Auf Daten errichtet ZWISCHEN NORD- UND OSTSEE - IHK Schleswig-Holstein
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09/2018 · September
Ausgabe Lübeck · 4801
ZWISCHEN NORD- UND OSTSEE
Auf Daten
errichtet
� Titelthema:
Digitalisierung
am Bau
� Wirtschaft im Gespräch:
Professor Rainer Kreuzhof
� Folgen der Trockenheit:
Sommer mit Schattenseiten
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Mein Standpunkt ��
Zusammenhalt im Norden
E
nergie ist die Basis, auf der unsere Gesellschaft und unse-
re Wirtschaft ruhen. Einer sicheren Energieversorgung
kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Dies gilt
umso mehr, da wir uns in Deutschland mitten in der Um-
gestaltung des Energiesystems befinden. Der Norden nimmt
hierbei eine besondere Rolle ein, denn wir sind nicht nur bei
der Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien führend.
Wir verfügen auch noch über ein erhebliches Potenzial auf
diesem Sektor.
Dabei unterscheiden sich hier im Norden die Profile der
Regionen in Sachen Energie zum Teil deutlich. Einerseits
gibt es die Regionen, die quasi als regenerative Kraftwerke
fungieren: In der Regel sind sie dünn besiedelt, aber geprägt
von vielen Windkraft- und Solaranlagen und mit Potenzial
für den weiteren Ausbau von Erneuerbare-Energien-Anlagen
und Netzen. Bestes Beispiel dafür ist die Westküste Schleswig-
Holsteins. Auf der anderen Seite gibt es große Lebens- und
Wirtschaftszentren mit vielen Einwohnern und Betrieben so-
wie dem entsprechenden Bedarf an Energie. Städte wie Kiel
und Lübeck sowie die Freie und Hansestadt Hamburg sind
hier zu nennen. Am Ende sind es die Energienetze, die diese
unterschiedlichen Regionen zu einem gemeinsamen Energie-
system verbinden – ein Energiesystem mit einem übergeord-
neten Zusammenhalt.
Die IHK Nord hat im Rahmen des Projekts „Zukunft Nord-
Foto: Rolf Otzipka
deutschland“ analysiert, dass eine sichere Energieversorgung
einer der wichtigsten Standortfaktoren für den Norden ist. Das
unterstreicht einmal mehr die Aufgabe, in guter Zusammenar-
beit im Norden die immer wichtiger werdenden Energienetze
umsichtig, zügig und innovationsorientiert weiterzuentwi- Matthias Boxberger, Vorstandsvorsitzender HanseWerk AG,
ckeln und an dem gemeinsamen Energiesystem zu arbeiten. Quickborn
Für den Wirtschaftsstandort im Norden ist hierbei wich-
tig, neue Technologien und Verfahren zu erproben und so der
Ansiedlung neuer Unternehmen Vorschub zu leisten. Dabei Weiterentwicklung der Sektorenkopplung nur drei Bereiche,
hat das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte For- in denen der Norden seine Rolle als Innovationsstandort für
schungsprojekt Norddeutsche EnergieWende 4.0 (NEW 4.0) die Nutzung regenerativer Energien in enger Zusammenar-
einen besonderen Stellenwert. Das Projekt soll konkret zeigen, beit ausbauen kann. Mit dem hier entwickelten und erprobten
wie Schleswig-Holstein und Hamburg gemeinsam bis 2035 Fachwissen können künftig neue Techniken und Verfahren in
zu 100 Prozent sicher, kostengünstig und umweltverträglich die Welt exportiert werden. Und dies bedeutet die Entstehung
durch regenerative Energie versorgt werden können – ein ehr- neuer industrieller Wertschöpfungsketten, die Sicherung von
geiziges Projekt im Sinne einer länderübergreifenden Zusam- Arbeitsplätzen und am Ende eine Stärkung der regionalen
menarbeit. Wirtschaft – im ganzen Norden. ��
Mit 60 Partnern aus Wirtschaft, Industrie und Forschung
bietet NEW 4.0 den beteiligten Unternehmen neue Chan- Was ist Ihre Meinung?
cen, ihre Wettbewerbsfähigkeit in einem wachsenden Zu- Schreiben Sie der Redaktion:
kunftsmarkt zu stärken. Hierbei sind die Digitalisierung der redaktion@ihk-sh.de
Energienetze, die Steigerung der Energieeffizienz und die
09/18 1
�� Wirtschaft im Bild
Foto: Johanna Bavendiek/www.johanna-bavendiek.de
Moderne Technik, klassischer Look Die Jacht- und Bootswerft Helmut
Dick in Kiel ist seit mehr als 25 Jahren Bootsbau-Meisterbetrieb und bietet
neben Reparatur und Neubau auch 15.000 Quadratmeter Winterlagerflä-
chen an. Die Werft beschäftigt 25 Spezialisten für Bootsbau, Jachttechnik,
Schlosserei, Segelmacherei und Jachtlackierung und ist für die Instand-
haltung der Ausbildungsflotte der Marineschule Mürwik verantwortlich.
Daher lag es nahe, dass sie kürzlich den Refit der Segeljacht Taifun, einer
16 Meter langen Yawl der Bundesmarine Flensburg, übernommen hat: Im
Überwasserbereich wurden fast 180 laufende Meter Mahagoni-Planken
neu eingepasst, um den klassischen Look der Jacht zu wahren, während
die Technik des Innenraums auf den neuesten Stand gebracht wurde. ��
2 09/18
Themen der Wirtschaft ��
ZWISCHEN NORD- UND OSTSEE
Mein Standpunkt 1
Wirtschaft im Bild
Neues im Norden
2 �6
Zitat des Monats 4
Köpfe der Wirtschaft 5
Titelthema – Digitalisierung am Bau
Foto: iStock.com/Drazen Lovric
Bauwirtschaft im Wandel: auf Daten errichtet 6
Fachhochschule Kiel: Bauingenieure zurück an der Förde 8
Interview: Professor Dr. Marcus Menzl
über Digitalisierung und Stadtplanung 10
Digitale Vermessungstechnik:
Präzision mit Drohne und Laser 12
3-D-Druck im Bauwesen: Stahlbau vereinfachen 14
Digitale Bauakte: noch ein weiter Weg 16
Wirtschaft im Gespräch Digitalisierung am Bau
Professor Dr. Dr. Rainer Kreuzhof, Hochschule Flensburg 18
Titelthema Planen, bauen, betreiben – fünf Prozent der Wertschöpfung
Unternehmen und Märkte in Deutschland werden durch die Baubranche erbracht. Die digitale Re-
Damage-Control-Germany: Sicherheit gründlich vermitteln 20 volution verspricht auch hier Chancen für alle, die der Entwicklung auf-
Notstromtechnik-Clasen GmbH: dem Blackout vorbeugen 21 geschlossen begegnen. Die Wirtschaft hat sich in der Branche umgehört.
Fristads Kansas: modisch zur Arbeit 22 Lesen Sie im Titelthema außerdem über Drohnen und Laser am Bau, 3-D-
Aus dem IHK-Bezirk Druck im Baugewerbe, Digitalisierung und Stadtplanung sowie den neuen
Regionalteile Flensburg, Kiel und Lübeck 23 Studiengang Bauingenieurwesen in Kiel.
IHK Schleswig-Holstein
Global Economic Symposium: Professor
Zukunft von Arbeit und Bildung 41
Rainer Kreuzhof
�� Standort Schleswig-Holstein
Folgen der Trockenheit: Sommer mit Schattenseiten 42 Wirtschaft im Gespräch Die
Schadstoffarme Treibstoffe: Gasantrieb in der Schifffahrt 44 soziale Marktwirtschaft ist 70 Jah-
re alt geworden. Die Wirtschaft
�� Impulse und Finanzen sprach mit Dr. Dr. Rainer Kreuz-
Attraktive Innenstädte: Die Mischung macht’s 46 hof, Professor für allgemeine Be-
„Nordic Talking“ der IHK Nord: triebswirtschaftslehre, Human
Förderchancen für den Tourismus 47 Resource Management und Wirt-
Foto: Marcus Dewanger
�� Zukunft mit Bildung schaftsethik an der Hochschule
Ausbildungsbeispiel: EDUR-Pumpenfabrik 48 Flensburg, über die heutigen Her-
�� Technik und Trends
E-Highway: Startschuss für Elektro-Autobahn 49
� 18 ausforderungen angesichts rasan-
ter globaler und technologischer
Veränderungen.
�� Globale Märkte
Zielmarkt Ghana: Afrika für Einsteiger 50
Sommer mit
� 42
�� Recht und Steuern
Online-Marktplätze: Kampf gegen Umsatzsteuerbetrug 52 Schattenseiten
Veranstaltungen der IHK 56 Standortpolitik Der Tourismus
im Land zwischen den Meeren
Die IHK gratuliert 57 steht blendend da, während die
Treffpunkt Wirtschaft Landwirtschaft und nachge-
mit Rätsel der Wirtschaft 58 lagerte Branchen wie etwa die
Biogasanlagenbetreiber erhebli-
Foto: iStock.com/Xurzon
Hart am Wind che wirtschaftliche Schäden durch
Grünner & Baas, Kolumne 60 die lange Dürreperiode zu verkraf-
Verlagsspecial: Tagungen, Veranstaltungen, Events 54 ten haben. Eine Momentaufnahme
des Rekordsommers 2018 in
Titelbild: iStock.com/Franck-Boston Schleswig-Holstein.
09/18 3
�� Neues im Norden
Foto: IHK zu Kiel
Bescheidübergabe: Fachkräfteberater und Vertreter der Träger mit Staatssekretär Thilo Rohlfs (1. Reihe, 4. von rechts)
Förderbescheid für Beratungsnetzwerk Hilfe für Unternehmen Damit das Angebot bis Ende 2020 fort-
geführt werden kann, überreichte Arbeitsstaatssekretär Dr. Thilo
Gemeinsam Rohlfs Ende Juni in der IHK zu Kiel Förderbescheide in Höhe
von mehr als 1,5 Millionen Euro an die Projektträger. „Fachkräf-
für Fachkräfte temangel ist gerade in den ländlichen Regionen ein immer stär-
ker werdendes Wachstumshemmnis“, sagte der stellvertretende
Hauptgeschäftsführer der IHK zu Kiel Marcus Schween bei die-
Aktiv gegen den Fachkräftemangel: Seit 2014 steht das „Bera- sem Anlass.
tungsnetzwerk Fachkräftesicherung“ kleinen und mittelständi- Die drei IHKs erhielten insgesamt eine Zuwendung von mehr
schen Unternehmen in Schleswig-Holstein mit Rat zur Seite. Ob als 450.000 Euro. „Dadurch sind wir weiterhin in der Lage, klei-
Unternehmensleitung oder Personalverantwortliche – sie werden nen und mittelständischen Unternehmen mit wenigen Ressourcen
zu allen Fragen der Fachkräftesicherung individuell und kostenlos unter die Arme zu greifen“, erklärte Thomas Laubach, Berater der
direkt im Betrieb beraten, zum Beispiel zu den Themen Personal- IHK Flensburg. Finanziert wird das Netzwerk aus Landesmitteln
entwicklung, betriebliche Gesundheitsförderung, familienfreund- sowie dem Europäischen Sozialfonds. red ��
liche Unternehmensstruktur, Arbeitsorganisation, Chancengleich-
heit, Diversity und digitale Transformation. Aktuell zählt das
Netzwerk acht Träger mit 14 Fachkräfteberatern. Die drei schles- Mehr unter
wig-holsteinischen Industrie- und Handelskammern Flensburg, www.ihk-sh.de/fachkraefteberater
Kiel und Lübeck sind jeweils mit einem Berater vertreten.
Initiative Zukunft Norddeutschland rung wird die tatsächliche Leistungsstär-
ke der Ernährungswirtschaft bislang zu
Ernährungswirtschaft im Fokus wenig wahrgenommen. „Die Vielfalt der
Unternehmen und ihrer Erzeugnisse hat
auch für andere Wirtschaftszweige eine
D
ie Ernährungswirtschaft spielt im wohner lag der Norden 2016 über dem große Bedeutung. Die Förderung eines
Norden eine wichtige Rolle. Dar- Bundesdurchschnitt von 2.000 Euro bei länderübergreifenden Bewusstseins für
um hat die IHK Nord im Rahmen der Lebensmittelherstellung. Doch die die norddeutsche Ernährungswirtschaft
der Initiative Zukunft Norddeutschland Branche muss sich immer mehr Heraus- ist eine wichtige Zukunftsaufgabe, für die
ein Magazin zum Thema veröffentlicht. forderungen stellen: Tierwohl, Bodenbe- wir uns einsetzen“, sagt der IHK-Nord-
Mit rund 2.700 Euro Umsatz je Ein- lastung, Gewässer- und Grundwasser- Vorsitzender Gert Stuke. „Durch eine
schutz, Natur- und Artenschutz sowie kluge und weitsichtige Wirtschafts- und
Arbeitsbedingungen werden in den Me- Forschungspolitik können Innovationen
Zitat des Monats dien viel diskutiert und beeinflussen die in Produkte und Prozesse – etwa bei der
Wahrnehmung der Ernährungsindustrie. nachhaltigen Erschließung alternativer
Proteinquellen durch Fishfarming – vo-
„Man muss Digitalisierung nicht Leistungsstärke Die IHK Nord, der Zu- rangetrieben werden.“ red ��
sammenschluss von zwölf norddeutschen
erleiden – man kann sie gestalten.“
Industrie- und Handelskammern, will die Mehr unter
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier beim positive Entwicklung der norddeutschen www.ihk-nord.de/
Mittelstandsgipfel PEAK am 17. Mai in Berlin Ernährungswirtschaft vorantreiben. zukunftnorddeutschland
Durch ihre starke Binnenmarktorientie-
4 09/18
Neues im Norden ��
Vergaberechtstag Köpfe der Wirtschaft
Schleswig-Holstein
Z
um zehnten Mal bietet der Ver- Anfang September reicher: Dr. Joachim Herr-
gaberechtstag Schleswig-Holstein wechselt die Leitung des mann und Frank Zimmer-
öffentlichen Auftraggebern ein Fo- Geschäftsbereichs Aus- mann übernehmen künftig
rum, um sich auszutauschen und sich und Weiterbildung der In- das operative Management
auf den aktuellen Stand zu bringen. Das dustrie- und Handelskam- des Herstellers für Elekt-
Schwerpunktthema ist diesmal „Unter- mer zu Kiel. Hans Joachim rolyseure und Elektrolyse-
schwellen-Vergabe“. Eröffnet wird die Beckers, der langjährige Stacks. Zimmermann war
Veranstaltung im Haus der Wirtschaft Leiter des Geschäftsbe- in leitenden Funktionen in
in Kiel am 15. November um 9.30 Uhr reichs, wird Ende des mehreren Technologiekon-
mit einem Grußwort von Wirtschafts- Monats in den Ruhestand zernen tätig, ehe er im No-
Fotos: Andreas Thamme, A. Birresborn/H-TEC Systems
minister Dr. Bernd Buchholz. Danach gehen. In 20 Jahren Tätig- vember 2017 zu H-TEC Sys-
bringen neue und bekannte Gesichter keit in Schleswig-Holstein tems GmbH wechselte und
ihre Vergaberechtsexpertise ein, un- war er unter anderem als unter anderem für Finanzen
ter anderem Kersten Wagner-Cardenal, Federführer Bildung der und Marketing/Vertrieb
Dr. Jan Scharf, York Burow, Reinhard IHK Schleswig-Holstein ein häufig gefragter verantwortlich war. Herrmann hat bereits
Wilke, Dr. Marius Raabe, Dr. Thomas Sol- Ansprechpartner. Seine Nachfolge als Be- seit 2010 für die H-TEC-Systems-Mutterge-
bach, Dr. Susanne Mertens und Jaroslav reichsleiter übernimmt Thore Hansen, der sellschaft GP Joule im Bereich Forschung
Kauz. Teilnehmen können auch Unter- vorher im Bereich Ausbildung der IHK zu Kiel und Entwicklung rund um die Wasserstoff-
nehmerinnen und Unternehmer. red�� als Teamleiter tätig war. technologie gearbeitet. Die Firma bezieht
derzeit den neuen Standort Braak (Kreis
Mehr unter Das Lübecker Unternehmen H-TEC Sys- Stormarn) und plant zudem eine Niederlas-
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09/18 5
Auf Daten
errichtet
Bauwirtschaft im Wandel Planen, bauen,
betreiben – fünf Prozent der Wertschöpfung Jochen Dohrenbusch sieht dies ähnlich: „Vielleicht liegt es an
in Deutschland werden durch die Baubranche den archaischen Materialien, mit denen wir arbeiten, oder an
der kleinteiligen Struktur von Planungsbüros und Baufirmen,
erbracht. Die digitale Revolution verspricht die am Markt agieren. Die Umstellung fällt nicht leicht.“
auch hier Chancen für alle, die der Entwicklung Dennoch: Studien zeigen, dass die meisten Unternehmen
aufgeschlossen begegnen. Worauf es ankommt: den Handlungsbedarf erkannt haben. „Digitalisierung ist
Fotos: iStock.com/Franck-Boston, bau digital GmbH, Ingenieurteam Trebes GmbH & Co. KG
Kooperation. kein Trend, sondern ein Muss. Die Frage lautet nicht, ob wir
digitalisieren, sondern wie wir das am besten angehen“, sagt
Sven Olsen. Der Erfinder aus Flensburg hat mit der bau digi-
D
ie Wirtschaft hat sich in der Branche umgehört: Jochen tal GmbH eine Software entwickelt, die Kunden ein digitales
Dohrenbusch, Architekt bei AX5 architekten in Kiel, Erlebnis beim Immobilienbau verspricht. „Es geht darum, ei-
Patrick Simader, Diplom-Ingenieur bei dem Software- ner bisher schwach digitalisierten Branche einfache Lösungen
Spezialisten Oliver Sommerfeld e. K. in Norderstedt, und Sven anzubieten, um analoge Prozesse zu digitalisieren und Kosten
Olsen, Erfinder und Geschäftsführer der Olsen Innovations zu sparen.
GmbH, berichten über den Wandel in der Praxis und richten
den Blick in die Zukunft. Ein weiteres Beispiel, wie diese Zu- Virtuelles Abbild Lösungen bietet auch Patrick Simader. Sein
kunft aussehen könnte, gibt Liss C. Werner, Architektin und Arbeitgeber, die Oliver Sommerfeld e. K., betreut insgesamt
Leiterin des Projekts Built by Data an der Technischen Uni- 1.200 Firmen im Norden. Die richtige Plattform sei wichtig,
versität Berlin. damit verschiedene Akteure gemeinsam an Projekten arbeiten
Im Bauwesen findet ein Kulturwandel statt. „Die Baubran- könnten. Von der Definition der Leistungsanforderungen des
che steht vor der Herausforderung, in kürzerer Zeit und mit Auftraggebers über alle Leistungsphasen bis zur Dokumenta-
weniger Budget Bauwerke in möglichst bester Qualität zu erstel- tion und anschließenden Bewirtschaftung des Gebäudes: Der
len“, sagt Patrick Simader. Er ist überzeugt: Die Digitalisierung komplette Planungsprozess werde nach und nach digital ab-
von Werkzeugen und Prozessen könnte die Produktivität der laufen, so Simader.
gesamten Branche erheblich steigern. „Vergleicht man den Bau- Dohrenbusch sieht zudem großes Potenzial am Übergang
bereich mit anderen Branchen, wird deutlich, dass dieser mit zwischen Planung und Betrieb eines Gebäudes: „Da gibt es
Blick auf den Digitalisierungsgrad fast das Schlusslicht bildet.“ derzeit noch einen Bruch in der Nutzung digitaler Daten.“
6 09/18
Titelthema Digitalisierung am Bau ��
Eine Antwort ist Building Information Modelling (BIM), „Es geht nicht um Digitali-
eine Methode zur Planung und Abwicklung von Bauvorha- sierung an sich: Es geht darum,
ben auf Basis eines digitalen Datenmodells. Simader sagt: das System Architektur als ein
„Mit BIM wird ein virtuelles Abbild des künftigen Bauwerks Zusammenspiel komplexer
erstellt. Dieses Modell setzt sich aus einzelnen Fachmodellen Einflüsse und Fakten zu verste-
der verschiedenen Disziplinen zusammen.“ Dohrenbusch ist hen und zu realisieren“, erklärt
Vorstand des Vereins openBIM.SH, einer Plattform, die BIM die Architektin. Entscheidend
durch breiten Wissensaustausch fördern will. „Es gilt der sei es, Schnittstellen zwischen
Grundsatz: erst planen – dann bauen! Durch die komplexe Geodaten, Entwurf, Produktion
Darstellung in 3-D werden Abstimmungsprozesse einfacher und Konstruktion zu erarbeiten
und klarer. BIM ermöglicht, die Digitalisierung auf den ge- – sowie eine Rückkopplung zum
samten Lebenszyklus einer Immobilie anzuwenden: Anga- Architekten beziehungsweise
ben zu Kosten, Terminen, Herstel- digital zur lernenden Software.
lungs- und Wartungsarbeiten sowie So könnten Erkenntnisse für Digitales Erlebnis:
„Wer nicht
Informationen für den Betrieb und weitere Projekte genutzt und die Software von bau digital
digitalisiert, um am Ende auch für den Abbruch des existierende Lücken geschlos-
Geld zu sparen, Gebäudes werden für alle Beteiligten sen werden. Werner sieht die
könnte ebenso gut transparent.“ Dies erfordere koope- Zukunft positiv: „Baustellen,
seine Uhr anhalten, ratives Zusammenarbeiten, so Doh- die vorwiegend mit vorgefer-
tigte Serienteilen bestückt wer-
um Zeit zu sparen.“ renbusch.
Für Olsen zeichnet sich die Di- den, könnten in der Zukunft
gitalisierung durch vier Aspekte autonom laufen; bei Baustellen
aus: „Digitale Daten, Automation, Netzwerke und mobiler für Restauration oder Umbau
Zugriff – wenn alle Hebel sinnvoll und ganzheitlich genutzt ist dies schwieriger, da oft viel
werden, erleben wir eine bisher unvorstellbare Effizienzstei- Erfahrung und handwerkliches
gerung. Im besten Fall entsteht ein fünfdimensionales Modell Geschick benötigt wird. Sicher
der Bauvorhaben, das allen Beteiligten Daten in Echtzeit zur ist: Baustellen werden besser
Verfügung stellt.“ visualisiert, das heißt erlebbar
und überprüfbar. Ausschnitt eines 3-D-Modells einer
Erkenntnisse nutzen „Am Beispiel des ‚Hauses der Statis “Wie in anderen Branchen Fertigteilkonstruktion
tik‘ in Berlin sollen digital parametrische Entwurfs- und findet man auch in der Bau-
Konstruktionsprozesse die natürlichen Lichtverhältnisse im wirtschaft innovative Antwor-
Gebäude verbessern. Die Geometrie der Fassade wird opti- ten auf die digitale Revolution. In jedem Fall gelte: „Wer nicht
miert. Der Nutzer wird bewusst in die Digitalisierung inte- digitalisiert, um Geld zu sparen, könnte ebenso gut seine Uhr
griert“, sagt Liss C. Werner. Ein Prototyp eines Fassadenele- anhalten, um Zeit zu sparen“, sagt Olsen. In der Digitalisie-
ments wurde parametrisch entworfen und gebaut. Vernetzte rung liege die Zukunft der Branche. Dennoch: „Die Fähig-
Sensoren zur Messung von Lichtintensität, Temperatur, keit zu entwerfen – also neue, schöne Architektur zu schaffen
Luftfeuchtigkeit und Geräuschpegel werden zurzeit getestet. – ist nicht digitalisierbar“, so Werner. ��
Ziel sei es, einen “Closed-Loop Digital Design Process“ zu
gestalten. Das bedeutet, Zusammenhänge im Prozess der di- Autor: René Koch
gitalen, vernetzten und materiellen Architekturproduktion IHK-Redaktion Schleswig-Holstein
zu beobachten, digital zu erfassen, zu analysieren und daraus rene.koch@flensburg.ihk.de
zu lernen – am besten mit künstlicher Intelligenz.
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�� Titelthema Digitalisierung am Bau
Foto: iStock.com/RapidEye
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Baustellenprofi Bauingenieure zurück
Baustelleneinrichtungen an der Förde
alles aus einer Hand
Bau-WC, Bauzaun, Bauwagen
Fachhochschule Kiel Lange gab es keinen Studiengang
Büro-, Sanitär- und Materialcontainer Bauingenieurwesen mehr an der FH Kiel. 2007 wurde
der Fachbereich an die Trave überführt. Ergänzend zum
Lübecker Studiengang wird zum Wintersemester 2018/19
Bauingenieurwesen auch wieder in Kiel angeboten.
D
ie Gründe für die Wiedereinfüh- Fachbereich Maschinenbau eng zusam-
rung sind nicht nur politischer mengearbeitet.
Natur. Zwar wurde die Schaffung
des Studiengangs an der FH Kiel im Begehrte Studienplätze Für die An-
Koalitionsvertrag festgeschrieben, aller- fangszeit des vierjährigen Studiengangs
dings ist dies dem Fachkräftemangel im sind 40 Studienplätze vorgesehen. Die-
Land geschuldet. Die FH Kiel zitiert hier se sollen aber schon in naher Zukunft
ahre Zahlen des Marktforschungsinstituts verdoppelt werden. Das Besondere am
40 J
analytix: Bis 2030 werden mindestens Studiengang Bauingenieurwesen in Kiel
6.000 Fachkräfte im Baugewerbe fehlen. ist, dass er als industriebegleitendes Stu-
BAUELEMENTE · MOBILE RÄUME
Die Berufschancen für die zukünftigen dium (IBS) konzipiert ist – ein Teil der
Absolventen des Instituts sind entspre- Studierenden ist bereits während des
Porgesring 12 · 22113 Hamburg chend vielversprechend. Studiums beim Arbeitgeber angestellt.
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www.hansabaustahl.de Außergewöhnlich schnell stand die Die Kooperationsanfragen bei der FH
Studienordnung für den neuen Studi- und die Bewerbungen bei den bereits
engang auf solidem Fundament. Grund bestehenden Partnern lassen erahnen,
dafür ist die Ansiedlung am Fachbe- wie gut das ankommt. Mitte Juli lagen
reich Medien, wie Dekan Professor Dr. allein der FH 160 Bewerbungen vor. Die
Christian Hauck verrät: „Wir leben eine Studieninhalte sind eng an die Anforde-
flexible Kultur und sind beweglich im rungen aus der Wirtschaft geknüpft –
Aufsetzen von Studienordnungen und und auch landesspezifische Themen wie
G E WE R B E B A U Fachbereichen.“ Als Heimat des neu-
en Instituts werden vorerst Container
der Küstenschutz werden im Hörsaal
aufgegriffen.
im Passivhausstandard ��
Bürogebäude, Produktions- und Lagerhallen dienen, welche die FH kurzfristig zur
Krückauring 3f Verfügung stellt. Um möglichen Platz- Autor: Sebastian Winslow
D -24568 Kaltenkirchen
Fon – 0 41 91 /95 37 86-0 problemen entgegenzuwirken, wird an IHK-Redaktion Schleswig-Holstein
Fax – 0 4191/ 95 37 86-9 Kooperationen mit der FH Lübeck und winslow@kiel.ihk.de
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09/18 9�� Titelthema Digitalisierung am Bau
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Arbeitswelten mit
Zukunfts-Gen
Sicher, flexibel, zukunftsfähig – Labor-
gebäude müssen viele Anforderungen
erfüllen. Vollack, der Spezialist für me-
thodische Gebäudekonzeption, rea-
lisiert gerade ein neues Labor für das
Unternehmen Eurofins am Neuländer
Gewerbepark in Harburg. Mitte 2019
soll es seinen Betrieb aufnehmen.
Für die internationale Laborgruppe Eu-
rofins ist der Bau des neuen Labors ein
klares Bekenntnis zum Standort Ham-
burg. Mit der Erweiterung seines Fir-
mensitzes schafft das Unternehmen
Platz für rund 1.200 Mitarbeiter und
Raum für weiteres Wachstum. Auf
rund 10.000 Quadratmetern Grund-
stücksfläche entsteht eine Gebäudelö-
sung, die exakt auf die Bedürfnisse von
Eurofins und die Anforderungen des
künftigen Laborbetriebs zugeschnitten
ist. Dazu gehören eine flexible Gebäu-
destruktur, die es ermöglicht, zukünfti-
ge Entwicklungen aufzunehmen, und
eine moderne, besonders effiziente
Haustechnik.
Planen und bauen mit Methode
Eurofins vertraut bei diesem Projekt
auf die Planungs- und Bauleistung von
Vollack. Der Gebäudespezialist mit
Fotos: iStock.com/Jesussanz, Frank Mindt
300 Mitarbeitern, davon 150 Architek-
ten und Ingenieuren, plant und realisiert
bereits das siebte Projekt für Eurofins in
Deutschland. Nach der eigenen 4-Pha-
sen-Methode ist eine maßgeschneider-
te Gebäudelösung entstanden. Das Ins-
trument sorgt dafür, dass Projekte von
Anfang an kundenindividuell, qualitativ
hochwertig, termin- und kostensicher
sind. Mario Kling, Partner bei Vollack,
erklärt die Vorgehensweise: „Mit un-
seren Kunden sprechen wir erst einmal
nicht übers Bauen, sondern über deren
Zukunftsstrategie.“ So werden Arbeits-
Gewerbe und Wohnen
welten mit Zukunfts-Gen erschaffen,
die den Erfolg der Unternehmen unter-
stützen und dafür sorgen, dass Men-
neu denken
schen sich wohlfühlen.
Digitalisierung und Stadtplanung Der digitale Wandel
Kontakt revolutioniert das Arbeiten und damit auch das Zusammenleben.
Vollack GmbH & Co. KG Dr. Marcus Menzl ist Professor für die Soziologie der gebauten
Tel. 040 33460990 Umwelt an der Fachhochschule Lübeck. Im Interview analysiert
info@vollack.de er die Trends für Wohnen und Gewerbe, den Charakter von Smart
www.vollack.de Citys und die Folgen für suburbane und ländliche Räume.
10 09/18Wirtschaft: Welche Auswirkungen hat ger der Zukunft sind nicht nur kreativ,
die Digitalisierung auf die gebaute Umge-flexibel und hochgradig sozial vernetzt,
bung und darauf, wie wir darin agieren? sondern zeichnen sich auch durch ein
hohes Verantwortungsbewusstsein,
Engagement und Lust an der Sharing-
Kultur aus. Diese Ausrichtung auf das
Zusammenleben und die gemeinsa-
me Gestaltung von Gesellschaft ist ein
wichtiger Gegenpol zur technologisch
geprägten Perspektive der individuel-
len Alltagsoptimierung.
Wirtschaft: Wandeln sich auch die
suburbanen Räume rund um die Zent-
ren, etwa die an Hamburg grenzenden
Kommunen Schleswig-Holsteins?
Menzl: Das für suburbane Räume
lange Zeit prägende Muster der strikten
Funktionstrennung (arbeitsferne Wohn-
Marcus Menzl siedlungen, das Eigenheim als Rückzugs-
ort und räumlich getrennte Gewerbege-
Marcus Menzl: Die Digitalisierung biete) wird sich weiter auflösen. Allein
führt zur Auflösung fester räumlicher der Rückgang der klassischen geschlecht-
und zeitlicher Zusammenhänge. Wir lichen Rollenteilung wird dafür sorgen,
arbeiten nicht mehr nur zu festen Zei- da Frauen künftig nach der Familien-
ten und im Büro, sondern ständig und gründung stärker und schneller in den
überall. Öffentliche Räume gewinnen Beruf zurückkehren – und es dank der
enorm an Bedeutung als Orte des Aus- Digitalisierung auch einfacher können.
tauschs, der Begegnung, des gemeinsa- Das Leben wird schneller, vernetzter und
men Erlebens und Arbeitens. Aus Sicht komplexer, monostrukturierte Räume
der Stadtentwicklung bietet dieser Trend stehen vor einem Anpassungsprozess.
großartige Chancen, bedarf aber auch Wirtschaft: Ländliche Räume fürch-
intelligenter Steuerung. ten durch Digitalisierung und demogra-
Wirtschaft: Wird sich die räumliche fischen Wandel abgehängt zu werden.
Beziehung von Wohnen und Arbeiten Welche Chancen gibt es für sie?
ändern? Menzl: Die Digitalisierung kann ge-
Menzl: Die kategorische Trennung rade für ländliche Räume ein entschei-
von reinem Wohnen und Arbeiten ist dender Impuls sein und ihnen helfen,
schon jetzt völlig überholt,
zumindest in der Welt der „Die
Wissensökonomie. Arbei- Digitalisierung
wieder stärker Anschluss
an die Metropolen zu fin-
den. Sind die infrastruk- Gebäude
beflügeln.
ten verlangt hier immer kann gerade turellen Voraussetzungen
mehr Kreativität, und die für ländliche erst einmal geschaffen (vor
erzeugt man nicht in erster allem flächendeckender
Linie durch strikten Rück- Räume ein Breitbandausbau), wird es
zug und Ruhe, sondern entscheidender möglich sein, von räum-
durch eine Atmosphäre Impuls sein.“ lich peripheren Orten aus
des Wohlfühlens, des Kom- mit der Welt verbunden
munizierens und der Anregungen. Zu- zu sein. Das wird Standortentscheidun- Gebäude können Menschen mit Energie
dem ermöglicht die Digitalisierung, die gen von Unternehmen wie von privaten aufladen. Als Experte für Büro- und
kleinräumige Mischung von produzie- Haushalten enorm beeinflussen und Industriebauten entwickeln, planen,
rendem Gewerbe und Wohnen neu zu Dynamik in die klassische Arbeitstei-
denken, da frühere Konfliktlinien um lung von Zentrum und Peripherie brin- errichten und revitalisieren wir Arbeits-
Emissionen geringer werden. gen. �� welten mit Zukunfts-Gen. Individuell und
Wirtschaft: Welche Anforderungen prozessorientiert schaffen wir für unsere
stellen Smart Citys künftig an die Men- Interview: Klemens Vogel
schen? Welche Chancen sehen Sie? IHK-Redaktion Schleswig-Holstein Kunden Räume, die ihren Erfolg unter-
Menzl: Smart Citys zielen darauf vogel@ihk-luebeck.de stützen. Wir denken heute schon an
ab, effizienter und technologisch fort- morgen. Sie auch? Dann sollten wir uns
schrittlicher zu werden. Sie streben Mehr unter
aber auch andere Formen der zivilge- www.bit.ly/fachbereich-bauwesen kennenlernen.
sellschaftlichen Teilhabe an. Die Bür-
Vollack Hamburg | Fon 040 33460990
www.vollack.de�� Titelthema Digitalisierung am Bau
Präzision mit
Drohne und Laser
Digitale Vermessungstechnik Genaue Vermessungen
sind die Grundlage für das Gelingen eines jeden
Bauprojekts. Moderne Technologien erleichtern die
Vorarbeiten und Kontrollen auf dem Bau und sorgen für
höchste Präzision. Zwei Unternehmen aus Schleswig-
Holstein erklären, wie es geht.
Foto: fotolia.com/Kadmy
A
ngefangen hat alles vor drei Jahren mit einer Multi
spektralkamera für Feldauswertungen. Ein Bereich, in
dem Philipp Dethleffsen-Jürgensen zu Hause ist. Der
Landwirt bietet mit seinem Unternehmen SkyTec in Twedt
bei Flensburg Vermessungen für viele Bereiche an. Sein stän-
diger Begleiter: eine Drohne, die mit einer 36-Megapixel- ordnen sind.“ Vor jedem Flug legt Dethleffsen-Jürgensen eine
Kamera ausgestattet ist. „Unter anderem vermesse ich auch Route fest, auf der die Kamera am Flugobjekt unzählige Fotos
Baugelände“, erzählt er. „Mit den Daten, die die Drohne her- schießt. „Dadurch, dass sich die Bilder überlappen, entstehen
gibt und die ich im Anschluss an die Aufnahmen aufarbei- viele Punkte, die ich dann am Computer mit einer speziel-
te, kann ich genau bestimmen, wie viel Erde für ein Projekt len Software zu einem 3-D-Modell zusammenfüge“, sagt er.
aufgeschüttet werden muss oder wie Gebäude optimal anzu- Wichtig sei zudem, dass jedes Bild einer GPS-Position zuge-
Generalplanung Datenschutz
Achtung ab 2018
ist die neue
EU-Datenschutz-
verordnung
verpflichtend.
Datenschutz mit System.
Externe Datenschutzbeauftragter
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12 09/18Titelthema Digitalisierung am Bau ��
Mithilfe von Drohnen sind
präzise Vermessungen
richtigversorgt
möglich. www.vereinigte-stadtwerke.de
ordnet werden könne. „Das
Energiekosten einsparen fängt
geht nicht mit jeder Kamera,
man braucht wirklich eine
bei der Wahl des richtigen
sehr gute Technik“, so der Energieversorgers an!
Unternehmer. Die Vorteile
gegenüber der manuellen
Vermessung: „Die Drohne
erstellt ein wiederkehrend
belastbares Modell, das
auch für spätere Vergleiche
oder Prüfungen verwendet
werden kann.“
Lasertechnik Auch das
Vermessungsbüro Nebel
und Partner mit Sitz in BE
Schleswig und Flensburg ist auf Vermessungen unterschied-
G A S F Ü R GEWERBAR
licher Gelände und Objekte spezialisiert. Zum Portfolio des STRO M UND S P R EC H
H | AN
SSIG | NA
rund 50-köpfigen Teams um die Ingenieure Robert Hau und ZUVERL Ä
Jan Fiedler gehören hoheitliche Vermessungsaufgaben und
Ingenieurvermessungen. Neben Fotodrohnen kommen spezi- Ihr persönliches Angebot unter:
elle Tragschrauber, Fahrzeuge und Laserscanner zum Einsatz. Tel. 04541 807 509
„Die Fahrzeuge benutzen wir mit Lasertechnik und Kameras vs-vertrieb@vereinigte-stadtwerke.de
vor allem für Einsätze auf Autobahnen und Bundesstraßen“,
so Fiedler. „Der Vorteil dabei ist, dass wir bei den Arbeiten den
Verkehr nicht aufhalten, die Daten schnell erfassen und eine
sehr hohe Genauigkeit erreichen.“ Der Tragschrauber wird
vor allem bei Verkehrswegen, Stromleitungen, Bahnstrecken
und größeren, stark bewachsenen Geländen genutzt. Dabei
verwendet das Unternehmen einen Laserscanner und eine
hochauflösende Luftbildkamera. „Bei Fotoaufnahmen mit
einer Drohne entstehen Ungenauigkeiten, etwa wenn Bäume
auf dem Gelände stehen, deren Blätter die Kamera nicht
durchdringen kann“, erklärt der Experte. Die Lasertechnik
dringe auch in bewachsenen Bereichen bis auf das Gelände
vor. So erhalte man noch präzisere Ergebnisse als durch
Luftbilder. „Vereinfacht gesagt schickt ein Laserscanner ein
Signal nach außen und bekommt es dann wieder zurück.
So kann man Entfernungen und Winkel messen, aus denen
Wir planen, entwickeln und bauen mit den Werkstoffen Beton
Koordinaten und Volumen berechnet werden.“ Bis zu eine und Stahl – aber am liebsten mit Holz – für die Zukunft!
Million Messpunkte erzeugt das Gerät pro Sekunde. Aus
diesen entsteht eine Punktewolke, mit der ein komplettes Industrie- und Gewerbebau | Bau- und Verbrauchermärkte
3-D-Bestandsmodell erzeugt werden kann. Daraus lassen sich Bürogebäude | KFZ-Handel und Werkstätten
Logistikimmobilien | gewerblicher Wohnungsbau
etwa Querschnitte für die weitere Planung ableiten. Dabei er-
hält jeder Punkt eine genaue Koordinate – viel Arbeit, für die
Von der ersten Idee bis zur schlüsselfertigen Übergabe
die Mitarbeiter jährlich fortgebildet werden, um auf dem neu- bieten wir Ihnen als Generalunternehmer qualitativ
esten Stand der Technik zu bleiben. �� hochwertige, wirtschaftliche Komplettlösungen für Ihr
Bauprojekt.
Autorin: Andrea Henkel
Freie Journalistin Kontaktieren Sie uns – wir beraten Sie gerne!
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09/18 13�� Titelthema Digitalisierung am Bau
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Starker Partner
für Ihre Ideen Stahlbau vereinfachen
Bürogebäude, Gewerbebauten, 3-D-Druck im Bauwesen Ein Schalter wird umgelegt,
Pflegeeinrichtungen, der Schweißroboter legt los, Funken fliegen und ein
Gesundheitszentren, Wohnungsbau Anschlusselement wird genau dort am Werkstück gefertigt,
Die Gemeinnützige Kreisbaugenossen- wo es gebraucht wird. Der Mensch bedient scheinbar nur
schaft Lauenburg eG nutzt das Angebot den Startknopf. Was sich anhört wie eine Zukunftsvision,
alles aus einer Hand. Sie haben nicht beschreibt ein Video der TU Darmstadt. Dort erproben
nur den Bau sondern auch gleich die ge- Forscher den 3-D-Druck im Bauwesen.
samte Generalplanung für 80 Genossen-
schaftswohnungen und PKW-Stellplätze
Z
in Mölln an die Friedrich Schütt + Sohn iel des Forschungsprojekts der stoffmechanik, der das Projekt unter der
Baugesellschaft mbH & Co. KG aus Lü- Technischen Universität Darm- Leitung von Professor Dr. Jörg Lange be-
beck übergeben. Das mittelständische stadt ist es, das Verfahren Wire & treut. Beim WAAM handelt es sich um
Familienunternehmen ist als Baugesell- Arc Additive Manufacturing (WAAM) ein herkömmliches Lichtbogenschweiß-
schaft, Bauträger und Projektentwickler im Bauwesen zu untersuchen: „Damit verfahren, das mit Schweißrobotern
seit 1967 in Norddeutschland aktiv. In sind wir weltweit die Ersten“, betont Thi- durchgeführt wird. Das Institut verfügt
dieser Zeit wurden Bauvorhaben, die der lo Feucht, wissenschaftlicher Mitarbei- über zwei dieser Roboter, mit denen ver-
Größenordnung einer mittleren Groß- ter am Institut für Stahlbau und Werk- schiedene Anwendungsmöglichkeiten
stadt entsprechen, realisiert.
Neben dem Wohnungsbau werden auch
Büro- und Verwaltungsgebäude, Einzel-
handelsimmobilien, Hotels, Pflege- und
Gesundheitshäuser sowie Gewerbe-
einheiten nach individuellen Wünschen
verwirklicht. Dabei entscheidet der Bau-
herr, welche Schritte er in Auftrag gibt.
Das Komplettprogramm umfasst von der
Grundstückserschließung, über Projekt-
steuerung, Planung und Bau alles bis hin
zur Investition.
Dabei weisen Immobilien für Gewerbe-
kunden besondere Ansprüche auf. Indi-
viduelle Infrastrukturen, starke Kunden-
frequentierungen, branchenspezifische
Anforderungen gehören dazu. Diese und
andere Details werden bereits in den Pla-
nungen berücksichtigt. Umfangreiche
Erfahrungen in den verschiedenen Seg-
menten helfen dabei. Bei Bedarf werden
externe Partner hinzugezogen.
In 2017 wurde für die Vorwerker Diakonie
das Pflegezentrum „Travetal“ mit 178
Pflegeplätzen in Einzelzimmern sowie ei-
ner Tiefgarage in der Fliederstraße in Lü-
beck fertiggestellt. Im Gesundheitszen-
trum Rostock Südstadt sind auf 5.100
Quadratmetern acht Praxen, ein Sanitäts-
Foto: TU Darmstadt/Thilo Feucht
haus, ein Hörgeräteakustiker, eine ortho-
pädische Werkstatt, ein Pflegedienst, ein
Bäcker und ein Fitnessstudio mit 2.600
Quadratmetern eingezogen.
Die TU Darmstadt erforscht mit
Weitere Referenzen finden Interessierte Schweißrobotern den 3-D-Druck.
unter www.schuett-bau.de.
14 09/18Wir verwirklichen
das Zuhause für Ihre
unternehmerischen
der additiven Fertigung mittels Licht- mer eine Zulassung oder eine Norm, die
bogenschweißen im Stahlbau erforscht es aktuell nicht gibt“, sagt Feucht. Ideen.
werden. „Wir drucken damit dreidimen- Hier hat die TU bereits Impulse einge-
sionale Strukturen“, so Feucht. „Mit dem bracht: In Deutschland gibt es die Firma
Schweißgut als Druckmaterial können Gefertec, die mit dem WAAM im Ma-
automatisiert Anschlusselemente gefer- schinenbau tätig ist. Im Bauwesen gibt
tigt werden. Weitere Einsatzmöglichkei- es nur das Start-up MX3D in den Nie-
ten sind Verstärkungen von Walzprofi- derlanden, zu dem die TU Kontakt hat:
len, etwa an der Stelle des maximalen „Die haben für den Bau einer Brücke von
Moments.“ der Stadt Amsterdam eine Ausnahmege-
nehmigung erhalten“, berichtet Feucht.
Großes Interesse Das Forschungs- Bisher ein Einzelfall – aber das Interesse kühneVISION Wohn- und Geschäftsgebäude, Hamburg
anliegen des Projekts bestehe darin, der Industrie an den Ergebnissen der TU
„Stahlbauteile, die aktuell manuell und ist groß. „Wir haben schon einige Partner
automatisiert an Stahlträgern befestigt gefunden, die uns Geräte und Material
werden, direkt auf die Stahlträger zu zur Verfügung stellen, denn es wird ein
drucken. Dafür untersuchen wir einer- großes Potenzial gesehen – zumindest
seits die konkrete Fertigung mithilfe bezüglich unserer Idee, Anschlussele-
unserer Schweißroboter, indem wir mente im Rahmen einer automatisieren
die Stahlbauteile additiv fertigen, an- Fertigung zu ‚drucken‘“, sagt Feucht.
dererseits untersuchen und entwickeln An der TU bleibt man auf jeden Gesundheitszentrum Rostock Südstadt, Rostock
wir neue Strukturen, die mit dem 3-D- Fall dran. „Aktuell haben wir mehre-
Druck möglich werden.“ re Forschungsprojekte in Aussicht. Je
Der Vorteil des Verfahrens: „Die Stahl- nachdem, wie die Ergebnisse aussehen
baufertigung kann vereinfacht werden, – also ob es machbar und sinnvoll ist,
da die Bleche für die Anschlusselemente das WAAM im Bauwesen und Stahlbau
beziehungsweise die Trägerverstärkun- anzuwenden –, kann uns dieses Thema
gen nicht mehr vorgehalten, zugeschnit- Jahre beschäftigen“, so der Ausblick des
ten und durch das Werk transportiert Fachmanns. ��
werden müssen“, erläutert der Wissen-
schaftler. Bis damit allerdings flächende- Autorin: Astrid Jabs
ckend gearbeitet werden kann, ist es noch Freie Journalistin Bürogebäude Nordport Towers, Norderstedt
ein weiter Weg: „Da wir im Bauwesen redaktion@ihk-sh.de
operieren, das Hoheitsgebiet des Staates
ist, kann es noch Jahre dauern, bis unsere Mehr unter
Idee in der Industrie umgesetzt wird. Für www.ifsw.tu-darmstadt.de
Elemente im Bauwesen benötigt man im-
Messe NordBau in Neumünster
80 Wohnungen am Wasserkrüger Weg, Mölln
Fokus digitale Baustelle
Vom 5. bis 9. September findet auf dem Messegelände Holstenhallen in Neu- Alles aus einer Hand:
münster die 63. Auflage der NordBau statt. Auf 69.000 Quadratmeter Freigelän-
de präsentieren Aussteller zahlreiche Maschinen und bieten Raum, um Trends • Planung
des Baugewerbes auszumachen. Hier liegt der Fokus nicht nur auf leistungsstär- • Entwicklung
keren, kompakteren und flexibleren Maschinen, sondern auch auf der Digita-
lisierung am Bau. Themen wie die digitale Baustelle und Building Information
• Steuerung
Management (BIM) werden die Branche auf lange Sicht maßgeblich verändern. • Bau
Die große Herausforderung dabei ist, Anwender mit den neuen Technologien
und Programmen vertraut zu machen und auf einen ähnlichen Stand zu bringen. Friedrich Schütt + Sohn
Die NordBau bietet dazu zahlreiche Informationen und Vorführungen sowie
Möglichkeiten, selbst Hand anzulegen. Zudem gibt es einen Treffpunkt für Bau- Baugesellschaft mbH & Co. KG
leiter und Poliere, deren Verantwortung wächst, weil sie zunehmend wichtige Wisbystraße 2 · 23558 Lübeck
Entscheidungen am Bau übernehmen. win �� Telefon 0451 47001-0
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09/18 15�� Titelthema Digitalisierung am Bau
Noch ein weiter Weg
Nicht nur die geltende Landesbau-
ordnung zieht oft noch die Schriftform
vor, es gibt vor allem technische und
organisatorische Fragen: Wie sollen
Digitale Bauakte Obwohl im Wesentlichen die papierlose die großen Pläne und Zeichnungen di-
Bauantragsverwaltung gemeint ist, wird die Bezeichnung „digitale gitalisiert werden? Wie lassen sich die
Bauakte“ recht uneinheitlich verwendet. Umfassende Lösungen fehlen. Grüneintragungen, die als „modifizierte
Auflagen“ von Bauherren zu beachten
sind, elektronisch abwickeln? Und wie
funktioniert die Kommunikation mit
Architektur- und Ingenieurbüros? Sind
deren Systeme mit denen der Behörden
kompatibel?
Virtuelles Bauamt Eine grundlegende
Hürde besteht in der Überprüfbarkeit
der elektronischen Signatur. Nach dem
Signaturrecht kann diese nur für 30 Jah-
re sichergestellt werden, doch „wegen
des Dauercharakters von Baugenehmi-
gungen reicht das nicht aus“, sagt Jens
Bebensee vom Kreis Stormarn. Zwar
gibt es seit 2016 den Paragraf 81 Absatz
2 als „Experimentierklausel“ in der Lan-
desbauordnung, um die elektronische
Bearbeitung zu fördern, jedoch hat der
Kreis Stormarn angesichts der offenen
Fragen noch keinen solchen Ausnahme-
antrag bei der obersten Bauaufsichtsbe-
Foto: Mach AG/Jakob Boerner
hörde gestellt.
Im Kreis Herzogtum Lauenburg etwa
beschränkt sich der digitale Wandel
auf den Servicebereich, der im Internet
Augmented-Reality-Lösung bereits als „Bauakte Online“ erscheint.
der Mach AG mit Gebäudemodell Hier gibt es die Möglichkeit, den Ver-
fahrensstand zu verfolgen und einzelne
Angaben zu prüfen.
S
o bezeichnet der Begriff häufig le- Der Kreis Segeberg dagegen beab-
diglich das digitale Archivieren der sichtigt mit dem Projekt „Virtuelles
Akten oder den Online-Service, Bauamt“, die digitale Bauantragsbear-
bei dem sich die Antragsteller über den beitung noch in diesem Jahr zu starten.
Verfahrensstand erkundigen. Das sind Zunächst sollen die Vorbescheidsver-
aber alles nur Teile des großen Ganzen. fahren digital bearbeitet werden, darauf
Wir lösen den Knoten: Nach Angaben der Lübecker Mach
AG, eines führenden Anbieters von
folgen die Baugenehmigungsverfahren.
Die Digitalisierung des Bauaktenar-
wirtschaftlich + E-Government-Lösungen, ist es mit
Enterprise-Content-Management-Sys-
chivs hat man allerdings vor drei Jahren
wieder eingestellt: „Das nachträgliche
individuell bauen temen grundsätzlich möglich, von der Scannen der Archivakten war wirt-
Beantragung über die Bearbeitung bis schaftlich nicht darstellbar“, heißt es.
Schlüsselfertiger Industriebau zum Abschluss alle Schritte während des Die digitale Bauakte – noch ein weiter
Fertigteile & Bauunternehmen Bauprozesses digital abzuwickeln.
Bundes- und Landesbehörden seien
Weg bis dahin. ��
über 50 Jahre Erfahrung bereits dabei, diverse Digitalisierungs-
Lösungen aus einer Hand projekte umzusetzen. Kommunen hin- Autor:
Oskar Heuchert GmbH & Co.KG gegen hätten Probleme, da die Digitali- Christoph Krelle
sierung in einem anderen Verhältnis zu Freier Journalist
Kieler Straße 203
Ressourcen und Bedarf stehe. Zudem sei redaktion@ihk-sh.de
24536 Neumünster die Bauakte aufgrund ihrer besonderen
Fon 04321 / 30 083 - 0 Anforderungen ein Bereich, den viele Bauen in Schleswig-Holstein
Kommunen erst im zweiten Schritt an- www.bit.ly/baubehörde
gehen würden.
16 09/18Anzeige
Auf die Sparkasse können Investoren bauen
Mit dem 360° Investoren-Service begleitet die Sparkasse zu Lübeck Immobilienprojekte von der Grundidee bis zur
Vermarktung und darüber hinaus. Das Konzept ist in fünf Phasen aufgeteilt: Projektentwicklung, Projektfinanzie-
rung, Vermarktungskonzept, Erwerber-Finanzierung und Immobilienmanagement.
Die Hansestadt wächst und mit ihr der Bedarf nach Wohnraum. Um Olaf Westphal (Leiter gewerbliche Immobilienkunden Firmenkun-
ein Bauprojekt erfolgreich umzusetzen, braucht es allerdings mehr als denCenter):
eine attraktive Finanzierung. Die Experten der Sparkasse zu Lübeck Durch diese intensive Begleitung bekommen der Kunde und wir als
kennen die Anforderungen an Wohnraum in der Region genau und ste- Finanzierer gleichermaßen ein gutes Gefühl, dass mit dem Objekt ein
hen Investoren mit einem „Rundum-Sorglos-Paket“ zur Seite. Früchte kurzfristiger Vertriebs- oder Vermieterfolg gesichert ist.
trägt diese Zusammenarbeit etwa in St. Jürgen. Umrahmt von Wakenitz
und Altstadt sollen im Quartier No. 4 bis Ende des kommenden Jahres Herr Steinweg, was gehört sonst noch zum 360° Investoren-Service?
27 Eigentumswohnungen entstehen. Michael Steinweg (Leiter des Immobiliencenters):
Zum Vermarktungskonzept gehört zum Beispiel auch die Erstellung
Herr Timm, weshalb können Investoren auf die Expertise der Spar- von Homepages, Flyern, Modellen und Broschüren. Das alles natürlich
kasse bauen? in enger Absprache mit unseren Kunden und Partnern.
Thomas Timm (Leiter des FirmenkundenCenters):
Als einer der bedeutendsten Bauträgerfinanzierer in der Region wissen Herr Denker, Sie zeichnen als Investor für das Quartier No. 4 verant-
wir, wie wichtig Wohnungsbau für Lübeck ist. Deshalb haben wir diesen wortlich. Wie sah die Zusammenarbeit aus?
Bereich bereits vor 15 Jahren kräftig ausgebaut. Mit einer intensiven Johannes Denker (Denker & Carstensen, Investor Quartier No. 4):
Beratung möchten wir dabei helfen, die richtigen Projekte in der richti- Bei unserem gemeinsamen Bauprojekt haben wir eine klare Rollen-
gen Ausgestaltung zu realisieren. teilung. Wir kümmern uns um die Projektierung und den Bau, die
Sparkasse übernimmt die Finanzierung und Vermarktung. Jeder gibt
Und da kommt das ImmobilienCenter ins Spiel, Frau Varchmin? sein Bestes und am Ende profitiert der Wohnungskäufer.
Natascha Varchmin (Leiterin Immobilienvertrieb im ImmobilienCen-
ter): Thomas Timm Michael Steinweg
Genau, in einem sehr frühen Stadium der Bauträgerfinanzierung Leiter Leiter
schauen wir auf das Projekt, schätzen die Vermarktbarkeit ein und FirmenkundenCenter ImmobilienCenter
nehmen unter Umständen noch Einfluss auf Größe oder Schnitt der 0451/147-125 0451/ 147-103
Wohnungen. Gerade für auswärtige Investoren, die die Anforderungen thomas.timm@spk-luebeck.de michael.steinweg@
an Wohnraum in Lübeck nicht so genau kennen, kann das entschei- spk-luebeck.de
dend sein.
quartier-nummer-4.de
immobilien.spk-luebeck.de
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Wenn Sie einen verlässlichen Partner
an Ihrer Seite haben.
Profitieren Sie von unserer langjährigen
Expertise, unseren Projekterfahrungen und
unserem einzigartigen Leistungsangebot.
v.l. Thomas Timm / Johannes Denker / Natascha Varchmin / Michael Steinweg / Olaf Westphal�� Wirtschaft im Gespräch
„Soziale Marktwirtschaft
neu entdecken“
Ethik und Wirtschaft Die soziale Marktwirtschaft ist 70 Jahre
alt geworden. Sie hat Wohlstand und Sicherheit für Deutschland
gebracht. Die Wirtschaft sprach mit Rainer Kreuzhof, Professor
für allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Human Resource
Management und Wirtschaftsethik an der Hochschule Flensburg,
über die Herausforderungen angesichts rasanter globaler und
technologischer Veränderungen.
Wirtschaft: Herr Professor Kreuzhof, löst die soziale in den Hintergrund getreten und können daher auch nicht
Marktwirtschaft heute noch ihr Versprechen ein, das Prinzip mehr in vollem Umfang wirksam werden.
der Freiheit auf dem Markt mit dem des sozialen Ausgleichs Wirtschaft: Ludwig Erhard hat als Wirtschaftsminister die
zu verbinden? soziale Marktwirtschaft etabliert. Bedeutete für Erhardt „sozi-
Rainer Kreuzhof: Zunächst einmal können wir mit Dank- al“ eigentlich „mehr Sozialstaat“?
barkeit auf die Erfolgsjahre der sozialen Marktwirtschaft in Kreuzhof: Erhards Aussage „Je freier die Wirtschaft, umso
Deutschland zurückblicken, denn durch sie konnte auch eine sozialer ist sie auch“ vermittelt einen ersten Eindruck von sei-
stabile Basis an mittelständischen Unternehmen entstehen, nem Verhältnis zum Sozialstaat. Die soziale Wirkung dieser
die unsere Wirtschaft prägt. Nach eigenen Angaben sind die- Wirtschaftsordnung basiert auf dem Verständnis vom Men-
se Unternehmen langfristig ausgerichtet und übernehmen ein schen als Person mit seinen Werthaltungen und seiner Privat-
hohes Maß an gesellschaftlicher Verantwortung. Mit der Wen- initiative. Privateigentum mit Sozialbindung, funktionieren-
de 1989 sowie der Globalisierung mit der einseitigen Gewinn- der Wettbewerb sowie Koalitionsfreiheit auch für Mitarbeiter,
orientierung sind die Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft Kunden und Bürger sind die zentralen Elemente dieser Wirt-
schaftsordnung, die der Staat garantiert. Die Ausgestaltung
des Sozialstaats orientiert sich somit an den tatsächlichen
Informationstechnologie in der Region Möglichkeiten und Grenzen zur eigenständigen Lebensbewäl-
tigung und sollte nicht zu Abhängigkeiten, sondern zu Selbst-
ständigkeit führen.
KMU Checkliste 2018 Wirtschaft: Wir leben in einer zunehmend globalisierten
Welt. Viele Menschen glauben, dass es der sozialen Marktwirt-
GoBD ❑ läuft ❑ wartet schaft in diesem Umfeld immer schwerer fällt, Ausgleich her-
DS-GVO ❑ läuft ❑ wartet zustellen. Muss das Modell neu justiert werden?
DMS-Einführung ❑ läuft ❑ wartet Kreuzhof: Zunächst einmal müssen wir die Prinzipien der
Und? Wann machen Sie ihr Häkchen? sozialen Marktwirtschaft wieder neu entdecken. In der Glo-
balisierung wird uns bewusst, dass diese Wirtschaftsordnung
Informieren Sie sich bei unseren kostenfreien Schnupperkursen, wie ein DMS
Ihnen helfen kann, nicht nur die gesetzlichen Auflagen zu erfüllen, sondern auch
keine weltweite Selbstverständlichkeit ist. Insofern gilt es, die
Ihr Geschäft nach Vorne zu bringen. soziale Marktwirtschaft tatsächlich neu zu justieren. Zentrale
Herausforderungen sind neben der Globalisierung auch der
Termine: 13.09.2018, 29.11.2018 demografische Wandel und die Gestaltung der Digitalisie-
www.id-netsolutions.de/schnupperkurs rung. Fertige Lösungen gibt es dabei sicher noch nicht, aber
Einfach anmelden: 040 645040-0
wir sollten diesen Ansatz auch international offensiv vertre-
ten.
18 09/18Sie können auch lesen
