9/19 24. Mai 2019 9 Themenheft Ausserschulische Lernorte 26 Aargau - Aargau und Solothurn

Die Seite wird erstellt Niklas Schultz
 
WEITER LESEN
9/19 24. Mai 2019 9 Themenheft Ausserschulische Lernorte 26 Aargau - Aargau und Solothurn
SCHULBLAT T
Themenhef t Ausserschulische Lernor t e

                                             Aargau und Solothurn

                       9/19
                       24. Mai 2019

                        9 Themenheft
                       		 Ausserschulische Lernorte

                       26 Aargau
                       		Anstellungsverträge
                          haben Priorität

                       37 S olothurn
                           Zwei Jubiläen, Eichhörnchen
                           und viel Geschichte

                       50 Praxis
                          Lernen am Bach
9/19 24. Mai 2019 9 Themenheft Ausserschulische Lernorte 26 Aargau - Aargau und Solothurn
Warum? Warum? Warum?                                                                                        Im Kalender
                            • Warum konnte der Neandertaler trotz seines grossen
                                                                                                                                        dick rot
                              Gehirns nicht rechnen?                                                                                    anstreichen!
                            • Warum haben gewisse Kinder grosse Schwierigkeiten
                              mit dem Rechnen?                                                                                          Ausflug zur
                            • Warum nützen meine tollen Erklärungen oft nichts?                                                         Berufswahl!

                                                                                                                                        3
                            • Warum schaden gut gemeinte Rechentricks
                              meistens?
                            • Warum sollte ich die Hundertertafel erst dann
                              einführen, wenn das Kind das dekadische System
                                                                                                  wettingen
                              versteht?
                                                                                                  3 . – 8 . 9 . 2 01 9
                            • Darf ich das Kind an den Fingern rechnen                                                                  www.ab19.ch
                              oder zählen lassen?
                            • Warum ist die Arbeit mit dem offenen Zahlenstrahl
                              oft so spektakulär?
                            • Wer ist rechenschwach? Das Kind?                    Inserat Schulblatt ab'19.indd 8                                          10.04.2019 16:04:43
                            • Warum ist es so eminent wichtig, das Automatisieren
                              der Grundrechnungen zu lernen?

                            Vielleicht interessieren Dich solche Fragen.
                            Wenn Du neugierig bist und kompetenter                                 4.– 6. Klasse
                            werden möchtest, so studiere unsere Website                            Das Original:
                            www.rechenschwaeche.ch
                                                                                                   STEINZEITWERKSTATT BONISWIL
                            Da findest Du die Daten unserer wissenschaftlich                       MIT MAX ZURBUCHEN
                            fundierten und praxisnahen Weiterbildung.                              Ganzjährig und in Kombination mit dem Pfahlbauhaus
                                                                                                   in Seengen möglich. Alles unter www.steinzeit-live.ch
                            Der Infomorgen für die Ausbildung 2020                                 Neuerdings auch für Erwachsenengruppen,
                            findet am 21.9.2019 statt.                                             Klassentreffen, Geburtstage & Firmenanlässe.
Schulblatt AG/SO · 9/2019

   2
9/19 24. Mai 2019 9 Themenheft Ausserschulische Lernorte 26 Aargau - Aargau und Solothurn
Cartoon

3
    Schulblatt AG/SO · 9/2019
9/19 24. Mai 2019 9 Themenheft Ausserschulische Lernorte 26 Aargau - Aargau und Solothurn
Schulblatt
                                                                                                                                    o           Zum
                                                                                                                                                Schulblatt
                                                                                                                                                    Thema                                        alv Aargau                                      BKS Aargau

                                                                              7 Standpunkt                                         9877Themenheft
                                                                                                                                        Standpunkt
                                                                                                                                         Standpunkt                            269 Vorsätze,
                                                                                                                                                                                   Anstellungsverträge
                                                                                                                                                                                                Vorgesetzte,                  14 Politische
                                                                                                                                                                                                                              30 Grosse Auswahl
                                                                                                                                                                                                                                              Bildung
                                                                              		Viele Menschen präg-                                   Ausserschulische
                                                                                                                                        Dagmar
                                                                                                                                         xx      Rösler nimmt
                                                                                                                                       Weiterbildung                               Ausgesetztes
                                                                                                                                                                                   haben     Priorität                           ausserschulischer
                                                                                                                                                                                                                                 nachhaltig erwerben
                                                                                      ten meinen Weg als                                denNachforschungen
                                                                                                                                             Leitfaden des
                                                                                                                                       Lernorte
                                                                                                                                       Von                                         FabianLehrpersonen
                                                                                                                                                                                   Viele    Schambron sind                       Lernorte
                                                                                                                                                                                                                              		 Im  neuen Aargauer
                                                                                      SCHULBLATT-Redaktor.                              LCHSchwyzer
                                                                                                                                       zu
                                                                                                                                       Lernen«Gesundheit
                                                                                                                                                       Sagenfür
                                                                                                                                                ausserhalb                         (AMV) hat sichobfürs
                                                                                                                                                                                   verunsichert,       ihre                      Lehrplan sind die
                                                                                                                                                                                                                              		 Lehrpersonen     schätzen
                                                                                      Sie gaben mir Kraft,                              Lehrpersonen»
                                                                                                                                       über
                                                                                                                                       des   das Erlernenzum
                                                                                                                                            Klassenzimmers:  von                   neue Jahr vorgenom-
                                                                                                                                                                                   Anstellung    mit den                         Themen
                                                                                                                                                                                                                                 und       Politik,
                                                                                                                                                                                                                                      nutzen   gerneDemo-
                                                                                      schenkten mir Freude,                             Anlass,  um auf die
                                                                                                                                       Führungsqualitäten
                                                                                                                                       Das  vorliegende                            grösseren
                                                                                                                                                                                    men, positive,
                                                                                                                                                                                                Reformen
                                                                                                                                                                                                     harm-–                      kratie und Menschen-
                                                                                                                                                                                                                                 ausserschulische
                                                                                      forderten mich                                    Eigenverantwortung
                                                                                                                                       mit  Pferden bis
                                                                                                                                       Themenheft         zuraus-
                                                                                                                                                      stellt                       Neuer
                                                                                                                                                                                    lose, heitere
                                                                                                                                                                                            Aargauer
                                                                                                                                                                                                  Glossen
                                                                                                                                                                                                      Lehr-                      rechte fächerüber-
                                                                                                                                                                                                                                 Lernorte   als Ergänzung
                                                                                      heraus. Mit Susanne                               der Lehrpersonen
                                                                                                                                       Ausbildung
                                                                                                                                       gewählte      zur Schu-
                                                                                                                                                  Beispiele   für                   für einNeue
                                                                                                                                                                                   plan,     unbeschwer-
                                                                                                                                                                                                 Ressourcen-                     greifend
                                                                                                                                                                                                                                 zum        aufgenom-
                                                                                                                                                                                                                                       regulären   Unter-
                                                                                      Schneider wird eine                               betreffsHeilpädagogin:
                                                                                                                                       attraktive
                                                                                                                                       lischen    Gesundheit
                                                                                                                                                    ausserschu-                     tes 2018 zuVolkschule
                                                                                                                                                                                   steuerung     schreiben                       men. In
                                                                                                                                                                                                                                 richt. Einden
                                                                                                                                                                                                                                            neuFachbe-
                                                                                                                                                                                                                                                  entwi-
                                                                                      Persönlichkeit das                                hinzuweisen.
                                                                                                                                       lische
                                                                                                                                       Die           an Der
                                                                                                                                              Lernorte
                                                                                                                                            Palette      aus den
                                                                                                                                                         Mög-                      –und  vorläufig
                                                                                                                                                                                      noch          auf sind.
                                                                                                                                                                                             gesichert                           reichslehrplänen
                                                                                                                                                                                                                                 ckeltes  Portal hilftsind
                                                                                                                                                                                                                                                        bei
                                                                                      SCHULBLATT über­                                  LSO bietetAargau
                                                                                                                                       Kantonen
                                                                                                                                       lichkeiten    neuWeiter-
                                                                                                                                                    für   einund                    dumme Sprüche
                                                                                                                                                                                   Darüber,    über denund                       die Anliegen
                                                                                                                                                                                                                                 der  Suche nach derdem
                                                                                                                                                                                                                                                     poli-
                                                                                      nehmen, die genau so                              Resilienztraining
                                                                                                                                       Solothurn
                                                                                                                                       bildungen    vor und an,
                                                                                                                                                    ist gross                       seine üblichenund
                                                                                                                                                                                   Frauenstreik      Grenz-
                                                                                                                                                                                                        Wei-                     tischen Bildung
                                                                                                                                                                                                                                 passenden          ver- im
                                                                                                                                                                                                                                              Angebot
                                                                                      viel Herzblut wie ich                             um die
                                                                                                                                       spricht
                                                                                                                                       und       Widerstands-
                                                                                                                                                mit  Beteiligten
                                                                                                                                            vielseitig.  Das                        wertigkeiten
                                                                                                                                                                                   teres           zu ver-
                                                                                                                                                                                           diskutierte die GL                    bindlich formuliert.
                                                                                                                                                                                                                                 Bildungsraum     Nord-
                                                                                      investieren wird.                                –fähigkeit  zu stellt
                                                                                                                                                       festigen.
                                                                                                                                          was ermöglicht
                                                                                                                                       SCHULBLATT                                  am   6. Mai.
                                                                                                                                                                                    zichten.                                     westschweiz.
                                                                                                                                       ausserschulisches
                                                                                                                                       einige  vor.
                                                                                                                                       Lernen?

                                                                                 3	Cartoon                                           9 Ausserschulische                          26 Anstellungsverträge                        30 Grosse Auswahl ausser-
                                                                                 7 Standpunkt                                           Lernorte                                      haben Priorität                              schulischer Lernorte
                                                                                34 Porträt                                           10 Die Chance, anders zu                     27 Termine                                    31 Digitales (Hi-)story­
                                                                                                                                        sehen                                     29		Piazza: Greentopf und                        telling per Smartphone
                                                                               Titelbild. Der Kindergarten                           11 Weltbezug                                     Tiptopf: Das eine tun,                    32 Lernen mit Kunst
                                                                               Zelgli aus Seon auf Besuch                            13 Erfahrungslernen und                          das andere nicht lassen
                                                                               im Aargauer Kunsthaus:                                   Orientierungswissen                                                                     60 Offene Stellen Aargau
                                                                               Die Kinder entdecken die                              15 Vier grosse kantonale
                                                                               Ausstellung Big Picture.                                 Akteure
                                                                               Foto: Simon Ziffermayer.                              18 Kulturschaffende als
                                                                                                                                        Goldgräber
                                                                                                                                     21 Lern- und Erlebnisorte
                                                                                                                                     24 Energie Zukunft Schweiz
                                                                                                                                     24 Das grösste Klassenzim-
                                                                                                                                        mer der Schweiz

                            SCHULBL AT T
                                                                                       Aargau und Solothurn
                            Impressum
                            Schulblatt Aargau und Solothurn, 137. Jahrgang              Inserate und Stellenausschreibungen im Schulblatt          Verantwortlich für die Seiten Pädagogische Hochschule:       Druck und Versand: Vogt-Schild Druck AG
                            Auflage: 10647 Exemplare (WEMF-Basis 2018).                 dürfen durch Dritte nicht abgedruckt oder auf Online-      Michael Hunziker, Bahnhofstrasse 6, 5210 Windisch            Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen
                            Erscheint alle 14 Tage. Redaktionsschlüsse unter            Dienste übernommen werden.                                 Tel. 056 202 70 38                                           Telefon 058 330 11 11, Telefax 058 330 11 12
Schulblatt AG/SO · 9/2019

                            www.alv-ag.ch, Button Schulblatt, ersichtlich.              Redaktion                                                  E-Mail michael.hunziker@fhnw.ch                              E-Mail info@vsdruck.ch, www.vsdruck.ch
                            Herausgeber                                                 Aargau: Irene Schertenleib, Schulblatt AG/SO               Verantwortlich für die Seiten Interkantonale Hochschule
                            Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband (alv)           Entfelderstrasse 61, Postfach 2114, 5001 Aarau             für Heilpädagogik:                                           Gedruckt auf Royal Press 400 Matt, 70 gm2
                            und Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn (LSO).         Telefon 062 823 66 19                                      Sabine Hüttche, Schaffhauserstrasse 239, 8050 Zürich
                            Das Schulblatt ist offizielles Informationsorgan des        E-Mail schulblatt@alv-ag.ch                                Tel. 044 317 12 02
                            Departements für Bildung, Kultur und Sport (BKS) Aargau     Solothurn: Susanne Schneider, Schulblatt AG/SO             E-Mail sabine.huettche@hfh.ch
                            und des Departements für Bildung und Kultur (DBK)           Hauptbahnhofstrasse 5, Postfach 642, 4501 Solothurn        Abonnemente, Administration und Adressänderungen
                            Solothurn.                                                  Telefon 032 621 85 26, Telefax 032 621 85 27               Sekretariat alv, Postfach 2114, 5001 Aarau
                            Inserateverwaltung                                          E-Mail s.schneider@lso.ch                                  Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60
                            Stelleninserate: Schulblatt AG/SO                           Verantwortlich für die Seiten BKS Aargau:                  E-Mail alv@alv-ag.ch
                            Administration, Postfach 2114, 5001 Aarau                   Simone Strub Larcher, Leiterin Kommunikation BKS           Abonnementspreise: Schweiz 1 Jahr Fr. 56.– ,
                            Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60                und Davide Anderegg, Bachstrasse 15, 5001 Aarau            1/2 Jahr Fr. 40.– (inkl. MwSt; für alv- und LSO-Mitglieder
                            E-Mail alv@alv-ag.ch                                        Telefon 062 835 20 63, E-Mail schulblatt@ag.ch             in den Jahresbeiträgen inbegriffen)
                            Kommerzielle Inserate: Ewald Keller, Werbung                Verantwortlich für die Seiten DBK Solothurn:               Herstellung und Druck
                            und Promotion GmbH, Chriesiweg 5, 5707 Seengen.             Marc Gugelmann, Volksschulamt                              Layout: Sacha Ali Akbari
                            Tel. 062 777 41 80, Telefax 062 777 41 84                   St. Urbangasse 73, 4509 Solothurn                          Telefon 058 330 11 08, Telefax 058 330 11 12
                            E-Mail ewald-keller@pop.agri.ch                             Telefon 032 627 29 37, Telefax 032 627 28 66               schulblatt@vsdruck.ch

   4                        www.werbungundpromotion.ch                                  E-Mail marc.gugelmann@dbk.so.ch                            Administration: Sonja Rohner
                                                                                                                                                   Telefon 058 330 11 02, Telefax 058 330 11 12
                                                                                                                                                   E-Mail sonja.rohner@vsdruck.ch
9/19 24. Mai 2019 9 Themenheft Ausserschulische Lernorte 26 Aargau - Aargau und Solothurn
LSO Solothurn                                   DBK Solothurn               PH FHNW                                    HfH                         Praxis

18 Der
37 ZweiKLTJubiläen,
             verändert                           22 «Bienvenue
                                                 42 Kompetenzorien-             24 Laufbahn-
                                                                                45 Lehrpersonen in                      47
                                                                                                                        34 Wie
                                                                                                                           Kompetenzorien-
                                                                                                                               man schwierige          50
                                                                                                                                                       42 Naturwissen-
                                                                                                                                                          Lernen am Bach
   sich
   Eichhörnchen      und                            àtiertes
                                                       Soleil!»
                                                             Beurteilen            perspektiven
                                                                                   der letzten für                         Fälle
                                                                                                                           tiertesgemeinsam
                                                                                                                                    Beurteilen            schaftlichen
                                                                                                                                                       		 Im Bach vor derUnter-
   vielKLT
		 Der  Geschichte
             braucht eine                        		 Zwei
                                                    Die Beurteilung
                                                          Lehrpersonen zei-        Lehrpersonen
                                                                                   Berufsphase                             lösen
                                                                                                                        		 Die     kann orien-
                                                                                                                               Beurteilung                richt
                                                                                                                                                          Haustürwecken
                                                                                                                                                                    leben schon
   Auffrischung.
		 Fünf  Lernorte imEine                            orientiert
                                                    gen,  dass ein
                                                                sichSprach-
                                                                     am         		 Die
                                                                                   Das letzten
                                                                                        Thema Berufs-                      tiert sich
                                                                                                                        		 Kinder   mitamschweren
                                                                                                                                           indivi-        Fische, vorder
                                                                                                                                                       		 Fachleute    allem aber
   Arbeitsgruppe
   Kanton   Solothurnunter-                         individuellen
                                                    austausch   unkompli-
                                                                    Lern-          biografie
                                                                                   jahre  werden
                                                                                               und unter-
                                                                                                    Lauf-                  duellen Lernstand
                                                                                                                           Verhaltensproblemen            unzählige
                                                                                                                                                          AargauischenKrabbel-
                                                                                                                                                                          Natur-
   breitete indiverse
   werden             Vor-
                den folgen-                         standorganisiert
                                                    ziert  sowie am wer-           bahn im Lehrberuf
                                                                                   schiedlich   erlebt –                   sowie am tragfähige
                                                                                                                           brauchen    Erreichen          tiere! Solche Gesell-
                                                                                                                                                          forschenden    Über­
   schläge
   den       zurnoch
        Zeilen   Neugestal-
                      etwas                         Erreichen
                                                    den  kann. der
                                                                WasKom-
                                                                     bei den       ist können
                                                                                   es  (wieder)sich
                                                                                                 in der
                                                                                                     viel-                 der Kompetenzstufen
                                                                                                                           Beziehungen      mit           schaft  (ANG)machen
                                                                                                                                                          raschungen     zeigen
   tung, die bei
   konkreter       der GL
                vorgestellt.                        petenzstufen und
                                                    Schülerinnen                   Diskussion.
                                                                                   fältige  WegeVerant-
                                                                                                   auftun.                 und Aufträge
                                                                                                                           ihren            des
                                                                                                                                  Lehrpersonen            Primarschülerinnen
                                                                                                                                                          den Dorfbach zu
   und beim
   Dabei       Vorstand
           spielen  Museen                          Aufträge bleibt,
                                                    Schülern   des Zyklus.
                                                                       sind        wortliche
                                                                                   Offen  ist, was
                                                                                               verschie-
                                                                                                    sich                   Zyklus.
                                                                                                                           und  der Dabei   fliessen
                                                                                                                                     Familie.   Die       und
                                                                                                                                                          einem-schülern,
                                                                                                                                                                  optimalenwie
   gutSchwarzbubenland,
   im  ankamen. Neu                                 Dabei fliessen an
                                                    Erinnerungen     quali-
                                                                        die        dener PHs
                                                                                   Neues   finden
                                                                                                machen
                                                                                                   und                     qualitativeTime»
                                                                                                                           «Banking      Kriterien
                                                                                                                                               und        man   beim Experimen-
                                                                                                                                                          ausserschulischen
   wird
   in derder  LSO-Teil
           Stadt       am
                  Solothurn                         tative Kriterienund
                                                    Begegnungen       in das       sich für Laufbahn-
                                                                                   erschliessen   lässt.                   in die
                                                                                                                           das    Beurteilung mit
                                                                                                                               Familienklassen-           Lernortvorgeht.
                                                                                                                                                          tieren   für Schul­
                                                                                                                                                                           Im
   Morgen
   und       stattfinden.die
        im Wasseramt                                die Beurteilung
                                                    Gefühl,  der Fremd-
                                                                      mit          optionen stark.                         ein. Die sind
                                                                                                                           zimmer    Notenwerte
                                                                                                                                           zwei           kassen.
                                                                                                                                                          vergangenen     Novem-
   Der Nachmittag ge-
   Hauptrolle.                                      ein. Die Notenwerte
                                                    sprache   ein grosses                                                  gemäss Laufbahn-
                                                                                                                           Möglichkeiten,     mit         ber konnten sie an
   hört den Fraktionen.                             gemässnäher
                                                    Stück    Laufbahn-
                                                                  gekom-                                                   welchen
                                                                                                                           reglementdies    erreicht
                                                                                                                                         behalten         den ANG-Forscher-
                                                    reglement
                                                    men          behalten
                                                          zu sein.                                                         werden    kann.
                                                                                                                           ihre Gültigkeit.               tagen tüfteln.
                                                    ihre Gültigkeit.

36 Frauenstreik: Der LSO                             42 «Bienvenue à Soleil!»   45 Lehrpersonen in der                  48 Wie man schwierige             50 Lernen am Bach:
   nimmt Stellung                                    43 Weiterentwicklung          letzten Berufsphase                     Fälle gemeinsam                   Der ausserschulische
37 Zwei Jubiläen, Eich-                                 des Abschluss-          46 Die Welt im                             lösen kann                        Lernort fliesst vor der
   hörnchen und viel                                    zertifikats                Schulgarten                                                               Schulhaustür
   Geschichte                                                                   47 Mindsteps verbreitet                                                   51 Ein Adieu in Form eines
39 Jo, genau so isches!                                                            sich – Lehrpersonen                                                       Kanons
39 Da sind wir dran                                  61 Offene Stellen             machen Entdeckungen                                                    52 Ein Chemielabor im Freien
39 Termine                                              Solothurn               47 Freie Plätze in der                                                    52 Positive Resonanz auf
40 Aufruf                                                                          Weiterbildung                                                             die Angebote
                                                                                                                                                          53 «Spiegeleien»
                                                                                                                                                          55 Werkbank: Frei wie
                                                                                                                                                             ein Vogel
                                                                                                                                                       	  56 Jugendliche an der Urne
                                                                                                                                                       	  57 Souveräner auftreten

                                                                                                                                                       	  55 Kiosk
                                                                                                                                                          58 Mediothek

                                                                                                                                                       59 Agenda

 Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband alv                                                  Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn LSO
 www.alv-ag.ch, alv@alv-ag.ch                                                                     www.lso.ch, info@lso.ch
 Präsidentin: Elisabeth Abbassi, abbassi@alv-ag.ch                                                Präsidentin: Dagmar Rösler
 Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau                                                                  Allmendstrasse 14, 4515 Oberdorf
                                                                                                                                                                                         Schulblatt AG/SO · 9/2019

 Telefon 062 824 77 60                                                                            Telefon 032 621 56 80, d.roesler@lso.ch
 Geschäftsführung: Manfred Dubach, Kathrin Scholl                                                 Geschäf tsführer: Roland Misteli
 Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau                                                                  Hauptbahnhofstrasse 5, 4500 Solothurn
 Telefon 062 824 77 60                                                                            Telefon 032 621 53 23, Telefax 032 621 53 24
 dubach@alv-ag.ch                                                                                 r.misteli@lso.ch
 scholl@alv-ag.ch

                                                                                                                                                                                          5
9/19 24. Mai 2019 9 Themenheft Ausserschulische Lernorte 26 Aargau - Aargau und Solothurn
Das Kinderchorkonzert mit Schulklassen
                                                                                  der 1.– 6.Stufe und dem wundervollen
                                                                                  Firstclassics-Orchestra

                                                                                  Bärenmatte Suhr, 30. November 2019
                                                                                  Konzertsaal Solothurn, 10.–12. Dezember 2019

                                                                                  Jetzt anmelden unter www.singmituns.ch
                                 Certificate of Advanced Studies (CAS)

                                 Grundlagen der Einzelberatung
                                 Sie haben vielfältige Beratungsaufgaben und                 MUSIK-KURSWOCHEN AROSA
                                                                                                                        Juni - Oktober 2019
                                 möchten Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen
                                 vertiefen sowie theoretisch absichern.

                                 In diesem CAS-Programm werden Sie in
                                                                                         Schulmusik-Kurse
                                 Theorie und Praxis für interne und externe                über 120 Musikkurse für fast alle Instrumente
                                 Beratungsaufträge ausgebildet.
                                                                                             Chor- und Tanzwochen
                                 Daten                                                         Kammermusik
                                 Start: Donnerstag, 12.09.2019                                   Didaktische Kurse
                                 Anmeldeschluss: Montag, 12.08.2019                                diverse Kurse für Kinder

                                 Weitere Informationen                               Anmeldung & Infos: www.musikkurswochen.ch
                                 www.fhnw.ch/wbph-cas-ge19

                                                                                                                                              Atelier KE

                            Ein alter Schuh?
                                     Von wegen! Das Freilichtmuseum Ballenberg
Schulblatt AG/SO · 9/2019

                                     verbindet die Vergangenheit mit dem Heute.
                                     Und bildet so das perfekte Ziel für Ihre nächste
                                     Schulreise.
                                     Entdecken Sie jetzt unsere spannenden Angebote für Schulen
                                     unter www.ballenberg.ch/schulen

                                                                          Täglich von 10.00 – 17.00 Uhr
                            ballenberg.ch                                 13. April bis 3. November 2019
   6
9/19 24. Mai 2019 9 Themenheft Ausserschulische Lernorte 26 Aargau - Aargau und Solothurn
Standpunkt

«Jo, hebet Sorg!»
Standpunkt. Viele Menschen prägten           In ein Team eingebunden
meinen Weg als SCHULBLATT-Redaktor.          Oft sass ich alleine zuhause oder im Büro,
Sie gaben mir Kraf t, schenkten mir          schrieb oder bearbeitete Texte, suchte Bil-
Freude und forderten mich immer wie-         der aus und plante die folgenden Ausga-
der heraus. Und zu guter Letzt wird mit      ben. Und trotzdem fühlte ich mich nie
Susanne Schneider eine Persönlichkeit        alleine. In meinem Umkreis waren Men-
das SCHULBLATT übernehmen, die               schen, auf die ich mich verlassen, die ich
genau so viel Herzblut wie ich in die        um Rat fragen und mit denen ich einfach
Verbandszeitschrif t investieren wird.       auch einmal reden und lachen konnte.
                                             Mit Irene Schertenleib als Redaktions­
Sind es Zahlen, die am Schluss eine be-      kollegin in Aarau hatte ich das grosse Los
rufliche Tätigkeit dokumentieren? Oder       gezogen. Die ausgewogene Mischung aus
sind es Freude und Ärger, die in buntem      freiem Arbeiten, klaren Abmachungen
Wechsel den Alltag beherrschten? Oder        und gezieltem Planen war äusserst moti-
sind es vielleicht die immer wiederkeh-      vierend und machte das «Schulblättlen»
renden Themen, die die Diskussionen in       zu etwas Besonderem. Ich danke dir von
den Sitzungen bestimmten? Viele Gedan-       Herzen dafür.
ken kreisen während der Vorbereitung         Die 14-jährige Zusammenarbeit mit
auf diesen Standpunkt durch meinen           Roland Misteli möchte ich auf keinen Fall
Kopf. Es ist mein letzter – viele Emotio-    missen. Ich konnte von seinem immensen
nen schwingen mit. 14 Jahre ziehen in
unzähligen Bildern vorbei. Wollte ich alle
Begegnungen und Ereignisse erwähnen,
ich könnte ein Buch schreiben. Und den-            Ich könnte ein Buch schreiben.
noch gäbe es keine Gewähr, dass nicht
eine Persönlichkeit oder eine wichtige
Begebenheit vergessen ginge.                 Wissen, Können und seinem kompetenten           Brunner von Vogt-Schild. Ein Glanzlicht
Die äusserst berührende Würdigung mei-       Rat – auch in persönlichen Dingen – unge-       waren die einmaligen Cartoons, das
ner Tätigkeit als SCHULBLATT-Redaktor        mein profitieren. Auch als «Abriss-» und        fruchtbare Schaffen und die tiefe Verbun-
von Dagmar Rösler, Irene Schertenleib        «Zügelfirma» hätten wir kein schlechtes         denheit mit Ernst Mattiello. Ins gleiche
und Roland Misteli half mir, eine Lösung     Team abgegeben. Danke für die gute Zeit.        Licht gehören der Cartoonist Jürg Parli,
zu finden. So wurde aus «Heb der Sorg!» –    Ihre Energie, ihre Neugier, ihr Mut, Dinge      die Fotografen Christoph Imseng und
«Jo, hebet Sorg!».                           beim Namen zu nennen, aber auch ihre            Hansjörg Sahli, Doris Altermatt (Werk-
                                             Besonnenheit und Feinfühligkeit machten         bank) und Margrit Vonaesch (Chorissimo).
Ein Wunsch, kein Ratschlag                   Dagmar Rösler zu einer wunderbaren              Ohne sie wäre das SCHULBLATT nur
Ich sage es oft: «Heb Sorg!» Es ist ein      Wegbegleiterin, Beraterin und «Gegen­           «halbbatzig» geworden.
Wunsch an die jeweilige Person, kein         leserin» – danke! «Heb fescht Sorg!»            «Hebet alli Sorg!»
Ratschlag. Und es ist eine Vision. Mit der   Du hast grosse Aufgaben vor dir.
nötigen Sorgfalt und Empathie lassen sich    Zum ganz engen Kreis gehört auch Ange-          Doppelt vom Glück begünstigt
stets einvernehmliche Wege finden. Mit       lika Bläsi. Was sie hinter den Kulissen leis-   Als Primarlehrer und SCHULBLATT-
den unzähligen Menschen, die ich porträ-     tet, verdient meine grösste Hochachtung.        Redaktor durfte ich zwei Berufe ausüben,
tieren durfte, erlebte ich dieses Zueinan-   Und der Kreis weitet sich, hin zur Ge-          die absolut faszinierend waren und nach
derfinden immer wieder.                      schäftsleitung, den Präsidien der Fraktio-      wie vor sind.
                                                                                                                                          Schulblatt AG/SO · 9/2019

Ich fragte sie meist nach ihren Wünschen     nen und Unterverbände und zum Vor-              Das SCHULBLATT ist mit Susanne
und Visionen. Ihre Antworten waren für       stand des LSO, und nicht minder zum             Schneider in guten Händen – viel Glück!
mich selbst ein Moment des Innehaltens       Präsidium und zur Geschäftsleitung des          Beim Beruf der Lehrerin, des Lehrers
und der Reflexion. Das war ein grosses       alv in Aarau. Fruchtbare Inputs, berei-         setze ich ein grosses und lautes: «HEBET
Geschenk. Manchmal trafen wir uns nur        chernde Diskussionen und eine stets ein-        SORG!» Wohlwissend, dass das Unterrich-
kurz, verloren uns wieder aus den Augen.     wandfreie Zusammenarbeit gehörten mit           ten ein in jeder Hinsicht anspruchsvoller
Oft begleiteten wir uns über Jahre hinweg    dazu, dass meine SCHULBLATT-Zeit so             Beruf ist, war er für mich immer grossar-
– und trugen Sorge zueinander. Danke         befriedigend verlief.                           tig und einmalig – und er wird es bleiben,
für die gemeinsame Zeit, das Vertrauen       Vermissen werde ich die unzähligen Tele-        allen Negativschlagzeilen zum Trotz.
und die Kraft, die ihr mir gegeben habt.     fonate und die enorm freundschaftliche          Christoph Frey
«Hebet Sorg!»                                Zusammenarbeit mit Layouter Peter                                                             7
9/19 24. Mai 2019 9 Themenheft Ausserschulische Lernorte 26 Aargau - Aargau und Solothurn
Der Traum
                                                                                        vom Fliegen
                                                                                       Führung durch die Sonderausstellung
                                                                                         Ganze Woche auf Voranmeldung
                                                                                         Schweizer Kindermuseum, Baden
                                                                                      www.kindermuseum.ch, Tel. 056 222 14 44

                                                                                     SCHULREISEN BEREICHERN
                                                                                               MIT AUSSERSCHULISCHEN
                                                                                                BILDUNGSERLEBNISSEN

                            SCHULEXKURSIONEN
                            NACH LEHRPLAN 21
                                                                                                             WILD   W E RT V
                                                                                                                               OLL
                                                                                                       NAH

                            Sich wie die alten Eidgenossen fühlen. Einem Schweizer
                            Beutegreifer begegnen. Oder hinter Klostermauern bli-                      NATURPARK
                            cken. An ausserschulischen Lernorten können Schüle-                         ERLEBNIS
                            rinnen und Schüler ein Unterrichtsthema erleben. Der
                            Kanton Schwyz bietet Originalschauplätze der Schwei-
                                                                                       Ganzheitliches Erleben und Vertiefen
                            zer Geschichte, Schauplätze von identitätsstiftenden
                                                                                     eines Natur-Mensch-Gesellschaft-Themas
                            nationalen Mythen sowie ein Kompetenzzentrum für                 im Naturpark Diemtigtal
                            einheimische Tiere und Natur.
                                                                                                   Schule auf der Alp:
Schulblatt AG/SO · 9/2019

                                                                                      Tagesalpbesuch und 24-Stunden-Alperlebnis
                             SCHULE EINMAL ANDERS:
                                                                                      Exkursion in den Lebensraum der Alpentiere
                              Bundesbriefmuseum                                                  Geführte Forschertage
                              Forum Schweizer Geschichte Schwyz                        «Ab in den Bach» und «Kraftvolles Wasser»
                              Hohle Gasse
                              Kloster Einsiedeln                                              in Anlehnung an den Lehrplan 21
                              Morgarten                                                            BNE-Bezug | Zyklus 1–3
                              Natur- und Tierpark Goldau
                                                                                                       Info & Anmeldung
                             www.groesstesklassenzimmer.ch                                             Naturpark Diemtigtal
                                                                                                       3753 Oey | T 033 681 26 06

   8                                                                                                   diemtigtal.ch/lernort-naturpark
9/19 24. Mai 2019 9 Themenheft Ausserschulische Lernorte 26 Aargau - Aargau und Solothurn
o          Ausserschulische Lernorte

Ausserschulische Lernorte
Themenhef t. Ausserschulische Lernorte        Solothurn. Das sind ausserschulische               Nach Olten, wo drei Museen im Herbst
ermöglichen Schülerinnen und Schülern         Lernorte von bleibendem Wert, die den              wiedereröffnet werden, landet die Klasse
ungewohnte Lerner fahrungen. Gunhild          Schulen offenstehen. Aber auch kulturelle          in Mümliswil. Solothurn und das Wasser­
Hamer, Leiterin der Fachstelle Kultur-        Veranstaltungen und Institutionen wie              amt mit dem Turm von Halten sind, bevor
vermittlung, ist überzeugt: «Kulturelle       beispielsweise die Solothurner Filmtage,           es als Abschluss zum Schloss Waldegg
Bildung braucht den ausserschulischen         die Jugend- und Kinderliteraturtage                geht, die letzten Stationen.
Lebensraum als authentisches Er fah-          JuKiLi, das Theater Orchester Biel Solo­           Das Amt für Kultur und Sport des Kan­
rungs-, Erkundungs- und Lernfeld.»            thurn TOBS mit seinem Theaterangebot               tons Solothurn machte es in diesem The­
                                              für Schulklassen sowie die Schultheater­           menheft möglich, auf drei Seiten ausser­
Im Themenheft «Ausserschulische Lern­         woche, die auch in dieser Ausgabe auf              schulische Lernorte bekannt zu machen.
orte» wird das Thema von allen Beteilig­      Seite 39 Thema sein wird, bieten Orte des          Eva Inversini, Chefin des AKS, meint
ten beleuchtet. Eine Sekundarlehrerin aus     Lernens ausserhalb des Schulzimmers an.            dazu: «Ausserschulische Lernorte sind
Spreitenbach, ein Schulleiter aus Seengen,    Mit «Tanz in Olten» und der Zentralbiblio­         deshalb so wichtig, weil Begegnungen
ein Vater aus Aarau und eine Sekundar­        thek in Solothurn erhält das kulturelle            1:1 mit dem ‹Original› – sei es mit Fund­
schülerin aus Lenzburg haben sich             Spektrum der Kulturvermittlung für                 stücken, Kunstwerken oder auch Men­
auf der Fachstelle Kulturvermittlung          Schulen noch weitere Farben.                       schen – als sinnliche Erfahrung bildend
ausgetauscht (Seite 10).                      Auf den folgenden drei Seiten unternimmt           und entsprechend sinnstiftend sind, ge­
In einem Interview (Seite 11f.) nimmt         die Klasse 6A auf Empfehlung des Amtes             rade in einer Zeit zunehmender Digitali­
Prof. Dr. Sabina Larcher aus Sicht der        für Kultur und Sport (AKS) eine Rund­              sierung.»
Pädagogischen Hochschule Stellung. Die        reise durch den Kanton. Sie startet mit            Irene Schertenleib, Christoph Frey
Direktorin der Pädagogischen Hochschule       öffentlichen Verkehrsmitteln in Grenchen,
an der Fachhochschule Nordwestschweiz         bereist das Schwarzbubenland bis nach
sagt: «Im aktuellen Unterrichtsalltag spie­   Kleinlützel und besucht schliesslich das
len ausserschulische Lernorte eine grosse     Dornacher Heimatmuseum des Schwarz­
und zunehmend wichtigere Rolle. Kurz:         bubenlandes, das dieses Jahr sein 70-jäh­
Sie sind sehr relevant.»                      riges Bestehen feiert.
Wie verstehen sich die Institutionen als      Nach Seewen und dem Museum für
Partner der Schulen und Lehrpersonen?         Musikautomaten führt die Reise über
Marco Castellaneta, Direktor Museum           Kantonsgrenzen hinweg nach Schönen­
Aargau, Gunhild Hamer, Leiterin der           werd, wo einst Schuhe und Bänder eine
Fachstelle Kulturvermittlung, Madeleine       grosse Rolle spielten.
Schuppli, Direktorin und Silja Burch,
Leiterin Kunstvermittlung am Aargauer
Kunsthaus, und Andrea Voellmin,
Leiterin Bibliothek und Archiv Aargau,
bringen ihre Sicht ein (Seite 13f.).
Auf Seite 18 kommen stellvertretend für
die Kulturschaffenden zu Wort: die Bil­
dende Künstlerin Andrea Gsell von
«île flottante», Lara Albanesi, Gesamt­
leiterin Kurtheater Baden, sowie Chris­
tian Weidmann, Intendant des argovia
philharmonic Orchesters.
                                                                                                                                             Schulblatt AG/SO · 9/2019

Die Fachstelle Kulturvermittlung ist
Anlaufstelle für alle Belange rund um die
Kulturvermittlung an Aargauer Schulen.
«Kultur macht Schule» beteiligt sich zu
50 Prozent an den Kosten.

Lern- und Erlebnisorte zuhauf im Kanton
Solothurn
Unzählige Museen und Sammlungen –
53 davon sind auf der Karte von MUSE-         Das fanfaluca – Jugend Theater Festival Schweiz findet jeweils im September in verschiedenen
SOL aufgeführt – beheimatet der Kanton        Kulturinstitutionen in Aarau statt. Foto: Kalena Leo.                                           9
9/19 24. Mai 2019 9 Themenheft Ausserschulische Lernorte 26 Aargau - Aargau und Solothurn
o         Ausserschulische Lernorte

                            Die Chance, anders zu sehen
                            Austausch. Eine Sekundarlehrerin aus         die ganze Familie beschäftigt. «Mein Bub        Blatt Papier lesen muss. Und immer nur
                            Spreitenbach, ein Schulleiter aus Seen-      hat eine Ukulele mit nach Hause genom­          zuhören ist eben auch nicht so interes­
                            gen, ein Vater aus Aarau und eine Schü-      men und ist ständig am Üben, obwohl er          sant.»
                            lerin der 1. Sekundarschule Lenzburg:        sonst gar nicht Ukulele spielt. Er ist ganz
                            Sie alle trafen sich auf der Fachstelle      kribbelig vor lauter Vorfreude. Das steckt      Ermuntern und unterstützen
                            Kultur vermittlung zum Austausch darü-       uns natürlich an.»                              Der Schulleiter, Urs Bögli, hat der Sekun­
                            ber, was sie an ausserschulischen Lern-      Auch Lina Zielinski, die Sekundarschüle­        darschülerin aufmerksam zugehört. Seine
                            orten schätzen. Ihr gemeinsamer Nen-         rin aus Lenzburg, beeindruckt mit einem         eigene Rolle umschreibt er so: «Ich kann
                            ner nach einer Stunde hiess: Ausser-         Beispiel die Erwachsenen am Tisch. Als          die Lehrpersonen ermuntern und ihnen
                            schulisches Lernen sollte ganz selbst-       sie in der 5. Klasse war, hat ihre Schule       sagen: ‹Findet den Mut, auch neue Lehr­
                            verständlich zur Schule gehören.             eine Projektwoche durchgeführt. Lina            zugänge auszuprobieren und auch das
                                                                         wählte die Arbeitsgruppe «Kantine»: Die         Lernen anders anzuschauen.› Das geht
                            Am Schluss waren sie so richtig in Fahrt:    Kinder lernten, für alle das Essen zuzube­      auch im Schulhaus oder im Schulzim­
                            «Aber Aufwand und Ertrag lohnen sich         reiten, Arbeits- und Einsatzpläne zu er­        mer.» Man sollte den Lehrpersonen sa­
                            doch längstens», sagte Sekundarlehrerin      stellen, zu organisieren, richtig zu grillie­   gen: «Komm’ mit deiner Idee, ich unter­
                            Simone Eichenberger mit Verve. Und das       ren und wie viel Abstand man zum Grill          stütze dich gerne. Und: Es darf auch
                            gelte ja nicht nur für die Kinder oder den   haben sollte. Lina: «Man muss das Fleisch       einmal etwas nicht klappen.» An der
                            Unterricht: «Ausserschulisches Lernen ist    sanft hinlegen, ‹nöd abetäsche laa›. Wenn       Schule Seengen organisiert die Kultur­
                            auch für mich eine Chance, die Kinder        noch Öl auf dem Grill liegt, spritzt es,        gruppe regelmässig Anlässe auf allen Stu­
                            einmal anders zu sehen, die eigenen Bil­     und man verbrennt sich.» Alle staunen.          fen. Urs Bögli: «Bei uns ist Kultur ein Teil
                            der zu ergänzen oder zu ändern. Es ist       Mit derselben Selbstverständlichkeit er­        der Schulkultur.» Diese sei über Jahre
                            immer wieder ein Staunen. Die Schülerin­     zählt sie dann noch vom erst kurz zu­           hinweg aufgebaut worden, zuerst von ei­
                            nen und Schüler können sich entwickeln,      rückliegenden Besuch in einer Ausstel­          nem Lehrer: «Ja, ein einzelner interessier­
                            und ich kann es auch.» Simone Eichen­        lung, vom Bild, über das sie sich in einer      ter Mensch kann etwas bewegen. Das
                            berger ist an der Schule Spreitenbach Kul­   Gruppe austauschten, und wie sie dazu           zieht dann andere an wie ein Magnet.»
                            turverantwortliche, seit es das Netzwerk     von der Lehrerin Gedankenanstösse und
                            der Kulturverantwortlichen gibt. Mittler­    Informationen erhielten. «Wir sollten er­
                            weile gehört eine Kulturwoche der gan­       zählen, was wir selber über das Bild den­
                            zen Schule zum Jahresprogramm, «ge­          ken. Danach sind alle Gruppen miteinan­
                            nauso wie der Sporttag». Das heisst: 1650    der durch die Ausstellung gegangen, und              Bei uns ist Kultur ein
                            Kinder – vom Kindergarten bis zur            wir haben zusammen über die einzelnen
                            9. Klasse – in insgesamt 83 Klassen ma­      Bilder gesprochen.» Das Unterwegssein
                                                                                                                              Teil der Schulkultur.
                            chen mit, dieses Jahr im Mai mit einer       und der Austausch waren für Lina das            Ur s Bögli, Schulleiter in Seengen
                            Tanzwoche.                                   Wichtigste: «Ich rede halt gerne!» Die
                                                                         Runde lacht. Lina: «Und ich lerne ja auch
                            Kribbelig vor Vorfreude                      gerne – aber nicht, wenn ich stundenlang
                            «Die Schule ist doch auch etwas fürs Le­     alleine und still Informationen von einem
                            ben», wirft Sandro de Gruttola zum
                            Schluss der Diskussion mit Nachdruck
                            ein. Er brachte als Vater den Blickwinkel                                                                                         Urs Bögli ist
                            der Eltern in die Runde. Selber habe er                                                                                           Schulleiter
                            als Schüler nichts von dem erfahren, was                                                                                          der Schule
                            die Schulen heute seinen Kindern an Zu­                                                                                           Seengen.
Schulblatt AG/SO · 9/2019

                            gang zu Kultur bieten. Sein ältester Sohn                                                                                         Fotos:
                            ging schon als 5-Jähriger mit der Kinder­                                                                                         Donovan
                            garten-Klasse in die Bibliothek. Und die                                                                                          Wyrsch.
                            Bibliothek ist für die ganze Familie mit
                            inzwischen drei Kindern ein wichtiger
                            Ort geblieben. «Ausserschulisches Lernen
                            kann den Kindern viel Neues schenken
                            und sie motivieren», sagt Sandro De Grut­
                            tola und erwähnt als Beispiel eine Musik­
                            theater-Aufführung mit der Schule, die
   10                       nicht nur seinen Zweitklässler, sondern
o           Ausserschulische Lernorte

                                                                                                       Weltbezug
                                                                                       Simone          Inter view. «Im Unterrichtsalltag sind
                                                                                       Eichenberger    ausserschulische Lernorte heute sehr
                                                                                       ist Sekundar-   relevant», sagt Prof. Dr. Sabina Larcher,
                                                                                       lehrerin und    Direktorin der Pädagogischen Hoch-
                                                                                       kulturverant-   schule an der Fachhochschule Nord-
                                                                                       wortliche       westschweiz. Deshalb nimmt ausser-
                                                                                       Lehrperson in   schulisches Lernen in den Studiengän-
                                                                                       Spreitenbach.   gen der Pädagogischen Hochschule
                                                                                                       FHNW eine prominente und wichtige
                                                                                                       Rolle ein. Es hat ein hohes Potenzial,
                                                                                                       Schülerinnen und Schüler in ihren Bil-
                                                                                                       dungs- und Lernprozessen zu unter-
                                                                                                       stützen, muss aber gut und systema-
                                                                                                       tisch vorbereitet sein.

                                                                                                       Frau Prof. Dr. Larcher, welches sind die
     Ausserschulisches Lernen ist auch eine                                                            Bedingungen des Gelingens für ausserschu-
                                                                                                       lisches Lernen?
     Chance, die Kinder einmal anders zu sehen.                                                        Ausserschulische Lern- und Bildungs­
                                        Simone Eichenberger, Sekundarlehrerin in Spreitenbach          orte bieten eine Fülle von Erkundungs-
                                                                                                       und Handlungsanlässen. Sie haben für
Simone Eichenberger betont noch einmal,             ten können. Wege und Lösungen suchen.              Kinder und Jugendliche eine besondere
dass die Lust und Freude am Lernen für              Oft sind es allerdings nicht die Inhalte           motivationale Bedeutung. Damit sie pä­
die Schule an ausserschulischen Lernor­             und Möglichkeiten, die herausfordern,              dagogisch wirksam werden, muss Er­
ten oft auch indirekt gefördert würden.             sondern die Rahmenbedingungen: das                 fahrungslernen möglich werden. Und
«Aber es gibt beim ausserschulischen                Geld, insbesondere auch die Finanzie­              dazu braucht es eine systematische Vor­
Lernen eben kein Bewerten. Das ist mir              rung der Transporte. Sowohl die Lehrerin           bereitung durch Lehrerinnen und Leh­
sehr wichtig. Wir können so vieles ma­              als auch der Schulleiter verhehlten nicht,         rer, Schulkollegien und die Schülerin­
chen, bei dem die Kinder einfach richtig            dass «Budget» immer wieder ein Thema               nen und Schüler. Denn Lernen an einem
sind und wo sie nicht schubladisiert wer­           sei, auch wenn «Kultur macht Schule»               ausserschulischen Ort ist kein Selbstläu­
den.» Lernorte wie etwa das Theater seien           50 Prozent der Kosten für die angebote­            fer nach dem Prinzip Hoffnung, dass
heute enorm wertvoll: «Kinder sind an               nen Aktivitäten übernimmt.                         dann schon irgendetwas passiert. Auch
Filme, an bewegte Bilder gewöhnt. Und               Alle vier waren sich letztlich einig: Aus­         wenn sozusagen die Welt in den Unter­
im Theater sehen sie dann ‹richtige Men­            serschulische Lernorte sind wichtig; man           richt einbezogen wird und ihn verän­
schen› vor sich, die etwas Besonderes               kann viel lernen, auch wenn dies nicht             dert: Es bleibt Schule mit dem entspre­
tun. Jede Vorstellung ist einzigartig.»             messbar ist; und man nimmt immer et­               chenden Anspruch an Qualität.
Gerade von Künstlerinnen und Künstlern              was mit. Das mit Abstand am häufigsten
können die Schülerinnen und Schüler                 genannte Wort hiess: Chance.                       Wann ist ein ausserschulischer Lernort denn
sehr viel lernen: ein Risiko eingehen,              Christine Loriol                                   ein guter Lernort?
Fehler machen dürfen, Prozesse aushal­                                                                 Grundsätzlich muss ein solcher Ort
                                                                                                       echte, authentische Erfahrungen, das
                                                                                                       heisst Lernanlässe, bieten können. Er
                                                                                                       soll Neugierde wecken und zum Experi­
                                                                                                                                                     Schulblatt AG/SO · 9/2019

                                                                                                       mentieren und zu Erkundungen einla­
                                                                                                       den. Gut vorbereitete Schülerinnen und
                                                                                                       Schüler erleben dann, dass schulisches
                                                                                                       Lernen und Wissen direkt mit der Welt
                                                                                                       verbunden werden kann. Ein guter Ort
                                                                                                       trägt dazu bei, dass sinnbezogen, selbst­
                                                                                                       bestimmt und entdeckend gelernt wer­
                                                                                                       den kann. Nicht zuletzt führen entspre­
Sandro de Gruttola ist Vater von drei Kindern       Lina Zielinski besucht die erste                   chende Erfahrungen zu Teilhabe an
aus Aarau und Mitglied im Elternteam im             Sekundarschule in Lenzburg.                        kulturellen, beruflichen, ökologischen,
Schulhaus Schachen.                                                                                    sozialen und wirtschaftlichen Phänome­        11
o        Ausserschulische Lernorte

                                  nen. Sie fördern Interessen und ermögli­                                                                                     Prof. Dr. Sabina
                                  chen sogar mehr Chancengerechtigkeit.                                                                                        Larcher. Foto:
                                                                                                                                                               Barbara Keller.
                                  Hat sich die Bedeutung ausserschulischer
                                  Lernorte in den letzten zehn oder mehr Jah-
                                  ren verändert? Und wenn ja, inwiefern?
                                  Die Forderung nach dem «Einbeziehen
                                  von Welt» ist so alt wie die Kritik an der
                                  Schule als zu kopflastig. Im aktuellen
                                  Unterrichtsalltag spielen ausserschulische
                                  Lernorte eine grosse und zunehmend
                                  wichtigere Rolle, kurz: Sie sind sehr rele­
                                  vant. Dies kann man an den zunehmen­
                                  den Publikationen, Lehrmitteln und
                                  Unterrichtsinstrumenten seit gut zehn
                                  Jahren beobachten. Schülerinnen und
                                  Schüler besuchen Museen, Theater, Parla­
                                  mente, Firmen, Werkstätten, Laborato­         Könnten ASL in Zukunft sogar noch wichtiger   ckeln können, also die Kompetenz erwer­
                                  rien. Sie planen und unternehmen die          werden? Stichworte: Online-Präsenz, Bild-     ben, Neues zu schaffen, mit Spannungen
                                  vielfältigsten Exkursionen. Deshalb           schirm-Kontakt, Digitalisierung. Falls ja:    umgehen zu können und in neuen Zu­
                                  nimmt ASL in den Studiengängen der            warum?                                        sammenhängen zu denken sowie Verant­
                                  Pädagogischen Hochschule FHNW eine            Mit Blick auf den digitalen Wandel und        wortung zu übernehmen. Dies ist in
                                  prominente und wichtige Rolle ein. Die        seine Herausforderungen werden für das        Settings wie ASL sicherlich sehr gut
                                  Studierenden werden aktiv und gezielt         21. Jahrhundert oft Skills wie kollaborati­   aufgehoben.
                                  auf einen solchen herausfordernden Un­        ves Arbeiten, Innovation, Achtsamkeit,        Interview: Christine Loriol
                                  terricht, der problemlösend, handlungs­       Agilität, Kreativität oder unternehmeri­
                                  orientiert und situiert ist, didaktisch und   sches Denken gefordert. Diese werden
                                  methodisch vorbereitet.                       immer wichtiger, und soziale und emotio­      Zur Person
                                                                                nale Kompetenzen kommen noch hinzu.           Prof. Dr. Sabina Larcher ist Direktorin der Päda-
                                                                                Ein systematischer Einbezug von ausser­       gogischen Hochschule der Fachhochschule Nord-
                                                                                schulischen Lernorten kann dies sicher­       westschweiz. Davor war sie Prorektorin für Wei-
                                       Ein guter Ort trägt dazu bei,            lich gut unterstützen und ein entspre­        terbildung und Forschung sowie stellvertretende
                                       dass sinnbezogen, selbst-                chendes Lernen fördern. Es wird auch          Rektorin der Pädagogischen Hochschule Zürich.
                                                                                davon gesprochen, dass Schülerinnen und       Danach arbeitete Sabina Larcher an der Universität
                                       bestimmt und entdeckend                  Schülern durch Bildung einen «Kompass»        Zürich und unterrichtete über zehn Jahre als
                                       gelernt werden kann.                     und eine «Navigationsfähigkeit» entwi­        Lehrerin auf allen Schulstufen. www.fhnw.ch

magieKinomagie
      Schulblatt AG/SO · 9/2019

 isiert Kinovorstellungen
on Aargau ab 4. Primar                 Kino für Schulen im aargau
 auf die Filmbildung:
 hüler sollen ein Gespür
m von der Entstehung    bis
                    Kinomagie   bietet während des ganzen Jahres Kinofilme und Filmvermittlung zu Sonderkonditionen an.
wickeln. Mittels Filmfach-
                    Die aktuellen Filme, die Partnerkinos und Informationen zur Anmeldung finden Sie auf unserer Website.
ssen einen vertieften
Aspekte wie Regie, Ka-
nddesign, Special Effects,
         12
 h, Genre, Filmkritik,
u.a.
                                                                                                                   Kinomagie.ch
o          Ausserschulische Lernorte

Erfahrungslernen und Orientierungswissen
Partnerschaf t mit Schulen. Wer sich mit                                  Madeleine                Kunsthaus: «Die Schulen ermöglichen
Kunst und Kultur auseinandersetzt,                                        Schuppli. Foto:          Kindern und Jugendlichen, mit Kunst in
möchte begreifen, was es bedeutet,                                        © Aargauer               Berührung zu kommen und mit ihrem
Mensch zu sein. Kulturelle Bildung                                        Kunsthaus.               Lebensalltag und ihrem Lebensraum zu
braucht den ausserschulischen Lebens-                                     Foto: Uhlmann            verbinden. Wichtig ist uns deshalb auch,
raum, und die Schule braucht ihn auch.                                    Photography.             dass sie das Museum als einen Ort in Er­
Ausserschulisches Lernen ist relevant.                                                             innerung behalten, der ihnen etwas ge­
Der Kanton Aargau weist her vorra-                                                                 ben kann, an dem sie spannende, lustige,
gende Bedingungen auf, die Angebote                                                                anregende Erfahrungen machen können.»
sind vielfältig. «Kultur macht Schule»,                                                            So werden sie auch als Erwachsene oder
das Aargauer Kunsthaus, das Museum                 Wichtig ist uns auch, dass                      dann später mit ihren eigenen Kindern
Aargau und die Bibliotheken zeigen,                die Kinder das Museum als                       ins Museum zurückkehren.
wie sie ihre Partnerschaf t mit den
Schulen verstehen.                                 einen Ort in Erinnerung                         Marco Castellaneta, Direktor des Muse­
                                                   behalten, der ihnen etwas                       ums Aargau, betont: «Lehrpersonen und
Kulturvermittlung hat im Kanton Aargau                                                             Schulen sind für uns wichtige Partner.
einen hohen Stellenwert, das Interesse an
                                                   geben kann.                                     Wir können zum Thema Geschichte einen
der schulischen Vermittlung ist gross:                                                             wertvollen Beitrag für eine einmalige und
                                              Madeleine Schuppli,
85 000 Schülerinnen und Schüler nutzen        Direk torin Aargauer Kunsthaus                       anschauliche Wissensvermittlung leisten.
jährlich die Angebote von «Kultur macht                                                            Die Zusammenarbeit mit Lehrpersonen in
Schule», davon sind rund 60 Prozent aus­                                                           Bezug auf den Lehrplan 21 ist für uns be­
serschulische Besuche. Die Palette reicht     an der Fachhochschule Nordwestschweiz                sonders interessant. Als ausserschulischer
von Bibliothek, Gesellschaft und Literatur    bestätigt im Interview (Seite 11), dass au­          Lernort bauen wir die neu geforderten
und Kulturgeschichte bis zu Medienkunst       sserschulische Lernorte für das Lernen               Kompetenzen in unsere Angebote ein.»
und Film, Musik, Theater und Tanz bis         relevant seien und dass die Pädagogische             Andrea Voellmin, Leiterin Bibliothek und
hin zu Visuelle Kunst. «Kulturelle Bil­       Hochschule dem Thema deshalb bereits                 Archiv Aargau, sieht die Bibliotheken als
dung braucht den ausserschulischen Le­        in der Ausbildung Beachtung schenke.                 Brücken zu den Bildungsinstitutionen. In
bensraum als authentisches Erfahrungs-,       «Ausserschulische Lernorte sind wichtig              der Schule lernen die Kinder lesen – die
Erkundungs- und Lernfeld. Und Schule          für die ‹Schule der Zukunft›», betont Gun­           Schul- und Gemeindebibliotheken vor Ort
braucht Kulturelle Bildung», sagt Gunhild     hild Hamer, vor allem im Hinblick auf die            bieten den Kindern mit ihrem (ausge­
Hamer, Leiterin der Fachstelle Kulturver­     vier K-Kompetenzen: Kreativität, kriti­              wählten) Medienangebot viele Möglich­
mittlung und des Programms «Kultur            sches Denken, Kommunikation, Kollabo­                keiten, ihre Informations- und Medien­
macht Schule». Ausserschulische Lernorte      ration. Gunhild Hamer: «Die Schule sollte            kompetenz für eigene Interessen
sind wichtig als sinnliche Erfahrungen        Menschen befähigen, in unserer komple­               anzuwenden und zu erweitern: «Mit dem
im kulturellen und historischen Umfeld,       xen Welt einen Überblick zu erlangen,                Schwerpunkt ‹Bibliotheken› von ‹Kultur
als Ergänzung zum herkömmlichen Wis­          damit sie sich verorten und Stellung neh­            macht Schule› 2017 – 2019 haben wir Bib­
senserwerb, als Perspektivenwechsel und       men können. Schülerinnen und Schüler                 liotheken vermehrt dafür gewonnen, als
als kollektives Erlebnis. «Ganz klar», sagt   brauchen ein Orientierungswissen, um
Gunhild Hamer, «man sollte Kindern und        Dinge kritisch zu hinterfragen und da­
Jugendlichen im Laufe ihrer Schulzeit         durch verändern zu können und sie brau­                                           Marco Castellaneta.
möglichst oft die Gelegenheit geben, ein      chen Selbstwirksamkeit!»                                                          Foto: © Museum
vielfältiges Kulturangebot zu erleben,        Dieses Orientierungswissen können aus­                                            Aargau.
Produktionsprozesse eines Kulturbetriebs      serschulische Lernorte ermöglichen. Die
                                                                                                                                                      Schulblatt AG/SO · 9/2019

kennenzulernen, Veranstaltungen zu be­        Institutionen werden zu Partnerinnen für
suchen, Einblicke in Schaffensvorgänge/       die Schulen, während diese gleichzeitig
in die künstlerische Praxis zu erhalten.»     auch für die Institutionen attraktiv sind.
                                              Madeleine Schuppli, Direktorin Aargauer
Wichtig für die «Schule der Zukunft»
Ausserschulische Lernorte ermöglichen
ungewohnte Lernerfahrungen, auch in­
                                                   Lehrpersonen und Schulen sind für das Museum Aargau
nerhalb einer ganzen Schule, wie Sekun­            zentrale Partner. Und gerade bei den Anforderungen aus
darlehrerin Simone Eichenberger (Seite 10)
aufzeigt. Und Prof. Dr. Sabina Larcher,
                                                   dem Lehrplan 21 können wir Wichtiges bieten.
Direktorin der Pädagogischen Hochschule                                                     Marco Castellaneta, Direk tor Museum Aargau               13
o      Ausserschulische Lernorte

                            ausserschulische Lernorte Veranstaltun­                                         Andrea Voellin.      dass Kinder eigene Interessen entdecken
                            gen für Schulen anzubieten. Bibliotheken                                        Foto: © Bibliothek   und sie selber weiterverfolgen können.
                            sind als Kulturinstitutionen mit einer                                          und Archiv Aargau.   Wichtig ist, dass die Kinder die Bibliothek
                            jahrhundertealten Geschichte nicht nur                                                               als Angebot überhaupt zu Gesicht bekom­
                            Schatztruhen des Wissens, sondern gera­                                                              men. Wenn die Kinder merken: da ist ein
                            dezu ein Urmodell von Austausch und                                                                  Ort, an dem ich willkommen bin, wo ich
                            Ausleihe. Oder, modern gesprochen: Teil                                                              hingehen kann, wo ich selber etwas ent­
                            der ‹Sharing-Community›.»                                                                            decken kann, wo mir eine Welt zur Ver­
                                                                                                                                 fügung steht, wo ich nehmen kann, was
                            Bedingungen des Gelingens                                                                            mich interessiert – dann funktioniert es.»
                            Was braucht es, damit ausserschulisches
                                                                                    Bibliotheken sind Brücken zu
                            Lernen gelingen kann? Marco Castella­                   den Bildungsinstitutionen.                                                 Gunhild Hamer.
                            neta: «Im Museum Aargau achten wir ge­
                                                                               Andrea Voellmin,                                                                Foto: Donovan
                            nerell auf emotionale und sinnliche Erleb­         Leiterin Bibliothek und Archiv Aargau                                           Wyrsch.
                            nisse, sodass wir mit unseren Angebo-
                            ten, egal ob Workshop oder Führung,
                            möglichst viele Sinne ansprechen: Sehen,           die im Schulunterricht sonst nicht reali­
                            Fühlen/Tasten, Riechen. Workshops wer­             siert werden können: «Es gibt keine Auf­
                            den mit verschiedenen Aktivitäten rhyth­           gaben zu lösen; andere Kompetenzen
                            misiert. Je mehr Sinne angesprochen wer­           sind gefragt. Wichtig sind Beobachtungen
                            den, desto besser wird das Gehörte oder            und Assoziationen: Kunst will angeschaut
                            Erlebte aufgenommen und gespeichert.               werden. Erst dadurch entsteht Bedeutung.
                                                                                                                                      Ausserschulische Lernorte
                            Wir wollen, dass die Kinder und Jugendli­          Bei der Kunstbetrachtung und im Aus­                   sind wichtig für die ‹Schule
                            chen bei uns Spass haben und dabei                 tausch darüber lernen die Kinder und Ju­
                            etwas lernen. Das Lernen ist also in ein           gendlichen Bilder zu lesen und somit
                                                                                                                                      der Zukunft›.
                            spannendes Setting verpackt. Wichtig ist           selbstbewusst zu sehen. Wahrnehmung               Gunhild Hamer, Fachstelle Kultur vermit tlung
                            uns auch der Dialog mit den Kindern.               und Ausdrucksvermögen werden ge­
                            Diese kommen aus den unterschiedlichs­             schult. Der Museumsbesuch macht mit
                            ten Lebenswelten, die beim Lernen eine             neuen Begriffen vertraut. Gleichzeitig ler­       Forschende Grundhaltung
                            wichtige Rolle spielen.»                           nen die Kinder einen öffentlich zugängli­         Das Angebot ist da und wird auch genutzt.
                                                                               chen Ort kennen. Dass sie mit kostbaren           Was fehlt noch? Auf Kulturseite sei alles
                                                                               Originalen und gepflegter Atmosphäre              da, sagt Gunhild Hamer: «Was noch stär­
                                                          Silja Burch. Foto:
                                                                               umsichtig und aufmerksam sein müssen,             ker wachsen könnte, sind die forschende
                                                          © Aargauer
                                                                               macht den Besuch reizvoll und speziell.           Grundhaltung der Schulen, die Neugierde
                                                          Kunsthaus.
                                                                               Soll der Kunsthausbesuch gelingen,                als Motor für selbstmotiviertes Lernen,
                                                          Uhlmann
                                                                               braucht es vonseiten der Lehrpersonen             das Interesse an der Verknüpfung von
                                                          Photography.
                                                                               eine Vorbereitung. Ich beobachte immer            schulischen und ausserschulischen Lern­
                                                                               wieder: Wenn die Klassen vorgängig im             orten.» Sie ist überzeugt, dass ausser­
                                                                               Unterricht zum Thema gearbeitet haben             schulische Lernorte für eine «Schule der
                                                                               oder dieses weiterführend bearbeiten,             Zukunft» wichtig sind und noch wichti­
                                                                               wird die Auseinandersetzung beim Be­              ger werden: «In der digitalisierten Ar­
                                 Im Austausch lernen die                       such vertieft.»                                   beits- und Lebenswelt werden Kreativität
                                 Kinder und Jugendlichen                                                                         und innovative Ideen immer wichtiger.
Schulblatt AG/SO · 9/2019

                                                                               Gerade der Dialog sei auch in der Biblio­         Ausserschulisches Lernen, wie etwa im
                                 Bilder zu lesen und somit                     thek enorm wichtig, sagt Andrea Voell­            Theater, ist auch unmittelbar. Das ist emi­
                                 selbstbewusst zu sehen.                       min und schlägt den grossen Bogen von             nent wichtig. Viele Sekundärerfahrungen
                                                                               Sprach- und Lesekompetenz bis zur Mün­            der Schülerinnen und Schüler werden an
                            Silja Burch, Leiterin Kunst vermit tlung/
                            Anlässe Aargauer Kunsthaus                         digkeit: «Der Austausch findet statt, wenn        ausserschulischen Lernorten fassbar,
                                                                               man den Kindern vorliest, gemeinsam               greifbar und erlebbar. Diese Erfahrungen
                                                                               liest oder mit ihnen über das Buch, die           sind durch digitale Medien nicht zu
                            Im Aargauer Kunsthaus leitet Silja Burch           Figuren und die Geschichten spricht und           ersetzen.»
                            die Vermittlung. Sie sagt, das Kunsthaus           Kinder animiert werden, eigene Geschich­          Christine Loriol
                            sei ein idealer Ort, um Lernprozesse zu            ten zu erfinden. Bücher und digitale Me­
   14                       initiieren und Erfahrungen zu vermitteln,          dien können zu Türöffnern werden, so­
o          Ausserschulische Lernorte

Vier grosse kantonale Akteure
Fachstelle Kulturvermittlung                  effekt mit der Möglichkeit, Geschichte am    stelle für die Weiterentwicklung der Bib­
des Kantons Aargau                            Standort des Geschehens zu erleben so­       liotheks- und Archivlandschaft des Kan­
Die Fachstelle Kulturvermittlung ist mit      wie originale Objekte kennenzulernen.        tons. Die Kantonsbibliothek und das
ihrem Programm «Kultur macht Schule»          Ebenso wie das Aargauer Kunsthaus leis­      Staatsarchiv sind öffentliche Bildungs-
Anlaufstelle für alle Belange rund um die     tete zum Beispiel auch das Schloss Lenz­     und Lernorte. Die Bibliotheksförderung
Kulturvermittlung an Aargauer Schulen.        burg Pionierarbeit in der schulischen Ver­   unterstützt die 87 öffentlichen Gemeinde-
«Kultur macht Schule» beteiligt sich zu 50    mittlung.                                    und kombinierten Gemeinde- und Schul­
Prozent an den Kosten, vernetzt Kultur­                                                    bibliotheken des Kantons mit Dienstleis­
schaffende, Schulen und Institutionen und     Bibliothek und Archiv Aargau                 tungen, Aus- und Weiterbildungen,
berät die beteiligten Akteure. Das Team       Bibliothek und Archiv Aargau vereint die     Beratung und speziellen Förderprogram­
von «Kultur macht Schule» engagiert sich      kantonalen Dienstleistungen der Kantons­     men gemäss dem Aargauer Entwicklungs­
für die Qualität der Projekte, damit gute     bibliothek, des Staatsarchivs und der Bib­   plan für öffentliche Bibliotheken. Die Bib­
Projekte, mit einem partnerschaftlichen       liotheksförderung. Es ist die zentrale Ge­   liotheken vor Ort in den Gemeinden sind
Zusammenwirken der Beteiligten, entste­       dächtnisinstitution und Koordinations-       attraktive Begegnungs-, Austausch- und
hen können. Vonseiten von «Kultur macht
Schule» besteht ein besonderes Interesse
an Vorhaben, die eine vertiefte Auseinan­                                                                             Das Museum
dersetzung mit kulturellen Praktiken er­                                                                              Aargau umfasst
möglichen und auf eine länger dauernde                                                                                neun historische
Zusammenarbeit mit Schulen abzielen.                                                                                  Erlebnisorte für
                                                                                                                      Schulklassen.
Aargauer Kunsthaus                                                                                                    Foto: © Museum
Bereits 1996 wurde vom Kuratorium eine                                                                                Aargau.
fixe 50-Prozent-Stelle für die Kunstver­
mittlung am Aargauer Kunsthaus initi­
iert. Schweizweit hielt es somit eine Vor­
reiterrolle inne, den Zugang für
Schulklassen zu ermöglichen. Als mit
dem von Herzog & de Meuron konzipier­
ten Neubau (Eröffnung 2003) ein Atelier
eingeplant wurde – also ein Ort für Ge­
staltung –, war auch dies im schweizwei­
ten Vergleich früh eine einzigartige Mög­
lichkeit, Zugang zu Kunst über die eigene
gestalterische Auseinandersetzung zu
vertiefen. Das anspruchsvolle Angebot                                                                                 Schülerinnen
von Wechselausstellungen und der per­                                                                                 malen im Aar-
manenten Sammlungspräsentation sowie                                                                                  gauer Kunsthaus
die bedeutende Architektur bietet viele                                                                               im Atelier.
Anknüpfungspunkte für Schulklassen.                                                                                   © Aargauer
                                                                                                                      Kunsthaus.
Museum Aargau                                                                                                         Foto: Uhlmann
Die Schlösser Lenzburg, Hallwyl, Wil­                                                                                 Photography.
                                                                                                                                         Schulblatt AG/SO · 9/2019

degg und Habsburg, das Kloster Königs­
felden, das Römerlager Vindonissa mit
Legionärspfad und Vindonissa Museum,
das Sammlungszentrum Egliswil sowie
die IndustriekulTOUR Aabach bilden «die
neun historischen Erlebniswelten» des
Museums Aargau (Römer, Mittelalter,
Habsburger, Industriegeschichte u. a.). Als
Partner für die Schulen bietet das Mu­
seum Aargau Ergänzung zum Lernen im
Schulzimmer; als Ausflugsorte mit Lern­                                                                                                  15
o              Ausserschulische Lernorte

                            Lernorte und vermitteln Lese-, Sprach-
                            und Medienkompetenz. Sie ermöglichen
                            so die Auseinandersetzung mit aktuellen
                            Gegenwartsthemen und Geschichte und
                            unterstützen aktiv das lebenslange Ler­
                            nen. In Bibliotheks- und Archivführun­
                            gen und Workshops lernen Schülerinnen
                            und Schüler, Fakten von «Fake News» zu
                            unterscheiden und kennen den Ort, wo
                            authentische Dokumente für sie und
                            künftige Generationen zugänglich
                            gehalten werden.
                            Christine Loriol

                                                                            Der Aargau umfasst nebst der Kantonsbibliothek (Bibliothek und Archiv Aargau) 87 Gemeinde- und
                                                                            kombinierte Gemeinde- und Schulbibliotheken. Die Stadtbibliothek Aarau ist einer der ausserschuli-
                                                                            schen Lernorte. Foto: Donovan Wyrsch.

                                                                                                                 Was brauchen wir zum Glücklichsein?

                                                                                                          Führungen und Workshops für
                                                                                                         Schulklassen, Weiterbildungen für
                                                                                                         Lehrpersonen und Materialien zur
                                                                                                           Vorbereitung des Besuches
                                                                                                                 der Ausstellung.
Schulblatt AG/SO · 9/2019

                                                                    er
                                                               Tag d Tür
                                                                  en
                                                             offen en. Mittwoch,              hr.
                                                                                                            SONDERAUSSTELLUNG
                                                                           son
                                                                    hrper
                                                             für Le i 2019, 14 b
                                                                      n
                                                                                     is 16 U
                                                                                                0,
                                                                                                          17. MAI 2019 – 1. MÄRZ 2020
                                                               12. Ju                    1 66 7
                                                                            ng : 0 62 89      .ch
                                                                        ldu              ur g
                                                                Anme lde@lenzb
                                                                          a
                                                                   burgh

                               museumburghalde.ch
   16                                                                                                   Naturama Aargau, Feerstrasse 17, 5000 Aarau, globalhappiness.ch
Theater-
                                                 funken
                                                             Oktober bis
                                                            Dezember 2019
       Beratungsstelle                                      Programm und
                                                            Anmeldung ab
       Theaterpädagogik                                     Mitte Juni 2019

       Wir unterstützen Sie mit Projekt-
       begleitung und Beratung auf der Bühne,
       im Schulzimmer oder im Schulhaus.
                                                   www.
                                                  theater
                                                  funken
       www.fhnw.ch/wbph-theaterpaedagogik           .ch

stadt—
museum
aarau                                               Das Spiel als
                                                     Ausstellung.
                                                    Verlängert bis
                                                     29. 12. 2019

                                                                              Schulblatt AG/SO · 9/2019

Digitale Spiele
verändern die Welt.
Schlossplatz 23
5000 Aarau
062 836 05 17
www.stadtmuseum.ch
                                                                              17
o           Ausserschulische Lernorte

                            Kulturschaffende als Goldgräber
                            Statements. Ausserschulisches Lernen           Spannung spürt, wenn etwas den Nerv              sich auch auf Unsicherheiten einzulassen,
                            ist auch für Kulturschaf fende eine Her-       des jungen Publikums genau trifft. Diese         durch ihre Ideen mitzugestalten, Verant­

                                                                                                            »
                            ausforderung und eine Bereicherung.            Momente sind sehr speziell für alle –            wortung zu übernehmen – und mit wel­
                            Der Blick von Lara Albanesi, Andrea            vor, auf und hinter der Bühne.                   cher Energie und Souveränität sie ihre
                            Gsell und Christian Weidmann auf               Lara Albanesi, Gesamtleiterin Kurtheater Baden   Projekte präsentierten. Es hat gesell­
                            ausserschulische Lernorte.                                                                      schaftliche Relevanz, auch Kinder und

                                                                                                                                                              »
                                                                           www.kurtheater.ch                                Jugendliche in den Diskurs um den öf­
                            Ort des Austauschs                                                                              fentlichen Raum einzubinden.
                            Seit 2007 stellt das Kurtheater Baden Jahr     Ergebnisoffenes Arbeiten                         Andrea Gsell, Kunst- und Kulturschaffende
                            für Jahr ein spezielles Theaterprogramm        2016 mit einem Pilotprojekt in Brugg (Pri-
                            für Schulklassen verschiedener Alters- und     marschule Stapfer) und 2017 in Aarau             www.ileflottante.ch
                            Schulstufen zusammen.                          (Sekundarschule Aarau) führten die

                            «
                                                                           Kunstschaffenden «île flottante | Nica           Eine Beziehung zu Musik aufbauen
                                Das Theater ist und war immer ein Ort      Giuliani & Andrea Gsell» und Lilian Beid-        Im Konzertsaal oder in Ateliers, in Aarau
                            des Austauschs und des Lernens. Das un­        ler «Stadtereignisse» durch, ein Kunstver-       oder auch in den Regionen des Kantons
                            mittelbare Erleben eines einmaligen, nie       mittlungsprojekt mit Kindern und Jugend-         bietet argovia philharmonic für Schulen
                            wieder genauso stattfindenden Moments          lichen im öffentlichen Raum.                     musikalische Workshops an, die gezielt

                                                                           «
                            ist etwas Besonderes. Man kann nicht wie                                                        auf einen gewünschten Inhalt eingehen.
                            bei einem YouTube-Video auf Pause drü­             Über sieben Wochen hinweg setzten            Darüber hinaus werden Schulklassen auf
                            cken, sondern ein echter Mensch erschafft      sich die Beteiligten mit dem öffentlichen        einen Konzertbesuch vorbereitet oder wäh-
                            einen nicht wiederholbaren Augenblick.         Raum ihres Wohn- und Lebensortes aus­            rend Projektwochen unterstützt.

                                                                                                                            «
                            Zu lernen gibt es eine Menge, von den In­      einander und wurden selbst zu Akteurin­
                            halten bis zu sozialen Regeln. Alle Ange­      nen und Akteuren. Sie lernten Strategien             Wir zählen es zu unseren Aufgaben,
                            bote an die Schulklassen sind von unse­        zeitgenössischen Kunstschaffens kennen,          die musikalische Ausbildung der Schüle­
                            rem hohen Qualitätsanspruch geprägt.           um an einem Nachmittag die Innenstadt            rinnen und Schüler dort zu unterstützen,
                            Es ist uns wichtig, dass ihr Theatererleb­     mit eigenen künstlerischen Interventio­          wo Schule und Musikschule dies nicht
                            nis nachwirkt. Einerseits gehört es zu un­     nen zu bespielen. Für die Schülerinnen           selbst leisten können. Das Erleben von
                            serem Leistungsauftrag, anderseits ist es      und Schüler war vieles neu. Sie waren            Musik im Konzert – ob als Zuhörende
                            auch in unserem eigenen Interesse, junge       sich ergebnisoffenes Arbeiten wenig ge­          oder als Ausführende – steht wenn mög­
                            Besucherinnen und Besucher an das Me­          wohnt. Insbesondere die Jugendlichen             lich immer im Vordergrund. Was wir im­
                            dium Theater heranzuführen. Wir machen         waren gefordert, ein Projekt selbstständig       mer wieder erleben, sind sehr positive
                            mit Schulen immer wieder neue Erfahrun­        und selbstkritisch zu entwerfen, zu ent­         Feedbacks der Lehrpersonen, die nicht
                            gen. Es ist relativ einfach, die Jüngeren zu   wickeln und umzusetzen und sich zudem            selten selbst überrascht sind, wie konzen­
                            begeistern: Sie fiebern mit, lassen sich       in der Durchführung auch physisch ein­           triert auch diejenigen bei der Sache sind,
                            sehr gern ein und applaudieren mit Verve.      zubringen. Das erforderte beidseitiges           die keinen eigentlichen Bezug zu klassi­
                            Bei den ‹coolen Jungen› ist das schwieri­      Vertrauen und den Mut zum Scheitern.             scher Musik haben. Für Musikerinnen
                            ger. Umso beeindruckender ist es, wenn es      Es war beeindruckend und berührend,              und Musiker ist ein Leben ohne Musik
                            plötzlich im Saal still ist und man die        wie sie nach und nach Gefallen fanden,           nicht vorstellbar; Musik prägt aber auch
                                                                                                                            das Leben aller anderen zu einem sehr
                                                                                                                            wesentlichen Teil. Je früher dies einem
                                10.– 15. 9. 2019         Programm & Vorverkauf
                                                                                                                            jungen Menschen bewusst gemacht wer­
                                                         ab Mitte Juni auf fanfaluca.ch
                                                                                                                            den kann, desto grösser ist die Chance,
                                                                                                                            dass er später selbst eine Beziehung zu
Schulblatt AG/SO · 9/2019

                                                                               6
                                                                                                                            Musik aufbauen kann. Jede Klasse hat
                                                                                                                            eine eigene Dynamik – und abgesehen
                                                                                                                            davon sind Schulklassen und Kinder res­
                                                                                                                            pektive Jugendliche per se eine ganz an­

                                                                                                                                 »
                                                                                                                            dere Art Publikum als ein Konzertpubli­
                                                                                                                            kum.
                                                                                                                            Christian Weidmann, Intendant des argovia
                                Jugend Theater Festival Schweiz                                                             philharmonic
                                Festival de Théâtre Suisse de la Jeunesse
                                Festival Teatrale Svizzero della Gioventù                                                   www.argoviaphil.ch
   18
Sie können auch lesen