9/19 24. Mai 2019 9 Themenheft Ausserschulische Lernorte 26 Aargau - Aargau und Solothurn
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SCHULBLAT T Themenhef t Ausserschulische Lernor t e Aargau und Solothurn 9/19 24. Mai 2019 9 Themenheft Ausserschulische Lernorte 26 Aargau Anstellungsverträge haben Priorität 37 S olothurn Zwei Jubiläen, Eichhörnchen und viel Geschichte 50 Praxis Lernen am Bach
Warum? Warum? Warum? Im Kalender • Warum konnte der Neandertaler trotz seines grossen dick rot Gehirns nicht rechnen? anstreichen! • Warum haben gewisse Kinder grosse Schwierigkeiten mit dem Rechnen? Ausflug zur • Warum nützen meine tollen Erklärungen oft nichts? Berufswahl! 3 • Warum schaden gut gemeinte Rechentricks meistens? • Warum sollte ich die Hundertertafel erst dann einführen, wenn das Kind das dekadische System wettingen versteht? 3 . – 8 . 9 . 2 01 9 • Darf ich das Kind an den Fingern rechnen www.ab19.ch oder zählen lassen? • Warum ist die Arbeit mit dem offenen Zahlenstrahl oft so spektakulär? • Wer ist rechenschwach? Das Kind? Inserat Schulblatt ab'19.indd 8 10.04.2019 16:04:43 • Warum ist es so eminent wichtig, das Automatisieren der Grundrechnungen zu lernen? Vielleicht interessieren Dich solche Fragen. Wenn Du neugierig bist und kompetenter 4.– 6. Klasse werden möchtest, so studiere unsere Website Das Original: www.rechenschwaeche.ch STEINZEITWERKSTATT BONISWIL Da findest Du die Daten unserer wissenschaftlich MIT MAX ZURBUCHEN fundierten und praxisnahen Weiterbildung. Ganzjährig und in Kombination mit dem Pfahlbauhaus in Seengen möglich. Alles unter www.steinzeit-live.ch Der Infomorgen für die Ausbildung 2020 Neuerdings auch für Erwachsenengruppen, findet am 21.9.2019 statt. Klassentreffen, Geburtstage & Firmenanlässe. Schulblatt AG/SO · 9/2019 2
Schulblatt o Zum Schulblatt Thema alv Aargau BKS Aargau 7 Standpunkt 9877Themenheft Standpunkt Standpunkt 269 Vorsätze, Anstellungsverträge Vorgesetzte, 14 Politische 30 Grosse Auswahl Bildung Viele Menschen präg- Ausserschulische Dagmar xx Rösler nimmt Weiterbildung Ausgesetztes haben Priorität ausserschulischer nachhaltig erwerben ten meinen Weg als denNachforschungen Leitfaden des Lernorte Von FabianLehrpersonen Viele Schambron sind Lernorte Im neuen Aargauer SCHULBLATT-Redaktor. LCHSchwyzer zu Lernen«Gesundheit Sagenfür ausserhalb (AMV) hat sichobfürs verunsichert, ihre Lehrplan sind die Lehrpersonen schätzen Sie gaben mir Kraft, Lehrpersonen» über des das Erlernenzum Klassenzimmers: von neue Jahr vorgenom- Anstellung mit den Themen und Politik, nutzen gerneDemo- schenkten mir Freude, Anlass, um auf die Führungsqualitäten Das vorliegende grösseren men, positive, Reformen harm-– kratie und Menschen- ausserschulische forderten mich Eigenverantwortung mit Pferden bis Themenheft zuraus- stellt Neuer lose, heitere Aargauer Glossen Lehr- rechte fächerüber- Lernorte als Ergänzung heraus. Mit Susanne der Lehrpersonen Ausbildung gewählte zur Schu- Beispiele für für einNeue plan, unbeschwer- Ressourcen- greifend zum aufgenom- regulären Unter- Schneider wird eine betreffsHeilpädagogin: attraktive lischen Gesundheit ausserschu- tes 2018 zuVolkschule steuerung schreiben men. In richt. Einden neuFachbe- entwi- Persönlichkeit das hinzuweisen. lische Die an Der Lernorte Palette aus den Mög- –und vorläufig noch auf sind. gesichert reichslehrplänen ckeltes Portal hilftsind bei SCHULBLATT über LSO bietetAargau Kantonen lichkeiten neuWeiter- für einund dumme Sprüche Darüber, über denund die Anliegen der Suche nach derdem poli- nehmen, die genau so Resilienztraining Solothurn bildungen vor und an, ist gross seine üblichenund Frauenstreik Grenz- Wei- tischen Bildung passenden ver- im Angebot viel Herzblut wie ich um die spricht und Widerstands- mit Beteiligten vielseitig. Das wertigkeiten teres zu ver- diskutierte die GL bindlich formuliert. Bildungsraum Nord- investieren wird. –fähigkeit zu stellt festigen. was ermöglicht SCHULBLATT am 6. Mai. zichten. westschweiz. ausserschulisches einige vor. Lernen? 3 Cartoon 9 Ausserschulische 26 Anstellungsverträge 30 Grosse Auswahl ausser- 7 Standpunkt Lernorte haben Priorität schulischer Lernorte 34 Porträt 10 Die Chance, anders zu 27 Termine 31 Digitales (Hi-)story sehen 29 Piazza: Greentopf und telling per Smartphone Titelbild. Der Kindergarten 11 Weltbezug Tiptopf: Das eine tun, 32 Lernen mit Kunst Zelgli aus Seon auf Besuch 13 Erfahrungslernen und das andere nicht lassen im Aargauer Kunsthaus: Orientierungswissen 60 Offene Stellen Aargau Die Kinder entdecken die 15 Vier grosse kantonale Ausstellung Big Picture. Akteure Foto: Simon Ziffermayer. 18 Kulturschaffende als Goldgräber 21 Lern- und Erlebnisorte 24 Energie Zukunft Schweiz 24 Das grösste Klassenzim- mer der Schweiz SCHULBL AT T Aargau und Solothurn Impressum Schulblatt Aargau und Solothurn, 137. Jahrgang Inserate und Stellenausschreibungen im Schulblatt Verantwortlich für die Seiten Pädagogische Hochschule: Druck und Versand: Vogt-Schild Druck AG Auflage: 10647 Exemplare (WEMF-Basis 2018). dürfen durch Dritte nicht abgedruckt oder auf Online- Michael Hunziker, Bahnhofstrasse 6, 5210 Windisch Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen Erscheint alle 14 Tage. Redaktionsschlüsse unter Dienste übernommen werden. Tel. 056 202 70 38 Telefon 058 330 11 11, Telefax 058 330 11 12 Schulblatt AG/SO · 9/2019 www.alv-ag.ch, Button Schulblatt, ersichtlich. Redaktion E-Mail michael.hunziker@fhnw.ch E-Mail info@vsdruck.ch, www.vsdruck.ch Herausgeber Aargau: Irene Schertenleib, Schulblatt AG/SO Verantwortlich für die Seiten Interkantonale Hochschule Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband (alv) Entfelderstrasse 61, Postfach 2114, 5001 Aarau für Heilpädagogik: Gedruckt auf Royal Press 400 Matt, 70 gm2 und Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn (LSO). Telefon 062 823 66 19 Sabine Hüttche, Schaffhauserstrasse 239, 8050 Zürich Das Schulblatt ist offizielles Informationsorgan des E-Mail schulblatt@alv-ag.ch Tel. 044 317 12 02 Departements für Bildung, Kultur und Sport (BKS) Aargau Solothurn: Susanne Schneider, Schulblatt AG/SO E-Mail sabine.huettche@hfh.ch und des Departements für Bildung und Kultur (DBK) Hauptbahnhofstrasse 5, Postfach 642, 4501 Solothurn Abonnemente, Administration und Adressänderungen Solothurn. Telefon 032 621 85 26, Telefax 032 621 85 27 Sekretariat alv, Postfach 2114, 5001 Aarau Inserateverwaltung E-Mail s.schneider@lso.ch Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60 Stelleninserate: Schulblatt AG/SO Verantwortlich für die Seiten BKS Aargau: E-Mail alv@alv-ag.ch Administration, Postfach 2114, 5001 Aarau Simone Strub Larcher, Leiterin Kommunikation BKS Abonnementspreise: Schweiz 1 Jahr Fr. 56.– , Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60 und Davide Anderegg, Bachstrasse 15, 5001 Aarau 1/2 Jahr Fr. 40.– (inkl. MwSt; für alv- und LSO-Mitglieder E-Mail alv@alv-ag.ch Telefon 062 835 20 63, E-Mail schulblatt@ag.ch in den Jahresbeiträgen inbegriffen) Kommerzielle Inserate: Ewald Keller, Werbung Verantwortlich für die Seiten DBK Solothurn: Herstellung und Druck und Promotion GmbH, Chriesiweg 5, 5707 Seengen. Marc Gugelmann, Volksschulamt Layout: Sacha Ali Akbari Tel. 062 777 41 80, Telefax 062 777 41 84 St. Urbangasse 73, 4509 Solothurn Telefon 058 330 11 08, Telefax 058 330 11 12 E-Mail ewald-keller@pop.agri.ch Telefon 032 627 29 37, Telefax 032 627 28 66 schulblatt@vsdruck.ch 4 www.werbungundpromotion.ch E-Mail marc.gugelmann@dbk.so.ch Administration: Sonja Rohner Telefon 058 330 11 02, Telefax 058 330 11 12 E-Mail sonja.rohner@vsdruck.ch
LSO Solothurn DBK Solothurn PH FHNW HfH Praxis 18 Der 37 ZweiKLTJubiläen, verändert 22 «Bienvenue 42 Kompetenzorien- 24 Laufbahn- 45 Lehrpersonen in 47 34 Wie Kompetenzorien- man schwierige 50 42 Naturwissen- Lernen am Bach sich Eichhörnchen und àtiertes Soleil!» Beurteilen perspektiven der letzten für Fälle tiertesgemeinsam Beurteilen schaftlichen Im Bach vor derUnter- vielKLT Der Geschichte braucht eine Zwei Die Beurteilung Lehrpersonen zei- Lehrpersonen Berufsphase lösen Die kann orien- Beurteilung richt Haustürwecken leben schon Auffrischung. Fünf Lernorte imEine orientiert gen, dass ein sichSprach- am Die Das letzten Thema Berufs- tiert sich Kinder mitamschweren indivi- Fische, vorder Fachleute allem aber Arbeitsgruppe Kanton Solothurnunter- individuellen austausch unkompli- Lern- biografie jahre werden und unter- Lauf- duellen Lernstand Verhaltensproblemen unzählige AargauischenKrabbel- Natur- breitete indiverse werden Vor- den folgen- standorganisiert ziert sowie am wer- bahn im Lehrberuf schiedlich erlebt – sowie am tragfähige brauchen Erreichen tiere! Solche Gesell- forschenden Über schläge den zurnoch Zeilen Neugestal- etwas Erreichen den kann. der WasKom- bei den ist können es (wieder)sich in der viel- der Kompetenzstufen Beziehungen mit schaft (ANG)machen raschungen zeigen tung, die bei konkreter der GL vorgestellt. petenzstufen und Schülerinnen Diskussion. fältige WegeVerant- auftun. und Aufträge ihren des Lehrpersonen Primarschülerinnen den Dorfbach zu und beim Dabei Vorstand spielen Museen Aufträge bleibt, Schülern des Zyklus. sind wortliche Offen ist, was verschie- sich Zyklus. und der Dabei fliessen Familie. Die und einem-schülern, optimalenwie gutSchwarzbubenland, im ankamen. Neu Dabei fliessen an Erinnerungen quali- die dener PHs Neues finden machen und qualitativeTime» «Banking Kriterien und man beim Experimen- ausserschulischen wird in derder LSO-Teil Stadt am Solothurn tative Kriterienund Begegnungen in das sich für Laufbahn- erschliessen lässt. in die das Beurteilung mit Familienklassen- Lernortvorgeht. tieren für Schul Im Morgen und stattfinden.die im Wasseramt die Beurteilung Gefühl, der Fremd- mit optionen stark. ein. Die sind zimmer Notenwerte zwei kassen. vergangenen Novem- Der Nachmittag ge- Hauptrolle. ein. Die Notenwerte sprache ein grosses gemäss Laufbahn- Möglichkeiten, mit ber konnten sie an hört den Fraktionen. gemässnäher Stück Laufbahn- gekom- welchen reglementdies erreicht behalten den ANG-Forscher- reglement men behalten zu sein. werden kann. ihre Gültigkeit. tagen tüfteln. ihre Gültigkeit. 36 Frauenstreik: Der LSO 42 «Bienvenue à Soleil!» 45 Lehrpersonen in der 48 Wie man schwierige 50 Lernen am Bach: nimmt Stellung 43 Weiterentwicklung letzten Berufsphase Fälle gemeinsam Der ausserschulische 37 Zwei Jubiläen, Eich- des Abschluss- 46 Die Welt im lösen kann Lernort fliesst vor der hörnchen und viel zertifikats Schulgarten Schulhaustür Geschichte 47 Mindsteps verbreitet 51 Ein Adieu in Form eines 39 Jo, genau so isches! sich – Lehrpersonen Kanons 39 Da sind wir dran 61 Offene Stellen machen Entdeckungen 52 Ein Chemielabor im Freien 39 Termine Solothurn 47 Freie Plätze in der 52 Positive Resonanz auf 40 Aufruf Weiterbildung die Angebote 53 «Spiegeleien» 55 Werkbank: Frei wie ein Vogel 56 Jugendliche an der Urne 57 Souveräner auftreten 55 Kiosk 58 Mediothek 59 Agenda Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband alv Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn LSO www.alv-ag.ch, alv@alv-ag.ch www.lso.ch, info@lso.ch Präsidentin: Elisabeth Abbassi, abbassi@alv-ag.ch Präsidentin: Dagmar Rösler Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau Allmendstrasse 14, 4515 Oberdorf Schulblatt AG/SO · 9/2019 Telefon 062 824 77 60 Telefon 032 621 56 80, d.roesler@lso.ch Geschäftsführung: Manfred Dubach, Kathrin Scholl Geschäf tsführer: Roland Misteli Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau Hauptbahnhofstrasse 5, 4500 Solothurn Telefon 062 824 77 60 Telefon 032 621 53 23, Telefax 032 621 53 24 dubach@alv-ag.ch r.misteli@lso.ch scholl@alv-ag.ch 5
Das Kinderchorkonzert mit Schulklassen der 1.– 6.Stufe und dem wundervollen Firstclassics-Orchestra Bärenmatte Suhr, 30. November 2019 Konzertsaal Solothurn, 10.–12. Dezember 2019 Jetzt anmelden unter www.singmituns.ch Certificate of Advanced Studies (CAS) Grundlagen der Einzelberatung Sie haben vielfältige Beratungsaufgaben und MUSIK-KURSWOCHEN AROSA Juni - Oktober 2019 möchten Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen vertiefen sowie theoretisch absichern. In diesem CAS-Programm werden Sie in Schulmusik-Kurse Theorie und Praxis für interne und externe über 120 Musikkurse für fast alle Instrumente Beratungsaufträge ausgebildet. Chor- und Tanzwochen Daten Kammermusik Start: Donnerstag, 12.09.2019 Didaktische Kurse Anmeldeschluss: Montag, 12.08.2019 diverse Kurse für Kinder Weitere Informationen Anmeldung & Infos: www.musikkurswochen.ch www.fhnw.ch/wbph-cas-ge19 Atelier KE Ein alter Schuh? Von wegen! Das Freilichtmuseum Ballenberg Schulblatt AG/SO · 9/2019 verbindet die Vergangenheit mit dem Heute. Und bildet so das perfekte Ziel für Ihre nächste Schulreise. Entdecken Sie jetzt unsere spannenden Angebote für Schulen unter www.ballenberg.ch/schulen Täglich von 10.00 – 17.00 Uhr ballenberg.ch 13. April bis 3. November 2019 6
Standpunkt «Jo, hebet Sorg!» Standpunkt. Viele Menschen prägten In ein Team eingebunden meinen Weg als SCHULBLATT-Redaktor. Oft sass ich alleine zuhause oder im Büro, Sie gaben mir Kraf t, schenkten mir schrieb oder bearbeitete Texte, suchte Bil- Freude und forderten mich immer wie- der aus und plante die folgenden Ausga- der heraus. Und zu guter Letzt wird mit ben. Und trotzdem fühlte ich mich nie Susanne Schneider eine Persönlichkeit alleine. In meinem Umkreis waren Men- das SCHULBLATT übernehmen, die schen, auf die ich mich verlassen, die ich genau so viel Herzblut wie ich in die um Rat fragen und mit denen ich einfach Verbandszeitschrif t investieren wird. auch einmal reden und lachen konnte. Mit Irene Schertenleib als Redaktions Sind es Zahlen, die am Schluss eine be- kollegin in Aarau hatte ich das grosse Los rufliche Tätigkeit dokumentieren? Oder gezogen. Die ausgewogene Mischung aus sind es Freude und Ärger, die in buntem freiem Arbeiten, klaren Abmachungen Wechsel den Alltag beherrschten? Oder und gezieltem Planen war äusserst moti- sind es vielleicht die immer wiederkeh- vierend und machte das «Schulblättlen» renden Themen, die die Diskussionen in zu etwas Besonderem. Ich danke dir von den Sitzungen bestimmten? Viele Gedan- Herzen dafür. ken kreisen während der Vorbereitung Die 14-jährige Zusammenarbeit mit auf diesen Standpunkt durch meinen Roland Misteli möchte ich auf keinen Fall Kopf. Es ist mein letzter – viele Emotio- missen. Ich konnte von seinem immensen nen schwingen mit. 14 Jahre ziehen in unzähligen Bildern vorbei. Wollte ich alle Begegnungen und Ereignisse erwähnen, ich könnte ein Buch schreiben. Und den- Ich könnte ein Buch schreiben. noch gäbe es keine Gewähr, dass nicht eine Persönlichkeit oder eine wichtige Begebenheit vergessen ginge. Wissen, Können und seinem kompetenten Brunner von Vogt-Schild. Ein Glanzlicht Die äusserst berührende Würdigung mei- Rat – auch in persönlichen Dingen – unge- waren die einmaligen Cartoons, das ner Tätigkeit als SCHULBLATT-Redaktor mein profitieren. Auch als «Abriss-» und fruchtbare Schaffen und die tiefe Verbun- von Dagmar Rösler, Irene Schertenleib «Zügelfirma» hätten wir kein schlechtes denheit mit Ernst Mattiello. Ins gleiche und Roland Misteli half mir, eine Lösung Team abgegeben. Danke für die gute Zeit. Licht gehören der Cartoonist Jürg Parli, zu finden. So wurde aus «Heb der Sorg!» – Ihre Energie, ihre Neugier, ihr Mut, Dinge die Fotografen Christoph Imseng und «Jo, hebet Sorg!». beim Namen zu nennen, aber auch ihre Hansjörg Sahli, Doris Altermatt (Werk- Besonnenheit und Feinfühligkeit machten bank) und Margrit Vonaesch (Chorissimo). Ein Wunsch, kein Ratschlag Dagmar Rösler zu einer wunderbaren Ohne sie wäre das SCHULBLATT nur Ich sage es oft: «Heb Sorg!» Es ist ein Wegbegleiterin, Beraterin und «Gegen «halbbatzig» geworden. Wunsch an die jeweilige Person, kein leserin» – danke! «Heb fescht Sorg!» «Hebet alli Sorg!» Ratschlag. Und es ist eine Vision. Mit der Du hast grosse Aufgaben vor dir. nötigen Sorgfalt und Empathie lassen sich Zum ganz engen Kreis gehört auch Ange- Doppelt vom Glück begünstigt stets einvernehmliche Wege finden. Mit lika Bläsi. Was sie hinter den Kulissen leis- Als Primarlehrer und SCHULBLATT- den unzähligen Menschen, die ich porträ- tet, verdient meine grösste Hochachtung. Redaktor durfte ich zwei Berufe ausüben, tieren durfte, erlebte ich dieses Zueinan- Und der Kreis weitet sich, hin zur Ge- die absolut faszinierend waren und nach derfinden immer wieder. schäftsleitung, den Präsidien der Fraktio- wie vor sind. Schulblatt AG/SO · 9/2019 Ich fragte sie meist nach ihren Wünschen nen und Unterverbände und zum Vor- Das SCHULBLATT ist mit Susanne und Visionen. Ihre Antworten waren für stand des LSO, und nicht minder zum Schneider in guten Händen – viel Glück! mich selbst ein Moment des Innehaltens Präsidium und zur Geschäftsleitung des Beim Beruf der Lehrerin, des Lehrers und der Reflexion. Das war ein grosses alv in Aarau. Fruchtbare Inputs, berei- setze ich ein grosses und lautes: «HEBET Geschenk. Manchmal trafen wir uns nur chernde Diskussionen und eine stets ein- SORG!» Wohlwissend, dass das Unterrich- kurz, verloren uns wieder aus den Augen. wandfreie Zusammenarbeit gehörten mit ten ein in jeder Hinsicht anspruchsvoller Oft begleiteten wir uns über Jahre hinweg dazu, dass meine SCHULBLATT-Zeit so Beruf ist, war er für mich immer grossar- – und trugen Sorge zueinander. Danke befriedigend verlief. tig und einmalig – und er wird es bleiben, für die gemeinsame Zeit, das Vertrauen Vermissen werde ich die unzähligen Tele- allen Negativschlagzeilen zum Trotz. und die Kraft, die ihr mir gegeben habt. fonate und die enorm freundschaftliche Christoph Frey «Hebet Sorg!» Zusammenarbeit mit Layouter Peter 7
Der Traum vom Fliegen Führung durch die Sonderausstellung Ganze Woche auf Voranmeldung Schweizer Kindermuseum, Baden www.kindermuseum.ch, Tel. 056 222 14 44 SCHULREISEN BEREICHERN MIT AUSSERSCHULISCHEN BILDUNGSERLEBNISSEN SCHULEXKURSIONEN NACH LEHRPLAN 21 WILD W E RT V OLL NAH Sich wie die alten Eidgenossen fühlen. Einem Schweizer Beutegreifer begegnen. Oder hinter Klostermauern bli- NATURPARK cken. An ausserschulischen Lernorten können Schüle- ERLEBNIS rinnen und Schüler ein Unterrichtsthema erleben. Der Kanton Schwyz bietet Originalschauplätze der Schwei- Ganzheitliches Erleben und Vertiefen zer Geschichte, Schauplätze von identitätsstiftenden eines Natur-Mensch-Gesellschaft-Themas nationalen Mythen sowie ein Kompetenzzentrum für im Naturpark Diemtigtal einheimische Tiere und Natur. Schule auf der Alp: Schulblatt AG/SO · 9/2019 Tagesalpbesuch und 24-Stunden-Alperlebnis SCHULE EINMAL ANDERS: Exkursion in den Lebensraum der Alpentiere Bundesbriefmuseum Geführte Forschertage Forum Schweizer Geschichte Schwyz «Ab in den Bach» und «Kraftvolles Wasser» Hohle Gasse Kloster Einsiedeln in Anlehnung an den Lehrplan 21 Morgarten BNE-Bezug | Zyklus 1–3 Natur- und Tierpark Goldau Info & Anmeldung www.groesstesklassenzimmer.ch Naturpark Diemtigtal 3753 Oey | T 033 681 26 06 8 diemtigtal.ch/lernort-naturpark
o Ausserschulische Lernorte Ausserschulische Lernorte Themenhef t. Ausserschulische Lernorte Solothurn. Das sind ausserschulische Nach Olten, wo drei Museen im Herbst ermöglichen Schülerinnen und Schülern Lernorte von bleibendem Wert, die den wiedereröffnet werden, landet die Klasse ungewohnte Lerner fahrungen. Gunhild Schulen offenstehen. Aber auch kulturelle in Mümliswil. Solothurn und das Wasser Hamer, Leiterin der Fachstelle Kultur- Veranstaltungen und Institutionen wie amt mit dem Turm von Halten sind, bevor vermittlung, ist überzeugt: «Kulturelle beispielsweise die Solothurner Filmtage, es als Abschluss zum Schloss Waldegg Bildung braucht den ausserschulischen die Jugend- und Kinderliteraturtage geht, die letzten Stationen. Lebensraum als authentisches Er fah- JuKiLi, das Theater Orchester Biel Solo Das Amt für Kultur und Sport des Kan rungs-, Erkundungs- und Lernfeld.» thurn TOBS mit seinem Theaterangebot tons Solothurn machte es in diesem The für Schulklassen sowie die Schultheater menheft möglich, auf drei Seiten ausser Im Themenheft «Ausserschulische Lern woche, die auch in dieser Ausgabe auf schulische Lernorte bekannt zu machen. orte» wird das Thema von allen Beteilig Seite 39 Thema sein wird, bieten Orte des Eva Inversini, Chefin des AKS, meint ten beleuchtet. Eine Sekundarlehrerin aus Lernens ausserhalb des Schulzimmers an. dazu: «Ausserschulische Lernorte sind Spreitenbach, ein Schulleiter aus Seengen, Mit «Tanz in Olten» und der Zentralbiblio deshalb so wichtig, weil Begegnungen ein Vater aus Aarau und eine Sekundar thek in Solothurn erhält das kulturelle 1:1 mit dem ‹Original› – sei es mit Fund schülerin aus Lenzburg haben sich Spektrum der Kulturvermittlung für stücken, Kunstwerken oder auch Men auf der Fachstelle Kulturvermittlung Schulen noch weitere Farben. schen – als sinnliche Erfahrung bildend ausgetauscht (Seite 10). Auf den folgenden drei Seiten unternimmt und entsprechend sinnstiftend sind, ge In einem Interview (Seite 11f.) nimmt die Klasse 6A auf Empfehlung des Amtes rade in einer Zeit zunehmender Digitali Prof. Dr. Sabina Larcher aus Sicht der für Kultur und Sport (AKS) eine Rund sierung.» Pädagogischen Hochschule Stellung. Die reise durch den Kanton. Sie startet mit Irene Schertenleib, Christoph Frey Direktorin der Pädagogischen Hochschule öffentlichen Verkehrsmitteln in Grenchen, an der Fachhochschule Nordwestschweiz bereist das Schwarzbubenland bis nach sagt: «Im aktuellen Unterrichtsalltag spie Kleinlützel und besucht schliesslich das len ausserschulische Lernorte eine grosse Dornacher Heimatmuseum des Schwarz und zunehmend wichtigere Rolle. Kurz: bubenlandes, das dieses Jahr sein 70-jäh Sie sind sehr relevant.» riges Bestehen feiert. Wie verstehen sich die Institutionen als Nach Seewen und dem Museum für Partner der Schulen und Lehrpersonen? Musikautomaten führt die Reise über Marco Castellaneta, Direktor Museum Kantonsgrenzen hinweg nach Schönen Aargau, Gunhild Hamer, Leiterin der werd, wo einst Schuhe und Bänder eine Fachstelle Kulturvermittlung, Madeleine grosse Rolle spielten. Schuppli, Direktorin und Silja Burch, Leiterin Kunstvermittlung am Aargauer Kunsthaus, und Andrea Voellmin, Leiterin Bibliothek und Archiv Aargau, bringen ihre Sicht ein (Seite 13f.). Auf Seite 18 kommen stellvertretend für die Kulturschaffenden zu Wort: die Bil dende Künstlerin Andrea Gsell von «île flottante», Lara Albanesi, Gesamt leiterin Kurtheater Baden, sowie Chris tian Weidmann, Intendant des argovia philharmonic Orchesters. Schulblatt AG/SO · 9/2019 Die Fachstelle Kulturvermittlung ist Anlaufstelle für alle Belange rund um die Kulturvermittlung an Aargauer Schulen. «Kultur macht Schule» beteiligt sich zu 50 Prozent an den Kosten. Lern- und Erlebnisorte zuhauf im Kanton Solothurn Unzählige Museen und Sammlungen – 53 davon sind auf der Karte von MUSE- Das fanfaluca – Jugend Theater Festival Schweiz findet jeweils im September in verschiedenen SOL aufgeführt – beheimatet der Kanton Kulturinstitutionen in Aarau statt. Foto: Kalena Leo. 9
o Ausserschulische Lernorte Die Chance, anders zu sehen Austausch. Eine Sekundarlehrerin aus die ganze Familie beschäftigt. «Mein Bub Blatt Papier lesen muss. Und immer nur Spreitenbach, ein Schulleiter aus Seen- hat eine Ukulele mit nach Hause genom zuhören ist eben auch nicht so interes gen, ein Vater aus Aarau und eine Schü- men und ist ständig am Üben, obwohl er sant.» lerin der 1. Sekundarschule Lenzburg: sonst gar nicht Ukulele spielt. Er ist ganz Sie alle trafen sich auf der Fachstelle kribbelig vor lauter Vorfreude. Das steckt Ermuntern und unterstützen Kultur vermittlung zum Austausch darü- uns natürlich an.» Der Schulleiter, Urs Bögli, hat der Sekun ber, was sie an ausserschulischen Lern- Auch Lina Zielinski, die Sekundarschüle darschülerin aufmerksam zugehört. Seine orten schätzen. Ihr gemeinsamer Nen- rin aus Lenzburg, beeindruckt mit einem eigene Rolle umschreibt er so: «Ich kann ner nach einer Stunde hiess: Ausser- Beispiel die Erwachsenen am Tisch. Als die Lehrpersonen ermuntern und ihnen schulisches Lernen sollte ganz selbst- sie in der 5. Klasse war, hat ihre Schule sagen: ‹Findet den Mut, auch neue Lehr verständlich zur Schule gehören. eine Projektwoche durchgeführt. Lina zugänge auszuprobieren und auch das wählte die Arbeitsgruppe «Kantine»: Die Lernen anders anzuschauen.› Das geht Am Schluss waren sie so richtig in Fahrt: Kinder lernten, für alle das Essen zuzube auch im Schulhaus oder im Schulzim «Aber Aufwand und Ertrag lohnen sich reiten, Arbeits- und Einsatzpläne zu er mer.» Man sollte den Lehrpersonen sa doch längstens», sagte Sekundarlehrerin stellen, zu organisieren, richtig zu grillie gen: «Komm’ mit deiner Idee, ich unter Simone Eichenberger mit Verve. Und das ren und wie viel Abstand man zum Grill stütze dich gerne. Und: Es darf auch gelte ja nicht nur für die Kinder oder den haben sollte. Lina: «Man muss das Fleisch einmal etwas nicht klappen.» An der Unterricht: «Ausserschulisches Lernen ist sanft hinlegen, ‹nöd abetäsche laa›. Wenn Schule Seengen organisiert die Kultur auch für mich eine Chance, die Kinder noch Öl auf dem Grill liegt, spritzt es, gruppe regelmässig Anlässe auf allen Stu einmal anders zu sehen, die eigenen Bil und man verbrennt sich.» Alle staunen. fen. Urs Bögli: «Bei uns ist Kultur ein Teil der zu ergänzen oder zu ändern. Es ist Mit derselben Selbstverständlichkeit er der Schulkultur.» Diese sei über Jahre immer wieder ein Staunen. Die Schülerin zählt sie dann noch vom erst kurz zu hinweg aufgebaut worden, zuerst von ei nen und Schüler können sich entwickeln, rückliegenden Besuch in einer Ausstel nem Lehrer: «Ja, ein einzelner interessier und ich kann es auch.» Simone Eichen lung, vom Bild, über das sie sich in einer ter Mensch kann etwas bewegen. Das berger ist an der Schule Spreitenbach Kul Gruppe austauschten, und wie sie dazu zieht dann andere an wie ein Magnet.» turverantwortliche, seit es das Netzwerk von der Lehrerin Gedankenanstösse und der Kulturverantwortlichen gibt. Mittler Informationen erhielten. «Wir sollten er weile gehört eine Kulturwoche der gan zählen, was wir selber über das Bild den zen Schule zum Jahresprogramm, «ge ken. Danach sind alle Gruppen miteinan nauso wie der Sporttag». Das heisst: 1650 der durch die Ausstellung gegangen, und Bei uns ist Kultur ein Kinder – vom Kindergarten bis zur wir haben zusammen über die einzelnen 9. Klasse – in insgesamt 83 Klassen ma Bilder gesprochen.» Das Unterwegssein Teil der Schulkultur. chen mit, dieses Jahr im Mai mit einer und der Austausch waren für Lina das Ur s Bögli, Schulleiter in Seengen Tanzwoche. Wichtigste: «Ich rede halt gerne!» Die Runde lacht. Lina: «Und ich lerne ja auch Kribbelig vor Vorfreude gerne – aber nicht, wenn ich stundenlang «Die Schule ist doch auch etwas fürs Le alleine und still Informationen von einem ben», wirft Sandro de Gruttola zum Schluss der Diskussion mit Nachdruck ein. Er brachte als Vater den Blickwinkel Urs Bögli ist der Eltern in die Runde. Selber habe er Schulleiter als Schüler nichts von dem erfahren, was der Schule die Schulen heute seinen Kindern an Zu Seengen. Schulblatt AG/SO · 9/2019 gang zu Kultur bieten. Sein ältester Sohn Fotos: ging schon als 5-Jähriger mit der Kinder Donovan garten-Klasse in die Bibliothek. Und die Wyrsch. Bibliothek ist für die ganze Familie mit inzwischen drei Kindern ein wichtiger Ort geblieben. «Ausserschulisches Lernen kann den Kindern viel Neues schenken und sie motivieren», sagt Sandro De Grut tola und erwähnt als Beispiel eine Musik theater-Aufführung mit der Schule, die 10 nicht nur seinen Zweitklässler, sondern
o Ausserschulische Lernorte Weltbezug Simone Inter view. «Im Unterrichtsalltag sind Eichenberger ausserschulische Lernorte heute sehr ist Sekundar- relevant», sagt Prof. Dr. Sabina Larcher, lehrerin und Direktorin der Pädagogischen Hoch- kulturverant- schule an der Fachhochschule Nord- wortliche westschweiz. Deshalb nimmt ausser- Lehrperson in schulisches Lernen in den Studiengän- Spreitenbach. gen der Pädagogischen Hochschule FHNW eine prominente und wichtige Rolle ein. Es hat ein hohes Potenzial, Schülerinnen und Schüler in ihren Bil- dungs- und Lernprozessen zu unter- stützen, muss aber gut und systema- tisch vorbereitet sein. Frau Prof. Dr. Larcher, welches sind die Ausserschulisches Lernen ist auch eine Bedingungen des Gelingens für ausserschu- lisches Lernen? Chance, die Kinder einmal anders zu sehen. Ausserschulische Lern- und Bildungs Simone Eichenberger, Sekundarlehrerin in Spreitenbach orte bieten eine Fülle von Erkundungs- und Handlungsanlässen. Sie haben für Simone Eichenberger betont noch einmal, ten können. Wege und Lösungen suchen. Kinder und Jugendliche eine besondere dass die Lust und Freude am Lernen für Oft sind es allerdings nicht die Inhalte motivationale Bedeutung. Damit sie pä die Schule an ausserschulischen Lernor und Möglichkeiten, die herausfordern, dagogisch wirksam werden, muss Er ten oft auch indirekt gefördert würden. sondern die Rahmenbedingungen: das fahrungslernen möglich werden. Und «Aber es gibt beim ausserschulischen Geld, insbesondere auch die Finanzie dazu braucht es eine systematische Vor Lernen eben kein Bewerten. Das ist mir rung der Transporte. Sowohl die Lehrerin bereitung durch Lehrerinnen und Leh sehr wichtig. Wir können so vieles ma als auch der Schulleiter verhehlten nicht, rer, Schulkollegien und die Schülerin chen, bei dem die Kinder einfach richtig dass «Budget» immer wieder ein Thema nen und Schüler. Denn Lernen an einem sind und wo sie nicht schubladisiert wer sei, auch wenn «Kultur macht Schule» ausserschulischen Ort ist kein Selbstläu den.» Lernorte wie etwa das Theater seien 50 Prozent der Kosten für die angebote fer nach dem Prinzip Hoffnung, dass heute enorm wertvoll: «Kinder sind an nen Aktivitäten übernimmt. dann schon irgendetwas passiert. Auch Filme, an bewegte Bilder gewöhnt. Und Alle vier waren sich letztlich einig: Aus wenn sozusagen die Welt in den Unter im Theater sehen sie dann ‹richtige Men serschulische Lernorte sind wichtig; man richt einbezogen wird und ihn verän schen› vor sich, die etwas Besonderes kann viel lernen, auch wenn dies nicht dert: Es bleibt Schule mit dem entspre tun. Jede Vorstellung ist einzigartig.» messbar ist; und man nimmt immer et chenden Anspruch an Qualität. Gerade von Künstlerinnen und Künstlern was mit. Das mit Abstand am häufigsten können die Schülerinnen und Schüler genannte Wort hiess: Chance. Wann ist ein ausserschulischer Lernort denn sehr viel lernen: ein Risiko eingehen, Christine Loriol ein guter Lernort? Fehler machen dürfen, Prozesse aushal Grundsätzlich muss ein solcher Ort echte, authentische Erfahrungen, das heisst Lernanlässe, bieten können. Er soll Neugierde wecken und zum Experi Schulblatt AG/SO · 9/2019 mentieren und zu Erkundungen einla den. Gut vorbereitete Schülerinnen und Schüler erleben dann, dass schulisches Lernen und Wissen direkt mit der Welt verbunden werden kann. Ein guter Ort trägt dazu bei, dass sinnbezogen, selbst bestimmt und entdeckend gelernt wer den kann. Nicht zuletzt führen entspre Sandro de Gruttola ist Vater von drei Kindern Lina Zielinski besucht die erste chende Erfahrungen zu Teilhabe an aus Aarau und Mitglied im Elternteam im Sekundarschule in Lenzburg. kulturellen, beruflichen, ökologischen, Schulhaus Schachen. sozialen und wirtschaftlichen Phänome 11
o Ausserschulische Lernorte nen. Sie fördern Interessen und ermögli Prof. Dr. Sabina chen sogar mehr Chancengerechtigkeit. Larcher. Foto: Barbara Keller. Hat sich die Bedeutung ausserschulischer Lernorte in den letzten zehn oder mehr Jah- ren verändert? Und wenn ja, inwiefern? Die Forderung nach dem «Einbeziehen von Welt» ist so alt wie die Kritik an der Schule als zu kopflastig. Im aktuellen Unterrichtsalltag spielen ausserschulische Lernorte eine grosse und zunehmend wichtigere Rolle, kurz: Sie sind sehr rele vant. Dies kann man an den zunehmen den Publikationen, Lehrmitteln und Unterrichtsinstrumenten seit gut zehn Jahren beobachten. Schülerinnen und Schüler besuchen Museen, Theater, Parla mente, Firmen, Werkstätten, Laborato Könnten ASL in Zukunft sogar noch wichtiger ckeln können, also die Kompetenz erwer rien. Sie planen und unternehmen die werden? Stichworte: Online-Präsenz, Bild- ben, Neues zu schaffen, mit Spannungen vielfältigsten Exkursionen. Deshalb schirm-Kontakt, Digitalisierung. Falls ja: umgehen zu können und in neuen Zu nimmt ASL in den Studiengängen der warum? sammenhängen zu denken sowie Verant Pädagogischen Hochschule FHNW eine Mit Blick auf den digitalen Wandel und wortung zu übernehmen. Dies ist in prominente und wichtige Rolle ein. Die seine Herausforderungen werden für das Settings wie ASL sicherlich sehr gut Studierenden werden aktiv und gezielt 21. Jahrhundert oft Skills wie kollaborati aufgehoben. auf einen solchen herausfordernden Un ves Arbeiten, Innovation, Achtsamkeit, Interview: Christine Loriol terricht, der problemlösend, handlungs Agilität, Kreativität oder unternehmeri orientiert und situiert ist, didaktisch und sches Denken gefordert. Diese werden methodisch vorbereitet. immer wichtiger, und soziale und emotio Zur Person nale Kompetenzen kommen noch hinzu. Prof. Dr. Sabina Larcher ist Direktorin der Päda- Ein systematischer Einbezug von ausser gogischen Hochschule der Fachhochschule Nord- schulischen Lernorten kann dies sicher westschweiz. Davor war sie Prorektorin für Wei- Ein guter Ort trägt dazu bei, lich gut unterstützen und ein entspre terbildung und Forschung sowie stellvertretende dass sinnbezogen, selbst- chendes Lernen fördern. Es wird auch Rektorin der Pädagogischen Hochschule Zürich. davon gesprochen, dass Schülerinnen und Danach arbeitete Sabina Larcher an der Universität bestimmt und entdeckend Schülern durch Bildung einen «Kompass» Zürich und unterrichtete über zehn Jahre als gelernt werden kann. und eine «Navigationsfähigkeit» entwi Lehrerin auf allen Schulstufen. www.fhnw.ch magieKinomagie Schulblatt AG/SO · 9/2019 isiert Kinovorstellungen on Aargau ab 4. Primar Kino für Schulen im aargau auf die Filmbildung: hüler sollen ein Gespür m von der Entstehung bis Kinomagie bietet während des ganzen Jahres Kinofilme und Filmvermittlung zu Sonderkonditionen an. wickeln. Mittels Filmfach- Die aktuellen Filme, die Partnerkinos und Informationen zur Anmeldung finden Sie auf unserer Website. ssen einen vertieften Aspekte wie Regie, Ka- nddesign, Special Effects, 12 h, Genre, Filmkritik, u.a. Kinomagie.ch
o Ausserschulische Lernorte Erfahrungslernen und Orientierungswissen Partnerschaf t mit Schulen. Wer sich mit Madeleine Kunsthaus: «Die Schulen ermöglichen Kunst und Kultur auseinandersetzt, Schuppli. Foto: Kindern und Jugendlichen, mit Kunst in möchte begreifen, was es bedeutet, © Aargauer Berührung zu kommen und mit ihrem Mensch zu sein. Kulturelle Bildung Kunsthaus. Lebensalltag und ihrem Lebensraum zu braucht den ausserschulischen Lebens- Foto: Uhlmann verbinden. Wichtig ist uns deshalb auch, raum, und die Schule braucht ihn auch. Photography. dass sie das Museum als einen Ort in Er Ausserschulisches Lernen ist relevant. innerung behalten, der ihnen etwas ge Der Kanton Aargau weist her vorra- ben kann, an dem sie spannende, lustige, gende Bedingungen auf, die Angebote anregende Erfahrungen machen können.» sind vielfältig. «Kultur macht Schule», So werden sie auch als Erwachsene oder das Aargauer Kunsthaus, das Museum Wichtig ist uns auch, dass dann später mit ihren eigenen Kindern Aargau und die Bibliotheken zeigen, die Kinder das Museum als ins Museum zurückkehren. wie sie ihre Partnerschaf t mit den Schulen verstehen. einen Ort in Erinnerung Marco Castellaneta, Direktor des Muse behalten, der ihnen etwas ums Aargau, betont: «Lehrpersonen und Kulturvermittlung hat im Kanton Aargau Schulen sind für uns wichtige Partner. einen hohen Stellenwert, das Interesse an geben kann. Wir können zum Thema Geschichte einen der schulischen Vermittlung ist gross: wertvollen Beitrag für eine einmalige und Madeleine Schuppli, 85 000 Schülerinnen und Schüler nutzen Direk torin Aargauer Kunsthaus anschauliche Wissensvermittlung leisten. jährlich die Angebote von «Kultur macht Die Zusammenarbeit mit Lehrpersonen in Schule», davon sind rund 60 Prozent aus Bezug auf den Lehrplan 21 ist für uns be serschulische Besuche. Die Palette reicht an der Fachhochschule Nordwestschweiz sonders interessant. Als ausserschulischer von Bibliothek, Gesellschaft und Literatur bestätigt im Interview (Seite 11), dass au Lernort bauen wir die neu geforderten und Kulturgeschichte bis zu Medienkunst sserschulische Lernorte für das Lernen Kompetenzen in unsere Angebote ein.» und Film, Musik, Theater und Tanz bis relevant seien und dass die Pädagogische Andrea Voellmin, Leiterin Bibliothek und hin zu Visuelle Kunst. «Kulturelle Bil Hochschule dem Thema deshalb bereits Archiv Aargau, sieht die Bibliotheken als dung braucht den ausserschulischen Le in der Ausbildung Beachtung schenke. Brücken zu den Bildungsinstitutionen. In bensraum als authentisches Erfahrungs-, «Ausserschulische Lernorte sind wichtig der Schule lernen die Kinder lesen – die Erkundungs- und Lernfeld. Und Schule für die ‹Schule der Zukunft›», betont Gun Schul- und Gemeindebibliotheken vor Ort braucht Kulturelle Bildung», sagt Gunhild hild Hamer, vor allem im Hinblick auf die bieten den Kindern mit ihrem (ausge Hamer, Leiterin der Fachstelle Kulturver vier K-Kompetenzen: Kreativität, kriti wählten) Medienangebot viele Möglich mittlung und des Programms «Kultur sches Denken, Kommunikation, Kollabo keiten, ihre Informations- und Medien macht Schule». Ausserschulische Lernorte ration. Gunhild Hamer: «Die Schule sollte kompetenz für eigene Interessen sind wichtig als sinnliche Erfahrungen Menschen befähigen, in unserer komple anzuwenden und zu erweitern: «Mit dem im kulturellen und historischen Umfeld, xen Welt einen Überblick zu erlangen, Schwerpunkt ‹Bibliotheken› von ‹Kultur als Ergänzung zum herkömmlichen Wis damit sie sich verorten und Stellung neh macht Schule› 2017 – 2019 haben wir Bib senserwerb, als Perspektivenwechsel und men können. Schülerinnen und Schüler liotheken vermehrt dafür gewonnen, als als kollektives Erlebnis. «Ganz klar», sagt brauchen ein Orientierungswissen, um Gunhild Hamer, «man sollte Kindern und Dinge kritisch zu hinterfragen und da Jugendlichen im Laufe ihrer Schulzeit durch verändern zu können und sie brau Marco Castellaneta. möglichst oft die Gelegenheit geben, ein chen Selbstwirksamkeit!» Foto: © Museum vielfältiges Kulturangebot zu erleben, Dieses Orientierungswissen können aus Aargau. Produktionsprozesse eines Kulturbetriebs serschulische Lernorte ermöglichen. Die Schulblatt AG/SO · 9/2019 kennenzulernen, Veranstaltungen zu be Institutionen werden zu Partnerinnen für suchen, Einblicke in Schaffensvorgänge/ die Schulen, während diese gleichzeitig in die künstlerische Praxis zu erhalten.» auch für die Institutionen attraktiv sind. Madeleine Schuppli, Direktorin Aargauer Wichtig für die «Schule der Zukunft» Ausserschulische Lernorte ermöglichen ungewohnte Lernerfahrungen, auch in Lehrpersonen und Schulen sind für das Museum Aargau nerhalb einer ganzen Schule, wie Sekun zentrale Partner. Und gerade bei den Anforderungen aus darlehrerin Simone Eichenberger (Seite 10) aufzeigt. Und Prof. Dr. Sabina Larcher, dem Lehrplan 21 können wir Wichtiges bieten. Direktorin der Pädagogischen Hochschule Marco Castellaneta, Direk tor Museum Aargau 13
o Ausserschulische Lernorte ausserschulische Lernorte Veranstaltun Andrea Voellin. dass Kinder eigene Interessen entdecken gen für Schulen anzubieten. Bibliotheken Foto: © Bibliothek und sie selber weiterverfolgen können. sind als Kulturinstitutionen mit einer und Archiv Aargau. Wichtig ist, dass die Kinder die Bibliothek jahrhundertealten Geschichte nicht nur als Angebot überhaupt zu Gesicht bekom Schatztruhen des Wissens, sondern gera men. Wenn die Kinder merken: da ist ein dezu ein Urmodell von Austausch und Ort, an dem ich willkommen bin, wo ich Ausleihe. Oder, modern gesprochen: Teil hingehen kann, wo ich selber etwas ent der ‹Sharing-Community›.» decken kann, wo mir eine Welt zur Ver fügung steht, wo ich nehmen kann, was Bedingungen des Gelingens mich interessiert – dann funktioniert es.» Was braucht es, damit ausserschulisches Bibliotheken sind Brücken zu Lernen gelingen kann? Marco Castella den Bildungsinstitutionen. Gunhild Hamer. neta: «Im Museum Aargau achten wir ge Andrea Voellmin, Foto: Donovan nerell auf emotionale und sinnliche Erleb Leiterin Bibliothek und Archiv Aargau Wyrsch. nisse, sodass wir mit unseren Angebo- ten, egal ob Workshop oder Führung, möglichst viele Sinne ansprechen: Sehen, die im Schulunterricht sonst nicht reali Fühlen/Tasten, Riechen. Workshops wer siert werden können: «Es gibt keine Auf den mit verschiedenen Aktivitäten rhyth gaben zu lösen; andere Kompetenzen misiert. Je mehr Sinne angesprochen wer sind gefragt. Wichtig sind Beobachtungen den, desto besser wird das Gehörte oder und Assoziationen: Kunst will angeschaut Erlebte aufgenommen und gespeichert. werden. Erst dadurch entsteht Bedeutung. Ausserschulische Lernorte Wir wollen, dass die Kinder und Jugendli Bei der Kunstbetrachtung und im Aus sind wichtig für die ‹Schule chen bei uns Spass haben und dabei tausch darüber lernen die Kinder und Ju etwas lernen. Das Lernen ist also in ein gendlichen Bilder zu lesen und somit der Zukunft›. spannendes Setting verpackt. Wichtig ist selbstbewusst zu sehen. Wahrnehmung Gunhild Hamer, Fachstelle Kultur vermit tlung uns auch der Dialog mit den Kindern. und Ausdrucksvermögen werden ge Diese kommen aus den unterschiedlichs schult. Der Museumsbesuch macht mit ten Lebenswelten, die beim Lernen eine neuen Begriffen vertraut. Gleichzeitig ler Forschende Grundhaltung wichtige Rolle spielen.» nen die Kinder einen öffentlich zugängli Das Angebot ist da und wird auch genutzt. chen Ort kennen. Dass sie mit kostbaren Was fehlt noch? Auf Kulturseite sei alles Originalen und gepflegter Atmosphäre da, sagt Gunhild Hamer: «Was noch stär Silja Burch. Foto: umsichtig und aufmerksam sein müssen, ker wachsen könnte, sind die forschende © Aargauer macht den Besuch reizvoll und speziell. Grundhaltung der Schulen, die Neugierde Kunsthaus. Soll der Kunsthausbesuch gelingen, als Motor für selbstmotiviertes Lernen, Uhlmann braucht es vonseiten der Lehrpersonen das Interesse an der Verknüpfung von Photography. eine Vorbereitung. Ich beobachte immer schulischen und ausserschulischen Lern wieder: Wenn die Klassen vorgängig im orten.» Sie ist überzeugt, dass ausser Unterricht zum Thema gearbeitet haben schulische Lernorte für eine «Schule der oder dieses weiterführend bearbeiten, Zukunft» wichtig sind und noch wichti wird die Auseinandersetzung beim Be ger werden: «In der digitalisierten Ar Im Austausch lernen die such vertieft.» beits- und Lebenswelt werden Kreativität Kinder und Jugendlichen und innovative Ideen immer wichtiger. Schulblatt AG/SO · 9/2019 Gerade der Dialog sei auch in der Biblio Ausserschulisches Lernen, wie etwa im Bilder zu lesen und somit thek enorm wichtig, sagt Andrea Voell Theater, ist auch unmittelbar. Das ist emi selbstbewusst zu sehen. min und schlägt den grossen Bogen von nent wichtig. Viele Sekundärerfahrungen Sprach- und Lesekompetenz bis zur Mün der Schülerinnen und Schüler werden an Silja Burch, Leiterin Kunst vermit tlung/ Anlässe Aargauer Kunsthaus digkeit: «Der Austausch findet statt, wenn ausserschulischen Lernorten fassbar, man den Kindern vorliest, gemeinsam greifbar und erlebbar. Diese Erfahrungen liest oder mit ihnen über das Buch, die sind durch digitale Medien nicht zu Im Aargauer Kunsthaus leitet Silja Burch Figuren und die Geschichten spricht und ersetzen.» die Vermittlung. Sie sagt, das Kunsthaus Kinder animiert werden, eigene Geschich Christine Loriol sei ein idealer Ort, um Lernprozesse zu ten zu erfinden. Bücher und digitale Me 14 initiieren und Erfahrungen zu vermitteln, dien können zu Türöffnern werden, so
o Ausserschulische Lernorte Vier grosse kantonale Akteure Fachstelle Kulturvermittlung effekt mit der Möglichkeit, Geschichte am stelle für die Weiterentwicklung der Bib des Kantons Aargau Standort des Geschehens zu erleben so liotheks- und Archivlandschaft des Kan Die Fachstelle Kulturvermittlung ist mit wie originale Objekte kennenzulernen. tons. Die Kantonsbibliothek und das ihrem Programm «Kultur macht Schule» Ebenso wie das Aargauer Kunsthaus leis Staatsarchiv sind öffentliche Bildungs- Anlaufstelle für alle Belange rund um die tete zum Beispiel auch das Schloss Lenz und Lernorte. Die Bibliotheksförderung Kulturvermittlung an Aargauer Schulen. burg Pionierarbeit in der schulischen Ver unterstützt die 87 öffentlichen Gemeinde- «Kultur macht Schule» beteiligt sich zu 50 mittlung. und kombinierten Gemeinde- und Schul Prozent an den Kosten, vernetzt Kultur bibliotheken des Kantons mit Dienstleis schaffende, Schulen und Institutionen und Bibliothek und Archiv Aargau tungen, Aus- und Weiterbildungen, berät die beteiligten Akteure. Das Team Bibliothek und Archiv Aargau vereint die Beratung und speziellen Förderprogram von «Kultur macht Schule» engagiert sich kantonalen Dienstleistungen der Kantons men gemäss dem Aargauer Entwicklungs für die Qualität der Projekte, damit gute bibliothek, des Staatsarchivs und der Bib plan für öffentliche Bibliotheken. Die Bib Projekte, mit einem partnerschaftlichen liotheksförderung. Es ist die zentrale Ge liotheken vor Ort in den Gemeinden sind Zusammenwirken der Beteiligten, entste dächtnisinstitution und Koordinations- attraktive Begegnungs-, Austausch- und hen können. Vonseiten von «Kultur macht Schule» besteht ein besonderes Interesse an Vorhaben, die eine vertiefte Auseinan Das Museum dersetzung mit kulturellen Praktiken er Aargau umfasst möglichen und auf eine länger dauernde neun historische Zusammenarbeit mit Schulen abzielen. Erlebnisorte für Schulklassen. Aargauer Kunsthaus Foto: © Museum Bereits 1996 wurde vom Kuratorium eine Aargau. fixe 50-Prozent-Stelle für die Kunstver mittlung am Aargauer Kunsthaus initi iert. Schweizweit hielt es somit eine Vor reiterrolle inne, den Zugang für Schulklassen zu ermöglichen. Als mit dem von Herzog & de Meuron konzipier ten Neubau (Eröffnung 2003) ein Atelier eingeplant wurde – also ein Ort für Ge staltung –, war auch dies im schweizwei ten Vergleich früh eine einzigartige Mög lichkeit, Zugang zu Kunst über die eigene gestalterische Auseinandersetzung zu vertiefen. Das anspruchsvolle Angebot Schülerinnen von Wechselausstellungen und der per malen im Aar- manenten Sammlungspräsentation sowie gauer Kunsthaus die bedeutende Architektur bietet viele im Atelier. Anknüpfungspunkte für Schulklassen. © Aargauer Kunsthaus. Museum Aargau Foto: Uhlmann Die Schlösser Lenzburg, Hallwyl, Wil Photography. Schulblatt AG/SO · 9/2019 degg und Habsburg, das Kloster Königs felden, das Römerlager Vindonissa mit Legionärspfad und Vindonissa Museum, das Sammlungszentrum Egliswil sowie die IndustriekulTOUR Aabach bilden «die neun historischen Erlebniswelten» des Museums Aargau (Römer, Mittelalter, Habsburger, Industriegeschichte u. a.). Als Partner für die Schulen bietet das Mu seum Aargau Ergänzung zum Lernen im Schulzimmer; als Ausflugsorte mit Lern 15
o Ausserschulische Lernorte Lernorte und vermitteln Lese-, Sprach- und Medienkompetenz. Sie ermöglichen so die Auseinandersetzung mit aktuellen Gegenwartsthemen und Geschichte und unterstützen aktiv das lebenslange Ler nen. In Bibliotheks- und Archivführun gen und Workshops lernen Schülerinnen und Schüler, Fakten von «Fake News» zu unterscheiden und kennen den Ort, wo authentische Dokumente für sie und künftige Generationen zugänglich gehalten werden. Christine Loriol Der Aargau umfasst nebst der Kantonsbibliothek (Bibliothek und Archiv Aargau) 87 Gemeinde- und kombinierte Gemeinde- und Schulbibliotheken. Die Stadtbibliothek Aarau ist einer der ausserschuli- schen Lernorte. Foto: Donovan Wyrsch. Was brauchen wir zum Glücklichsein? Führungen und Workshops für Schulklassen, Weiterbildungen für Lehrpersonen und Materialien zur Vorbereitung des Besuches der Ausstellung. Schulblatt AG/SO · 9/2019 er Tag d Tür en offen en. Mittwoch, hr. SONDERAUSSTELLUNG son hrper für Le i 2019, 14 b n is 16 U 0, 17. MAI 2019 – 1. MÄRZ 2020 12. Ju 1 66 7 ng : 0 62 89 .ch ldu ur g Anme lde@lenzb a burgh museumburghalde.ch 16 Naturama Aargau, Feerstrasse 17, 5000 Aarau, globalhappiness.ch
Theater- funken Oktober bis Dezember 2019 Beratungsstelle Programm und Anmeldung ab Theaterpädagogik Mitte Juni 2019 Wir unterstützen Sie mit Projekt- begleitung und Beratung auf der Bühne, im Schulzimmer oder im Schulhaus. www. theater funken www.fhnw.ch/wbph-theaterpaedagogik .ch stadt— museum aarau Das Spiel als Ausstellung. Verlängert bis 29. 12. 2019 Schulblatt AG/SO · 9/2019 Digitale Spiele verändern die Welt. Schlossplatz 23 5000 Aarau 062 836 05 17 www.stadtmuseum.ch 17
o Ausserschulische Lernorte Kulturschaffende als Goldgräber Statements. Ausserschulisches Lernen Spannung spürt, wenn etwas den Nerv sich auch auf Unsicherheiten einzulassen, ist auch für Kulturschaf fende eine Her- des jungen Publikums genau trifft. Diese durch ihre Ideen mitzugestalten, Verant » ausforderung und eine Bereicherung. Momente sind sehr speziell für alle – wortung zu übernehmen – und mit wel Der Blick von Lara Albanesi, Andrea vor, auf und hinter der Bühne. cher Energie und Souveränität sie ihre Gsell und Christian Weidmann auf Lara Albanesi, Gesamtleiterin Kurtheater Baden Projekte präsentierten. Es hat gesell ausserschulische Lernorte. schaftliche Relevanz, auch Kinder und » www.kurtheater.ch Jugendliche in den Diskurs um den öf Ort des Austauschs fentlichen Raum einzubinden. Seit 2007 stellt das Kurtheater Baden Jahr Ergebnisoffenes Arbeiten Andrea Gsell, Kunst- und Kulturschaffende für Jahr ein spezielles Theaterprogramm 2016 mit einem Pilotprojekt in Brugg (Pri- für Schulklassen verschiedener Alters- und marschule Stapfer) und 2017 in Aarau www.ileflottante.ch Schulstufen zusammen. (Sekundarschule Aarau) führten die « Kunstschaffenden «île flottante | Nica Eine Beziehung zu Musik aufbauen Das Theater ist und war immer ein Ort Giuliani & Andrea Gsell» und Lilian Beid- Im Konzertsaal oder in Ateliers, in Aarau des Austauschs und des Lernens. Das un ler «Stadtereignisse» durch, ein Kunstver- oder auch in den Regionen des Kantons mittelbare Erleben eines einmaligen, nie mittlungsprojekt mit Kindern und Jugend- bietet argovia philharmonic für Schulen wieder genauso stattfindenden Moments lichen im öffentlichen Raum. musikalische Workshops an, die gezielt « ist etwas Besonderes. Man kann nicht wie auf einen gewünschten Inhalt eingehen. bei einem YouTube-Video auf Pause drü Über sieben Wochen hinweg setzten Darüber hinaus werden Schulklassen auf cken, sondern ein echter Mensch erschafft sich die Beteiligten mit dem öffentlichen einen Konzertbesuch vorbereitet oder wäh- einen nicht wiederholbaren Augenblick. Raum ihres Wohn- und Lebensortes aus rend Projektwochen unterstützt. « Zu lernen gibt es eine Menge, von den In einander und wurden selbst zu Akteurin halten bis zu sozialen Regeln. Alle Ange nen und Akteuren. Sie lernten Strategien Wir zählen es zu unseren Aufgaben, bote an die Schulklassen sind von unse zeitgenössischen Kunstschaffens kennen, die musikalische Ausbildung der Schüle rem hohen Qualitätsanspruch geprägt. um an einem Nachmittag die Innenstadt rinnen und Schüler dort zu unterstützen, Es ist uns wichtig, dass ihr Theatererleb mit eigenen künstlerischen Interventio wo Schule und Musikschule dies nicht nis nachwirkt. Einerseits gehört es zu un nen zu bespielen. Für die Schülerinnen selbst leisten können. Das Erleben von serem Leistungsauftrag, anderseits ist es und Schüler war vieles neu. Sie waren Musik im Konzert – ob als Zuhörende auch in unserem eigenen Interesse, junge sich ergebnisoffenes Arbeiten wenig ge oder als Ausführende – steht wenn mög Besucherinnen und Besucher an das Me wohnt. Insbesondere die Jugendlichen lich immer im Vordergrund. Was wir im dium Theater heranzuführen. Wir machen waren gefordert, ein Projekt selbstständig mer wieder erleben, sind sehr positive mit Schulen immer wieder neue Erfahrun und selbstkritisch zu entwerfen, zu ent Feedbacks der Lehrpersonen, die nicht gen. Es ist relativ einfach, die Jüngeren zu wickeln und umzusetzen und sich zudem selten selbst überrascht sind, wie konzen begeistern: Sie fiebern mit, lassen sich in der Durchführung auch physisch ein triert auch diejenigen bei der Sache sind, sehr gern ein und applaudieren mit Verve. zubringen. Das erforderte beidseitiges die keinen eigentlichen Bezug zu klassi Bei den ‹coolen Jungen› ist das schwieri Vertrauen und den Mut zum Scheitern. scher Musik haben. Für Musikerinnen ger. Umso beeindruckender ist es, wenn es Es war beeindruckend und berührend, und Musiker ist ein Leben ohne Musik plötzlich im Saal still ist und man die wie sie nach und nach Gefallen fanden, nicht vorstellbar; Musik prägt aber auch das Leben aller anderen zu einem sehr wesentlichen Teil. Je früher dies einem 10.– 15. 9. 2019 Programm & Vorverkauf jungen Menschen bewusst gemacht wer ab Mitte Juni auf fanfaluca.ch den kann, desto grösser ist die Chance, dass er später selbst eine Beziehung zu Schulblatt AG/SO · 9/2019 6 Musik aufbauen kann. Jede Klasse hat eine eigene Dynamik – und abgesehen davon sind Schulklassen und Kinder res pektive Jugendliche per se eine ganz an » dere Art Publikum als ein Konzertpubli kum. Christian Weidmann, Intendant des argovia Jugend Theater Festival Schweiz philharmonic Festival de Théâtre Suisse de la Jeunesse Festival Teatrale Svizzero della Gioventù www.argoviaphil.ch 18
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