Die Dinge sind im Fluss - ZWISCHEN NORD- UND OSTSEE Titelthema: Innovative Intralogistik - IHK Schleswig-Holstein
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10/2019 · Oktober
Ausgabe Flensburg · 72324
ZWISCHEN NORD- UND OSTSEE
Die Dinge sind im Fluss
� Titelthema: Innovative Intralogistik
� Wirtschaft im Gespräch:
Rüdiger Behn, Unternehmer
� Facebook-Prozess in Leipzig:
Weiterhin keine Rechtssicherheit
Dank digitaler Vernetzung mit Kunden,
Behörden und meinem Steuerberater werden viele
Geschäftsabläufe einfacher.
Die digitalen DATEV-Lösungen vernetzen alle Geschäftspartner mit Ihrem
Unternehmen – Kunden und Lieferanten ebenso wie Finanzamt, Kranken-
kasse und andere Institutionen. So schaffen Sie durchgängig digitale
Prozesse und vereinfachen die Abläufe in Ihrem Unternehmen. Informieren
Sie sich im Internet oder bei Ihrem Steuerberater.
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Mein Standpunkt ��
Windkraft-Moratorium:
fatale Folgen
D
as Windkraft-Moratorium entfaltete bereits kurz nach
Inkrafttreten Wirkung: Seit Juli 2015 ist die Zahl der
monatlich erteilten Genehmigungen für Windenergie-
anlagen stark zurückgegangen – ein tiefer Einschnitt in die
hiesige Windbranche. Durch das Moratorium zeichnet sich
ein Stopp des Windkraftausbaus und sogar ein Bestandsrück-
gang in Schleswig-Holstein ab. Im ersten Halbjahr 2019 wur-
den lediglich zwei neue Anlagen installiert. Dafür, dass wir
uns selbst gern als Energiewendeland Nummer eins bezeich-
nen, ist diese Zahl sehr ernüchternd.
Hinzu kommt, dass der Windenergiesektor eine große
Bedeutung als Beschäftigungsfaktor im Land hat: Im Bereich
der Onshore-Windenergie hängt die Beschäftigungsentwick-
lung sehr eng mit Neuinstallationen – auch im Zuge des Aus-
tauschs von älteren Anlagen – zusammen. So sind viele der
etwa 12.000 Arbeitsplätze im Bereich der Projektierung und
Installation gefährdet. Dies kann dazu führen, dass ein nicht
unerhebliches Potenzial an Fachwissen aus der Region ab-
wandert. Schleswig-Holstein hat im Bundesländervergleich
den höchsten Anteil von Unternehmen in der Branche der
erneuerbaren Energien. Zahlreiche Betriebe und Beschäftigte
bei uns im Land profitieren von der Energiewende, darunter
Anlagenhersteller, -betreiber, -installateure und Dienstleister.
Der Ausbau und Betrieb von regenerativen Energieanla-
gen und insbesondere Windkraftanlagen löst jährlich enorme
Impulse auf die regionale Wirtschaft aus. Milliardenbeträge
Foto: IHK/Lins
entstehen, die unserer Region zugutekommen: Allein die Er-
löse der EEG-Anlagen beliefen sich 2016 auf 2,9 Milliarden
Euro. Dazu kommen die Umsätze in verbundenen Branchen,
die nicht unmittelbar den Erneuerbaren zuzuordnen sind, wie Thomas Jensen, Vorsitzender des Energieausschusses der IHK Flensburg
etwa Elektrofachbetriebe, Hoch- und Tiefbauunternehmen
sowie Transportdienstleister. Die unsicheren Rahmenbedin- schiedenster Chemikalien in der Industrie, in Kurzzeitspei-
gungen führen jedoch dazu, dass Investitionen ausbleiben, cherlösungen für die E-Mobilität und – für Schleswig-Hol-
Arbeitsplätze massiv gefährdet sind und regionale, infrastruk- stein besonders bedeutsam – in der Elektrolyse, also der Was-
turelle Entwicklungen nicht stattfinden. Auch die Kommunen serstofferzeugung. Die Stromwende ist in Schleswig-Holstein
werden die finanziellen Einschnitte deutlich spüren, wenn an geschafft. Die jetzt anstehenden klima- und energiepolitischen
vielen Standorten die Anlagen keine Gewerbesteuer mehr ge- Herausforderungen sind die Wärme- und die Mobilitätswen-
nerieren oder Betriebe schließen oder abwandern müssen. de. Strom ist sowohl für die Wärmeerzeugung als auch für den
Der erneuerbare Strom spielt auch für die Sektorenkopp- Verkehr entscheidend. Ein weiterer Ausbau der regenerativen
lung in Schleswig-Holstein eine entscheidende Rolle. Sekto- Erzeugungskapazitäten ist somit essenziell: Hierfür muss die
renkopplung bedeutet, dass Erzeugung und Verbrauch von Politik unseren Unternehmern den nötigen regulatorischen
Energie auf intelligente Art und Weise die Bereiche Strom, Rahmen zur Verfügung stellen. Die rechtlichen Hemmnisse
Wärme, Verkehr und stoffliche Nutzung verbinden. Es ist sind immer wieder das Hauptthema, wenn es darum geht, in-
davon auszugehen, dass sich durch Sektorenkopplung der novative Ideen umzusetzen. ��
Stromverbrauch in Schleswig-Holstein vervielfachen wird.
Der erzeugte Strom kann im Zuge der Sektorenkopplung sein Was ist Ihre Meinung?
volles Potenzial in Power-to-X-Anwendungen entfalten, etwa Schreiben Sie der Redaktion:
in Wärmepumpen für die Erzeugung von Raumwärme, in redaktion@ihk-sh.de
Heizstäben zur Warmwasserbereitung, beim Herstellen ver-
10/19 1
�� Wirtschaft im Bild
Es werde Licht � Die Wiska Hoppmann
GmbH ist Zulieferer von elektrischem In-
stallationsmaterial, Lichtprodukten und
Videoüberwachungssystemen (CCTV).
Die Produkte des Familienunternehmens
mit Sitz in Kaltenkirchen kommen im
Schiffsbau, in der Industrie und im Hand-
werk zum Einsatz. Lösungen für die mariti-
Foto: Wiska Hoppmann GmbH
me Beleuchtung fertigt Wiska je nach Pro-
dukt automatisiert oder per Hand an. Die
Produktvielfalt setzt sich aus Suchschein-
werfern, LED-Strahlern, Vielzweckleuch-
ten sowie explosionsgeschützten Leuch-
ten zusammen. Letztere aus Messingguss
sind auf unserem Foto zu sehen. ��
2 10/19
Themen der Wirtschaft ��
ZWISCHEN NORD- UND OSTSEE
Editorial 1
Wirtschaft im Bild 2
Neues im Norden
Zitat des Monats 4
Köpfe der Wirtschaft 5
Titelthema – Innovative Intralogistik
Intralogistik im Norden: Die Dinge sind im Fluss 6
Foto: iStock.com/stockvisual
Ortungssysteme: Schluss mit Suchen 8
Fachkräftesituation Logistik:
Interview mit Frieder Steinwarder 9
�6
Neuer Mobilfunkstandard: 5G-Schub für die Intralogistik 10
Tipps zur Nachhaltigkeit: Energie sparen, Kosten senken 12
Sülzle Stahlpartner GmbH: die digitale Eisenbiegerei 14
Wirtschaft im Gespräch
Rüdiger Behn, Landesvorsitzender Innovative Intralogistik
des Verbands Die Familienunternehmer 16
Unternehmen und Märkte Titelthema Globalisierung, immer kürzere Produktlebenszyklen, stei-
Trixie Heimtierbedarf: vollautomatisch hochstapeln 18 gende Kundenerwartungen – all diese Entwicklungsstränge treffen sich
LKWnow: Transporte last minute buchen 19 in der Logistik. Intralogistik entwickelt sich von bloßer Lagerverwaltung
zu einer Kernaufgabe. Lesen Sie im Titelthema dieser Ausgabe außerdem,
IHK Schleswig-Holstein
wie Forscher Ortungssysteme optimieren, was 5G für die Intralogistik
Neues Strategiepapier: künstliche Intelligenz voranbringen! 20
bringt, welche Ansätze für mehr Nachhaltigkeit es gibt und wie die
Aus dem IHK-Bezirk Fachkräftesituation aussieht.
Regionalteile Flensburg, Kiel und Lübeck 22
�� Standort Schleswig-Holstein
SicherheitsPartnerschaft: effektiv auf Kriminalität reagieren 40
Rüdiger Behn,
Neubau der Rader Hochbrücke: Die Familienunternehmer
Maßnahmen gut kommunizieren! 42
Wirtschaft im Gespräch Rüdiger
�� Impulse und Finanzen Behn ist Landesvorsitzender des
Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0: Verbands Die Familienunternehmer.
ein Roboter für Korth Kristalle 43 Sein Unternehmen, die Waldemar
�� Zukunft mit Bildung Behn GmbH in Eckernförde, blickt auf
Drei-D Direktmarketing GmbH: eine 128-jährige Geschichte zurück.
Azubis dank Schulkooperation 45 Die Wirtschaft sprach mit Behn über
Foto: Frank Eidel
die duale Ausbildung, die konzern-
� 16
�� Technik und Trends
dominierte Getränkebranche und
IHK Nord: jetzt Wasserstoff voranbringen! 46
die Verantwortung der Familienun-
�� Globale Märkte ternehmer.
Brexit: Hindernislauf mit (etwas) Absicherung 48
IHK-Nord-Delegationsreise: Weckruf für die Wirtschaft 49
�� Recht und Steuern Warten auf
Prozess um Fanpages: Rechtssicherheit
Wirtschaft wartet auf Rechtssicherheit 50
Prozess um Fanpages Das Bun-
Veranstaltungen der IHK52 desverwaltungsgericht hat den
Die IHK gratuliert 53 Fanpage-Prozess an das Oberver-
Treffpunkt Wirtschaft waltungsgericht in Schleswig zu-
mit Rätsel der Wirtschaft 54 rückverwiesen. Nach Auffassung
der Richter ist es zulässig, einem
Foto: iStock.com/coffeekai
Hart am Wind Unternehmen den Betrieb einer
Buchhandel Petersen, Kolumne 56 Fanpage zu untersagen, wenn die
von Facebook gestellte digitale
� 50
Verlagsspecial:
Energie- & Umwelttechnik, Recycling & Entsorgung 37 Infrastruktur „schwerwiegende
datenschutzrechtliche Mängel“
Titelbild: iStock.com/elenabs aufweist.
10/19 3
Von links: Minister Jan Philipp Albrecht,
Ove Petersen (GP Joule), Dr. Martin Wernli
(Caterpillar) und Dr. Philipp Murmann
(Studien- und Fördergesellschaft)
gie zur grünen Wasserstoffgewinnung aus
Ökostrom und treibt so die sektorenüber-
greifende Energiewende voran.
Foto: Studien- und Fördergesellschaft der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft e. V.
Standort stärken Seit 1984 hat die Studi-
en- und Fördergesellschaft den Preis 72 Mal
verliehen. Der Vorsitzende Dr. Philipp Mur-
mann sagte: „Wir freuen uns über die er-
Umweltpreis der Wirtschaft 2019 freulich hohe Zahl an Preisträgern, die ein
Beleg für die Bedeutung des Umweltschut-
zes in unseren Betrieben ist. Und wir freuen
Caterpillar und GP Joule ausgezeichnet uns, dass aus dem Umweltpreis klassischer
Prägung immer mehr ein Technologiepreis
Ein Bronze-Relief des Bildhauers Ge- Die Caterpillar Motoren GmbH & Co. wird.“ Neue Technologien leisten einen ent-
org Engst und eine Urkunde – so sieht der KG hat mit der Entwicklung einer neuen scheidenden Beitrag zum Umwelt- und zum
„Umweltpreis der Wirtschaft 2019“ aus, Schiffsmotorentechnologie die Voraus- Ressourcenschutz der Zukunft, so Mur-
den die Studien- und Fördergesellschaft setzung geschaffen, mit dem Einsatz von mann. Das sei eine große Chance für den
der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft verflüssigtem Erdgas die Schadstoffemissi- Standort Schleswig-Holstein. Etwa 250 Gäs-
e. V. seit 1984 jährlich verleiht. Im August onen bei der Schifffahrt und in den Hafen- te des öffentlichen Lebens nahmen an der
haben ihn die Caterpillar Motoren GmbH städten signifikant zu reduzieren. GP Joule Preisverleihung teil. Das Grußwort der Lan-
& Co. KG aus Kiel und die GP Joule Grup- bietet ganzheitliche erneuerbare Energielö- desregierung sprach Umweltminister Jan
pe aus Reußenköge bei Husum erhalten. sungen sowie die marktfähige Technolo- Philipp Albrecht. red ��
Tourismustag Schleswig-Holstein 2019 Abend der Konsulate in Lübeck
S A
chleswig-Holstein ist Urlaubsland: Allein 2018 ver- m 25. Oktober laden 16 Konsulate aus zehn Ländern
brachten etwa 8,6 Millionen Gäste die schönste Zeit zum „Abend der Konsulate“ in die media docks in Lü-
des Jahres zwischen Nord- und Ostsee. Auf dem Erfolg beck ein. Die Honorarkonsulinnen und -konsuln stel-
ausruhen? Nicht im nördlichsten Bundesland! Damit auch len dort ihre Arbeit und die Länder vor, die sie in Schleswig-
künftig Erholungsuchende den Weg nach Schleswig-Holstein Holstein vertreten. Gerade regionale Unternehmer und Exis-
finden, sind frische und innovative Ideen gefragt. Wie diese tenzgründer sind herzlich dazu eingeladen.
aussehen können, zeigt der Tourismustag Schleswig-Holstein Konsulate sind oft ein zentraler Anlaufpunkt bei Expansi-
am 4. November in Lübeck. Unter dem Motto „Tourismus in onsplänen ins Ausland: Sie kennen die rechtlichen Anforde-
Schleswig-Holstein – I³ – Infos. Ideen. Inspirationen.“ stellt rungen und Besonderheiten des Ziellandes und können wich-
die IHK Schleswig-Holstein verschiedene Projekte aus Politik, tige Kontakte aus ihrem Netzwerk bereitstellen. Auch bei der
Wissenschaft und Praxis „made im echten Norden“ vor. Die Vermittlung von Fachkräften können Konsulate unterstützen.
Besucher erwarten Vorträge, Sessions und jede Menge Raum
zum Diskutieren und Vernetzen. red �� Kulturelle Besonderheiten Auch interessierte Privatperso-
nen sind willkommen, denn neben wirtschaftlichen Fragen
Infos und Anmeldung geht es um Reiseziele und kulturelle Besonderheiten der Län-
www.ihk-sh.de/tourismustag der. Traditionelle Musik und kulinarische Spezialitäten run-
den das Programm ab.
Eröffnet wird der „Abend der Konsulate“ um 18 Uhr durch
Ministerpräsident Daniel Günther. Der Eintritt ist frei. Um
Zitat des Monats eine Anmeldung per E-Mail wird gebeten. red ��
Anmeldung an
„Konjunkturprogramme verpuffen wie Strohfeuer und konsulat@foerde-sparkasse.de
verbrennen am Ende nur Geld.“ Ansprechpartner für Fragen
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier Honorarkonsulat des Königreichs Dänemark
am 5. September 2019 auf www.zeit.de Telefon: (0431) 592-1050
4 10/19
Neues im Norden ��
unternehmensWert:Mensch plus
Köpfe der Wirtschaft
Digitalisierung:
jetzt Förderung sichern! Richard Nagorny ist seit August neuer Chief Fi-
nancial Officer der Ahrensburger WMD Group. Er ist
U
m die Chancen der Digitalisierung gewinnbringend nun für Finanzen und Administration verantwortlich
einzusetzen, ist es eine wirtschaftliche Notwendigkeit und ergänzt das bisherige Geschäftsführer-Trio, be-
geworden, Neues zu wagen und Räume zu schaffen. stehend aus Matthias Lemenkühler, Thomas Rade-
Gerade kleine und mittlere Un- stock und Andreas Nowottka. Nagorny bringt lang-
ternehmen (KMU) benötigen jährige Erfahrungen in der kaufmännischen Leitung
Foto: WMD Group
dafür nachhaltige Strategien auf Konzern- und Mittelstandsebene mit. Zuletzt war er als Group Chief
und neue Konzepte. Hier setzt Financial Officer und Managing Director für den Software- und IT-So-
unternehmensWert:Mensch lutions-Hersteller Werum IT Solutions GmbH aus Lüneburg tätig. ��
plus (uWM plus) an, ein För-
derprogramm für betriebliche
Lern- und Experimentierräu- Konferenz der Metropolregion Hamburg
Foto: iStock.com/SeanShot
me. Der Schwerpunkt von
uWM plus ist die Digitali-
sierung der Arbeitswelt. Die
Effizienz gestalten – digital!
D
Förderung umfasst zwölf Be- ie Digitalisierung im Mittelstand ist das Thema der
ratungstage, die Förderquote Konferenz „Effizienz gestalten – digital!“ der Metro-
beträgt 80 Prozent. 20 Prozent polregion Hamburg. Am 4. Dezember 2019 werden
des förderfähigen Beratungs- Möglichkeiten der Digitalisierung im Betrieb, in Prozessen,
honorars sind von den Unternehmen als Eigenanteil aufzu- Produkten und Dienstleistungen durch mittelständische Un-
bringen. Das Förderprogramm läuft noch bis Ende Okto- ternehmen vorgestellt. Kompetenzzentren bieten Beratungen
ber 2019. red �� und unterstützen bei der Umsetzung vor Ort.
Professor Dr. Henning Vöpel, Direktor des Hamburgi-
Mehr unter schen WeltWirtschaftsInstituts, führt in das Thema ein. In
www.bit.ly/uwm-plus der anschließenden Gesprächsrunde stellen Unternehmer
ihre Motivation zur Digitalisierung vor und berichten über
Erfahrungen und Erfolge. Anwenderbeispiele von kleinen
und mittleren Betrieben vertiefen die Informationen in Foren.
IHK-Ansprechpartner – uWM plus Diese werden von den Mittelstand-4.0-Kompetenzzentren
IHK Flensburg: Thomas Laubach, Telefon: (0461) 806-372 Hamburg, Hannover und Kiel sowie vom Kompetenzzentrum
thomas.laubach@flensburg.ihk.de Digitales Handwerk Oldenburg moderiert.
Die Konferenz „Effizienz gestalten – digital!“ in der Katho-
IHK zu Kiel: Britta Weidemeier, Telefon: (0431) 5194-264 lischen Akademie in Hamburg ist kostenfrei und richtet sich
weidemeier@kiel.ihk.de insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen. red ��
IHK zu Lübeck: Ulrich Witt, Telefon: (0451) 6006-251 Infos und Programm
witt_u@ihk-luebeck.de http://mrh.veranstaltungen.hamburg.de
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10/19 5
Fotos: Jungheinrich AG, SMB International, Projekt 77/Ole Lohmann
Der automatisierte Schlepper ESZ 350a von Jungheinrich zieht bis zu 5.000 Kilogramm.
Die Dinge sind im Fluss
Intralogistik im Norden Globalisierung, immer kürzere Produktlebenszyklen, steigende
Kundenerwartungen – all diese Entwicklungsstränge treffen sich im Knotenpunkt der Logistik. Damit sie
sich dort nicht verheddern, sind Konzepte, Abläufe und Techniken nötig, die den Waren- und Materialfluss
verlässlich auch innerhalb eines Unternehmens regeln. Intralogistik entwickelt sich von bloßer
Lagerverwaltung zu einer Kernaufgabe – das zeigen drei Unternehmen in Schleswig-Holstein.
D
ie Intralogistik organisiert, steuert und optimiert den Berührungslos Auch die SMB International GmbH verfolgt
innerbetrieblichen Waren- und Materialfluss – ver- den Gedanken der individuellen Lösung. „Wir bieten Leistun-
einfacht gesagt umfasst sie alle logistischen Vorgänge, gen in der Schiffsbeladung, Abfülltechnik, Palettiertechnik
die passieren, ehe Waren auf die Straße kommen und zum und Lagerlogistik an“, erklärt Sales Director Hans-Jörg Stef-
Kunden gebracht werden. Die Logistik insgesamt ist eine fens. Im Bereich der Intralogistik hat sich das Unternehmen
Zukunftsbranche: Etwa 263 Milliarden Euro hat sie 2017 in aus Quickborn auf Kompaktlager, Fördertechnik und Palet-
Deutschland erwirtschaftet, so das Bundesverkehrsministeri- tierung spezialisiert. Eine der neuesten Techniken hier ist der
um. Damit ist sie nach Handel und Automobilindustrie der Lagenpalettierer „Shark“: Durch eine integrierte Drehstation,
größte Wirtschaftsbereich. den Kugel-Drehtisch, dreht und verschiebt er Kartons fast be-
Wie investieren Unternehmen im digitalen Wandel, in dem rührungslos und produktschonend. „Dieser Palettierer wurde
Schlagworte wie Industrie 4.0, künstliche Intelligenz und In- speziell für die immer höheren Qualitätsansprüche der Ver-
ternet der Dinge allgegenwärtig sind, intelligent in ihre Int- packungsindustrie und der Lebensmittelbranche entwickelt“,
ralogistik? „Auf jeden Fall sollten sie sich mit kompetenten erklärt Steffens.
Partnern austauschen“, sagt Professor Dr. Uwe Koch, Leiter des Die Bedienung erfolgt über eine intelligente Datenschnitt-
Kompetenzzentrums Logistik und Produktion an der Techni- stelle: Hierbei handelt es sich um eine Software zur anpas-
schen Hochschule Lübeck. Dort arbeitet ein Team von Wis- sungsfähigen Steuerung von Palettierrobotern, entwickelt un-
senschaftlern aus verschiedenen Forschungsschwerpunkten ter der Führung von SMB International. Der Clou: „Der Pa-
mit Unternehmen zusammen. „Es geht darum, zu analysieren, lettierer lässt sich über ein Laptop oder Tablet steuern, indem
wo Verbesserungsbedarf in einem Betrieb besteht, was logis- man die Karton- und Palettenmaße eingibt – der ‚Shark‘ pa-
tische Abläufe betrifft – um dann entsprechend eine Lösung lettiert dann vollautomatisch“, so Steffens. Der Anlagenbedie-
aus Hard- und Software sowie Prozessveränderungen zu ent- ner kann in wenigen Minuten ohne große Vorkenntnisse neue
wickeln.“ Palettierformate einstellen. Zusammen mit dem Setzbildgene-
6 10/19
Titelthema Innovative Intralogistik ��
Unternehmens entwickelt wurde. Die
Kunden kommen unter anderem aus
Deutschland und Dänemark. Auch
wenn Automatisierung in aller Mun-
de ist, spielen für Grube ihre Mit-
arbeiter eine ganz besondere Rolle.
„Die Dänen fragen zwar schon mal,
wo denn die Roboter bleiben“, erzählt
die Geschäftsführerin schmunzelnd,
„aber mir ist es wichtig, auf den Men-
schen zu setzen.“ So kooperiert sie
etwa mit Behindertenwerkstätten aus
Schleswig-Holstein, Mecklenburg-
Vorpommern und Berlin.
Optimaler Datenaustausch Trans
portlösungen für die Zukunft der
Intralogistik entwickelt die Jungh-
einrich AG mit Sitz in Hamburg und
ihrem großen Werk in Norderstedt:
Dazu gehören Flurförderzeuge sowie
das gesamte Spektrum moderner Lo-
gistiksystemlösungen. Zu den großen
Trends der Branche zählt auch der
Mitarbeiter von SMB International bauen Wände für eine Abfüllanlage auf. Einsatz moderner Lithium-Ionen-
Batterien. Mehr als 95 Prozent der
rator sorgen Palettierer und Dreheinheit für eine platz- und Fahrzeuge, die Jungheinrich produziert, werden elektrisch
kostenoptimierte Beladung der Versandpaletten. angetrieben, erklärt Sprecher Benedikt Nufer: „Der Markt für
Steffens ist sich sicher, dass die Automatisierung immer Stapler mit verbrennungsmotorischem Antrieb wird mittel-
weiter voranschreiten wird. Man befinde sich nun an einem bis langfristig durch leistungsfähigere Elek-
Punkt, an dem es immer wichtiger werde, dem Gedanken tro-Gegengewichtsstapler zusätzlich unter „Mehr als 95 Prozent
„Mensch gegen Maschine“ entgegenzuwirken: „Das machen Wettbewerbsdruck kommen.“ der Fahrzeuge,
wir, indem wir sichergehen, dass unsere Anlagen immer Aber auch für die intelligente Vernetzung die Jungheinrich
einfach bedienbar bleiben. Ziel der Automatisierung ist, die gibt es Lösungen: Ein Beispiel ist das Logis-
betriebsinternen Prozesse konstant zu halten und eine hohe tik-Interface von Jungheinrich: „Verschiedene produziert,
Betriebssicherheit für den Anwender zu er- Technologien und Lösungen werden elektrisch
zielen.“ am Stapler – etwa die ein- angetrieben.“
deutige, kontaktlose Identi-
Alles im Blick Mitten in Flensburg sitzt die fizierung von Waren – erfordern einen Da-
Firma von Franziska Grube. Mit Logistik Ser- tenaustausch mit dem WMS, dem Warehouse
vice Nord e. K. (LSN) hat sie es sich zur Aufgabe Management System“, erklärt Nufer. Da diese
gemacht, Fulfillment-Services in allen wichti- jedoch meist nicht aufeinander abgestimmt
gen Logistikbereichen anzubieten. Denn ge- seien, müsse das WMS angepasst werden, um
rade auch für sie werde es immer wichtiger, die Kommunikation zu ermöglichen. Hier
Material- und Warenflüsse zu optimieren, so kommt das Logistik-Interface ins Spiel: „Die
Koch: „Nebulöse Begriffe wie Cloud-Techno- Middleware ist auf dem Datenfunk-Terminal
logien oder Big Data müssen mit konkreten LSN-Inhaberin installiert und übernimmt die Aufgaben der
Inhalten gefüllt werden, damit die Unterneh- Franziska Grube Kommunikationszentrale“, so Nufer. Sie sorge
men einen echten Nutzen haben.“ Das ist auch dafür, dass die Informationen zwischen den
der Gedanke hinter LSN. Hier wird ein Rundum-sorglos-Paket Komponenten übersetzt werden. Das Logistik-Interface sei in
für Kunden aus verschiedensten Branchen geschnürt. Zu den bestehenden wie neuen Systemumgebungen einsetzbar – ohne
Leistungen zählen etwa Containerdienste, Lagerhotel und Pa- die Funktionen des WMS zu ändern. ��
lettenlager, Retourenmanagement, Verpackungslösungen oder
die logistische Rundumbetreuung von Webshops. „Der Kunde Autorin: Jutta Lasner, IHK-Redaktion Schleswig-Holstein
muss sich nur um Verkauf und Vertrieb kümmern, den Rest lasner@ihk-luebeck.de
übernehmen wir“, sagt sie. So ergäben sich Vorteile wie Effi-
zienz- und Qualitätssteigerung, schnelle Abwicklung, geringe Mehr unter
Fehlerquoten und Kosten. www.smb-international.de
Kernstück des Unternehmens – neben dem Team von 50 www.logistik-service-nord.de
bis 70 Mitarbeitern – ist das hauseigene Warenwirtschaftssys- www.jungheinrich.com
tem, das vom IT-Partner Projekt 77 nach den Bedürfnissen des
10/19 7
�� Titelthema Innovative Intralogistik
Schluss mit Suchen
Ortungssysteme Die aktive Ortung von betrieblichen Gegenständen, Waren oder
Transportvehikeln wird zunehmend wichtig. Die Vernetzung von Produktions- oder
Lagerelementen spart Zeit und kommt schon heute vielfach zum Einsatz.
sie in der Lagerlogistik üblich ist, nicht mehr
ausreicht.
Die aktive Ortung kann auch für das
Tracken von Mitarbeitern eingesetzt wer-
den, „um Maschinen abzuschalten, wenn
sie ihnen zu nah kommen“, sagt Hellbrück.
Diese Echtzeit-Lokalisation ist eines der
Projekte seines Kompetenzzentrums CoSA.
Außerdem erforscht er, wie die Lokalisati-
on mit weniger Ankern günstiger wer-
den kann. Noch kostet das System knapp
100.000 Euro.
Qualität managen Für die praktische Um-
setzung arbeitet CoSA mit der Solcon Sys-
temtechnik GmbH zusammen. Geschäfts-
führer Georg Frischmuth ist überzeugt:
„Ortung wird immer wichtiger.“ Solcons
klassisches Feld ist die Lagerlogistik, „wenn
der Kunde seinen Prozess nicht im Griff
hat, weil er so komplex ist. Prozesse umzu-
stellen ist oft viel schwieriger, als sie durch
ein Ortungssystem zu optimieren.“ Und
Foto: Friederike Grabitz
die Firma verbessert auch das Qualitätsma-
nagement: „Aktive Transponder können
Helligkeit oder Temperatur messen und
senden. Wir wissen dann bei verderblichen
Lebensmitteln, ob die Kühlkette unterbro-
Swen Leugner (links) und Horst Hellbrück mit den Chips für das Ortungssystem chen wurde, oder bei Leuchtkörpern, ob sie
Vibrationen ausgesetzt waren.“
P
rofessor Hellbrücks Hütehund ist kaum größer als eine Outdoor-Ortung nutzt meist GPS. Im Innenbereich basiert
Postkarte und arbeitet von der Zimmerdecke aus. Hin- sie auf WLAN, so wie das Ortungssystem „Visilion Care“ für
ter seiner Plexiglas-Scheibe leuchtet es grün: Alles in Krankenhäuser, das die Drägerwerk AG & Co. KGaA entwi-
Ordnung, er hat seine Schafe im Blick. Diese „Schafe“ sind ckelt hat. Dabei werden Geräte, Betten und Arbeitswagen mit
Draise-Produktionswagen, auf denen in der manuellen Fer- vernetzten BLE-Tags (Bluetooth Low Energy) ausgestattet, um
tigung Materialien und Werkzeuge aufbewahrt werden, und die Krankenhauslogistik zu verbessern.
der „Hund“ ist einer von 44 Ankern, die ihre Position über- Welchen Preis hat das Internet der Dinge in puncto Daten-
wachen. Professor Dr. Horst Hellbrück hat das System an der schutz und Selbstbestimmtheit? „Die Gefahr haben wir im-
Technischen Hochschule Lübeck gemeinsam mit Experten mer, dass Daten gehackt werden“, sagt Frischmuth. „Dabei hat
der TU Hamburg und den Firmen Virtenio und Krallmann die einzelne Information oft nichts Relevantes, aber die Sum-
im gleichnamigen Verbundprojekt entwickelt. Draise steht für me der Informationen.“ In vielen Bereichen sei es wichtig, dass
drahtlose, robuste, adaptive industrielle Systeme. es neben den automatisierten Systemen parallel noch manuel-
Sie hatten festgestellt, dass Mitarbeiter zu viel Zeit mit Su- le Systeme gebe. Damit übertrage man dem Algorithmus zwar
chen verbringen, etwa nach Material oder Werkzeug. Mit dem Aufgaben – nicht aber die Verantwortung. ��
neuen Ortungssystem sehen sie mit einem Blick auf den Bild-
schirm, wo sich welcher Wagen befindet und ob er einsatzbe- Autorin: Friederike Grabitz
reit ist. Freie Journalistin
„Der Mehrwert ist die Flexibilität“, sagt Projekt-Doktorand redaktion@ihk-sh.de
Swen Leugner. Die Wagen haben einen Chip mit Batterie, um
Signale aussenden zu können. Damit ist immer nachvollziehbar, Mehr unter
wo sie sich befinden. Das ist sinnvoll, wenn sie bewegt werden www.bit.ly/th-draise
und damit eine passive Ortung mit RFID oder Barcodes, wie
8 10/19Titelthema Innovative Intralogistik ��
gend anpassen. Die Logistikbranche muss mehr dafür tun,
die Berufsbilder – auch im kaufmännischen Bereich – positiv
zu vermarkten. Ideal wäre es, den jungen Leuten Programme
anzubieten, welche final ein Paket beinhalten, inklusive kauf-
männischer Ausbildung im Betrieb, Berufsschulausbildung
und zusätzlich eines Studiums mit Bachelor-Abschluss, wel-
ches stärker auf Betriebswirtschaft abzielt. Die Branche muss
junge Menschen für sich gewinnen.
Wirtschaft: Wie ist Ihre Einschätzung für die Zukunft, was
den Fachkräftebedarf angeht?
Berufskraftfahrer werden dringend gesucht. Steinwarder: Logistik umfasst so viele verschiedene Be-
reiche. Seit Jahren gibt es einen Fachkräftemangel. Viele Fir-
men investieren nicht ausreichend in die Weiterbildung ihrer
„Junge Menschen Mitarbeiter. Die Logistikbranche muss selbst aktiv werden
und sich für die Zukunft aufstellen beziehungsweise Talente
anwerben. Zurück zum Berufskraftfahrer: Es wird zusehends
gewinnen“ schwieriger, junge Leute für diesen Job zu motivieren, da die
Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine immer größere Rol-
le spielt. ��
Fachkräftesituation Logistik Die Logistik ist Interview: Klemens Vogel
im Wandel, Fachkräfte werden gesucht. Die IHK-Redaktion Schleswig-Holstein
Wirtschaft sprach mit Frieder Steinwarder, vogel@ihk-luebeck.de
Geschäftsführer der WCL – Worldwide IHK-Website – Fachkräftesicherung
Consultants in Logistics GmbH mit Sitz in www.ihk-sh.de (Dokument-Nr. 4365272)
Großhansdorf (Kreis Stormarn). Die Firma ist
unter anderem im Bereich der Rekrutierung von
Fach- und Führungskräften in der Logistik aktiv.
Wirtschaft: Wie ist die Fachkräftesituation in der Logistik?
Frieder Steinwarder: Das hängt davon ab, über welche
Verkehrsträger wir sprechen. Grundsätzlich fehlen Fachkräf-
te. Da auch Berufskraftfahrer dazugehören, ist dies sicher der
Bereich mit den größten Problemen. Dies beinhaltet natürlich
auch die Fahrer von Kurierfahr-
zeugen.
Wirtschaft: Wie sieht es bei
Intralogistik und Supply Chain
aus?
Steinwarder: Im Bereich
Kontraktlogistik beziehungs-
Fotos: iStock.com/OceanProd, Worldwide Consultants in Logistics GmbH
Wir planen, entwickeln und bauen mit den Werkstoffen Beton
weise Bewirtschaftung von La- und Stahl – aber am liebsten mit Holz – für die Zukunft!
gerhäusern fehlen gut ausgebil-
dete Fachkräfte. Mitarbeiter in Industrie- und Gewerbebau | Logistikimmobilien
einem Lager müssen heute mit Bürogebäude | Bau- und Verbrauchermärkte
gewerblicher Wohnungsbau
Frieder Steinwarder, modernen Scannern umgehen
WCL-Geschäftsführer können. Supply Chain bedeutet
Von der ersten Idee bis zur schlüsselfertigen Übergabe
üblicherweise Management ei- bieten wir Ihnen als Generalunternehmer qualitativ
ner kompletten Logistikkette. Dazu sind zum Beispiel Sprach- hochwertige, wirtschaftliche Komplettlösungen für
Ihr Bauprojekt.
kenntnisse – zumeist Englisch – erforderlich. Noch wichtiger
aber ist der Umgang mit neuen IT-Werkzeugen. Somit werden
hier besonders gut ausgebildete Mitarbeiter benötigt, welche Kontaktieren Sie uns – wir beraten Sie gerne!
schwer zu finden sind.
Wirtschaft: Ändern sich die Berufsbilder, insbesondere Besser bauen.
durch den digitalen Wandel? Mit Holz.
Steinwarder: Absolut. In vielerlei Hinsicht ist ein Studium
erforderlich. Aber für Auszubildende müssen die Berufsschu- Gebr. Schütt KG | Tel.: 04858 1800-0 | www.schuett-holzbau.de
len ihre Lehrinhalte und die Betriebe ihre Ausbildung drin-
10/19 9
830004248109 Gebr Schütt.indd 1 10.09.19 11:50�� Titelthema Innovative Intralogistik
5G-Schub für die Intralogistik
Neuer Mobilfunkstandard Die ersten Frequenzen für die Öffentlichkeit
sind versteigert. Die Telekommunikationskonzerne können damit beginnen,
5G auszurollen. Noch in diesem Halbjahr will die Bundesnetzagentur
aber auch Frequenzen für sogenannte Campus-Netze vergeben, die
Unternehmen nur intern nutzen dürfen.
D
er neue Mobilfunkstandard der anderen Telekommunikationskonzer-
fünften Generation (5G) läuft an. ne ziehen nach. Doch viel mehr ist im
Doch noch wird es dauern, bis nördlichsten Bundesland noch nicht ge-
dieser im Alltag angekommen ist. Zwar schehen.
schaltete Vodafone mit großem Getö- Dabei soll 5G nicht nur den Mo-
se im Juli 2019 in Schleswig-Holstein bilfunk revolutionieren, der Standard
den ersten Sendemast live und auch die könnte auch in den Unternehmen neue 5G-Mobilfunkturm
Akzente setzen und die Digitalisierung
vorantreiben. Der Grund dafür sind
Das soll 5G mindestens können sehr kurze Latenzzeiten von bis zu ei- Komponenten und Rohstoffe für die
Quelle: International Telecommunication Union Radiocommunication Sector (ITU-R)
ner Millisekunde und hohe Datenraten, Produktion. „Der autonome Trans-
• Peak-Downlink-Rate: 20 GBit/s mit denen sich Produktion und Logistik port dieser Güter bietet einen ersten
• Peak-Uplink-Rate: 10 GBit/s automatisieren ließen. Einige Unter- Ansatzpunkt für den Weg zur smarten
• Mindestdatenrate für den Endnutzer im nehmen sind schon dabei, Testfelder Fabrik. Ebenso überlegen wir Einsatz-
Downlink: 100 Mbit/s aufzubauen – doch eher im südlichen möglichkeiten mit digitalen Brillen wie
• Mindestdatenrate für den Endnutzer im Deutschland. der HoloLens. 5G würde dann dabei das
Uplink: 50 Mbit/s Zum Beispiel Osram. Im Werk in IT-Backbone für die Anwendungen dar-
• Gebäudeinterne Flächenkapazität für En Schwabmünchen kooperiert das Unter- stellen“, ergänzt Kienle.
hanced Mobile Broadband: 10 Mbit/s/m2 nehmen mit der Deutschen Telekom,
• Verzögerungszeit für Enhanced Mobile um die IT-Infrastruktur 5G-fähig zu Partner gesucht Ganz so einfach mit
Broadband: nicht mehr als 4 ms machen. Momentan wartet Osram aber einem eigenen 5G-Netz auf dem Be-
• Verzögerungszeit für Ultra-Reliable and Low- noch auf den Rollout und arbeitet mit triebshof oder im Lager ist es also nicht.
Latency Communication: nicht mehr als 1 ms LTE. „Es soll jetzt nach der Versteige- Zwar hält die Bundesnetzagentur in den
• Verbindungsdichte: bis zu 1 Million End rung der 5G-Lizenzen aber schnellst- Frequenzbereichen 3,7 Gigahertz (GHz)
geräte pro km2 möglich umgestellt werden. Leider steht und 3,8 GHz einige Megahertz für Un-
• Senkung des Energieverbrauchs auf ein der konkrete Zeitpunkt noch nicht fest“, ternehmen bereit, diese wurden jedoch
Zehntel der heutigen Systeme sagt Kathrin Kienle, Pressesprecherin noch nicht verteilt, da es bisher noch
• Steigerung der relativen Bewegungs bei Osram Automotive. Im Werk trans- keine Gebührenordnung gibt. Wie lange
geschwindigkeit auf 500 km/h portieren mobile Roboter, sogenannte es noch dauern wird, weiß auch das Bun-
Automated Guided Vehicles (AGV), deswirtschaftsministerium noch nicht.
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Karriere in der Logistik
Informativ, bunt, ansprechend: Die neue Bro-
schüre „Karriere in der Logistikbranche“ hilft mit
vielen Tipps und Hinweisen jungen Menschen,
den richtigen Karrierestart in der Logistik zu fin-
den.
Wie heißt der Beruf, der zu mir passt? Was
zeichnet welchen Beruf aus? Wie lang dauert die
Foto: fotolia.com/Николай Батаев
Ausbildung? Welche Möglichkeiten der Weiter-
bildung gibt es? Welche Anforderungen stellt ein
Ausbildungsbetrieb an mich?
Diese und weitere Fragen beantwortet die
Broschüre „Karriere in der Logistikbranche“. Das
neu konzipierte Produkt der IHK Schleswig-Hol-
stein, unterstützt vom UV Logistik Schleswig-
Holstein e. V., richtet sich an alle interessierten
Schulabsolventen oder Quereinsteiger, die sich in
Von dort heißt es, dass man noch auf den hören. „Wir stehen beim neuen Mobil- der Phase der Berufsorientierung befinden.
Verordnungsentwurf der Bundesnetz- funkstandard noch am Anfang. Daher Die Broschüre bietet übersichtliche Informa-
agentur warte, der im Anschluss an das wird es inhaltlich hauptsächlich um die tion in einem frischen Format. Ist das Interesse
Bundesjustizministerium gehen und dort Grundlagen gehen“, sagt Ulrich Jetzek, geweckt, kann über QR-Codes weitergehend
einer Rechtsförmlichkeitsprüfung unter- Professor am Institut für Kommunika- recherchiert werden. Auf der Website der IHK
zogen werde. Wer sich als Unternehmen tionstechnik und Embedded Systems Schleswig-Holstein finden die Berufsstarter noch
um die Bereiche bewerben möchte, muss der FH Kiel. Bisher habe die Fachhoch- mehr fachliche Informationen, Links zum Ange-
also noch warten und kann sich schon schule beim 5G-Standard noch keinen bot der Arbeitsagentur und Ansprechpartner, die
mal mit den Voraussetzungen vertraut Kooperationspartner aus der Industrie oft entscheidende Tipps parat haben. MK ��
machen, die er auf der Website der Bun- gefunden. Doch die Suche laufe an – so
desnetzagentur findet. So kann sich zum wie der neue Standard. �� Broschüre anfordern
Beispiel eine Antragsberechtigung aus IHK zu Lübeck, Martin Krause
dem Eigentum an dem Grundstück oder Autor: Ralf Johanning, freier Journalist Telefon: (0451) 6006-163, krause@ihk-luebeck.de
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Auch an der Fachhochschule Kiel Mehr unter www.ihk-sh.de (Dokument-Nr. 4481420)
wird 5G im kommenden Wintersemes- www.bundesnetzagentur.de
ter zum Repertoire der Vorlesungen ge-
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10/19 11�� Titelthema Innovative Intralogistik
Energie sparen, Kosten senken
Foto: iStock.com/jkitan
Tipps zur Nachhaltigkeit Klimaschutz und Nachhaltigkeit bewegen die Logistikbranche
nicht erst seit Kurzem. Routenoptimierung, energieeffiziente Fahrzeuge oder spritsparende
Reifen sind nur einige Punkte auf der langen Liste der Möglichkeiten.
B
ekanntlich senkt die Kosten, was Ein weiterer Anreiz: Das Bundesver- turnahe Bau- und Dämmmaterialien
Energie spart – und das schont kehrsministerium fördert alternative informieren. Auf dem Dach installierte
auch die Umwelt. Heutzutage las- Antriebe im Güterverkehr, befreit Un- Solarthermie und Fotovoltaik zur Ener-
sen sich Faktoren der Nachhaltigkeit so- ternehmen von der Mautgebühr und giegewinnung oder Dachbegrünung,
gar in den unternehmenseigenen Kenn- gibt einen Investitionszuschuss von wasserdurchlässige Außenbeläge, Re-
zahlen- und Zielsystemen verankern. Es 8.000 bis 40.000 Euro für Lkw von mehr genwassernutzung und Biotope auf dem
gibt aber noch mehr Möglichkeiten für als 7,5 Tonnen. Außengelände sind weitere Möglichkei-
eine grüne Logistik, die im ersten Schritt ten, nachhaltig zu agieren.
zwar Kosten verursachen, langfristig Energierückgewinnung
aber einen positiven Effekt auf den öko- Maximale Beschleunigung und Ab- Faktor Mensch
logischen Fußabdruck haben. bremsung: Regalbediengeräte (RBG) Fast jeder dritte Berufskraftfahrer
sind echte Energiefresser. Doch bei jeder geht in den kommenden Jahren in Ren-
Alternative Antriebe Hebe- oder Bremsbewegung kann Ener- te, knapp drei Prozent sind jünger als
Fahrzeuge mit Elektroantrieb sind gie zurückgewonnen werden – mit so- 25 Jahre. Der Beruf steht bei Arbeitneh-
aus dem Straßenbild nicht mehr wegzu- genannten Energierückspeisemodulen, mern nicht hoch im Kurs, die Logistik-
denken. In der Lagerlogistik wird neuer- die Wärmeentstehung verhindern und branche hat es schwer, Nachwuchs zu
dings auch auf Stapler mit Wasserstoff- einen Großteil der Bewegungsenergie in gewinnen. Zur Nachhaltigkeit in Unter-
antrieb gesetzt. Hier liegen die Vorteile Strom umwandeln. Andere setzen bei der nehmen gehört auch die Unternehmens-
nicht nur in der schnellen Betankung Stromversorgung auf sogenannte Power kultur. Hier können Betriebe ansetzen:
der Stapler, die nur drei Minuten dau- Caps als Energieeinspeiser, deren Spei- mit Verbesserung von Arbeitsbedingun-
ert, sondern auch in der emissionsar- cher durch Energierückgewinnung beim gen, Fort- und Weiterbildung oder auch
men Nutzung. Der Wasserstoff lässt sich Heben und Bremsen gefüllt werden. Gesundheitsmanagement. ��
nachhaltig aus regenerativen Quellen
wie Biogas gewinnen. Gebäudeplanung Autorin: Majka Gerke
Bei der Anschaffung von Lkw muss Auch in den Logistikimmobilien Freie Journalistin
man nicht mehr nur auf Diesel setzen. selbst können durch einfache Maß- redaktion@ihk-sh.de
So bieten Volvo, Scania oder Iveco nahmen wie bedarfsgerecht eingesetzte
mittlerweile Lkw an, die mit verflüssig- LED-Leuchten Ressourcen geschont Mehr zu nachhaltiger Intralogistik
tem Erd- oder Biogas laufen – für den werden. Wer sein Lager- oder Büro- www.bit.ly/tipps-intralogistik
Nahverkehr durchaus eine Alternative. gebäude neu baut, sollte sich über na-
12 10/19– Anzeige – Titelthema Innovative Intralogistik ��
Unternehmensporträt
Mehr Effizienz im
Forderungsmanagement
Konsequentes Vorgehen sichert die Liquidität im Unternehmen
T
rotz niedriger Zinsen und gro- noch Erfolge verzeichnen. Sind eigene Kunden erfolgreich vor Forderungsaus-
ßer Geldmengen am Kapital- Bemühungen also ergebnislos verlau- fällen. Bis heute steht Creditreform für
markt zwingt die weiterhin teils fen, sollte ein professionelles Inkasso- professionelles Credit-Risk Manage-
restriktive Vergabepraxis der Finan- Unternehmen wie Creditreform zur ment. Dienstleistungen in den Berei-
zinstitute Unternehmen dazu, ihr Li- effizienten und schnellen Bearbeitung chen Wirtschaftsinformation im In- und
quiditätsmanagement neu zu bewer- der Außenstände eingesetzt werden. Ausland, Forderungsmanagement,
ten und mit dem Umlaufvermögen Der sogenannte „Third-Party-Effekt“ Marketing Services, Systeme & Bera-
effizienter umzugehen. Hinter dem führt durch die Einschaltung eines ex- tung sowie Payment stellen unterneh-
Schlagwort „Working Capital Manage- ternen Dritten bei Schuldnern regelmä- merisches Handeln im Norden auf eine
ment“ verbirgt sich ein Bündel an ßig zu erhöhter Zahlungsbereitschaft. sichere Basis. Die fünf Creditreform
Maßnahmen mit dem Ziel, Bestände, Dies gilt insbesondere dann, wenn der Gesellschaften in Flensburg, Neu-
Forderungen und Verbindlichkeiten Schuldner weiß, dass sich eine unbe- münster, Kiel, Pinneberg und Lübeck
geschickter zu verwalten und damit zahlte Rechnung auf die Bonitätsbeur- betreuen mit ca.100 Mitarbeiter etwa
mehr Liquidität im Unternehmen vor- teilung in seiner Wirtschaftsauskunft 4000 Kunden.
zuhalten. auswirken kann. In gesamt Deutschland erteilen 130
Eine in diesem Zusammenhang Creditreform Gesellschaften jährlich
wichtige Stellschraube ist dabei kon- Creditreform in Schleswig-Holstein 16,5 Mio. Wirtschaftsauskünfte, im
sequentes Forderungsmanagement, Seit ihrer Gründung im Jahr 1879 Inkasso befinden sich aktuell 1,5 Mio.
da die eigene Zahlungsfähigkeit durch schützt die Creditreform-Gruppe ihre Aufträge in Bearbeitung.
das Zahlungsverhalten der Kunden
beeinflusst wird. Zahlungsverzöge-
rungen oder Zahlungsausfälle bei
Kunden binden wertvolles Kapital und
können im schlimmsten Falle zu Li-
quiditätsschwierigkeiten des eigenen
Unternehmens führen. Daher sollte
das Forderungsmanagement ein völlig
normaler Bestandteil jeder Kunden-
beziehung sein und mit ebenso viel
Professionalität durchgeführt werden,
wie die Angebotserstellung oder die
Leistungserbringung. Im Kern geht
es darum, eigene Außenstände mög-
lichst schnell zu realisieren und für ei-
gene Verbindlichkeiten angemessene
Skonti bei rascher Begleichung oder
lange Zahlungsziele zu guten Konditi-
onen zu vereinbaren.
Externes Inkasso steigert
Zahlungsbereitschaft
Selbst ein konsequentes Rech-
nungs- und Mahnwesen verhilft je- Infos und Kontakt
doch nicht immer zum gewünschten
Erfolg. Bleiben Zahlungen aus, ist es
wichtig, schnell auf den drohenden Internet:
Internet:
www.creditreform.de/flensburg
Zahlungsausfall zu reagieren. Denn je
www.creditreform-flensburg.de
www.creditreform.de/neumuenster www.creditreform-pinneberg.de
älter die Forderung ist, desto weniger
www.creditreform-neumuenster.de
www.creditreform.de/kiel www.creditreform-luebeck.de
wahrscheinlich ist die Realisierung. So
www.creditreform-kiel.de
www.creditreform.de/pinneberg
zeigen Analysen, dass Gläubiger ab www.creditreform.de/luebeck
der dritten eigenen Mahnung kaum
10/19 13�� Titelthema Innovative Intralogistik
Die digitale
Eisenbiegerei
Einfach alles drin:
Renault Leasing für Sülzle Stahlpartner GmbH Biegerei der
Zukunft – so nennt das Stahlunternehmen
Gewerbekunden Sülzle seine neue Produktionsstätte, die im
Mai im Lübecker Hafen eröffnet wurde. Ein
Mit Full Service Paket**. hervorragendes Beispiel für Industrie 4.0 –
also die Digitalisierung und Vernetzung von
Produktions- und Logistikprozessen.
A
m Nordlandkai ist auf 10.000 Quadratmetern ein neu-
artiges Produktions- und Logistiksystem an den Start
gegangen – digitalisiert und zum größten Teil automa-
tisiert. Martin Vestring ist stolz auf den neuen Standort in der
Hansestadt. Der 48-Jährige ist Niederlassungsleiter, er hat die
Biegerei mit dem automatisierten Konzept mit zum Laufen
gebracht.
Renault MEGANE Sülzle Stahlpartner wird in vierter Generation von den
Grandtour BUSINESS Edition BLUE dCi 115 Brüdern Heinrich und Andreas Sülzle geführt. Die Firma hat
ab 25 Standorte – 23 in Deutschland und zwei in Frankreich – mit
147,- €* netto mtl./ 1.000 Mitarbeitern. Damit ist der Betrieb einer der größten
ab 174,93 € brutto mtl. Bewehrungsstahlhändler und Biegebetriebe in Deutschland.
• Renault R-LINK 2 mit 7-Zoll-Touchscreen & Navigations- In Lübeck habe man einen Meilenstein der deutschen Biege-
funktion inkl. Europakarte • Einparkhilfe vorne und hinten kultur realisiert, sagt Andreas Sülzle.
• Komfort-Paket, mit 2-Zonen Klimaautomatik sowie Licht-
& Regensensor • Lenkrad in Leder • Sicherheitstrennnetz
Renault Mégane Grandtour BLUE dCi 115, Diesel, 85 kW: Gesamt-
verbrauch (l/100 km): innerorts: 4,6; außerorts: 3,5; kombiniert: 3,9;
CO2-Emissionen kombiniert: 102 g/km; Energieeffizienzklasse: A+.
Renault Mégane Grandtour: Gesamtverbrauch kombiniert (l/100 km):
5,6 – 3,9; CO2-Emissionen kombiniert: 127 – 102 g/km, Energieeffi-
zienzklasse: B – A+ (Werte nach Messverfahren VO [EG] 715/2007)
*Monatliche Rate netto ohne gesetzl. USt. 147,- € /brutto inkl. gesetzl.
USt. 174,93, €, Leasingsonderzahlung netto ohne gesetzl. USt. 750,– €
/brutto inkl. gesetzl. USt. 892,50 €, Laufzeit 48 Monate, Gesamtlaufleis-
tung 40.000 km.
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Rosenstraße 12 • 23795 Bad Segeberg • Tel.: 04551 - 96690 Martin Vestring am Maschinensteuerpult
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Der Standort wurde ganz bewusst gewählt, so Vestring: Der
Stahl kann per Schiff, Bahn oder Lkw geliefert werden. Die
**Ein Angebot für Gewerbekunden der Renault Leasing,
Geschäftsbereich der RCI Banque S. A. Niederlassung Deutsch-
Lübecker Hafengesellschaft als Kooperationspartner löscht
land, Jagenbergstraße 1, 41468 Neuss. Gültig bis 31.10.2019. und lagert den Stahl und bringt ihn in die Produktionsstätte.
Inkl.Renault Full Service Vertrag,bestehend aus derAbdeckung aller Kosten Der Stahlumschlag habe den Hafenbetrieb am Nordlandkai
der vorgeschriebenen Wartungs- und Verschleißarbeiten sowie Haupt- belebt. In der lübschen Biegerei werden 250 Tonnen Stahl am
untersuchung (HU) inkl. Mobilitätsgarantie für die Vertragsdauer von 48
Tag verarbeitet, hinzu kommen Bewehrungsmatten, Stabware
Monaten bzw. 40.000 km ab Erstzulassung gemäß Vertragsbedingungen.
2 Jahre Renault Neuwagengarantie und 3 Jahre Renault Plus Garan- und andere Eisen. 60 Beschäftigte arbeiten in zwei Schichten.
tie (Anschlussgarantie nach der Neuwagengarantie) für 60 Mona- Vestring kann einem was erzählen von harter körperlicher
te bzw. 100.000 km ab Erstzulassung gem. Vertragsbedingungen. Arbeit als Eisenbieger. Er hat den Job von der Pike auf gelernt,
14 10/19
830004266109 Lüdemann und Zankel.indd 1 17.09.19 11:07Titelthema Innovative Intralogistik ��
Nur für Gewerbetreibende professional.peugeot.de
seine Lehrzeit ist 30 Jahre her, später hat er studiert. Die Arbeit PEUGEOT 01.09. – 30.11.2019
mit Stahl ist sein Leben, das spürt man, wenn er vom Stahlhan-
del in Lübeck erzählt.
In der gigantischen Halle, die 225 mal 45 Meter misst, EIN PARTNER. 19 ASSISTENZSYSTEME.
haben riesige Maschinen fast alle körperliche Arbeit ersetzt.
Der Eisenbieger von heute, sagt Vestring, habe mehr mit IT-
Technik zu tun. In der neuen Produktionsstätte berührt der
Bediener den Stahl nicht mehr, Mitarbeiter überwachen die
Maschine per Computer. Zählen, schneiden, sortieren, bie-
gen – die Arbeitsgänge werden automatisch erledigt, ebenso
wie das Bündeln und Etikettieren.
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Leasingvertrag über 36 Monate (15000 km) der PSA Bank Deutschland.
Nur für Gewerbetreibende mit einem Fuhrpark�� Wirtschaft im Gespräch
„Wir haben einen
Deshalb sollte die Politik Erleichte-
rungen für Unternehmer durchsetzen.
Da geht es gar nicht um Subventionen
oder Ähnliches. Die Bürokratie nimmt
festen Wertekanon“
immer drastischere Ausmaße an. Un-
ternehmer spüren das direkt, denn sie
müssen Mitarbeiter beschäftigen, die
sich nur mit Auflagen herumschlagen.
Das zu vereinfachen würde den Betrie-
Familienunternehmer Rüdiger Behn ist Landesvorsitzender des ben nutzen und das Staatssäckel keinen
Verbands Die Familienunternehmer. Sein Unternehmen, die Waldemar Cent kosten. Wir brauchen einen breiten
Behn GmbH in Eckernförde, blickt auf eine 128-jährige Geschichte Mix an Maßnahmen, um die Entwick-
lung auf dem Arbeitsmarkt in den Griff
zurück. Die Wirtschaft sprach mit Behn über den Stellenwert der zu bekommen.
dualen Ausbildung, die konzerndominierte Getränkebranche und die Wirtschaft: Im Frühjahr hat Ihr
besondere Verantwortung der Familienunternehmer. Verband sein „Nationales Fitness-Pro-
gramm“ veröffentlicht und sich gegen
den Aufbau „nationaler Champions“
Wirtschaft: Herr Behn, Familien- Wandel einstellen. Wegen der Rente mit gerichtet. Bundeswirtschaftsminister
unternehmen gelten als Hort der Aus- 63 verlassen dringend benötigte quali- Peter Altmaier scheint sein angeschla-
bildung: Eine Umfrage Ihres Verbands fizierte Arbeitskräfte den Arbeitsmarkt genes Verhältnis zu den Familienunter-
zeigt, dass 69 Prozent der Betriebe eben- früher als bisher. Umso dringender nehmern seither nachzujustieren – mit
so viele oder sogar mehr Ausbildungs- brauchen wir den Fachkräftezuzug aus Erfolg?
plätze als 2018 angeboten haben. Wie dem Ausland. Die Landesregierung und Behn: Peter Altmaier hat mit seinem
lang kann das angesichts des demografi- die Wirtschaftsförderung und Tech- Aufschlag einer Industriestrategie für
schen Wandels noch so bleiben? nologietransfer Schleswig- Irritationen bei vielen Fami-
Rüdiger Behn: Für Familienunter- Holstein GmbH (WTSH) „Die Bürokratie lienunternehmern gesorgt.
nehmen ist die duale Ausbildung ein mit dem Partnerprogramm nimmt immer Denn seit der Gründung der
integraler Bestandteil der Fachkräfte- könnten gerade in anderen drastischere Bundesrepublik war es immer
gewinnung. Sie ist aber auch einer der EU-Staaten verstärkt für der Wettbewerb, der Deutsch-
Gründe, warum die deutsche Wirtschaft Schleswig-Holstein werben. Ausmaße an.“ land stark gemacht hat, nicht
so erfolgreich und in Krisenzeiten so ro- Wirtschaft: Die Konjunk- die Monopole und Kartelle.
bust ist. Jedoch scheitert die Besetzung turaussichten sind derzeit durchwach- Das haben wir als Verband in Gesprä-
neuer Azubi-Stellen zunehmend an feh- sen. Ist Schleswig-Holstein aufgrund chen dem Wirtschaftsminister deutlich
lenden Bewerbungen. Viele Bewerber seiner mittelständischen Struktur besser gemacht. Er hat uns sehr aufmerksam
bringen nicht die nötigen Grundkennt- gegen Schwankungen gerüstet? zugehört, sodass wir jetzt gespannt sind,
nisse und Fähigkeiten mit. Ein wichtiger Behn: Deutschland, und somit auch was er im Herbst als Nachbesserungen
Schritt wäre ein eigenständiges Schul- Schleswig-Holstein, ist besser durch die präsentieren wird.
fach Wirtschaft. Denn das steigert die Finanzkrise gekommen, weil die mittel- Wirtschaft: Welche regionale Verant-
ökonomische Kompetenz der Schüler ständische Wirtschaft – also die Fami- wortung tragen die Familienunterneh-
und schafft Interesse am Unternehmer- lienunternehmen – ein Stabilitätsanker men in Schleswig-Holstein? Und – ohne
tum. Und natürlich müssen wir uns als war. Klar ist auch, dass der Mittelstand zu romantisieren – welche Rolle spielen
Gesellschaft auf den demografischen leidet, wenn die Konjunktur einbricht. dabei Werte und Traditionen?
Behn: Unternehmertum geht stets
mit Verantwortung einher. Doch für
Familienunternehmen gilt das im Be-
Zur Person sonderen. Sie sind oft mehrere Gene-
Rüdiger Behn, Jahrgang 1957, ist seit rationen alt und haben dabei als Fa-
2016 Landesvorsitzender des Verbandes Die milie und als Unternehmen denselben
Familienunternehmer e. V. in Schleswig-Hol- Stammsitz beibehalten. Bei Familien-
stein. Er leitet die Waldemar Behn GmbH in unternehmen werden nicht einfach
vierter Generation. Nach einer Banklehre bei Werke verlagert um des schnellen Euro
der Landesbank Schleswig-Holstein hat er in willen. Familienunternehmer haben
Nürnberg Betriebswirtschaft studiert, ehe er einen festen Wertekanon. Im Zentrum
in das elterliche Familienunternehmen ein- steht die Nachhaltigkeit für die kom-
stieg. Das Unternehmen ist Hersteller hoch- menden Generationen.
wertiger Spirituosen wie „Kleiner Feigling“, Wirtschaft: Sie sind in der Getränke
„Küstennebel“ oder „Danzka Wodka“. Behn industrie einer der wenigen verbliebe-
kommt aus Eckernförde, ist verheiratet und nen Familienunternehmer. Wie behaup-
hat zwei Kinder. �� ten Sie sich in einer stark konzerndomi-
nierten Branche?
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