihnen gestattet, jederzeit nach den Grundsätzen der Rotkreuz- und Rothalb-
                      mond-Bewegung zu handeln.

     Freiwilligkeit   Die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung verkörpert freiwillige und unei-
                      gennützige Hilfe ohne jedes Gewinnstreben.

           Einheit    In jedem Land kann es nur eine einzige nationale Rotkreuz- oder Rothalb-
                      mondgesellschaft geben. Sie muss allen offen stehen und ihre humanitäre
                      Tätigkeit im ganzen Gebiet ausüben.

     Universalität    Die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung ist weltumfassend. In ihr haben
                      alle nationalen Gesellschaften gleiche Rechte und die Pflicht, einander zu
                      helfen.

2                                     Jahresbericht 2015/16 DRK-Landesverband Niedersachsen e. V.
Deutsche Rote Vielfalt 2015/16 im Überblick - Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Niedersachsen e. V - DRK ...
Inhalt                                                                                 ❚❚ Jugendrotkreuz...............................................36
                                                                                       Zukunft im Blick............................................................37
                                                                                       JRK macht Schule........................................................38
❚❚ Grundsätze........................................................2                 JRK bildet weiter . ........................................................40
                                                                                       Wettbewerbe.................................................................40
❚❚ Landesverband.................................................4                     Freiwilligendienste........................................................42
Vorwort............................................................................4
Geschichte und Gegenwart............................................5                  ❚❚ Dienstleistungs­zentren...................................43
Das Jahr 2015 im Überblick............................................6                Soziale Projekte finanzieren..........................................44
Ausblick in das Jahr 2016...............................................8              Personal........................................................................45
Schaubild Landesverband..............................................9                 Außenrevision...............................................................45
Aufgaben und Organe...................................................10               Controlling und Verbandsentwicklung..........................46
Präsidium......................................................................11      Kommunikation.............................................................47

❚❚ Nationale Hilfsgesellschaft............................12                           ❚❚ Einrichtungen und Beteiligungen..................48
Humanität verbreiten....................................................13             Landesschule................................................................49
Weltweit im Einsatz.......................................................15           Familienbildungsstätte..................................................50
Rettungsdienst..............................................................16         Haus des Jugendrotkreuzes.........................................51
Erste Hilfe lernen und lehren.........................................18               Rettungsschule.............................................................52
                                                                                       Beratungszentrum.........................................................54
❚❚ Flüchtlingshilfe, Migration und Suchdienst...20                                     Therapiezentrum...........................................................55
Zuflucht in Niedersachsen............................................21                Altenzentren und -pflegeheime.....................................56
Suchdienst....................................................................26       Altenpflegeschule..........................................................60
                                                                                       Blutspendedienst NSTOB.............................................62
❚❚ Sozialarbeit......................................................28                DRK-Service GmbH......................................................62
Ambulant und stationär pflegen....................................29
Kinder, Jugend und Familie..........................................32                 ❚❚ Daten • Zahlen • Kontakte.............................63
Qualitätsmanagement (QM)..........................................33                   Mitgliederzahlen und -entwicklung...............................64
Gesundheit fördern.......................................................34            Auswahl Leistungskatalog............................................66
Ehrenamt in der Wohlfahrts- und Sozialarbeit..............35                           Bilanz 2015...................................................................68
                                                                                       Betriebsvergleich..........................................................69
                                                                                       Kontakt Kreisverbände.................................................70
                                                                                       Kontakt Landesverband . .............................................71

Impressum
Herausgeber:                                                                           Layout und Gestaltung:
Deutsches Rotes Kreuz,                                                                 Alles Gestaltung – Joachim Rensing, Bielefeld
Landesverband Niedersachsen e. V.                                                      www.alles-gestaltung.de
Erwinstraße 7, 30175 Hannover
Telefon 0511 28000-0, Fax 0511 28000-177                                               Druck und Verarbeitung:
E-Mail: info@drklvnds.de, Internet: www.drklvnds.de                                    Druckhaus Pinkvoss GmbH, Hannover

Verantwortlich für den Inhalt:                                                         Hinweis:
Vorstandsvorsitzender Dr. Ralf Selbach                                                 Alle Personenbezeichnungen in dieser Publikation bezie-
                                                                                       hen sich auf Frauen und Männer. Aus Gründen der Les-
Redaktion (verantwortlich) und redaktionelle                                           barkeit werden jedoch nicht immer beide Geschlechter
Bearbeitung der Textvorlagen aus Fachabteilungen                                       benannt.
und Einrichtungen:                                                                     Häufige Abkürzungen: LV = DRK-Landesverband,
Kerstin Hiller                                                                         KV = DRK-Kreisverband, OV = DRK-Ortsverein
Korrektur: Nurset Isleker

                                                                                                                                                                       3
Deutsche Rote Vielfalt 2015/16 im Überblick - Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Niedersachsen e. V - DRK ...
Landesverband       Vorwort

       Liebe Leserin, lieber Leser,
           Deutsche Rote Vielfalt – so heißt ein Motiv aus der           Mit Menschen unterschiedlichster Kulturen und Nationen
       neuen Rotkreuz-Kampagne „ZEICHEN SETZEN!“, die                    zusammenzuarbeiten – das ist ein wesentliches Element
       zum 8. Mai 2016 bundesweit gestartet ist und zugleich             der internationalen Arbeit der Rotkreuz- und Rothalb-
       die Vielfalt der Rotkreuz-Aufgaben wie in einer Art Leis-         mondbewegung, die nunmehr in 190 Nationen vertreten
       tungsschau veranschaulicht. Sie zeigt jeweils mit einem           ist und seit über 150 Jahren bereits in Deutschland wirkt.
       roten Zeichen auf ganz einfache Weise, wofür das Zei-                 Deutsche Rote Vielfalt – dieses Motiv bindet auch
       chen des Roten Kreuzes steht. Die Kampagne macht                  einen Appell im Rahmen der Flüchtlingshilfe ein, in der
       aber auch deutlich, dass wir Unterstützer brauchen –              das Deutsche Rote Kreuz seinem humanitären Auftrag
       Mitglieder, Spender, ehrenamtlich Engagierte – um de-             folgend insbesondere seit Sommer 2015 aktiv ist. In kür-
       nen zu helfen, die unsere Hilfe benötigen. Wir fordern die        zester Zeit hat das DRK allein in Niedersachsen 20.000
       Menschen auf, mit ihrer Unterstützung ebenfalls ein Zei-          Plätze für die Unterbringung, Verpflegung und Betreuung
       chen zu setzen.                                                   von Flüchtlingen geschaffen. Diese enorme Leistung war
           „Deutsche Rote Vielfalt. Wir brauchen Menschen aus            neben den hauptamtlichen Mitarbeitern nur durch die
       allen Kulturen, um als vielfältige Organisation zu helfen.“       große Basis an ehrenamtlichen DRK-Kräften und dank
       So lautet die Subheadline, die die Bedeutung des Motivs           vieler spontaner Unterstützerkreise möglich. Um ein Zei-
       erläutert. Zugleich nimmt sie in mehrfacher Hinsicht Be-          chen des Dankes zu setzen, hat der DRK-Landesverband
       zug auf aktuelle Themen in unserer Gesellschaft und da-           Niedersachsen daher im August 2016 eine große Danke-
       mit auch im Roten Kreuz. In Deutschland leben seit Jahr-          schön-Veranstaltung für die Helferinnen und Helfer in der
       zehnten Menschen mit Migrationshintergrund. Sie sind              Flüchtlingsarbeit mit freundlicher Unterstützung des Hei-
       Teil unserer Gesellschaft und die Hilfe des DRK richtet           de Park Resorts in Soltau organisiert. Außerdem hat er
       sich ebenso an sie wie an jeden anderen Mitbürger auch.           allen in der Flüchtlingsarbeit Aktiven eine Auszeichnung
       Darüber hinaus gibt es spezielle Angebote für sie, die            für ihren humanitären Einsatz zukommen lassen.
       etwa Migrationsberatungsstellen und Integrationsprojek-               Der Impuls, der sich mit dem Motiv der Deutschen Ro-
       te des Roten Kreuzes ermöglichen. Gleichzeitig möch-              ten Vielfalt verbindet, fordert uns auf, in unserem Integ-
       ten wir aber mit dem Kampagnenmotiv deutlich machen,              rationsbemühen und dem Einsatz für eine interkulturelle
       dass wir Unterstützer aus unterschiedlichen Kulturkrei-           Öffnung nicht nachzulassen. „Denn wir brauchen Men-
       sen im Roten Kreuz willkommen heißen. Wir brauchen                schen aus allen Kulturen, um als vielfältige Organisation
       sie, um unsere vielfältigen Aufgaben erfüllen zu können.          zu helfen.“

       Hans Hartmann, Präsident                     Dr. Ralf Selbach, Vorstandsvorsitzender      Sebastian Voß, Vorstand

       4                                                             Jahresbericht 2015/16 DRK-Landesverband Niedersachsen e. V.
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Geschichte und Gegenwart       Landesverband

Geschichte und Gegenwart
Jörg F. Müller/DRK

                                                                   Gero Breloer/DRK
                           Nachgestellt: Schlacht von Solferino.

    Im Jahr 1859 erschütterten der Anblick und das Leid
unzähliger verwundeter Soldaten auf dem Schlachtfeld
in Solferino den Genfer Kaufmann Henry Dunant der-
art, dass er seine Erlebnisse in dem Buch „Eine Erinne-
rung an Solferino“ veröffentlichte. Er entwickelte dabei           dersachsen Arbeitgeber für mehr als 15.000 Menschen,
die Grundidee des Roten Kreuzes: Hilfe für Menschen                davon arbeiten rund 90 in der Geschäftsstelle des Lan-
in Kriegszeiten – unabhängig von Nationalität, Religion            desverbandes. Werden die Beschäftigten der Einrichtun-
und Hautfarbe. Sein Erlebnisbericht rüttelte Politiker, Mi-        gen des Landesverbandes mitgezählt, sind es 150. In den
litärs und Mediziner in ganz Europa auf. 1863 gründete             Einrichtungen der Gesellschaft für soziale Einrichtungen
er mit vier Gleichgesinnten das „Internationale Komitee            des DRK-Landesverbandes Niedersachsen gGmbH sind
der Hilfsgesellschaften für die Verwundetenpflege“, spä-           550 hauptamtliche Mitarbeiter tätig.
ter „Internationales Komitee vom Roten Kreuz“ (IKRK)                  In den 148 DRK-Rettungswachen sind circa 2.900
genannt. Die Idee der Menschlichkeit setzte sich in Frie-          hauptamtliche Rettungsdienstmitarbeiter im Einsatz.
denszeiten fort und ist seitdem die Basis für das Rote                In den 362 Kindertagesstätten kümmern sich unge-
Kreuz, sowohl international als auch in Deutschland.               fähr 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um rund
    Das Deutsche Rote Kreuz gliedert sich in einen Bun-            23.800 Kinder.
desverband und 19 Landesverbände.                                     Für die ambulante Betreuung stehen 75 Sozialstati-
    Der DRK-Landesverband Niedersachsen versteht sich                               onen zur Verfügung, circa 7.000 pflege-
als Dienstleister: als Wohlfahrts-                                                   bedürftige Menschen werden von den
verband und Hilfsorganisation                                                         Pflegediensten versorgt.
für Externe und als Dachverband                                                           In 68 Pflegeheimen leben annä-
für die untergliederten Verbände.                                                      hernd 6.000 Bewohner. Daneben gibt
Der Landesverband berät und                                                             es 32 Tagespflegeeinrichtungen und
unterstützt 46 Kreisverbände,                                                           44 Angebote für Betreutes Wohnen.
die insgesamt 1.144 Ortsvereine                                                              2015/16 leisteten mehr als 600
zählen.                                                                                   junge Menschen einen Freiwilli-
    Rund 270.000 Mitglieder un-                                                            gendienst in Form des Freiwilligen
terstützen die Arbeit im Landes-                                                           Sozialen Jahres oder als Bundes-
verband. 30.000 Menschen enga-                                                              freiwilligendienst.
gieren sich ehrenamtlich für das                                                               Hilfe und Unterstützung bietet
Rote Kreuz in Niedersachsen, da-                                                          das DRK in Niedersachsen außer-
von 6.700 junge Menschen für das                                          dem mit 79 Kleiderkammern, 58 Kleidershops, elf
Jugendrotkreuz. Bei dieser Anzahl an aktiven Mitglie-              Essens- bzw. Lebensmittelausgaben, mit Angeboten für
dern gehören wir zu den größten der 19 Landesverbände              Menschen mit Behinderung sowie für Senioren, mit Ge-
des Roten Kreuzes in Deutschland.                                  sundheitsprogrammen, Familienzentren und Migrations-
    Im hauptamtlichen Bereich ist das Rote Kreuz in Nie-           beratungsstellen.

                                                                                                                            5
Deutsche Rote Vielfalt 2015/16 im Überblick - Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Niedersachsen e. V - DRK ...
Landesverband      Das Jahr 2015 im Überblick

       DAS JAHR 2015
                                                           IM ÜBERBLICK
                                                         Januar

                                                                       Jörg F. Müller/DRK
          2015 erinnert das Deutsche Rote Kreuz an das 70-jäh-
       rige Jubiläum des Suchdienstes. Seit dem 2. Weltkrieg
       unterstützt er Menschen, die durch bewaffnete Konflikte,
       Katastrophen, Flucht, Vertreibung oder Migration von ih-
       ren Nächsten getrennt wurden.

                                                        Februar        Kerstin Hiller

          25.: Der Landesverband veranstaltet eine Fachta-
       gung für seine 46 Kreisverbände zur Flüchtlingsarbeit in
       Deutschland. Rund 60 Teilnehmer informierten sich über
       die aktuelle Lage der Flüchtlinge und Asylsuchenden.

                                                           März
                                                                       Ibrahim Malla IFRK

         Vier Jahre nach Ausbruch des gewaltsamen Konflikts in
       Syrien zieht das Deutsche Rote Kreuz eine bittere Bilanz.
       Mehr als 11,8 Millionen Menschen sind auf der Flucht.

                                                           April
                                                                       Patrice Kunte

          1.: Neue Erste-Hilfe-Regeln treten in Kraft, inhaltlich
       gestrafft und praxisnaher. Alle Erste-Hilfe-Lehrgänge sind
       einheitlich auf neun Unterrichtsstunden festgelegt.

                                                             Mai
                                                                       Sebastian Wittig

          1.-2.: Das Jugendrotkreuz veranstaltet mit circa 200
       Teilnehmern zum 10. Mal einen Nachtorientierungslauf,
       der zum Jubiläum in der Landeshauptstadt stattfand und
       um die Themen Tier, Zoo und Oscarverleihung kreiste.

                                                            Juni
                                                                       Kerstin Hiller

          20.: „65 Jahre jung ... & voller Schwung!“ - unter die-
       sem Motto feierte die hannoversche Familienbildungs-
       stätte (Fabi) des Deutschen Roten Kreuzes mit einem
       bunten, fröhlichen Tag der offenen Tür ihr Jubiläum.

       6                                                            Jahresbericht 2015/16 DRK-Landesverband Niedersachsen e. V.
Deutsche Rote Vielfalt 2015/16 im Überblick - Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Niedersachsen e. V - DRK ...
Das Jahr 2015 im Überblick   Landesverband

                                                      Juli

                                                             JRK-Archiv Nds.
  17.-19.: Die Landeswettbewerbe des Jugendrotkreu-
zes für die Alterstufen 12 bis 16 und 16 bis 27 Jahre fin-
den im Haus des Jugendrotkreuzes in Einbeck statt.

                                                  August

                                                             Michael Greub/IKRK
    30.: Internationaler Tag der Vermissten. Bei der Suche
nach Vermissten setzt das DRK vermehrt auf das Inter-
net. Auf der website www.tracetheface.org können Fami-
lien per Foto nach ihren Angehörigen suchen.

                                             September       Kerstin Hiller

  22.: Pressekonferenz mit DRK-Präsident Dr. Rudolf
Seiters in der Notunterkunft für Flüchtlinge, die das
DRK in der Lützow-Kaserne in Schwanewede im Auftrag
des Landes Niedersachsen betreibt.

                                                 Oktober
                                                             Kerstin Hiller

  26.: Die Niedersächsische Sozialministerin Cornelia
Rundt besucht das Flüchtlingscamp Bad Fallingbostel
Ost, das vom DRK-Kreisverband Fallingbostel im Auftrag
des Landes Niedersachsen betrieben wird.

                                              November
                                                             Sebastian Wittig

   14.: Die Mitgliederversammlung des DRK-Landesver-
bandes Niedersachsen findet mit rund 250 Teilnehmern
im Hannover Congress-Centrum statt. Schwerpunktthe-
men sind die Flüchtlingshilfe und Pflege.

                                              Dezember
                                                             Irakischer Roter Halbmond/DRK

   22.: Gemeinsam mit seiner Schwesterorganisation,
dem Irakischen Roten Halbmond, hat das DRK im Nor-
den des Irak Kerosin für Heizöfen an Familien in zwei
Flüchtlingscamps ausgegeben.

                                                                                                                              7
Deutsche Rote Vielfalt 2015/16 im Überblick - Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Niedersachsen e. V - DRK ...
Landesverband     Ausblick in das Jahr 2016

       AUSBLICK IN
                                                        DAS JAHR 2016
                                                       Januar

                                                                                                                                DRK-Rettungsschule
          6.-7.: 120 Experten aus Ministerien, Behörden und
       Verbänden sowie Vertreter der DRK-Rettungsdienste
       diskutieren aktuelle Themen zum Rettungsdienst auf der
       Dreikönigstagung in der DRK-Rettungsschule in Goslar.

                                                      Februar

                                                                                                                                Kerstin Hiller
         8.: Der Niedersächsische Innenminister Boris Pistorius
       besucht die Notunterkünft für Flüchtlinge in Schwanewe-
       de, die das DRK im Auftrag des Landes Niedersachsen
       betreibt, und lobt die hervorragende Arbeit des DRK.

                                                         März

                                                                                                                                Kerstin Hiller
          11.-13.: Der Landesausschuss der Bereitschaften fin-
       det in Bad Salzdetfurth statt.
          18.: Das Friedland-Museum wird eröffnet. Ein extra
       Raum widmet sich der Arbeit des DRK-Suchdienstes mit
       vielen Originaldokumenten.

                                                          April

                                                                                                                                Kerstin Hiller
          21.: Der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan
       Weil besucht die Notunterkunft für Flüchtlinge, die das
       DRK im Auftrag des Landes Niedersachsen in Ehra-Les-
       sien betreibt, um den ehrenamtlichen Helferinnen und
       Helfern zu danken.

                                                           Mai
                                                                                                                                Kerstin Hiller

          8.-9.: Das DRK in Niedersachsen beteiligt sich flä-
       chendeckend am bundesweiten DRK-Aktionstag „Kein
       kalter Kaffee“. Auch in Hannover schenken Mitarbeiter,
       Vorstand und Präsidiumsmitglieder des Landesverban-
       des am Hauptbahnhof Kaffee aus.

                                                          Juni
                                                                                                                                Kerstin Hiller

          2.: Unter der Schirmherrschaft der Niedersächsischen
       Kultusministerin Frauke Heiligenstadt startet der DRK-
       Landesverband Niedersachsen das Pilotprojekt „Kids for
       Life“ zur Schulung von 7. Klassen in der Wiederbelebung
       an der Renata Realschule Hildesheim.

       8                                                          Jahresbericht 2015/16 DRK-Landesverband Niedersachsen e. V.
Deutsche Rote Vielfalt 2015/16 im Überblick - Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Niedersachsen e. V - DRK ...
Schaubild Landesverband     Landesverband

Landesverband Niedersachsen
                                                         Landesversammlung

             Präsidium                         68. Ordentliche Landesversammlung am 14. November 2015

             Präsident                                                         Landesleiter des Jugendrotkreuzes
             Hans Hartmann, Hannover                                           Sören Siegel, Hepstedt/Rotenburg

                                                                                                                                           Schiedsgericht
             4 Vizepräsidenten/-innen                                          Vertreterin der DRK-Schwesternschaften
Ausschüsse

             Prof. Dr. Sonning Bredemeier, Hannover                            Elisabeth Gleiß, Lüneburg
             (Schwerpunkt Finanzen)
                                                                               Landesbeauftragter für Katastrophenschutz
             Sabine Schipplick, Bockenem
                                                                               Dierk Meyer, Wedemark
             (Schwerpunkt Soziales)
             Dr. Christos Pantazis, Braunschweig                               Vorstandsvorsitzender (beratend)
             Mechthild Ross-Luttmann, Rotenburg                                Dr. Ralf Selbach, Gehrden

             Landesbereitschaftsleiter                                         Vorstand (beratend)
             Torsten Röder, Wathlingen/Celle                                   Sebastian Voß, Hannover

             Landesverbandsrat
             alle Mitglieder des Präsidiums,      Landesjustitiar              Landesarzt                    Landeskonventions­
             12 Vertreter und 12 Stellver-        Prof. Dr. Martin Notthoff,   Prof. Dr. Wolfgang Koppert,   beauftragter
             treter aus den DRK-Kreisver-         Hannover                     Hannover                      Otto-Werner Beushausen,
             bänden                                                                                          Garbsen

             Mitglieder des Landesverbandes
             46 Kreisverbände          6 juristische Personen
             1.144 DRK-Ortsvereine     Stiftung DRK-Krankenhaus Clementinenhaus Gesellschaft für soziale Einrichtungen gGmbH
                                       DRK-Schwesternschaft Clementinenhaus e. V. ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e. V.
                                       DRK Augusta-Schwesternschaft e. V.         Stiftung DRK-Krankenanstalten Wesermünde

             Ehrenmitglieder des Landesverbandes
             Horst Horrmann            Karin von Heimburg                Friedrich-Karl Böttcher

                                                                                                                                       9
Deutsche Rote Vielfalt 2015/16 im Überblick - Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Niedersachsen e. V - DRK ...
Landesverband        Aufgaben und Organe

       Aufgaben und Organe
          Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhän-            findet mindestens einmal jährlich statt und besteht aus
       gigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität sind die sie-      Vertretern der Kreisverbände und Organisationen sowie
       ben Grundsätze der Internationalen Rotkreuz- und Rothalb-             dem Landesverbandsrat. Der Vorstand nimmt daran be-
       mond-Bewegung, zu denen sich der DRK-Landesverband                    ratend teil. Die Landesversammlung wählt unter anderem
       Niedersachsen e. V. bekennt und die für ihn und seine Glie-           das Präsidium, Teile des Landesverbandsrates und be-
       derungen sowie deren Mitglieder verbindlich sind.                     stellt den Abschlussprüfer. Sie beschließt auch über Sat-
          Aufgrund seines Selbstverständnisses hat er sich u. a.             zungsänderungen, die Jahresrechnung sowie die Entlas-
       folgenden übergeordneten Aufgaben auch in seiner Sat-                 tung des Präsidiums und genehmigt beispielsweise die
       zung verpflichtet: Die Inhalte des Humanitären Völker-                Wirtschafts- und Stellenpläne.
       rechts sowie die Grundsätze und Ideale der Internationalen                Der Landesverbandsrat tritt mindestens halbjährlich
       Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung verbreiten. Opfern                  zusammen und hat die Aufgabe, die Arbeit des Landes-
       von bewaffneten Konflikten, Katastrophen und anderen                  verbandes durch Erfahrungsaustausch und Vorschläge
       Notsituationen helfen. Menschliche Leiden, die sich aus               zu fördern. Er berät das Präsidium über grundsätzliche
       Krankheit, Verletzung, Behinderung oder Benachteiligung               Fragen der Rotkreuzarbeit.
       ergeben, verhüten und lindern. Die Gesundheit, Wohlfahrt                  Das ehrenamtliche Präsidium (Zusammensetzung sie-
       und Jugend fördern. Die Entwicklung nationaler Rotkreuz-              he Schaubild Seite 9) übt unter anderem die Verbands-
       und Rothalbmondgesellschaften unterstützen.                           aufsicht über die Mitgliedsverbände aus. Der Präsident
          Der Landesverband ist die Gesamtheit seiner Glie-                  ist der oberste Repräsentant des Landesverbandes und
       derungen, zu denen die Kreisverbände, Ortsvereine,                    führt z. B. den Vorsitz in der Landesversammlung, dem
       Organisationen und Einrichtungen des Deutschen Ro-                    Landesverbandsrat und dem Präsidium.
       ten Kreuzes sowie deren Mitglieder auf dem Gebiet des                     Der hauptamtliche Vorstand im Sinne des § 26 Bür-
       Landes Niedersachsen* zählen. Er fördert deren Tätigkeit              gerliches Gesetzbuch besteht aus dem Vorsitzenden des
       und Zusammenarbeit und vertritt ihre Interessen gegen-                Vorstandes, der auch die Bezeichnung Landesgeschäfts-
       über dem DRK-Bundesverband sowie gegenüber der                        führer führt, sowie einem weiteren Vorstandsmitglied.
       Landesregierung und den auf Landesebene tätigen Ver-                      Die Verbandsgeschäftsführung Land (VG Land) be-
       bänden und Einrichtungen. Außerdem arbeitet er eng mit                steht aus dem Vorstand des Landesverbandes und je
       den übrigen DRK-Landesverbänden und innerhalb sei-                    einem hauptamtlichen Vorstand/Geschäftsführer der
       nes Bereiches mit den Schwesternschaften vom Roten                    Kreisverbände sowie je einer Oberin der DRK-Schwes-
       Kreuz zusammen.                                                       ternschaften im Bereich des Landesverbandes. Die VG
          Organe des Landesverbandes sind die Landesver-                     Land koordiniert z. B. die Hauptaufgabenfelder zwischen
       sammlung als oberstes Beschlussorgan, das Präsidium,                  dem Landesverband und seinen Mitgliedsverbänden und
       der hauptamtliche Vorstand, die Verbandsgeschäftsfüh-                 bereitet Beschlüsse des Präsidiums und der Landesver-
       rung Land und der Landesverbandsrat (Zusammenset-                     sammlung vor.
       zung siehe Schaubild Seite 9). Die Landesversammlung                    *ausgenommen der ehemalige Verwaltungsbezirk Oldenburg
                                                                                                                                        Fotoatelier Genz

        Mitglieder des Landesverbandsrates. Auf dem Foto sind ebenfalls abgebildet: Vorstandsvorsitzender Dr. Ralf Selbach (vorne rechts),
        Vorstandsmitglied Sebastian Voß (hinten links) und der DRK-Bundesleiter für den Bereich Nationale Hilfsgesellschaft, Dr. Johannes
        Richert (hinten 7. von links).

       10                                                                 Jahresbericht 2015/16 DRK-Landesverband Niedersachsen e. V.
Präsidium    Landesverband

Präsidium                               gewählt auf der Landesversammlung am 15. November 2014

                                             Präsident
                                             Hans Hartmann (Hannover)

                                                           Landesleiter des Jugendrotkreuzes
                                                           Sören Siegel (Hepstedt/Rotenburg)

                Landesbereitschaftsleiter                                    Vizepräsident, Schwerpunkt Finanzen
                Torsten Röder (Wathlingen)                                   Prof. Dr. Sonning Bredemeier (Hannover)

                                                                                                          Christian Wyrwa

Landesbeauftragter Katastrophenschutz                                                   Vizepräsidentin
Dierk Meyer (Wedemark)                                                                  Mechthild Ross-Luttmann
                                                                                        (Rotenburg)

            Vizepräsidentin, Schwerpunkt Soziales                       Vizepräsident
            Sabine Schipplick (Bockenem)                                Dr. Christos Pantazis (Braunschweig)

                                        Vertreterin der Schwesternschaften
                                        Elisabeth Gleiß (Lüneburg)

                                                                                                         11
NATIONALE
                        Hilfsgesellschaft
❚ Humanitäres Völkerrecht

❚ Rechtsfragen im DRK

❚ Auslandshilfe

❚ Rettungsdienst

❚ Bereitschaften,
  Katastrophenschutz

❚ Erste Hilfe

                                                                                                   Kerstin Hiller
                                                                                            Patrice Kunte

12                            Jahresbericht 2015/16 DRK-Landesverband Niedersachsen e. V.
Humanität verbreiten    Nationale Hilfsgesellschaft

                        Marko Kokic/IKRK

                        Humanität verbreiten
                           Die Verbreitungsarbeit hat zum Ziel und zur Aufgabe,          Bundesregierung hat sich das DRK außerdem verpflich-
                        über das Humanitäre Völkerrecht, die Genfer Konventi-            tet, im ganzen Bundesgebiet auf die Verbreitung der
                        onen und die Rotkreuz-Grundsätze zu informieren und              Genfer Konventionen hinzuwirken. Die Verbreitungsar-
       Kerstin Hiller

                        für deren Inhalte einzutreten. Sie ist eine entscheidende        beit ist in den Satzungen für alle Mitgliedsverbände und
                        Grundlage der gesamten Arbeit des DRK und eine der               deren Mitglieder bindend festgelegt: § 1 Absatz 4 der
                        zentralen satzungsgemäßen Aufgaben. Als nationale                Satzung des DRK-Landesverbandes Niedersachsen e. V.
                        Rotkreuz-Gesellschaft hat sich das DRK zur Verbrei-              enthält die Verpflichtung, den Wortlaut der Genfer Kon-
                        tungsarbeit verpflichtet und verwirklicht diese Aufgabe          ventionen und der Zusatzprotokolle zu verbreiten und in
                        insbesondere durch den Einsatz von ehrenamtlichen                Wort, Schrift und Tat die Ideen der Nächstenliebe, der
                        Konventionsbeauftragten. An erster Stelle steht hierbei          Völkerverständigung und des Friedens zu vertreten.
                        die Information über Rechtsgebiete (z. B. Humanitäres
                        Völkerrecht), die dem Schutz des Menschen in bewaff-                                   Verbreitungsarbeit im Jahr 2015
                        neten Konflikten dienen. Das Eintreten für Rechte, die
                        den Menschen schützen sowie ihre Verbesserung und                   Der Landeskonventionsbeauftragte Otto-Werner
                        Durchsetzung im nationalen und internationalen Rahmen            Beushausen koordiniert in enger Zusammenarbeit mit
                        sind ein Teil der Verbreitungsarbeit. Ebenso gehören zu          dem Referat II/11 (Bereitschaften, Katastrophenschutz,
                        ihren Inhalten die Vermittlung der Grundlagen der Rot-           Verbreitungsarbeit, DRK-Recht) die Verbreitungsarbeit
                        kreuz- und Rothalbmondbewegung und deren völker-                 im Bereich des Landesverbandes Niedersachsen.
                        rechtlicher Rahmen. Verbreitungsarbeit geht uns alle an:
                        die Mitglieder, die Mitarbeiter des Landesverbandes, die                                 Tagung für Rechtsreferendare
                        Öffentlichkeit, die Politiker. Ziel der Verbreitungsarbeit ist
                        es, Grundlagen und Funktion des Humanitären Völker-                 In Kooperation mit dem Niedersächsischen Justiz-
                        rechts und die Rotkreuz-Grundsätze zu vermitteln sowie           ministerium und dem Institut für Friedenssicherungs-
                        deren Bedeutung für die praktische Arbeit des DRK he-            recht und Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität
                        rauszustellen.                                                   Bochum hat der Landesverband Niedersachsen am
                                                                                         09./10.10.2015 eine Fachtagung zum Humanitären Völ-
                                             Grundlagen der Verbreitungsarbeit           kerrecht erfolgreich durchgeführt, die auch die Kreis-
Patrice Kunte

                                                                                         konventionsbeauftragten als Fortbildungsveranstaltung
                           Die Beschlüsse und verabschiedeten Grundsätze der             nutzen konnten. Themen der Tagung waren beispiels-
                        Internationalen Rotkreuz-Konferenzen sind die Rechts-            weise Inhalte und Durchsetzung des Humanitären Völ-
                        grundlagen für die Verbreitungsarbeit. Gegenüber der             kerrechts, Völkerstrafrecht sowie Grundlagen und neuere

                                                                                                                                              13
Nationale Hilfsgesellschaft         Humanität verbreiten

         Entwicklungen bei dem Einsatz von             Kampagne. Schüler müssen sich

                                                                                                                                              IKRK
         nicht-bemannten Waffensystemen                dabei lösungsorientiert mit einem
         und der Cyberkriegsführung. Der               bewaffneten Konflikt auseinander-
         Landesverband strebt in diesem                setzen. Somit leistet das Planspiel
         Bereich eine engere Zusammenar-               „h.e.l.p.“ einen wichtigen Beitrag
         beit mit den DRK-Landesverbän-                für die Verbreitungsarbeit an nieder-
         den Bremen, Hamburg, Oldenburg,               sächsischen Schulen. Im Rahmen
         Schleswig-Holstein, Brandenburg               der Kampagne „Humanitäre Schule“
         und Mecklenburg-Vorpommern an.                und der Erarbeitung des Konzepts
                                                       und der Inhalte der Planspiele stand
                       Das Planspiel „h.e.l.p.“        der Bereich Verbreitungsarbeit dem
                                                       Jugendrotkreuz als Ansprechpartner
           Auch im Jahr 2015 hat das Ju-               zur Verfügung.
         gendrotkreuz des DRK-Landesver-
         bandes Niedersachsen die Kampa-                Unterstützung der Kreisverbände
         gne „Humanitäre Schule“ auf Grund                                                            bei Veranstaltungen zu begleiten,
         des großen Anklangs fortgeführt.                Um die Verbreitungsarbeit der                wurden unterschiedliche Materialien
         Das Planspiel „h.e.l.p.“ ist Teil der         Kreisverbände vor Ort zum Beispiel             zur Verfügung gestellt.

            Rechtsfragen im DRK
              Das Referat „Bereitschaften, Katastrophenschutz, Verbrei-         schlossen. Änderungswünsche des DRK-Bundesverbandes,
              tungsarbeit, DRK-Recht“ beschäftigt sich auch mit juristi-        des zuständigen Vereinsregisters und des Finanzamtes
              schen Prüfungen, Stellungnahmen und Beratungen für den            Hannover-Nord wurden unter anderem im Hinblick auf das
              Landesverband und seine angegliederten Kreisverbände,             Ehrenamtsstärkungsgesetz noch umgesetzt. Nach Eintra-
              ausgenommen sozial- und arbeitsrechtliche Fragen.                 gung der Satzungsneufassung und des neuen, hauptamtli-
              2015 hat das Referat die verbandsinterne Umsetzung der            chen Vorstandes in das zuständige Vereinsregister am 27.
              Rotkreuz-Strategie 2010plus unter besonderer Berücksich-          November 2014 nahm dieser seine Arbeit auf. Das Präsidium
              tigung rechtlicher Aspekte aktiv begleitet. Nach Würdigung        fungiert nunmehr als Aufsichtsgremium. Ein Schwerpunkt
              der umfangreichen Stellungnahmen der 19 Landesverbände            des Referates lag in der Begleitung der Gremienarbeit und
              und des Verbandes der Schwesternschaften und der ver-             der Bearbeitung von Genehmigungsverfahren in Bezug
              bindlichen Beschlussfassung über eine neue K-Vorschrift           auf Neufassungen von Kreisverbandssatzungen sowie die
              auf Bundesebene sind die neuen Mustersatzungen mit teil-          Gründung weiterer (g)GmbHs, insbesondere im Bereich
              weise verbindlichen Regelungen für die Landes- und Kreis-         der Flüchtlingshilfe. Ende 2015 ist eine neue Mustersatzung
              verbände in der Präsidialratssitzung am 16. Februar 2011          für Ortsvereine des DRK-Landesverbandes Niedersachsen
              abschließend verabschiedet worden. Die K-Vorschrift regelt        auf der Grundlage einer Empfehlung des DRK-Bundesver-
              das Krisen- und Katastrophenschutzmanagement.                     bandes diskutiert und beschlossen worden, damit auch die
              Der Landesverband und seine angegliederten Kreisverbän-           1.144 Ortsvereine möglichst zeitnah zeitgemäße und mit
              de sind auf der Grundlage dieses Beschlusses verpflichtet         den Kreisverbandssatzungen kompatible Satzungen be-
              gewesen, neue Satzungen bis Ende 2014 zu beschließen.             schließen können. Bis Ende 2016 werden die neuen DRK-
              Dieser Prozess verlief erfolgreich, muss aber aufgrund zahl-      Muster-Gesellschaftsverträge und eine Musterstiftungssat-
              reicher Sachgründe noch voraussichtlich bis Ende 2016             zung im Bereich des DRK-Landesverbandes Niedersachsen
              fortgesetzt werden. Eine Reihe von Kreisverbänden haben           verabschiedet, die zukünftig bei Neugründungen und mit
              sich bereits aktiv mit möglichen strukturellen Veränderungen      Fristsetzung bis zum 08.09.2020 bei bestehenden GmbH’s
              befasst, die auf der Grundlage von Satzungsneufassungen           angewendet werden müssen. Außerdem bietet das Referat
              ein effektives Arbeiten innerhalb der bestehenden Vereins-        verbandsinterne Infoseminare für Ortsvereinsvorstände und
              strukturen ermöglichen können. Der Landesverband hatte            Kreisverbände zu aktuellen Vereinsrechtsthemen an, z. B.
              seine Satzungsneufassung abschließend in der Landesver-           „Haftung und Versicherung“ (in Kooperation mit dem Versi-
              sammlung Mitte November 2014 mit großer Mehrheit be-              cherer des jeweiligen Kreisverbandes etc.) an.

         14                                                                  Jahresbericht 2015/16 DRK-Landesverband Niedersachsen e. V.
Weltweit im Einsatz   Nationale Hilfsgesellschaft

Weltweit im Einsatz
                             In akuten Notsituationen bei Katastrophen und Konflikten als auch im Wiederaufbau und in
                             der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit ist das Deutsche Rote Kreuz in mehr als 50
                             Ländern aktiv.

   Egal ob bei Überschwemmungen, Erdbeben, Hungers-                   nationalen Schwestergesellschaft, dem Syrischen Arabi-
nöten, Epidemien oder bewaffneten Auseinandersetzun-                  schen Roten Halbmond.
gen – wenn Menschen in Not geraten, wird die internati-                  Auch nach den schweren Erdbeben in Nepal reagierte
onale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung aktiv. Wie                    das DRK sofort und schickte Hilfsflüge in das zerstörte
den bedürftigen Menschen am besten geholfen werden                    Land. Insgesamt sind mehr als 5,6 Millionen Menschen
kann, wird gemeinsam mit der Rotkreuz- bzw. Rothalb-                  – jeder Fünfte im Land – von der Katastrophe betroffen.
mondgesellschaft des jeweiligen Landes ermittelt.                     Gemeinsam mit dem Belgischen und Niederländischen
   Das DRK hilft beispielsweise trotz der schwierigen                 Roten Kreuz ist das DRK beim Wiederaufbau von Un-
Sicherheitslage seit 2012 in Syrien, aber auch im Liba-               terkünften, Wasser- und Sanitärversorgung und der In-
Ausland Ibrahim Malla/IFRK

                                                                                                                            Palani Mohan/IFRK

non, Jordanien, im Irak und in der Türkei. Ebenso en-                 standsetzung von Gesundheitsstationen eingebunden.
gagiert es sich in den Transitländern Griechenland und                   Hilfe zur Selbsthilfe steht bei vielen Auslands-Pro-
Mazedonien in der Füchtlingsnothilfe. Mehr als 250.000                jekten des DRK im Vordergrund. So unterstützt es etwa
Menschen wurden bereits im Zuge des Syrien-Konflikts                  beim Aufbau von Rettungshundestaffeln im Iran. Der Iran
getötet und über eine Million Menschen wurden verletzt.               gehört leider zu den Ländern, die regelmäßig von Erd-
Mehr als die Hälfte aller Syrer wurde vertrieben, viele von           beben erschüttert werden. Wenn Menschen verschüttet
ihnen mehrfach. 13,5 Millionen Menschen sind in Syri-                 sind, können Rettungshunde ihr Leben retten. Darum hilft
en auf Hilfe angewiesen. Mit finanzieller Unterstützung               das DRK dem Iranischen Roten Halbmond bei der Aus-
durch das Auswärtige Amt, die Europäische Union sowie                 bildung der Hunde.
durch Zuwendungen der norwegischen und belgischen                        Darüber hinaus waren 2015 wieder zahlreiche Kreis-
Regierung zusammen mit dem Syrischen Arabischen                       verbände im Bereich des DRK-Landesverbandes Nie-
Roten Halbmond (SARC) konnte das DRK diverse Hilfs-                   dersachsen im Rahmen langjähriger Partnerschaften
maßnahmen realisieren. Ein DRK-Delegierter koordiniert                vornehmlich in Osteuropa aktiv, wie in Rumänien, Litauen
in der Hauptstadt Damaskus die Hilfsaktivitäten mit der               oder Bulgarien etwa.

                                                                                                                           15
Nationale Hilfsgesellschaft           Rettungsdienst

         Andre Zelck/DRK

         Rettungsdienst
                           Der Rettungsdienst gehört zu den Kernaufgabenfeldern des DRK. In Niedersachsen wird er
                           zu 50 Prozent vom Roten Kreuz durchgeführt, womit es der bedeutendste Leistungserbrin-
                           ger im Bereich der Notfallrettung und des qualifizierten Krankentransportes ist.

            Der Rettungsdienst ist ein wesentlicher Teil in der me-      tungsdienst auszuführen, also unter anderem Personal
         dizinischen Versorgungskette. Das Rote Kreuz zeichnet           und Fahrzeuge dafür zur Verfügung zu stellen. Die Beauf-
         sich als Hilfsorganisation für diese Aufgabe durch seine        tragungsverträge haben je nach Kommune unterschiedli-
         Leistungsstärke, Verlässlichkeit, seine Kontinuität und         che Laufzeiten, manche befristet, andere unbefristet.
         den Umfang seiner Dienstleistungen besonders aus: von              In Deutschland fand bisher das Gesetz gegen Wett-
         der Bewältigung von Katastrophenfällen über Großscha-           bewerbsbeschränkungen (GWB), ein Bundesgesetz,
         densereignisse bis zum Regelrettungsdienst. Das macht           Anwendung. Danach müssen unter bestimmten Vor-
         das DRK zu einem unverzichtbaren Partner im Bereich             aussetzungen öffentliche Dienstleistungsaufträge und
         der Gefahrenabwehr sowie der Daseinsvorsorge und                Dienstleistungskonzessionen ausgeschrieben werden.
         -fürsorge. In 148 Rettungswachen beschäftigt es 2.875           Das inzwischen im Dezember 2015 vom Bundestag
         Mitarbeiter, die pro Jahr zu mehr als 750.000 Einsätzen         verabschiedete Vergaberechtsmodernisierungsgesetz
         gerufen werden, um Leben zu retten.                             enthält eine sogenannte „Bereichsausnahme Bevölke-
                                                                         rungsschutz“, wonach rettungsdienstliche Leistungen
                              Bereichsausnahme Bevölkerungsschutz        bei einer Vergabe an eine Hilfsorganisation nicht mehr
                                                                         ausgeschrieben werden müssen. Dadurch wird das GWB
            In Niedersachsen sind die Landkreise und kreisfreien         Mitte April 2016 neu geregelt. Diese Ausnahmeregelung
         Städte die Träger des Rettungsdienstes. Sie beauftragen         muss nun vom Landesgesetzgeber durch entsprechen-
         Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz damit, den Ret-          de Regelungen im Niedersächsischen Rettungsdienst-

         16                                                           Jahresbericht 2015/16 DRK-Landesverband Niedersachsen e. V.
Rettungsdienst     Nationale Hilfsgesellschaft

gesetz umgesetzt werden. Denn die        Rettungsdienst tätigen Personals          neben der Örtlichen Einsatzleitung
Gesetzgebungskompetenz für den           zu vereinheitlichen und im Gesetz         als Führungskomponente die Einhei-
Rettungsdienst liegt bei den 16 Bun-     auf mindestens 30 Stunden festzu-         ten für eine Sofortreaktion MANV-S
desländern.                              schreiben. Außerdem müsste die            (sofort), MANV-T (Transport), MANV-
                                         Personalqualifikation auf dem Not-        PA (Patientenablage) und MANV-
   Novellierung des Niedersächsi-        arzteinsatzfahrzeug mit einem Not-        BHP (Behandlungsplatz).
   schen Rettungsdienstgesetzes          fallsanitäter verbindlich vorgegeben         Finanziert wird die Vorhaltung
                       (NRettDG)         werden.                                   anteilig über die Gesamtkosten des
                                                                                   Rettungsdienstes. Einzelheiten sind
     Die Niedersächsische Landes-                  Bewältigung von Groß­           in der Richtlinie für die Ermittlung
regierung hat am 22. Februar 2016             schadensereignissen (MANV)           der betriebswirtschaftlichen Ge-
einen Gesetzentwurf zur Änderung                                                   samtkosten geregelt.
des Niedersächsischen Rettungs-              Rettungsdienst, Katastrophen-
dienstgesetzes zur Verbandsanhö-         schutz und der Zivilschutz des Bun-               Sozialversicherungspflicht
rung freigegeben. Die Novellierungs-     des sind auf das Engste miteinander                                Notärzte
inhalte waren im Vorfeld mit allen am    verzahnt. Bei einem Zugunglück wie
Rettungsdienst Beteiligten diskutiert    in Bad Aibling, einer Massenkaram-           Die Besetzung der Rettungsfahr-
worden. Insbesondere handelt es          bolage oder einem terroristischen         zeuge mit Notärzten erfolgt landes-
sich um folgende Ergänzungen: Als        Anschlag beispielsweise, wo auf           weit auf unterschiedliche Art und
Patientenbetreuer auf dem RTW ist        einmal sehr viele Verletzte zu ver-       Weise. In der Regel übernehmen
ein Notfallsanitäter vorgeschrieben.     sorgen sind, braucht der Rettungs-        dies angestellte Krankenhausärzte
Mit einer Übergangsfrist bis zum         dienst Unterstützung von ehrenamt-        in ihrer Freizeit als selbstständiger
31. Dezember 2022 soll allerdings        lichen, qualifizierten Helfern, wie den   Honorarnotarzt. Bei Betriebsprüfun-
noch die Qualifikation als Rettungs-     speziell ausgebildeten Schnellein-        gen der Deutschen Rentenversiche-
assistent ausreichen.                    satzgruppen. Die Finanzierung die-        rung hat diese nun aber ein abhän-
     Außerdem soll jetzt ergänzt wer-    ser Einheiten erfolgte überwiegend        giges Beschäftigungsverhältnis und
den, zu welchen Zwecken die in           durch die Hilfsorganisationen selbst.     eine damit verbundene Sozial- und
Aufzeichnungen, Berichten oder               Im     Ministerialblatt    05/2015    Rentenversicherungspflicht für Ho-
Protokollen enthaltenen personen-        veröffentlichte dazu der Landes-          norarnotärzte festgestellt. Somit
bezogenen Daten verarbeitet wer-         ausschuss Rettungsdienst eine             sollten für einen Zeitraum von bis zu
den dürfen. Für die Vermisstensu-        Empfehlung zur Bewältigung von            vier Jahren entsprechende Beiträge
che und Familienzusammenführung          Notfallereignissen mit einer großen       vom DRK nachgezahlt werden.
sollen personenbezogene Daten            Anzahl von Verletzten oder Erkrank-          Darüber hinaus gilt gemäß Arbeits-
der Polizeidirektion Hannover nach       ten. Der Landesausschuss Ret-             zeitgesetz für abhängig Beschäftigte
einer erfolgten Rechtsgüterabwä-         tungsdienst setzt sich aus Vertretern     Mitarbeiter eine maximale durch-
gung übermittelt werden dürfen.          der Träger der Rettungsdienste,           schnittliche Wochenarbeitszeit von 48
In der Polizeidirektion Hannover ist     den Kostenträgern, der Ärztekam-          Stunden. Diese dürfte bei den meisten
eine landesweit tätige Personenaus-      mer, dem Ministerium sowie der            Notärzten bereits durch die Tätigkeit
kunftsstelle eingerichtet worden.        Leistungserbringer zusammen und           in der Klinik ausgeschöpft sein. Eine
     Weiter sollen im Bereich des qua-   befasst sich mit grundlegenden            darüber hinausgehende Besetzung
lifizierten Krankentransportes au-       Themen des Rettungsdienstes und           von Notarzteinsatzfahrzeugen wäre
ßerhalb des öffentlichen Rettungs-       seiner Fortentwicklung.                   somit nicht mehr möglich.
dienstes bestimmte Vorschriften des          In der Empfehlung geht es darum,         DRK-Rettungsdienste haben ge-
Personenbeförderungsgesetzes kei-        dass sogenannte MANV-Stufen nach          gen die Feststellung, Honorarnot-
ne Anwendung mehr finden. Geneh-         der maximal zu versorgenden Pati-         ärzte seien abhängig Beschäftigte,
migungen für solche Krankentrans-        entenanzahl benannt werden sollen,        Widerspruch eingelegt, da dadurch
porte sollen kostenpflichtig werden.     z. B. MANV 50 bei bis zu 50 Patien-       die notärztliche Versorgung der Be-
     Der DRK-Landesverband Nie-          ten. Dies soll die Zusammenarbeit         völkerung gefährdet ist. Mehrere
dersachsen hat über die Novellie-        mit überörtlichen Kräften erleichtern,    Landessozialgerichte haben dazu
rungsinhalte hinausgehend neben          da die Zahl der zu versorgenden Pa-       unterschiedliche Urteile verkündet.
einer Regelung zur Bereichsaus-          tienten unmittelbar erkennbar ist. Die    Eine Entscheidung des Bundesso-
nahme Bevölkerungsschutz gefor-          Empfehlung definiert die vorzuhal-        zialgerichts liegt derzeit noch nicht
dert, die Fortbildungspflicht des im     tenden Einsatzformationen, nämlich        vor.

                                                                                                                     17
Nationale Hilfsgesellschaft             Erste Hilfe lernen und lehren

                                                                                                                                                           K
                                                                                                                                                      ng/DR
         Jörg F. Müller/DRK

                                                                                                                                                l Dela
                                                                                                                                           Danie
         Erste Hilfe lernen und lehren
                              Die ersten Minuten bis zum Eintreffen von Rettungswagen und Notarzt können entschei-
                              dend sein für das Überleben eines Kranken oder Verletzten. Die Ausbildung der Bevölkerung
                              in Erster Hilfe gehört daher auch zu den Hauptaufgaben des Deutschen Roten Kreuzes.

            Trotz weitreichender strukturel-                scheinbewerber (PKW und LKW).            wurde die Ausbildung ab April von
         ler Änderungen durch die Novellie-                    Der bisherige Kurs „Lebensret-        bisher 16 auf neun Unterrichtseinhei-
         rung der Erste-Hilfe-Ausbildung, ist               tende Sofortmaßnahmen“ mit acht          ten verkürzt. Betriebe müssen ihre
         die Gesamtzahl aller in Erster Hilfe               Unterrichtseinheiten wird ersetzt.       Mitarbeiter nur noch einen Tag statt
         ausgebildeten Personen in 2015 im                  Angehende Kraftfahrer müssen ab          bisher zwei Tage für die Teilnahme
         Vergleich zum Vorjahr nahezu kon-                  April neun Unterrichtsstunden auf-       an der Erste-Hilfe-Ausbildung frei-
         stant geblieben. Insgesamt sind es                 wenden für die Erste-Hilfe-Ausbil-       stellen. Dafür wurden wichtige In-
         132.000 Teilnehmer.                                dung, also 45 Minuten mehr. (Eine        halte auf das Wesentliche reduziert.
            Erste-Hilfe-Lehrgänge      wurden               Unterrichtseinheit entspricht 45 Mi-     Die Erste-Hilfe-Ausbildung beinhal-
         zum 1. April 2015 inhaltlich gestrafft             nuten.) Das Deutsche Rote Kreuz          tet selbstverständlich auch weiter-
         und praxisnaher. Damit sind von                    hat ab April 2015 für Führerschein-      hin alle wichtigen lebensrettenden
         diesem Zeitpunkt an für alle Erste-                anwärter bereits den neunstündigen       Maßnahmen, der theoretische Anteil
         Hilfe-Lehrgänge einheitlich neun                   Erste-Hilfe-Lehrgang angeboten. Es       der Kurse ist zu Gunsten der prakti-
         Unterrichtsstunden      vorgesehen.                folgte damit einer Vorgriffsregelung     schen Ausbildung erheblich gekürzt
         Sie bieten mehr Praxistraining und                 des Bundesverkehrsministeriums,          wurden. Ausschlaggebend war da-
         weniger Theorie. Im Rahmen einer                   die erst im Juni im Bundesrat per        für auch, dass deutschlandweit in
         Vereinheitlichung der Erste-Hilfe-                 Gesetz beschlossen wurde.                der Regel spätestens nach 15 Mi-
         Ausbildung gilt das auch für Führer-                  Für Ersthelfer in den Betrieben       nuten professionelle Hilfe durch den

         18                                                                  Jahresbericht 2015/16 DRK-Landesverband Niedersachsen e. V.
Erste Hilfe lernen und lehren   Nationale Hilfsgesellschaft

Rettungsdienst eintrifft. Mit der Straffung und der Orien-   Firmen und Vereine stieg ebenso deutlich an.
tierung auf Praxisnähe soll die Hemmschwelle für den            Zusammen mit den ehrenamtlichen Lehrbeauftragten
Besuch einer Erste-Hilfe-Ausbildung gesenkt werden           entwickelte das Fachreferat „Erste Hilfe“ im Landesver-
– eine Voraussetzung dafür, dass Erste Hilfe von jedem       band speziell für die Erste-Hilfe-Fortbildung einen neuen
einzelnen öfter trainiert wird.                              didaktischen Ansatz, der die drei wesentlichen Aspekte
    Damit dies fristgerecht umgesetzt werden konnte,         jeder Fortbildung – Wiederholung, Vertiefung und Er-
mussten alle Ausbilderinnen und Ausbilder in das neue        weiterung – widerspiegelt. Für die DRK-Service GmbH
Lehrgangskonzept eingewiesen werden. Diese standen           wurde hierzu ein Leitfaden mit völlig neuen Methoden
vor der großen Herausforderung, bisher erfolgreiche Me-      entworfen, die vielfach erprobt wurden und sowohl von
thoden relativ kurzfristig zu ändern und sich auf ein noch   Ausbildern als auch von Teilnehmern stets positive Reso-
intensiveres Training der Maßnahmen, mit verstärkter         nanzen erfuhren. Denn mit dem Methodenansatz werden
Konzentration auf einfachere Algorithmen sowie auf den       Spaß und Ehrgeiz ebenso gefördert wie die Festigung
Rollenwechsel vom „Ausbilder“ zum „Moderator“ und            der Handlungskompetenz und Motivation durch die ab-
vor allem auf die erhebliche Zeitreduktion nicht nur ein-    wechslungsreiche Bearbeitung praxisnaher Notfallsze-
zulassen, sondern diese auch umzusetzen.                     narien.
    Auch der Niedersachsen-spezifische Lehrgang „LSM-           Infolge dieser umfangreichen Änderungen musste –
Schule“ wurde zugunsten des neunstündigen Lehrgangs          auch in den grundsätzlichen Anforderungen an Ausbil-
„Erste-Hilfe-Fortbildung“ aus dem Portfolio gestri-          derinnen und Ausbilder der Ersten Hilfe – ebenfalls die
chen. Desweiteren wurde auf der Basis des Lehrgangs          Qualifizierung der Lehrkräfte modifiziert werden. Das bis-
„Erste Hilfe am Kind“ von den Unfallversicherungsträ-        herige Basisseminar für alle Unterrichtenden im DRK fir-
gern für den neuen Lehrgang „Erste-Hilfe-Ausbildung in       miert jetzt unter dem Titel „Schulung von Ausbildern/-in-
Bildungs- und Betreuungseinrichtungen für Kinder“ ein        nen für die Erste Hilfe, Modul A“ und vermittelt fachliche
Falko Siewert/DRK

                                                                                                                      Jörg F. Müller/DRK

Themenkatalog definiert. Dieser Lehrgang richtet sich        und methodische Kompetenzen zur Unterrichtung der
primär an Erzieherinnen und Erzieher in Kitas.               Erste-Hilfe-Ausbildung. Die Schwerpunkte des Moduls B
   Die genannten gravierenden Veränderungen verur-           (der Schulung von Ausbildern/-innen für die Erste Hilfe)
sachten in den angeschlossenen DRK-Kreisverbänden            sind die Erste-Hilfe-Fortbildung, der Lehrgang „Erste Hil-
nicht nur erhebliche Umstellungen administrativer und        fe am Kind“ und die Präsentation von Lehrproben. Mit
planerischer Art, sondern auch Investitionen u. a. in eine   der Unterstützung des jeweiligen DRK-Kreisverbandes
höhere Anzahl von AED-Trainingsgeräten und neue Lehr-        werden auf diese Weise die Rotkreuzler effizient und ef-
unterlagen für alle Ausbilderinnen und Ausbilder. Der        fektiv auf ihre zukünftige Tätigkeit als Ausbilderinnen und
Beratungsaufwand für Teilnehmer und Auftraggeber wie         Ausbilder der Ersten Hilfe vorbereitet.

                                                                                                                     19
FLÜCHTLINGSHILFE,
           Migration und Suchdienst
❚ Akutphase:                  ❚ Suchdienst
  Katastrophenschutz-
  Strukturen greifen

❚ Routineabläufe, Freizeit-
  und Integrationsangebo-
  te entstehen

❚ Integrationsmaßnahmen
  für die Zukunft

                                                                                                           DRK-KV Lüchow-Dannenberg

20                                           Jahresbericht 2015/16 DRK-Landesverband Niedersachsen e. V.
Zuflucht in Niedersachsen      Flüchtlingshilfe, Migration und Suchdienst

                           Zuflucht in Niedersachsen
                                     Bereits im Frühjahr 2015 kristallisiert sich heraus, dass die Kapazitäten der bestehenden
                                     niedersächsischen Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge in Bramsche, Friedland,
                                     Braunschweig, Oldenburg und Osnabrück für die große Zahl an Menschen, die täglich in
                                     Deutschland Zuflucht suchen und damit auch nach Niedersachsen verteilt werden, nicht
                                     ausreichen.

                              Da zu diesem Zeitpunkt nicht

                                                                                                                                                 Patrice Kunte
                           absehbar ist, ob und wann sich die
                           tägliche Ankunft von rund 1.000
                           Flüchtlingen in Niedersachsen ver-
                           ringern wird, tritt das Land Nieder-
                           sachsen mit der Bitte um Unter-
                           stützung an die Hilfsorganisationen
                           heran. Es wird sich zeigen, dass
                           das DRK als Hilfsorganisation der
                           deutschen Behörden im humani-
                           tären Bereich (§ 1 DRK-Gesetz)
                           und Wohlfahrtsverband mit seiner
DRK-KV Lüchow-Dannenberg

                           starken Vernetzung vor Ort in den        Ministerium für Inneres und Sport und      historischen    Entscheidung     der
                           Landkreisen und Kommunen, durch          besprechen die aktuelle Lage. In die-      Bundeskanzlerin – richtet der Ver-
                           seine föderale Struktur und die Ver-     ser Akutphase wird binnen weniger          antwortliche für das Krisenmana-
                           zahnung von Haupt- und Ehrenamt          Stunden entschieden, wo in welcher         gement (VKM) im Landesverband ei-
                           ein besonderes Potenzial einbringt.      Liegenschaft welche Hilfsorganisa-         nen Einsatzstab ein, der rund um die
                           Auch hat der DRK-Landesverband           tion den Betrieb einer Notunterkunft       Uhr mit haupt- und ehrenamtlichem
                           Niedersachsen in den letzten Jahren      für Flüchtlinge zur Entlastung der         Personal besetzt ist. Dieser koor-
                           in jedem seiner 46 Kreisverbände         Erstaufnahmeeinrichtungen       (NUK)      diniert sowohl das nötige Material
                           in Ergänzung der – primär ehren-         übernimmt.                                 wie Feldbetten und Decken aus den
                           amtlichen – Strukturen des Kata-            Der DRK-Landesverband Nie-              zehn DRK-Außenlagern für den Ka-
                           strophenschutzes je einen haupt-         dersachsen setzt sich von Anfang           tastrophenschutz in Niedersachsen
                           amtlichen Verantwortlichen für das       an dafür ein, dass zunächst alle           als auch den Einsatz der ehrenamtli-
                           Krisenmanagement geschult, was           Möglichkeiten der Unterbringung            chen Kräfte der DRK-Bereitschaften
                           sich als besonders hilfreich bei die-    in festen Gebäuden ausgeschöpft            in den 46 Kreisverbänden und die
                           ser Krise erweist.                       werden, bevor Zelte zum Einsatz            sofortige Beschaffung zusätzlichen
                                                                    kommen. Das DRK begrüßt daher,             Materials.
                                  Akutphase: Strukturen des         dass ehemalige militärische Ein-               Die erste Notunterkunft, die das
                           Katastrophenschutzes mit großer          richtungen als Notunterkünfte ein-         DRK zur Entlastung der Erstauf-
                                    Ehrenamtsbasis greifen          gerichtet werden sollen. Denn diese        nahmeeinrichtungen im Auftrag des
                                                                    bieten Schlafräume, Kantinen, sani-        Landes Niedersachsen betreibt,
                              Nach dem ersten Krisengespräch        täre Anlagen, Gemeinschaftsräume,          entsteht in der Linsingen Kaserne in
                           vom 28. August 2015 folgt bald darauf    Grünflächen, Platz für Rückzugs-           Hameln. Der Landesverband setzt
                           am 4. September 2015 ein weiteres.       möglichkeiten, also eine Infrastruk-       sich umgehend mit dem Verantwort-
                           In der Folge treffen sich insbesondere   tur, die sich strukturell gut für eine     lichen für das Krisenmanagement
                           Vertreter der fünf Hilfsorganisationen   menschenwürdige        Unterbringung       im DRK-Kreisverband Weserberg-
                           und somit auch des DRK-Landesver-        und Versorgung eignet.                     land in Verbindung, der sofort seine
                           bandes Niedersachsen regelmäßig             Schon am 6. September 2015              Kräfte und Ressourcen mobilisiert.
                           jeden Montag im Niedersächsischen        – und damit umgehend nach der              Gleichzeitig wurden bereits andere

                                                                                                                                                21
Flüchtlingshilfe, Migration und Suchdienst       Zuflucht in Niedersachsen

         Kerstin Hiller
         Patrice Kunte (4)

         Liegenschaften ad hoc in konzertierten Aktionen begut-               Gleichzeitig bilden sich sofort Unterstützerkreise im
         achtet und erkundet. Denn insbesondere die stillgelegten         Umfeld jeder NUK. Ehrenamtliche Dolmetscher stellen
         Kasernen müssen wieder ertüchtigt werden. Namentlich             sich umgehend hilfreich zur Verfügung. Die Bevölkerung
         Strom- und Wasserversorgung, Brandschutz und die                 spendet große Mengen an Kleidung, Spielsachen und
         Verkehrssicherheit müssen gewährleistet sein.                    andere Artikel, die dank vieler freiwilliger Unterstützer
            Binnen drei Tagen wird die Linsingen Kaserne in Ha-           sortiert, gelagert und ausgegeben werden können.
         meln für die Aufnahme von zunächst 600 Personen her-                 Die dezentrale Struktur des Deutschen Roten Kreuzes
         gerichtet. Dabei unterstützen den DRK-Kreisverband We-           begünstigt das schnelle, kooperative und effiziente Han-
         serbergland ebenfalls Einsatzeinheiten aller umliegenden         deln vor Ort. Unterstützung erfährt das DRK auch von
         Kreisverbände. Außerdem knüpft er den Kontakt zu regi-           THW, Bundeswehr, Polizei und den örtlichen Behörden.
         onalen Dienstleistern, die bei der bevorstehenden Versor-            Um den Einsatz der ehrenamtlichen Kräfte des DRK
         gung und Betreuung unterstützen können. Dabei handelt            und auch der ungebundenen Helfer effektiv zu gestalten,
         es sich beispielsweise um Caterer oder Reinigungsfirmen.         bewährt sich neben den erprobten Einsatzstrukturen der
         In enger Absprache mit dem Innenministerium wird ein Si-         Bereitschaften für den Katastrophenfall auch der Einsatz
         cherheitsdienst beauftragt. Sanitätsdienst und Rettungs-         von Ehrenamtskoordinatoren, die der DRK-Landesver-
         dienst stellen Personal und Ausstattung. Außerdem wird           band bereits seit Jahren ausgebildet hat und weiterquali-
         der Kontakt zu den lokalen Medizinern hergestellt. Auch          fiziert, um sie in seinen Kreisverbänden einzusetzen.
         ein Bereich für die DRK-Registrierung der ankommenden                In den darauffolgenden Monaten übernimmt das DRK
         Flüchtlinge wird eingerichtet, da die offizielle Registrie-      im Bereich des Landesverbandes Niedersachsen noch
         rung durch die Landesaufnahmebehörde in Niedersach-              zahlreiche weitere und z. T. sehr große NUKs auf ehemali-
         sen (LAB NI) erst nach und nach erfolgen kann. Hier un-          gen Kasernengeländen. Hierbei handelt es sich um die Jä-
         terstützen oftmals Ehrenamtliche des DRK-Suchdienstes,           gerkaserne in Bückeburg, die Immelmann-Kaserne in Wie-
         die auch in der Registrierung von Verletzten oder Eva-           tzenbruch bei Celle, die Richthofen-Kaserne in Wittmund,
         kuierten im Katastrophenfall geschult sind und zugleich          die Kaserne Ehra-Lessien in Gifhorn, die Polizeikaserne in
         Suchanfragen entgegennehmen können. Hinweisschilder              Dannenberg, die Lützow-Kaserne in Schwanewede, die
         und Infos in verschiedenen Sprachen werden erstellt und          Prince Rupert School in Rinteln, das Kasernengelände
         aufgehängt. Bereiche für die Ausgabe von Hygienearti-            Camp Bad Fallingbostel Ost/Oerbke und die Kasernen in
         keln und Kleidung werden vorbereitet.                            Bad Bodenteich und in Altenwalde, Cuxhaven.

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