18/16 7. Oktober 2016 8 Aargau Einstimmig gegen den Bildungsabbau 20 Solothurn - LSO
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
SCHULBLAT T Aargau und Solothurn 18/16 7. Oktober 2016 8 Aargau Einstimmig gegen den Bildungsabbau 20 Solothurn Aktuelles aus dem LSO 43 Praxis Dokumentarfilm: Musik für eine Welt
Professionelle Unterstützung, Begleitung und Beratung für Schulleitungen, Schulbehörden, Schulsozialarbeit und Lehrkräfte: Organisationsberatung, Supervision, Intervision, Mediation und Coaching. www.cobis.ch Telefon: 056 441 60 60, E-Mail: info@cobis.ch Ihr Produkt in guten Händen: Telefon 058 330 11 11, www.vsdruck.ch Telefon 058 330 11 02, Kaspar Frei Alex Certificate of Advanced Studies (CAS) Hürzeler wieder in den Regierungsrat Soziales Lernen in der Schule Der Lehrgang unterstützt Sie bei der spezifischen Weiterentwicklung des Unter- richts, vermittelt Handlungsstrategien Mit hoher Motivation stelle ich mich am 23. Oktober 2016 für herausfordernde Situationen und gibt für eine weitere Amtsperiode zur Wahl. Einblicke in aktuelle Theorien zum sozia- Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung. len Lernen von Kindern und Jugendlichen. Sie lernen, die Entwicklung personaler und sozialer Kompetenzen im regulären Unterricht und im Schulalltag zu fördern. Für Ihre Inserate im Zielgruppen SCHULBLATT Lehrpersonen aller Schulstufen, InSSel- LER D KEL Jugendcoaches, Schulische Heilpädago- E W A L motion GmbH und Pro Werbung 5 g ginnen und -pädagogen, Förderlehr- Chriesiwe en personen. 7 Se g e n o s tf a c h 146 570 77 41 80 P 62 7 Anmeldeschluss Telefon 0 2 777 41 84 F a x 0 6 72 1. April 2017 9 222 06 Natel 07 op.agri.ch p ald-keller@ n.ch www.fhnw.ch/ph/iwb/cas-sls E-Mail: ew ungundpromotio ww w .w e rb Grossratswahlen 23. Oktober 2016 Schulblatt AG/SO · 18/2016 2 Effizienter Einsatz des Bildungsfrankens. Für eine starke Schule Aargau. www.fdp-ag.ch 2
Schulblatt alv Aargau BKS Aargau 7 Standpunkt 8 Einstimmig gegen 17 Psychische Gesundheit Als Präsidentin des Schul- den Bildungsabbau Als Träger der nationalen vorstandes der Schule Am 14. September Kampagne «Wie geht’s für Gestaltung Aargau beschlossen 146 alv- dir?» vermittelt der Kan- erlebt Dr. Gabriele Delegierte einstimmig ton Aargau eine wichtige Stemmer Obrist eine eine Protestkundgebung Botschaft: Ohne psychi- Hauruck-Sparübung gegen die happigen Ab- sche Gesundheit ist die des Regierungsrats bauvorschläge der Regie- Gesundheit nicht kom- hautnah: Dieser will die rung im Bildungsbereich. plett. Darüber sprechen – finanzielle Unterstüt- Diese wird am 8. Novem- auch im Schulalltag – ist zung des Gestalterischen ber in Aarau stattfinden. ein erster wichtiger Vorkurses streichen. Schritt. 3 Cartoon von Julien Gründisch 8 Einstimmig gegen den 17 Wie geht’s dir? 7 Verheerendes Spar-Exempel Bildungsabbau am Gestalterischen Vorkurs 12 Was Schulen gegen den 20 Portrait: Walter Fürst Bildungsabbau tun können 52 Offene Stellen Aargau 13 Leserbrief Titelbild: Der Solothurner Mäd- 13 alv-DV in Brugg-Windisch chenchor unter der Leitung von Lea 14 Unmut über den Scherer und Hannah Wirth war am Bildungsabbau spürbar KLT 2016 in der Stadthalle in Olten 15 Termine ein Farbtupfer der besonderen Art. Sie überzeugten in jeder Beziehung und begeisterten die Solothurner Lehrerschaft mit ihrem Auftritt. Foto: Hansjörg Sahli. SCHULBL AT T Aargau und Solothurn Impressum Schulblatt Aargau und Solothurn, 133. Jahrgang Inserate und Stellenausschreibungen im Schulblatt Verantwortlich für die Seiten Pädagogische Hochschule: Druck und Versand: Vogt-Schild Druck AG Auflage: 10425 Exemplare (WEMF-Basis 2014). dürfen durch Dritte nicht abgedruckt oder auf Online- Michael Hunziker, Bahnhofstrasse 6, 5210 Windisch Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen Schulblatt AG/SO · 18/2016 Erscheint alle 14 Tage. Redaktionsschlüsse unter Dienste übernommen werden. Tel. 056 202 70 38 Telefon 058 330 11 11, Telefax 058 330 11 12 www.alv-ag.ch, Button Schulblatt, ersichtlich. Redaktion E-Mail michael.hunziker@fhnw.ch E-Mail info@vsdruck.ch, www.vsdruck.ch Herausgeber Aargau: Irene Schertenleib, Schulblatt AG/SO Abonnemente, Administration und Adressänderungen Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband (alv) Entfelderstrasse 61, Postfach 2114, 5001 Aarau Sekretariat alv, Postfach 2114, 5001 Aarau Gedruckt auf Royal Press 400 Matt, 70 gm2 und Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn (LSO). Telefon 062 823 66 19 Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60 Das Schulblatt ist offizielles Informationsorgan des E-Mail schulblatt@alv-ag.ch E-Mail alv@alv-ag.ch Departements für Bildung, Kultur und Sport (BKS) Aargau Solothurn: Christoph Frey, Schulblatt AG/SO Abonnementspreise: Schweiz 1 Jahr Fr. 56.– , und des Departements für Bildung und Kultur (DBK) Hauptbahnhofstrasse 5, Postfach 642, 4501 Solothurn 1/2 Jahr Fr. 40.– (inkl. MwSt; für alv- und LSO-Mitglieder Solothurn. Telefon 032 621 85 26, Telefax 032 621 85 27 in den Jahresbeiträgen inbegriffen) Inserateverwaltung E-Mail schulblatt.so@lso.ch Herstellung und Druck Stelleninserate: Schulblatt AG/SO Verantwortlich für die Seiten BKS Aargau: Produktion: Peter Brunner Administration, Postfach 2114, 5001 Aarau Simone Strub Larcher, Leiterin Kommunikation BKS Telefon 058 330 11 24, Telefax 058 330 11 12 Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60 und Davide Anderegg, Bachstrasse 15, 5001 Aarau E-Mail schulblatt@vsdruck.ch E-Mail alv@alv-ag.ch Telefon 062 835 20 63, E-Mail schulblatt@ag.ch Administration: Kaspar Frei Kommerzielle Inserate: Ewald Keller, Werbung Verantwortlich für die Seiten DBK Solothurn: Telefon 058 330 11 02, Telefax 058 330 11 12 und Promotion GmbH, Chriesiweg 5, 5707 Seengen. Marius Gehrig, VSA, St. Urbangasse 73, 4509 Solothurn E-Mail k.frei@vsdruck.ch Tel. 062 777 41 80, Telefax 062 777 41 84 Telefon 032 627 63 12, Telefax 032 627 28 66 4 E-Mail ewald-keller@pop.agri.ch www.werbungundpromotion.ch E-Mail marius.gehrig@dbk.so.ch
LSO Solothurn DBK Solothurn PH FHNW Praxis 20 Aktuelles aus dem LSO 34 Spezielle Förderung 37 FOKUS-Ansatz bei 50 Lernatelier mit Dagmar Rösler und Die Umsetzung der Speziel- verhaltensauffälligen grosser Wirkung Roland Misteli liessen len Förderung, die «Schule Kindern In der Schule Untersig- das vergangene Ver- für alle» und der Umgang Der FOKUS-Ansatz genthal wird das selbst- bandsjahr unter dem mit Heterogenität gehen wurde an der Schule ständige Lernen an in- Titel «Aktuelles aus dem in die Normalität. Ideen für Schinznach im Rahmen dividuellen Themen in LSO» Revue passieren. pädagogische und organi- einer Weiterbildung Lernateliers angeleitet Sie befassten sich ein- satorische Themen werden vermittelt. Motto: Wir und in der Gruppe reflek- gehend mit den Dauer- entwickelt. Seit Juni steht wollen Störungen ver- tiert. Die Real- und brennern Spezielle För- die Projektorganisation stehen. Ein Erfahrungs- Sekundarschülerinnen derung und Lehrplan 21. für die Berichterstattung: bericht. und -schüler sollen ge- Grenzen wurden auf- Standortbestimmung und nügend Zeit haben, ihre gezeigt. Weiterentwicklung. Stärken auszubauen. 20 Aktuelles aus dem LSO 34 Spezielle Förderung 36 Ihre Theaterproduktionen 43 Musik für eine Welt 25 Den Weg der Feinjustierungen 35 Projekt TAMoLi: Deutsch- sind gesucht! 44 Werkbank: Stifthalter aus einem einschlagen lehrpersonen und Schul- 36 Tagungsrückblick: Veloschlauch 26 Referat von Werner van Gent: klassen gesucht Kooperation von Schule 45 Schule Neuenhof gewinnt Fehlentscheidungen und und Elternhaus 10 000 Franken der Peter-Hans die Flüchtlingskrise 37 FOKUS-Ansatz bei ver- Frey Stiftung 27 Termine 2016/17 haltensauffälligen Kindern 46 Eine inklusive Schule braucht 28 Fördern mit «Scaffolding» 38 Verantwortlich lehren – (auch) Spezialisten 29 Stand des Halbklassen- verantwortlich lernen 47 Kulinarische Leckerbissen aus unterrichts kann gehalten 38 «BlueBot» und Thymios der Solothurner Vergangenheit werden im Unterricht 48 «Für Kinder ist nur das Beste 31 Delegiertenversammlung 39 In der Schule etwas für die gut genug» 2016 Gesundheit tun und lernen 49 Saisonstart für 6- bis 12-Jährige 31 Da sind wir dran 39 Freie Plätze in der 50 Lernatelier mit grosser Wirkung 32 Grafomotorik im digitalen Weiterbildung Zeitalter 40 Musik und Mensch: 51 Agenda «Vielfalt leben» 40 Partnerschulen für 2017/18 im Aargau gesucht Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband alv Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn LSO www.alv-ag.ch, alv@alv-ag.ch www.lso.ch, info@lso.ch Präsidentin: Elisabeth Abbassi, abbassi@alv-ag.ch Präsidentin: Dagmar Rösler Schulblatt AG/SO · 18/2016 Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau Allmendstrasse 14, 4515 Oberdorf Telefon 062 824 77 60 Telefon 032 621 56 80, d.roesler@lso.ch Geschäftsführung: Manfred Dubach, Kathrin Scholl Geschäf tsführer: Roland Misteli Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau Hauptbahnhofstrasse 5, 4500 Solothurn Telefon 062 824 77 60 Telefon 032 621 53 23, Telefax 032 621 53 24 dubach@alv-ag.ch r.misteli@lso.ch scholl@alv-ag.ch 5
Toni Wunderlin ehem. Schulleiter Hendschiken und CH-Schule Barcelona, Staufen Certificate of Advanced Studies (CAS) Theaterpädagogik «Ich wähle Maya Bally, Erproben Sie theaterpädagogische weil sie führungsstark und Formen in Unterricht und Schule. Setzen entscheidungsfreudig ist und Sie sich mit Theorien auseinander und den Politbetrieb erleben Sie exemplarische Einblicke in die Praxis. Inszenieren Sie ein eigenes sowie die Theaterprojekt. Sorgen der Kooperation Gemeinden PH ZH, SWCH Schule und Weiterbildung kennt.» Schweiz Zielgruppe Lehrpersonen aller Stufen, Heilpädagogen und Heilpädagoginnen, Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen M AYA Nächste Durchführung Juli 2017 bis Juli 2018 F R E H NER BA L LY r at Kontakt regina.wurster@fhnw.ch i e r u n g s andi.thuerig@phzh.ch d e n R e g t i n - a a r g a u .c h www.fhnw.ch/ph/iwb/cas-tp in gie run g s rae re w w w. WEITERBILDUNG Sich neue Perspektiven für die berufliche Zukunft eröffnen? – Weiterbildung ist der Schulblatt AG/SO · 18/2016 Schlüssel dazu. Die Themenseiten «Weiterbildung» im SCHULBLATT vom 4. November stellen Angebote für Lehrpersonen und Schulleitungen vor und befragen Fachleute zum Thema. Verpassen Sie die Chance nicht, Ihr Angebot mit einem Inserat oder einer Publireportage in der attraktiven Themennummer zu präsentieren. nhe f t Inserateschluss: 14. Oktober 2016 T h e me Nr. 20 Beratung und Reservation: mb e r Inserat-Management SCHULBLATT Aargau und Solothurn 4. Nove EWALD KELLER Werbung und Promotion GmbH, Chriesiweg 5, 5707 Seengen 2016 6 Telefon 062 777 41 80 I E-Mail: ewald-keller@pop.agri.ch I www.werbungundpromotion.ch
Standpunkt Verheerendes Spar-Exempel am Gestalterischen Vorkurs Standpunkt. Als Präsidentin des Basel und dem Wegzug des Instituts Schulvorstands der Schule für Gestal- für Industriedesign aus Aarau nach Basel tung Aargau erlebt Gabriele Stemmer ist die Schule für Gestaltung Aargau Obrist eine Hauruck-Sparübung des übrigens die einzige verbliebene Bil- Regierungsrats hautnah: Dieser will dungsinstitution für Medien und Design die finanzielle Unterstützung des im Aargau. Gestalterischen Vorkurses streichen. Drittens irrt man sich, wenn man meint, der Return on Investment eines einjähri- Der Aargau spart und spart und spart. gen gestalterischen Vorbildungskurses sei Auf der Website des Kantons Aargau wird vernachlässigbar. Die Kreativbranche ist weiterhin vollmundig verkündet: «Der ein Wirtschaftsfaktor, denn Innovation Aargau wird seinem Ruf als Kulturkanton ist ohne Kreativität nicht möglich. Me- auch heute noch gerecht.» Doch stimmt dienkompetenz und Design-Know-how, das auch morgen und übermorgen noch, davon brauchen Wirtschaft und Gesell- wenn eine Sparrunde nach der anderen schaft in Zukunft nicht weniger, sondern vernichtet, was in Kultur und Bildung mehr. Der Bedarf an Fachpersonal kann über Jahre entwickelt und aufgebaut jedoch nicht allein durch Fachhochschul- wurde? «Kultur für alle ist hier kein Lip- abgängerinnen und -abgänger aus Basel, penbekenntnis, sondern gelebte Realität.» Bern, Luzern und Zürich gedeckt werden. Irgendwann wird diese Aussage zur Die Aargauer KMU brauchen gut ausge- Farce. bildete, eigene Berufsleute. Als Präsidentin des Schulvorstandes der Schule für Gestaltung Aargau erlebe ich eine Hauruck-Sparübung des Regierungs- rates gerade hautnah. Die Ankündigung, Die Streichung der öffentlichen Gelder die finanzielle Unterstützung des Gestal- terischen Vorkurses zu streichen, kann für den Gestalterischen Vorkurs entlastet kaum ein durchdachter Akt gewesen sein. Zum einen widerspricht der Regierungs- die Staatskasse nur marginal. rat mit dieser Sparmassnahme seiner ei- genen Strategie, an den Berufsfachschu- len Kompetenzzentren aufzubauen. Auch Schliesslich stellt sich aus rein monetärer der Bildungsstandort Aargau hingegen wenn das Standort- und Raumkonzept Sicht die Frage nach dem Sparpotenzial. verliert weiter an Attraktivität. Und vor Sekundarstufe II vom Grossen Rat ver- Wenn der Regierungsrat beabsichtigt, allem nimmt die Chancengerechtigkeit senkt wurde, handelt es sich im Grund- einer 25-jährigen Erfolgsgeschichte von Schaden: Begabte Lernende aus finan- satz um eine vernünftige Zielsetzung. Die einem Tag auf den anderen die finanzielle ziell schwachen Verhältnissen werden Schule für Gestaltung Aargau ist ein sol- Unterstützung zu kappen, müsste die Ak- sich den Gestalterischen Vorkurs schlicht ches Kompetenzzentrum für Medien und tion doch etwas hergeben. Weit gefehlt! nicht leisten können. Das Spar-Exempel Design, und der Gestalterische Vorkurs Die jährliche Ersparnis der öffentlichen am Gestalterischen Vorkurs wäre verhee- bietet begabten Volksschulabgängerinnen Hand (Kanton und Gemeinden) beläuft rend. und -abgängern eine solide und wertvolle sich auf gerade einmal 69 000 Franken. Dr. Gabriele Stemmer Obrist, Präsidentin Vorbildung im künstlerisch-gestalteri- Das ist weitaus weniger, als von der Re- des Schulvorstandes der Schule für Gestaltung schen Bereich. Diese wird von den Lehr- gierung behauptet, blieb doch bei deren Aargau Schulblatt AG/SO · 18/2016 betrieben der entsprechenden Berufs- Berechnung unberücksichtigt, dass die sparten nicht nur erwünscht, sondern Schule für Gestaltung Aargau ihren Spar- gefordert. beitrag so oder so leisten wird. Zum Zum anderen ist der Gestalterische Vor- Beispiel reduziert sie im Gestalterischen kurs ein Standortvorteil für die Stadt Propädeutikum, einem Angebot an der Aarau und ein Aushängeschild für den Schwelle von der Sek-II- zur Hochschul- Kulturkanton Aargau. Die Qualität der stufe, ab Schuljahr 2017/18 die Lektionen- Ausbildung hat ihren Ruf über die Kan- zahl. tonsgrenzen hinaus erworben. Nach der Fazit: Die Streichung der öffentlichen Konzentration der Hochschule für Ge- Gelder für den Gestalterischen Vorkurs staltung und Kunst FHNW am Standort entlastet die Staatskasse nur marginal, 7
alv Aargau Ohne zu zögern: Einstimmig entschieden die 146 Delegierten, eine Protestkundgebung durchzuführen. Fotos: Simon Ziffermayer. Einstimmig gegen den Bildungsabbau Ausserordentliche Delegiertenver- rungen für technische Berufe immer «Das entspricht einer fehlenden Bildungs- sammlung alv. 146 alv-Delegierte wichtiger. «Eigentlich müssten sich alle zeit von vier bis fünf Wochen pro Jahr. haben keinen Raum für Zweifel gelas- KMU-Vertreter heftig dagegen wehren!», Wir könnten also das Quartal von den sen: Am 14. September beschlossen sie so die Präsidentin. Es sei schlicht verant- Sommerferien bis zu den Herbstferien einstimmig eine Protestkundgebung wortungslos, in der Sek eine Stunde Geo- schlicht weglassen». Das sei schon fast gegen die happigen Abbauvorschläge grafie/Geschichte zu streichen, in einer kriminell, meinte Abbassi. Primarlehr- der Regierung. Sie haben genug vom Zeit, in der Staatskunde immer wichtiger personen müssen durch diese Kürzungen Bildungsabbau, der gravierende Kon- werde. Oder den Musikunterricht abzu- auf 11 Prozent ihres Lohns verzichten. sequenzen für Kinder, Lehrpersonen bauen, was im Widerspruch zur vom Volk Doch damit nicht genug: Weniger unge- und letztlich die Gesellschaf t hätte. gutgeheissenen Musikinitiative stehe. bundene Lektionen bedeuten auch weni- ger Blockzeiten. Was in der Wirtschaft Früher hätte man noch gewusst, dass Le- Der Primarlehrberuf wird zum nicht denkbar ist, eine Lehrerin für sen, Schreiben und Rechnen für eine gute Teilzeitjob Textiles Werken, die 50 Prozent arbeitet, Bildung nicht reiche, meinte Elisabeth Nicht akzeptabel ist für den alv, dass muss bereit sein, an vier Tagen zu unter- Abbassi, alv-Präsidentin, einleitend zur der Primarlehrberuf – nunmehr ein Frau- richten. Abbassis Fazit: «Weniger Bil- ausserordentlichen Delegiertenversamm- enberuf – in Zukunft auch ein Teilzeit- dung, weniger Betreuung, weniger Qua- lung (a.o. DV). Aber heute würde die Bil- beruf sein soll. Denn das Streichen von lität, weniger Wohlstand – wenn der dung an die Wand gefahren. «Fremdspra- Lektionen und halben Lektionen in den Grosse Rat diesem Abbau zustimmt, han- chige Kinder werden noch mehr Probleme Fächern Deutsch, Realien und Musik delt er extrem verantwortungslos.» haben, sich in unser Schulsystem zu in- sowie der Abbau von Teilungsstunden Schulblatt AG/SO · 18/2016 tegrieren», denn der DaZ-Unterricht soll führen dazu, dass der Beruf für eine Des Pudels Kern: Die Steuerpolitik weiter gekürzt werden. Kinder, die heute Klassenlehrperson selbst bei einer Klasse des Kantons zu wenig gut ausgebildet würden, fehlten mit 25 Schülerinnen und Schülern der Manfred Dubach, alv-Geschäftsführer, später der Wirtschaft, so Abbassi. Die dritten bis sechsten Klasse nicht mehr im machte den Kern der finanziellen Misere Analyse der im Aufgabenplan 2017/20 vor- Vollpensum zu haben ist: Eine Mittel- aus: Eine verfehlte Steuerpolitik der Re- geschlagenen Abbaumassnahmen im Bil- stufenlehrerin unterrichtet dann mit einer gierung. Es fehle dieser an Weitblick über dungsbereich ist ernüchternd und depri- Klasse von 20 Schülerinnen und Schülern einen Konjunkturzyklus hinaus. Jeder mierend (vgl. inhaltliche Ausführungen drei Lektionen weniger in der Unterstufe, Privathaushalt wisse, dass man in guten in SCHULBLATT 17). Beim Geometrisch- in der sechsten Klasse sind es zwei Lek- Jahren Geld auf die Seite legen müsse. technischen Zeichnen fallen Lektionen tionen. Insgesamt verschwinden 585 Lek- Ganz anders der Kanton: Die Senkungen 8 weg, dabei werden CAD-Programmie- tionen während der Primarschulzeit: des Steuerfusses und Revisionen in den
alv Aargau Weniger Bildung, weniger Betreuung, weniger Qualität, weniger Wohl- stand – wenn der Grosse Rat diesem Abbau zustimmt, handelt er extrem verantwortungslos. Elisabeth Abbassi alv-Präsidentin Elisabeth Abbassi sprach Klartext: Der Bildungsabbau ist verantwortungslos. Jahren 2007, 2008 und 2013 führten zu 400 Millionen Franken Mindereinnah- men, dies entspreche in etwa dem Betrag, den der Kanton seither einsparen müsse. Anders als von Finanzdirektor Roland Brogli 2012 vorausgesagt, habe der Kan- ton durch die Steuersenkungen keine Mehreinnahmen generieren können. «Das einzige, was dies gebracht hat, ist der Ärger, den wir jetzt haben.» Manfred Dubach erntete viel Zustimmung für seine Darlegungen. Nullrunden bei den Löhnen Verheerende Auswirkungen hat auch die dritte Lohnnullrunde in kurzer Zeit. Zur Lohnpflege – das heisst, zum Erhalt der Lohnkurve – wäre jährlich eine Lohn- erhöhung von 1,2 Prozent notwendig. Dies wäre, so Dubach, für den Kanton problemlos finanzierbar, da dieser die Mehrkosten durch den Mutationsgewinn wieder wettmachen könne (ältere Lehr- personen werden pensioniert, jüngere Schulblatt AG/SO · 18/2016 mit tieferem Lohn kommen nach). Die Lohnnullrunden bedeuten für die Lehr- personen einen jährlichen Verlust von mindestens 1 Prozent der Lohnsumme. Das widerspricht dem Lohndekret, das eine äquivalente Lohnentwicklung zu an- deren Branchen der Wirtschaft festhält. Konkret bedeutet dies: Allein seit 2011 sind 150 000 Franken auf einen Lebens- lohn einer Lehrperson verloren gegangen. Kathrin Scholl enthüllte das neue alv-Plakat: Bildungsabbau* – oder wie man Dies wirkt sich vor allem auf jüngere aus vollen Äpfeln leere Birnen macht. Gestaltung: a+o. 9
alv Aargau Lehrpersonen aus: Der Kanton Aargau den Beruf motiviert werden können. Die ist lohnmässig nicht mehr konkurrenz- Schulleitung Hunzenschwil überlegt fähig, in anderen Kantonen verdienen sich, die Erzählnacht und das Skilager junge Lehrpersonen bis zu 30 000 Franken nicht mehr anzubieten als Zeichen des mehr Lohn pro Jahr. «Es verwundert des- Protests. Elisabeth Grun, Mitglied der halb nicht, dass bis zu 20 Prozent Lehr- Fraktion Beratungsdienste (BDAG), be- personen im Aargau nicht die richtige richtete, dass ihre Kolleginnen und Kol- Ausbildung haben.» Regierung und Parla- legen alles daran täten, die Qualität der ment täten alles, so Dubach, um die Zu- Beratungen aufrechtzuerhalten, aber kunft schwarz aussehen zu lassen. Der sie seien gestresst. 2 Millionen Franken alv fordert deshalb eine baldige Revision muss die BDAG einsparen, das gehe des Lohndekrets. nicht ohne Qualitätsverlust und gravie- rende Folgen. Über kurz oder lang würde Grosse Verärgerung und Konsternation der erschwerte Zugang zu Beratungen Die Co-Präsidenten des Verbands Schul- zu mehr Lehrabbrüchen und insgesamt leiterinnen und Schulleiter Kanton Aargau zu mehr Kosten im Sozial- und Gesund- (VSLAG), Beat Petermann und Philipp heitsbereich führen. Thomas Leitch, Grolimund sowie der Präsident des Ver- SP-Grossrat und Präsident der Bildungs- bands aargauischer Schulpflegepräsiden- kommission des Grossen Rates ermun- tinnen und -präsidenten (VASP), Franco terte die Delegierten, die Grossrätinnen Corsiglia, führten aus, weshalb ihre Ver- und Grossräte des eigenen Bezirks zu bände die Resolution gegen den Bildungs- kontaktieren und ihnen mit Beispielen abbau sowie die Protestkundgebung des aufzuzeigen, wie schädlich die Abbau- alv mittragen (Letztere wird auch von massnahmen sind. Besonders wichtig sei «Schule & Elternhaus» unterstützt): Noch es auch, zum jetzigen Zeitpunkt die Mit- nie, so Petermann, sei es vorgekommen, glieder der Bildungskommission zu kon- dass man Kürzungen an der Pflichtstun- taktieren, vornehmlich aus FDP und dentafel vorgenommen hätte. Auch die SVP (www.ag.ch → Grossrat → Kommis- Eltern seien betroffen, weil der Wegfall sionen). Martin Schaffner, Präsident des von Blockzeiten mehr externe Betreuung Bezirkslehrerinnen- und Bezirkslehrer- zur Folge habe. Nur die finanziell besser- vereins und Erziehungsrat, machte auf gestellten Gemeinden könnten sich dies die Folgen des Lohnabbaus für die Renten aber leisten, eine Chancengerechtigkeit aufmerksam, die durch Senkungen des sei damit nicht mehr gewährleistet. Den Umwandlungssatzes bereits jetzt unter Abbau an der Primar bezeichnete er als Druck sind. «absolut deprimierend». Auch Philipp Gro- Urs Näf, Präsident des Aargauischen limund bedauerte die «Geiz-ist-Geil-Poli- Vereins für Sport in der Schule sprach tik»: «Ich bin nicht frustriert oder demo- von einer Aushöhlung der Bildung auf tiviert, aber verärgert.» Franco Corsiglia allen Stufen und warnte vor einer Zu- fragte sich, wo die «Stärkung der Volks- nahme des Homeschooling. Und mit schule» geblieben sei. Es sei genug an der Dominik Fässler, Primarlehrer in Roth- Schraube gedreht, nun müsse man wieder rist, bekam die Abwanderung junger qualitativ guten Unterricht ermöglichen. Lehrpersonen in andere Kantone ein Schulblatt AG/SO · 18/2016 Gesicht: «Ich überlege mir, eine andere «Aushöhlung der Bildung Ausbildung zu machen, weil der Lohn auf allen Stufen» eben doch eine Rolle spielt. Anständige Bevor die Delegierten über drei Anträge Löhne sind ein grosses Zeichen der Wert- des alv-Verbandsrats abstimmten, er- schätzung.» Er erntete dafür viel Applaus. hielten sie das Wort. Viele nutzten die Gelegenheit, um ihre Besorgnis, Konster- Alle alv-Anträge gutgeheissen nation und den Ärger zu äussern. Primar- Nach diesen engagierten Worten ging lehrerin Susanne Frei las einen Brief Auch die Präsidenten von VSLAG und VASP drück- es um die drei Anträge, die der alv-Ver- eines Arbeitskollegen vor, der sich fragt, ten ihre Besorgnis aus: Beat Petermann, Philipp bandsrat den Delegierten unterbreitete. Be- 10 wie Lehrpersonen überhaupt noch für Grolimund und Franco Corsiglia. reits die online durchgeführte Urabstim-
alv Aargau Grosser Unmut, Verärgerung und Unverständnis: Die Delegierten meldeten sich zu Wort. mung zeigte, dass 96 Prozent für eine Protestkundgebung sind (bei einer Betei- ligung von 1150 Lehrpersonen). Entspre- 2. Die Lektionenverpflichtung für ein Vollpensum wird nicht erhöht. Nächste Schritte, richtig wählen! Die alv-Geschäftsleitung hat bereits einen chend deutlich war auch das Verdikt der ausserordentlichen DV: Sie sagte einstim- mig «Ja» dazu. Diese wird am Dienstag, 3. Der heute geltende Betreuungs- koeffizient für die Schülerinnen und Schüler bleibt mindestens Brief an alle Mitglieder der grossrätlichen Bildungskommission geschrieben, führte Gespräche mit Grossrätinnen und Gross- 8. November, um 13 Uhr beginnen (Be- erhalten, die Klassengrössen räten, den Fraktionspräsidien im Parlament sammlung am Bahnhof Aarau) und via werden nicht weiter angehoben. und mit Mitgliedern der Finanzkommission Bahnhofstrasse zum Platz vor dem Gro- ssen Rat gehen. Falls dieser seine Sitzung verschiebt, wird sie eine Woche später 4. Die Lektionenzahl pro Klasse und Fach bleibt mindestens erhalten. (Kapf). Sie wird auf der alv-Website Ideen für Aktionen von Schulen publizieren und unterstützt diese auch telefonisch bei am 15. November stattfinden. Manfred Ein dritter Antrag, der es dem alv-Ver- Fragen. Die nächsten Wochen widmet sie Dubach machte deutlich, dass die Teil- bandsrat ermöglichen wird, in dringli- der Planung der Protestkundgebung. Die nahme keine Konsequenzen auf die An- chen Fällen rasch ein Referendum ergrei- politische Debatte im Grossen Rat zum stellung haben wird und darf, es gilt das fen zu können, wurde ebenfalls einstim- AFP 2017–20 findet ab 22. November bis Streikrecht. Der alv empfiehlt aber den mig gutgeheissen. Die Delegierten applau- 6. Dezember statt. Dem alv ist es ein An- Schulen, für Kinder, die in dieser Zeit dierten lange. Abbassis Schlussvotum liegen, dass Lehrerinnen und Lehrer, alv- zu Hause nicht betreut werden können, sprach wohl allen aus dem Herzen: «Wir Delegierte, Schulleitungen sich vor Ort in ein Betreuungsangebot (etwa durch Assis- brauchen für die nächste Legislatur ein den Gemeinden stark machen für die Bil- tenzpersonen) bereitzustellen. anderes Parlament, eines, das nicht nur dungsanliegen. Die Schulpflegen als poli- Schulblatt AG/SO · 18/2016 subtrahieren kann. Wir brauchen einen tische Behörden dürfen ausserdem an die Weiter hiess die DV die von den drei Ver- Grossen Rat, der die Bildung der Jugend Eltern gelangen, anders als die Lehrper- bänden alv, VASP und VSLAG getragene höher gewichtet als Steuersenkungen.» sonen. Hinweis: auf www.alv-ag.ch finden Resolution gegen den Abbau bei Bildung Dem war nichts mehr hinzuzufügen, aus- sich die Abstimmungsprotokolle zum AFP und Personal gut (vgl. Beilage in diesem ser einem grossen Applaus für die grosse 2016–19. Dort ist ersichtlich, welche Gross- SCHULBLATT). Diese fordert: Arbeit der alv-Geschäftsstelle und einem rätinnen und Grossräte den Abbauvorschlä- abschliessenden Apéro bei spätsommer- gen in der Bildung zugestimmt haben und 1. Die vorgesehene Lohnentwicklung wird sichergestellt und die Lohn- kurve auf das Niveau von 2011 lichen Temperaturen. Irene Schertenleib welche nicht. Dies erleichtert bestimmt die Wahl von bisherigen Kandidierenden am 23. Oktober. korrigiert. 11
alv Aargau Was Schulen gegen den Bildungsabbau tun können GL alv. Mitglieder des alv oder ganze Schulen fragen die Geschäf tsleitung (GL) des alv immer wieder an, wie Lehr- personen vor Ort vorgehen können, um Entscheidungsträger und die Bevölke- rung auf die Folgen des Abbaus in der Bildung aufmerksam zu machen. Wich- tig ist dabei, dass eine klare Aufgaben- teilung zwischen den kantonal agieren- den Verbänden und den Schulen in den einzelnen Gemeinden besteht und ein- gehalten wird. Es ist die Aufgabe des alv, seiner Fraktio- nen und seiner Mitgliedsorganisationen, auf kantonaler Ebene tätig zu werden. Bildungsabbau: Kommunikation ist wichtig, ebenso wie die Berücksichtigung des richtigen Die Verbände sind in dieser Sache auf das Adressaten. Foto: Fotolia. Vertrauen der Schulen angewiesen, dass das Mögliche und Notwendige getan wird, auch wenn dies nicht immer an die Politiker, die den Lehrpersonen im besten Nur wer nichts Öffentlichkeit gelangt, weil etwa das Fall persönlich bekannt sind. In diesen Kommissionsgeheimnis gewahrt werden unternimmt, hat schon Schreiben sollten sie ganz konkret auf die muss. Deshalb hat die GL des alv auch verloren. Schwierigkeiten und Befürchtungen der Kontakt aufgenommen zum Verband der eigenen Schule eingehen. Nachteile, die Schulleiterinnen und Schulleiter (VSLAG), die Kinder aus dem eigenen Bekannten- zum Verband der Schulpflegepräsidien kreis erleiden, haben das Potenzial, auch (VASP) und zum kantonalen Verband von nächst den Kontakt zu den Schulpflegen hartgesottene Sanierer von ihrem Spar- Schule und Elternhaus. In der Zwischen- und Schulleitungen suchen. Nur mit de- kurs abzubringen. zeit haben sich diese Verbände auf ein ge- ren Zustimmung dürfen sie sich mit ihren Ein wirksames Mittel, um auf die eigenen meinsames Vorgehen geeinigt. Zudem Anliegen an die Eltern der Schülerinnen Anliegen aufmerksam zu machen, sind steht der alv mit dem Bildungsdirektor und Schüler wenden. Die ganze Schule auch kurze und prägnante Leserbriefe, und dem zuständigen Departement in kann dann gemeinsam Aktionen wie In- vor allem dann, wenn sie von direkt be- ständigem Kontakt, um die Interessen sei- formationsabende für Eltern, Gespräche troffenen Lehrpersonen oder Eltern ver- ner Mitglieder und der Schulen möglichst mit regionalen Mitgliedern des Grossen fasst werden. Politikerinnen und Politiker frühzeitig in den Planungsprozess einzu- Rats oder Einladungen zum Besuch des sind daran interessiert, zu wissen, was bringen. Die Bildungspolitikerinnen und Unterrichts organisieren. Sparpolitikerin- die lokale Wählerschaft über aktuelle und -politiker des Parlaments werden im Rah- nen und Abbaupolitiker lassen sich vor brisante Themen denkt. Sie sind sich sehr men der parlamentarischen Bildungs- allem davon beeindrucken, wenn ihnen wohl bewusst, dass sie von den gleichen gruppe von der alv-Geschäftsleitung früh- Schulpflegemitglieder aus der eigenen Leuten in wenigen Wochen gewählt wer- zeitig über die Anliegen und Argumente Partei aufzeigen, welchen Schaden der den oder eben nicht. der Lehrpersonen informiert. Vor der De- Abbau in der Volksschule anrichtet. Das Einhalten der beschriebenen Rollen- batte im Grossen Rat über das Sanie- verteilung zwischen den Verbänden und rungspaket wird sich der alv noch einmal Wirksame Leserbriefe den einzelnen Schulen kann dazu beitra- Schulblatt AG/SO · 18/2016 an alle Parlamentsmitglieder wenden, um Wenig zielführend, ja oft sogar kontra- gen, dass die drohenden Abbaumassnah- eine Mehrheit von ihnen von seinen Ar- produktiv, sind Briefe von betroffenen men verhindert und die Anstellungsbe- gumenten zu überzeugen. und beunruhigten Schulen, die an alle dingungen der Lehrpersonen wieder Mitglieder des Parlaments verschickt wer- verbessert werden können. Die GL des Widerstand vor Ort den. Eine Flut von allgemein gehaltenen alv dankt allen Lehrpersonen und Schu- Für Aktionen in den Gemeinden jedoch Briefen hilft nicht, das Verständnis für len für ihren Einsatz, der hoffentlich ist der alv auf seine Mitglieder angewie- die Anliegen der Schulen zu verbessern. von Erfolg gekrönt sein wird. sen. Nur die Schule vor Ort kann diese Die mit Post Überhäuften reagieren ver- Nur wer nichts unternimmt hat schon organisieren und durchführen. Entspre- ständlicherweise oftmals mit Verärge- verloren. chend dem Vorgehen des alv auf kantona- rung. Viel wirksamer sind Briefe an lo- Manfred Dubach, Geschäftsführer alv 12 ler Ebene, sollten die Lehrpersonen zu- kale oder regionale Politikerinnen und
alv Aargau alv-DV in Leserbrief Brugg-Windisch Schule Untersiggenthal. Der Entscheid haltensauffälligen, disziplinlosen oder Die diesjährige ordentliche Delegierten- für separative (Kleinklasse) oder inte- demotivierten Kinder mit an sich norma- versammlung des Aargauischen Lehre- grative Schulung muss bei den Gemein- ler Lernfähigkeit wäre alleinige Sache rinnen- und Lehrerverbandes alv findet den und ihren Schulen bleiben, meint der Klassenlehrperson. Im Falle einer Ab- statt am die Schulleitung der Schule Untersig- schaffung der IHP sorgen sich die Lehr- genthal. personen über die dann fehlenden För- Mittwoch, 26. Oktober 2016 dermöglichkeiten. 15.30 Uhr, im Studiensaal B Wir sind in Sorge bezüglich der Motion 16.45 (SVP) und der Motion 16.46 (FDP) Die Abschaffung spart keine Kosten. Ak- des Campus Brugg-Windisch zur Abschaffung der Integrativen Schule. tuell werden bei uns fünf Schülerinnen Wir haben am 27. September Entschei- und Schüler, welche die Kriterien für Son- • 15.30 Uhr: Delegiertenversammlung dungsträgerinnen und -träger aus der derschulung klar erfüllen, in Regelklas- • 18.00 Uhr: Apéro im Campus Politik an unsere Schule eingeladen mit sen unterrichtet (VM mithilfe von SHP • 19.00 Uhr: Nachtessen der geladenen dem Ziel, ihnen die positiven Seiten der und Klassenassistenz). Müssten diese die Gäste mit Ehrung der Neupensionier- Integrativen Schulung aufzuzeigen, damit Tagessonderschule besuchen, wäre das ten im Hotel Aarehof in Wildegg sie diese im November in der Sitzung im mit erheblichen Mehrkosten von jährlich Grossen Rat in die Debatten einfliessen etwa 150 000 Franken verbunden. lassen. Einige Argumente haben wir hier zusammengetragen, in der Hoffnung, dass Fazit, die IHP bietet Bitte an die neupensionierten alv- auch an anderen Schulen die Diskussion • den Schülerinnen und Schülern: Indi- Mitglieder: Alle Mitglieder, die seit lanciert wird. viduelle Förderung sowohl der sehr der letzten Delegiertenversammlung begabten Kinder wie auch der Kinder pensioniert wurden, werden vom alv Der integrative Unterricht in 193 Gemein- mit Lernschwierigkeiten oder Behin- im Anschluss an die Delegiertenver- den des Kantons Aargau hat sich bewährt. derungen. Kinder mit Lernschwierig- sammlung zum Nachtessen eingeladen. Bei einer Abschaffung würden deren keiten bleiben in der Klasse integriert Das alv-Sekretariat ist dankbar für Ihre Schulen und die Eltern stark verunsichert. und fühlen sich in der Regel weniger Meldung, damit möglichst niemand Sieben Jahre Aufbauarbeit wären in den ausgegrenzt. vergessen wird. Sand gesetzt und Millionen von Steuer- • den Eltern: die Gewissheit, dass alle Geschäftsleitung alv franken verschleudert. Kinder optimal unterstützt werden, um schulisch und später beruflich Trotz knappen Ressourcen für die Erfolg zu haben. Integrative Schulung sind 71,3 Prozent • der Lehrerin oder dem Lehrer: Unter- der befragten Lehrpersonen im Kanton stützung beim Unterrichten leistungs- Aargau mit der Umsetzung der IHP schwacher oder verhaltensauffälliger ziemlich bis vollkommen zufrieden. Kinder durch die schulische Heilpä- Aufgrund ihrer Erfahrungen sind unsere dagogin. Lehrer überzeugt, dass der Lernerfolg • den Gemeinden: die Stärkung ihrer im integrativen Schulunterricht deutlich Schulen, Attraktivität für Familien mit besser ist im Vergleich zum früheren Kindern. Unterricht in Kleinklassen. • der Wirtschaft: möglichst gut ausge- bildete Schulabgängerinnen und -ab- Wir machen die Erfahrung, dass die gänger, die auch über gute Teamfähig- schulischen Heilpädagoginnen und Heil- keit und Sozialkompetenzen verfügen. Schulblatt AG/SO · 18/2016 pädagogen im Rahmen der IHP eine wich- • dem Kanton: weniger Kosten für tige Funktion in der Beratung der Lehr- Arbeitslosigkeit und Sozialfürsorge für person in den Regelklassen übernehmen Menschen mit schwachen schulischen und als Motor für Unterrichtsentwicklung Kompetenzen, Verminderung von Krimi- wirken. Sie sind in den Jahrgangsklas- nalität infolge fehlender Arbeits- sen tätig und vermitteln so klassenüber- integration. greifend Best-Practice-Erfahrungen. Silvia Mallien, Schulleitung Untersiggenthal Kleinklassen sind nur für leistungs- schwache Kinder vorgesehen, das heisst, die Betreuung der hyperaktiven, ver- 13
Aargauische Kantonale Lehrerinnen- und Lehrerkonferenz Am Rande der DV führten die Delegierten viele Gespräche über die neuen Sparvorschläge der Regierung. Foto: Irene Schertenleib. Unmut über den Bildungsabbau spürbar Kantonalkonferenz. An der Delegier- in SCHULBLATT 17) sind aber «happig», Faches Geometrisch-technisches Zeich- tenversammlung der Aargauischen das gab der Bildungsdirektor unumwun- nen (GTZ) an der Oberstufe oder in Geo- Kantonalen Lehrerinnen- und Lehrer- den zu. Zu den schmerzhaftesten zählt grafie/Geschichte an der Sek. Eine Leh- konferenz dominiert seit drei Jahren er die Reduktion der ungebundenen Lek- rerin zeigte sich besorgt über die Abwer- das Thema «Sparen». Deutlicher als tionen an der Primarschule ab 2017/18, tung des Berufs der Primarlehrperson, auch schon sprach der Gastreferent, wodurch der Kanton 6 Millionen Franken der kaum mehr in einem Vollzeitpensum Bildungsdirektor Alex Hürzeler, von einsparen würde (die Gemeinden rund unterrichtet werden könne. Eine Heilpä- einem Bildungsabbau. die Hälfte). Gar als «Ultima ratio» bezeich- dagogin fragte nach, ob die Folgekosten nete Alex Hürzeler die Reduktion der Stun- infolge Burn-outs bei Lehrpersonen im Roland Latscha, Präsident der Kantonal- dentafel an der Primarschule. Dies könne Bildungsbudget überhaupt erfasst wür- konferenz, freute sich über das zahlreiche aus Bildungsoptik keine gute Massnahme den. Teilweise sind diese ersichtlich in Erscheinen der Delegierten am 9. Septem- sein. Er werde sich in den Kommissionen den Ausgaben für Stellvertretungen und ber. Dies sei «ein Zeichen der Solidarität dafür einsetzen, dass Bildung nicht der die Lehrpersonenberatung (BDAG). Man- in einem eher angespannten Klima». Um einzige Bereich sei, der zum Sparen beitra- fred Dubach, alv-Geschäftsführer, bestä- die finanzpolitischen Abbauvorschläge gen müsse. Und auch eine Steuererhöhung tigte, dass die Kosten für Stellvertretun- im Bildungsbereich, die die Regierung in sei für den Regierungsrat kein Tabu mehr. gen in den letzten zehn Jahren zugenom- den Aufgaben- und Finanzplan 2017–20 Am Schluss seines Referats, in dem er men hätten. «Es werden nur Verlierer pro- gepackt hatte, ging es denn auch vorwie- eigentlich lieber länger über den neuen duziert – man spart bei den Kindern und gend im Gastreferat von Regierungsrat Aargauer Lehrplan und die Neue Ressour- setzt Lehrpersonen stärker unter Druck», Alex Hürzeler. In der Schule, im Unter- cierung Volksschule gesprochen hätte, brachte es ein Delegierter auf den Punkt. richt, seien Motivation, Leidenschaft und liess er sich persönlich angesichts der an- Auch Christian Aeberli, Chef der Abtei- Professionalität der Lehrpersonen gross. stehenden Regierungsratswahlen auf eine lung Volksschule im BKS, gab den Dele- Aber im medialen und politischen Um- entsprechende Frage eines Delegierten in gierten Recht – man könne von einem feld werde argumentiert, geklagt, gedroht die Karten blicken: Ja, bestätigte er auf richtigen Bildungsabbau sprechen. und auch über Finanzpolitik gesprochen. Nachfrage, bei einer Wiederwahl in den alv-Präsidentin Elisabeth Abbassi gab Er erinnerte daran, dass letztlich die de- Regierungsrat würde er weiterhin gerne schliesslich ein Statement ab, das zum Schulblatt AG/SO · 18/2016 mokratisch gewählten Grossrätinnen und dem BKS vorstehen, entscheidend sei aber Nachdenken anregte: «Es ist auch Auf- Grossräte darüber entscheiden würden, letztlich die Meinung des gesamten Regie- gabe von euch Delegierten, in den Schu- welche Sparmassnahmen in der Bildung rungsrates, wenn es um die Verteilung der len zu sagen, welche Grossrätinnen und umgesetzt würden. Sinnvoll sei es des- Departemente gehe. Grossräte bildungsfreundlich sind.» Sie halb, die verantwortlichen Politikerinnen appellierte an die Eigenverantwortung und Politiker direkt anzusprechen. «Es werden nur Verlierer produziert» aller, sich vor den anstehenden Wahlen Der Unmut der anwesenden Delegierten über das Abstimmungsverhalten der bis- «Ultima ratio»: über das dritte Sparpaket in Folge ist herigen Grossrätinnen und Grossräte in Reduktion der Stundentafel gross, das zeigte die anschliessende Fra- Bildungsfragen zu informieren, beispiels- Die nun vorgeschlagenen Abbaumassnah- gerunde: Kritik äusserten die Delegierten weise über die alv-Website, die die Ergeb- 14 men im Volksschulbereich (vgl. Beiträge etwa an der vorgesehenen Kürzung des nisse auflistet.
Aargauische Kantonale Lehrerinnen- und Lehrerkonferenz Termine Schleichende Zunahme der über ein Schreiben an die Schulleitungen Verband der Dozierenden Nordwest- Arbeitsbelastung orientiert werden, in dem diese gebeten schweiz Erziehungsrat Beat Trottmann infor- werden, die Zahl und Verteilung der Dele- . 19. Oktober, 18.30 Uhr mierte anschliessend über die Tätigkeit gierten in den Schulen zu überprüfen, Generalversammlung in Olten des Erziehungsrats (ER). Vier der elf Er- entsprechende Korrekturen vorzunehmen ziehungsräte, deren Aufgabe es ist, Re- und dem Sekretariat zu melden. Auf- Aargauischer Lehrerinnen- und gierungsrat und Bildungsdepartement grund der Rückmeldungen kann die Liste Lehrerverband alv in allen Schulfragen vorzuberaten, sind der Delegierten auf den neuesten Stand . 26. Oktober, 15.30 Uhr von der Kantonalkonferenz gewählt. Ak- gebracht werden. Auf www.kantonalkon- Delegiertenversammlung in Brugg-Windisch tuell sind dies Esther Erne, Eliane Voser, ferenz.ch ist eine Liste der aktuellen De- Martin Schaffner und Beat Trottmann. legierten aufgeschaltet. Die Website wird Fraktion Technische Gestaltung Der Erziehungsrat, so Trottmanns posi- derzeit neu gestaltet und steht ab Ende . 29. Oktober, 13.30 Uhr tives Fazit, denke praxisorientiert und November noch benutzerfreundlicher zur Mitgliederversammlung strebe sachbezogene Lösungen an. Seine Verfügung. Inputs zu den Geschäften würden ge- Verein Aargauer Logopädinnen schätzt, so sein Eindruck. Problematisch Bevor die Delegierten zum Apéro bei und Logopäden erachtet Trottmann die «schleichende spätsommerlichen Temperaturen übergin- . 2. November, 18 Uhr Zunahme der Arbeitsbelastung der Lehr- gen, stellte Miriam Herrmann vom Zen- Mitgliederversammlung in Lenzburg personen». Rekurse seitens Eltern würden trum Naturwissenschafts- und Technik- mit anwaltschaftlicher Unterstützung didaktik der PH FHNW unter «Varia» Fraktion Kindergarten immer professioneller geführt und es das Projekt «Forschungsecken an Primar- . 2. November, 16 bis 19 Uhr sei eine Reihe von Einflussnahmen auf schulen» vor. Gesucht waren pro Schule Jahrestreffen im Bullingerhaus, Aarau die Schulen zu verzeichnen. Als Beispiele Pilotlehrpersonen, die eine Klasse in führte Trottmann die Annahme der Mund- der Primarschule im Fachbereich Natur, Protestkundgebung Lehrpersonen artinitiative an oder die im Grossen Rat Mensch und Gesellschaft unterrichten . 8. November, ab 13 Uhr eingereichte Motion zur Weiterbildung. (Bewerbungsschluss war der 30. Septem- Kundgebung gegen den Bildungsabbau Konsterniert hätten die Lehrervertreter ber). Informationen zum Projekt finden in Aarau im ER die Sanierungsmassnahmen zur sich auf www.fhnw.ch/ppt/content/prj/ Kenntnis genommen: «Die Investitionen, T999-0681. Fraktion Technische Gestaltung auf die man heute verzichtet, machen Irene Schertenleib . 8. bis 10. November sich später teuer bemerkbar». FrTG an den Swiss Education Days (Erlebnispark Naturwissenschaft und Technik) Jahresbericht des Präsidenten Erfreulich hingegen ist die Bilanz hin- Nächste Themenkonferenz Lehrpersonen Mittelschule Aargau sichtlich der Themenkonferenzen im zum Lehrplan 21 . 9. November, 18 Uhr vergangenen Geschäftsjahr: Beide The- Die nächste Themenkonferenz findet am Mitgliederversammlung NKSA Aarau menkonferenzen (11. November 2015: Mittwoch, 16. November, 17 Uhr im FHNW- «Schule und Eltern im Gespräch»; 11. Mai Campus Brugg Windisch statt: «Lehrplan Fraktion Sek1 2016: «Unterrichten in heterogenen Klas- 21 – Gefahr oder Chance?» lautet der Titel . 7. Dezember, ab 13.45 Uhr sen») seien sehr gut besucht gewesen, so zum aktuellen Thema. Nach einem Impuls- Impulstagung Realschule im Campus Latscha. Die Aufteilung in Impulsreferate referat von Sabina Larcher, Direktorin der Brugg-Windisch. Anschliessend Fraktions- und (praxisnahe) Expertenrunden res- PH FHNW, folgt eine Podiumsdiskussion zum versammlung pektive Workshops habe sich bewährt, Thema. Eingeladen sind u. a. Regierungsrat Schulblatt AG/SO · 18/2016 die Struktur solle auch für zukünftige Alex Hürzeler sowie ein Vertreter des Initia- Themenkonferenzen gelten, wenn sich tivkomitees «JA zu einer guten Bildung – dies vom Thema her als sinnvoll erweise. NEIN zum Lehrplan 21». Fazit des Präsidenten: «Die Kantonalkon- Anmeldungen werden bis 8. November ferenz hat sich als Bildungs- und Diskus- erbeten an info@kantonalkonferenz.ch. sionsforum etabliert.» Einige Delegierte wünschen sich einen besseren Informationsfluss zu den Schu- len im Zusammenhang mit der Tätigkeit der Kantonalkonferenz. Die amtierenden Alle alv-Termine 2016 sind auf www.alv-ag.ch Delegierten werden nach den Herbstferien abrufbar. 15
Kanton Aargau Grossratswahlen vom 23. Oktober 2016 Weniger Reformen und Bürokratisierung – mehr Zeit für die Wissensvermittlung Reformen müssen auf der Unterrichtsebene funktionieren können! Auch wir setzen uns für eine gute Bildung ein. Unsere Ziele für eine leistungsorientierte, ganzheitliche Bildung sind: a. Nicht die Schule, Eltern sind für die Erziehung und Betreuung ihrer Kinder verantwortlich. b. Gleiche Förderung sämtlicher Bildungswege. c. Für eine leistungsorientierte, ganzheitliche Bildung mit Noten 1–6 ab erster Klasse. d. Drei Leistungszüge auf der Oberstufe. e. Auszubildende fordern und fördern. f. Das Bildungsangebot orientiert sich an den Bedürfnissen der Wirtschaft. g. Der Lehrer soll sich wieder verstärkt seinem Kerngeschäft, dem Unterrichten, widmen können. h. Keine unnötigen Reformen. Verzicht auf Lehrplan 21. i. Schwache Schüler sollen mittels bewährter Sonderformen (Einschulungsklassen, Kleinklassen) gefördert werden. j. Senkung der Kosten pro Schüler durch grössere Klassen und weniger Heilpädagogen, Logopäden und Psychologen. Plafonierung der Kosten und Kostenbeteiligung durch Eltern bei Deutsch als Zweitsprache. k. Einfluss der pädagogischen Hochschule auf die Volksschule begrenzen. Wir empfehlen Ihnen unsere 140 Kandidaten in den elf Bezirken zur Wahl in den Grossen Rat. Sie finden unsere Kandidaten auf Liste 1 Ihres Bezirks. Freundliche Grüsse Für die SVP-Grossratsfraktion Kanton Aargau: Schulblatt AG/SO · 18/2016 Jean-Pierre Gallati Maya Meier Patrick Gosteli Grossrat Grossrätin Grossrat Fraktionschef Fraktionsvizepräsidentin Fraktionsvizepräsident 16
BKS Aargau Wie geht’s dir? Gesunde Psyche. Als Träger der natio- nalen Kampagne «Wie geht ’s dir?» ver- mittelt der Kanton Aargau eine wichtige Botschaft: Ohne psychische Gesundheit ist die Gesundheit nicht komplett. Da- rüber sprechen – auch im Schulalltag – ist ein erster wichtiger Schritt. Tatsache ist, dass jeder zweite Mensch in der Schweiz im Laufe seines Lebens ein- mal psychisch erkrankt. In Kontakt mit psychischen Erkrankungen kommt daher nahezu jede Person, zum Beispiel über das Familienumfeld oder durch Freunde und Bekannte. Dies ist jedoch noch lange kein Grund zur Sorge. Bei einem Schnup- fen denkt auch nicht gleich jeder an eine Lungenentzündung. Genau so sollte es auch bei psychischen Krisen sein. Krisen ansprechen und behandeln statt gleich an eine unbehandelbare Dauerstörung den- ken! Dies erfordert, dass eine breite Öf- Sprechen auch Sie in Ihrer Familie über psychische Gesundheit? Foto: Pro Mente Sana. fentlichkeit für Themen rund um die psy- chische Gesundheit sensibilisiert ist. wie auch für die persönliche Auseinander- für andere Problemfelder, betont Fuchs. Kampagne mit neuem Fokus setzung mit der psychischen Gesundheit Aus diesem Grund leistet die Kampagne Am kommenden Montag, 10. Oktober, hilfreich sein können. «Wie geht’s dir?» einen Beitrag zur Sensi- startet die Kampagne «Wie geht’s dir?» bilisierung. Nur wenn offen über psychi- mit dem Fokus «Psychische Gesundheit Offener Umgang hilft sche Gesundheit gesprochen wird, kann und Erkrankungen in der Familie». Dieses Die hiesige Gesellschaft konfrontiert ein guter Umgang damit gefunden werden. Thema betrifft Familien in vielfältiger Jugendliche mit sehr viel Leistungsdruck Simone Keller, stv. Programmleiterin Weise. Einerseits werden in der Kindheit einerseits und mit viel Ablenkung über Psychische Gesundheit, Abteilung Gesundheit, wichtige Grundlagen für eine gesunde Medien, Konsum und Körperkult ande- Departement Gesundheit und Soziales psychische Entwicklung gelegt. Anderer- rerseits. Das kann Jugendliche überfor- seits ist die ganze Familie betroffen, wenn dern und sich negativ auf ihre Psyche Unterstützungspartner der Kampagne: Nebst ein Mitglied psychisch erkrankt. auswirken. Die Schuldenberatung Aargau- der Schuldenberatung Aargau-Solothurn beteili- Solothurn kann Schulen mit Materialien, gen sich auch die IV-Stelle der SVA Aargau, die Thematisierung im Unterricht Klasseneinsätzen, Elternveranstaltungen Klinik im Hasel sowie das Suizid-Netz Aargau Äussere Belastungen wie Stress in der zu Geld und Konsum oder Weiterbildun- als kantonale Träger. Schule, mit den Eltern oder Geldsorgen gen für Lehrpersonen zum kompetenten können die Psyche von Kindern und Ju- Umgang mit Geld unterstützen. Andrea gendlichen belasten. Besonders die Schul- Fuchs, tätig in der Schuldenprävention «gsund und zwäg i de schuel» zeit stellt einen bedeutsamen Lebensab- bei der Schuldenberatung Aargau-Solo- Am 2. November findet das jährliche Schulblatt AG/SO · 18/2016 schnitt dar, der Kinder und Jugendliche thurn, weiss aus Erfahrung, dass Men- Herbsttreffen des Kantonalen Netzwerks auch Themen der psychischen Gesundheit schen mit finanziellen auch gesundheit- Gesundheitsfördernder Schulen (KNGS) gegenüberstellt. Durch gezielten Unter- liche Probleme haben. Sie leiden häufig Aargau statt. Das diesjährige Thema ist richt können Lehrpersonen dazu beitra- an Kopfschmerzen und Schlafstörungen «Schule – ein Netz aus Beziehungen». Gast- gen, dass bereits junge Menschen lernen, und fühlen sich deprimiert. Es sei wich- geberin ist die Heilpädagogische Schule ihrer Psyche Sorge zu tragen und früh- tig, dass Jugendlichen solche Zusammen- Lenzburg; Tagungsort ist das Oberstufen- zeitig über Probleme zu sprechen. Die hänge klar werden. Über die eigenen Ver- zentrum Lenzhard in Lenzburg. Ein detail- Internetseite www.ag.ch/gsundundzwaeg hältnisse leben kann man in sehr vielen liertes Programm und weitere Informatio- → Psychische Gesundheit stellt diverse Bereichen. Der eigenen psychischen Ge- nen zu «gsund und zwäg i de schuel» sind Informationen, Filme und Broschüren zur sundheit Sorge zu tragen ist deshalb zen- auf www.gesundeschule-ag.ch zu finden. Verfügung, die sowohl für den Unterricht tral und wirkt ein Stück weit vorbeugend 17
Portrait Ich bin immer «on fire» Portrait. Seit Jahren hilf t Walter Fürst, Sekundarlehrer in Olten, mit seiner Klasse beim Auf- und Abbau der Infra- struktur am KLT. Mit grossem Engage- ment ist er dabei, motiviert, lobt und fordert seine Schülerinnen und Schüler. Wer ist dieser Powermensch? Das Por- trait gibt spannende Einblicke. Kaum sind die letzten Worte am KLT in der Stadthalle in Olten verklungen, rücken die Stühle. Die 22 Schülerinnen und Schüler der 3. Sek E sind zackig am Werk. Innert kürzester Zeit sind die Wagen mit je 112 Sitzgelegenheiten in den Katakomben der Halle verschwun- den. Mitten drin schleppt der Klassen- lehrer, Walter Fürst, die schweren Tische. Er gibt immer wieder Anweisungen: kurz, unmissverständlich, motivierend und wertschätzend. Den jeweils ange- sprochenen Schülerinnen und Schülern schaut er in die Augen, er sucht den Kontakt, fordert sie heraus und lobt sie ganz gezielt. Eine Woche später sitze ich mit Walter Fürst in seinem Schulzimmer unter dem Dach des Frohheimschulhauses in Olten. Auf der einen Tafel stehen Französisch- vokabeln – auf einer anderen Kreisfor- meln. «Ich unterrichte fast alles selber. Das bringt einerseits einen Mehraufwand mit sich. Andererseits bin ich aber in ste- tem Kontakt mit meinen Schülerinnen und Schülern. Mir ist Beziehung enorm wichtig, denn sie bildet schliesslich die Grundlage für gutes Lernen.» Diese Form Die Schülerinnen und Schüler Schulblatt AG/SO · 18/2016 sollen genau wissen, was ich von ihnen verlange. 18
Sie können auch lesen