18/16 7. Oktober 2016 8 Aargau Einstimmig gegen den Bildungsabbau 20 Solothurn - LSO

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18/16 7. Oktober 2016 8 Aargau Einstimmig gegen den Bildungsabbau 20 Solothurn - LSO
SCHULBLAT T     Aargau und Solothurn

18/16
7. Oktober 2016

 8 Aargau
   Einstimmig gegen
   den Bildungsabbau

20 Solothurn
   Aktuelles aus dem LSO

43 Praxis
   Dokumentarfilm:
   Musik für eine Welt
18/16 7. Oktober 2016 8 Aargau Einstimmig gegen den Bildungsabbau 20 Solothurn - LSO
Professionelle Unterstützung, Begleitung
                                                                                                  und Beratung für Schulleitungen, Schulbehörden,
                                                                                                  Schulsozialarbeit und Lehrkräfte:
                                                                                                  Organisationsberatung, Supervision, Intervision,
                                                                                                  Mediation und Coaching.
                                                                                                  www.cobis.ch
                                                                                                  Telefon: 056 441 60 60, E-Mail: info@cobis.ch

                                                                               Ihr Produkt in guten Händen:
                                                                               Telefon 058 330 11 11, www.vsdruck.ch
                                                                               Telefon 058 330 11 02, Kaspar Frei

                                                                                                                   Alex
                               Certificate of Advanced Studies (CAS)
                                                                                                                   Hürzeler
                                                                                                                   wieder in den Regierungsrat

                               Soziales Lernen
                               in der Schule
                               Der Lehrgang unterstützt Sie bei der
                               spezifischen Weiterentwicklung des Unter-
                               richts, vermittelt Handlungsstrategien          Mit hoher Motivation stelle ich mich am 23. Oktober 2016
                               für herausfordernde Situationen und gibt        für eine weitere Amtsperiode zur Wahl.
                               Einblicke in aktuelle Theorien zum sozia-       Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung.
                               len Lernen von Kindern und Jugendlichen.
                               Sie lernen, die Entwicklung personaler
                               und sozialer Kompetenzen im regulären
                               Unterricht und im Schulalltag zu fördern.            Für Ihre Inserate im
                               Zielgruppen                                          SCHULBLATT
                               Lehrpersonen aller Schulstufen, InSSel-                                                             LER
                                                                                                                            D KEL
                               Jugendcoaches, Schulische Heilpädago-                                                E W A L motion GmbH
                                                                                                                      und Pro
                                                                                                              Werbung                 5            g
                               ginnen und -pädagogen, Förderlehr-                                                                        Chriesiwe en
                               personen.                                                                                                    7 Se g
                                                                                                                                                e n
                                                                                                                  o s tf a c h 146 570 77 41 80
                                                                                                                P                       62 7
                               Anmeldeschluss                                                                             Telefon 0 2 777 41 84
                                                                                                                                 F a x 0 6            72
                               1. April 2017                                                                                               9 222 06
                                                                                                                               Natel 07 op.agri.ch
                                                                                                                                             p
                                                                                                                               ald-keller@           n.ch
                               www.fhnw.ch/ph/iwb/cas-sls                                                      E-Mail: ew ungundpromotio
                                                                                                                 ww   w  .w  e rb

                                                                           Grossratswahlen 23. Oktober 2016
Schulblatt AG/SO · 18/2016

                                                                                                                                 2
                             Effizienter Einsatz des Bildungsfrankens.
                             Für eine starke Schule Aargau.
                                                                                                                           www.fdp-ag.ch
   2
18/16 7. Oktober 2016 8 Aargau Einstimmig gegen den Bildungsabbau 20 Solothurn - LSO
Cartoon

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    Schulblatt AG/SO · 18/2016
18/16 7. Oktober 2016 8 Aargau Einstimmig gegen den Bildungsabbau 20 Solothurn - LSO
Schulblatt                                              alv Aargau                                                  BKS Aargau

                                                                                               7 Standpunkt                                           8 Einstimmig gegen                                        17 Psychische Gesundheit
                                                                                                 Als Präsidentin des Schul-                             den Bildungsabbau                                          Als Träger der nationalen
                                                                                                 vorstandes der Schule                                  Am 14. September                                           Kampagne «Wie geht’s
                                                                                                 für Gestaltung Aargau                                  beschlossen 146 alv-                                       dir?» vermittelt der Kan-
                                                                                                 erlebt Dr. Gabriele                                    Delegierte einstimmig                                      ton Aargau eine wichtige
                                                                                                 Stemmer Obrist eine                                    eine Protestkundgebung                                     Botschaft: Ohne psychi-
                                                                                                 Hauruck-Sparübung                                      gegen die happigen Ab-                                     sche Gesundheit ist die
                                                                                                 des Regierungsrats                                     bauvorschläge der Regie-                                   Gesundheit nicht kom-
                                                                                                 hautnah: Dieser will die                               rung im Bildungsbereich.                                   plett. Darüber sprechen –
                                                                                                 finanzielle Unterstüt-                                 Diese wird am 8. Novem-                                    auch im Schulalltag – ist
                                                                                                 zung des Gestalterischen                               ber in Aarau stattfinden.                                  ein erster wichtiger
                                                                                                 Vorkurses streichen.                                                                                              Schritt.

                                                                                              3 Cartoon von Julien Gründisch                           8 Einstimmig gegen den                                    17 Wie geht’s dir?
                                                                                              7 Verheerendes Spar-Exempel                                Bildungsabbau
                                                                                                am Gestalterischen Vorkurs                            12 Was Schulen gegen den
                                                                                             20 Portrait: Walter Fürst                                   Bildungsabbau tun können                                52 Offene Stellen Aargau
                                                                                                                                                      13 Leserbrief
                                                                                            Titelbild: Der Solothurner Mäd-                           13 alv-DV in Brugg-Windisch
                                                                                            chenchor unter der Leitung von Lea                        14 Unmut über den
                                                                                            Scherer und Hannah Wirth war am                              Bildungsabbau spürbar
                                                                                            KLT 2016 in der Stadthalle in Olten                       15 Termine
                                                                                            ein Farbtupfer der besonderen Art.
                                                                                            Sie überzeugten in jeder Beziehung
                                                                                            und begeisterten die Solothurner
                                                                                            Lehrerschaft mit ihrem Auftritt.
                                                                                            Foto: Hansjörg Sahli.

                             SCHULBL AT T
                                                                                       Aargau und Solothurn
                             Impressum
                             Schulblatt Aargau und Solothurn, 133. Jahrgang            Inserate und Stellenausschreibungen im Schulblatt       Verantwortlich für die Seiten Pädagogische Hochschule:       Druck und Versand: Vogt-Schild Druck AG
                             Auflage: 10425 Exemplare (WEMF-Basis 2014).               dürfen durch Dritte nicht abgedruckt oder auf Online-   Michael Hunziker, Bahnhofstrasse 6, 5210 Windisch            Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen
Schulblatt AG/SO · 18/2016

                             Erscheint alle 14 Tage. Redaktionsschlüsse unter          Dienste übernommen werden.                              Tel. 056 202 70 38                                           Telefon 058 330 11 11, Telefax 058 330 11 12
                             www.alv-ag.ch, Button Schulblatt, ersichtlich.            Redaktion                                               E-Mail michael.hunziker@fhnw.ch                              E-Mail info@vsdruck.ch, www.vsdruck.ch
                             Herausgeber                                               Aargau: Irene Schertenleib, Schulblatt AG/SO            Abonnemente, Administration und Adressänderungen
                             Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband (alv)         Entfelderstrasse 61, Postfach 2114, 5001 Aarau          Sekretariat alv, Postfach 2114, 5001 Aarau                   Gedruckt auf Royal Press 400 Matt, 70 gm2
                             und Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn (LSO).       Telefon 062 823 66 19                                   Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60
                             Das Schulblatt ist offizielles Informationsorgan des        E-Mail schulblatt@alv-ag.ch                             E-Mail alv@alv-ag.ch
                             Departements für Bildung, Kultur und Sport (BKS) Aargau   Solothurn: Christoph Frey, Schulblatt AG/SO             Abonnementspreise: Schweiz 1 Jahr Fr. 56.– ,
                             und des Departements für Bildung und Kultur (DBK)         Hauptbahnhofstrasse 5, Postfach 642, 4501 Solothurn     1/2 Jahr Fr. 40.– (inkl. MwSt; für alv- und LSO-Mitglieder
                             Solothurn.                                                Telefon 032 621 85 26, Telefax 032 621 85 27            in den Jahresbeiträgen inbegriffen)
                             Inserateverwaltung                                        E-Mail schulblatt.so@lso.ch                             Herstellung und Druck
                             Stelleninserate: Schulblatt AG/SO                         Verantwortlich für die Seiten BKS Aargau:               Produktion: Peter Brunner
                             Administration, Postfach 2114, 5001 Aarau                 Simone Strub Larcher, Leiterin Kommunikation BKS        Telefon 058 330 11 24, Telefax 058 330 11 12
                             Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60              und Davide Anderegg, Bachstrasse 15, 5001 Aarau         E-Mail schulblatt@vsdruck.ch
                             E-Mail alv@alv-ag.ch                                      Telefon 062 835 20 63, E-Mail schulblatt@ag.ch          Administration: Kaspar Frei
                             Kommerzielle Inserate: Ewald Keller, Werbung              Verantwortlich für die Seiten DBK Solothurn:            Telefon 058 330 11 02, Telefax 058 330 11 12
                             und Promotion GmbH, Chriesiweg 5, 5707 Seengen.           Marius Gehrig, VSA, St. Urbangasse 73, 4509 Solothurn   E-Mail k.frei@vsdruck.ch
                             Tel. 062 777 41 80, Telefax 062 777 41 84                 Telefon 032 627 63 12, Telefax 032 627 28 66

   4                         E-Mail ewald-keller@pop.agri.ch
                             www.werbungundpromotion.ch
                                                                                       E-Mail marius.gehrig@dbk.so.ch
18/16 7. Oktober 2016 8 Aargau Einstimmig gegen den Bildungsabbau 20 Solothurn - LSO
LSO Solothurn                              DBK Solothurn                            PH FHNW                                 Praxis

20 Aktuelles aus dem LSO                            34 Spezielle Förderung            37 FOKUS-Ansatz bei                            50 Lernatelier mit
   Dagmar Rösler und                                   Die Umsetzung der Speziel-        verhaltensauffälligen                          grosser Wirkung
   Roland Misteli liessen                              len Förderung, die «Schule        Kindern                                        In der Schule Untersig-
   das vergangene Ver-                                 für alle» und der Umgang          Der FOKUS-Ansatz                               genthal wird das selbst-
   bandsjahr unter dem                                 mit Heterogenität gehen           wurde an der Schule                            ständige Lernen an in-
   Titel «Aktuelles aus dem                            in die Normalität. Ideen für      Schinznach im Rahmen                           dividuellen Themen in
   LSO» Revue passieren.                               pädagogische und organi-          einer Weiterbildung                            Lernateliers angeleitet
   Sie befassten sich ein-                             satorische Themen werden          vermittelt. Motto: Wir                         und in der Gruppe reflek-
   gehend mit den Dauer-                               entwickelt. Seit Juni steht       wollen Störungen ver-                          tiert. Die Real- und
   brennern Spezielle För-                             die Projektorganisation           stehen. Ein Erfahrungs-                        Sekundarschülerinnen
   derung und Lehrplan 21.                             für die Berichterstattung:        bericht.                                       und -schüler sollen ge-
   Grenzen wurden auf-                                 Standortbestimmung und                                                           nügend Zeit haben, ihre
   gezeigt.                                            Weiterentwicklung.                                                               Stärken auszubauen.

20 Aktuelles aus dem LSO                            34 Spezielle Förderung            36 Ihre Theaterproduktionen                    43 Musik für eine Welt
25 Den Weg der Feinjustierungen                     35 Projekt TAMoLi: Deutsch-          sind gesucht!                               44 Werkbank: Stifthalter aus einem
   einschlagen                                         lehrpersonen und Schul-        36 Tagungsrückblick:                              Veloschlauch
26 Referat von Werner van Gent:                        klassen gesucht                   Kooperation von Schule                      45 Schule Neuenhof gewinnt
   Fehlentscheidungen und                                                                und Elternhaus                                 10 000 Franken der Peter-Hans
   die Flüchtlingskrise                                                               37 FOKUS-Ansatz bei ver-                          Frey Stiftung
27 Termine 2016/17                                                                       haltensauffälligen Kindern                  46 Eine inklusive Schule braucht
28 Fördern mit «Scaffolding»                                                          38 Verantwortlich lehren –                        (auch) Spezialisten
29 Stand des Halbklassen-                                                                verantwortlich lernen                       47 Kulinarische Leckerbissen aus
   unterrichts kann gehalten                                                          38 «BlueBot» und Thymios                          der Solothurner Vergangenheit
   werden                                                                                im Unterricht                               48 «Für Kinder ist nur das Beste
31 Delegiertenversammlung                                                             39 In der Schule etwas für die                    gut genug»
   2016                                                                                  Gesundheit tun und lernen                   49 Saisonstart für 6- bis 12-Jährige
31 Da sind wir dran                                                                   39 Freie Plätze in der                         50 Lernatelier mit grosser Wirkung
32 Grafomotorik im digitalen                                                             Weiterbildung
   Zeitalter                                                                          40 Musik und Mensch:                           51 Agenda
                                                                                         «Vielfalt leben»
                                                                                      40 Partnerschulen für 2017/18
                                                                                         im Aargau gesucht

Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband alv                                       Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn LSO
www.alv-ag.ch, alv@alv-ag.ch                                                          www.lso.ch, info@lso.ch
Präsidentin: Elisabeth Abbassi, abbassi@alv-ag.ch                                     Präsidentin: Dagmar Rösler
                                                                                                                                                                            Schulblatt AG/SO · 18/2016

Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau                                                       Allmendstrasse 14, 4515 Oberdorf
Telefon 062 824 77 60                                                                 Telefon 032 621 56 80, d.roesler@lso.ch
Geschäftsführung: Manfred Dubach, Kathrin Scholl                                      Geschäf tsführer: Roland Misteli
Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau                                                       Hauptbahnhofstrasse 5, 4500 Solothurn
Telefon 062 824 77 60                                                                 Telefon 032 621 53 23, Telefax 032 621 53 24
dubach@alv-ag.ch                                                                      r.misteli@lso.ch
scholl@alv-ag.ch

                                                                                                                                                                             5
18/16 7. Oktober 2016 8 Aargau Einstimmig gegen den Bildungsabbau 20 Solothurn - LSO
Toni Wunderlin
                                                                                                                     ehem. Schulleiter Hendschiken und
                                                                                                                     CH-Schule Barcelona, Staufen
                                      Certificate of Advanced Studies (CAS)

                                      Theaterpädagogik                                                        «Ich wähle Maya Bally,
                                      Erproben Sie theaterpädagogische
                                                                                                      weil sie führungsstark und
                                      Formen in Unterricht und Schule. Setzen                         entscheidungsfreudig ist und
                                      Sie sich mit Theorien auseinander und                           den Politbetrieb
                                      erleben Sie exemplarische Einblicke in
                                      die Praxis. Inszenieren Sie ein eigenes                         sowie die
                                      Theaterprojekt.                                                 Sorgen der
                                      Kooperation                                                     Gemeinden
                                      PH ZH, SWCH Schule und Weiterbildung                            kennt.»
                                      Schweiz

                                      Zielgruppe
                                      Lehrpersonen aller Stufen, Heilpädagogen
                                      und Heilpädagoginnen, Sozialpädagogen
                                      und Sozialpädagoginnen

                                                                                                      M AYA
                                      Nächste Durchführung
                                      Juli 2017 bis Juli 2018

                                                                                                              F R E H NER
                                                                                                      BA L LY                    r at
                                      Kontakt
                                      regina.wurster@fhnw.ch
                                                                                                                   i e r u n g s
                                      andi.thuerig@phzh.ch
                                                                                                         d e n R e g t i n - a a r g a u .c h
                                      www.fhnw.ch/ph/iwb/cas-tp                                       in       gie run
                                                                                                                       g s rae
                                                                                                                     re
                                                                                                           w w w.

                             WEITERBILDUNG
                             Sich neue Perspektiven für die berufliche Zukunft eröffnen? – Weiterbildung ist der
Schulblatt AG/SO · 18/2016

                             Schlüssel dazu. Die Themenseiten «Weiterbildung» im SCHULBLATT vom 4. November stellen
                             Angebote für Lehrpersonen und Schulleitungen vor und befragen Fachleute zum Thema.
                             Verpassen Sie die Chance nicht, Ihr Angebot mit einem Inserat oder einer Publireportage
                             in der attraktiven Themennummer zu präsentieren.
                                                                                                                                   nhe f t
                             Inserateschluss: 14. Oktober 2016                                                            T h e me
                                                                                                                                Nr. 20
                             Beratung und Reservation:                                                                               mb e r
                             Inserat-Management SCHULBLATT Aargau und Solothurn                                            4. Nove
                             EWALD KELLER Werbung und Promotion GmbH, Chriesiweg 5, 5707 Seengen
                                                                                                                                 2016

   6                         Telefon 062 777 41 80 I E-Mail: ewald-keller@pop.agri.ch I www.werbungundpromotion.ch
18/16 7. Oktober 2016 8 Aargau Einstimmig gegen den Bildungsabbau 20 Solothurn - LSO
Standpunkt

Verheerendes Spar-Exempel am
Gestalterischen Vorkurs
Standpunkt. Als Präsidentin des              Basel und dem Wegzug des Instituts
Schulvorstands der Schule für Gestal-        für Industriedesign aus Aarau nach Basel
tung Aargau erlebt Gabriele Stemmer          ist die Schule für Gestaltung Aargau
Obrist eine Hauruck-Sparübung des            übrigens die einzige verbliebene Bil-
Regierungsrats hautnah: Dieser will          dungsinstitution für Medien und Design
die finanzielle Unterstützung des            im Aargau.
Gestalterischen Vorkurses streichen.         Drittens irrt man sich, wenn man meint,
                                             der Return on Investment eines einjähri-
Der Aargau spart und spart und spart.        gen gestalterischen Vorbildungskurses sei
Auf der Website des Kantons Aargau wird      vernachlässigbar. Die Kreativbranche ist
weiterhin vollmundig verkündet: «Der         ein Wirtschaftsfaktor, denn Innovation
Aargau wird seinem Ruf als Kulturkanton      ist ohne Kreativität nicht möglich. Me-
auch heute noch gerecht.» Doch stimmt        dienkompetenz und Design-Know-how,
das auch morgen und übermorgen noch,         davon brauchen Wirtschaft und Gesell-
wenn eine Sparrunde nach der anderen         schaft in Zukunft nicht weniger, sondern
vernichtet, was in Kultur und Bildung        mehr. Der Bedarf an Fachpersonal kann
über Jahre entwickelt und aufgebaut          jedoch nicht allein durch Fachhochschul-
wurde? «Kultur für alle ist hier kein Lip-   abgängerinnen und -abgänger aus Basel,
penbekenntnis, sondern gelebte Realität.»    Bern, Luzern und Zürich gedeckt werden.
Irgendwann wird diese Aussage zur            Die Aargauer KMU brauchen gut ausge-
Farce.                                       bildete, eigene Berufsleute.
Als Präsidentin des Schulvorstandes der
Schule für Gestaltung Aargau erlebe ich
eine Hauruck-Sparübung des Regierungs-
rates gerade hautnah. Die Ankündigung,             Die Streichung der öffentlichen Gelder
die finanzielle Unterstützung des Gestal-
terischen Vorkurses zu streichen, kann             für den Gestalterischen Vorkurs entlastet
kaum ein durchdachter Akt gewesen sein.
Zum einen widerspricht der Regierungs-
                                                   die Staatskasse nur marginal.
rat mit dieser Sparmassnahme seiner ei-
genen Strategie, an den Berufsfachschu-
len Kompetenzzentren aufzubauen. Auch        Schliesslich stellt sich aus rein monetärer   der Bildungsstandort Aargau hingegen
wenn das Standort- und Raumkonzept           Sicht die Frage nach dem Sparpotenzial.       verliert weiter an Attraktivität. Und vor
Sekundarstufe II vom Grossen Rat ver-        Wenn der Regierungsrat beabsichtigt,          allem nimmt die Chancengerechtigkeit
senkt wurde, handelt es sich im Grund-       einer 25-jährigen Erfolgsgeschichte von       Schaden: Begabte Lernende aus finan-
satz um eine vernünftige Zielsetzung. Die    einem Tag auf den anderen die finanzielle     ziell schwachen Verhältnissen werden
Schule für Gestaltung Aargau ist ein sol-    Unterstützung zu kappen, müsste die Ak-       sich den Gestalterischen Vorkurs schlicht
ches Kompetenzzentrum für Medien und         tion doch etwas hergeben. Weit gefehlt!       nicht leisten können. Das Spar-Exempel
Design, und der Gestalterische Vorkurs       Die jährliche Ersparnis der öffentlichen      am Gestalterischen Vorkurs wäre verhee-
bietet begabten Volksschulabgängerinnen      Hand (Kanton und Gemeinden) beläuft           rend.
und -abgängern eine solide und wertvolle     sich auf gerade einmal 69 000 Franken.        Dr. Gabriele Stemmer Obrist, Präsidentin
Vorbildung im künstlerisch-gestalteri-       Das ist weitaus weniger, als von der Re-      des Schulvorstandes der Schule für Gestaltung
schen Bereich. Diese wird von den Lehr-      gierung behauptet, blieb doch bei deren       Aargau
                                                                                                                                           Schulblatt AG/SO · 18/2016

betrieben der entsprechenden Berufs-         Berechnung unberücksichtigt, dass die
sparten nicht nur erwünscht, sondern         Schule für Gestaltung Aargau ihren Spar-
gefordert.                                   beitrag so oder so leisten wird. Zum
Zum anderen ist der Gestalterische Vor-      Beispiel reduziert sie im Gestalterischen
kurs ein Standortvorteil für die Stadt       Propädeutikum, einem Angebot an der
Aarau und ein Aushängeschild für den         Schwelle von der Sek-II- zur Hochschul-
Kulturkanton Aargau. Die Qualität der        stufe, ab Schuljahr 2017/18 die Lektionen-
Ausbildung hat ihren Ruf über die Kan-       zahl.
tonsgrenzen hinaus erworben. Nach der        Fazit: Die Streichung der öffentlichen
Konzentration der Hochschule für Ge-         Gelder für den Gestalterischen Vorkurs
staltung und Kunst FHNW am Standort          entlastet die Staatskasse nur marginal,                                                        7
18/16 7. Oktober 2016 8 Aargau Einstimmig gegen den Bildungsabbau 20 Solothurn - LSO
alv Aargau

                             Ohne zu zögern: Einstimmig entschieden die 146 Delegierten, eine Protestkundgebung durchzuführen. Fotos: Simon Ziffermayer.

                             Einstimmig gegen den Bildungsabbau
                             Ausserordentliche Delegiertenver-                 rungen für technische Berufe immer                 «Das entspricht einer fehlenden Bildungs-
                             sammlung alv. 146 alv-Delegierte                  wichtiger. «Eigentlich müssten sich alle           zeit von vier bis fünf Wochen pro Jahr.
                             haben keinen Raum für Zweifel gelas-              KMU-Vertreter heftig dagegen wehren!»,             Wir könnten also das Quartal von den
                             sen: Am 14. September beschlossen sie             so die Präsidentin. Es sei schlicht verant-        Sommerferien bis zu den Herbstferien
                             einstimmig eine Protestkundgebung                 wortungslos, in der Sek eine Stunde Geo-           schlicht weglassen». Das sei schon fast
                             gegen die happigen Abbauvorschläge                grafie/Geschichte zu streichen, in einer           kriminell, meinte Abbassi. Primarlehr-
                             der Regierung. Sie haben genug vom                Zeit, in der Staatskunde immer wichtiger           personen müssen durch diese Kürzungen
                             Bildungsabbau, der gravierende Kon-               werde. Oder den Musikunterricht abzu-              auf 11 Prozent ihres Lohns verzichten.
                             sequenzen für Kinder, Lehrpersonen                bauen, was im Widerspruch zur vom Volk             Doch damit nicht genug: Weniger unge-
                             und letztlich die Gesellschaf t hätte.            gutgeheissenen Musikinitiative stehe.              bundene Lektionen bedeuten auch weni-
                                                                                                                                  ger Blockzeiten. Was in der Wirtschaft
                             Früher hätte man noch gewusst, dass Le-           Der Primarlehrberuf wird zum                       nicht denkbar ist, eine Lehrerin für
                             sen, Schreiben und Rechnen für eine gute          Teilzeitjob                                        Textiles Werken, die 50 Prozent arbeitet,
                             Bildung nicht reiche, meinte Elisabeth            Nicht akzeptabel ist für den alv, dass             muss bereit sein, an vier Tagen zu unter-
                             Abbassi, alv-Präsidentin, einleitend zur          der Primarlehrberuf – nunmehr ein Frau-            richten. Abbassis Fazit: «Weniger Bil-
                             ausserordentlichen Delegiertenversamm-            enberuf – in Zukunft auch ein Teilzeit-            dung, weniger Betreuung, weniger Qua-
                             lung (a.o. DV). Aber heute würde die Bil-         beruf sein soll. Denn das Streichen von            lität, weniger Wohlstand – wenn der
                             dung an die Wand gefahren. «Fremdspra-            Lektionen und halben Lektionen in den              Grosse Rat diesem Abbau zustimmt, han-
                             chige Kinder werden noch mehr Probleme            Fächern Deutsch, Realien und Musik                 delt er extrem verantwortungslos.»
                             haben, sich in unser Schulsystem zu in-           sowie der Abbau von Teilungsstunden
Schulblatt AG/SO · 18/2016

                             tegrieren», denn der DaZ-Unterricht soll          führen dazu, dass der Beruf für eine               Des Pudels Kern: Die Steuerpolitik
                             weiter gekürzt werden. Kinder, die heute          Klassenlehrperson selbst bei einer Klasse          des Kantons
                             zu wenig gut ausgebildet würden, fehlten          mit 25 Schülerinnen und Schülern der               Manfred Dubach, alv-Geschäftsführer,
                             später der Wirtschaft, so Abbassi. Die            dritten bis sechsten Klasse nicht mehr im          machte den Kern der finanziellen Misere
                             Analyse der im Aufgabenplan 2017/20 vor-          Vollpensum zu haben ist: Eine Mittel-              aus: Eine verfehlte Steuerpolitik der Re-
                             geschlagenen Abbaumassnahmen im Bil-              stufenlehrerin unterrichtet dann mit einer         gierung. Es fehle dieser an Weitblick über
                             dungsbereich ist ernüchternd und depri-           Klasse von 20 Schülerinnen und Schülern            einen Konjunkturzyklus hinaus. Jeder
                             mierend (vgl. inhaltliche Ausführungen            drei Lektionen weniger in der Unterstufe,          Privathaushalt wisse, dass man in guten
                             in SCHULBLATT 17). Beim Geometrisch-              in der sechsten Klasse sind es zwei Lek-           Jahren Geld auf die Seite legen müsse.
                             technischen Zeichnen fallen Lektionen             tionen. Insgesamt verschwinden 585 Lek-            Ganz anders der Kanton: Die Senkungen
   8                         weg, dabei werden CAD-Programmie-                 tionen während der Primarschulzeit:                des Steuerfusses und Revisionen in den
18/16 7. Oktober 2016 8 Aargau Einstimmig gegen den Bildungsabbau 20 Solothurn - LSO
alv Aargau

Weniger Bildung, weniger Betreuung,
weniger Qualität, weniger Wohl-
stand – wenn der Grosse Rat diesem
Abbau zustimmt, handelt er extrem
verantwortungslos.
Elisabeth Abbassi

                                                   alv-Präsidentin Elisabeth Abbassi sprach Klartext: Der Bildungsabbau ist
                                                   verantwortungslos.

Jahren 2007, 2008 und 2013 führten zu
400 Millionen Franken Mindereinnah-
men, dies entspreche in etwa dem Betrag,
den der Kanton seither einsparen müsse.
Anders als von Finanzdirektor Roland
Brogli 2012 vorausgesagt, habe der Kan-
ton durch die Steuersenkungen keine
Mehreinnahmen generieren können.
«Das einzige, was dies gebracht hat, ist
der Ärger, den wir jetzt haben.» Manfred
Dubach erntete viel Zustimmung für
seine Darlegungen.

Nullrunden bei den Löhnen
Verheerende Auswirkungen hat auch
die dritte Lohnnullrunde in kurzer Zeit.
Zur Lohnpflege – das heisst, zum Erhalt
der Lohnkurve – wäre jährlich eine Lohn-
erhöhung von 1,2 Prozent notwendig.
Dies wäre, so Dubach, für den Kanton
problemlos finanzierbar, da dieser die
Mehrkosten durch den Mutationsgewinn
wieder wettmachen könne (ältere Lehr-
personen werden pensioniert, jüngere
                                                                                                                                 Schulblatt AG/SO · 18/2016

mit tieferem Lohn kommen nach). Die
Lohnnullrunden bedeuten für die Lehr-
personen einen jährlichen Verlust von
mindestens 1 Prozent der Lohnsumme.
Das widerspricht dem Lohndekret, das
eine äquivalente Lohnentwicklung zu an-
deren Branchen der Wirtschaft festhält.
Konkret bedeutet dies: Allein seit 2011
sind 150 000 Franken auf einen Lebens-
lohn einer Lehrperson verloren gegangen.           Kathrin Scholl enthüllte das neue alv-Plakat: Bildungsabbau* – oder wie man
Dies wirkt sich vor allem auf jüngere              aus vollen Äpfeln leere Birnen macht. Gestaltung: a+o.                         9
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alv Aargau

                             Lehrpersonen aus: Der Kanton Aargau                                                            den Beruf motiviert werden können. Die
                             ist lohnmässig nicht mehr konkurrenz-                                                          Schulleitung Hunzenschwil überlegt
                             fähig, in anderen Kantonen verdienen                                                           sich, die Erzählnacht und das Skilager
                             junge Lehrpersonen bis zu 30 000 Franken                                                       nicht mehr anzubieten als Zeichen des
                             mehr Lohn pro Jahr. «Es verwundert des-                                                        Protests. Elisabeth Grun, Mitglied der
                             halb nicht, dass bis zu 20 Prozent Lehr-                                                       Fraktion Beratungsdienste (BDAG), be-
                             personen im Aargau nicht die richtige                                                          richtete, dass ihre Kolleginnen und Kol-
                             Ausbildung haben.» Regierung und Parla-                                                        legen alles daran täten, die Qualität der
                             ment täten alles, so Dubach, um die Zu-                                                        Beratungen aufrechtzuerhalten, aber
                             kunft schwarz aussehen zu lassen. Der                                                          sie seien gestresst. 2 Millionen Franken
                             alv fordert deshalb eine baldige Revision                                                      muss die BDAG einsparen, das gehe
                             des Lohndekrets.                                                                               nicht ohne Qualitätsverlust und gravie-
                                                                                                                            rende Folgen. Über kurz oder lang würde
                             Grosse Verärgerung und Konsternation                                                           der erschwerte Zugang zu Beratungen
                             Die Co-Präsidenten des Verbands Schul-                                                         zu mehr Lehrabbrüchen und insgesamt
                             leiterinnen und Schulleiter Kanton Aargau                                                      zu mehr Kosten im Sozial- und Gesund-
                             (VSLAG), Beat Petermann und Philipp                                                            heitsbereich führen. Thomas Leitch,
                             Grolimund sowie der Präsident des Ver-                                                         SP-Grossrat und Präsident der Bildungs-
                             bands aargauischer Schulpflegepräsiden-                                                        kommission des Grossen Rates ermun-
                             tinnen und -präsidenten (VASP), Franco                                                         terte die Delegierten, die Grossrätinnen
                             Corsiglia, führten aus, weshalb ihre Ver-                                                      und Grossräte des eigenen Bezirks zu
                             bände die Resolution gegen den Bildungs-                                                       kontaktieren und ihnen mit Beispielen
                             abbau sowie die Protestkundgebung des                                                          aufzuzeigen, wie schädlich die Abbau-
                             alv mittragen (Letztere wird auch von                                                          massnahmen sind. Besonders wichtig sei
                             «Schule & Elternhaus» unterstützt): Noch                                                       es auch, zum jetzigen Zeitpunkt die Mit-
                             nie, so Petermann, sei es vorgekommen,                                                         glieder der Bildungskommission zu kon-
                             dass man Kürzungen an der Pflichtstun-                                                         taktieren, vornehmlich aus FDP und
                             dentafel vorgenommen hätte. Auch die                                                           SVP (www.ag.ch → Grossrat → Kommis-
                             Eltern seien betroffen, weil der Wegfall                                                       sionen). Martin Schaffner, Präsident des
                             von Blockzeiten mehr externe Betreuung                                                         Bezirkslehrerinnen- und Bezirkslehrer-
                             zur Folge habe. Nur die finanziell besser-                                                     vereins und Erziehungsrat, machte auf
                             gestellten Gemeinden könnten sich dies                                                         die Folgen des Lohnabbaus für die Renten
                             aber leisten, eine Chancengerechtigkeit                                                        aufmerksam, die durch Senkungen des
                             sei damit nicht mehr gewährleistet. Den                                                        Umwandlungssatzes bereits jetzt unter
                             Abbau an der Primar bezeichnete er als                                                         Druck sind.
                             «absolut deprimierend». Auch Philipp Gro-                                                      Urs Näf, Präsident des Aargauischen
                             limund bedauerte die «Geiz-ist-Geil-Poli-                                                      Vereins für Sport in der Schule sprach
                             tik»: «Ich bin nicht frustriert oder demo-                                                     von einer Aushöhlung der Bildung auf
                             tiviert, aber verärgert.» Franco Corsiglia                                                     allen Stufen und warnte vor einer Zu-
                             fragte sich, wo die «Stärkung der Volks-                                                       nahme des Homeschooling. Und mit
                             schule» geblieben sei. Es sei genug an der                                                     Dominik Fässler, Primarlehrer in Roth-
                             Schraube gedreht, nun müsse man wieder                                                         rist, bekam die Abwanderung junger
                             qualitativ guten Unterricht ermöglichen.                                                       Lehrpersonen in andere Kantone ein
Schulblatt AG/SO · 18/2016

                                                                                                                            Gesicht: «Ich überlege mir, eine andere
                             «Aushöhlung der Bildung                                                                        Ausbildung zu machen, weil der Lohn
                             auf allen Stufen»                                                                              eben doch eine Rolle spielt. Anständige
                             Bevor die Delegierten über drei Anträge                                                        Löhne sind ein grosses Zeichen der Wert-
                             des alv-Verbandsrats abstimmten, er-                                                           schätzung.» Er erntete dafür viel Applaus.
                             hielten sie das Wort. Viele nutzten die
                             Gelegenheit, um ihre Besorgnis, Konster-                                                       Alle alv-Anträge gutgeheissen
                             nation und den Ärger zu äussern. Primar-                                                       Nach diesen engagierten Worten ging
                             lehrerin Susanne Frei las einen Brief        Auch die Präsidenten von VSLAG und VASP drück-    es um die drei Anträge, die der alv-Ver-
                             eines Arbeitskollegen vor, der sich fragt,   ten ihre Besorgnis aus: Beat Petermann, Philipp   bandsrat den Delegierten unterbreitete. Be-
   10                        wie Lehrpersonen überhaupt noch für          Grolimund und Franco Corsiglia.                   reits die online durchgeführte Urabstim-
alv Aargau

Grosser Unmut, Verärgerung und Unverständnis: Die Delegierten meldeten sich zu Wort.

mung zeigte, dass 96 Prozent für eine
Protestkundgebung sind (bei einer Betei-
ligung von 1150 Lehrpersonen). Entspre-
                                                  2.    Die Lektionenverpflichtung
                                                        für ein Vollpensum wird nicht
                                                        erhöht.
                                                                                              Nächste Schritte, richtig wählen!
                                                                                              Die alv-Geschäftsleitung hat bereits einen
chend deutlich war auch das Verdikt der
ausserordentlichen DV: Sie sagte einstim-
mig «Ja» dazu. Diese wird am Dienstag,
                                                  3.    Der heute geltende Betreuungs-
                                                        koeffizient für die Schülerinnen
                                                        und Schüler bleibt mindestens
                                                                                              Brief an alle Mitglieder der grossrätlichen
                                                                                              Bildungskommission geschrieben, führte
                                                                                              Gespräche mit Grossrätinnen und Gross-
8. November, um 13 Uhr beginnen (Be-                    erhalten, die Klassengrössen          räten, den Fraktionspräsidien im Parlament
sammlung am Bahnhof Aarau) und via                      werden nicht weiter angehoben.        und mit Mitgliedern der Finanzkommission
Bahnhofstrasse zum Platz vor dem Gro-
ssen Rat gehen. Falls dieser seine Sitzung
verschiebt, wird sie eine Woche später
                                                  4.    Die Lektionenzahl pro Klasse und
                                                        Fach bleibt mindestens erhalten.
                                                                                              (Kapf). Sie wird auf der alv-Website Ideen
                                                                                              für Aktionen von Schulen publizieren und
                                                                                              unterstützt diese auch telefonisch bei
am 15. November stattfinden. Manfred              Ein dritter Antrag, der es dem alv-Ver-     Fragen. Die nächsten Wochen widmet sie
Dubach machte deutlich, dass die Teil-            bandsrat ermöglichen wird, in dringli-      der Planung der Protestkundgebung. Die
nahme keine Konsequenzen auf die An-              chen Fällen rasch ein Referendum ergrei-    politische Debatte im Grossen Rat zum
stellung haben wird und darf, es gilt das         fen zu können, wurde ebenfalls einstim-     AFP 2017–20 findet ab 22. November bis
Streikrecht. Der alv empfiehlt aber den           mig gutgeheissen. Die Delegierten applau-   6. Dezember statt. Dem alv ist es ein An-
Schulen, für Kinder, die in dieser Zeit           dierten lange. Abbassis Schlussvotum        liegen, dass Lehrerinnen und Lehrer, alv-
zu Hause nicht betreut werden können,             sprach wohl allen aus dem Herzen: «Wir      Delegierte, Schulleitungen sich vor Ort in
ein Betreuungsangebot (etwa durch Assis-          brauchen für die nächste Legislatur ein     den Gemeinden stark machen für die Bil-
tenzpersonen) bereitzustellen.                    anderes Parlament, eines, das nicht nur     dungsanliegen. Die Schulpflegen als poli-
                                                                                                                                             Schulblatt AG/SO · 18/2016

                                                  subtrahieren kann. Wir brauchen einen       tische Behörden dürfen ausserdem an die
Weiter hiess die DV die von den drei Ver-         Grossen Rat, der die Bildung der Jugend     Eltern gelangen, anders als die Lehrper-
bänden alv, VASP und VSLAG getragene              höher gewichtet als Steuersenkungen.»       sonen. Hinweis: auf www.alv-ag.ch finden
Resolution gegen den Abbau bei Bildung            Dem war nichts mehr hinzuzufügen, aus-      sich die Abstimmungsprotokolle zum AFP
und Personal gut (vgl. Beilage in diesem          ser einem grossen Applaus für die grosse    2016–19. Dort ist ersichtlich, welche Gross-
SCHULBLATT). Diese fordert:                       Arbeit der alv-Geschäftsstelle und einem    rätinnen und Grossräte den Abbauvorschlä-
                                                  abschliessenden Apéro bei spätsommer-       gen in der Bildung zugestimmt haben und

1.     Die vorgesehene Lohnentwicklung
       wird sichergestellt und die Lohn-
       kurve auf das Niveau von 2011
                                                  lichen Temperaturen.
                                                  Irene Schertenleib
                                                                                              welche nicht. Dies erleichtert bestimmt die
                                                                                              Wahl von bisherigen Kandidierenden am
                                                                                              23. Oktober.
       korrigiert.                                                                                                                           11
alv Aargau

                             Was Schulen gegen den Bildungsabbau tun können
                             GL alv. Mitglieder des alv oder ganze
                             Schulen fragen die Geschäf tsleitung
                             (GL) des alv immer wieder an, wie Lehr-
                             personen vor Ort vorgehen können, um
                             Entscheidungsträger und die Bevölke-
                             rung auf die Folgen des Abbaus in der
                             Bildung aufmerksam zu machen. Wich-
                             tig ist dabei, dass eine klare Aufgaben-
                             teilung zwischen den kantonal agieren-
                             den Verbänden und den Schulen in den
                             einzelnen Gemeinden besteht und ein-
                             gehalten wird.

                             Es ist die Aufgabe des alv, seiner Fraktio-
                             nen und seiner Mitgliedsorganisationen,
                             auf kantonaler Ebene tätig zu werden.         Bildungsabbau: Kommunikation ist wichtig, ebenso wie die Berücksichtigung des richtigen
                             Die Verbände sind in dieser Sache auf das     Adressaten. Foto: Fotolia.
                             Vertrauen der Schulen angewiesen, dass
                             das Mögliche und Notwendige getan
                             wird, auch wenn dies nicht immer an die                                                         Politiker, die den Lehrpersonen im besten
                                                                                Nur wer nichts
                             Öffentlichkeit gelangt, weil etwa das                                                           Fall persönlich bekannt sind. In diesen
                             Kommissionsgeheimnis gewahrt werden                unternimmt, hat schon                        Schreiben sollten sie ganz konkret auf die
                             muss. Deshalb hat die GL des alv auch              verloren.                                    Schwierigkeiten und Befürchtungen der
                             Kontakt aufgenommen zum Verband der                                                             eigenen Schule eingehen. Nachteile, die
                             Schulleiterinnen und Schulleiter (VSLAG),                                                       die Kinder aus dem eigenen Bekannten-
                             zum Verband der Schulpflegepräsidien                                                            kreis erleiden, haben das Potenzial, auch
                             (VASP) und zum kantonalen Verband von         nächst den Kontakt zu den Schulpflegen            hartgesottene Sanierer von ihrem Spar-
                             Schule und Elternhaus. In der Zwischen-       und Schulleitungen suchen. Nur mit de-            kurs abzubringen.
                             zeit haben sich diese Verbände auf ein ge-    ren Zustimmung dürfen sie sich mit ihren          Ein wirksames Mittel, um auf die eigenen
                             meinsames Vorgehen geeinigt. Zudem            Anliegen an die Eltern der Schülerinnen           Anliegen aufmerksam zu machen, sind
                             steht der alv mit dem Bildungsdirektor        und Schüler wenden. Die ganze Schule              auch kurze und prägnante Leserbriefe,
                             und dem zuständigen Departement in            kann dann gemeinsam Aktionen wie In-              vor allem dann, wenn sie von direkt be-
                             ständigem Kontakt, um die Interessen sei-     formationsabende für Eltern, Gespräche            troffenen Lehrpersonen oder Eltern ver-
                             ner Mitglieder und der Schulen möglichst      mit regionalen Mitgliedern des Grossen            fasst werden. Politikerinnen und Politiker
                             frühzeitig in den Planungsprozess einzu-      Rats oder Einladungen zum Besuch des              sind daran interessiert, zu wissen, was
                             bringen. Die Bildungspolitikerinnen und       Unterrichts organisieren. Sparpolitikerin-        die lokale Wählerschaft über aktuelle und
                             -politiker des Parlaments werden im Rah-      nen und Abbaupolitiker lassen sich vor            brisante Themen denkt. Sie sind sich sehr
                             men der parlamentarischen Bildungs-           allem davon beeindrucken, wenn ihnen              wohl bewusst, dass sie von den gleichen
                             gruppe von der alv-Geschäftsleitung früh-     Schulpflegemitglieder aus der eigenen             Leuten in wenigen Wochen gewählt wer-
                             zeitig über die Anliegen und Argumente        Partei aufzeigen, welchen Schaden der             den oder eben nicht.
                             der Lehrpersonen informiert. Vor der De-      Abbau in der Volksschule anrichtet.               Das Einhalten der beschriebenen Rollen-
                             batte im Grossen Rat über das Sanie-                                                            verteilung zwischen den Verbänden und
                             rungspaket wird sich der alv noch einmal      Wirksame Leserbriefe                              den einzelnen Schulen kann dazu beitra-
Schulblatt AG/SO · 18/2016

                             an alle Parlamentsmitglieder wenden, um       Wenig zielführend, ja oft sogar kontra-           gen, dass die drohenden Abbaumassnah-
                             eine Mehrheit von ihnen von seinen Ar-        produktiv, sind Briefe von betroffenen            men verhindert und die Anstellungsbe-
                             gumenten zu überzeugen.                       und beunruhigten Schulen, die an alle             dingungen der Lehrpersonen wieder
                                                                           Mitglieder des Parlaments verschickt wer-         verbessert werden können. Die GL des
                             Widerstand vor Ort                            den. Eine Flut von allgemein gehaltenen           alv dankt allen Lehrpersonen und Schu-
                             Für Aktionen in den Gemeinden jedoch          Briefen hilft nicht, das Verständnis für          len für ihren Einsatz, der hoffentlich
                             ist der alv auf seine Mitglieder angewie-     die Anliegen der Schulen zu verbessern.           von Erfolg gekrönt sein wird.
                             sen. Nur die Schule vor Ort kann diese        Die mit Post Überhäuften reagieren ver-           Nur wer nichts unternimmt hat schon
                             organisieren und durchführen. Entspre-        ständlicherweise oftmals mit Verärge-             verloren.
                             chend dem Vorgehen des alv auf kantona-       rung. Viel wirksamer sind Briefe an lo-           Manfred Dubach, Geschäftsführer alv
   12                        ler Ebene, sollten die Lehrpersonen zu-       kale oder regionale Politikerinnen und
alv Aargau

                                                                                            alv-DV in
            Leserbrief                                                                      Brugg-Windisch
Schule Untersiggenthal. Der Entscheid        haltensauffälligen, disziplinlosen oder        Die diesjährige ordentliche Delegierten-
für separative (Kleinklasse) oder inte-      demotivierten Kinder mit an sich norma-        versammlung des Aargauischen Lehre-
grative Schulung muss bei den Gemein-        ler Lernfähigkeit wäre alleinige Sache         rinnen- und Lehrerverbandes alv findet
den und ihren Schulen bleiben, meint         der Klassenlehrperson. Im Falle einer Ab-      statt am
die Schulleitung der Schule Untersig-        schaffung der IHP sorgen sich die Lehr-
genthal.                                     personen über die dann fehlenden För-          Mittwoch, 26. Oktober 2016
                                             dermöglichkeiten.
                                                                                            15.30 Uhr, im Studiensaal B
Wir sind in Sorge bezüglich der Motion
16.45 (SVP) und der Motion 16.46 (FDP)       Die Abschaffung spart keine Kosten. Ak-        des Campus Brugg-Windisch
zur Abschaffung der Integrativen Schule.     tuell werden bei uns fünf Schülerinnen
Wir haben am 27. September Entschei-         und Schüler, welche die Kriterien für Son-     • 15.30 Uhr: Delegiertenversammlung
dungsträgerinnen und -träger aus der         derschulung klar erfüllen, in Regelklas-       • 18.00 Uhr: Apéro im Campus
Politik an unsere Schule eingeladen mit      sen unterrichtet (VM mithilfe von SHP          • 19.00 Uhr: Nachtessen der geladenen
dem Ziel, ihnen die positiven Seiten der     und Klassenassistenz). Müssten diese die         Gäste mit Ehrung der Neupensionier-
Integrativen Schulung aufzuzeigen, damit     Tagessonderschule besuchen, wäre das             ten im Hotel Aarehof in Wildegg
sie diese im November in der Sitzung im      mit erheblichen Mehrkosten von jährlich
Grossen Rat in die Debatten einfliessen      etwa 150 000 Franken verbunden.
lassen. Einige Argumente haben wir hier
zusammengetragen, in der Hoffnung, dass      Fazit, die IHP bietet                          Bitte an die neupensionierten alv-
auch an anderen Schulen die Diskussion       • den Schülerinnen und Schülern: Indi-         Mitglieder: Alle Mitglieder, die seit
lanciert wird.                                 viduelle Förderung sowohl der sehr           der letzten Delegiertenversammlung
                                               begabten Kinder wie auch der Kinder          pensioniert wurden, werden vom alv
Der integrative Unterricht in 193 Gemein-      mit Lernschwierigkeiten oder Behin-          im Anschluss an die Delegiertenver-
den des Kantons Aargau hat sich bewährt.       derungen. Kinder mit Lernschwierig-          sammlung zum Nachtessen eingeladen.
Bei einer Abschaffung würden deren             keiten bleiben in der Klasse integriert      Das alv-Sekretariat ist dankbar für Ihre
Schulen und die Eltern stark verunsichert.     und fühlen sich in der Regel weniger         Meldung, damit möglichst niemand
Sieben Jahre Aufbauarbeit wären in den         ausgegrenzt.                                 vergessen wird.
Sand gesetzt und Millionen von Steuer-       • den Eltern: die Gewissheit, dass alle        Geschäftsleitung alv
franken verschleudert.                         Kinder optimal unterstützt werden,
                                               um schulisch und später beruflich
Trotz knappen Ressourcen für die               Erfolg zu haben.
Integrative Schulung sind 71,3 Prozent       • der Lehrerin oder dem Lehrer: Unter-
der befragten Lehrpersonen im Kanton           stützung beim Unterrichten leistungs-
Aargau mit der Umsetzung der IHP               schwacher oder verhaltensauffälliger
ziemlich bis vollkommen zufrieden.             Kinder durch die schulische Heilpä-
Aufgrund ihrer Erfahrungen sind unsere         dagogin.
Lehrer überzeugt, dass der Lernerfolg        • den Gemeinden: die Stärkung ihrer
im integrativen Schulunterricht deutlich       Schulen, Attraktivität für Familien mit
besser ist im Vergleich zum früheren           Kindern.
Unterricht in Kleinklassen.                  • der Wirtschaft: möglichst gut ausge-
                                               bildete Schulabgängerinnen und -ab-
Wir machen die Erfahrung, dass die             gänger, die auch über gute Teamfähig-
schulischen Heilpädagoginnen und Heil-         keit und Sozialkompetenzen verfügen.
                                                                                                                                       Schulblatt AG/SO · 18/2016

pädagogen im Rahmen der IHP eine wich-       • dem Kanton: weniger Kosten für
tige Funktion in der Beratung der Lehr-        Arbeitslosigkeit und Sozialfürsorge für
person in den Regelklassen übernehmen          Menschen mit schwachen schulischen
und als Motor für Unterrichtsentwicklung       Kompetenzen, Verminderung von Krimi-
wirken. Sie sind in den Jahrgangsklas-         nalität infolge fehlender Arbeits-
sen tätig und vermitteln so klassenüber-       integration.
greifend Best-Practice-Erfahrungen.          Silvia Mallien, Schulleitung Untersiggenthal

Kleinklassen sind nur für leistungs-
schwache Kinder vorgesehen, das heisst,
die Betreuung der hyperaktiven, ver-                                                                                                   13
Aargauische Kantonale Lehrerinnen- und Lehrerkonferenz

                             Am Rande der DV führten die Delegierten viele Gespräche über die neuen Sparvorschläge der Regierung. Foto: Irene Schertenleib.

                             Unmut über den Bildungsabbau spürbar
                             Kantonalkonferenz. An der Delegier-                in SCHULBLATT 17) sind aber «happig»,               Faches Geometrisch-technisches Zeich-
                             tenversammlung der Aargauischen                    das gab der Bildungsdirektor unumwun-               nen (GTZ) an der Oberstufe oder in Geo-
                             Kantonalen Lehrerinnen- und Lehrer-                den zu. Zu den schmerzhaftesten zählt               grafie/Geschichte an der Sek. Eine Leh-
                             konferenz dominiert seit drei Jahren               er die Reduktion der ungebundenen Lek-              rerin zeigte sich besorgt über die Abwer-
                             das Thema «Sparen». Deutlicher als                 tionen an der Primarschule ab 2017/18,              tung des Berufs der Primarlehrperson,
                             auch schon sprach der Gastreferent,                wodurch der Kanton 6 Millionen Franken              der kaum mehr in einem Vollzeitpensum
                             Bildungsdirektor Alex Hürzeler, von                einsparen würde (die Gemeinden rund                 unterrichtet werden könne. Eine Heilpä-
                             einem Bildungsabbau.                               die Hälfte). Gar als «Ultima ratio» bezeich-        dagogin fragte nach, ob die Folgekosten
                                                                                nete Alex Hürzeler die Reduktion der Stun-          infolge Burn-outs bei Lehrpersonen im
                             Roland Latscha, Präsident der Kantonal-            dentafel an der Primarschule. Dies könne            Bildungsbudget überhaupt erfasst wür-
                             konferenz, freute sich über das zahlreiche         aus Bildungsoptik keine gute Massnahme              den. Teilweise sind diese ersichtlich in
                             Erscheinen der Delegierten am 9. Septem-           sein. Er werde sich in den Kommissionen             den Ausgaben für Stellvertretungen und
                             ber. Dies sei «ein Zeichen der Solidarität         dafür einsetzen, dass Bildung nicht der             die Lehrpersonenberatung (BDAG). Man-
                             in einem eher angespannten Klima». Um              einzige Bereich sei, der zum Sparen beitra-         fred Dubach, alv-Geschäftsführer, bestä-
                             die finanzpolitischen Abbauvorschläge              gen müsse. Und auch eine Steuererhöhung             tigte, dass die Kosten für Stellvertretun-
                             im Bildungsbereich, die die Regierung in           sei für den Regierungsrat kein Tabu mehr.           gen in den letzten zehn Jahren zugenom-
                             den Aufgaben- und Finanzplan 2017–20               Am Schluss seines Referats, in dem er               men hätten. «Es werden nur Verlierer pro-
                             gepackt hatte, ging es denn auch vorwie-           eigentlich lieber länger über den neuen             duziert – man spart bei den Kindern und
                             gend im Gastreferat von Regierungsrat              Aargauer Lehrplan und die Neue Ressour-             setzt Lehrpersonen stärker unter Druck»,
                             Alex Hürzeler. In der Schule, im Unter-            cierung Volksschule gesprochen hätte,               brachte es ein Delegierter auf den Punkt.
                             richt, seien Motivation, Leidenschaft und          liess er sich persönlich angesichts der an-         Auch Christian Aeberli, Chef der Abtei-
                             Professionalität der Lehrpersonen gross.           stehenden Regierungsratswahlen auf eine             lung Volksschule im BKS, gab den Dele-
                             Aber im medialen und politischen Um-               entsprechende Frage eines Delegierten in            gierten Recht – man könne von einem
                             feld werde argumentiert, geklagt, gedroht          die Karten blicken: Ja, bestätigte er auf           richtigen Bildungsabbau sprechen.
                             und auch über Finanzpolitik gesprochen.            Nachfrage, bei einer Wiederwahl in den              alv-Präsidentin Elisabeth Abbassi gab
                             Er erinnerte daran, dass letztlich die de-         Regierungsrat würde er weiterhin gerne              schliesslich ein Statement ab, das zum
Schulblatt AG/SO · 18/2016

                             mokratisch gewählten Grossrätinnen und             dem BKS vorstehen, entscheidend sei aber            Nachdenken anregte: «Es ist auch Auf-
                             Grossräte darüber entscheiden würden,              letztlich die Meinung des gesamten Regie-           gabe von euch Delegierten, in den Schu-
                             welche Sparmassnahmen in der Bildung               rungsrates, wenn es um die Verteilung der           len zu sagen, welche Grossrätinnen und
                             umgesetzt würden. Sinnvoll sei es des-             Departemente gehe.                                  Grossräte bildungsfreundlich sind.» Sie
                             halb, die verantwortlichen Politikerinnen                                                              appellierte an die Eigenverantwortung
                             und Politiker direkt anzusprechen.                 «Es werden nur Verlierer produziert»                aller, sich vor den anstehenden Wahlen
                                                                                Der Unmut der anwesenden Delegierten                über das Abstimmungsverhalten der bis-
                             «Ultima ratio»:                                    über das dritte Sparpaket in Folge ist              herigen Grossrätinnen und Grossräte in
                             Reduktion der Stundentafel                         gross, das zeigte die anschliessende Fra-           Bildungsfragen zu informieren, beispiels-
                             Die nun vorgeschlagenen Abbaumassnah-              gerunde: Kritik äusserten die Delegierten           weise über die alv-Website, die die Ergeb-
   14                        men im Volksschulbereich (vgl. Beiträge            etwa an der vorgesehenen Kürzung des                nisse auflistet.
Aargauische Kantonale Lehrerinnen- und Lehrerkonferenz

                                                                                                Termine
Schleichende Zunahme der                     über ein Schreiben an die Schulleitungen           Verband der Dozierenden Nordwest-
Arbeitsbelastung                             orientiert werden, in dem diese gebeten            schweiz
Erziehungsrat Beat Trottmann infor-          werden, die Zahl und Verteilung der Dele-          . 19. Oktober, 18.30 Uhr
mierte anschliessend über die Tätigkeit      gierten in den Schulen zu überprüfen,              Generalversammlung in Olten
des Erziehungsrats (ER). Vier der elf Er-    entsprechende Korrekturen vorzunehmen
ziehungsräte, deren Aufgabe es ist, Re-      und dem Sekretariat zu melden. Auf-                Aargauischer Lehrerinnen- und
gierungsrat und Bildungsdepartement          grund der Rückmeldungen kann die Liste             Lehrerverband alv
in allen Schulfragen vorzuberaten, sind      der Delegierten auf den neuesten Stand             . 26. Oktober, 15.30 Uhr
von der Kantonalkonferenz gewählt. Ak-       gebracht werden. Auf www.kantonalkon-              Delegiertenversammlung in Brugg-Windisch
tuell sind dies Esther Erne, Eliane Voser,   ferenz.ch ist eine Liste der aktuellen De-
Martin Schaffner und Beat Trottmann.         legierten aufgeschaltet. Die Website wird          Fraktion Technische Gestaltung
Der Erziehungsrat, so Trottmanns posi-       derzeit neu gestaltet und steht ab Ende            . 29. Oktober, 13.30 Uhr
tives Fazit, denke praxisorientiert und      November noch benutzerfreundlicher zur             Mitgliederversammlung
strebe sachbezogene Lösungen an. Seine       Verfügung.
Inputs zu den Geschäften würden ge-                                                             Verein Aargauer Logopädinnen
schätzt, so sein Eindruck. Problematisch     Bevor die Delegierten zum Apéro bei                und Logopäden
erachtet Trottmann die «schleichende         spätsommerlichen Temperaturen übergin-             . 2. November, 18 Uhr
Zunahme der Arbeitsbelastung der Lehr-       gen, stellte Miriam Herrmann vom Zen-              Mitgliederversammlung in Lenzburg
personen». Rekurse seitens Eltern würden     trum Naturwissenschafts- und Technik-
mit anwaltschaftlicher Unterstützung         didaktik der PH FHNW unter «Varia»                 Fraktion Kindergarten
immer professioneller geführt und es         das Projekt «Forschungsecken an Primar-            . 2. November, 16 bis 19 Uhr
sei eine Reihe von Einflussnahmen auf        schulen» vor. Gesucht waren pro Schule             Jahrestreffen im Bullingerhaus, Aarau
die Schulen zu verzeichnen. Als Beispiele    Pilotlehrpersonen, die eine Klasse in
führte Trottmann die Annahme der Mund-       der Primarschule im Fachbereich Natur,             Protestkundgebung Lehrpersonen
artinitiative an oder die im Grossen Rat     Mensch und Gesellschaft unterrichten               . 8. November, ab 13 Uhr
eingereichte Motion zur Weiterbildung.       (Bewerbungsschluss war der 30. Septem-             Kundgebung gegen den Bildungsabbau
Konsterniert hätten die Lehrervertreter      ber). Informationen zum Projekt finden             in Aarau
im ER die Sanierungsmassnahmen zur           sich auf www.fhnw.ch/ppt/content/prj/
Kenntnis genommen: «Die Investitionen,       T999-0681.                                         Fraktion Technische Gestaltung
auf die man heute verzichtet, machen         Irene Schertenleib                                 . 8. bis 10. November
sich später teuer bemerkbar».                                                                   FrTG an den Swiss Education Days
                                                                                                (Erlebnispark Naturwissenschaft und Technik)
Jahresbericht des Präsidenten
Erfreulich hingegen ist die Bilanz hin-        Nächste Themenkonferenz                          Lehrpersonen Mittelschule Aargau
sichtlich der Themenkonferenzen im             zum Lehrplan 21                                  . 9. November, 18 Uhr
vergangenen Geschäftsjahr: Beide The-          Die nächste Themenkonferenz findet am            Mitgliederversammlung NKSA Aarau
menkonferenzen (11. November 2015:             Mittwoch, 16. November, 17 Uhr im FHNW-
«Schule und Eltern im Gespräch»; 11. Mai       Campus Brugg Windisch statt: «Lehrplan           Fraktion Sek1
2016: «Unterrichten in heterogenen Klas-       21 – Gefahr oder Chance?» lautet der Titel       . 7. Dezember, ab 13.45 Uhr
sen») seien sehr gut besucht gewesen, so       zum aktuellen Thema. Nach einem Impuls-          Impulstagung Realschule im Campus
Latscha. Die Aufteilung in Impulsreferate      referat von Sabina Larcher, Direktorin der       Brugg-Windisch. Anschliessend Fraktions-
und (praxisnahe) Expertenrunden res-           PH FHNW, folgt eine Podiumsdiskussion zum        versammlung
pektive Workshops habe sich bewährt,           Thema. Eingeladen sind u. a. Regierungsrat
                                                                                                                                               Schulblatt AG/SO · 18/2016

die Struktur solle auch für zukünftige         Alex Hürzeler sowie ein Vertreter des Initia-
Themenkonferenzen gelten, wenn sich            tivkomitees «JA zu einer guten Bildung –
dies vom Thema her als sinnvoll erweise.       NEIN zum Lehrplan 21».
Fazit des Präsidenten: «Die Kantonalkon-       Anmeldungen werden bis 8. November
ferenz hat sich als Bildungs- und Diskus-      erbeten an info@kantonalkonferenz.ch.
sionsforum etabliert.»
Einige Delegierte wünschen sich einen
besseren Informationsfluss zu den Schu-
len im Zusammenhang mit der Tätigkeit
der Kantonalkonferenz. Die amtierenden                                                          Alle alv-Termine 2016 sind auf www.alv-ag.ch
Delegierten werden nach den Herbstferien                                                        abrufbar.                                      15
Kanton Aargau
                             Grossratswahlen vom 23. Oktober 2016

                             Weniger Reformen und Bürokratisierung – mehr Zeit für die Wissensvermittlung

                             Reformen müssen auf der Unterrichtsebene
                             funktionieren können!
                             Auch wir setzen uns für eine gute Bildung ein. Unsere Ziele für eine leistungsorientierte,
                             ganzheitliche Bildung sind:
                             a. Nicht die Schule, Eltern sind für die Erziehung und Betreuung ihrer Kinder verantwortlich.
                             b. Gleiche Förderung sämtlicher Bildungswege.
                             c. Für eine leistungsorientierte, ganzheitliche Bildung mit Noten 1–6 ab erster Klasse.
                             d. Drei Leistungszüge auf der Oberstufe.
                             e. Auszubildende fordern und fördern.
                             f. Das Bildungsangebot orientiert sich an den Bedürfnissen der Wirtschaft.
                             g. Der Lehrer soll sich wieder verstärkt seinem Kerngeschäft, dem Unterrichten, widmen können.
                             h. Keine unnötigen Reformen. Verzicht auf Lehrplan 21.
                             i. Schwache Schüler sollen mittels bewährter Sonderformen (Einschulungsklassen,
                                Kleinklassen) gefördert werden.
                             j. Senkung der Kosten pro Schüler durch grössere Klassen und weniger Heilpädagogen,
                                Logopäden und Psychologen. Plafonierung der Kosten und Kostenbeteiligung durch Eltern
                                bei Deutsch als Zweitsprache.
                             k. Einfluss der pädagogischen Hochschule auf die Volksschule begrenzen.

                             Wir empfehlen Ihnen unsere 140 Kandidaten in den elf Bezirken
                             zur Wahl in den Grossen Rat.
                             Sie finden unsere Kandidaten auf Liste 1 Ihres Bezirks.
                             Freundliche Grüsse

                             Für die SVP-Grossratsfraktion Kanton Aargau:
Schulblatt AG/SO · 18/2016

                             Jean-Pierre Gallati           Maya Meier                    Patrick Gosteli
                             Grossrat                      Grossrätin                    Grossrat
                             Fraktionschef                 Fraktionsvizepräsidentin      Fraktionsvizepräsident

   16
BKS Aargau

Wie geht’s dir?
Gesunde Psyche. Als Träger der natio-
nalen Kampagne «Wie geht ’s dir?» ver-
mittelt der Kanton Aargau eine wichtige
Botschaft: Ohne psychische Gesundheit
ist die Gesundheit nicht komplett. Da-
rüber sprechen – auch im Schulalltag –
ist ein erster wichtiger Schritt.

Tatsache ist, dass jeder zweite Mensch in
der Schweiz im Laufe seines Lebens ein-
mal psychisch erkrankt. In Kontakt mit
psychischen Erkrankungen kommt daher
nahezu jede Person, zum Beispiel über
das Familienumfeld oder durch Freunde
und Bekannte. Dies ist jedoch noch lange
kein Grund zur Sorge. Bei einem Schnup-
fen denkt auch nicht gleich jeder an eine
Lungenentzündung. Genau so sollte es
auch bei psychischen Krisen sein. Krisen
ansprechen und behandeln statt gleich an
eine unbehandelbare Dauerstörung den-
ken! Dies erfordert, dass eine breite Öf-     Sprechen auch Sie in Ihrer Familie über psychische Gesundheit? Foto: Pro Mente Sana.
fentlichkeit für Themen rund um die psy-
chische Gesundheit sensibilisiert ist.
                                              wie auch für die persönliche Auseinander-           für andere Problemfelder, betont Fuchs.
Kampagne mit neuem Fokus                      setzung mit der psychischen Gesundheit              Aus diesem Grund leistet die Kampagne
Am kommenden Montag, 10. Oktober,             hilfreich sein können.                              «Wie geht’s dir?» einen Beitrag zur Sensi-
startet die Kampagne «Wie geht’s dir?»                                                            bilisierung. Nur wenn offen über psychi-
mit dem Fokus «Psychische Gesundheit          Offener Umgang hilft                                sche Gesundheit gesprochen wird, kann
und Erkrankungen in der Familie». Dieses      Die hiesige Gesellschaft konfrontiert               ein guter Umgang damit gefunden werden.
Thema betrifft Familien in vielfältiger       Jugendliche mit sehr viel Leistungsdruck            Simone Keller, stv. Programmleiterin
Weise. Einerseits werden in der Kindheit      einerseits und mit viel Ablenkung über              Psychische Gesundheit, Abteilung Gesundheit,
wichtige Grundlagen für eine gesunde          Medien, Konsum und Körperkult ande-                 Departement Gesundheit und Soziales
psychische Entwicklung gelegt. Anderer-       rerseits. Das kann Jugendliche überfor-
seits ist die ganze Familie betroffen, wenn   dern und sich negativ auf ihre Psyche               Unterstützungspartner der Kampagne: Nebst
ein Mitglied psychisch erkrankt.              auswirken. Die Schuldenberatung Aargau-             der Schuldenberatung Aargau-Solothurn beteili-
                                              Solothurn kann Schulen mit Materialien,             gen sich auch die IV-Stelle der SVA Aargau, die
Thematisierung im Unterricht                  Klasseneinsätzen, Elternveranstaltungen             Klinik im Hasel sowie das Suizid-Netz Aargau
Äussere Belastungen wie Stress in der         zu Geld und Konsum oder Weiterbildun-               als kantonale Träger.
Schule, mit den Eltern oder Geldsorgen        gen für Lehrpersonen zum kompetenten
können die Psyche von Kindern und Ju-         Umgang mit Geld unterstützen. Andrea
gendlichen belasten. Besonders die Schul-     Fuchs, tätig in der Schuldenprävention                «gsund und zwäg i de schuel»
zeit stellt einen bedeutsamen Lebensab-       bei der Schuldenberatung Aargau-Solo-                 Am 2. November findet das jährliche
                                                                                                                                                    Schulblatt AG/SO · 18/2016

schnitt dar, der Kinder und Jugendliche       thurn, weiss aus Erfahrung, dass Men-                 Herbsttreffen des Kantonalen Netzwerks
auch Themen der psychischen Gesundheit        schen mit finanziellen auch gesundheit-               Gesundheitsfördernder Schulen (KNGS)
gegenüberstellt. Durch gezielten Unter-       liche Probleme haben. Sie leiden häufig               Aargau statt. Das diesjährige Thema ist
richt können Lehrpersonen dazu beitra-        an Kopfschmerzen und Schlafstörungen                  «Schule – ein Netz aus Beziehungen». Gast-
gen, dass bereits junge Menschen lernen,      und fühlen sich deprimiert. Es sei wich-              geberin ist die Heilpädagogische Schule
ihrer Psyche Sorge zu tragen und früh-        tig, dass Jugendlichen solche Zusammen-               Lenzburg; Tagungsort ist das Oberstufen-
zeitig über Probleme zu sprechen. Die         hänge klar werden. Über die eigenen Ver-              zentrum Lenzhard in Lenzburg. Ein detail-
Internetseite www.ag.ch/gsundundzwaeg         hältnisse leben kann man in sehr vielen               liertes Programm und weitere Informatio-
→ Psychische Gesundheit stellt diverse        Bereichen. Der eigenen psychischen Ge-                nen zu «gsund und zwäg i de schuel» sind
Informationen, Filme und Broschüren zur       sundheit Sorge zu tragen ist deshalb zen-             auf www.gesundeschule-ag.ch zu finden.
Verfügung, die sowohl für den Unterricht      tral und wirkt ein Stück weit vorbeugend                                                              17
Portrait

                             Ich bin immer «on fire»
                                                               Portrait. Seit Jahren hilf t Walter Fürst,
                                                               Sekundarlehrer in Olten, mit seiner
                                                               Klasse beim Auf- und Abbau der Infra-
                                                               struktur am KLT. Mit grossem Engage-
                                                               ment ist er dabei, motiviert, lobt und
                                                               fordert seine Schülerinnen und Schüler.
                                                               Wer ist dieser Powermensch? Das Por-
                                                               trait gibt spannende Einblicke.

                                                               Kaum sind die letzten Worte am KLT
                                                               in der Stadthalle in Olten verklungen,
                                                               rücken die Stühle. Die 22 Schülerinnen
                                                               und Schüler der 3. Sek E sind zackig
                                                               am Werk. Innert kürzester Zeit sind die
                                                               Wagen mit je 112 Sitzgelegenheiten in
                                                               den Katakomben der Halle verschwun-
                                                               den. Mitten drin schleppt der Klassen-
                                                               lehrer, Walter Fürst, die schweren Tische.
                                                               Er gibt immer wieder Anweisungen:
                                                               kurz, unmissverständlich, motivierend
                                                               und wertschätzend. Den jeweils ange-
                                                               sprochenen Schülerinnen und Schülern
                                                               schaut er in die Augen, er sucht den
                                                               Kontakt, fordert sie heraus und lobt sie
                                                               ganz gezielt.
                                                               Eine Woche später sitze ich mit Walter
                                                               Fürst in seinem Schulzimmer unter dem
                                                               Dach des Frohheimschulhauses in Olten.
                                                               Auf der einen Tafel stehen Französisch-
                                                               vokabeln – auf einer anderen Kreisfor-
                                                               meln. «Ich unterrichte fast alles selber.
                                                               Das bringt einerseits einen Mehraufwand
                                                               mit sich. Andererseits bin ich aber in ste-
                                                               tem Kontakt mit meinen Schülerinnen
                                                               und Schülern. Mir ist Beziehung enorm
                                                               wichtig, denn sie bildet schliesslich die
                                                               Grundlage für gutes Lernen.» Diese Form

                                         Die Schülerinnen und Schüler
Schulblatt AG/SO · 18/2016

                                         sollen genau wissen, was ich von
                                         ihnen verlange.

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