Von - IHK Bonn/Rhein-Sieg
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Oktober 2016 . A 12041
Ihr Wirtschaftsmagazin von der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg
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Multichannel-Handels zu erreichen sind. Hier
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nen zuhause Produkte leuten in der Bonner In-
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Preise informieren und der Brücken und des
dann gezielt ein Geschäft aufsuchen. Der Tausendfüßlers sowie die Umgestaltung des
Vorteil für die Händler: Ein ansprechen- Cityrings große Sorgen.
der Online-Shop lockt neue Kunden ins Die Aktion „Heimat shoppen“ will das
Geschäft, die Produkte sehen, hören und Einkaufen zu einem Erlebnis machen und
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fühlen möchten. Zusätzlich punkten die den Handel vor Ort stärken. Lesen Sie, was
Händler, wenn sie die Kunden beraten, das sich die Gewerbevereine im IHK-Bezirk ha-
Produkt vorrätig haben oder innerhalb ben einfallen lassen, um Kunden die Vor-
kurzer Zeit liefern können. teile des stationären Einzelhandels zu zei-
Wie man online geht und was es be- gen und seine Bedeutung für Arbeitsmarkt
deutet, nicht dabei zu sein, erläutert Heiko und soziales Umfeld sowie für die Kommu-
Oberlies, IT-Experte der IHK. Seine Progno- nalfinanzen und die Innenstädte deutlich
se im Interview: Wer nicht im Internet sicht- zu machen. Werben Sie dort, wo
bar ist, wird aus dem Markt ausscheiden. Für Viel Vergnügen, aber auch viele erhel-
die Präsentation im Netz gibt es verschiede- lende Einsichten bei der Lektüre wünscht Ihre Kunden suchen!
ne Möglichkeiten. Diese reichen vom Eintrag Ihnen
Tanja Kröber, Vizepräsidentin Ihr kompetenter Medienpartner
der IHK Bonn/Rhein-Sieg
Der Verlag für regionale Werbung
carthaus.deINHALTSVERZEICHNIS
Impressum Editorial 1
Herausgeber: Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg,
Bonner Talweg 17, 53113 Bonn, Inhalt / Impressum 2
Telefon 0228 2284-0, Fax: 0228 2284-170,
E-Mail: info@bonn.ihk.de, Internet: www.ihk-bonn.de
Aktuelles 4
Redaktion und Gestaltung:
Friedhelm Wallnisch, (verantwortlich)
Telefon 0228 2284-132, Titelthema
E-Mail: wallnisch@bonn.ihk.de
Sabine Blome, Telefon 0228 2284-136, Stationärer Handel und
E-Mail: blome@bonn.ihk.de
Online-Shops Hand in Hand
Michael Pieck, Telefon 0228 2284-130,
E-Mail: pieck@bonn.ihk.de Von Heimat shoppen
Redaktion-Fax: 0228 2284-124 bis eCommerce 8
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Ursula Katthöfer, Constanze Elter
Interview mit Heiko Oberlies (IHK):
Unternehmen ohne Internet-
Ausgabe: Oktober 2016 präsenz werden verschwinden 12
Erscheinungsdatum: 19. Oktober 2016
ISSN 0176-9162
Reportagen
Titelbild: Michael Marasson,
Neuer Gesetzentwurf
Telefon 02241 332142, Fax: 02241 336006
Cartoon: Ralf Butschkow
gegen Kassenmanipulation
Fotonachweis: BUT, Ralf Sondermann, Afrika-Konferenz, Marasson, olly_Fotolia, jd-photodesign_ Die perfekte Kasse? 22
Fotolia, alexbrylovhk_Fotolia, dhl, Mediata Communications, R. Rosenstock (6), U. Katthöfer (13),
Trowista (2), Bilderbox (2), Michael Kolsdorf, Barbara Frommann (3), contrastwerkstatt_Foto- „Digitales Bonn“ – Interview
lia, Alexander Raths_Fotolia, Peter Hausmann Bauunternehmung, Vollversammlungswahl
mit Goodarz Mahbobi (axxessio)
(58 - eigene Fotos, B. Frommann, W. Siewert), Robert-Wetzlar-Berufskolleg, IHK (25), calado_Fo-
tolia, IHK-NRW, sveta_Fotolia, Emmanuele Mazzoni_Fotolia, Frank Gärtner_Fotolia, shutterstock Start-ups werden groß –
WBG, Collage IHK, DIHK (2), medien.de, Fotostudio Südstadt, B.A.D, Dr. Walter, Graupmann nicht nur im Silicon Valley 24
Hegran Djuya, rheinland relations, Prof. Armbrüster, Kreissparkasse, infas 360, heizkurier, GOP,
Louis Jumpelt, Medigrads, Agentur ohne Namen, ImmoConcept, Volksbank Bonn Rhein-Sieg, Der
Karren, ROLF Fensterbau, BMW Niederlassung Bonn. Projekt Ausbildungsbotschafter
Nicht chillen,
Die mit Namen oder Initialen gekennzeichneten Beiträge geben die Meinung des Autors, sondern Gas geben 26
jedoch nicht unbedingt die Ansicht der Kammer wieder.
Flüchtlinge und
Nachdruck nur mit Quellenangabe. Für den Nachdruck signierter Beiträge ist die Geneh-
migung des Verfassers erforderlich. Vervielfältigungen für den innerbetrieblichen Gebrauch
Fachkräftemangel
sind gestattet. Die Zeitschrift ist das offizielle Organ der IHK Bonn/Rhein-Sieg und wird Aufs richtige Gleis gesetzt 28
an kammerzugehörige Unternehmen im Rahmen der Mitgliedschaft ohne Erhebung einer
besonderen Bezugsgebühr abgegeben. Berufsausbildung
Flüchtlinge mit der dualen
Hinweis: Bei Fremdbeilagen/-beiheftern und Anzeigen handelt es sich um werbliche In- Ausbildung vertraut machen 30
formationen von Anzeigenkunden. Inhalte, Aussagen und Gestaltung von Beilagen/-heftern
liegen allein in der Verantwortlichkeit des Kunden.
Verlag, Anzeigen und Druck: Vorstellung der neuen
JF. Carthaus GmbH & Co. KG, Stiftsgasse 11, 53111 Bonn Vollversammlungsmitglieder
Telefon: 0228 7260-20, Fax 0228 7260-260,
Die Wirtschaft hat gewählt33
E-Mail: verlag@carthaus.de, Internet: www.carthaus.de
Geschäftsleitung: Heidi Greger-Eitel | Leiter Sales & Business Development: Georg Dörner
zur Zeit gültig: Anzeigenpreisliste vom 1. Dezember 2010
Verlag Spezial: Energie, Umwelt und
Abonnement: Bezugspreis: 18,- Euro jährlich
2 Die Wirtschaft Oktober 2016INHALTSVERZEICHNIS
Von Heimat shoppen
bis eCommerce
Im Jahr 2015 haben die Deutschen laut
Bundesverband E-Commerce und Ver-
sandhandel (bevh) für fast 53 Milliarden
Euro online eingekauft. Für 2017 prognos-
tiziert der Verband 73 Milliarden Euro Um-
satz. Stationärer Handel und Online-Shops
müssen aber nicht unbedingt im Wettbe-
werb stehen. Im Gegenteil: Produkte, die
der Kunde im Internet entdeckt, kann er
im Geschäft anfassen, bestaunen und
8 kaufen. Wie kann der lokale Händler
vom Internet profitieren?
Unsere Region
Neuer Gesetzentwurf gegen Kassenmanipulation
Firmenberichte 47 Der Bundesrechnungs-
Arbeitsjubiläen 56 hof, die Finanzverwal-
tung und die Steuer-
Service
gewerkschaft sind sich
Standortpolitik 58 einig: Immer wieder wer-
Recht und Steuern 59 den Kassen manipuliert,
um Umsätze kleinzu-
Multimedia, Gesundheit 60
rechnen. Bis Ende des
Innovation, Umwelt 61
Jahres müssen Unterneh-
International 62 men daher ihre elektro-
Thema des Monats: nischen Kassen sicherer
Global agieren im Internet 63 machen. Der Gesetzge-
Berufsbildung und ber befürchtet jedoch
Fachkräftesicherung 64 weiterhin Mani-
Veranstaltungskalender
IHK-Börsen
65
67
pulationsmöglichkeiten – und legt nun einen Gesetzentwurf
vor, um Kassensysteme rundum kontrollieren zu können. 22
IHK Intern/DIHK
Die Wirtschaft
Neues aus Berlin und Brüssel 69 hat gewählt
Bonner Wirtschaftstalk - Angel-
Die Wahl zur Vollver-
sächsischer Kapitalismus versus
sammlung der Industrie-
Soziale Marktwirtschaft 70
und Handelskammer (IHK)
Fragen an... Ulrich J.C. Harz 71
Bonn/Rhein-Sieg ist am
Cartoon/Vorschau 72 5. Oktober 2016 mit der Ver-
kündung des Ergebnisses durch den Wahlausschuss der IHK
33
Klimawandel 41
Bonn/Rhein-Sieg abgeschlossen worden. Wir stellen Ihnen die
58 gewählten Vollversammlungsmitglieder vor.
Die Wirtschaft Oktober 2016
3AKTUELLES
9. Business +/- Ethics Dialog
Wie wollen wir
morgen arbeiten?
Was erwarten Arbeitgeber von jungen Mitar-
beitern und was erwarten Hochschulabsol-
venten von ihrem zukünftigen Arbeitsplatz
und ihren Chefs? Diese Fragen sollen nicht
in wissenschaftlichen Studien, sondern im
Dialog zwischen den beiden Gruppen disku-
tiert werden. Dazu gibt es Gelegenheit beim
neunten Business +/- Ethics Dialog, der am
Donnerstag, 17. November, um 18 Uhr in der
IUBH School of Business and Management
in Bad Honnef (Mülheimer Str. 38) stattfin-
det. Das Event wird von der IHK Bonn/Rhein-
Sieg, dem Katholisch Sozialen Institut (KSI)
und der IUBH School of Business and Ma-
nagement veranstaltet. Rückfragen und An-
meldungen bei Thomas Hindelang, Tel.: 0228
2284-133, E-Mail: hindelang@bonn.ihk.de.
MuseumGo!
Neue digitale Angebote im
Deutschen Museum Bonn
NRW-Minister Michael Groschek, der Bonner Oberbürgermeister Ashok Sridharan und Per App durch's Museum oder auf GPS-
IHK-Präsident Wolfgang Grießl (von oben) sind Gastredner auf den 11. Unternehmertagen. Schnitzeljagd Technik erleben? Das bietet ab
sofort das Deutsche Museum Bonn. Spiele-
11. Bonner Unternehmertage in der Redoute risch erfahren Besucher interessante Fak-
Zukunft der Region und Fragen der Digitalisierung ten und Hintergrundinformationen zu aus-
gewählten Ausstellungsstücken. Wer Wis-
Die 11. Bonner Unternehmertage finden der Region Bonn/Rhein-Sieg". Am zweiten
senschaft und Technik sofort auf den Grund
am Montag, 21. und Dienstag, 22. Novem- Tag richtet sich der Fokus auf das Thema
gehen möchte, kann sich mit dem Geocache
ber ab 14 Uhr, in der Redoute in Bonn- „Zukunft der Arbeit".
„Deutsches Museum Bonn“ auf elektroni-
Bad Godesberg statt. Dazu laden wieder Gastredner am Abend des 22. Novem-
sche Schnitzeljagd begeben. Benötigt wird
die Industrie- und Handelskammer (IHK) ber ist Michael Groschek, Minister für
ein Smartphone und die kostenlose App Bi-
Bonn/Rhein-Sieg, die Volksbank Bonn Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und
parcours oder ein Konto bei www.geocaching.
Rhein-Sieg und Meyer-Köring Rechtsan- Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.
com und schon kann der etwas andere Mu-
wälte und Steuerberater ein. Er befasst sich in seinem Vortrag mit der
seumsbesuch starten. Weitere Informationen
unter www.deutsches-museum-bonn.de.
Sie erhalten
„Die Wirtschaft“ mehrfach?
Sollten Sie ungewollt unser Magazin
mehrfach erhalten, rufen Sie an oder
schicken eine kurze Mitteilung/E-Mail
mit dem Betreff „Die Wirtschaft“ an
21. und 22. November 2016
die IHK Bonn/Rhein-Sieg.
Bitte vergessen Sie dabei nicht,
neben Namen und Adresse auch Ihre
Unternehmer aus der Region Bonn/ Verkehrssituation in der Region Bonn/ Mitgliedsnummer anzugeben.
Rhein-Sieg können sich zwei Tage lang Rhein-Sieg. Einzelheiten zum Programm Ansprechpartnerin:
kostenlos über aktuelle Themen informie- gibt es auf der Homepage der Bonner Christiane Richarz,
ren, die praxisnah ganz auf Unternehmen Unternehmertage unter www.bonner-un- Tel.: 0228 2284 123
ausgerichtet sind. Den Schwerpunkt des ternehmertage.de. Interessenten können E-Mail: richarz@bonn.ihk.de.
ersten Tages bildet das Thema „Zukunft sich dort auch anmelden.
4 Die Wirtschaft Oktober 2016AKTUELLES
Telefonumfrage
„Unternehmen Berufs-
anerkennung“ gestartet
Die IHK Bonn/Rhein-Sieg hat kürzlich eine
telefonische Befragung der Unternehmen
zur Berufsanerkennung gestartet, die über
mehrere Monate laufen soll.
Hintergrund ist das vom Bundes-
ministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) geförderte Projekt „Unternehmen
Berufsanerkennung – Mit ausländischen
Fachkräften gewinnen“, bei dem Unter-
nehmen im gesamten Bundesgebiet di-
rekt und persönlich informiert und bera-
ten werden. Das Projekt soll Unternehmen
die Chancen näherbringen, die die Aner-
kennung von ausländischen Berufsab- Jubiläum „50 Jahre GLW"
schlüssen bietet. Viel Spass für den guten Zweck
Weitere Informationen über das Pro-
Insgesamt 1.910 Euro zugunsten der Trois- durch die Veranstaltung führte. Auch Stefan
jekt gibt es bei IHK-Ansprechparterin An-
dorfer „Rhein Sieg Werkstätten" kamen En- Hagen, Vizepräsident der IHK Bonn/Rhein-
drea Rieck-Gangnus, Telefon 0228 2284-
de September bei einer Tombola auf der Ju- Sieg, und Ralf Gehrke, Vorstandsmitglied
180, E-Mail: rieck-gangnus@bonn.ihk.de,
biläumsfeier der Gemeinschaftslehrwerk- der GLW, berichteten kurzweilig vom Wer-
und im Internet unter www.ihk-bonn.de |
statt Siegburg (GLW) zusammen. Gemein- degang der Gemeinschaftslehrwerkstatt
Webcode 2131 oder www.unternehmen-
sam mit Mitgliedsunternehmen, Kunden, in den vergangenen 50 Jahren. Ein weite-
berufsanerkennung.de.
Lieferanten, Freunden und Gönnern beging rer Höhepunkt der laut GLW-Leiter Gerd Lux
Informationsveranstaltung die GLW ihr 50jähriges Jubiläum im „Haus „wunderbaren Jubiläumsfeier in einer tollen
der Springmaus" in Bonn. Location" war die Berliner A-Cappella-Band
Ausbildung und Beschäftigung
Für großes Vergnügen bei den Gästen ONAIR, die die Gäste mit Kostproben ihres
von Menschen mit Behinderung sorgte der Kabarettist und Moderator Chris- neuen Programms „Illuminate“ unterhielt.
Am Donnerstag, 10. November 2016, fin- toph Brüske, der mit viel Witz und Charme Mehr Informationen unter www.glw-ihk.de.
det um 14:00 Uhr in der Weiterbildungsge-
sellschaft der IHK Bonn/Rhein-Sieg mbH,
Kautexstr. 53, 53229 Bonn, eine kosten- Einbrüche und Gewalt wirksamer bekämpfen
freie Informationsveranstaltung für Ar- Mehr Sicherheit für die Bürger und die Wirtschaft
beitgeberinnen und Arbeitgeber zum The-
ma „Ausbildung und Beschäftigung von Gemeinsam mit dem Deutschen Städte- und Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und
Menschen mit Behinderung" statt. Gemeindebund lädt die IHK Bonn/Rhein-Sieg Bürger zu stärken. Im Fokus der Veran-
Mit an Bord sind die Agentur für Arbeit am 15. November um 16:00 Uhr zur Veran- staltung stehen Forderungen nach mehr
und der Landschaftsverband Rheinland staltung „Mehr Sicherheit für Bürger und sichtbarer Polizeipräsenz und nach Konzen-
(LVR). Moderator der Veranstaltung ist der Wirtschaft – Einbrüche und Gewalt wirk- tration der Polizeiaktivitäten auf Strafver-
Referent, Kabarettist und Sportler Rainer samer bekämpfen – Prävention, Aufklärung folgung und Straftatenverhinderung sowie
Schmidt (www.schmidt-rainer.com), der in und Verfolgung stärken“ in den Bonner Tal- neue Ideen zur Kriminalitätsprävention und
der Vergangenheit bei verschiedenen Para- weg 17, 53113 Bonn, ein. deren Anwendbarkeit auf Bonn und den
lympics diverse Gold- und Silbermedaillen Angesichts erhöhter Terrorgefahr und Rhein-Sieg-Kreis.
im Tischtennis gewonnen hat. der weiter anwachsenden Alltagskriminali- Aufgrund der begrenzten Platzkapazi-
Anmeldung und weitere Informati- tät sind immer mehr Menschen zunehmend tät ist eine Anmeldung erforderlich. Wei-
onen unter www.ihk-bonn.de | Webcode verunsichert. Städte und Gemeinden müs- tere Infos/Anmeldung bei Detlev Langer,
6492005 oder bei der IHK-Ausbildungs- sen – im Zusammenspiel mit einer Vielzahl Telefon: 0228 2284-134, E-Mail: langer@
beraterin Sybille Bugs, Tel.: 0228 2284- von Akteuren – nach neuen geeigneten bonn.ihk.de oder unter www.ihk-bonn.de |
154, E-Mail: bugs@bonn.ihk.de. Konzepten und Strukturen suchen, um das Webcode 6491753.
Die Wirtschaft Oktober 2016
5AKTUELLES
Wussten
schon Sie
...
Afrika-Konferenz in Sankt Augustin
Deutsches Know-How ist in Afrika gefragt!
Deutsche Unternehmen sind in Subsaha- sind: Senior Expert Service (SES), sequa ... dass Judith Pepper und Elmar Hab-
ra-Afrika sehr geschätzt und willkommen. gGmbH, Don Bosco Mondo e.V., Germany bel mit ihrem „Heilpädagogischen Kinder-
Dass der Weg dahin nicht leicht ist, das ist Trade and Invest (gtai) und aus Eschborn/ haus Leuscheid“ in Windeck zu jenen zehn
bekannt. Wie es trotzdem gelingen kann, Bonn die Deutsche Gesellschaft für Inter- Jungunternehmerinnen und Jungunter-
können Unternehmen auf der Afrika- nationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. nehmern in Nordrhein-Westfalen gehören,
Konferenz „Universities, Entrepreneurship Das World Café wird von Gerhard Weber, die in diesem Jahr für den GRÜNDERPREIS
and Enterprise Development in Africa" der Berater für Entwicklungszusammenarbeit NRW nominiert wurden?
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg im Novem- und Wirtschaft (EZ-Scout) der IHK Bonn/ Sie konnten mit ihrem innovativen
ber in Sankt Augustin erfahren. Rhein-Sieg moderiert. und erfolgreichen Konzept eine Fachjury
Die IHK Bonn/Rhein-Sieg veranstaltet Für die zweitägige Veranstaltung sind überzeugen und sich gegen 90 Mitbewer-
im Rahmen dieser Konferenz am Donners- ca. 25 Einzelveranstaltungen vorgesehen ber durchsetzen. Anfang November wer-
tag, 10. November, ab 10:45 Uhr einen und es besteht die Möglichkeit, in den den die Gewinnerinnen und Gewinner be-
„World Café Workshop“, bei dem Unter- Pausen individuell Gespräche zu führen. kannt gegeben und von Wirtschaftsminis-
nehmen mit Vertretern der verschiedenen Weitere Informationen zum Programm ter Garrelt Duin in Köln ausgezeichnet.
Organisationen zu Förder- und Koopera- und zur Anmeldung bei Gerhard Weber,
tionsmöglichkeiten für ihr unternehme- Tel.: 0288 2284-171, E-Mail: weber@
risches Engagement in Afrika diskutieren bonn.ihk.de oder unter www.ihk-bonn.de „Die Wirtschaft" digital
können. Die Organisationen aus Bonn | Webcode 6492000. Unsere Zeitschrift gibt es auch
digital: als PDF, E-Katalog und
schlankere Version für Smart-
CSR-Kompetenzzentrum Rheinland phones und Tablets:
Nachhaltigkeitsbericht: Neue Chancen – auch für KMU? Die PDF oder den E-Ka-
talog finden Sie auf www.
Ab 2017 sind Unternehmen, die mehr als (www.360report.org). Die EU-Regelung ihk-bonn.de | Webcode: 860.
500 Mitarbeiter beschäftigen, von der Be- wird zur Zeit vom Bundesministerium der In der mobilen Versi-
richtspflicht betroffen. Sie müssen dann Justiz und für Verbraucherschutz in na- on finden Sie neben Arti-
über ihre nichtfinanziellen Aktivitäten, pri- tionales Recht umgesetzt. keln der aktuellen Ausga-
mär in den Bereichen Umwelt und Soziales, Am Freitag, 4. November, findet von be die neuesten IHK-Pres-
berichten. „Die Erstellung eines Nachhaltig- 16:45 bis 18:30 Uhr eine kostenfreie Infor- semeldungen, Nachrichten
keitsberichts scheint zunächst mit einigen mationsveranstaltung des CSR-Kompetenz- der Fachbereiche sowie Meldungen
zentrums Rheinland zur Nachhaltigkeits- der Unterneh-
berichtspflicht im Ratsaal des Stadthaus men aus der
Bonn, Berliner Platz 2, 53111 Bonn statt. Region.
Ulrich Kelber, Parlamentarischer Staatsse- Einfach im
kretär beim Bundesminister für Justiz und Browser „mo-
Verbraucherschutz, MdB (SPD), Bonn, wird bile.ihk-bonn.
eine kurze Einführung in das Thema geben. de“ eingeben
Hürden verbunden zu sein. Die einzelnen Im Anschluss diskutieren Unternehmerin- oder den QR-
Unternehmen müssen sich entscheiden, nen und Unternehmer aus der Region. Da Code scannen
wie sie bei der Berichterstattung vorgehen die Teilnehmerzahl begrenzt ist, sollten sich – und los
QR-Code
und welche Schritte zu tätigen sind. Die EU Interessierte bis zum 28. Oktober per E-Mail „mobile.ihk-bonn.de“ gehts.
lässt grundsätzlich viel Flexibilität, wenn bei Sabina Stüber, stueber@bonn.ihk.de,
es darum geht, wie berichtet werden soll.“ Tel.: 0228 2284-232, verbindlich anmelden.
6 Die Wirtschaft Oktober 2016Strompreis wird Festpreis.
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im Wettbewerb stehen. Im
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kaufen. „Die Wirtschaft“
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vom Internet profitieren.
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Hand in HandTITELTHEMA
REPORTAGE
„Der Online-Handel hat
uns die Existenz gesichert.“
Wenn Dirk Stein von seinem ersten Online-Shop er-
zählt, entführt er seine Zuhörer in die Steinzeit des
Internets. Bereits 1988 hatte er sein Einzelhandels-
geschäft „Dance Fit“ für Tanzsportartikel in Siegburg
eröffnet. 2002 begann er damit, Musik für den kar-
nevalistischen Tanzsport über das Web zu verkau-
fen. „Einen Warenkorb gab es damals noch nicht, die
Kunden bestellten per Mail. Ein Online-Bezahlsys-
tem existierte ebenfalls nicht und Hörproben waren
undenkbar. Also spielten wir den Kunden die Musik
per Telefon vor“, sagt er und muss über die alten Zei-
ten lachen.
Karnevalistische Tänzer trainierten damals gern
zur Musik von James Last oder zu verpoppten klassi-
schen Stücken, etwa von Richard Wagner. „Die Musik
kam von schlecht kopierten Kassetten. Es hörte sich
grauenvoll an“, meint Stein. „In den Plattenläden
gab es kaum CDs mit dieser Musik, sie waren nicht
massentauglich. Die Tänzer haben stundenlang auf
Wühltischen danach gesucht und kaum etwas ge-
funden.“ Das änderte sich mit seinem Online-Shop.
Stein - selbst leidenschaftlicher Tänzer - gab zudem
eine eigene CD mit den tanzbarsten Stücken heraus.
Luft nach oben
Der Online-Handel mit Waren wächst und wächst.
Aus dem „Factbook Handel 2016“ geht hervor, dass
die Deutschen im Jahr 2015 für 41,9 Milliarden Euro
Kleidung, DVDs, Bücher, Möbel und sogar Lebens-
mittel im Internet kauften. Hinzu kamen knapp elf-
Milliarden Euro für Güter und Dienstleistungen wie
Reisen und Konzerte.
„Das Wachstumspotenzial ist noch lange nicht Dirk Stein gründete
ausgeschöpft“, sagt Prof. Dr. Stephan Wimmers, Ge- Zeit, Geld und Know-how 1988 als 19jähriger
schäftsführer Handel, Raumplanung, Tourismus und sein Unternehmen.
Er begann mit einem
Verkehr der IHK Bonn/Rhein-Sieg. „Die Entwicklung Allerdings ist die Pflege eines Online-Auftritts zeit- Geschäft für Tanz-
des Multichannel-Handels und des Mobile Commer- aufwendig. Sie erfordert ein festes Budget und spe- sportartikel in Sieg-
ce, also des Einkaufs per Smartphone, nimmt wei- zielles Wissen. Zeit, Geld, Know-how – an diesen burg.
ter Fahrt auf. Stationäre Einzelhändler suchen nach Faktoren scheitern viele Händler. Aus einer Stu-
Wegen, um am Internethandel teilzunehmen – mög- der CIMA Beratung + Management GmbH, die in
lichst ohne hohe Kosten.“ Bayern erhoben wurde, geht hervor, dass zwar 83
Für den Kunden liegen die Vorteile des Multi- Prozent der Einzelhändler eine eigene Homepage
channel-Handels auf der Hand: Er kann von zuhau- haben. Doch nur 31 Prozent pflegen ihre Websei-
se aus Produkte vergleichen, sich über Preise infor- ten und nur 22 Prozent nutzen Suchmaschinenopti-
mieren und dann gezielt ein Geschäft aufsuchen. Der mierung (SEO).
Vorteil für den Händler: Ein ansprechender Online- Die Teilnahme an einem Online-Marktplatz,
Shop lockt neue Kunden ins Geschäft, die Produkte der mehreren Händlern eine Plattform liefert, oder
sehen, hören und fühlen möchten. Zusätzlich punk- ein eigener Online-Shop sind deutlich aufwendiger
tet der Händler, wenn er die Kunden persönlich berät als eine Homepage. Denn alle Waren müssen fo-
und das Produkt innerhalb kurzer Zeit liefern kann. tografiert und digitalisiert werden. Ein Warenwirt-
„Multichannel-Händler, die den Kunden auf mehre- schaftssystem, das Informationen über jedes ein-
ren Kanälen ansprechen und erreichen, sind die kla- zelne Produkt enthält, ist ebenfalls Voraussetzung.
ren Gewinner“, heißt es im „Factbook Handel 2016“. Für einen Juwelier mit ausgewählten Uhren und
Die Wirtschaft Oktober 2016
9TITELTHEMA
Alle Artikel, die im Ladenlokal von Dance-Fit ausgestellt sind, kann der Kunde auch online kaufen. Kleidung verkauft
Schmuckstücken mag es noch überschaubar sein, zurückzunehmen, es seien Hygieneartikel.“ Stein
die Daten seiner Produkte ins Warenwirtschaftssys- schwamm gegen den Strom. Er nahm die Reklama-
tem einzupflegen. Was aber macht ein Bekleidungs- tionen an und bot den Kunden auch dann den Um-
haus mit Dutzenden Lieferanten und hunderten von tausch an, wenn die Strumpfhosen nicht bei ihm
Produkten? gekauft worden waren. So gewann er zahlreiche
Stammkunden hinzu.
Auch in anderer Hinsicht zieht Stein Paralle-
Top-Seller: Tanzstrumpfhosen len zwischen Online-Shop und Ladenlokal. „So wie
Dirk Steins Unternehmen ist über die Jahre konti- ich meinen Laden sauber halte, muss ich auch im
nuierlich gewachsen – online und stationär. Er be- Online-Shop durchwischen und Altes aussortieren.
schäftigt 14 Mitarbeiter, die Musik-CDs, Tanz- Wenn die Einrichtung nicht mehr stimmt, wird es
sport- und Karnevalskleidung verkaufen. Der Zeit, die Menüstruktur zu ändern.“
Online-Handel über dance-fit.de macht etwa 60
Prozent des Umsatzes aus. Hinzu kommen die bei-
den Läden Dance-Fit in Siegburg und die Bonner
Der stationäre Handel
Ballett Boutique. Jährlich gehen etwa 5.000 Päck- muss reagieren
chen und Pakete an die Online-Kunden. „Für den Alle Prognosen sagen voraus, dass der Online-Handel
karnevalistischen Tanzsport sind wir einer der größ- weiter zunehmen wird. Deutsche Verbraucher shop-
ten deutschen Händler im Internet.“ pen besonders gern online, wie aus dem Europa Kon-
Tanzstiefel und Tanzstrumpfhosen sind die Top- sumbarometer 2015 der Commerz Finanz GmbH her-
Seller bei dance-fit.de. Der Erfolg beim Verkauf von vorgeht. 49 Prozent von ihnen geben an, sich mehr Zeit
Strumpfhosen für Käufe im In-
zeigt, dass sich ternet zu neh-
ein guter Ser- Zeit für Käufe: 2009 - 2015 men. 36 Pro-
vice auch für zent sagen, dass
Online-Händ- sie weniger Zeit
nehmen sich nehmen sich
ler auszahlt.
„Der Marktfüh-
rer für Tanz-
mehr Zeit
für Käufe 50% 36% weniger Zeit
für Käufe
in Geschäften
verbringen. „Der
stationäre Han-
strumpf hosen im Internet. vor Ort. del lässt sich
wurde aufge- jew. Deutschland Quelle: Europa Konsum barometer 2015/Commerz Finanz GmbH deshalb viel ein-
kauft und ver- fallen, um den
schwand. Eine Wünschen der
Zeitlang waren nur Strumpfhosen aus schlech- Konsumenten zu entsprechen“, sagt Wimmers.
tem Material erhältlich, die beim Anziehen zer- Die Dynamik des Internets nimmt zu. Die Ab-
rissen. Viele Händler weigerten sich, diese Artikel stände, in denen sich grundlegende Regeln des
10 Die Wirtschaft Oktober 2016TITELTHEMA
sich online am besten, gefolgt von Unterhaltungselektronik und Büchern.
Webs ändern, werden immer kürzer. Sobald sich früh erkannt: „Der Online-Handel hat uns die Exis-
herumspricht, dass Google seine Kriterien für das tenz gesichert.“ Ursula Katthöfer
Ranking ändert, greifen Heerscharen von Program-
mierern in die Tasten, um die Suchmaschinenopti-
mierung zu aktualisieren. Vor ein paar Jahren galt
es noch als Gift für einen Online-Händler, wenn Be-
sucher auf seinen Seiten nach unten scrollen muss-
ten, um die Ware zu sehen. Heute gelten „One Page Ihre IHK-
Websites“, also einseitige Webseiten, als hip. Ansprechpartner
Die Einrichtung eines Online-Shops ohne pro- zum Thema
fessionelle Hilfe und ein ausreichendes Budget ist Handel
kaum noch denkbar. Allein die vielen englischen
Fachbegriffe stellen Menschen, die eigentlich nur
ihre Ware verkaufen möchten, vor eine große Auf-
gabe. Hinzu kommen je nach Produkt ganz unter-
schiedliche Anforderungen zu Transport, Haltbar-
Prof. Dr. Stephan Wimmers Til Bornstedt,
keitsdatum, Kommissionsware oder FSK 18, um nur
Telefon 0228 2284 142, Telefon 0228 2284 145,
einige Themen zu nennen. Dennoch: Der Trend ist
E-Mail: wimmers@bonn.ihk.de E-Mail: bornstedt@bonn.ihk.de
nicht aufzuhalten. Dirk Stein hat ihn mit dance-fit.de
SOZIAL/KOMPETENT/LEISTUNGSSTARK – Wir sind eine anerkannte Werkstatt für Menschen
mit Behinderungen und Partner für Industrie, Handel und Handwerk an vier Standorten.
Für die Auftragsabwicklung stehen über 1.100 Mitarbeiter/-innen mit unterschiedlichsten
Qualifikationen zur Verfügung. Bei einer Auftragsvergabe können gemäß § 140 SGB IX,
50 % der anrechenbaren Arbeitsleistung auf eine eventuell zu zahlende Ausgleichsabgabe
angerechnet werden. Unsere Produktionsbereiche sind:
• Büro- und Versanddienste/EDV • Küche/Verpflegungsmanagement
• Druckerei • Lager/Logistik
• Elektronik • Metallverarbeitung
• E-Recycling • Montage
• Garten- und Landschaftsbau • Näherei
• Holzbe- und -verarbeitung • Verpackung
SOZIAL
KOMPETENT
Gemeinnützige GmbH
Zentralverwaltung LEISTUNGSSTARK
Allerstraße 43, 53332 Bornheim-Hersel
Tel.: 02222 / 83 02-0
www.bonnerwerkstaetten.deTITELTHEMA
„Unternehmen, die nicht
ins Internet gehen,
werden verschwinden“
Im vergangenen Jahr haben die Deutschen laut Bundesver-
band E-Commerce und Versandhandel (bevh) für fast 53 Mil-
liarden Euro online eingekauft. Für das kommende Jahr pro-
gnostiziert der Verband 73 Milliarden Euro Umsatz. Doch es
sind die großen Online-Versandhändler, die den Markt bestim-
men. Kleine Läden an der Ecke finden sich bisher selten im
Web. Ursula Katthöfer fragte Heiko Oberlies, ITK-Berater der
IHK Bonn/Rhein-Sieg, wie sich das ändern kann.
Einige Händler haben noch keine E-Mail-Adresse, Welche Möglichkeiten stecken in der Digitalisierung,
geschweige denn eine Homepage. Was macht den um den stationären Handel attraktiver zu machen?
Handel angesichts der Digitalisierung so zaghaft? Die „digitale Transformation des Handels“ be-
Die Vielfalt verwirrt. Viele Händler sind verunsi- trifft Services, Erreichbarkeit, Kommunikation
chert, weil sie nicht wissen, was zu ihrer Grund- und Interaktion. Es muss nicht gleich ein komplet-
ausstattung gehören sollte: Homepage, Social ter Online-Shop sein. Zwischenstufen wie „Click
Media, eigene App, mobiles Payment – die Mög- and Collect“ sind möglich. Dabei schaut sich der
lichkeiten sind zahlreich. Eine E-Mail-Adresse ist Kunde das Produkt im Web an, reserviert es und
nur ein einziger Mosaikstein, allerdings ein sehr kauft es schließlich im Laden. Wichtig ist, dass der
wichtiger. stationäre Handel seine Vorteile klar signalisiert:
Digital und kundennah
Gemeinsam verleihen die Wirtschaftsförderung der Stadt Siegburg und die
Weiterbildungsgesellschaft der IHK Bonn/Rhein-Sieg ein Zertifikat an Ein-
zelhändler, die erfolgreich in die Digitalisierung eingestiegen sind. „Digital
und kundennah“ heißt der Zertifikatslehrgang, der Inhaber und Geschäfts-
führer von Einzelhandelsfachgeschäften fit für die Online-Präsenz macht.
„Die Begriffe digital und kundennah zeigen, dass Händler auch über das
Web vertrauensvolle Beziehungen zu ihren Stammkunden aufbauen und neue
Kunden gewinnen können“, sagt Otto Brandenburg, Geschäftsführer der IHK-
Weiterbildungsgesellschaft. „Eine gute Kommunikation gehört zu den Stärken
des Einzelhandels. Sie kann auch online stattfinden.“
Der Lehrgang richtet sich auch an diejenigen, die bisher keine Erfahrung mit
dem Online-Geschäft haben. Best-Practice-Beispiele zeigen, dass Händler
bereits mit geringen Mitteln online erfolgreich sein können. Teilnehmen kön-
nen Händler aus ganz Bonn/Rhein-Sieg.
www.digital-kundennah.de
Ihr Ansprechpartner:
Otto Brandenburg
Tel.: 0228 97574-13
E-Mail: brandenburg@wbz.bonn.ihk.de
12 Die Wirtschaft Oktober 2016TITELTHEMA
‚Wir beraten. Bei uns kann der Kunde die Produkte oder einem Kunden-Stopper vor der Ladentür. Denn
sehen und anfassen.’ der Händler kann an den Klicks deutlich sehen, für
welche Produkte sich die Kunden interessieren. Eine
Inzwischen gibt es viele Portale als virtuelle Schau- gute Analyse ist eine Basis, die Homepage zu verbes-
fenster. Wo sollten Händler sich eintragen? sern, also z.B. interessante Produkte auf die Start-
Regional stark vernetzte Portale sind gut. Überregi- seite stellen.
onale Einkaufsführer sind weniger sinnvoll, denn es
nutzt dem Wachtberger Einzelhändler nichts, wenn Stichwort Social Media. Was bringt es?
er Klicks aus Asien hat. Hilfreich sind auch regi- Facebook ist nicht für jeden Einzelhändler die rich-
onalisierbare Apps wie Trip-Advisor oder kaufDA. tige Wahl. Man muss interessant, witzig, authen-
Bei beiden gibt man eine Postleitzahl oder einen tisch sein.
Städtenamen ein, um Hotels, Restaurants oder Ge- Wie vielseitig sich Social Media nutzen lässt,
schäfte an einem bestimmten Ort zu finden. hat das Unternehmen MyMüsli aus Passau vorge-
Ich würde die stärksten Anbieter mit den meis- macht. Es betrieb Marktforschung, indem es die
ten Klicks nehmen. Die Klickraten gehen aus den User nach ihren Lieblingszutaten für ein Müsli frag-
Mediadaten hervor. te. Es folgte die Produktentwicklung: User konnten
ihr eigenes Müsli aus den angebotenen Zutaten zu-
Lassen sich die Vorteile des digitalen Auftritts auch sammenstellen. Auch die Personalgewinnung läuft
an den Einnahmen des Händlers ablesen? über Social Media.
Das ist schwer zu sagen. Denn nicht jeder Kunde
erzählt, dass er das Geschäft über das Internet ge- Für wen lohnt es sich, eine eigene App entwickeln zu
funden hat. Andererseits können Social Media- lassen?
Auftritte mit der richtigen Kernbotschaft sehr wir- Wer eine App möchte, sollte zuvor mit einer erfolg-
kungsvoll sein. reichen App Erfahrungen gesammelt haben. Das lässt
Bei einem Internet-Auftritt ist das Control- sich auch kommunizieren: ‚Übrigens finden Sie uns
ling deutlich einfacher als bei einer Zeitungsanzeige auch bei kaufDa.’ Bei der eigenen App geht es anfangs
Digitales Aushängeschild
Viele Kunden nutzen mehrere Kanäle, um sich über ein Produkt, das sie kaufen möchten, zu informieren.
Sie schauen es im Laden an, fragen Familie und Freunde und recherchieren im Internet. Scannt ein Kunde
mit seinem Smartphone den QR-Code eines Produkts, das in einem Katalog abgedruckt ist, mischt er unter-
schiedliche Kanäle. Ob er das Produkt letztlich im Laden oder im Internet kauft, hängt von mehreren Fakto-
ren ab: Preis, Beratung, Erreichbarkeit und persönlichen Vorlieben. Wer als Händler mehrere Kanäle in seine
Vertriebsstrategie (Multichannel-Strategie) einbindet, hat größere Chancen, den Kunden zu erreichen. Ob
Online-Shop oder kleine Homepage als Visitenkarte im Netz – der digitale Kanal ist für viele Unternehmen
ein wichtiges Aushängeschild. „Die Wirtschaft“ stellt unterschiedliche Möglichkeiten vor, um den Kunden
online auf sich aufmerksam zu machen.
Der Eintrag ins Stadtportal ... Homepage-Baukästen mit zahlreichen Vorlagen an.
... ist für alle, die nicht gleich eine eigene Homepage Mit ein bisschen Geduld kann jeder Händler sich dort
möchten, der erste Weg ins Internet. Firmen können eine individuelle Seite aufbauen. Zahlreiche Web-
sich meist kostenlos mit ihren Kontaktdaten und Agenturen bieten die Dienstleistung ebenfalls an.
Öffnungszeiten eintragen (s. Artikel Mehr als Sonder-
angebote). Stadtportale leben von ihren Teilnehmern. Social Media-Plattformen ...
Jeder hat Anteil daran, ob ein Stadtportal informativ ... funktionieren nach ihren eigenen Gesetzen.
und attraktiv ist. Facebook-Nutzer mögen witzige Aktionen. Für reine
Produktvorstellungen interessieren sie sich nicht.
Die eigene Homepage ... Über einen eigenen Youtube-Kanal können Händler
... gehört inzwischen wie selbstverständlich zur zeigen, wie ihre Produkte angewendet werden. Laut
Grundausstattung eines Einzelhändlers. Für alle, die einer Studie des Bundesverbandes Digitale Wirt-
wenig investieren möchten, bieten Internet-Provider schaft (BVDW) geben sechs von zehn Unternehmen
14 Die Wirtschaft Oktober 2016TITELTHEMA
darum, vieles auszuprobieren. Ist Traffic für mich da?
Bekomme ich Kundendaten?
Wie weit ist die Entwicklung des Mobile Payment,
also des Bezahlens per Smartphone im Laden?
Das Smartphone wandelt sich zur mobilen Geldbör-
se. Inzwischen gibt es mit Paydirekt auch ein Online-
Bezahlsystem der deutschen Banken und Sparkassen.
Der Händler mit einem Online-Shop hat darüber ein
System, das der deutschen Bankenaufsicht unterliegt,
die heimischen Zahlungsinstitute stärkt und die Kun-
dendaten in Deutschland belässt.
Was ist mit den Händlern, die nicht ins Internet Lesetipp
gehen? Werden sie vom Markt verschwinden? E-Commerce-Leitfaden
Der Konsument erwartet, im Web etwas über den Ein-
zelhandel zu finden, und seien es nur die Öffnungszei- Die Gesellschaft ibi research, die eng mit
ten. Die Generation, die jetzt aufwächst, kauft in der der Universität Regensburg verbunden ist,
Mittagspause per Smartphone ein. Sie ist beim Ein- hat einen kostenlosen Ratgeber E-Com-
kauf zeitlich und örtlich ungebunden. Unternehmen, merce-Leitfaden entwickelt. Auf über 400
die nicht auf diese Entwicklung reagieren, wird es in Seiten geht es um E-Commerce, Shop-Sys-
einigen Jahren nicht mehr geben. teme und Warenwirtschaft, die Bedeutung
einer intelligenten Suchfunktion, neue Zah-
lungsverfahren und die Internationalisierung über das Internet.
Ihr Ansprechpartner: Heiko Oberlies www.ecommerce-leitfaden.de
Tel.: 0228 2284 138 | E-Mail: oberlies@bonn.ihk.de
Büro- und Gewerbebau
Die Basis
an, dass ihre bisherigen Social-Media-
Aktivitäten sinnvoll waren, um das Image
gierung NRW geförderte Projekt Atalan-
ta in Wuppertal. Die Strategie der lokalen
für Ihren Erfolg.
zu verbessern und die Zielgruppe besser Anbieter ist, die eigene Innenstadt zu be-
zu erreichen. leben. Atalanta kostet den Händler 20 Euro
pro Monat. Hinzu kommen 8 Prozent des
Der Online-Marktplatz ... Warennettowertes beim Online-Verkauf.
Bonn hat bisher noch keinen Marktplatz
... ähnelt dem Markt in der Innen-
dieser Art.
stadt: Zahlreiche Händler bieten unter-
schiedliche Produkte an. Die bekanntesten
Internet-Marktplätze sind Amazon und
Der eigene Online-Shop ...
Ebay. Vorteil für den Händler: Der Markt-
platzbetreiber bietet gegen Gebühr viele ... erfordert ein ausgereiftes Kon-
Services an: automatische Bestellabwick- zept und will täglich gepflegt werden.
lung, Zahlungsabwicklung, Ratenzahlung, Das Investment liegt bei mehreren tau-
Mahnung, etc. Einige Online-Marktplät- send Euro. Hinzu kommen laufende
ze sind branchenspezifisch. Equippo ver- Kosten für das Hosting und ein SSL-Zer-
treibt z.B. Baumaschinen. tifikat, damit Kunden sicher zahlen kön-
nen. Auch Updates und Werbung kosten
Der Local-Commerce- Geld. Der Online-Shop sollte daher von
Händlern betrieben werden, die entwe-
Marktplatz ...
der bereits sehr gut über andere Markt-
... ist eine lokale Verkaufsplattform. Zu plätze verkaufen oder die Nischenpro-
den ersten gehörte das von der Landesre- dukte anbieten.
Börsting Büro- und Gewerbebau GmbH
E-mail: info@boersting-gewerbebau.de
www.boersting-gewerbebau.deTITELTHEMA
Viele Wege
führen in die
Innenstadt
Die Generation Y denkt anders. Diese jungen Konsu-
menten in der Altersgruppe zwischen 19 und 39 sind
internetaffin und tauschfreudig. Es ist trendy, Bücher
weiterzugeben und secondhand zu kaufen. Das eige-
ne Auto hat einen weniger großen Stellenwert. Auch
ältere Kunden folgen dieser Entwicklung.
Das geänderte Kundenverhalten beeinflusst den
Einzelhandel, auch mit Blick auf die Verkehrsströ-
me. Die Anzahl der Fahrgäste im Liniennahverkehr in
auch per Pkw gut erreichbar zu sein. Die Händler der
Deutschland ist seit 2004 (9,95 Mrd.) bis 2013 (10,99
Bonner Innenstadt blicken daher mit Skepsis auf die
Mrd.) kontinuierlich gewachsen. Für diese Kunden ist
kommenden Jahre, in denen in und um Bonn Auto-
entscheidend, ob sie die Innenstadt gut zu Fuß, per
bahnen und Brücken saniert werden.
Rad oder mit Bus und Bahn erreichen können. Die Re-
aktionen sind spürbar: Die Stadt München verbreitert
Fuß- und Radwege, Autohersteller investieren in Car-
Lieferung noch am gleichen Tag
Sharing (car2go, DriveNow), an Vorortbahnhöfen und Der Lieferverkehr spielt durch Online-Einkäufe samt Re-
U-Bahnstationen entstehen große Parkplätze. touren eine besondere Rolle. Die IHK Bochum geht in
Dennoch ist der Einzelhandel darauf angewiesen, ihrer Studie „Auswirkungen des eCommerce auf die Ver-
Stadtportal Troisdorf: Mehr als Sonderangebote
„Schuhe“ – wer dieses Suchwort bei www.troisdorf.city eingibt, keting GmbH (Trowista), der Werbegemeinschaft Troisdorf Aktiv
findet 94 Einträge. Vom alteingesessenen Schuhhändler bis zum e.V. und dem Presseamt der Stadt. Ihre Idee: Die Verbindung von
Discounter, von der Modeboutique bis zum Kinderflohmarkt. stationärem Handel und Onlineauftritt zieht die Menschen in die
Beim Suchwort „Immobilien“ sind es 61 Treffer, bei „Pizza“ 21. Läden. Wer sich zuhause informiert, geht gezielt in die Geschäfte.
Troisdorf.City ist ein Stadtportal, in dem Gewerbetreibende „Wir wollen Geschichten über Troisdorf erzählen und darü-
ihr Geschäft kostenlos vorstellen können. Initiiert wurde das Por- ber den Handel vorstellen“, sagt Fabian Wagner von der Trowis-
tal von der Troisdorfer Wirtschaftsförderungs- und Stadtmar- ta. „Wir zeigen wichtige Treffpunkte in der Stadt und geben Ver-
anstaltungstipps. Die Besucher sehen mehr als Sonderangebote.“
Insgesamt hat das Portal 800 Einträge, mehrere hundert sind
von Einzelhändlern. „Wir haben etwa 40.000 Seitenaufrufe pro
Monat“, sagt Dirk Pohlscheidt, Geschäftsführer der Troisdorfer
Internetagentur Mediata Communications GmbH, die das Portal
programmiert hat. Claudia Piller, Mitarbeiterin bei Mediata, be-
sucht Gewerbetreibende in allen zwölf Stadtteilen Troisdorfs, um
mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Jeder, der sich bisher ins Por-
tal eintragen lassen wollte, wurde beraten und fotografiert.
Dirk Pohlscheidt: „Wesentlich für das Gelingen ist, dass wir
selbst aus Troisdorf kommen und unsere Stadt gut kennen. Ein
Stadtportal lebt immer von den Akteuren vor Ort.“ Er sucht Spon-
soren, die das Portal mittragen. „Es könnte sich für große Un-
ternehmen z. B. bei der Personalentwicklung auszahlen. Denn
Das Online-Stadtportal Troisdorf City ist erfolgreich, weil die Zu- Fachkräfte, die von außen kommen, möchten in einer attrakti-
sammenarbeit stimmt: Dirk Pohlscheidt, Geschäftsführer, und
ven Stadt leben.“ Die Unternehmen könnten Stellenanzeigen oder
Partnerberaterin Claudia Piller von der Mediata Communicati-
ons GmbH, Schmuck- und Modehändlerin Silke Brinkmann und Pressemitteilungen über das Portal veröffentlichen.
Wirtschaftsförderer Fabian Wagner von der Trowista. www.troisdorf.city
16 Die Wirtschaft Oktober 2016TITELTHEMA
In Ballungsräumen liefert das
Bonner Unternehmen DHL
Ware noch am gleichen Tag. Handel³ – Die dritte
Stand: Februar 2016
Dimension des Einzelhandels
Die Aktion „Heimat shoppen“ ist nur eine Facette,
mit der Händler das Gemeinwohl in ihrer Stadt stär-
kehrsströme innerstädtischer Einzelhan- ken. Die Studie „Handel³ – Die dritte Dimension des Handel3
delsstandorte“ davon aus, dass die Städte Einzelhandels“ der IHKs in NRW untersucht das eh- Die dritte Dimension des
Einzelhandels
sich auf mehr Verkehr einstellen müssen renamtliche Engagement der Händler am Beispiel
und ihre Infrastruktur dementsprechend von 16 Modellstädten. So gaben alle teilnehmen-
planen sollten. Vor allem die Verknüp- den Einzelhändler aus Much an, überbetrieblich
fung von digitalem und stationärem Han- aktiv zu sein. Schreibwarenhändler Michael Kle-
del führe zu mehr Güterverkehr. Denn ei- ment zur Rolle des Einzelhandels: „Da, wo enga- IHK_Titel_Studie Handel_hoch3_RZ.ind
d 2
nerseits ließe der Kunde sich Bücher und
02.02.16 16:12
giert gearbeitet wird, kann Einzelhandel wahr-
Schuhe nach Hause bringen. Andererseits genommen werden.“ Allerdings bemängeln einige der Befragten, dass zu wenig
fahre er in die Stadt, um dort online be- passiert. Es fehle an Eigeninitiative und gutem Willen.
stellte Ware abzuholen oder zurückzuge- Die Studie steht unter www.ihk-bonn.de | Webcode 2827 zum Download bereit.
ben. Auch wachse der Anteil mobiler Senioren. Die Zahl
der Fahrzeuge steige mit zunehmendem Alter der Ge-
sellschaft. den größeren Städten des Rhein-Sieg-Kreises überneh-
Hinzu kommen neue Lieferkonzepte der loka- men können.
len Händler, die ihren Kunden die Produkte so schnell Das Bonner Unternehmen DHL hat bereits inner-
wie möglich nach Hause bringen möchten. Das lohnt halb mehrerer Ballungsräume die sogenannte Same-
sich für Lebensmittel und Medikamente ebenso wie Day-Lieferung eingerichtet. Für den Transport von
für dringend benötigte Ersatzteile. Dafür benötigt man Lebensmitteln und Kühlware bietet DHL eine eigene
geeignete Spediteure, die diese Aufgabe in Bonn und Mehrwegverpackung an. Ursula Katthöfer
Auf in neue Märkte!
9000 Seemeilen.
20 Tage.
Ihr Export.
Lassen Sie Ihr Know-how die Welt sehen.
Wir helfen Ihnen dabei.
Egal, ob in Übersee oder Europa – wir unterstützen mittel ständische
Unternehmen dabei, mit ihren Produkten oder Dienstleistungen neue
Märkte zu erschließen. Das Förderangebot unserer Exportinitiativen ist
jetzt gebündelt und noch besser auf Ihre Anforderungen zugeschnitten.
Informieren Sie sich auf: www.bmwi.de/mittelstandglobalTITELTHEMA
„Heimat
shoppen“
mit der
Froschkönigin
Die knallroten Lippen geschürzt, das Krön-
chen keck auf dem Kopf und die Augen weit
aufgerissen – so hat die Froschkönigin die
Herzen der Eitorfer erobert. Eigentlich waren
die kleinen grünen Gummifrösche als Lose für
die Tombola der Aktion „Heimat shoppen“ ge-
dacht. 500 von ihnen wurden an Kunden ver-
schenkt oder verkauft. Unten eingraviert tru-
gen die Froschköniginnen ihre Losnummer.
Doch als es an der Herausgeben der Preise
ging, wollte kaum einer der Tombola-Gewinner
seine Froschkönigin hergeben. Zu süß!
Elke Thiebus landete mit der Froschkönigin einen
Volltreffer. Die Inhaberin von Thiebus Floristik ist Vor-
sitzende des Wirtschaftsförderungsvereins Aktiv-
kreis Eitorf. Zum zweiten Mal organisierte sie die
IHK-Aktionstage „Heimat shoppen“ für ihre Ge- Plausch an der Ladentheke
meinde mit. „Die Idee mit den Fröschen ist an einem
Sonntagnachmittag bei uns zuhause auf dem Sofa Mit „Heimat shoppen“ machte der stationäre Handel
entstanden“, erzählt sie. „Mit Monika Ahr, der Ge- an einem Wochenende im September zum dritten
schäftsführerin des Aktivkreises, hatte ich erst die Mal auf seine Stärken aufmerksam. In sieben IHK-
Idee Badeenten zu verteilen. Doch die passen nicht Bezirken NRWs zeigten Händler, Gastronomen und
zum Herbst. Aber die Froschkönigin, die passt.“ Dienstleister mehr als ihre Schaufenster. Sie reich-
ten Köstlichkeiten wie speziell gebrautes Bier, ließen
Musiker und Akrobaten auftreten und boten beson-
IHK Branchenreport dere Rabattaktionen an. Dabei ging es nicht darum,
dem Online-Handel etwas entgegenzusetzen. „Han-
Einzelhandel del, Gastronomie und Dienstleister ziehen Menschen
in die Zentren unserer Städte und Gemeinden. Ihre
Der IHK Branchen- Vielfalt macht unsere Orte lebenswert“, sagt Till
report Einzelhandel Bornstedt, Referent für Handel, Raumplanung, Tou-
Bonn/Rhein-Sieg in- rismus und Verkehr der IHK Bonn/Rhein-Sieg.
formiert u.a. über Mit „Heimat shoppen“ vermitteln die Händler ihren
den Trend zurück Kunden, dass sie mehr bieten als Produkte und Dienst-
in die Innenstädte, leistungen. Sie schaffen Arbeits- und Ausbildungsplät-
neue Ladenkonzepte ze. Ihre Gewerbesteuern stärken den Heimatort. Sie er-
und Großprojekte möglichen kurze Wege. Das spart Zeit, Fahrtkosten und
im Einzelhandel. Die Energie. Und sie haben eine wichtige soziale Funktion.
dritte Auflage gibt „Händler nehmen sich bis zu drei Stunden Zeit am Tag
es ab dem 31.10.2016 zum Download unter für den Plausch an der Ladentheke“, sagt Bornstedt.
www.ihk-bonn.de | Webcode 2778. „Ihr Wissen und die persönliche Beratung zählen zu
den besonderen Vorteilen der lokalen Geschäfte.“
18 Die Wirtschaft Oktober 2016Sie können auch lesen