EINBLICK - BLICKPUNKT Realschule - voll real ab Seite 6 - WHR-Pfullingen

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EINBLICK - BLICKPUNKT Realschule - voll real ab Seite 6 - WHR-Pfullingen
Heft 7 / Dezember 2018

EINBLICK.

BLICKPUNKT
Realschule - voll real
ab Seite 6

AUSBLICK

Wir feiern Jubiläum.
50 Jahre WHR-Pfullingen
ab Seite 93

Das Magazin für Eltern, Schüler und Lehrer der                      1
EINBLICK - BLICKPUNKT Realschule - voll real ab Seite 6 - WHR-Pfullingen
Inhaltsverzeichnis
                         Editorial | Einblick 7 ..............................................................................      5
    BLICKPUNKT           Realschule - voll real ............................................................................        6
                         -> Fachunterricht .................................................................................        8
                         -> Technik ............................................................................................   17
                         -> Alltagskultur-Ernährung-Soziales ...................................................                   18
                         -> LeA Jung trifft Alt ............................................................................       22
                         -> Verantwortungs-LeA ......................................................................              22
                         -> Demokratie - voll real ......................................................................          24
                         -> Realschule - voll real als Exportschlager? ......................................                      32
    ZURÜCKGEBLICKT       Ehemalige Schüler über Ihre Schulzeit ................................................                    22
    ÜBERBLICK            Neu Kolleginnen und Kollegen ............................................................                 36
    RUNDBLICK            Wir sind die neuen Schulbusbegleiter .................................................                    42
                         Die SMV im Schuljahr 2018/2019 ........................................................                   44
                         WHR -Store-Team wieder aktiv! ...........................................................                 46
                         Die Offene Schule stellt sich vor ..........................................................              47
                         Aus den LeAs ......................................................................................       48
                         Aus dem Elternbeirat ..........................................................................           54
                         Aus dem Schülerladen ........................................................................             56
                         Verein der Freunde ..............................................................................         57
                         20 Jahre Schulsozialarbeit ..................................................................             57
                         Die Vorstellung der Schulsozialarbeiterin in einer 5. Klasse .................                            58
                         SSD: Fit für den Notfall ........................................................................         60
                         Spielementoren ...................................................................................        61
                         Hausaufgabenmentor/innen ................................................................                 62
    RÜCKBLICK            Abschluss 17/18: Kings and Queens ..................................................                      63
                         Schülerehrung – ein richtiges Schulfest ..............................................                    66
                         WHR in concert: Bühne frei für junge Talente ......................................                       68
                         20. Waldolympiade -ein Grund zum Feiern .........................................                         70
                         Aus der Schauspielwerkstatt ...............................................................               71
                         Verabschiedungen ...............................................................................          72
                         Die neuen Fünftklässler sind da! .........................................................                74
    QUERBLICK            Schüleraustausch ................................................................................         78
                         Sportturniere 5-7 ..................................................................................      80
                         Berichte von Klassenfahrten ................................................................              81
                         Chor- und Bläserfreizeit .......................................................................          86
                         Abschlussfahrt nach Italien ..................................................................            88
                         Kennenlerntage ....................................................................................       89
                         Besuch der Oper in Stuttgart ..............................................................               90
                         Sozial-Training mit unserer Schulsozialarbeiterin ................................                        92
    AUSBLICK             50 Jahre WHR - Auftakt ins Jubiläumsjahr ..........................................                       93
                         Impressum ..........................................................................................      95

    Wir danken unseren Sponosren, die mit ihren Anzeigen Einblick in dieser Form überhaupt
    ermöglichen! DAS EINBLICK-TEAM

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Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebe Freundinnen
    und Freunde unserer WHR,

    E
        inblick 7 – dreieinhalb Jahre Einblick,
        schön, dass Sie sich für den Einblick und
        somit für unsere WHR interessieren und
    neugierig sind darauf, was es Neues an und in
    unserer Schule gibt.

    Auch dieser Einblick nimmt uns wieder mit in
    die Welt der WHR, gewährt Einblicke in das,
    was es Neues gibt. Realschule - voll real, was
    macht das „Reale“ der Realschule aus? Die vielen
    Kontakte mit der Realität und dem Realen
    werden in dieser Ausgabe näher beleuchtet,
    insbesondere stehen zwei Fächer im Fokus, die
    wie keine sonst „Reales“ abbilden, die Fächer
    Technik und „AES, Alltagskultur, Ernährung
    und Soziales.“

    Natürlich wirft das 50-jährige Jubiläum im
    kommenden Jahr bereits erste Schatten voraus,
    im Heft ist zu erfahren, was wir geplant haben,    Wandelemente und steht uns ,aller Voraussicht
    um das besondere Jubiläum würdig zu bege-          nach, nach den Weihnachtsferien wieder zur
    hen. Am 9. November demonstrierten viele           Verfügung.
    Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und
    Schüler gegen Rassismus, Hass und Hetze – eine     Mein Vorwort soll nicht ohne das DANKE
    wichtige Auseinandersetzung mit einem Thema,       enden für die Mühe der Redakteurinnen und
    das, so unsere Überzeugung, Gegenstand unserer     des Layouters. Wieder liegen unzählige Tage
    Bildungsarbeit sein muss.                          (und vermutlich auch einige Nächte) hinter den
                                                       Verantwortlichen dieses Werkes, danke, dass Ihr
    Der Beginn eines Schuljahres geht wie im-          es uns ermöglicht, auch heute wieder Einblicke
    mer mit vielen neuen Gesichtern einher – die       in die bunte Welt unserer Schule zu erhalten!
    neuen Fünfer stehen ebenso im Fokus wie neue       DANKE soll auch gesagt werden an die vielen
    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unserem        Anzeigenkunden, die die Finanzierung dieser
    Schulteam, das längst nicht mehr nur aus Leh-      Broschüre überhaupt erst ermöglichen, viele von
    rern besteht.                                      ihnen halten der WHR schon lange die Treue.
                                                       Abschließend ein DANK an alle Autoren und
    Glück im Unglück – so könnte man den Brand-        Fotografen – sie ermöglichen überhaupt erst das
    fall im Chemiesaal am 21. November nennen,         Tun der Redakteurinnen und des Layouters.
    als sich ein Papierkorb aus bislang ungeklärter    Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien im
    Ursache entzündet hat. Dem schnellen Eingrei-      Namen unserer Schulgemeinschaft gesegnete
    fen der Feuerwehr war es zu verdanken, dass        Weihnachtstage, erholsame Ferien und einen
    nichts Schlimmeres geschah. Durch intensive        guten Start ins neue Jahr 2019.
    Reinigungsarbeiten einer Spezialfirma wurden
    nicht nur alle Verunreinigungen infolge der        Herzliche Grüße
    Rauchentwicklung beseitigt und eine über-
    zeugende „Freimessung“ erreicht – das Schul-
    haus wurde auch gründlicher denn je in allen       Ihr
    Fluren gereinigt. Der betroffene Chemiesaal
    erhält einen neuen Fußboden und einige neue        Jochen Wandel, Schulleiter

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Was hat man über die Realschule schon alles
geschrieben! Eine reale Schule? Schule der
Realien? Die Schule mit realistischem Blick auf
das spätere (Berufs-)Leben? Der Wortspiele gäbe
es sicherlich noch mehr. Die Realschule im Jahr
2018 hat sich behauptet, wurde in vielen Teilen
unseres Landes zur zweiten Säule neben dem
Gymnasium und ist als Schulform weithin ak-
zeptiert. Sicherlich zeichnet sich eine gute Schu-
le nicht in erster Linie durch die Schulart aus,
daher war auch die lange Diskussion vielerorts,
ob die Gemeinschaftsschule oder die Realschule
die „bessere“ Schule sei, in vielen Fällen wenig
zielführend, da deutlich wurde: Es geht vielmehr
um Beziehung zu Schülern, um die Motivation
derselben, um die Qualität des Unterrichts

Realschule-voll real
von Jochen Wandel

als um die Schulform, in der dies stattfindet.
Pfullingen hat seine Realschule erhalten und
kann diese nun nach jahrzehntelanger Tradition       immer mit der notwendigen Theorie, dem            weiterhin verbunden zu sein, indem wir mit        real werden zu lassen, bedarf es der fortwähren-
weiterentwickeln.                                    erforderlichen Hintergrundwissen verknüpft.       „Kopf, Herz und Hand“ – mit Realem lernen         den Kooperation mit außerschulischen Partnern.
                                                     Gelernt wurde – und wird – nicht zuletzt durch    und arbeiten. Hierin steckt die Ermutigung,       Diese ist uns aktuell wichtiger denn je – viele
Die Realschule, einst hervorgegangen aus der         das konkrete Tun. Immer wieder werden gerade      Reales durch Experimente, durch Anschauungs-      Lernangebote wären ohne das Miteinander der
Mittelschule, trägt ihren Namen durchaus             in diesen beiden Fächern Grundlagen gelegt        objekte, durch Exkursionen und viel Bezug zur     „Externen“ und „Internen“ nicht denkbar.
zurecht: Schule der Realien, Schule des realen       für spätere Berufswahlentscheidungen, die         Lebenspraxis zu veranschaulichen. Dass dies       Besonders deutlich wird dies auch im Bereich
Bezugs zur Lebenswirklichkeit, zur Lebenspraxis      Abschlussprojekte in Klasse 10 unterstreichen     heute wie gestern gerade auch Schülern entgegen   der Berufsorientierung – ein Themenfeld, für
und damit auch zur Berufspraxis.                     die Expertise unserer Zehntklässler am Ende der   kommt, die sich mit theoretisierendem Unter-      das sich jüngst sogar Parlamentsabgeordnete
                                                     vier Jahre in diesen Hautfächern, Abschlussar-    richt eher schwer tun, liegt auf der Hand.        der Briten interessierten und zu Besuch an der
Vor allem zwei Fächer stehen, sozusagen              beiten mit technischer Finesse, pfiffige Menüs    Bildung und Wissen „real“ erlebbar zu machen      WHR waren. Allen Schülern für sie passende
archetypisch, für dieses Profil der Realschule:      und Werkstücke verdeutlichen Jahr um Jahr, was    ist auch ein zentrales Anliegen unserer Lernan-   Übergänge in die Welt der Berufsausbildung
Technik und das neue Fach „AES“, Alltagskul-         in der Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis    gebote (LeA). Auf den folgenden Seiten werden     zu ermöglichen bzw. gelingende Wechsel an
tur, Ernährung, Soziales – hervorgegangen aus        gelernt und geleistet wird.                       auch die sogenannten Verantwortungs-LeA           weiterführende Schulen ist hier das zentrale An-
dem vertrauten „MUm“, Mensch und Umwelt.                                                               genauer vorgestellt, in denen es darum geht,      liegen. Dieses wird vor allem auch durch „reale“
Prägend ist in diesen Fächern seit jeher der hohe    Auch abseits dieser beiden Fächer kann unserer    im praktischen Tun Erfahrungen in sozialen        Einblicke in die Berufspraxis durch Praktika,
Praxisanteil, das Arbeiten mit Realien, mit Kon-     Schulart – insbesondere an der WHR – der          Bereichen zu sammeln, sei es beim Engagement      Hospitationen und Beratungen gewährleistet
kretem, das Arbeiten mit Materialien, aus denen      Begriff der „Real“schule Ermutigung sein, dem     im Altersheim oder bei Spielangeboten für         und sicherlich ein zentrales Element der Real-
man etwas herstellt, produziert – wohlgemerkt        legendären Leitsatz des Pädagogen Pestalozzi      jüngere Schülerinnen und Schüler. Um Schule       schule, unserer WHR.

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Tierbeschreibung mit echtem Hund                                                                                                    Meine Tierbeschreibung von
                                                                                                                                                                Miss Marple
                                                                                                                                    Aufgabe: Schreibe eine Tierbe
                                                                                                                                                                  schreibung!

 - So macht Aufsatzschreiben Spaß
von Albiona, Riana, Barbara und Rezarta (6c)

Miss Marple ist ein Hund und wir haben das
Thema Tierbeschreibung im Unterricht gehabt.
Es hat uns mit Miss Marple viel Spaß gemacht,
sie durfte im Klassenzimmer frei herumlaufen                                                                                                                                    von Jakob Brändle (6c)
und sie hat mit ihrer Maus gespielt. Davor
mussten wir das Klassenzimmer natürlich gut
aufräumen, denn Miss Marple frisst gerne                                                                                                                                        Der Hund Miss Marple gehört zur Hunderasse
Sachen, die auf dem Boden liegen.                                                                                                                                               Zwergpinscher. Der wissenschaftliche Name
                                                                                                                                                                                lautet Canis lupus familiaris.
Miss Marple hatte aber im Klassenzimmer
auch ein eigenes Revier, da durften wir nicht                                                                                                                                   Der Ursprung der Zwergpinscher liegt in
hin. Dort lag sie auf einer Decke und hat den                                                                                                                                   Deutschland, er ist Begleit- und Haushund
Unterricht beobachtet. Wir haben gelernt, dass      wie groß Miss Marple ist. Die beste unserer                                                                                 und wird hauptsächlich als Rattenfänger und
man Tiere oder auch Gegenstände von rechts          Beschreibungen von Miss Marple ist bei Tasso                                                                                Wachhund eingesetzt, um Hühner nachts zu
nach links oder hier vom Kopf bis zum Schwanz       gespeichert, falls sie wegläuft oder etwas passiert.                                                                        bewachen. Das Verhalten des Zwergpinschers ist
beschreibt und bei den Tieren den wissenschaft-     Am Ende konnten wir noch Tricks mit Miss                                                                                    sehr lebhaft, temperamentvoll und selbstsicher.
lichen Namen und die Rasse dazu setzt. Frau         Marple machen. Sie kann Pfötchen geben, High                                                                                Außerdem ist er ausgeglichen, sportlich, freund-
       T. Schuler hat Miss Marple auf das Pult      Five und setzt sich auf Befehl. Dann durften wir                                                                            lich, verspielt und sehr wachsam.
                       gestellt, damit wir messen   ihr ein Leckerli geben.
                                       konnten,                                                                                                                                 Die Widerristhöhe beträgt bei Miss Marple 28
                                                    Das war toll, die Tierbeschreibung mit einem                                                                                cm und sie wiegt vier Kilogramm. Ihr Kopf ist
                                                    richtigen Hund machen zu können, und hat                                                                                    länglich wegen der langen Schnauze. Auf der
                                                    uns richtig Spaß gemacht. Schade, dass sie nicht                                                                            Schnauze hat sie eine kleine schwarze Narbe.
                                                    mehr da ist und wir würden uns freuen, wenn                                                                                 Die Augen von Miss Marple sind dunkelbraun
                                                    sie uns mal wieder besucht.                                                                                                 und haben eine ovale Form. Sie hat Stehohren,
                                                                                                                                                                                die v- förmig sind. Der lange Hals ist sehr edel
                                                                                                                                                                                geschwungen. Rund um den dünnen Hals hat
                                                                   Sarah                                  rnt,
                                                                                        ple habe ich gele                                                                       sie einen schwarzen Kragen.
                                                                   Durch Miss Mar n man klein ist,
                                                                                       wen
                                                                   dass man, auch ink sein kann.                                           Thomas
                                                                                  l un d fl                            Ich habe durch Miss Ma                                   Das Fell ist kurz und dicht. Es liegt glatt an,
                                                                   se hr sc hn el                                                             rple gelernt,
                                                                                                                       dass Hunde gut zuhöre                                    glänzt und hat keine kahlen Stellen. Auf dem
                                                                                                                                             n können.                          Rücken hat sie einen schwarzen Streifen.
                                                                                                                                                                                Das Gangwerk der Pinscher wird als Traber
                                                                                                 Selina                                                                         bezeichnet. Der Rücken bleibt in der Bewegung
                                                                                                  auf den Arm
                                                                   Wenn man Miss Marple                                     Albiona
                                                                                                                                                                                fest und relativ ruhig. Der Bewegungsablauf ist
                                                                                               n En  ergie sagen,
                                                                   nehmen will, muss ma                                    Man denkt im
                                                                                                                                                                                harmonisch, sicher und kraftvoll. Die Krallen
                                                                                  ckt sie  und   das  mag sie                                                                   von Miss Marple sind schwarz. Der abstehende
                                                                   sonst erschri                                                           m
                                                                                                                          fährlich, aber er, Hunde sind ge-
                                                                                               nie lau t sein,
                                                                   nicht. Man darf auch                                                  w
                                                                                                                          kennen gelern enn man Miss Marple
                                                                                                                                                                                Schwanz ist an der Schwanzspitze ebenfalls
                                                                                n  ode r  lau t red en,  sonst                           t                                      schwarz.
                                                                   z.B. schreie                            Und das        Angst überw hat, kann man seine
                                                                                               e An  gst .
                                                                    bekommt Miss Marpl                      es darf
                                                                                                                                       inden.                                   Zwergpinscher können im Dunkeln sehr gut
                                                                                ich  gel ern t  hab e, ist,                                                                     sehen und hören. Der Mensch kann sich durch
                                                                    letzte, was                                sonst
                                                                                                den  lieg  en,
                                                                    kein Müll auf dem Bo                    in den
                                                                                                                                                                                einen Zwergpinscher sehr gut unterstützen
                                                                                 ss Ma  rpl e  nic ht  mit                                                                      lassen.
                                                                    kommt Mi
                                                                     Unterricht.
8                                                                                                                                                                                                                              9
EINBLICK - BLICKPUNKT Realschule - voll real ab Seite 6 - WHR-Pfullingen
Geschichte in Pfullingen hautnah miterleben

von Tamara Schuler
                                                                                            ANZEIGEN

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                                                              u
                                                                                                !
Die besondere Lage der Wilhelm-Hauff-Real-

                                                     Ta n z k                       chts-
                                                                         als Weihnaein
schule im schönen Pfullingen legt eine Beschäf-
                                                                     1
                                                            n uar 2 0
tigung mit der historischen Geschichte und den
                                                           a
                                                   ab 12. J                 gutsch
mannigfaltigen Sagen nahe.
Miss Marple, eine Zwergpinscherhündin, die
unseren Unterricht schon einmal begleitet
hat, lieferte den Schülern einen thematischen
Einstieg.
Auf einem Bild steht sie vor der imposanten        Paare – Kinder – Schüler
                                                   Disco-Fox – Hip-Hop – Salsa
Bismarckeiche und hat auch einige Früchte und
Blätter mitgebracht. Einige ortskundige Schüler
erkannten den Baum sofort.

Gemeinsam sahen sich die Schülerinnen
und Schüler das dazugehörige Schild an, das
eindrucksvoll von der Sage der verwunschenen
Urschel erzählt, sowie historische Elemente über
die Herkunft der aus Russland stammenden                                    RT / 79 2 79
Eichenfrucht enthält.
Anhand dieses Beispiels, das eindrücklich
die Vermischung von Sagen und historisch
belegbaren Fakten gemacht hat, besprachen
wir den Unterschied zwischen Geschichte und
Geschichten.

Dies machte natürlich Lust sich selbst auf
„Spurensuche“ zu begeben. Da es in unmit-
telbarer Nähe nicht an entdeckungswürdigen
Möglichkeiten mangelte, konnten wir sogar in
einer Einzelstunde Geschichte ausreichend Zeit
finden, um in drei Gruppen getrennt auf Suche
zu gehen.

Um eine gute Vergleichbarkeit herzustellen und
einen möglichst großen Variantenreichtum zu
gewährleisten, gingen die einzelnen Gruppen zu-
nächst einem vorgegebenen Hinweis nach und
wurden so innerhalb des gesteckten räumlichen
Rahmens in alle Winde verstreut.

Nach erfolgreicher „Jagd“ trafen wir uns am
Sagenbrunnen und tauschten unsere Ergebnisse
in Kurzpräsentationen aus.

10                                                                                         11
EINBLICK - BLICKPUNKT Realschule - voll real ab Seite 6 - WHR-Pfullingen
Meine Identität -
          voll real                                 Jeder kennt es und jeder nutzt das Wort „Wert“,
                                                    sei es als Substantiv oder als Adjektivendung wie
                                                    beispielsweise in „liebenswert“, mehrere Male
                                                    am Tag. Auch im Leitbild unserer Schule haben
                                                    Werte einen großen Stellenwert, die WHR
von Ute Schuler                                     steht für „Respekt, Achtung und Toleranz“ und
                                                    übt dies im täglichen Miteinander mit allen
                                                    Lernenden ein.
Bei vielen Unterrichtsthemen lässt sich die Re-
alität in Form eines Gegenstandes in die Schule     Da es in Klassenstufe 6 noch keinen offiziellen
holen. Was macht man aber, wenn es sich um          Ethikunterricht gibt, dürfen Schülerinnen und
etwas handelt, was keine Sache ist, etwas, was      Schüler, die nicht dem Religionsunterricht
man meistens erst umständlich erklären muss,        beiwohnen, seit diesem Schuljahr am Werteun-
wie z.B. den Begriff „Identität“?                   terricht teilnehmen, der von Herrn di Renzo
                                                    und Frau Hörner gemeinsam geleitet wird. 23
Wir in der Klasse 7d haben dazu eine Übung          Schülerinnen und Schüler aus drei verschie-

                                                                                                                                 Vertrauenssache
aus dem Aktionskalender „Respekt zeigen“            denen Teilklassen setzen sich mit der Frage
des Demokratiezentrums Baden-Württemberg            auseinander, was eigentlich Werte sind, wer sie
ausprobiert. Das verbraucht zwar ein wenig          bestimmt und warum sie für ein gesundes Zu-

                                                                                                                                 – Werteerziehung in Klasse 6
Papier, man kann aber ganz gut die Fehldru-         sammenleben in einer Gemeinschaft so wichtig
cke nehmen, die sowieso schon am Kopierer           sind. Sie lernen sich selbst und das Andere neu
herumliegen, weil man das als Konzeptpapier         kennen und begegnen unterschiedlichen Denk-
verwenden kann.                                     und Handlungsmustern, Glaubenssätzen und
                                                    Charaktereigenschaften.                                                                                             von Bettina Hörner
Auf jedes Blatt schreiben die Schüler ihre
Antwort auf eine Frage. Die Fragen sind z.B.:       Diese vielen unterschiedlichen Vorstellungen         Oft musste das Spiel unterbrochen werden, um     zu seinem Wort steht? Woher weiß er, dass er
Welches äußere Merkmal hast du? Notiere deine       sind manchmal sehr schwierig zu vereinen und         zu reflektieren, wie es einzelnen Mitspielern    sich auf mich verlassen kann? In spielerischen
Lieblingsserie oder deinen Lieblingsfilm! Was       benötigen Regeln, die das gemeinsame Mitein-         ging, dabei zeigten vor allem die Mädchen auf,   Übungen testeten wir dies aus und erkannten,
kannst du besonders gut? Was willst du später       ander erleichtern. Das erfordert natürlich eine      dass sie sich ausgegrenzt und nicht wahrge-      dass es nicht nur normal ist, beispielsweise
einmal werden? Was ist dir im Leben besonders       große Eigenverantwortung jedes einzelnen, denn       nommen fühlten und deshalb lieber das Spiel      einem Mitschüler, mit dem ich sonst kaum
wichtig?                                            Werte wie Freiheit, Vertrauen, Ehrlichkeit und       verlassen hätten. Frau Hörner und Herr di Ren-   Kontakt habe, in einem Kreis die Hand zu
                                                    Toleranz sind nicht immer einfach umzusetzen.        zo, die in einem Gespräch mit uns die Regeln     geben, sondern erkannten, dass wir bereits
Nach der ersten Antwort wird das Papier ganz        Die goldene Regel „Behandle jeden so, wie du         wiederholten und mit uns Strategien entwickel-   durch das Reichen der Hände und Formen eines
klein zusammengeknüllt, die weiteren Lagen          auch selbst behandelt werden möchtest“ ist für       ten, damit ein Zusammenspiel besser klappte,     Kreises eine stabile Gemeinschaft bilden. Wenn
kommen außen um das Knüllpapier. So entsteht        viele Schüler/innen in der Theorie zwar hilfreich,   hatten alle Hände voll zu tun, sie bemerkten     ich meinem Nebenmann versichere, ihn fest an
ein Ball mit unterschiedlichen Antworten. Das       in der Praxis doch eher schwierig umzusetzen.        schnell, dass unsere Gruppe noch nicht richtig   der Hand zu halten, während er sich nach vorne
ist die Identität.                                  Da Unterricht Spaß machen soll und wir               zusammen gewachsen ist und dass wir in den       beugt und ich mich zeitgleich mit meinem
                                                    gemeinsam als Gruppe lernen wollen, setzen wir       kommenden Stunden verstärkt an unserer Team-     Oberkörper nach hinten lehne, bleibt das feste
Alle stehen im Kreis und geben ihre Bälle weiter.   unser gelerntes Wissen spielerisch um. Am 13.        fähigkeit arbeiten müssen, damit unsere Werte    Gefüge bestehen, die Kette reist nicht. Diese
Auf ein Stoppzeichen wird die erste Schicht der     November überraschte uns Herr di Renzo mit           nicht platzen. Außerdem wurde uns bewusst,       Erfahrung war für viele Kinder neu und wert-
Identität geöffnet. Wer ist das? Was sagt uns die   Luftballons, die wir gemeinsam aufbliesen und        dass wir über Rücksichtnahme und erneut über     voll. Vor allem das anschließende Gespräch, in
nächste Antwort? Schicht für Schicht wächst die     mit den für uns wichtigsten Wertvorstellungen        Vertrauen sprechen müssen, ein Wert, auf den     dem offen über Gefühle bezüglich der Übungen
Sicht auf einen Menschen, der sich von anderen      beschrieben. Im Foyer bildeten wir einen Kreis       wir bereits vor wenigen Wochen einen großen      gesprochen wurde, zeigte, dass wie uns alle sehr
unterscheidet oder Gemeinsamkeiten hat.             und versuchten, gemeinsam als Team unsere            Fokus gelegt hatten.                             ähnlich sind, wir haben die gleichen Gedanken
Manchmal sind wir erstaunt über Gemeinsam-          fliegenden und zerbrechlichen „Werte-Luftbal-                                                         und Gefühle bezüglich der gesammelten Erfah-
keiten und freuen uns darüber, die Unterschiede     lons“ in der Luft zu halten. Dies war ganz schön     In einem „Vertrauensspiel“ stellte sich in der   rung. Wir geben uns eine ehrliche Rückmel-
wollen wir bewusst wahrnehmen und einander          schwierig und wir merkten sehr schnell, dass         Doppelstunde vor den Herbstferien die Frage,     dung, was gut und was weniger gut klappte und
Respekt zeigen.                                     es vielen um Kraft ging und dass der Gemein-         ob ich einem Mitschüler, der mir bis zu diesem   suchen nach Lösungsmöglichkeiten, sodass der
                                                    schaftsgedanke sehr schnell in den Hintergrund       Schuljahr nur flüchtig bekannt war, vertrauen    Werteunterricht hoffentlich weiterhin spannend
                                                    rückte.                                              kann? Kann ich mich darauf verlassen, dass er    bleiben wird.

12                                                                                                                                                                                                     13
EINBLICK - BLICKPUNKT Realschule - voll real ab Seite 6 - WHR-Pfullingen
Realistisch zu zeichnen bedeutet, ein Motiv „echt“ und „wirklichkeits-
getreu“ darzustellen. Dazu muss man sehr genau wahrnehmen und
zeichnen können. In einem Kunstprojekt in Klasse 8 und 9 gingen
wir sogar noch weiter und zeichneten nicht nur realistisch, sondern:
HYPERREALISTISCH! Das könnte man mit „mehr als realistisch“
beschreiben! Wer hyperrealistisch zeichnet, vergrößert das Motiv
                                                                                                                                                 Hyperreal -
stark und stellt jedes kleinste Detail der Wirklichkeit dar. In unserem
Projekt zeichnete jeder auf diese Weise eines seiner Augen:
                                                                                                                                                mehr als real!
                                                                                                                                                                   von Lisa Gonser

                                                                                                                                Neben dem Thema „Auge“ war für uns immer das Thema „An-/schauen“ überge-
                                                                                                                                ordnet und viele interessante Fragen begleiteten uns: Wie blickst du in die Welt?
                                                                                                                                Wie schaut sie zurück? Wo schaust du weg? Was zieht deinen Blick an? ...

                                                                                                                                Daher wählte jede/e Schüler/in im nächsten Schritt eine Situation aus, in der
                                                                                                                                er/sie genau hinschaut und auf keinen Fall wegschaut. Folgende drei Themen
                                                                                                                                standen zur Auswahl:

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                                                                          a)                                       b)                                                c)
  Marktstraße 39 . 72793 Pfullingen                                       eine spannende Oberfläche eines Gegen-   eine Situation, die Zivilcourage erfordert        ein Fotofinish/Videobeweis aus dem Sport
  Telefon 0 71 21 / 13 75 72 . Telefax 0 71 21 / 9 30 36 85               standes/Tieres/…                         (z.B. Schlägerei, Unfall, Mobbing, …),            (z.B. im Sprint, im Fußball, im Motor-
  E-Mail: info@bastelbox-pfullingen.de                                    (z.B. Pusteblume, Schwamm, Tannenzap-                                                      sport, …).
  Internet: www.bastelbox-pfullingen.de
                                                                          fen, Fell, Leder, …),

                                                                                                                                Die Schüler/innen recherchierten in der offenen Schule zu den Themen oder
                                                                                                                                stellten Situationen selbst nach. Schließlich fotografierten/druckten und überar-
                                                                                                                                beiteten sie all ihre Ergebnisse zeichnerisch. Da auf transparentes (durchsichtiges)
                                                                                                                                Papier gezeichnet wurde, entstand ein toller Effekt: Das „schauende Auge“ und
                     Wir freuen uns                                                                                             die „angeschaute Situation“ liegen im fertigen Werk übereinander und treten in
                     auf Ihren Besuch!                                                                                          Beziehung zueinander.

                     www.buchhandlung-laiblinsplatz.de
                                                                                                                                Und nun: Wo schaust du mehr als genau hin? Wo schaust du auf keinen Fall weg?

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EINBLICK - BLICKPUNKT Realschule - voll real ab Seite 6 - WHR-Pfullingen
Arbeiten wie Archäologen                             Oh du fröhliche Technikstunde
                        von Ute Schuler                                    von Meike Boßler

                        Manchmal entdeckt man Münzen, Scherben             Die drei Technikstunden der letzten Woche          hergestellt, Herzen ausgesägt und bemalt und
                        oder auch Mauerreste auf Feldern oder auch         wurden sehr produktiv für die Gestaltung des       Nagelbilder in Naturholzscheite gehämmert. Fä-
                        beim Umbau oder Neubau eines Hauses. Diese         Weihnachtsmarktes genutzt. Es wurde gesägt,        cherübergreifend wurden die Herzen in BK mit
                        Spuren der Vergangenheit werden dann von Ar-       gehämmert, gefeilt und geschliffen was das         Frau Gonzer bemalt und die Weihnachtssterne
                        chäologen untersucht, so dass wir erfahren, wie    Zeug hält. Alle Schüler der 9d, drei Mütter, die   in MUM gefaltet.
                        Menschen früher gelebt und gearbeitet haben.       Klassenlehrerin Frau Berhalter und die Technik-    Herzlichen Dank und großes Lob an alle Betei-
                        Bestimmt ist es spannend, eine Grabung, die        lehrerin Frau Boßler waren voll Begeisterung im    ligten, wir freuen uns auf einen erfolgreichen
                        Archäologen durchführen, in Wirklichkeit           Einsatz. Es wurden Engel aus Holz und Draht        Verkauf beim Weihnachtsmarkt.
                        anzusehen. Wir haben aber diese Arbeit in unser
                        Klassenzimmer geholt.
                        Dazu gibt es ganz spezielle Archäologiekisten.
                        Das sind Schuhkartons, die mit Sand, Steinen
                        und Papier gefüllt sind. Im Sand sind einzelne
                        Teile vergraben, die mit dem Pinsel vorsichtig
                        frei gelegt werden müssen. Dann zeichnet man
                        die Einzelteile ab, damit man nachvollziehen
                        kann, welches Teil wo entdeckt worden ist und
                        darf natürlich die Teile zusammensetzen. Heraus
                        kommen Figuren und Fahrzeuge aus den Über-
                        raschungseiern.
                        Manches ist schnell zu finden und manchmal
                        muss man Zentimeter für Zentimeter absuchen,
                        um noch das letzte fehlende Teil zu finden. Aber
                        alle sind sich ganz schnell einig: Das war viel
                        besser als die Texte im Buch lesen zu müssen!

     Ein Grillspieß     von Meike Boßler

     entsteht           Metall lautet das aktuelle Unterrichtsthema        so entworfen und bearbeitet werden, dass er
                        der Technikgruppe der Klasse 8 a und e. Dabei      ergonomisch in der Hand liegt. Anschließend
                        geht es darum, die wesentlichen Aspekte des        ging es ans Sägen, Feilen, Schleifen und Gewin-
                        Werkstoffes Metall anhand einer Theorie-Pra-       de schneiden. Begleitend zum Arbeitsprozess
                        xis-Verknüpfung kennen zu lernen. Dazu gehö-       erstellt jeder Schüler und jede Schülerin einen
                        ren theoretische Themen wie zum Beispiel das       Herstellungsbericht, in dem der Herstellungs-
                        Vorkommen und die Gewinnung von Metall,            prozess dokumentiert und beschrieben wird.
                        die Stahlherstellung im Hochofen sowie die         Doch bis die Schülerinnen und Schüler ein
                        Eigenschaften und Verwendung von Metallen.         Würstchen mit ihrem selbst hergestellten Grill-
                        Um die Bearbeitung des Werkstoffs Metall er-       spieß grillen können, dauert es noch eine Weile.
                        fahrbar zu machen, stellen die Schülerinnen und    Ziel ist es im Winter eine gemeinsame Grillak-
                        Schüler einen Grillspieß her. Zunächst wurde       tion zu starten, um die Grillspieße gemeinsam
                        eine technische Skizze vom Grillspieß und dem      einzuweihen.
                        Griff erstellt. Danach sollte der Griff aus Holz
16                                                                                                                                                                     17
EINBLICK - BLICKPUNKT Realschule - voll real ab Seite 6 - WHR-Pfullingen
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                                                                   Suchst du den
                                                                   ultimativen Sound
Alltagskultur-Ernährung-Soziales                                   für deinen Lifestyle?
– vom Einkauf bis zur Verwertung                                   Wir sind dein Bose Händler in
Text und Bilder von Inga Schillinger                               Reutlingen/Pfullingen.

Gestartet hat die Gruppe der Schülerinnen der                      Komm vorbei - ob Wireless Head-
Klassen 7a und b in der Schulküche.                                phones, mobile Lautsprecher mit
                                                                   Bluetooth oder sprachgesteuerte
Supermärkte- Was brauche ich? Was kaufe                            Lautsprecher - wir haben sicher
ich?
Zum Kochen werden Zutaten benötigt, diese                          das passende Gerät für Dich!
müssen eingekauft werden. In diesem Zusam-
menhang haben sich die Schülerinnen mit den
                                                    Musik durc
Verkaufsstrategien von Supermärkten auseinan-                  h
dergesetzt und Ideen entwickelt, wie man damit     Sprachbefe
                                                              hl
umgehen kann.

Nahrungszubereitung
Neben der Entdeckung der Küche und ihren
verschiedenen Geräten haben sich die Schülerin-
nen auch mit der Zubereitung von Mahlzeiten
beschäftigt. Während Wraps noch leicht zu
machen waren, zeigte sich bei der Zubereitung
eines Pizzateiges doch die eine oder andere
Herausforderung. Umso größer war anschlie-
ßend der Genuss, eine leckere heiße Pizza selbst                                     So smart, so mobil,
gemacht zu haben.

Wie essen wir hier und anderswo?
                                                                                     so wie du:
Bei der Entscheidung für ein Lieblingsessen
hat sich gezeigt, dass unsere Vorstellungen von
                                                                                     Giro worldwide.
Essen und wie wir gemeinsam essen sehr unter-
schiedlich sind. Aus diesem Grund haben die
Schülerinnen ihre eigenen Essgewohnheiten und
die verschiedener Länder untersucht.
                                                                                     Wo du auch bist: Ab sofort kannst du weltweit kostenlos Geld abheben und
Mülltrennung                                                                         bezahlen. Giro worldwide macht dich noch mobiler und kommt mit allen
Beim Kochen bleibt Müll übrig. Doch wie                                              Extras – außer Gebühren. Jetzt ganz einfach per Smartphone abschließen –
                                                                                     ohne Unterschrift, ohne Papierkram. www.bw-bank.de/giroworldwide
entsorgen wir den Müll und was passiert damit?
Was können wir tun, damit wir weniger Plastik-
müll verursachen?
Diese Fragen haben sich auch die Schülerinnen
gestellt und Ideen entwickelt, wie sie selbst
weniger Plastikmüll ansammeln.                                                       Privates Vermögensmanagement
                                                                                     Ein Unternehmen der LBBW-Gruppe

18                                                                                                                                                     19
Lust bekommen?
                                                                                                                               Material: alte Jeansbekleidung, Nähmaschine, Stecknadeln, Stoffschere, Maßband, Scha-
                                                                                                                               blonen, Reißverschluss, Kissenfüllung
                                                                                                                               Anleitung: gibt‘s bei den Klassen 8a/d und 8c/f

                                                                                                                         1
Technik: Patchwork
Flickwerk ist eine Form der Textiltechnik, bei der Reste aus verschiedenen Materialien (hier: alte
Jeanshosen) verwendet werden, um neue Textilien anzufertigen.

                                                                                                                     Zuschneiden und Zusammenstecken

Heute getragen                                                                                          2

– morgen drauf geschlafen
- Aus „Alt“ mach „Neu“

von Sabine Heinz
                                                                                                     Zusammennähen

„Mode kaufen – fairer Style“ ist ein Thema, bei dem sich die Schülerinnen und Schüler
Gedanken über ihr Konsumverhalten machen. Welche Einflussfaktoren wie z.B. Trends
und Medien beeinflussen unser Einkaufsverhalten. Wir haben am Bespiel der Jeans
versucht, Qualitätsanforderungen zu bestimmen und Informationen wie z.B. Etiketten,                                                                                               3
Pflegehinweise, Labels zu recherchieren.
                                                                                                                                   4
Wir haben uns mit Hilfe der Weltkarte den Weg angesehen, den eine Jeans zurücklegt,
bis sie bei uns in den Regalen liegt. Wir haben uns intensiv mit den Arbeitsbedingungen
in Indien, Kinderarbeit, Billigprodukten und Umweltaspekten auseinandergesetzt.
Dadurch konnten wir den Begriff „Textilökologie“ einordnen und verstehen.
Was machen wir mit unseren alten Jeanshosen? Zum Wegwerfen sind sie zu schade.
Verschenken, verkaufen oder stellen wir etwas Neues her? Das waren unsere Überlegun-
gen zum Thema
                                                                                                                                                                               Bügeln
Upcycling. Dann haben sich die Schülerinnen und Schüler für ein Patchworkkissen aus
alten Jeanshosen entschieden.                                                                                                  Fertig!

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Schüler engagieren                                                                                                                                       Diakonie Roadshow
sich für andere                                                                                                                                          zu Gast
von Andrea Karnick                                                                                                                                       Text von Anne-Kathrin Jung

TOP SE wird Verantwortungs LeA                                                                                                                           Alle Achtklässler machen im Laufe des Schul-
                                                                                                                                                         jahres ein Sozialpraktikum. Bisher lief das
Schüler der Klassen 5 bis 8 müssen in jedem                                                                                                              im Rahmen des themenorientierten Projekts
Schuljahr acht LeA-Punkte erreichen, im achten                                                                                                           Soziales Engagement, ab diesem Schuljahr gibt
Schuljahr zwei davon in einem Verantwortungs                                                                                                             es das Verantwortungs-LeA. Viele Schülerinnen
LeA. Dafür haben sie verschiedene Möglich-                                                                                                               und Schüler absolvieren dieses Praktikum in
keiten, unter denen sie auswählen können. Es                                                                                                             einer Kita oder in einem Kindergarten. Einige
gibt an der Schule die Möglichkeit, sich als                                                                                                             entscheiden sich auch für einen Einblick im Se-
Streitschlichter, Schulsanitäter, Spielementor                                                                                                           niorenheim. Unabhängig in welcher Einrichtung
oder Mitarbeiter im Schülerladen zu engagieren.                                                                                                          die Lernenden mithelfen, sammeln sie Erfah-
Viele Schüler haben aber auch das Praktikum in                                                                                                           rungen mit sozialen Tätigkeiten wie Begleiten,
einer sozialen Einrichtung als Angebot gewählt.                                                                                                          Helfen, Spielen oder Zuhören.
Hierfür gab es zuerst ein Vorbereitungsseminar,                                                                                                          Mit neuen Eindrücken kommen sie dann
bei dem die Schüler Wichtiges über die Themen                                                                                                            zurück an die WHR und stellen sich bestenfalls
Verantwortung, Umgang mit Hilfsbedürfti-                                                                                                                 die Frage, was sie mit ihren frisch gewonnenen
gen und das Verhalten im Praktikum lernten.                                                                                                              Erkenntnissen machen könnten. Bei diesen
Außerdem war die Organisation des Praktikums                                                                                                             Überlegungen helfen die Botschafter der Diako-
ein Themenschwerpunkt. Im Anschluss suchten                                                                                                              nie Roadshow weiter, die auch im vergangenen
sich die Schüler selbständig einen Praktikums-
platz z.B. im Kindergarten, Altenheim, Tierheim     LeA „Jung trifft alt“                                                                                Juli wieder Stopp in der WHR gemacht haben.
                                                                                                                                                         Herr Wolfinger von der Diakonie Reutlingen
oder im Sportverein. In den nächsten Monaten                                                                                                             berichtete zusammen mit einem Bundesfreiwilli-
werden die Schülerinnen und Schüler, in den         von Franziska Gauch und Lisa Koch (8e) mit                                                           gen und einer Mitarbeiterin, die ein Freiwilliges
Ferien oder zum Teil auch am Nachmittag wäh-        Bildern von Elisa Berhalter                                                                          Soziales Jahr absolvierte, über die vielfältigen
rend der Schulzeit, 15 Stunden in der gewählten                                                                                                          Berufsmöglichkeiten im sozialen Bereich. Wie
sozialen Einrichtung verbringen und sich dort                                                                                                            sieht ein FSJ aus? Was ist der Unterschied, wenn
engagieren. Im Anschluss erhalten sie von ihrem     Wir, 14 Schülerinnen und Schüler der 8.Klasse,     Zu Beginn haben wir meistens bei der Ausgabe      ich als „Bufdi“ arbeite? Welche Berufe gibt es
Anleiter eine Bestätigung für das abgeleistete      waren im 1.Quartal jeden Montagnachmittag          von Kaffee und Kuchen geholfen und uns mit        neben ErzieherIn noch? Was zeichnet die Dia-
Praktikum. Die Mitarbeiter der Einrichtung          im Samariterstift in Pfullingen. Unser erstes      den Bewohnern unterhalten. Es war sehr nett       konie als Arbeitgeber aus? Diese Fragen waren
bewerten auch das Engagement der Schüler und        Treffen fand jedoch in der Schule statt, als wir   und wir konnten mit ihnen viel lachen, weil die   Gegenstand des lockeren Info-Gesprächs, das
diese Rückmeldungen sind bisher durchweg            uns gegenseitig kennenlernten und uns über         meisten dort einen guten Humor haben. Im          gemütlich in Liegestühlen vor dem Musiksaal
positiv. Die Schüler bringen sich in den Einrich-   bisherige Erfahrungen mit älteren Menschen         Anschluss haben wir oft gemeinsam „Mensch         mit Blick auf die Echaz stattgefunden hat.
tungen gut ein und wachsen zum Teil über sich       austauschten.                                      ärgere dich nicht“ gespielt. Uns hat die LeA      Beim anschließenden Blindenparcours reflektier-
hinaus. Nach Abschluss der Praktika werden die                                                         gefallen, es war sehr schön und wir haben viele   ten die Schülerinnen und Schüler das Gefühl,
Schüler noch einmal zu einer Reflexion eingela-     Bei unserem zweiten Treffen im Samariterstift      neue Erfahrungen gesammelt.                       auf Hilfe angewiesen zu sein und anderen diese
den. Hier haben sie die Gelegenheit, über ihre      erhielten wir von der stellvertretenden Pflege-                                                      zu geben. Ausgestattet mit Blindenstock ging
Erfahrungen im Praktikum zu berichten.              leitung Frau Zink eine Einführung, lernten die                                                       es in Tandems quer über den Schulhof. Die Se-
Auch im regulären LeA Angebot gibt es ein           Räumlichkeiten kennen und unterhielten uns                                                           henden geleiteten die Partner mit verbundenen
Verantwortungs-LeA, das die Schüler wählen          über unsere Erwartungen und Handlungsmög-                                                            Augen sicher durchs Terrain.
können (siehe Bericht: LeA „Jung trifft alt“).      lichkeiten. Ab da waren wir in Kleingruppen in                                                       Wer weiß, vielleicht reift nun bei dem ein oder
                                                    verschiedenen Stockwerken aufgeteilt.                                                                anderen Neuntklässler die Idee, nach der WHR
                                                                                                                                                         einer sozialen Tätigkeit nachzugehen. Möglich-
                                                                                                                                                         keiten gibt es viele….

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Wir zeigen Flagge
– Schule gegen Rassismus, Hass und Hetze
von Bettina Hörner

„Hirn einschalten, Rassismus ausschalten“ –       Vielfalt an der WHR
unter diesem Motto veranstaltete unsere Schule
am 09.November eine Kundgebung auf dem            Der Wertegedanke, durch den das Leitbild
Pfullinger Marktplatz. Rund 350 Schüler/innen,    unserer Schule geprägt ist, ruft nicht nur zu
Lehrer/innen, Eltern, Freunde und Pfullin-        Respekt, Achtung und Toleranz auf, er steht für
ger Bürger riefen zu Offenheit, Toleranz und      ein demokratisches Miteinander, durch das wir
Akzeptanz in der Gesellschaft auf und bezogen     mit- und voneinander lernen. Diese Symbolkraft
Stellung gegen Rassismus, Hass und Hetze.         wollen wir sowohl in unserer Schulgemeinschaft
                                                  als auch in der Gesellschaft kommunizieren.
Lerninhalte nicht nur theoretisch vermitteln,     Wir sehen die Vielfalt, die es in unserer Schule
sondern tatkräftig ausüben                        gibt, als Bereicherung und nicht als Bedrohung
                                                  an. Wir setzen ein großes Vertrauen in unsere
Durch die Globalisierung wächst die Welt im-      Gemeinschaft und gestehen jedem einzelnen zu,      nach so vielen Jahren auf dieses Ereignis Bezug    men, sich über andere zu stellen“, und tat kund,
mer mehr zusammen und die aktuelle Situation      so zu sein, wie er möchte, solange er die Würde    nehmen? Das ist doch alles schon längst vorbei,    dass „wir heute da sind, um ‚nein‘ zu dieser
in Deutschland zeigt, dass sich viele Menschen,   anderer nicht verletzt. Neben der Weitergabe       oder? Dies sind nur wenige Auszüge aus dem         Ausgrenzung zu sagen.“ Pastor Oliver Lacher
getrieben durch Ängste und Sorgen bezüglich       von Wissen ist es uns wichtig, dass unsere Schü-   umfangreichen Fragenkatalog, der vor allem         der methodistisch-evangelischen Kirche rief
der Migration, gegen diese Veränderungen          ler über ihr eigenes Handeln nachdenken, denn      unsere jüngeren Schüler beschäftigte.              unsere Schülerschaft zum Starksein auf, sprach
auflehnen. Ihre Stimme, die von Hass geleitet     dieses hat auch Auswirkungen auf andere. Wir       Auch das Lehrerkollegium und die Schulsozial-      sich für menschliche Begegnungen aus, in denen
wird, nimmt ein enormes Gewicht ein, sei es       rufen unsere Lernenden zu Engagement und zu        arbeit waren von dieser Euphorie nicht weniger     wir voneinander lernen, ganz egal, wie unter-
bei Kundgebungen und Veranstaltungen in der       eigenverantwortlichem Handeln auf. Wir möch-       ergriffen, so wurde bereits Wochen zuvor in ei-    schiedlich wir auch sein mögen. Auch unsere
Öffentlichkeit oder im Internet. Den Lehrerin-    ten, dass sie sich über mögliche Konsequenzen      nem Arbeitskreis ein Programm aufgestellt, dem     Schulsprecher, die stellvertretend für die gesamte
nen und Lehrern unserer Schule ist es demnach     ihres Handelns bewusst werden.                     viele Gedankengänge und Ideen vorausgingen,        SMV ans Mikrofon traten, warnten in ihrer
ein großes Bedürfnis, Stellung zu beziehen und                                                       Redner geworben, Gespräche mit Offiziellen         Rede „We have a dream“ vor den gesellschaftli-
aufzuzeigen, dass wir anderer Meinung sind.       Die Vorfreude auf ein großes Ereignis              geführt, die Kundgebung angemeldet, das Fern-      chen Veränderungen, in denen Menschen – sei
Wir sind gegen die Erstarrung, die sich immer                                                        sehen und die Zeitung informiert, Informations-    es aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer Religion,
mehr in unserer Gesellschaft ausbreitet, und      Bereits in den Tagen vor der Demonstration         plakate und Flyer gedruckt, Gespräche in den       ihrer Sprache, ihrer Sexualität oder ihrer Weltan-
wollen unsere Schülerinnen und Schüler über       waren die Spannung und die Vorfreude auf           Klassen geführt und eine rege Teilnahme erhofft.   schauung - ausgegrenzt werden und erinnerten
Missstände aufklären, damit aufgrund man-         unsere Aktion im Schulhaus deutlich spürbar.                                                          gleichzeitig an Martin Luther Kings historische
gelnder oder gar falscher Informationen keine     Unsere SMV sowie vereinzelte Schülergruppen,       Buntes und vielfältiges Programm geboten           Rede „I have a dream“, in der er sich gegen
unbegründeten Ängste und demnach Hass ge-         die Beiträge leisten wollten, schrieben Reden,                                                        Rassismus, also gegen die Unterdrückung von
schürt werden. Wir wollen unsere Schülerschaft    die Schulband probte und ein Großteil der          Zur Einstimmung in die Kundgebung spielte          Menschen mit dunkler Hautfarbe, aussprach.
zum Mitmischen und zum Mitdenken aufrufen,        Schülerschaft bastelte eifrig Plakate, überlegte   unsere Schulband auf und sorgte ganz nach
wir möchten richtige Informationen weiterge-      sich Mottos und befasste sich mit Schlagwörtern    der Devise „laut sein“ nicht nur dafür, dass       Emotionale Momente
ben, die unsere Schüler neugierig machen. Wir     wie „Demonstration“ und „Rassismus“. Was           alle Teilnehmer musikalisch auf die große
möchten, dass auch sie ihre eigene Meinung        steckt hinter diesen gehaltvollen Wörtern, die     Aktion eingestimmt, sondern dass auch viele        Besonders viel Applaus und Anerkennung er-
bilden und äußern und nicht nur aufgeschnapp-     momentan in aller Munde sind? Sind Demons-         neugierige Passanten angelockt wurden. Unser       hielt Hanna Maier, die im Schuljahr 17/18 ihre
te Phrasen unreflektiert übernehmen. Unsere       trationen überhaupt legal und darf ich als Kind    Schulleiter Jochen Wandel erinnerte in seiner      Mittlere Reife-Prüfung an der WHR ablegte. In
Lernenden sollen verstehen, dass verbale und      bzw. Jugendlicher daran teilnehmen? Warum ist      Eröffnungsrede an die Vorkommnisse der             einer emotionalen Rede sprach sie zu unseren
physische Gewalt keine Probleme lösen, sondern    der 9. November ein Gedenktag, was passierte       Reichspogromnacht vor 80 Jahren und zeigte
diese lediglich verstärken.                       vor 80 Jahren auf Deutschlands Straßen und         Parallelen zur heutigen Gesellschaft auf, in der
                                                  warum griff niemand ein? Wie können wir            sich „erneut Menschen das Recht herausneh-

24                                                                                                                                                                                                    25
Kritik an Schubladendenken

                                                    Auch Gert Seeger vom Bürgertreff, Anna und
                                                    Mo (Klasse 10a) und die Liedmacherin Hanna
                                                    Herrlich erreichten unsere Schüler/innen mit
                                                    ihrer Botschaft bzw. mit ihrer musikalischen
                                                    Darbietung, die sehr eindrucksvoll die derzeiti-
                                                    gen Gesellschaftsstrukturen, die rechte Tenden-
                                                    zen aufweisen, darstellten. Unsere Slamerinnen
                                                    Johanna und Luzy (Klasse 10e), die anhand
                                                    literarischer Beiträge das Schubladendenken
                                                    kritisierten und aufzeigten, wie langweilig unser
                                                    Leben wäre, wenn wir alle gleich wären, sowie
                                                    die anschließenden musikalischen Beiträge der
                                                    Schul- und Lehrerband rundeten die gelungene
                                                    Veranstaltung ab.

                                                    Eine erinnerungswürdige Aktion

                                                    Dass die Kundgebung ein voller Erfolg war,
                                                    zeigten nicht nur die vielen Rückmeldungen der
                                                    Schüler/innen, Eltern und Pfullinger Bürger, es
                                                    schien, als ob nach dem 90 minütigen Pro-
                                                    gramm viele den Schauplatz nicht wirklich ver-
                                                    lassen wollten. Man blickte in viele zufriedene
Schülern, wie wichtig es sei, aus der Geschichte    Gesichter und strahlende Augen, tauschte sich
zu lernen. „Wir dürfen nicht dieselben Fehler       aus, sprach über einzelne Beiträge, lobte die Idee
machen wie unsere Großeltern oder Urgroßel-         sowie die Umsetzung und war sich schnell einig,
tern.“ Sie mahnte an, dass Rassisten mittlerweile   dass unsere Kundgebung nur der Anfang etwas
immer mehr von der Gesellschaft akzeptiert          ganz Großem war. „Nun muss es weitergehen, in
werden: „Manche Menschen sagen, sie seien           Projekttagen müssen wir den heutigen Tag und
kein Rassist, ABER… oder erklären, sie seien        all die Eindrücke nachbereiten“, sagte unsere
nicht homophob, ABER….“ Diese Aussagen              Kollegin Veronika Bix.
wurden durch tatkräftigen Applaus unterstützt,
jeder konnte Hannas bewusst abgebrochene Sät-       Ein herzliches Dankeschön sei an dieser Stelle
ze gedanklich selbst zu Ende führen. Auch ihre      an alle Beteiligten gerichtet, die diese Aktion un-
Meinung, dass Rassisten nur von Hass geleitet       terstützten und überhaupt erst möglich gemacht
und unmöglich glücklich sein könnten, erhielt       haben. Gemeinsam ist es uns gelungen, ein
sehr viel und lauten Zuspruch. So forderte          aussagekräftiges, wertvolles Zeichen zu setzen,
Hanna unsere Schülerschaft zu Veränderung,          das sich in unseren Herzen festgesetzt und zum
zum Mitmachen auf: „Aber das Wichtigste ist,        Nachdenken aufgerufen hat.
tut es aus Liebe!“

Mit freundlicher Unterstüzung von
                                                                                                     www.vvte.de

              Licht I Ton I Medientechnik I Bühne

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Meinungen und Wortmeldungen zur Demonstration                                                            Klara Rockahr, 5e:
                                                                                                         „Ich finde es wichtig, Menschen zu helfen. Es       Andreas Göppel:
                                                                                                         ist nicht gut, dass Menschen mit einer ande-        „Viele meiner Familienangehörigen sind dem
                                                                                                         ren Hautfarbe unser Land verlassen sollen. In       Weltkrieg zum Opfer gefallen. Meine beiden
                                                                                                         meiner alten Schule wurde eine Dunkelhäutige        Großväter wurden verwundet, einer hat sich von
Stefanie Stüber, 9b:                                Gerhard Stauss:                                      ausgegrenzt. Das fand ich gar nicht gut. Jeder      seinen Wunden nicht mehr erholt, der andere
„Ich bin gegen Rassismus und wollte deshalb         „Rassismus, Hass und Hetze sind aktuelle,            Mensch ist wichtig. Es ist egal, welche Hautfar-    war ein Leben lang beeinträchtigt. Heute sehe
bei der Demo dabei sein. Ich fand es schön, dass    gesellschaftliche Themen. Spätestens nach            be er hat, welche Sprache er spricht oder ob er     ich wieder starke Kräfte, die aus einem rechten
auch meine Familie anwesend war.“                   Chemnitz sollte jeder verantwortungsbewusste         behindert ist.“                                     Gedankengut resultieren. Ich bin dankbar, dass
                                                    Bürger merken, dass sich etwas zusammenbraut,                                                            unsere Schule ein Zeichen gesetzt hat. Die Schü-
                                                    deswegen wollten wir zeigen, dass eine Mehrheit                                                          ler, die auf der Demo waren, haben sicherlich
                                                    dagegen ist.                                                                                             gesehen, dass wir als Schule gemeinsam gegen
                                                                                                         Marco Winder, 10b:                                  Rassismus, Hass und Hetze einstehen und dass
Irina Trintschuk:                                                                                        „Es war interessant, selbst auf der Bühne zu ste-   wir dies ernst meinen, da wir öffentlich unsere
„Die Demo war einerseits sehr aufregend, ande-                                                           hen. Eine Demo ist nichts Alltägliches, ich finde   Meinung bekannt haben.“
rerseits habe ich mich sehr gefreut, durch mein                                                          es gut, dass unsere Schule ein Zeichen setzte.
Lied meine Gedanken zum Thema weiterzuge-           David Will, 6b:                                      Das macht nicht jede Schule.“
ben. Das ist einfacher, als eine Rede zu halten.    „Ich möchte mich meinen Mitmenschen                                                                      Iris Übele:
In der Musik und in Liedtexten sind Gedanken        gegenüber nett verhalten, auch denjenigen, die                                                           „Bereits in den letzten Wochen und Monaten
komprimierter, sie sind gut zu verstehen. Auf ei-   aus einem anderen Land kommen. Hass unter                                                                war ich erschrocken, in welchem Ton Menschen
nem Plakat stand die Botschaft: Wir lachen alle     Menschen finde ich schlecht. Zwei meiner Mit-        Claudia Gesler:                                     verletzende Worte von sich geben. Ich finde es
in derselben Sprache. Genauso ist es mit Musik.     schüler sind aus Portugal und aus Ungarn. Ich        „Ich finde, dass wir uns für Minderheiten ein-      wichtig, dass wir etwas dagegen unternehmen.
Musik ist eine Sprache, die jeder versteht.         bin froh, dass sie da sind. Ich fand es auch toll,   setzen müssen. Es ist wichtig, sichtbar zu sein,    Der raue Ton tut mir richtig weh, er erinnert
                                                    dass meine Mutter und meine kleine Schwester         damit nicht nur diejenigen hörbar sind, die Hass    mich an die Nazizeit. Gegenstimmen müssen
                                                    dabei waren.“                                        und Hetze streuen.“                                 laut werden.“

                                                                                                         Oscar Klumpp, 5b:                                   Louis Lieb, 7b:
Atakan Atis, 8c:                                    Adrian Stockburger, 9e:                              „Ich bin in der Schulband und wollte gemein-        „Ich find es gut, dass es die Demo gab und dass
„Ich war noch nie auf einer Demo und wollte         „Ich habe an der Demo teilgenommen, da ich           sam mit allen anderen zur Demo. Rassismus           wir uns Gedanken darüber gemacht haben. Das
schauen, was man da macht, was da alles             gegen Rassismus bin. Hannas Rede fand ich            finde ich blöd. Wie sind alle nur Menschen.         ist sehr wichtig!“
passiert. Meine ganze LeA-Gruppe war da, wir        klasse, sie hat sehr lebhaft erzählt und viele       Eine andere Hautfarbe oder Religion stören
wollten gemeinsam gegen Rassismus demonst-          Fakten und Erfahrungen vermittelt. Sie sprach        mich nicht.“                                        Elion Bajrami und Ana-Sofia Pinto, 6b:
rieren. Das war mir wichtig. Eine frühere Mit-      von Herzen.“                                                                                             „Wir haben aus der Demo gelernt, dass jeder
schülerin, die aus Rumänien kam, wurde immer                                                                                                                 willkommen ist. Es ist egal, welche Hautfarbe
ausgegrenzt. Ich habe mich um sie gekümmert,                                                             Daniele Di Renzo:                                   wir haben, welche Sprache wir sprechen oder
dass es ihr besser ging.“                                                                                „Ich wollte ein klares, persönliches Statement zu   woher wir kommen.“
                                                                                                         Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung setzen
                                                    Alexander Piel, 7f:                                  und meinen Beitrag dazu leisten.“
                                                    „Ich finde, dass Rassismus nicht in die Schule                                                           Mohamed El-Kotab, 10d:
                                                    gehört. Ich hatte eine tolle Zeit auf der Demo,                                                          „Ein besonderer Moment war, als Herr Wandel
                                                    meine Freunde waren alle da. Das war mir                                                                 die Demo eröffnete, das war sehr beeindru-
                                                    wichtig.“                                            Ahmet Karakaya und David Ristoski, 6c:              ckend. Rassismus ist nicht gut, man sollte eine
Katerina Pissa, 8a:                                                                                      „Wir wollten schauen, was eine Demo ist und         gewisse Partei nicht wählen.“
„Ich wollte mich dafür einsetzen, dass mehr                                                              die Musik der Schulband hören. Wir haben
Menschen wissen, dass Rassismus keine Lösung        Tabea Hutter:                                        gelernt, dass Rassismus schlecht ist, dass man
ist. Darum war ich demonstrieren.“                  „Im Alltag gibt es immer wieder Situationen, in      alle Menschen gleich behandeln soll und Dun-        Konstantin Vogel, 9b:
                                                    denen Kinder und Jugendliche aus unterschied-        kelhäutige nicht beleidigt. Wir fanden es super,    „Unsere Demo war über ein wichtiges Thema.
                                                    lichen Gründen ausgegrenzt werden. Ich finde es      dass die Lehrer Musik gemacht haben! Das war        Es darf nicht ins Lächerliche gezogen werden,
                                                    wichtig, dass wir als Lehrer und Eltern in unse-     toll!                                               was damals passierte. Es war eine schlimme Zeit
                                                    rer Vorbildfunktion aufzeigen, dass wir das nicht                                                        und ich stelle mich dagegen.“
                                                    gutheißen und ein Zeichen dagegensetzen.“
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Aber das Wichtigste ist, tut es aus Liebe!

von Hanna Maier,
ehemalige WHR-Schülerin

Vor knapp 75 Jahren endete der Zweite Welt-         ist es gesellschaftlich akzeptiert, Rassist zu sein.
krieg und damit auch eines der schlimmsten          Beziehungsweise nicht Rassist zu sein ABER…,
Verbrechen, das ein Volk jemals begangen hat.       oder nicht homophob zu sein ABER….
Über sechs Millionen Menschen fielen den            Mir persönlich macht das sehr viel Angst. Wirk-
Nazis während des Holocausts zum Opfer.             liche Angst! Nicht die Sorte Angst, die gewisse
Juden, Roma, Behinderte, Schwule, einfach alle,     Wähler vor Flüchtlingen haben; die Angst vor
die nicht in das absurde Menschenbild Hitlers       Andersartigen, die Angst vor dem Unbekannten.
passten. Aber das wissen die meisten von euch       Das allein ist Rassismus genauso wie Islam-
bestimmt schon. Ihr besprecht ja in der Schule      feindlichkeit oder Homophobie und aus diesen
den 1. Weltkrieg, den 2. Weltkrieg und ziemlich     unbegründeten Ängsten resultiert schlussendlich
viel das 3. Reich. Vielen von euch wird es          nur eines: Hass! Denn Rassismus beginnt viel-
schwerfallen, sich in die damalige Zeit hinein-     leicht mit Angst, doch die rückt relativ schnell
zuversetzen und die schlimmen Handlungen zu         in den Hintergrund. Ein Rassist hat keine Angst
begreifen. Doch diese sind nicht vergangen und      vor der Islamisierung des Abendlandes. Er hasst
vorbei, sie betreffen uns mehr denn je! Tatsäch-    und weiter nichts! Es ist erschreckend, dass ein
lich sind diese Themen schon lange nicht mehr       Mensch komplett von einer einzigen Emotion
so relevant, wie sie es heute sind.                 geleitet werden kann und dann ist es auch noch
Warum ist es so wichtig, sich mit dem Thema 3.      so eine dumme Emotion. Denn jeder, der hasst,
Reich zu befassen? Weil wir aus der Geschichte      kann unmöglich glücklich werden, und das
lernen sollten. Wir dürfen nicht dieselben Fehler   ist doch eigentlich das Ziel in unserem Leben,
machen wie unsere Großeltern oder Urgroß-           wir wollen doch alle glücklich werden. Glück
eltern. Aber haben wir nicht bereits aus der        kommt nicht durch Hass, Glück kommt durch
Geschichte gelernt? Wir sind doch alle hier und     Liebe. Und deshalb wird ein Rassist niemals
wir tragen doch auch keine HJ-Uniform und           glücklich sein, auch wenn er nur noch von wei-
heben auch nicht unseren rechten Arm. Also          ßen, christlichen, Heteromännern umringt ist,
passt doch alles, oder? Naja, ich sehe ab und       denn dann wird er sich ein neues Opfer suchen,
zu Menschen ihren Arm heben, oft zum Spaß.          vielleicht ja einen Rothaarigen, und dann wird
Aber das finde ich nicht besonders witzig. Wir      er den hassen. Das führt zu nichts. So kann kein
wissen schließlich alle, wofür das steht, welche    Fortschritt stattfinden. Denn wie die Künstlerin
Ideologie das verkörpert und wozu diese Weltan-     Barbara eins so schön sagte: „Hass ist krass, aber     die Generation, die mit unzähligen technischen     (Diese Rede hielt Hanna Maier anlässlich der
schauung führt. Aber vielleicht sind wir davon      Liebe ist krasser.“ Und genauso ist es. Nur Liebe      Möglichkeiten aufgewachsen ist. Und obwohl         Demo „WHR gegen Rassismus, Hass und Het-
einfach zu weit weg. 74 Jahre sind schließlich      allein kann uns wirklich weiterbringen und uns         wir eine Generation sind, die das Gefühl hat,      ze“ am 9.November 2018)
ziemlich viel.                                      bei der Bewältigung unserer Probleme helfen.           in Frieden zu leben, ist es doch in Wirklichkeit
                                                    Ich meine damit nicht romantische Liebe. Ich           so, dass sich die ganze Welt im Krieg befindet.
Wenn wir heute plötzlich wieder ein solches         meine damit Nächstenliebe, ich meine damit             Wir sind die Generation, die in einer unglaub-
Regime an der Macht hätten - wie viele von uns,     platonische Liebe und ich meine damit auch die         lich großen, schnellen Welt lebt, die sich so
die hier auf dem Marktplatz stehen, würden          Liebe zur Natur, generell zu Lebewesen. Denn           schnell verändert, wie noch nie zuvor. Eine
dann wohl wegen ihrer Rasse, Religion, Sexuali-     wir befinden uns gerade in einer schwierigen           wandelbare Welt, die nicht nur von Politikern
tät oder politischen Ansichten verfolgt und wo-     Zeit, mit vielen Problemen und wahrscheinlich          verändert werden kann, sondern auch von jedem
möglich getötet werden? Sind wir davon heute        geht es einigen von euch ähnlich wie mir und           Einzelnen, der hier anwesend ist. Denn ihr seid
wirklich so weit weg? Nicht nur in Deutschland,     vielleicht habt ihr auch ein bisschen Angst und        wichtig! Ihr könnt etwas bewegen. Und wenn
sondern auf der ganzen Welt werden Menschen         wisst nicht genau, wie es weitergehen soll.            ihr nicht mehr wisst, wie es weitergehen soll,
ausgegrenzt, auch in Frankreich, in den USA,        Wir sind die sogenannte Generation „Z“,                dann tut etwas. Aber das Wichtigste ist, tut es
in Brasilien, in Großbritannien …. Plötzlich        geboren zwischen 1999 und 2010. Wir sind               aus Liebe!

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