Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1917 - Universitäts- und ...
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Unabhängiges Tagblatt für Tirol und Vorarlberg. Fernsprecher für die WM DJ Fernsprecher für die Die Entrichtung der Vezugsgebühr hat im vorhinein zu Manuskripte , auch mit Rückporto, werden nur ohne Gewähr übernommen ; eine Verpflichtung zur Rücksendung wird nicht Schriftleitung Nr . 215 Verwaltung Nr . 135. erfolgen. Anzeigen werden zu den festgesetzten Preisen anerkannt . Lerausgegeben und gedruckt von der Wagner 'schen Bezugspreise r Am Platze monatlich zum Abholen K 2 .—, mit täglicher berechnet. Bei mehrmaliger Einschaltung entsprechender k. k. Aniversitäts -Buchdruckerei R. Kiesel in Innsbruck, Postversendung im Inland monatlich K 2 .80, vierteljährig K 7 .40, halb, Nachlaß. Unsere Verwaltung und jedes Anzeigen-Grschäft Erlerstraße Rr . 7. — Papier von O. Tschoner, Innsbruck. jährig K 14 .60, jährlich K 29 .20; nach Deutschland vierteljährig K 10 .- , des Zn- und Auslandes nimmt Aufträge entgegen. — Verantwortlicher Schriftleiter I . E. LanghanS. nach den übrigen Ländern vierteljährlich K 12.—. — Einzel -Nummer 12 A. Postsparkaffen -Konto Rr . 52.677. Nummer 234 Samstag , den 13. Oktober 1917 64. Jahrgang Wochenkalender : Montag , 8. Brigitta . Dienstag , 9. Dionysius. Mittwoch , 10. Franz Borg . Donnerstag , II . Nikasius. Freitag , 12. -j- Maximilian . Samstag , 13. Koloman. Ae Hang fir lei Men. Der Kampf um die Friedensformel nimmt im Deut- immer schärfere Formen an. Einen gesicher¬ schen Reiche ten Frieden wollen beide streitenden Teile; über die Art aber, wie der Friede gesichert werden soll, bestehen weit¬ m M tiisitüs. nicht nur moralisches, sondern auch materielles U eber¬ gehende Meinungsverschiedenheiten ge w i cht offensichtlich in zimehmendem Maße auf Seite Parteien Formel vertreten ohne die Annexionen Ansicht und , es . Die demokratischen könne ohne gelingen, eine Entschädigungen zu KB. London, 11. Oft. (Reuter.) In einer Versamm¬ unserer Sache ist. finden, die auf keiner Seite einen Stachel zurücklasien lung in Liverpool hielt Asquith über die Kriegs¬ Erklärungen Lloyd Georges. werde; die nationalen Parteien hingegen sagen, daß sich ziele eine Rede, in der er ausführte: KB. London, 11. Okt. Lloyd - George sagte zu einer das überfallene Reich durch feste Bollwerke an seinen Beim Amtsantritte des neuen Reichskanzlers einigte Grenzen — durch eine so oder so durchzuführende, mindest sich der Reichstag auf ein F l i ckw e r k einer For¬ Abordnung von Vertretern der Versicherungsgesellschaften, zeitweilige Angliederung von Belgien und Kurland — mel. Damals schon zweifelte ich, ob der deutsche Reichs¬ die ihn für gewisse Reformen zu interessieren ver¬ suchten: gegen eine Wiederholung des Ueberfalls schützen muffe. kanzler oder irgend jemand sonst sich darüber klar sei, was Die im Zentrum politisch organisierten Katholiken haben die Resolution in Wirklichkeit bedeuten solle. Diese skep¬ Ach kann mir keine Erklärung denken, die mehr be¬ sich, obwohl anfänglich auf die Forderungen der Nationa¬ tische Auffassung wurde durch die Ereignisse gerechtfertigt: rechnet ist, diesen schrecklichen 5ttieg zu verlängern, denn die deutschen Parteien streiten sich seither darüber, als die des deutsche :: Staatssekretärs v. Kühl mann, len eingeschworen , in der jüngsten Zeit, geführt von dem Abg. Erzberger, der sich vom einfachen Volksschullehrer zu was ihre genaue Auslegung sei. Der maßgebende Faktor, daß Deutschland unter kein en Umständen in der El- einer Art Diktator des Auswärtigen Amtes aufgeschwun¬ mit dem wir zu rechnen haben, ist nicht die deutsche öffent¬ laß - lothringisch en Frage Zugeständnisse ma¬ liche Meinung oder das deutsche Parlament , sondern die chen werde. Es kann kein Zweifel darüber bestehen , was gen hat, auf die demokratische Seite gestellt, freilich ohne daß Erzberger auf die bedingungslose Gefolgschaft aller deutsche Regierung. Meint sie es auch? Ist sie aufrichtig diese ErMrung bedeutet. Solange der Krieg auch dauert, bauen könnte. Die von beidm Gruppen gegeneinander ge¬ in dem Wunsche für den Frieden ? Auf klare Fragen wurde England wird an der Seite seines Bundesgenossen Frank¬ prägten Schlagworte gebrauchen wir heute geflissentlich bisher nur geantwortet, daß es sich um ein zusammen¬ reich kämpfen, bis dessen imterdrückte Kinder von dem nicht, weil wir die Frage , wer eigentlich recht hat, vorder¬ hängendes Ganzes handle, daß keine Teiloffenbarungen fremden Joch befreit sind . Das bedeutet aber, daß hand umso weniger anschneiden wollen, als noch immer gemacht werden können. Man läßt uns im Dunkeln wir unsere Hilfsquellen sparsam benützen müssen nicht völlig klar ist, wie sich die deutsche Regierung, itt der und verlangt von uns, daß wir die Waffen niederlcgen und keine ner:en nicht unbedingt notwendigen Verpflich¬so verschiedenartige Männer , wie Michaelis, v. Kühlmann sollen, ohne eine andere Genugtuung oder Sicherstellung tungen eingehen dürfen. Wenn hie und da Reformen und Helfferich beisammen sitzen, endgültig stellen wird: zu besitzen, als daß wir die drei Tugenden des Ver¬ vcrmngr werden, ist meine Antwort: Richtet die ganze heute soll uns das Problem nur in seiner Wirkung auf trauens , der Hoffnung und der Nachsicht zur Schau tragen Kraft auf der: Sieg ! Ist dieses erreicht, wird alles übrige uns in Oesterreich beschäftigen. sollen. Wir werden unseren beiden leitenden in Ordnung kommen. Zielen der Erreichung eines wirklichen Frie¬ Ln einer christlichsozialen Versammlung, die am Sonn¬ tag in Wien stattgefunden hat, ist von dem Prinzen Alois dens und der wirksamen Verhütung Kriege nicht näher kommen, wenn wir nicht ent¬ schlossen künftiger M toniiloMit. , die Mittel und Wege zur Geltung bringen, wo¬ Dien , 12. Oft. Amtlich wird verlautbart: Liechtenstein der Wunsch seiner Partei in folgende Worte gekleidet worden: „Wir wollen aber auch einen ehrenvol¬ durch sie zu erreichen sind. len, vorteilhaften Frieden, der uns nicht bloß vor unmit¬ Asquith ging sodann auf die Bei geringer Kampftätigkeit ist die Lage überall unver¬ telbarem Verluste bewahrt, sondern auch in der Folgezeit ändert. gegen frevelhafte Angriffe böser Nachbarn durch günstige Regelung der Gebieksfragen Der Chef des Generalstabs. Grenzen und unüberwindliche Bollwerke dauernd sichert." in West und Ost ein und stellte die Frage , welches von Wie man sieht, stimmt dies vollständig genau zu dem ihnen Annexion im imperialistischen Sinne bedeute. Der Abendbericht. Programm der nationalen Parteien im Deutschen Reiche. Sicherlich könne man davon nicht sprechen, wenn es sich KB. Wien, 12. Oktober, aus dem Kriegspressequartier Der „Germania", dem Organe Erzbergers, paßte diese um die Räumung der besetzten Gebiete Frankreichs, Bel¬ wird gemeldet: Erklänmg nicht, und sie fälschte sie durch Hinweglaffung giens, Rußlands , Serbiens und Rumäniens handle, noch des Wichtigsten nach dem Sinne ihres Meisters um; nach Italienischer Kriegsschauplatz: ihr hätte Prinz Liechtenstein einfach gesagt: „Wir wollen wenn es sich um die Rückgabe der Provinzen an Frank¬ reich handle, welche im Jahre 1871 demselben mit Gewalt Das ungünstige Welker hielt gestern an der Jsonzofront aber auch einen ehrenvollen Frieden, der uns in der Folge¬ abgenommen wurden. an. Im nördlichen Teile herrschte Regen, Schnee und zeit gegen frevelhafte Angriffe böser Nachbarn dauernd Hier muß ich, fuhr Asquith fort, auf die Rede des Sturm, im Südteile Scirorco, an der Kärntner Front liegt schützt ." Erzberger scheint übrigens außer Politikern wie Staatssekretärs von Kühl mann im Reichstage e in¬ stellenweise Reuschnee 90 Zenkimeler hoch zwischen den Ge¬ Kunfchak, der in jener Versammlung m'-t dem gleichen gehen. Er sagt uns, daß Deutschland niemals Zu¬ fechtslinien Beifall wie der Prinz Liechtenstein in entgegengesetztem ; die Temperatur ist auf 18 Grad gefallen. Sinne gesprochen hat, auch die christlichsoziale Provinz¬ geständnisse in der Frage von Zu größeren Kampfhandlungen kam es nirgends. Der presse zu beeinflussen, während die „Reichspost" noch Elsaß-Lothringen Abschnitt des Mrzli Vrh stand unter lebhafterem Feuer. Immer gegen Erzberger und Scheidenmnn die Forderun¬ machen werde. Darin liege die Wurzel und die Quelle Oestlicher Kriegsschauplatz: gen der Nationalen im Reiche vertritt. der Unruhen , des gefährdeten Gleichge¬ wichts und des W e t t r ü st e n s, das zu diesem schlimm¬ In der Bukowina wurden feindliche Patrouillenvorstöße Ebenso groß wie bei den Christlichsozialeü ist die Unsicher¬ sten aller Kriege geführt hat. heit über die Kriegsziele bei den bis vor kurzem im Na¬ abgewiesen. tionalverband vereinigten Parteien . Bor etwa zwei Mona¬ Die Alliierten verlangen in dem Falle Belgien nicht nur dessen Räumung, sondern volle und dauernde Südöstlich er Kriegsschauplatz: ten begann der Wiener Deutsche Klub, eine so ziemlich in Wiederherstellung des Landes in seiner politi¬ Im Cernabogen und westlich vom Dardar führten un¬ deutschradikalem Fahrwasser segelnde Organisation, die schen und wirtschaftlichen Unabhängigkeit. K ü h l m a n n tere Skoßtruppen gelungene Anternehmungen durch. Beziehungen zu den reichsdeutschen Anhängern des Frie¬ beobachtete bezüglich der Zukunft Belgiens Stillschweigen. dens der realen Sicherungen unterhält, Unterschriften für Serbien und seinen südslawischen Stammverwandten eine Erklärung zu sammeln, die diese Strömung unter¬ und Rumänien ihre natürlichen Grenzen zu geben, ist Der italienische Generalstabsbericht stützen sollte: dev Versuch hat nicht den Erfolg gezeitigt, 'ein agressiver Akt, sondern es wird nur ein Schuld be¬ KB. Rom, 10. Okt. Amtlicher Bericht: den sich die Veranstalter erhofft hatten. Die Unterschrif¬ zahlt, deren Begleichung schon längst gefordert wurde. Wir Keine besonderen Ereigniste. ten gingen so spärlich ein, daß mit der Veröffentlichung haben wiederholt gesagt, und jeder verantwortlicheStaats¬ Rom, 12. Okt. Amtlicher Bericht: eine geraume Zeit gewartet werden mußte, und der Na¬ mann hat es oft ausgesprochen, daß es n i e m a l s ein Längs der ganzen Front herrscht schlechtes Wetter. In men von Klang sind nur wenige dabei. Große Gruppen Teil unserer Politik war, D e u t s chl a nd zu vernich- der Gegend des Colbricon (Travignolo-Tal), beschädigten hielten sich überhaupt fern, und die linksstehenden Blätter t e n oder zu zerstückeln. Wir führen den Krieg wir durch eine Gegenmine die Annüherungsarbeiten des des Nationalverbandes nahmen von der ganzen Geschichte, gegen den preußischen Militarismus, Gegners. Die Artillerieaktimi war in der Zugna (Lagarina- die ihnen so wie so nicht paßte, kaum Notiz. Wollte heute Tal) und nördlich von Tolmein, wo wir feindliche Kolon¬ jemand behaupten, der Deutsche Nationalverband hätte sich gegen die sogenannte M a cht p o l i t i k, unter der die nen von in Bewegung befindlichen Lastautos zerstreuten, auf die Seite des Friedens der Annexionen und Entschä¬ Schwachen kein Recht haben. lebhaft. digungen gestellt, so wäre er unschwer des Gegenteils zu Asquith beschrieb sodann die Eindrücke auf den überweisen. Schlachtfeldern von Ppern und sagte: „Unsere Bleiben noch unsere deutschen Sozialdemokraten. Ihre gruppen leisten Großes, es besteht nicht die leiseste Ge- Der deutsche Admiralstabsöericht. Stellung ist, wenigstens nach außen, einheitlich: für den so¬ ahr, daß man uns durch Hunger zur Unterwerfung KB. Berlin, 12. Okt. Das Wolffsche Bureau meldet: fortigen Frieden. zwingen könnte. Auch in der Luft, glaube ich, werden Die Tätigkeit unserer U-Boote im Atlantischen ir bald vollständig die Herrschaft über die Einfälle der Ozean führte wiederum zur Vernichtung Ganz abseits stehen die österreichischen Slawen : ohne eindlichen Flugzeuge erringen. Die Leistungen der V e r- einer Rücksicht auf die Verfassung haben sie ihre Sonderwünsche mnigten Staaten werden mit jedem Monat grö¬ Reihe von Dampfern und Seglern mit besonders wert¬ für die Friedenskonferenz ongemeldet; diese soll über das ßer. vollen Ladungen. künftige Schicksal Oesterreich., entscheiden. Wenn wir alles in Betracht ziehen, auch die zeitweise Der Chef des Admiralstabs der Marine. Bei sotanen Umständen möchten wir es schier ein Glück Lähmung Rußlands, kann kein Zweifel sein, daß nennen, daß unserem Reichsrat erfassungsgemäß kein
Tette S Nr. 234 FnnSV'rucker Nachrichten Samstag, 8m 18. Oktober IM Ikk Umt 8MMMSM M we jo? MUW du MWikkrlMi ». Berlin , 12. Oft . (Wolsf-Bureau .) Aus dem Großen * Zürich. 12. Oktober. Aufsehen erregt ein Artikel des ka¬ Der Rücktritt des Abgeordneten Doberuig. .Hauptquartier wird gemeldet: tholischen„Sortiere d'Italia " vom 8. Oktober, der aus wohlinfo» mierter Quelle fefistellt. daß die Antwort der Entente, Aus Wien wird uns geschrieben: Westlicher Kriegsschauplatz: staaten auf die Not « de » Papste » « och weiter ge- Hreressront des Kronprinzen Rupprecht von Bayern: Dl« deutschradikale Dereinignng hat gestern den Beschluß ge- hen foll f?) als die » in der Antwort der Zen 'kral- Mächte der Fall ist. faßt, das gegenwärtige Berhältnis zum Deutschen Nationalver¬ Gestern beschränkte sich die Artillerietätigkeit in Flan¬ band zu lösen. In diesem Beschluß heißt es: dern auf starken Feuerkampf im Küfienabschnikte Da» Stall schreibt wörtlich: Der Weltkrieg geht sei¬ nem Ende zu . wir sehen bereit , den Frieden „Die Deutschradikate Bereinigung des Abgemdi^ Smhanfts und am h out haut st er - W aide. Während der beschließt , um sich volle Freihett des Handelns zu sichern, aus Nacht lag starkes Wirkuugsfeuer auf dem Kampfgelände Heranbrechen. dem Deutschen Nationaloerbande auszutre¬ von der Lys bis zur Straße Men in — Ipern. Es Falsche Friedensgerüchte. ten. Gleichzeitig mit der Mitteilung hievon soll den nationalen steigerte sich heute früh schlagartig zum Trommelfeuer. Parteien di« Anregung übermittelt werden, einen aus Vertreter» In breiten Abschnitten haben dann neue feindliche An¬ KB. München, 12. Okt. In der gestrigen Slbendr dieser Parteien bestehenden Ausschuß von neun Mit- griffe eingesetzt. sitznng des Finanzausschusses erklärt Ministerpräsident Graf He r t l i n g: gliedern einzusetzen , der in ständigen Beratungen auf ein heerevsront des deutschen Kronprinzen: Zusammengehen in gemeinsamen nationalen Die Gerüchte, Deutschland habe mit den Gegnern Fragen unb auf ein taktische » Zusammenwir- Nordöstlich von S o i f f o n s und östlich der Maas bereits Friede nSunterhandlungen eingeleitet, ken rm Abgeordnetenhause hinzuarbeiten hätte: schwoll die Kampftätigkeit der Artillerien zu großer find vollständig unzutreffend . Tie Gerüchte scheinen auf Heftigkeit an . Bei B a u x a i 11 o n stießen starke franzö¬ feindlich^ Machinationen zurückzu führen zu sein. Die Deutschradikale Bereinigung des Abgeordnetenhauses legt sische Erkundungstrupps vor . Sie wurden abgewiefen. entschieden gegen di« Absicht der Regierung Berwahnmg ein, Oestlich von Samogneux kam es zu örtlichen Sraben- „durch Ausschreibung von Ersatzwahlen den amnestierten Hoch- tämpfen am Westhange der hohe 344. Der Luftkrieg au der kurländifche« Küste. Verrätern den Wog in» Abgeordnetenhaus zu öffnen , weü sich diese Absicht lediglich als ein durch den tschechischen Terrorismus Oestlicher Kriegsschauplatz: KB. Berlin , 12. Okt. (Wolffbureau .) Marineluft- erzwungmes Nachgeben gegenüber den ms Maßlose gesteigerten schiffe und Seeflugzeuggcschwader der kurlnä tschechischen Forderungen darstellt." Nordöstlich von Riga und am Z b r u c z war die Ge¬ bischen Küftenstationen führt«), in den letzten Wockieu trotz fechtstätigkeit lebhafter als an den Vortagen . Bei Dieser Beschluß hat bereits feine Folgen gezeiSgi und zu einer häufiger ungünstiger Wetterlage eure Reihe von Angriffen Krise im Deutschen Nationaloerband, der bisher größten deut¬ Zusammenstößen von Streifabteilungen fielen zahlreiche auf die militärischen Anlagen der livländischen Küste fo>vie Gefangene in unsere Hand. schen Bereinigung des Abgeordnetenhauses geführt. Der Obmann der Inseln des Rigahnfärs aus . Mit großer Umsicht Mazedonische Front: des Deutschen Nakkonalverbander Abg. Dsbernlg ist, wle anck wurden mehrfach die Aesestigungen auf Zeremel sowie lich von den Deutschen Nachrichten gemÄret wich, von der Stelle Im Becken von Monastir und im Lernabogen Soestveitkrüste des Gegners an der dortigen Küste trotz eines Obmannes des Deutschen RaLmÄoerbarches znrück» bekämpften sich die beiderseitigen Batterien zeitweilig stark. starker Gogenwehr mit sichtlichein Erfolge angegriffen , auch getreten. Wer die Vorgänge der letzten Tag« im Deut¬ Am rechten Wardar -Afer scheiterten die Angriffe einer Verteidigungsanlagen . an der Ostküste des Rigabusens wur¬ schen Nationaloerbande beobachtet hatte und damit auch die englischen Kompagnie vor den bulgarischen Linien. den mit mehreren tausend Kilogramm Bomben erfolgreich jüngsten polltischen Ereignisse in Beziehung zu bringen belegt. Die Wirkungen der Angriffe , die uns keine wußte, dem konnte es kein Geheimnis mehr bleiben, daß der Der Erste Generalquarliermeister : Ludendorff. Verluste brachten, wird in den Berichte» des Gegners zuge¬ Deutsche Nationalverband auf die Dauer in seiner gegenwär¬ Berlin , 12. Okt. (Wolff -Bureau .) Aus dem Großen geben. tigen Zusammensetzung nicht mehr fortbestehen könne. Der Hauptquartier wird am Abend berichtet: Das Schicksal des Exzaren. Austritt der deutschradikalenVereinigung au» dem Deutschen Nationalverband « war nur der letzte Vorstoß und durch den Die Schlacht in Flandern ist auf der Angriffsfront Petersburg . 11. Okt. Der frühere Zar Nikolaus und Rücktritt des Abg. Dobernig von der Obmannstelle steht tat¬ Langemark — Zonnebeke noch in vollem Gauge. .feilte Familie sind von Tobolsk nach -dem Kloster sächlich die größte deutsche Vereinigung des Abgeordneten¬ Nördlich von Poeitapelle und südwestlich von parfcheu- Abo iah , 18 Werft von der Stadt , gebracht worden. hauses vor dem Zerfall. Hatte schon vor Beginn de» ge¬ daele roird in den Einbruchstellen der Engländer ge¬ genwärtigen Eessionsabschnitteses nicht an allerlei disziplln- kämpft. widrigen Vorfällen im Verband« gefthtt, fo trat der Zwiespalt Canepas Nachfolger. zwischen den Deutschradikalen tmb den übrigen Mitgliedern KB . Lugano , 12. Okt. Generalleutnant A l fi er i des Verbandes in den letzten Tagen am deutlichsten hervor. Einfluß auf die auswärtigen Angelegenheiten zusteht, son¬ wurde , wie amtlich bestätigt wird , zum Unterstuatssekre- Von derckschradikaler Sette wird bemerkt, daß die Angelege» tär im Ministerium des Innern mit der Funktion eines hett der durch milltärgerichtllche Urteile « n gilt kg dern daß diese den Delegationen Vorbehalten sind. Da aber gewordenen Reichsratsmandate « nd die Hal¬ die Delegierten doch wieder nur den Reichsratsparteien Generalkommissärs für das Ernährungswesen ernannt. tung des Verbandes in dieser Angelegen¬ entnommen werden , so sieht man , daß sich dre parlamen¬ heit mit eine Veranlaffung zu ihrem Austritte bot; es wurde tarische Behandlung der Friedensfrage in der österreichi¬ schen Delegation nicht wesentlich anders abspielen wird, als im Abgeordnetenhause , daß also das Aufeinander- Ae lsWg -slmMA WM. aber auch weiter noch eine Reihe von Rekriminattonen von deutschradikaler Seite erhoben. Heute ist wohl der Bruch voll¬ zogen. doch wird von führender, deuffcher Sette erklärt, daß picchen der Meinungen nur aufgeschoben, aber nicht auf¬ Der Tag von Zborow. es ermöglcht werden muß, daß innerhalb der kürzesten Zeit gehoben ist. Der Kampf um die Friedenssormel , der im KD . Wien . 12. Okt. In der letzten Sitzung des Abge¬ wieder ein Zusammenschluß der deutschbürgerllchenParteien deutschen Reichstag einweilen vertagt erscheint, wird bei ordnetenhauses wurde eine Interpellation über das Ver¬ im österreichischen Parlament erfolgt, soll di « Politik uns von neuem entbrennen , wird aber mit anderen Mit¬ halten der k. u . k. 19. Infanterie - Division bei des deutschen Volke» in wirksam« Weift ermögllcht teln und zum Teile für als gegen andere Zlele geführt werden. Zborow und das Auftreten einer unter russischen Fah¬ werden . Das Bild , das der deutsche Reichstag bot. war nen kämpfenden, „tschechv - slowakischen Brigade" Gründe und Folge » . unerquicklich: wie das Gegenstück dazu in der österreichi¬ eingebvacht. Diese Airfragen sind nun auf Grund der Die .Neue Freie Presse" meldet: SBcrnt auch.Der Beschluß schen Delegation aussehen wird , kann man sich leicht vor- Informationell des Arinee-Oberkommandos von dem Mini¬ der Deutschradikalen die letzte Ursache für den Nvcttritt Dober- stellen, wenn die Wortführer der Tschechen, der Slowenen, ster für Landesverteidigung schriftlich beantwortet nigs darstellt, fo haben doch tiefereSründe dazu geführt, der Ukrainer usw. beginnen werden , zu Europa zu reden. worden. Die Anftagebeantwv -rtung sagt : \ daß Abg. Dobernig eine schon in früher« ZM geäußerte Ab¬ Wir meinen , es wäre die höchste Zeit , daß unsere deut¬ Die eingehende Untersuchung hat ergeben, daß die Trup¬ sicht jetzt v« wirkllcht hat. Schott vor einigen Wochen trug schen Parteien einschließlich der Sozialdemokraten daran¬ pen der 19. Jnfanterie ^Tivision , so besonders das bosnisch- sich Abg. Dobernig mit dem Gedanken, seine Obmannstelle nie¬ gingen , ihre Stellung zu den Kriegszielen oder, was das¬ herzegvwinische Infanterie -Regiment Rr . 1, das Feld¬ derzulegen. Das Verhalten d« Deutschradikalen in d« letzten selbe ist, zu den Friedensbedingungen festzulegen, auf daß jäger -Bataillon Nr . ö und die Artillerie bei Zborow Zeit und and« e Erscheinungen in, L « banbe hatten den Ob- sie die ernste Stunde nicht unvorbereitet trifft . Dies muß völlig einwandfrei gekämpft und mit blankem Ehren- männ Abg. Dobernig, deffen Gefundhettszustand ohnehin nicht auch unsere gemeinsame Regierung wünschen, die im Hin¬ schilde aus der Schlacht hervorgegangen sind. Nur klei¬ der günstigste war, t i e f v e r st i m m t «nd ihm den Gedanken nere Abteilungen zweier Infanterie - Regi¬ nahegelegt, von d'er Leitung des Verbandes zurückzutreten. blicke auf die unverhüllten slawischen Pläne auf eine Un¬ Auf Andrängen seiner Parteigenosse» ließ sich Dobernig da¬ terstützung durch die das Reich bejahenden Völker, die menter welche ( .?) ließen es an der von ihnen mals bestimmen, seine Absichten nicht auszuführen. Er hatte Deutschen und die Magyaren , nicht verzichten kann. Dem erwarteten Widerstandskraft fehlen. Di« insbesondere die Tatsache schmerzllch empfunden, daß die Grafen Czernin kann es kein Geheimnis geblieben fein, 19. Infanterie -Division befindet sich nach wie vor an Deutschradikalen . die ihm bei seiner Wahl daß die Tschechen, die natürlich unter den Abgeordneten der Front. züm Verbandsobmanndie krSftigsteundrück- aus den Kronländern Böhmen und Mähren die Mehrheit Hinsichtlich der im Zufaiumenhang mit den Kämpien h altlose st ellnter st ützungzugesagthatten , zu¬ haben , beabsichtigen, diesmal von dem bisher geübten Mo¬ bei Zborow mehrfach erörterten Teilnahme der sogen, ließen , daßihreParteipresseihnaufdashef- dus der schlüsselmäßigen Austeilung der Delegiertenman¬ tschechv - slowakischen Brigade an diesen Kämp¬ tigsteangriff. Der gestrige Austrtttsbeschluß der Deutsch, date abzugehen und einfach lauter Tschechen zu wählen. fen auf russischer Seite , gestatte ich nur bei diesem radikalen veranlaßte tum die Verwirklichung des Rücktritts- Bis dorthin sind vielleicht Kramarsch , Raschin und Bur¬ Anlasse beizufttgen» daß ein solcher Verband , wie auch gedankens, auf dem Dobernig nunmehr, ttotz mehrfach« Ver¬ schival wieder Abgeordnete und dann auch Delegierte , und in einem russischen Armeebericht «rivähirt , tatsächlich be¬ suche feiner Parteigenossen ihn umzusttmmen, beharrt. w 'nn nicht, so wird Herr Klofatsch mit einigen anderen steht und das erstemal im Frühjahr 1916_ zuverlässig Die Haltung der Deutschradikalen dürste aber auch noch Herren seiner Kulör einen zien'.Nch vollwertigen Ersatz festgestellt wurde. Bedmrerlichenveise ist dieser Verband andere Folgen nach sich ziehen. Wie aus deutschen für sie abgeben . Auf die Reden , oie dann zu erwarten zunr beträchtlichen Teile aus Kriegsgefangenen, Parke streifen verlautet, ist die Auslösung des Deut- sein werden , auf die Resolutionen , die man einbringen unserer Wehrmacht gebildet . Di« russische Hee¬ schen Nationaloerbandes in seiner heutigen wird , sind wir nicht erst neugierig : ein Prophet dürfte resleitung nimmt eben — rin schroffen Gegensatz zu Organisationkaummehraufzuhalten. Es wer¬ in dieser Beziehung eine leichte Mühe babcn. den bei uns Fettenden Gepflogenheiten — keinen An¬ den sogar Zweifel laut , ob die deutsche Arbeitsgemeinschaft stand daran , imfere Kriegsgefangenen mit allen erdenk- auffecht erhalten bleiben wird. Man spricht davon, daß sich die Soweit uns bekannt ist, haben die Mächte des Bier¬ Arbeitsgemeinschaftaus landsmannschaftlicherGrundlage neu licheir Mitteln zum Treiiöruch zu verleitm . Schwache bunds keineswegs so wie die feindlichen Regierungen sich organisieren werde. Die Ansätze hiezu seien in den bestehenden imi> durch gewissenlose Agitatoren verhetzte Elemente fan- verpflichtet , keinen Sonderfrieden zu schließen; daß aber Bereinigungen der alpenländischen und der sudetenländischcn beit sich bereit zu Verrat an der beschworenen trotzdem der Friede nur gemeinsam geschlossen werden Verbandsmitglieder gegeben. Allerdings würde auch eine solche Eidespflicht , zu Verrat an Kaiser , König wird , ist selbstverständlich. Daher müssen die Friedensbe- und Vaterland. Reorganisation auf Schwierigkeiten stoßen. In welch« Rich- dingungen Deutschlands auch die unseligen sein, und tung sich die Strömungen in d« Arbeitsgemeinschaftentwst- anderseits muß sich Deutschland die Friedensbedingungen kein werden, ist augenblicklich noch nicht zu übersehen. Die Oesterreich-Ungarns zu eigen machen : wir müssen Klar¬ Das Budgetprovisorium. Arbeitsgemeinschaft wird am Dienstag der nächsten Woche heit haben , was Deutschland fordern muß und darf , und eine Sitzung abhalten, in der voraussichtlich diese Fragen zur KB . Wien . 12. Okt. Im Budgetausschuß des Abge- Erörterung kommen werden. die Deutschen müssen sich die Kenntnis von unseren Frie- ordnetenlmuses gab der Pole Dr. Glombinski eine densnotwendigkeiten verschaffen. Das Ideale wäre für Eine weitere Frage ist die, ob der Zerfall des Deutsche« Erklärung ab, daß der Polenklnb, nachdem er von der Nationalverbandes nicht auch auf das Präsidium des Abge¬ Dutfchland und für Oesterreich-Ungarn — Bulgarien und Regierung die Zusicherung erhalten hat , daß sie ernstlich die Türkei können bei dieser Betrachtung füglich außer ordnetenhauses zurückwirken könnte. Bei der Wahl des Ab¬ bestrebt sein werden sich für die Wiederkehr normaler Zu¬ geordneten Dr Groß zum Präsidenten wurde, wie schon nr Acht bleiben — ein verständnisvolles Zusammenarbeiten stände in Galizien einzusetzen, beschlossen habe, für das der Parlamente , also des Reichstags und der Delegation: früheren Sessionen von dem Grundsätze ausgegangen, daß die Budgetprovisvrium zn stimmen. Hierauf wurde stärkste Partei des Hauses die Präsidentenstelle zu besetzen wir fürchten aber , daß dies nicht nur wegen der innerhalb das sechsmonatige Budgetprovisorium ange¬ habe. Durch das Ausscheiden der 23 deutschradikalen Abge- der Delegation liegenden Gründe nickt recht möglich fein nommen, samt dem Zusatzantrag des Berichterstatters ordneten aus dem Nationalv « bande sinkt dessen Mitglieder, wird . Es wird bei einem Arbeiten nebeneinander sein Steinwender betreffend den Ausschluß der Begebung nicht- zahl von 96 auf 73 und er rückt daher an die dritte Stelle, Bewenden haben müssen: für dieses wären mst möglichster amortisabler Renten , sowie den Antrag des Sozialdemo¬ da der Polenklub-' 79. der tschechische Verband mit 96 Mit- Raschheit die Vorbedingungen zu schassen. kraten Tvmschik, wonach die Regierung ermächtigt wird, für gliedern vorantritt . Allerdings wird dem entgegengehalten, Auch für den Frieden müssen wir gerüstet sein. die Aufbesserung der Lage des Eisenbahnpersonals hundert daß an die Stele des Deutschen Nationalverbandes als einer 13GÄMR -KMM au verwenden. eiyhettllchen, Bereiniauna d« deuttcküreibeitlickeu Abaeordne-
gki % bot \H. Oktober M7 Fnnsbrv 'Ser Rachrichken M. 234 Seite 3 ten jedenfalls in kürzester Zeit eine andere Organisation der deutschfreiheitllchen Parteien treten werde, so daß ihre Gesanu- stSrke keine Änderung erfahren würde. Heute läßt sich noch E .ne neue Aktion für die Kriegsküchen. KB . Wien , 12. Okt. In den letzten Tagen fand im Mi- Stadt tu £ attb. nicht msi Bestimmtheit übersehen, welchen Verlauf die Krise im nisterinm des Im lern eine Sitzung der Vertreter aller Deutschen Rationaloerbande nehmen wird. Die meisten Ver¬ politischen Landesstellen bezw. Landeskriegshilfsbüros statt, Opfertag. bandsmitglieder sind van Wien abwesend und w^ den erst zu deren Gegenstand die Einleitung einer neuen Aktion Tie Angelegenheit, Wunden des K reges zu heilen, GutÄs Beginn der nächsten Woche zurückkestre znr Förderung des Kr iegsküchenwesens auf zu tun , Wohltäter ! zu erweisen, kehrt häufig wieder nniil charitativer Grundlage bildete, und zu der auch Frau Erz¬ Di 2 künftige Zusamn . ... eit. herzogin Jsabella erschien , begrüßt von den Mi istern anspruchsvolle Aufgaben erwuchsen dem Edelgesinnten , der Wien , 13. Okt. Die „Deutschen Nachrichten" mel¬ Tr . M ataja und Graf Toggenburg. Tie Be¬ um Gotteslohn mit hilft an dem großen Werke der Men¬ den : Gestern nachmittags fand eine Aussprache einer sprechung ergab, daß die Lanves -Kr .egsyllfsbureaus trotz schenfreundlichkeit und Barmherzigkeit . Wiederum klingt Anzahl Abgeordneter aller bisher dem Deutschen Nativnal- der Erhöhung der Unterhaltsbeilräge überall in der Lage die Mahnung zum Mohftun au unser Ohr , mitzulvirken am vervcmd angechörigen Struppen über die durch den Aus¬ sind, die Unterstützungen der Familien der Ein¬ Wiedermisbau gestörten Fmnilienglücks, zur Sicherung dess tritt der deutschradikalen Partei und über die durch berufenen ohne schwere Schädigung derselben auszuge- den Rücktritt des Obmannes Tr . Twbernig geschaffene oen und daß sie insbesondere wiederkehrende Unterstütznn- Hells der Witwen und Kinder von Kämpfern , die vor dem Lage statt. Rach längerer Wechselrede kam man dahin geir für einzelne durch den Krieg besonders notleidende Feiyde ehrenvoll geblieben sind rmd die Ihren in Kumrner überein , daß unverzüglich über die Bildung einer takti¬ Familien unbedingt aufrecht erhalle » müssen und wollen. zurückgelassen. sch en Zusammenfa ssung der deutsch-natioualen Es ergab sich weiters , daß das Bedürfnis , in der Kriegs- Ten Kummer zu mildern , den Weiterbestand der ihrer Abgeordneten zu beraten und den Parteien beider Grup¬ küche bestimmten Personen die Nahrung unter dem Selbst¬ Ernährer beraubten Familien voll und ganz zu sichern, pen Vorschläge erstattet werden sollen. Einmütig kam kostenpreis zu verabreichen, fast überall zutage trete und diesem hehren, vornehmen und wvhltäügen Zwecke dient die Ueberzengnng zum Ausdrucke, daß auch ' in Hinkunft daß es in den meisten Ländern weniger darauf ankommen ein geschlossenes Auftreten der deutschna¬ werde, neue Kriegsküchen zu errichten, als darauf , in der Opfertag , der heute begann und morgen seine Fort¬ tionalen Abgeordneten in allen wichtigen Fragen den bisher bestehenden Kriegsküchen einer größeren An¬ setzung sindet. Platz greifen müsse. Der Ausschuß tritt heute vormittags zahl von Minderbemittelten eine Begünsti¬ Was die Mittel erlauben , für die Witwen und Waisen, zu seinen Beratungen zusammen. gung zutell werden zu lassen. Di« vollkommen unentgelt¬ für die Kinder, es fließe reichlich und tum allen Seiten! liche Verabreichung von Speisen wurde uacfj den überall Der Ruf nach neuen Männern. gemachten Beobachtungen nicht einmal gewünsch: und ist nur Den heutigen Opfertag beschließt ein im Am 4. >Nvvemrber findet in Wien ein Deutscher Bokks- ganz ausnahnlsweise m Aussicht genoiilmen. Das Kriegs- großen Saale des Hotels „Maria Theresia " statt¬ tag statt , zu welchem ein Aufruf folgenden Wortlauts hilfsburean wird numnehr für die als unabweislich sich, findendes Wohltätigkeitskonzert, bei dem eine einlädet: erweisende Aktion eine Sammeltätigkeit in allen Reihe hervorragender Künstler , sowie die Garnisonsmusik „Unter dem Eindrücke des bekannten Amnestie - Er¬ Ländern entfalten , in denen die Landeskciegshilssbu- des Militär -Kommandos Mitwirken wird . Der Saal im lasses, der zahlreichen, mit Erfolg begleiteten Vorstöße roaus zur Vernleidung einer Paralleltätigkeit dies unter¬ genannten Hotel darf aus diesem Anlasie geheizt werden. deS skawisch-romlmischen Blocks, sowie der schwäch¬ lassen. Die Unterstützung der einzelnen Länder erfolgt Der Kartenvorverkauf findet abends zwischen 6 und 7 Uhr im Hotelbureau und dann an der Kasia statt . Der Ein¬ lichen und unwürdigen Haltung der Regie¬ nach Maßgabe der Anforderungen. Zahlungen sind unter der ausdrücklicheil Bezeichnung trittspreis beträgt drei Kronen . — Am Sonntag , den 14. rung und der deutschen Volksvertreter^ ver¬ anstaltet ein Ausschuß, dem bisher mehr als dreißig „Kriegsküchenaktwn" auf das beziigliche Konto des Kriegs- d. M . findet um 11 Uhr vormittags im Hofgarten ein Fest¬ konzert der Garnisons -Kapelle unter Leitung des Kapell¬ deutsche Schutzvereins- und Berufsgenossenschasten hilfsbureaus des k. k. Ministeriums des Jrulern bei der meisters Karl Mühlberger statt . Der Hofgarten bleibt aus und Gliederungen , Gewerkschaften und Fachvereine ange¬ allgem. priv . Verkehrsbank in Wien oder auf das gleich¬ diesem Anlasie bis 10 Uhr vormittags gesperrt . Ab 10 Uhr hören , am 4. November einen großen Deutschen Bokkstag. lautende Postsparkas>enkonto Nr . 161.755 zu leisten. Ebenso ist der Eintritt gegen Enttichtung einer Eintrittsgebühr Eine Reihe von hervorragenden Rednern ans Oesterreich nehmen alle Landeskriegshilfsbureans direkt für ihr Land von 40 Hellern offen. Sonntag abends um halb 7 Uhr ver¬ und dem Deutschen Reiche wurde gewonnen. Abgeord¬ einflicßende Beträge entgegen. anstaltet die Innsbrucker Liedertafel ein Kirchenkonzert nete jedoch erhalten nicht das Wort, da sie Kein Anstellen der Schwangeren und in der Hofkirche, bei dem der Einttittspreis 50 Heller be¬ sich in der Führung als unzulänglich erwiesen haben Stillenden. trägt. und der Wunsch! allgemein 'ist, daß sie neuen 'Män¬ nern Platz machen. Ter' Zweck ist Stellungnahme !Tas Amt für Volksernähning har alle politischen Lan¬ Die Butterversorgung Innsbrucks im der unabhängigen Deutschen aller Richtungen zu den desstellen neuerlich eingeladen , angesichts der herannahen¬ 1. Halbjahr 1917. deutschvölktscheir Fragen in Oesterreich und in Bezug auf den kälteren Jahreszeit mit aller Energie dahin zu wirken, Einem begreiflichen Wunsche der Innsbrucker Bevöl¬ den Weltfriede «, sowie die Erstattung von Vorschlägen zur daß das „Kettenstehen" der Kunden vor den ver¬ kerung nachkommend und zu dem Zwecke, um den vielen Sicherung unseres Volkstums gegen alle feindlichen Be¬ schiedenen BerikaufssteSlen ganz beseitigt oder doch auf ein Zweiflern Aufklärung darüber zu geben, wohin di« viele strebungen ." erträgliches Maß eingeschränkt wecke. Vor allem aber vom Lande nach Innsbruck gelieferte Butter htnkomme, wecken die Landesstellen in diesem Rnnderlasse beauftragt, in größeren Städten und Konsumzentreu, deren Bevöl¬ wird das stadt. Lebensmittelamt von nun an periodische Die Lehrer-Dierrstpragmatik. Ausweise über die Butterversorgung der Stadt Innsbruck kerung noch urrter dem Hebet des „Anstellens " zu leiden veröffenttichen. KB . Men , 13. Okt. Zu r Lehrer - Dienstprag- hat, für Schwangere vom dritten Monat der Schwanger¬ yiatik werden demnächst mehrere Durchführungs- schaft an sowie für stillende Mütter bis zum vollendeten Innsbrucks Nachstehend der Ausweis über die Butterversorgung erlässe erscheinen , die bei den beteiligten Zentralstellen zehnten Lebensnranat des Kindes ehestens eine auf Na¬ im ersten Halbjahr 1917: in Vorbereitung sind ; selbstverständlich werden die er¬ men lautende RusweisDarte erilAufnhreii , welche die Butter -Anforderung und -Anlieferung. höhten QuinquanÄKUlayon und Supplentenrennrnerati^ Inhaberin berechtigt, beim Einkauf von Lebensmitteln für neu , sowie die sonstigen Begünstigungen in den Bezügen sich und ihren eigenen Haushalt in den in Betracht kom- Die Gemeinden Anfmbernng Lieferung Lieferung rückwirkend vom % August d . Fs ., dem Tage, Geschäften vor den anderen etwa schon angestckllten Kun¬ deS polit. Bezirkes: in kg « kg in % vw das Gesetz in Kraft getreten ist, angewiesen. Die den Zutritt und Bedienung zu erlangen. entsprechenden Weisungen an di« Landesschukbehörden Schwangere werden die Aussolgung ber Ausweiskarle bei Imst 17.292 10.295 59 °/® werden in nächster Zeit erfolgen. den zuständigen Lebensmittelkartenmisgabestellen auf Grund eines Zeugnisses des Arztes über den Grad der Schwanger¬ Innsbruck 10.416 7.868 75% schaft ansprechen können; die Beteilung füllender Mütter Kitzbühel 36.568 23.130 63% Tagesnerngkerteiu mit den Ausweiskarten wird nach den für den Bezug der Nahrungsmittelzubuhen festgesetzten Bestimmungen erfolgen. Landeck Kufftein 22.320 7.740 9.115 6.054 40% 78% tzindenburgs Dank an das bayerische Heer. München, Die Detailregelung der Neueinrichtung ist den politischen Reutte 19.940 14.356 72% 12. Okt. Auf die vom bayrischen Kriegsmiuistcr im Namen Landesstellen überlassen, welche auch durch entsprechende 45.080 37.782 Maßnahmen Vorsorge zu treffen haben, daß Mißbräuche mit Schwaz 84% des bcchrischeu Heeres
Seite 4 Nr. 234 Innsbrucker Nachrichten Samstag , den 13. Oktober 1917 Die Lebensmittel -Versorgung Höttings. meinde den Kriegsküchen kostenlose Zuwendungen mache. (Maria Fritz), Innsbruck, Lindengasse Nr . 14, anzugeben. Die von Frau Universitätsprofessor Steyrer geleitete Bei der Wirtschaftsratssitzung in Hötting am 11. ds. Kriegskllche in Hötting-Dorf hat bisher n i e Anlaß zu Auslagen werden gerne vergütet. Mts . beantragte der Vorsitzende Dr. K n e r i n g e r, es größeren Klagen gegeben. , Volkstümliche Universitäts-Vorträge. Heute, den 13. ds., möge der Wirtschaftsrat auf eine breitere Grundlage ge¬ Der Wirtschaftsrat beschloß einstimmig, gegen die In¬ findet im Hörsaal für Physik (Schöpfstraße 41) der erste stellt werden. Es soll eine Einladung an alle jene anspruchnahme der besten W i e s e n g r ü n d e in der Vortrag des Herrn Professors Dr. F . v. Lerch: „ Licht und ergehen, welche sich zur freiwilligen Mitarbeit in Ver- Ul f i s w i e s e zu militärischen Zwecken Stellung zu. neh¬ Farbe " (mit Lichtbildern und Dsmonsttationen) statt. Beginn Schlag 8 Uhr abends. pflegssachen erklären. Weiter regte er an, die Sitzungen men, da durch dieselbe die Verpflegungsmöglichkeit der Ge¬ des Wirtschaftsrates in Hinkunft öffentlich zu halten, meinde Hötting mit Milch und Butter neuerlich auf das Desertion. Im Strafverfahren gegen Johann Mabboni. damit die Bevölkerung ersehen könne, unter welch schwie¬Schwerste geschädigt werden würde. Die in Betracht kom¬ geboren 1878 in Aviv, ledig, Bauer, Landsturm- Kaiser- rigen Verhältnissen die Gemeindevorstehung und deren menden Stellen mögen nichts unversucht lassen, um diese schütze wurde' wegen Verbrechens der Tesertion zum Feinr- Angestellte gegenwärtig die ihnen obliegenden großen Gründe der landwirtschaftlichen Bearbeitung unbedingt zu die Beschlagiuchine des in Oesterreich befindlichen beweg Aufgaben bewältigen müssen. lichen und unbeweglichen Vermögens des Beschuldigten erhalten. Der Wirtschaftsrat trat diesen Anregungen stimmenein¬ Zum Schlüsse teilte Herr Flunger mit, daß bisnun 23 angeordnet. s hellig bei; es ergeht also hiemit an alle jene, welche Zeit Milchkühe aus den vom Staate gewährten Mitteln ein¬ Stellengesuche von Kriegsbeschädigten bei der k. k. Ar¬ und Willen haben, sich gemeinsam mit den bisherigen gestellt wurden, daß jedoch die hiedurch bedingte Zunahme beitsvermittlung an Kriegsinvalide, Landesstelle Inns¬ Wirtschaftsräten zum allgemeinen Wohle durch tatkräftige der Milch wieder durch Aus bst eiben der von aus¬ bruck, Abteilung 1 (Landes- und Kreisgettchtsfprengel Mitarbeit zu betätigen, die höfliche Einladung, ihren Na¬ wärts zugewiesenen Milch /zum Teile wett gemacht Innsbruck und Bozen) in Innsbruck, Jnnrain Nr . 24, lie¬ men dem Vorsitzenden Dr. Kneringer in Hötting bekannt¬ wurde. Eine dauernde Besserung wäre nur durch die oben gen folgende Stellengesuche von Kttegsbeschädigten vor: geben zu wollen. Die Sitzungen werden in Hinkunft in besprochene Zuweisung eines anderen Milchbezirkes zu er¬ Oberkellner, sprachenkundig, Amputation des rechten Un¬ der Kriegsküche in Hötting-Dorf im neuen Schulhause warten. terschenkels , als Direktor oder in Hotelbureau. Zählkellner, (Turnsaal), abgehalten werden. linke Hand steif, als Oberkellner. Zimmerpolier, Verlust Der Wirtschaftsrat dankte Herrn Flunger bestens für des linken Oberarmes, sucht Stelle in Baukanzlei. Hat Anläßlich mehrerer in den Tagesblättern besprochener Beschwerden ersuchte Aricochi die Beschwerdeführer (lnterstützung Bemühungen eine vielfachenund zur Erlangung der Beschaffung der staatlichen Zimmermeister-Prüfung abgelegt und ist im Zeichnen gut obiger Milchkühe. aufzufordern, sich vorerst bei Mitgliedern der Gemeinde¬ * bewandert. Es suchen weiters Beschäftigung: Kriegsinvo- vorstehung oder des Wirtschaftsrates über den Grund ihrer lide als Hilfsarbeiter, Geschäftsdiener, Ausgeher, Kutscher Kaiserliche Spende. Dem Klemens Penner in Magre, Beschwerden zu erkundigen, da viele Beschwerden, wenn dessen vier Söhne unter den Waffen stehen, wurde eine und dergleichen. Die Arbeitgeber werden höflichst um sie auch vollständig berechtigt sind, doch trotz aller Be- kaiserliche Spende von 60 Kronen zuteil. Bekanntgabe aller freien Stetten gebeten. inühungen nicht abgestellt werden können. Gegenseitige hoher Besuch. Fürst Heinrich von Reuß ist am 9. ds. Fristverlängerung bei Heereslieferungen. Das Kriegs¬ Aufklärungen würden dann den Beschwerdeführern und zu mehrtägigem Aufenthalte in L e r m o o s angekommen, ministerium macht alle mit Heereslieferungen durch die 13. auch der Gemeinde viele unnütze Almuten ersparen. Abteilung dieses Ministeriums betrauten Firmen im eige¬ um in dem von ihm gepachteten Gemeindejagdrevier, wie nen Interesse aufmerksam, daß sie sofort bei Eintritt eines Die Beschwerde rücksichtlich der Putterversor- alljährlich, die Jagd auszuüben. gung wurde eingehend besprochen und festgestellt daß die rechtzeitige Auslieferung beeinträchtigendenEreignisses nach den bisher bekannten Ziffern tatsächlich die Gemeinde 25jähriges Dienstjubiläum. Mittwoch, den 10. Oktober beim zuständigen Monturdepot unter Nachweisung der die Hötting im Verhältnis zu anderen Gemeinden schwer da¬ fand im Statlhalterei -Sanitäts -Departement anläßlich der fristgemäße Lieferung hindernden Umstände, um eine an¬ durch beeinträchtigt sei, daß sie ausländische Butter zu viel 10. Haupversammlung des Vereines der Amtsärzte in gemessene Fristverlängerung anzusuchen haben. höheren Preisen beschaffen müßte, um auch nur annähernd Tirol und Vorarlberg die Feier des 25jührigen Dienstjubi¬ Ausgabe von Bedarfsscheinen. Die Landesbekleidungs- den Bedarf decken zu können. Dies ist darauf zurückzufüh¬läums des Hofrates und Landessanitätsreferenten Dr. ff^Ue für Nordtirol teilt uns folgendes mit : Die k. k. ren, daß die der Gemeinde zugewiesene billige Butter Adolf K u t s che r a Ritter v. Aichbergen statt , zu wel¬ Statthalterei für Tirol und Vorarlberg hat gemäß § 43 nur zum geringsten Teile angeliefert wurde. cher Feier die Amtsärzte Innsbrucks und zahlreicher Be¬ der Minifterialverordnung vom 21. September 1917,' R- Herr Flunger betonte, daß seitens der Gemeindevor¬ zirkshauptmannschaften Tirols sich eingefunden hatten. G.-Bl. 383, bis zum Inkrafttreten der definitiven Be¬ stehung schon von allem Anfang an gegen die unglück¬ Sanitätsinspettor Dr. Weiß hielt an den Jubilar eine darfprüfungsstellen Vorsorge getroffen, daß die politischen liche Auswahl der der Gemeinde Hötting zugewiesenen Ansprache, in der er die großen und unvergänglichenVer¬ Bezirksbehörden im Falle allerdringendsten Bedarfes Lieferungsgemeinden kräftig Einspruch erhoben wurde, daß dienste des Hofrates Dr. v. Kutfchera für die öffentliche Bezugsbewilligungen für bedarfsfcheinpflichtige Ware er¬ diesem Einspruch jedoch nicht Folge gegeben wurde. Das Sanitäts -Verwaltung während seiner unermüdlichen, auch teilen. Da die für ganz Oesterreich nach einheitlichen Ge¬ Ergebnis sei nun , daß der Bevölkerung Höttings die But¬ durch zahlreiche äußere Anerkennungen gewürdigten 25- sichtspunkten in Aussicht genommenen Durchführungsbe¬ lerversorgung bedeutend teuerer zu stehen komme, als an¬ jährigen Dienstzeit hervorhob, auf seine erfolgreiche wissen¬ stimmungen zu dieser Minifterialverordnung noch nicht deren Gemeinden. Es wurde nun beschlossen , die Statt¬ schaftliche Betätigung hinwies und dem Wunsche Ausdruck ergangen sind, konnte die Landesbekleidungsstelle den end¬ hallerei zu ersuchen, die Ziffern über die Aufbringung und verlieh, daß Hofrat Dr. v. Kutfchera diesem seinen humani¬ gültigen Ausbau der Bedarfprüfungsstetten nicht durch¬ Verteilung der inländischen billigen Butter im ganzen tären und verdienstvollen Wirken noch recht lange erhalten führen, so daß bis zu jenem Zeitpunkte, der sich durch das Lande Tirol mitzuteilen, damit auf Grund derselben für bleiben möge. Nach Ueberreichung einer sinnigen, von den seit langem erwattete Eintreffen der ministeriellen Wei¬ die Zukunft entsprechendeB e s s e r u n g für Hötting bean¬ Herren gewidmeten Erinnerrmgsgabe dankte Hofrat Dr. o. sungen bestimmt, an Stelle der Bedarfsscheine die oben tragt werden könne. Eine Abordnung von fünf Herren Kutfchera sichllich erfreut über die ihm zuteil gewordene erwähnten Bewilligungen ausgestellt werden. Diese aber wird ersucht, den Herrn Statthaltereivizepräsidenten zu Ueberraschung, worauf die Hauptversammlung des Ver¬ — und dies fei besonders betont — können nur beim bitten, daß bei der im Zuge befindlichen Neueinteilung der eines stattfand. Anlieferungsgemeinde Hötting unbedingt ein anderer Unterstützungen des Landesausschusses an Abbrändler. allerdringendsten Bedarf ausgefertigt werden, Der Landesausschuß hat in seiner Sitzung vom 1. d. M. so daß es sich für Parteien , welche nicht das Vorhanden¬ Buttersprengel zugewiesen werde. sein eines dringendsten Bedarfes Nachweisen können, Herr Z e z u I ka bat, bei dieser Gelegenheit auch den beschlossen , für die Abbrändler der Fraktion Schlie- elnpfiehlt, sich nicht um die Ausstellung solcher Bewilligun¬ Statthaltereivizepräsidenten zu ersuchen, daß die arme Be¬ r e n z a u der Gemeinde Haiming eine Unterstützung von gen zu bemühen, da ihnen dieselben versagt werden völkerung der Gemeinde Hötting, insbesondere auch mit 1000 Kronen und für jene in W e n ns 5000 Kronen zu nrüßten. warmen K l e i d e r n und speziell mit Schuhen beteilt gewähren. werde. Ungeteilte Amlsftunden. Mit Rücksicht auf Brennmate¬ Großer Lebensmitteldiebstahl. Wie wir von unterrichte¬ Wegen der ungeklärten Verhältnisse in der Kriegs- rialien und Beleuchtung »verden bei der k. k. Statthal¬ ter Seite hören, ist die in unserem Blatte vom 10. Oktober l. I . unter dem Schlagwotte: „Großer Lebensmitteldieb¬ kü che M n r i a h i l f regte der Wirtschaftsrat an, daß terei von Montag, den 15. Oktober', angefangen, die stahl während des Transportes nach Innsbruck" gebrachte auch für diese Küche ein Küchenausschuß eingesetzt werde, ungeteilten Amtssinnden eingeftlhrt. Tie Arbeitszeit er¬ Mitteilung von einem Diebstähle von Lebensmitteln auf und daß in denselben zwei Herren des Wirtschaftsrates streckt sich von9 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags der Eisenbahn unrichtig. Die von der Großmenage Linz eintreten mögen. Herr Flunger wünschte, daß auch zwei mit einer einstündigen Mittagspause. Wie man hört, an die hiesige Großmenage überwiesenen Artikel, um die es Frauen aus den Kreisen der Besucher in diesem Küchen- dürsten diese ungeteilten Amtsstunden auchT>et den übri¬ sich hiebei handelt, sind vielmehr vollzählig bei der letzteren ausschusse Sitz und Stimme haben mögen. Die Oberauf¬ gen Aemtern in Innsbruck eiuqeführt werden. eingelangr. Wir entnahmen die Notiz der „Volkszeitung". sicht über die Märiahilfer -Kriegsküche hat vor einiger vermißt wird seit anfangs Juni der Kaiserjäger Josef Beraubungen der Eifenbahngüter. Die Beraubung der Zeit die Kriegsgetreideverkehrsanstalt übernommen und Karbacher vom 4. Regiment der Tiroler Kaiserjäger Eifcnbahngüter, eine Erscheinung, die sich während des wird dieselbe ersucht, die monatlichen RechnungsabschlüsseNr . 2, 28. Marschkompagnie, 3. Zug, Kame¬ ganzen Krieges sehr unliebsam bemerkbar gemacht hat, har der Gemeindevorstehungmitteilen zu wollen, da die Ge- raden werden gebeten, Auskunft an feine besorgte Mutter in den letzten Monaten einen Umfang angenommen, der (Nochdruck verboten.) 5 ex den da drüben haßt ! Und so viel ich weiß, hat der ihm Nohnsdorff die Marseillaise vorbuchstabieren zu lassen, doch gar nichts zu Leide getan! Na, ja, mein Junge !" Der Herr im Hause. Doch die Agitation! Hm! Wie das anfangen? bis er sie auswendig wußte. Redefreiheit für alle! Oh, wenn Josias Lucknow erst Gemeindevott' 'hsr von Humoristischer Roman von H. v . Schumacher. In den großen Zeitungen hatte wohl einmal bei Ge¬ Hohenbuch sein würde! legenheit derartiges gestanden, aber das hatte nur von Doch die Agitation — ein schwerer Gedanke! Eine Zeitlang rbar Schweigen im Zimmer. Nur die Städten gehandelt. Und Bauernstruwelköpfe mußten an¬ Bnimmend wollte er sich aus dem Fenster zurückz'ehen, Messer und Gabeln klapperten. ders bearbeitet werden, wie Städteglatzen. als drüben aus der Schänke Röschen Ruck trat , um die „Ich will dir's nur gestehen", begann Josias dann wie¬ Grübelnd legte er sich in ein Fenster und schaute auf Bänke hereinzuholen. Mit kräftigem Schwünge hob sie die der ein wenig zaghaft, „das Interesse der Gemeinde erfor¬ den Dorfplatz hinaus. größte derselben hoch über ihr Haupt. dert, daß der Bahnhof nicht nach Grafenstein . . kurz, Eine heillose Wirffchaft! „Ein Kernmädel!" schmunzelte Josias . „Wer die einmal ich habe eingewilligt, daß man mich gegen den da drüben Vor vier Tagen hatte es geregnet, und nun stand das bekommt, — natürlich! Da ist er schon, der Windhund." als Gegenkandidat aufstellt!" Wasser noch immer in den tiefften Löchern. Schuhmacher Der Windhund kam mit zierlichen Schritten quer über Werner zuckte zusammen, und nun wurde sein Gesicht Bolzes Gänse schnatterten quf dem Brunnen , und Bauer den Platz. Keller, der Sohn des verstorbenen Gemeinde plötzlich blaß. Kerstens Schweine schnupperten um den brennenden Ge¬ Vorstehers Keller, das Genie von Hohenbüch. Schon von „Du?" stammelte er. „Du hast . . .?" meindebackofen . Und natürlich! Um ein Haar wäre die weitem hob er zum Gruß den hohen, weißgrauen Filz- Lucknow nickte lächelnd und zwinkerte mit den Augen. eben um die Ecke biegende Postkutsche in Schankwirt Rucks zylinder von seinem sorgfältig frisierten Haar, um Ich dann ,Zch habe", entgegnete er. „Darum fragte ich dich ja auch frischgescheuerte Wittschaftsbänke gefahren, die zum Trock¬ mit der Hand wohlgefällig über die flachsblonden Bar! nach einer Wahlagitations-Methode! Ich will und muß nen mitten auf der Straße standen. kotelettes zu fahren, die ihm den Namen „Der Engländer" diesen Junker aus dem Sattel heben. Ich werde sonst mei¬ Wer trug Schuld an dieser Verwahrlosung? eingetragen hatten, während er mit der Linken das Werk¬ nes Lebens nicht mehr froh. Jeden Tag ersinnt er eine neue Einzig und allein Rochus, Freiherr von Rohnsdottf, zeug seines Berufes, den ledernen Barbierkasten, voll Plackerei. Noch heute Morgen hat er . . . ." mit seiner guten, alten Zeit! Emphase gegen seine Brust drückte. Er hielt inne. Werner hatte Messer und Gabel heftig Und wer hatte die Verantwortung dafür, daß Schneider „Ah, Mademoiselle Rose!" ttef er. „ Welch Glück, very auf seinen Teller niedergelegt, war von seinem Stuhl em¬ Mertens wieder wie gewöhnlich durch die weitgeöffncten beautiful, daß ich Sie treffe! Leider war ich gestern Abend porgefahren und machte eben Miene, das Zimmer zu ver¬ Fenster seiner Werkstatt das entsetzliche , blutige Lied auf verhindert, zu kommen, parole d'honneur!" lassen. den Platz hinausschmetterte? Dieses Lied der ersten fran¬ Sie richtete sich zornig auf und machte eine Schwenkung „Aber was hast du, denn, Junge ?" rief der Alte er¬ zösischen Revolution, die Marseillaise! mit der Bank gegen ihn, daß er erschreckt zur Seite sprang. staunt. . „Sie verhindert? Man hat Sie wohl gesehen! Bei „Alphons fang: Fang ', Ellamarie Werners Augen blitzten und seine Stimme zitterte. Die Schuh'. Doch Clara rief: Oh weh!" Mertens Anne sind Sie gewesen!" „Ich bitte dich, Vater," stieß er heraus, „sprich'in mei¬ „Bassom a teremtette! Wer hat Ihnen das gesagt? Eine Die Verantwortung lag bei Rochus, Freiherrn ner Gegenwart überhaupt nicht mehr von dem Freiherrn! Rohnsdorff! Hatte er Schneider Mettens in einer Gemein¬ von Lüge, corpo di bacco! Glauben Sie mir, nie würde ich das Es regt mich jedesmal so auf, da ich . . ." Haus dieses Flickschneiders betreten, wenn er nicht mein deratssitzung nicht das Wort entzogen, obwohl dieser in Kunde wäre !" Er vollendete nicht, sondern stürmte hinaus . Gleich seiner mit der Schöpfung der Welt beginnenden Rede über „Oder Sie der feine. Schon wieder eine neue Weste!" darauf sah Josias ihn mit großen Schritten und gestiku¬ die Neuanschaffung einer Schützenfahne erst bis zur Ent¬ „Wie Sie das gleich sehen, Fräulein Röschen! Fein, lierenden Händen über den Hof nach der Mühle eilen. Vor deckung Amerikas gelangt war? nobel, was ? Und nur Ihnen zu Ehren, mein Mädchen, Abend würde er nicht mehr zum Vorschein kommen. Schneider Mettens hatte vollkommen Recht gehabt, in¬ sulla gracia di Dios! Wenn Sie wüßten, quel amore . . ." „Merkwürdig!" brummte der Alte vor sich hin. „Wie folgedessen Sozialdemokrat zu werden, und sich von Litte .(Fortsetzung folgt.)
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