NACHRICHTEN TUTZINGER - KREATIVITÄT FÜR TUTZING Neue Ideen braucht der Ort - Tutzinger Nachrichten
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32. Jahrgang www.tutzinger-nachrichten.de Ausgabe 2 / Februar 2014 TUTZINGER NACHRICHTEN Das Magazin für Tutzing und seine Bürger KREATIVITÄT FÜR TUTZING Neue Ideen braucht der Ort
FINDEN & LESEN EINBLICK Liebe Leserin, lieber Leser, 3 TUTZING REPORT Wie viel Kreativität braucht ein Ort – und warum? 4 Mehr Kreativität für das Zusammenleben von Jung und Alt 4 „Wenn ich einmal Bürgermeister wär“; Jugendliche äußern sich 5 Kommunalwahl 2014: Die Drei, die Bürgermeister werden wollen 6 Kommunaler Wahlkampf im Internet 11 UNSERE GEMEINDE RATHAUS KOMPAKT 12 SCHLAGLICHT Wahlkampf – die Probe auf Fairness und Gemeinsinn 13 Explodierende Rechtsberatungskosten im Rathaus / Führungswechsel in der Tutzinger SPD 14 FDP mit neuer Aufstellung 15 Wie ich es sehe Studienleiter Martin Held über „postfossile Mobilität“ 16 HANDEL, HANDWERK & SERVICE Geschäfte-Fluktation 18 Grundsteinlegung im Refugium Behringer Park / Beautiful Home & Garden zieht um 19 Tutzinger Zinskompass / Der Laden lebt 20 Notdienste im Februar 21 WIE ES FRÜHER WAR X^MRK Die Familiensaga Knittl (2) 22 Geschenke werden wahr 24 - R 8Y MENSCHEN IN TUTZING Die Berufe des Alfons Mühleck 26 Englisch-Training Bundesverdienstkreuz für Professor Dr. Hartenstein 27 ganz in Ihrer Nähe! TUTZINGER SZENE Münchner Faschingsprinz aus Tutzing 28 Vaganti ArtisticTheatre / Musikfreunde Tutzing: Sie haben sich für 2014 Auftakt mit Münchner Symphonikern 29 vorgenommen Ihr Englisch zu verbessern? Rückblick und Wahl des Pfarrgemeinderats St. Joseph 30 Das KulturForum des Roncallihauses / Das Cello-Duo Ginzel 31 Warten Sie nicht bis Dezember! Wilhelm-Hausensteinpreis für die Fotogruppe Traubing / Fangen Sie gleich an! Doppeltes Vorstandsjubiläum Schützengesellschaft Immergrün 32 TN EXTRA Die Schlüssellochtechnik in der Bauchchirurgie 33 Hätten Sie’s gewußt? 34 Ich biete Ihnen: kleine Gruppen JUNGES TUTZING Zum ersten Mal Kommunalwahl: Statements von Jungwählern 35 Einzelunterricht 2I[ Vorstandswechsel in der JM 36 Unterricht für Sie und Ihren Partner Studium generale in der Sternwarte 37 KALENDER & KONTAKTE Rufen Sie an! Veranstaltungen / Vereine im Februar 38 Sabine Schwarz KIRCHENMITTEILUNGEN 40 Der Tratzinger NACHLESE 41 jump E nglish Training xpad Coaching 01573 1808123 www.jump-e.de LESERBRIEFE 42 Impressum 43 Redaktionsanschrift: Titelbild: 32. Jahrgang www.tutzinger-nachrichten.de Ausgabe 2 / Februar 2014 Collage von TUTZINGER E-Mail: redaktion@tutzinger-nachrichten.de Roland Fritsche NACHRICHTEN Verteilung: Hermann Buncsak, Tel. 08158/2050 Das Magazin für Tutzing und seine Bürger Anzeigen: Roland Fritsche, anzeigen@tutzinger-nachrichten.de, Tel. 08807/8387 Post: Tutzinger Nachrichten Zugspitzstr. 30, 82327 Tutzing Besuchen Sie die Tutzinger Nachrichten im Internet: www.tutzinger-nachrichten.de KREATIVITÄT FÜR TUTZING Neue Ideen braucht der Ort Redaktionsschluss für das Märzheft ist der 05. Februar 2014. Zulieferungen danach können leider nicht mehr berücksichtigt werden. Wir bitten um Verständnis. Ihre Beiträge und Fotos sind uns sehr willkommen, bitte als E-Mail oder auf CD und mit Angabe der Quelle. Erscheinungstermin: 28. Februar 2014. 2
EINBLICK Liebe Leserinnen und Leser, dieses Heft befasst sich - wie vor Wahl- en nicht anders zu erwarten- noch ein- mal mit der Kommunalpolitik. Die drei Bürgermeisterkandidaten kommen sehr ausführlich zu Wort, außerdem weitere politische Gruppierungen. Die Tutzinger Nachrichten stellen allen an den Wahlen Beteiligten Platz zur Verfügung. Wir legen großen Wert darauf, dass wir eh- renamtlich tätig, neutral und parteipolitisch unabhängig sind, auch wenn die „Tutzinger Liste“ uns öffentlich und mit absolut unpassender Wortwahl der Parteilichkeit beschul- digt. Leider fehlt jeglicher Beleg für ihre Behauptung. Diese Gruppierung ist mit dem Anspruch des „fairen Miteinander“ angetreten. Bleibt zu hoffen, dass das nicht allgemeiner Stil des Wahlkampfes wird. Zum kommunalen Wahlkampfstil unser Schlaglicht-Kommentar auf Seite 13. Die Jugend kommt dieses Mal mit mehreren Beiträgen zu Wort. In diesem Heft berichten Erstwähler, wie sie zu einer Entscheidung kommen wollen und junge Leute überlegen, was sie als Bürgermeister machen würden. Spannend auch der Bericht unseres sehr engagierten Youngsters M. Gröschel über den Wahlkampf im Internet und die neu eingerichte- te facebook-Seite der Tutzinger Nachrichten. Sie finden uns unter:https://www.facebook.com/tutzingernachrichten. In „Wie ich es sehe“ macht sich Martin Held von der Evange- lischen Akademie Gedanken, wie „Tutzing postfossil mobil“ bleiben oder werden kann. Natürlich geht es dabei u.a. um das Thema „Auto und Parken“. Dies wird auch im Gespräch mit Mitgliedern der ATG (Aktionsgemeinschaft der Tutzinger Gewerbetreibenden) thematisiert, wo es um Leerstände, lau- fende Geschäfte und verändertes Einkaufsverhalten geht. Gespannt habe ich auf die Fortsetzung der „Knittl-Saga“ gewartet und möchte mich hier herzlich bei Stefanie Knittl bedanken, die uns an ihrer interessanten Familiengeschichte teilhaben lässt. In Tutzing gibt es die unterschiedlichsten interessanten Men- schen. Wir stellen Ihnen den Träger des Bundesverdienst- kreuzes Prof. Dr. Reiner Hartenstein vor und den offiziellen Faschingsprinzen der Landeshauptstadt München 2014, Prinz Alexander II. , der im Alltagsleben Alexander de Brenco heißt. Auch wer nicht Fasching feiert, wird im Februar in Tutzing bestens unterhalten. Die Rotarier bieten ein Show- und Akro- batikteam, die Musikfreunde die Münchner Philharmoniker, die evangelische Kirche ein Cellokonzert und das Roncalli KulturForum ein abwechslungsreiches Programm. Was mich besonders freut, sind die Leserbriefe, die uns zu den unterschiedlichsten Themen erreicht haben. Darunter auch der unseres zweiten Bürgermeisters, der gerne den Tratzinger liest. Aber mit dem Tratzinger, mei, sei duat´s wos mit dem! Nicht jedem passt immer, was er sagt, denkt, ver- mutet und tut. Dafür sind Glossen ja da. Und je näher der Tratzinger an der Wahrheit ist, desto aufgeregter sind gele- gentlich die Reaktionen. Unser Erster Bürgermeister konnte sich erst im zweiten Anlauf dazu durchringen, in seinem Blog zu schreiben: „Lieber Tratzinger, so sehr ich Deine Glossen in den Tutzinger Nachrichten schätze...“ Das „Aber“ entneh- men Sie bitte dem o.a. Leserbrief. Und vergessen Sie nicht, den neuen Tratzinger zu lesen! Herzlichst Ihre 3
TUTZING REPORT Wie viel Kreativität braucht ein Ort – und warum? „Tutzing braucht mehr Kreativität!“ Diese Forderung - viel- gebnissen messen. Man mag argwöhnen, dass Kreativität leicht war es auch ein Wunsch- hat unser jetziger Bürger- mit Chaos und Unordnung einhergehe und somit nicht für meister bei der letzten Kommunalwahl geäußert. Solch ein gemeindliche Probleme tauge. Aber es ist erwiesen, dass er- Postulat ist zeitlos und so stellt sich die Frage: Wie und wo folgreiche Kreative sehr wohl methodisch und zielorientiert könnte Kreativität uns weiter helfen? arbeiten, wenn auch vielleicht nicht nach allgemeingültigen Kreativität zählt im modernen Wirtschafts- und Soziologie- Maßstäben. Kreativität ist u.a. eine Frage von Techniken und jargon zu den „Soft Skills“, also außerfachlichen bzw. fach- Methoden, für die man jedoch die eigene Veränderungsbe- übergreifenden Kompetenzen, die im Gegensatz zu „Hard reitschaft und geistige Flexibilität trainieren und Mut zu un- Skills“, den harten Faktoren, stehen. Die Hard Skills können gewöhnlichen Ansätzen haben muss. erlernt und durch Zeugnisse und Leistungstests objektiviert Könnte ein Kreativitätstraining z.B. Geschäftsleuten helfen, werden, Soft Skills dagegen sind subjektiv und dementspre- innovative Lösungen für Probleme wie den Laden-Leerstand chend fällt die Definition und Überprüfung der einzelnen zu finden, für die es bisher keine Lösung gab? Neue Bran- Fähigkeiten schwer. Ob z.B. ein Maurer sein Fach beherrscht, chen? Mehrere Branchen gemeinsam für Synergien? Liefer- ist leichter zu erkennen als ob jemand kreativ ist und es ist service? Besondere Kundenorientiertheit? Könnte man viel- auch leichter zu erkennen, ob der Gemeindegärtner den Ra- leicht so einen Wettbewerbsvorteil kreieren, der bei starker sen pflegt als ob der Gemeinderat richtig entscheidet. Konkurrenz wettbewerbsfähig macht? Kreativität ist die Fähigkeit, gute und möglichst neuartige Methodische Kreativität bedeutet auch, bei begrenzten Res- Lösungen für Probleme zu entwickeln. Bereitschaft, her- sourcen eine Lösung zu entwickeln um aus den vorhandenen kömmliche Lösungen und Prozesse zu hinterfragen, Innova- Mitteln das Maximale heraus zu holen. Begrenzte Ressour- tionen zu wagen, Mut zu Veränderungen und Risiken sowie cen haben wir vor allem in finanzieller Hinsicht, hier muss eine hohe Fehlertoleranz zu haben, all das wäre in Tutzing an der Maximierung gearbeitet werden. Der zweite Engpass nicht verkehrt. Und vor allem keine Angst zu haben, etwas besteht bei Bauland, hier sind die Bauherren durchaus krea- falsch zu machen. Das ist in der Gemeindepolitik, zumal in tiv im Sinne der (Gewinn)Maximierung. Gezielte Kreativität einer Gemeinde wie Tutzing, zugegebenermaßen ein hoher könnte Ergebnisse schaffen, die Alleinstellungsmerkmale Anspruch. kreieren. Die Voraussetzungen dafür hätte Tutzing durch- Kreativität kann im Zusammenhang mit Gemeindepolitik aus. Tutzings neuer Gemeinderat wird hoffentlich kreativ oder Ortsentwicklung letztlich im gesamtgesellschaftlichen über Problemlösungen nachdenken und dann braucht es Sinn ja nur ein Mittel zum Zweck sein, nämlich dem, sicht- „nur noch“ Umsetzungskompetenz, Entscheidungs- und bare Ergebnisse zu schaffen. Wer an der Wirksamkeit von Führungsstärke sowie Initiative und Ausdauer. Hoffen wir, Maßnahmen, wirtschaftlichem Erfolg und politischer Ef- dass wir dafür die richtigen, kreativen Leute und den dazu fizienz interessiert ist, muss Kreativität an eben diesen Er- passenden Bürgermeister wählen! esch Mehr Kreativität für das Zusammenleben von Jung und Alt Es war 2005, als ich anregte, der de- es schon… das Hotel wurde ja nicht gebaut. Zugegeben, vor allem im mographischen Entwicklung entspre- Sommer können wir uns im Tutzinger Biergarten, auf der Brahmsprome- chend, das Zusammenleben von Jung nade, auf dem Johanneshügel, der Ilkahöhe u.a. einfach so begegnen. und Alt durch einen Generationen- Bei Eiseskälte tränen einem aber die Augen bzw. sitzen wir lieber zu Dialog für die Zukunft Tutzings zu Hause im Warmen oder packen unsere Ski und fahren in die Berge. Ja, aktivieren. Der damalige Bürgermei- Tutzing hat viele schöne Plätze; dennoch fehlt der „Tutzinger Marktplatz ster Peter Lederer, die Tutzinger Nach- der freien Begegnung“. Mehr Kreativität braucht also Tutzing für die wei- richten und viele andere begleiteten tere Entwicklung, angesichts einer zunehmend älteren Bevölkerung! Wir engagiert meine Initiative „Tutzinger brauchen Zukunftsvisionen über das Zusammenleben von Alt und Jung in Forum: Generationen-Dialog“.Die TN einer Gemeinde, die auch mehr und mehr von Neubürgern bewohnt wird! widmete gar drei Titel diesem Thema, Wie wäre es, Visionen einer lebendigen, phantasievollen „Lebenskultur u.a. mit meinem Artikel „Wir sind Tut- Tutzing 2020“ zu entwerfen!? Dieter Mueller-Harju: zing“. In einer Umfrage, die ich über Was bedeutet einem persönlich: Tutzing? Was ist das für ein Orts- und Zukunftsvisionen die TN und mit dem Rathaus durch- Lebensgefühl? Wer sind „Wir“ in Tutzing? Was bedeutet „Ortsidentität“? führte, kam der Wunsch nach mehr Wohin soll sich Tutzing in den nächsten 5-10-20 Jahren weiterentwickeln? Austausch zwischen den Generationen deutlich zum Ausdruck. Ja, nach Wie und in welcher Form können die unterschiedlichen Generationen zur wie vor braucht Tutzing hierfür mehr Kreativität! Weiterentwicklung des Gemeinschaftslebens und eines lebens- und lie- Das Erscheinungsbild Tutzings hat sich in den letzten Jahren durch viele benswerten Tutzings beitragen? Bauten sehr gewandelt. Mir gefällt Vieles davon! Auch, wie bisher brach- Ich bin heute Schriftsteller und Künstler: „Dieter de Harju“. Als ich vor liegendes Gelände, wie die Bebauung des ehemaligen Textilwerke-Areals fast neun Jahren den Generationen-Dialog anregte, war ich noch mehr dazu beitragen, dass der Ort Tutzing mehr zusammen wächst. Doch was Wissenschaftler und Stadt-Dialog Entwickler. Kopf und Herz sind aber ist mit der künftigen Entwicklung des Zusammenlebens? Natürlich gibt nach wie vor für den Ort, an dem ich lebe, engagiert. Tutzing braucht es reichlich Vereinsleben und natürlich fühlen wir uns in unseren persön- mehr Kreativität für ein lebendiges Zusammenleben von Jung und Alt, lichen Kreisen wohl, ja, sauwohl. Aber es gibt auch eine große Gruppe auch der „Angestammten“ und der an diesen wunderbaren Ort Tutzing von zumeist sich nach Tutzing „Hingezogenen“. Wo ist der „Marktplatz“, „Hingezogenen“. Gönnen wir uns mehr Kreativität und Raum für schöne der Ortskern von Tutzing, wo sich Neubürger und Alteingesessene, Begegnungen – auch das Gute kann noch besser werden! Ich bin sehr Jung und Alt frei begegnen können? Wunderbaren Raum hierfür gäbe gerne Tutzinger! Dieter Mueller-Harju , www.dr-mueller-harju.de 4
„Wenn ich einmal König wär“ (oder wenigstens Bürgermeister) Kreative Vorstellungen von Zukunft - verwirklicht in dem Ort, in dem man zu Hause ist: Junge Mitbürger lassen ihren Vor- stellungen freien Lauf. Ganz im Sinne von Rio Reiser und seinem Lied: „Das alles und noch viel mehr würd‘ ich machen, wenn ich König von Deutschland wär‘…“, etwas umgewandelt in: Wenn ich Bürgermeister/-in von Tutzing wäre, dann… „…würde ich Baustellen besser „…würde ich Grillplätze und Zelt- regeln und planen, damit man plätze am See einrichten. Ich wur- nicht ein Jahr lang von Tutzing de einen Volleyballplatz bauen. abgeschnitten ist. Ich würde für Ganz super wäre eine Bowling- Jugendliche einen Treffpunkt , wo bahn“. Steffi Ainöder, 16 Jahre man billig essen und gemütlich sit- zen kann, eröffnen. Oder die JM- Räume renovieren, z.B. die Toilet- ten“. Max Ainöder, 18 Jahre „…würde ich auf jeden Fall mehr „… würde ich gerne ein Jugend- für die Tutzinger Jugend tun. Die treff eröffnen, wo man einfach pilgert nämlich an den Wochen- chillen, kickern, darten und sich enden gesammelt nach Starnberg, austauschen kann, sowie mehr Weilheim oder München, weil bei Sport- Aktivitäten für Jugendliche uns nichts los ist. Schöne neue Clu- anbieten. Das alles sollte in einer bräume für die JM Tutzing wären zentralen Lage sein und für alle ein guter Anfang, irgendwo am gut auch zu Fuß erreichbar“. Ortsrand, wo sich keine Nachbarn Jonas Weber, 16 Jahre von „feiernden“ Jugendlichen ge- stört fühlen. Dann könnte der Ju- gend auch hier im Ort mal etwas geboten werden“. Siehe auch JUNGES TUTZING (Seite 35): AP Romana Bauer, 21 Jahre „Was Erstwähler denken“ Fotos: privat »Wer an den Dingen seiner Gemeinde keinen Anteil nimmt, ist kein stiller, sondern ein schlechter Bürger.« Perikles, athen. Staatsmann (500-429 v. Chr.) 5
TUTZING REPORT Kommunalwahl 2014 Die Drei, die Bürgermeister in Tutzing werden wollen Neun Fragen an die Kandidaten zur Person und Programm 1. Welche politische Partei wird Ihre Kandidatur unterstützen bzw. wer hat Sie vorgeschlagen? 2. Was reizt Sie an der Aufgabe Bürgermeister von Tutzing zu werden? 3. Was reizt Sie an der Aufgabe Bürgermeister von Tutzing zu werden? 4. Wo sehen Sie Ihre besonderen persönlichen Stärken, mit denen Sie Tutzing in eine sichere Zukunft führen wollen? 5. Welche Aufgabe hat für Sie absolute Priorität, wenn Sie Bürgermeister werden? 6. Wie gehen Sie mit den Sorgen der Bürger vor zu viel Wachstum um? 7. Wie sieht Ihr Konzept für mehr Verkehrssicherheit aus? 8. Wie werden Sie als erster Bürgermeister die Energiewende vorantreiben? 9. Tutzings Kassen sind leer. Wie wollen Sie trotzdem längst überfällige Investitionen realisieren? Rudolf Krug bewirken. Das alles kann auf Tutzing übertragen werden, Zu 1.: Von den Freien Wählern denn eine Gemeinde von der Größe Tutzings muss zukünftig und der ÖDP wurde ich vorge- professionell geführt werden. schlagen und einstimmig auf- gestellt. Es gibt auch Signale Zu 5.: Die Konsolidierung der Finanzen. Dazu gehört auf von anderen Gruppierungen, der Einnahmenseite die Bereitstellung von Grund für er- die mich unterstützen wollen. tragreiches Gewerbe. Die Beschaffung von erschwinglichem Wohnraum für Einheimische, um die Abwanderung der jün- Zu 2.: Ich lebe sehr gerne in geren Generationen zu verhindern, ist ein weiteres Top-The- Tutzing und in den Jahren als ma. Hier denke ich vor allem an Einheimischen-Modelle und Gemeinderat hat es mir viel sozialen Wohnungsbau. Vorausschauend müssen Außenbe- Freude gemacht, mit Menschen Bürgermeisterkandidat reichsflächen erworben, baureif gemacht und an Einheimi- in Kontakt zu treten, deren Rudolf Krug sche zu Preisen verkauft werden, die auch für Menschen mit Ansichten und Bedürfnisse zu mittleren Einkommen erschwinglich sind. verstehen und auch helfen zu können. Ich habe immer da- rum gerungen, den Charakter dieser außergewöhnlichen Zu 6.: Ich teile die Sorgen der Bürger. Die überzogene Aus- Gemeinde zu erhalten und behutsam voran zu bringen. Die weisung von Baurecht in der letzten Zeit geht absolut in die Entwicklung der letzten Jahre macht mir aber ernsthaft Sor- falsche Richtung. Auch der Verzicht einer Hotelnutzung zu- gen. Viele Dinge laufen mehr und mehr aus dem Ruder und gunsten einer Wohnbebauung auf dem Seehof-Gelände war ich meine, dass eine Veränderung dringend nötig ist. Für aus meiner Sicht ein Fehler. Hochpreisige Wohnungen schaffen die vielen Bürger, die meine Sorgen teilen, möchte ich die nicht den dringend benötigten, bezahlbaren Wohnraum für Alternative zum Amtsinhaber bieten. Wer Dinge verbessern Einheimische, sondern lösen lediglich einen weiteren Anstieg will, muss sich auch der Herausforderung stellen und Verant- der Bevölkerung aus. Die jetzt schon überlastete Infrastruktur wortung übernehmen. Ich bin dazu bereit. und die Gemeindeverwaltung werden damit erhebliche Pro- bleme bekommen. Die Gemeinde muss endlich anfangen, mit Zu 3.: Ich verfolge eine klare Linie und hänge meine Fahne einer vernünftigen Ortsplanung gegen zu steuern. nicht in den Wind. Demokratie und Bürgerbeteiligung sind die Basis meiner Politik. Das habe ich schon durch den An- Zu 7.: Vorrangig muss für mehr Miteinander und Rücksicht- stoß von Bürgerinitiativen und eines Ratsbegehrens bewie- nahme unter allen Verkehrsteilnehmern geworben werden. sen. Ich stehe dafür, dass zwischen dem Bürgermeister, dem Wichtig ist es, sichere Fußgänger-Überwege zu schaffen, wie Gemeinderat und den Rathausmitarbeitern ein offener, kon- z. B. in Tutzing Nord beim Lidl, für den ich schon seit fünf struktiver und respektvoller Umgang vorherrscht. Für die Be- Jahren kämpfe und auf dem Schulweg zwischen den Schulen wältigung der vor uns liegenden Aufgaben und deren Finan- und der Würmseehalle. Die Ampelschaltung an der Oskar- zierung setze ich auf eine für alle nachvollziehbare Struktur. Schüler-Str. sollte alle einmündenden Straßen berücksichti- Als Gemeinderat und Mitglied des Bau- und Ortsplanungs- gen. Fahrradwege und Fahrradstreifen sowie die Schaffung ausschusses sowie des Umwelt- und Verkehrsausschusses bin von Bürgersteigen (z. B. Beiselestraße) sind weitere Ziele. ich bereits in die Themen eingearbeitet, die auf mich als Bür- Tempo-30-Regelungen sollen dort ausgewiesen werden, wo germeister zukommen werden. sie für mehr Verkehrssicherheit sorgen. Zu 4.: Ich leite seit 20 Jahren ein von mir gegründetes Un- ★ Polsterwerkstatt ternehmen und führe große internationale Projekte im ★ Wandbespannungen IT-Bereich durch. Dabei sind Mitarbeiterführung, Budget- ★ Sonnenschutz kontrolle, das Definieren der Aufgaben, strukturiertes Pro- ★ Gardinen jekt-Management und der Umgang mit Auftraggebern im ★ Tapeten In- und Ausland mir seit Jahren geläufige Grundaufgaben. ★ Stoffe Durch langjährige Erfahrung habe ich ein Gespür für Pro- ★ Accessoires blemfelder, Gelassenheit, Diplomatie und einen konstruk- tiven Umgang mit Kritik entwickelt. Erfolgreich kann man Hauptstraße 37 · Pavillon · 82327 Tutzing nur im Team sein. Einzelkämpfer können auf Dauer wenig Tel. 0 81 58-90 69 55 · info@richters-pavillon.de 6
Kommunalwahl 2014 Zu 8.: Die Energiewende muss weitergehen und auch Tut- zing muss sich endlich mit den neuen Herausforderungen im Energiebereich sowohl ökologisch als auch ökonomisch auseinandersetzen. Es ist höchste Zeit, für Tutzing und sei- ne Ortsteile umsetzbare Energiekonzepte zu entwickeln. In Traubing kann das kostengünstig in die Dorferneuerung eingebunden werden. Dabei geht es um Energie-Einspa- rungen durch energetische Sanierungen und die Nutzung erneuerbarer Energieformen auch im Rahmen von Bürger- beteiligungen. Hier kann Tutzing wirtschaftlich und ökolo- gisch profitieren. Als Umweltreferent des Gemeinderats bin ich bereits mit dem Energiewendeverein in Kontakt. Für alle Maßnahmen muss neben der Wirtschaftlichkeit auch der Landschaftsschutz und die Nachhaltigkeit sichergestellt sein. Bei der Tiefen-Geothermie zur Strom-Gewinnung, wie in Bernried, ist das beispielsweise nicht gegeben. Zu 9.: Ein verantwortungsvoller Umgang mit den Steuergel- dern ist die Grundvoraussetzung. Auch bei schlechter Fi- nanzlage sind dann wichtige Maßnahmen realisierbar. Die knappen vorhandenen Mittel müssen im Rahmen von klaren Prioritäten auf die wichtigsten Projekte konzentriert wer- den. Das gleichzeitige Angehen vieler Themen, wie bisher, überlastet die Verwaltung und führt zu unbefriedigenden und überteuerten Ergebnissen. Ein unkoordiniertes Abarbeiten und fehlende Übersicht füh- ren zu Fehlern bei der Planung und Umsetzung. Beispiele sind unter anderem die Würmseehalle und der Radweg nach Kampberg. Die Größenordnung der dadurch entstandenen Verluste gefährdet den finanziellen Spielraum einer Ge- meinde auf Jahre. So etwas müssen wir künftig unbedingt vermeiden. Ausgaben für juristische Beratung, Fachexperten und Gutachten müssen auf das unbedingt Notwendige re- duziert werden. Maßgeschneiderte Urlaub, der nicht ins Wasser sser ffällt! ällt! Urlaub heißt Erholung. Und erholen kann man sich nur, wenn für Groß und Klein gleichermaßen gesorgt Kanalbau, Grabenlose Leitungsverlegung mit Grundomat ist. Daher bieten wir Ihnen Urlaub für die ganze Familie – Erdraketen, Hausentwässerungsanlagen von der Verpflegung über das Rahmenprogramm bis zur Kinderbetreuung. Ganz gleich, ob Sie eher eine Familien- anlage, eine Ferienwohnung oder eine Kreuzfahrt bevorzu- Heinz gen. Wir gehen auf all Ihre individuellen Wünsche und Bedürfnisse ein! Kagerbauer GmbH Unsere Reiseveranstalter, Ferienanlagen und Tourismus- regionen sind auf Familien ausgelegt. Unterirdische Kanalsanierung und Rohrerneuerung im Berstlingsverfahren, Wasserwerks- betreuung Reiseagentur Tutzing Zweigweg 4 · 82327 Tutzing/Traubing GO Telefon 08157/1741 · Telefax 08157/5100 · Mobil 0171/7274212 City Center E-Mail info@kanalbau-kagerbauer.de · www.kanalbau-kagerbauer.de 7
TUTZING REPORT Kommunalwahl 2014 Dr. Stephan Wanner Brache - heute können dort bei Tengelmann und Aldi viele Mitbürger zum Beispiel aus Tutzing Süd einkaufen. Das „Sud- Zu 1.: Starke Unterstützung haus“ ist zu einem Geschäfts- und Wohnhaus eindrucksvoll erhalte ich aus der Mitte der verwirklicht worden. Tutzinger Bürgerschaft - quer Das ehemalige Roche-Gelände war eine Industriebrache und durch alle politischen Parteien. wird nun für Wohnen und Gewerbe entwickelt. Das Gewer- Viele Mitbürgerinnen und Mit- begebiet an der Blumenstraße in Kampberg lag darnieder. bürger aus unserem Ort haben Es ist mir gelungen, die „WAF“ aus Feldafing zu akquirieren, mich ermutigt, mich für diese sodass wir die nächsten Jahre Gewerbesteuer in Millionen- 2. Amtsperiode zur Verfügung höhe vereinnahmen können. Daneben entsteht dort eine zu stellen. Ich freue mich auf Kindertagesstätte für 50 Kinder. Dies und vieles mehr ist er- diese Aufgabe. Kommunalpo- folgreich bearbeitet worden. Die Tutzinger sollten an dem Bürgermeisterkandidat litik ist für mich bürgernahe festhalten, was sich bewährt hat. Stephan Wanner Basisdemokratie. Aus der Tut- zinger Bevölkerung leite ich für mich als Bürgermeister die Zu 4.: Ein wichtiger Aspekt ist meine Bürgernähe. Sie ver- Aufträge ab, die für unser Gemeinwohl von so maßgeblicher mittelt mir zuverlässige Einsichten in die Wünsche und Be- Bedeutung sind. Die politischen Parteien wirken zwar bei dürfnisse der Tutzingerinnen und Tutzinger. Jährliche Orts- der Willensbildung mit, viel bedeutender sind aber die indi- teilversammlungen, Zusammenkünfte mit unseren Vereinen viduellen Persönlichkeiten mit ihren Wünschen, Sorgen und und viele individuelle Begegnungen mit den Bürgern zeigen Nöten. Sie sind für mich maßgeblich. mir, was die Menschen wollen. Diese Wünsche begreife ich als persönliche Mandate, die ich zum Beispiel über unsere Zu 2.: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Bürgermei- Arbeitskreise in den Gemeinderat einbringen lasse, wo die steramt in Tutzing der schönste, aber auch anspruchsvollste Entscheidungen getroffen werden müssen. Nehmen Sie Beruf ist, den ich bisher ausgeübt habe. Sie wissen, ich war das Forum Soziales/Senioren, wo mit Frau Rosi Huber eine Richter, Rechtsanwalt und im Bundesjustizministerium – alles fruchtbare Zusammenarbeit gelungen ist. Der „Alle-Genera- verantwortungs- und reizvolle Tätigkeiten. Das Aufgaben- tionen-Spielplatz“ ist kürzlich eröffnet worden. Das Forum spektrum des Tutzinger Bürgermeisters geht aber weit da- Tourismus ist über das Engagement von Kristina Danscha- rüber hinaus. Man muss Tutzing für die nächsten Jahrzehnte cher und Armin Heil zum Tutzinger Förderverein für Touris- fit machen. Die Strukturen dafür müssen jetzt erarbeitet mus entwickelt worden, in dem viele Ehrenamtliche unver- werden. Die Herausforderungen, die sich uns stellen, sind zichtbare Beiträge für Tutzing leisten. Das Forum Tutzing anspruchsvoll. Kultur hat mit Ilse Reiher und Helge Haaser ein Netzwerk von 250 Tutzinger Künstlern und Kunstfreunden aufgebaut. Unsere Bevölkerung hat vom Kleinkind bis zu den Senio- Im offenen Rathaus finden kontinuierlich Vernissagen statt. rinnen und Senioren die unterschiedlichsten Bedürfnisse. Dies sind Informationsbörsen, bei denen ich zuhöre, lerne Wir müssen diese Wünsche aufgreifen, in Balance bringen und Aufträge abhole, die dann in das politische Geschäft und umsetzen. Wenn zum Beispiel jetzt auf dem ehemaligen Eingang finden. Roche-Gelände unter anderem ein Hotel entstehen soll, sind die Belange vieler Menschen gegeneinander abzuwägen. Zu 5.: Man muss mit Leitbildern arbeiten. Absolute Priorität Wichtige Verhandlungen mit den Investoren, Architekten für mich besitzen: Haushaltskonsolidierung, Wirtschaftsför- und Ingenieuren sowie den staatlichen Behörden warten da- derung, Energiewende und demographische Entwicklung. rauf, koordiniert und gemanagt zu werden. Solche Heraus- So brauchen wir zum Beispiel Wohnraum für unsere Seni- forderungen machen den Reiz dieses schönen Amtes aus. oren im Ortszentrum. Zu 3.: Mit dem Gemeinderat zusammen ist es mir gelungen, Zu 6.: Zu viel Wachstum wäre schädlich, zu wenig Wachs- viele Vorhaben zu verwirklichen, umzusetzen und voranzu- tum ebenso. Hier gilt es, die Balance zu halten. Eines der bringen. Aus der Bevölkerung habe ich immer wieder den kommunalen Kerngeschäfte ist die Instandhaltung der ge- Zuspruch gehört: „Es rührt sich etwas in Tutzing, endlich.“ meindlichen Infrastruktur, also vor allem unsere Straßen. Viele wichtige Aufgaben konnten in der letzten Amtspe- Hier schlummert – und das habe ich „geerbt“ – ein Instand- riode erfüllt werden. Denken Sie an das Gelände der ehe- setzungsstau im zweistelligen Millionen Eurobereich, um al- maligen Bayerischen Textilwerke, bei Amtsübernahme: Eine lein diesem Missstand Abhilfe zu schaffen, muss Tutzing hö- • Moderne Heiztechnik • Schöne Bäder • Solaranlagen, Schwimmbadtechnik • Sanierung und Neubau • Kundendienst und Reparaturen Starnberger Str. 7 · Traubing · Tel. 0 8157/83 08 · max.spagert@t-online.de 8
Kommunalwahl 2014 here Gewerbesteuereinnahmen erwirtschaften – dies ist nur vanten Tätigkeitsfelder herausgearbeitet und für die Tutzin- durch wirtschaftliches Wachstum möglich. Ich spreche mich ger Belange nutzbar gemacht werden. Auch dafür brauchen in diesem Zusammenhang für nicht störendes Gewerbe aus. wir in der Gemeinde mehr Personal. Im Bereich des Wohnungsbaus geht es um die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum vor allem für unsere einheimischen Zu 9.: Um den Investitionsstau, den ich übernommen habe, Familien. Auch die Ortsabrundungen werden wir im Baube- zu überwinden, muss die Einkommensseite der Gemeinde reich angreifen. Die Bürgerschaft muss besser über diese Be- verbessert werden. Neben der Gewerbesteuer ist die Haupt- lange informiert werden. Wachstumsekzesse sind jedoch auf einnahme die Beteiligung an der Einkommenssteuer. Alle Ex- jeden Fall zu vermeiden. Wir müssen – soweit wir das können perten sagen, die Wirtschaftskraft wächst spürbar, wenn wir – auch auf das äußere Erscheinungsbild unserer Neubauten die 10.000er Einwohnergrenze erreichen. Dies sollte also auf achten. die nächsten 10 – 20 Jahre unser Ziel sein – einen weiteren Anstieg der Bevölkerung lehne ich dagegen ab. Im Übrigen Zu 7.: Hier hat das Forum Verkehr hervorragende Arbeit ge- darf ich Sie dazu auf meinen Blog im Internet verweisen. Sie leistet. Mein Dank gilt vor allem Julia Reich und Gerhard Se- finden mich dort unter: www.stephan-wanner.de ning. Die Erkenntnisse aus diesem Arbeitskreis sind vermehrt in die politische Arbeit zu integrieren. »Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, Zu 8.: Diese wird eines meiner Hauptthemen der nächsten dass wir nicht besser regiert werden, Amtsperiode sein. So möchte ich die Zusammenarbeit mit dem Energiewendeverein verbessern. Ich bin interessiert an als wir es verdienen.« intensiven Dialogen mit Experten auf kommunaler, Landes-, George Bernard Shaw Bundes- und auch europäischer Ebene. Hier müssen die rele- Planen Bauen Wohnen Schritt für Schritt Neubau · Anbau ...kann so einfach sein. Bauplanung Sanierung und Umbau Energieberatung Gewerbebau Anton Leitner GmbH I 82327 Tutzing I Tel. 0 81 58/90 76 10 I Fax 0 81 58/90 76 121 E-Mail: info@leitner-wohnbau.de I www.leitner-wohnbau.de 9
TUTZING REPORT Kommunalwahl 2014 Stefanie von Winning vorher mit den Bürgern besprechen. Und ich werde meine Kontakte als CSU-Kreisvorsitzende in den Bayerischen Land- Zu 1.: Die CSU. Mit anderen Par- tag und in die Bayerische Staatsregierung nutzen, um auch teien und Gruppierungen führe die Rahmenbedingungen zu bekommen, mit denen wir die- ich erst im Januar nach den Fei- se Entwicklung auch nachhaltig steuern können. ertagen Gespräche (Abgabe- termin für dieses Interview war Zu 7.: Wir haben ein gutes Verkehrskonzept, das nur endlich ja der 5. Januar) auch vollständig umgesetzt werden muss. In einem langen Dialogprozess, bei dem sich auch viele Bürger beteiligt ha- Zu 2.: Weil mir Tutzing am ben, ist dieses Konzept mit Lösungen für viele Probleme ent- Herzen liegt, möchte ich ger- standen. In den letzten sechs Jahren ist da aber leider wenig ne Bürgermeisterin werden. realisiert worden. Priorität hat die Sicherheit der schwä- Bürgermeisterkandidatin Tutzing ist ein wunderschöner cheren Verkehrsteilnehmer, also der Kinder und der älteren Stefanie von Winning Ort und es ist eine spannende Menschen. Wichtig ist auch der Ausbau des Öffentlichen Aufgabe, Tutzings Zukunft erfolgreich mitzugestalten. Die Nahverkehrs, insbesondere die Anbindung der Ortsteile. meisten Menschen leben sehr gerne in Tutzing und das soll so bleiben. Zu 8.: Auch hier gibt es keine schnelle Lösung, nur sehr viele kleine Schritte werden zum Erfolg führen: das größte Po- Zu 3.: Tutzing steht vor Veränderungen, wie dem demo- tenzial sehe ich bei der energetischen Sanierung der alten graphischen Wandel und vor Problemen, wie z.B. den feh- Gebäude, davon hat Tutzing ziemlich viele. Bei allen neuen lenden Finanzen. Auf der anderen Seite hat Tutzing viel Bauvorhaben sollte es auch eine Solarlösung auf dem Dach Zukunftspotenzial. Das sind große Herausforderungen, die geben und keine Gründächer mehr, die Straßenbeleuch- ich mit Kompetenz, Engagement und Durchsetzungswillen tung kann auf LED-Technik umgerüstet werden und auch lösen kann. die Wasserkraft unserer Teiche und Bäche muss untersucht werden. Traubing ist damit bei seiner Dorferneuerung schon Zu 4.: Ich bin offen, ich spreche mit allen Bürgern, ich höre sehr weit in den Überlegungen. zu und ich bin ein absoluter „Teamplayer“. Deshalb kann ich auch schwierige Runden gut moderieren und zu einem Zu 9.: Wir brauchen mehr Einnahmen. Die Gemeinde finan- gemeinsamen Ziel führen. Mit dem Gemeinderat und der ziert sich über die Gewerbesteuer, da brauchen wir mehr Verwaltung werde ich deshalb offen, partnerschaftlich und Gewerbeansiedelungen, diese zu schaffen wird meine wich- vertrauensvoll zusammenarbeiten. Und ich verfolge die not- tigste Aufgabe als neue Bürgermeisterin sein. Das zweite wendigen Dinge mit Konsequenz. Standbein ist ein Anteil an der Einkommenssteuer, inso- fern sollten junge Arbeitnehmer in Tutzing bleiben können Zu 5.: Ich sehe drei Themen, die besonders gestaltet werden (Stichwort bezahlbarer Wohnraum!) und beim Zuzug wären müssen: auch junge Familien erstrebenswert. Und dann müssen wir - Ein Tutzing der Generationen, in dem sich Jung und Alt eine Prioritätenliste erarbeiten, alles, was wünschenswert wohl fühlen. Ein besonderes Problem dabei ist bezahlbarer ist, wird nicht machbar sein. Deshalb müssen wir uns in Tut- Wohnraum, den wir z.B. auf dem noch freien Grundstück zing über die absolut wichtigsten Vorhaben verständigen. des „Verbandes Wohnen im Landkreis Starnberg“ (früher Zweckverband für sozialen Wohnungsbau) am Kallerbach schaffen können. - Ein lebendiges Tutzing, in dem sich die Menschen in vielfäl- tiger Weise treffen können. Ob Kultur, Sport, Umwelt oder Hilfe für Menschen, denen es nicht so gut geht, Tutzing empfiehlt: hat sehr viele Menschen, die sich ehrenamtlich engagie- ren. Diese möchte ich mit allen Mitteln unterstützen und dafür brauchen wir langfristig eine Begegnungsstätte, ein Trainieren Sie Ihre natürlichen Haus der Bürger und Vereine, z. B. auf dem alten Turnhal- lengelände. Hörfilter - Nur ein starkes Tutzing kann diese Aufgaben auch mei- … denn nur wenn diese wieder stern, deshalb hat Wirtschaftspolitik, die tatkräftige Un- funktionieren, können Hörgeräte ihre terstützung unseres einheimischen Gewerbes, aber auch die Ansiedelung neuer lukrativer Firmen oberste Priorität ganze Leistung entfalten. und wird bei mir Chefsache. Zu 6.: Das ist ein schwieriges Thema, denn da spielen viele Faktoren eine Rolle, die wir als einzelne Kommune gar nicht terzo-Zentrum Tutzing beeinflussen können. Wir leben in der Wachstumsregi- on München, was ja auch Vorteile hat. Wir haben deshalb Greinwaldstraße 4 kaum Arbeitslosigkeit. Aber solange das Geld so billig ist, k 0 81 58/90 67 25 wird auch weiter gebaut werden. Wir brauchen deshalb ein Konzept für eine sinnvolle, moderate Ortsentwicklung. Wir www.terzo-zentrum.de müssen deshalb jedes Vorhaben noch genauer prüfen und 10
Kommunaler Wahlkampf im Internet nicht vertreten, da sie nicht im aktuellen Gemeinderat sitzt. Ein Blick auf die Internetseiten der Parteien vervollständigt Facebook, Twitter, Blogs und natürlich eigene Internettauf- die „Internet-Auftritte“. Die Tutzinger ÖDP Seite gleicht de- tritte bieten in der heutigen Zeit die Möglichkeit der Selbst- rer anderer Ortsverbände. Ebenso die Seite der CSU. Das ist darstellung. Auch auf kommunal-politischer Ebene findet so üblich und man findet sich einigermaßen schnell zurecht. der Wahlkampf nicht nur auf Plakaten oder auf der Haupt- Unter „Aktuelles“ findet man bei der ÖDP kurze Mittei- straße statt. Im Online-Zeitalter versuchen sich die Kandi- lungen. In einer der Meldungen, etwas versteckt, stößt man daten und ihre Parteien auch im Netz zu präsentieren. Mal aber auch auf das ausführliche Wahlprogramm und die Ziele mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Was findet man über die Rudolf Krugs. Die CSU-Seite präsentiert sich ähnlich, stützt Bürgermeisterkandidaten und deren Parteien und ande- sich jedoch überwiegend auf eingescannte Zeitungsartikel. re politische Gruppierungen, wenn man die Suchmaschine Diese sind aktuell und umrahmen die restlichen Nachrichten. Google anwirft oder die sozialen Netzwerke anknüpft? Es findet sich eine Liste der Antretenden für den Gemeinde- Facebook ist mit über einer Milliarde Nutzern weltweit prak- rat sowie ein kurzer Beitrag zur Kandidatur von Winnings. tisch omnipräsent. Kein Wunder, dass auch zwei der drei Außerdem lassen sich Informationen zu den CSU-Gemein- Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters dort vertreten deräten abrufen. sind. Dr. Wanner und Stefanie von Winning haben beide ein Facebook-Profil. Um genauere Informationen zu beiden zu Parteifrei tritt Wanner zur Wahl an. Deshalb muss er sich erhalten muss man „befreundet“ sein. Was ersichtlich ist: auch online selbst organisieren. Auf seiner Internetseite beide sind auf ihren Profilen eher mäßig aktiv, jedoch mit www.stephan-wanner.de „blogged“ er fast täglich zu ver- kleinem Vorteil für von Winning. Sie teilt und postet in län- schiedenen Themen und stellt seine Person vor. Ein „Blog“ geren Abständen Beiträge und Fotos. Rudolf Krug findet ist eigentlich eine Art online-Tagebuch und zeichnet sich vor sich nicht im sozialen Netzwerk. allem durch Aktualität aus. Seit Anfang des Jahres hat auch St. von Winning eine eige- Ihn findet man jedoch genauso wie alle anderen aktuellen ne Homepage, die unter www.stephanie-von-winning.de zu Gemeinderäte auf der Internetseite abgeordnetenwatch. finden ist. Sie präsentiert hier, kürzer als Wanner und Krug, de, auf der Bürger direkt Fragen stellen und diese theore- ihre Person und Ziele. tisch auch beantwortet werden können. Man erkennt recht Wenn man nun ein Fazit ziehen will, so lässt sich sagen, dass schnell, dass einige der gestellten Fragen nicht beantwortet die Auftritte durchaus ausbaufähig sind. Präsenz im Internet wurden. Woran das liegt soll offen gelassen werden. Krug hilft nur, wenn auch Aktualität vorhanden ist. Dennoch steigt hat auf die einzige Frage geantwortet, die ihm gestellt wur- die Aktivität der Kandidaten im Netz immer weiter und even- de. Drei von drei Fragen an Dr. Wanner haben auf dieser tuell könnte daraus auch ein Internetwahlkampf auf kommu- Plattform noch keine Antwort erhalten. Von Winning ist naler Ebene werden. MGr Wir retten Wertvolles &&/ /'&+'0 2#460'4 Werner Huber Boeckelerstr. 5 82327 Tutzing Tel.: 08158 - 905 44 84 Hörmannstraße 2a Tel.: 0 81 58/89 27 Fax: 08158 - 906 12 95 82327 Tutzing Fax: 0 81 58/13 26 ddm-partner@t-online.de 11
UNSERE GEMEINDE Umbaumaßnahmen sind dazu nicht nötig. Denkmal ge- RATHAUS KOMPAKT schützt sind nur Fassade und Dach. Häring hat vor, der Ge- meinde die Tenne für öffentliche Veranstaltungen und die Gekündigt. Fischerhochzeit anzubieten. Erste Gespräche mit Bürgermei- Der Bürgermeister teilte kurz vor Weihnachten mit, dass der ster Dr. Wanner sind bereits erfolgt. Architekt der Gemeinde Maier-Scupin die Zusammenarbeit gekündigt hat, nachdem das Planungsvorhaben „Seehof“ einen abgeschlossenen Zwischenstand erreicht hat. Die nach Geschützt. der letzten Auslegung eingereichten Einwände müssen jetzt Kommunalwahl 2014: Verfahren bei der Eintragung von Un- durch den Gemeinderat bewertet und Beschlüsse gefasst terstützungslisten, Datenschutz und Wahrung der Persön- werden. Danach erfolgt eine neue Auslegung nach 3.2. Der lichkeitsrechte: bei der Unterstützung von neuen Wahlvor- Gemeinderat hat weiter zu beschließen, ob ein neuer Planer schlagsträgern von der Gemeinde Tutzing wird der Daten- eingesetzt werden soll. Es ist weiterhin der alte Bebauungs- schutz wie folgt gewährleistet: Es besteht die Möglichkeit, plan gültig = Hotel., d.h. es gibt noch keinen Satzungsbe- die Eintragung so vorzunehmen, dass dieser Vorgang von schluss bzw. noch keine Planreife zur Änderung des Bebau- keinem nicht autorisierten Dritten zur Kenntnis genommen ungsplanes SO Hotel. werden kann. Dies bedeutet, dass von einem Mitarbeiter der Gemeinde die vorherigen Eintragungen auf der Liste abge- deckt werden. Geklagt. Die Gemeinde Tutzing und der TSV Tutzing haben noch vor Weihnachten Klage gegen den Architekten der Dreifach- halle erhoben. Es sind für die Sanierung der Dachkonstruk- tion und für die Herstellung einer fachgerechten Dachab- dichtung und weitere Arbeiten € 500.000,00 eingeklagt worden. Dies ist genau der Betrag, den der Sachverständige Peter Flotzinger als erforderliche Summe festgestellt hat. Sollte sich im weiteren Verfahren herausstellen, dass ein hö- herer Schaden zu beklagen ist und der Kostenaufwand für die Sanierung der drei Dächer auf der Würmseehalle in der KF Z -FACHBE T RI E B Auto Parstorfer Bernrieder Straße in Tutzing teurer ist, so hat man bereits eine entsprechende Feststellungsklage erhoben. Ziel dieser weiteren Klage ist es, die Verantwortung des Architekten, auch hierfür einstehen zu müssen, bereits jetzt gerichtlich Herstellergarantie Garantiert feststellen zu lassen. Die Gemeinde Tutzing hat weitere zirka 72.000 Euro eingeklagt. Es handelt sich dabei um die bislang aufgelaufenen Kosten für die Sachverständigen und die Bautrockner. Weiter wurden noch vorprozessuale Sanie- rungskosten in Höhe von zirka 6.500 Euro eingeklagt. Für Ihren Neu- oder Jungwagen bieten wir Service, Wartung und Inspektion Verschoben. nach Herstellervorgaben. Gemeindehaushalt 2014: Um die benötigten Zahlen für den Haushaltsplan des bereits laufenden Jahres 2014 zu liefern, Unser freundliches, motiviertes und müssen die Sitzungen des Gemeinderates sowie der Aus- geschultes Team beherrscht alle schüsse im Januar 2014 ausfallen. Die Vor- und Nachberei- Reparatur- und Diagnosetechniken, tungen sowie Durchführungen der Sitzungen würden zu viel auch für die aktuellen Modelle. der Zeit der Mitarbeiter beanspruchen. Die Haushaltsbera- tungen können dann Ende März 2014 beginnen. Ob der für die Gemeinderatsitzung im Mai beabsichtigte Beschluss über den Haushalt erfolgen kann, ist dabei jedoch fraglich. Nach den Kommunalwahlen im März dieses Jahres wür- den die Mitglieder des neuen Gemeinderates sowie der ª So bleibt die neue Bürgermeister bzw. die neue Bürgermeisterin in der Herstellergarantie für Sitzung im Mai vereidigt werden. Wie lange die 21 neuen Ihr Fahrzeug erhalten ! Mandatsträger/-innen über die Haushaltszahlen beraten wollen, bleibt abzuwarten. Auto Parstorfer Verkauft. Starnberger Straße 24 Der Guggerhof ist verkauft. Neuer Besitzer wird Fritz Hä- 82327 Tutzing ring, der seit 26 Jahren Pächter des Midgardhauses ist. Ihm Tel. 08157 929500 schwebt ein Gästehaus in dem alten Bauernhof vor. Große 12
Was Bürger nicht honorieren, sondern mit Entzug von Sym- S C H L A G L I C HT pathiepunkten bestrafen sollten, sind unter anderem: • Persönliche Herabsetzungen, falsche Unterstellungen, kurzum: Mobbing. Wahlkampf – die Probe auf • Die Aktivierung von anonymen Hilfstruppen für „Grobes“, Fairness und Gemeinsinn ohne selbst die Verantwortung dafür zu übernehmen. • Emotionalisierende Kampagnen, die Tutzings Bürger in Mit Beginn dieses neuen Jahres hat der Wahlkampf zur Kom- Aufgeklärte, Gut-Menschen und Ewig-Gestrige spalten. munalwahl am 16. März Fahrt aufgenommen. Die Tutzinger • Die Nutzung von amtlichen Rathausressourcen und In- Nachrichten haben bereits in der Januarausgabe zur Infor- formationsvorsprüngen für Wahlkampfzwecke; Unter- mation mit Selbstdarstellungaen von Positionen und Linien drückung von vorhandenen Informationen oder deren der antretenden Gruppierungen zur Information beigetra- unwahre Interpretation; gen. In einem internen Kodex hat sich die Redaktion darauf • Androhung von Rechtsmitteln zum Zwecke der politischen verständigt, als zentrales unabhängiges Ortsmedium auch Lähmung von Konkurrenten und der Berichtsfreiheit. in den kommenden Wochen objektiv, unabhängig und plu- ral die relevanten kommunalpolitischen Informationen und Sicher gibt es noch mehr Punkte, an denen mitbürgerlicher Themen zu publizieren. Immerhin verfügt man hier seit drei Anstand selbst in lebhaften und zuspitzenden Wahlkampf- Jahrzehnten über Erfahrungen beim Umgang mit diesen zeiten festzumachen ist. Die Wählerschaft heute ist klug sensiblen Vorwahlphasen. genug, neben inhaltlichen Aussagen, die übrigens so unter- schiedlich gar nicht sind, gerade auch Stil, Niveau und Fair- Von den Verlautbarungen der um die Rathausmandate kon- ness der Bewerber um die Rathausmacht zu Prüfsteinen ih- kurrierenden Parteiungen und Personen ist verständlicher rer Wahlentscheidung zu machen. Weise solche Objektivität nur bedingt zu erwarten. Und es Zum Wohlbefinden einer Gemeinde gehört eben auch ein ist ja auch wenig dagegen einzuwenden, wenn jeder für sei- Klima, das – um ein Motto des früheren Bundespräsidenten ne Ziele und Protagonisten Propaganda macht. Dies freilich Johanns Rau (SPD) zu zitieren - ausgerichtet ist auf „Versöh- darf nicht bedeuten, dass man wechselseitig die politischen nen statt spalten“. Die Richtungsdebatten des Wahlkampfs Wettbewerber herabsetzt, mit falschen Informationen ope- können dadurch sogar noch spannender werden, weil sie riert oder eilfertige Komparsen aus dem Hintergrund Stim- den Blick auf die Sache frei machen, um die es geht. HKM mung machen lässt – etwa durch Serien aufheizender Leser- briefe in den Zeitungen der Region oder neuerdings durch arrangierte Internet-Blogs. Leider muss man feststellen, dass die zurückliegende Rat- hausperiode von solch misstönender Begleitung nicht immer frei war. Auch die inflationäre Vermehrung der Prozessiere- rei und juristischer Drohgebärden tun dem politischen Kli- ma in einer Gemeinde alles andere als gut; vor allem nicht der Lösung anstehender Probleme und Zukunftsfragen. Und davon hat Tutzing wahrlich genug, über die sich redlich streiten lässt. Besondere Verantwortung kommt dabei dem amtierenden Bürgermeister zu, der sowohl Rechenschaft abzugeben hat als auch sich für weitere sechs Jahre um Bür- gervertrauen und Spitzenverantwortung bewirbt. Und nicht weniger gilt das auch für seine Gegenkandidaten, die gegen seinen Amtsbonus der Bekanntheit neu anstürmen. So sollten in den vor uns liegenden Wochen bis zur Wahl die Bürger insbesondere darauf achten, welche Bewerber um die Rathausmacht – bei aller klaren, wünschenswerten politischen Konkurrenz - in Niveau und Stil die Grundlagen kommunalen Gemeinsinns bewahren oder welche sie verlet- zen. Auch die Tutzinger Nachrichten werden den Verlauf des Wahlkampfes daran messen. Manöver, die auf Spaltung angelegt sind, tun keiner Ge- meinde gut, weil nach der Wahl - mehr noch als auf der großen Bühne Bundespolitik - wieder zusammengearbeitet werden muss, im Gemeinderat, seinen Ausschüssen und in der Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister, der zu Recht in gesonderter Wahl das Vertrauen der Mehrheit zu erlan- gen hat. Dazu braucht es kein dickes schriftliches Fairnessabkommen, sondern lediglich einige Markierungspunkte in den Köpfen. 13
UNSERE GEMEINDE Explodierende Rechtsberatungs- Führungswechsel in der Tutzinger SPD kosten im Rathaus Gemeinderätin Renate Geiger Die Kosten für Rechtsberatung der Tutzinger Gemeinde- folgt Gernot Abendt und posi- verwaltung sind gemäß Rechnungsprüfungsbericht für 2012 tioniert sich: unter Bürgermeister Dr. Stephan Wanner zehnmal so hoch, „Als meine Hauptaufgabe gilt wie in den Amtsjahren seines Vorgängers Peter Lederer. es, den Ortsverein zu verjün- gen und neue Mitglieder zu Von ca. 140.000 Euro im Jahr 2012 entfallen über 98.000 gewinnen. Durch Besetzung Euro auf die Beratung des Münchner Rechtsanwalts Klaus von Bundespolitischen Themen Thoma. Die Begründungen für die hohen Kosten liefern soll der Dialog innerhalb des Wanner, Bauamtsleiter Klaus Menzinger und Thoma selbst. Ortsvereins belebt werden. Nach Angaben von Dr. Wanner werden von den 90.000 Euro Viele Mitglieder kritisierten Anwaltskosten für Bauleitplanungen etwa 30.000 Euro von den starken Überhang von Bauwerbern erstattet. Weiterhin wurden Vergleichszahlen Renate Geiger, neue Kommunalpolitischen Themen vorgelegt, um die Verdreifachung des Arbeitsaufkommens SPD-Vereinsvorsitzende in den Diskussionen. im Bauamt zu belegen. Die Mehrheit der Ortsvereins- mitglieder verfügt über große Erfahrung und Kompetenz in Im Jahr 2006 waren elf Bebauungspläne zu bearbeiten, im der Kommunalpolitik. Sie wollen sich auf Grund ihres Alters Jahr 2013 35 Pläne und 2012 sogar 38. Dabei wurden in 2012 aber nicht mehr aktiv in den Dienst der Kommunalpolitik unter anderem die bisherigen zwei großen Bebauungspläne stellen. Seit dem Jahre 2008 bin ich im Tutzinger Gemeinderat „Tutzing Nordwest“ in zwölf Teilbebauungspläne aufgeteilt. als Wohnungsreferentin vertreten. Gab es 2006 noch 108 Bauanträge, so sind die Zahlen mit 2012 In meiner politischen Verantwortung stehe ich für eine (114) und 2013 (127) durchaus vergleichbar. In jedem der drei machbare und finanzierbare an den Realitäten gemes- Vergleichsjahre konnten zwischen 52 und 54 Bauanträge ge- sene Politik. Haushaltsanierung und das Abarbeiten von mäß Bay. Gemeindeordnung direkt durch den 1. Bürgermeister angelaufenen Projekten der vergangenen Jahre ste- beschieden werden. Die restlichen Anträge waren größten- hen im Vordergrund. Sanierungen und energetischen teils durch den Bau- und Ortsplanungsausschuss, in geringer Verbesserungen an öffentlichen Gebäuden, sowie be- Zahl durch den Gemeinderat, zu beschließen. hindertgerechte Zugänge am Bahnhof und im Rathaus (Treppenlift oder Aufzug). Eine maßvolle Bebauung in den Rechtsanwalt Thoma musste im Jahr 2006 nur zu vier Außenbereichen der Gemeinde besonders für Einheimische. Sitzungen nach Tutzing kommen, 2012 waren es bereits Die Förderung von kreativen Wohnformen, wie genossen- 15 Fahrten und 2013 schon 16 Fahrten von München nach schaftliches Bauen, Mehrgenerationenhaus mit Bürgersaal Tutzing. sollten Priorität haben. Maßnahmen zum Hochwasserschutz Die Beauftragung von Rechtsexperten sind nach Dr. in Traubing sollten durch finanzielle Unterstützung von Wanner vor allem in der Klagefreudigkeit der Tutzinger Eigenschutzmaßnahmen gefördert werden. Hinter all diesen begründet. Die kostenmäßig hohen Bauvolumen würden genannten Punkten stehen ich und der Ortsverein der SPD die Deckungssumme seiner Haftpflichtversicherung als Tutzing. Bürgermeister erheblich übersteigen, die Versicherung des Kompromissbereitschaft - Zuhören - u. Abwägen - stehen im Rechtsanwalts hafte jedoch bis zwei Mio. Euro je Mandat. Ortsverein sowie im Gemeinderat an erster Stelle.“ Darüber, dass die Mitarbeiter im Bauamt seit Jahren stark Renate Geiger überlastet sind, haben wir bereits berichtet. Neu ist, dass die Überlastung des Bauamts laut Dr. Wanner vor allem durch die vielfach umfangreichen Wünsche und Anträge durch die Mitglieder des Gemeinderats verursacht wurden. Die Situation wäre wohl noch schlimmer, wären diverse Tätigkeiten nicht durch Thoma erledigt worden, der in Spezialfragen sowieso benötigt werde. Personalaufstockung im Bauamt käme je- doch teurer, als die Auslagerung der Tätigkeiten, so Marcus Grätz, Geschäftsleiter der Rathausverwaltung. Außerdem biete der Arbeitsmarkt derzeit keine geeigneten Bewerber, wie die Antworten auf die letzte Stellenausschreibung zei- gen würde, so Grätz weiter. Die Nachfrage, warum die Starnberger Verwaltung bei vergleichbarem Aufwand erheblich niedrigere Rechts- beratungskosten habe, konnte Dr. Wanner ebenfalls be- antworten. Er habe sich in Starnberg erkundigt und da- bei festgestellt, dass deren Berechnungen falsch seien. Der Pressesprecher der Stadt Starnberg, Karl-Heinz Springer, zeigte sich indes in einer Auskunft gegenüber der Süd- deutschen Zeitung verwundert über diese Bewertung und betonte dabei die Richtigkeit seiner Zahlen. CP 14
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